ocean7 5/2020
Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.
Frauscher 1212 Ghost: Die neue Frauscher vom Traunsee, wir sind sie auf dem Gardasee Probe gefahren. D&D Kufner 50: Die neue und nur etwas kleinere Schwester der Kufner 54 wird für Aufsehen in der Charterbranche sorgen. Spaniens Ostküste: Die 16 schönsten Marinas zwischen Valencia und Alicante. Golf von Morbihan: Mit dem Kajütboot Loxo 32 auf Erkundungstour im bretonischen Revier der Hinkelsteine. Corona im Roten Meer: Die Odyssee einer Weltumseglerfamilie auf ihrer Segelyacht zwischen gesperrten Häfen und Piraten von Dschibuti nach Suez. Lärmverschmutzung der Meere: Die Geräuschkulisse in den Ozeanen ist vielfältiger, als man denkt. Und leider auch lauter. Motoryachten: Die spannendsten Neuerscheinungen der Saison 2020.
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AURAY<br />
SAINT-GOUSTAN<br />
2° 46’ W<br />
47° 39’ N<br />
VANNES<br />
LA TRINITÉ-<br />
SUR-MER<br />
CARNAC<br />
Île-aux-Moines Île d‘Arz<br />
Golf von Morbihan<br />
Bucht von Quiberon<br />
Quiberon<br />
Atlantischer Ozean<br />
Île d‘Houat<br />
Belle-Île<br />
Île d’Hœdic<br />
Le Bourg. Diese aus Buchenweizen<br />
gebackenen Crêpes mit ihren herzhaften<br />
Schinken-, Käse-, Fischoder<br />
Konfitüre-Füllungen sind so<br />
etwas wie das Manna der Bretagne.<br />
Dazu wird Cidre gereicht. Die<br />
Grundlage des goldgelben, stets<br />
gut gekühlten Getränks sind – wie<br />
könnte es anders sein – von Hand<br />
gepflückte und nach alter Tradition<br />
in Fässern vergorene bretonische<br />
Äpfel.<br />
DE BELLO GALLICO<br />
Der Legende nach hat der Golf von<br />
Morbihan so viele Inseln wie das<br />
Jahr Tage. Das ist fast richtig, in<br />
Wirklichkeit sind es rund 40. Die<br />
exakte Zahl hängt vom Wasserstand<br />
der Gezeiten ab. Primus im<br />
Reigen der Meeressprossen ist die<br />
Île-aux-Moines. Ein paar Zündtakte<br />
westlich der Île-d‘Arz ist das<br />
sechs Kilometer lange und im<br />
Schnitt 500 Meter breite Eiland<br />
nicht nur die größte Insel im<br />
„Mor-Bihan“, dem, wie die Bretonen<br />
sagen, „kleinen Meer“,<br />
sondern dank Bilderbuch-Natur,<br />
weißer Fischerhäuschen, subtropischer<br />
Gärten, Blumen, alter Kapitänsvillen<br />
und perfektem Ausblick<br />
auf den tiefblauen Golf auch ein<br />
absoluter Touristenmagnet.<br />
Geschichtsbuch auf: Wer im Lateinunterricht<br />
Caesars „De bello<br />
Gallico“ gelesen hat, weiß, dass die<br />
gallischen Volksstämme recht rebellische<br />
Haudegen waren. Zwar konnte<br />
Caesar ihre Flotte in der Bucht<br />
von Quiberon 56 v. Chr. mit Mann<br />
und Maus versenken, doch Ruhe<br />
und Ordnung kehrten damit nicht<br />
ein. Im Gegenteil! Caesars Seegemetzel<br />
war ein Pyrrhus-Sieg, der<br />
dem Comic-Autor René Goscinny<br />
zwei Jahrtausende später den Stoff<br />
für seine Asterix-Abenteuer liefern<br />
sollte. Während der kleine Zaubertrank-Held<br />
von Berufs wegen nur<br />
Römer verhaute, produzierte Kollege<br />
Obelix auch Hinkelsteine.<br />
Welche Funktion die Menhire<br />
damals hatten, ob sie Landmarken,<br />
Grabsteine, Versammlungsstätten<br />
oder Kultzeichen waren, erfährt<br />
der Leser nicht. Dafür gibt es die<br />
bis zu 20 Meter hohen und 350<br />
Tonnen schweren Klötze hier wie<br />
Sand am Meer. Vor den Toren des<br />
Städtchens Carnac dösen gar 3.500<br />
dieser Rätsel-Steine als UNESCO-<br />
Weltkulturerbe vor sich hin.<br />
SEEHANDEL AM FLUSS<br />
Zurück an Bord steuert François<br />
den Rivière d‘Auray an. Wir folgen<br />
den verträumten Mäandern flussaufwärts<br />
nach Saint-Goustan. Der<br />
Ort war (und ist) das Hafenviertel<br />
von Auray. Das heutige 13.000 Seelen-Städtchen<br />
selbst thront hoch<br />
über dem rechten Ufer des Flüsschens.<br />
Da Saint-Goustan bei Flut direkt<br />
vom Atlantik aus angesteuert werden<br />
kann, blühte im Mittelalter der<br />
Handel mit Wein, Getreide<br />
und dem Salz aus den Salinen von<br />
Guérande. Auray war eine der<br />
reichsten Städte der Region. Und<br />
Saint-Goustan der drittgrößte Ha<br />
Da Saint-Goustan bei Flut<br />
direkt vom Atlantik aus<br />
angesteuert werden kann,<br />
blühte hier im Mittelalter<br />
der Seehandel.<br />
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