Highway 05/20
Das Magazin über dein liebstes Kraut – alle zwei Monate neu!
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aber nur dann sinnvoll, wenn das<br />
Anbaugebiet sehr gut versiegelt ist<br />
und es keine weiteren Löcher gibt,<br />
durch die Schadorganismen ins Innere<br />
gelangen könnten. Dies führt<br />
zu der Schlussfolgerung, dass man<br />
sich also genau darum kümmern<br />
sollte! Die Filtration senkt übrigens<br />
die Leistung des Ventilators und<br />
diese muss bei der Verwendung<br />
von feinsten Filtern daher erhöht<br />
werden. Sobald die sichere Luftfiltration<br />
geregelt ist, sollte man<br />
sich auf sich selbst als potenziellen<br />
Übermittler von Schadorganismen<br />
konzentrieren. Ich schlage vor,<br />
zu diesem Zweck einen Overall<br />
zu kaufen, der über der Kleidung<br />
und ausschließlich innerhalb des<br />
Anbauraums verwendet wird. Die<br />
Hände sollten jedes mal gründlich<br />
gewaschen werden, außerdem ist<br />
die Verwendung von Latexhandschuhen<br />
beim Arbeiten mit den<br />
Pflanzen sehr ratsam. Neben dem<br />
Vorteil, durch Handschuhe und<br />
Overall das Risiko von Schadorganismen<br />
zu verringern, haftet durch<br />
die Benutzung des Schutzequipments<br />
zudem nicht der Geruch der<br />
Pflanzen am Grower. Alle Werkzeuge<br />
und Ausrüstungen, die man<br />
in den Anbauraum mitbringt, sollten<br />
zumindest vorher abgewaschen<br />
werden. Außerdem ist es ratsam,<br />
alles, was man im Growraum nicht<br />
braucht, auch zu entfernen. Dazu<br />
gehören alle Arten von Abfällen,<br />
insbesondere organische Abfälle<br />
wie zum Beispiel Pflanzenreste.<br />
Es versteht sich von selbst, dass<br />
der Bereich generell ordentlich gehalten<br />
und der Boden und andere<br />
Oberflächen regelmäßig gereinigt<br />
werden sollten. Das Rauchen im<br />
Anbauraum ist zu vermeiden, da<br />
es der Sauberkeit nicht zuträglich<br />
ist und auch den Pflanzen nichts<br />
bringt. Hunde, Katzen und andere<br />
Haustiere sollten keinesfalls in<br />
den Anbauraum gelangen, da sie<br />
ein erhebliches Risiko darstellen,<br />
unerwünschte Krankheitserreger<br />
einzuschleusen.<br />
Trotz all dieser Maßnahmen<br />
ist es dennoch immer<br />
noch möglich, dass einige Krankheitserreger<br />
in den Growraum gelangen.<br />
Es gibt mehrere Methoden<br />
damit umzugehen, noch bevor die<br />
Pflanzen infiziert werden. Die erste<br />
ist die Verwendung von keimtötender<br />
Beleuchtung auf Basis von<br />
UV-C-Licht mit einer Wellenlänge<br />
von <strong>20</strong>0 bis 280 Nanometern.<br />
Geräte mit entsprechendem Licht<br />
töten Schimmelpilzkeime und<br />
andere Mikroorganismen ab. Um<br />
eine hundertprozentige Wirkung<br />
zu erzielen, muss eine solche<br />
Behandlung täglich angewendet<br />
werden, der Vorgang dauert aber<br />
nur wenige Minuten. Dabei muss<br />
streng nach beiliegendem Handbuch<br />
vorgegangen werden, da eine<br />
falsche Anwendung die Pflanzen<br />
schädigen kann, aber das ist nicht<br />
besonders schwierig. Der Einsatz<br />
von plasmabasierten Lichtquellen<br />
soll ebenfalls den gleichen Effekt<br />
erzielen, ist jedoch sehr teuer und<br />
kann nicht zu jedem Zeitpunkt<br />
eingesetzt werden. Eine weitere<br />
Methode ist die Reinigung der<br />
Luft in einem Growraum durch<br />
die Verwendung von desinfizierendem<br />
Kaltdampf. Diese Methode<br />
ist sehr einfach und effektiv. Man<br />
muss dafür lediglich ein geeignetes<br />
Desinfektionsmittel mit der<br />
entsprechend darauf angegebenen<br />
Menge Wasser vermischen (oder<br />
man nimmt Wasserstoffperoxid<br />
in einer geeigneten Mischung mit<br />
Wasser) und in einen Membranbefeuchter<br />
geben, der den kalten<br />
Dampf über die gesamte Fläche<br />
verteilt. Wenn eine Form der automatischen<br />
Bewässerung verwendet<br />
wird, muss dieses System<br />
auch während des Kulturzyklus<br />
gereinigt werden. Die Reinigung<br />
des Wassertanks sollte mindestens<br />
einmal alle drei Wochen erfolgen.<br />
Alles was dazu gebraucht wird,<br />
ist ein sauberer Waschlappen und<br />
frisches Wasser. Alkoholische<br />
Reinigungslösungen sind auch für<br />
glatte Oberflächen geeignet, da<br />
sie sehr schnell verdunsten. Wenn<br />
keine organischen Düngemittel<br />
oder nützlichen Mikroorganismen<br />
verwendet werden, kann das<br />
Bewässerungssystem regelmäßig<br />
desinfiziert werden. Hierbei kann<br />
beispielsweise das zuvor genannte<br />
Wasserstoffperoxid in verdünnter<br />
Konzentration genutzt werden.<br />
Respekt vor den Pflanzen<br />
Der Anbauraum wird sauber<br />
gehalten, um eine Infektion der<br />
Pflanzen zu verhindern. Aber<br />
wir dürfen nicht vergessen, dass<br />
möglicherweise nicht alle Reinigungsprodukte<br />
sicher für die<br />
wertvollen Pflanzen sind. Handelsübliche<br />
chemische Reinigungsmittel<br />
können giftig sein.<br />
Daher sollte man immer versuchen,<br />
Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
zu verwenden,<br />
die für den Einsatz mit Pflanzen<br />
empfohlen sind und regelmäßig<br />
getestet werden. Aber ich nehme<br />
an, alle Grower wissen das.<br />
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