Rittner Boetl 248 Mai 2020
Die Mai-Ausgabe der Monatszeitschrift am Ritten. Informativ und menschennah.
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Monatszeitschrift am Ritten - 20. Mai 2020 - Heft 248 - 38. Jahrgang seit 1983
Erscheinungsdatum am 20. des Monats - Redaktionsschluss am 5. des Monats - Anzeigenschluss am 10. des Monats | Tel. 335 8124000 - Fax 0471 357080
ritten@boetl.net - www.boetl.net | Jahres-Abo Inland = 36,00 € | Juni bis Dezember = 21,00 € | Ausland sowie alle Abo-Infos siehe Seiten 3 + 25 | Einzelheft 3,50 €
Poste Italiane S.p.A.
Versand im Postabonnement / Spedizione in abbonamento postale
70% NE/BZ - GEBÜHR BEZAHLT / TASSA PAGATA / TAXE PERCUE
Flucht in den Tod
Elf Haflinger Pferde am 1. Mai
durch Sturz in den Finsterbach verendet
Seite XX
Seite 16
S. 26 S. 42
S. 48
Vor 125 Jahren Kein letzter Wille Corona - und wie es uns geht
Der Tourismusverein blickt zurück Hubert Rottensteiner berichtet Südtirol in vergangener Zeit
2
PR-Information
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Neustart voller Vorfreude
Klobenstein – Mai 2020. Viele
werden es wahrscheinlich bereits
erfahren haben: das Restaurant
Arena bei der Sportzone in Klobenstein
hat eine neue Führung.
Wir sind Harald und Simone Untermarzoner,
Bruder und Schwester aus Meran.
Harald
29 Jahre alt, ausgebildeter und erfahrener
Koch mit viel Freude am Beruf, freut
sich auf Gäste, die eine gute Südtiroler
und internationale Küche zu schätzen
wissen.
Simone
25 Jahre alt, mit Abschluss der Hotelfachschule
Kaiserhof in Meran, freut sich auf
Gäste, die neben dem guten Essen auch
ein gutes Glas Wein genießen möchten.
Außerdem serviert sie an der Bar und
auf der Terrasse diverse Getränke und
abends verschiedene Cocktails.
INFO
Klobenstein
Zaberbach 15
T. 0471 356115
M. 349 6898445
harald.arenaritten@gmail.com
Facebook Bar-Restaurant Arena
Instagram barrestaurantarena
Vorübergehende Öffnungszeiten:
So - Do: 9 - 21 Uhr
Fr - Sa: 9 - 23 Uhr
Am 1. Mai erfolgte der Wechsel. Der
langjährige Pächter Benno Gaiser verabschiedete
sich, bedingt durch die Covid-
19-Krise, still und leise vom Ritten.
Wir sind nun mit umso mehr Freude und
Eifer dabei und am 11. Mai durften wir,
natürlich unter Berücksichtigung aller
Hygiene-Bestimmungen, die Bar und das
Restaurant offiziell wieder öffnen.
Wir freuen uns auf euren Besuch – und
bleibt alle gesund!
Simone und Harald
Klobenstein, Zaberbach 15 | T. 0471 356115 | M. 349 6898445
harald.arenaritten@gmail.com
Facebook Bar-Restaurant Arena | Instagram barrestaurantarena
Die Bar/Terrasse
sind zur Zeit geöffnet
von Sonntag bis Donnerstag
von 9 bis 21 Uhr
freitags und samstags
von 9 bis 23 Uhr
NIGHTTIME
Das Restaurant
ist zur Zeit geöffnet
von 12 bis 13:30 Uhr
Wir bieten 2 Menüs
zur Auswahl
zu günstigen Preisen
info@boetl.net
Inhalt
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
3
Gemeinde-Nachrichten
04 Gemeindeausschuss
06 Mobilitäts-Umfrage
06 Kaminkehrer
07 Gratulationscour
08 Digitale Identität - SPID
09 Märkte am Ritten
10 Verteilung von Schutzmasken
10 Stellengesuche der Gemeinde
11 Südtirol radelt
12 Meldeamt
Betrifft: Titel
16 Panik und dann Flucht in den Tod
Vereinsleben
18 Bergrettungsdienst Ritten/Barbian
19 Freiwillige Feuerwehr
20 Almkomitee
21 Rittner Horn
22 Tourismusverein
41 Jugenddienst Bozen-Land
Sport
34 Kunstturnen
Schulzeit
36 Schul- und Berufsorientierung der MS
38 Projektwoche der GS Unterinn
30 Geschichte: vor 75 Jahren
40 Herzlichen Glückwunsch
42 Interview: Hubert Rottensteiner
45 In ehrendem Gedenken
48 Ein Blick in die Geschichte
53 Bötl-Kleinanzeiger
Das Juni-BÖTL erscheint am Freitag, 19. Juni
Diese BÖTL-Ausgabe wurde am Dienstag, 26. Mai in die Postverteilerzentrale
in die Reschenstraße nach Bozen geliefert.
IMPRESSUM - Das Rittner BÖTL erscheint an jedem 20. des
Monats. Herausgeber: BÖTL-Verlag & Vereinte Ortsausschüsse
der SVP Ritten. Presserechtlich verantwortlich: Dr. Hans
Gamper. Gesamtherstellung und Annahme von Inseraten:
BÖTL-Verlag, Tel. 335 8124000, Fax 0471 357080, E-Mail ritten@boetl.net.
Redaktionelle Koordination: FH That‘s All Right
GmbH. Druck: Südtirol Druck OHG, Ifingerstraße 1, 39010
Tscherms. Eingetragen beim Landesgericht Bozen mit Dekret
Nr. 3/2000 R.St. Abonnement: Infos siehe Seite 25 oder unter
www.boetl.net (auch Ausland-Abo)
www.boetl.net
4
Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Sanierung der Grundschule
Oberinn in den Startlöchern
Die wichtigsten Beschlüsse des Gemeindeausschusses
Aus dem
Gemeindeausschuss
Klobenstein – 6., 8., 20. und 27.
April 2020 (mittels Videokonferenz)
Bau der Infrastrukturen für die Erweiterungszone
Festwiese 4 in Oberbozen:
Ausarbeitung eines geologischen
Berichts
Für die Realisierung dieses Bauvorhabens
wurden bereits die technischen
Leistungen vergeben. Für die Ausarbeitung
des Infrastrukturen-Projekts sowie
als Grundlage für die Baukonzession ist
noch die Ausarbeitung eines geologischen
Berichts mit geotechnischer Parametrierung
erforderlich. Dieser Auftrag
wurde Dr. Geol. Sonja Pircher erteilt,
nachdem sie das günstigste Angebot
vorgelegt hat (1.800,00 Euro zuzüglich
Mehrwertsteuer).
Umbau und Sanierung Grundschule
Oberinn: Vergabe von Arbeiten
Für die Realisierung dieses Bauvorhabens
wurden verschiedene Arbeiten
vergeben: Aushubarbeiten an die Firma
Tschager Bau GmbH (60.364,96 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer); Baumeisterarbeiten
an die Firma Plattner AG
(957.488,65 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer);
Elektroanlage an die Firma Elektro
Rottensteiner GmbH (145.678,24
Euro zuzüglich Mehrwertsteuer); Heizungs-
und Sanitäranlage an die Firma
Mader GmbH (189.445,35 Euro zuzüglich
Mehrwertsteuer); Zimmermannsund
Spenglerarbeiten an die Firma Zimmerei
Lintner OHG (134.589,96 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer); Außenabschlüsse
in PVC, Stahl und Aluminium
an die Firma Finstral AG (113.459,36
Euro zuzüglich Mehrwertsteuer); technische
Leistungen für die Gestaltung des
Vorplatzes an Dr. Ing. Wolfgang Spornberger
(9.885,08 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer).
Renovierung und Umbau Schwimmbad
Klobenstein/Restarbeiten: Vergabe
Baumeisterarbeiten
Im Schwimmbad Klobenstein sind noch
einige Restarbeiten durchzuführen (Errichtung
Grenzmauer und Umzäunung).
Dafür sind zehn Firmen zur Abgabe
eines Angebotes eingeladen worden.
Der Auftrag wurde der Firma Fulterer
KG erteilt, nachdem sie das günstigste
Angebot vorgelegt hat (19.527,70 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer).
Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung
im Karl-Schönherr-Weg, Michael-Gamper-Weg
und Am Bahnhof in
Klobenstein: technische Leistungen
Die Firma Tirolerbau GmbH führt
derzeit für die Edyna GmbH im Karl-
Schönherr-Weg, Michael-Gamper-Weg
und Am Bahnhof in Klobenstein Grabungsarbeiten
für die Verlegung der
MS- und NS-Leitungen durch. Es bietet
sich für die Gemeinde an, gleichzeitig
die Tiefbauarbeiten für die Verlegung
der Leerrohre und die Errichtung der
Mastfundamente für die Erneuerung
der öffentlichen Beleuchtung durchzuführen.
Dafür muss ein Techniker mit
der Planung, Bauleitung und Abrechnung
beauftragt werden. Diesen Auftrag
hat Dr. Ing. Martin Weiss erhalten
(2.900,00 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer).
Absicherungsmaßnahmen entlang
der Hofzufahrt zum Eggerhof in
Gissmann: Vergabe der Arbeiten
Aufgrund der heftigen Niederschläge im
November 2019 ist es
auf der Zufahrtsstraße
zum Eggerhof in Gissmann
zu einer oberflächlichen
Rutschung
und einem Blocksturz
gekommen. Vorerst
sind dringende
Säuberungsarbeiten
durchgeführt worden,
es ist aber notwendig,
längerfristige Absicherungsmaßnahmen
vorzunehmen, um
die öffentliche Sicherheit
zu gewährleisten.
Dazu hat das Studio
Geo3/Dr. Geol. Maria-Luise
Gögl die
technischen Unterlagen
vorgelegt. Der
Ausschuss beschloss, die Firma Locher
KG mit den Absicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten
zu beauftragen
(20.771,90 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer).
Absicherungsmaßnahmen auf der
Zufahrt zum Pirchnerhof in Rotwand:
Vergabe der Arbeiten
Im November 2019 haben sich heftige
Unwetter ereignet, wobei sich aufgrund
der großen Niederschlagsmengen auf
der Zufahrtsstraße zum Pirchnerhof in
Rotwand eine oberflächliche Rutschung
ereignet hat. Dringende Aufräum- und
Wiederherstellungsarbeiten sind sofort
durchgeführt worden. Für die Gewährleistung
der öffentlichen Sicherheit ist es
aber notwendig, längerfristige Absicherungsmaßnahmen
zu realisieren. Dieser
Auftrag wurde der Firma Aichner
Richard GmbH erteilt (22.595,00 Euro
zuzüglich Mehrwertsteuer).
Errichtung Weißwasserleitung im Bereich
des Wiesenhofes in Mittelberg:
Vergabe der Arbeiten
Die Weißwasserleitung zu den Höfen
Roderer, Weber in Mittelberg und im
Bereich des Wiesenhofes ist mit Steinen
und Ästen verstopft und das Wasser ist
auf die Wiesen getreten. Deshalb ist es
Das Gebäude der Grundschule Oberinn ist das älteste Schulgebäude
am Ritten und wurde 1907 als „Kaiser Franz Josef Jubiläumsschulhaus“
errichtet. Für den Umbau und die Sanierung hat der Gemeindeausschuss
nunmehr verschiedene Arbeiten vergeben.
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Gemeinde-Nachrichten
5
dringend notwendig, die Weißwasserleitung
zu reinigen und an einem Abschnitt
die Rohre zu ersetzen. Der Ausschuss
beschloss, die Firma Unterhofer
GmbH mit diesen Arbeiten zu beauftragen
(7.260,10 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer).
Lieferung und Installation einer Videoüberwachungsanlage
in Unterinn
In Unterinn soll die Videoüberwachungsanlage
umgerüstet werden.
Durch das integrierte Videoüberwachungssystem
können KFZ-Nummernschilder
elektronisch erfasst und telematisch
überprüft werden, ob das jeweilige
Fahrzeug mittels einer vorgeschriebenen
Haftpflichtversicherung gedeckt ist. Der
Ausschuss beschloss, die Firma Itel mit
der Lieferung und Installation zu beauftragen
(6.800,00 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer).
Beitritt zur Konvention für die Lieferung
von elektrischer Energie „Energy
2019“
Die Gemeinde muss zur Versorgung
der öffentlichen Gebäude und der öffentlichen
Beleuchtung elektrische
Energie zu einem Betrag von jährlich
rund 460.000,00 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer
ankaufen. Der Ausschuss
beschloss den Beitritt zur Konvention
„Energy 2019 - Lieferung von Grünstrom
und der dazugehörigen Dienstleistungen“.
Gleichzeitig wurde auch
die Beauftragung der Alperia Smart
Service GmbH mit der Lieferung von
elektrischer Energie für alle öffentlichen
Gebäude und die öffentliche Beleuchtung
genehmigt. Der Auftrag gilt für
den Zeitraum 1. März 2020 bis 26. Februar
2023. Das Auftragsvolumen für
diesen Zeitraum beträgt voraussichtlich
1.380.000,00 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
Wanderbus Lengstein – Barbian
2019: Gewährung Beitrag
Die Tourismusvereine Klausen, Barbian,
Feldthurns und Villanders haben
in der Sommersaison 2016 den Wanderbus
Lengstein – Barbian eingeführt. Der
Wanderbus hat sich sehr bewährt und die
genannten Tourismusvereine haben nun
um die Gewährung eines Beitrages für
die Abwicklung dieser Initiative für das
Jahr 2019 angesucht. Der Ausschuss beschloss,
einen Beitrag von 4.000,00 Euro
zu gewähren.
Gewährung von Beiträgen an verschiedene
Vereine für die ordentliche
Tätigkeit im Jahre 2020
Verschiedene Vereine haben bei der Gemeinde
um die Gewährung von Beiträgen
für die Abwicklung ihrer Tätigkeiten
angesucht, da sie auf die Unterstützung
der Körperschaften und Privatpersonen
angewiesen sind. Der Ausschuss gewährte
folgende Beiträge: Musikkapellen
Lengmoos, Oberbozen, Oberinn,
Wangen und Lengstein jeweils 2.500,00
Euro, Musikkapelle Unterinn 5.100,00
Euro (ordentliche Tätigkeit und Organisation
Jungmusikantenwoche), Kirchenchöre
Lengmoos, Unterinn, Wangen,
Oberinn, Lengstein, Oberbozen und
Atzwang jeweils 600,00 Euro, Rittner
Sommerspiele 8.000,00 Euro.
Vom Sekretariat der Gemeinde (Text)
und von Julia Fulterer (Foto)
www.ritten.eu
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Corona-Mobilitäts-Umfrage
Ritten – Mai 2020. Die Coronakrise
hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt
und wird unser Mobilitätsverhalten
auch in den nächsten Wochen
und Monaten stark beeinflussen.
Laut verschiedenen Szenarien, die erarbeitet
wurden, ist davon auszugehen, dass
die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel
zurückgeht, die Kapazitäten wegen
der Sicherheitsbestimmungen geringer
sein werden und der motorisierte Individualverkehr
mit den bekannten Folgen,
nämlich Stau und Verkehr in den Ballungsräumen,
steigt. Wir sind dabei, gemeinsam
mit vielen Beteiligten Szenarien
und Konzepte zu entwickeln. Die tägliche
Mobilität betrifft jeden von uns und vor
allem unser tägliches Verhalten, deshalb
haben wir eine Online-Umfrage gestartet,
an der sich alle beteiligen können. Wir
möchten mit dieser Umfrage ein Stimmungsbild
vom Mobilitätsverhalten der
Südtiroler, deren Gewohnheiten, Vorstellungen
und Bedürfnisse zeichnen und
deren Feedback mit berücksichtigen beim
Aufbauen der Maßnahmen für eine nachhaltige,
verantwortungsbewusste und zukunftsgerichtete
Mobilität.
Unter folgendem Link kann an der Umfrage
teilgenommen werden: https://
www.greenmobility.bz.it/zukunft
Von Daniel Alfreider, Landesrat für Mobilität
Zwei Zonen-Kaminkehrer
Ritten – Mai 2020. Das Gemeindegebiet
Ritten ist in zwei Kehrbezirke
eingeteilt.
Kehrbezirk 1: dazu gehören Atzwang, die
Handwerkerzone Klobenstein, Oberbozen,
Unterinn, Signat, Sill und Wangen.
Kehrbezirk 2: dazu gehören Gissmann,
Klobenstein (mit Ausnahme der Handwerkerzone),
Lengmoos, Mittelberg,
Lengstein, Rotwand und Oberinn.
Das Kaminkehrunternehmen Markus
Schmalzl, bis dahin Konzessionsinhaber
beider Kehrbezirke, hat im Februar
die Konzession für den Kehrbezirk 2
zurückgegeben und in der Folge musste
ein neuer Kaminkehrer durch öffentliche
Ausschreibung ermittelt werden.
Diese Ausschreibung hat das Kaminkehrunternehmen
Robert Pichler gewonnen.
Er ist kein Unbekannter am
Ritten, da er bereits an die 200 Haushalte
betreut. Alle, die in den letzten Jahren
Robert Pichler als Kaminkehrer gewählt
haben, werden auch weiterhin von ihm
betreut. Alle Haushalte im Kehrbezirk
2 wechseln automatisch zum neuen Zonen-Kaminkehrer
Robert Pichler.
Die Kontaktdaten der Zonen-Kaminkehrer:
Markus Schmalzl, Handwerkerzone
Pontives 19, 39040 Lajen, Tel. 0471
797167, Mobil 347 8362511, E-Mail
markus.schmalzl@virgilio.it (zuständig
für Atzwang, die Handwerkerzone Klobenstein,
Oberbozen, Unterinn, Signat,
Sill und Wangen (Kehrbezirk 1).
Robert Pichler, Unterdorf 14, 39030
Terenten, Tel. 0472 546433, Mobil 348
6722652, E-Mail robert.pichler@bb44.it
(zuständig für Gissmann, Klobenstein -
mit Ausnahme der Handwerkerzone -,
Lengmoos, Mittelberg, Lengstein, Rotwand
und Oberinn (Kehrbezirk 2).
Weitere Informationen zum Kaminkehrdienst
Alle in Betrieb stehenden Feuerungsanlagen
mit einer Feuerungswärmeleistung
von mehr als 35 kW sind überprüfungsund
reinigungspflichtig – das heißt, Anlagen,
die mit festen Brennstoffen laufen,
sind dreimal im Jahr zu überprüfen und
Anlagen, die mit flüssigen Brennstoffen
laufen, zweimal im Jahr sowie Anlagen,
die mit gasförmigen
Brennstoffen beheizt
werden, einmal im
Jahr. Bei Anlagen
mit einer nachweislich
sauberen, einer
stark verschmutzenden
oder einer
schlecht eingestellten
Verbrennung kann
der Kaminkehrer
andere Kehrfristen
festlegen. Neue Anlagen
müssen vor
Inbetriebnahme von
einem Kaminkehrer überprüft werden.
Werden Änderungen an der Feuerungsanlage
und am Gebäude durchgeführt,
die sich auf die Funktionstüchtigkeit der
Feuerungsanlage auswirken könnten, so
muss der Kaminkehrer schriftlich informiert
werden.
Jeder Benützer einer Feuerungsanlage
führt ein Kehrbuch, das bei der
Gemeinde erworben werden kann. In
diesem vermerkt der Kaminkehrer jede
durchgeführte Überprüfungs- und Reinigungsarbeit
und die Fälligkeit der
nächsten Reinigung.
Gemäß den geltenden Bestimmungen
besteht weiterhin die Möglichkeit, den
Kaminkehrer zu wechseln. Der Wechsel
muss dem bisherigen und dem neuen
Kaminkehrunternehmen sowie der Gemeindeverwaltung
schriftlich mitgeteilt
werden.
Vom Sekretariat der Gemeinde (Text)
und Privat (Foto)
Robert Pichler
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Gratulationscour
Gemeinde-Nachrichten
erhalten bleiben, zumindest solange für
seine Nachfolger die Mandatsbeschränkung
gilt.
7
Oberinn – Am 8. Mai hat Altbürgermeister
Ferdinand Rottensteiner sein
80. Lebensjahr vollendet. Über 25
Jahre war er Bürgermeister unserer
Gemeinde.
Am seinem runden Geburtstag überbrachte
ihm Bürgermeister Paul Lintner
am Hüttschusterhof (Unterwieser;
1892) im Namen des Gemeindeausschusses
die besten Glückwünsche. Der
Alt-Bürgermeister freute sich sehr über
den Kurzbesuch der Gemeindedelegation.
Teilnehmer berichten, dass der Jubilar
einige interessante Episoden aus seiner
Amtszeit zum Besten gab, was zum allgemeinen
Schmunzeln anregte.
Die Wahl Rottensteiners zum Bürgermeister
war im Jänner 1984 erfolgt. Bei
den folgenden Wahlen war er immer
wieder in seinem Amt bestätigt worden
– bis zum Mai 2010, als er nicht mehr
kandidierte. Er ist somit der dienstälteste
Rittner Bürgermeister. Dieser
Rekord (über 25 Jahre!) wird ihm auch
Alt-Bürgermeister
Ferdinand Rottensteiner
(nur für dieses Foto
ohne den vorgeschriebenen
Mund-Nasen-
Schutz)
Vom Sekretariat der Gemeinde (Text)
und Privat (Foto)
www.boetl.net
8
Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Digitale Identität – SPID
Ritten – Mai 2020. In diesen CO-
VID-19-Notstandzeiten wird der
digitale Zugriff auf Funktionen und
Ansuchen wie beispielsweise die
einmalige Entschädigung von 600,00
Euro, Mensa der Kinder, Südtirol
Pass, Portal der Agentur der Einnahmen,
INPS und vieles mehr immer
wichtiger. Vor allem, da die zuständigen
Ämter nur eingeschränkt
besucht und diverse Ansuchen nur
mehr digital eingebracht werden
können.
Um einen einfachen und unkomplizierten
Zugriff auf all diese und noch mehr
Dienste zu erhalten, gibt es die Möglichkeit,
eine digitale Identität anzulegen.
Diese erfolgt über die digitale Identitätskarte
(zurzeit in Südtirol noch nicht
verfügbar), die aktivierte Bürger- bzw.
Gesundheitskarte (bietet allerdings einen
eingeschränkten Zugang auf gesamtstaatlicher
Ebene und verlangt ein entsprechendes
Lesegerät) oder die digitale
Identität mittels SPID. Dieser muss nur
einmal eingerichtet werden und gewährt
dann Zugriff auf eine Vielzahl von Systemen.
Die mühselige Registrierung bei
jedem einzelnen Dienst entfällt.
Was ist SPID?
Spid ist das öffentliche System für die
Erneuerung des Verwaltungsrates
digitale Identität (Sistema Pubblico di
Identità Digitale) und ermöglicht die
Nutzung aller Online-Dienste der öffentlichen
Verwaltung auf dem gesamten
Staatsgebiet (beispielsweise Anmeldung
Zweisprachigkeitsprüfung, Mensadienst
Kinder, Schuleinschreibungen, Gesuche
für Förderungen und Beihilfen, Familiengeld,
INPS usw.). Der Zugriff erfolgt
mittels Benutzernamen und Kennwort,
in manchen Fällen auch mittels einer
zwei-Faktoren-Authentifizierung oder
eines Einmal-Passwortes (ähnlich den
Systemen bei Online-Banking). Diese
Dienste können bequem von zu Hause
aus, ohne Wartezeiten in Ämtern oder
lästigen Terminvereinbarungen erledigt
werden.
Wer kann den SPID beantragen?
Alle volljährigen Bürger, die eine italienische
Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltsgenehmigung
sowie Wohnsitz in
Italien vorweisen können.
Klobenstein – Mai 2020
Ende dieses Jahres läuft die Amtsperiode des derzeitigen Verwaltungsrates
des ÖBPB (Öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste) des Senioren-Wohnheimes
Ritten ab.
Nunmehr muss ein neuer, aus fünf Mitgliedern bestehender Verwaltungsrat namhaft
gemacht werden.
Voraussetzung für die Ernennung. Nachgewiesene Kompetenz oder Erfahrung auf
dem Gebiet der Sozial- und Gesundheitsdienste, der öffentlichen Verwaltung oder
der Betriebsführung.
Interessierte können ihr Interesse innerhalb Freitag, 19. Juni, im Sekretariat der
Gemeinde durch Vorlage eines Lebenslaufes bekunden.
Foto: BÖTL-Archiv
Wie erhalte ich SPID?
Dieser wird von sogenannten Providern
angeboten. Für die Einrichtung benötigt
man die Bürgerkarte mit Steuernummer,
einen gültigen Personalausweis (Identitätskarte,
Reisepass, Führerschein, gegebenenfalls
Aufenthaltsgenehmigung),
eine E-Mail-Adresse und Handynummer.
Ist man im Besitz einer aktivierten Bürgerkarte,
elektronischen Identitätskarte
oder einer digitalen Unterschrift, kann
die SPID-Aktivierung auch rein online
abgewickelt werden. Weiter Informationen
und Angaben zu den verschiedenen
SPID-Anbietern (Provider) finden
Sie unter https://www.spid.gov.it/richiedi-spid?lang=de
Zwei Möglichkeiten
zur Spid-Aktivierung
Schalterdienst der Handelskammer
Bozen. Die Mitarbeiter der Handelskammer
Bozen (im 5. Stock) erstellen den
SPID mit dem Provider Aruba. Hierfür
benötigen Sie entweder die digitale
Unterschrift oder die bereits aktivierte
Bürgerkarte der Gemeinde mit dem PIN-
Code, den Sie bei der Aktivierung in der
Gemeinde zugeschickt bekommen. Sie
benötigen kein Lesegerät. Derzeit muss
unter der Rufnummer 0471 945526
oder 0471 945553 ein Termin vereinbart
werden.
Schalterdienst der Post. Auch die italienische
Post ist einer der SPID-Anbieter
und bietet einen zweisprachigen Schalterdienst
in den Postämtern des Landes.
Hinweis: die Erstellung des SPID mit
poste.it erfolgt in zwei Schritten: 1) den
ersten Teil erledigen Sie selbst online,
indem Sie Ihre Daten unter dem Link
https://posteid.poste.it/identificazione/
identificazione.shtml eingeben; 2) für
den zweiten Teil begeben Sie sich nach
mindestens zwei Stunden in ein Postamt
mit der Nummer, die Ihnen als E-Mail
zugesandt wird. Hier schließen Sie mit
Hilfe eines Mitarbeiters den Registrierungsvorgang
ab.
Für die Aktivierung der Bürgerkarte
können Sie sich telefonisch oder schriftlich
an das Meldeamt der Gemeinde (Tel.
0471 356457, E-Mail info@ritten.eu)
wenden. Sie erhalten dort weitere Informationen
und Auskünfte.
Von Monika Pernter
Meldeamt der Gemeinde
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Märkte wieder geöffnet
Gemeinde-Nachrichten
9
Ritten – Mai 2020. Gemäß der
Verordnung des Landeshauptmannes
Nr. 20 vom 13. April 2020
dürfen die Märkte, die ausschließlich
Lebensmittel verkaufen,
wieder geöffnet werden.
Deshalb findet der Bauernmarkt in
Klobenstein, unter Einhaltung der vorgeschriebenen
Hygienemaßnahmen,
ab sofort jeden Samstag von 8 bis 12
Uhr auf dem neuen Parkplatz vor dem
Foto: Hans Gamper
Zivilschutzzentrum in Klobenstein
statt. Dort findet man alles an Säften,
Marmeladen, Eier, Gemüse, Kräuter,
Tees bis hin zu den Pflanzen. Mit dabei
sind der Föranerhof, der Mandlhof,
der Stafflerhof, der Lanerhof und der
Grünwaldhof vom Ritten.
Jeden Dienstagnachmittag sind hingegen
vom 9. Juni bis 3. November von
12 bis 17 Uhr zwei Stände am Bahnhof
in Oberbozen geöffnet: der Föranerhof
mit Säften, Marmeladen, Gemüse,
Pflanzen u.a.
sowie die Hofbrennerei
Rass
mit Schnäpsen.
Der Wochenmarkt
in Klobenstein
öffnet
erstmals wieder
am Mittwoch, 20.
Mai, von 8 bis 12
Uhr am selben
Ort wie der Bauernmarkt.
Sitzung
des Gemeinderates
am Dienstag, 26. Mai
sowie
am Dienstag, 23. Juni
jeweils um 19 Uhr
im Vereinshaus in Lengmoos
www.boetl.net
10
Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Verteilung
von Schutzmasken
Ritten – Mai 2020. Bürgermeister
Paul Lintner teilt mit, dass am Samstag,
30. Mai, von 9 bis 12 Uhr bei
allen Feuerwehrhallen am Ritten und
zudem beim Zivilschutzzentrum in
Klobenstein Schutzmasken abgeholt
werden können.
Ein großer Dank geht an die Firma Top-
Haus AG aus Bozen, welche der Gemeinde
3.000 chirurgische Gesichtsmasken kostenlos
übergeben hat , und an die Freiwilligen
Feuerwehren, welche die Verteilung
übernehmen.
Bisher hat die Gemeinde an die 2.000
Schutzmasken den Zivilschutzorganisationen,
den Gesundheitsdiensten, den Hausärzten
und dem Sprengel zur Verfügung
gestellt.
Paul Lintner (links) mit Hermann Ramoser
Die Gemeinde weist darauf hin,
dass ab sofort, nach telefonischer
Vereinbarung unter 0471 356457,
zu den üblichen Öffnungszeiten der
Gemeinde, die Magnetkarten und
die Fahrgenehmigungen für den
gesperrten Teilbereich Wolfsgruben
– Signat und die gesperrten Straßen
gemäß Gebietsplan verlängert werden
können.
Stellenangebot Techniker
Die Gemeinde sucht zum sofortigen Eintritt
eine/n Techniker/in für das Bauamt, 6. Funktionsebene,
Vollzeit.
Zugangsvoraussetzungen: Reifezeugnis einer technischen
Oberschule. Wir erwarten: gutes technisches Grundlagenwissen,
selbständiges Arbeiten, Verantwortungsbewusstsein,
Zuverlässigkeit, freundlicher Umgang mit Bürgern.
Wir bieten: flexible Arbeitszeiten, interessante, abwechslungsreiche
Tätigkeit, bestmögliche wirtschaftliche Behandlung
im Rahmen der Kollektivverträge, angenehmes
Arbeitsklima.
Das Personalamt der Gemeinde (Tel. 0471 1631091) erteilt
eventuelle weitere Auskünfte dazu.
Gesuche können bis spätestens Freitag, 29. Mai, eingereicht
werden.
Stellenangebot Arbeiter
Die Gemeinde sucht einen provisorischen,
spezialisierten Arbeiter, IV. Funktionsebene,
Vollzeit.
Zugangsvoraussetzungen: (1) Abschluss der Mittelschule
oder der Grundschule und zweijährige Schul- oder
gleichwertige Berufsausbildung oder Gesellenbrief oder
fachspezifische, theoretisch-praktische Ausbildung von
mindestens 300 Stunden; (2) Zweisprachigkeitsnachweis
A2 (ehemalig Niveau D); (3) Führerschein „C“.
Alle weiteren Auskünfte werden vom Personalamt der
Gemeinde (Tel. 0471 1631091) erteilt. Der Vordruck
für das Ansuchen kann unter www.ritten.eu abgerufen
werden.
Termin für die Einreichung der Gesuche ist Montag, der
15. Juni.
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Südtirol radelt wieder
Gemeinde-Nachrichten
kein Erdöl, entlastet die Südtiroler Luft,
tut etwas für die eigene Fitness und
spart auch noch teure Tankfüllungen.
11
Ritten – Mai 2020. Seit einiger Zeit
darf auch in Südtirol wieder im Freien
geradelt werden und damit wird es
höchste Zeit, sich zur Aktion „Südtirol
radelt“ anzumelden und mit etwas
Glück tolle Preise zu gewinnen.
Genießen auch Sie die Bewegung im
Freien und fahren vielleicht mit dem
Fahrrad zum nächsten Geschäft oder
zur Arbeit? Dann tragen Sie Ihre geradelten
Kilometer jederzeit online auf
der Webseite www.suedtirolradelt.bz.it
ein. Dabei gilt die Fahrt mit dem City
Bike am Montagmorgen ins Büro genauso
wie der Ausflug mit dem E-Bike
am Sonntagnachmittag an den Kalterer
See.
Tolle Preise zu gewinnen
Wer bis zum 30. September insgesamt
mindestens 100 Kilometer geradelt ist,
kann mit etwas Glück bei der Verlosung
im November auch noch tolle Preise
gewinnen. Sollte es damit nicht klappen,
dann gewinnen auf jeden Fall die
Gesundheit und die Umwelt. Denn wer
mit dem Radl unterwegs ist, verbrennt
Anmeldung
Die Anmeldung für alle Radlerinnen
und Radler ist ganz einfach: auf der
Webseite www.suedtirolradelt.bz.it
vorbeischauen, Registrierung durchführen,
losradeln und die geradelten
Kilometer jederzeit online eintragen.
Südtirol radelt wird von Green Mobility
in der STA - Südtiroler Transportstrukturen
AG organisiert und durchgeführt.
Hier gibt es weitere Infos: www.suedtirolradelt.bz.it
oder www.greenmobility.bz.it
www.boetl.net
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Aus dem Standesamt
Meldeamt
Mai 2020 - Heft 248- ´s Rittner Bötl
GEBURTEN
David Dorfmann
12. April - Lengstein
mit den Schwestern Eva und Greta
Ilvy Gruber
16. April - Klobenstein
mit den Schwestern Sophia und Thea
Elias Hager von Strobele
3. April - Oberbozen
Anton Unterhofer
18. April - Unterinn
Leonie Ploner
5. April - Lengstein
Elian Mur
10. April - Klobenstein
Hanna Spinell
13. April - Klobenstein
Frans Leon Tauferer
13. April - Klobenstein
Serafina Oberrauch
27. April - Klobenstein
Lea Winkler
30. April - Sill
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Meldeamt
Aus dem Standesamt
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TODESFÄLLE
Franz Klammer
Holzer-Franz
Sill, 77 Jahre
5. April in Auer
Maria
Rottensteiner
Wwe. Gatti
Klobenstein, 93 Jahre
16. April in Ritten
Maria Graf
geb. Lintner
Unterinn, 79 Jahre
23. April in Ritten
David Ramoser
Holzhändler
Klobenstein, 61 Jahre
13. April in Ritten
Stephan Walcher
Unterinn, 51 Jahre
17. April in Ritten
Maria
Wwe. Spinell
geb. Spinell
Klobenstein,
96 Jahre
25. April in Ritten
Tella Americo
Sill, 76 Jahre
15. April in Bozen
... und es leuchtet ein neuer Stern am Himmel,
der mit uns wandert, wohin wir auch gehen ...
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Gemeinde-Nachrichten
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www.boetl.net
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Betrifft: Titel
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Panik und dann Flucht in den Tod
Mittelberg – 1. Mai 2020. Was
mag da wohl passiert sein?“,
fragten sich besorgte Anrainer,
als am Vormittag eine Autokolonne
vorbeifuhr. Sie war in Richtung
Viglhof unterwegs, wo die schmale
Zufahrtsstraße endet und an dem
auch der Keschtnweg vorbeiführt.
Etwas Schreckliches musste geschehen
sein, denn unter den vorbeifahrenden
Autos befanden sich auch zwei Fahrzeuge
der Bergrettung Ritten/Barbian sowie
zwei Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen
Feuerwehr Lengstein. Einer von den Einsatzmännern
gab im Vorbeifahren kurz
Auskunft: mehrere Pferde seien abgestürzt,
Näheres wisse man noch nicht.
Bald darauf flog ein Hubschrauber Richtung
Finsterbach, kehrte dann mit der
ersten Fracht am Bergeseil zurück und
brachte sie zum Wieserhof, von wo die
Pferde aus der Heimweide ausgebrochen
waren. Pausenlos flog der Hubschrauber
hin und zurück, auf dem Rückflug mit
den verletzten und toten Tieren.
Nach der Bergungsaktion kam auch der
sichtlich geschockte Besitzer der Pferde,
Luis Schweigkofler, zurück und berichtete
den Anrainern kurz, was geschehen
war: ein bisher unbekanntes Tier habe
die Pferde auf der Weide angegriffen.
Diese hätten in Panik den elektrischen
Zaun durchbrochen und seien geflüchtet.
Auf dem Keschtnweg seien sie in
Richtung Finsterbach gelaufen und dort,
wo der Weg sich verengt, über eine rund
70 m hohe Felswand in die Schlucht des
Finsterbaches gestürzt.
Wie sich dann herausstellte, waren neun
Pferde auf der Stelle tot, zwei waren so
schwer verletzt, dass sie von den zwei
inzwischen am Wieserhof eingetroffenen
Tierärztinnen eingeschläfert werden
mussten. Drei Pferde überlebten, eines
davon beinahe unverletzt, da es nicht
ganz in die Schlucht gestürzt war.
Für den bekannten und erfolgreichen
Pferdezüchter Luis Schweigkofler ist es
nicht der finanzielle Schaden, der ihn am
meisten schmerzt, sondern der Verlust
der Tiere. „Sie zählten zu den schönsten
Stuten des Jahrgangs 2019.“ Dieser Jahrgang
sei nun beinahe ausgelöscht, stellt
Schweigkofler bedauernd fest. In Zukunft
werde er keine Pferde mehr zukaufen,
sondern nur noch jene halten, die er
selbst gezüchtet habe.
Der erfolgreiche Rittner Pferdezüchter Luis Schweigkofler
mit einem schönen Haflinger anlässlich einer
Stammbuchaufnahme im vergangenen Jahr.
Retter bergen totes Tier aus der Schlucht
Diese Herde, die am Tag vorher noch von Schweigkofler fotografiert worden war, ist am Morgen
des 1. Mai von der Heimweide ausgebrochen. Kurz darauf waren elf von ihnen tot. In wenigen
Wochen wären sie auf die Alm gekommen. Den Winter über waren sie auf dem Eggerhof in Gissmann.
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Betrifft: Titel
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„Ich züchte seit 40 Jahren Pferde, etwas
Ähnliches ist aber nie passiert“, sagt
Schweigkofler, der in diesem Zusammenhang
auch auf die Bergungsaktion
zu sprechen kam. Diese sei, trotz der
schwierigen Umstände, reibungslos verlaufen,
auch dank der mustergültigen
Koordinierung. Dafür bedankt er sich
bei allen Beteiligten: dem Bergrettungsdienst
Ritten/Barbian, der Freiwilligen
Feuerwehr Lengstein, dem Hubschrauberunternehmen
des Aiut Alpin, den
Tierärztinnen und seinen für die Betreuung
der Pferde zuständigen Mitarbeitern.
Das tragische Unglück hat am Ritten und
darüber hinaus große Bestürzung ausgelöst,
vor allem unter den vielen Pferdefreunden.
Von Hans Gamper (Text) und der Bergrettung
Ritten/Barbian sowie Privat (Fotos)
Mitglieder der Bergungsorganisation in der Schlucht des Finsterbaches
Ein schockierendes Bild bot sich den Einsatzkräften: Tote und verletzte Tiere im Bachbett.
Sie wurden mit einem Hubschrauber geborgen und zum Wieserhof gebracht.
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Vereinsleben
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Professionell und stets einsatzbereit
Rittner Horn – Mai 2020. Mit der
abgelaufenen Wintersaison 2019/20
hat die Bergrettung Ritten/Barbian
seit nunmehr 25 Jahren die Pistenrettung
für das Skigebiet Rittner
Horn durchgeführt.
Bereits seit 1996 sind wir im Auftrag
der Bergbahnen als Pistenretter im Einsatz;
bis zum Jahre 2000 gemeinsam
mit den Carabinieri. „Die Anfangsjahre
waren eine große Herausforderung“, erinnert
sich Präsident Gottfried Fuchsberger.
„Wir mussten uns das Material
erst zusammensuchen und ankaufen; es
wurde primär alles mit eigenen Mitteln
finanziert, eine Unterstützung erhielten
wir im Nachhinein von unserer Landesleitung“.
„Trotzdem war meine Mannschaft
immer bereit und stets zur Stelle,
wenn es darum ging, ehrenamtlich und
ohne jegliche Rücksicht auf Sturm und
Wetter in Not geratenen Personen Hilfe
zu leisten“ erzählt Fuchsberger mit Stolz.
Während in den ersten Saisonsjahren
eher wenig Einsätze zu verzeichnen
waren, stieg die Anzahl immer weiter
an und liegt heute bei durchschnittlich
50 Einsätzen pro Wintersaison. In 25
Jahren Pistenrettung wurden immerhin
832 Einsätze absolviert.
Sieben Tage die Woche wird der Dienst
auf den Skipisten, den Winterwanderwegen,
der Rodelbahn und der
Langlaufloipe von jeweils zwei, bei
Events auch von mehreren freiwilligen
Mitgliedern der Bergrettung geleistet.
Die Bergretter sind bestens ausgebildet
und auch ausgestattet mit Skibob,
Akjas und Erstversorgungsmaterial. So
versehen die Männer ihren Dienst an
den Wintersportlern und können den
Unfallort in kurzer Zeit erreichen. Die
klassische Prellung oder Fraktur, der
Zusammenstoß zweier Skifahrer, der
Unfall mit einem Pistenfahrzeug, ein
Herzinfarkt im Gasthaus, der vermisste
Gast, die Bergung aus der Liftgondel
und vieles mehr: in keinem Umfeld
ist die Vielfalt der Einsätze größer als
während des Pistendienstes. Dies alles
in Kombination mit den unterschiedlichsten
Witterungsverhältnissen stellt
hohe Ansprüche an die Mannschaft der
Bergretter, die dank der umfangreichen
Ausbildung im notfallmedizinischen
und alpintechnischen Bereich bestens
für Pistenrettungseinsätze gerüstet sind.
An dieser Stelle möchten wir uns auch
beim Weißen Kreuz Ritten für die angenehme
Zusammenarbeit in den letzten
Jahren, insbesondere bei der Patientenübergabe
in Pemmern, bedanken.
Ein Dank ergeht auch an unseren Präsidenten
Gottfried Fuchsberger, in dessen
Gaststube wir Mitglieder der Bergrettung
während unseres Pistendienstes
uns aufhalten und aufwärmen dürfen.
Gottfried garantiert 24-stündige Erreichbarkeit
an sieben Tagen in der
Woche und übernimmt stets professionell
die Einsatzzentrale.
Übrigens: In der Wintersaison 2019/20
verzeichnete die Pistenrettung des
Rettungsvereins 55 Einsätze; fünfmal
wurde die Flugrettung mit dem Hubschrauber
alarmiert, da der Verletzungsgrad
des Verunfallten dies eindeutig
erforderte.
Das Skigebiet Rittner Horn liegt uns
sehr am Herzen und wir werden auch
weiterhin unser Bestmögliches tun, professionell
und stets einsatzbereit, damit
wir den Menschen jederzeit ein Gefühl
von Sicherheit schenken können.
Von der Bergrettung Ritten/Barbian
(Text und Fotos)
www.bergrettung.org/ortsstellen.html
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Schutzausrüstung verteilt
Ritten – April 2020. Auch im Gemeindegebiet
Ritten wurden laufend
Gesichtsschutztücher bzw. Masken
zur Verfügung gestellt.
Von links Abschnittsinspektor Hermann Ramoser,
Gerhard Prantner und Kommandant Christoph Gostner
Die Schutzausrüstung wurde vom Zivilschutz
über den Feuerwehrverband
und von der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern
organisiert. Abschnittsinspektor
Hermann
Ramoser hat in
Zusammenarbeit
mit dem Kommandanten
von
Lengmoos/Klobenstein,
Christoph
Gostner,
die Ausrüstung
abgeholt und die
Verteilung in die
Wege geleitet.
Nachdem die Feuerwehren
des Abschnitts
9 mit Ausrüstung
versorgt
waren, wurden
in verschiedenen
Geschäften
Schutztücher für
die Zivilbevölkerung
zum Mitnehmen
bereitgestellt.
Vereinsleben
Leider waren die Lieferungen schleppend
und es war nicht möglich, eine umfassende
Versorgung zu gewährleisten. Die
Verteilung über die Geschäfte war eine
gute Möglichkeit, die Bürgerinnen und
Bürger möglichst ohne direkten Kontakt
zu erreichen und somit das Risiko der
Ansteckung nicht zu erhöhen. Dieser,
wenn auch einfache Schutz, war in dieser
unsicheren Zeit eine Möglichkeit, den
Maßnahmen und Vorgaben der Behörden
gerecht zu werden und einen Gesichtsschutz
bei jeglichem Ausgang dabei
zu haben. Ziel ist eine flächendeckende
Versorgung, damit wir dem Virus keine
Chance geben.
Von der Freiwilligen Feuerwehr
Lengmoos/Klobenstein (Text und Foto)
www.lfvbz.it
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www.boetl.net
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Vereinsleben
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Vorfreude auf den Almsommer
Ritten – Mai 2020. Die Natur steht
trotz Coronakrise nicht still, sie blüht
auf und schon bald kommen die Tiere
wieder auf die Alm
Dies ist Anlass, auf den vergangen Almsommer
zurückzublicken sowie einen
Blick auf den bevorstehenden zu werfen.
Eigentlich sollte heuer ein neuer Ausschuss
die Geschicke der Rittner Alm
leiten. Die Alm-Vollversammlung mit
den Neuwahlen ist aber der Coronakrise
zum Opfer gefallen. So hat sich der bisherige
Ausschuss entschlossen, die Führung
für ein weiteres Jahr zu übernehmen. Die
Vollversammlung mit Neuwahlen wird
zu einem geeigneten Zeitpunkt nachgeholt.
Der vergangene Almsommer ist in Zusammenarbeit
mit Hirten und dem
Ausschuss durchwegs positiv verlaufen.
Einige Projekte kamen zum Abschluss,
insbesondere die schmucke Tramis Hütte,
die auf Anfrage auch gerne an die Rittner
Bürger für ein paar erholsame Tage
zur Verfügung gestellt wird. Im Laufe des
Almsommers 2019 hat der Rai Sender
Bozen unter der Leitung von Thomas
Hainz den Hirten und Arbeitern auf der
Rittner Alm über die Schulter geschaut
und darüber einen Film gedreht. Zu
sehen ist dieser bei der nächsten Almversammlung
sowie im Rai Sender Bozen
am Montag, 1. Juni, um 20:20 Uhr.
Hübsche Blondinen
Im Mai starten die Vorbereitungen
für den Almsommer 2020. Durch den
Schneedruck arg in Mitleidenschaft gezogen
wurden heuer die Zäune. Mitte
Mai haben die Fraktionsvertreter die
Kundmachung an die Bauern ausgeteilt,
dort wurden alle Informationen zusammengefasst.
Die Hirten Hannes, Alfons,
Thomas und Sepp überwachen und
führen wiederum die Tierherden. Alle
Tiere, die am Ritten überwintert haben,
können auf die Alm gebracht werden. Die
Alpung der Tiere ist für die Bauern wirtschaftlich
und arbeitsmäßig von großer
Bedeutung. Der Weideverlauf wird je
nach Witterungsbedingungen, vorhandener
Weide und Anzahl der Alpungstiere
eingeteilt. Man ist bestrebt, einen
harmonischen und gewinnbringenden
Weideverlauf für alle Tiere zu gewährleisten.
Kleinere Tiergruppen sind dabei
von Vorteil: geringere Verletzungsgefahr,
das Weitertreiben verläuft gemütlicher
und an den Wasserstellen gibt es weniger
Raufereien. Die Alpung trägt wesentlich
zur Förderung der Tiergesundheit bei,
aber nur gut vorbereitete Tiere können
sich gut erholen. Immer wieder kommen
Tiere, die nicht weiden können oder
deren Klauen nicht gepflegt sind. Eine
zunehmende Herausforderung sind die
Tiere aus den Mutterkuhhaltungen – die
Neigung, andere Tiere zu besaugen, ist
groß.
Auch in diesem Jahr ist die Almverwaltung
verpflichtet, ein digitales Almregister,
in dem alle Tiere erfasst sind, zu
führen. Mit dem Umschreiben der Tiere
auf die Alm wird der Viehbesatz am Bauernhof
entlastet. Wichtig ist die korrekte
Angabe der Tiere bei den jährlichen
Kontrollen vom Amt für Tierzucht und
Bergwirtschaft, denn dadurch werden
Unregelmäßigkeiten schnell aufgegriffen.
Besonders positiv hervorzuheben ist die
wertvolle Unterstützung von der Forststation
mit Stationsleiter Hubert Obexer
sowie der Gemeinde mit Landwirtschaftsreferent
Erich Rottensteiner. In
gemeinsamer Ausarbeitung und Durchführung
von größeren Ausforstungsprojekten
werden wertvolle Weideflächen
wiedergewonnen. Gute Wegverbindungen
erleichtern zudem das Arbeiten und
die Transporte auf der Alm.
Gruppenbild mit Dame und Rucksack – und hinten rechts ist einer auf der Flucht ...
Von Elisabeth Mair, Almausschuss
(Text und Fotos)
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
In den Startlöchern
Rittner Horn – Mai 2020. Heuer gibt es am Ritten einigen
Jubiläen. Ein kleines Jubiläum hat auch die Rittner
Horn Bergbahn zu feiern, nämlich ihren 20. Geburtstag.
1975 wurde der erste Doppel-Sessellift aufs Rittner Horn eröffnet,
also vor 45 Jahren, im Jahr 2000 die Kabinenbahn. Der 20.
Geburtstag ist für eine Kabinenbahn nicht nur ein Grund zum
Feiern, sondern es werden auch verschiedene Arbeiten fällig,
vor allem im Rahmen der 20-Jahre-Generalrevision.
Klaus Ploner, der technische Leiter der Rittnerhorn Bergbahnen
AG, erzählt, dass es bezüglich der Revision nur Positives zu
berichten gibt. Obwohl die Arbeiten nicht wie geplant am 23.
März beginnen konnten, sondern erst zwei Wochen später, sind
sie dem Zeitplan voraus. Letztes Jahr wurde der mechanische
Teil der Arbeiten durchgeführt und heuer der elektrische. Mit
der Revision wurden auch die Stationen aufgewertet und neu
gestaltet, kleinere Verbesserungsarbeiten erfolgten vor allem
rund um die Talstation.
„Wir sind bereit und freuen uns, wenn wir so bald wie möglich
wieder Gäste mit der Bahn in luftige Höhen bringen können“,
meint Julius Mayr von der Rittnerhorn Bergbahnen AG.
Schon der bekannte österreichische Bergsteiger und Lehrer
Ludwig Purtscheller schrieb vor über 100 Jahren vom Rittner
Horn: „Wer Tirol mit einem Blick überschauen will, der besteige
diese Höhen!“
Heuer vielleicht sogar noch interessanter als andere Jahre ist die
Jahreskarte fürs
Rittner Horn. Die
Rittner und auch
andere Südtiroler
werden noch mehr
Zeit auf unserem
Hausberg genießen,
wenn auf
Urlaubsreisen verzichtet
wird.
Die Leistungen
Jeweils eine Bergund
Talfahrt pro
Tag; Gültigkeit 365
Tage ab Kauf; kostenloser
Parkplatz.
Die Preise
149 Euro für Erwachsene;
82 Euro
für Kinder; 126,50
Euro für Senioren.
Für die Inhaber
Vereinsleben
Betriebsleiter Klaus Ploner und BauleiterIng.
Alfred Rieder bei der wöchentlichen Baubesprechung.
der Winter-Saisonskarten
gibt es
wieder die Möglichkeit,
eine vergünstigte Sommer-Saisonkarte zu kaufen: Erwachsene
35 Euro; Kinder 19,50 Euro; Senioren 30 Euro.
Der Preis für eine Bergfahrt beträgt für Einheimische 9 Euro,
für die Berg- und Talfahrt 12,50 Euro. Alle Preise und Infos
auch auf der Website https://www.ritten.com/de/sonnenplateau/rittnerhorn.html
Das genaue Eröffnungsdatum stand bei BÖTL-Redaktionsschluss
noch nicht fest, es sollte aber der 11. Juni sein. In Zeiten
wie diesen ist es schwierig, genau zu planen und zu informieren.
Von Doris Wieser Lun für die Rittnerhorn Bergbahnen AG (Text) sowie
von Tiberio Sorvillo und der Rittnerhorn Bergbahnen AG (Fotos)
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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Möchten Sie einem lieben Menschen, dem Sie nahe stehen,
zum Geburtstag, zum Hochzeitstag oder zu einem anderen
Anlass gratulieren? Dann schicken Sie ein Foto samt Informationen
(gerne auch mit einem kurzen Text) per E-Mail an
ritten@boetl.net oder geben Sie es im Meldeamt der Gemeinde ab.
Die Veröffentlichung kostet
25,00 Euro für 1 Modul (8,5 x 4,5 cm)
32,50 Euro für 1,5 Module (8,5 x 7,0 cm)
40,00 Euro für 2 Module (8,5 x 9,5 cm)
47,50 Euro für 2,5 Module (8,5 x 12,0 cm)
55,00 Euro für 3 Module (8,5 x 14,5 cm)
Die graphische Gestaltung ist im Preis inbegriffen
(Sie können aber auch gerne das fertige Inserat liefern).
Anzeigenschluss ist jeweis am 10. des Monats.
Nänere Informationen unter 335 8124000
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
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Vereinsleben
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Kleine Genussmomente
Ritten – Mai 2020. Corona-Krisenzeiten
machen kreativ.
Keiner von uns konnte sich wohl vor
kurzer Zeit vorstellen, dass so viele
Länder in unserer Welt auf einmal „stillstehen“.
Nicht einmal mehr ein gemeinsamer
Kaffee im Dorf? Keine Gelegenheit
mehr, sich persönlich zu treffen, sich
auszutauschen über wichtige und ganz
alltägliche Sachen und gemeinsam zu
lachen.
Die Corona-Welle hat uns alle ganz unvorbereitet
überrollt. Viele Dinge verloren
von einem Moment zum anderen
an Bedeutung. Was ist überhaupt noch
wichtig?
Aber bald schon wurden viele aktiv und
kreativ. Wenn der Gast nicht in den Gastbetrieb
kommt, dann kommt der Gastwirt
zum Gast. Ganz nach diesem Motto
wurden ein selbstgemachtes Eis vom
Hotel Lichtenstern, eine leckere Pizza
von unserem Lieblings-Restaurant, ein
besonderer Brunch direkt nach Hause
geliefert – sogar Cocktails, Süßspeisen
und Rittner Krapfen. Diese kleinen Genussmomente
waren für uns große Augenblicke,
das kleine Glück, das uns ein
bisschen in „normale“ Zeiten zurückbrachte.
Wer hätte sich das gedacht, dass
das bislang „Normale“ so schnell etwas
ganz Besonderes wird.
Sophie Pichler hat eine Liste mit den
Angeboten unserer Gastwirte vorbereitet
– dies noch zu einer Zeit, in der noch
keine Bar und kein Restaurant öffnen
durfte. Bis dieses BÖTL erscheint hat sich
das Blatt hoffentlich etwas gewendet. Aus
diesem Grund kann dann bei den meisten
Lokalen gegebenenfalls auch kein
Lieferservice mehr garantiert werden.
Aber wir, die Gäste, kommen wieder,
keine Frage.
Von Doris Wieser, Tourismusverein
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
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info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Allgemein
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50 %
Werben jetzt noch attraktiver: Steuerbonus auf 50 Prozent erhöht!
Wer in die (u.a. BÖTL)-Werbung investiert, wird dafür stärker denn je vom Staat belohnt – und zwar in Form
einer Steuergutschrift von 50 Prozent!
Beantragen können diese Steuerguthaben alle Unternehmen und Freiberufler, unabhängig von der rechtlichen
Natur und Größe und vom angewandten Buchhaltungssystem sowie alle nicht gewerblichen Körperschaften.
Wenn Ihr Unternehmen also beispielsweise 5.000 Euro in Werbung investiert (in Radio, TV oder einen Teil davon
auch ins BÖTL), erhalten Sie eine Steuergutschrift von 2.500 Euro.
Der Antrag auf diesen Steuerbonus für die geplanten Investitionen muss anhand des Formulars F24 zwischen
dem 1. und 30. September 2020 eingereicht werden. Sprechen Sie alsbald Ihren Steuerberater darauf an.
Serien
Kochbuch „Rittner-Kloatze“ und „Pflanzen im Dialekt“
Die Kochbuch-Serie „Rittner Kloatze“ von Simone Schrott , Teil 2, wird aus
Platzgründen im Juni-BÖTL fortgesetzt.
Das Buch ist im Lebensmittelgeschäft
Frilo in Klobenstein, im Zeitungsgeschäft
Lintner in Klobenstein, im Tourismusbüro
in Klobenstein und in Oberbozen
sowie im Despar-Geschäft in Barbian
erhältlich.
Ebenso wird die Serie „Wie heißen diese
Pflanzen im Dialekt Ihres Heimatortes?“
im Juni-BÖTL fortgesetzt.
BÖTL-ABO
Jahres-Abo
36,00 €
Von Juni bis Dezember 2020
(= 7 Ausgaben) 21,00 €
Einzelheft
3,50 €
Kein Kündigungszwang.
Alle Abo-Infos unter www.boetl.net
Bankverbindung (nur für Abo-Einzahlungen)
Raiffeisenkasse Ritten,
´s Rittner Bötl, Abo-Verwaltung,
Dorfstraße 7, 39054 Klobenstein
IBAN: IT82 V 08187 58740
000001030542; SWIFT
BIC: CCRTIT2TRIT
Hinweis: Das Abonnement
kann auch im Meldeamt der
Gemeinde Ritten bezahlt werden
www.boetl.net
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Vereinsleben
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Vor 125 Jahren
Ritten – Mai 2020. Es war im Jahre 1895, als der Klobensteiner
Verschönerungsverein gegründet wurde.
Sieben Jahre später, im Jahre 1902, folgte der Oberbozner Verschönerungsverein
und nochmal fünf Jahre später, am 13. August
1907, begann die Geschichte der Rittner Bahn. Für die damalige
Zeit eine Meisterleistung. Konnte man vorher nur zu Fuß, mittels
Pferd oder Fuhrwerk den Höhenunterschied von 1.000 m überwinden,
so war es nun möglich, ganz gemütlich vom Waltherplatz
in Bozen aus das Hochplateau zu erreichen. Der Eröffnungstermin
wäre eigentlich schon für Juni mit Beginn der Sommersaison
vorgesehen gewesen, musste aufgrund technischer Mängel aber
auf August verschoben werden. Schon damals spielte der Tourismus
am Ritten und dort die „Sommerfrische“ eine große Rolle.
Mitte des 17. Jahrhunderts, als Bozen durch das Privileg des Merkantilmagistrats
endgültig zur Handelsstadt gekürt worden war,
blühte die Wirtschaft ordentlich auf. Die reichen Bozner, Kaufleute
mehr noch als Adelsfamilien, versuchten der Sommerhitze im Talkessel
zu entfliehen und begannen, am Ritten aufgelassene Höfe in
exklusive Residenzen umzubauen bzw. dort neue Villen zu errichten.
Diese „herrischen Leut“, wie sie am Ritten ironisch genannt
wurden, steigerten die Nachfrage nach Pensionen, Gaststätten und
Hotels und brachten damit auch Gäste von auswärts. Bis dann der
Fremdenverkehr im 19. Jahrhundert mit dem Alpinismus-Boom
zur Mode wurde, was vor allem Briten aufs Hochplateau lockte. Sie
waren die ersten, deren Lust, Berge zu bezwingen und darüber zu
berichten, einen ganzen Tourismuszweig zum Erblühen brachten,
was wiederum Werbung für den Ritten mit sich zog.
Seit 125 Jahren gibt es also so etwas wie einen Tourismusverein.
Und das erste Statut verkündete keck den Zweck, „die Schönheit
und Annehmlichkeit des Aufenthaltes in Klobenstein in erhöhtem
Maße zur Geltung zu bringen“, indem Aussichtspunkte zugänglich
gemacht, Wege verbessert, Promenaden angelegt und
Ruhebänke aufgestellt werden sollten.
Noch im Sommer desselben Jahres wurden bereits 680 Gäste in
Klobenstein und 324 in Oberbozen gezählt. Zum Vergleich: 2019
verfügte das Gebiet über 3.236 Betten und verzeichnete knapp
412.000 Nächtigungen.
Doch eigentlich begann alles schon viel früher. Um das Jahr
1200 entstanden südlich der Alpen zahlreiche Hospize, eines
auch in Lengmoos mit der Niederlassung des Deutschen Ordens
in der heutigen Kommende, die so zu einem Zentrum für die
Versorgung der durchziehenden Pilger wurde. Tourismus in
seiner frühesten Form, dem Reisen um des Reisens Willen,
konnten sich nur Adelige leisten. Und so zogen die mittelalterlichen
Kaiser auf ihrem Weg nach Süden, meist nach Rom zur
Krönung oder über den Brennerpass ins Eisacktal. Und weil
die Eisackschlucht zwischen Kollmann und Bozen unpassierbar
war, führte ein Umgehungsweg schon zur Römerzeit über
den Ritten. Damals nächtigten die Kaiser und ihr Gefolge in der
Kommende Lengmoos, heute bekanntermaßen ein wichtiger
kultureller Schauplatz.
Als zu Beginn des 14. Jahrhunderts der Bozner Kaufmann Heinrich
Kunter einen Saumweg durch die wilde Eisackschlucht im
Tal anlegen ließ, wurde diese Route zur Konkurrenz für den be-
info@boetl.net
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Vereinsleben
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schwerlicheren Weg über den Ritten. Der Verkehr verlagerte sich
in die Talebene.
Immer wieder war der Antrieb für die Entwicklung des Tourismus
die Erschließung für den Verkehr.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts plante die k.u.k. Regierung das
Dorf Oberinn wegen seines günstigen Klimas und der sonnigen
Lage zu einem Luftkurort mit Rehabilitationszentren für Lungenkranke
zu machen.
Die 1907 eingeweihte Rittnerbahn sollte das Ganze ermöglichen.
Doch der Erste Weltkrieg machte diesem fortschrittlichen Ansinnen
einen Strich durch die Rechnung.
Erst in der Zwischenkriegszeit zog das faschistische Regime diese
Die Etappen
Ritten ist Teil der „Römerstraße“, der Nord-Süd-Verbindung
der Römer. Im Mittelalter Teil der „Pilger- und Kaiserstraße“.
1314: Durch die neue Wegverbindung durch die Eisackschlucht
läuft die Nord-Süd-Verbindung nicht mehr über den
Ritten, sondern bleibt im Tal. 17. Jahrhundert: Ritten wird
wieder interessant, nun als Sommerfrisch-Ort wohlhabender
Bozner und zunehmend auch für Gäste von auswärts. Mitte
des 19. Jahrhunderts: Interesse für Alpinismus beginnt.
1891: Beginn der Aufzeichnung von Übernachtungszahlen.
1895: Gründung des „Klobensteiner Verschönerungs
Vereines“. 1902: Gründung des „Oberbozner Verschönerungsvereins“.
1907: Die Rittner Bahn wird eröffnet (eine
straßenbahnähnliche Trasse in Bozen ab dem zentralen
Waltherplatz, eine Zahnradstrecke von Bozen zum Hochplateau
des Ritten und eine Überlandtrasse von Himmelfahrt
aus weiter bis nach Oberbozen, Lichtenstern und Klobenstein).
1929: Rittner Ortschaften werden durch ein Ministerialdekret
im faschistischen Italien als Kurorte eingetragen.
1966: Zahnradstrecke der Rittner Bahn zwischen Bozen und
Maria Himmelfahrt wird aufgelassen und durch eine Seilschwebebahn
ersetzt, die Bozen mit Oberbozen verbindet.
1971: Fertigstellung der Straße auf den Ritten. 1975: Das
Gebiet Rittner Horn wird erschlossen, durch den Doppelsessellift
„Pemmern – Schwarzseespitze“ und drei Schlepplifte
im oberen Bereich, die das Skifahren erleichtern; Langlaufloipen
kommen hinzu, eine Skischule, ein Skiverleih und die
Schutzhütten-Bewirtung. 1989: erste künstliche Beschneiungsanlage.
2009: die heutige Rittner Seilbahn wird eröffnet.
Der ursprüngliche Verschönerungsverein wurde zur Kurverwaltung
in den 1920er Jahren, nach dem Zweiten Weltkrieg
mit der Erschließung durch moderne Mobilität zum Verkehrsamt
und schließlich, 1994, zum heutigen Tourismusverein
Ritten.
Pläne wieder hervor und kurbelte mit der Etikettierung „Kurort“
den Fremdenverkehr an. Die Sommerfrisch-Saison wurde ergänzt
durch die Wintersaison – eine gelungene Symbiose.
An die 412.000 Nächtigungen im vergangenen Jahr und dann das
heurige, das alles veränderte. Die Natur dankt uns zwar diesen
Stillstand und zeigt sich in ihren schönsten Farben und Formen.
Doch die Wirtschaft? Der Tourismus? Wie viele schlaflose Nächte
und Ängste? Die Politik ist gefordert wie noch nie.
„125 Jahre organisierter Tourismus“ ist ein Jubiläum, das eigentlich
gefeiert werden müsste – was allerdings leider nicht der Fall sein
wird. Trotzdem blicken wir optimistisch nach vorne und hoffen,
dass wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Sicher können
wir von unseren Großeltern lernen, die außer ihrer Existenzangst
auch von Todesängsten im Krieg geplagt wurden. Einer von diesen
Menschen, der den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat und nun sein
Leben mit 96 Jahren am Weidacherhof genießt, ist Alois Rottensteiner.
Wir haben mit ihm gesprochen und werden das Interview
im Juni-BÖTL veröffentlichen – zusammen mit jenem von Hans
Holzner, einem der Tourismus-Pioniere am Ritten.
Von Anita Rossi für das BM (Bozen Magazine) und Doris
Wieser, Tourismusverein (Text). Die Fotos entstanden anlässlich
der Feierlichkeiten „100 Jahre Tourismus“ (Fotograf unbekannt)
www.ritten.com
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
`s Rittner Album
„Die Natur erwacht“
in Bildern
Kalender: Ritten im Mai 2020
Fotos: Sepp Seebacher
Collage: Elisabeth Pfeifer
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Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Wir werden uns wundern
Allgemein
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Ritten – Mai 2020. Die etwas Älteren
kennen den Song der US-amerikanischen
Rockband R.E.M. „It’s The End
Of The World“ von 1987.
Dieser schaffte es jetzt in Coronazeiten
erneut in die Charts. Darin heißt es: „Es
ist das Ende der Welt, wie wir sie kennen,
und ich fühle mich gut.“ Ein gutes Omen?
Fakt ist, dass Corona weder vor Ländernoch
vor Branchengrenzen halt macht.
Nach Corona wird vieles nicht mehr sein
wie es einmal war. Und vieles hat Auswirkungen
auf den Konsum.
Die globalisierte Gesellschaft wird sich
wieder zurückentwickeln und sich auf
ihre lokalen Strukturen besinnen. Das
wird oberstes Prinzip. Menschen legen
mehr Wert denn je auf lokale Kreisläufe.
Die Menschen besinnen sich zurück auf
Familie, Haus und Hof. Gemeinschaft
wird im Kleinen gesucht. Nachhaltigkeit
und Wir-Kultur sind wichtige Werte.
Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben,
es existieren feste Strukturen.
Bereits vor Corona ermöglichte der
Handel in unseren Dörfern und Gemeinden
die Grundversorgung vor Ort und
dank kurzer Wege auch ein ökologisches
Einkaufsverhalten. Dieser Mehrwert
kommt gerade in diesen Zeiten mehr denn
je zum Vorschein – und Südtirols Bevölkerung
beginnt ihn so richtig zu schätzen.
Die Menschen reflektieren also, wo die
Güter herkommen, neue Konsummuster
entstehen. Weil globale Produktionsund
Handlungsketten ausfallen, werden
heimische Alternativen wiederentdeckt.
Der stationäre Handel, regionale Produkte
und Lieferketten erleben einen
Aufschwung, es entsteht ein sinnvolles
Gleichgewicht zwischen lokalem online
und offline.
Die Monopolstellung von Online-Giganten
wie Amazon und Alibaba löst sich zugunsten
mehrerer kleinerer Unternehmen
auf, die weniger abhängig von globalen
Gast-Autor Mauro Stoffella
Foto: Privat
Produktionsketten und schneller lokal
verfügbar sind.
Die Gesellschaft bewegt sich weg von
Massenkonsum und Wegwerf-Mentalität,
hin zu einem gesünderen Wirtschaftssystem.
Mauro Stoffella, Handels- und
Dienstleistungsverband Südtirol (hds)
www.boetl.net
30
Geschichte
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Nur ein kurzer Traum
Südtirol – Mai 1945. Vor 75 Jahren
endete die deutsche Besatzungszeit
in Südtirol und damit auch die Hoffnung
auf eine Wiedervereinigung des
geteilten Tiroler Landes.
Am 25. Juli 1943 wurde Benito Mussolini
als italienischer Ministerpräsident
abgesetzt und verhaftet, am 3. September
schloss das Land im Namen des Königs
einen Waffenstillstand mit den Alliierten,
der aber erst fünf Tage später bekanntge-
Aufruf des Südtiroler Volksgruppenführers Peter
Hofer im September 1943
geben wurde. In der Nacht vom 8. auf den
9. September 1943 überschritten deshalb
deutsche Truppenverbände den Brenner;
von der Südtiroler Bevölkerung jubelnd
als Befreier begrüßt. Die Italiener leisteten
kaum Widerstand, ihre Einheiten
wurden blitzartig überwältigt und entwaffnet.
Ein Vierteljahrhundert nach der
erzwungenen Teilung des Landes gab es
damit erstmals realistische Aussichten auf
eine Wiedervereinigung.
Doch Hitler ließ seinen Verbündeten
Mussolini nicht fallen. Ein deutsches
Kommando befreite ihn aus der Haft, drei
Tage später gründete er mit deutscher
Hilfe in Salò am Gardasee die „Repubblica
Sociale Italiana“ (RSI). Und aus Bündnistreue
zu Mussolini ließ Hitler Südtirol
auch nicht annektieren, sondern beließ es
staatsrechtlich bei Italien, selbst wenn es
de facto wie ein integraler Bestandteil des
Großdeutschen Reiches regiert wurde.
Schon am Tag nach dem Einmarsch der
Deutschen Wehrmacht wurden die Provinzen
Bozen, Trient und Belluno zur
„Operationszone Alpenvorland“ zusammengefasst.
Neben den militärischen
Befehlsstellen etablierte man aber auch
eine Zivilverwaltung, die einem Obersten
Kommissar unterstand. Dieser,
Franz Hofer, war in Personalunion seit
1938 Gauleiter und Reichsstatthalter
von (Nord-)Tirol und Vorarlberg. Durch
die neue Aufgabe sah er nun seinen innigsten
Wunsch, die Wiedervereinigung
Gast-Autor Wolfgang Reith
Foto Privat
der beiden Tiroler Landesteile, in Erfüllung
gehen, womit er ausdrücklich in
Widerspruch zu Hitlers Plänen geriet.
Aber Hofer wusste die große Mehrheit
der Bevölkerung beidseits des Brenners
hinter sich und handelte immer wieder
konsequent danach; denn „die nationalsozialistische
Herrschaft erschien
vielen Südtirolern als ‚Befreiung’ von der
faschistisch-italienischen Fremdherrschaft.“
Mit Hilfe der in Südtirol verbliebenen
Deutschland-Optanten, meist überzeugten
NS-Anhängern, die in den Jahren
1940 bis 1943 eine Art Parallelverwaltung
im Land aufgebaut hatten, was man später
auch als „Machtergreifung von innen bezeichnete“,
war es rasch möglich, einen
regulären deutschen Verwaltungsapparat
zu etablieren. Mit dem deutschen Einmarsch
im September 1943 folgte dann
Plakat der deutschen Südtiroler Volksgruppe, 1943
Amerikanische Soldaten schließen im Mai 1945 am Brenner wieder die Grenze zwischen Nord- und Südtirol
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Geschichte
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Schützenaufmarsch zum Kreisschießen in Brixen,
Mai 1944
Ansprache des Gauleiters Franz Hofer beim Kreisschießen in Bruneck, Mai 1944
die „Machtergreifung von außen“, welche
sich sofort auf vorhandene Strukturen
stützen konnte. Die 1940 gegründete
„Arbeitsgemeinschaft der Optanten für
Deutschland“ (AdO) wurde in „Deutsche
Volksgruppe“ umbenannt, ihr Führer
(„Volksgruppenführer“) Peter Hofer
(nicht mit dem Obersten Kommissar
Franz Hofer verwandt) zugleich kommissarischer
Präfekt der Provinz Bozen.
Ebenso wurden die bisherigen italienischen
Amtsbürgermeister durch einheimische
kommissarische Ortsvorsteher
abgelöst. Die deutsche Sprache wurde
der italienischen wieder gleichgestellt,
neben den italienischen wurden nun auch
wieder die deutschen Ortsbezeichnungen
verwendet und ausgeschildert. Allerdings
galt ein allgemeines Parteienverbot: Die
Faschistische Partei Italiens hatte man
zwar verboten, die NSDAP wurde aber
auch nicht zugelassen.
Überall im Land kam es zur Reaktivierung
des deutschsprachigen Kulturlebens,
das unter dem Faschismus radikal unterdrückt
worden war. Schützenwesen und
Musikkapellen blühten auf, Volkstanz
und Volkslieder wurden wieder gepflegt,
Natürlich geschah dies alles „weitgehend
unter Anlehnung an organisatorische und
ideologische Muster des Dritten Reiches“
und diente so letztlich „der politischen
Motivierung der Bevölkerung für den
Nationalsozialismus.“
Seit 1943 war Südtirol allerdings auch
verstärkt das Ziel alliierter Luftangriffe,
vor allem die strategisch wichtige Eisenbahnverbindung
über den Brenner. Dabei
kam im Dezember 1943 u. a. der kommissarische
Präfekt der Provinz, Peter Hofer,
ums Leben. In dem Maße aber, in dem
Südtirol den Krieg mehr und mehr zu
spüren bekam, erfolgte zugleich ein Stimmungsumschwung
bei den Menschen:
„Die Volksgemeinschaft wurde zur Opfergemeinschaft,
die Heimat zur Front.“
Wachsender Widerstand in der Bevölkerung
entwickelte sich allerdings nicht
nur wegen der totalen Mobilisierung für
Kriegszwecke, er entzündete sich vielmehr
auch am Umgang der deutschen Besatzungsmacht
mit ihren Gegnern – und
das waren neben Juden und den italienischen
Einwohnern vor allem die
32
Geschichte
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Einmarsch deutscher Truppen nach Bozen Anfang September 1943
Die deutschen Truppen werden bei ihrem Einmarschnach Bozen am 9. September
1943 jubelnd begrüßt
katholische Kirche, die immer noch eine
Autorität darstellte, sowie jene Südtiroler,
die 1939 nicht für Deutschland, sondern
für Italien optiert und die sich bereits
damals im heimattreuen „Andreas-Hofer-Bund“
organisiert hatten. Die Opfer
der deutschen Herrschaft sahen sich oft
gnadenlos dem allmächtigen und allgegenwärtigen
SS- und Polizeiapparat
ausgesetzt, der tatkräftig durch den einheimischen
SOD („Sicherungs- und Ordnungsdienst“)
der NS-hörigen Deutschland-Optanten
unterstützt wurde.
Doch das Ende ließ nicht mehr lange auf
sich warten: Nachdem SS-Obergruppenführer
und General der Waffen-SS Karl
Wolff, Höchster SS- und Polizeiführer
sowie Bevollmächtigter General der
Deutschen Wehrmacht in Italien, bereits
im März 1945 den amerikanischen
Geheimdienst in der Schweiz kontaktiert
hatte, wurde schließlich in seinem
sowie im Namen von Generalfeldmarschall
Kesselring, dem Oberbefehlshaber
der Heeresgruppe Süd, am 29. April
1945 in Caserta bei Neapel ein Waffenstillstand
unterzeichnet, der am 2. Mai
in Kraft trat. Der Oberste Kommissar,
Franz Hofer, hatte noch in letzter Minute
versucht, die Verhandlungen an die Bedingung
zu knüpfen, ein unabhängiges
vereintes Tirol unter seiner Führung zu
schaffen, doch das Nationale Befreiungskomitee
von Bozen (CLN = Comitato
di Liberazione Nazionale di Bolzano)
lehnte dies selbstverständlich ab. Dessen
Vertreter, Bruno de Angelis, wurde vielmehr
nach eingehenden Verhandlungen
durch ein von SS-Obergruppenführer
Wolff und dem Oberbefehlshaber der
Heeresgruppe Südwest, Generaloberst
von Vietinghoff-Scheel, unterschriebenes
Dokument am 3. Mai 1945 das Amt des
Präfekten der Provinz übertragen. Der
Brenner wurde erneut zur Grenze – der
kurze Traum von der Wiedervereinigung
war endgültig geplatzt!
Von Wolfgang Reith, D-Neuss
(Text und Archiv-Fotos)
SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS,
Karl Wolff
Der Herzogspalast in Bozen (heute), Hauptquartier der deutschen Besatzungsmacht
Im deutschen Hauptquartier in Norditalien (von links): Dr. Rahn, Generalfeldmarschall
Kesselring, SS-Obergruppenführer Wolff und General Röttiger
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Gemeinde-Nachrichten
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Sport und Freizeit
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Frühzeitig in die Sommerpause
Ritten – Mai 2020. Im letzten
Schuljahr turnten und tanzten
etwas mehr als 160 Mädchen
und einige wenige Buben in der
Turnhalle der Mittelschule
Wettkämpfen der Unterstufe teil, Ritten
war mit 25 Turnerinnen die größte
Die Wettkampfmannschaft 2019/2020
Gruppe. Beim ersten Wettkampf in Brixen
konnten unsere Mädchen zwei Siege (Iris
Sie übten schon fleißig für die große Abschluss-Show,
die allerdings leider ins
Wasser gefallen ist; wir hoffen aber, dass
sie die eingelernten Choreografien im
nächsten Jahr vorführen können.
Die Wettkampfgruppe bestand heuer
aus 27 Turnerinnen, die an den drei
VSS-Wettkämpfen teilgenommen haben.
Über 120 Turnerinnen nahmen an diesen
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Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Sport und Freizeit
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Ramoser und Anna
Treibenreif) und
Die Landesmeister U9
weitere sechs Podestplätze
erzielen.
Beim zweiten
Wettkampf konnten
sich die Rittner
Turnerinnen
weiter steigern und
gleich drei Siege
(Anna Treibenreif,
Laura Verginer und
Samiah Lang) und
vier Podestplätze
feiern.
Schade, dass die
Landesmeisterschaft
heuer ausgefallen
ist, denn
gar einige Turnerinnen
hätten den
Landesmeistertitel nach Hause holen
können. Bei der Mannschafts-Landesmeisterschaft
um die Heinz-Erckert-Trophäe
in Latsch konnten wir zum ersten
Mal einen Landesmeistertitel feiern,
und zwar in der Kategorie U9 mit Laura
Verginer, Nicole Oberrauch, Johanna
Gebhardt, Leonie Spögler und Magdalena
Mayr. Vizelandesmeister wurde die
Mannschaft U11 und die Mannschaft der
Mittelschülerinnen belegte den vierten
Platz.
Wir hoffen, dass wir im Herbst wieder
mit viel Motivation starten können, und
wir werden versuchen, die guten Resultate
von heuer zu wiederholen.
Von Sieglinde Fink, Sektionsleiterin
(Text und Fotos)
www.rittensport.it/de/sektionen/kunstturnen
Iris Ramoser
Laura Verginer
Samiah Lang
Anna Treibenreif
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Schulzeit
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Schul- und Berufsorientierung am Puls der Zeit
Klobenstein – Oktober 2019.
Ein in der Mittelschule stattgefundener
Projekttag zur Berufsorientierung
sollte Übergangskompetenzen
der Schulabgänger
stärken und Einblick in die Praxis
diverser Berufssparten gewähren.
Das Gebot einer modernen Schule ist
es, Lernen so erfahrbar, anschaulich und
nachvollziehbar wie möglich zu machen.
Deshalb setzt die Mittelschule Ritten seit
Jahren in der Schul- und Berufsorientierung
auf die Zusammenarbeit mit der
Praxis, sei es mit weiterführenden Schulen,
als auch mit Berufsverbänden (lvh, HGJ,
hds, Unternehmerverband), vor allem aber
mit Betrieben vor Ort. Ziel der Auseinandersetzung
mit der Thematik ist es, Unsi-
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Schulzeit
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cherheiten und Wechsel zu vermeiden und
einen Beitrag zu einer realistischen Selbsteinschätzung
eines jeden Schülers (*) zu
leisten.
Im Schuljahr 2019/20 wurde demzufolge
ein ganzer Projekttag dem Thema Berufsorientierung
gewidmet; Schüler aller 3.
Klassen konnten dabei aus einer Vielfalt
von Angeboten wählen.
Ein Wahlmodul ermöglichte Betriebsbesichtigungen
in der Handwerkerzone mit
konkreten Schnuppermöglichkeiten im
Friseursalon Ariane, bei K&M sowie bei
Metall Ritten. Nebst allgemeinen Informationen
zu den Betrieben, zum Anforderungsprofil
eines Lehrlings, zu schulischen
und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten
durften die Schüler selbst Hand anlegen
und unter fachmännischer Anleitung
Haare waschen, färben, föhnen, mit dem
Lockenstab arbeiten oder beim Karosserieservice
Blechschäden „ausbügeln“,
Kotflügel lackieren und spritzen oder Farbmischungen
zusammen stellen. Metall
Ritten stellte vor allem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
von Lasertechnik und
Computer unter Beweis und zeigte einen
hochkarätigen Betrieb mit vielen Mitarbeitern,
der vor allem Architekturprojekte im
In- und Ausland beliefert bzw. mitgestaltet.
Erstmals miteinbezogen war heuer auch
der HGJ, der an zwei verschiedenen Adressen
Schülergruppen Einblicke ins Hotelund
Gastgewerbe organisierte. Sowohl im
Hotel Holzner als auch im Hotel Lichtenstern
wurden unsere Schüler von einem
leckeren Frühstück überrascht. Nach
einer Einführung in Hotelgeschichte und
Werdegang derselben wurde es für die
Schüler konkret: gefragte Anforderungen
im Hotel- und Gastgewerbe sowie Einblicke
in diverse Berufe wie Kellner, Koch
und Barist wurden erfahrbar gemacht,
anschließend durften die Schüler unter
Anleitung Servietten falten, Kastanienherzen
herstellen und Drinks zubereiten.
Am Schluss der Veranstaltung reflektierten
Schüler und Veranstalter das umfassende
Anforderungsprofil in einem Hotel - und
Gastgewerbebetrieb und so mancher Schüler
musste wohl seine „Traumvorstellung“
vom Beruf etwas relativieren und korrigieren.
Die mittlerweile zur Tradition gewordene
Stationenarbeit an der Mittelschule rief
heuer die Junghandwerker, aber auch das
Pflegepersonal des Senioren-Wohnheims
auf den Plan. In sechs Stationen konnten
die Schüler unter fachkundiger Anleitung
nicht nur ein eigenes Produkt herstellen,
sondern im Bus der Junghandwerker
diverse Gerätschaften, die auf dem Bau
zum Einsatz kommen, testen, zudem auch
genaue Informationen und Erfahrungswerte
rund ums Handwerk abrufen. Die
gemachten Erfahrungen wurden im Unterricht
anschließend reflektiert und bewertet.
Wie wichtig dieses Angebot ist, zeigen
die Rückmeldungen unserer Schüler, aber
auch die vielen positiven Reaktionen unserer
Partner vor Ort, die alljährlich unentgeltlich
und voller Idealismus unsere Ziele
mittragen.
Wir bedanken uns deshalb wieder bei
lvh-Ortsobmann Matthias Prast (Tischlerei
Prast), der einen Großteil der Koordinierungsarbeit
trug, bei Ariane Falser
(Salon Ariane), Sylvia Hohenegger
(Freistil), Maria Mair (Buchbinderin),
Klaus Prast und seinem gesamten Team
(K&M), Metall Ritten, insbesondere bei Patrick
Rungger, Christian Lang (Profilack),
Judith Messner und Marlene Ploner (Senioren-Wohnheim
Klobenstein) und bei Benedikt
Messner (Elektro Messner) und Elisabeth
Mahlknecht, bei Christof Stuefer
(Stuefer Bau) sowie bei der Führung und
Belegschaft vom Hotel Holzner und vom
Hotel Lichtenstern. Es ist zu hoffen, dass
diese Initiative auch in Zeiten von Corona/
nach Corona in einer vielleicht abgespeckteren
Version weitergeführt werden kann.
(*) Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird nur
die männliche Form verwendet. Die weibliche
Form ist selbstverständlich miteingeschlossen.
Von Helga Greiner, Koordinatorin für
Schul- und Berufsorientierung (Text und Fotos)
www.boetl.net
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Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
`s Rittner Album
Die Projektwoche
der Grundschule Unterinn in Bildern:
kreative Arbeiten zu den Themen
„Lachfigur“ und „So ein Ei“
Kalender:
Unterinn, 10. bis 30. April 2020
Fotos:
Grundschule Unterinn
Collage:
Elisabeth Pfeifer
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Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Gemeinde-Nachrichten
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www.boetl.net
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Herzlichen Glückwunsch
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
‘s Rittner Bötl
gratuliert auf das herzlichste folgenden
Geburtstagskindern
im Zeitraum
20. Mai bis 19. Juni
und wünscht noch viele Jahre in
Gesundheit und Lebensfreude!
Franziska Hermine Nigg Wwe. Lechner
zum 95. Geburtstag am 28. Mai
Anna Lobis Wwe. Mair
zum 95. Geburtstag am 31. Mai
Hermine Wörndle Wwe. Baumgartner
zum 94. Geburtstag am 19. Juni
Theresia Rottensteiner Wwe. Goss
zum 92. Geburtstag am 18. Juni
Anna Seebacher Wwe. Spinell
zum 90. Geburtstag am 11. Juni
Maria Seebacher Wwe. Kohl
zum 89. Geburtstag am 29. Mai
Helga Zwerger Wwe. Hackhofer
zum 89. Geburtstag am 10. Juni
Cristina Unterfrauner Wwe. Vittur
zum 89. Geburtstag am 18. Juni
Alois Hermeter
zum 88. Geburtstag am 29. Mai
Teresa Pechlaner Wwe. Burger
zum 87. Geburtstag am 26. Mai
Alois Burger
zum 87. Geburtstag am 5. Juni
Ottilia Schweigkofler Wwe. Mayr
zum 87. Geburtstag am 9. Juni
Elfriede Piazzesi
zum 86. Geburtstag am 30. Mai
Luise Friederike Delvai verehel. Pöhl
zum 86. Geburtstag am 11. Juni
Maria Huber Wwe. Kaufmann
zum 86. Geburtstag am 12. Juni
Paulina Schenk Wwe. Göller
zum 86. Geburtstag am 12. Juni
Giuseppina Palamara verehel. Guarino
zum 85. Geburtstag am 1. Juni
Frieda Reiterer verehel. Mayr
zum 85. Geburtstag am 6. Juni
Magdalena Seebacher Wwe. Vigl
zum 85. Geburtstag am 12. Juni
Rosa Moser Wwe. Mair
zum 85. Geburtstag am 14. Juni
Antonia Lintner verehel. Fulterer
zum 80. Geburtstag am 22. Mai
Walter Fink
zum 80. Geburtstag am 13. Juni
Lichtphänomene
Ritten – April 2020. Auf dem Titelbild
der April-Ausgabe sieht man neben den
wartenden Menschen vor der Apotheke
große Lichtphänomene auf dem Gehsteig
und an der Wand.
Sie erscheinen wie „Lichter der Hoffnung“
zwischen den ernsten Mienen der
Menschen.
Bei den Lichtmustern auf dem BÖTL-Titelfoto
handelt es sich wahrlich um etwas
Besonderes.
Derartige Lichterscheinungen treten,
wenn die Sonne scheint, plötzlich auf
Gebäuden, Gehsteigen und anderen Oberflächen
weltweit auf.
Der international bekannte Künstler und
Buchautor Benjamin Creme schrieb über
diese Lichtmuster: „Sie sind Zeichen der
Gegenwart des Weltlehrers Maitreya, der
unter uns lebt, um uns in der schwierigen
aktuellen Weltlage beizustehen“ (Quelle:
www.shareinternational.de).
Von Andreas Beck
Foto unten: Lichtmuster auf einem Gebäude
in Nîmes, Südfrankreich, aufgenommen
am 9. Jänner 2012 von Daniel Brisse
(Quelle: Zeitschrift Share International)
Foto rechts: BÖTL-Titelbild vom April (Foto
von Siegfried Treibenreif)
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Vereinsleben
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Die Rubrik des
Youth Needs Radio
Von Waltraud Wörndle
Im Rahmen des Wirtschafts-, Familien-
und Sozialpakets hat das
Land Südtirol für die sogenannte
Coronakrise Förder- und Hilfsmaßnahmen
bereitgestellt. Auf
der neuen Webseite „Neustart
Südtirol“ https://neustart.provinz.bz.it
findet man alle lokalen
Hilfs- und Fördermaßnahmen.
In drei Phasen bietet die Landesregierung
Hilfspakete an, um
Liquidität für Familien und Unternehmen
zu schaffen, Härtefälle
abzufangen, Arbeitsplätze zu
sichern und die Wirtschaft anzukurbeln.
In der Phase 1 geht es um die Liquidität
für Familien und Unternehmen.
Termine & Steuern: Zahlungsfristen
von verschiedenen Steuern
und Gebühren an Land und
Gemeinden sowie Einreichung
von Dokumenten wurden bis
zum 31. Mai 2020 ausgesetzt.
Jobs & Löhne: Es wurden Maßnahmen
in Bezug auf die Lohnausgleichskasse
und dessen
Vorschusszahlungen sowie zum
Arbeitslosengeld getroffen.
Bankkredite & Darlehen: Die
Landesregierung hat mit den
drei führenden Südtiroler Banken
und den Garantiegenossenschaften
Abkommen vereinbart,
damit Sofortkredite unbürokratisch
ausbezahlt werden.
Beiträge & Rotationsfonds für
die Wirtschaft: Unternehmen
finden hier Informationen zur
Stundung der Darlehen aus dem
Rotationsfonds, zur Vereinfachung
von Beiträgen und Investitionen
und zu Soforthilfen bei
Umsatzeinbrüchen für Kleinunternehmen.
In den nächsten zwei Phasen im
Paket „Neustart Südtirol“ geht es
um das Auffangen von Härtefällen
und um die Ankurbelung der
Konjunktur.
www.asgb.org
Ritten – Mai 2020. „Youth Needs
Radio“ ist ein neuer Radiosender, den
es nur im Internet zu hören gibt. Das
sogenannte „Webradio“ wurde eigens
für Jugendliche ins Leben gerufen und
ist ab sofort online abspielbar.
Die derzeitige Situation ist für viele Jugendliche
nicht einfach: kein geregelter Tagesablauf,
kein Besuch bei Freunden und
vielfach negative Meldungen. Auch die
Jugendtreffs sind zurzeit geschlossen. Um
mit den Jugendlichen trotzdem in Kontakt
zu bleiben und sie mit positiven Nachrichten
zu unterhalten, wurde der neue Radiosender
„Youth Needs Radio“ vom Jugenddienst
Bozen-Land auf die Beine gestellt.
Das Programm ist vielseitig: Interviews,
Horoskope, verschiedene Wochentipps
oder geführte Meditationen stehen auf
dem Programm. Außerdem darf coole
Musik nicht fehlen. Im Vordergrund steht
die Interaktion mit den Jugendlichen – so
kann man sich beispielsweise Lieder wünschen
oder über das Radio Freunden liebe
Grüße ausrichten lassen. Die Mitarbeiter
des Jugenddienstes Bozen-Land führen
die Zuhörer mit humorvoller Art durch
das Programm.
Die Jugendlichen haben die Möglichkeit,
den Radiosender entweder über die Webseite
www.jdbl.it oder über die App „Youth
Needs“ abzuspielen. Die Sendezeiten sind
von Dienstag bis Donnerstag, jeweils von
14 bis 22 Uhr und am Freitag und Samstag
von 14 bis Mitternacht. Der Sender ist
noch bis Anfang Juni verfügbar
Von Denise Walter, Jugenddienst Bozen-Land
www.boetl.net
42
Interview
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Kein letzter Wille
Ritten – April 2020. Unter seiner
Schutzmaske holt Hubert Rottensteiner
immer wieder Luft. Er sucht
Worte für das, wofür es nur traurige
Sätze gibt, über Bestattung in Covid-19-Zeiten.
Seit zwölf Jahren begleitet der 48-jährige
Bestatter am Ritten Verstorbene auf
ihrem letzten Weg. Seit Beginn der Corona-Krise
Anfang März waren es elf – kein
merklicher Anstieg im Vergleich zum
selben Zeitraum 2019. Und trotzdem hat
sich alles verändert.
Wie gestalten Sie die Gespräche mit
den Angehörigen in dieser Corona-Zeit?
Hubert Rottensteiner: Hauptsächlich
telefonisch. Die gewohnten Gespräche im
Büro in Klobenstein finden nur im Ausnahmefall
und mit höchstens zwei Personen
statt. Sie dauern rund eine Stunde.
Früher haben diese Aufnahmegespräche
mehr als zwei Stunden gedauert, oft mit
bis zu zehn Teilnehmenden. Die Angehörigen
möchten mitdenken, mitreden und
gesehen werden. Wenn sie außerhalb der
Gemeinde leben, ist ein Vier-Augen-Gespräch
derzeit unmöglich (Stand: April
2020). Jetzt soll alles schnell gehen, kurz
und bündig abgehandelt werden.
Was hat sich bei der Versorgung der
Leiche verändert?
Die Vorgaben des Sanitätsbetriebes sind
klar: Menschen, die daheim sterben
und nicht auf Covid-19 getestet wurden,
müssen wie Infizierte behandelt werden.
Sie dürfen kaum bewegt, nicht gewaschen,
angekleidet oder gekämmt werden.
Sie sind in ein mit Desinfektionsmittel getränktes
Leintuch und dann in eine biologisch
abbaubare Hülle zu wickeln, in den
Sarg zu legen und so schnell wie möglich
aus dem Sterbehaushalt zu entfernen. Ich
hole die Verstorbenen in voller Schutzausrüstung
ab.
Was tut das mit den Angehörigen?
Jeder Tod ist ein Schock und in Corona-Zeiten
zusätzlich traurig und surreal.
Ich weiß, dass es Angehörigen gut tut,
wenn sie den Verstorbenen zum letzten
Mal waschen, ihm etwas anziehen,
ihn anfassen, streicheln oder küssen
können. Es tut ihnen gut, wenn der Tote
würdevoll hergerichtet und gut riechend
aufgebahrt ist, wenn Angehörige, Nachbarn
und Bekannte kommen und sich
verabschieden können. Sie zehren später
von dieser Wertschätzung und von der
Anteilnahme. Sie sind froh, wenn der
Leichnam eine Nacht lang im Haushalt
bleiben und sie sich zum Abholen des
Sarges noch einmal versammeln können.
Das ist höchst emotional, birgt aber Trost
in sich. Angehörige können den Tod so
eher begreifen. Für Angehörige, die außerhalb
des Haushalts leben, ist das jetzt
alles nicht mehr möglich. Corona hat das
Abholen der Leiche mechanisch gemacht.
Die so notwendige empathische Begleitung
gibt es nicht mehr. Was das mit den
Angehörigen tut, werden wir wohl erst in
Monaten oder gar Jahren verstehen.
Was können Sie als Bestatter tun?
Leider viel zu wenig. Früher bin ich zum
Aufnahmegespräch zu den Menschen
nach Hause gefahren, habe die versammelten
Angehörigen gehört und versucht,
ihren Wünschen gerecht zu werden,
habe sie nach der Beerdigung nochmals
besucht. Heute werden die wichtigsten
organisatorischen Anliegen telefonisch
abgeklärt. Damit die Menschen nicht
erschrecken, kündige ich dabei an, die
Leiche in voller Schutzausrüstung abzuholen.
Allen Beteiligten dabei die nötige
Pietät entgegen zu bringen, ist schwierig.
Kein Händedruck ist möglich, der weiße
Ganzkörper-Anzug ungewohnt und das
Glas des Augenschutzes durch meinen
Atem zum größten Teil beschlagen.
Was melden Ihnen Angehörige
zurück?
Viele plagt ein schlechtes Gewissen. Sie
haben das Gefühl, den letzten Willen
ihres Verstorbenen nicht erfüllt zu
haben. Es ist beklemmend, wenn sie
die – zu Lebzeiten deponierten und im
Normalfall erfüllbaren – Wünsche nicht
berücksichtigen können. Das kann nicht
nachgeholt werden. Ich habe aber auch
verzweifelte Angehörige erlebt, die nachgefragt
haben, ob sie überhaupt zur Beerdigung
ihres Sohnes oder ihrer Mutter
kommen dürfen, weil sie außerhalb der
Gemeinde leben. Nun hat mir die Polizei
zwar versichert, dass bei der Fahrt zur
Beerdigung niemand gestraft werde, aber
klar deponiert habe ich das in keinem
Dekret gefunden.
Foto Privat
Gast-Autorin Maria Lobis
Die bekannte Begräbnisfeier in der
Kirche gibt es nicht mehr.
Ich begleite am Ritten hauptsächlich Katholikinnen
und Katholiken auf ihrem
letzten Weg. Die christlichen Traditionen
und dörflichen Prägungen beinhalten
viele Rituale, die Angehörige jetzt
schmerzlich vermissen, auch solche, die
der Kirche nicht nahestehen. Maximal
zehn Leute dürfen sich auf dem Friedhof
weit entfernt voneinander zur Verabschiedung
versammeln. Wie Säulen
stehen die Menschen am offenen Grab.
Alle tragen Schutzmasken. Berührungen
und Umarmungen sind nicht möglich.
Es gibt keinen Trauerzug, keinen Gang
in die Kirche, keinen Chor, keine Vereinsmitglieder,
keine Ministranten, kein
Weihwasser.
Es kommt also auf Priester und Angehörige
an?
Ja, ich habe Verabschiedungen erlebt, die
in ihrer Essenz und Reduktion sehr kraftvoll
waren. Zum Beispiel war ich bei einer
Urnenbestattung dabei, die musikbegabte
Familienangehörige mit beeindruckendem
Gesang untermalt haben. Ich habe
Angehörige erlebt, die wunderbare Lebensläufe
verfasst und vorgetragen haben,
welche zum Kernpunkt der Verabschiedung
wurden. Das schön vorgetragene
Lied Ins Paradies mögen Engel dich geleiten
bekommt plötzlich eine markante
Bedeutung. Aufgrund der Vermummung
durch die Maske geben laut ausgesprochene
gut gewählte Worte neuen Halt.
Die Schutzmaske verdeckt fast alle
Regungen im Gesicht.
Leider. Trauer war schon immer individuell.
Aber jetzt wird sie hinter Masken
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Interview
43
zusätzlich versteckt und danach in den
eigenen Wänden isoliert.
Müssen alle mit Covid-19 Verstorbenen
eingeäschert werden?
Nein. Diese Meinung begegnet mir öfters.
Eine Kremierung muss entweder der Verstorbene
zu Lebzeiten oder müssen die
engsten Angehörigen sofort nach dem
Tod verfügen. Ein Corona-Infizierter
kann auch im Sarg beerdigt werden.
Versuchen die Menschen, mit der Urnenbestattung
auf virusfreie Tage zu warten?
Manche denken darüber nach. Aber die
meisten Menschen brauchen die Bestattung
als vorläufigen Schlusspunkt,
obwohl die Trauerarbeit erst danach beginnt.
Asche und Urne unbestattet zu
wissen, ist für die meisten nicht machbar
– obwohl es die Südtiroler Friedhofsordnung
zuließe.
Was wird von Corona bleiben?
Manchen Angehörigen wird das Gefühl
von mangelnder Totenfürsorge bleiben. In
der Kirche wird es irgendwann wieder Begräbnisfeiern
geben, vermutlich in kleinerem
Rahmen, mit Mundschutz und größeren
Abständen in den Kirchenbänken.
In der nächsten Zeit werden auch Trauerzüge
und händedrückende Beileidsbekundungen
am Friedhof wegfallen.
Was wünschen Sie Trauernden?
Ich wünsche allen, dass sie für sich Wege
und Rituale finden, mit denen sie ihre
Trauer bewältigen können. Ich möchte
der Notfallseelsorge danken, die in dieser
Hubert Rottensteiner: „Manchen Angehörigen wird
das Gefühl von mangelnder Totenfürsorge bleiben.“
Ausnahmezeit bei plötzlichen Todesfällen
zwar ihren physischen Begleitdienst
gestrichen hat, aber durch einfühlsame
Telefonbegleitung wertvolle Arbeit leistet.
Bekannte und Freunde von Trauerden
rufe ich dazu auf, den Telefonhörer in
die Hand zu nehmen, nachzufragen und
zuzuhören. Nur weil die Trauer aus dem
öffentlichen Raum ausgesperrt wurde,
bleibt sie trotzdem existent.
Von Maria Lobis, Journalistin (Text und Foto)
Foto Franz Heel
Hubert Rottensteiner, Bestatter seit zwölf Jahren
44
Gemeinde-Nachrichten
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 248 247 - ´s Rittner Bötl
In ehrendem Gemeinde-Nachrichten Gedenken
45
Danksagungen und Jahrestage finden Sie
jeden Monat aktuell unter www.boetl.net
JAHRESTAGE
Sie können im BÖTL auf den Jahrestag eines Verstorbenen
hinweisen, eine Danksagung veröffentlichen oder Ihre Anteilnahme
bekunden. Kosten: 60,00 Euro für die Größe 8,5 x
10,5 cm bzw. 100,00 Euro für die Größe 17,3 x 10,5 cm.
Annahmeschluss hierfür ist jeweils der 10. des Monats.
Tel. 335 812400, Fax 0471 357080, E-Mail ritten@boetl.net.
Die Unterlagen können auch im Meldeamt der Gemeinde abgegeben
werden.
Anzeigenschluss für Jahrestage,
Anteilnahmen und Danksagungen
im Juni-BÖTL vom 20. Juni:
Mittwoch, 10. Juni
www.boetl.net
www.boetl.net
46
In ehrendem Gedenken
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Wir mussten im Mai Abschied nehmen von ...
… vor einem Jahr
Rosa Wwe. Ramoser
geb. Stauder
Unterinn, 1. Mai (87)
Raffaele Galieti
Klobenstein, 4. Mai (80)
Waltraud Penz
verehel. Stauder
Rotwand, 23. Mai (47)
Gertrud Wwe. Rainer
geb. Prast
Klobenstein, 31. Mai (89)
… vor zwei Jahren
Olindo Andreolli
Oberbozen, 7. Mai (87)
Ottilia Langebner
geb. Leiter
Klobenstein, 7. Mai (92)
Herbert Riedl
Klobenstein, 11. Mai (70)
Afra Wwe. Mair
geb. Prast
Unterinn, 15. Mai (91)
Anna Plesivkova
Oberbozen, 21. Mai (48)
Maria Pfeifhofer
geb. Lun
Oberbozen, 23. Mai (78)
Maria Mair
Wwe. Perkmann
Chivasso (Torino),
24. Mai (100)
Carlo Fazzi
Klobenstein, 25. Mai (68)
Markus Soppelsa
Oberinn, 25. Mai (63)
… vor drei Jahren
Siegfried Kröss
Oberinn, 24. Mai (66)
Max Steiner
Unterplatten, 26. Mai (82)
info@boetl.net
Mai 2020 - Heft 247 248 - ´s Rittner Bötl
In ehrendem Gemeinde-Nachrichten Gedenken
47
Das Leben geht weiter. Die Zeit heilt alle Wunden.
Die Lücke jedoch, die durch den Tod des geliebten
Menschen entsteht, lässt sich niemals schließen
Erträglich wird sie nur durch die Liebe in unseren Herzen.
Sie können im Bötl auf den Jahrestag eines Verstorbenen hinweisen, eine
Danksagung veröffentlichen oder Ihre Anteilnahme bekunden. Kosten:
60,00 Euro für die Größe von 8,5 x 10,5 cm bzw. 100,00 Euro für die Größe
von17,3 x 10,5 cm. Annahmeschluss hierfür ist jeweils der 10. des Monats.
Tel. 335 8124000, Fax 0471 357080, E-Mail ritten@boetl.net. Die Unterlagen
können auch im Meldeamt der Gemeinde abgegeben werden.
www.boetl.net
48
Geschichte
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Oftmals ging es uns schlechter –
ein Blick in die Geschichte
Ritten – Mai 2020. Viel wird gejammert
und geklagt in Südtirol.
Nun aber, in den Wochen der Corona-Krise,
kamen wirklich massive Beschränkungen
der persönlichen Freiheiten
mit Eingriffen in die Privatsphäre,
von höchsten Politikern verordnet, zur
Anwendung. Strikte Verordnungen, wie
sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr
gekannt waren, drängten das öffentliche,
wirtschaftliche und soziale Dasein vollkommen
in den Hintergrund – es galt
und gilt, die Gesundheit der Bevölkerung
unbedingt zu schützen. Viele verlangen
nun nach noch mehr Lockerungen, um
die Schäden in Grenzen zu halten und
möchten zum „normalen Leben“ zurückkehren.
Für die Entscheidungsträger gilt
es nun gut abzuwägen, was in den kommenden
Tagen und Wochen möglich ist
und was nicht.
Gerade die Einschränkungen im persönlich-privaten
und im Vereins-Bereich
(neben den sozialen und wirtschaftlichen
Schäden) schlagen uns freiheitsliebenden
Tirolern stark auf Herz und Gemüt – und
manche meinen gar, so schlecht und tragisch
ist es uns noch nie ergangen.
Sicher, den meisten von uns sind Not,
Elend, Hunger, Krieg, Unterdrückung,
Folterungen, Vertreibung und Flucht
fremd, man kennt sie von Berichten aus
fernen Ländern, vom Hörensagen, aus
Unzählige Gedenkstätten erinnern an die Kriegstoten,
in jedem Dorf, in jeder Stadt und auf den
Kriegsfriedhöfen (wie hier auf dem Tummelplatz
bei Innsbruck). Doch die Besucherzahlen dort
nehmen immer mehr ab, denn die „Alten“ sterben
weg, die Jugend denkt nicht mehr gerne daran
oder ist durch die nunmehr 75-jährige Friedenszeit
bei uns „verwöhnt“. Doch Frieden heißt täglicher,
persönlicher Einsatz.
Andreas-Hofer-Gedächtniskapelle
beim Sandhof
in St. Martin in Passeier
Die beiden Landeshauptleute von Nord- und
Südtirol (Günther Platter, rechts, und Arno Kompatscher;
links) beim Abschreiten der Front am
jährlichen Gedenktag des Todes von Andreas Hofer
(20. Februar) am Bergisel
Krieg zerstört nicht nur bedeutende Bauten (im Bild die Marienburg, Jahrhunderte
lang Sitz des Deutschen Ordens südlich von Danzig), sondern auch
Körper, Geist und Seele von Menschen – und bringt immer Tod, Elend und
Verzweiflung.
Große Armut in einer Tiroler Auswanderer-Siedlung, wo 1810 Familien aus
Nord- und Südtirol Zuflucht vor der Rache der Bayern und Franzosen suchten
und sich auf Kaisers Wunsch im Banater Bergland (heutiges Rumänien)
niederließen. Das teilweise verfallene Dorf wird heute hauptsächlich von
Rumänen, Serben, Ungarn, Roma und Sinti bewohnt, nachdem manche Tiroler
zurückgewandert oder – bis auf zwei alte Frauen – dort ausgestorben sind.
Der Bahnhof des Dorfes „Tirol“ gibt beredtes Zeugnis von der Armut dort.
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Geschichte
49
Geschichtsbüchern und von Gedenkveranstaltungen.
Denn Südtirol entwickelte
sich ab den 1970er Jahren vom armen, unterdrückten
und bedrohtem Agrarland hin
zu einer blühenden Landschaft. Mit Frieden
und Wohlstand. Und dennoch: wie
viel wurde bis vor wenigen Wochen – auf
dem bekannt hohem Niveau – gejammert?
Aber ein Blick in die Geschichte zeigt uns
deutlich, dass es den (Süd-)Tirolern oftmals
schlecht ging, man dem Untergang
nahe war und dennoch immer wieder die
Kraft da war, weiter zu machen oder gar
neu anzufangen.
Wenn in der Folge tragische und bedrohliche
Zeitabschnitte aus den letzten 2.000
Jahren herausgegriffen werden, so soll
das unseren Blickwinkel erweitern und
die klare Botschaft vermitteln: wenn man
will, nicht aufgibt und sich der jeweiligen
Situation stellt, schafft man einen Neuanfang,
eine Weiterentwicklung – gerade wir
(Süd-)Tiroler!
Das von unseren Vorfahren, den Kelten,
bewohnte Gebiet im Herzen der Alpen
wurde, um ein erstes, gut dokumentiertes
geschichtliches Ereignis herauszugreifen,
um 15 v. Chr. von den Römern erobert und
in ihr Reich eingegliedert. Was zumeist
ohne viel Gewalt geschah, aber dennoch
einen markanten Eingriff in das damalige
kulturelle, wirtschaftliche und soziale
Leben darstellte. Aus der ursprünglichen
rätischen Sprache und ihren Mundarten
entstand, in Vermischung mit dem Römer-Latein,
die rätoromanische Sprache.
Nach dem Untergang des weströmischen
Reiches (476 n. Ch.) zogen ab dem 6.
Jahrhundert bajuwarische und alemannische
Stämme aus dem Norden in unser
Land (meist in Form von Sippen), die sich
vorerst entlang der Haupttäler niederließen.
Auch dieses Ereignis stellte einen
gewaltigen Einschnitt für die ansässige
Bevölkerung dar, wenn es auch im Großen
und Ganzen eher friedlich verlief. Wiederum
änderte sich Sprache, Kultur, Sitte
und Brauch durch die allmähliche Vermischung.
Dieser einschneidende Vorgang
– vor allem sprachlich vom Rätoromanischen
zum Bajuwarischen – vollzog
sich bis ins 12. Jahrhundert; lediglich im
oberen Vinschgau dauerte dieser Prozess
weitere 600 Jahre. Und in den abgeschiedenen
Tälern Graubündens, unseren Dolomitentälern
und jenen des nördlichen
Friaul werden heute noch rätoromanische
Idiome gesprochen.
Und ein weiterer, diesmal gewaltsamer
Eingriff in unsere Kultur, Sprache und
Tradition, mussten unsere unmittelbaren
Vorfahren erleiden: die faschistischen
Unterdrückungs- und Italianisie-
50
Geschichte
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
rungs-Maßnahmen zwischen 1922 und
1943, aber auch die vom demokratischen
Italien ab 1948 weitergeführte Assimilationspolitik.
Sie wirkt bis heute nach.
Doch zurück zu früheren tragischen Ereignissen
im Tiroler-Land.
Zwei Mal brachten riesige Heuschreckenschwärme
drastischen Hunger und viel
Elend: 1338 und 1546. Die gewaltigen
Schwärme fraßen vielerorts nicht nur
die Ernte hinweg, sondern auch jegliches
Grün und verursachten dadurch auch die
Zerstörung von Saatgut, was sich über
Jahre hinweg auswirkte.
Vielfachen Tod, verbunden mit großen
Ängsten und drastischer Verarmung,
brachten auch in unsere Heimat die europaweit
grassierenden Pest-Epidemien
(in Tirol 1348 und 1611 bis 1612). Vielerorts
entstanden aus Gelöbnissen („Der
Herrgott möge eine weitere Ausbreitung
verhindern“) regelmäßig abgehaltene
Prozessionen oder auch sogenannte Passionsspiele.
Neben den weltbekannten
von Oberammergau (alle zehn Jahre seit
1634, wobei ein Großteil der Dorfbevölkerung
mitmacht – die heurigen 42.
Oberammergauer Passionsspiele mussten
allerdings aufgrund der aktuellen Situation
durch die Corona-Pandemie auf
2022 verschoben werden), haben sich bei
uns in Tirol zwei davon bis heute erhalten:
in Erl (bereits seit dem Jahre 1613)
und in Thiersee. Beide Orte liegen in der
Nähe von Kufstein.
Auch mehrmalige starke Erdbebenwellen
ließen unsere Vorfahren erschaudern,
verbunden mit weitläufigen Zerstörungen
(nicht nur bedeutsamer Bauten, sondern
auch Wohnraum des einfachen Volkes)
und nachfolgenden Notzeiten: erwähnt
seien hier jene von 1618, 1634 bis 1637
und 1670.
Nicht unerwähnt bleiben sollten hier tiefgreifende
politische Ereignisse mit ihren
oft weitreichenden Folgen: so die Übergabe
Tirols an das Haus Habsburg (1363),
Heimat zu haben ist für so viele Erdenbürger leider
nicht möglich; Vertreibung, Flucht und die Suche
nach einer neuen Heimat bringt viele Menschen
an den Rand der Verzweiflung. „Heimatscheine“
berechtigten die Bürger zum ständigen Bleiben in
einem Ort, zur Teilnahme an Wahlen, in Vereinen
und an den früheren Sozialdiensten, aber auch zur
Ausübung eines Handwerks. Dieser „Heimatschein“
der Stadtgemeinde Bozen aus dem Jahre 1920
wurde noch vom legendären Bürgermeister Julius
Perathoner unterschrieben, bevor bald darauf die
Faschisten das Ruder übernahmen.
„Pestsäulen“ erinnern vielerorts an ein Gelöbnis
der Bevölkerung zur Verhinderung oder
Verminderung von Krankheiten, Kriegen oder
Naturkatastrophen. Im Bild die Annasäule in
der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße.
Kaiser Maximilian, ein großer Freund Tirols, hinterließ
bedeutende Bauten, aber auch gewaltige
Schulden. Das „Goldene Dachl“, errichtet im Jahre
1500, ist ein solches identitätsstiftendes Bauwerk.
Krieg in Tirol (Volksaufstand gegen die bayerische und französische Besatzung), die dritte Schlacht am
Bergisel am 13. August 1809. Zur Rache zündeten die Sieger viele Dörfer an (im Bild das brennende
Schloss Ambras bei Innsbruck), richteten wahllos Männer hin und vergewaltigten Frauen.
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Geschichte
51
Neben den großen „Unglücken“, die unser Land erschütterten,
bedrückten unzählige kleine tragische
Ereignisse Familien- oder Dorfgemeinschaften
(wie auf diesem Bildstock, wo an Lawinenopfer
erinnert wird).
die Verlegung der Tiroler Residenzstadt
von Meran nach Innsbruck (1420, aber
formell erst 1848), die Teilung des Landes
(1809 bis 1814 und 1919 bis ?), die Auswirkungen
der Französischen Revolution
(ab 1789) und des Revolutionsjahres
1848, der Faschismus in Süd- und der Nationalsozialismus
in Nord- und Südtirol
(zwischen 1922 bzw. 1938 und 1945).
Gerade in diesen Zeiten der „Reise-Unfreiheit“
spüren wir, wie wertvoll das Schengen-Abkommen
mit freiem Grenzverkehr für uns Europäer ist – und
man hofft, dass es bald wieder so sein wird. Im
Bild ein Reisepass aus dem Jahre 1850; damals
war ein solcher übrigens nicht leicht zu bekommen.
Immer wieder gelangte Tirol auch an den
Rand des (finanziellen) Ruins. Schuld
daran hatten verschwenderisch lebende
Regierende, so wie etwa Herzog Sigmund
der Münzreiche um 1480 oder auch sein
Nachfolger Kaiser Maximilian I. – zwar
1809 wurde unser Land umgekrempelt durch
Besetzung, Aufstände, bedrückende Regelungen
und Verlust des Vaterlandes. In allen Ortschaften
wird um den 20. Februar herum der blutigen und
verlustreichen Erhebung Tirols gedacht, so wie
hier beim „Wirt an der Mahr“, den vor 220 Jahren
der Rittner Peter Mayr führte (eine der führenden
Köpfe im Volksaufstand).
ein großer Freund unseres Landes, der
bedeutende Baudenkmäler hinterließ
(„Goldenes Dachl“ in Innsbruck, „Bozner
Amtshaus“), der aber auch große Schulden
anhäufte, welche die Bevölkerung
auszubaden hatte. Auch kleinere und größere
Kriegshandlungen, welche unsere
Heimat und / oder seine Menschen betrafen,
brachten unendlich viel Leid und
Verzweiflung über das Land im Gebirge.
Hier seien auch nur herausragende Auseinandersetzungen
aufgelistet: 1363,
nach der Übergabe Tirols an Österreich,
der zerstörerische Einfall der Bayern (um
das Land unter ihren Einfluss zu bringen),
die Kriege Kaiser Maximilians zwischen
1490 und 1519, der Dreißigjährige
Krieg ab 1618 um religiöse Überzeugungen
und Machtinteressen, ein weiterer
Einfall der Bayern (1703), die Erhebung
Tirols unter Andreas Hofer (1809), der
Erste Weltkrieg (1914 bis 1918) oder der
Zweite Weltkrieg (1939 bis 1945). Alle
diese und viele weitere kriegerische Ereignisse
brachten unserem Land Tote
und Verwundete, Elend und Hunger,
Ängste und Verzweiflung.
Selbst die Religion brachte über Tirol Zerwürfnisse
– nicht nur in Stadt- und Dorfgemeinschaften,
sondern auch innerhalb
von Familien. Wurden zwischen 1524
und 1532 über 1.000 Tiroler von den
52
Geschichte
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
eigenen Leuten aufgrund ihrer religiösen
Überzeugung (Wiedertäufer unter Jakob
Hutter) hingerichtet (auch viele Hexen),
so vertrieben die katholische Religion
und das erzkatholische Herrscherhaus
in mehreren Wellen Tiroler aus ihrer
Heimat, da sie dem lutherischen Glauben
verbunden waren (besonders 1648
aus dem Defreggental und 1837 über 430
Personen aus dem Zillertal). Können wir
heute abschätzen, wie viel Leid, Trauer
und Verzweiflung das über die Gemeinschaften
brachte?
Ähnliches Unglück verursachten wirtschaftliche
Notzeiten, oft verbunden mit
Hunger, Flucht oder auch Tod. Erinnert
sei an dieser Stelle an die Zeit nach 1848,
wo durch ein stärkeres Bevölkerungswachstum
Tiroler ihre Heimat verlassen
mussten, um andernorts ein Überleben
zu finden: in „besser da stehenden“ Gegenden
der österreichisch-ungarischen
Monarchie (etwa Wien, Prag, später auch
Vorarlberg), in Deutsche Länder, aber
auch nach Nord- und vor allem Südamerika.
Hier erinnern Orte wie Tirol oder
Treze Tilias (Dreizehn Linden) an diese
Auswanderungen. Dort wird, wie auch
in einigen anderen Tiroler Kolonien auf
der ganzen Welt, noch der ursprüngliche
Dialekt gesprochen, die Traditionen
in Form von Hausbau, Musik, Tanz und
Lied, Tracht und Brauch gelebt (manchmal
viel bewusster als bei uns).
Selbst die Tragik der Schwabenkinder
(sie werden als zeitgebundene Flüchtlinge
bezeichnet, weil sie bis ins frühe
20. Jahrhundert zwischen März / April
und Oktober / November ihre Heimat
verlassen mussten) brachten Unglück
über viele Familien im Vinschgau und
im Oberen Gericht. Sie verschickten,
meist unter Begleitung des Dorfpfarrers,
die oft erst elfjährigen Mädchen und
Buben nach Vorarlberg oder ins Schwabenland,
wo sie auf „Kindermärkten“
von Großbauern als Saison-Arbeitskräfte
angeheuert wurden (etwa in Ravensburg
oder in Friedrichshafen). Nicht, um
im Spätherbst viel Geld nach Hause auf
die armen Bergbauernhöfe zu bringen,
sondern um die eigenen Familie ernährungstechnisch
zu entlasten. Das klingt
hier wissenschaftlich banal, brachte aber
viel Trennungsschmerz und Besorgnis
in die betroffenen Familien, denn zum
Essen reichte es ganz einfach nicht für die
vielen Kinder.
Nun wird sich der erstaunte Leser fragen:
Was soll diese negativ besetzte Aufzählung
von Not, Elend, Hunger, Krieg, Tod,
Vertreibung oder der Flucht unserer Vorfahren?
Keinesfalls ein vertieftes negatives
Denken und Fühlen heraufbeschwören!
Sondern vielmehr daran erinnern, dass
es nicht immer die „guten alten Zeiten“
bei uns gegeben hat. Und dass unser Jammern
zwar in Zeiten wie diesen berechtigt
ist, dass wir aber beileibe nicht die
am schwersten von der Krise Betroffenen
sind – weder im historischen Rückblick
noch im Vergleich mit „ärmeren, bedrückteren,
verfolgteren“ Menschen auf
unserem Planeten Erde.
Daher zum Abschluss dieses Beitrages ein
paar schöne, positive Gedanken: Werden
wir noch friedlicher und menschlicher,
zufriedener und demütiger, hilfsbereiter
und dankbarer, halten wir mehr zusammen,
freuen wir uns an unserer wunderbaren
Natur- und Kulturlandschaft und
an identitätsstiftenden Bauten, setzen wir
uns für die Heimat ein, pflegen wir unsere
Kultur, Sprache / Dialekte, Traditionen
(und respektieren wir jene unserer zugewanderten
Nachbarn), schauen wir noch
viel mehr auf Umwelt und Klima und
weniger auf Reichtum, Macht, Gier und
Profit.
Und vor allem: Achten wir noch besser
auf uns, unsere Nachbarn, unsere Verwandten
und Freunde und auf alle Menschen.
Bleibt gesund und froher Hoffnung –
gerade jetzt!
Von Klaus Demar (Text sowie
private und Archiv-Fotos)
Häufig wird in Südtirol die Meinung vertreten,
wir seien etwas Besseres, Besonderes, Außergewöhnliches
– nicht nur lokal (wie auf dem Bild
scherzhaft angedeutet) sondern auch landesweit.
Doch im Verhältnis zu Bewohnern des Alpenraums,
Europas oder weltweit (bei über acht
Milliarden Menschen) sind wir gerade einmal
ein ganz dünner Federstrich und ein verschwindend
kleiner und unbedeutender Teil des großen
Ganzen. Es zahlt sich aus, darüber nachzudenken.
Gewaltsame Trennungen von zusammengehörenden Landstrichen
und Menschen tun sehr weh. Unser Land erlebte mehrere Trennungen:
zwischen 1809 und 1814 und ab 1919. Und dann 1923, als Jahrhunderte
zu Tirol gehörende Dolomitentäler von Südtirol losgerissen und an
Belluno angegliedert wurden. Im Bild eine Demonstration der ladinischen
Bevölkerung zur Wiedervereinigung am Sellajoch im Jahre 1946.
Oft gelobte eine Bevölkerung die jährliche Abhaltung von Prozessionen,
wenn sie vor weiterem Unglück verschont bleibt. Manche haben sich
über Jahrhunderte gehalten, oft über weite Strecken zu bekannten Wallfahrtsorten.
Im Bild die Prozession zum „Hoch-unser-Frauen-Tag“
in Maria Himmelfahrt in Oberbozen.
Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
Kleinanzeiger
53
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Mai 2020 - Heft 248 - ´s Rittner Bötl
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