31.08.2020 Aufrufe

KMU Wirtschaft 3 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 3/2020

Titelstory ab Seite 10

Die Währungs-Spezialisten

Cloud Sicherheit ab Seite 34

Sicherheit im Netz

Industrie 4.0 ab Seite 38


Premium trifft Effizienz.

Der Volvo V60 Recharge for Business: Mit umfangreicher Premium-

Ausstattung, effizientem Plug-in Hybrid-Antrieb und Energieetikette A.

Die ersten drei Jahre fahren Ihre Mitarbeitenden sogar klimaneutral – dank

unserer Partnerschaft mit myclimate. Ab sofort lieferbar –

zum attraktiven Geschäftskundenpreis.

BUSINESS NETTO:

CHF 49’990.–

Mehr Informationen unter

volvocars.ch/v60-recharge-for-business

Der kalkulierte CO 2 -Ausstoss aus Produktion und den ersten drei Nutzungsjahren wird von Volvo Car Switzerland kompensiert. Volvo V60 Recharge Plug-in Hybrid T6 eAWD AT Inscription 253 +

87 PS/186 + 65 kW. Katalogpreis CHF 80’545.– abzüglich Recharge for Business Bonus CHF 26’706.– = CHF 53’839.– inkl. MwSt./49’990.– exkl. MwSt. Treibstoff-Normverbrauch gesamt:

1,8 l + 15,6 kWh/100 km, CO 2 -Emissionen: 41 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: A. Volvo Swiss Premium® Gratis-Service bis 10 Jahre/150 000 Kilometer, Werksgarantie bis 5 Jahre/150 000

Kilometer und Verschleissreparaturen bis 3 Jahre/150 000 Kilometer (es gilt das zuerst Erreichte). Nur für Geschäftskunden. Angebot limitiert auf 400 Einheiten und gültig bis auf Widerruf.

Nur bei teilnehmenden Vertretern. Abgebildetes Modell enthält ggf. Optionen und Zubehör gegen Aufpreis.

A

B

C

D

E

F

G

A


Liebe Leserinnen und Leser

Nun ist schon die dritte Ausgabe von kmu Wirtschaft erschienen und die Themen

werden nicht weniger. Die Schweizer Wirtschaft verändert sich von Tag zu Tag immer

mehr. Die Schweizer KMU‘s mussten erkennen, dass der Schritt in die Digitalisierung

immer wichtiger wird. Einen wichtigen Schritt hat auch die COVID 19 Pandemie

dazu geführt, dass bei vielen Unternehmen die Mitarbeiter im Home Office

von Zuhause aus arbeiten mussten. Unternehmen wurden vor neuen Problemen

gestellt, doch was bringt die Zukunft? Ein weiteres Thema, dass wir behandeln werden

ist aus meiner persönlicher Sicht, ein Thema dass mich sehr traurig stimmt,

nämlich das Thema Rassismus. Es ist wieder in allem Munde und es zeigt zum einen,

dass die Welt das Wort „Rassen Gleichheit“ noch nicht verstanden hat und zum anderen

dass wir lernen müssen, dass wir nur gemeinsam in dieser Welt leben können.

Dies zählt für beide Seiten nicht nur für Unternehmen die nichts mit Rassismus am

Hut haben, werden in dieses Thema reingezogen wie zum Beispiel der Hersteller

der Mohrenköpfe. Dieses Produkt wird als rassistisch ausgelegt aber die Wahrheit

liegt ganz anders, denn der Name kommt aus der Tierwelt und ist nicht rassistisch

ausgelegt. Der letzte Themenschwerpunkt ist eines der wichtigsten Themen, das

Thema Nachhaltigkeit ein Thema dass seit Jahren behandelt wurde und immer noch

aktuell ist, wie die Mobilität und die Nachhaltigkeit in Unternehmen. Wie ihr gerade

heraus gelesen habt, ist diese Ausgabe wieder voll mit interessanten Themen und

jetzt wünsche ich viel Spass beim Lesen.

Ihr Christoph Borer

3


Unternehmen und Rassismus

Kein anderes Thema ist aktueller wie das Thema Rassismus in Unternehmen.

Dieses Thema steht für Unterdrückung der Menschheit und ist ein permanentes

Thema. Doch jetzt werden nicht nur Menschen mit diesem Thema

konfrontiert, sondern auch Unternehmen und Ihre Produkte werden des

Rassismus bezichtigt wie das Beispiel der Migros mit Ihren Morenköpfen

zeigt, sowie internationale Unternehmen wie Onkel Benz Reis. Da stellt sich

dann die Fragewo führt dies noch hin?

Nachhaltigkeit in Unternehmen

Das Thema Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Tagestrend und doch ist es

immer wichtiger auf unsere Mutter Erde auf zu achten. Doch wie kann man

das Thema Nachhaltigkeit umsetzen, diese Frage stellt sich immer wieder,

doch wo fängt man an?

Industrie 4.0 der Weg in die

Digitalisierung

Das Thema Digitalisierung ist in allem Munde und setzt sich immer mehr

durch. Nicht nur im Büro spricht man über Home Office, sondern auch in der

Industrie. Doch was sind die Risiken der Industrie 4.0? Was sind die Vorteile

und wie weit lässt sich die Ai Technologie in der Industrie einsetzen?

4


Inhalt KMU 3/2020

4-5 Unternehmen und Rassismus

6-7 Wir sind alle gleich

8 Migros vorschnell gehandelt

10-12 Proffesionelles Währungsmanagement

14-15 5 Tipps zur Nachhaltigkeit

16-19 Auf Kinder hören

20-21 Volvo Vision 2040

22-23 10 Gründe für Nachhaltigkeit

24 Cyberkriminelle haben Weiche für Corona gestellt

26-27 Home Office 1

28-29 Home Office 2

30-32 Cybercrime

34-36 Cloud Microsoft

38-40 IT Sicherheit

42-43 Industrie Sicherheit

44-45 Simulation

46-47 Foud Experiment mit Roboter

48-49 V Volvo V60

50-51 BMW IX3

52-53 Becomin ID.

5


Highlight

Reputationsfalle Rassismus.

Der Kampf der Unternehmen gegen Ausgrenzung muss weit über die Hautfarbe

hinausgehen. Der brutale Mord an George Floyd hat die Weltgemeinschaft im

Kampf gegen Rassismus zusammenrücken lassen.

Ein Artikel von Bernhard Bauhofer

Sein verzweifeltes Flehen „I can’t breathe“ ging um die Welt und

schnürte auch uns irgendwie die Luft ab. Und obwohl die „Black

lives matter“-Bewegung schon seit Jahren existiert, war diese

Exekution des Afroamerikaners quasi vor den Augen der Weltöffentlichkeit

der Startschuss für globale Solidaritätskundgebungen

und Proteste – auch in der Schweiz. Mit Folgen für die

Wirtschaftswelt.

Rassismus – Me too

Vor Rassismus ist keine Gesellschaft gefeit – auch nicht die vielsprachige,

multikulturelle und tolerante Schweiz. Angetrieben

von der befreienden Kraft der auf andere Länder überschwappenden

„Black lives matter“- Bewegung trauten sich auch

hierzulande plötzlich unterschiedliche Menschen aus der Defensive

und berichteten von dem Unrecht – rassistische Anfeindungen,

Ausgrenzungen und mangelnde Chancengleichheit –,

welches ihnen tagtäglich widerfährt. Glücklicherweise haben

die internationale Rassismus-Debatte wie zuvor auch die Me

too -Kampagne auch hierzulande Veränderungen im grossen

Stil angestossen. Rassismus, schlussendlich ein Ausdruck des

Nichtdazugehörens, ist also auch in der Schweiz Realität, auch

6

wenn er oft nur sehr subtil in Erscheinung tritt. Wer hier nicht

dieselbe Sozialisierung durchlaufen hat – von der Wahl der

Schule, über das Militär, die Wahl der Hochschulen bis hin zur

Mitgliedschaft in Vereinen – gehört einfach nicht dazu und hat

bei der Verteilung von Privilegien schlechte Karten. Dabei manifestiert

sich die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen in

einer gemeinsamen Sprache und verbindendenden Symbolen

wie Flaggen, Wappen - oder Marken.

Corporate Shitstorm

Mit dieser neuen Realität und der gesteigerten Sensibilität sehen

sich Unternehmen – in ihrem Rollen-Mix als Arbeitgeber,

Geschäftspartner und Teil der Gemeinschaft – nun konfrontiert.

Die Causa Dubler – der Hersteller der „Mohrenköpfe“, welcher in

Tradition eines standhaften aber starrsinnigen Patrons gegen

die Umbenennung seiner Süsswaren-Spezialität opponiert und

sich dabei in „David gegen Goliath“-Manier gegen die Marktmacht

Migros stemmt – hat in der Schweiz riesige Wellen geschlagen

und Gräben zwischen Menschen aufgerissen. Für die

Rassismus-Gegner verdichten sich in Produktnamen wie „Mohrenköpfe“

die ganzen Ungerechtigkeiten und Diskriminierun-


Highlight

gen. Doch Dubler ist nur ein Beispiel unter vielen. In den USA

trennen sich die Washington Redskins aus der US-Football-Profiliga

NFL nach jahrelanger Kritik von ihrem Namen. Auch das

Unternehmen PepsiCo., erklärt sich bereit, das Logo der Frühstücksmarke

„Aunt Jemima“ zu ändern, auf dem eine lachende

Afroamerikanerin abgebildet ist. Dann sind da noch andere

Kandidaten wie „Uncle Ben’s Rice“ oder – wieder zurück in der

Schweiz – das Mohrenkopf-Bier. Angesichts der Tatsache, dass

der Wert von Unternehmens- und Produktemarken, welche

über Jahrzehnte aufgebaut wurden, im Sinne des „Goodwill“

einen gewichtigen Teil in der Bilanz einnimmt, ist dieser Schritt

für ein Unternehmen zwar sehr schmerzhaft, aber im Sinne der

Reputation meist unausweichlich. Wenngleich diese Änderungen

im Sinne der Political Correctness wichtig und richtig sind,

gehen sie nicht weit genug.

Check List fürs Reputation Risk Management

Unternehmensführer sollten diese Fälle vor allem als mahnende

Beispiele verstehen und in diesem Sinne ihr Portfolio

von Marken und Logos kritisch hinsichtlich eines rassistischen

Konfliktpotenzials in der Zukunft überprüfen. Das bedingt

Recherche durch Experten, da rassistischer Zündstoff oft erst

auf den zweiten Blick erkennbar wird. Bei Neugründungen von

Unternehmen sollte bei der Namensgebung und der Entwicklung

von Logos Befindlichkeiten von Minderheiten, Religionen,

Ethnien und Kulturen ins Kalkül gezogen werden. Diese Überprüfung

bezieht sich nicht nur auf die Namenswahl, sondern auf

Wortbildmarken, Farben, Symbole oder KeyVisuals. Was in der

Schweiz problemlos funktioniert, könnte in anderen Ländern

als anstossend empfunden werden. Hier eine kleine Anekdote

in anderem Kontext. General Motors lancierte vor Jahren den

Chevrolet Nova in Lateinamerika und heimste dafür viel Häme

ein, weil „No va“ im Spanischen „läuft nicht“ heisst. Ein denkbar

schlecht gewählter Produktname für ein Auto.

Doch dürfen Untersuchungen nicht an der Image-Fassade –

Marke oder Logos – aufhören, sondern müssen tief in die Unternehmenskultur

vorstossen. Vielmehr geht es darum, eine auf

Diversität, Vielfalt und Toleranz basierende Kultur zu entwickeln,

welche Rassismus aus Überzeugung nicht zulässt. Dabei

gilt es Werte und einen Code of Conduct zu entwickeln und diesen

in der Beziehung mit allen Stakeholdern im Unternehmen

zu verankern.

Aktivismus darf nicht bei Rassismus aufhören

Wir leben in einer verkehrten Welt, in der Amazon – ein Geschäftsmodell,

das auf Ausbeutung basiert - zum höchstbewerteten

Unternehmen der Welt geworden ist. Gleichzeitig ist das

Gebiet des Amazonas, welches seinen Namen für den Konzern

hergeben musste, aufgrund von Raubbau in der Existenz bedroht.

Unser Widerstand als Konsumenten wie mündige Bürger

darf nicht bei der Debatte über Mohrenköpfe aufhören, sondern

muss die Prozesse und Aktivitäten der Unternehmen beleuchten

und gesellschaftliche, soziale und ökologische Aspekte abdecken.

Nur so ist Widerstand effektiv und führt zu nachhaltigen

Veränderungen.

Ein Artikel von Bernhard Bauhofer

Founder & Managing Partner von Sparring Partners GmbH

7


Highlight

WIR SIND ALLE GLEICH – ODER?

Eine Familie mit ausländisch klingendem Namen erhält keinen Termin für

eine Wohnungsbesichtigung. Ein Hotel verweigert einer sehbehinderten Frau,

angeblich aus Sicherheitsgründen, die Übernachtung. Ein Schweizer mit dunkler

Hautfarbe wird ständig von der Polizei kontrolliert.

Ein gleichgeschlechtliches Paar darf kein Kind adoptieren

oder Fortpflanzungsmedizin nutzen. Eine Transfrau wird tätlich

angegriffen, die Tat jedoch nicht als Hassverbrechen

registriert. Eine jüdische Familie wird auf offener Strasse

beschimpft. Eine fahrende Roma-Gemeinschaft hat Mühe,

in der Schweiz einen Stellplatz zu finden. Ein Mädchen mit

Kopftuch wird an einer Ladenkasse übersehen«.

Die Beispiele für Diskriminierung und Rassismus sind zahlreich.

Wo steht die Schweiz, was den Schutz davor angeht?

Auf dem Papier hat sie Fortschritte gemacht. Aber

es gibt noch viele Lücken, auch wenn in der Bundesverfassung

ein Gleichheitsgebot und ein Diskriminierungsverbot

existieren. Letzteres fand mit der Verfassungsrevision von

1999 Eingang und lautet: «Niemand darf diskriminiert werden,

namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des

Geschlechts, des Alters, der Sprache, der sozialen Stellung,

der Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen

Überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen

oder psychischen Behinderung.» Die Liste ist absichtlich

nicht abschliessend, damit auf Veränderungen reagiert

werden kann. Ebenfalls in der Verfassung festgehalten ist

die Gleichstellung von Mann und Frau. Daneben existieren

auf Bundesebene die Rassismus-Strafnorm und das Bundesgesetz

zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Gesetz gefordert

Was aus Sicht von Menschenrechtsorganisationen aber eindeutig

fehlt, ist ein allgemeines Anti-Diskriminierungsgesetz.

Denn das in der Verfassung festgehaltene Diskriminierungsverbot

ist vor Gericht bis jetzt erfahrungsgemäss schwierig

durchzusetzen. Ein umfassendes Gesetz würde Betroffenen

8


Highlight

von Rassismus und Diskriminierung helfen, zu ihrem Recht

zu kommen. Häufig findet die Ausgrenzung ja im Alltag

statt, zum Beispiel bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche.

Hier greift auch die Rassismus- Strafnorm nicht, ganz abgesehen

davon, dass sie Benachteiligung aufgrund anderer

Merkmale, zum Beispiel der sexuellen Orientierung oder

geschlechtlichen Identität, nicht abdeckt. Ein neues Gesetz

könnte dafür sorgen, dass auch Benachteiligung durch Private

geahndet werden kann. Der Bundesrat und die Bundesversammlung

lehnen ein solches Gesetzprojekt bis jetzt

allerdings ab.

Problematischer Diskurs

Während wir noch auf ein umfassendes Gesetz warten,

traten in den letzten Jahren diskriminierende Vorstösse in

Kraft: zum Beispiel das Verhüllungsverbot im Tessin oder

das Minarettverbot. Sie schreiben sich ein in einen grösseren

politischen Diskurs, der sich laut der Eidgenössischen

Kommission gegen Rassismus immer wieder an der Grenze

zu rassistischer Diskriminierung bewegt, wobei diese Grenze

von Zeit zu Zeit auch überschritten wird. In trauriger Erinnerung

ist das «Messerstecher-Inserat» der SVP, das eine

ganze Volksgruppe verunglimpfte, was auch das Bundesgericht

feststellte.

Es ist geradezu paradox: Die Schweiz hat eine lange Tradition,

verschiedene Minderheiten unter einen Hut zu bringen;

das friedliche Zusammenleben von vier Sprachgemeinschaften

wird auch im Ausland gelobt. Doch gibt es gegenüber

anderen Gruppen immer wieder Ablehnung. Statt dass Politikerinnen

und Politiker ihr Amt nutzen, um ganz klar zu

zeigen, dass Ausgrenzung in der Schweiz keinen Platz hat,

bedienen manche gewieft fremden- und islamfeindliche Vorurteile.

So werden diese Ressentiments salonfähig und finden

zum Beispiel in den sozialen Medien einen neuen Spielplatz.

Dort scheint die Hemmschwelle tief, um rassistische

oder diskriminierende Statements abzugeben. Das Strafrecht

bietet zwar gewisse Handhabe gegen rassistische Äusserungen,

stösst aber gerade bei anonymen Kommentaren an

seine Grenzen.

Bildung hilft

Wie weit Diskriminierung im Extremfall führen kann, hat

uns der Zweite Weltkrieg in schrecklicher Weise vor Augen

geführt. Nicht zufällig heisst es im ersten Artikel der

Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die nach dem

Schock des Zweiten Weltkriegs verabschiedet wurde: »Alle

Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.«

Die Bilder aus dem Konzentrationslager Auschwitz

hatten die Weltgemeinschaft nachhaltig erschüttert. Der Holocaust

begann aber nicht erst in Auschwitz, sondern Jahre

zuvor mit alltäglichen Schikanen gegen «Sündenböcke» wie

jüdische Menschen oder Roma. Gerade deshalb ist es so

wichtig, der Diskriminierung ganz früh einen Riegel vorzuschieben.

Nötig sind neben Gesetzen auch Prävention und Bildung.

Sie können vermitteln, mit welchen Problemen Minderheiten

überhaupt kämpfen. Für Angehörige der Mehrheit ist das oft

nicht auf den ersten Blick ersichtlich, und auch ohne bösen

Willen kann es zu ausgrenzendem Verhalten kommen. Wir

alle müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was unsere

Mitmenschen brauchen, damit sie sich gleichberechtigt fühlen

und es auch sind.

9


Highlights

«Die Migros hat vorschnell gehandelt»

Die Migros hat die Dubler-«Mohrenköpfe» wegen Rassismus-Vorwürfen aus ihren

Regalen entfernt. Andere Händler wollen folgen. Eine vorschnelle Reaktion, die

andere Lieferanten verunsichern könnte, sagt der Experte.

Reputations-Experte Bernhard Bauhofer sieht den Entscheid

der Migros kritisch. Diese hat Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem

Sortiment gestrichen. Jetzt überlegen sich auch Volg und Spar,

ob sie das Produkt weiterhin verkaufen sollen. Der Nidwaldner

Getränkehändler Lussi sieht den Verkauf der Süsswaren unkritisch.

Der Name habe gerade für junge Menschen keine negative

Bedeutung – sondern stehe nur für eine Süssigkeit.

Darum gehts

Migros hat die Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem Sortiment gestrichen,

weil der Name nicht mehr zeitgemäss ist. Andere

Händler überlegen sich, das Gleiche zu tun. Laut dem Reputations-Experten

Bernhard Bauhofer war das eine vorschnelle

Handlung. Damit sei eine langjährige Partnerschaft beendet

worden, das könnte andere Lieferanten verunsichern. Dubler

müsse sich aber überlegen, ob das Produkt auch in Zukunft beliebt

bleibe mit seinem Namen. Die Dubler-«Mohrenköpfe» stehen

unter Beschuss. Jetzt hat die Migros das Produkt entfernt

und erntet von Dubler-Fans Kritik. Kann sich ein Unternehmen

in so einer Situation überhaupt richtig verhalten?

Reputations-Experte Bernhard Bauhofer: Unternehmen wie die

Migros müssen sich neuen Verantwortungen stellen. Themen

wie Nachhaltigkeit, Geschlechtergleichstellung und eben auch

Rassismus müssen behandelt werden. Dabei geraten Unternehmen

in die Schusslinie und ernten oft von beiden Seiten Kritik.

Trotzdem finde ich, dass die Migros vorschnell gehandelt hat,

als sie die Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem Sortiment gestrichen

hat. Das war taktisch nicht sehr klug, da es sich bei dem

Markennamen um ein starkes Label handelt.

Das bedeutet das Ganze für die Firma Dubler?

Dubler ist der grosse Verlierer in der ganzen Geschichte. Die Migros

hat ihre Muskeln spielen lassen und eine langjährige Partnerschaft

einfach beendet. Das kann auch andere Lieferanten

verunsichern, die jetzt die Loyalität der Migros hinterfragen

werden. Dass Dubler den Namen «Mohrenkopf» weiterführen

will, ist verständlich. Sollte das Produkt in Zukunft aber an Beliebtheit

verlieren, kann das der Firma schnell existenzielle Probleme

bringen.

Kritik am Markennamen

Das Familienunternehmen Dubler produziert seit 1946 unter

dem Namen «Mohrenkopf» Süssigkeiten in Waltenschwil AG.

Das Komitee gegen rassistische Süssigkeiten hat die Aargauer

Firma bereits 2017 aufgefordert, den Namen des Produkts zu

ändern. Denn der Name «Mohrenkopf» sei eine herabwürdigende

und rassistische Bezeichnung für den Kopf einer dunkelhäutigen

Person. Der Besitzer der Firma Dubler, Robert Dubler,

zeigte sich empört über die Vorwürfe und will bei dem Namen

bleiben.

Quelle: 20 min

Was hätte die Migros denn besser machen können?

Sie hätte das Gespräch mit Dubler suchen und einen Kompromiss

erarbeiten sollen. Eine Möglichkeit wäre es gewesen, eine

spezielle Linie nur für die Migros mit Dubler zu erarbeiten, die

einen anderen Namen bekommt. Jetzt wirkt es so, als hätte

die Migros auf einen Tweet von einer Kundin eine wichtige Geschäftsbeziehung

beendet. Sollte sich ein Unternehmen also

von seinen Kunden besser nicht vorschreiben lassen, was es tun

soll? Jede Firma, die nicht an der Börse ist, kann natürlich nach

eigenem Gutdünken entscheiden, welche Produkte im Sortiment

bleiben. Schlussendlich sitzen die Konsumenten aber am

längeren Hebel: Sie können ein Unternehmen wie die Migros

boykottieren.

Schlussendlich hat das Ganze der Migros viel Aufmerksamkeit

gebracht – war das Ganze ein PR-Coup?

Nein, in dieser Diskussion geht es nicht um Aufmerksamkeit.

Die Migros hat bereits eine der stärksten Brands in der Schweiz.

Die ganze Aktion wirkt vorschnell und weist darauf hin, dass das

Management nervös ist. Das Unternehmen stösst bei Wachstum

und Profitabilität an seine Grenzen. Das setzt die Führungsetage

unter Druck und führt zu solchen Entschlüssen.

Bernhard BauhoferFounder &

Managing Partner von Sparring Partners GmbH

10


Highlights

11


Wirtschaft

Professionelles Währungsmanagement

zahlt sich aus – auch für KMUs

In den von der Corona-Pandemie geprägten Finanzmärkten ist es zu erheblichen

Verwerfungen gekommen. Langjährige Investmenterfahrung und Währungsexpertise

sind mehr denn je von Bedeutung, wie Thomas Suter, CEO von QCAM Currency

Asset Management AG, Zug im Interview erläutert.

KMU Wirtschaft: Herr Suter, Ihr Unternehmen ist auf Asset- und

Currency Management spezialisiert. Wie beurteilen Sie die aktuelle

Lage im Zeichen der anhaltenden Corona-Pandemie?

Die Corona-Pandemie war für die Märkte ein Schock und führte zu grossen

Verwerfungen an den Börsen und auch erhöhter Volatilität an den

Währungsmärkten. Nicht zuletzt haben dies aus Schweizer Sicht auch

Investoren sowie Firmen mit internationaler Ausrichtung zu spüren bekommen.

Diese sind von der jüngsten USD-Schwäche zumeist direkt

betroffen.

Nach einer langen Periode von wenig Bewegung an den Währungsmärkten

hat dies eindrücklich in Erinnerung gerufen, dass offene Währungspositionen

auch substanzielle Risiken bedeuten. Professionelles

Währungsmanagement ist also wichtiger denn je – auch für KMUs.

Wie können KMUs von der Expertise Ihres Unternehmens profitieren?

Wir leben unsere Firmenwerte „unabhängig“, „transparent“ und „integer“

– und machen diese im Rahmen des QCAM-Ansatzes für unsere Kunden

auch erlebbar. So werden beispielsweise durch eine unabhängige und

transparente Ausführung von Devisentransaktionen unnötige Transaktionskosten

vermieden, was sich wiederum positiv auf die Erträge unserer

Kundschaft auswirkt.

Währungstransaktionen werden heute immer noch grossteils über den

Interbanken-Markt gehandelt und nicht über standardisierte Börsen.

Entsprechend besteht beim Pricing stets Unklarheit, ob der kotierte

Preis attraktiv und fair für den Kunden ist oder eben nicht. Dadurch,

dass wir für unsere Kundschaft in ihrem Auftrag bei ihren Banken die

entsprechenden Transaktionen ausführen und wir über ein transparentes

Gebührenmodell entlohnt werden, besteht eine 100%-ige Interessenkongruenz

zwischen unseren Kunden und uns.

Wie lautet Ihr Angebot im Detail?

Unser Angebot reicht von der reinen Transaktionsausführung bis zum

allumfassenden Währungs- und Liquiditätsmanagement, bei welchem

wir quasi die gesamte Palette an Tätigkeiten für den Kunden übernehmen

respektive ihn dabei unterstützen. Dies umfasst typischerweise

folgende Tätigkeiten: Berechnung der Währungs-Exposures, das Aufsetzen

eines passenden Banken Set-ups, die professionelle Transaktionsausführung,

das Cash Flow Management, die Anlage der liquiden

Mittel sowie ein entsprechendes Reporting.

Das Management der Währungsrisiken kann dabei sowohl rein passiv

wie auch aktiv umgesetzt werden. Beim passiven Ansatz liegt der

Fokus auf der Reduktion der offenen Währungsrisiken, während beim

aktiven Ansatz daneben das Ziel besteht, mit entsprechenden Absicherungsquoten

eine Zusatzrendite zu generieren.

Wir können für jedes Bedürfnis die passende Variante anbieten.

12


Wirtschaft

Was verstehen Sie mit Aufsetzen eines passenden Banken Set-ups?

Der Einfachheit halber führen viele Kunden ihre Geschäfte einzig und

alleine mit ihrer Hausbank aus. Dies ist einerseits einfach und effizient,

bedeutet jedoch zumeist viel Intransparenz und Unklarheit über die

tatsächliche Qualität der Ausführung.

Gerade bei grösseren Fremdwährungstransaktionen haben schon kleine

Differenzen bei den Preiskonditionen grosse Auswirkungen auf die

Kosten und somit die Erträge. Dabei ist es vor allem für kleinere Marktteilnehmer

faktisch unmöglich, den vollen Überblick über die im Markt

verfügbaren Angebote zu behalten. Dank unserer Unabhängigkeit eröffnen

wir unseren Kunden den Zugriff zu einer Anzahl von Banken als

Handelspartner und entsprechenden Dienstleistungs-Angeboten und

ermöglichen es, die FX-Transaktionen transparent, unabhängig und somit

im besten Interesse der Kundschaft durchzuführen.

Je nach Grösse der Kundschaft und den gehandelten Volumen lohnt es

sich, diese Ansätze in Betracht zu ziehen. Hier seien als Beispiele Multi-

Bank Lösungen oder auch Prime Brokerage Set-ups erwähnt.

Diesbezüglich haben wir mit der Zürcher Kantonalbank ein Dienstleistungs-Angebot

(FXBE), welches es der Kundschaft erlaubt, einerseits

nur mit der Zürcher Kantonalbank als vertraglicher Gegenpartei Geschäfte

zu tätigen, diese jedoch trotzdem mit einer Vielzahl von Banken

auszuführen. Damit wird auf einfache Weise eine ausgezeichnete

Transaktions-Qualität sichergestellt.

Wie können sich KMUs grundsätzlich absichern?

Wir empfehlen unseren Kunden grundsätzlich, ihre Währungs-Absicherungen

systematisch zu tätigen und diese Systematik in regelmässigen

Abständen zu analysieren und gegebenenfalls zu überarbeiten.

Abhängig von Zinsdifferenzen, Cash-Flow Themen und der Wahrscheinlichkeit

zukünftiger Währungseinnahmen respektive -ausgaben

kann die passende Strategie definiert werden.

Ein Grossteil von Absicherungs-Transaktionen läuft über Forward-Kontrakte,

bei welchen bereits heute der Preis fixiert wird, zu welchem in

der Zukunft Währungen ausgetauscht werden. Damit wird eine sogenannt

symmetrische Absicherung hergestellt, bei welcher die zukünftige

Bewegung der Währungen keine Rolle mehr spielt.

Im Gegensatz dazu können Absicherungen auch mittels dem Gebrauch

von Optionen getätigt werden. Die Absicherung via Option ist

im Grundsatz teurer, jedoch kann von einer vorteilhaften Wertentwicklung

der entsprechenden Währungen möglicherweise weiter profitiert

werden. Diese Absicherungs-Strategie nennt man eine asymmetrische

Absicherung.

Je nach Bedürfnissen und Abhängigkeiten der Kundschaft setzen wir

die passende Absicherungs-Strategie um.

Wie gross sind die Absicherungskosten aktuell?

Bei den Forward-Geschäften sind die Zinsdifferenzen der Haupttreiber

der Kosten. Wie im Chart weiter unten ersichtlich ist, haben wir heute

ein Marktumfeld mit quasi Nullzinsen bei allen grösseren Währungen.

Aus Sicht des Schweizer Investors, welcher im Ausland Anlagen tätigt,

ist dies aus Absicherungs-Perspektive ein perfektes Szenario: Die Absicherung

kostet quasi gar nichts. Je nach Basis-Währung der Anleger

und Konstellation der Unternehmenstätigkeit ist dieses Marktumfeld

positiv oder negativ für die Kundschaft.

Wenn Optionsgeschäfte getätigt werden, ist für die Berechnung der

Optionsprämie die Volatilität der entscheidende Faktor. Nach einem

zwischenzeitlich starken Anstieg zu Beginn der Corona-Krise sind diese

wieder merklich zurückgekommen, was wiederum tiefere Preise für

Options-Prämien bedeutet wie im Chart ersichtlich ist.

Entwicklung 3-Monate Libor-Zinssatz

13


Wirtschaft

Wo sehen Sie weiteres Optimierungs-Potenzial für die Firmen?

Angesichts der anhaltenden Unsicherheit verfügen Schweizer KMUs

über teilweise grosse Devisen-Cashbestände, die bei Banken häufig zu

wenig attraktiven Konditionen ihr Dasein fristen. Mit unserem Optimized

Liquidity Management können hier brachliegende Renditepotentiale

ausgeschöpft werden, ohne dabei die Kreditrisiken zu erhöhen. In

einem Multibanken-Umfeld zielt die Strategie auf den Erhalt von Kapital

und die Steigerung der kurzfristigen Erträge ab. Das Portfolio Management

nutzt die Ineffizienzen bei den Währungen, Devisentermingeschäften

und auf dem Geldmarkt strategisch aus. Seit vielen Jahren

schaffen wir es so, die Vergleichs-Indizes zu übertrumpfen. Auch hier

liegt ein substanzieller Teil des Erfolgs in der 100%-igen Interessenskongruenz

mit unserer Kundschaft: Sowohl beim FX-Teil wie auch bei

der Basisanlage, dem Geldmarktgeschäft, sind wir für unsere Kundschaft

unabhängig und transparent interessewahrend tätig, ohne auf

Eigenhandelspositionen Geld verdienen zu müssen.

Besonders freuen wir uns, dass wir mit Ekaterina Schiess erstmalig eine

Frau für unseren Verwaltungsrat gewinnen konnten. Als international

erfahrene Schweizerin mit Abschluss an der Universität St. Gallen und

Promotion in Finanzwirtschaft mit dem Abschluss Dr. oec. HSG sowie

langjähriger, erfolgreicher Erfahrung in der Finanzwirtschaft und grosser

Expertise im Bereich Digitalisierung und FinTech ist sie für unsere

weitere strategische Ausrichtung besonders wertvoll.

Als global tätiger Asset und Währungsmanager hat QCAM ihren Sitz

in Zug. Wie wichtig ist der Faktor Schweiz für Sie?

Angesichts der weltweiten Verwerfungen an den Finanzmärkten zeigt

sich einmal mehr die Bedeutung von Swissness und der Schweiz als

Hort der Stabilität. Vor diesem Hintergrund wird unsere Position als unabhängiger

Schweizer FX-Spezialist weiter aufgewertet. Wir sind stolz

auf unsere Schweizer Wurzeln und schaffen mit unserer internationalen

Ausrichtung eine optimale Kombination für unsere Kunden.

Die Welt der Finanzmärkte und Währungen ist zunehmend komplex

und dynamisch. Wie schafft es QCAM, die Kunden auf dem Laufenden

zu halten?

Neben dem direkten Austausch im Tagesgeschäft informieren wir

unsere Kunden über unser monatliches Bulletin QCAM MONTHLY, das

neben der Behandlung fester Themenbereiche wie Zinsen und Märkte

auch über QCAM Angebote und Dienstleistungen informiert – alles in

konziser und kompakter Form – und gratis, versteht sich. Zu Beginn

jeder Ausgabe wird jeweils unter QCAM Insight ein spezifisches, besonders

aktuelles Thema behandelt. Für die August-Ausgabe hat unser

Chefökonom Bernhard Eschweiler einen spannenden Beitrag über das

‚Economic Sentiment‘ verfasst.

Im Juli haben Sie sowohl den Verwaltungsrat wie auch die Geschäftsleitung

erheblich verstärkt. Ist dies Teil einer Wachstumsstrategie?

Mit diesen personellen Massnahmen untermauern wir unseren Führungsanspruch

im Asset und Währungsmanagement. Gerade angesichts

der hohen Volatilität an den Finanz- und Währungsmärkten

kommt einer langjährigen internationalen Erfahrung eine zentrale

Bedeutung zu. Mit Gary Klopfenstein sowie Hélie d’Hautefort, konnten

wir zwei bekannte Kapazitäten im Währungsmanagement für unseren

Verwaltungsrat gewinnen. Gary Klopfenstein baute das Währungsmanagement

bei Mesirow Financial, Chicago, einem der grössten Anbieter

in diesem Bereich, erfolgreich auf. Hélie d’Hautefort war Gründer von

Overlay Asset Management, einer Firma mit Fokus auf Währungsmanagement,

welche 2001 von BNP Paribas Asset Management übernommen

wurde

Thomas Suter

CEO

QCAM Currency Asset Management AG

Guthirtstrasse 4 | CH-6300 Zug

Email:

thomas.suter@q-cam.com

14


Nachhaltigkeit

5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im

Unternehmen

Jungen Talenten ist das Thema Umweltschutz bei der Arbeitsplatzwahl immer

wichtiger. Um mithalten zu können, brauchen Unternehmen die richtige

Strategie.

Unternehmen sind heute erstmals in der Lage, gesellschaftlichnachhaltiges

Handeln entscheidend mitzuprägen. Dabei spielt

die zunehmende Verantwortung gegenüber unserer Umwelt

eine immer wichtigere Rolle. Anders als viele annehmen, steht

das Wahrnehmen dieser Verantwortung unternehmerischen

Interessen keinesfalls im Wege – ganz im Gegenteil. Laut der

Deloitte Millennial Survey 2018 gehört Umweltschutz zu den

fünf wichtigsten Zielen, für die Unternehmen sich einsetzen

sollten, wenn es nach den Vorstellungen der heranwachsenden

Arbeitnehmer geht. Und weil diese neue Generation Schätzungen

zufolge bis 2020 bereits über ein Drittel der weltweiten

Arbeitnehmerschaft ausmachen wird, ist nachhaltiges Handeln

nicht länger nur “eine gute Sache”, sondern wird wesentlichen

Einfluss darauf nehmen, Talente anzuwerben und eine moderne

Unternehmenskultur zu fördern.

Die grüne Unternehmenskultur

Nur wenige Faktoren innerhalb eines Unternehmens tragen

mehr zum Geschäftserfolg bei wie die eigene Kultur, manifestiert

in Werten, Verhaltensweisen und Prioritätensetzung, die

die Arbeitsweise von Mitarbeitern prägen. Ob Unternehmenswerte

wirklich gelebt werden, hängt entsprechend davon ab,

ob Mitarbeiter sich mit der vorgelebten Kultur eines Unternehmens

identifizieren und sie aktiv mitgestalten.

Die Kultur von vielen renommierten Arbeitgebern wie Salesforce

oder Microsoft wird mittlerweile durch umfangreiche

Freiwilligenprogramme geprägt, die es Mitarbeitern ermöglichen,

ihren täglichen Aufgaben einen höheren Sinn zu geben

und sich für Themen einzusetzen, die ihnen persönlich wichtig

sind. Diese Beispiele zeigen: Nachhaltigkeit sollte fest in der

16

unternehmerischen Kultur verankert sein und sich umfassend

im Arbeitsalltag wiederfinden. Angefangen bei der Unternehmensmission

über die Ausstattung der Büroräume und das

operative Geschäft bis hin zu sozialem Team-Engagement.

Wie aber gelingt es Unternehmen in der Praxis, eine nachhaltige

Arbeitskultur zu etablieren? Hier sind fünf Tipps für Unternehmen:

1. Den eigenen ökologischen Fußabdruck verstehen

Möchte man als Unternehmen die Auswirkungen auf die Umwelt

reduzieren, sollte man erst einmal ein Verständnis dafür

entwickeln, woraus sich der derzeitige ökologische Fußabdruck

zusammensetzt. Hierzu zählt ein klares Verständnis des aktuellen

Energieverbrauchs, des Abfallmanagements, Essens- und

Getränkelieferungen, des Büro-Managements, Logistikprozesse

etc. Auch die Mobilität der Mitarbeiter spielt eine Rolle – welche

Verkehrsmittel werden zum Pendeln genutzt, wie oft fliegen

Mitarbeiter zu Geschäftsterminen und so weiter. Erst mit

diesem Know-how können realistische Ziele geplant werden.

Die Erkenntnisse können schockieren: Strom, Heizung und Klimatisierung

machen in der Regel mehr als 75 Prozent des Energieverbrauchs

eines Geschäftsgebäudes aus, wobei rund ein

Drittel dieser Energie verschwendet wird.

2. Ambitionierte Ziele in der Unternehmensmission

verankern

Um in die Kultur überzugehen, sollte nachhaltiges Handeln in

der Unternehmensmission und damit im Kerngeschäft integriert

sein. Es gibt bereits zahlreiche Initiativen, die nachhaltige


Nachhaltigkeit

Ziele bündeln, zum Beispiel die RE100, eine globaler Zusammenschluss

von Unternehmen, die sich verpflichten, zu 100

Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für maximales

Engagement sollten Mitarbeiter beim Festlegen der Ziele eingebunden

werden – sei es in Form von Fokusgruppen, Umfragen

oder dem offenen Aufruf für Vorschläge. Entsprechende Ziele

könnten zum Beispiel sein, Plastik vollständig aus dem Büro zu

verbannen, klimaneutrale Mobilität zu erreichen oder nur noch

mit Logistik-Partnern zusammenzuarbeiten, die eine sozial

nachhaltige Lieferkette garantieren. Je höher das Thema in der

Unternehmensagenda aufgehängt ist, desto einfacher ist es, die

Ziele zu priorisieren und umzusetzen.

3. Fortschritte messen und mit dem Team feiern

Die Dynamik der “Mission Nachhaltigkeit” wird gefördert, indem

Sie regelmäßige Updates mit den Mitarbeitern teilen, die

zu weiterem Engagement ermutigen. Wie viele Einweg-Verpackungen

konnten gespart werden, seitdem man in der Küche

auf Glasbehältnisse umgestiegen ist, um wie viel Prozent wurden

Emissionen reduziert, seitdem das Team Job-Tickets für den

Nahverkehr nutzt, wie viel Wasser, CO2 und Tiere konnten geschont

werden, seit die Firmencaterings vegetarisch sind? Regelmäßig

zu feiern, was man gemeinsam erreicht hat, motiviert,

weitere Veränderungen anzustoßen.

4. Den Einflusskreis vergrößern

Um den Wirkungskreis der eigenen Initiative zu erweitern,

können Unternehmen nach Möglichkeit auch Dienstleister

verpflichten, umweltbewusster zu handeln. Warum nicht zum

Beispiel gemeinsam Kaffeebohnen wiederverwerten, Ausbildungsprogramme

zur Förderung umweltbewusster Talente ins

Leben rufen oder lokale Bildungsprogramme unterstützen? Es

gibt bereits zahlreiche Unternehmen und Initiativen, die kluge

Recyclingprozesse entwickelt haben. Zum Beispiel das Berliner

Startup Kaffeeform, das aus gebrauchtem Kaffeesatz nachhaltige

Tassen presst.

5. Den Status quo in Frage stellen

Unternehmen sollten sich nicht scheuen, ihre bisherigen Prozesse

im Lichte einer nachhaltigeren Zukunft regelmäßig neu

zu bewerten. Was nach Erkenntnissen in 2019 die beste nachhaltige

Geschäftspraxis ist, hat 2020 eventuell schon ausgedient.

Das eigene Team sollte ermutigt werden, Ideen rund

um das Thema Nachhaltigkeit regelmäßig in Frage zu stellen.

Helfen kann aber auch der Blick über den eigenen Tellerrand,

um eine Antwort auf die Frage zu finden: Was können wir uns

eventuell von anderen Unternehmen abschauen?

Klar ist: Es gibt viel zu tun. Für maximales Engagement sollte

sich jedes Unternehmen damit auseinandersetzen, welchen

Nachhaltigkeitsmaßnahmen es die höchste Priorität beimisst.

Verankern Firmen diese stringent in ihre Unternehmensstruktur

und nehmen dabei ihre Mitarbeiter mit, sorgen sie nicht nur

dafür, dass sie langfristig wettbewerbsfähiger, profitabler und

innovativer sind. Sie sind gleichzeitig auch noch interessanter

für junge Talente und helfen dabei, unseren Planeten zu schützen.

Quelle: ETH Zürich

17


Nachhaltigkeit

„Wir sollten mehr auf Kinder hören“

Die Kinderbuchautorin Silvia Triebl hat mit ihrem Erstlingswerk „Benjamiin“ nicht

nur einen Achtungserfolg erzielt, sondern mit ihrer unkonventionellen Art die Regeln

neu geschrieben. Und die Newcomerin hat Grosses vor.

Wie entstand die Idee des Benjamiins?

Benjamiin wurde in einer kalten verschneiten Novembernacht

2017 geboren. Im Kinderzimmer meines lieben Göttibuben Leandro.

Leandro stellt immer gerne viele Fragen, wie an diesem

Abend, wo wir im Fernsehen die Nachrichten gemeinsam schauten

und er die Kinder sah, die von Syrien in ein anderes Land

flüchten mussten. Seine Frage war: «Was heisst flüchten?»

Ich dachte mir, wie soll ich einem 7-Jährigen bloss diese traurigen

Ereignisse erklären? Ich habe versucht Leandro in einem

ersten Schritt zu erklären, weshalb es auf der Welt überhaupt

unterschiedliche Länder und Kulturen gibt. Dabei hatte ich einen

Gedankenblitz und daraus ist die Idee für dieses Buch entstanden.

Mein Wunsch ist es, Kindern aufzuzeigen, wie wertvoll und

spannend andere Kulturen sind und wie wichtig es ist, diese zu

kennen, zu verstehen und zu akzeptieren. Mit diesen Gedanken

vor Augen habe ich eine vegetarische Vampirfamilie erschaffen,

in der jedes Mitglied einen einzigartigen und unvergleichlichen

Charakter hat, so wie wir Menschen selbst.

Stell dir vor, du liebst etwas ganz besonders – ganz besonders

fest, wie zum Beispiel Gemüse. Und dann wirst du verstossen

und das einfach nur weil, du so bist wie du bist.

Genau das passiert Benjamiin und seiner vegetarischen Vampirfamilie,

die aus Transsilvanien nach Schottland flüchten mussten,

weil sie von den anderen blutsaugenden Vampiren verstossen

wurden.

Wie erfolgte die Realisierung und Finanzierung des Buchprojektes?

Leandro wollte immer mehr über meinen Figürchen erfahren

und wissen wie es mit Benjamiin und seiner Familie weitergeht.

Ich habe dann angefangen, die Geschichte niederzuschreiben.

Durch das Schreiben entstanden immer mehr Ideen und neue

Figürchen kamen dazu. Ich hatte die Geschichte in einem Monat

fertig geschrieben und alle meine Figürchen habe ich selbst erfunden

und illustrativ zu Papier gebracht.

Als ich fertig war, war ich selbst überrascht. Ich hätte mir nie

träumen lassen, dass ich einmal ein Kinderbuch schreibe. Und

18


Nachhaltigkeit

jetzt sass ich da im März 2018 mit dem fertigen Manuskript und

ich wusste, Benjamiin und seine Vampirfamilie soll die Kinderwelt

begeistern. Im April 2018 vermittelte mir eine Freundin den

Kontakt zu einem Verlag, worauf kurze Zeit später ein erstes

Treffen stattfand. Zu meiner grossen Freude war auch die Verlagsinhaberin

von Benjamiin angetan und war an einer Zusammenarbeit

interessiert. Leider konnten wir uns schlussendlich

nicht auf eine Vertragslösung einigen, weshalb die Zusammenarbeit

nicht zustande kam.

Ich war am Boden zerstört und die Enttäuschung über die Verlagswelt

hat mir das Herz gebrochen. Doch ich wollte mich davon

nicht unterkriegen lassen – das hätte Benjamiin auch nicht

gewollt. Und so kam ich auf die Idee des Crowdfunding. Innerhalb

von 4 Wochen kamen 23´000 Franken zusammen und ich

war ob der Unterstützung völlig überwältigt. Jetzt konnte ich

die ersten 1000 Exemplare von Benjamiin gedruckt werden, zusätzlich

deckte der Betrag die Kosten von Lektorat, Layout und

der Illustratorin. Die Bücher wurden in der Buchdruckerei Lustenau

GmbH gedruckt. Für mich eine sehr wichtige Entscheidung,

da die Druckerei ausschliesslich mit FSC zertifiziertem

Papier und umweltfreundlichen Biofarben auf Pflanzölbasis

arbeitet. Ich möchte auch weiterhin mit dieser Druckerei zusammenarbeiten,

auch weil der ökologische Gedanke nicht nur

im Buch, sondern rund um den kompletten Produktionsprozess

eine Rolle spielt.

Wen spricht das Buch an?

Das Buch spricht Gross und Klein an. Natürlich ist Benjamiin ein

Kinderbuch, das den Kindern Freude an vegetarischer Ernährung

auf spielerische Art näherbringen soll. Spielerisch mache

ich ihnen Gemüsegerichte schmackhaft. Ganz bestimmt fühlen

sich viele Eltern von dieser Situation angesprochen, wenn es

ums Kochen mit Gemüse geht. Die Geschichte von Benjamiin

und seiner Vampirfamilie spricht aber auch andere Leserinnen

und Leser an, da das Thema vom Anderssein in allen Altersklassen

vorkommt. In meinem Buch verarbeite ich viele wichtige

und bewegende Lebensthemen, die von mir charmant und mit

Leichtigkeit in die Kinderwelt übertragen werden.

Die vegetarische Ernährung liegt im Trend und ist zunehmend

gerade bei Kindern immer beliebter. Der Vater von Benjamiin,

Papa Ruppert schreibt im Buch ja ein vegetarisches Kochbuch.

Seine Rezepte sind nicht nur in der Geschichte miteingebaut,

sondern finden die Leserinnen und Leser auch auf der Rückseite

zum Nachkochen. Benjamiin ist ein Sympathieträger und Botschafter

für vegetarisches, fantasievolles, gesundes und vielfältiges

Essen. Benjamiin ist nicht langweilig, sondern witzig und

humorvoll. Die ungewöhnliche Tatsache, dass Benjamiin als

kleiner sympathischer Vampir, statt Blut lieber Gemüse mag,

wirbelt nicht nur die Vampirwelt durcheinander, sondern auch

die Welt der Vorurteile.

Einen grossen Dank gilt auch der Hiltl Akademie, die mir die vegetarischen

und veganen Rezepte für mein Buch zu Verfügung

gestellt hat! Auch Rolf Hiltl möchte ich danken, der es mir ermöglichte

im September 2019 meine erste Buchvernissage in

seinem Restaurant durchzuführen.

Ist schon eine Folgeausgabe geplant? Kannst du schon ein bisschen

verraten?

Benjamiin wird noch viele Abenteuer erleben und ich habe mit

der Fortsetzung bereit begonnen. Man darf gespannt sein, es

kommen neue lustige Vampirchen vor und Benjamiin findet

neue tierische Freunde. Natürlich wird es auch wieder tolle, vegetarische

Rezepte geben. Für die Fortsetzung bin ich aktuell

auf der Suche nach einem Koch, der für Benjamiin neue Rezepte

entwickeln möchte. Ich möchte in jeder neuen Fortsetzung einem

anderen Koch die Chance geben, seine Rezepte zu zeigen.

Benjamiin wird auch auf Reisen gehen und verschiedene Kulturen

sowie Essensgewohnheiten kennenlernen.

19


Nachhaltigkeit

Wie ist die Reaktion der Kinder?

Ich habe schon sehr früh meine Geschichte in Schulen und Kindergärten

vorgetragen (mit den Originalbildern, das Buch gab

es noch nicht). Ich wollte natürlich zuerst die Reaktionen der

Kinder wissen, bevor ich weitermache. Die Begeisterung der

Kinder für meine Vampirchen war von Anfang an grossartig.

Kinder sind erfrischend ehrlich und sagen einem direkt ins Gesicht,

was sie denken. Wir sollten mehr auf Kinder hören und

von ihnen lernen; sie verstehen viel mehr als wir denken – und

sie sind unsere Zukunft! Ich war immer nervös, wenn ich vor

Kindern meine Geschichte präsentiert habe, aber ihre Freude

hat mir die Bestätigung gegeben, dass ich auf dem richtigen

Weg bin. Ich durfte Benjamiin oft auch an Kindergeburtstagen

vorstellen und das Schöne war, dass nicht nur die Kinder begeistert

waren, sondern auch von den Eltern ein positives Feedback

zurückbekam. Eine Mami freute sich so sehr, dass ihre Tochter

nun endlich mehr Gemüse isst, weil der Benjamiin das ja auch

macht, hat sie gesagt. Das ist für mich die grösste Freude.

Wie machst du Benjamiin bekannt?

Benjamiin hat einen eigenen FB- und Instagram-Account, wo

ich regelmässig Bilder und Videos hoch lade. Auf beiden Plattformen

halte ich auch meine Follower auf dem Laufenden, wie

es mit Benjamiin weitergeht und was es alles Neues gibt. Zusätzlich

hat Benjamiin auch eine eigene Webseite, wo man die

Bücher bestellen kann. Es freut mich, dass es bald eine wirklich

grosse Neuheit gibt.

Sieht man Benjamiin in einem Filmprojekt?

Meine Vegi-Vampirchen sind für mich Realität geworden und ich

sehe sie schon auf der Leinwand fliegen. Ich rede sogar immer

mit ihnen (grinst). Sicherlich wäre es ein grosser Traum, wenn

man seine kleine Familie einmal als Zeichentrick in den Kinos

sehen würde. Ich sage immer höre niemals auf zum Träumen,

aber man muss dafür auch sehr viel Tun und das habe ich in den

letzten zwei Jahren gelernt. Ich liebe meine Arbeit und bin mit

ganzem Herzen dabei, es erfüllt mich mit Freude und das ist für

mich schon eines der grössten Geschenke im Leben.

Kann man sich vorstellen, dass Kinder in Ländern mit anderen

Sprachen von Benjamiin lernen werden?

Mein Wunsch wäre, dass Benjamiin nicht nur die Kinder hier in

der Schweiz, Deutschland und Österreich glücklich zu machen,

sondern auch in anderen Ländern. Ich werde immer mal wieder

darauf angesprochen, ob es Benjamiin auch auf Französisch

oder Englisch gibt – noch gibt es das Buch nur auf Deutsch,

aber ich hoffe es erscheint bald auch in anderen Sprachen. Es

braucht halt etwas Zeit.

Das kostet alles Geld wie willst Du das finanzieren? Suchst Du

Investoren?

Ich habe bis jetzt dank Crowdfunding und meinen Ersparnissen

alles finanzieren können, aber natürlich ist es nicht immer

leicht. Seit es Benjamiin in meinem Leben gibt hat sich vieles

verändert und ich nutze jede freie Minute für Benjamiin. Wie

mein Vater mir damals schon beibrachte, wenn man im Leben

etwas erreichen will, muss man Opfer bringen und hart arbeiten.

Mein Vater war Unternehmer und ich habe sehr viel von ihm

gelernt, dass mir jetzt zugutekommt. Leider ist er nicht mehr

unter uns, aber Papa Ruppert hat viele Gemeinsamkeiten mit

meinem Vater, auch die Rolle des fleissigen Geschäftsmanns.

Wie meine Mami das sah musste sie lachen, er sieht ihm wirklich

verdammt ähnlich.

Mein nächster Schritt für die Finanzierung von Benjamiin ist

meine Bewerbung für die deutsche TV-Sendung «Die Höhle der

Löwen». Ich hoffe, dass alles klappt und ich die Chance habe,

Benjamiin vor Millionen Zuschauern zur präsentieren. Die aktuelle

Corona-Situation lässt noch viele Fragen offen, aber ich

bin guten Mutes. Mittlerweile ist Benjamiin als Marke national

20


Nachhaltigkeit

eingetragen – der nächste Schritt wäre die Marke international

zu registrieren. Das Buch ist nur der Anfang – mir schwebt eine

ganze Benjamiin-Welt vor. Meine ersten Merchandising-Produkte

bekomme ich bald geliefert. Ohne zu viel zu verraten,

möchte ich hier einen kleinen Einblick auf meine Figürchen geben,

die allesamt sehr süss geworden sind und – passend zum

umweltfreundlichen Gedanken meiner Marke – vom Heidelberger

Unternehmen openmindz GmbH 100% klimaneutral gefertigt

sind.

Was ist dein Traum?

Mein Traum ist es einmal von Benjamiin leben zu können. Ich

sehe mich als Kinderbuchautorin und Unternehmerin. Ich liebe

diese Arbeit, obwohl ich noch viel lernen muss. Ich halte an

meinem Traum fest und lasse mich nicht davon abbringen. Ich

weiss, was ich will – und das ist das Wichtigste.

Zur Person

„Ich lass mich von nichts und niemandem von meinem Traum

abbringen“ – so lässt sich das Lebensmotto von Silvia Triebl umschreiben.

Die geborene Österreicherin und studierte Kirchenrestauratorin

musste viele Umwege auf ihrem Weg zum Erfolg

machen und war sich noch nie für eine Arbeit zu schade. Dabei

hat sie ihren Traum eines Kinderbuchs mit Hartnäckigkeit und

der ihr in die Wiege gelegten Kreativität verfolgt und realisiert.

Ihr „Benjamiin“ ist nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern

zog auch die Beachtung der ganzen Branche auf sich. Denn das

Buch hat die Autorin ohne Verlag und durch Crowdfunding realisiert

und wurde für ihren Mut belohnt. Wie sehr ihr Kinder am

Herzen liegen, bewies die sympathische Wahlschweizerin mit

Wohnsitz in Zürich mit ihrem monatelangen Aufenthalt in Indien,

wo sie Kindern das Malen und Zeichnen lehrte.

Autorin Silvia Triebl, Fotograf Christian Walzl

21


Nachhaltigkeit

Elektrisch, sicher, klimaneutral:

Das ist die Volvo Vision 2040.

40 Prozent CO2-Reduktion bis 2025, klimaneutral bis 2040: Volvo setzt sich selbst

hohe Klimaziele. Von der Lieferkette, über die Produktion bis zum Recycling.

Klimaneutral bis 2040: Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen,

hat Volvo konkrete Pläne, die im Einklang mit dem Pariser

Klimaabkommen stehen. „Wir verändern unser Unternehmen

durch konkrete Massnahmen und nicht durch symbolische

Zusagen“, erklärt Håkan Samuelsson, CEO und Präsident der

Volvo Car Group. So hat sich Volvo Cars als erster etablierter

Automobilhersteller der konsequenten Elektrifizierung aller

Modelle verpflichtet und verabschiedet sich mittelfristig vom

Verbrennungsmotor. Der erste vollelektrische Volvo XC40

Recharge P8 AWD kommt noch diesen Herbst auf den Markt.

Ab 2021 folgt jährlich ein neues vollelektrisches Modell.

Bereits in fünf Jahren sollen vollelektrifizierte Volvo

Modelle 50 Prozent des gesamten Umsatzes machen. Schon

jetzt ist Volvo Cars führend im Vertrieb von Plug-in-Hybriden

– sie machen in Europa mittlerweile 25 Prozent des

22

Gesamtumsatzes aus. Volvo Cars ist bisher der einzige Automobilhersteller,

der für jedes Modell seiner Produktpalette eine

Plug-in-Variante im Angebot hat: vom kleinen XC40 SUV über

die Fahrzeuge der 60er-Serie bis zum Flaggschiff, dem XC90.

Strenge Vorgaben für Zulieferer, mehr recycelte

Materialien

Bis 2025 plant der schwedische Autohersteller die CO2-Bilanz

des gesamten Lebenszyklus eines Volvo Modells um 40 Prozent

gegenüber den Werten von 2018 senken.

Aber auch das Unternehmen selbst soll klimafreundlicher werden.

So werden bis 2025 die CO2-Emissionen in der globalen

Lieferkette, Fertigung und Logistik um 25 Prozent gesenkt sowie

der Anteil recycelter Kunststoffe in neuen Volvo Fahrzeugen

auf 25 Prozent erhöht.


Nachhaltigkeit

Håkan Samuelsson, Vorstandsvorsitzender der Volvo Car Corporation: Wir verändern unser Unternehmen durch konkrete

Massnahmen und nicht durch symbolische Zusagen

Elektrischer “Schrittzähler.”

40 Prozent CO2-Reduktion bis 2025, klimaneutral bis 2040:

dieses Umweltziel erreicht Volvo Cars auch mit der Unterstützung

ihrer Kundinnen und Kunden. Plugin-Hybrid-Fahrer

werden dazu ermuntert, möglichst viele Kilometer rein elektrisch

zurückzulegen. So funktioniert eine neu wählbare Funktion

im Volvo On Call-App wie ein “Schrittzähler”. Das Feature

zählt jeden Kilometer, den man rein elektrisch zurückgelegt

hat und animiert dazu noch nachhaltiger unterwegs zu sein.

Wer sich für das elektrische Volvo Fahren interessiert, muss

sich nicht gleich für immer entscheiden. Interessenten haben

die Möglichkeit, bei Volvo Car Rent ein Plug-in-Hybrid

Modell ihrer Wahl für 30 Tage oder länger zu testen.

Link zum Angebot

volvocarrent.ch/recharge

Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft

2019: Alle Volvo Modelle sind mit Plug-in Hybrid Technologie

erhältlich.

2020: Im Herbst kommt der erste vollelektrische Volvo

SUV, der XC40 Recharge AWD auf den Markt.

2025: 50 Prozent aller verkauften Volvo sind

vollelektrisch, 50 Prozent hybrid.

2040: Die gesamte Wertschöpfungskette

ist klimaneutral.

23


10 Gründe, warum sich Nachhaltigkeit für Unternehmen

lohnt

Nachhaltigkeit wird heute immer häufiger als Schlagwort gebraucht - und doch

nicht immer korrekt verwendet. Unter Nachhaltigkeit wird eine Ressourcen-Nutzung

verstanden, die nicht über das Maß der natürlichen Regenerationsfähigkeit

hinausgeht. Ein derart verantwortungsvolles Handeln entwickelt sich zum Trend,

den kein Unternehmen mehr verpassen darf.

1. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

3. Sie ist ein nachprüfbares Qualitätskriterium

Eine aktuelle Studie von Ernst & Young zum Thema „Nachhaltige

Unternehmensführung“ zeigt die Bedeutung des Themas für

Mittelständler auf: 79 Prozent der Befragten stimmten der Aussage

zu, dass eine nachhaltige Unternehmensführung wichtig

oder gar sehr wichtig sei. Auf Seiten der Konsumenten ist die

Zahl vergleichbar hoch. Vor gerade einmal fünf Jahren bestätigte

auf Nachfrage noch nicht einmal jeder Zweite, dass die Wahl

bevorzugt auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen fällt.

Der Wandel ist also sehr deutlich spürbar. In den meisten Fällen

dürften die Konsumenten die Wünsche an die Unternehmen

herangetragen haben. Heute zeigt sich eine Mehrheit der Verbraucher

sensibilisiert - aber keinesfalls unkritisch.

2. Nachhaltige Produktion rechtfertigt höhere

Preise

Nachhaltigkeit im Unternehmen ist nicht nur als Herausforderung,

sondern auch als Chance zu begreifen. Denn die Endkunden

sind durchaus bereit, für eine nachhaltige Produktion mehr

Geld auszugeben. Faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz

und ein schonender Umgang mit Ressourcen wird von den Verbrauchern

also entlohnt. Voraussetzung dafür ist allerdings ein

hohes Maß an Transparenz. Im Slow Fashion Monitor 2016 des

Dr. Grieger & Cie. Marktforschungsinstituts zum Thema nachhaltige

Kleidung etwa gaben sechs von zehn Befragten an, dass

ein nachprüfbares Qualitätskriterium die Voraussetzung für die

Mehrausgabe sei.

Im Gegensatz zu vielen Marketingversprechen, die sich nur

schwer nachweisen lassen und für die Kunden häufig nicht

greifbar sind, lässt sich die Nachhaltigkeit konkret nachweisen.

Ein Pluspunkt für die Glaubwürdigkeit als Unternehmen. Es sollten

daher an allen geeigneten Stellen Prüfsiegel und Zertifikate

verwendet werden, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

4. Nachhaltigkeit stärkt ein positives Image

Nachhaltiges Engagement sollte nicht das Geheimnis des Unternehmens

bleiben. Natürlich spricht nichts dagegen, aus eigenem

Antrieb zu Ökostrom oder Naturgas zu wechseln, um die

natürlichen Ressourcen nicht über Gebühr zu belasten. Doch

auch als Marketinginstrument ist die Nutzung regenerativer

Energiequellen interessant. Vor allem das Image von Branchen,

die sehr energieintensiv arbeiten, hat in den letzten Jahren deutliche

Dämpfer erlitten. Mit der Nutzung nachhaltiger Energiequellen

lässt sich das Unternehmensbild positiv beeinflussen.

5. Sparsamer Ressourcenumgang senkt Kosten

Doch nicht nur aus Marketing-Sicht ist Nachhaltigkeit in Unternehmen

zunehmend von Bedeutung. Bei diesem Thema handelt

es sich um eine Philosophie, die ganzheitlich gelebt werden

muss. Nachhaltig zu agieren bedeutet nicht nur, den Gasanbieter

zu wechseln, auch wenn damit ein wichtiger Schritt getan

wird. Der bewusste Umgang mit Ressourcen erstreckt sich

auch auf die Nutzung von Strom, Papier, Verpackung - oder dem

Dienstwagen.

24


6. Nachhaltiger Strom ist zukunftsweisend

Optimal ist es natürlich, wenn der Strom nicht nur sparsam verbraucht

wird, sondern wenn er darüber hinaus auch noch aus

nachhaltigen Quellen wie Photovoltaik, Windkraft oder Biomasse

stammt. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern

auch zukunftsweisen: 2016 überholt Windkraft erstmals die

Atomkraft in Sachen Produktivität. Solarstrom ist schon heute

zum Teil günstiger zu haben als Strom aus herkömmlichen

Quellen. Spezialisierte Anbieter für Ökostrom wie www.boss.

energy helfen gerade kleinen und mittleren Unternehmen dabei,

dieses Potenzial zu nutzen, ihre Klimabilanz zu optimieren

und die Kosten nachhaltig zu senken.

7. Nachhaltigkeit als Schutz vor Shitstorms

In Zeiten von Digitalisierung und Social Networks bleiben unfaire

Produktionsbedingungen und Umweltsünden kaum mehr

verborgen – und werden von den Nutzern schnell empfindlich

abgestraft. Immer wieder geraten Unternehmen in die Schlagzeilen,

weil sie in Schwellenländern kaum hinnehmbare Arbeitsbedingungen

dulden. Besser also, wenn die Probleme direkt

angegangen werden. Unternehmen wie Henkel machen die

Nachhaltigkeit gar zur Chefsache - und sehen das Thema mittlerweile

als Teil des Kerngeschäftes. Darunter wird aber nicht

nur Umweltschutz im engeren und weiteren Sinne verstanden,

sondern auch eine faire Behandlung aller Mitarbeiter –weltweit.

8. Kundenbindung durch nachhaltiges Handeln

Eine ethisch korrekte und ressourcenschonen Firmenphilosophie

ist ein wichtiger Baustein in der Kundenbindung. Wenn die

Kunden mit gutem Gewissen den Service eines Unternehmens

nutzen und das Gefühl haben, damit etwas Positives zu leisten,

werden sie von reinen Konsumenten zu echten Markenbotschaftern.

9. Mitarbeiter lassen sich gewinnen – und langfristig

binden

Auch wer hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sucht,

profitiert von einem positiven Image und einer „grünen“ Unternehmensphilosophie.

Gerade die Generation Y legt immer größeren

Wert auf eine gute Work-Life-Balance und nachhaltiges

Ressourcenmanagement. Protzige Firmenwagen und Boni

locken diese jungen Professionals immer weniger in die Unternehmen

– ökologisch korrekte und sozial faire Arbeitsstrukturen

dagegen schon. Und: Je besser ein Unternehmen seine Maßnahmen

in diesem Bereich kommuniziert, desto höher ist die

Identifikation seiner Mitarbeiter mit der Firma.

Dies zeigte eine Untersuchung der Society for Human Resources

Management bereits im Jahr 2012. Demnach waren Mitarbeiter

von Unternehmen mit starken Programmen um 55 Prozent motivierter

und 38 Prozent loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber

als Mitarbeiter von Unternehmen mit schwachem Fokus auf

Nachhaltigkeit. Ein unschlagbarer Vorteil im „War for Talents“.

10. Nachhaltige Unternehmen haben die Nase

vorn

Ressourcenknappheit ist kein reines Image-Thema, sondern

eine sehr reale Problematik für Wirtschaft und Gesellschaft.

Daher zieht auch der Gesetzgeber nach und dreht an den Stellschrauben.

Die Anforderungen steigen – beispielsweise durch

gesetzliche Rahmenbedingungen für Emissionswerte. Wer

schon frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzt und aus Überzeugung

Ressourcen schont, ist da im Vorteil. Denn Unternehmen, die

die Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen bei einer Gesetzesänderung

kurzfristig nachrüsten und Maßnahmen schnell umsetzen

– was meist mit höheren Kosten und größerem Aufwand

verbunden ist.

Autor: Business Netz Redaktion

25


Digitalisierung

Cyberkriminelle haben Corona

Weichen gestellt

Die Corona-Pandemie hat auch ein halbes Jahr nach dem Ausbruch das Arbeits- und Privatleben fest im Griff. Die

ESET Forscher sehen in den Aktivitäten der Kriminellen, dass sie sich auf die Situation eingestellt haben. Insbesondere

Web- und E-Mail-Attacken haben stark zugenommen. Ein weiteres beliebtes Ziel: Das Remote Desktop

Protokoll (RDP) von Microsoft. Gerade Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, greifen hierüber auf das Firmennetzwerk

zu. Die Kriminellen versuchen, dieses Protokoll zu missbrauchen und sich in die Verbindung zwischen

Unternehmens-IT und Home-Office einzuklinken, um Schadprogramme einzuschleusen oder Hintertüren

einzurichten. Seit Jahresbeginn haben sich die Angriffsversuche darüber mehr als verdoppelt. Aber nicht nur auf

Cyberbedrohungen geht der Report ein. Der Bericht gibt auch einen Lagebericht zu bekannten APT-Gruppen und

deren momentane Aktivitäten.

Phishing-Mail gibt sich als Paketzustelldienst aus

Einen besonders hohen Anstieg beobachteten die ESET Forscher

bei Phishing-Mails. Hauptsächlich setzen die Kriminellen

derzeit auf Nachrichten, die auf den ersten Blick vom Paketzustelldienst

DHL stammen. Gegenüber dem ersten Quartal

sehen die Experten bei dieser Kampagne eine Verzehnfachung

des Aufkommens. Die meisten dieser E-Mails enthalten Anhänge

mit den Namen „DHL_Receipt.pdf.htm“ oder „DHL_Document.pdf.html“.

Dies sind gefälschte Formulare, die versuchen,

an die Anmeldeinformationen zu DHL-Onlinediensten zu gelangen.

Eine mögliche Erklärung kann die Zunahme der Online-

Bestellungen durch die Corona-Pandemie sein. Gerade dieses

stärkere Bestellverhalten könnte auch die Steigerung bei den

Android-Bedrohungen begründen.

Android Bedrohungen nehmen zu

Laut aktuellen Umfragen des Digitalverbandes Bitkom shoppt

mehr als jeder zweite Anwender mit dem Smartphone – Tendenz

steigend. Mobile Shopping ist heute bereits fast so verbreitet

wie der Kauf per Laptop. Eine Steigerung zeigt auch die

Android Bedrohungslage: Um 18 Prozent sind die Malware-Erkennungen

bei diesem Betriebssystem im Vergleich zum Vorjahresquartal

gestiegen. Sehr beliebt waren auch im zweiten

Quartal Attacken mit Bezug zur Corona-Pandemie. Ein typisches

Szenario waren Banking-Trojaner, die über schadhafte

Webseiten verbreitet wurden und vorgaben, Seiten der Gesundheitsministerien

zu sein. Darüber hinaus sahen die Experten

Fälle, in denen sich eine Android-Ransomware als kanadische

Covid-19-App ausgab.

RDP-Angriffe haben Beschäftigte im Home-Office

als Ziel

Seit der Corona-Pandemie hat sich der berufliche Alltag vieler

Beschäftigten radikal verändert. Viele Mitarbeiter erledigen

heute große Teile ihrer Arbeit per Fernzugriff auf das Firmennetzwerk.

Dabei kommt häufig das Remote Desktop Protokoll

(RDP) zum Einsatz. Trotz der zunehmenden Bedeutung von

RDP (und anderer Remote-Access-Dienste) vernachlässigen

Unternehmen häufig deren Einstellungen und Schutz. Das wissen

auch Cyberkriminelle. Insbesondere Ransomware-Gruppen

versuchen, daraus einen finanziellen Vorteil zu schlagen. ESET-

Forschungen bestätigen einen Anstieg an Attacken auf Clients,

um in schlecht gesicherte Netzwerke einzudringen. Seit Jahresbeginn

haben sich die Angriffsversuche mehr als verdoppelt.

Exklusiver Blick auf die Aktivitäten der APT-Gruppen

Advanced Persistent Threat (APT) Gruppen greifen in der Regel

mit gezielten Angriffen kritische Infrastrukturen sowie Behörden

und Unternehmen an. Dabei geht es diesen Gruppen

darum, sich im jeweiligen Netzwerk einzunisten, um an vertrauliche

Daten zu gelangen. Im Threat Report berichten die ESET

Forscher über aktuelle Aktivitäten von Winnti, Turla oder Gamaredon.

Quelle: Eset

26


Fahren Sie zum vorteilhaften Paketpreis.

Viel Komfort – wenig Aufwand – Mobilität zu jeder Zeit.

429 CHF

339 CHF

pro Monat

exkl. MwSt.

Fiat 500 0.9 TwinAir Turbo 85PS Start&Stop

48 Monate | 15‘000 km pro Jahr | ohne Anzahlung

So funktioniert das Full-Service-Leasing für Ihr KMU:

• Sie erhalten eine Komplettlösung. Diese umfasst die Finanzierung Ihres Autos und

ein umfassendes Paket an Verwaltungs- und Serviceleistungen.

• Sie zahlen eine fixe monatliche Rate für Ihr neues Auto, abgestimmt auf die

gewählte Vertragsdauer und die inbegriffene Anzahl Kilometer.

Danach heisst es für Sie nur noch losfahren – wir kümmern uns um alles andere.

arval.ch arval.info@arval.ch +41 41 748 37 00

Fiat 500 0.9 TwinAir Turbo Start&Stop, Benziner, 85 PS, 6.3l/100 km, 125 g CO2-Emissionen (g/km) aus Treibstoff- und/oder Strombereitstellung (Ø CO2-Emissionen

(g/km)), CO2 Effizienzklasse: Dieses Angebot gilt exklusiv für gewerbliche Abnehmer, vorbehaltlich positiver Bonitätsprüfung. Inklusive Service, Wartung,

Reparatur, Reifen (inkl. Montage und Lagerung), Ersatzfahrzeug, Haftpflichtversicherung und Dienstleistung CarCare, Verkehrsabgaben lt. Kanton, Pannendienst und

Verwaltungsgebühren. Exklusive Treibstoff. Laufzeit: 48 Monate. Jährliche Kilometerleistung: 15‘000 km. Individuelle Anpassungen möglich. Alle angegebenen Preise

sind exklusive MwSt. und gültig solange Vorrat oder bis auf Widerruf. Sie finden die Offerten auch unter ww.arval.ch. Berechnet durch Arval (Schweiz) AG.

Änderungen vorbehalten. Stand Juli 2020. Angaben ohne Gewähr. Unverbindliche Fotos.


Digitalisierung

Home Office in Zeiten von Corona:

Das sollten Sie beachten

Dieser Tage ist Home Office durch Corona in aller Leute Munde. Anlass genug, das

Thema von einer anderen Seite her zu betrachten und sich vom Pro- und Contra-

Denken zu lösen. Wichtig sind die Umstände und die richtige Einschätzung der

Einflussfaktoren.

Zur Zeit wird das Pro und Contra von Home Office-Arbeit wieder

einmal kontrovers diskutiert. Verfechter und Gegner haben

dabei gute Argumente, vergessen aber, dass es keine Pauschalhaltung

geben kann, sondern nur eine von der Situation von

Unternehmen, Mitarbeiter und Aufgaben abhängige von Fall zu

Fall differenzierte Sichtweise.

Zielereichung nicht Arbeitsort zählt

Befürworter entgegnen auf die Skepsis der fehlenden Kontrollmöglichkeit

zu Recht, ob ein am Arbeitsplatz sitzender Mitarbeiter

denn zwangsläufig und nur aus diesem Grund auch ein

produktiverer sei. Nicht die Präsenz und der Arbeitsort, sondern

die Zielerreichung ist wesentlich, ist deren kaum zu bestreitendes

Argument. „Am Ende des Tages zählt das Ergebnis.

Der eine denkt besser beim Joggen, der andere beim Sitzen. Im

Vordergrund stehen Zielvereinbarungen sowie ein transparentes

und fundiertes Messen der Zielerreichung“, bringt Nicole

Gasser, Personalleiterin Microsoft Schweiz in der Home Office

Debatte von hrtoday ein.

Austausch und Unternehmenskultur leiden

Gegner führen Argumente ins Feld, die auch ihre Berechtigung

haben: Wenn das Team fehle, finde kein Erfahrungsaustausch

mehr statt und die Unternehmenskultur leide darunter. „Eine

Teamleistung – auch in kreativen Branchen ein zentraler Erfolgsfaktor

– lässt sich nur durch den persönlichen Austausch

optimieren“, meint Benjamiin Geiger, Chefredaktor der Zürichsee-Zeitung

in derselben Debatte. Das Team nicht nur im Informations-,

Wissens- und Erfahrungsaustausch und besseren

Uptodate-Seins sondern auch im Arbeitsklima, der Zusammengehörigkeit

und des Wohlbefindens eines guten Teamspiritis –

so er denn vorhanden ist – fehlen einem Homeworker zwangsläufig

und bergen unbestreitbar gewisse Gefahren der Isolation

und des Abgekoppeltseins.

Die Meinung, Benjamiin Geigers, man treffe sich persönlich nur

noch an Konferenzen, die man aufwendig terminieren müsse,

ist allerdings weniger haltbar. Denn ob Treffen nur an Konferenzen

oder auch bei anderen Anlässen stattfinden, ist eine

Organisationsfrage und im Zeitalter moderner Kommunikationssysteme

sind Terminierungen mit wenigen Mausklick in

Sekundenschnelle – und durchaus auch spontan – erledigt.

Wesentlicher Beitrag zur Work-Life-Balance

Die Home Office-Day-Website bietet interessante Informationen

und Entscheidungshilfen und möchte diesen Tag als ein

Aufruf verstanden haben, regelmässiger zu Hause zu arbeiten

und dies häufiger zu versuchen. „Home Office und mobile Arbeitsformen

leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer besseren

Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit.

28


Digitalisierung

Darüber hinaus erhöht es erwiesenermassen die Produktivität

der Unternehmen und reduziert den Pendlerverkehr“ lauten die

starken Argumente. Interessant auch der Standpunkt aus der

Politik, d.h. von Lucrezia Meier-Schatz (Nationalrätin CVP), dass

Home-Office-Arbeit für viele Menschen mit Familienverantwortung

eine interessante Alternative und Perspektive sei.

Alle Betroffenen in allen wichtigen Punkten einbeziehen

Noch einmal: Home Office ist jedoch abhängig von der Situation,

den Bedürfnissen und der Kultur von Unternehmen, Mitarbeitern

und Aufgaben. Erst wenn diese Bereiche mit Stärken

und Schwächen analysiert werden, Gespräche stattfinden und

das Pro und Contra auf allen Seiten abgewogen wird, können

fundierte Entscheide gefällt werden. Einige der wichtigen Einflussfaktoren

und Parameter sind nach unserem Dafürhalten:

Unternehmen

Unternehmenskultur

Führungsstile und -instrumente

Jeweiliges Vorgesetzten-Mitarbeiter-Verhältnis

Kommunikationswege und -struktur

Mitarbeiterbild/Vertrauenskultur

Technologische Infrastruktur

Organisatorische Gegebenheiten

Mitarbeiter

Persönlichkeits- und Arbeitsnaturell

Familiäres Umfeld und Wohnsituation

Selbständigkeit

Kommunikationspräferenzen – und Know-how

Motivationsausprägung

Work-Life-Balance-Bedürfnisse

Position/Funktion

Alter und Geschlecht

Technologie-Affinität

Aufgaben

Präsenzgebundenheit

Konzentrationsbedarf und Umfeldeinwirkung

Kontaktnotwendigkeiten (Kunden, Kollegen)

Arbeitshilfsmitteleinsatz wie IT

Bedeutung/Stellenwert der Teamleistung

Aktivitäten mit und Abhängigkeit von externen Partnern

Sowohl-als-Auch in Home- und Firmenpräsenz

Wesentlich ist demzufolge nicht die Entweder-Oder-Frage sondern

im Falle eines Entscheides oder einer Diskussion für oder

gegen die Home Office-Arbeit die ausgewogene Balance von

Präsenzen im Unternehmen und in im Homeoffice, – für uns

sogar der zentrale Punkt -, ein vertrauensvolles Vorgesetzten-

Mitarbeiter-Verhältnis, klare, abgesicherte Zielvereinbarungen,

die Art und Bedürfnisse der Mitarbeiterpersönlichkeit, die Organisation

der Zusammenarbeit und die technologischen Gegebenheiten.

Fazit

Im ausgewogenen Wechsel von Heim- und Unternehmensarbeit

profitieren alle von beiden Arbeitsformen und bestehen

die besten Chancen, individuelle Gegebenheiten einzubeziehen

und realitätsnah zu gewichten. Der Fokus auf Sowohl-als-auch

ist einmal mehr der bessere Fokus als unflexible Grundhaltungen.

Weitere Infos:

HRPraxis.ch

29


Digitalisierung

Professionell digitalisieren, entspannter

arbeiten im Homeoffice

Wenn die Corona-Krise etwas Gutes hat, dann, dass sie der Digitalisierung einen

so Großen Schub verliehen hat wie nur wenige Maßnahmen zuvor. Was vorher die

Aussnahme war, wurde quasi über Nacht zum Normalfall: Unternehmen schicken

ihre Mitarbeitenden im Großen Stil ins Home office.

Wir alle haben die damit verbundenen Herausforderungen kennen

gelernt. Ob es nun die fehlende Infrastruktur (und sei es nur

die ungenügende Bandbreite des Internet-Anschlusses), der

Umgang mit ganz neuen Instrumenten (wer hat vorher schon

mal eine Video-Konferenz mit mehr als zwei bis ...drei Teilnehmenden

gemacht) oder auch nur die unzureichende Umgebung

(nicht jeder kann sich in einen eigenen Raum zurückziehen und

dort in Ruhe arbeiten) im Home Office waren.

Wir waren alle eine gewisse Zeit gefordert, bis wir uns zu Hause

so eingerichtet hatten, dass wir unserer Arbeit im mehr oder

weniger gewohnten Rahmen nachgehen konnten.

Saubere Dokumentenablage wichtiger denn je

Das Gros der Unternehmen und die meisten Mitarbeitenden

haben die genannten Herausforderungen mittlerweile gut gemeistert.

Es sind allerdings auch Aspekte zum Vorschein gekommen,

die sich nicht so einfach organisieren lassen. So haben

viele Unternehmen erkannt, dass eine konsistente Daten- und

Dokumentenhaltung wichtiger ist als jemals zuvor. In Zeiten

einer sich rasch virtualisierenden Arbeitswelt ist es essenztiell,

dass nicht nur gemeinsame Lösungen für die Kommunikation

untereinander existieren. Es ist unterlässlich, dass alle von derselben

Version eines Dokuments reden.

Digitalisierung braucht Zeit

Gerade jetzt mussten viele Unternehmen feststellen, dass in

verschiedenen Systemen (Fileserver, lokale Festplatten der

Arbeitsplatz-Rechner, E-Mail-

System, usw....) liegende Informationen und Dokumente nur

schwer zur Verfügung gestellt werden können, wenn sie von

heute auf morgen virtuell organisiert werden müssen

Zu unterschiedlich sind die Zugriffspfade, zu verschieden

die Berechtigungskonzepte und Such-Mechanismen. Hinzu

kommt, dass es in vielen Unternehmen noch ein Archiv in Papierform

gibt. Die dort gehaltenen Informationen lassen sich

in aller Regel nicht auf die Schnelle digitalisieren und stehen

den Mitarbeitendenim Homeoffice somit erst mal gar nicht zur

Verfügung.

Selbst E-Mails –- und je nach dem auch Audio- und sogar Video-

Konferenzen –- sind im Grunde genommen nichts anderes als

Dokumente (also nichts anderes als Rechnungen, Angebote,

Lieferscheine und dergleichen mehr) die es unter Umständen

aufzubewahren gilt. Die Vielfalt bei der Wahl der Anwendungen,

die aus Sicht der Benutzer mitunter durchaus wünschenswert

ist, ist aus Sicht der Information Governance ein Graus: Nicht

nur, aber auch im Blick auf die geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen,

muss jedes Unternehmen für sich festlegen, was

als „Dokument“ gelten soll, wer auf ein Dokument zugreifen

darf und wie lange ein Dokument aufbewahrt werden muss,

sprich, wie lange es vor einer absichtlichen oder unabsichtlichen

Löschung zu schützen ist. Regeln für Compliance und Datenschutz

müssen kontrolliert und auditierbar befolgt werden –-

unabhängig davon, wer wann mit welcher Anwendung die Informationen

bearbeitet. Wir können wohl davon ausgehen, dass es

bei den diesbezüglichen gesetzlichen Rahmenbedingungen wegen

Corona keine Ausnahmen geben wird. Hinter dem Schlagwort

„Digitalisierung“ verbirgt sich also offensichtlich mehr, als

dass wir überall E-Mails senden und empfangen können oder Video-Konferenzen

anstelle von physischen Sitzungen abhalten.

Ausweg mit System

Moderne Dokumentenmanagement- Systeme sind der Ausweg

aus diesem Dilemma. Sie sind der Ort an dem alles, was irgendwie

nach „Dokument“ aussieht, abgelegt, verwaltet und gegebenenfalls

auch im Rahmen eines definierten Prozesses durch

das Unternehmen geleitet werden kann. Die Basis hierfür sind

elektronische Dokumente, was nichts anderes bedeutet, als

dass analoge Dokumente gescannt und in digitaler Form archiviert

werden müssen. Digitalisierte und digitale Dokumente

werden zentral gespeichert und verwaltet. Ob es an dieser Stelle

sinnvoll ist, das gesamte Papierarchiv zu digitalisieren, ist von

Unternehmen zu Unternehmen verschieden und hängt unter

anderem auch davon ab, wie wertvoll die darin gespeicherten

Informationen sind und wie häufig sie benötigt werden.

Dokumentenmanagement- Systeme helfen somit dabei, Papier

aus dem Büro zu verbannen oder zumindest stark zu reduzieren.

Durch die zentrale Speicherung aller Dateien in einem System

reduzieren sich die Suchzeiten enorm. Marktübliche Systeme

nutzen in der Regel (sofern die Dokumente auch durchsuchbar

sind) eine automatische Volltext-Erfassung, sodass die Dokumente

vom System indexiert und durchsucht werden können.

Ein integriertes Versionsmanagement stellt darüber hinaus sicher,

dass jedem Mitarbeitenden immer die aktuellste Version

eines Dokuments präsentiert wird.

Alle Mitarbeitenden können jederzeit schnell und ortsunabhängig

auf die aktuellsten Informationen zugreifen, sie nutzen und

Änderungen vornehmen. Damit alle Mitarbeitenden an die für

30


sie relevanten Informationen gelangent, werden ihnen mittels

entsprechender Gruppen verschiedene Berechtigungen zugeteilt.

So hat die Buchhaltung zum Beispiel Zugang zu allen

Lieferscheinen und Rechnungen, das Personalwesen Zugriff auf

die digitalen Personalakten. Cloud-Lösungen gehen an dieser

Stelle sogar noch einen Schritt weiter, indem auch Lieferanten

und Kunden selektiv und mit genau spezifizierten Berechtigungen

eingebunden werden können, was Geschäftsprozesse beschleunigt

und effizienter macht.

Erster Schritt zur Digitalisierung

Die Vereinheitlichung bzw. Optimierung des internen Umgangs

mit Dokumenten durch ein Dokumentenmanagement- System

ist gerade für KMU ein sinnvoller erster Schritt auf dem Weg der

Digitalisierung. Dokumentenm Management- Systeme bringen

bereits bestehende Informationen und Dokumente zusammen

und machen sie sinnvoll und ihm Berechtigungskontext des Benutzers

verfügbar.

Natürlich geht nicht alles auf einmal. Es empfiehlt sich,, das

Dokumentenmanagement- System nach und nach in den unterschiedlichen

Bereichen zu implementieren. Als Startpunkt

bietent sich zum Beispiel die Buchhaltung und der Prozess des

Rechnungsdurchlaufs an. Wichtig ist es, immer an das grosse

Ganze zu denken und, statt Insellösungen zu schaffen, auf ein

einheitliches, unternehmensweites und zentrales Dokumentenmanagement

hinzuarbeiten.

Halmut Sproll

Ist Managing Partner von CROSS WORKS.

www.cross-works.net

Digitalisierung

Zugriff via Smartphone

Wenn das Ganze dann noch web-basiert, Mobile-Device-tauglich

und via Internet von überall her erreichbar ist, steht der

weitgehend virtuellen Organisation eines Unternehmens nichts

mehr im Weg. Dass dies verschiedene Vorteile haben kann, wissen

wir allerdings nicht erst seit Corona.

31


Digitalisierung

Cybercrime: Was passiert bei einer

Emotet-Infektion in Unternehmen?

Nach wie vor gilt die Schadsoftware Emotet als eine der gefährlichsten Bedrohungen

für die Unternehmens-IT weltweit. Wie eine Emotet-Infektion

Unternehmensnetzwerke schrittweise erst unterwandert und dann Stück für

Stück ausser Betrieb setzt, haben die Experten von G DATA CyberDefense rekonstruiert.

Auch wenn Emotet ein für Schadsoftware nahezu biblisches Alter

erreicht hat, versetzt der Trojaner insbesondere Unternehmen

und Behörden immer noch in Angst und Schrecken. Nach

einer längeren Pause ist Emotet nun wieder seit Mitte Juli aktiv.

Eine erste Angriffswelle richtete sich auf Ziele in den USA und

Grossbritannien, aber sicherlich stehen auch Unternehmen in

anderen Ländern im Visier der Cyberkriminellen.

Erstmals wurde die Malware im Jahr 2014 als Banking-Trojaner

entdeckt. Mittlerweile ist Emotet ein professionell entwickeltes

und komplexes Schadprogramm mit zahlreichen Funktionen.

Von seiner ursprünglichen Funktion – dem Manipulieren von

Onlinebanking-Transaktionen – ist mittlerweile nichts mehr

übrig. Dafür hat sich Emotet auf andere Bereiche verlegt. Vom

Abgreifen von Mailkontakten zur Erstellung detaillierter Kommunikationsprofile

von Angriffsopfern bis hin zur Rolle als „Türöffner“

für andere Schadprogramme.

Schritt 1: Geräuschlos im Hintergrund

Emotet fungiert im Rahmen eines Cyberangriffs als Türöffner,

der dann weiteren Schadcode auf dem Rechner installiert. Die

initialen Phishing-Mails sehen sehr authentisch aus, sodass

viele Nutzer diese für echt halten und den infizierten Anhang

öffnen. Es geschieht mit einem Klick auf einen Mail-Anhang.

Auslöser ist meist die Aktivierung von Makros in Office-Dokumenten.

Was dann folgt, passiert meist geräuschlos im Hintergrund

– und völlig unbemerkt. Emotet liest als Information-

Stealer sämtliche Kennwörter, E-Mails und E-Mail-Adressen

aus. Er taucht tief hinein in die Kontakthistorie und nutzt etwa

Inhalte aus E-Mails für nachfolgende Phishing-Mails, um weitere

Geräte zu infizieren. Die fingierten Mails beziehen sich also

auf echte Geschäftsvorgänge, was die Verbreitung der Malware

fördert. Neben diesem Spam-Modul besitzt Emotet ein Wurm-

Modul, mit dem er sich selbstständig im Netzwerk verbreitet. So

32


Digitalisierung

kann er sich etwa in einem Firmennetzwerk auf weiteren Rechnern

einnisten, ohne dass weitere Nutzer einen Anhang anklicken

und aktivieren müssen. Hierfür unternimmt Emotet einen

Brute-Force-Angriff mit bekannten Standard-Passwörtern wie

etwa „12345“, „Passwort“ oder ähnliches. Besonders wirkungsvoll

ist die Attacke, wenn die Malware dabei ein Admin-Profil

mit weitreichenden Zugriffsrechten innerhalb des Firmennetzwerks

infiziert.

Schritt 2: Informationen sammeln

Die Gefährlichkeit von Emotet hängt auch damit zusammen,

dass das Schadprogramm zusätzlich Malware nachlädt, wenn

ein Rechner infiziert ist. Diese unterscheidet sich von Region zu

Region. In Deutschland folgt zurzeit TrickBot, ein deutlich aggressiverer

Banking-Trojaner, auf die initiale Emotet-Infektion.

Seine Spezialität: Zahlungsinformationen auslesen, sodass die

Cyberkriminellen bestens über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens

informiert sind. Ein Wissen, dass sie beim finalen

Ransomware-Angriff nutzen. Denn neuerdings orientiert sich

die Lösegeldforderung bei Emotet-Angriffen am Umsatz. Typische

Forderungen gehen weit über die üblichen Forderungen

von mehreren hundert bis tausend Franken hinaus – sechsstellige

Lösegeldforderungen sind keine Seltenheit mehr

Schritt 3: Verschlüsseln und erpressen

Mit dem Wissen um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens

und der weitreichenden Kontrolle über die IT-Infrastruktur,

folgt nun der finale Schritt des Angriffs. Mittels Trickbot erlangen

die Kriminellen Zugriff auf das Firmennetz und spielen

dann händisch die Ransomware aus – zurzeit insbesondere die

Verschlüsselungssoftware namens Ryuk. Was dann passiert, ist

der GAU für alle Unternehmen: Ryuk verschlüsselt ganz gezielt

33


Digitalisierung

unternehmenskritische Daten. Bestehende Sicherungskopien

im System werden kurzerhand gelöscht. Während Emotets und

Trickbots schädliches Handeln teilweise über Monate hinweg

unentdeckt bleibt, offenbart sich Ryuk recht schnell. Wenn die

Lösegeldforderung auf dem Bildschirm erscheint, ist es zu spät.

Daten retten ohne Lösegeld zu zahle

Unternehmen stehen jetzt unter hohem Druck und vor der zentralen

Frage: „Lösegeld zahlen oder nicht?“. Denn ohne funktionierende

IT sind nur noch die wenigsten Firmen arbeitsfähig.

Jede Minute kostet also bares Geld. Schnell ist auch die Existenz

bedroht, wenn ein Betrieb über mehrere Tage nicht arbeitsfähig

ist. Lösegeld zu zahlen, ist keine Garantie dafür, die eigenen Daten

zurückzubekommen. Wer Backups auf externen Speichern

ausserhalb des Netzwerkes angelegt hat, ist den Verbrechern

einen kleinen Schritt voraus. Er kann diese Daten nutzen und

damit weiterarbeiten. Der Erpressungsversuch läuft ins Leere.

Allerdings bleiben Reinigungsversuche häufig erfolglos und

bergen die Gefahr, dass Teile der Schadsoftware auf dem System

verbleiben. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte mit

Experten zur Datenrettung zusammenarbeiten. Spezialisten

leisten weit mehr als Daten wiederherzustellen. Denn einmal

infizierte Systeme sind grundsätzlich als vollständig kompromittiert

zu betrachten. Sie müssen komplett neu aufgesetzt

werden, um eine Neu-Infektion auszuschliessen. Gleichzeitig

prüfen die Experten auch, über welche Schwachstelle die

Schadsoftware in das System eindringen konnte und schliessen

diese. Auch verfügen sie über die notwendige Expertise, um

Ransomware zu identifizieren und Systeme wiederherzustellen

– ganz ohne Lösegeldzahlung.

IT-Sicherheit ist kein Hexenwerk

Wer sich als Unternehmen dem Thema IT-Sicherheit verweigert,

handelt fahrlässig und gefährdet die Existenz des Unternehmens.

Dabei lässt sich das Risiko von Cyberattacken durch

zahlreiche Massnahmen deutlich reduzieren: Der aktuelle Status

der technologischen IT-Schutzmassnahmen lässt sich etwa

durch einen Penetrationstest prüfen. Damit lassen sich mögliche

Lücken in der IT-Sicherheit aufdecken und mit entsprechenden

Massnahmen schliessen. Wichtig dabei ist: Dieser Test

sollte regelmässig stattfinden, da er nur eine Momentaufnahme

des aktuellen Status abbildet. Neue Geräte, Anwendungen oder

Updates verändern den Status wieder.

Auch die Erstellung eines Notfallplanes ist erforderlich, um im

Worst Case handlungsfähig zu bleiben. Alle Angestellten sollten

etwa die Telefonnummer der internen IT kennen, um diese

im Verdachtsfall umgehend zu informieren. Idealerweise

führen Unternehmen regelmässig Notfallübungen durch, um

die Wirksamkeit des Plans zu prüfen und nötigenfalls Anpassungen

vorzunehmen. Selbstverständlich gehören Firewall und

Endpoint-Schutz zur grundlegenden Absicherung. Wichtig dabei:

Ein zentrales Patch-Management hilft, die Software aktuell

zu halten und Schadsoftware so möglichst wenig Angriffsfläche

zu bieten.

Viel entscheidender ist aber eine Backup-Strategie sowie ein regelmässiger

Test, ob die Backups auch funktionsfähig sind.

Passwörter sind ebenfalls ein wichtiger Baustein für die IT-Sicherheit.

Insbesondere lange und komplexe Passwort-Phrasen

sind besonders sicher. Der Vorteil dabei: Sichere Passwörter

müssen nicht regelmässig g werden. Natürlich gehört auch die

Schulung der Mitarbeiter über Cybergefahren in das Massnahmenbündel.

So lässt sich das Bewusstsein der Angestellten für

die IT-Sicherheit schärfen, sodass sie künftig umsichtiger handeln.

Von Entspannung kann beim Thema Cybersecurity im Allgemeinen

und bei Emotet im Speziellen keine Rede sein Immer,

wenn Emotet in den vergangenen Jahren eine Pause eingelegt

hat, kam nach Ende dieser Unterbrechung eine neue Funktionalität

dazu. Das zwischendurch auftretende „Schweigen im Walde“

ist vielmehr Teil des normalen Entwicklungszyklus dieser

grauen Eminenz unter den Schadprogrammen.

34


Swiss21.org

Schneller

digital.

Mit einem Paket an kostenloser Business Software.

Wir helfen Ihnen dabei, Ihre

Geschäftsprozesse zu digitalisieren.

Sie gewinnen an Speed und Effizienz

und können sich auf das wirklich Wichtige

konzentrieren: Ihr Unternehmen und Ihre Kunden.

Bereits mehr als 20’000 Kleinunternehmen

und Startups nutzen die zukunftsweisende Plattform

von Swiss21.org.

Rechnungen

& Offerten

Automatisierte

Buchhaltung

Bankanbindung Online Shop /

Online Kasse

CRM / Kunden- &

Kontaktmanagement 35


Digitalisierung

Cloud – Sind meine Daten bei Microsoft auch

geschützt?

Die Produkte von Microsoft sind sehr beliebt. Sei es Office 365, SharePoint oder

Teams. Doch auch weitere Tools wie der OneDrive oder Sway werden immer intensiver

genutzt. Da ist es wichtig, sich auch mit dem Datenschutz auseinanderzusetzen.

Microsoft ist hier sehr offen und stellt viele Informationen dazu zur

Verfügung. Zeit für eine Übersicht.

Datenhaltung

Im Admin-Center kann angezeigt werden, in welchem Rechenzentrum

die Daten liegen (Settings → Organization profile →

Data location¨). Dies sieht beispielsweise wie folgt aus:

rungen. Diese sagen aus, dass das Backup-Rechenzentrum mindestens

200 Kilometer vom Haupt-Standort entfernt sein muss.

Wichtig bei Teams ist aber auch, wo welche Daten abgelegt werden.

Dies sieht wie folgt aus:

Da Microsoft auch Rechenzentren in der Schweiz betreibt, sollten

die Daten in diese migriert werden. Die beiden Serverräume

stehen in Zürich und Genf, genügen also auch den BSI-Anforde-

36


Die Daten eines konfigurierten Teams werden in einer Microsoft

365 Gruppe und ihrer SharePoint-Webseite inkl. Exchange-Mailbox

gespeichert. Private Chats (einschliesslich

Gruppen-Chats), Nachrichten, die als Teil einer Konversation

in einem Kanal gesendet werden sowie die Struktur von

Teams und Kanälen werden in einem Chat-Dienst gespeichert,

der in Azure läuft. Die Daten werden auch in einem verborgenen

Ordner in den Benutzer- und Gruppenpostfächern gespeichert,

um die Informationen vor einem Verlust zu schützen.

1. Sprachnachrichten werden in Exchange gespeichert. Kontakte

werden im Exchange-basierten Cloud-Datenspeicher

abgelegt. Exchange und der Exchange-basierte Cloud-

Store werden im gebuchten Rechenzentrum abgelegt.

2. Medien, die in Chats verwendet werden (mit Ausnahme

von Giphy GIFs, die nicht gespeichert werden,

sondern nur einen Verweis auf die ursprüngliche

URL des Giphy-Dienstes erhalten), werden in

einem Azure-basierten Mediendienst gespeichert,

der an denselben Orten wie der Chat-Dienst steht.

3. Dateien (einschliesslich OneNote und Wiki), die jemand

in einem Kanal gemeinsam nutzt, werden auf der SharePoint-Website

des Teams gespeichert. Dateien, die in

einem privaten Chat oder in einem Chat während einer

Besprechung oder eines Anrufs freigegeben werden,

werden hochgeladen und im OneDrive des Geschäftskontos

des Benutzers, der die Datei freigibt, gespeichert.

Exchange, SharePoint und OneDrive werden

ebenfalls im gebuchten Rechenzentrum gespeichert.

4. Wichtig: werden zusätzliche Plugins genutzt, werden die

Daten auch dort gespeichert. So zum Beispiel bei der Benutzung

von Dropbox, LinkedIn oder ähnlichen. Somit

verlassen solche Dienste ziemlich sicher den EU-Raum

und es ist grosse Vorsicht geboten.

Office Dienste

Wenn das Schweizer Rechenzentrum ausgewählt wird, werden

die verschiedenen Daten an folgenden Orten gespeichert:

Dienst Standort

Exchange Online

OneDrive for Business

SharePoint Online

Skype for Business

Microsoft Teams

Office Online & Mobile

EOP

Intune

MyAnalytics

Planner

Sway

Yammer

OneNote Services

Stream

Whiteboard

Formulare

Workplace Analytics

Schweiz

Schweiz

Schweiz

EMEA

Schweiz

Schweiz

Schweiz

EMEA

Schweiz

EMEA

Vereinigte Staaten

EMEA

Schweiz

EMEA

EMEA

EMEA

Vereinigte Staaten

Digitalisierung

Es ist ersichtlich, dass nur Daten von Sway und Workplace Analytics

in den USA gespeichert werden. Alle anderen sind entweder

in der Schweiz oder in der EU vorhanden. Gemäss Aussage

von Microsoft werden die Analytics Daten aus dem gesamten

EU-Raum anonymisiert und können damit nicht auf eine einzelne

Person zurückverfolgt werden.

Zertifizierungen

Microsoft verfügt über praktisch alle wichtigen Zertifizierungen

im IT-Sicherheitsbereich. Dazu gehören unter anderem die ISO

27001 (Anforderungen an ein Informationssicherheitsmanagementsystems

ISMS), ISO 27018 (Verhaltenskodex zum Schutz

von personenbezogenen Daten in der Cloud), die neue ISO

27701 (Datenschutz-Informationsmanagementsystem) oder

die SOC 1, 2, und 3, (Service Organization Controls). Viele weitere,

auch Regionale sind mit dabei. Eine komplette Übersicht ist

unter https://docs.microsoft.com/de-de/microsoft-365/compliance/offering-home?view=o365-worldwide

zu finden.

Herausforderungen

Immer wieder ist davon zu hören, dass Microsoft ja ein amerikanisches

Unternehmen ist und entsprechend diese Gesetze gültig

sind. Gerade die Herausgabe von Daten gibt immer wieder

Stoff zu Diskussionen. Microsoft nimmt dazu wie folgt Stellung:

„Für den Fall, dass Microsoft einen Auftrag zur Offenlegung von

Daten erhält, wird Microsoft keine Daten an die Behörden aushändigen,

sondern wird die ersuchende Behörde direkt an den

Kunden verweisen. Sollte jedoch die Behörde immer noch von

Microsoft die Offenlegung von Daten verlangen, wird Microsoft

den Antrag auf Offenlegung umfassend aus rechtlicher Sicht

prüfen.“ Somit bleibt ein Restrisiko bestehen. Jedoch ist der

Kunde „gewarnt“, dass ein entsprechendes Vorgehen der amerikanischen

Behörden am Laufen ist. Unter der Seite https://

www.microsoft.com/en-us/corporate-responsibility/law-enforcement-requests-report

zeigt Microsoft, wie viele Fragen an

ihr Unternehmen gestellt wurden.

So sind im zweiten Halbjahr 2019 in der Schweiz 240 Anfragen

von Behörden zu 319 Benutzern gestellt worden. 19% der

Anfragen wurden von Microsoft abgelehnt. Bei 43% wurden

nur Metadaten wie E-Mail-Adresse, Land, IP-Adresse, Xbox Gamertag,

Kreditkarten-Informationen oder Rechnungsdaten zugestellt.

Bei 38% wurden keine zur Anfrage passenden Daten

gefunden.

Können nun Daten in der Cloud abgelegt werden? Sensible

Daten dürfen nicht ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen

innerhalb einer Cloud-Anwendung wie beispielsweise SharePoint

Online gespeichert werden. Hierzu müssen die Anforderungen

zum Thema Datenverschlüsselung erfüllt werden. Neben

einer zusätzlichen Verschlüsselung (Zum Beispiel auf Basis von

Azure Information Protection) werden sowohl in den Rechenzentren

als auch der eingehende und ausgehende Datenverkehr

verschlüsselt. Eine Möglichkeit ist nun, nicht auf Personen

bezogenen Daten in der Cloud abzulegen, alle weiteren sollten

jedoch auf eigenen Servern liegen.

Aber sind die Daten denn wenigstens sicher? Wenn man alle die

Zertifizierungen und Bemühungen von Microsoft anschaut: Ja,

auf jeden Fall. Gerade was die technische und physische Sicherheit

anbetrifft, wird alles unternommen. Microsoft gewährt

einen kleinen Einblick in die Cloud. Nach einer kurzen Registrierung

unter https://resources.office.com/ww-modern-workplace-webinar-mwep106-registration-on-demand.html

können

Video-Bilder von einem der verschiedenen Rechenzentren bestaunt

werden. Brad Smith, President und Chief Legal Officer

sagt dazu ganz klar: „Wenn wir unsere Kunden nicht schützen

können, haben wir ihr Vertrauen nicht verdient.“

37


So kann selbst Microsoft nicht einfach auf die Daten ihrer Kunden

zugreifen. Alle Server sind physisch verschlossen. Kommt

es zu einem Support-Vorfall und ein Microsoft-Mitarbeiter muss

an die Hardware ran, wird ein interner Freigabeprozess durchlaufen.

Der jeweilige Manger gibt für eine bestimmte Dauer den

Zugriff auf diesen Server frei.

Weitere Schutzmöglichkeiten

Microsoft bietet die Lösung Enterprise Mobility & Security

(EMS) an. Diese umfasst die folgenden Dienste:

• Azure Information Protection für Informationsschutz

• Klassifizierung und Verschlüsselung von Dateien

• Data Loss Prevention

• Benutzersensibilisierung durch Benachrichtigungen

• Intune für verwaltete mobile Produktivität

• Verwaltung mobiler Geräte und Anwendungen

• Cloud App Security für identitätsorientierte Sicherheit

• Unternehmensweite Sichtbarkeit, Kontrolle und

Schutz für Cloud-Anwendungen

• Azure Active Directory für Identitäts- und Zugriffsverwaltung

(IAM)

• Sicheres Single Sign-on für Anwendungen in der Cloud

und lokal

• Multi-Faktor-Authentifizierung

• Bedingter Zugriff / Risikobasierte Zugangsberechtigung

• Erweiterte Sicherheitsberichte

• Advanced Threat Analytics für identitätsorientierte Sicherheit

• Schutz vor erweiterten und zielgerichteten Angriffen durch Anwendung

von Verhaltensanalysen über Anwender und Entität

Die Frage, die sich aber bei allen Möglichkeiten stellt: Möchten

wir wirklich auch die Verschlüsselung Microsoft anvertrauen?

Falls dies für Sie nicht in Frage kommt, gibt es zum Beispiel mit

Boxcryptor eine gute Alternative. Boxcryptor verschlüsselt alle

Daten, bevor diese in die Cloud kopiert werden. Seit Mitte Juli

2020 werden auch die Daten von Teams mitberücksichtigt und

verschlüsselt. Sollten die Zugangsdaten in falsche Hände gelangen,

kann ohne den entsprechenden Schlüssel nichts damit

angefangen werden. Eine verschlüsselte Text-Datei sieht beispielsweise

so aus:

Fazit

Ja, wir können die Daten Microsoft Datenschutz-konform anvertrauen,

wenn diese im Schweizer Rechenzentrum liegen.

Microsoft unternimmt alles, diese technisch, wie auch physisch

zu schützen. Regelmässig erfolgen Audits von akkreditierten

Stellen, die dies überprüfen. Entsprechende Berichte legt Microsoft

offen und können studiert werden. Ein gewisses Rest-Risiko

bleibt bei der aktuellen Rechtslage aber. Daher sollten die Daten

zusätzlich selber durch Verschlüsselung geschützt werden.

So bleiben diese unter eigener Kontrolle und gelangen auch bei

einem erfolgreichen Hackerangriff nicht in falsche Hände. Mit

der notwendigen Vorsicht können damit Cloud-Dienste optimal

genutzt werden.

Viele weitere Informationen von Microsoft sind unter den folgenden

Links zu finden:

Datenschutz-News:

https://news.microsoft.com/de-de/datenschutz-microsoft/

Datenschutzerklärung:

https://privacy.microsoft.com/de-DE/privacystatement

Andreas Wisler

Ist Inhaber und Senior Security Auditor

bei der goSecurity AG.

38


39


Industrie 4.0

IT-Sicherheit für eine digitalisierte Industrie:

4.0-Gefahren frühzeitig erkennen

Autor: Marc Laliberte, Senior Security Analyst bei WatchGuard Technologies

Immer mehr Unternehmen nutzen die Vorteile, die sich aus der umfassenden

Digitalisierung ihrer Produktionsumgebungen ergeben. Im Rahmen von Industrie

4.0-Projekten werden konventionelle Fertigungsanlagen zunehmend durch

„smarte“ Maschinen oder sogenannte IIoT (Industrial Internet of Things)-Geräte

ersetzt. Einerseits erhöhen diese zwar die Produktivität und sorgen für steigende

Erträge, andererseits schaffen diese Technologien aber leider auch neue Angriffspunkte

für Hacker.

Untersuchungen durch IBM ergaben beispielsweise, dass sich

die Anzahl der Cyberangriffe, die Systeme vollständig funktionsunfähig

machen, im ersten Halbjahr 2019 zum Vergleichszeitraum

des Vorjahres verdoppelten. Brisant: Rund 50 Prozent

der betroffenen Unternehmen sind im Industriesektor tätig.

Während veraltete Geräte wie Drucker und Faxgeräte bekannt

dafür sind, mögliche Schwachstellen in der Unternehmenssicherheit

darzustellen, finden Hacker jedoch ständig Wege, um

selbst die neuesten, mit Intelligenz ausgestatteten Industrietechnologien

zu infiltrieren.

IT-Profis sind branchenübergreifend gefordert, die maximale

Sicherheit selbst in hochgradig vernetzten und zunehmend

komplexeren Unternehmenssystemen zu garantieren. Im Folgenden

werden vier potenzielle Gefahrenbereiche vorgestellt,

in denen sich für Hacker Einfallstore bieten, und Tipps gegeben,

wie sich die Industrie dagegen schützen kann.

Intelligentere Tools, vergleichbare Schwachstellen

IIoT ist für viele Firmen zu einem unverzichtbaren Teil ihrer

Produktion geworden. Vernetzte Fertigungsroboter und andere

„smarte“ Technologien erleichtern die Qualitätssicherung,

erhöhen die Genauigkeit sowie Effizienz der Bestandsüberwa-

chung und steigern die allgemeine Betriebsleistung. Trotz all ihrer

Vorteile weisen IIoT-Anlagen aber ähnliche Schwachstellen

wie nicht-industrielle IoT-Geräte auf, da dem Thema Sicherheit

beim Design oft keine allzu grosse Beachtung geschenkt wird.

Cyberkriminellen bieten sich nicht selten zahlreiche Angriffsflächen,

um in Unternehmensnetzwerke einzudringen.

Es gibt jedoch verschiedene Massnahmen, die Industriekunden

gegen diese Bedrohungen unternehmen können. Die Netzwerksegmentierung

ist eine davon – und sie lässt sich zudem

recht einfach umsetzen: Dabei werden die vorhandenen kabelgebundenen

und kabellosen Netzwerke in mehrere Bereiche

eingeteilt – etwa für IIoT-Devices, separate Gäste-/Mitarbeiter-

WLANs etc. Über die Isolierung der IIoT-Infrastruktur von anderen,

mit dem Netzwerk verbundenen Geräten, lässt sich die Ausbreitung

potenzieller Cyberangriffe wirksam begrenzen. Diese

Art der Netzwerksegmentierung kann mit einer Unified Threat

Management (UTM)-Appliance umgesetzt werden. Hierbei handelt

es sich um eine Firewall, die mehrschichtige Sicherheitsdienste

anbietet und diese ohne Einbussen bei der Performance

oder im Durchsatz gleichzeitig ausführt. Derartige UTM-Lösungen

umfassen darüber hinaus wichtige zusätzliche Sicherheits-

Tools, wie etwa einen Intrusion Prevention Service (IPS). Damit

lassen sich verdächtige Aktivitäten von IIoT-Geräten automa-

40


Industrie 4.0

Industrie 4.0

tisch erkennen und blockieren – ohne Unterbrechung des Netzwerkzugriffs.

Um auch in kabellosen Netzwerken abgesichert

zu sein, lohnt sich zudem die Installation eines Wireless Intrusion

Prevention Systems (WIPS). Damit können WLAN Access

Points bequem von jedem Standort aus in der Cloud verwaltet

werden.

Der Feind im eigenen Unternehmen

Die Begriffe „Schatten-IT“ und „Bring Your Own Device (BYOD)“

beschreiben die Situationen, in denen Mitarbeitende ohne Wissen

und Zustimmung der IT-Abteilung eigene Hard- und/oder

Software innerhalb der Unternehmensnetzwerke verwenden.

Mit dem Thema sehen sich die meisten Firmen früher oder später

konfrontiert. Auch im industriellen Umfeld sollte das Thema

nicht unterschätzt werden, denn dadurch sind die Netzwerke

einem deutlich höheren Risiko für Cyberangriffe ausgesetzt.

Eine von Cisco in Auftrag gegebene Studie ergab, dass in Unternehmen

zwischen 15 und 22 Mal mehr Cloud-Anwendungen

genutzt werden, als die IT-Abteilungen erwartet hatten. Es liegt

auf der Hand: Die fehlende Transparenz über sämtliche Vorgänge

im Netzwerk erschwert deren angemessene Sicherung

massiv. IT-Teams, die keine umfassenden Kenntnisse über die

verwendete Software und/oder Endgeräte haben, werden nicht

in der Lage sein, die Netzwerksicherheit zufriedenstellend zu

überprüfen.

Glücklicherweise gibt es Network Mapping (NMAP) Services,

die es IT-Abteilungen ermöglichen, das Netzwerk hinter der

Firewall – einschliesslich aller bekannten Geräte – mithilfe der

Daten aus NMAP-Scans und des DHCP-Fingerprints übersichtlich

abzubilden. Darüber hinaus können HTTP-Header oder bestimmte

Anwendungen genauer untersucht werden. Auf diese

Weise lassen sich sofortige Korrekturmassnahmen einleiten,

sollten neue oder unbekannte Geräte bzw. Applikationen auftauchen.

Geschäftskritisch: der Schutz von geistigem Eigentum

Der Diebstahl geistigen Eigentums (Intellectual Property, IP)

stellt nach wie vor eine grosse Bedrohung für die produzierende

Industrie dar. Besonders die Informationen über Produktions-

und Verarbeitungsprozesse sind für jedes Unternehmen

äusserst wertvoll. Durch den Verlust wichtigen geistigen Eigentums

an Wettbewerber oder Hacker können grosse finanzielle

Schäden und ein erheblicher Imageverlust entstehen. Um Unternehmenserfolge

zu schützen und den Verlust von Kunden zu

verhindern, muss dem Schutz geistigen Eigentums also höchste

Priorität eingeräumt werden.

Für IT-Teams in Industrieunternehmen ist die Einführung einer

Multifaktor-Authentifizierung (MFA) ein wesentlicher Schritt,

um ihre sensiblen Netzwerkdaten sichern zu können. Es existieren

diverse Lösungen, die über die gängige Zwei-Faktor-Authentifizierung

(2FA) hinausgehen. Per biometrischer Authentifizierung

– oder durch das Einloggen über eine mobile App

– kann die sichere Anmeldung bei Computern, Cloud-Services,

VPNs und sonstigen Anwendungen garantiert werden.

Data Loss Prevention ist ein weiteres Kernelement, mit dem

sich Datenlecks reduzieren lassen. Verstösse gegen die Datensicherheit

werden durch die konsequente Analyse versendeter

Dokumente entdeckt und eingedämmt. Das Durchsickern ver-

41


Industrie 4.0

traulicher Informationen aus dem Netzwerk lässt sich so effektiv

verhindern. Denn sobald ein Leak erkannt wurde, wird die

Verbindung blockiert oder unter Quarantäne gestellt sowie der

zuständige Administrator umgehend benachrichtigt.

Mangel an Fachkräften für IT-Sicherheit

Ein erhebliches Problem ist der Fachkräftemangel im Bereich

IT-Security, der laut ESG von Jahr zu Jahr drastischer wird. Das

trifft besonders in der Industrie zu, die von ihren komplexen

und spezialisierten Technologien abhängiger ist als die meisten

anderen Branchen. Qualifizierte Fachkräfte, die sensible

Betriebstechnik (Operational Technology, OT) und industrielle

Kontrollsysteme (ICS) ordnungsgemäss verwalten und sichern

können, sind selten. In Anbetracht des zunehmenden Mangels

an Fachkräften für IT-Sicherheit und der Tatsache, dass es oft

mehrere Monate dauern kann, eine freie Stelle in der Fertigung

zu besetzen, sollte die Industrie folglich Sicherheitslösungen

priorisieren, die einfach zu implementieren sind. Zudem lässt

sich dadurch auch die Abhängigkeit von hochgradig spezialisierten

IT-Profis verringern.

Um die IT-Sicherheit eines Unternehmens zu verbessern, reicht

es nicht mehr aus, sich nur auf herkömmliche Netzwerkkomponenten

und Computer zu konzentrieren. Es muss das Bewusstsein

dafür geschärft werden, dass moderne Cyberkriminelle oft

einen mehrstufigen Ansatz verfolgen, wenn sie Industriebetriebe

ins Visier nehmen. Bei der Entwicklung von Sicherheitsstrategien

sollten Unternehmen deswegen darauf achten, sämtliche

Prozesse so weit wie möglich zu vereinfachen. Dabei sind

folgende Punkte entscheidend: eine Verbesserung der Transparenz,

die Durchführung häufiger Sicherheitsscans und Geräte,

die immer auf dem neuesten Stand sind.

Marc Laliberte

Der Autor Marc Laliberte ist leitender Sicherheitsanalyst bei

WatchGuard Technologies. Er hat sich auf Netzwerksicherheitsprotokolle

und Internet of Things-Technologien spezialisiert. Zu

seinen täglichen Aufgaben gehört die Recherche und Berichterstattung

über die neuesten Bedrohungen und Trends im Bereich

der Informationssicherheit.

42


Industrie 4.0

Selbstständig

Ihre Vorsorge

gestalten?

Warum nicht.

Mit unseren 1e-Vorsorge-Lösungen Flexibilität und Individualität erlangen.

Für eine berufliche Vorsorge mit Zukunft.

credit-suisse.com/zukunft1e

Credit Suisse

unterstützt

Unternehmer.

Copyright © 2020 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.

43


Industrie 4.0

Das Unbekannte prognostizieren

Olga Fink entwickelt Algorithmen der künstlichen Intelligenz für Industrieanlagen, Schienenfahrzeuge und Kraftwerke. Ziel der

37-jährigen Forscherin ist es, seltene Ereignisse zu prognostizieren, bevor sie auftreten. Damit sorgt sie dafür, dass Anlagen

und Fahrzeuge länger und sicherer betrieben werden können.

Wie prognostiziert man etwas, das man noch nie (oder sehr

selten) beobachtet hat? Wie macht man die Ergebnisse von Algorithmen

der künstlichen Intelligenz interpretierbar für Experten?

Wie unterstützt man Experten in ihren Entscheidungen,

wenn die Algorithmen etwas detektiert haben? Diesen Fragen

geht Olga Fink in ihrer Forschung nach. Die 37-jährige ist Professorin

für Intelligente Instandhaltungssysteme an der ETH

Zürich.

Mit ihrer Forschungsgruppe entwickelt sie Algorithmen der

künstlichen Intelligenz, um die Sicherheit und Lebensdauer von

sicherheitskritischen Anlagen wie Kraftwerken, Industrieanlagen

oder Transportsystemen zu verbessern. «Unsere Forschung

kann man mit der Überwachung des Gesundheitszustandes von

Menschen vergleichen, allerdings mit dem Unterschied, dass

unsere Patienten Fahrzeuge oder Industrieanlagen sind», sagt

die Forscherin.

Lernen von Ausnahmefällen

Normalerweise lernen Algorithmen aus Beispielen. Sie benötigen

möglichst viele Daten, um Muster zu erlernen und auf neue

Daten zu übertagen. Bei seltenen Ereignissen wie Ausfällen von

sicherheitskritischen Anlagen, fehlen solche Beispiele. «Solche

Anlagen sind so ausgelegt, dass sie nur selten ausfallen.

Es würde zum Teil Jahrzehnte dauern, um genügend Bespiele

zu sammeln, von denen man lernen kann», beschreibt Fink die

Herausforderung, die sich ihr täglich stellt. Die Entwicklung von

Algorithmen, die eine Prognose von solchen Ereignissen ermöglichen,

steht denn auch im Zentrum ihrer Forschung.

44


Industrie 4.0

Eine der Anforderungen ist es, dass die Algorithmen möglichst

auch für neue Systeme, für die noch kaum Daten gesammelt

worden sind, einsetzbar sein sollten. Sie sollten aber auch nicht

nur für ein einzelnes Fahrzeug oder eine einzelne Anlage gültig

sein. Die Algorithmen sollten möglichst einfach übertragbar

und auf grosse und vielfältige Flotten erweiterbar sein. Auch

sollten die Ergebnisse der Algorithmen für Fachexperten nachvollziehbar

und interpretierbar sein. Nur so würden sie den

Empfehlungen der Algorithmen auch vertrauen können.

Um dies alles zu ermöglichen, bringt Fink das Beste aus zwei

Welten zusammen: die Lernfähigkeit der KI-Algorithmen und

die Interpretierbarkeit der physikalischen Modelle. Sie kombiniert

Algorithmen mit physikalischen Modellen, die das Verhalten

der Anlagen modellieren. «Damit kann man nicht nur

prognostizieren, wann die Anlage ausfällt, sondern auch den

Betrieb der Anlagen so anpassen, dass die Auswirkungen von

Fehlfunktionen oder Ausfällen gemildert werden», betont die

ETH-Professorin.

Einblick in die Eisenbahnindustrie

Mit intelligenten Systemen zur Fehlerprognose beschäftigt sich

die Wissenschaftlerin seit 2009. Damals begann sie an der ETH

Zürich ihr Doktorat. Nach Abschluss ihrer Dissertation setzte

sie ihre wissenschaftliche Tätigkeit am Massachusetts Institute

of Technology (MIT) als affiliierte Wissenschaftlerin fort und

nahm parallel dazu eine Stelle in der Eisenbahnindustrie an.

«Mein Ziel ist es, innovative Methoden zu entwickeln, die relevante

Probleme dieses Zweigs lösen. Dazu braucht man entsprechende

Erfahrungen und Einblick in diese Industrie.»

Schnell merkte sie jedoch, dass sie sich voll auf die Forschung

konzentrieren wollte. So wechselte sie schon bald an die Zürcher

Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), wo

sie als Gruppenleiterin die Forschung im Bereich der intelligenten

Instandhaltungssysteme aufbaute. In 2018 kam sie dann

zurück an die ETH Zürich, als sie die vom Schweizer Nationalfonds

(SNF) geförderte Professur erhielt.

«Bevor ich als Dreizehnjährige mit meiner Familie nach Deutschland

kam, bin ich in Westsibirien aufgewachsen», erzählt sie.

«Das Leben dort ist hart, aber ich habe gesehen, wie Kreativität

Dinge möglich machte, welche unmöglich erschienen». Das hat

ihre Einstellung geprägt. «Es gibt immer einen Weg, das Beste

aus einer Situation zu machen» sagt sie. Kreative Wege bestimmen

auch ihre Forschung. So ist die Wissenschaftlerin, die 2019

in den illustren Kreis der WEF Young Scientists aufgenommen

wurde, im Moment dabei, ihre Algorithmen für andere Bereiche

nutzbar zu machen, zum Beispiel für die Hochwasservorhersage

oder die Früherkennung von Naturgefahren. «Je tiefer wir in

der Forschung gehen, desto mehr Potenzial sehe ich und desto

weiter wird mein Horizont», sagt Olga Fink.

Neue Ideen entwickeln

Den weiten Horizont mag sie übrigens nicht nur im übertragenen

Sinn. Einer ihrer Lieblingsplätze ist eine Sitzbank nahe

ihrem Wohnort Winterthur, von der sie bis zum Schloss Kyburg

blicken kann. Zu dieser Bank kommt sie oft, um neue Ideen zu

entwickeln. Auch auf persönlicher Ebene liebt sie es, ihren Horizont

zu erweitern und Menschen aus der ganzen Welt zu treffen.

In ihrer Forschungsgruppe hat sie Menschen verschiedener

Nationalität zusammengeführt und privat ist sie seit über zehn

Jahren mit einem Inder verheiratet. Für sie ist diese Ehe ein Sinnbild

für ihr Leben. «Wir verbinden Asien und Europa und leben

unseren eigenen Kulturmix.»

45


Industrie 4.0

Simulations-Mikroskop prüft

Transistoren der Zukunft

Seit der Entdeckung von Graphen stehen zweidimensionale Materialien im Fokus der Materialforschung. Mit ihnen liessen sich

unter anderem winzige, leistungsstarke Transistoren bauen. Forscher der ETH Zürich und der EPF Lausanne haben nun aus 100

möglichen Materialien 13 vielversprechende Kandidaten entdeckt.

Mit zunehmender Miniaturisierung elektronischer Bauelemente

kämpfen Forschende mit unerwünschten Nebeneffekten: Bei

Transistoren im Nanometer-Massstab aus herkömmlichen Materialien

wie Silizium, kann es zu Quanteneffekten kommen, die

die Funktion der Bauteile beeinträchtigen. Zu ihnen zählen zum

Beispiel Leckströme. Das sind Ströme, die auf «Abwegen» fliessen

und nicht über den dafür vorgesehenen Leiter, zwischen

dem Source- und Drain-Kontakt. Deshalb ging man davon aus,

dass das Moore‘sche Gesetz wegen dieser fortschreitenden Miniaturisierung

in naher Zukunft an seine Grenzen stösst. Dieses

Gesetz besagt, dass sich die Anzahl der integrierten Schaltkreise

pro Flächeneinheit alle 12 bis 18 Monate verdoppelt.

Letztlich bedeutet dies, dass die derzeit hergestellten Transistoren

auf Siliziumbasis - FinFETs genannt und mit denen fast

jeder Supercomputer ausgestattet ist - aufgrund von Quanteneffekten

nicht mehr beliebig kleiner gebaut werden können.

Zweidimensionale Hoffnungsträger

Eine neue Studie Forschender der ETH Zürich und der EPF Lausanne

geht nun aber davon aus, dass dieses Problem mit neuen

zweidimensionalen Materialien überwunden werden könnte.

Das zumindest lassen die von ihnen durchgeführten Simulationen

auf dem Supercomputer «Piz Daint» vermuten.

Die Forschungsgruppe von Mathieu Luisier vom Institut für Integrierte

System (IIS) an der ETH Zürich und Nicola Marzari von der

EPFL nutzten für ihre Simulationen die Forschungsergebnisse,

die Marzari und sein Team 2018 erzielt hatten: Aus einem Pool

von über 100‘000 Materialien extrahierten sie damals mit Hilfe

von aufwendigen Simulationen auf «Piz Daint» 1825 vielversprechende

Komponenten, aus denen zweidimensionale Materiallagen

gewonnen werden könnten – dies 14 Jahre nach der Entdeckung

von Graphen. Dabei wurde sich die Forschung erstmals

bewusst, dass sie zweidimensionale Materialien herstellen kann.

Die Forschenden haben nun von diesen über 1800 Materialien

100 Kandidaten ausgewählt, die aus einer Monoschicht von Atomen

bestehen und sich für den Bau von hochskalierenden Feldeffekttransistoren

(FETs) eignen könnten. Unter dem «ab initio»-

Mikroskop untersuchten sie deren Eigenschaften. Das heisst, sie

haben auf dem CSCS-Supercomputer «Piz Daint» zuerst die Dynamik

der Moleküle, aus denen das Material besteht, einschliesslich

deren Elektronenstruktur, berechnet. Diese Berechnungen

kombinierten sie mit einem sogenannten Quantum Transport

Simulator, um die möglichen Elektronen- oder Loch-Stromflüsse

durch die virtuell erzeugten Transistoren zu simulieren. Der

genutzte Quantum Transport Simulator wurde von Mathieu

Luisier zusammen mit einem weiteren ETH-Forschungsteam

entwickelt. Luisier und sein Team erhielten 2019 für das dem

Simulator zugrundeliegende Verfahren den Gordon-Bell-Preis.

Den optimalen Kandidaten finden

Entscheidend für den Transistor ist, dass die Stromflüsse von

einer oder mehreren Steuerelektroden des Transistors, den

Gate-Kontakten, optimal kontrolliert werden können. Dank der

46


ultradünnen Natur von zweidimensionalen Materialien – sie

sind meist dünner als ein Nanometer –, kann ein einziger Gate-

Kontakt (single-gate) den Fluss von Elektronen und Lochströmen

modulieren, und einen Transistor komplett ein- und ausschalten.

«Obwohl alle 2-D Materialien diese Eigenschaft besitzen, eignen

sich nicht alle für logische Anwendungen», betont Luisier,

«nur solche die zwischen Valenzband und Leitungsband eine

ausreichend grosse Bandlücke haben.» Die Materialien mit

grosser Bandlücke verhindern sogenannte Tunneleffekte der

Elektronen und somit die dadurch verursachten Leckströme

– genau nach diesen Materialien suchten die Forschenden in

ihren Simulationen.

Ihr Ziel war, zweidimensionale Materialien zu finden, die sowohl

als n-Typ-Transistor (Elektron-Transport) wie auch als p-

Typ-Transistor (Loch-Transport) einen Strom liefern können,

der stärker als drei Milliampere pro Mikrometer ist. Deren Kanallänge

darf zudem bis zu fünf Nanometer winzig sein, ohne

dass dies das Schaltverhalten beeinträchtigt. «Erst wenn diese

Bedingungen erfüllt sind, können auf zweidimensionale Materialien

basierende Transistoren die herkömmlichen Si-FinFETs

übertreffen», sagt Luisier.

Industrie 4.0

«Wir haben eine der grössten Datenbanken von Transistormaterialien

kreiert. Mit diesen Ergebnissen hoffen wir, dass wir

Experimentatoren, die mit 2-D Materialien arbeiten, dazu motivieren

neue Kristalle zu exfolieren, um damit die künftigen logischen

Schalter herzustellen», sagt der ETH-Professsor.

Die Forschungsgruppen von Luisier und Marzari arbeiten eng

im National Centre of Competence in Research (NCCR) «Marvel»

zusammen und publizierten ihre jüngsten gemeinsamen

Ergebnisse in der Fachzeitschrift ACS Nano. Sie sind überzeugt,

dass Transistoren, die auf diesen neuen Materialien basieren,

jene aus Silizium oder aus den derzeit populären Übergangsmetall-Dichalkogeniden

ablösen. Somit könnte die Gültigkeit des

Mooreschen Gesetz weiter aufrechterhalten werden.

Der Ball liegt bei den Experimentalforschern

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte identifizierten die

Forschenden 13 mögliche zweidimensionale Materialien, mit

denen solche Transistoren gebaut werden und die zugleich die

Fortsetzung des Mooreschen Skalierungsgesetzes gewährleisten

könnten. Einige der gefundenen Materialien sind bereits bekannt,

zum Beispiel Schwarzer Phosphor oder HfS2, ein sogenanntes

Übergangsmetall-Dichalkogenid. Andere seien jedoch

neu, betont der Forscher. Zu ihnen zählen Verbindungen wie

Ag2N6 oder O6Sb4.

Smart Security, Simply Done.

Firebox T20 & T40

Firebox M200 & M370

Firebox T80

Firebox M470, M570 & M670

Wirksame IT-Sicherheit für KMU

Optimaler 360°-Schutz Ihrer IT-Infrastruktur

dank abgestimmter Sicherheitskomponenten

Netzwerkschutz / Firewalls

Antivirus / Host-Sensoren

Sicheres WLAN / BYOD

Monitoring & Reporting

Remote-Backup

2-Faktor-Authentifizierung

Standort-Vernetzung VPN

Private-Cloud

Sichere IT, die einfach funktioniert!

Engineering +

Consulting AG

www.hilotec.com

47

WatchGuard Technologies | www.watchguard.de


Industrie 4.0

Ford experimentiert mit vierbeinigen

Robotern für den Einsatz in schwer zu-

gänglichen Fabrikbereichen

Anfang August erprobt Ford vierbeinige Roboter im US-amerikanischen Van Dyke-Getriebewerk. Sie sollen Laser-Scans der

Anlage anfertigen. Ziel ist die effiziente Modernisierung der Anlage auf Basis von digitalen Daten

Die Roboter, die auch über HD-Kameras verfügen, können in

schwer zugänglichen Bereichen innerhalb der Anlage eingesetzt

werden

Ford hat zwei Roboter mit den Spitznamen Fluffy und Spot von

Boston Dynamics gemietet, das renommierte Unternehmen ist

bekannt für den Bau von mobilen Robotern

Roboter-Technologie könnte helfen, finanzielle Mittel einzusparen,

Anlagen schneller umzurüsten und somit neue Fahrzeuge

früher auf den Markt zu bringen Ford experimentiert

mit vierbeinigen Robotern, die extrem wendig sind und über

ein hundeähnliches Bewegungsprofil verfügen. Sie können

360-Grad-Scans durchführen, Steigungen von bis zu 58 Prozent

bewältigen und sogar Treppen steigen. Die etwa 30 Kilogramm

schweren Roboter sind Teil eines Pilotprojekts von Ford,

das Zeit und Kosten senken sowie die Effizienz des Anlagenmanagements

steigern soll.

Fluffy, der Name wurde von der Roboter-Bedienerin Paula Wiebelhaus

vergeben, ist eines der beiden Exemplare, die Ford von

Boston Dynamics gemietet hat; das Unternehmen ist bekannt

für die Entwicklung mobiler Roboter. Sein technologischer

Zwilling heißt Spot, dabei handelt es sich um den tatsächlichen

Namen des Produkts. Beide Roboter werden Anfang August im

US-amerikanischen Ford Van Dyke-Getriebewerk zum Einsatz

kommen. Dank ihrer leuchtend gelben Farbe sind sie gut zu erkennen.

Ausgestattet mit fünf Kameras können die Roboter fast

zwei Stunden lang mit bis zu 5 km/h bewegt werden, um den

Anlagenboden zu scannen und die Ingenieure mit Daten zu versorgen,

die für die Aktualisierung des Werks erforderlich sind.

„Wir entwerfen und bauen Anlagen. Normalerweise werden danach

im Laufe der Jahre Änderungen vorgenommen, die jedoch

nur selten digital dokumentiert werden“, sagte Mark Goderis,

Digital Engineering Manager, Ford Motor Company.

„Wenn die Roboter unsere Anlage scannen, können wir sehen,

wie sie zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich aussieht und ein

neues Konstruktionsmodell erstellen. Dieses digitale Modell

wird dann verwendet, wenn wir die Anlage für neue Produkte

umrüsten müssen“.

Ohne Fluffy und Spot wären die Arbeiten an der Werksanlage

viel mühsamer.

„Früher machten wir alles zu Fuß. Wir benutzten ein Stativ und

standen innerhalb der Anlage jedes Mal fünf Minuten herum

und warteten darauf, dass der Laser scannte“, fügte Goderies

hinzu. „Das Scannen einer Anlage kann auf diese Weise bis zu

zwei Wochen dauern. Mit Hilfe der Roboter sind wir in der Lage,

die Arbeiten in der Hälfte der Zeit durchzuführen“.

Der herkömmliche Scanning-Prozess ist mit Kosten von fast

300.000 US-Dollar auch teurer als der Einsatz der Roboter.

Wenn dieses Pilotprojekt funktioniert, könnte Ford alle seine

Werke für einen Bruchteil der bisher anfallenden Kosten scannen.

So könnte die Spitzen-Technologie helfen, finanzielle Mittel

einzusparen und Anlagen schneller umzurüsten und letzt-

48


Industrie 4.0

endlich dazu beizutragen, neue Fahrzeuge früher auf den Markt

zu bringen.

In der augenblicklichen Konfiguration können die Roboter so

programmiert werden, dass sie einem bestimmten Weg folgen,

vorgesehen ist außerdem eine Fernsteuerung aus bis zu 50 Metern

Entfernung, hierfür existiert bereits eine App, die mit Tablet-Computern

kompatibel ist.

„Der Schlüssel zu Fluffy und Spots Erfolg ist ihre Agilität“, sagt

Wiebelhaus, die ihren Roboter über einen Gaming-ähnlichen

Controller steuert, der es ihr ermöglicht, die Kameraansicht aus

der Ferne zu sehen. Sollte es zu einem Problem kommen, verfügt

das Steuergerät über einen sicheren Stopp-Mechanismus,

der verhindert, dass der Roboter mit irgendetwas kollidiert.

Die Roboter verfügen über drei Bewegungs-Programme: eines

für Spaziergänge auf gleichförmigem Untergrund, eines für unebenes

Gelände und eine spezielle Einstellung fürs Treppensteigen.

Sie können auch in der Hocke operieren, wodurch sie in

besonders schwer zugänglichen Anlagenbereichen eingesetzt

werden können. Steigungen von bis zu 58 Prozent, dies entspricht

30 Grad, stellen ebenfalls kein Problem dar. Wenn sie

fallen, können sich die Roboter selbsttätig aufrichten. Sie halten

stets einen Sicherheitsabstand zu Objekten, um Kollisionen zu

verhindern. Zusätzliche mobile Transportmodule, sogenannte

Scouter, tragen Fluffy und Spot bedarfsweise auf längeren Streckenabschnitten,

um Batteriestrom zu sparen.

„Es gibt Bereiche in der Anlage, die man nicht betreten möchte

oder kann, weil sie sehr schwer zugänglich sind“, sagt Wiebelhaus.

„Es ist einfacher und sicherer, Fluffy und Spot dorthin zu

schicken“. Wiebelhaus sieht in den niedlich anmutenden Robotern

mit dem hundeähnlichen Bewegungsprofil ein zukunftsweisendes

Fertigungswerkzeug. „Mit Fluffy und Spot wollen wir

die Grenzen in der Fertigung ausloten und ermitteln, welchen

Wert der Einsatz von mobilen Robotern für das Unternehmen

hat“.

Ford-Werke GmbH

49


Mobilität

Volvo V60 Recharge for Business:

Exklusives Topangebot für Geschäftskunden

Mit dem «Volvo V60 Recharge for Business» bietet der schwedische Premiumhersteller

ein limitiertes Exklusivangebot für Schweizer Geschäftskunden:

Der Volvo V60 Recharge Plug-in Hybrid T6 AWD in der höchsten Ausstattung

«Inscription» ist zum einmaligen sowie transparenten Vorzugspreis

von CHF 49‘990.- (netto) erhältlich.

Mit dem Volvo V60 Recharge for Business sind Flottenkunden

für jede Situation optimal vorbereitet –

und können ihr Fahrerlebnis sowie ihren Verbrauch

ganz einfach nach Bedarf anpassen. Dank Plug-in

Hybridmotoren der neusten Generation geniessen

die Fahrer kompromisslose Leistung kombiniert

mit Effzienz und Nachhaltigkeit. Über 50 Kilometer

(gemäss WLTP-Zyklus) können sogar rein elektrisch

zurückgelegt werden – ideal für das tägliche emissionsfreie

Pendeln.

Umfangreiche Sicherheits- und Komfortoptionen basierend

auf der T6 Plug-in Hybrid Motorisierung bietet Volvo

eine limitierte Anzahl an vorkonfgurierten Fahrzeugen

an, welche zum Netto-Vorzugspreis von CHF 49‘990.- angeboten

werden. Die Fahrzeuge der höchsten Ausstattungslinie

Inscription sind in vier eleganten Farben (Onyx

Black, Osmium Grey, Pebble Grey, Crystal White) verfügbar

und bieten sowohl im Äusseren wie auch im Inneren

ein sehr gutes Gesamtpaket an Sicherheits- und Komfortoptionen.

Das Angebot ist auch mit flexiblem Volvo Car

Full Service Leasing verfügbar.“

Ein Schlüssel, zwei Motoren

Die Antriebstechnologie kombiniert einen 4-Zylinder-Benzinmotor

mit 253 PS, der die Vorderräder

antreibt, sowie einen Elektromotor mit 87 PS, der

auf die Hinterräder wirkt. Das Zusammenspiel der

beiden Motoren kann einfach über fünf Fahrmodi

justiert werden – angepasst an die Fahrsituation und

den individuellen Wünschen. Unterm Strich proftieren

Flottenkunden von einer Leistung, für die sonst

ein deutlich grösserer konventioneller Motor notwendig

wäre, während Verbrauch und TCO sehr tief

ausfallen.

Partnerschaft mit myclimate

Nebst einer Energieetikette A proftiert das Modell zusätzlich

von einer Partnerschaft mit myclimate: Die

Produktion der Fahrzeuge sowie die kalkulierte Menge

an CO2-Ausstoss über drei Jahre wird seitens Volvo Car

Switzerland vollumfänglich kompensiert. Dabei wird das

Produkt von der Wiege bis zur Bahre analysiert. Es werden

also sämtliche Rohstoffe, Transporte, Produktionsprozesse

sowie die Nutzung und die Entsorgung eines

Produktes betrachtet und auf die Nutzungszeit heruntergebrochen.

Man darf von einem CO2 neutralen Produkt

sprechen.

50


Mobilität

Volvo V60 Recharge

Plug-in Hybrid T6 AWD

Metallic-Lackierung

18 Zoll Black /Diamond Cut Räder

Inellisafe Pro Pack

Power Seats Pack

Xenium Pack inkl: 360 Grad Kamera und

Assist Pilot

Park

Winter Pack

Head-up Display

Seitenfenster: Türen hinten & Heckfenster

abgedunkelt

Handschufach abschliessbar

Ladekabel Type J, für Haushaltssteckdose

Volvo Swiss Premium

Volvo On Call.

Weitere Infos unter:

volvocars.ch/v60-recharge-for-business

51


Mobilität

Der erste BMW iX3

Das Konzept: Das erste BMW Sports Activity Vehicle mit rein elektrischem Antrieb.

Der Antrieb: Mit überlegener Effizienz zu maximaler Reichweite. Das Design:

Proportionen eines BMW X Modells und BMW i typische Akzente. Die Ausstattung:

Komfort, Premium-Ambiente und Funktionalität nach Maß. BMW Charging:

Innovative Produkte und digitale Services für einfaches und komfortables Laden.

Premiere für vollelektrische Mobilität in einem BMW X Modell:

Neuer BMW iX3 (Kraftstoffverbrauch kombiniert im gesetzlichen

Testzyklus NEFZ : 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert:

17,8 – 17,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km;

Kraftstoffverbrauch kombiniert im gesetzlichen Testzyklus

WLTP: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 19,5 – 18,5

kWh/100 km; CO2 Emissionen kombiniert: 0 g/km) kombiniert

lokal emissionsfreie Fahrfreude mit BMW typischer Sportlichkeit

sowie mit dem Komfort und der vielseitigen Funktionalität

und Geräumigkeit des Erfolgsmodells BMW X3. Konsequente

Umsetzung der Elektrifizierungsstrategie der BMW Group:

Technologiekompetenz aus der Entwicklung von BMW i Automobilen

wird erstmals für ein rein elektrisch angetriebenes Modell

der Kernmarke BMW genutzt.

• Neuer BMW iX3 wird als erstes elektrisches Modell der

Marke am chinesischen Fertigungsstandort Shenyang auch für

den Export produziert. Seine Markteinführung startet noch im

Jahr 2020 in China.

• Strategischer Ansatz „Power of Choice“ berücksichtigt

Vielfalt an Kundenanforderungen und gesetzlichen Regelungen

in aller Welt: BMW X3 als erstes Modell sowohl mit Ottound

Dieselmotoren als auch mit Plug-in-Hybrid-System und

reinem Elektroantrieb verfügbar.

• Neuer BMW iX3 als Wegbereiter für BMW eDrive Technologie

der fünften Generation. Signifikante Fortschritte in den

Bereichen Leistungsdichte, Reichweite, Gewicht, Bauraumbedarf

und Flexibilität. Leistungsdichte des Elektroantriebs

gegenüber bisherigen vollelektrischen Fahrzeugen der BMW

Group um 30 Prozent, gravimetrische Energiedichte des Hochvoltspeichers

auf Zellenebene um 20 Prozent gesteigert. Jüngste

Ausführungen der in Eigenregie entwickelten Komponenten

Elektromotor, Leistungselektronik, Ladetechnik und Hochvoltspeicher

kommen ab 2021 auch im BMW iNEXT und im BMW i4

zum Einsatz.

• Deutliche Effizienzsteigerung gegenüber BMW i3

durch hochintegrierte Antriebstechnologie. Elektromotor, Leistungselektronik

und Getriebe erstmals in einem zentralen Gehäuse

angeordnet. Hochvoltspeicher der fünften BMW eDrive

Generation mit aktuellster Batteriezellen-Technologie und

Brutto-Energiegehalt von 80 kWh ermöglicht Reichweite von

bis zu 460 Kilometern im gesetzlich vorgeschriebenen neuen

Testzyklus WLTP (bis 520 Kilometer im NEFZ Testzyklus). BMW

Group kontrolliert mit eigenem Beschaffungsprozess für die

Batteriezellen-Rohstoffe Lithium und Kobalt die Einhaltung von

Umwelt- und Sozialstandards.

52


Mobilität

53


Der ID.3 ist für Volkswagen wichtig. VW will mit diesem Modell auf breiter Front in die E-Mobilität

starten. Klares Ziel der Offensive: Bis 2025 soll die Marke Weltmarktführer in der E-Mobilität

sein. Somit hängt vom ID.3 viel ab. Der Auftakt wird aber holprig: Erst kurz vor der geplanten

Auslieferung im September wird auch die Software des neuen ID.3 fertig und nachträglich

auf produzierte Autos aufgespielt. Zwei Funktionen werden dann noch fehlen: Der Fernbereich

des Head-Up-Displays und die Smartphone-Integration. Ein entsprechendes Update soll aber

nur wenige Monate später folgen.

54


55


Mobilität

56


Mobilität

57


Impressum

Impressum

Herausgeber:

Vessa GmbH

Stadtion 122

4252 Bärschwil

Verlagskeitung:

Christoph Borer

c.borer@vessa-media.ch

Redaktion:

Gabriela Sokoli

Verkauf:

Christoph Borer

Wiliam Müller

Grafik und Satz:

Belfiore Working Group

Bilderquellen:

Adobe Stock

ESET Deutschland GmbH

GO Security

G Data

Integrated Communikations

Sophos

Watchguard

Baramundi

Inter Generika

Eset

Swiss 21.org

Bmw Schweiz

Land Rower Schweiz

VW Group

Arval

Wir Bank

Cross Works

Credit Suisse

ETH Zürich

Bernhard Bauhofer

Druckerei:

Saxoprint

www.saxoprint.ch

58


TEAMPLAYER.

VOLLER

EINSATZ.

Ausgezeichnete Internet Security-Software –

Mit der richtigen Taktik für Ihr Unternehmen

MIT UNSEREN SICHERHEITSLÖSUNGEN SCHÜTZEN SIE

IHRE WORKSTATIONS, SERVER UND DIGITALEN DEVICES

VOR BEDROHUNGEN ALLER ART. WWW.ESET.CH


Daten weg.

Desktop sperren rettet

Unternehmen.

gdata.ch/awareness-training

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!