KMU Wirtschaft 3 2020
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Ausgabe 3/2020
Titelstory ab Seite 10
Die Währungs-Spezialisten
Cloud Sicherheit ab Seite 34
Sicherheit im Netz
Industrie 4.0 ab Seite 38
Premium trifft Effizienz.
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Liebe Leserinnen und Leser
Nun ist schon die dritte Ausgabe von kmu Wirtschaft erschienen und die Themen
werden nicht weniger. Die Schweizer Wirtschaft verändert sich von Tag zu Tag immer
mehr. Die Schweizer KMU‘s mussten erkennen, dass der Schritt in die Digitalisierung
immer wichtiger wird. Einen wichtigen Schritt hat auch die COVID 19 Pandemie
dazu geführt, dass bei vielen Unternehmen die Mitarbeiter im Home Office
von Zuhause aus arbeiten mussten. Unternehmen wurden vor neuen Problemen
gestellt, doch was bringt die Zukunft? Ein weiteres Thema, dass wir behandeln werden
ist aus meiner persönlicher Sicht, ein Thema dass mich sehr traurig stimmt,
nämlich das Thema Rassismus. Es ist wieder in allem Munde und es zeigt zum einen,
dass die Welt das Wort „Rassen Gleichheit“ noch nicht verstanden hat und zum anderen
dass wir lernen müssen, dass wir nur gemeinsam in dieser Welt leben können.
Dies zählt für beide Seiten nicht nur für Unternehmen die nichts mit Rassismus am
Hut haben, werden in dieses Thema reingezogen wie zum Beispiel der Hersteller
der Mohrenköpfe. Dieses Produkt wird als rassistisch ausgelegt aber die Wahrheit
liegt ganz anders, denn der Name kommt aus der Tierwelt und ist nicht rassistisch
ausgelegt. Der letzte Themenschwerpunkt ist eines der wichtigsten Themen, das
Thema Nachhaltigkeit ein Thema dass seit Jahren behandelt wurde und immer noch
aktuell ist, wie die Mobilität und die Nachhaltigkeit in Unternehmen. Wie ihr gerade
heraus gelesen habt, ist diese Ausgabe wieder voll mit interessanten Themen und
jetzt wünsche ich viel Spass beim Lesen.
Ihr Christoph Borer
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Unternehmen und Rassismus
Kein anderes Thema ist aktueller wie das Thema Rassismus in Unternehmen.
Dieses Thema steht für Unterdrückung der Menschheit und ist ein permanentes
Thema. Doch jetzt werden nicht nur Menschen mit diesem Thema
konfrontiert, sondern auch Unternehmen und Ihre Produkte werden des
Rassismus bezichtigt wie das Beispiel der Migros mit Ihren Morenköpfen
zeigt, sowie internationale Unternehmen wie Onkel Benz Reis. Da stellt sich
dann die Fragewo führt dies noch hin?
Nachhaltigkeit in Unternehmen
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Tagestrend und doch ist es
immer wichtiger auf unsere Mutter Erde auf zu achten. Doch wie kann man
das Thema Nachhaltigkeit umsetzen, diese Frage stellt sich immer wieder,
doch wo fängt man an?
Industrie 4.0 der Weg in die
Digitalisierung
Das Thema Digitalisierung ist in allem Munde und setzt sich immer mehr
durch. Nicht nur im Büro spricht man über Home Office, sondern auch in der
Industrie. Doch was sind die Risiken der Industrie 4.0? Was sind die Vorteile
und wie weit lässt sich die Ai Technologie in der Industrie einsetzen?
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Inhalt KMU 3/2020
4-5 Unternehmen und Rassismus
6-7 Wir sind alle gleich
8 Migros vorschnell gehandelt
10-12 Proffesionelles Währungsmanagement
14-15 5 Tipps zur Nachhaltigkeit
16-19 Auf Kinder hören
20-21 Volvo Vision 2040
22-23 10 Gründe für Nachhaltigkeit
24 Cyberkriminelle haben Weiche für Corona gestellt
26-27 Home Office 1
28-29 Home Office 2
30-32 Cybercrime
34-36 Cloud Microsoft
38-40 IT Sicherheit
42-43 Industrie Sicherheit
44-45 Simulation
46-47 Foud Experiment mit Roboter
48-49 V Volvo V60
50-51 BMW IX3
52-53 Becomin ID.
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Highlight
Reputationsfalle Rassismus.
Der Kampf der Unternehmen gegen Ausgrenzung muss weit über die Hautfarbe
hinausgehen. Der brutale Mord an George Floyd hat die Weltgemeinschaft im
Kampf gegen Rassismus zusammenrücken lassen.
Ein Artikel von Bernhard Bauhofer
Sein verzweifeltes Flehen „I can’t breathe“ ging um die Welt und
schnürte auch uns irgendwie die Luft ab. Und obwohl die „Black
lives matter“-Bewegung schon seit Jahren existiert, war diese
Exekution des Afroamerikaners quasi vor den Augen der Weltöffentlichkeit
der Startschuss für globale Solidaritätskundgebungen
und Proteste – auch in der Schweiz. Mit Folgen für die
Wirtschaftswelt.
Rassismus – Me too
Vor Rassismus ist keine Gesellschaft gefeit – auch nicht die vielsprachige,
multikulturelle und tolerante Schweiz. Angetrieben
von der befreienden Kraft der auf andere Länder überschwappenden
„Black lives matter“- Bewegung trauten sich auch
hierzulande plötzlich unterschiedliche Menschen aus der Defensive
und berichteten von dem Unrecht – rassistische Anfeindungen,
Ausgrenzungen und mangelnde Chancengleichheit –,
welches ihnen tagtäglich widerfährt. Glücklicherweise haben
die internationale Rassismus-Debatte wie zuvor auch die Me
too -Kampagne auch hierzulande Veränderungen im grossen
Stil angestossen. Rassismus, schlussendlich ein Ausdruck des
Nichtdazugehörens, ist also auch in der Schweiz Realität, auch
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wenn er oft nur sehr subtil in Erscheinung tritt. Wer hier nicht
dieselbe Sozialisierung durchlaufen hat – von der Wahl der
Schule, über das Militär, die Wahl der Hochschulen bis hin zur
Mitgliedschaft in Vereinen – gehört einfach nicht dazu und hat
bei der Verteilung von Privilegien schlechte Karten. Dabei manifestiert
sich die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen in
einer gemeinsamen Sprache und verbindendenden Symbolen
wie Flaggen, Wappen - oder Marken.
Corporate Shitstorm
Mit dieser neuen Realität und der gesteigerten Sensibilität sehen
sich Unternehmen – in ihrem Rollen-Mix als Arbeitgeber,
Geschäftspartner und Teil der Gemeinschaft – nun konfrontiert.
Die Causa Dubler – der Hersteller der „Mohrenköpfe“, welcher in
Tradition eines standhaften aber starrsinnigen Patrons gegen
die Umbenennung seiner Süsswaren-Spezialität opponiert und
sich dabei in „David gegen Goliath“-Manier gegen die Marktmacht
Migros stemmt – hat in der Schweiz riesige Wellen geschlagen
und Gräben zwischen Menschen aufgerissen. Für die
Rassismus-Gegner verdichten sich in Produktnamen wie „Mohrenköpfe“
die ganzen Ungerechtigkeiten und Diskriminierun-
Highlight
gen. Doch Dubler ist nur ein Beispiel unter vielen. In den USA
trennen sich die Washington Redskins aus der US-Football-Profiliga
NFL nach jahrelanger Kritik von ihrem Namen. Auch das
Unternehmen PepsiCo., erklärt sich bereit, das Logo der Frühstücksmarke
„Aunt Jemima“ zu ändern, auf dem eine lachende
Afroamerikanerin abgebildet ist. Dann sind da noch andere
Kandidaten wie „Uncle Ben’s Rice“ oder – wieder zurück in der
Schweiz – das Mohrenkopf-Bier. Angesichts der Tatsache, dass
der Wert von Unternehmens- und Produktemarken, welche
über Jahrzehnte aufgebaut wurden, im Sinne des „Goodwill“
einen gewichtigen Teil in der Bilanz einnimmt, ist dieser Schritt
für ein Unternehmen zwar sehr schmerzhaft, aber im Sinne der
Reputation meist unausweichlich. Wenngleich diese Änderungen
im Sinne der Political Correctness wichtig und richtig sind,
gehen sie nicht weit genug.
Check List fürs Reputation Risk Management
Unternehmensführer sollten diese Fälle vor allem als mahnende
Beispiele verstehen und in diesem Sinne ihr Portfolio
von Marken und Logos kritisch hinsichtlich eines rassistischen
Konfliktpotenzials in der Zukunft überprüfen. Das bedingt
Recherche durch Experten, da rassistischer Zündstoff oft erst
auf den zweiten Blick erkennbar wird. Bei Neugründungen von
Unternehmen sollte bei der Namensgebung und der Entwicklung
von Logos Befindlichkeiten von Minderheiten, Religionen,
Ethnien und Kulturen ins Kalkül gezogen werden. Diese Überprüfung
bezieht sich nicht nur auf die Namenswahl, sondern auf
Wortbildmarken, Farben, Symbole oder KeyVisuals. Was in der
Schweiz problemlos funktioniert, könnte in anderen Ländern
als anstossend empfunden werden. Hier eine kleine Anekdote
in anderem Kontext. General Motors lancierte vor Jahren den
Chevrolet Nova in Lateinamerika und heimste dafür viel Häme
ein, weil „No va“ im Spanischen „läuft nicht“ heisst. Ein denkbar
schlecht gewählter Produktname für ein Auto.
Doch dürfen Untersuchungen nicht an der Image-Fassade –
Marke oder Logos – aufhören, sondern müssen tief in die Unternehmenskultur
vorstossen. Vielmehr geht es darum, eine auf
Diversität, Vielfalt und Toleranz basierende Kultur zu entwickeln,
welche Rassismus aus Überzeugung nicht zulässt. Dabei
gilt es Werte und einen Code of Conduct zu entwickeln und diesen
in der Beziehung mit allen Stakeholdern im Unternehmen
zu verankern.
Aktivismus darf nicht bei Rassismus aufhören
Wir leben in einer verkehrten Welt, in der Amazon – ein Geschäftsmodell,
das auf Ausbeutung basiert - zum höchstbewerteten
Unternehmen der Welt geworden ist. Gleichzeitig ist das
Gebiet des Amazonas, welches seinen Namen für den Konzern
hergeben musste, aufgrund von Raubbau in der Existenz bedroht.
Unser Widerstand als Konsumenten wie mündige Bürger
darf nicht bei der Debatte über Mohrenköpfe aufhören, sondern
muss die Prozesse und Aktivitäten der Unternehmen beleuchten
und gesellschaftliche, soziale und ökologische Aspekte abdecken.
Nur so ist Widerstand effektiv und führt zu nachhaltigen
Veränderungen.
Ein Artikel von Bernhard Bauhofer
Founder & Managing Partner von Sparring Partners GmbH
7
Highlight
WIR SIND ALLE GLEICH – ODER?
Eine Familie mit ausländisch klingendem Namen erhält keinen Termin für
eine Wohnungsbesichtigung. Ein Hotel verweigert einer sehbehinderten Frau,
angeblich aus Sicherheitsgründen, die Übernachtung. Ein Schweizer mit dunkler
Hautfarbe wird ständig von der Polizei kontrolliert.
Ein gleichgeschlechtliches Paar darf kein Kind adoptieren
oder Fortpflanzungsmedizin nutzen. Eine Transfrau wird tätlich
angegriffen, die Tat jedoch nicht als Hassverbrechen
registriert. Eine jüdische Familie wird auf offener Strasse
beschimpft. Eine fahrende Roma-Gemeinschaft hat Mühe,
in der Schweiz einen Stellplatz zu finden. Ein Mädchen mit
Kopftuch wird an einer Ladenkasse übersehen«.
Die Beispiele für Diskriminierung und Rassismus sind zahlreich.
Wo steht die Schweiz, was den Schutz davor angeht?
Auf dem Papier hat sie Fortschritte gemacht. Aber
es gibt noch viele Lücken, auch wenn in der Bundesverfassung
ein Gleichheitsgebot und ein Diskriminierungsverbot
existieren. Letzteres fand mit der Verfassungsrevision von
1999 Eingang und lautet: «Niemand darf diskriminiert werden,
namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des
Geschlechts, des Alters, der Sprache, der sozialen Stellung,
der Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen
Überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen
oder psychischen Behinderung.» Die Liste ist absichtlich
nicht abschliessend, damit auf Veränderungen reagiert
werden kann. Ebenfalls in der Verfassung festgehalten ist
die Gleichstellung von Mann und Frau. Daneben existieren
auf Bundesebene die Rassismus-Strafnorm und das Bundesgesetz
zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Gesetz gefordert
Was aus Sicht von Menschenrechtsorganisationen aber eindeutig
fehlt, ist ein allgemeines Anti-Diskriminierungsgesetz.
Denn das in der Verfassung festgehaltene Diskriminierungsverbot
ist vor Gericht bis jetzt erfahrungsgemäss schwierig
durchzusetzen. Ein umfassendes Gesetz würde Betroffenen
8
Highlight
von Rassismus und Diskriminierung helfen, zu ihrem Recht
zu kommen. Häufig findet die Ausgrenzung ja im Alltag
statt, zum Beispiel bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche.
Hier greift auch die Rassismus- Strafnorm nicht, ganz abgesehen
davon, dass sie Benachteiligung aufgrund anderer
Merkmale, zum Beispiel der sexuellen Orientierung oder
geschlechtlichen Identität, nicht abdeckt. Ein neues Gesetz
könnte dafür sorgen, dass auch Benachteiligung durch Private
geahndet werden kann. Der Bundesrat und die Bundesversammlung
lehnen ein solches Gesetzprojekt bis jetzt
allerdings ab.
Problematischer Diskurs
Während wir noch auf ein umfassendes Gesetz warten,
traten in den letzten Jahren diskriminierende Vorstösse in
Kraft: zum Beispiel das Verhüllungsverbot im Tessin oder
das Minarettverbot. Sie schreiben sich ein in einen grösseren
politischen Diskurs, der sich laut der Eidgenössischen
Kommission gegen Rassismus immer wieder an der Grenze
zu rassistischer Diskriminierung bewegt, wobei diese Grenze
von Zeit zu Zeit auch überschritten wird. In trauriger Erinnerung
ist das «Messerstecher-Inserat» der SVP, das eine
ganze Volksgruppe verunglimpfte, was auch das Bundesgericht
feststellte.
Es ist geradezu paradox: Die Schweiz hat eine lange Tradition,
verschiedene Minderheiten unter einen Hut zu bringen;
das friedliche Zusammenleben von vier Sprachgemeinschaften
wird auch im Ausland gelobt. Doch gibt es gegenüber
anderen Gruppen immer wieder Ablehnung. Statt dass Politikerinnen
und Politiker ihr Amt nutzen, um ganz klar zu
zeigen, dass Ausgrenzung in der Schweiz keinen Platz hat,
bedienen manche gewieft fremden- und islamfeindliche Vorurteile.
So werden diese Ressentiments salonfähig und finden
zum Beispiel in den sozialen Medien einen neuen Spielplatz.
Dort scheint die Hemmschwelle tief, um rassistische
oder diskriminierende Statements abzugeben. Das Strafrecht
bietet zwar gewisse Handhabe gegen rassistische Äusserungen,
stösst aber gerade bei anonymen Kommentaren an
seine Grenzen.
Bildung hilft
Wie weit Diskriminierung im Extremfall führen kann, hat
uns der Zweite Weltkrieg in schrecklicher Weise vor Augen
geführt. Nicht zufällig heisst es im ersten Artikel der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die nach dem
Schock des Zweiten Weltkriegs verabschiedet wurde: »Alle
Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.«
Die Bilder aus dem Konzentrationslager Auschwitz
hatten die Weltgemeinschaft nachhaltig erschüttert. Der Holocaust
begann aber nicht erst in Auschwitz, sondern Jahre
zuvor mit alltäglichen Schikanen gegen «Sündenböcke» wie
jüdische Menschen oder Roma. Gerade deshalb ist es so
wichtig, der Diskriminierung ganz früh einen Riegel vorzuschieben.
Nötig sind neben Gesetzen auch Prävention und Bildung.
Sie können vermitteln, mit welchen Problemen Minderheiten
überhaupt kämpfen. Für Angehörige der Mehrheit ist das oft
nicht auf den ersten Blick ersichtlich, und auch ohne bösen
Willen kann es zu ausgrenzendem Verhalten kommen. Wir
alle müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was unsere
Mitmenschen brauchen, damit sie sich gleichberechtigt fühlen
und es auch sind.
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Highlights
«Die Migros hat vorschnell gehandelt»
Die Migros hat die Dubler-«Mohrenköpfe» wegen Rassismus-Vorwürfen aus ihren
Regalen entfernt. Andere Händler wollen folgen. Eine vorschnelle Reaktion, die
andere Lieferanten verunsichern könnte, sagt der Experte.
Reputations-Experte Bernhard Bauhofer sieht den Entscheid
der Migros kritisch. Diese hat Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem
Sortiment gestrichen. Jetzt überlegen sich auch Volg und Spar,
ob sie das Produkt weiterhin verkaufen sollen. Der Nidwaldner
Getränkehändler Lussi sieht den Verkauf der Süsswaren unkritisch.
Der Name habe gerade für junge Menschen keine negative
Bedeutung – sondern stehe nur für eine Süssigkeit.
Darum gehts
Migros hat die Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem Sortiment gestrichen,
weil der Name nicht mehr zeitgemäss ist. Andere
Händler überlegen sich, das Gleiche zu tun. Laut dem Reputations-Experten
Bernhard Bauhofer war das eine vorschnelle
Handlung. Damit sei eine langjährige Partnerschaft beendet
worden, das könnte andere Lieferanten verunsichern. Dubler
müsse sich aber überlegen, ob das Produkt auch in Zukunft beliebt
bleibe mit seinem Namen. Die Dubler-«Mohrenköpfe» stehen
unter Beschuss. Jetzt hat die Migros das Produkt entfernt
und erntet von Dubler-Fans Kritik. Kann sich ein Unternehmen
in so einer Situation überhaupt richtig verhalten?
Reputations-Experte Bernhard Bauhofer: Unternehmen wie die
Migros müssen sich neuen Verantwortungen stellen. Themen
wie Nachhaltigkeit, Geschlechtergleichstellung und eben auch
Rassismus müssen behandelt werden. Dabei geraten Unternehmen
in die Schusslinie und ernten oft von beiden Seiten Kritik.
Trotzdem finde ich, dass die Migros vorschnell gehandelt hat,
als sie die Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem Sortiment gestrichen
hat. Das war taktisch nicht sehr klug, da es sich bei dem
Markennamen um ein starkes Label handelt.
Das bedeutet das Ganze für die Firma Dubler?
Dubler ist der grosse Verlierer in der ganzen Geschichte. Die Migros
hat ihre Muskeln spielen lassen und eine langjährige Partnerschaft
einfach beendet. Das kann auch andere Lieferanten
verunsichern, die jetzt die Loyalität der Migros hinterfragen
werden. Dass Dubler den Namen «Mohrenkopf» weiterführen
will, ist verständlich. Sollte das Produkt in Zukunft aber an Beliebtheit
verlieren, kann das der Firma schnell existenzielle Probleme
bringen.
Kritik am Markennamen
Das Familienunternehmen Dubler produziert seit 1946 unter
dem Namen «Mohrenkopf» Süssigkeiten in Waltenschwil AG.
Das Komitee gegen rassistische Süssigkeiten hat die Aargauer
Firma bereits 2017 aufgefordert, den Namen des Produkts zu
ändern. Denn der Name «Mohrenkopf» sei eine herabwürdigende
und rassistische Bezeichnung für den Kopf einer dunkelhäutigen
Person. Der Besitzer der Firma Dubler, Robert Dubler,
zeigte sich empört über die Vorwürfe und will bei dem Namen
bleiben.
Quelle: 20 min
Was hätte die Migros denn besser machen können?
Sie hätte das Gespräch mit Dubler suchen und einen Kompromiss
erarbeiten sollen. Eine Möglichkeit wäre es gewesen, eine
spezielle Linie nur für die Migros mit Dubler zu erarbeiten, die
einen anderen Namen bekommt. Jetzt wirkt es so, als hätte
die Migros auf einen Tweet von einer Kundin eine wichtige Geschäftsbeziehung
beendet. Sollte sich ein Unternehmen also
von seinen Kunden besser nicht vorschreiben lassen, was es tun
soll? Jede Firma, die nicht an der Börse ist, kann natürlich nach
eigenem Gutdünken entscheiden, welche Produkte im Sortiment
bleiben. Schlussendlich sitzen die Konsumenten aber am
längeren Hebel: Sie können ein Unternehmen wie die Migros
boykottieren.
Schlussendlich hat das Ganze der Migros viel Aufmerksamkeit
gebracht – war das Ganze ein PR-Coup?
Nein, in dieser Diskussion geht es nicht um Aufmerksamkeit.
Die Migros hat bereits eine der stärksten Brands in der Schweiz.
Die ganze Aktion wirkt vorschnell und weist darauf hin, dass das
Management nervös ist. Das Unternehmen stösst bei Wachstum
und Profitabilität an seine Grenzen. Das setzt die Führungsetage
unter Druck und führt zu solchen Entschlüssen.
Bernhard BauhoferFounder &
Managing Partner von Sparring Partners GmbH
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Highlights
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Wirtschaft
Professionelles Währungsmanagement
zahlt sich aus – auch für KMUs
In den von der Corona-Pandemie geprägten Finanzmärkten ist es zu erheblichen
Verwerfungen gekommen. Langjährige Investmenterfahrung und Währungsexpertise
sind mehr denn je von Bedeutung, wie Thomas Suter, CEO von QCAM Currency
Asset Management AG, Zug im Interview erläutert.
KMU Wirtschaft: Herr Suter, Ihr Unternehmen ist auf Asset- und
Currency Management spezialisiert. Wie beurteilen Sie die aktuelle
Lage im Zeichen der anhaltenden Corona-Pandemie?
Die Corona-Pandemie war für die Märkte ein Schock und führte zu grossen
Verwerfungen an den Börsen und auch erhöhter Volatilität an den
Währungsmärkten. Nicht zuletzt haben dies aus Schweizer Sicht auch
Investoren sowie Firmen mit internationaler Ausrichtung zu spüren bekommen.
Diese sind von der jüngsten USD-Schwäche zumeist direkt
betroffen.
Nach einer langen Periode von wenig Bewegung an den Währungsmärkten
hat dies eindrücklich in Erinnerung gerufen, dass offene Währungspositionen
auch substanzielle Risiken bedeuten. Professionelles
Währungsmanagement ist also wichtiger denn je – auch für KMUs.
Wie können KMUs von der Expertise Ihres Unternehmens profitieren?
Wir leben unsere Firmenwerte „unabhängig“, „transparent“ und „integer“
– und machen diese im Rahmen des QCAM-Ansatzes für unsere Kunden
auch erlebbar. So werden beispielsweise durch eine unabhängige und
transparente Ausführung von Devisentransaktionen unnötige Transaktionskosten
vermieden, was sich wiederum positiv auf die Erträge unserer
Kundschaft auswirkt.
Währungstransaktionen werden heute immer noch grossteils über den
Interbanken-Markt gehandelt und nicht über standardisierte Börsen.
Entsprechend besteht beim Pricing stets Unklarheit, ob der kotierte
Preis attraktiv und fair für den Kunden ist oder eben nicht. Dadurch,
dass wir für unsere Kundschaft in ihrem Auftrag bei ihren Banken die
entsprechenden Transaktionen ausführen und wir über ein transparentes
Gebührenmodell entlohnt werden, besteht eine 100%-ige Interessenkongruenz
zwischen unseren Kunden und uns.
Wie lautet Ihr Angebot im Detail?
Unser Angebot reicht von der reinen Transaktionsausführung bis zum
allumfassenden Währungs- und Liquiditätsmanagement, bei welchem
wir quasi die gesamte Palette an Tätigkeiten für den Kunden übernehmen
respektive ihn dabei unterstützen. Dies umfasst typischerweise
folgende Tätigkeiten: Berechnung der Währungs-Exposures, das Aufsetzen
eines passenden Banken Set-ups, die professionelle Transaktionsausführung,
das Cash Flow Management, die Anlage der liquiden
Mittel sowie ein entsprechendes Reporting.
Das Management der Währungsrisiken kann dabei sowohl rein passiv
wie auch aktiv umgesetzt werden. Beim passiven Ansatz liegt der
Fokus auf der Reduktion der offenen Währungsrisiken, während beim
aktiven Ansatz daneben das Ziel besteht, mit entsprechenden Absicherungsquoten
eine Zusatzrendite zu generieren.
Wir können für jedes Bedürfnis die passende Variante anbieten.
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Wirtschaft
Was verstehen Sie mit Aufsetzen eines passenden Banken Set-ups?
Der Einfachheit halber führen viele Kunden ihre Geschäfte einzig und
alleine mit ihrer Hausbank aus. Dies ist einerseits einfach und effizient,
bedeutet jedoch zumeist viel Intransparenz und Unklarheit über die
tatsächliche Qualität der Ausführung.
Gerade bei grösseren Fremdwährungstransaktionen haben schon kleine
Differenzen bei den Preiskonditionen grosse Auswirkungen auf die
Kosten und somit die Erträge. Dabei ist es vor allem für kleinere Marktteilnehmer
faktisch unmöglich, den vollen Überblick über die im Markt
verfügbaren Angebote zu behalten. Dank unserer Unabhängigkeit eröffnen
wir unseren Kunden den Zugriff zu einer Anzahl von Banken als
Handelspartner und entsprechenden Dienstleistungs-Angeboten und
ermöglichen es, die FX-Transaktionen transparent, unabhängig und somit
im besten Interesse der Kundschaft durchzuführen.
Je nach Grösse der Kundschaft und den gehandelten Volumen lohnt es
sich, diese Ansätze in Betracht zu ziehen. Hier seien als Beispiele Multi-
Bank Lösungen oder auch Prime Brokerage Set-ups erwähnt.
Diesbezüglich haben wir mit der Zürcher Kantonalbank ein Dienstleistungs-Angebot
(FXBE), welches es der Kundschaft erlaubt, einerseits
nur mit der Zürcher Kantonalbank als vertraglicher Gegenpartei Geschäfte
zu tätigen, diese jedoch trotzdem mit einer Vielzahl von Banken
auszuführen. Damit wird auf einfache Weise eine ausgezeichnete
Transaktions-Qualität sichergestellt.
Wie können sich KMUs grundsätzlich absichern?
Wir empfehlen unseren Kunden grundsätzlich, ihre Währungs-Absicherungen
systematisch zu tätigen und diese Systematik in regelmässigen
Abständen zu analysieren und gegebenenfalls zu überarbeiten.
Abhängig von Zinsdifferenzen, Cash-Flow Themen und der Wahrscheinlichkeit
zukünftiger Währungseinnahmen respektive -ausgaben
kann die passende Strategie definiert werden.
Ein Grossteil von Absicherungs-Transaktionen läuft über Forward-Kontrakte,
bei welchen bereits heute der Preis fixiert wird, zu welchem in
der Zukunft Währungen ausgetauscht werden. Damit wird eine sogenannt
symmetrische Absicherung hergestellt, bei welcher die zukünftige
Bewegung der Währungen keine Rolle mehr spielt.
Im Gegensatz dazu können Absicherungen auch mittels dem Gebrauch
von Optionen getätigt werden. Die Absicherung via Option ist
im Grundsatz teurer, jedoch kann von einer vorteilhaften Wertentwicklung
der entsprechenden Währungen möglicherweise weiter profitiert
werden. Diese Absicherungs-Strategie nennt man eine asymmetrische
Absicherung.
Je nach Bedürfnissen und Abhängigkeiten der Kundschaft setzen wir
die passende Absicherungs-Strategie um.
Wie gross sind die Absicherungskosten aktuell?
Bei den Forward-Geschäften sind die Zinsdifferenzen der Haupttreiber
der Kosten. Wie im Chart weiter unten ersichtlich ist, haben wir heute
ein Marktumfeld mit quasi Nullzinsen bei allen grösseren Währungen.
Aus Sicht des Schweizer Investors, welcher im Ausland Anlagen tätigt,
ist dies aus Absicherungs-Perspektive ein perfektes Szenario: Die Absicherung
kostet quasi gar nichts. Je nach Basis-Währung der Anleger
und Konstellation der Unternehmenstätigkeit ist dieses Marktumfeld
positiv oder negativ für die Kundschaft.
Wenn Optionsgeschäfte getätigt werden, ist für die Berechnung der
Optionsprämie die Volatilität der entscheidende Faktor. Nach einem
zwischenzeitlich starken Anstieg zu Beginn der Corona-Krise sind diese
wieder merklich zurückgekommen, was wiederum tiefere Preise für
Options-Prämien bedeutet wie im Chart ersichtlich ist.
Entwicklung 3-Monate Libor-Zinssatz
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Wirtschaft
Wo sehen Sie weiteres Optimierungs-Potenzial für die Firmen?
Angesichts der anhaltenden Unsicherheit verfügen Schweizer KMUs
über teilweise grosse Devisen-Cashbestände, die bei Banken häufig zu
wenig attraktiven Konditionen ihr Dasein fristen. Mit unserem Optimized
Liquidity Management können hier brachliegende Renditepotentiale
ausgeschöpft werden, ohne dabei die Kreditrisiken zu erhöhen. In
einem Multibanken-Umfeld zielt die Strategie auf den Erhalt von Kapital
und die Steigerung der kurzfristigen Erträge ab. Das Portfolio Management
nutzt die Ineffizienzen bei den Währungen, Devisentermingeschäften
und auf dem Geldmarkt strategisch aus. Seit vielen Jahren
schaffen wir es so, die Vergleichs-Indizes zu übertrumpfen. Auch hier
liegt ein substanzieller Teil des Erfolgs in der 100%-igen Interessenskongruenz
mit unserer Kundschaft: Sowohl beim FX-Teil wie auch bei
der Basisanlage, dem Geldmarktgeschäft, sind wir für unsere Kundschaft
unabhängig und transparent interessewahrend tätig, ohne auf
Eigenhandelspositionen Geld verdienen zu müssen.
Besonders freuen wir uns, dass wir mit Ekaterina Schiess erstmalig eine
Frau für unseren Verwaltungsrat gewinnen konnten. Als international
erfahrene Schweizerin mit Abschluss an der Universität St. Gallen und
Promotion in Finanzwirtschaft mit dem Abschluss Dr. oec. HSG sowie
langjähriger, erfolgreicher Erfahrung in der Finanzwirtschaft und grosser
Expertise im Bereich Digitalisierung und FinTech ist sie für unsere
weitere strategische Ausrichtung besonders wertvoll.
Als global tätiger Asset und Währungsmanager hat QCAM ihren Sitz
in Zug. Wie wichtig ist der Faktor Schweiz für Sie?
Angesichts der weltweiten Verwerfungen an den Finanzmärkten zeigt
sich einmal mehr die Bedeutung von Swissness und der Schweiz als
Hort der Stabilität. Vor diesem Hintergrund wird unsere Position als unabhängiger
Schweizer FX-Spezialist weiter aufgewertet. Wir sind stolz
auf unsere Schweizer Wurzeln und schaffen mit unserer internationalen
Ausrichtung eine optimale Kombination für unsere Kunden.
Die Welt der Finanzmärkte und Währungen ist zunehmend komplex
und dynamisch. Wie schafft es QCAM, die Kunden auf dem Laufenden
zu halten?
Neben dem direkten Austausch im Tagesgeschäft informieren wir
unsere Kunden über unser monatliches Bulletin QCAM MONTHLY, das
neben der Behandlung fester Themenbereiche wie Zinsen und Märkte
auch über QCAM Angebote und Dienstleistungen informiert – alles in
konziser und kompakter Form – und gratis, versteht sich. Zu Beginn
jeder Ausgabe wird jeweils unter QCAM Insight ein spezifisches, besonders
aktuelles Thema behandelt. Für die August-Ausgabe hat unser
Chefökonom Bernhard Eschweiler einen spannenden Beitrag über das
‚Economic Sentiment‘ verfasst.
Im Juli haben Sie sowohl den Verwaltungsrat wie auch die Geschäftsleitung
erheblich verstärkt. Ist dies Teil einer Wachstumsstrategie?
Mit diesen personellen Massnahmen untermauern wir unseren Führungsanspruch
im Asset und Währungsmanagement. Gerade angesichts
der hohen Volatilität an den Finanz- und Währungsmärkten
kommt einer langjährigen internationalen Erfahrung eine zentrale
Bedeutung zu. Mit Gary Klopfenstein sowie Hélie d’Hautefort, konnten
wir zwei bekannte Kapazitäten im Währungsmanagement für unseren
Verwaltungsrat gewinnen. Gary Klopfenstein baute das Währungsmanagement
bei Mesirow Financial, Chicago, einem der grössten Anbieter
in diesem Bereich, erfolgreich auf. Hélie d’Hautefort war Gründer von
Overlay Asset Management, einer Firma mit Fokus auf Währungsmanagement,
welche 2001 von BNP Paribas Asset Management übernommen
wurde
Thomas Suter
CEO
QCAM Currency Asset Management AG
Guthirtstrasse 4 | CH-6300 Zug
Email:
thomas.suter@q-cam.com
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Nachhaltigkeit
5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im
Unternehmen
Jungen Talenten ist das Thema Umweltschutz bei der Arbeitsplatzwahl immer
wichtiger. Um mithalten zu können, brauchen Unternehmen die richtige
Strategie.
Unternehmen sind heute erstmals in der Lage, gesellschaftlichnachhaltiges
Handeln entscheidend mitzuprägen. Dabei spielt
die zunehmende Verantwortung gegenüber unserer Umwelt
eine immer wichtigere Rolle. Anders als viele annehmen, steht
das Wahrnehmen dieser Verantwortung unternehmerischen
Interessen keinesfalls im Wege – ganz im Gegenteil. Laut der
Deloitte Millennial Survey 2018 gehört Umweltschutz zu den
fünf wichtigsten Zielen, für die Unternehmen sich einsetzen
sollten, wenn es nach den Vorstellungen der heranwachsenden
Arbeitnehmer geht. Und weil diese neue Generation Schätzungen
zufolge bis 2020 bereits über ein Drittel der weltweiten
Arbeitnehmerschaft ausmachen wird, ist nachhaltiges Handeln
nicht länger nur “eine gute Sache”, sondern wird wesentlichen
Einfluss darauf nehmen, Talente anzuwerben und eine moderne
Unternehmenskultur zu fördern.
Die grüne Unternehmenskultur
Nur wenige Faktoren innerhalb eines Unternehmens tragen
mehr zum Geschäftserfolg bei wie die eigene Kultur, manifestiert
in Werten, Verhaltensweisen und Prioritätensetzung, die
die Arbeitsweise von Mitarbeitern prägen. Ob Unternehmenswerte
wirklich gelebt werden, hängt entsprechend davon ab,
ob Mitarbeiter sich mit der vorgelebten Kultur eines Unternehmens
identifizieren und sie aktiv mitgestalten.
Die Kultur von vielen renommierten Arbeitgebern wie Salesforce
oder Microsoft wird mittlerweile durch umfangreiche
Freiwilligenprogramme geprägt, die es Mitarbeitern ermöglichen,
ihren täglichen Aufgaben einen höheren Sinn zu geben
und sich für Themen einzusetzen, die ihnen persönlich wichtig
sind. Diese Beispiele zeigen: Nachhaltigkeit sollte fest in der
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unternehmerischen Kultur verankert sein und sich umfassend
im Arbeitsalltag wiederfinden. Angefangen bei der Unternehmensmission
über die Ausstattung der Büroräume und das
operative Geschäft bis hin zu sozialem Team-Engagement.
Wie aber gelingt es Unternehmen in der Praxis, eine nachhaltige
Arbeitskultur zu etablieren? Hier sind fünf Tipps für Unternehmen:
1. Den eigenen ökologischen Fußabdruck verstehen
Möchte man als Unternehmen die Auswirkungen auf die Umwelt
reduzieren, sollte man erst einmal ein Verständnis dafür
entwickeln, woraus sich der derzeitige ökologische Fußabdruck
zusammensetzt. Hierzu zählt ein klares Verständnis des aktuellen
Energieverbrauchs, des Abfallmanagements, Essens- und
Getränkelieferungen, des Büro-Managements, Logistikprozesse
etc. Auch die Mobilität der Mitarbeiter spielt eine Rolle – welche
Verkehrsmittel werden zum Pendeln genutzt, wie oft fliegen
Mitarbeiter zu Geschäftsterminen und so weiter. Erst mit
diesem Know-how können realistische Ziele geplant werden.
Die Erkenntnisse können schockieren: Strom, Heizung und Klimatisierung
machen in der Regel mehr als 75 Prozent des Energieverbrauchs
eines Geschäftsgebäudes aus, wobei rund ein
Drittel dieser Energie verschwendet wird.
2. Ambitionierte Ziele in der Unternehmensmission
verankern
Um in die Kultur überzugehen, sollte nachhaltiges Handeln in
der Unternehmensmission und damit im Kerngeschäft integriert
sein. Es gibt bereits zahlreiche Initiativen, die nachhaltige
Nachhaltigkeit
Ziele bündeln, zum Beispiel die RE100, eine globaler Zusammenschluss
von Unternehmen, die sich verpflichten, zu 100
Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für maximales
Engagement sollten Mitarbeiter beim Festlegen der Ziele eingebunden
werden – sei es in Form von Fokusgruppen, Umfragen
oder dem offenen Aufruf für Vorschläge. Entsprechende Ziele
könnten zum Beispiel sein, Plastik vollständig aus dem Büro zu
verbannen, klimaneutrale Mobilität zu erreichen oder nur noch
mit Logistik-Partnern zusammenzuarbeiten, die eine sozial
nachhaltige Lieferkette garantieren. Je höher das Thema in der
Unternehmensagenda aufgehängt ist, desto einfacher ist es, die
Ziele zu priorisieren und umzusetzen.
3. Fortschritte messen und mit dem Team feiern
Die Dynamik der “Mission Nachhaltigkeit” wird gefördert, indem
Sie regelmäßige Updates mit den Mitarbeitern teilen, die
zu weiterem Engagement ermutigen. Wie viele Einweg-Verpackungen
konnten gespart werden, seitdem man in der Küche
auf Glasbehältnisse umgestiegen ist, um wie viel Prozent wurden
Emissionen reduziert, seitdem das Team Job-Tickets für den
Nahverkehr nutzt, wie viel Wasser, CO2 und Tiere konnten geschont
werden, seit die Firmencaterings vegetarisch sind? Regelmäßig
zu feiern, was man gemeinsam erreicht hat, motiviert,
weitere Veränderungen anzustoßen.
4. Den Einflusskreis vergrößern
Um den Wirkungskreis der eigenen Initiative zu erweitern,
können Unternehmen nach Möglichkeit auch Dienstleister
verpflichten, umweltbewusster zu handeln. Warum nicht zum
Beispiel gemeinsam Kaffeebohnen wiederverwerten, Ausbildungsprogramme
zur Förderung umweltbewusster Talente ins
Leben rufen oder lokale Bildungsprogramme unterstützen? Es
gibt bereits zahlreiche Unternehmen und Initiativen, die kluge
Recyclingprozesse entwickelt haben. Zum Beispiel das Berliner
Startup Kaffeeform, das aus gebrauchtem Kaffeesatz nachhaltige
Tassen presst.
5. Den Status quo in Frage stellen
Unternehmen sollten sich nicht scheuen, ihre bisherigen Prozesse
im Lichte einer nachhaltigeren Zukunft regelmäßig neu
zu bewerten. Was nach Erkenntnissen in 2019 die beste nachhaltige
Geschäftspraxis ist, hat 2020 eventuell schon ausgedient.
Das eigene Team sollte ermutigt werden, Ideen rund
um das Thema Nachhaltigkeit regelmäßig in Frage zu stellen.
Helfen kann aber auch der Blick über den eigenen Tellerrand,
um eine Antwort auf die Frage zu finden: Was können wir uns
eventuell von anderen Unternehmen abschauen?
Klar ist: Es gibt viel zu tun. Für maximales Engagement sollte
sich jedes Unternehmen damit auseinandersetzen, welchen
Nachhaltigkeitsmaßnahmen es die höchste Priorität beimisst.
Verankern Firmen diese stringent in ihre Unternehmensstruktur
und nehmen dabei ihre Mitarbeiter mit, sorgen sie nicht nur
dafür, dass sie langfristig wettbewerbsfähiger, profitabler und
innovativer sind. Sie sind gleichzeitig auch noch interessanter
für junge Talente und helfen dabei, unseren Planeten zu schützen.
Quelle: ETH Zürich
17
Nachhaltigkeit
„Wir sollten mehr auf Kinder hören“
Die Kinderbuchautorin Silvia Triebl hat mit ihrem Erstlingswerk „Benjamiin“ nicht
nur einen Achtungserfolg erzielt, sondern mit ihrer unkonventionellen Art die Regeln
neu geschrieben. Und die Newcomerin hat Grosses vor.
Wie entstand die Idee des Benjamiins?
Benjamiin wurde in einer kalten verschneiten Novembernacht
2017 geboren. Im Kinderzimmer meines lieben Göttibuben Leandro.
Leandro stellt immer gerne viele Fragen, wie an diesem
Abend, wo wir im Fernsehen die Nachrichten gemeinsam schauten
und er die Kinder sah, die von Syrien in ein anderes Land
flüchten mussten. Seine Frage war: «Was heisst flüchten?»
Ich dachte mir, wie soll ich einem 7-Jährigen bloss diese traurigen
Ereignisse erklären? Ich habe versucht Leandro in einem
ersten Schritt zu erklären, weshalb es auf der Welt überhaupt
unterschiedliche Länder und Kulturen gibt. Dabei hatte ich einen
Gedankenblitz und daraus ist die Idee für dieses Buch entstanden.
Mein Wunsch ist es, Kindern aufzuzeigen, wie wertvoll und
spannend andere Kulturen sind und wie wichtig es ist, diese zu
kennen, zu verstehen und zu akzeptieren. Mit diesen Gedanken
vor Augen habe ich eine vegetarische Vampirfamilie erschaffen,
in der jedes Mitglied einen einzigartigen und unvergleichlichen
Charakter hat, so wie wir Menschen selbst.
Stell dir vor, du liebst etwas ganz besonders – ganz besonders
fest, wie zum Beispiel Gemüse. Und dann wirst du verstossen
und das einfach nur weil, du so bist wie du bist.
Genau das passiert Benjamiin und seiner vegetarischen Vampirfamilie,
die aus Transsilvanien nach Schottland flüchten mussten,
weil sie von den anderen blutsaugenden Vampiren verstossen
wurden.
Wie erfolgte die Realisierung und Finanzierung des Buchprojektes?
Leandro wollte immer mehr über meinen Figürchen erfahren
und wissen wie es mit Benjamiin und seiner Familie weitergeht.
Ich habe dann angefangen, die Geschichte niederzuschreiben.
Durch das Schreiben entstanden immer mehr Ideen und neue
Figürchen kamen dazu. Ich hatte die Geschichte in einem Monat
fertig geschrieben und alle meine Figürchen habe ich selbst erfunden
und illustrativ zu Papier gebracht.
Als ich fertig war, war ich selbst überrascht. Ich hätte mir nie
träumen lassen, dass ich einmal ein Kinderbuch schreibe. Und
18
Nachhaltigkeit
jetzt sass ich da im März 2018 mit dem fertigen Manuskript und
ich wusste, Benjamiin und seine Vampirfamilie soll die Kinderwelt
begeistern. Im April 2018 vermittelte mir eine Freundin den
Kontakt zu einem Verlag, worauf kurze Zeit später ein erstes
Treffen stattfand. Zu meiner grossen Freude war auch die Verlagsinhaberin
von Benjamiin angetan und war an einer Zusammenarbeit
interessiert. Leider konnten wir uns schlussendlich
nicht auf eine Vertragslösung einigen, weshalb die Zusammenarbeit
nicht zustande kam.
Ich war am Boden zerstört und die Enttäuschung über die Verlagswelt
hat mir das Herz gebrochen. Doch ich wollte mich davon
nicht unterkriegen lassen – das hätte Benjamiin auch nicht
gewollt. Und so kam ich auf die Idee des Crowdfunding. Innerhalb
von 4 Wochen kamen 23´000 Franken zusammen und ich
war ob der Unterstützung völlig überwältigt. Jetzt konnte ich
die ersten 1000 Exemplare von Benjamiin gedruckt werden, zusätzlich
deckte der Betrag die Kosten von Lektorat, Layout und
der Illustratorin. Die Bücher wurden in der Buchdruckerei Lustenau
GmbH gedruckt. Für mich eine sehr wichtige Entscheidung,
da die Druckerei ausschliesslich mit FSC zertifiziertem
Papier und umweltfreundlichen Biofarben auf Pflanzölbasis
arbeitet. Ich möchte auch weiterhin mit dieser Druckerei zusammenarbeiten,
auch weil der ökologische Gedanke nicht nur
im Buch, sondern rund um den kompletten Produktionsprozess
eine Rolle spielt.
Wen spricht das Buch an?
Das Buch spricht Gross und Klein an. Natürlich ist Benjamiin ein
Kinderbuch, das den Kindern Freude an vegetarischer Ernährung
auf spielerische Art näherbringen soll. Spielerisch mache
ich ihnen Gemüsegerichte schmackhaft. Ganz bestimmt fühlen
sich viele Eltern von dieser Situation angesprochen, wenn es
ums Kochen mit Gemüse geht. Die Geschichte von Benjamiin
und seiner Vampirfamilie spricht aber auch andere Leserinnen
und Leser an, da das Thema vom Anderssein in allen Altersklassen
vorkommt. In meinem Buch verarbeite ich viele wichtige
und bewegende Lebensthemen, die von mir charmant und mit
Leichtigkeit in die Kinderwelt übertragen werden.
Die vegetarische Ernährung liegt im Trend und ist zunehmend
gerade bei Kindern immer beliebter. Der Vater von Benjamiin,
Papa Ruppert schreibt im Buch ja ein vegetarisches Kochbuch.
Seine Rezepte sind nicht nur in der Geschichte miteingebaut,
sondern finden die Leserinnen und Leser auch auf der Rückseite
zum Nachkochen. Benjamiin ist ein Sympathieträger und Botschafter
für vegetarisches, fantasievolles, gesundes und vielfältiges
Essen. Benjamiin ist nicht langweilig, sondern witzig und
humorvoll. Die ungewöhnliche Tatsache, dass Benjamiin als
kleiner sympathischer Vampir, statt Blut lieber Gemüse mag,
wirbelt nicht nur die Vampirwelt durcheinander, sondern auch
die Welt der Vorurteile.
Einen grossen Dank gilt auch der Hiltl Akademie, die mir die vegetarischen
und veganen Rezepte für mein Buch zu Verfügung
gestellt hat! Auch Rolf Hiltl möchte ich danken, der es mir ermöglichte
im September 2019 meine erste Buchvernissage in
seinem Restaurant durchzuführen.
Ist schon eine Folgeausgabe geplant? Kannst du schon ein bisschen
verraten?
Benjamiin wird noch viele Abenteuer erleben und ich habe mit
der Fortsetzung bereit begonnen. Man darf gespannt sein, es
kommen neue lustige Vampirchen vor und Benjamiin findet
neue tierische Freunde. Natürlich wird es auch wieder tolle, vegetarische
Rezepte geben. Für die Fortsetzung bin ich aktuell
auf der Suche nach einem Koch, der für Benjamiin neue Rezepte
entwickeln möchte. Ich möchte in jeder neuen Fortsetzung einem
anderen Koch die Chance geben, seine Rezepte zu zeigen.
Benjamiin wird auch auf Reisen gehen und verschiedene Kulturen
sowie Essensgewohnheiten kennenlernen.
19
Nachhaltigkeit
Wie ist die Reaktion der Kinder?
Ich habe schon sehr früh meine Geschichte in Schulen und Kindergärten
vorgetragen (mit den Originalbildern, das Buch gab
es noch nicht). Ich wollte natürlich zuerst die Reaktionen der
Kinder wissen, bevor ich weitermache. Die Begeisterung der
Kinder für meine Vampirchen war von Anfang an grossartig.
Kinder sind erfrischend ehrlich und sagen einem direkt ins Gesicht,
was sie denken. Wir sollten mehr auf Kinder hören und
von ihnen lernen; sie verstehen viel mehr als wir denken – und
sie sind unsere Zukunft! Ich war immer nervös, wenn ich vor
Kindern meine Geschichte präsentiert habe, aber ihre Freude
hat mir die Bestätigung gegeben, dass ich auf dem richtigen
Weg bin. Ich durfte Benjamiin oft auch an Kindergeburtstagen
vorstellen und das Schöne war, dass nicht nur die Kinder begeistert
waren, sondern auch von den Eltern ein positives Feedback
zurückbekam. Eine Mami freute sich so sehr, dass ihre Tochter
nun endlich mehr Gemüse isst, weil der Benjamiin das ja auch
macht, hat sie gesagt. Das ist für mich die grösste Freude.
Wie machst du Benjamiin bekannt?
Benjamiin hat einen eigenen FB- und Instagram-Account, wo
ich regelmässig Bilder und Videos hoch lade. Auf beiden Plattformen
halte ich auch meine Follower auf dem Laufenden, wie
es mit Benjamiin weitergeht und was es alles Neues gibt. Zusätzlich
hat Benjamiin auch eine eigene Webseite, wo man die
Bücher bestellen kann. Es freut mich, dass es bald eine wirklich
grosse Neuheit gibt.
Sieht man Benjamiin in einem Filmprojekt?
Meine Vegi-Vampirchen sind für mich Realität geworden und ich
sehe sie schon auf der Leinwand fliegen. Ich rede sogar immer
mit ihnen (grinst). Sicherlich wäre es ein grosser Traum, wenn
man seine kleine Familie einmal als Zeichentrick in den Kinos
sehen würde. Ich sage immer höre niemals auf zum Träumen,
aber man muss dafür auch sehr viel Tun und das habe ich in den
letzten zwei Jahren gelernt. Ich liebe meine Arbeit und bin mit
ganzem Herzen dabei, es erfüllt mich mit Freude und das ist für
mich schon eines der grössten Geschenke im Leben.
Kann man sich vorstellen, dass Kinder in Ländern mit anderen
Sprachen von Benjamiin lernen werden?
Mein Wunsch wäre, dass Benjamiin nicht nur die Kinder hier in
der Schweiz, Deutschland und Österreich glücklich zu machen,
sondern auch in anderen Ländern. Ich werde immer mal wieder
darauf angesprochen, ob es Benjamiin auch auf Französisch
oder Englisch gibt – noch gibt es das Buch nur auf Deutsch,
aber ich hoffe es erscheint bald auch in anderen Sprachen. Es
braucht halt etwas Zeit.
Das kostet alles Geld wie willst Du das finanzieren? Suchst Du
Investoren?
Ich habe bis jetzt dank Crowdfunding und meinen Ersparnissen
alles finanzieren können, aber natürlich ist es nicht immer
leicht. Seit es Benjamiin in meinem Leben gibt hat sich vieles
verändert und ich nutze jede freie Minute für Benjamiin. Wie
mein Vater mir damals schon beibrachte, wenn man im Leben
etwas erreichen will, muss man Opfer bringen und hart arbeiten.
Mein Vater war Unternehmer und ich habe sehr viel von ihm
gelernt, dass mir jetzt zugutekommt. Leider ist er nicht mehr
unter uns, aber Papa Ruppert hat viele Gemeinsamkeiten mit
meinem Vater, auch die Rolle des fleissigen Geschäftsmanns.
Wie meine Mami das sah musste sie lachen, er sieht ihm wirklich
verdammt ähnlich.
Mein nächster Schritt für die Finanzierung von Benjamiin ist
meine Bewerbung für die deutsche TV-Sendung «Die Höhle der
Löwen». Ich hoffe, dass alles klappt und ich die Chance habe,
Benjamiin vor Millionen Zuschauern zur präsentieren. Die aktuelle
Corona-Situation lässt noch viele Fragen offen, aber ich
bin guten Mutes. Mittlerweile ist Benjamiin als Marke national
20
Nachhaltigkeit
eingetragen – der nächste Schritt wäre die Marke international
zu registrieren. Das Buch ist nur der Anfang – mir schwebt eine
ganze Benjamiin-Welt vor. Meine ersten Merchandising-Produkte
bekomme ich bald geliefert. Ohne zu viel zu verraten,
möchte ich hier einen kleinen Einblick auf meine Figürchen geben,
die allesamt sehr süss geworden sind und – passend zum
umweltfreundlichen Gedanken meiner Marke – vom Heidelberger
Unternehmen openmindz GmbH 100% klimaneutral gefertigt
sind.
Was ist dein Traum?
Mein Traum ist es einmal von Benjamiin leben zu können. Ich
sehe mich als Kinderbuchautorin und Unternehmerin. Ich liebe
diese Arbeit, obwohl ich noch viel lernen muss. Ich halte an
meinem Traum fest und lasse mich nicht davon abbringen. Ich
weiss, was ich will – und das ist das Wichtigste.
Zur Person
„Ich lass mich von nichts und niemandem von meinem Traum
abbringen“ – so lässt sich das Lebensmotto von Silvia Triebl umschreiben.
Die geborene Österreicherin und studierte Kirchenrestauratorin
musste viele Umwege auf ihrem Weg zum Erfolg
machen und war sich noch nie für eine Arbeit zu schade. Dabei
hat sie ihren Traum eines Kinderbuchs mit Hartnäckigkeit und
der ihr in die Wiege gelegten Kreativität verfolgt und realisiert.
Ihr „Benjamiin“ ist nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern
zog auch die Beachtung der ganzen Branche auf sich. Denn das
Buch hat die Autorin ohne Verlag und durch Crowdfunding realisiert
und wurde für ihren Mut belohnt. Wie sehr ihr Kinder am
Herzen liegen, bewies die sympathische Wahlschweizerin mit
Wohnsitz in Zürich mit ihrem monatelangen Aufenthalt in Indien,
wo sie Kindern das Malen und Zeichnen lehrte.
Autorin Silvia Triebl, Fotograf Christian Walzl
21
Nachhaltigkeit
Elektrisch, sicher, klimaneutral:
Das ist die Volvo Vision 2040.
40 Prozent CO2-Reduktion bis 2025, klimaneutral bis 2040: Volvo setzt sich selbst
hohe Klimaziele. Von der Lieferkette, über die Produktion bis zum Recycling.
Klimaneutral bis 2040: Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen,
hat Volvo konkrete Pläne, die im Einklang mit dem Pariser
Klimaabkommen stehen. „Wir verändern unser Unternehmen
durch konkrete Massnahmen und nicht durch symbolische
Zusagen“, erklärt Håkan Samuelsson, CEO und Präsident der
Volvo Car Group. So hat sich Volvo Cars als erster etablierter
Automobilhersteller der konsequenten Elektrifizierung aller
Modelle verpflichtet und verabschiedet sich mittelfristig vom
Verbrennungsmotor. Der erste vollelektrische Volvo XC40
Recharge P8 AWD kommt noch diesen Herbst auf den Markt.
Ab 2021 folgt jährlich ein neues vollelektrisches Modell.
Bereits in fünf Jahren sollen vollelektrifizierte Volvo
Modelle 50 Prozent des gesamten Umsatzes machen. Schon
jetzt ist Volvo Cars führend im Vertrieb von Plug-in-Hybriden
– sie machen in Europa mittlerweile 25 Prozent des
22
Gesamtumsatzes aus. Volvo Cars ist bisher der einzige Automobilhersteller,
der für jedes Modell seiner Produktpalette eine
Plug-in-Variante im Angebot hat: vom kleinen XC40 SUV über
die Fahrzeuge der 60er-Serie bis zum Flaggschiff, dem XC90.
Strenge Vorgaben für Zulieferer, mehr recycelte
Materialien
Bis 2025 plant der schwedische Autohersteller die CO2-Bilanz
des gesamten Lebenszyklus eines Volvo Modells um 40 Prozent
gegenüber den Werten von 2018 senken.
Aber auch das Unternehmen selbst soll klimafreundlicher werden.
So werden bis 2025 die CO2-Emissionen in der globalen
Lieferkette, Fertigung und Logistik um 25 Prozent gesenkt sowie
der Anteil recycelter Kunststoffe in neuen Volvo Fahrzeugen
auf 25 Prozent erhöht.
Nachhaltigkeit
Håkan Samuelsson, Vorstandsvorsitzender der Volvo Car Corporation: Wir verändern unser Unternehmen durch konkrete
Massnahmen und nicht durch symbolische Zusagen
Elektrischer “Schrittzähler.”
40 Prozent CO2-Reduktion bis 2025, klimaneutral bis 2040:
dieses Umweltziel erreicht Volvo Cars auch mit der Unterstützung
ihrer Kundinnen und Kunden. Plugin-Hybrid-Fahrer
werden dazu ermuntert, möglichst viele Kilometer rein elektrisch
zurückzulegen. So funktioniert eine neu wählbare Funktion
im Volvo On Call-App wie ein “Schrittzähler”. Das Feature
zählt jeden Kilometer, den man rein elektrisch zurückgelegt
hat und animiert dazu noch nachhaltiger unterwegs zu sein.
Wer sich für das elektrische Volvo Fahren interessiert, muss
sich nicht gleich für immer entscheiden. Interessenten haben
die Möglichkeit, bei Volvo Car Rent ein Plug-in-Hybrid
Modell ihrer Wahl für 30 Tage oder länger zu testen.
Link zum Angebot
volvocarrent.ch/recharge
Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft
2019: Alle Volvo Modelle sind mit Plug-in Hybrid Technologie
erhältlich.
2020: Im Herbst kommt der erste vollelektrische Volvo
SUV, der XC40 Recharge AWD auf den Markt.
2025: 50 Prozent aller verkauften Volvo sind
vollelektrisch, 50 Prozent hybrid.
2040: Die gesamte Wertschöpfungskette
ist klimaneutral.
23
10 Gründe, warum sich Nachhaltigkeit für Unternehmen
lohnt
Nachhaltigkeit wird heute immer häufiger als Schlagwort gebraucht - und doch
nicht immer korrekt verwendet. Unter Nachhaltigkeit wird eine Ressourcen-Nutzung
verstanden, die nicht über das Maß der natürlichen Regenerationsfähigkeit
hinausgeht. Ein derart verantwortungsvolles Handeln entwickelt sich zum Trend,
den kein Unternehmen mehr verpassen darf.
1. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
3. Sie ist ein nachprüfbares Qualitätskriterium
Eine aktuelle Studie von Ernst & Young zum Thema „Nachhaltige
Unternehmensführung“ zeigt die Bedeutung des Themas für
Mittelständler auf: 79 Prozent der Befragten stimmten der Aussage
zu, dass eine nachhaltige Unternehmensführung wichtig
oder gar sehr wichtig sei. Auf Seiten der Konsumenten ist die
Zahl vergleichbar hoch. Vor gerade einmal fünf Jahren bestätigte
auf Nachfrage noch nicht einmal jeder Zweite, dass die Wahl
bevorzugt auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen fällt.
Der Wandel ist also sehr deutlich spürbar. In den meisten Fällen
dürften die Konsumenten die Wünsche an die Unternehmen
herangetragen haben. Heute zeigt sich eine Mehrheit der Verbraucher
sensibilisiert - aber keinesfalls unkritisch.
2. Nachhaltige Produktion rechtfertigt höhere
Preise
Nachhaltigkeit im Unternehmen ist nicht nur als Herausforderung,
sondern auch als Chance zu begreifen. Denn die Endkunden
sind durchaus bereit, für eine nachhaltige Produktion mehr
Geld auszugeben. Faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz
und ein schonender Umgang mit Ressourcen wird von den Verbrauchern
also entlohnt. Voraussetzung dafür ist allerdings ein
hohes Maß an Transparenz. Im Slow Fashion Monitor 2016 des
Dr. Grieger & Cie. Marktforschungsinstituts zum Thema nachhaltige
Kleidung etwa gaben sechs von zehn Befragten an, dass
ein nachprüfbares Qualitätskriterium die Voraussetzung für die
Mehrausgabe sei.
Im Gegensatz zu vielen Marketingversprechen, die sich nur
schwer nachweisen lassen und für die Kunden häufig nicht
greifbar sind, lässt sich die Nachhaltigkeit konkret nachweisen.
Ein Pluspunkt für die Glaubwürdigkeit als Unternehmen. Es sollten
daher an allen geeigneten Stellen Prüfsiegel und Zertifikate
verwendet werden, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.
4. Nachhaltigkeit stärkt ein positives Image
Nachhaltiges Engagement sollte nicht das Geheimnis des Unternehmens
bleiben. Natürlich spricht nichts dagegen, aus eigenem
Antrieb zu Ökostrom oder Naturgas zu wechseln, um die
natürlichen Ressourcen nicht über Gebühr zu belasten. Doch
auch als Marketinginstrument ist die Nutzung regenerativer
Energiequellen interessant. Vor allem das Image von Branchen,
die sehr energieintensiv arbeiten, hat in den letzten Jahren deutliche
Dämpfer erlitten. Mit der Nutzung nachhaltiger Energiequellen
lässt sich das Unternehmensbild positiv beeinflussen.
5. Sparsamer Ressourcenumgang senkt Kosten
Doch nicht nur aus Marketing-Sicht ist Nachhaltigkeit in Unternehmen
zunehmend von Bedeutung. Bei diesem Thema handelt
es sich um eine Philosophie, die ganzheitlich gelebt werden
muss. Nachhaltig zu agieren bedeutet nicht nur, den Gasanbieter
zu wechseln, auch wenn damit ein wichtiger Schritt getan
wird. Der bewusste Umgang mit Ressourcen erstreckt sich
auch auf die Nutzung von Strom, Papier, Verpackung - oder dem
Dienstwagen.
24
6. Nachhaltiger Strom ist zukunftsweisend
Optimal ist es natürlich, wenn der Strom nicht nur sparsam verbraucht
wird, sondern wenn er darüber hinaus auch noch aus
nachhaltigen Quellen wie Photovoltaik, Windkraft oder Biomasse
stammt. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern
auch zukunftsweisen: 2016 überholt Windkraft erstmals die
Atomkraft in Sachen Produktivität. Solarstrom ist schon heute
zum Teil günstiger zu haben als Strom aus herkömmlichen
Quellen. Spezialisierte Anbieter für Ökostrom wie www.boss.
energy helfen gerade kleinen und mittleren Unternehmen dabei,
dieses Potenzial zu nutzen, ihre Klimabilanz zu optimieren
und die Kosten nachhaltig zu senken.
7. Nachhaltigkeit als Schutz vor Shitstorms
In Zeiten von Digitalisierung und Social Networks bleiben unfaire
Produktionsbedingungen und Umweltsünden kaum mehr
verborgen – und werden von den Nutzern schnell empfindlich
abgestraft. Immer wieder geraten Unternehmen in die Schlagzeilen,
weil sie in Schwellenländern kaum hinnehmbare Arbeitsbedingungen
dulden. Besser also, wenn die Probleme direkt
angegangen werden. Unternehmen wie Henkel machen die
Nachhaltigkeit gar zur Chefsache - und sehen das Thema mittlerweile
als Teil des Kerngeschäftes. Darunter wird aber nicht
nur Umweltschutz im engeren und weiteren Sinne verstanden,
sondern auch eine faire Behandlung aller Mitarbeiter –weltweit.
8. Kundenbindung durch nachhaltiges Handeln
Eine ethisch korrekte und ressourcenschonen Firmenphilosophie
ist ein wichtiger Baustein in der Kundenbindung. Wenn die
Kunden mit gutem Gewissen den Service eines Unternehmens
nutzen und das Gefühl haben, damit etwas Positives zu leisten,
werden sie von reinen Konsumenten zu echten Markenbotschaftern.
9. Mitarbeiter lassen sich gewinnen – und langfristig
binden
Auch wer hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sucht,
profitiert von einem positiven Image und einer „grünen“ Unternehmensphilosophie.
Gerade die Generation Y legt immer größeren
Wert auf eine gute Work-Life-Balance und nachhaltiges
Ressourcenmanagement. Protzige Firmenwagen und Boni
locken diese jungen Professionals immer weniger in die Unternehmen
– ökologisch korrekte und sozial faire Arbeitsstrukturen
dagegen schon. Und: Je besser ein Unternehmen seine Maßnahmen
in diesem Bereich kommuniziert, desto höher ist die
Identifikation seiner Mitarbeiter mit der Firma.
Dies zeigte eine Untersuchung der Society for Human Resources
Management bereits im Jahr 2012. Demnach waren Mitarbeiter
von Unternehmen mit starken Programmen um 55 Prozent motivierter
und 38 Prozent loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber
als Mitarbeiter von Unternehmen mit schwachem Fokus auf
Nachhaltigkeit. Ein unschlagbarer Vorteil im „War for Talents“.
10. Nachhaltige Unternehmen haben die Nase
vorn
Ressourcenknappheit ist kein reines Image-Thema, sondern
eine sehr reale Problematik für Wirtschaft und Gesellschaft.
Daher zieht auch der Gesetzgeber nach und dreht an den Stellschrauben.
Die Anforderungen steigen – beispielsweise durch
gesetzliche Rahmenbedingungen für Emissionswerte. Wer
schon frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzt und aus Überzeugung
Ressourcen schont, ist da im Vorteil. Denn Unternehmen, die
die Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen bei einer Gesetzesänderung
kurzfristig nachrüsten und Maßnahmen schnell umsetzen
– was meist mit höheren Kosten und größerem Aufwand
verbunden ist.
Autor: Business Netz Redaktion
25
Digitalisierung
Cyberkriminelle haben Corona
Weichen gestellt
Die Corona-Pandemie hat auch ein halbes Jahr nach dem Ausbruch das Arbeits- und Privatleben fest im Griff. Die
ESET Forscher sehen in den Aktivitäten der Kriminellen, dass sie sich auf die Situation eingestellt haben. Insbesondere
Web- und E-Mail-Attacken haben stark zugenommen. Ein weiteres beliebtes Ziel: Das Remote Desktop
Protokoll (RDP) von Microsoft. Gerade Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, greifen hierüber auf das Firmennetzwerk
zu. Die Kriminellen versuchen, dieses Protokoll zu missbrauchen und sich in die Verbindung zwischen
Unternehmens-IT und Home-Office einzuklinken, um Schadprogramme einzuschleusen oder Hintertüren
einzurichten. Seit Jahresbeginn haben sich die Angriffsversuche darüber mehr als verdoppelt. Aber nicht nur auf
Cyberbedrohungen geht der Report ein. Der Bericht gibt auch einen Lagebericht zu bekannten APT-Gruppen und
deren momentane Aktivitäten.
Phishing-Mail gibt sich als Paketzustelldienst aus
Einen besonders hohen Anstieg beobachteten die ESET Forscher
bei Phishing-Mails. Hauptsächlich setzen die Kriminellen
derzeit auf Nachrichten, die auf den ersten Blick vom Paketzustelldienst
DHL stammen. Gegenüber dem ersten Quartal
sehen die Experten bei dieser Kampagne eine Verzehnfachung
des Aufkommens. Die meisten dieser E-Mails enthalten Anhänge
mit den Namen „DHL_Receipt.pdf.htm“ oder „DHL_Document.pdf.html“.
Dies sind gefälschte Formulare, die versuchen,
an die Anmeldeinformationen zu DHL-Onlinediensten zu gelangen.
Eine mögliche Erklärung kann die Zunahme der Online-
Bestellungen durch die Corona-Pandemie sein. Gerade dieses
stärkere Bestellverhalten könnte auch die Steigerung bei den
Android-Bedrohungen begründen.
Android Bedrohungen nehmen zu
Laut aktuellen Umfragen des Digitalverbandes Bitkom shoppt
mehr als jeder zweite Anwender mit dem Smartphone – Tendenz
steigend. Mobile Shopping ist heute bereits fast so verbreitet
wie der Kauf per Laptop. Eine Steigerung zeigt auch die
Android Bedrohungslage: Um 18 Prozent sind die Malware-Erkennungen
bei diesem Betriebssystem im Vergleich zum Vorjahresquartal
gestiegen. Sehr beliebt waren auch im zweiten
Quartal Attacken mit Bezug zur Corona-Pandemie. Ein typisches
Szenario waren Banking-Trojaner, die über schadhafte
Webseiten verbreitet wurden und vorgaben, Seiten der Gesundheitsministerien
zu sein. Darüber hinaus sahen die Experten
Fälle, in denen sich eine Android-Ransomware als kanadische
Covid-19-App ausgab.
RDP-Angriffe haben Beschäftigte im Home-Office
als Ziel
Seit der Corona-Pandemie hat sich der berufliche Alltag vieler
Beschäftigten radikal verändert. Viele Mitarbeiter erledigen
heute große Teile ihrer Arbeit per Fernzugriff auf das Firmennetzwerk.
Dabei kommt häufig das Remote Desktop Protokoll
(RDP) zum Einsatz. Trotz der zunehmenden Bedeutung von
RDP (und anderer Remote-Access-Dienste) vernachlässigen
Unternehmen häufig deren Einstellungen und Schutz. Das wissen
auch Cyberkriminelle. Insbesondere Ransomware-Gruppen
versuchen, daraus einen finanziellen Vorteil zu schlagen. ESET-
Forschungen bestätigen einen Anstieg an Attacken auf Clients,
um in schlecht gesicherte Netzwerke einzudringen. Seit Jahresbeginn
haben sich die Angriffsversuche mehr als verdoppelt.
Exklusiver Blick auf die Aktivitäten der APT-Gruppen
Advanced Persistent Threat (APT) Gruppen greifen in der Regel
mit gezielten Angriffen kritische Infrastrukturen sowie Behörden
und Unternehmen an. Dabei geht es diesen Gruppen
darum, sich im jeweiligen Netzwerk einzunisten, um an vertrauliche
Daten zu gelangen. Im Threat Report berichten die ESET
Forscher über aktuelle Aktivitäten von Winnti, Turla oder Gamaredon.
Quelle: Eset
26
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Änderungen vorbehalten. Stand Juli 2020. Angaben ohne Gewähr. Unverbindliche Fotos.
Digitalisierung
Home Office in Zeiten von Corona:
Das sollten Sie beachten
Dieser Tage ist Home Office durch Corona in aller Leute Munde. Anlass genug, das
Thema von einer anderen Seite her zu betrachten und sich vom Pro- und Contra-
Denken zu lösen. Wichtig sind die Umstände und die richtige Einschätzung der
Einflussfaktoren.
Zur Zeit wird das Pro und Contra von Home Office-Arbeit wieder
einmal kontrovers diskutiert. Verfechter und Gegner haben
dabei gute Argumente, vergessen aber, dass es keine Pauschalhaltung
geben kann, sondern nur eine von der Situation von
Unternehmen, Mitarbeiter und Aufgaben abhängige von Fall zu
Fall differenzierte Sichtweise.
Zielereichung nicht Arbeitsort zählt
Befürworter entgegnen auf die Skepsis der fehlenden Kontrollmöglichkeit
zu Recht, ob ein am Arbeitsplatz sitzender Mitarbeiter
denn zwangsläufig und nur aus diesem Grund auch ein
produktiverer sei. Nicht die Präsenz und der Arbeitsort, sondern
die Zielerreichung ist wesentlich, ist deren kaum zu bestreitendes
Argument. „Am Ende des Tages zählt das Ergebnis.
Der eine denkt besser beim Joggen, der andere beim Sitzen. Im
Vordergrund stehen Zielvereinbarungen sowie ein transparentes
und fundiertes Messen der Zielerreichung“, bringt Nicole
Gasser, Personalleiterin Microsoft Schweiz in der Home Office
Debatte von hrtoday ein.
Austausch und Unternehmenskultur leiden
Gegner führen Argumente ins Feld, die auch ihre Berechtigung
haben: Wenn das Team fehle, finde kein Erfahrungsaustausch
mehr statt und die Unternehmenskultur leide darunter. „Eine
Teamleistung – auch in kreativen Branchen ein zentraler Erfolgsfaktor
– lässt sich nur durch den persönlichen Austausch
optimieren“, meint Benjamiin Geiger, Chefredaktor der Zürichsee-Zeitung
in derselben Debatte. Das Team nicht nur im Informations-,
Wissens- und Erfahrungsaustausch und besseren
Uptodate-Seins sondern auch im Arbeitsklima, der Zusammengehörigkeit
und des Wohlbefindens eines guten Teamspiritis –
so er denn vorhanden ist – fehlen einem Homeworker zwangsläufig
und bergen unbestreitbar gewisse Gefahren der Isolation
und des Abgekoppeltseins.
Die Meinung, Benjamiin Geigers, man treffe sich persönlich nur
noch an Konferenzen, die man aufwendig terminieren müsse,
ist allerdings weniger haltbar. Denn ob Treffen nur an Konferenzen
oder auch bei anderen Anlässen stattfinden, ist eine
Organisationsfrage und im Zeitalter moderner Kommunikationssysteme
sind Terminierungen mit wenigen Mausklick in
Sekundenschnelle – und durchaus auch spontan – erledigt.
Wesentlicher Beitrag zur Work-Life-Balance
Die Home Office-Day-Website bietet interessante Informationen
und Entscheidungshilfen und möchte diesen Tag als ein
Aufruf verstanden haben, regelmässiger zu Hause zu arbeiten
und dies häufiger zu versuchen. „Home Office und mobile Arbeitsformen
leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer besseren
Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit.
28
Digitalisierung
Darüber hinaus erhöht es erwiesenermassen die Produktivität
der Unternehmen und reduziert den Pendlerverkehr“ lauten die
starken Argumente. Interessant auch der Standpunkt aus der
Politik, d.h. von Lucrezia Meier-Schatz (Nationalrätin CVP), dass
Home-Office-Arbeit für viele Menschen mit Familienverantwortung
eine interessante Alternative und Perspektive sei.
Alle Betroffenen in allen wichtigen Punkten einbeziehen
Noch einmal: Home Office ist jedoch abhängig von der Situation,
den Bedürfnissen und der Kultur von Unternehmen, Mitarbeitern
und Aufgaben. Erst wenn diese Bereiche mit Stärken
und Schwächen analysiert werden, Gespräche stattfinden und
das Pro und Contra auf allen Seiten abgewogen wird, können
fundierte Entscheide gefällt werden. Einige der wichtigen Einflussfaktoren
und Parameter sind nach unserem Dafürhalten:
Unternehmen
Unternehmenskultur
Führungsstile und -instrumente
Jeweiliges Vorgesetzten-Mitarbeiter-Verhältnis
Kommunikationswege und -struktur
Mitarbeiterbild/Vertrauenskultur
Technologische Infrastruktur
Organisatorische Gegebenheiten
Mitarbeiter
Persönlichkeits- und Arbeitsnaturell
Familiäres Umfeld und Wohnsituation
Selbständigkeit
Kommunikationspräferenzen – und Know-how
Motivationsausprägung
Work-Life-Balance-Bedürfnisse
Position/Funktion
Alter und Geschlecht
Technologie-Affinität
Aufgaben
Präsenzgebundenheit
Konzentrationsbedarf und Umfeldeinwirkung
Kontaktnotwendigkeiten (Kunden, Kollegen)
Arbeitshilfsmitteleinsatz wie IT
Bedeutung/Stellenwert der Teamleistung
Aktivitäten mit und Abhängigkeit von externen Partnern
Sowohl-als-Auch in Home- und Firmenpräsenz
Wesentlich ist demzufolge nicht die Entweder-Oder-Frage sondern
im Falle eines Entscheides oder einer Diskussion für oder
gegen die Home Office-Arbeit die ausgewogene Balance von
Präsenzen im Unternehmen und in im Homeoffice, – für uns
sogar der zentrale Punkt -, ein vertrauensvolles Vorgesetzten-
Mitarbeiter-Verhältnis, klare, abgesicherte Zielvereinbarungen,
die Art und Bedürfnisse der Mitarbeiterpersönlichkeit, die Organisation
der Zusammenarbeit und die technologischen Gegebenheiten.
Fazit
Im ausgewogenen Wechsel von Heim- und Unternehmensarbeit
profitieren alle von beiden Arbeitsformen und bestehen
die besten Chancen, individuelle Gegebenheiten einzubeziehen
und realitätsnah zu gewichten. Der Fokus auf Sowohl-als-auch
ist einmal mehr der bessere Fokus als unflexible Grundhaltungen.
Weitere Infos:
HRPraxis.ch
29
Digitalisierung
Professionell digitalisieren, entspannter
arbeiten im Homeoffice
Wenn die Corona-Krise etwas Gutes hat, dann, dass sie der Digitalisierung einen
so Großen Schub verliehen hat wie nur wenige Maßnahmen zuvor. Was vorher die
Aussnahme war, wurde quasi über Nacht zum Normalfall: Unternehmen schicken
ihre Mitarbeitenden im Großen Stil ins Home office.
Wir alle haben die damit verbundenen Herausforderungen kennen
gelernt. Ob es nun die fehlende Infrastruktur (und sei es nur
die ungenügende Bandbreite des Internet-Anschlusses), der
Umgang mit ganz neuen Instrumenten (wer hat vorher schon
mal eine Video-Konferenz mit mehr als zwei bis ...drei Teilnehmenden
gemacht) oder auch nur die unzureichende Umgebung
(nicht jeder kann sich in einen eigenen Raum zurückziehen und
dort in Ruhe arbeiten) im Home Office waren.
Wir waren alle eine gewisse Zeit gefordert, bis wir uns zu Hause
so eingerichtet hatten, dass wir unserer Arbeit im mehr oder
weniger gewohnten Rahmen nachgehen konnten.
Saubere Dokumentenablage wichtiger denn je
Das Gros der Unternehmen und die meisten Mitarbeitenden
haben die genannten Herausforderungen mittlerweile gut gemeistert.
Es sind allerdings auch Aspekte zum Vorschein gekommen,
die sich nicht so einfach organisieren lassen. So haben
viele Unternehmen erkannt, dass eine konsistente Daten- und
Dokumentenhaltung wichtiger ist als jemals zuvor. In Zeiten
einer sich rasch virtualisierenden Arbeitswelt ist es essenztiell,
dass nicht nur gemeinsame Lösungen für die Kommunikation
untereinander existieren. Es ist unterlässlich, dass alle von derselben
Version eines Dokuments reden.
Digitalisierung braucht Zeit
Gerade jetzt mussten viele Unternehmen feststellen, dass in
verschiedenen Systemen (Fileserver, lokale Festplatten der
Arbeitsplatz-Rechner, E-Mail-
System, usw....) liegende Informationen und Dokumente nur
schwer zur Verfügung gestellt werden können, wenn sie von
heute auf morgen virtuell organisiert werden müssen
Zu unterschiedlich sind die Zugriffspfade, zu verschieden
die Berechtigungskonzepte und Such-Mechanismen. Hinzu
kommt, dass es in vielen Unternehmen noch ein Archiv in Papierform
gibt. Die dort gehaltenen Informationen lassen sich
in aller Regel nicht auf die Schnelle digitalisieren und stehen
den Mitarbeitendenim Homeoffice somit erst mal gar nicht zur
Verfügung.
Selbst E-Mails –- und je nach dem auch Audio- und sogar Video-
Konferenzen –- sind im Grunde genommen nichts anderes als
Dokumente (also nichts anderes als Rechnungen, Angebote,
Lieferscheine und dergleichen mehr) die es unter Umständen
aufzubewahren gilt. Die Vielfalt bei der Wahl der Anwendungen,
die aus Sicht der Benutzer mitunter durchaus wünschenswert
ist, ist aus Sicht der Information Governance ein Graus: Nicht
nur, aber auch im Blick auf die geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen,
muss jedes Unternehmen für sich festlegen, was
als „Dokument“ gelten soll, wer auf ein Dokument zugreifen
darf und wie lange ein Dokument aufbewahrt werden muss,
sprich, wie lange es vor einer absichtlichen oder unabsichtlichen
Löschung zu schützen ist. Regeln für Compliance und Datenschutz
müssen kontrolliert und auditierbar befolgt werden –-
unabhängig davon, wer wann mit welcher Anwendung die Informationen
bearbeitet. Wir können wohl davon ausgehen, dass es
bei den diesbezüglichen gesetzlichen Rahmenbedingungen wegen
Corona keine Ausnahmen geben wird. Hinter dem Schlagwort
„Digitalisierung“ verbirgt sich also offensichtlich mehr, als
dass wir überall E-Mails senden und empfangen können oder Video-Konferenzen
anstelle von physischen Sitzungen abhalten.
Ausweg mit System
Moderne Dokumentenmanagement- Systeme sind der Ausweg
aus diesem Dilemma. Sie sind der Ort an dem alles, was irgendwie
nach „Dokument“ aussieht, abgelegt, verwaltet und gegebenenfalls
auch im Rahmen eines definierten Prozesses durch
das Unternehmen geleitet werden kann. Die Basis hierfür sind
elektronische Dokumente, was nichts anderes bedeutet, als
dass analoge Dokumente gescannt und in digitaler Form archiviert
werden müssen. Digitalisierte und digitale Dokumente
werden zentral gespeichert und verwaltet. Ob es an dieser Stelle
sinnvoll ist, das gesamte Papierarchiv zu digitalisieren, ist von
Unternehmen zu Unternehmen verschieden und hängt unter
anderem auch davon ab, wie wertvoll die darin gespeicherten
Informationen sind und wie häufig sie benötigt werden.
Dokumentenmanagement- Systeme helfen somit dabei, Papier
aus dem Büro zu verbannen oder zumindest stark zu reduzieren.
Durch die zentrale Speicherung aller Dateien in einem System
reduzieren sich die Suchzeiten enorm. Marktübliche Systeme
nutzen in der Regel (sofern die Dokumente auch durchsuchbar
sind) eine automatische Volltext-Erfassung, sodass die Dokumente
vom System indexiert und durchsucht werden können.
Ein integriertes Versionsmanagement stellt darüber hinaus sicher,
dass jedem Mitarbeitenden immer die aktuellste Version
eines Dokuments präsentiert wird.
Alle Mitarbeitenden können jederzeit schnell und ortsunabhängig
auf die aktuellsten Informationen zugreifen, sie nutzen und
Änderungen vornehmen. Damit alle Mitarbeitenden an die für
30
sie relevanten Informationen gelangent, werden ihnen mittels
entsprechender Gruppen verschiedene Berechtigungen zugeteilt.
So hat die Buchhaltung zum Beispiel Zugang zu allen
Lieferscheinen und Rechnungen, das Personalwesen Zugriff auf
die digitalen Personalakten. Cloud-Lösungen gehen an dieser
Stelle sogar noch einen Schritt weiter, indem auch Lieferanten
und Kunden selektiv und mit genau spezifizierten Berechtigungen
eingebunden werden können, was Geschäftsprozesse beschleunigt
und effizienter macht.
Erster Schritt zur Digitalisierung
Die Vereinheitlichung bzw. Optimierung des internen Umgangs
mit Dokumenten durch ein Dokumentenmanagement- System
ist gerade für KMU ein sinnvoller erster Schritt auf dem Weg der
Digitalisierung. Dokumentenm Management- Systeme bringen
bereits bestehende Informationen und Dokumente zusammen
und machen sie sinnvoll und ihm Berechtigungskontext des Benutzers
verfügbar.
Natürlich geht nicht alles auf einmal. Es empfiehlt sich,, das
Dokumentenmanagement- System nach und nach in den unterschiedlichen
Bereichen zu implementieren. Als Startpunkt
bietent sich zum Beispiel die Buchhaltung und der Prozess des
Rechnungsdurchlaufs an. Wichtig ist es, immer an das grosse
Ganze zu denken und, statt Insellösungen zu schaffen, auf ein
einheitliches, unternehmensweites und zentrales Dokumentenmanagement
hinzuarbeiten.
Halmut Sproll
Ist Managing Partner von CROSS WORKS.
www.cross-works.net
Digitalisierung
Zugriff via Smartphone
Wenn das Ganze dann noch web-basiert, Mobile-Device-tauglich
und via Internet von überall her erreichbar ist, steht der
weitgehend virtuellen Organisation eines Unternehmens nichts
mehr im Weg. Dass dies verschiedene Vorteile haben kann, wissen
wir allerdings nicht erst seit Corona.
31
Digitalisierung
Cybercrime: Was passiert bei einer
Emotet-Infektion in Unternehmen?
Nach wie vor gilt die Schadsoftware Emotet als eine der gefährlichsten Bedrohungen
für die Unternehmens-IT weltweit. Wie eine Emotet-Infektion
Unternehmensnetzwerke schrittweise erst unterwandert und dann Stück für
Stück ausser Betrieb setzt, haben die Experten von G DATA CyberDefense rekonstruiert.
Auch wenn Emotet ein für Schadsoftware nahezu biblisches Alter
erreicht hat, versetzt der Trojaner insbesondere Unternehmen
und Behörden immer noch in Angst und Schrecken. Nach
einer längeren Pause ist Emotet nun wieder seit Mitte Juli aktiv.
Eine erste Angriffswelle richtete sich auf Ziele in den USA und
Grossbritannien, aber sicherlich stehen auch Unternehmen in
anderen Ländern im Visier der Cyberkriminellen.
Erstmals wurde die Malware im Jahr 2014 als Banking-Trojaner
entdeckt. Mittlerweile ist Emotet ein professionell entwickeltes
und komplexes Schadprogramm mit zahlreichen Funktionen.
Von seiner ursprünglichen Funktion – dem Manipulieren von
Onlinebanking-Transaktionen – ist mittlerweile nichts mehr
übrig. Dafür hat sich Emotet auf andere Bereiche verlegt. Vom
Abgreifen von Mailkontakten zur Erstellung detaillierter Kommunikationsprofile
von Angriffsopfern bis hin zur Rolle als „Türöffner“
für andere Schadprogramme.
Schritt 1: Geräuschlos im Hintergrund
Emotet fungiert im Rahmen eines Cyberangriffs als Türöffner,
der dann weiteren Schadcode auf dem Rechner installiert. Die
initialen Phishing-Mails sehen sehr authentisch aus, sodass
viele Nutzer diese für echt halten und den infizierten Anhang
öffnen. Es geschieht mit einem Klick auf einen Mail-Anhang.
Auslöser ist meist die Aktivierung von Makros in Office-Dokumenten.
Was dann folgt, passiert meist geräuschlos im Hintergrund
– und völlig unbemerkt. Emotet liest als Information-
Stealer sämtliche Kennwörter, E-Mails und E-Mail-Adressen
aus. Er taucht tief hinein in die Kontakthistorie und nutzt etwa
Inhalte aus E-Mails für nachfolgende Phishing-Mails, um weitere
Geräte zu infizieren. Die fingierten Mails beziehen sich also
auf echte Geschäftsvorgänge, was die Verbreitung der Malware
fördert. Neben diesem Spam-Modul besitzt Emotet ein Wurm-
Modul, mit dem er sich selbstständig im Netzwerk verbreitet. So
32
Digitalisierung
kann er sich etwa in einem Firmennetzwerk auf weiteren Rechnern
einnisten, ohne dass weitere Nutzer einen Anhang anklicken
und aktivieren müssen. Hierfür unternimmt Emotet einen
Brute-Force-Angriff mit bekannten Standard-Passwörtern wie
etwa „12345“, „Passwort“ oder ähnliches. Besonders wirkungsvoll
ist die Attacke, wenn die Malware dabei ein Admin-Profil
mit weitreichenden Zugriffsrechten innerhalb des Firmennetzwerks
infiziert.
Schritt 2: Informationen sammeln
Die Gefährlichkeit von Emotet hängt auch damit zusammen,
dass das Schadprogramm zusätzlich Malware nachlädt, wenn
ein Rechner infiziert ist. Diese unterscheidet sich von Region zu
Region. In Deutschland folgt zurzeit TrickBot, ein deutlich aggressiverer
Banking-Trojaner, auf die initiale Emotet-Infektion.
Seine Spezialität: Zahlungsinformationen auslesen, sodass die
Cyberkriminellen bestens über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
informiert sind. Ein Wissen, dass sie beim finalen
Ransomware-Angriff nutzen. Denn neuerdings orientiert sich
die Lösegeldforderung bei Emotet-Angriffen am Umsatz. Typische
Forderungen gehen weit über die üblichen Forderungen
von mehreren hundert bis tausend Franken hinaus – sechsstellige
Lösegeldforderungen sind keine Seltenheit mehr
Schritt 3: Verschlüsseln und erpressen
Mit dem Wissen um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
und der weitreichenden Kontrolle über die IT-Infrastruktur,
folgt nun der finale Schritt des Angriffs. Mittels Trickbot erlangen
die Kriminellen Zugriff auf das Firmennetz und spielen
dann händisch die Ransomware aus – zurzeit insbesondere die
Verschlüsselungssoftware namens Ryuk. Was dann passiert, ist
der GAU für alle Unternehmen: Ryuk verschlüsselt ganz gezielt
33
Digitalisierung
unternehmenskritische Daten. Bestehende Sicherungskopien
im System werden kurzerhand gelöscht. Während Emotets und
Trickbots schädliches Handeln teilweise über Monate hinweg
unentdeckt bleibt, offenbart sich Ryuk recht schnell. Wenn die
Lösegeldforderung auf dem Bildschirm erscheint, ist es zu spät.
Daten retten ohne Lösegeld zu zahle
Unternehmen stehen jetzt unter hohem Druck und vor der zentralen
Frage: „Lösegeld zahlen oder nicht?“. Denn ohne funktionierende
IT sind nur noch die wenigsten Firmen arbeitsfähig.
Jede Minute kostet also bares Geld. Schnell ist auch die Existenz
bedroht, wenn ein Betrieb über mehrere Tage nicht arbeitsfähig
ist. Lösegeld zu zahlen, ist keine Garantie dafür, die eigenen Daten
zurückzubekommen. Wer Backups auf externen Speichern
ausserhalb des Netzwerkes angelegt hat, ist den Verbrechern
einen kleinen Schritt voraus. Er kann diese Daten nutzen und
damit weiterarbeiten. Der Erpressungsversuch läuft ins Leere.
Allerdings bleiben Reinigungsversuche häufig erfolglos und
bergen die Gefahr, dass Teile der Schadsoftware auf dem System
verbleiben. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte mit
Experten zur Datenrettung zusammenarbeiten. Spezialisten
leisten weit mehr als Daten wiederherzustellen. Denn einmal
infizierte Systeme sind grundsätzlich als vollständig kompromittiert
zu betrachten. Sie müssen komplett neu aufgesetzt
werden, um eine Neu-Infektion auszuschliessen. Gleichzeitig
prüfen die Experten auch, über welche Schwachstelle die
Schadsoftware in das System eindringen konnte und schliessen
diese. Auch verfügen sie über die notwendige Expertise, um
Ransomware zu identifizieren und Systeme wiederherzustellen
– ganz ohne Lösegeldzahlung.
IT-Sicherheit ist kein Hexenwerk
Wer sich als Unternehmen dem Thema IT-Sicherheit verweigert,
handelt fahrlässig und gefährdet die Existenz des Unternehmens.
Dabei lässt sich das Risiko von Cyberattacken durch
zahlreiche Massnahmen deutlich reduzieren: Der aktuelle Status
der technologischen IT-Schutzmassnahmen lässt sich etwa
durch einen Penetrationstest prüfen. Damit lassen sich mögliche
Lücken in der IT-Sicherheit aufdecken und mit entsprechenden
Massnahmen schliessen. Wichtig dabei ist: Dieser Test
sollte regelmässig stattfinden, da er nur eine Momentaufnahme
des aktuellen Status abbildet. Neue Geräte, Anwendungen oder
Updates verändern den Status wieder.
Auch die Erstellung eines Notfallplanes ist erforderlich, um im
Worst Case handlungsfähig zu bleiben. Alle Angestellten sollten
etwa die Telefonnummer der internen IT kennen, um diese
im Verdachtsfall umgehend zu informieren. Idealerweise
führen Unternehmen regelmässig Notfallübungen durch, um
die Wirksamkeit des Plans zu prüfen und nötigenfalls Anpassungen
vorzunehmen. Selbstverständlich gehören Firewall und
Endpoint-Schutz zur grundlegenden Absicherung. Wichtig dabei:
Ein zentrales Patch-Management hilft, die Software aktuell
zu halten und Schadsoftware so möglichst wenig Angriffsfläche
zu bieten.
Viel entscheidender ist aber eine Backup-Strategie sowie ein regelmässiger
Test, ob die Backups auch funktionsfähig sind.
Passwörter sind ebenfalls ein wichtiger Baustein für die IT-Sicherheit.
Insbesondere lange und komplexe Passwort-Phrasen
sind besonders sicher. Der Vorteil dabei: Sichere Passwörter
müssen nicht regelmässig g werden. Natürlich gehört auch die
Schulung der Mitarbeiter über Cybergefahren in das Massnahmenbündel.
So lässt sich das Bewusstsein der Angestellten für
die IT-Sicherheit schärfen, sodass sie künftig umsichtiger handeln.
Von Entspannung kann beim Thema Cybersecurity im Allgemeinen
und bei Emotet im Speziellen keine Rede sein Immer,
wenn Emotet in den vergangenen Jahren eine Pause eingelegt
hat, kam nach Ende dieser Unterbrechung eine neue Funktionalität
dazu. Das zwischendurch auftretende „Schweigen im Walde“
ist vielmehr Teil des normalen Entwicklungszyklus dieser
grauen Eminenz unter den Schadprogrammen.
34
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Digitalisierung
Cloud – Sind meine Daten bei Microsoft auch
geschützt?
Die Produkte von Microsoft sind sehr beliebt. Sei es Office 365, SharePoint oder
Teams. Doch auch weitere Tools wie der OneDrive oder Sway werden immer intensiver
genutzt. Da ist es wichtig, sich auch mit dem Datenschutz auseinanderzusetzen.
Microsoft ist hier sehr offen und stellt viele Informationen dazu zur
Verfügung. Zeit für eine Übersicht.
Datenhaltung
Im Admin-Center kann angezeigt werden, in welchem Rechenzentrum
die Daten liegen (Settings → Organization profile →
Data location¨). Dies sieht beispielsweise wie folgt aus:
rungen. Diese sagen aus, dass das Backup-Rechenzentrum mindestens
200 Kilometer vom Haupt-Standort entfernt sein muss.
Wichtig bei Teams ist aber auch, wo welche Daten abgelegt werden.
Dies sieht wie folgt aus:
Da Microsoft auch Rechenzentren in der Schweiz betreibt, sollten
die Daten in diese migriert werden. Die beiden Serverräume
stehen in Zürich und Genf, genügen also auch den BSI-Anforde-
36
Die Daten eines konfigurierten Teams werden in einer Microsoft
365 Gruppe und ihrer SharePoint-Webseite inkl. Exchange-Mailbox
gespeichert. Private Chats (einschliesslich
Gruppen-Chats), Nachrichten, die als Teil einer Konversation
in einem Kanal gesendet werden sowie die Struktur von
Teams und Kanälen werden in einem Chat-Dienst gespeichert,
der in Azure läuft. Die Daten werden auch in einem verborgenen
Ordner in den Benutzer- und Gruppenpostfächern gespeichert,
um die Informationen vor einem Verlust zu schützen.
1. Sprachnachrichten werden in Exchange gespeichert. Kontakte
werden im Exchange-basierten Cloud-Datenspeicher
abgelegt. Exchange und der Exchange-basierte Cloud-
Store werden im gebuchten Rechenzentrum abgelegt.
2. Medien, die in Chats verwendet werden (mit Ausnahme
von Giphy GIFs, die nicht gespeichert werden,
sondern nur einen Verweis auf die ursprüngliche
URL des Giphy-Dienstes erhalten), werden in
einem Azure-basierten Mediendienst gespeichert,
der an denselben Orten wie der Chat-Dienst steht.
3. Dateien (einschliesslich OneNote und Wiki), die jemand
in einem Kanal gemeinsam nutzt, werden auf der SharePoint-Website
des Teams gespeichert. Dateien, die in
einem privaten Chat oder in einem Chat während einer
Besprechung oder eines Anrufs freigegeben werden,
werden hochgeladen und im OneDrive des Geschäftskontos
des Benutzers, der die Datei freigibt, gespeichert.
Exchange, SharePoint und OneDrive werden
ebenfalls im gebuchten Rechenzentrum gespeichert.
4. Wichtig: werden zusätzliche Plugins genutzt, werden die
Daten auch dort gespeichert. So zum Beispiel bei der Benutzung
von Dropbox, LinkedIn oder ähnlichen. Somit
verlassen solche Dienste ziemlich sicher den EU-Raum
und es ist grosse Vorsicht geboten.
Office Dienste
Wenn das Schweizer Rechenzentrum ausgewählt wird, werden
die verschiedenen Daten an folgenden Orten gespeichert:
Dienst Standort
Exchange Online
OneDrive for Business
SharePoint Online
Skype for Business
Microsoft Teams
Office Online & Mobile
EOP
Intune
MyAnalytics
Planner
Sway
Yammer
OneNote Services
Stream
Whiteboard
Formulare
Workplace Analytics
Schweiz
Schweiz
Schweiz
EMEA
Schweiz
Schweiz
Schweiz
EMEA
Schweiz
EMEA
Vereinigte Staaten
EMEA
Schweiz
EMEA
EMEA
EMEA
Vereinigte Staaten
Digitalisierung
Es ist ersichtlich, dass nur Daten von Sway und Workplace Analytics
in den USA gespeichert werden. Alle anderen sind entweder
in der Schweiz oder in der EU vorhanden. Gemäss Aussage
von Microsoft werden die Analytics Daten aus dem gesamten
EU-Raum anonymisiert und können damit nicht auf eine einzelne
Person zurückverfolgt werden.
Zertifizierungen
Microsoft verfügt über praktisch alle wichtigen Zertifizierungen
im IT-Sicherheitsbereich. Dazu gehören unter anderem die ISO
27001 (Anforderungen an ein Informationssicherheitsmanagementsystems
ISMS), ISO 27018 (Verhaltenskodex zum Schutz
von personenbezogenen Daten in der Cloud), die neue ISO
27701 (Datenschutz-Informationsmanagementsystem) oder
die SOC 1, 2, und 3, (Service Organization Controls). Viele weitere,
auch Regionale sind mit dabei. Eine komplette Übersicht ist
unter https://docs.microsoft.com/de-de/microsoft-365/compliance/offering-home?view=o365-worldwide
zu finden.
Herausforderungen
Immer wieder ist davon zu hören, dass Microsoft ja ein amerikanisches
Unternehmen ist und entsprechend diese Gesetze gültig
sind. Gerade die Herausgabe von Daten gibt immer wieder
Stoff zu Diskussionen. Microsoft nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Für den Fall, dass Microsoft einen Auftrag zur Offenlegung von
Daten erhält, wird Microsoft keine Daten an die Behörden aushändigen,
sondern wird die ersuchende Behörde direkt an den
Kunden verweisen. Sollte jedoch die Behörde immer noch von
Microsoft die Offenlegung von Daten verlangen, wird Microsoft
den Antrag auf Offenlegung umfassend aus rechtlicher Sicht
prüfen.“ Somit bleibt ein Restrisiko bestehen. Jedoch ist der
Kunde „gewarnt“, dass ein entsprechendes Vorgehen der amerikanischen
Behörden am Laufen ist. Unter der Seite https://
www.microsoft.com/en-us/corporate-responsibility/law-enforcement-requests-report
zeigt Microsoft, wie viele Fragen an
ihr Unternehmen gestellt wurden.
So sind im zweiten Halbjahr 2019 in der Schweiz 240 Anfragen
von Behörden zu 319 Benutzern gestellt worden. 19% der
Anfragen wurden von Microsoft abgelehnt. Bei 43% wurden
nur Metadaten wie E-Mail-Adresse, Land, IP-Adresse, Xbox Gamertag,
Kreditkarten-Informationen oder Rechnungsdaten zugestellt.
Bei 38% wurden keine zur Anfrage passenden Daten
gefunden.
Können nun Daten in der Cloud abgelegt werden? Sensible
Daten dürfen nicht ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen
innerhalb einer Cloud-Anwendung wie beispielsweise SharePoint
Online gespeichert werden. Hierzu müssen die Anforderungen
zum Thema Datenverschlüsselung erfüllt werden. Neben
einer zusätzlichen Verschlüsselung (Zum Beispiel auf Basis von
Azure Information Protection) werden sowohl in den Rechenzentren
als auch der eingehende und ausgehende Datenverkehr
verschlüsselt. Eine Möglichkeit ist nun, nicht auf Personen
bezogenen Daten in der Cloud abzulegen, alle weiteren sollten
jedoch auf eigenen Servern liegen.
Aber sind die Daten denn wenigstens sicher? Wenn man alle die
Zertifizierungen und Bemühungen von Microsoft anschaut: Ja,
auf jeden Fall. Gerade was die technische und physische Sicherheit
anbetrifft, wird alles unternommen. Microsoft gewährt
einen kleinen Einblick in die Cloud. Nach einer kurzen Registrierung
unter https://resources.office.com/ww-modern-workplace-webinar-mwep106-registration-on-demand.html
können
Video-Bilder von einem der verschiedenen Rechenzentren bestaunt
werden. Brad Smith, President und Chief Legal Officer
sagt dazu ganz klar: „Wenn wir unsere Kunden nicht schützen
können, haben wir ihr Vertrauen nicht verdient.“
37
So kann selbst Microsoft nicht einfach auf die Daten ihrer Kunden
zugreifen. Alle Server sind physisch verschlossen. Kommt
es zu einem Support-Vorfall und ein Microsoft-Mitarbeiter muss
an die Hardware ran, wird ein interner Freigabeprozess durchlaufen.
Der jeweilige Manger gibt für eine bestimmte Dauer den
Zugriff auf diesen Server frei.
Weitere Schutzmöglichkeiten
Microsoft bietet die Lösung Enterprise Mobility & Security
(EMS) an. Diese umfasst die folgenden Dienste:
• Azure Information Protection für Informationsschutz
• Klassifizierung und Verschlüsselung von Dateien
• Data Loss Prevention
• Benutzersensibilisierung durch Benachrichtigungen
• Intune für verwaltete mobile Produktivität
• Verwaltung mobiler Geräte und Anwendungen
• Cloud App Security für identitätsorientierte Sicherheit
• Unternehmensweite Sichtbarkeit, Kontrolle und
Schutz für Cloud-Anwendungen
• Azure Active Directory für Identitäts- und Zugriffsverwaltung
(IAM)
• Sicheres Single Sign-on für Anwendungen in der Cloud
und lokal
• Multi-Faktor-Authentifizierung
• Bedingter Zugriff / Risikobasierte Zugangsberechtigung
• Erweiterte Sicherheitsberichte
• Advanced Threat Analytics für identitätsorientierte Sicherheit
• Schutz vor erweiterten und zielgerichteten Angriffen durch Anwendung
von Verhaltensanalysen über Anwender und Entität
Die Frage, die sich aber bei allen Möglichkeiten stellt: Möchten
wir wirklich auch die Verschlüsselung Microsoft anvertrauen?
Falls dies für Sie nicht in Frage kommt, gibt es zum Beispiel mit
Boxcryptor eine gute Alternative. Boxcryptor verschlüsselt alle
Daten, bevor diese in die Cloud kopiert werden. Seit Mitte Juli
2020 werden auch die Daten von Teams mitberücksichtigt und
verschlüsselt. Sollten die Zugangsdaten in falsche Hände gelangen,
kann ohne den entsprechenden Schlüssel nichts damit
angefangen werden. Eine verschlüsselte Text-Datei sieht beispielsweise
so aus:
Fazit
Ja, wir können die Daten Microsoft Datenschutz-konform anvertrauen,
wenn diese im Schweizer Rechenzentrum liegen.
Microsoft unternimmt alles, diese technisch, wie auch physisch
zu schützen. Regelmässig erfolgen Audits von akkreditierten
Stellen, die dies überprüfen. Entsprechende Berichte legt Microsoft
offen und können studiert werden. Ein gewisses Rest-Risiko
bleibt bei der aktuellen Rechtslage aber. Daher sollten die Daten
zusätzlich selber durch Verschlüsselung geschützt werden.
So bleiben diese unter eigener Kontrolle und gelangen auch bei
einem erfolgreichen Hackerangriff nicht in falsche Hände. Mit
der notwendigen Vorsicht können damit Cloud-Dienste optimal
genutzt werden.
Viele weitere Informationen von Microsoft sind unter den folgenden
Links zu finden:
Datenschutz-News:
https://news.microsoft.com/de-de/datenschutz-microsoft/
Datenschutzerklärung:
https://privacy.microsoft.com/de-DE/privacystatement
Andreas Wisler
Ist Inhaber und Senior Security Auditor
bei der goSecurity AG.
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Industrie 4.0
IT-Sicherheit für eine digitalisierte Industrie:
4.0-Gefahren frühzeitig erkennen
Autor: Marc Laliberte, Senior Security Analyst bei WatchGuard Technologies
Immer mehr Unternehmen nutzen die Vorteile, die sich aus der umfassenden
Digitalisierung ihrer Produktionsumgebungen ergeben. Im Rahmen von Industrie
4.0-Projekten werden konventionelle Fertigungsanlagen zunehmend durch
„smarte“ Maschinen oder sogenannte IIoT (Industrial Internet of Things)-Geräte
ersetzt. Einerseits erhöhen diese zwar die Produktivität und sorgen für steigende
Erträge, andererseits schaffen diese Technologien aber leider auch neue Angriffspunkte
für Hacker.
Untersuchungen durch IBM ergaben beispielsweise, dass sich
die Anzahl der Cyberangriffe, die Systeme vollständig funktionsunfähig
machen, im ersten Halbjahr 2019 zum Vergleichszeitraum
des Vorjahres verdoppelten. Brisant: Rund 50 Prozent
der betroffenen Unternehmen sind im Industriesektor tätig.
Während veraltete Geräte wie Drucker und Faxgeräte bekannt
dafür sind, mögliche Schwachstellen in der Unternehmenssicherheit
darzustellen, finden Hacker jedoch ständig Wege, um
selbst die neuesten, mit Intelligenz ausgestatteten Industrietechnologien
zu infiltrieren.
IT-Profis sind branchenübergreifend gefordert, die maximale
Sicherheit selbst in hochgradig vernetzten und zunehmend
komplexeren Unternehmenssystemen zu garantieren. Im Folgenden
werden vier potenzielle Gefahrenbereiche vorgestellt,
in denen sich für Hacker Einfallstore bieten, und Tipps gegeben,
wie sich die Industrie dagegen schützen kann.
Intelligentere Tools, vergleichbare Schwachstellen
IIoT ist für viele Firmen zu einem unverzichtbaren Teil ihrer
Produktion geworden. Vernetzte Fertigungsroboter und andere
„smarte“ Technologien erleichtern die Qualitätssicherung,
erhöhen die Genauigkeit sowie Effizienz der Bestandsüberwa-
chung und steigern die allgemeine Betriebsleistung. Trotz all ihrer
Vorteile weisen IIoT-Anlagen aber ähnliche Schwachstellen
wie nicht-industrielle IoT-Geräte auf, da dem Thema Sicherheit
beim Design oft keine allzu grosse Beachtung geschenkt wird.
Cyberkriminellen bieten sich nicht selten zahlreiche Angriffsflächen,
um in Unternehmensnetzwerke einzudringen.
Es gibt jedoch verschiedene Massnahmen, die Industriekunden
gegen diese Bedrohungen unternehmen können. Die Netzwerksegmentierung
ist eine davon – und sie lässt sich zudem
recht einfach umsetzen: Dabei werden die vorhandenen kabelgebundenen
und kabellosen Netzwerke in mehrere Bereiche
eingeteilt – etwa für IIoT-Devices, separate Gäste-/Mitarbeiter-
WLANs etc. Über die Isolierung der IIoT-Infrastruktur von anderen,
mit dem Netzwerk verbundenen Geräten, lässt sich die Ausbreitung
potenzieller Cyberangriffe wirksam begrenzen. Diese
Art der Netzwerksegmentierung kann mit einer Unified Threat
Management (UTM)-Appliance umgesetzt werden. Hierbei handelt
es sich um eine Firewall, die mehrschichtige Sicherheitsdienste
anbietet und diese ohne Einbussen bei der Performance
oder im Durchsatz gleichzeitig ausführt. Derartige UTM-Lösungen
umfassen darüber hinaus wichtige zusätzliche Sicherheits-
Tools, wie etwa einen Intrusion Prevention Service (IPS). Damit
lassen sich verdächtige Aktivitäten von IIoT-Geräten automa-
40
Industrie 4.0
Industrie 4.0
tisch erkennen und blockieren – ohne Unterbrechung des Netzwerkzugriffs.
Um auch in kabellosen Netzwerken abgesichert
zu sein, lohnt sich zudem die Installation eines Wireless Intrusion
Prevention Systems (WIPS). Damit können WLAN Access
Points bequem von jedem Standort aus in der Cloud verwaltet
werden.
Der Feind im eigenen Unternehmen
Die Begriffe „Schatten-IT“ und „Bring Your Own Device (BYOD)“
beschreiben die Situationen, in denen Mitarbeitende ohne Wissen
und Zustimmung der IT-Abteilung eigene Hard- und/oder
Software innerhalb der Unternehmensnetzwerke verwenden.
Mit dem Thema sehen sich die meisten Firmen früher oder später
konfrontiert. Auch im industriellen Umfeld sollte das Thema
nicht unterschätzt werden, denn dadurch sind die Netzwerke
einem deutlich höheren Risiko für Cyberangriffe ausgesetzt.
Eine von Cisco in Auftrag gegebene Studie ergab, dass in Unternehmen
zwischen 15 und 22 Mal mehr Cloud-Anwendungen
genutzt werden, als die IT-Abteilungen erwartet hatten. Es liegt
auf der Hand: Die fehlende Transparenz über sämtliche Vorgänge
im Netzwerk erschwert deren angemessene Sicherung
massiv. IT-Teams, die keine umfassenden Kenntnisse über die
verwendete Software und/oder Endgeräte haben, werden nicht
in der Lage sein, die Netzwerksicherheit zufriedenstellend zu
überprüfen.
Glücklicherweise gibt es Network Mapping (NMAP) Services,
die es IT-Abteilungen ermöglichen, das Netzwerk hinter der
Firewall – einschliesslich aller bekannten Geräte – mithilfe der
Daten aus NMAP-Scans und des DHCP-Fingerprints übersichtlich
abzubilden. Darüber hinaus können HTTP-Header oder bestimmte
Anwendungen genauer untersucht werden. Auf diese
Weise lassen sich sofortige Korrekturmassnahmen einleiten,
sollten neue oder unbekannte Geräte bzw. Applikationen auftauchen.
Geschäftskritisch: der Schutz von geistigem Eigentum
Der Diebstahl geistigen Eigentums (Intellectual Property, IP)
stellt nach wie vor eine grosse Bedrohung für die produzierende
Industrie dar. Besonders die Informationen über Produktions-
und Verarbeitungsprozesse sind für jedes Unternehmen
äusserst wertvoll. Durch den Verlust wichtigen geistigen Eigentums
an Wettbewerber oder Hacker können grosse finanzielle
Schäden und ein erheblicher Imageverlust entstehen. Um Unternehmenserfolge
zu schützen und den Verlust von Kunden zu
verhindern, muss dem Schutz geistigen Eigentums also höchste
Priorität eingeräumt werden.
Für IT-Teams in Industrieunternehmen ist die Einführung einer
Multifaktor-Authentifizierung (MFA) ein wesentlicher Schritt,
um ihre sensiblen Netzwerkdaten sichern zu können. Es existieren
diverse Lösungen, die über die gängige Zwei-Faktor-Authentifizierung
(2FA) hinausgehen. Per biometrischer Authentifizierung
– oder durch das Einloggen über eine mobile App
– kann die sichere Anmeldung bei Computern, Cloud-Services,
VPNs und sonstigen Anwendungen garantiert werden.
Data Loss Prevention ist ein weiteres Kernelement, mit dem
sich Datenlecks reduzieren lassen. Verstösse gegen die Datensicherheit
werden durch die konsequente Analyse versendeter
Dokumente entdeckt und eingedämmt. Das Durchsickern ver-
41
Industrie 4.0
traulicher Informationen aus dem Netzwerk lässt sich so effektiv
verhindern. Denn sobald ein Leak erkannt wurde, wird die
Verbindung blockiert oder unter Quarantäne gestellt sowie der
zuständige Administrator umgehend benachrichtigt.
Mangel an Fachkräften für IT-Sicherheit
Ein erhebliches Problem ist der Fachkräftemangel im Bereich
IT-Security, der laut ESG von Jahr zu Jahr drastischer wird. Das
trifft besonders in der Industrie zu, die von ihren komplexen
und spezialisierten Technologien abhängiger ist als die meisten
anderen Branchen. Qualifizierte Fachkräfte, die sensible
Betriebstechnik (Operational Technology, OT) und industrielle
Kontrollsysteme (ICS) ordnungsgemäss verwalten und sichern
können, sind selten. In Anbetracht des zunehmenden Mangels
an Fachkräften für IT-Sicherheit und der Tatsache, dass es oft
mehrere Monate dauern kann, eine freie Stelle in der Fertigung
zu besetzen, sollte die Industrie folglich Sicherheitslösungen
priorisieren, die einfach zu implementieren sind. Zudem lässt
sich dadurch auch die Abhängigkeit von hochgradig spezialisierten
IT-Profis verringern.
Um die IT-Sicherheit eines Unternehmens zu verbessern, reicht
es nicht mehr aus, sich nur auf herkömmliche Netzwerkkomponenten
und Computer zu konzentrieren. Es muss das Bewusstsein
dafür geschärft werden, dass moderne Cyberkriminelle oft
einen mehrstufigen Ansatz verfolgen, wenn sie Industriebetriebe
ins Visier nehmen. Bei der Entwicklung von Sicherheitsstrategien
sollten Unternehmen deswegen darauf achten, sämtliche
Prozesse so weit wie möglich zu vereinfachen. Dabei sind
folgende Punkte entscheidend: eine Verbesserung der Transparenz,
die Durchführung häufiger Sicherheitsscans und Geräte,
die immer auf dem neuesten Stand sind.
Marc Laliberte
Der Autor Marc Laliberte ist leitender Sicherheitsanalyst bei
WatchGuard Technologies. Er hat sich auf Netzwerksicherheitsprotokolle
und Internet of Things-Technologien spezialisiert. Zu
seinen täglichen Aufgaben gehört die Recherche und Berichterstattung
über die neuesten Bedrohungen und Trends im Bereich
der Informationssicherheit.
42
Industrie 4.0
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43
Industrie 4.0
Das Unbekannte prognostizieren
Olga Fink entwickelt Algorithmen der künstlichen Intelligenz für Industrieanlagen, Schienenfahrzeuge und Kraftwerke. Ziel der
37-jährigen Forscherin ist es, seltene Ereignisse zu prognostizieren, bevor sie auftreten. Damit sorgt sie dafür, dass Anlagen
und Fahrzeuge länger und sicherer betrieben werden können.
Wie prognostiziert man etwas, das man noch nie (oder sehr
selten) beobachtet hat? Wie macht man die Ergebnisse von Algorithmen
der künstlichen Intelligenz interpretierbar für Experten?
Wie unterstützt man Experten in ihren Entscheidungen,
wenn die Algorithmen etwas detektiert haben? Diesen Fragen
geht Olga Fink in ihrer Forschung nach. Die 37-jährige ist Professorin
für Intelligente Instandhaltungssysteme an der ETH
Zürich.
Mit ihrer Forschungsgruppe entwickelt sie Algorithmen der
künstlichen Intelligenz, um die Sicherheit und Lebensdauer von
sicherheitskritischen Anlagen wie Kraftwerken, Industrieanlagen
oder Transportsystemen zu verbessern. «Unsere Forschung
kann man mit der Überwachung des Gesundheitszustandes von
Menschen vergleichen, allerdings mit dem Unterschied, dass
unsere Patienten Fahrzeuge oder Industrieanlagen sind», sagt
die Forscherin.
Lernen von Ausnahmefällen
Normalerweise lernen Algorithmen aus Beispielen. Sie benötigen
möglichst viele Daten, um Muster zu erlernen und auf neue
Daten zu übertagen. Bei seltenen Ereignissen wie Ausfällen von
sicherheitskritischen Anlagen, fehlen solche Beispiele. «Solche
Anlagen sind so ausgelegt, dass sie nur selten ausfallen.
Es würde zum Teil Jahrzehnte dauern, um genügend Bespiele
zu sammeln, von denen man lernen kann», beschreibt Fink die
Herausforderung, die sich ihr täglich stellt. Die Entwicklung von
Algorithmen, die eine Prognose von solchen Ereignissen ermöglichen,
steht denn auch im Zentrum ihrer Forschung.
44
Industrie 4.0
Eine der Anforderungen ist es, dass die Algorithmen möglichst
auch für neue Systeme, für die noch kaum Daten gesammelt
worden sind, einsetzbar sein sollten. Sie sollten aber auch nicht
nur für ein einzelnes Fahrzeug oder eine einzelne Anlage gültig
sein. Die Algorithmen sollten möglichst einfach übertragbar
und auf grosse und vielfältige Flotten erweiterbar sein. Auch
sollten die Ergebnisse der Algorithmen für Fachexperten nachvollziehbar
und interpretierbar sein. Nur so würden sie den
Empfehlungen der Algorithmen auch vertrauen können.
Um dies alles zu ermöglichen, bringt Fink das Beste aus zwei
Welten zusammen: die Lernfähigkeit der KI-Algorithmen und
die Interpretierbarkeit der physikalischen Modelle. Sie kombiniert
Algorithmen mit physikalischen Modellen, die das Verhalten
der Anlagen modellieren. «Damit kann man nicht nur
prognostizieren, wann die Anlage ausfällt, sondern auch den
Betrieb der Anlagen so anpassen, dass die Auswirkungen von
Fehlfunktionen oder Ausfällen gemildert werden», betont die
ETH-Professorin.
Einblick in die Eisenbahnindustrie
Mit intelligenten Systemen zur Fehlerprognose beschäftigt sich
die Wissenschaftlerin seit 2009. Damals begann sie an der ETH
Zürich ihr Doktorat. Nach Abschluss ihrer Dissertation setzte
sie ihre wissenschaftliche Tätigkeit am Massachusetts Institute
of Technology (MIT) als affiliierte Wissenschaftlerin fort und
nahm parallel dazu eine Stelle in der Eisenbahnindustrie an.
«Mein Ziel ist es, innovative Methoden zu entwickeln, die relevante
Probleme dieses Zweigs lösen. Dazu braucht man entsprechende
Erfahrungen und Einblick in diese Industrie.»
Schnell merkte sie jedoch, dass sie sich voll auf die Forschung
konzentrieren wollte. So wechselte sie schon bald an die Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), wo
sie als Gruppenleiterin die Forschung im Bereich der intelligenten
Instandhaltungssysteme aufbaute. In 2018 kam sie dann
zurück an die ETH Zürich, als sie die vom Schweizer Nationalfonds
(SNF) geförderte Professur erhielt.
«Bevor ich als Dreizehnjährige mit meiner Familie nach Deutschland
kam, bin ich in Westsibirien aufgewachsen», erzählt sie.
«Das Leben dort ist hart, aber ich habe gesehen, wie Kreativität
Dinge möglich machte, welche unmöglich erschienen». Das hat
ihre Einstellung geprägt. «Es gibt immer einen Weg, das Beste
aus einer Situation zu machen» sagt sie. Kreative Wege bestimmen
auch ihre Forschung. So ist die Wissenschaftlerin, die 2019
in den illustren Kreis der WEF Young Scientists aufgenommen
wurde, im Moment dabei, ihre Algorithmen für andere Bereiche
nutzbar zu machen, zum Beispiel für die Hochwasservorhersage
oder die Früherkennung von Naturgefahren. «Je tiefer wir in
der Forschung gehen, desto mehr Potenzial sehe ich und desto
weiter wird mein Horizont», sagt Olga Fink.
Neue Ideen entwickeln
Den weiten Horizont mag sie übrigens nicht nur im übertragenen
Sinn. Einer ihrer Lieblingsplätze ist eine Sitzbank nahe
ihrem Wohnort Winterthur, von der sie bis zum Schloss Kyburg
blicken kann. Zu dieser Bank kommt sie oft, um neue Ideen zu
entwickeln. Auch auf persönlicher Ebene liebt sie es, ihren Horizont
zu erweitern und Menschen aus der ganzen Welt zu treffen.
In ihrer Forschungsgruppe hat sie Menschen verschiedener
Nationalität zusammengeführt und privat ist sie seit über zehn
Jahren mit einem Inder verheiratet. Für sie ist diese Ehe ein Sinnbild
für ihr Leben. «Wir verbinden Asien und Europa und leben
unseren eigenen Kulturmix.»
45
Industrie 4.0
Simulations-Mikroskop prüft
Transistoren der Zukunft
Seit der Entdeckung von Graphen stehen zweidimensionale Materialien im Fokus der Materialforschung. Mit ihnen liessen sich
unter anderem winzige, leistungsstarke Transistoren bauen. Forscher der ETH Zürich und der EPF Lausanne haben nun aus 100
möglichen Materialien 13 vielversprechende Kandidaten entdeckt.
Mit zunehmender Miniaturisierung elektronischer Bauelemente
kämpfen Forschende mit unerwünschten Nebeneffekten: Bei
Transistoren im Nanometer-Massstab aus herkömmlichen Materialien
wie Silizium, kann es zu Quanteneffekten kommen, die
die Funktion der Bauteile beeinträchtigen. Zu ihnen zählen zum
Beispiel Leckströme. Das sind Ströme, die auf «Abwegen» fliessen
und nicht über den dafür vorgesehenen Leiter, zwischen
dem Source- und Drain-Kontakt. Deshalb ging man davon aus,
dass das Moore‘sche Gesetz wegen dieser fortschreitenden Miniaturisierung
in naher Zukunft an seine Grenzen stösst. Dieses
Gesetz besagt, dass sich die Anzahl der integrierten Schaltkreise
pro Flächeneinheit alle 12 bis 18 Monate verdoppelt.
Letztlich bedeutet dies, dass die derzeit hergestellten Transistoren
auf Siliziumbasis - FinFETs genannt und mit denen fast
jeder Supercomputer ausgestattet ist - aufgrund von Quanteneffekten
nicht mehr beliebig kleiner gebaut werden können.
Zweidimensionale Hoffnungsträger
Eine neue Studie Forschender der ETH Zürich und der EPF Lausanne
geht nun aber davon aus, dass dieses Problem mit neuen
zweidimensionalen Materialien überwunden werden könnte.
Das zumindest lassen die von ihnen durchgeführten Simulationen
auf dem Supercomputer «Piz Daint» vermuten.
Die Forschungsgruppe von Mathieu Luisier vom Institut für Integrierte
System (IIS) an der ETH Zürich und Nicola Marzari von der
EPFL nutzten für ihre Simulationen die Forschungsergebnisse,
die Marzari und sein Team 2018 erzielt hatten: Aus einem Pool
von über 100‘000 Materialien extrahierten sie damals mit Hilfe
von aufwendigen Simulationen auf «Piz Daint» 1825 vielversprechende
Komponenten, aus denen zweidimensionale Materiallagen
gewonnen werden könnten – dies 14 Jahre nach der Entdeckung
von Graphen. Dabei wurde sich die Forschung erstmals
bewusst, dass sie zweidimensionale Materialien herstellen kann.
Die Forschenden haben nun von diesen über 1800 Materialien
100 Kandidaten ausgewählt, die aus einer Monoschicht von Atomen
bestehen und sich für den Bau von hochskalierenden Feldeffekttransistoren
(FETs) eignen könnten. Unter dem «ab initio»-
Mikroskop untersuchten sie deren Eigenschaften. Das heisst, sie
haben auf dem CSCS-Supercomputer «Piz Daint» zuerst die Dynamik
der Moleküle, aus denen das Material besteht, einschliesslich
deren Elektronenstruktur, berechnet. Diese Berechnungen
kombinierten sie mit einem sogenannten Quantum Transport
Simulator, um die möglichen Elektronen- oder Loch-Stromflüsse
durch die virtuell erzeugten Transistoren zu simulieren. Der
genutzte Quantum Transport Simulator wurde von Mathieu
Luisier zusammen mit einem weiteren ETH-Forschungsteam
entwickelt. Luisier und sein Team erhielten 2019 für das dem
Simulator zugrundeliegende Verfahren den Gordon-Bell-Preis.
Den optimalen Kandidaten finden
Entscheidend für den Transistor ist, dass die Stromflüsse von
einer oder mehreren Steuerelektroden des Transistors, den
Gate-Kontakten, optimal kontrolliert werden können. Dank der
46
ultradünnen Natur von zweidimensionalen Materialien – sie
sind meist dünner als ein Nanometer –, kann ein einziger Gate-
Kontakt (single-gate) den Fluss von Elektronen und Lochströmen
modulieren, und einen Transistor komplett ein- und ausschalten.
«Obwohl alle 2-D Materialien diese Eigenschaft besitzen, eignen
sich nicht alle für logische Anwendungen», betont Luisier,
«nur solche die zwischen Valenzband und Leitungsband eine
ausreichend grosse Bandlücke haben.» Die Materialien mit
grosser Bandlücke verhindern sogenannte Tunneleffekte der
Elektronen und somit die dadurch verursachten Leckströme
– genau nach diesen Materialien suchten die Forschenden in
ihren Simulationen.
Ihr Ziel war, zweidimensionale Materialien zu finden, die sowohl
als n-Typ-Transistor (Elektron-Transport) wie auch als p-
Typ-Transistor (Loch-Transport) einen Strom liefern können,
der stärker als drei Milliampere pro Mikrometer ist. Deren Kanallänge
darf zudem bis zu fünf Nanometer winzig sein, ohne
dass dies das Schaltverhalten beeinträchtigt. «Erst wenn diese
Bedingungen erfüllt sind, können auf zweidimensionale Materialien
basierende Transistoren die herkömmlichen Si-FinFETs
übertreffen», sagt Luisier.
Industrie 4.0
«Wir haben eine der grössten Datenbanken von Transistormaterialien
kreiert. Mit diesen Ergebnissen hoffen wir, dass wir
Experimentatoren, die mit 2-D Materialien arbeiten, dazu motivieren
neue Kristalle zu exfolieren, um damit die künftigen logischen
Schalter herzustellen», sagt der ETH-Professsor.
Die Forschungsgruppen von Luisier und Marzari arbeiten eng
im National Centre of Competence in Research (NCCR) «Marvel»
zusammen und publizierten ihre jüngsten gemeinsamen
Ergebnisse in der Fachzeitschrift ACS Nano. Sie sind überzeugt,
dass Transistoren, die auf diesen neuen Materialien basieren,
jene aus Silizium oder aus den derzeit populären Übergangsmetall-Dichalkogeniden
ablösen. Somit könnte die Gültigkeit des
Mooreschen Gesetz weiter aufrechterhalten werden.
Der Ball liegt bei den Experimentalforschern
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte identifizierten die
Forschenden 13 mögliche zweidimensionale Materialien, mit
denen solche Transistoren gebaut werden und die zugleich die
Fortsetzung des Mooreschen Skalierungsgesetzes gewährleisten
könnten. Einige der gefundenen Materialien sind bereits bekannt,
zum Beispiel Schwarzer Phosphor oder HfS2, ein sogenanntes
Übergangsmetall-Dichalkogenid. Andere seien jedoch
neu, betont der Forscher. Zu ihnen zählen Verbindungen wie
Ag2N6 oder O6Sb4.
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Industrie 4.0
Ford experimentiert mit vierbeinigen
Robotern für den Einsatz in schwer zu-
gänglichen Fabrikbereichen
Anfang August erprobt Ford vierbeinige Roboter im US-amerikanischen Van Dyke-Getriebewerk. Sie sollen Laser-Scans der
Anlage anfertigen. Ziel ist die effiziente Modernisierung der Anlage auf Basis von digitalen Daten
Die Roboter, die auch über HD-Kameras verfügen, können in
schwer zugänglichen Bereichen innerhalb der Anlage eingesetzt
werden
Ford hat zwei Roboter mit den Spitznamen Fluffy und Spot von
Boston Dynamics gemietet, das renommierte Unternehmen ist
bekannt für den Bau von mobilen Robotern
Roboter-Technologie könnte helfen, finanzielle Mittel einzusparen,
Anlagen schneller umzurüsten und somit neue Fahrzeuge
früher auf den Markt zu bringen Ford experimentiert
mit vierbeinigen Robotern, die extrem wendig sind und über
ein hundeähnliches Bewegungsprofil verfügen. Sie können
360-Grad-Scans durchführen, Steigungen von bis zu 58 Prozent
bewältigen und sogar Treppen steigen. Die etwa 30 Kilogramm
schweren Roboter sind Teil eines Pilotprojekts von Ford,
das Zeit und Kosten senken sowie die Effizienz des Anlagenmanagements
steigern soll.
Fluffy, der Name wurde von der Roboter-Bedienerin Paula Wiebelhaus
vergeben, ist eines der beiden Exemplare, die Ford von
Boston Dynamics gemietet hat; das Unternehmen ist bekannt
für die Entwicklung mobiler Roboter. Sein technologischer
Zwilling heißt Spot, dabei handelt es sich um den tatsächlichen
Namen des Produkts. Beide Roboter werden Anfang August im
US-amerikanischen Ford Van Dyke-Getriebewerk zum Einsatz
kommen. Dank ihrer leuchtend gelben Farbe sind sie gut zu erkennen.
Ausgestattet mit fünf Kameras können die Roboter fast
zwei Stunden lang mit bis zu 5 km/h bewegt werden, um den
Anlagenboden zu scannen und die Ingenieure mit Daten zu versorgen,
die für die Aktualisierung des Werks erforderlich sind.
„Wir entwerfen und bauen Anlagen. Normalerweise werden danach
im Laufe der Jahre Änderungen vorgenommen, die jedoch
nur selten digital dokumentiert werden“, sagte Mark Goderis,
Digital Engineering Manager, Ford Motor Company.
„Wenn die Roboter unsere Anlage scannen, können wir sehen,
wie sie zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich aussieht und ein
neues Konstruktionsmodell erstellen. Dieses digitale Modell
wird dann verwendet, wenn wir die Anlage für neue Produkte
umrüsten müssen“.
Ohne Fluffy und Spot wären die Arbeiten an der Werksanlage
viel mühsamer.
„Früher machten wir alles zu Fuß. Wir benutzten ein Stativ und
standen innerhalb der Anlage jedes Mal fünf Minuten herum
und warteten darauf, dass der Laser scannte“, fügte Goderies
hinzu. „Das Scannen einer Anlage kann auf diese Weise bis zu
zwei Wochen dauern. Mit Hilfe der Roboter sind wir in der Lage,
die Arbeiten in der Hälfte der Zeit durchzuführen“.
Der herkömmliche Scanning-Prozess ist mit Kosten von fast
300.000 US-Dollar auch teurer als der Einsatz der Roboter.
Wenn dieses Pilotprojekt funktioniert, könnte Ford alle seine
Werke für einen Bruchteil der bisher anfallenden Kosten scannen.
So könnte die Spitzen-Technologie helfen, finanzielle Mittel
einzusparen und Anlagen schneller umzurüsten und letzt-
48
Industrie 4.0
endlich dazu beizutragen, neue Fahrzeuge früher auf den Markt
zu bringen.
In der augenblicklichen Konfiguration können die Roboter so
programmiert werden, dass sie einem bestimmten Weg folgen,
vorgesehen ist außerdem eine Fernsteuerung aus bis zu 50 Metern
Entfernung, hierfür existiert bereits eine App, die mit Tablet-Computern
kompatibel ist.
„Der Schlüssel zu Fluffy und Spots Erfolg ist ihre Agilität“, sagt
Wiebelhaus, die ihren Roboter über einen Gaming-ähnlichen
Controller steuert, der es ihr ermöglicht, die Kameraansicht aus
der Ferne zu sehen. Sollte es zu einem Problem kommen, verfügt
das Steuergerät über einen sicheren Stopp-Mechanismus,
der verhindert, dass der Roboter mit irgendetwas kollidiert.
Die Roboter verfügen über drei Bewegungs-Programme: eines
für Spaziergänge auf gleichförmigem Untergrund, eines für unebenes
Gelände und eine spezielle Einstellung fürs Treppensteigen.
Sie können auch in der Hocke operieren, wodurch sie in
besonders schwer zugänglichen Anlagenbereichen eingesetzt
werden können. Steigungen von bis zu 58 Prozent, dies entspricht
30 Grad, stellen ebenfalls kein Problem dar. Wenn sie
fallen, können sich die Roboter selbsttätig aufrichten. Sie halten
stets einen Sicherheitsabstand zu Objekten, um Kollisionen zu
verhindern. Zusätzliche mobile Transportmodule, sogenannte
Scouter, tragen Fluffy und Spot bedarfsweise auf längeren Streckenabschnitten,
um Batteriestrom zu sparen.
„Es gibt Bereiche in der Anlage, die man nicht betreten möchte
oder kann, weil sie sehr schwer zugänglich sind“, sagt Wiebelhaus.
„Es ist einfacher und sicherer, Fluffy und Spot dorthin zu
schicken“. Wiebelhaus sieht in den niedlich anmutenden Robotern
mit dem hundeähnlichen Bewegungsprofil ein zukunftsweisendes
Fertigungswerkzeug. „Mit Fluffy und Spot wollen wir
die Grenzen in der Fertigung ausloten und ermitteln, welchen
Wert der Einsatz von mobilen Robotern für das Unternehmen
hat“.
Ford-Werke GmbH
49
Mobilität
Volvo V60 Recharge for Business:
Exklusives Topangebot für Geschäftskunden
Mit dem «Volvo V60 Recharge for Business» bietet der schwedische Premiumhersteller
ein limitiertes Exklusivangebot für Schweizer Geschäftskunden:
Der Volvo V60 Recharge Plug-in Hybrid T6 AWD in der höchsten Ausstattung
«Inscription» ist zum einmaligen sowie transparenten Vorzugspreis
von CHF 49‘990.- (netto) erhältlich.
Mit dem Volvo V60 Recharge for Business sind Flottenkunden
für jede Situation optimal vorbereitet –
und können ihr Fahrerlebnis sowie ihren Verbrauch
ganz einfach nach Bedarf anpassen. Dank Plug-in
Hybridmotoren der neusten Generation geniessen
die Fahrer kompromisslose Leistung kombiniert
mit Effzienz und Nachhaltigkeit. Über 50 Kilometer
(gemäss WLTP-Zyklus) können sogar rein elektrisch
zurückgelegt werden – ideal für das tägliche emissionsfreie
Pendeln.
Umfangreiche Sicherheits- und Komfortoptionen basierend
auf der T6 Plug-in Hybrid Motorisierung bietet Volvo
eine limitierte Anzahl an vorkonfgurierten Fahrzeugen
an, welche zum Netto-Vorzugspreis von CHF 49‘990.- angeboten
werden. Die Fahrzeuge der höchsten Ausstattungslinie
Inscription sind in vier eleganten Farben (Onyx
Black, Osmium Grey, Pebble Grey, Crystal White) verfügbar
und bieten sowohl im Äusseren wie auch im Inneren
ein sehr gutes Gesamtpaket an Sicherheits- und Komfortoptionen.
Das Angebot ist auch mit flexiblem Volvo Car
Full Service Leasing verfügbar.“
Ein Schlüssel, zwei Motoren
Die Antriebstechnologie kombiniert einen 4-Zylinder-Benzinmotor
mit 253 PS, der die Vorderräder
antreibt, sowie einen Elektromotor mit 87 PS, der
auf die Hinterräder wirkt. Das Zusammenspiel der
beiden Motoren kann einfach über fünf Fahrmodi
justiert werden – angepasst an die Fahrsituation und
den individuellen Wünschen. Unterm Strich proftieren
Flottenkunden von einer Leistung, für die sonst
ein deutlich grösserer konventioneller Motor notwendig
wäre, während Verbrauch und TCO sehr tief
ausfallen.
Partnerschaft mit myclimate
Nebst einer Energieetikette A proftiert das Modell zusätzlich
von einer Partnerschaft mit myclimate: Die
Produktion der Fahrzeuge sowie die kalkulierte Menge
an CO2-Ausstoss über drei Jahre wird seitens Volvo Car
Switzerland vollumfänglich kompensiert. Dabei wird das
Produkt von der Wiege bis zur Bahre analysiert. Es werden
also sämtliche Rohstoffe, Transporte, Produktionsprozesse
sowie die Nutzung und die Entsorgung eines
Produktes betrachtet und auf die Nutzungszeit heruntergebrochen.
Man darf von einem CO2 neutralen Produkt
sprechen.
50
Mobilität
Volvo V60 Recharge
Plug-in Hybrid T6 AWD
Metallic-Lackierung
18 Zoll Black /Diamond Cut Räder
Inellisafe Pro Pack
Power Seats Pack
Xenium Pack inkl: 360 Grad Kamera und
Assist Pilot
Park
Winter Pack
Head-up Display
Seitenfenster: Türen hinten & Heckfenster
abgedunkelt
Handschufach abschliessbar
Ladekabel Type J, für Haushaltssteckdose
Volvo Swiss Premium
Volvo On Call.
Weitere Infos unter:
volvocars.ch/v60-recharge-for-business
51
Mobilität
Der erste BMW iX3
Das Konzept: Das erste BMW Sports Activity Vehicle mit rein elektrischem Antrieb.
Der Antrieb: Mit überlegener Effizienz zu maximaler Reichweite. Das Design:
Proportionen eines BMW X Modells und BMW i typische Akzente. Die Ausstattung:
Komfort, Premium-Ambiente und Funktionalität nach Maß. BMW Charging:
Innovative Produkte und digitale Services für einfaches und komfortables Laden.
Premiere für vollelektrische Mobilität in einem BMW X Modell:
Neuer BMW iX3 (Kraftstoffverbrauch kombiniert im gesetzlichen
Testzyklus NEFZ : 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert:
17,8 – 17,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km;
Kraftstoffverbrauch kombiniert im gesetzlichen Testzyklus
WLTP: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 19,5 – 18,5
kWh/100 km; CO2 Emissionen kombiniert: 0 g/km) kombiniert
lokal emissionsfreie Fahrfreude mit BMW typischer Sportlichkeit
sowie mit dem Komfort und der vielseitigen Funktionalität
und Geräumigkeit des Erfolgsmodells BMW X3. Konsequente
Umsetzung der Elektrifizierungsstrategie der BMW Group:
Technologiekompetenz aus der Entwicklung von BMW i Automobilen
wird erstmals für ein rein elektrisch angetriebenes Modell
der Kernmarke BMW genutzt.
• Neuer BMW iX3 wird als erstes elektrisches Modell der
Marke am chinesischen Fertigungsstandort Shenyang auch für
den Export produziert. Seine Markteinführung startet noch im
Jahr 2020 in China.
• Strategischer Ansatz „Power of Choice“ berücksichtigt
Vielfalt an Kundenanforderungen und gesetzlichen Regelungen
in aller Welt: BMW X3 als erstes Modell sowohl mit Ottound
Dieselmotoren als auch mit Plug-in-Hybrid-System und
reinem Elektroantrieb verfügbar.
• Neuer BMW iX3 als Wegbereiter für BMW eDrive Technologie
der fünften Generation. Signifikante Fortschritte in den
Bereichen Leistungsdichte, Reichweite, Gewicht, Bauraumbedarf
und Flexibilität. Leistungsdichte des Elektroantriebs
gegenüber bisherigen vollelektrischen Fahrzeugen der BMW
Group um 30 Prozent, gravimetrische Energiedichte des Hochvoltspeichers
auf Zellenebene um 20 Prozent gesteigert. Jüngste
Ausführungen der in Eigenregie entwickelten Komponenten
Elektromotor, Leistungselektronik, Ladetechnik und Hochvoltspeicher
kommen ab 2021 auch im BMW iNEXT und im BMW i4
zum Einsatz.
• Deutliche Effizienzsteigerung gegenüber BMW i3
durch hochintegrierte Antriebstechnologie. Elektromotor, Leistungselektronik
und Getriebe erstmals in einem zentralen Gehäuse
angeordnet. Hochvoltspeicher der fünften BMW eDrive
Generation mit aktuellster Batteriezellen-Technologie und
Brutto-Energiegehalt von 80 kWh ermöglicht Reichweite von
bis zu 460 Kilometern im gesetzlich vorgeschriebenen neuen
Testzyklus WLTP (bis 520 Kilometer im NEFZ Testzyklus). BMW
Group kontrolliert mit eigenem Beschaffungsprozess für die
Batteriezellen-Rohstoffe Lithium und Kobalt die Einhaltung von
Umwelt- und Sozialstandards.
52
Mobilität
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Der ID.3 ist für Volkswagen wichtig. VW will mit diesem Modell auf breiter Front in die E-Mobilität
starten. Klares Ziel der Offensive: Bis 2025 soll die Marke Weltmarktführer in der E-Mobilität
sein. Somit hängt vom ID.3 viel ab. Der Auftakt wird aber holprig: Erst kurz vor der geplanten
Auslieferung im September wird auch die Software des neuen ID.3 fertig und nachträglich
auf produzierte Autos aufgespielt. Zwei Funktionen werden dann noch fehlen: Der Fernbereich
des Head-Up-Displays und die Smartphone-Integration. Ein entsprechendes Update soll aber
nur wenige Monate später folgen.
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Mobilität
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Mobilität
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Impressum
Impressum
Herausgeber:
Vessa GmbH
Stadtion 122
4252 Bärschwil
Verlagskeitung:
Christoph Borer
c.borer@vessa-media.ch
Redaktion:
Gabriela Sokoli
Verkauf:
Christoph Borer
Wiliam Müller
Grafik und Satz:
Belfiore Working Group
Bilderquellen:
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Integrated Communikations
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Eset
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Bmw Schweiz
Land Rower Schweiz
VW Group
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Druckerei:
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