Storytelling AstroEdutainment
Eine Nacherzählung eines potentiellen Teilnehmers einer Veranstaltung, die von Choros in Kooperation mit Amateurastronomen und dem Koch Rudi Pichler, so durchgeführt hätte werden können.
Eine Nacherzählung eines potentiellen Teilnehmers einer Veranstaltung, die von Choros in Kooperation mit Amateurastronomen und dem Koch Rudi Pichler, so durchgeführt hätte werden können.
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Eine unvergessliche Veranstaltung
mit Sonne, Mond & Sternen
Eine Nacherzählung
Der Tag der Entscheidung
Meine Firma hatte mich mit meinen Kollegen wieder einmal eingeladen um die
Message des Monats zu hören. Ein Pflichttermin, denn wer nicht dabei ist, den
erschlägt sozusagen das „Nichtanwesenheit-Schwert“ und das ist nicht gut.
Man kommt sich vor wie ein Geächteter, ein a-Sozialer…Nun gut, das Programm
gab bis zu diesem Tag auch nicht immer viel her.
Wir wurden über die Erfolge der Firma informiert, wie gut es uns eigentlich geht
und dass wir dafür die Corporate Behaviour im Rahmen unser Corporate ID
einhalten sollten.
Bis zu diesem Tag! Denn am diesem Donnerstag, vor 2 Jahren war alles anders.
Schon am Eingang des Saales begrüßten uns zwei Hostessen in modernem
Outfit und reichten uns eine Art Eintrittskarte. Es war mehr eine kleine Information
über das heutige Programm. Es war der Eintritt in einen Raum, in dem
6 große atemberaubend schöne Bilder von Galaxien aus dem Weltraum hingen.
Darunter jeweils eine Erklärung was diese Bilder bedeuten und ich wurde das
erste Mal wirklich auf das Mass „Lichtjahr“ aufmerksam.
Auf den Stehtischen standen Schnapsgläser mit einer lavaähnlichen Flüssigkeit
auf einer ovalen Scheibe mit dem Spruch: „Beamen Sie sich ins Weltall!“ - Ich
war mir nun nicht sicher ob das Spaß oder Ernst war. Denn Schnaps und Wegbeamen
hatte für mich eine bestimmte Bedeutung und die wird ja wohl nicht
jetzt und hier realisiert werden. Daneben stand schwarzes Brot, Lavabrot stand
geschrieben. Alles etwas skurril für mich, aber auch irgendwie interessant.
Nachdem ich mir an der Getränkebar einen Drink genommen hatte und mit ein
wenig Small Talk über die Galaxien mit den Kollegen die Zeit bis zum Beginn
vertrieben hatte, kam mein Chef auf die Bühne und verkündete, dass dieser Tag
ein Entscheidungstag sei. Seine Worte habe ich noch in Erinnerung: „Ab heute
werden Sie sich stets an jedes Ihrer Meetings erinnern können!“ Er meinte, dass
jedes Meeting mit begleitenden Emotionen stattfinden wird, im Kleinen wie im
Großen. Mit wissenschaftlichen Beiträgen sollten wir sogar einen zusätzlichen
Benefit haben, viel neues berührendes Wissen zu erlangen! Und, dass heute
unser Thema nicht die Erdkunde sei, wie man vielleicht bei einem Lava-Shot
und Lava-Brot vermuten könnte, sondern die Astronomie!
Schnick, Schnack, dachte ich mir und ein Versprechen. Aber irgendwie klang
das doch auch interessant. Er stellte Franz Mahnig vor, ein Astronom von der
in Salzburg 2018 installierten Sternwarte. Ein sympathischer Typ, der sich kurz
vorstellte und dann aber auch gleich Bilder sprechen lies! Nach der Verdunkelung
erschienen atemberaubende Bilder von Galaxien, vom Sternenhimmel und
vom Mond und Sonnenfinsternissen. Ich dachte mir: „Wow, was für schöne Bilder!“.
Nach dem ersten Durchlauf lies er die Bilder nochmals abspielen, erklärte
diese und hantierte mit Begriffen, die mir fremd waren. Kugelsternhaufen, Andromeda-nebel,
Milchstraße und Co. Ich meine ich weiß schon, dass wir in der
Milchstraße sind, aber der Rest; aber wie gesagt, es klang echt interessant und
mit Spannung erwartete ich, was jetzt noch kommt.
Nach diesen Bildern begann ein Vortrag vom Astronomen, der uns das Entstehen
eines Sterns, wie unserer Sonne, erklärte, wie lange Menschen auf der Erde
leben und wie es um uns in der Zukunft aussehen wird und damit meinte er
nicht den Morgen von „Fridays for Future“, sondern er sprach in 10 bis 100.000er
Einheiten - ich meine damit Jahren. Wie warm es werden wird und wer noch
überleben wird und wie sich die Menschen mit Robotern vereinen werden und
so. Wow, tja, darüber hatte ich mir noch keinen Kopf gemacht und irgendwie
kam diese Perspektive auch etwas überraschend. Da sieht man mal wie vergänglich
und im Grunde unbedeutend man eigentlich ist und doch bin ich und
meine Familie das wichtigste in der Welt, für mich das Wichtigste im Universum.
Er erzählte auch wie die Chancen stehen, dass wir aussiedeln, wenn’s zu
heiß wird und wie weit es wäre zum nächsten Stern und so. Ich kann mich an
die Zahl in 1 Sekunde 7 x um die Erde - das ist Lichtgeschwindigkeit und an die
3 Millionen Jahre in einem Jumbo-Jet zum nächsten Stern erinnern und prah-
le auch heute noch manches Mal mit diesem Wissen – weis ja nicht Jeder!
Mit imposanten Bildern zeigte er das Sterben von Sternen, die Ihre Hüllen abwerfen
und je nach Größe verschieden explodieren. Da gibt’s welche denen in
einer Woche das Licht ausgeblasen wird und andere die brauchen zum Sterben
100.000 Jahre. Echt krass! Und dann kam das Schärfste. Auf der Decke glitzerten
Sterne und mit seiner Software konnte er uns den heutigen Sternenhimmel
live zeigen. Auf dem Bildschirm zoomte er hinein und zeigte uns eine SuperNova,
das ist so eine Explosion von einem Stern. Stark war auch das Ende, indem
er so eine Art Zeitreise zurück zum hier und jetzt und nach Salzburg machte.
Finale. Stille im Saal. Applaus und dann mein Chef, der sich bedankte und uns
über die zwei neuen Projekte berichtete an denen die Firma gerade arbeitete.
Er nahm auch ein paar Anleihen am Vortrag des Astronomen und am Ende
stellte er Rudi Pichler vor, den Koch! Ein Koch und die Astronomie?
Auch Rudi Pichler erzählte kurz wie er auf diese Bühne kam und erklärte,
dass er in der Sternwarte das Universum kennen gelernt hätte und sein Blickwinkel
sich verändert hat. Er hat tatsächlich Gerichte gemacht, die immer eine
Brücke zum Universum in sich tragen. Jetzt war mir auch der Lava-Shot und
das Brot klar! Und er ließ einen Gang nach dem anderen auf metallenen Untersätzen
durch servieren; „Schließlich hat die Erde ja auch einen Eisenkern“,
meinte er süffisant!
Er erklärte jedes Gericht von seiner Küchenstation aus, die er mitgebracht hatte.
Im Hintergrund die Bilder der Gerichte auf der Leinwand. Ich kann mich
noch an den Stier erinnern, eine Fleischgericht das er dort live zubereitet hat
und so gab‘s auch eine kleine Kochlehre an diesem Abend. Übrigens gibt’s von
ihm auch einen Youtube Channel und eine eigenes Planeten-Koch Büchlein in
welchem diese Gerichte erklärt werden. Und dann kam für mich der kulinarische
Höhepunkt. Ich bin ja im Grunde ein Süsser ;), es wurden uns Planeten-
pralinen serviert. 8 Planeten von welchen jeder Einzelne extra für uns mit einem
besonderen Geschmack versehen wurde. Und die waren wirklich top. Ich
hab gerade den Geschmack der Haselnuss wieder im Mund, wenn ich daran
denke und diese Zeilen schreibe.
Außerdem weiß ich seither dass es Stein- und Gasplaneten gibt, denn beim
Rausgehen konnte sich jeder von uns eine 4er Box Planetenpralinen aussuchen.
Die inneren sind die Steinplaneten und die äußeren 4 die Gasplaneten! Bin sozusagen
schon eine Experte, was die Astronomie anlangt;) und hab die Pralinen
mittlerweile schon x-fach verschenkt.
Übrigens die beiden Projekte wurden nicht nur ein Erfolg, sie wurden zu einer
Stütze unseres Unternehmens.
Last but not least! Herzlichen Dank an meinen Chef, er hatte uns damals vor 2
Jahren nicht zu viel versprochen
Herbert Hubert
Abteilungsleiter
im November 2022
VOYAGER GOLDEN RECORD
u.a. mit Wolfgang Amadeus Mozart
„Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“
2. Arie der Königin der Nacht
CHOROS CONCEPT GMBH
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