LÄUFT. ist das Magazin des Frankfurter Laufshop. Und das sind die Themen der Herbst-Ausgabe: Gesund abnehmen: Mit Laufen klappt’s | In Corona-Zeiten besonders wichtig: So stärkt Sport das Immunsystem | Schnupfen, Grippe, Covid 19: Wieviel Sport ist jetzt noch erlaubt und was geht gar nicht? | Laufen und hören: Das sind die besten Lauf-Podcasts | Die 45 besten Laufschuhe für den Herbst | Adidas vs. Nike: Der Kampf um den schnellsten Schuh. Und wer sonst noch mitmischt | Rindfleisch: Gutes Fleisch für Top-Leistungen | Das und viele weitere Themen liest du jetzt in der neuen LÄUFT.
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BESONDERS WICHTIG
SO STÄRKT
SPORT DAS
IMMUNSYSTEM
INFEKTE & TRAINING
LAUFEN
UND HÖREN
WAS IST
ERLAUBT, WAS
GEHT GAR NICHT?
DIE BESTEN
PODCASTS
DIE
ERNÄHRUNG
– 45 –
BESTEN
LAUFSCHUHE
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geben dir auch Motivation und
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viele Läufer*innen zusammen, um
das Laufen so zu erleben, wie es
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Wenn du zu uns kommst, beachte
bitte die aktuellen Abstands- und
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eines ist beim Laufschuhkauf nicht
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Über alle Aktionen rund um den
Frankfurter Laufshop informieren
wir übrigens auch ausführlich auf
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Viel Spaß beim Lesen und
Laufen wünscht dein Team vom
Frankfurter Laufshop
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UNSER MONTAGSLAUFTREFF
Eine Institution der Frankfurter Laufszene:
Der Montagslauftreff vom Frankfurter Laufshop.
Jeden Montag um 19.30 Uhr startet der Lauftreff
mit fünf Tempogruppen. Die Teilnahme ist natürlich
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—
AUS DER REDAKTION
—
Foto: Norbert Wilhelmi
→ LAUFSCHUHTESTTAG
AM RHEINUFER IN KÖLN
Normalerweise verraten wir an dieser Stelle, wie wir
zu unseren Themen kommen, welche Stars der Szene
interviewt wurden, bei welchen Events Mitarbeiter am
Start waren und was sie dabei erlebt haben. Aber in
diesen Corona-Zeiten ist auch redaktionelles Arbeiten
alles andere als normal. Es gibt kaum Lauf-Events, über
die man berichten könnte. Treffen mit Läufern, die eine
besondere Geschichte haben? Fehlanzeige. Und von
Telefon-Interviews und Video-Konferenzen zu erzählen,
ist ja eher langweilig. Einer der wenigen Termine, die
stattfinden konnten, war unser Laufschuhtesttag, den
wir jedes Jahr zweimal zusammen mit den Händlern von
DEIN-LAUFPROFI.DE veranstalten. Aber weil es die
Corona-Regeln in NRW zu diesem Zeitpunkt untersagt
haben, mit mehr als 30 Personen im Freien Sport zu treiben,
musste auch der eine Nummer kleiner ausfallen. Wo
normalerweise die großen Laufschuhhersteller ihr Sortiment
auffahren, damit es von Journalisten und Händlern
getestet werden kann, waren diesmal einige Händler
und die Redaktion unter sich. Die Testmodelle standen
natürlich dennoch zur Verfügung und auf der Teststrecke
am Kölner Rheinufer zwischen Schokoladenmuseum
und Rheinauhafen hatten wir viel Spaß. Aber
noch wichtiger: Jeder LÄUFT.-Leser profitiert direkt
vom Know-how der Händler und der Redaktion. Nach
den ausgiebigen Tests, die natürlich auch im täglichen
Lauftraining weiterlaufen, werden in unserem Magazin
ausschließlich Laufschuhe vorgestellt, die so gut sind,
dass sie von den Händlern und der Redaktion empfohlen
werden. Welche das sind, liest du ab Seite 52.
„Laufen verleiht Kraft, macht Freude und bewegt
uns. Und das ist gerade in Corona-Zeiten wichtig."
Das sagt Jörg Seifert, Geschäftsführer der Händlergruppe
DEIN-LAUFPROFI.DE. Unter diesem Label
haben sich über 100 auf Running spezialisierte
Händler in Deutschland zusammengeschlossen.
Alle sind selbst passionierte Läufer und verstehen
sich als Berater in allen Fragen rund ums Laufen.
Das gilt besonders während der Corona-Pandemie,
in der viele Menschen das Laufen neu für sich entdeckt
haben. Es war und ist allein und draußen immer
möglich. Zudem stärkt die Bewegung an der frischen
Luft das Immunsystem, der Kopf wird frei, Raum für
neue Ideen und Glücksgefühle entstehen. Aber wer
mit dem Laufen anfängt, hat immer viele Frage. Was
ist die richtige Dosis? Wo sind die schönsten Strecken?
Aber auch: Welche Schuhe passen zu mir? All'
diese Fragen können die Fachhändler beantworten.
Wer sich also beim Laufprofi seiner Wahl beraten
lässt, bekommt viel mehr als nur neue und passende
Laufschuhe. Lass‘ dich von der persönlichen und
kompetenten Beratung sowie einem individuell zusammengestellten
und vielfältigen Sortiment überzeugen.
Den Shop in deiner Nähe findest du unter:
WWW.DEIN-LAUFPROFI.DE
LÄUFT. UND
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INHALT
8
84
20
Titelbild: Thomas Kettner /Sport 2000
48
44
86
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40
EQUIPMENT & MODE
TRAINING & FITNESS
26
58
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Must Haves für Läufer
Du bist immer auf der Suche nach neuen Produkten,
mit denen Laufen noch mehr Spaß macht?
Wir haben die brandneuen Gadgets für dich!
Die 45 besten Laufschuhe für den Herbst
Hier findest du die neuesten Laufschuhe – alle von
der LÄUFT.-Redaktion und den Händlern von Sport
2000 getestet und für gut befunden
Adidas vs. Nike:
Der Kampf um den schnellsten Schuh
Nike hat mit dem Alphafly und seinen Vorgängern
vorgelegt: Er gilt als der derzeit schnellste Schuh.
Doch jetzt hat Adidas dem Konkurrenten den Kampf
angesagt: mit dem Adizero Adios Pro
8
40
84
Mit Laufen klappt‘s: Gesund abnehmen
Wie nimmt man mit Laufen so ab, dass es gesund ist
und Spaß macht? Und was muss man tun, um sein
Idealgewicht zu halten? Die wichtigsten Antworten
Stark werden mit Zirkeltraining
Intensive Belastungen, die den ganzen Körper fordern,
sind nicht nur gut für die Fitness. Sie stärken
auch das Immunsystem: 7 Top-Übungen
Was ist besser: Morgens oder abends laufen?
Wann ist eigentlich die beste Zeit fürs Laufen?
Dr. Matthias Marquardt erklärt, weshalb die
Trainigszeit eigentlich halb so wichtig ist
94
32
36
Laufen und Hören: Die besten Podcasts
Wenn du beim Laufen gern anderen zuhörst, die
übers Laufen reden, dann sind Podcasts genau das
richtige. Fünf Podcasts, in denen es ums Laufen geht
LÄUFER & LEUTE
Dank Corona zum Laufen gekommen
Laufen? Fand Monika Stepan langweilig und machte
es deswegen nicht. Dann kamen Corona, der Lockdown
und die Schließung der Fitnessstudios. Sie
gab dem Laufen eine Chance
Das Laufen lieben lernen
Laufen ist gesund. Menschen zu zeigen, wie man
lange in Bewegung bleibt, ist eine wichtige Aufgabe
der Lauftherapie. Wir haben Silke Gilljam und ihre
Gruppe in Wickrath bei Mönchengladbach besucht
18
20
48
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
So stärkt Sport das Immunsystem
Neben Abstand, Alltagsmasken, Hygiene und dem
Einhalten der Corona-Regeln hilft im Kampf gegen
Covid 19 ein starkes Immunsystem. Wie Laufen den
Körper widerstandsfähiger gegen Viren und
Bakterien machen kann
Infekte und Training: Was ist erlaubt?
Die Erkältungszeit steht vor der Tür, dazu besteht
noch immer die Corona-Gefahr. Wann ist bei einem
Infekt Training erlaubt und wann sollte man Sport
tunlichst meiden?
Gutes Fleisch für Top-Leistungen
In Rindfleisch stecken viele wertvolle Inhaltsstoffe –
deswegen kann es extrem wertvoll für Sportler sein.
Vorausgesetzt man achtet auf die Qualität
44
86
90
Mit Crowdfunding die Karriere gerettet
Denise Krebs will ihre Karriere mit einer Teilnahme
bei Olympia krönen. Doch was machen, wenn
es keine Förderung gibt und das Geld knapp wird?
Eine Crowdfunding-Aktion brachte ihr die nötigen
finanziellen Mittel und zusätzliche Motivation
Hauptsache Spaß: Das Run Happy Team
Joyce Hübner und Christian Ernst sind Mitglieder
des Brooks Run Happy Teams und teilen gerne ihre
Leidenschaft fürs Laufen mit anderen
Magersucht besiegt, in den USA durchgestartet
Patricia Neubauer war eine hoffnungsvolle Nachwuchsläuferin
– bis sie in die Magersucht abrutschte.
Heute hat sie die Probleme überwunden und lebt
in den USA ihren sportlichen Traum
82
6
14
81
Dem Schmerz davonlaufen. Geht das?
Was tun, wenn es beim Laufen irgendwo zwickt? Wir
haben gefragt und die Community hat geantwortet
AUSSERDEM
Big Picture
Szene-News
Gesas Kolumne
= Titelthema
facebook/laufen.de
97
98
Frau Schmitt meint ...
Impressum, Vorschau
instagram/laufen.de
90 HOCHALPINE KILOMETER
IN WENIGER ALS 24 STUNDEN
Die Schwedin Kristin Berglund hat im Sommer einen Rekord für den Berliner Höhenweg
in den Zillertaler Alpen aufgestellt. Normalerweise brauchen Bergwanderer acht
Tagesetappen, um auf dem hochalpinen, steilen und ausgesetzten Rundweg die Tiroler
Landschaft zu erleben. Kristin Berglund schaffte die Strecke, die fast immer in Höhenlagen
zwischen 2000 und 3134 Metern über dem Meer verläuft, als erste Frau in weniger
als 24 Stunden. Sie benötigte 23 Stunden und 57 Minuten. Und das, obwohl sie an der
schwierigsten Stelle von einer Schlechtwetterfront erwischt wurde. „Ich war noch nie
so glücklich, einen Lauf gefinished zu haben“, sagte die 36-Jährige, die schon lange in
Tirol lebt und Teil des österreichischen Salomon-Running-Teams ist. Nur zwei Wochen
später war allerdings eine andere noch schneller: Die Österreicherin Stephanie Kröll lief
den Berliner Höhenweg mit seinen insgesamt 7000 Höhenmetern in nur 20:18 Stunden.
Foto: CrazyProjects/Philipp Reiter
6
BIG
——
PICTURE
7 ——— LÄUFT.
Fotos: iStock (LeoPatrizi, alvarez, pixelfit)
› MIT LAUFEN GESUND
—
ABNEHMEN ‹
FETTKILLER
—
Abnehmen. Oder sein Gewicht halten, um gesund
und fit zu bleiben. Für viele sind das die
wichtigsten Antreiber zum Laufen. Aber wie
nimmt man mit Laufen eigentlich so ab, dass es
gesund ist und Spaß macht? Und was muss man
tun, um sein Idealgewicht dauerhaft zu halten?
Die wichtigsten Antworten liest du hier.
8
TRAINING
——
FITNESS
↦ Wer überflüssigen Pfunden mit
Laufen den Kampf ansagt, wird nicht
den superschnellen Erfolg feiern. Das
klappt eher in einer Blitzkur mit Magerkost.
Langfristig führt die Kombination
aus Laufen und bewusster
Ernährung aber zu besseren Ergebnissen
als jede Diät.
Das Wort „Diät“ ist zu einem Synonym für
„Verzicht“ geworden. Kein Wunder, dass
viele Menschen allein beim Gedanken an
eine Diät innerlich zusammenzucken. Die
alten Griechen hatten noch ein viel gesünderes
Verhältnis zu diesem Begriff. „Diät“
bedeutet nämlich wörtlich übersetzt nichts
anderes als „gesunde Lebensweise“. Diese
Übersetzung passt: Wer regelmäßig läuft
und sich dazu noch ausgewogen ernährt,
pflegt nämlich nicht nur einen gesunden Lebensstil,
sondern lässt – quasi im Vorbeilaufen
– auch noch die Pfunde purzeln.
In der Theorie ist Abnehmen ja auch ganz
einfach. Man muss im Tagesverlauf mehr
Kalorien verbrauchen, als man über die Nahrung
aufnimmt. Also: weniger essen (Diät).
Oder mehr Bewegung (Sport). Noch besser
ist es aber, beide Methoden zu kombinieren.
Der Schlüssel zum Erfolg ist eine gesunde
Mischung aus vernünftiger Nahrungsaufnahme
und mehr Bewegung.
Aber woher weiß man überhaupt, wie viele
Kalorien man verbraucht? Ein Großteil des
täglichen Energiebedarfs entfällt auf den
Grundumsatz. Damit ist die Energiemenge
gemeint, die der Körper benötigt, um Muskeln,
Gehirn und Organe zu versorgen. Der
Grundumsatz hängt von den individuellen
Faktoren Alter, Größe, Geschlecht und Gewicht
ab. Er lässt sich grob mit der sogenannten
Harris-Benedict-Formel errechnen.
Eine 170 Zentimeter große, 70 Kilogramm
schwere und 30 Jahre alte Frau hätte demnach
einen Grundumsatz von 1499 Kilokalorien.
Hinzu kommen noch die Kalorien, die man
durch Bewegung verbraucht. Der sogenannte
Arbeitsumsatz macht bei einer leichten
körperlichen Tätigkeit ungefähr 25 Prozent
des Grundumsatzes aus. Er wird zum
Grundumsatz dazugerechnet, um deinen
Gesamt-Kalorienverbrauch zu ermitteln. Bei
mittelschwerer Tätigkeit sind es 50 Prozent,
9 ——— LÄUFT.
GRUNDUMSATZ
So berechnest du deinen täglichen Kalorienverbrauch (ohne Bewegung)
FRAUEN GRUNDUMSATZ (KCAL) =
655,096 + (9,563 x Körpergewicht/kg) + (1,850 x Körpergröße/cm) – (4,676 x Alter)
MÄNNER GRUNDUMSATZ (KCAL)
66,473 + (13,752 x Körpergewicht/kg) + (5,003 x Körpergröße/cm) – (6,755 x Alter)
EINE 170 ZENTIMETER GROSSE, 70 KILOGRAMM SCHWERE UND 30 JAHRE ALTE
FRAU HÄTTE DEMNACH EINEN GRUNDUMSATZ VON 1499 KILOKALORIEN.
HINZU KOMMT DER ENERGIEVERBRAUCH DURCH BEWEGUNG.
und bei großer körperlicher Betätigung kann man ungefähr
75 Prozent dazurechnen.
Wenn unsere Musterfrau also den Tag im Büro verbringt
und keinen Sport treibt, liegt ihr Gesamtumsatz bei ungefähr
2000 Kilokalorien. Geht sie dagegen zu Fuß zur Arbeit,
steigt Treppen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen, und läuft
nach der Arbeit noch eine Stunde, verbraucht sie schon locker
2600. Wenn sie dieses Pensum nun zwei- oder dreimal
pro Woche bewältigt, wird sie bei ausgewogener Ernährung
ohne große Einschränkungen eine negative Energiebilanz haben
– und abnehmen.
Wer schneller abnehmen will, muss aber bei der Ernährung
anfangen und seine Kalorienaufnahme reduzieren. Denn
Bewegung und Sport sind ja nicht beliebig zu steigern. Und
gerade füllige Menschen müssen ja meist erstmal viele Kilos
verlieren, bevor überhaupt an Laufen zu denken ist. Nicht
nur weil sie oft schon nach ein paar schnelleren Gehschritten
außer Puste sind, sondern vor allem, weil Laufen mit großem
Übergewicht den Bewegungsapparat schädigen kann. Und so
geht es für die meisten deutlich Übergewichtigen beim Thema
Bewegung zuerst einmal um den Alltag. Das Auto stehen lassen
und zu Fuß zum Bäcker gehen. Den Fahrstuhl links liegen
lassen und die Treppe nutzen. Sich einen Aktivitätstracker
zulegen, der im Alltag motiviert und Alarm schlägt, wenn du
zu lange still sitzt. So lässt sich durch ganz einfache Aktivitäten
der Energieverbrauch erhöhen und die Energiebilanz
verbessern.
Das Laufen kann ins Spiel kommen, wenn der Body-Mass-Index
unter 30 liegt. Menschen, bei denen die Formel „Körpergewicht
in Kilogramm geteilt durch die einmal mit sich selbst
multiplizierte Körpergröße in Metern“ zu höheren Werten
führt, sollten auf jeden Fall gelenkschonendere Ausdauersportarten
wie Walken, Schwimmen oder Radfahren bevorzugen.
Für alle anderen kann Laufen eine der effektivsten Sportarten
sein, wenn man abnehmen möchte. Und Laufen beugt so auch
10
—
6 GRÜNDE
FÜRS GESUNDE
LAUFEN
—
1
MEHR ALS NUR EIN KALORIENKILLER
LAUFEN STÄRKT DAS
HERZ-KREISLAUF-SYSTEM
Wenn du läufst, muss dein Herz mehr arbeiten,
um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Mit der Zeit kommt es zu einer Anpassung.
Das Herz lernt, ökonomischer zu schlagen – und
zwar nicht nur beim Sport, sondern rund um die Uhr.
Weil zudem auch die Blutgefäße besser durchblutet
werden, verstopfen sie nicht so leicht. Laufen senkt
somit auch das Herzinfarkt-Risiko.
2
LAUFEN KRÄFTIGT
MUSKULATUR UND KNOCHEN
Vor allem die Bein- und Gesäßmuskulatur wird
durch das Lauftraining kräftig und wohlgeformt.
Durch den Anpassungsreiz beim Laufen bleiben
zudem die Knochen stark.
3
LAUFEN UNTERSTÜTZT
DAS IMMUNSYSTEM
Regelmäßiges, leichtes Lauftraining kurbelt die
Produktion der weißen Blutkörperchen an und
stärkt somit das Immunsystem. Dadurch bist du
weniger anfällig für Erkältungen.
Krankheiten vor, zu deren Ursachen Übergewicht gehört –
wie Diabetes II und Bluthochdruck. Für viele Menschen ist
deshalb Abnehmen ein Hauptmotiv, um mit dem Laufen zu
beginnen. Wer dann dabei bleibt, sein Wunschgewicht erreicht
und sich in seinem Körper wohlfühlt, ist zufriedener
und hat mehr Spaß am Leben. Kein Wunder, dass Laufen so
gut tut: Es ist die ursprünglichste Form der menschlichen
Fortbewegung. Unsere Vorfahren haben täglich bis zu 40 Kilometer
zu Fuß zurückgelegt und dabei etwa 2500 Kilokalorien
verbrannt.
Heute sind die meisten Menschen davon weit entfernt und
nehmen ihre eigene Gesundheit nicht wirklich ernst. In einer
gemeinsamen Untersuchung der Marktforschungsunternehmen
IFAK, GfK und Forsa (VuMA) kam 2019 heraus,
dass lediglich 11,67 Millionen Deutsche mehr als einmal pro
Woche Sport treiben. Das sind grade einmal 15 Prozent der
deutschen Gesamtbevölkerung im Alter über 14 Jahre. Die
meisten Menschen bewegen sich also viel weniger als es für
4
LAUFEN MACHT GLÜCKLICH
UND BAUT STRESS AB
Wenn du Sport treibst, schüttet dein Gehirn
vermehrt die Botenstoffe Dopamin, Serotonin
sowie Endorphine aus. Zugleich senkt Laufen
den Spiegel des Stresshormons Cortisol.
5
LAUFEN FÖRDERT DIE
GEHIRNLEISTUNG
Durch Laufen verbessert sich die Sauerstoffversorgung
des Gehirns. Nach derzeitigem Stand der
Wissenschaft können sogar neue Verbindungen
zwischen den Hirnzellen entstehen. Das Gehirn
wird leistungsfähiger.
6
LAUFEN SENKT DAS
KREBSRISIKO
Studien haben gezeigt, dass aktive Menschen
ein geringeres Krebsrisiko aufweisen.
11 ——— LÄUFT.
INFOBOX
SO WICHTIG IST
DIE RICHTIGE
ERNÄHRUNG
eine gute Gesundheit angeraten wäre – und bei immer mehr
Menschen wächst so die Leibesfülle stärker, als es mit Gesundheit
zu vereinbaren ist.
Wer den Schritt vom Couch-Potatoe zum Läufer schaffen will,
muss umdenken. Ohne eine Änderung der eigenen Körperwahrnehmung
bleibt der erste Schritt oftmals aus. Menschen
dauerhaft zu bewegen, ist extrem schwierig. Besser geht es,
wenn der Körper auf eine Bewegungserfahrung zurückgreifen
kann – auch wenn diese schon lange zurückliegt. Auch deswegen
ist es so wichtig, dass Kinder regelmäßig Sport treiben.
Denn auch nach einer unsportlichen Zeit erinnert sich der
Körper im fortgeschrittenen Alter wieder an die Bewegungserfahrung,
die er als Kind oder Jugendlicher gemacht hat.
Wer läuft, hat sich für den genau richtigen Weg entschieden.
Denn entgegen der Meinung vieler (Frauen-)Zeitschriften
reicht nämlich eine Ernährungsumstellung allein nicht aus,
um sein Wunschgewicht zu erreichen und dauerhaft zu halten.
Um nicht in die Jo-Jo-Falle zu tappen, sollte man stattdessen
auf die Kombination aus ausgewogener Ernährung
und Bewegung setzen.
Und bei kaum einer Sportart werden mehr Kalorien verbrannt
als beim Laufen. Und der Kalorienverbrauch ist entscheidend,
um Gewicht zu verlieren. Nur wer über einen
längeren Zeitraum mehr Kalorien verbraucht als über die
Nahrung aufgenommen wird, nimmt auch ab. Gewichtsverlust
ist eine Frage der Energiebilanz – und die ist fürs Abnehmen
am positivsten, wenn sie negativ ist.
Doch nicht nur während des Laufens arbeitet die Verbrennungsanlage
deines Körpers auf Hochtouren. Je nach Intensität
deines Trainings verbrauchst du auch noch Stunden nach
dem Sport vermehrt Kalorien, weil der Stoffwechsel Zeit
braucht, bis er sich wieder auf sein Ausgangsniveau eingependelt
hat. Auf ein Jahr hochgerechnet, kommen durch den
sogenannten Nachbrenneffekt bei einem trainingsfleißigen
Läufer jede Menge „Bonus-Kalorien“ zusammen.
Laufen ist zwar nicht gerade der optimale Sport, um sich
dicke Muskelpakete zuzulegen. Nichtsdestotrotz trainierst
und kräftigst du mit jedem Lauf vor allem deine Beinmuskulatur.
Und Muskeln sind regelrechte Energieschleudern. Sie
wollen nicht nur trainiert werden, sondern benötigen auch
mehr Energie als träges Fettgewebe. Und sorgen so dafür,
dass Läufer, die auch ein bisschen auf ihre Ernährung achten,
dauerhaft schlank bleiben.
—
SO VIEL
VERBRENNEN LÄUFER
—
TEMPO
ENERGIEVERBRAUCH*
60 KG** 70 KG** 80 KG**
8 KM/H 500 560 640
10 KM/H 620 720 820
12 KM/H 740 880 1.000
*) pro 60 Minuten Laufen in Kilokalorien
**) Gewicht des Läufers
12
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—
ANLAUF
—
SO WIRKT LAUFEN AUF DIE GELENKE
—
O-BEINE
VOM JOGGEN?
—
Fotos: iStock (Deagreez), Norbert Wilhelmi (2)
Dribbelkönig Pierre Littbarski galt als Prachtexemplare der Gattung „Säbelbein-Tiger“.
O-Beine gelten praktisch als „Markenzeichen“ von Fußballern.
Doch dass O-Beine zum Fußball gehören wie große Lungen zum Laufen,
stimmt so nicht. Denn auch andere Sportler laufen Gefahr, ihre Haxen
zu verbiegen und damit frühzeitige Arthrose zu begünstigen. Mediziner
aus Belgien und Österreich haben verschiedene Sportarten im Hinblick
auf die Beinentwicklung unter die Lupe genommen. Aus der Analyse der
Kniegelenksentwicklung von 1008 Nachwuchsathleten verschiedener
Sportarten im Abgleich mit dem Belastungspensum resümierten sie:
→ Sportarten mit hoher Gelenkbelastung erhöhen das O-Bein-Risiko
→ neben Ballsportarten zählt auch Laufen zu diesen Sportarten
→ das Belastungspensum ist entscheidend
→ Wachstumsphasen (Pubertät) sind besonders sensibel
Die Gründe für die Beinverkrümmung sehen die Spezialisten in einer
als „Hueter-Volkmann-Gesetz“ bekannten Verzögerung des Knochen-Längenwachstums
bei gehäuftem Belastungsstress. Und das
nicht nur im Männer-Fußball. Auch Sportarten wie Laufen belasten
besonders die Knie-Innnenseite, wodurch deren Wachstum gehemmt
wird.
Was kann man also tun, um die Entwicklung von O-Beinen zu verhindern?
Am besten betreibt man als Ausgleich weniger belastende
Sportarten wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder muskelkräftigendes
Stabilisationstraining. Zudem kann ein sauberer Laufstil
Fehlentwicklungen entgegenwirken.
Besonders wichtig: Anstatt früher leistungssportlicher Spezialisierung
brauchen Jugendliche vielfältige Bewegungsmuster für ein ausgewogenes
Körperwachstums und „gerade Gelenke“.
14
NUR
6 SEKUNDEN
BLIEB ALINA REH ÜBER
FÜNF KILOMETER ÜBER DEM
DEUTSCHEN REKORD.
TROTZ HYGIENE-KONZEPT
KEIN MARATHON 2020
IN HAMBURG
Als einziger großer deutscher Frühjahrs-Marathon sollte der Hamburg-Marathon
wegen der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben
werden. Aber auch das für den 13. September geplante Rennen
musste abgesagt werden. Mit einem aufwendig ausgearbeiteten Hygiene-Konzept
wollten die Hamburger Organisatoren den Lauf starten.
Doch die Stadt stoppte das Vorhaben, da sie den Veranstalter für etwaige
Zuschaueransammlungen an der gesamten Strecke – nicht nur
im Start-Ziel-Gebiet – verantwortlich machen wollte. Das ist für keinen
Veranstalter zu leisten. Damit wird es in Deutschland in diesem
Herbst keine großen Marathonläufe geben. Denn auch Frankfurt, Berlin,
Köln, München und Münster haben ihre Rennen absagen müssen.
Beim Fünf-Kilometer-Rennen „Berlin 5k Invitational“
in Berlin hat Alina Reh (SSV Ulm 1846)
Mitte Juli den deutschen Rekord, den Irina Mikitenko
vor 20 Jahren aufgestellt hatte, in 15:22
Minuten nur um sechs Sekunden verpasst. „Ich
hatte eigentlich eine Zeit unter 15 Minuten angepeilt
und dachte, es flutscht“, sagte die 23-Jährige.
In einem weiteren von insgesamt vier
Läufen, bei denen jeweils die Coronavirus-Vorschriften
mit Mindestabständen eingehalten
wurden, zeigte auch Caterina Granz (LG Nord
Berlin) in 15:32 Minuten eine gute Leistung.
Bei den Männern gab es eine Überraschung:
Der Österreicher Peter Herzog triumphierte in
flotten 13:54 Minuten und stellte damit einen
nationalen Rekord auf. Zweiter wurde Haftom
Weldaj (Eritrea; 14:12 min), Rang drei belegte
René Menzel (Hannover Athletics; 14:16 min).
Mit Rang vier in 14:17 Minuten musste sich
Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) zufrieden
geben, der eigentlich die deutsche Bestzeit von
Jens-Peter Herold brechen wollte. Herold, der
in Berlin das Startsignal für das Rennen gab,
war 1990 eine Zeit von 14:09 Minuten gelaufen.
MARATHONLAUF
OLYMPIA-QUALI AB
SEPTEMBER MÖGLICH
Drei Monate früher als zuletzt geplant, am 1. September, beginnt für die
Marathonläufer die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in
Tokio 2021. Eigentlich sollte dies erst ab dem 1. Dezember möglich sein.
Hintergrund des Kurswechsels des Leichtathletik-Weltverbandes World
Athletics ist, dass aufgrund der vielen coronabedingten Absagen von
Rennen in diesem Jahr nur noch sehr wenige Möglichkeiten für einen
Start bestehen. Während die Top-Rennen in Amsterdam und Paris genauso
abgeblasen wurden wie die deutschen Top-Läufe, wird in London
am 4. Oktober ein reines Eliterennen mit gut 85 Läufern stattfinden. Unter
ihnen die Weltrekordler Brigid Kosgei und Eliud Kipchoge (beide Kenia)
sowie der Äthiopier Kenenisa Bekele, dessen Bestleistung nur zwei
Sekunden über dem Weltrekord liegt. Mit Deutschlands Marathon-Rekordler
Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) sowie Anna und Lisa
Hahner (beide SCC Events Pro-Team Berlin) gehen auch drei Deutsche
in London an den Start. Arne Gabius peilt die Olympia-Norm von 2:11:30
Stunden an. Die Hahners müssen schneller als 2:28:25 Stunden laufen,
um eine Olympia-Chance zu haben, da bereits drei deutsche Läuferinnen
die Frauen-Norm von 2:29:30 Stunden unterboten haben. Die langsamste
von denen war Anja Scherl, die im Februar 2:28:25 Stunden lief.
15 ——— LÄUFT.
↦ Einmal die Woche Tempotraining ist
Gesetz. Gilt nach der Laufcampus-Methode
für alle Läuferinnen und Läufer,
die optimal trainieren wollen. Und eine
optimale Trainingswoche gelingt, wenn
drei Schlüsseleinheiten im Wochenprogramm
enthalten sind.
TRAINING WÄHREND CORONA
—
INTERVALLTRAINING
OHNE WETTKÄMPFE?
NA KLAR!
—
Zu den Schlüsseleinheiten zählen
natürlich der lange Lauf, ein zügiger
Dauerlauf und eben das wöchentliche
Tempotraining. Es dürfen auch
mal zwei Tempotrainings und ein
langer Lauf sein, zum Beispiel ein
kurzes, knackiges HIT-Training am
Dienstag, ein lockeres Fahrtspiel am
Freitag und ein langer und langsamer
Dauerlauf am Sonntag. Auf den zügigen
Dauerlauf wird in diesem Fall
verzichtet. Wer dieses Prinzip so umsetzt,
der kann einfach nicht anders
als besser zu werden, oder zumindest
die aktuell schon gute Form konservieren.
So einfach ist das. In der Theorie.
Warum aber Tempotraining machen,
wenn gerade keine Wettkämpfe anstehen?
Das fragen sich aktuell mal
wieder viele, nachdem Corona auch
im Herbst den Rotstrich angesetzt
und die Wettkampfsaison zusammengestrichen
hat. Bei mir übrigens
auch. Ich habe bei vielen Veranstalten
inzwischen Startgeldguthaben für
das Jahr 2021. Dennoch trainiere ich
weiter, voller Freude und abwechslungsreich,
denn in erster Linie laufe
ich für mich, nicht für Urkunden und
Finisher-Medaillen. So halte ich es
auch mit dem Tempotraining.
Im ersten Quartal 2020 habe ich bevorzugt
Segmente-Fahrtspiele gemacht:
Auf Strava geschaut, wo es
Segmente zu holen gibt, und dann
wöchentlich einmal Gas gegeben.
Auf über 100 Krönchen habe ich es
zwischenzeitlich gebracht. Leider
schlägt die regionale Laufszene zurück,
es sind nur noch 70 übrig. Im
zweiten Quartal habe ich Hügelfahrtspiele
als Tempotraining bevorzugt.
Dies als Vorbereitung auf den alpinen
Zermatt-Marathon im Juli und den
hügeligen Monschau-Marathon im
August. Leider wurden beide Rennen
abgesagt. Mein Training habe ich
dennoch durchgezogen, hat halt Spaß
gemacht. Dann habe ich mich auf den
Zehner beim Palma de Mallorca-Marathon
am 11. Oktober vorbereitet, bis
der auch gestrichen wurde. Mein neues
Ziel: der Kölner Nikolauslauf im
Dezember. Ein schneller Zehner dieses
Jahr, das fände ich für mich schon
gut. Und daher schule ich im dritten
Quartal dieses Jahres wieder mein
Tempogefühl und laufe sekundengenaue
Intervalle auf der Bahn.
Während es bei den Fahrtspielen um
den Belastungswechsel an sich geht,
um das Körpergefühl, die Selbsteinschätzung
und – am Berg gelaufen
– auch um die Athletik, ist der
Mehrwert des Intervalltrainings, sich
an ein Tempo anzunähern und sich
schließlich daran zu gewöhnen. Zunächst
gilt es, die kurzen und schnellen
Intervalle im Unterdistanztempo
zu laufen, um in der finalen Rennvorbereitung
das Tempo zu trainieren,
das der Wettkampfdistanz entspricht.
Und so trainiere ich zunächst im
Drei-Kilometer-Renntempo (Intervalle
zwischen 400 und 800 m), dann im
UNSER EXPERTE
Andreas Butz
ist selbst über 130-maliger
Marathonläufer und Trainer der
Trainer. Der Gründer der „Laufcampus-Akademie“
bildet Laufbegeisterte
zu Lauf- und Personal
Trainern aus. In LÄUFT. beschreibt
er Trainingseinheiten, die er zu den
besten überhaupt zählt.
Fünf-Kilometer-Renntempo (Intervalle
zwischen 1000 und 1200 m) und
schließlich im Zehn-Kilometer-Renntempo
(Intervalle zwischen 1200 und
2000 m). Knapp unter 40 Minuten,
das ist mein Ziel.
Intervalltraining macht schnell, gibt
Selbstbewusstsein und bedeutet immer
wieder neue Reize. Und neue
Reize sind es, die Körper und Kopf
hin und wieder brauchen, um die
Lust am Training und die erworbene
Form hochzuhalten. Daher ist bei
mir – und vielleicht auch dir – aktuell
mal wieder Intervalltraining angesagt.
Bleibt die Frage offen, was ich
im vierten Quartal als Tempotraining
machen werde. Ich werde erneut auf
Fahrtspiele einschwenken, diesmal
jedoch kurze Trails bevorzugen und
sie gelegentlich durch kleine Crossläufe
ersetzen. Sollten keine Crosslauf-Events
stattfinden, dann werde
ich dies auch alleine so umsetzen.
Denn schließlich laufen wir ja, weil’s
uns guttut. Und das ist keine graue
Theorie, das ist – und da spreche ich
sicher für alle Leser – immer wieder
neu erlebte Praxis.
Foto: imago images/POP-EYE
16
zur Online-
Petition
PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG
PETITION FÜR STRASSENLÄUFE
„Save The Events – Rettet unsere Läufe“ – mit dieser Petition will die Interessengemeinschaft
der deutschen Straßenlaufveranstalter, German Road Races (GRR),
erreichen, dass die bedrohliche Situation, in der sich viele Organisatoren und ihre
Rennen aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin befinden, von der Politik verstanden
und wahrgenommen wird. Die Corona-Pandemie hat so gut wie alle Läufe und
Events gestoppt, die Veranstalter und Vereine bangen um ihre Existenz. Viele weitere
Unternehmen sind im Hintergrund abhängig von solchen und natürlich auch jeglichen
anderen Events in den Bereichen Sport und Kultur – zum Beispiel trifft dies die
Sparten Medaillen, Zeitnahme, Messen, Security, Technik oder Absperrungen. Hier
steht inzwischen eine gesamte Branche auf der Kippe. Der Aufruf erhält prominente
Unterstützung. Deutsche Topläufer wie Arne Gabius, Alina Reh und Philipp Pflieger
sowie die deutsche Rekordlerin Irina Mikitenko machen sich dafür stark.
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VERPASSTE KONTROLLEN
EX-WELTREKORDLER GESPERRT
Der Kenianer Wilson Kipsang, Ex-Weltrekordler im Marathonlauf,
wurde von der „Athletics Integrity Unit (AIU)“
des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA)
nach einem Doping-Verfahren für vier Jahre gesperrt.
Der 38-Jährige, der sich stets für den Kampf gegen Doping
eingesetzt hat, hat demnach zwischen April 2018
und Mai 2019 viermal eine Dopingkontrolle verpasst. Drei
verpasste Proben binnen eines Zwölf-Monats-Zeitraums
können zu einer Sperre führen, die nun in dem Verfahren
von World Athletics ausgesprochen wurde. Sollte es bei
der ab 10. Januar 2020 geltenden Sperre bleiben – zu diesem
Zeitpunkt wurde Wilson Kipsang von Wettkämpfen
suspendiert –, wäre dies voraussichtlich das Ende der
Karriere für den Kenianer. Der Olympia-Dritte von 2012
hat eine Bestzeit von 2:03:13 Stunden. Kipsang hat nicht
nur namhafte Rennen wie die in Berlin, Frankfurt, New
York, London und Tokio gewonnen, er ist auch der einzige
Läufer, der jemals Kenias Superstar Eliud Kipchoge aus
Kenia in einem Marathon besiegt hat (Berlin 2013).
DATEV URBAN TRAILS 2020
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Urban Trail. Dieses neue Laufformat hat in den vergangenen Jahren begeistert.
Dabei geht es nicht um Zeiten und Platzierungen, sondern darum, bei einem
Zehn-Kilometer-Lauf eine Stadt mit ihren Highlights zu erleben. In Bochum (18.
bis 21. September), Düsseldorf (25. bis 27. September) und Potsdam (24. bis 25. Oktober)
wird das dieses Jahr trotz Corona bei den Datev Urban Trails möglich sein.
Der Veranstalter, die Deutschland läuft GmbH, hat sich zusammen mit Datev, dem
neuen Hauptsponsor der Serie, ein Konzept überlegt, nach dem die Urban Trails
auch in Corona-Zeiten funktionieren. Unter Corona-Bedingungen verknüpfen die
Datev Urban Trails ganz reale Sporterfahrungen mit digitalen Erlebnissen zu den
Sehenswürdigkeiten der Städte.
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KAMPF GEGEN CORONA
EIN STARKES IMMUNSYSTEM
DANK SPORT
↦ Neben Abstand, Alltagsmasken,
Hygiene und dem Einhalten der Corona-Regeln,
hilft es im Kampf gegen
die Covid-19-Pandemie auch,
wenn möglichst viele Menschen ihr
Immunsystem stärken. Unser Experte
Gerrit Keferstein erklärt hier,
wie Laufen und Kraft-Ausdauertraining
den Körper widerstandsfähiger
gegen Viren und Bakterien machen.
Gerrit, ein starkes Immunsystem ist
in der Covid-19-Pandemie wichtiger
denn je. Welchen Einfluss haben Bewegung
und Sport auf das Immunsystem?
Das Immunsystem kann von Muskelaktivität
profitieren. Hier sind zum
Beispiel die Myokine zu nennen.
Wie sich schon von dem Namen ableiten
lässt (myo = Muskel, kine(tik)
= Bewegung), handelt es sich bei
den Myokinen um hormonähnliche
Botenstoffe, die von der Muskulatur
bei Bewegung produziert und
freigegeben werden. Für die Immunabwehr
nimmt hierbei das Myokin
Interleukin-6 (IL-6) eine Schlüsselposition
ein. Das Paradoxe ist dabei,
dass IL-6 eigentlich eine Alarmsubstanz
für Entzündungen ist.
Wie wirken diese körpereigenen Substanzen?
Wichtig zu verstehen ist, dass Myokine
im Blut eigentlich Entzündungsmarker
sind. Der Körper startet
Entzündungsprozesse immer dann,
wenn es gilt, Krankheitserreger zu
bekämpfen, beschädigtes Gewebe
abzustoßen oder Heilungsprozesse
einzuleiten. Der aktive Muskel kann
aber IL-6 und andere immunologische
Myokine ausschütten. Da die
Skelettmuskulatur eines der größten
Organe des Menschen ist, haben
diese vermutlich eine einflussreiche
Wirkung. Es gibt Hinweise darauf,
dass die freigesetzten Myokine hormonähnlich
wirken und so chronischen,
sogenannten „niedriggradi-
gen“ Entzündungen (hierunter fallen
zum Beispiel Übergewicht und Typ
2 Diabetes) entgegenwirken, indem
sie Abwehrzellen zum Wachstum anregen,
mobilisieren und umverteilen.
So ist vermutlich gerade der durch
den Sport kurzfristig ausgelöste IL-
6-Impuls ausschlaggebend für die
positive Wirkung. Nach dem Sport
können bis zu 100-fach erhöhte IL-6
Blutwerte auftreten, die dann aber
rasch wieder abfallen. Diese kurzfristige
„Überflutung“ löst sofortige
Gegenmaßnahmen des Körpers aus,
etwa vergleichbar mit einem Impfeffekt.
Man könnte sagen, dass der
kurzfristige Reiz der Bewegung eine
Art Entzündungsprophylaxe auslöst.
Bei körperlich inaktiven oder von einer
Stoffwechselerkrankung betroffenen
Personen zeigen sich hingegen
dauerhaft chronisch hohe IL-6 Werte
im Blutserum, welche die Entstehung
von Zivilisationskrankheiten fördern.
Werden bei jeder Bewegung Myokine
ausgeschüttet?
Extreme Ausdauerbelastungen –
wie ein Marathon – lassen den Anteil
von IL-6 im Blutserum um bis
auf das 100-fache ansteigen. Trotzdem
muss man kein Extremsportler
werden, um von dieser Unterstützung
des Immunsystems zu profitieren.
Schon mit 90 bis 120 Minuten
Ausdauerbelastung pro Woche können
die Werte um bis zum 10-fachen
angehoben werden. Dabei ist es am
effektivsten, wenn möglichst viele
große Muskelgruppen eingesetzt
werden. Hierfür eignet sich neben
dem Laufen auch ein individuell angepasstes
Kraftausdauer-Training.
ist Medizinischer Direktor des MOJO-Instituts
für Regenerationsmedizin in Hennef.
Als Arzt und Coach mit mehrjähriger nationaler
und internationaler Erfahrung im
Profi- und Leistungssport bedient er die
Schnittstelle zwischen Krankheit, Rehabilitation
und maximaler Leistungsfähigkeit.
Nach Sportstudium an der University of
Wisconsin in den USA hat er Medizin in
Budapest, in Göttingen, im Saarland und
in Bonn studiert. Im Anschluss hat er als
Coach unter anderen die Bundesligateams
der Kölner Haie (Eishokey) und der Telekom
Baskets Bonn (Basketball) sowie die
deutsche
Eishockeynationalmannschaft
und den Deutschen Olympischen Sportbund
unterstützt.
UNSER EXPERTE
Gerrit Keferstein
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Welche Übungen, welchen Sport kannst
du hier konkret empfehlen?
Wer sein Immunsystem stärken will,
sollte sich viel in der Natur bewegen.
Laufen, schwimmen, Rad fahren,
Training mit dem eigenen Körpergewicht
oder auch Kraftsport in der
Natur. Beim Krafttraining sind Ganzkörper-Übungen
wie Kreuzheben,
Kniebeugen, und Klimmzüge empfehlenswert.
Bester Einstieg: Man
schließt einen Vertrag mit sich selbst,
dass man sich jeden Tag 30 Minuten
bewegen wird. Manchmal ist es nur
ein Spaziergang, manchmal ist es
Stretching, manchmal geht man Laufen,
manchmal ist es Kraftsport. Die
30 Minuten werden jeden Tag durchgeführt.
Keine Ausnahmen. Nur der
Inhalt variiert.
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
—
TRAINING
TROTZ
INFEKT?
—
› SCHNUPFEN, GRIPPE, COVID 19 ‹
SO VIEL
LAUFEN IST
ERLAUBT
Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: iStock (svetkid, Smileus, sergio_kumer)
20
Im Herbst beginnt sie wieder, die Erkältungszeit. Und dazu
kommt dieses Jahr auch noch die Corona-Gefahr. Darf man mit
Infekten eigentlich laufen? Unser Experte Dr. Stefan Graf weiß,
was erlaubt ist und was man tunlichst vermeiden sollte.
↦ Der Hals kratzt ein
wenig, die Nase läuft.
Und irgendwie schmerzen
auch die Glieder
leicht. Aber das kann
einem gestählten Athletenkörper
ja nichts anhaben.
Und beim Laufen
steigt die Körpertemperatur
ja sowieso, da
sind wir doch an Fieber
gewöhnt.
Kommt dir bekannt vor? Wir
Läufer sind schlechte Patienten
und neigen zur Ignoranz.
Nicht generell, aber dann,
wenn wir den ärztlichen Rat
überhören, mal ein paar Tage
die Füße still zu halten, weil
wir krank sind. Wenn es um
unser Training geht, sind wir
dann gern auf beiden Ohren
taub. Solang wir nicht völlig
ausgeknockt im Bett liegen,
wird ein kleines Läufchen ja
wohl möglich sein …
Aber – und hier wird's ernst
– mit Infektionen von A(uge)
bis Z(ehnagelbett) ist nicht
zu spaßen. Grobe Unvernunft
kann bitterböse und mit „lebenslänglich“
geahndet werden.
Wer sich bei einem banal
erscheinenden Primärinfekt
trotzdem körperlich belastet,
kann schnell eine Herzmuskelentzündung
entwickeln.
Und das zieht oft lebenslange
gesundheitliche Beeinträchtigungen
nach sich. Dass man
dann eventuell gar nicht mehr
laufen kann, ist noch das
kleinste Problem. ↦
21 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
GEFAHR
—
HERZ
MUSKEL
ENTZÜNDUNG
—
Entzündungen des Herzmuskels sind oft die Folge
eines Übertritts von Erregern (Viren oder Bakterien)
aus Primärinfektionen teils banaler Art (z. B. grippaler
Infekt) auf den Herzmuskel. Unerkannte Herzmuskelentzündungen
sind eine der häufigsten Ursachen für
den plötzlichen Herztod bei Sportlern.
Bewegung an der frischen Luft tut bei einem Infekt gut – die Belastung darf bloß nicht zu hoch sein. Ein Spaziergang ist deshalb oft besser als eine Runde laufen
Die Gesundheit hat Vorrang. Dieser Satz
sollte nicht als Phrase abgetan werden.
Das haben wir nicht zuletzt während
der Corona-Krise mal wieder vor Augen
geführt bekommen. Daher gilt es,
im Zweifelsfall bei Erkrankungen lieber
ein paar Trainingseinheiten zu streichen
respektive zu reduzieren, statt sie
durchzuziehen, weil sie Trainingsplan als
besonders wichtig markiert sind. Das bedeutet
nicht, dass man bei jedem milden
Schnupfen sofort auf das Training verzichten
und bei jedem grippalen Infekt
sofort im Bett bleiben muss. Bewegung
an der frischen Luft ist grundsätzlich gut
– aber gegebenenfalls ist ein Spaziergang
dann besser als ein Tempolauf. Aber: Was
ist denn jetzt bei Erkrankung eine angemessene
Bewegungsdosis? Die Antwort
ist schwierig, weil ein Mangel an objektiven
„Wenn-dann-Parametern“ herrscht.
Es gibt klare Stoppsignale, aber keine
konkreten Messgrößen, die signalisieren:
Bis zu diesem Wert darf ich das Pensum
x absolvieren, darüber nur noch Pensum
y und danach gar nicht mehr trainieren.
Somit sind viel Eigenverantwortung,
Körpergefühl und Erfahrung mit der eigenen
Belastbarkeit gefragt.
BLUTVERGIFTUNG UND
HERZMUSKELENTZÜNDUNG
DROHEN
Aber es gibt natürlich klare Ausschlusskriterien
für sportliches Training:
Fieber, (eitrige) Entzündungen, auch
wenn sie lokal (Zahn, Hals, Nagelbett)
begrenzt sind, sowie Muskel-Gliederschmerzen.
Fieber ist eine „gewollte“
Immunreaktion, die der Beschleunigung
von spezifischen Abwehrrektionen gegen
Krankheitserreger dient. Das auf
Hochtouren arbeitende Immunsystem
ist bis zum Anschlag ausgelastet. Jetzt
Sport zu treiben, wäre grob fahrlässig,
da das Kapazitäten abzweigen und damit
die Immunlage massiv verschlechtern
würde.
Beim Training mit einem „pochenden“
(Entzündungszeichen!) Zahn oder einem
anderen offenkundigen Entzündungsherd
steigt die Gefahr einer systemischen,
das heißt, sich im gesamten
Organismus ausbreitenden Infektion.
Und das steigert die Risiken für die
Entwicklung einer Herzmuskelentzündung
bis hin zum GAU: einer hochgradig
lebensbedrohlichen Blutvergiftung
(Sepsis). In Bezug auf die gar nicht so
seltene Herzmuskelentzündung muss
auch der Skelettmuskelschmerz als
Warnsignal gedeutet werden. Selbst bei
einem banal erscheinenden „Grippchen“
deuten Schmerzen in Gliedern auf einen
Erregerübertritt in die Skelettmuskeln
hin. Zwar nimmt der Herzmuskel
mit seiner strukturellen Ähnlichkeit zu
den Skelettmuskeln und seiner funktionellen
Ähnlichkeit zu den glatten Eingeweidemuskeln
eine Art „zwittrige“
Sonderstellung ein. Aber das macht ihn
nicht weniger anfällig für Infektionen.
Daher sollte man auch bei leichten Infekten
lieber auf das Training verzichten.
Wenn die Glieder schmerzen, ist ein
ruhiger Spaziergang – vorausgesetzt er
bekommt einem gut – allemal gesünder.
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
tut nicht weh und macht sich oft
erst spät mit Herzgefühl („sein Herz
spüren“) und Rhythmusstörungen
(„Herzstolpern“) bemerkbar. In dieser
Phase besteht aber bereits höchste Gefahr,
die unter sportlicher Belastung
noch zunimmt. Frühere Symptome wie
Schwäche, Leistungsabfall, Müdigkeit
sind vielfach unspezifisch. Gibt es solche
Zeichen in den Wochen nach einem ver-
22
STOPPZEICHEN
—
BEI DIESEN SYMPTOMEN
IST SPORT TABU
—
Wer einen leichten Schnupfen
hat, muss nicht automatisch
auf Sport verzichten.
Bei folgenden Symptomen
solltest du aber definitiv
keinen Sport treiben, weil
du sonst deine Gesundheit
langfristig riskierst:
↦ Fieber ↦ Entzündungen,
auch wenn sie lokal begrenzt
sind ↦ Muskel-Gliederschmerzen
meintlich überwundenen Banaleffekt,
sollte man sofort zum Arzt gehen. Eine
Blutanalyse mit Bestimmung von Entzündungsmarkern
(CR-Protein, Blutsenkung),
Immunzellen (Leuko-/Lymphozyten),
Herzenzymen (Troponin)
und weitere Untersuchungen sichern
hier die Diagnostik. Manifeste Herzmuskelentzündungen
mit Bildung von nicht
mehr funktionsfähigem Narbengewebe
können lebenslange Folgen hinterlassen.
Beim Immunsystem denken wir an die
Abwehr von Krankheitserregern und
unbelebten Schadstoffen. Wer an einer
Allergie leidet, weiß zudem, dass hier
dem Immunsystem eine Fehlbewertung
mit überschießender Abwehrreaktion
auf einen harmlosen Reiz unterläuft.
IMMUNSYSTEM SPIELT
WICHTIGE ROLLE BEI
DER REGENERATION
Weniger bekannt ist, dass unser Immunsystem
auch zentrale Aufgaben bei der
normalen Zellerneuerung übernimmt.
Für sportlich Aktive hat das besondere
Relevanz für die muskuläre und
metabolische Regeneration. Bei jeder
langen und (oder) intensiven Ausdauerbelastung
entstehen winzige Schädigungen
in den kleinsten Untereinheiten
der Muskelfasern, den sogenannten
Myofibrillen. Diese Mikroverletzungen
generieren aseptische (das heißt nicht
durch Krankheitserreger hervorgerufene)
Entzündungen, die dem Immunsystem
den Startschuss für die Einleitung
von Regenerationsmaßnahmen geben.
Stoffwechselprodukte und beschädigtes
Gewebe müssen entsorgt, neue Strukturen
aufgebaut und das metabolische
Gleichgewicht wiederhergestellt werden.
Das alles verbraucht Energie und
nimmt Kapazitäten des Immunsystems
in Beschlag, die nun nicht mehr für die
Abwehr von gefährlich Viren und Bakterien
zur Verführung stehen. Nicht
umsonst, wird die unmittelbare Nachbelastungsphase
als „Open-Window“
bezeichnet, da das ausgelastete Immunsystem
„fiesen“ Krankheitserregern Tür
und Tor öffnet.
Besonders im Hinblick auf den Open-
Windows-Effekt müssen (Hoch-)Leistungssportler
zumindest in Phasen
hoher Trainings- und Wettkampfbelastung,
in denen keine vollständige Regeneration
erfolgt, als Risikogruppe eingestuft
werden, was Infekte angeht. Die
Kombination aus körperlichem Stress,
der mit Energiemangelzuständen, hoher
psychischer Anspannung, oft vermehrter
Reisetätigkeit bei wechselnden klimatischen
Bedingungen und gestörter
Schlafhygiene einhergeht, ist mit einem
Absinken der Blutkonzentration immunrelevanter
weißer Blutkörperchen
(Leukozyten/Lymphozyten) verbunden.
Fachsprachlich heißt so etwas Immunsuppression
(geschwächte Abwehr).
So leistungsfähig Spitzenathleten auch
sind, gegenüber infektiösen Erregern
sind sie eher besonders sensibel.
Was muss man nun im Hinblick auf das
neue Coronavirus Sars-CoV-2 beachten?
Hier eine Empfehlung zu geben,
ist natürlich noch schwieriger, denn
das Virus ist neu und bislang wenig erforscht.
Bei täglich neu erscheinenden,
teils noch ungeprüften Studien und
dem Fehlen jeglicher Langzeiterfahrungen,
begibt sich jeder, der jetzt Ratschläge
zum sportlichen Umgang mit
der neuen Coronavariante Sars-CoV-2
liefert, auf dünnes Eis. Da wohl viele
Sars-CoV-2-Infektionen symptomlos
verlaufen und schwer symptomatische
23 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
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DAS IMMUNSYSTEM
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Du willst noch mehr darüber erfahren, wie du
mit Ausdauersport etwas für deine Gesundheit
tun kannst? Dr. Stefan Graf hat zusammen
mit Ralf Kerkeling das Buch „Starke
Abwehr – so hält Ausdauersport das Immunsystem
auf Trab“ geschrieben, das im Herbst
im Delius Klasing-Verlag erscheint.
Fälle keine sportliche Aktivität zulassen,
können sich aktuell Ratschläge
nur auf positiv Getestete mit allenfalls
leichten Symptomen beziehen.
DAS IST BEI CORONA
ERLAUBT
Generell gilt aktuell: Wer positiv getestet
wurde, muss sich in häusliche
Quarantäne begeben. Es gelten unter
Berücksichtigung der besonderen Quarantänevorschriften
grundsätzlich die
gleichen Regeln wie für Infekte aus dem
grippalen Formenkreis. Bei Atembeschwerden
und Fieber, beides häufige
Corona-Symptome, und allen sonstigen
stärkeren Infektzeichen ist Sport tabu!
Positiv getestete Personen ohne oder
mit nur leichten Symptomen können, ja
sollten sogar ihren Kreislauf moderat
aktivieren. Dabei ist Frischluftzufuhr
besonders relevant. Da SARS-CoV-2
die oberen Atemwege befällt, spielt hier
präventiv wie therapeutisch eine gute
Durchlüftung und Durchblutung (Perfusion)
von Bronchien und Lunge eine große
Rolle. Durch die intensivere Atmung
gelingt das beim Laufen besonders effektiv.
In einer bis in die kleinsten Winkel
mit frischer Atemluft und Blut versorgten
Lunge wird nicht nur die Kapazität
des Gasaustauschs – die Abatmung von
Kohlendioxid und die Aufnahme von
Sauerstoff ins Blut – durch Beteiligung
einer größeren Zahl von Lungenbläschen
erhöht. Auch Immunzellen (Lymphozyten)
und gegebenenfalls bereits gegen
das Coronavirus produzierte Antikörper
werden in sportlich blutdurchströmten
Lungenflügeln besonders gut verteilt –
das ist eine Kampfansage an das Virus.
Die Befürchtung, beim intensiveren Atmen
verstärkt virenbelastete Aerosole
zu inhalieren, kann bei strikter Wahrung
der Social-Distancing-/Quarantäne-Vorgaben
entkräftet werden. Ein an die individuelle
Befindlichkeit angepasstes
Laufen/Walken unter Frischluftzufuhr
kann damit bei einer asymptomatischen
oder milden Corona-Infektion empfohlen
werden.
Kann man das Abklingen eines Infektes
eigentlich medikamentös beschleunigen?
Bekanntlich dauert ein Schnupfen
ohne Medikamenteneinnahme eine
Woche und mit Medikamenten sieben
Tage. Es ist natürlich nichts dagegen
einzuwenden, zur Linderung von Kopfschmerz,
Husten oder Heiserkeit mal
ein geeignetes Schmerz- oder fiebersenkendes
Mittel einzunehmen. Aber
es geht hier nur um Symptomlinderung
und nicht um die Beschleunigung des
natürlichen Heilungsverlaufs. Sich nach
einer Medikamenteneinnahme besser zu
fühlen, darf nicht als schnelle Genesung
und Zeichen für „ich kann wieder Gas
geben“ gedeutet werden. Das Immunsystem
ist noch voll ausgelastet, der Körper
geschwächt und die Gefahr für sekundäre
Komplikationen unvermindert
hoch. Die durch Medikamente erreichte
„Scheinfitness“ ist kein Persilschein für
gesteigerte Trainingsaktivität.
LANGSAM WIEDER
STARTEN
Intensivere Belastungen sollten frühesten
eine (medikamentfreie) Woche nach
Abklingenden der letzten Infektsymptome
angegangen werden – aber nicht
gleich mit Volldampf! 70 Prozent der
maximalen Herzfrequenz sind ein guter
Richtwert für den Wiedereinstieg. Nach
schweren Infekten ist es ratsam, sich die
„Trainingserlaubnis“ durch einen ärztlichen
Bluttest absichern zu lassen.
Auch wenn es noch so sehr in den Füßen
kribbelt: Der vernünftige Umgang
mit Infekten verlangt ein hohes Maß
an Eigenverantwortung. Wer Warnsignale
ignoriert, Krankheitssymptome
zu Trainingszwecken medikamentös
unterdrückt oder zu früh seinen noch
geschwächten Organismus überfordert,
riskiert lebenslange, wenn nicht gar lebensbedrohliche
Komplikationen. Für
den Umgang mit Infekten möge jeder
den Rat des biblischen Königs Salomon
beherzigen: „Wer geduldig ist, der ist
weise; wer aber ungeduldig ist, der offenbaret
seine Torheit.“
↤
Von unserem Experten Dr. Stefan Graf
Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt.
Mittlerweile ist der Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig.
Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender
„Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.
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So leicht, dass man fast vergessen könnte, dass man sie aufhat
– das gilt für die Stirnlampe Iko Core von Petzl, die gerade
einmal 79 Gramm auf die Waage bringt. Was aber nicht heißt,
dass sie nicht für ordentlich Licht während deines Laufs in
der Dunkelheit sorgt. Mit ihren 500 Lumen Leuchtkraft und
mehreren LEDs sorgt sie bei einer gleichmäßigen Lichtverteilung
für optimalen Sichtkomfort. Die Lampe kann entweder
mit dem wiederaufladbaren Akku oder aber mit Batterien betrieben
werden. Dank Airfit-Kopfband sitzt sie sicher am Kopf.
Außerdem lässt sie sich um den Hals hängen. Im Transportbeutel
getragen, kann sie zu einer Handlampe umfunktioniert
werden. PETZL | Iko Core | 80,00 €
SCHUTZ FÜR ALLE FÄLLE
Sonnenschein oder doch bewölkt, Wind und Regen oder
doch ruhig und trocken – gerade im Herbst kann das Wetter
schnell wechseln. Gut, wenn du dann für alle Eventualitäten
gerüstet bist – so wie mit der Partial
Gore-Tex Infinium Kapuzenjacke von
Gore Wear. Leichten Regen und Wind
hält sie zuverlässig ab, dabei ist sie
aber absolut atmungsaktiv. Mit gerade
einmal 155 Gramm Gewicht ist sie
zudem angenehm leicht, und wenn du
sie doch nicht benötigst, kannst du sie
sehr klein zusammenpacken.
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Bei Eisenmangel sind die Eisenspeicher erschöpft.
Sportler und insbesondere Frauen
sind davon betroffen. Sie haben typische
Beschwerden wie: Müdigkeit, Haarausfall,
Kopfschmerzen, Restless-legs-Syndrom,
Leistungsschwäche und Infektanfälligkeit.
Dr. med. Matthias Marquardt
Facharzt für Innere Medizin –
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Nur wer optimal mit Mikronährstoffen
versorgt ist,
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belastbar. Auch Sportler
sind für Höchstleistungen
auf Eisen angewiesen.
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LÄUFERLIEBLING MIT
WOHLFÜHL-UPDATE
—
↦ Der Gel-Kayano von Asics ist eine absolute Institution,
wenn es um gestützte Laufschuhe geht. Kein
Wunder also, dass er jetzt schon in seiner 27. Auflage
erscheint. Was gleich bleibt, ist der zuverlässige Support,
den er bietet. Vom kurzen Läufchen bis hin zum
Marathon und darüber hinaus. Und komfortabel ist er
auch – und das in der neuesten Version wahrscheinlich
mehr als je zuvor. Denn eine softere Mittelsohle bietet
noch angenehmere Dämpfung. Außerdem wurde das
Abrollverhalten des Schuhs mithilfe eines segmentierten
Fersenbereichs und tieferen Kerben im Vorfußbereich
verbessert. ASICS | Gel-Kayano 27 | 180,00 €
BROOKS
—
REGEN,
WIND?
MIR DOCH
EGAL!
—
Es fühlt sich nicht gut an, lange überlegen zu müssen, ob man denn
jetzt laufen geht oder nicht. Weil es regnen könnte. Weil es vielleicht
plötzlich doch kälter oder wärmer ist als man zunächst dachte. Pack'
einfach das Canopy Jacket von Brooks ein und all diese Überlegungen
gehören der Vergangenheit an. Mit ihr bist du gut geschützt, wenn
es regnet oder stürmt. Und wenn das Wetter doch so gut ist, dass du
gar keine Jacke brauchst, dann packst du sie ganz klein zusammen
und trägst sie mit einem Gummi am Oberarm. So, und jetzt ab auf die
Laufrunde! BROOKS | Canopy Jacket | 120,00 €
+ UNTERSTÜTZUNG
IN (FAST) ALLEN FARBEN
DES REGENBOGENS
Aus dem Läuferalltag sind Kompressions-Socken nicht
mehr wegzudenken. Zahlreiche Läufer schwören auf den
Druck auf die Beine, mit dem die Muskeln besser durchblutet
und dadurch besser mit Nährstoffen versorgt
werden. Der die Muskelvibration verringert und damit
die Leistungsfähigkeit und Regeneration verbessert sowie
das Verletzungsrisiko vermindert. Wie medizinische
Kompressionssocken aus dem Krankenhaus sehen die
Socken des Kompressionsspezialisten CEP schon lange
nicht aus, vielmehr sind sie ein modisches Accessoire.
Und das gibt es mittlerweile in fast allen Farben des Regenbogens.
Ob in dezenteren Farben der Run Socks 3.0
oder in der flippige Variante der Neon-Socks, die besonders
im Winter und Herbst für noch bessere Sichtbarkeit
sorgen. CEP | Run Socks 3.0/Neon Socks | 54,95 €
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Vibram, seit über 80 Jahren Weltmarktführer für Hochleistungs-Sohlen,
hat mit dem V-Train 2.0 einen neuen
Barfußlaufschuh auf den Markt gebracht. Durch das
außergewöhnliche Bodenkontaktgefühl eignet sich der
Schuh für alle Arten von funktionalem Training, Powerlifting
und Laufen. Die erhöhte Bewegungsfreiheit der
Zehen ermöglicht ein besseres Gleichgewicht und eine
höhere Standstabilität.
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Auf längeren Touren brauchst du – auch in der kalten Jahreszeit
– unterwegs etwas zu trinken und vielleicht auch
zu essen. Im Active Belt von Salomon kannst du deine
Verpflegung sicher verstauen. Die Trinkflasche fasst 600
Milliliter, in der Reißverschlusstasche ist Platz für Gels
und Riegel, aber auch für Smartphone und Schlüssel.
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↦ Hartes Training hinterlässt seine Spuren: Muskelkater, Verhärtungen, Verspannungen.
Oder auch einfach mal schwere Beine – und die bekommst du auch
nach einem langen Tag ohne Sport. Profisportler gehen jetzt zum Physiotherapeuten,
der sie für das nächste Training wieder frisch macht. Wer weder Zeit
noch Geld hat, sich regelmäßig behandeln zu lassen, kann das jetzt ganz einfach
auch daheim erledigen – und zwar jederzeit: mit der Theragun G4Pro von Therabody.
Der Arm der Theragun massiert deine Muskeln: mit einer Amplitude von
16 Millimetern und bis zu 40 Schlägen pro Sekunde sowie mit verschiedenen
Massageaufsätzen für verschiedene Einsatzgebiete. Dabei ist die neueste Version
überraschend leise. Dank schwenkbarem Arm erreichst du so gut wie jeden
Bereich deines Körpers ganz ohne Hilfe anderer und kannst dir damit völlig unabhängig
Erholung bereiten. Dank Austausch-Akku hat das Gerät eine Gesamtlaufzeit
von bis zu fünf Stunden. Die Handhabung ist denkbar einfach: Einen der
sechs Massageaufsätze je nach Einsatzgebiet auswählen und montieren, rotierenden
Arm in Position bringen, Gerät per Knopfdruck einschalten und Muskel
durch Aufsetzen massieren. Per Kopplung mit einer App kannst du dich bei der
Behandlung auch anleiten lassen. THERABODY | Theragun G4Pro | 599,00 €
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hemmen die Vermehrung von
Viren und Bakterien im Körper.
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Fitter werden? Gern. Aber
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Frage liefert dir die neue
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gewisse Unterstützung verzichten, die Überpronation wirkt? Dann probiere doch mal den FuelCell Prism von New Ba-
entgegenlance
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die dir Energie zurückgibt und dich spürbar nach vorne treibt.
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und verhindert zu starkes Nach-Innen-Knicken. Hinzu kommen
Mesh-Obermaterial für bequeme Passform und angenehmes Tra-
gegefühl sowie ein schickes Aussehen.
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Schon beim Anblick
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auf. Aber das Fitness-Gadget von Togu
kann noch mehr. Die Füllung aus Luft
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beim Schwingen ganz automatisch
eine reflektorische Anspannung der
tiefliegenden Brust-, Bauch- und Rückenmuskulatur.
Und das bringt bei regelmäßiger
Anwendung eine starke Körpermitte
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LÄUFER & LEUTE
Text: Anja Herrlitz | Foto: Norbert Wilhelmi
› DIE KRISE ALS
—
CHANCE GENUTZT ‹
LÄUFERIN DANK
CORONA
—
Laufen? Fand Monika Stepan lange langweilig und
machte es deswegen nicht. Dann kamen Corona,
der Lockdown und die Schließung von Fitnessstudios.
Die 39-Jährige gab dem Laufen eine Chance –
und lernte es lieben.
↦ Laufen? War vor der Corona-Krise definitiv nichts für
Monika Stepan. „Ich habe mir immer gedacht, wenn ich
laufe, dann muss ich doch etwas hinterherlaufen“, erzählt
sie lachend. Und so spielte sie lieber Volleyball. Aber laufen?
Nur, wenn es für eine Mannschaftssportart nötig
war. „Sonst fand ich es langweilig und sinnlos“, meint die
39-Jährige. Zuletzt ging sie zweimal in der Woche ins Fitnessstudio
und macht einmal Yoga, um sich fit zu halten.
Und dann kommt mit Corona der Lockdown und damit die
Schließung aller Studios. „In den ersten Wochen habe ich
daheim Yoga gemacht. Als das Wetter schön wurde, habe
ich den Garten umgebuddelt“, erzählt die Immobilienberaterin,
die nebenberuflich Coaching und psychologische
Beratung in einer eigenen Praxis anbietet. Nach vier
Wochen setzt dann die Ernüchterung ein: Die Maßnahmen
gegen Corona und damit all die Schließungen würden
länger als nur ein paar Wochen dauern. „Da war meine
Motivation erstmal ziemlich am Ende. Fünf, sechs Wochen
habe ich fast gar nichts gemacht“, blickt sie zurück.
Aber schnell merkt sie, dass sie wieder sportlich aktiv
werden muss. Die Ernährung: Nicht so gesund wie sonst.
Und das eine oder andere Gläschen Alkohol mehr wird
auch getrunken. Als sie mit einer Freundin im Park spazieren
geht und dabei gerade genüsslich ihren Schokoriegel
isst, erzählt die, dass sie abends noch eine Runde
laufen geht. Um den Kopf frei zu bekommen. Das bringt
Monika Stepan zum Nachdenken. Und am nächsten Tag
rafft sie sich auf und geht selbst eine Runde laufen. „Ich
habe mir gedacht, ich versuche es einfach mal.“
32
MONIKA
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SEIN. WICHTIG IST, DASS DU NICHT
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Der Anfang: „Anstrengend“, meint sie lachend. Sie läuft
und geht abwechselnd. Aber es macht ihr trotzdem Spaß.
Sie wohnt in Dietzenbach, in der Nähe von Frankfurt, mit
viel Feld und Wald. Sie läuft um eine Hundewiese und
schaut den Hunden beim Spielen zu. So bringt sie beim
ersten Mal 2,6 Kilometer hinter sich. „Für mich war es
erst einmal komisch, nur 20 oder 25 Minuten unterwegs
zu sein. Sport bedeutet für mich eigentlich eine oder eineinhalb
Stunden aktiv sein“, sagt sie. Trotzdem bleibt sie
am Ball, versucht jeden Tag ein bisschen länger zu laufen
und weniger zu gehen. Dazu lädt sie sich eine Lauf-App
aufs Smartphone. Und von Mal zu Mal klappt es besser.
Das Beste ist aber, dass es Monika Stepan richtig Spaß
macht. Sie genießt es, einfach Zeit für sich zu haben, nicht
abgelenkt zu werden. Sie hört während des Laufens Musik
oder ein Hörbuch, schaut den Hunden beim Herumtollen
zu oder genießt es einfach, in der Natur zu sein. „Ich kann
es mittlerweile nachvollziehen, wieso Leute laufen gehen“,
meint sie lachend. Deswegen will sie dranbleiben, auch
wenn Fitnessstudios längst wieder geöffnet sind.
Zweimal in der Woche schnürt sie meist die Laufschuhe
und geht noch einmal ins Fitnessstudio. Und so soll es gerne
auch weitergehen. Denn ein Ziel hat sie: Sie will sich
langsam, Schritt für Schritt verbessern. Um dann irgendwann
mit ihrem Freund eine Runde drehen zu können. Der
läuft schon lange und meist zehn Kilometer am Stück. „Ich
würde gerne mit ihm zusammen laufen, ohne dass er dauernd
für mich anhalten muss.“ Und warum sollte das nicht
möglich sein? Dank Corona, das so wenigstens für irgendetwas
gut sein kann.
↤
33 ——— LÄUFT.
LAUF-TIPPS
DU BIST AUCH LAUFEINSTEIGER?
SO BLEIBST DU DRAN!
#1 –– SEI NICHT ZU
HART MIT DIR!
Wenn du bislang nicht gelaufen bist und
vielleicht sogar gar keinen Sport gemacht
hast, ist Laufen anstrengend. Gib deinem
Körper Zeit, sich daran zu gewöhnen. Das
heißt: Pausen sind erlaubt. Versuche einfach,
sie immer kürzer und immer seltener
einzulegen. Irgendwann wirst du sie
nicht mehr brauchen. Laufe außerdem
im Wohlfühlbereich, das heißt in einem
Tempo, das du längere Zeit durchhältst
und bei dem du dich noch unterhalten
kannst. Schneller werden kannst du später
immer noch.
#2 –– BEI SCHMERZEN:
PAUSE
Dein Körper muss sich an die neue Belastung
gewöhnen. Ein kleiner Muskelkater
ist daher nicht unüblich und auch okay.
Wenn die Schmerzen aber über ein gewisses
Maß hinausgehen und während des
Laufens eher mehr als weniger werden,
lege eine Pause ein. Dein Körper braucht
auch Zeit zur Regeneration.
#3 –– LAUFE MIT
ANDEREN
Laufen in der Gruppe macht meist mehr
Spaß. Du kannst dich unterhalten und
merkst oft gar nicht, wie die Zeit verfliegt.
Außerdem besiegt man den inneren
Schweinehund einfacher, wenn man
eine Verabredung zum Laufen hat. Am
besten hat dein Laufpartner ungefähr
das gleiche Leistungsniveau wie du. So
langweilt und überfordert sich keiner.
Super ist auch ein Lauftreff. Viele der
DEIN-LAUFPROFI-Fachgeschäfte wie
der Frankfurter Laufshop, der Essener
Laufladen Bunert oder auch Absolute
Run in Bonn bieten einen Lauftreff an.
Dort triffst du nicht nur auf Gleichgesinnte,
sondern auch auf erfahrene Trainer,
die dir bei vielen Dingen helfen können.
Schau doch einfach mal bei deinem
Fachgeschäft vor Ort vorbei.
#4 –– SETZE DIR ZIELE –
ABER REALISTISCHE
Wer ein Ziel hat, kann sich oft besser motivieren.
Wichtig ist, dass das Ziel auch
erreichbar ist. Wer sich als Laufanfänger
gleich einen Marathon zum Ziel setzt,
wird schnell desillusioniert sein, weil
das Ziel unerreichbar scheint. Wie wäre
es mit dem Ziel, 30 Minuten am Stück
zu laufen? Sobald du das erreicht hast,
kannst du dein nächstes Ziel ein Stück
höher schrauben.
#5 –– LAUFE MIT
DEM RICHTIGEN
EQUIPMENT
Das beste am Laufen: Es geht überall und
du brauchst dafür nicht viel. Eines ist
aber unerlässlich: ein guter Laufschuh.
Er schützt dich vor Verletzungen und
sorgt dafür, dass du lange Spaß am Laufen
hast. Zahlreiche Top-Schuhe findest
du in unserem Test ab Seite 58. Um den
passenden Schuh für dich zu finden, solltest
du dich aber in einem Fachgeschäft
von einem Profi beraten lassen. Er kann
erkennen, welcher Schuh am besten zu
dir passt. Den Fachhändler in deiner
Nähe findest du unter dein-laufprofi.de.
Dort findest du auch Funktions-Shirts
und -Hosen – mit den ollen Baumwoll-
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klamotten, die keine Feuchtigkeit abtransportieren
macht Laufen nämlich
keinen Spaß. Und zudem steigt in ihnen
im Winter die Erkältungsgefahr.
#6 –– SCHAU ÜBER
DEN TELLERRAND
HINAUS
Laufen ist klasse – noch besser wird
es, wenn du es durch andere Sportarten
ergänzt. Wenn du deinen Körper
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SPASS MACHT.
mal fordern, aber die Gelenke weniger
belasten willst, kannst du zum Beispiel
schwimmen oder radfahren. Und wenn
du nach jedem Lauf ein paar Minuten
deine Muskeln dehnst, bleibst du nicht
nur beweglich, sondern verbesserst die
Muskelstruktur, leitest die Regeneration
ein und beugst Verletzungen vor. Mit
einem Stabilisationstraining für die
Bauch- und Rückenmuskulatur beugst
du Verletzungen vor und verbesserst
deine Haltung – so fällt dir das Laufen
noch leichter.
Sabrina Mockenhaupt zählte fast zwei Jahrzehnte lang zu Deutschlands besten
Läuferinnen. Sie gewann 45 deutsche Meistertitel und war bei drei Olympischen
Spielen am Start. In ihrem großen Fitness-Laufbuch erklärt sie Schritt für Schritt,
wie Sie leicht den Einstieg finden und ganz schnell in Form kommen. Laufen ist
keine Wissenschaft. Deshalb gibt Sabrina Mockenhaupt praxisnahe und motivierende
Tipps. Die wichtigsten Begriffe aus Training, Medizin und Ernährung sind
verständlich erklärt. In dem fachkundigen Ratgeber erfahren Sie auch, worauf Sie
beim Kauf von Laufschuhen, Trainingscomputern und der übrigen Ausrüstung für
den gesündesten Sport der Welt besonders achten sollten.
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Mit dem Laufen anfangen ist meist gar
nicht so schwer, das Dranbleiben, wenn
die Anfangseuphorie vorbei ist, schon.
Wenn du das schaffst, dann ist das
echt super. Belohne dich doch einfach
mal. Mit einer Massage, einem Saunabesuch,
einem schicken Laufshirt oder
einfach mit einer Tasse Tee und einem
Buch auf dem Sofa. Wer leistet, muss
auch entspannen. Und danach hast du
sicher noch mehr Lust auf die nächste
Laufrunde.
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—
Ohne Lachen läuft nix: Silke Gilljam
(Mitte) ist ausgebildete Lauftherapeutin.
Sie vermittelt den Teilnehmerinnen ihrer
Kurse vor allem eines: Spaß an der
Bewegung. Anja (links) und Almut (rechts)
genießen das wöchentliche Training
Text: Norbert Hensen | Fotos: RunMedia
36
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Laufen ist gesund. Zumindest, wenn man es
richtig macht. Den Menschen zu zeigen, wie
man lange in Bewegung bleibt, ist eine
wichtige Aufgabe der Lauftherapie. Wir haben
Silke Gilljam und ihre Gruppe in Wickrath bei
Mönchengladbach besucht.
LÄUFER
——
LEUTE
↦ „Ist das nicht wunderbar hier“,
sagt Silke Gilljam und lacht. Sie
lacht sehr viel. Der Park vor dem
Schloss Wickrath, einer Wasserschlossanlage
am Niederrhein, ist
wirklich perfekt zum Laufen. Tolle
Alleen, befestigte und breite Wege,
viel Schatten. Das hilft bei 34 Grad
Außentemperatur. Hier trifft sich
seit vielen Jahren die Lauftherapie-Gruppe
der 46 Jahre alten
Trainerin. „Ich bin gespannt, ob
heute bei der Hitze alle kommen“,
sagt sie. Und wenig später ist die
Gruppe mit 13 Frauen und einem
Mann komplett.
„Jeder kann laufen“, sagt Almut. Die
51-Jährige hätte vor einem Jahr nicht
gedacht, jemals 45 Minuten am Stück
laufen zu können. Ohne Atemnot, aber
mit viel Spaß. „Ich bin meiner Freundin
Alenka heute noch dankbar, dass
sie mir den Kurs von Silke empfohlen
hat“, sagt Almut. Damals wollte sie
neben dem Pilates-Training noch etwas
für ihre Ausdauer tun. Sie suchte
Anleitung und kam in den Lauftherapie-Kurs
von Silke Gilljam aus
Mönchengladbach. „Das Konzept ist
großartig, Silke geht auf jeden in der
Gruppe ein, wir lachen extrem viel und
sie schafft es, dass wir alle motiviert
zum Training kommen.“
Laufen als Therapie. Wer braucht das?
„Die Lauftherapie hat verschiedene
Ansätze“, erklärt Silke Gilljam, die
sich vor sechs Jahren zur Therapeutin
ausbilden ließ. Zum einen könne man
gezielt Problemfelder behandeln. Depressionen
gehören dazu, es gibt auch
Gruppen, die sich speziell um Menschen
kümmern, die nach Erkrankungen
wie Krebs wieder fit werden wollen.
„Aber der eigentliche Ansatz der
Lauftherapie stellt immer die gesundheitlichen
Aspekte des Laufens in den
Vordergrund – ganz ohne psychische
oder physische Problemstellungen.
Wir wollen Menschen motivieren, ein
Leben lang in Bewegung zu bleiben“,
erklärt Silke. In ihren Gruppen gelingt
ihr das vorzüglich. Der Frauen-Anteil
ist groß, aber auch Männer sind dabei.
„Vielleicht glauben einige Männer,
dass sie krank sein müssen, um bei uns
mitzumachen“, lacht Silke.
Schon seit drei Jahren kommt Anja
in Silkes Lauftherapie-Gruppe. „Silke
hat es geschafft, dass ich mich seit
Jahren jedes Mal auf das Training in
der Gruppe freue – wir sind bei jedem
Wind und Wetter draußen. Alleine
hätte ich das sicher nicht geschafft.“
Das gemeinsame Lachen, der Spaß,
die trainingsmethodische Anleitung,
darauf zu achten, niemanden zu überfordern
– das sind die Kriterien, die
ein gesundes Laufen fördern und die
Motivation hochhalten. „Ich versuche
jedem zu vermitteln, dass er das Laufen
lieben lernt und sich dieses Gefühl
bewahrt“, beschreibt Silke ihre Philosophie,
„was du liebst, gibst du so
schnell nicht auf.“
VOM ULTRALAUF ZUM
GESUNDHEITSSPORT
Früher ist die 46-Jährige regelmäßig
Wettkämpfe gelaufen. „Es konnte
nicht lang genug sein, auch Ultramarathons
waren dabei“, sagt Silke. Heute
läuft sie, weil es ihr gut tut und Spaß
macht. „Und wenn ich dann mal Lust
auf ein Laufevent habe, dann mache
ich halt mit – aber ganz ohne Druck.“
Das vermittelt sie auch den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern ihrer
Gruppen. „Ich laufe, weil ich den Kopf
dabei frei bekomme. Das habe ich hier
gelernt“, sagt Anja aus Wegberg. Die
52-Jährige hat vor zwei Jahren am
bekannten Venloop-Halbmarathon im
holländischen Venlo teilgenommen.
„Das war super, ich war auch stolz.
Ohne Silke, die mich begleitet hat,
hätte ich es vielleicht nicht geschafft,
aber ich mache so was nur, wenn ich
wirklich Lust darauf habe“, sagt Anja.
„Ich laufe, weil es mir gut gehen soll.
Nicht, um mir etwas zu beweisen.“
Almut und Anja haben das Laufen in
SILKE
THERAPEUTIN
AUS MÖNCHEN-
GLADBACH
37 ——— LÄUFT.
LÄUFER & LEUTE
ihr Leben integriert. „Ich habe sogar meine Familie angesteckt“,
erzählt Almut, die als Grundschullehrerin arbeitet.
Sonntags läuft sie regelmäßig mit ihrem Mann und ihren
beiden Kindern (14 und 19). „Wir haben ein gemeinsames
Hobby gefunden, allein dafür bin ich total dankbar.“
Von den anderen Nebeneffekten ganz zu schweigen. „Ich
bin im Job belastbarer geworden, die Lautstärke in der
Klasse macht mir weniger aus – das Laufen hat mich stärker
gemacht.“
„ICH LERNE JEDE WOCHE, AUF MEINEN KÖRPER
UND GEIST ACHTZUGEBEN“
Für Silke sind solche Aussagen nicht nur eine Bestätigung
ihrer Arbeit, sondern vor allem zeigt sich darin, dass die
Idee der Lauftherapie funktioniert. Das gesundheitsorientierte
Laufen ist wie Medizin ohne Nebenwirkungen. „Wir
Lauftherapeuten achten sehr darauf, dass wir jeden einzelnen
mitnehmen, niemanden überlasten, immer den Spaß an
der Bewegung vermitteln und viel lachen“, fasst Silke die
wichtigsten Aspekte zusammen. Wer auf diese Art und Weise
läuft, hat auch wenig Probleme mit Verletzungen. „Ich
habe früher viel Sport gemacht, war zum Teil auch ehrgeizig,
beruflich habe ich als Physiotherapeutin mit Verletzungen
zu tun und ich lerne wirklich jede Woche, was es heißt,
auf meinen Körper und Geist achtzugeben“, sagt Anja.
Ein Lauftherapeut ist weit mehr als ein Lauftreff-Leiter. Rund
450 Lerneinheiten sind notwendig. In der Regel dauert die
Ausbildung, die nebenberuflich an vielen Wochenenden absolviert
wird, gut 18 Monate. „Der Lauftherapeut soll in Zukunft
als Erstberuf anerkannt werden, dafür setze ich mich
ein“, sagt der gelernte Energieelektroniker Klaus Assenmacher,
der sich seit rund drei Jahren als Vorsitzender des
Verbands der Lauftherapeuten um Dinge wie Qualitätsmanagement,
Weiterbildungen und Zertifizierungen kümmert.
In diesem Jahr unterstützt der Laufschuhhersteller HOKA
ONE ONE den Verband, stattet Gruppen mit Laufschuhen
aus und hilft dabei, die Ansätze der Lauftherapie zu verbreiten.
Dabei geht es neben therapeutischen Hintergründen
und Inklusion vor allem um die gesundheitsorientierte
Vermittlung trainingsmethodischer Inhalte mit dem Ziel,
Menschen in Bewegung zu bringen.
„Dass uns HOKA ONE ONE mit dem neuen Clifton 7 für
meine Gruppe unterstützt, ist natürlich großartig. Der
Schuh ist super komfortabel, alle waren auf Anhieb begeistert.
Ein perfekter Schuh für das gesundheitsorientierte
Laufen“, sagt Silke Gilljam. Anja und Almut kannten den
Hersteller noch gar nicht. „Die sind aber bequem“, waren
sich beide nach dem ersten Lauf einig. Ein guter Laufschuh
ist wichtig. Aber noch wichtiger ist es, regelmäßig zu Laufen.
Für den Kopf. Für den Körper. Für die Gesundheit.
TOP-ATHLETIN VERENA WALTER IM INTERVIEW
—
»ERREICHBARE ZIELE SETZEN«
—
Verena, du hast dich in deiner Jugend eine Zeit lang gehen lassen – gefeiert, geraucht, wenig Sport
gemacht. Wie bist du wieder zurück zum Ausdauersport gekommen?
Ich habe als Jugendliche nichts mit Ausdauersport anfangen können. Mein erster Freund ist über seinen
Vater an das Laufen gekommen und hat auch an Wettkämpfen bis zur Marathon-Distanz teilgenommen.
Ich war immer sauer, wenn er Sonntags früh aufgestanden ist. Irgendwann hat es in meinem Kopf „klick“
gemacht und ich habe selbst mit dem Laufen, später dann mit dem Triathlon angefangen.
Wie schafft man den Einstieg?
Der Anfang kann schwer sein, doch davon darf man sich nicht beirren lassen. Wichtig ist Kontinuität und
dass man sich Ziele setzt. Am besten funktioniert es in einer Gruppe. Meist geben Fortgeschrittene den
Anfängern gute Tipps. Und wenn die erste Verletzung kommen sollte, nicht gleich das Handtuch werfen!
Wie wichtig sind Ziele?
Sehr wichtig. Man sollte sich erreichbare Ziele setzen und an kleinen Erfolgen langsam wachsen. Je
größer das Ziel, desto mehr Risiko geht man ein, eventuell zu scheitern. Deswegen sollte man sich immer
über die kleinen erreichten Zwischenziele freuen.
VERENA WALTER
Pro Triathletin | Geb. 11. Mai 1981 |
1,80m / 67 kg | seit 2014 mit Profi-Lizenz
Ironman Hawaii-Teilnahmen als
Agegrouper in den Jahren 2007,
2009, 2011 und 2013 | 2016 erste
Ironman Hawaii-Teilnahme als Profi
www.verenawalter.net
Deiner bester Tipp für die Tage, an denen es so gar nicht läuft …
… wenn man müde und gestresst ist, dann sollte man sich das eingestehen und sich Ruhe gönnen. Der
Körper ist schließlich keine Maschine. Doch sollte nur der innere Schweinehund zu laut bellen, dann
zählt keine Ausrede!
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»GESUNDHEIT UND
GEMEINSCHAFT —
DARAUF KOMMT ES AN.«
Silke Gilljam, Lauftherapeutin
aus Mönchengladbach
KÖRPER, GEIST UND
SEELE IM EINKLANG
Die meisten Lauftherapeuten werden am Deutschen Lauftherapiezentrum
in Bad Lippspringe ausgebildet. In ihren Kursen
vermitteln sie Menschen die positiven Effekte des Laufens.
Die Lauftherapie-Gruppe Mönchengladbach von Silke Gilljam
trifft sich jeden Montag in der Parkanlage rund um das Schloss
Wickrath am Niederrhein.
www.lauftherapie-mg.de
EINE STARKE PARTNERSCHAFT
HOKA ONE ONE UNTERSTÜTZT DIE LAUFTHERAPIE: „GLAUBEN FEST AN DIE KRAFT VON INKLUSION UND VIELFALT“
Der Verband der Lauftherapeuten wurde 1994 gegründet. Die Lauftherapie kümmert sich darum, bei Menschen mit
psychischen (Depression, Burn-out, Lernschwierigkeit etc.) und physischen Erkrankungen (Orthopädie, Herzkreislauf
etc.) durch das Laufen Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Im Rahmen einer globalen Kampagne unterstützt
die Laufschuhmarke HOKA ONE ONE Organisationen, die sich dafür einsetzen, Menschen mit der Kraft des Sports zu
einem besseren Leben zu verhelfen. „HOKA ONE ONE glaubt fest an die Kraft von Inklusion und Vielfalt, die uns alle
im Leben voranbringt“, sagt Daljiat Gill, Head of Marketing HOKA EMEA. „Die Arbeit, die der VDL bisher geleistet hat
und weiterhin leistet, um Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu inspirieren und zum Laufen zu bewegen, ist
wirklich beispielhaft. Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft und glauben, dass wir gemeinsam die bemerkenswerte
Arbeit, die der Verband leistet, fördern können.“
www.lauftherapie-vdl.de | www.lauftherapiezentrum.de
39 ——— LÄUFT.
TRAINING & FITNESS
› TOP-ZIRKELTRAINING ‹
—
STARK
WERDEN
↦ Du suchst ein intensives und abwechslungsreiches
Work-out, mit dem du maximale Fitness-Resultate bei geringem
Zeitaufwand erzielst? Wie wäre es mit Zirkeltraining
daheim. Hier liest du, wie du damit zu einer schnellen
und unkomplizierten Sport-Routine findest, die auch nach
einem langen Arbeitstag funktioniert.
Beim Zirkeltraining werden in kurzer Abfolge an verschiedenen
Stationen Übungen absolviert, die unterschiedliche
Muskelgruppen beanspruchen. Die Erholungspausen
dazwischen sind so kurz, dass das Herz-Kreislauf-System
ständig auf Trab gehalten wird. Das steigert den Kalorienverbrauch
und kurbelt die Fettverbrennung an. Ziel ist
es, den gesamten Körper während einer Trainingseinheit
zu fordern. So enthält ein Zirkel stets Übungen für die
Bein-, Arm-, Rücken-, Bauch- und Gesäßmuskulatur, die
im Wechsel belastet werden. Wird eine Muskelgruppe
trainiert, können sich die anderen Muskeln bis zur nächsten
Station erholen. Das spart Zeit und steigert effektiv
Kraft, Kondition und Kraftausdauer. Gleichzeitig hilft
Zirkeltrain ing, die Koordinationsfähigkeit zu verbessern.
—
DARAUF IST BEIM ZIRKELTRAINING ZU ACHTEN
Auch wenn es beim Wechsel der Stationen schnell gehen
muss: Auf kontrollierte Bewegungen und eine saubere
Ausführung der Übungen sollte man unbedingt achten.
So werden die Muskeln optimal beansprucht und das
Verletzungsrisiko minimiert. Die zwei- bis dreiminütige
Pause zwischen den Sätzen ist ebenfalls ein Muss und
sollte eingehalten werden. Das gilt auch für die Erholungszeit
bis zum nächsten Zirkeltraining. Ein bis zwei
Tage braucht der Körper zur Regeneration. Idealerweise
absolvierst du das Training zwei- bis dreimal pro Woche.
Einsteiger machen ein bis zwei Runde mit je 40 Sekunden
Übungszeit und 20 Sekunden Pausenzeit zwischen
den Stationen. Fortgeschrittene belasten sich 60 Sekunden
lang und pausieren 20. Ihnen empfehlen wir drei bis
vier Runden mit zwei bis drei Minuten Pause dazwischen.
Fotos: Artzt
40
Intensive Belastungen, die den ganzen
Körper fordern, sind nicht nur gut für die
Fitness. Sie stärken auch das Immunsystem.
Ganz besonders empfehlenswert:
Zirkeltraining.
TRAINING
——
FITNESS
DIESE 7 ÜBUNGEN GEHÖREN
ZU DEINEM ZIRKEL
1
01 SEILSPRINGEN
Zum Aufwärmen drei bis fünf Minuten ununterbrochen mit dem Springseil
springen. Einsteiger springen fünf bis zehn Minuten lang – aber mit Pausen.
Am besten immer eine Minute springen und dann 30 Sekunden pausieren.
2
02 TWIST & MOVE
Mit dieser Übung trainierst du vor allem deine schrägen und geraden Bauchmuskeln.
Und so geht‘s: Im Sitzen die Beine anwickeln und anheben, sodass nur
das Gesäß den Boden berührt. Der Oberkörper ist leicht zurückgelehnt. Den
Medizinball mit beiden Händen vor der Brust halten. Jetzt den Ball im Wechsel
links und rechts neben dem Körper kurz auf den Boden tippen (schräge Bauchmuskeln).
Die Beine werden dabei nicht seitlich mitbewegt, die Rotation erfolgt
allein aus dem Oberkörper. Der Blick folgt dem Ball. Die Variante für die graden
Bauchmuskeln: Den Ball abwechselnd unter den Beinen hindurchgeben, dabei
das gleichmäßige Atmen nicht vergessen.
3
03 PUSH UPS
Mit diesen Liegestützvarianten trainierst du Brust, Schultern und Arme: In der
Liegestützposition liegt eine Hand auf dem Medizinball, die andere auf dem Boden.
Die Arme sollten etwa in Schulterhöhe aufgestellt sein, der Blick ist nach
unten gerichtet. Kopf, Rücken, Gesäß und Beine bilden eine gerade Linie. Jetzt
die Arme beugen und den Oberkörper langsam Richtung Boden senken. Kurz
pausieren und wieder nach oben drücken. Körperspannung während der gesamten
Übung halten! Nach einigen Wiederholungen die Seite wechseln. Variation:
Noch intensiver wird die Übung, wenn der Medizinball nach jedem Liegestütz
die Seite wechselt. Dafür den Ball von einer Hand zur anderen rollen.
41 ——— LÄUFT.
TRAINING & FITNESS
4
04 CLIMBER
Eine Übung für Beine und Po, mit der du auch deine Koordination und dein
Gleichgewicht verbesserst: Vor einen Fitness-Würfel oder Stuhl stellen und den
rechten Fuß mittig darauf platzieren. Nun den linken Fuß vom Boden abdrücken
und auf den Würfel steigen. Das Bein zieht kraftvoll nach oben und endet in
angewinkelter Haltung. Arme gegengleich mitbewegen. Kurzer Stopp, Gleichgewicht
halten und zurück in die Ausgangsposition gehen. Seite wechseln.
5
05 DIPS
Stärkt die Arme und vor allem den Trizeps auf der Rückseite der Oberarme:
Rückwärtig auf die Kante eines Fitness-Würfels oder eines Stuhls stützen. Die
Finger zeigen in Richtung des Körpers, der Blick ist geradeaus gerichtet. Den
Oberkörper aufrecht, Hüfte und Knie im 90-Grad-Winkel halten. Das Gewicht
der Beine auf die Fersen verlagern. Jetzt Ellenbogen langsam und kontrolliert
beugen, bis die Ober- und Unterarme einen 90-Grad-Winkel bilden. Ausatmen
und den Oberkörper wieder nach oben drücken. Hüfte dabei nah an der Kante
halten.
6
06 LEG-FLYS
Macht einen starken Rücken und beugt Problemen an der Lendenwirbelsäule
vor: Bäuchlings auf einen Fitness-Würfel legen. Die Beine sind nach hinten ausgestreckt,
der Kopf bildet die Verlängerung der Wirbelsäule. Der Blick ist zum
Boden gerichtet. Mit den Armen die Position an der Vorderseite des Würfels
stabilisieren. Nun die Beine langsam öffnen und wieder schließen. Bauch und
Gesäß dabei anspannen.
7
07 SQUATS
Top-Übungn für große Muskelpartien an den Beinen, am Gesäß, am Rücken und
an den Armen: Im Stand einen Medizinball in Brusthöhe halten, Beine schulterbreit
auseinander. Nun gleichzeitig die Knie beugen (Gesäß nach hinten und
unten bewegen) und die Arme mit dem Medizinball über den Kopf nach oben
strecken. Das Gesäß sollte auf Höhe der Knie sein, sodass die Oberschenkel
waagerecht sind. Den Oberkörper möglichst aufrecht halten und den Blick
geradeaus.
ALLE GERÄTE FÜR DIE ÜBUNGEN
KANNST DU DIREKT AUF LAUFEN.DE BESTELLEN
SHOP.LAUFEN.DE
42
› NEUE SOHLE, BEWÄHRTER
—
SUPPORT ‹
GELUNGENES UPDATE
—
Etwas softer und responsiver ist er geworden, der neue Fresh Foam 860v11 von
New Balance. Was sich nicht geändert hat: Er ist ein hervorragender Schuh für all
jene, die etwas mehr Unterstützung bei ihren Läufen brauchen.
↦ Wenn Läufer einen Lieblingsschuh gefunden haben, bleiben
sie ihm oft über Generationen von Modellen treu. Was aber,
wenn der Schuh ein ordentliches Update erfährt wie der New
Balance Fresh Foam 860 in seiner elften Auflage? Hält die Liebe
an, oder findet die Lovestory ein Ende?
Mit dem neuen Mittelsohlenmaterial aus Fresh Foam hat
New Balance in den zurückliegenden Monaten viele seiner
Laufschuh-Modelle wie die neutralen Klassiker 880v10 und
1080v10 versehen – und damit viele Läuferinnen und Läufer
glücklich gemacht. Brandneu kommt in diesen Tagen der
New Balance 860v11 in die Sportgeschäfte. Und auch der
bequeme Support-Schuh punktet mit der komfortablen Zwischensohle.
Fresh Foam steht für nachhaltige Dämpfung, die sich mit einem
ultra-gefederten, leichten Tragegefühl verbindet. Geht
das in einem gestützten Schuh wie dem 860v11 gut? Immerhin
wird er oft von etwas schwereren Läufern bevorzugt.
Wir wissen: das geht definitiv! Bei unserem großen Laufschuhtest
Ende Juni in Köln war das die einstimmige Meinung.
Und zwar deshalb, weil Fresh Foam dem Schuh ein
geschmeidigeres Abrollverhalten ermöglicht und man auch
eine verbesserte Energierückgabe spürt. All das macht das
Laufen etwas leichter und angenehmer. Gleichzeitig aber ist
der Schuh trotz Fresh Foam nicht ganz so weich, wie andere
Modelle mit einem ähnlichem Material in der Zwischensohle,
sondern fühlt sich responsiv an. Zusätzlichen Support erhält
der Läufer einerseits durch eine Mittelfußstütze. Andererseits
aber auch durch das Obermaterial, für dessen Design
viele Test-Daten ausgewertet wurden, um es genau dort stabil
zu machen, wo es besonders belastet wird. Dennoch bleibt
der Schuh flexibel genug, damit sich der Fuß angenehm bewegen
kann.
Dazu kommt die Ultra Heel-Konstruktion, die die Ferse gut
umschließt und dem Fuß zusätzlichen Halt gibt. Die augenscheinlichste
Veränderung des Schuhs ist die neue Fersenkappe.
Sie ist etwas höher gezogen als beim Vorgängermodell
und passt sich perfekt der Ferse an. Damit entstehen zudem
weniger Irritationen an der Achillessehne.
Das Update hat dem 860 nicht geschadet: Auch in seiner
elften Auflage ist er ein super Begleiter für Laufeinsteiger,
Genussläufer und Vielläufer, die zu leichter Überpronation
neigen und deshalb einen gestützten Schuh bevorzugen.
Bloß der Spaß beim Laufen ist durch die Veränderungen etwas
gestiegen. Die Lovestory kann also weitergehen.
Auch für Läufer, die einen neutralen Schuh bevorzugen, hat New
Balance einen Schuh mit Fresh Foam-Mittelsohle für ein super
softes Lauferlebnis: den Fresh Foam 880v10. Noch mehr Details
zu ihm findest du in unserem Testbericht auf Seite 75.
43 ——— LÄUFT.
—
»ZUSPRUCH
WIE NOCH
NIE«
—
Denise Krebs gehört seit vielen Jahren zu den
besten deutschen Läuferinnen – verpasste aber
auch immer wieder knapp Qualifikationen zu
internationalen Meisterschaften. Die Vorbereitung
auf ihren großen Traum Olympia 2020 in
Tokio finanzierte sie selbst. Nach der coronabedingten
Verlegung der Spiele ins Jahr 2021
stand sie vor der Frage: Wie geht es finanziell
weiter? Mit einer Crowdfunding-Aktion
sicherte sie sich über 12.000 Euro, die sie in
ihren olympischen Traum investieren wird.
DENISE
KREBS
IM INTERVIEW
Interview: Anja Herrlitz | Fotos: Norbert Wilhelmi
Denise, man kennt dich als 1500-Meter-
Läuferin. Über diese Strecke hast du viel erreicht, bist du
mehrmals Deutsche Meisterin geworden, warst Zweite
bei der Universiade. Aber genauso oft hat auch irgendetwas
nicht geklappt auf dieser Strecke …
Denise Krebs: ... ja, mir haben ganz oft Hundertstelsekunden
irgendwie das Genick gebrochen. Wegen
ihnen habe ich eine Norm nicht geschafft, ein Finale
oder eine Medaille nicht erreicht. Ich glaube das war
seit 2011 siebenmal so.
Professionell Leistungssport macht man, um bei internationalen
Meisterschaften dabei zu sein und im besten Fall
Medaillen zu gewinnen. Wie ist das, wenn man gefühlt die
ganze Zeit gibt, aber nicht den Lohn dafür bekommt?
Ich habe oft vieles hinterfragt und auch geweint. 2012
und 2016 bin ich jeweils ganz knapp an der Olympia-Qualifikation
gescheitert. 2016 hatte ich zwar die
Norm für die EM, aber drei Tage zu spät. Dann sieht
man da bei den Meisterschaften Läuferinnen stehen,
die man vorher regelmäßig besiegt hat. Das ist mental
schon verdammt hart. Wenn dann noch andere Probleme
wie der Verlust von finanzieller Förderung oder
private Rückschläge dazukommen, hat man manchmal
das Gefühl, keiner glaubt mehr an einen. 2018
habe ich dann gesagt, ich werde langsam müde, immer
den Normen und Hundertsteln hinterherzurennen.
Du bist dann vor zwei Jahren erstmals
5000 Meter gelaufen – und hast dich mit
15:30,85 Minuten gleich im ersten Rennen
für die Leichtathletik-Europameisterschaften
in Berlin qualifiziert. Hättest
du den Umstieg früher wagen sollen?
Das ist schwierig zu beantworten. Viele
meinen, ja. Irgendwie habe ich aber immer
gedacht, es klappt über 1500 Meter
mit einer Norm für eine internationale
Meisterschaft. Aber ja, vielleicht hätte
ich es wagen sollen.
Wie kam es, dass du es dann schließlich
versucht hast?
2018 war ich im April mal bei einem
Wettkampf meines Vereins in Leverkusen
die Pacemakerin für Läuferinnen,
die für die EM die 5000-Meter-Norm
laufen wollten. Morgens habe ich ganz
normal trainiert und nachmittags dann
das Tempo gemacht. Nach 3000 Metern
bin ich dann wie geplant ausgestiegen
und habe ganz lässig gesagt: „Das war
voll einfach, das halte ich noch zwei Kilometer
weiter durch.“ Ich bin dann Mitte
Mai in Karlsruhe erstmals über 5000
Meter an den Start gegangen. Dort bin
ich in einer Gruppe gelaufen, habe auf
den Mann mit dem Hammer gewartet,
aber der kam nicht. Obwohl wir zwischendurch
viel zu langsam für die Norm
waren, habe ich sie in 15:30,85 Minuten
doch geschafft. Auch weil ich die letzten
300 Meter in 45 Sekunden gelaufen bin.
War für dich damit klar, dass die 5000
Meter deine Strecke sind?
Ich habe mich zunächst immer noch als
1500-Meter-Läuferin gesehen. Ich habe
aber nach und nach auch mein Potenzial
über 5000 Meter entdeckt. Über 1500
Meter wusste ich nach all den Jahren irgendwie
alles, da bin ich oft an meinem
Kopf gescheitert. Über 5000 Meter war
ich offen und habe einfach ausprobiert.
Du bist dann bei der EM über 5000 Meter
gestartet, bist allerdings gestürzt und
hast dich dabei so schwer verletzt, dass
2019 nur ein Rennen bei der Team-EM
möglich war – und das auch nur, weil du
spontan eingesprungen bist, obwohl du
nicht in Form warst. Hast du Olympia
2020 immer im Blick gehabt?
Einmal bei Olympia dabei zu sein, ist
ein absoluter Kindheitstraum. Und den
hatte ich, seitdem Nils Schumann 2000
Olympiasieger über 800 Meter wurde.
Deshalb habe ich auch noch einmal alles
in die Vorbereitung gesteckt, obwohl
ich nicht mehr im Kader des Deutschen
Leichtathletik-Verbandes war und auch
nicht mehr in der Sportfördergruppe der
Bundeswehr und dadurch natürlich auch
weniger finanzielle Förderung bekomme.
Wie finanzierst du deine Vorbereitung?
Ich bekomme Unterstützung von meinem
Verein, dem TSV Bayer 04 Leverkusen.
Daneben habe ich einen tollen
Arbeitgeber, der mich unterstützt und
mir flexibles Arbeiten ermöglicht. Dort
arbeite ich 25 Stunden pro Woche als
Marketing-Managerin. Das zusammen
reicht für die Miete und zum Leben. Meine
Trainingslager habe ich von meinem
Ersparten bezahlt.
Wie viele Trainingslager bestreitest du in
einer Vorbereitung?
Wäre Corona nicht dazwischengekommen,
wäre ich viermal im Höhentrainingslager
gewesen. Dreimal in Südafrika
in Dullstroom und einmal in der Schweiz
in Sankt Moritz. Dazu kommt ein Trainingslager
in Portugal in Monte Gordo,
das nicht in der Höhe ist.
Was kostet das?
Ein Höhentrainingslager kostet rund
2000 Euro.
Zu dem Zeitpunkt, als Olympia auf das
nächste Jahr verschoben wurde, hattest
du schon zwei Höhentrainingslager
geschafft, das dritte musstest du wegen
Corona nach drei Wochen abbrechen …
... ich hatte eine super Vorbereitung, habe
am 1. Oktober angefangen und hatte nur
vier Tage frei. Ich bin topfit, habe gut
trainiert und meine Ausdauerwerte verbessert.
Zum ersten Mal war ich im Winter
weder krank noch verletzt. Ob ich das
dann auch in gute Zeiten hätte ummünzen
können, weiß man natürlich nicht,
aber die Voraussetzungen waren gut.
War dir sofort klar, dass du noch einmal
einen Angriff auf die Olympianorm
wagen würdest – mit all den Kosten, die
dabei entstehen?
Ich möchte im kommenden Jahr nach
Olympia meine Leistungssport-Karriere
beenden – hoffentlich mit einer Olympia-Teilnahme
vorher. Ich bin dann 34
Jahre alt.
Für die Finanzierung deiner Vorbereitung
hattest du deshalb eine Idee …
... mir hat jemand vorgeschlagen, ich
solle es doch mal mit einem Crowdfunding-Projekt
ausprobieren. Das heißt
man startet auf einer Plattform einen
Aufruf und bittet Leute, für einen zu
spenden. Ich habe mich gefragt, ob das
nicht wie betteln ist und habe erst einmal
nach Sponsoren gesucht. Die meisten unterstützen
aber nur noch Mannschaften.
Wir Leichtathleten haben zu wenig Fernseh-Präsenz.
Also habe ich mich doch für
Crowdfunding entschieden. Ich zwinge ja
niemanden, mir Geld zu geben.
Welcher Betrag war dein Ziel?
8000 Euro. Ich habe auch Dinge beworben,
die Leute locken könnten. Ich habe
diverse Vereinskleidung angeboten, in
denen ich viele Medaillen bei Deutschen
Meisterschaften gewonnen habe. Außerdem
habe ich von verschiedenen Veranstaltern
wie dem Frankfurt-Marathon
oder Bremen-Running einen Startplatz
für Lauf-Events anbieten können.
Und wie ist die Aktion ausgegangen?
12.112 Euro habe ich von 138 Leuten bekommen.
Das war absolut verrückt. Ich
hatte schon ein bisschen Angst, dass
gar nichts zusammenkommt. Ich habe
46
PROFI-LÄUFERIN
DENISE KREBS
ZUR PERSON
FACTS
→ Geboren: 27. Juni 1987
in Heilbronn
→ Wohnort: Leipzig
→ Trainer: Thomas Dreißigacker
→ Größe: 1,58 m
→ Gewicht: 46 kg
BESTZEITEN
→ 800 m: 2:02,12 min
→ 1500 m: 4:06,01 min
→ 5000 m: 15:26,58 min
GRÖSSTE SPORTLICHE ERFOLGE
→ Siegerin Hallen- Länderkampf 2012 (1500 m)
→ Silber Universiade 2011 (1500 m)
→ 8. EM 2012 (1500 m)
→ 14. EM 2018 (5000 m)
→ Deutsche Meisterin 2009, 2008 (1500 m)
→ Deutsche Hallenmeisterin 2011, 2010 (1500 m)
→ mehrmalige Deutsche Meisterin im
Nachwuchsbereich und mit der Staffel
IM NETZ
→ denise-krebs.com
→ instagram.com/denise__krebs
mich schon gefragt, wie ich den Leuten
verklickern soll, dass ich 8000 Euro für
Trainingslager benötige. Das wirkt für
Außenstehende ja oft so wie Urlaub. Die
Aktion ging drei Wochen. Nach zehn Tagen
hatte ich die 8000 Euro. Ich konnte
es echt nicht fassen. Ich dachte, die
Leute hören auf zu spenden, wenn das
Ziel erreicht ist. Aber viele haben dann
gesagt, okay, du hast so das Geld für die
Trainingslager. Aber davon kannst du ja
nicht leben. So hast du auch noch Geld
für einen medizinischen Check-up.
Waren das Leute, die du kennst oder
auch Fremde?
Total unterschiedlich. Familie und
Freunde einerseits, andererseits aber
auch Leute, die ich überhaupt nicht
kannte. Auch ehemalige Sportler, die in
meiner Kindheit meine Idole waren.
Hast du Rückmeldungen bekommen?
Man hat ja oft das Gefühl, Leistungssport
interessiert keinen mehr. Da
habe ich das krasse Gegenteil erlebt.
Ich habe so viel Zuspruch bekommen,
wie in meinem gesamten Leben noch
nicht. Ich war im positiven Sinne geschockt.
Da waren 138 Leute, die glauben,
ich habe es verdient, mich noch
einmal für meinen großen Traum vorzubereiten.
Was bedeutet das für deine Vorbereitung?
Die Aktion war für mich so positiv und
rückenstärkend. Denn ich bin jetzt total
unabhängig in der Planung und Umsetzung
meiner Vorbereitung. ↤
47 ——— LÄUFT.
—
QUALITÄT
VOR PREIS
—
› SO GESUND IST RINDFLEISCH ‹
↦ Fleisch: Bei wenigen anderen Lebensmitteln macht die
Qualität einen solch entscheidenden Unterschied wie hier.
Haltungsbedingungen und Fütterung der Tiere haben nicht
nur Einfluss auf die Qualität der daraus entstehenden Produkte,
sie sind auch von Bedeutung für das Wohl der Tiere.
Immer wiederkehrende Skandale in der industriellen
Fleischproduktion belegen eindeutig, dass wir umdenken
müssen, was unseren Fleischkonsum angeht. Qualität sollte
hier wichtiger sein als ein günstiger Preis. Denn: Tierische
Produkte liefern wertvolle Nährstoffe, vor allem für
Sportler, und können deswegen für Läufer ein wichtiger
Bestandteil der Ernährung sein.
Fleisch aus artgerechter Haltung und Fütterung besticht
durch seine hohe Nährstoffdichte und liefert unserem Körper
viel biologisch wertvolles Eiweiß mit einem exzellenten
Aminosäuren-Profil, mit gesunden Omega-3-Fettsäuren,
essentiellen Mineralstoffen und Spurenelementen wie
Eisen, Zink und Selen sowie Vitamin B12. Hinsichtlich des
Eisengehalts ist hervorzuheben, dass insbesondere rotes
Fleisch hohe Mengen an Hämeisen enthält, eine für den
menschlichen Körper sehr gut verwertbare Form von Eisen.
Diese Eigenschaften gelten für Fleisch von Tieren, die
regelmäßigen Zugang zu Weideflächen, genügend Auslauf,
geeignetes Futter und keine Wachstumshormone erhalten.
Eine Antibiotikagabe sollte nur in nicht vermeidbaren
Ausnahmefällen erfolgen.
Natürlich gibt es auch Argumente, die gegen den Verzehr
von Fleisch sprechen. Zumindest zwei aber können nicht
pauschal gelten: Fleisch wird zum einen eine hohe Umweltbelastung
zugeschrieben. Das gilt unbestritten für die
industrielle Massenproduktion tierischer Produkte, die erwiesenermaßen
höchst problematisch für unsere Ökosysteme
ist. Hingegen leistet die extensive Tierhaltung einen
wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Bei sorgfältigem
Weidemanagement kann durch die Rinderhaltung Kohlenstoff
gebunden und der CO2-Problematik entgegengewirkt
werden. Im Gegensatz zur Gülleproblematik bei der Intensivhaltung
trägt der Kot der Tiere hier sogar zur Humusbildung
und zur Verbesserung der Bodenqualität bei.
Außerdem wird ein hoher Fleischkonsum, insbesondere
von rotem Fleisch, oft als Gesundheitsrisiko betrachtet.
Hier muss man allerdings wissen, dass neben der reinen
Menge auch der Verarbeitungsgrad der Produkte eine
wesentliche Rolle spielt. Verarbeitete Fleischprodukte
enthalten oft Zusatzstoffe. Davon sollte man Abstand
nehmen. Anders sieht es bei unverarbeitetem Fleisch aus –
wenn man es in Maßen isst.
Eine ganz besondere Herausforderung ist unbestritten die
Beschaffung. Wie kommt man an wirklich gutes Fleisch?
Wer keinen regionalen Fleischproduzenten in seiner Umgebung
findet, sollte auf Produkte aus dem Biomarkt zurückgreifen.
Ein Demeter-Siegel ist zu empfehlen. Alternativ
bieten Online-Händler wie Büffel Bill oder Elbwild gute Produkte.
Gutes Fleisch hat seinen Preis. Daher lieber wenig,
aber gutes Fleisch essen als viel von schlechter Qualität.
Von unserem Experten Marcus Schall
Mit seiner Agentur SuperGoodFood bietet Marcus Schall Beratung und Dienstleistungen im Bereich „All-
Natural Performance Nutrition“, der gesunden und leistungsfördernden Ernährung auf Basis von hochwertigen,
natürlichen und besonders nährstoffreichen Lebensmitteln. Die individuelle Betreuung von Spitzensportlern
aus verschiedenen Disziplinen bildet derzeit eines der Haupttätigkeitsfelder. Neben dem Deutschland-Achter
betreut Marcus Schall Sportler wie Mario Götze, Eric Frenzel, Gina Lückenkemper, Maximilian
Planer und Le Mans-Sieger Dirk Müller. Darüber hinaus ist er im Langstrecken-Motorsport aktiv.
www.supergoodfood.info
Das Buch von Marcus Schall
Super Good Food, 160 Seiten, gebunden, Südwest-Verlag, ISBN: 978-3-517-09513-4 , 17,99 Euro
48
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
Text: Marcus Schall | Fotos: Christian Frays
Hohe Nährstoffdichte,
wertvolles Eiweiß und wichtige
Aminosäuren. Dazu Mineralstoffe,
Spurenelemente und gut
verwertbares Eisen – Rindfleisch
kann extrem wertvoll für Sportler
sein. Vorausgesetzt man achtet
auf die Qualität.
49 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
—
FLEISCH
MAL ANDERS
—
Verschiedene Fleischstücke nacheinander grillen oder braten und auf dem Tisch aufschneiden. So wird das
gemeinsame Essen zu einem kommunikativen Erlebnis. Als Dip eignen sich anstelle üblicher Grillsaucen
Guacamole oder Chimichurri. Oder du bereitest eine leckere Fleisch-Stulle zu!
Guacamole & Chimichurri
Zutaten für die Guacamole
2 reife Avocados, Steinsalz, etwas schwarzen Pfeffer, 1 Limette, 2 Knoblauchzehen,
1 kleine Schalotte, 2 Tomaten, 2-3 EL frischer Koriander, 3-4 EL gutes Olivenöl
⇢❶ Avocados halbieren, den Kern entfernen und mit einem
Löffel das Fruchtfleisch auslöffeln und in ein Schälchen
geben ⇢❷ Steinsalz und schwarzen Pfeffer zugeben.
Limette auspressen und 2/3 des Saftes zur Avocado
geben. (Den Rest aufheben und später dazu geben). Alles
mit einer Gabel fein zerdrücken ⇢❸ Knoblauchzehen
und Schalotte abziehen und sehr fein hacken. Zur zer-
drückten Avocado geben und unterrühren ⇢❹ Die Tomaten
waschen und vierteln, die Kerne und Flüssigkeit
entfernen. Dann die Tomatenstücke in sehr feine Würfel
schneiden und zu den anderen Zutaten geben ⇢❺ Koriander
fein hacken, ebenfalls zu der Guacamole geben.
Tomaten, Koriander und Olivenöl unterrühren. Den Rest
des Limettensaftes dazu geben
Zutaten für ein kleines Glas Chimichurri
2 Knoblauchzehen, 1 rote Zwiebel, 1 Bund glatte Petersilie,
etwas frische Chili, 2 Lorbeerblätter, ½ TL schwarzer, grober Pfeffer,
1,5 TL getrockneter Thymian, 1,5 TL getrockneter Oregano, 1 TL grobes Steinsalz,
Saft von 1 Limette (oder ca. 40 ml aus der Flasche), Olivenöl
⇢❶ Knoblauch und Zwiebeln schälen und fein
hacken. Petersilie, Chili und die Lorbeerblätter
ebenfalls fein hacken ⇢❷ Alles zusammen mit
Pfeffer, Thymian, Oregano und Steinsalz in einen
Mörser geben und mit dem Limettensaft zerstoßen
⇢❸ Die Paste mit Olivenöl auffüllen und verrühren.
Die Konsistenz sollte in etwa so wie bei einem Pesto
sein. Idealerweise bereitet man das Chimichurri einen
Tag vorher zu und lässt es in einem verschlossenen
Glas im Kühlschrank durchziehen
50
einfache Grillmarinade
Zutaten für ca. 800 g Fleisch
4 Knoblauchzehen, 2-3 TL getrocknete Kräuter (z. B. Thymian, Oregano),
80 ml Öl mit einem hohen Rauchpunkt, 20 ml Limettensaft, Salz
⇢❶ Knoblauchzehen nicht schälen und kräftig mit
dem Handballen auf die Zehen schlagen, so dass sie
etwas aufplatzen. In eine Schüssel geben ⇢❷ Die
getrockneten Kräuter sowie Öl und Limettensaft zugeben,
alles gründlich durchrühren ⇢❸ Fleisch trockentupfen
und in eine große Schüssel legen, Marina-
de zugeben und alles durchmengen, so dass sich die
Marinade gut aufs Fleisch verteilt ⇢❹ Das marinierte
Fleisch entweder in ein Behältnis mit Deckel oder
in Gefrierbeutel legen und einige Stunden durchziehen
lassen. Das Fleisch kann nach dem Grillen gesalzen
werden
Grillfleisch-Stulle
Zutaten für zwei Stullen
einige Blätter Babyspinat, 1 Tomate, ¼ Salatgurke, 2 EL Guacamole,
2 große Scheiben Brot nach Wahl (es eignet sich gut ein Vollkornbrot mit Khorasan
oder Dinkel, jedoch ohne Sauerteig), 1 gegrilltes Entrecote (ca. 8-10 dünn geschnittene
Tranchen), 2 EL Chimichurri, 1 kleine Lauchzwiebel
⇢❶ Babyspinat waschen und trocken schleudern.
Gurke und Tomate waschen und in Scheiben schneiden.
Lauchzwiebel waschen und in Ringe schneiden
⇢❷ Das Entrecote grillen und einige Minuten abgedeckt
durchziehen lassen. Brot auf dem Grill rösten.
Das Fleisch in dünne Tranchen schneiden ⇢❸ Das
Brot mit Guacamole bestreichen. Mit Babyspinat, Gurke
und Tomate und dem Grillfleisch belegen. Chimichurri
über das Fleisch geben und mit einigen Lauchzwiebelringen
dekorieren
51 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
› DIE NEUEN
—
CARBONSCHUHE ‹
WER HAT DEN
SCHNELLSTEN?
—
Nike gegen Adidas. Das Duell fasziniert, seit die US-Amerikaner
in den späten 70er-Jahren begannen, den bis dahin vom
deutschen Unternehmen Adidas beherrschten weltweiten
Sportmarkt zu erobern. Aktuell wird es in der Laufszene mit
superschnellen Carbonschuhen ausgetragen. Doch anders als
vor 40 Jahren mischen jetzt auch andere Spieler mit.
↦ In den vergangenen Jahren waren die weltweit
schnellsten Marathonläufer mehrheitlich mit den Vaporfly
genannten, stark gedämpften Carbonmodellen von Nike
unterwegs. Adidas hatte diesen gut gedämpften Racern
kaum etwas entgegenzusetzen – zeitweise war es allerdings
sogar umstritten, ob solche Laufschuhe überhaupt
regelkonform sind. Das wurde vom Leichtathletik-Weltverband
Anfang des Jahres geklärt. Jetzt setzt Adidas mit
dem Adizero Adios Pro zum Gegenangriff an.
Spätestens seitdem Eliud Kipchoge vor mittlerweile
fast einem Jahr die Zwei-Stunden-Marke im Marathon
unterboten hat, ist die Diskussion in vollem
Gang: Können Laufschuhe mit Carbonelementen
ihren Trägern einen so großen Vorteil verschaffen,
dass sie auf die Liste der unerlaubten Hilfsmittel gehören?
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics
sagt: Ja, das ist möglich. Und hat Anfang des
Jahres ein Regelwerk für Laufschuhe erlassen, das
auch Konsequenzen für die Produktionszyklen der
großen Sportartikelhersteller hat.
Als der Kenianer Eliud Kipchoge im Herbst 2020
die 42,195 Kilometer in 1:59:40 Stunden als erster
Mensch unter zwei Stunden gelaufen ist, trug er im
Wiener Prater den Prototyp eines Schuhs am Fuß,
der mittlerweile im Fachhandel erhältlich ist und
von World Athletics als regelkonform abgesegnet
ist. Den Alphafly Next% von Nike.
DIE NEUEN SCHUHREGELN
Der von Kipchoge getragene Prototyp war Anlass
für den Weltverband, zu definieren, wie ein Laufschuh
maximal ausgestattet sein darf, damit er in
offiziellen Wettkämpfen getragen werden darf: Der
Verband legte fest, dass die Sohle nicht dicker als
40 Millimeter zu sein hat und sich maximal eine Carbonplatte
darin befinden darf. Diese kann in mehrere
Stücke aufgeteilt sein, darf aber beispielsweise
nicht übereinander liegen oder überlappen. Eine
weitere Regel von World Athletics besagt, dass neue
Modelle zukünftig mindestens vier Monate lang im
Handel angeboten worden sein müssen, bevor sie
von Elite-Athleten im Wettkampf getragen werden
dürfen. Den Regeln entsprechend waren also die
Vaporfly Next%-Modelle von Nike, in denen Eliud
Kipchoge und Brigid Kosgei ihre Marathon-Weltre-
Text: Christian Ermert, Jörg Wenig | Fotos: imago images (GEPA pictures/Mario Kneisl), Hersteller
52
CARBON BY ADIDAS:
DER ADIZERO ADIOS PRO
EQUIPMENT
——
MODE
CARBON BY NIKE:
DER ALPHAFLY NEXT%
53 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
korde in Berlin und Chicago liefen.
Nicht regelkonform war dagegen jener
Prototyp, den Kipchoge 2019 in
Wien bei seinem ohnehin nicht regulären
ersten Marathon unter zwei
Stunden trug.
EINZIGARTIGER EFFEKT
Im Gegensatz zu dem Prototypen ist
der reguläre Alphafly mit einer einzigen
Carbonfaserplatte ausgestattet.
Hinzu kommen zwei sogenannte Nike
Zoom Air-Pods zur Dämpfung unter
dem Vorderfuß, mehr ZoomX-Schaum
sowie ultraatmungsaktives, leichtes Flyknit-Obermaterial.
Wer diesen Schuh
bei hohem Tempo zum ersten Mal trägt,
merkt sofort, dass die Diskussion um
den Schuh nicht aus der Luft gegriffen
ist. Hatte man bei den ersten Carbonschuhen
von Nike vom Typ Vaporfly
schon das Gefühl, bei jedem Schritt vom
Schuh nach vorn getrieben zu werden,
hat sich das beim Alphafly noch einmal
verbessert. Der Rebound-Effekt ist einzigartig.
Hinzu kommt die noch einmal
verbesserte Dämpfung und mehr Stabilität.
Während die Vaporfly-Schuhe sich
oft ein wenig kipplig anfühlen und vom
Läufer viel muskuläre Kontrolle fordern,
rollt man im Alphafly stabil ab.
GROSSER AUFTRITT ERST 2021
Schade bloß, dass die große Bewährungsproben
für die neuen, schnellen
Schuhe in diesem Corona-Jahr fast alle
ausgefallen sind: Olympia und die großen
Marathonläufe finden ja – mit Ausnahme
des London-Marathons – erst
2021 wieder statt. Vorausgesetzt, die
Entwicklung der Pandemie lässt dies zu.
Trotzdem hat auch Nikes großer Konkurrent
Adidas bereits in diesem Jahr
einen neuen Schuh für schnelle Rennen
auf den Markt gebracht. Mit dem Adizero
Adios Pro will Adidas ein Jahr vor
Olympia in Tokio die Lücke schließen,
die in den vergangenen Jahren zwischen
dem deutschen Hersteller und
dem US-amerikanischen Unternehmen
im Bereich der schnellen Laufschuhe
mit Carbon entstanden ist.
Nike hatte in den vergangenen Jahren
bereits vor Entwicklung des Alphaflys
mit den Vaporfly-Modellen einen deutlichen
Vorsprung. Bei den sechs Rennen
in Tokio, London, Boston, Berlin, Chicago
und New York, die 2019 zur World
Marathon Majors-Serie zählten, sowie
bei der WM in Doha trugen alle Männer-Sieger
die Schuhe des US-Konzerns.
Unter den 21 Top-Drei-Platzierten bei
diesen Rennen waren nur zwei Läufer,
die Schuhe einer anderen Marke trugen.
Bei den Frauen war es ähnlich: Vier der
21 Podiums-Platzierungen wurden mit
einem Adidas-Modell erzielt, die anderen
jeweils mit einem Nike-Schuh.
RIESIGE NIKE-DOMINANZ
2018 lief der kenianische Olympiasieger
Eliud Kipchoge bereits in Berlin mit
2:01:39 Stunden einen Marathon-Weltrekord,
der nur noch 100 Sekunden
von einer regulären Zeit von unter zwei
Stunden entfernt war. Er trug dabei einen
Nike Vaporfly. Und während er im
Alphafly-Prototyp in Wien in dem irregulären
Rennen den ersten Marathon
unter zwei Stunden realisierte, stürmte
am selben Oktober-Wochenende seine
Landsfrau Brigid Kosgei in Chicago in
einem Vaporfly zu einem sensationellen
Marathon-Weltrekord von 2:14:04
Stunden. Und unter den schnellsten
Marathonläufern waren weltweit einige,
die nicht bei Nike unter Vertrag
standen und dennoch die Vaporfly-Modelle
im Wettkampf trugen. Da wurden
Markenzeichen überklebt oder sogar
das komplette Obermaterial von anderen
Markenschuhen auf Nike-Sohlen
geschustert.
ADIDAS MIT PREIS-OFFENSIVE
Damit soll jetzt Schluss sein. Adidas
liefert seit dem Sommer 2020 die ersten
Modelle des Adidas Adizero Adios
Pro aus. Und der kostet mit 200 Euro
deutlich weniger als der Alphafly von
Nike (300 Euro). Adidas hat das neue
Carbon-Modell, dessen Zwischensohle
an der Ferse 39,5 Millimeter dick ist,
zusammen mit Eliteläufern entwickelt.
Herausgekommen ist ein Schuh, der
auch Maßstäbe setzt in Sachen Flexibilität,
Energierückführung, Gewichtsreduzierung
und Design. Die Mittelsohle
des Adizero Adios Pro verfügt über zwei
Carbonelemente: Eins im Fersenbereich,
das dafür sorgt, dass im Sprunggelenk
nicht zu viel Energie verloren
geht.
Ganz besonders bei dem Schuh ist allerdings
das blaue Carbonelement unter
dem Vorderfuß. Dort kommt keine geschlossene
Platte zum Einsatz, sondern
ein fünfstrahliges Element, das quasi
wie eine Verlängerung der fünf Metatarsalköpfchen
im Mittelfuß wirkt. Adidas
hat dieses Element „EnergyRods“ genannt.
Es besteht aus fünf miteinander
verbundenen und von Carbon durchzogenen
Stäben, welche die Form der
Mittelfußknochen imitieren. Diese Bauweise
hilft den Athleten, ihre Laufökonomie
zu optimieren.
TOP-LÄUFER SIND BEGEISTERT
Läufer, die den Schuh bereits testen
konnten, sind begeistert. Melat Kejeta
ist mit 2:23:57 Stunden (gelaufen in
Berlin 2019) derzeit Deutschlands beste
Marathonläuferin und sagt: „Das ist der
schnellste Adidas-Schuh, den ich je getragen
habe. Ich kann über längere Strecken
volles Tempo laufen, ohne dass
meine Beine müde werden. Die Konstruktion
ist sehr stabil und das geringe
Gewicht ausbalanciert. Ich freue mich
schon, bei meinen nächsten Rennen mit
dem Adizero Adios Pro an den Start zu
gehen.“
NACHFRAGE WÄCHST
Und auch der Fachhandel freut sich darauf,
den Schuh demnächst anbieten zu
können. „Die Nachfrage nach solchen
Schuhen wächst. Ich finde den Preis von
200 Euro gut, da gibt es teurere Carbonmodelle“,
erklärt Marc Böhme, der seit
23 Jahren Laufsport Bunert in Essen
führt und selbst ambitionierter Marathonläufer
ist.
Neben den von Carbon durchzogenen
„EnergyRods“ kommt bei der innovativen
Zwischensohle des Adizero Adios
Pro ein neues Dämpfungsmaterial zum
Einsatz. Die Carbonelemente sind in
54
Deutschlands beste Marathonläuferin will künftig mit Carbonschuhen noch
schneller sein. Wegen Corona konnte Melat Kejeta allerdings den Nachweis noch nicht
erbringen, dass sie im Adizero Adios Pro ihres Ausrüsters Adidas schneller ist als jene
2:23:57 Stunden, mit denen sie 2019 in Berlin ohne Carbonschuhe auf Rang drei der
ewigen deutschen Bestenliste gelaufen ist.
MELAT KEJETA // ADIDAS
Eliud Kipchoge ist der Mann,
der Laufschuhen mit Carbon
für Nike den Weg geebnet
hat. Bei seinem ersten, knapp
gescheiterten Versuch, den
Marathon unter zwei Stunden
zu laufen, trug er 2017 den
Vaporfly, das erste Nike-Modell
mit Carbon. Mit einem
deutlich verbesserten Prototypen
des Alphaflys gelang ihm
im Herbst 2019 das Prokekt,
das einige mit der Mondlandung
verglichen haben.
ELIUD KIPCHOGE // NIKE
zwei Schichten LightstrikePro eingebettet.
Es ist das bisher leichteste und
reaktionsfreudigste Schaumstoffmaterial
von Adidas. Es bietet maximale
Dämpfung und noch mehr Energierückführung.
Das Obermaterial aus
Celermesh sorgt für Flexibilität und
Atmungsaktivität. Die Außensohle ist
aus einem leichten Gummi gefertigt. Sie
bietet Dämpfung und Griffigkeit und ist
gleichzeitig superleicht. Die Sprengung
des adizero adios Pro liegt bei zehn
Millimetern, das Gewicht in der Größe
42 2/3 beträgt 246 Gramm. Und er
ist wie der Alphafly vom Leichtathletik-Weltverband
genehmigt.
Neben den beiden weltweit führenden
Sportartikelherstellern haben auch viele
Laufschuh-Spezialisten wie Brooks,
55 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
Hoka One One, On Running oder Saucony das
Thema Carbon besetzt. Und waren zum Teil
schon vor den Platzhirschen Nike und Adidas am
Markt. Schon im Frühjahr 2019 stellte Hoka One
One mit dem Carbon X ein sehr interressanten
Modell vor. Das von zwei Franzosen vor gut zehn
Jahren gegründete Unternehmen, das mittlerweile
in amerikanischer Hand ist, gilt als Pionier der
Rocker-Technologie, die im Grunde die Voraussetzung
dafür war, dass die Carbon-Schuhe überhaupt
laufbar sind.
Die dick aufgeschäumte und vorgebogene Mittelsohle
hilft dem Läufer dabei, mit der extrem
steifen Platte eine so hohe Geschwindigkeit aufnehmen
zu können, dass letztlich die notwendige
Energie aufgebracht werden kann, um die Carbonplatte
zu biegen. Denn nur wenn man viel
Energie aufbringt, bekommt man durch die hohe
Rückfederung des Carbons auch viel Energie zurück.
SCHONUNG FÜR DIE ACHILLESSEHNE
Die Rocker-Technologie hat noch einen anderen
Effekt. Sie schont die Achillessehne, die ohne die
hohen und „runden“ Mittelsohlen bei dem Unterfangen,
das steife Carbon zu biegen, deutlich
mehr unter Spannung geraten würde.
Einen Laufschuh mit einer Carbon-Platte zu entwickeln,
der auch wirklich optimal funktioniert,
ist nicht so einfach. Mit Brooks hat ein anderer
auf Laufschuh-Entwicklung spezialisierter Hersteller
seinem Carbonschuh – dem Brooks Hyperion
Elite – überraschend schnell ein Update verpasst.
In erster Linie, damit der Hyperion Elite 2
das neuartige, superleichte Mittelsohlenmaterial
DNA Flash erhält. Aber auch die Geometrie wurde
sichtbar verändert, um den Carbonrenner den
Bedürfnissen der Top-Athleten anzupassen.
Einen interessanten Weg geht Saucony: Wohlwissend,
dass Carbonplatten im Laufschuh nur
für wenige sehr gute Läufer einen Nutzen haben,
baute der Hersteller gleich drei sehr ähnlich konzipierte
Laufschuhe, damit auch weniger athletische
und schnelle Läufer das Gefühl genießen
können, einen schnellen Schuh am Fuß zu tragen.
Nur das Top-Modell Endorphin Pro besitzt eine
Carbonplatte in der Mittelsohle. Die Modelle
Endorphin Speed und Endorphin Shift verfolgen
zwar eine ähnliche Wirkung, arbeiten aber
mit anderem Material. So hat der Speed eine
Nylon-Platte verbaut, die nicht ganz so hart wie
Carbon ist und damit auch eine größere Zielgruppe
(allerdings immer noch ambitionierter Läufer)
erreicht.
BROOKS
HYPERION ELITE
Brooks hat seinen Carbonschuh für die schnellen Leute überarbeitet.
Der Hyperion Elite kommt in der zweiten Auflage mit dem
neuartigen, superleichten Mittelsohlen material DNA Flash daher
ADIDAS
ADIZERO PRO
Beim Adidas Adizero Pro sind die blauen Carbon-Elemente der fünfstrahligen
Knochenstruktur des menschlichen Fußes nachgebildet.
Eingebettet sind sie in ein von Adidas neu entwickeltes Dämpfungsmaterial:
LightstrikePro ist das leichteste und reaktionsfreudigste
Schaumstoffmaterial, das Adidas je entwickelt hat
ON
CLOUDBOOM
Mit dem Cloudboom hat auch der Schweizer Laufschuhhersteller
On einen Wettkampfschuh mit Carbon am Start. Ons spezielle
CloudTec-Dämpfung sorgt für Komfort, das mit Carbonfasern durchzogenes
Speedboard macht den Cloudboom gemeinsam mit seinem
geringen Gewicht zu einem guten Schuh für hohes Tempo. Für die
Außensohle wurde eine neue Gummimischung entwickelt, die für
starken Grip auch auf nassen Straßen sorgt.
56
—
WETTKAMPFSCHUHE
—
NICHT DAS ENDE DER
RENNSCHLÄPPCHEN
Auch wenn die dicksohligen Carbonschuhe derzeit Trend sind –
viele Hersteller haben weiter klassische Wettkampfschuhe für
schnelle Läufer im Programm. Und wir finden: Die flachen, extrem
leichten und wenig gedämpften Modelle wie der brandneue
Boston 9 von Adidas (Foto) werden weiter Fans finden.
Vor nicht einmal vier Jahren sahen Wettkampfschuhe
noch anders aus als die
heute so beliebten dicksohligen Modelle
mit Carbon. Extrem flach, extrem leicht,
wenig Dämpfungsmaterial. Flach wie ein
Flunder war das klassische „Rennschläppchen“.
Und es gibt sie immer noch. Und sie
haben auch ihre Daseinsberechtigung. Der
Saucony Type A ist so ein Modell. Auch der
New Balance 1500 ist ein Wettkampfschuh
„alter Schule“. Und Adidas hat gleich mehrere
sehr gute für den Wettkampf oder
fürs Tempotraining taugliche Laufschuhe
im Programm. Nehmen wir den Adizero
Boston, der gerade in seiner neunten Version
auf den Markt gekommen ist.
Den Schuh möchten tausende Läufer nicht
missen. Und im Gegensatz zu einem Carbonschuh
mit hoher Mittelsohle und mehr
oder minder ausgeprägter Rocker-Technologie
kann den Adidas Adizero Boston
9 auch fast jeder laufen. Er ist leicht,
recht flach aufgebaut, bietet guten Halt,
hat (dank Continental-Außensohle) einen
Megagrip und bietet ebenfalls noch ein
angenehmes Maß an Dämpfung, wofür im
aktuellen Modell der gute Material-Mix
aus Boost und Lightstrike verantwortlich
ist. Und anders als bei der neuen Kategorie
der hoch aufgeschäumten Carbonmittelsohlen,
steigt die Belastung für die
Achillessehnen und auf die Plantarsehne
nicht an. Als Läufer spüre ich den Boden,
habe ein sehr direktes Laufgefühl und bin
bestens gerüstet für eine neue Bestzeit.
Wahrscheinlich wird es nicht für einen
Weltrekord reichen. Aber das geht schließlich
allen anderen Läuferinnen und Läufern
auch so – ob mit oder ohne Carbon im
Laufschuh.
57 ——— LÄUFT.
› DER GROSSE
—
TEST ‹
SCHUHE,
DIE ZU DIR
PASSEN
—
Foto: Norbert Wilhelmi
DIE
– 45 –
BESTEN
LAUFSCHUHE
––––––
FÜR DEN HERBST
IN KOOPERATION MIT
UND SO LÄUFT´S
Befolge zunächst die auf der nächsten Doppelseite gezeigten sechs Schritte. Deine Körper-
und Beinform gibt Aufschluss über Modelle, die zur dir passen könnten. Uns ist bewusst,
dass wir mit unserem Test keine ausführliche Beratung ersetzen können. Dafür
ist zum Beispiel ein Laufprofi-Fachhändler in deiner Nähe da. Aber wir können dir helfen,
deinen Lieblingsschuh zu finden. Wenn du dich selbst eingeordnet hast, navigieren wir
dich zu den Laufschuhmodellen, die wir empfehlen und die bestmöglich zu deinem Läufertyp
passen könnten. Für jedes Schuhmodell gibt es von uns eine zusätzliche Empfehlung
in Bezug auf den bevorzugten Untergrund, das Lauftempo und Körpergewicht des
Läufers. Viel Spaß mit unserem großen Laufschuhtest!
EQUIPMENT & MODE
› GROSSER LAUFSCHUHTEST
—
‹
SO FINDEST DU EINEN
SCHUH, DER ZU DIR PASST
—
SCHRITT 1 SCHRITT 2 SCHRITT 3
WIE IST DEIN
KÖRPERBAU?
SCHAU DIR DEINE
BEINE AN!
KOMBINIERE
SCHRITT 1 & 2!
Bist du eher ein Strich in der Landschaft?
Oder hast du breite Schultern
und einen sehr athletischen Körperbau?
Vielleicht hast du aber wie der
durchschnittliche Wohlstandsmensch
auch ein paar Rundungen mehr oder
das eine oder andere Pfund zu viel? Das
alles beeinflusst deine Laufschuhwahl.
Leichte Läufer brauchen in der Regel
weniger Dämpfung und Führung im
Schuh als schwergewichtige oder muskulöse.
Wer aber eine gute Rumpfmuskulatur
hat, kann länger einen sauberen
Laufstil aufrecht erhalten und kommt
gut mit reaktiven Zwischensohlen klar.
Deine Beinform ist ein wichtiges
Kriterium bei der Laufschuhwahl.
Vereinfacht gesagt neigen Läufer
mit X-Beinstellung eher zu einem
starken Einknicken nach innen in
der Abrollbewegung (Überpronation).
Ein führender Schuh kann die
richtige Wahl sein. O-beinige Läufer
und solche mit gerader Beinachse
benötigen diese Unterstützung
nicht. Auf den folgenden Seiten
findest du Schuhe, die zu Läufern
mit normaler Beinachse und zu
solchen mit O- oder X-Beinstellung
passen.
Eigentlich ergäben sich ja aus den Kriterien
Körperbau und Beinform neun mögliche
Läufertypen. Da die Laufschuhhersteller
aber nur sehr wenige Modelle
anbieten, die speziell geeignet sind für
Läufer mit O-Beinen, die bei der Abrollbewegung
zum Abknicken nach außen
(Supination) tendieren, haben wir die
normale und die O-Beinstellung zusammengefasst.
Dasselbe gilt für athletische
und schlanke Läufer mit X-Bein-Achse.
Auf den nächsten Seiten findest du die
Schuhe – sortiert nach durch Körperform
und Beinachse definierten Läufertypen,
für die sie geeignet sind.
Seite 62
Seite 67
Seite 71
Seite 72
›6:30
min/km
Seite 78
muskulösathletisch
durchschnittlich
schlank
bis dünn
normal
X-Bein
O-Bein
60
SCHRITT 4 SCHRITT 5
WO WILLST
DU LAUFEN?
Die Frage nach dem Untergrund, auf
dem du mit deinen neuen Schuhen in
erster Linie laufen willst, ist natürlich
wichtig: Jedes Terrain benötigt
eine gute Traktion. Weicher Boden
verlangt ein stolliges Profil, steinige
Pisten eine griffige, harte Außensohle.
Und auf Asphalt gibt es durchaus
große Unterschiede für die Rutschfestigkeit
auf trockenem und nassem
Belag.
WIE SCHNELL
WILLST DU LAUFEN?
Das Lauftempo ist ein wichtiges Indiz
dafür, ob du mit einem „schnellen“,
weniger komfortablen Schuh zurecht
kommen kannst. Kürzere Bodenkontaktzeiten
sind einfacher mit einem
agilen, direkten Laufschuh zu erzielen.
Langsameren Läufern empfehlen
wir komfortablere Schuhe.
DIE
– 45 –
BESTEN
LAUFSCHUHE
––––––
FÜR DEN HERBST
‹ 4:30
min/km
nur für
Asphalt
geeignet
für Straßen
und befestigte
Naturwege
4:30-5:30
min/km
5:30-6:30
min/km
für unbefestigte,
steinige
Trails und
alpines
Gelände
für unbefestigte
weiche
Trails
(Matsch,
Wiesen etc.)
› 6:30
min/km
SCHRITT 6
WIE SCHWER
BIST DU?
Das Körpergewicht ist ein sehr entscheidender
Faktor bei der Auswahl
deines Laufschuhs. Das wird klar, wenn
du bedenkst, dass dein Körper bei jedem
Laufschritt bis zum dreifachen
deines Gewichts abfangen muss. Deshalb
kann man eigentlich nur sportlichen,
muskulösen Leichtgewichten
guten Gewissens empfehlen, mit kaum
gedämpften Minimal- oder Wettkampfschuhen
längere Strecken zu laufen.
Generell gilt: Je schwerer der Läufer,
desto mehr Dämpfung und Stabilität
braucht er beim Laufschuh. Wir haben
unsere Laufschuhe in die rechts gezeigten
Läufergewichtsklassen eingeteilt.
MÄNNER
FRAUEN
unter
65 kg
75 bis
90 kg
unter
50 kg
60 bis
75 kg
65 bis
74 kg
über
90 kg
50 bis
59 kg
über
75 kg
SO LIEST DU UNSEREN
LAUFSCHUHTEST
In unserem Schuhtest zeigen wir dir
Schuhe, die zu dir passen. Deshalb
findest du bei jedem Modell Hinweise
zu den Einsatzgebieten, für die der
Schuh unserer Ansicht nach optimal
geeignet ist. Das heißt aber nicht, dass
der jeweilige Schuh für andere Zwecke
gar nicht infrage kommt. Wenn
wir beispielsweise anzeigen, dass ein
Schuh für ein Tempo von 5:30 bis 6:30
Minuten optimal geeignet ist, kannst
du mit dem Schuh natürlich auch
schneller oder langsamer laufen.
61 ——— LÄUFT.
ASICS
GT 4000 2
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT X-BEINACHSE
DIADORA
MYTHOS BLUSHIELD
ELITE
KARHU
FUSION ORTIX
über
90 kg
über
75 kg
>6:30
min/km
über
90 kg
über
75 kg
> 6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Ein komfortabler und sehr stabiler Trainingsschuh
für viele Laufkilometer. Er bietet Halt und eine gute
Führung, Dynamik ist nicht seine Stärke. Läufer die
es etwas gemütlicher, aber dafür länger mögen,
sind mit dem Asics GT 4000 perfekt aufgestellt.
Er führt den Fuß sicher zum Abdruckpunkt – auch
wenn du dazu neigst, in der Abrollbewegung nach
innen einzuknicken. Die angenehm breite Zehenbox
und das Guidance-Trusstic-System, das
die Abrollbewegung erleichtert, ermöglichen ein
komfortables Laufgefühl, wobei die Stabil-Ikone
dabei so sportlich und „leicht“ wirkt wie nie zuvor.
SO LÄUFT ER SICH
Der Zusatz „Hip“ bezieht sich – wie bei den anderen
Modellen von Diadora – lediglich auf das Obermaterial.
Die Hip-Variante bietet ein leicht reflektierendes
Upper. Sonst sind die Schuhe baugleich.
Der Mythos Blushield Elite (Hip) ist ein Modell, das
sich an Läufer richtet, die viel Komfort und Unterstützung
wünschen. Wegen einer X-Beinstellung,
die zum „Nach-Innen-Knicken“ führt. Oder auch
wegen hohen Läufergewichts. Kein Schuh für die
flotte Trainingsrunde, aber einer, der auf langen
Strecken im gemütlichen Tempo zuverlässig seine
Dienste leistet.
SO LÄUFT ER SICH
Der Fusion Ortix von Karhu bietet dem Läufer
eine leichte Führung. Ansonsten ist dieser
Schuh einfach jeden Tag einsatzbereit für eine
Laufrunde zwischen 5 und 50 Kilometern. Dabei
hilft, wie in den anderen Karhu-Modellen auch,
die Fulcrum-Technologie. Sehr angenehm ist
das nahtlose „Knit Upper“. Das aktuelle Modell
ist im Bereich der Ferse etwas enger geworden,
was den Halt des Fußes im Schuh nochmal
leicht verbessert. Die Zehenbox bietet ausreichend
Platz und ist damit auch für etwas breitere
Füße gut geeignet.
TESTFAZIT & FACTS
Besonders geeignet für schwerere Läufer, die
einen sehr komfortablen und stabilen Laufschuh
bevorzugen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein robuster, neutraler Schuh, der viel Stabilität
für schwere Läufer bietet. Sehr bequem mit
ausreichend Platz für Einlagen im Schuh.
TESTFAZIT & FACTS
Alltagstrainer mit guten Dämpfungs- und Führungseigenschaften
für viele Laufeinheiten
dank guter Verarbeitung.
Gewicht Herren: 320 g (US 9)
Gewicht Damen: 295 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 160,00 €
Gewicht Herren: 350 g (US 9,5)
Gewicht Damen: 290 g (US 7)
Sprengung: 10 mm | Preis: 160,00 €
Gewicht Herren: 300 g (US 9)
Gewicht Damen: 250 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?
Sie bieten ein hohes Maß an Dämpfung. Denn wer zu den etwas schwereren Läufern gehört, kann das Plus an Komfort
in der Regel gebrauchen. Das Gewicht alleine ist aber nicht entscheidend. Schwere, aber durchtrainierte Läufer, können
auch deutlich weniger gut gedämpfte Schuhe tragen. Wenn aber die Rumpfkraft fehlt, lieber auf Komfort setzen.
—
DIESE EIGENSCHAFTEN
DER SCHUHE BEWERTEN WIR
—
DÄMPFUNG
Beim Laufen treten bei jedem Bodenkotakt Kräfte
auf, die dem zwei- bis dreifachen des Körpergewichts
entsprechen. Die Dämpfung des Schuhs
soll diese Kräfte reduzieren. Die Mittelsohle übernimmt
den größten Teil der Dämpfung. Das Material
funktioniert dabei wie eine Feder: Es wird
zusammengedrückt, nimmt die Aufprallenergie
auf und ist – je nach Material und Konstruktion
– in der Lage, einen Teil der Energie wieder zurückzugeben.
Weicheres Material sorgt für eine
bessere Verteilung der Aufprallenergie auf eine
größere Fläche. Das Ergebnis: Mehr Komfort, den
sich viele Läufer wünschen. Laufschuhe haben
unterschiedliche Ausprägungen von Dämpfung –
wir bewerten diese von „gering“ bis „stark“. Das ist
nicht mit guter oder schlechter Dämpfung gleichzusetzen.
Für unterschiedliche Läufertypen und
Anforderungen gibt es unterschiedliche Dämpfungssysteme.
TRAKTION
Das Zusammenspiel zwischen Laufuntergrund
und Außensohle gewährleistet Rutschfestigkeit,
Sicherheit und hat auch einen Anteil an
der Leistung. Bei der Traktion spielt der sogenannten
Reibungskoeffizient eine wichtige
Rolle. Reibung ist bei Maschinen unerwünscht,
da Energie verloren geht bzw. in Wärme umgewandelt
wird. Bei Laufschuhen ist die Reibung
zwischen Untergrund und Sohle aber zwingend
notwendig. Ohne Reibung kommt man nicht
weit. Es geht beim Laufschuh um den „gefühlten
Grip“ auf unterschiedlichen Untergründen.
Wie kommt die Außensohle mit bestimmten
Situationen (trockene, nasse, weiche, steinige
Untergründe) zurecht? Profil und Geometrie
der Außensohle bestimmen die Traktion.
Wir bewerten diese (von gering bis stark) für
den bevorzugten Laufuntergrund des Schuhs.
↦ Bei unseren Laufschuhtests bewerten
wir die hier aufgeführten Eigenschaften
der Modelle. Anhand dieser Bewertungen
ermitteln wir dann, zu welchen Arten von
Läufern das jeweilige Modell am besten
passt. Hier erklären wir, was wir unter den
fünf Eigenschaften verstehen.
FÜHRUNG
Während des Bodenkontakts soll der Schuh
den Läufer unterstützen, um ein optimales
Bewegungsmuster des Abrollens vom ersten
Bodenkontakt bis hin zum Abdruck über den
großen Zeh zu erreichen. Wie stark der Laufschuh
in das individuelle Bewegungsmuster
eingreift, ist von Modell zu Modell ganz unterschiedlich.
Manche Läufer rollen ganz ohne
Beeinflussung durch den Schuh optimal ab,
andere brauchen Führung durch den Schuh.
Es ist also wichtig, die Voraussetzungen des
Läufers zu identifizieren, um mit einem passenden
Schuh den individuellen Bedürfnissen
nach Führung beim Abrollen gerecht zu werden.
Wir bewerten den Parameter Führung in
einer Dimension von „gering“ bis „extra“. Es
geht nicht um gute oder schlechte Führung,
sondern um das Ausmaß. Schuhe mit geringer
Führung sind „neutral“ und greifen kaum
in die natürliche Abrollbewegung ein, andere
Laufschuhe verhindern ein zu starkes Einknicken
des Fußes nach innen (Überpronationsbewegung)
oder sind so konstruiert, dass
ein Abrollen über den Fußaußenrand (Supinationsbewegung)
nicht noch verstärkt wird.
DYNAMIK
Unter Dynamik verstehen wir die Eignung
eines Schuhs für hohe Laufgeschwindigkeiten.
Diese Dynamik entsteht dadurch, dass
die Konstruktion des Schuhs die natürlichen
Bewegungsachsen des Fußes möglichst wenig
einschränkt. Oft wird auch eine geringe
Sprengung (Höhenunterschied der Mittelsohle
zwischen Vor- und Rückfuß in Millimetern) als
Indiz für hohe Dynamik gewertet. Die Sprengung
ist aber nur ein Merkmal von vielen. Es
gibt sehr dynamische Schuhe mit einer großen
Sprengung von 10 Millimetern und weniger dynamische,
die nur 4 Millimeter Sprengung aufweisen.
Wir bewerten die Dynamik von hoch
bis gering – wobei eine geringe Dynamik dem
Läufer viel Sicherheit bietet.
BODENGEFÜHL
Das sogenannte Bodengefühl drückt das Lauferlebnis
in einem Laufschuh aus, wirkt sich
aber auch auf Laufstil und Laufleistung aus. Im
englischen heißt dieser Parameter „Transition“
und drückt aus, wie sich das Abrollverhalten
des Schuhs anfühlt – vom ersten Bodenkontakt
bis zum Abdruck über das Großzehengelenk.
Die Eigenschaften der Mittelsohle
spielen beim Bodengefühl die wichtigste Rolle.
Härtegrad, Widerstand und die Rückstelleigenschaften
der verwendeten Materialien
entscheiden über ein direktes, reaktives oder
komfortables Bodengefühl beim Laufen. Es
hat weniger mit der Dynamik des Laufschuhs
zu tun, es beschreibt vielmehr, wie der Fuß (im
Schuh) den Boden spürt. Es beschreibt das
Gefühl während des Abrollvorgangs bis zum
Abdruck vom Boden.
63 ——— LÄUFT.
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT X-BEINACHSE
NEW BALANCE
860 V11
NIKE
REACT MILER
ON
CLOUDSTRATUS
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Ein leicht gestützter Laufschuh, der Stabilität mit
Komfort vereint. Den Support gibt eine Mittelfußstütze,
aber auch das Obermaterial, für dessen
Design viele Test-Daten ausgewertet wurden, um
es genau dort stabil zu machen, wo es besonders
belastet wird. Herzstück des Schuhs ist jedoch die
Mittelsohle aus Fresh Foam. Das Material steht für
ein ultra-gefedertes, leichtes Tragegefühl. Fresh
Foam ermöglicht dem Schuh ein geschmeidiges
Abrollverhalten bei hoher Energierückgabe. Die
Ultra Heel-Konstruktion gibt zusätzlichen Halt.
Die neue Fersenkappe entlastet die Achillessehne.
SO LÄUFT ER SICH
Der Nike React Miler ist ein Laufschuh zum Kilometer
„schrubben“. Er ist nicht besonders leicht
und versprüht nicht die größte Dynamik, aber
bequem ist er und gibt dir dank der Mittelsohle
aus React-Schaum auch viel Energie zurück. Im
Gegensatz zu anderen Nike-Modellen steht der
React Miler auf einer rechten breiten Sohle. Allein
das verleiht ihm eine gute Stabilität, die durch ein
stabilisierendes Element im Fersenbereich noch
etwas verstärkt wird. Das Obermaterial ist sehr
fest verarbeitet und nicht auf absolute Leichtigkeit
getrimmt.
SO LÄUFT ER SICH
Das „Laufen wie auf Wolken“ steht bei On und
der einzigartigen Cloud-Technologie im Fokus.
Mit dem Cloudstratus läuft es sich sehr gut und
sehr lange auf hartem Asphalt. Bei diesem Modell
allerdings nicht ganz wie auf einer Wolke,
da dieser Schuh durchaus gerne etwas Führung
übernimmt. Die gute Dämpfung paart sich mit großer
Stabilität. Der Fuß sitzt fest. Die Zehen haben
viel Bewegungsfreiheit. Seine neue doppellagige
Cloud-Dämpfung in Kombination mit dem neuen
Material Helion machen aus dem neuen Cloudstratus
einen sehr guten Langstrecken-Schuh.
TESTFAZIT & FACTS
Ein super Begleiter für Laufeinsteiger, Genussläufer
und Vielläufer, die zu leichter Überpronation
neigen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein Laufschuh, um Strecke zu machen, wenn es
dabei nicht um eine besonders hohe Geschwindigkeit
geht.
TESTFAZIT & FACTS
Wabenförmig übereinander angelegte
Cloud-Tec-Elemente sorgen für doppelte
Dämpfung und ein Plus an Stabilität.
Gewicht Herren: 324 g (US 9)
Gewicht Damen: 280 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 305 g (US 9)
Gewicht Damen: 255 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 130,00 €
Gewicht Herren: 305 g (US 8,5)
Gewicht Damen: 270 g (US 7)
Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €
BEWERTUNG
BEWERTUNG
BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
Führung
kaum
Dynamik
gering
Bodengefühl
direkt
Traktion
gering
mittel
mittel
mittel
reaktiv
mittel
stark
extra
hoch
komfortabel
stark
Dämpfung
wenig
Führung
kaum
Dynamik
gering
Bodengefühl
direkt
Traktion
gering
mittel
mittel
mittel
reaktiv
mittel
stark
extra
hoch
komfortabel
stark
Dämpfung
wenig
Führung
kaum
Dynamik
gering
Bodengefühl
direkt
Traktion
gering
mittel
mittel
mittel
reaktiv
mittel
stark
extra
hoch
komfortabel
stark
64
DIE
– 45 –
BESTEN
LAUFSCHUHE
––––––
FÜR DEN HERBST
Fotos: Norbert Wilhelmi
—
SO TESTEN UND BEWERTEN WIR
—
In unserem großen Schuhtest findest
du 45 Modelle, die wir für die besten der
Saison halten. Aber wie kommen wir
eigentlich zu dieser Einschätzung? Wir
stellen die Laufschuhe vor, die von der
Redaktion und vom Sport-Fachhandel
gemeinsam das prädikat „besonders
empfehlenswert“ erhalten. So profitierst
du nicht nur vom Wissen unserer
Running-Redakteure, sondern nutzt
auch die Erfahrung von zahlreichen
Laufsport-Händlern in ganz Deutschland.
Unsere Schuhtests sind das Ergebnis
einer Kooperation zwischen der
Redaktion und den Experten von DEIN
LAUFPROFI. Insgesamt haben sich so
mehr als 100 auf den Laufsport spezialisierte
Fachhändler in ganz Deutschland
zusammengeschlossen, um ihre
Erfahrung und Kompetenz allen Läufern
zur Verfügung zu stellen. So werden
Monat für Monat fast alle neuen
Modelle und Weiterentwicklungen der
Hersteller auf Straßen, Wegen und
Trails von dutzenden Testläufern unter
die Lupe genommen.
Zweimal im Jahr treffen sich Händler,
Journalisten und Schuhhersteller zu
einem Testtag, bei dem die wichtigsten
Neuheiten der Saison gemeinsam probegelaufen
und bewertet werden. Für
diese Ausgabe von LÄUFT. waren wir
zu Gast im Kölner Schokoladenmuseum
und haben unsere Testläufe direkt
im Kölner Rheinauhafen absolviert.
Jeder Testläufer trägt nach dem Test
seine Eindrücke in ein Online-Bewertungsformular
ein. Alle Kommentare
und Bewertungen werden von unserer
Redaktion anschließend über viele
Tage ausgewertet und dir hier präsentiert.
IN KOOPERATION MIT:
65 ——— LÄUFT.
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT X-BEINACHSE
SAUCONY
MÜNCHEN 4S
SAUCONY
GUIDE 13
TRUE MOTION
AION
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Die stabilere Variante des beliebten Neutralschuhs
München 4 von Saucony wirkt mit seinen
medialen Stabilisatoren einer Überpronation
entgegen. Das macht er sehr dezent und bisweilen
dynamisch. Man denkt beim Laufen gar nicht
daran, dass der München 4S zur Kategorie der
stabilen Laufschuhe gehört. Mit rund 280 Gramm
ist er für einen Stabilschuh zudem eher ein Federgewicht.
Seine neue PWRRUN RS-Dämpfung
schafft den Spagat zwischen softer Dämpfung
und guter Energierückführung. Verbessert wurde
auch das Obermaterial, das guten Halt bietet.
SO LÄUFT ER SICH
Stabil und gut gedämpft – das sind die Haupteigenschaften
des Saucony Guide 13. Neu in der 13.
Auflage ist das Dämpfungsmaterial „PWRRUN“ .
Es ist leichter und flexibler als EVA, das in vielen
Schuhen verwendet wird, und bietet höhere Energierückgewinnung.
Ein TPU-Element in der Sohle
unterstützt das Abrollen des Fußes und stabilisiert
ihn damit. Guter Halt wird durch das Formfit-Obermaterial
sowie 3D-Print-Elemente am Mittelfuß
und an der Ferse erreicht. Alle Elemente zusammen
führen zu einem flüssigen und angenehmen
Bewegungsablauf.
SO LÄUFT ER SICH
Im Aion von True Motion steckt jahrzehntelange
biomechanische Expertise aus Deutschland. Die
Kerntechnologie ist das U-Tech-Element unter
der Ferse. Es hat mittig eine Aussparung. In dieses
Element sinkt die Ferse beim Aufprall ein, dadurch
werden auftretende Kräfte sehr schnell zentriert
und als Folge wirken weniger Drehkräfte aufs
Kniegelenk. Das beugt Verletzungen vor. Der True
Motion Aion ist nicht nur ein innovativer, sondern
vor allem ein sehr komfortabler Schuh, mit dem
auch Läufer zurechtkommen, die nicht ganz neutral
abrollen.
TESTFAZIT & FACTS
Der Mix aus Dämpfung, guter Stabilität und
Leichtigkeit überzeugt. Und das auf (fast) jedem
Terrain.
TESTFAZIT & FACTS
Perfekt für Läufer, die bei der Abrollbewegung etwas
Unterstützung brauchen. Für viele Kilometer
auf Straßen, Wald- und Parkwegen gemacht.
TESTFAZIT & FACTS
Der Aion von True Motion kann Komfort, er kann
Stabilität, er ist soft und durchaus ein bisschen
dynamisch.
Gewicht Herren: 278 g (US 9)
Gewicht Damen: 256 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 150,00 €
Gewicht Herren: 289 g (US 9)
Gewicht Damen: 264 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 290 g (US 9)
Gewicht Damen: 250 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 180,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
66
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
ASICS
GEL-NIMBUS LITE
ASICS
PURSUE 6
BROOKS
DEFYANCE 11
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Der Asics Gel-Nimbus steht seit Jahren für
außergewöhnliche Dämpfung und Komfort.
Der Gel-Nimbus Lite hat weniger Gewicht als
sein „älterer“ Bruder. Dadurch läuft er sich etwas
dynamischer, ohne den gewohnten Nimbus-Komfort
zu verlieren. Das elastische Flytefoam
Propel-Mittelsohlenmaterial sorgt in der
Landephase für einen federnder Effekt. Das
Mesh-Obermaterial belüftet die Füße optimal.
Die Schuhgeometrie hat Asics etwas verändert,
was zu einer etwas breiteren und höheren Zehenbox
führt.
SO LÄUFT ER SICH
Der Gel-Pursue vereint das Beste aus zwei Welten:
Seine Dämpfung erinnert an einen Klassiker
von Asics, den Gel-Kayano. Aber in puncto
Reaktionsfähigkeit und Führung dient eher der
Gel-Nimbus als Vorbild. Der Gel-Pursue bringt unterschiedliche
Abrollmuster ganz dezent wieder in
die richtige Spur. Die sechste Generation hat eine
verbesserte Passform und bietet deutlich mehr
Platz für den Mittelfuß. Auch die Zehenbox ist
geräumiger geworden. Die komfortable Verarbeitung
reduziert das Risiko für Scheuerstellen und
Blasen auf ein Minimum.
SO LÄUFT ER SICH
Der Defyance ist ein klassischer Neutralschuh, der
aber durchaus auch für leichte Überpronierer geeignet
ist – obwohl er ganz ohne Pronationsstütze
auskommt. Aufgrund seiner relativ starken Dämpfung
finden auch etwas schwerere Läufer mit dem
Defyance 11 einen tollen Begleiter. Der Neutralschuh
ist nur bei Laufspezialisten erhältlich. Die
neue Generation hat im Vergleich zum Vorgänger
einige Updates erhalten: Die verbesserte Dämpfung
ermöglicht auch auf langen Strecken ein
komfortables Lauferlebnis, und die neue Fersenkonstruktion
gibt besseren Halt.
TESTFAZIT & FACTS
Gewohnter Gel-Nimbus-Komfort – nur leichter.
Die Lite-Version empfehlen wir Läufern, die einen
Schuh für viele Trainingskilometer suchen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein gelungener Neutralschuh, der für Einsteiger
ebenso geeignet ist wie für „Profis“, die
auch mal über zwei Stunden unterwegs sind.
TESTFAZIT & FACTS
Sowohl für Einsteiger wie auch für Läufer, die
viele Laufkilometer im ruhigen Dauerlauftempo
abspulen, ein empfehlenswertes Modell.
Gewicht Herren: 275 g (US 9)
Gewicht Damen: 238 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm (H) 13 mm (D) | Preis: 180,00 €
Gewicht Herren: 285 g (US 9)
Gewicht Damen: 250 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 266 g (US 9)
Gewicht Damen: 235 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
67 ——— LÄUFT.
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
DIADORA
MYTHOS BLUSHILD
HIP 5
MIZUNO
WAVE SKYRISE
MIZUNO
WAVE RIDER NEO
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Der Diadora Mythos Blushield Hip 5 ist ein Allrounder,
der kleinere Fehlstellungen im Laufstil
korrigieren kann und dabei mit einem angenehmen
Komfort überzeugt. Der Zusatz „Hip“ im Namen
bezieht sich – wie bei den anderen Modellen
von Diadora – lediglich auf das Obermaterial. Die
innovative Blushield-Technologie gleicht Asymmetrien
im Abrollverhalten aus. Die Hip-Variante
des Mythos Blushield Hip 5 bietet ein leicht reflektierendes
Upper. Dadurch kann der Schuh vor
allem bei Läufen in der Dunkelheit oder auf viel befahrenen
Straßen besonders gut erkannt werden.
SO LÄUFT ER SICH
Ein Schuh, der auf ultimativen Komfort ausgelegt
ist. Der neue Wave Skyrise verzichtet auf die bei
Mizuno so bekannte Pebax-Platte, macht sich
aber die Wave-Technologie dennoch zunutze.
Die zweiteilige Mittelsohle ist über die Wellenkonstruktion
verzahnt – und als drittes Element
gehört noch eine eingelegte Schicht aus PU-
Schaum (XPop) dazu – für das Extra an Komfort.
Diese Schicht ist beim Skyrise im hinteren Bereich
angeordnet, wodurch die Aufprallenergie besonders
gut abgefedert wird. Das weiche Obermaterial
rundet das „gemütliche“ Feeling ab.
SO LÄUFT ER SICH
Der Wave Rider Neo bietet ein völlig neues Laufschuh-Konzept.
Die Enerzy top-Mittelsohle erhöht
die Fähigkeit der Energierückgabe deutlich.
Auch weil sie sich unter der gesamten Fußlänge
erstreckt. Das Ergebnis ist ein federndes Laufgefühl.
Ein Wave Rider ohne Wave-Platte? Eigentlich
undenkbar – geht aber. Mizuno hat die leichteste
Version seiner Kern-Technologie in den Neo verbaut.
Kaum spürbar, hilft sie dem Läufer dabei, sicher
abzurollen. Innovativ ist die Insock-Konstruktion.
Ein herausnehmbarer Innenschuh, der sich
wie eine Socke anpasst.
TESTFAZIT & FACTS
Gut geeignet für Laufeinsteiger und geübte Läufer,
die einen verlässlichen Schuh für viele Laufkilometer
suchen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein Schuh, der aufgrund seiner guten Dämpfung
vor allem Komfortliebhaber begeistert. Auch für
Einsteiger geeignet.
TESTFAZIT & FACTS
Mizuno hat einen flotten Neutralschuh mit vielen
neuen Features auf die Straße gebracht. Er kombiniert
Komfort und Leichtigkeit.
Gewicht Herren: 315 g (US 9)
Gewicht Damen: 260 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 300 g (US 9)
Gewicht Damen: 240 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 135,00 €
Gewicht Herren: 285 g (US 9)
Gewicht Damen: 235 g (US 7,5)
Sprengung: 12 mm | Preis: 170,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
68
WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?
Sie bieten ein hohes Maß an Dämpfung. Denn wer zu den durchschnittlich schweren Läufern gehört, kann das Plus an
Komfort in der Regel gebrauchen. Das Gewicht alleine ist aber nicht entscheidend. Durchtrainierte Läufer, können auch
deutlich weniger gut gedämpfte Schuhe tragen. Wenn aber die Rumpfkraft fehlt, lieber auf Komfort setzen.
MIZUNO
WAVE SKY 4
NEW BALANCE
FRESH FOAM MORE 2
NIKE
REACT INFINTY
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Mizuno setzt beim Wave Sky 4 auf Extra-Dämpfung.
Im Vergleich zum Vorgänger hat der Hersteller
das neu entwickelte Mittelsohlenmaterial
Enerzy verbaut. Es ist softer, bietet aber mehr
Energy-Return. In Kombination mit der „Foam
Wave“ – also der von Mizuno bekannten Wellenkonstruktion
– entsteht ein komfortables und zugleich
sicheres Laufgefühl. Durch die Verzahnung
der beiden unterschiedlich fest aufgeschäumten
Kunststoffe gewinnt der Wave Sky 4 an Seitenhalt.
Das Mesh-Obermaterial umfasst den Fuß
angenehm und bietet hohe Atmungsaktivität.
SO LÄUFT ER SICH
Schuhe mit sehr voluminösen Mittelsohlen und
viel Dämpfung sind Trend. Der Fresh Foam More
kam im vergangenen Jahr auf den Markt. Kein anderer
Laufschuh von New Balance bietet so eine
dicke Sohle. Wir fanden das erste Modell noch
nicht ganz „rund“, aber mit dem neuen Fresh Foam
X-Material hat die zweite Ausgabe des More absolut
gewonnen. Der Fresh Foam More 2 kommt erst
Anfang April in die Sportgeschäfte. Wer auf viel
Dämpfung und ein sehr softes Laufgefühl steht,
sollte sich den Termin schon mal besser vormerken.
SO LÄUFT ER SICH
Nike hat sich vorgenommen, einen Laufschuh zu
bauen, der dazu beitragen soll, dass Läufer weniger
verletzt sind. Das ist ziemlich ambitioniert,
wenn man weiß, dass die Verletzungsquote unter
Läufern trotz aller Weiterentwicklungen von Laufschuhen
nahezu unverändert ist. Gelingen soll das
mit dem React-Schaum, der in der Zwischensohle
in verschiedenen Härtegraden eingesetzt wird. So
ist der Schuh dort eher weich, wo es die Anatomie
des Laufens erfordert. Und an anderen Stellen
hart, sodass er Top-Stabilität bei gleichzeitig hervorragender
Dämpfung bietet.
TESTFAZIT & FACTS
Zielgruppe sind eindeutig Läufer, die maximalen
Komfort im Laufschuh schätzen. Der Wave Sky 4
ist für viele Laufkilometer konzipiert.
TESTFAZIT & FACTS
Zwei Zielgruppen bedient der Schuh: Läufer,
die lange Strecken lieben, und solche, die auf
ein Maximum an Komfort stehen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein toller Schuh für alle, die bei jedem Tempo
komfortable Dämpfung mit Stabilität verbinden
wollen.
Gewicht Herren: 335 g (US 9)
Gewicht Damen: 275 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 170,00 €
Gewicht Herren: 271 g (US 9)
Gewicht Damen: 223 g (US 7,5)
Sprengung: 4 mm | Preis: 150,00 €
Gewicht Herren: 291 g (US 9)
Gewicht Damen: 229 g (US 7,5)
Sprengung: 9 mm (H) 8,4 mm (D) | Preis: 160,00 €
BEWERTUNG
BEWERTUNG
BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
69 ——— LÄUFT.
IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
ON
CLOUDFLYER
SALOMON
SONIC 4 CONFIDENCE
SAUCONY
RIDE 13
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Die dämpfenden Cloud-Elemente gibt es bei den
vielen verschiedenen Modellen von On in unterschiedlichen
Varianten. Der Cloudflyer hat ein
sanft stabilisierendes Element im Bereich des
Mittelfußes und kombiniert damit Support mit
anschmiegsamem Tragekomfort. Der neue Mittelsohlenschaum
Helion dämpft den Aufprall bei
gleichzeitig hoher Reaktivität des Materials. Der
Oberschuh aus ultraleichtem Spezial-Mesh ist
auf optimale Luftzirkulation ausgelegt. Der leichte
Cloudflyer ist in der Zehenbox großzügig geschnitten
und gibt auch breiteren Füßen Platz.
SO LÄUFT ER SICH
Salomon hat unter dem Namen Sonic drei Modelle
entwickelt, die auf demselben Leisten aufbauen,
sich aber in Sachen Dämpfung, Dynamik und
Gewicht unterscheiden. Der Sonic 4 Confidence ist
der komfortabelste Schuh des Trios. Die wichtigste
Technologie heißt Optivibe – eine spezielle Kombination
aus Schaumstoffen, die so konstruiert
ist, dass Vibrationen beim Aufsetzen des Fußes
reduziert werden. Den Confidence 4 gibt es auch
besonders weit geschnitten, um auch Läufern mit
breiteren Füßen eine optimale Passform zu gewährleisten.
SO LÄUFT ER SICH
Der Ride 13 ist ein Neutralschuh-Klassiker von
Saucony. Die Zahl 13 könnte deinen Füßen Glück
bringen. Denn dem amerikanischen Hersteller
sind einige interessante Updates gelungen. Die
PWRRUN-Dämpfung ist softer abgestimmt als
beim Vorgänger. Die Außensohle wurde langlebiger
gemacht und die Formfit-Technologie des
Mesh-Obermaterials mit 3D-Prints kommt der
Passform zugute. Der Hersteller hat viele sinnvolle
Verbesserungen umgesetzt und dabei auf Experimente
verzichtet. Ganz sicher der beste Ride,
den Saucony in 13 Jahren gebaut hat.
TESTFAZIT & FACTS
Der Mix aus Stabilität, Komfort und Leichtigkeit
macht den Cloudflyer beliebt für Läufer, die variabel
im Tempo sein möchten.
TESTFAZIT & FACTS
Gut gedämpft und bei längeren Läufen bietet er
eine ausgewogener Stabilität – am besten auf
Asphalt und befestigten Wald- und Parkwegen.
TESTFAZIT & FACTS
Der Saucony Ride 13 ist ein neutraler Schuh für
nahezu jeden Einsatz. Er bietet Komfort und
Dämpfung, ohne auf Dynamik zu verzichten.
Gewicht Herren: 280 g (US 9)
Gewicht Damen: 210 g (US 7)
Sprengung: 7 mm | Preis: 170,00 €
Gewicht Herren: 277 g (US 9)
Gewicht Damen: 228 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 289 g (US 9)
Gewicht Damen: 264 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
70
›6:30
min/km
IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE ODER
SCHLANKE LÄUFER MIT X-BEINACHSE
BROOKS
BEDLAM 2
BROOKS
RAVENNA 11
MIZUNO
WAVE KIZUNA
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
< 6:30
min/km
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
< 6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Das Laufgefühl, das der Brooks Levitate 3 Läufern
mit neutralem Abrollverhalten vermittelt, bietet der
Bedlam 2 dank seiner Guiderail-Technologie allen,
die sich etwas mehr Führung von einem Laufschuh
wünschen. Ansonsten sind beide Modelle sehr
ähnlich. Die Mittelsohle (DNA AMP) auf PU-Basis,
die einen hohen Energy-Return bietet, ist auch im
Bedlam 2 eingebaut. Das flachgestrickte Obermaterial
umfasst den Fuß super angenehm. „Angenehm
weich am Fuß mit besonders bequemer Ferse
zum Schutz vor Reizungen der Achillessehne“,
meinte einer der Händler nach seinen Testläufen.
SO LÄUFT ER SICH
Brooks setzt nun auch bei seinem leichtesten Stabilschuh
auf sein neues Stabilisationssystem: Die
„Guide Rails“. Diese stabilisieren den Fußaufsatz
und sorgen so für ein sicheres Abrollen, ohne in
die natürliche Laufbewegung einzugreifen. Mit
den oft massiven Stützen aus hartem Dämpfungsschaum
anderer Schuhe hat das nichts gemein.
Der Ravenna 11 ist optimal für Läufer, die eigentlich
keinen Stabil-Schuh benötigen und möchten,
sich aber wohler fühlen, wenn der Schuh etwas
Stabilität bietet. Dabei rollt der Schuh erstaunlich
dynamisch ab.
SO LÄUFT ER SICH
Die technologische Basis hat der Kizuna von
Mizunos erfolgreichstem Laufschuh bekommen
– vom aktuellen Wave Rider. Dazu gehören
die leichte Pebax-Wave-Platte und
die leichte Mittelsohle mit dem speziellen
U4ICX-Material unter der Ferse. Diese Kombination
macht den Kizuna zu einem Schuh, der
sich sehr stabil läuft, eine gewisse Führung
bietet und dabei gut gedämpft ist. Er ist zwar
keiner der ganz soften Vertreter, aber ein Laufschuh,
der dich auf allen Strecken bis hin zur
Marathon-Distanz souverän begleitet.
TESTFAZIT & FACTS
Ein Laufschuh, der ein federndes Laufgefühl
und gute Führungseigenschaften kombiniert.
Funktioniert auf kurzen und langen Distanzen.
TESTFAZIT & FACTS
Ein dynamischer Schuh, der mit 266 Gramm
(Männer-Größe US 9) mit das Leichteste ist, was
der Markt in Sachen Stabilschuhe zu bieten hat.
TESTFAZIT & FACTS
Guter Komfort, ausreichend Stabilität: Ein solider
Laufschuh für Läufer, die keine Experimente
machen möchten.
Gewicht Herren: 318 g (US 9)
Gewicht Damen: 281 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €
Gewicht Herren: 266 g (US 9)
Gewicht Damen: 235 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 280 g (US 9)
Gewicht Damen: 235 g (US 7,5)
Sprengung: 12 mm | Preis: 130,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
71 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
ADIDAS
ULTRABOOST 20
ADIDAS
SOLARGLIDE 3
ASICS
NOVABLAST
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Der Adidas Ultraboost 20 bietet noch mehr
Boost-Material im Bereich des Mittelfußes. Das
Laufgefühl ist dementsprechend weich und bouncy,
aber nicht schwammig. Das sockenähnliche
Obermaterial ist vom ersten Moment an sehr
angenehm und passt sich dem Fuß perfekt an.
Der Schuh ist durch und durch bequem und bietet
auch breiteren Füßen ausreichend viel Platz.
Durch die verstärkte Fersenpartie bietet der Ultraboost
guten Halt. Wie bei allen Adidas-Modellen
sorgt auch hier die Cotinental-Sohle für den perfekten
Grip, auch auf nassem Asphalt.
SO LÄUFT ER SICH
Der adidas SolarGlide 3 verbindet Komfort und
Performance. Souverän spult er Kilometer für
Kilometer ab. Als neutraler Laufschuh greift er
kaum in deinen Bewegungsablauf ein. Dass du
dennoch ein stabiles Laufgefühl hast, liegt am Torsion-System,
das den Abrollvorgang optimiert. Die
aufgenähten Verstärkungen (Tailored Fibre Placement),
geben dir einen guten seitlichen Halt. Das
Boost-Material sorgt für eine gute Dämpfung und
ist in der Lage, dir viel Energie zurückzugeben. Top
ist die Continental-Sohle, die dir auch bei Nässe
viel Grip und ein rutschfestes Lauferlebnis bietet.
SO LÄUFT ER SICH
Der stetige Drang nach vorne ist sicher das auffälligste
Merkmal des neuen Asics Novablast. Der
„Bounce-Effekt“ treibt an. Der Novablast funktioniert
zwar auch im moderaten Tempo, aber den
größten Spaß-Faktor hat man bei flotteren Läufen
oder einem Fahrtspiel. Was bringt der Schuh
sonst noch mit: Eine sehr abriebfeste Sohle, die
guten Grip bietet. Und ein Obermaterial aus Jacquard-Mesh,
das die Luft sehr gut um den Fuß zirkulieren
lässt sowie ausreichend Halt bietet. Die
Innovation bleibt aber die Flytefoam-Mittelsohle
(FF Blast), die wirklich anders ist.
TESTFAZIT & FACTS
Ein angenehm gedämpfter Laufschuh, der auch
eine gewisse Dynamik verspricht. Besonders
geeignet für Freizeitläufer.
TESTFAZIT & FACTS
Für längere Trainingsläufe und den häufigen
Einsatz ist der langlebige SolarGlide 3 ein toller
Begleiter.
TESTFAZIT & FACTS
Für kurze Strecken super gut geeignet, auch längere
Distanzen bis hin zum Halbmarathon funktionieren.
Spaß dabei garantiert!
Gewicht Herren: 310 g (US 9)
Gewicht Damen: 282 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 180,00 €
Gewicht Herren: 312 g (US 9)
Gewicht Damen: 312 g (US 9)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 265 g (US 9)
Gewicht Damen: 220 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
72
SCHMERZEN?
LÖS DAS PROBLEM DOCH EINFACH SELBST!
Triggerpunktbehandlung mit dem
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Das handliche Tool zur Behandlung schmerzhafter Triggerpunkte
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Erhältlich in 2 Intensitäten
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IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
BROOKS
LEVITATE 4
HOKA ONE ONE
CLIFTON EDGE
HOKA ONE ONE
CLIFTON 7
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Den Levitate 4 hat Brooks um 20 Prozent leichter
gemacht. Am meisten wurde beim Mittelsohlenmaterial
gespart. Die Dämpfungseigenschaften
und die hohe Energierückgabe haben darunter
nicht gelitten. Dass der Levitate schon bei seiner
Einführung 2017 eine große Fangemeinde hatte,
lag vor allem am Highlight des Schuhs: der energierückführenden
Mittelsohle (DNA AMP). Die ist
natürlich auch bei der mittlerweile vierten Version
dabei – nur eben noch leichter, noch lauffreudiger.
Das „Flat Knit Upper“-Obermaterial ist weicher und
atmungsaktiver als beim Vorgänger geworden.
SO LÄUFT ER SICH
Der Clifton Edge ist anders. Seine charakteristische
Fersenform ermöglicht eine besonders weiche
Landung. Die Mittelsohle aus drei Elementen
sorgt im Zusammenspiel mit der Hoka-typischen
Rocker-Technologie für ein komfortables Abrollverhalten.
Die breite Auflagefläche der Außensohle
bringt ein Plus an Stabilität. Der hochgezogene
Fersenbereich hilft nicht nur beim Anziehen des
Schuhs, die gesamte Fersenkonstruktion bietet
maximalen Halt und ist so weich gepolstert, dass
nichts drückt oder reibt. Das Obermaterial aus einem
TPU-Garn gibt viel Halt im Schuh.
SO LÄUFT ER SICH
Der Clifton ist fast schon ein Klassiker mit besten
Allrounder-Eigenschaften. Hoher Komfort, geringes
Gewicht, Top-Materialien und sehr gute Abrolleiegnschaften
überzeugen auch beim Clifton 7.
Gegenüber dem Vorgänger wurde die Atmungsaktivitä
t durch eine veränderte Obermaterial-Konstruktion
verbessert. Die ganzheitlich komprimierte
EVA Mittelsohlenkonstruktion erzielt noch bessere
Dä mpfung bei gleichzeitig reduziertem Gewicht.
Geblieben ist der Meta-Rocker – also die gebogene
Mittelsohle, die das besondere Lauferlebnis in
einem Schuh von Hoka One One ausmacht.
TESTFAZIT & FACTS
Besonders Läufer, die nach einem federnden
Laufgefühl mit hoher Energierückgabe suchen,
sind beim Levitate 4 bestens aufgehoben.
TESTFAZIT & FACTS
Läuft sich dynamischer als er aussieht und ist
auch für kürzere Läufe geeignet. Sein großes Potenzial
spielt er auf längeren Distanzen aus.
TESTFAZIT & FACTS
Er ist leicht, komfortabel und kann auch flotter
gelaufen werden. Macht auf Strecken von 5 Kilometern
bis zum Marathon extrem viel Spaß.
Gewicht Herren: 292 g (US 9,5)
Gewicht Damen: 261 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €
Gewicht Herren: 252 g (US 9)
Gewicht Damen: 222 g (US 7,5)
Sprengung: 5 mm | Preis: 160,00 €
Gewicht Herren: 247 g (US 9)
Gewicht Damen: 201 g (US 7,5)
Sprengung: 5 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
74
WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?
Athletische Läufer sind meist keine absoluten Leichtgewichte. Sie sind muskulär gut ausgebildet, vielleicht auch regelmäßig
im Fitnessstudion aktiv. Sie brauchen ein gewisses Maß an Dämpfung, mit normaler oder leichter O-Beinstellung
aber keinen stark führenden Schuh. Auch eine responsive Mittelsohle würden wir solchen Läufern durchaus empfehlen.
KARHU
SYNCHRON ORTIX
KARHU
IKONI ORTIX
NEW BALANCE
880 V10
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
< 6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Hersteller Karhu hat dem Modell Synchron Ortix
ein klasse Update verpasst. Herzstück des neuen
Synchron Ortix ist eine Mittelsohle aus PU (Aerfoam
Nova), die in Verbindung mit der ebenfalls
überarbeiteten Composite-Fulcrum-Technologie,
die die Abrollbewegung von der Ferse bis zu den
Zehen aktiv unterstützt, toll harmoniert und den
Schuh auch langlebiger macht. „Eine gelungene
Kombination aus Komfort und Dynamik“, meinte
ein Tester. Was auch an dem ebenfalls neuen
Obermaterial aus gestricktem Mesh und der
asymmetrischen Schnürung liegt.
SO LÄUFT ER SICH
Karhu ist auf dem Weg zurück. Die Traditionsmarke,
einst in Finnland gegründet,
hat mit dem Ikoni Ortix einen technologisch
sehr ausgewogenen Schuh am Start. Ein
ergonomisch geformter Leisten (der auf
den Erkenntnissen von mehr als 100.000
Fuß-Scans beruht), das leichte Mittelsohlen-Material
Aerofoam und die Kerntechnologie
Fulcrum machen den Ikoni Ortix
zu einem komfortablen Schuh für viele Kilometer.
Passform und Haltbarkeit haben
sehr viele Testläufer überzeugt.
SO LÄUFT ER SICH
Der New Balance 880 V10 hat ein deutliches Update
bekommen. Die Mittelsohle besteht aus dem
neuen Fresh Foam X-Material. Etwas softer, aber
auch reaktiver ist der Schuh geworden. Unseren
Testern hat das Update gefallen – auch wenn
sich die große Fangemeinde erst daran gewöhnen
muss. Für einen gut gedämpften Schuh läuft er
sich sehr dynamisch. Das Hypoknit-Obermaterial
ist atmungsaktiv, schmiegt sich dem Fuß angenehm
an und bietet gleichzeitig ausreichend Platz
im Bereich der Zehen. Die zweigeteilte Fersenkappe
gibt dem Fuß zusätzliche Stabilität.
TESTFAZIT & FACTS
Ein Laufschuh, der für Läufer mit neutralem
Abrollverhalten auch für lange Strecken geeignet
ist. Sehr gute Verarbeitung.
TESTFAZIT & FACTS
Ein besonders langlebiger, wertiger Laufschuh
mit sinnvollen Technologien für Läufer, die einen
Mix aus Komfort und Stabilität schätzen.
TESTFAZIT & FACTS
Der New Balance 880 V10 ist ein beliebter,
komfortabler Neutralschuh, mit dem sich viele
Trainings-Kilometer sammeln lassen.
Gewicht Herren: 360 g (US 9)
Gewicht Damen: 300 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €
Gewicht Herren: 310 g (US 9)
Gewicht Damen: 255 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 135,00 €
Gewicht Herren: 304 g (US 9)
Gewicht Damen: 256 g (US 7)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
75 ——— LÄUFT.
IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
NIKE
PEGASUS 37
ON
CLOUDFLOW
SALOMON
PREDICT 2
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Nikes Klassiker ist schon in der 37. Auflage erhältlich.
In diesen vergleichsweise günstigen Schuh,
mit dem Läufer schon seit den 1980er-Jahren ihr
Training absolvieren, fließen immer wieder die
neuesten Erkenntnisse in Sachen Laufschuhdesign
ein. Statt Cushlon kommt in der Zwischensohle
jetzt das React-Material von Nike zum Einsatz,
das bei jedem Schritt deutlich mehr Energie
zurückgibt. Das traditionell im Pegasus verbaute
Zoom Air-Element, das für Top-Dämpfung sorgt,
ist im Zuge der Zwischensohlen-Veränderungen
jetzt ausschließlich unter dem Vorfuß präsent.
SO LÄUFT ER SICH
Der Cloudflow ist mit 18 Cloud-Elementen bestückt.
„Speedboard“ nennt der Hersteller die
Konstruktion der Mittelsohle mit den 18 Kammern,
die beim neuen Cloudflow aus Helion-Superfoam
gefertigt sind. Dieses neue Material mindert die
Wucht des Aufpralls noch besser. Die erhöhte
Reaktivität des Materials macht den Schuh dynamischer
als den Vorgänger. Ein neuartiges
Schnürsystem sorgt zudem für mehr Support. Das
Obermaterial des Cloudflow besteht aus einem
Mesh-Gewebe, das mit mehreren Stützelementen
verstärkt ist. Sehr hochwertig verarbeitet.
SO LÄUFT ER SICH
Der komplett überarbeitete Salomon Predict 2
sorgt im Vergleich zum Vorgänger für ein deutlich
dynamischeres Laufgefühl. Das Modell bietet
viel Flexibilität. Der neue Infiniride-Schaum
dämpft softer, ohne ein schwammiges Laufgefühl
zu vermitteln. Die anatomische Entkopplung von
Zwischen- und Außensohle sorgt für eine geringere
Belastung der Gelenke und vermittelt ein geschmeidiges
Laufgefühl. Eine spezielle Plattform
an der Außensohle verbessert die Stabilität, wenn
der Läufer sie braucht. Der Schuh kommt ohne Innennähte
aus – für minimale Reibung.
TESTFAZIT & FACTS
Ein toller Trainingsschuh für alle Läufer, die ohne
große Probleme viele Kilometer abspulen wollen.
Gerne auch mal flotter.
TESTFAZIT & FACTS
Ein dynamischer Schuh, der für die Straße gemacht
ist. Der Schuh ist direkt, kann aber auch im
ruhigen Tempo gelaufen werden.
TESTFAZIT & FACTS
Ein interessanter Mix aus Flexibilität, mittlerer
Dynamik und Komfort. Für Sportler vom Einsteiger
bis zum Halbmarathon-Läufer geeignet.
Gewicht Herren: 285 g (US 10)
Gewicht Damen: 235 g (US 9,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 120,00 €
Gewicht Herren: 235 g (US 9)
Gewicht Damen: 198 g (US 7,5)
Sprengung: 6 mm | Preis: 150,00 €
Gewicht Herren: 260 g (US 9)
Gewicht Damen: 220 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
76
›6:30
min/km
IDEALE SCHUHE FÜR SCHLANKE LÄUFER
MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN
ADIDAS
ADIZERO BOSTON 9
ADIDAS
ADIZERO PRO
BROOKS
HYPERION TEMPO
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Der Adizero Boston 9 ist ein Schuh für Läufer, die
gerne schnell unterwegs sind. Die Mittelsohle besteht
zum einen aus Boost Material, das Energie
zurückgibt und sehr responsiv reagiert. Zum anderen
hat Adidas ein neues und sehr leichtes Material
auf EVA-Basis eingebaut: Lightstrike heißt
diese Technologie. Sie tut dem Schuh sehr gut,
der dadurch noch ein bisschen leichter geworden
ist. Neu ist auch das extrem leichte und nahtfreie
Obermaterial, das dem Schuh mehr Halt gibt. Die
angenehm breite Zehenbox und die griffige Continental-Sohle
runden das Paket des Boston 9 ab.
SO LÄUFT ER SICH
Der Adidas Adizero Pro ist nicht mit dem Adizero
Adios Pro (siehe Seite 54) zu verwechseln. Adidas‘
erster Schuh mit Carbon-Platte ist deutlich flacher
und schlanker als der Adios Pro. Die Carbon-Platte
macht den Laufschuh gewollt steif, damit bei
der Abrollbewegung im Zehengrundgelenk wenig
Energie verloren gehen kann. In die Sohle ist eine
um 30 Grad gebogene Carbitex-Carbon-Platte
eingebettet. Umgeben ist sie vom Boost-Material,
das die nötige Dämpfung beschert. Der Adizero
Pro ist nicht sonderlich komfortabel. Die Continental-Sohle
sorgt für perfekten Grip. Auch bei Nässe.
SO LÄUFT ER SICH
Der Hyperion Tempo von Brooks ist ein sehr dynamischer
Schuh. Der neuen Mittel sohle aus
DNA-Flash wurde Stickstoff zugesetzt – das Ergebnis
ist eine hervorragende Energierückgabe
bei minimalem Gewicht und erstaunlich komfortabler
Dämpfung. Das macht den Schuh zu einem
besonders lauffreudigen Racer. Der Vorfußbereich
ist bewusst breiter konstruiert. Für mehr Zehenfreiheit,
auch die Auflagefläche der Außensohle
ist angenehm breit, was der Stabilität des Schuhs
entgegenkommt. Das Obermaterial aus Stretchgewebe
passt wunderbar zum Hyperion Tempo.
TESTFAZIT & FACTS
Ein schneller Laufschuh, der auf Performance
ausgelegt ist. Toller Materialmix, der viel Tempo
und Laufspaß verspricht.
TESTFAZIT & FACTS
In Kombination mit dem geringen Gewicht ein
Schuh, der für neue Bestzeiten gemacht ist. Eher
für schmale Füße geeignet.
TESTFAZIT & FACTS
Ein leichter wie komfortabler Laufschuh, der sich
auf befestigten Wegen wie Asphalt am wohlsten
fühlt.
Gewicht Herren: 239 g (US 9)
Gewicht Damen: 196 g (US 7,5)
Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 225 g (US 9)
Gewicht Damen: 186 g (US 7,5)
Sprengung: 8,5 mm | Preis: 180,00 €
Gewicht Herren: 210 g (US 9)
Gewicht Damen: 188 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 150,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
78
WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?
Schlanke Läufer sind meist Leichtgewichte. Sie benötigen weniger Dämpfung. Und wenn sie eine normale oder leichte
O-Beinstellung haben, auch keine zusätzliche Führung durch den Schuh. Über den Trainingszustand sagen Gewicht und
Körperbau des Läufers aber noch nichts aus. Dazu bitte die Pace-Angaben bei den Schuhen beachten.
DIADORA
MYTHOS BLUSHIELD
FLY
HOKA ONE ONE
CARBON X
SAUCONY
ENDORPHINE SPEED
65 bis
74 kg
50 bis
59 kg
4:30-5:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
4:30-5:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
4:30-5:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Schon der Name „Fly“ verrät: Der Schuh kümmert
sich darum, dass du schnell wieder in die Flugphase
kommst. Der Absatz ist so konstruiert, dass die
Abrollbewegung nach dem Fußaufsatz aktiv unterstützt
wird. Der Mythos Blushield Fly 3 besitzt
weniger Dämpfung, dafür mehr Reaktivität. Es ist
das leichteste Modell der Blushield-Serie des italienischen
Herstellers. Neben der Blushield-Technologie
(siehe Mythos Blushield Hip 5 auf Seite
68) besitzt auch der Fly 3 die atmungsaktive Ortholite-Einlegesohle,
die dafür sorgt, dass angenehmes
Klima im Schuh herrscht.
SO LÄUFT ER SICH
Die Idee, ein Carbon-Element in die Mittelsohle
zu integrieren, entstand bei Hoka One One
schon vor einigen Jahren. Im Frühsommer 2019
feierte der Carbon X Premiere. Der Schuh verfügt
über einen extremen Rocker, was dazu
führt, dass er sich weniger „steif“ anfühlt als andere
Laufschuhe mit einer Carbon-Platte. Das
leichte und dünne Obermaterial ist sehr fest,
sodass der Fuß den nötigen Halt im Schuh hat.
Wie bei anderen Carbon-Modelle will auch der
Carbon X flott gelaufen werden. Toller Schuh für
Wettkampf und Tempotraining.
SO LÄUFT ER SICH
Der Saucony Endorphin Speed ist ein Schuh für
sehr schnelle Einheiten. In seiner Mittelsohle befindet
sich eine eingebaute Platte aus Nylon statt
Carbon. Diese S-förmige Nylon-Platte kann auch
weniger schnellen und athletischen Läufern Vorteile
im Vortrieb verschaffe. Die Mittelsohle des
Endorphin Speed ist aus dem neu von Saucony
entwickelten PWRRUN PB Dämpfungsmaterial
konstruiert. Laut Saucony ermöglicht das Material
eine Energierückgewinnung von 88 Prozent
und ist 40 Prozent leichter als herkömmliches
EVA-Material.
TESTFAZIT & FACTS
Ein Schuh für schnellere Läufer, die mehr Reaktivität
möchten, um bei flotten Trainingsläufen
und im Wettkampf ihr Bestes zu geben.
TESTFAZIT & FACTS
Wen das Thema Carbonplatte im Schuh reizt,
findet im Carbon X einen gut laufbaren und weniger
steifen Schuh.
TESTFAZIT & FACTS
Für schnelle Läufe auf Bahn oder Straße geeignet.
Wegen der in der Mittelsohle verbauten Nylon-Platte
eher für gut trainierte Läufer.
Gewicht Herren: 290 g (US 9,5)
Gewicht Damen: 225 g (US 7)
Sprengung: 10 mm | Preis: 130,00 €
Gewicht Herren: 241 g (US 9)
Gewicht Damen: 204 g (US 7,5)
Sprengung: 5 mm | Preis: 180,00 €
Gewicht Herren: 221 g (US 9)
Gewicht Damen: 192 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
79 ——— LÄUFT.
SCHUHE FÜR LÄUFER
DIE IM GELÄNDE UNTERWEGS SEIN WOLLEN
HOKA ONE ONE
TORRENT 2
NEW BALANCE
FRESH FOAM HIERRO
V5
SALOMON
WILDCROSS
65 bis
74kg
50bis
59 kg
5:30-6:30
min/km
75 bis
90 kg
60 bis
74 kg
< 6:30
min/km
65 bis
74kg
50bis
59 kg
5:30-6:30
min/km
SO LÄUFT ER SICH
Bereits das Vorgängermodell des Torrent 2 konnte
die Trailrunning-Community überzeugen. Mit dem
geländegängigen Modell versucht Hoka One One
an den Erfolg anzuknüpfen – und hat den Schuh
noch etwas besser gemacht. Er ist etwas leichter
und damit schneller und aggressiver geworden.
Das Mesh-Obermaterial besteht zu 30 Prozent
aus recyceltem Unifi-Heprive-Garn. Es ist strapazierfähig
und schmiegt sich sehr gut dem Fuß an.
Die Dämpfung ist ein wenig reduziert, aber genau
richtig für schnelles und direktes Laufen. Die griffige
Sohle packt in jedem Gelände ordentlich zu.
SO LÄUFT ER SICH
Der Fresh Foam Hierro geht schon in die fünfte
Generation. Es ist der beliebteste Trailschuh von
New Balance. Und auch der Beste. Das Obermaterial
ist ein bisschen fester, um den Fuß besser
zu schützen und ihm mehr Stabilität zu geben. Die
Zwischensohle besteht aus der von New Balance
entwickelten Fresh Foam-Dämpfung, die angenehmem
responsiv reagiert und nicht zu weich ist.
Die Außensohle stammt von Spezialist Vibram, der
eine Sohle mit Megagrip-Mischung für exzellente
Traktion beisteuert. Das Profil ist ausreichend, um
in jedem Gelände zu bestehen.
SO LÄUFT ER SICH
Der neue Wildcross mag es nass und matschig.
Seine multidirektional angeordneten Stollen packen
beherzt zu, wenn der Boden weich ist. Das
macht richtig Spaß im Gelände. Dank der Sensifit-Technologie
wird der Halt des Fußes im Schuh
verbessert, was im Gelände bei vielen Richtungswechseln
wichtig ist. Und das wasserabweisende
Material sorgt dafür, dass die Füße nicht allzu
schnell nass werden. Das zweite wichtige Merkmal
eines Geländeschuhs ist die Außensohle. Mit
seiner Contagrip-Vollgummi-Sohle beweist der
Wildcross eine starke Traktion.
TESTFAZIT & FACTS
Ob Wälder, anspruchsvolle Trails oder steinige
Pfade – der schnelle Torrent 2 überzeugt auf jedem
Untergrund.
TESTFAZIT & FACTS
Ein komfortabler, aber nicht zu weicher Trailschuh
für viele Laufkilometer auf anspruchsvollem
Terrain.
TESTFAZIT & FACTS
Flotter Trailrunning-Schuh mit viel Grip auf weichen
Böden. Bei Matsch und Nässe fühlt er sich
am wohlsten.
Gewicht Herren: 255 g (US 9)
Gewicht Damen: 215 g (US 7,5)
Sprengung: 5 mm | Preis: 130,00 €
Gewicht Herren: 359 g (US 9)
Gewicht Damen: 298 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €
Gewicht Herren: 290 g (US 9)
Gewicht Damen: 255 g (US 7,5)
Sprengung: 8 mm | Preis: 130,00 €
BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Dämpfung
wenig
mittel
stark
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Führung
kaum
mittel
extra
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Dynamik
gering
mittel
hoch
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Bodengefühl
direkt
reaktiv
komfortabel
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
Traktion
gering
mittel
stark
80
GESAS
KOLUMNE
—
ÜBERS FALLEN.
UND ÜBERS WIEDER
AUFSTEHEN
—
↦ Gesa Krause ist eine der populärsten
deutsche Läuferinnen. Bei
der Leichtathletik-WM in Doha
begeisterte sie 2019 das Publikum
mit Bronze über 3000 Meter Hindernis.
In LÄUFT. gibt die 28-Jährige
vom Verein Silvesterlauf Trier
ganz persönliche Einblicke in ihren
sportlichen Alltag. Diesmal
schreibt sie über die große Enttäuschung,
die sie bei den Deutschen
Meisterschaften erlebt hat, als sie
das Rennen aufgab. Und welche
Erkenntnisse sie daraus zieht.
Wenn ich zu Sarkasmus neigen würde,
was ich ausdrücklich nicht tue, dann
würde ich sagen: Gut, dass bei den
Deutschen Meisterschaften in Braunschweig
keine Zuschauer im Stadion
Augenzeuge meines Debakels wurden.
Nach Spott ist mir auch Tage später
nicht zumute, denn das Rennen von
Braunschweig war sehr schmerzhaft für
meinen Körper und für meine Seele. Ich
hatte hart trainiert – trotz der Olympia-Absage
für 2020. Ich wollte meinen
sechsten nationalen Titel in Folge gewinnen.
Jeder – mich eingeschlossen –
dachte: Na klar, Gesa macht das schon.
Ich hatte ja auch sehr gut trainiert. Am
Ende aber standen die drei Großbuchstaben
DNF (für „Did Not Finish“, zu
deutsch: aufgegeben) hinter meinem
Namen.
Erklärungen? Wenn das so einfach
wäre. Irgendwie war mein Körper nicht
bereit für einen Wettkampf, nicht
erholt. Als ob ich die Gesamtbelastung
der vergangenen beiden Jahre in meinen
Beinen und auf meinen Schultern
gespürt hätte. Dieses lähmende Gefühl
kam überraschend. Das Risiko der kurzfristigen
Anreise aus dem Höhentraining
in Davos – meine Verantwortung.
Der Temperaturschock von acht Grad
in den Schweizer Bergen auf über 30
Grad in Niedersachsen – keine Entschuldigung.
Ich habe die Erkenntnis
mitgenommen, dass ich keine Maschine
bin. Habe einmal mehr erfahren, dass
Höhen und Tiefen zum Sport gehören.
Erfolg zu haben und zu fallen. Die alte
Lehre: Aufstehen ist das Entscheidende
– wie bei der WM 2017 in London, als
ich nach einem Sturz das Rennen noch
als Neunte gefinisht habe.
Übrigens: Eine DM ohne Zuschauer,
bedingt durch Corona, und die
sprichwörtliche Geister-Atmosphäre
im Stadion – das ist völlig surreal. Du
stehst an der Startlinie, du blickst in
die Kamera, lächelst und winkst denen
zu, die am Bildschirm zusehen. Dabei
leben wir von den Emotionen im
Stadion, sie treiben uns Spitzensportler
an. Das kann jeder nachvollziehen, der
einmal an einem großen City-Marathon
teilgenommen hat und sich eins gefühlt
hat mit den vielen tausend Zuschauern
am Straßenrand.
Grundsätzlich bin ich wie die anderen
Athletinnen und Athleten sehr dankbar
dafür, dass wir in diesem verflixten
Corona-Jahr überhaupt die Möglichkeit
bekommen haben, zu einer Deutschen
Meisterschaft anzutreten. Ich bin dabei
gescheitert – aber ich weiß, dass wieder
bessere Zeiten kommen. Für mich, aber
nicht zuletzt auch mit Zuschauern im
Stadion. Hoffentlich ganz bald!
Gesa Krause
Gesa Felicitas Krause wurde fünfmal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.
Die 28-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war zweimal WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den
sechsten und siebten Rang. Mit 9:03,30 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.
gesa-krause.de
81 ——— LÄUFT.
—
DEM SCHMERZ
DAVONLAUFEN.
GEHT DAS?
—
› LAUFEN.DE FRAGT, DIE COMMUNITY ANTWORTET ‹
Es ist für jeden, der läuft, eine schwierige Entscheidung:
Was tun, wenn es beim Laufen irgendwo zwickt? Wir haben auf
Facebook und Instagram gefragt, wer mit Schmerzen läuft und
wer nicht. Und das waren einige der Antworten.
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Die Laufcampus GmbH aus Euskirchen ist ein
spannendes Unternehmen im Sportbereich. Wir
veranstalten Laufseminare auf Mallorca und in
Deutschland, bieten Laufkurse an und bilden mit
unserer Akademie Lauftrainer aus.
Wir bieten Arbeitsplätze in den Bereichen
DANIEL STRAZELLA,
36 JAHRE, AICHWALD
„Bisher bin ich einmal kurz vor einem Marathon
2019 mit Archilessehnen-Beschwerden gelaufen.
Deshalb bin ich den Marathon dann sicherheitshalber
nicht gelaufen. Seitdem mache ich deutlich
mehr Stabitraining, Yoga, Beweglichkeitstraining
und setze auch die Blackroll regelmäßig ein.“
Ausbildung Kaufmann-/Kauffrau
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45 JAHRE, HERDECKE
„Es kommt immer auf den Schmerz
an. Ich habe häufiger das Problem,
dass mein unterer Lendenwirbel „zu“
ist und teilweise strahlt das in die
Hüfte und in den Po. Ärzte konnten
mir bisher nur mit einem Physiotherapeuten-Rezept
helfen. Das sind meine
Götter, wenn es bei mir wegen solcher
Probleme mal nicht läuft!"
82
Fotos: privat
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
ANNIKA MÖRSDORF,
39 JAHRE, OBERURSEL
„Vergangenes Jahr hatte ich eine Woche vor meinem Saisonhöhepunkt,
dem Spartan Trifecta Wochenende in Oberndorf,
eine Überlastungsreaktion an meinen Adduktoren und Abduktoren.
Ich konnte nur noch mit Schmerzen humpeln. Trotzdem
bin ich an den Start gegangen. Nach dem Startschuss waren
die Schmerzen mit den ersten Schritten weg. Das war der pure
Wille und es lag wahrscheinlich am Adrenalin. Ich habe die
drei Rennen an einem Wochenende gefinished. Danach habe
ich aber vier Wochen Pause für die Beine gemacht.“
RALF
WESTER,
48 JAHRE,
LINGEN
„Ich habe seit drei Monaten Probleme:
Die Innenseite meines linken
Knies schmerzt! Wenn ich losgelaufen
bin, schmerzte es. Nach zwei
Kilometern war der Schmerz dann
weg, kam aber nach 8 Kilometern
wieder! Ich bin trotz Schmerzen
weitergelaufen, nur langsamer. Nun
mache ich aber eine Laufpause,
weil es zuletzt nur noch schmerzte.
Was das Problem ist, weiß ich noch
nicht.“
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Viel Freude und Erfolg beim Laufen wünscht
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
› DIE PERFKTE
—
TRAININGSZEIT ‹
MORGENS
ODER ABENDS
LAUFEN?
—
Text: Dr. Matthias Marquardt | Foto: iStock (lzf), Spomedis
84
Morgens nach dem Aufstehen oder Frühstück.
Oder doch lieber abends nach der Arbeit.
Wann ist eigentlich die beste Zeit fürs Laufen?
Dr. Matthias Marquardt erklärt, weshalb die
Trainigszeit eigentlich halb so wichtig ist.
↦ Tja, wann laufe ich nur? Diese Frage
scheint besonders diejenigen umzutreiben,
die eigentlich sowieso kaum zum
Laufen kommen, weil sie a) so viel Stress
haben oder b) ihren inneren Schweinehund
einfach nicht ü berwinden können.
Selbstverständlich wü rden sie gern laufen,
das sei ja auch gesund, aber in ihrer
speziellen Situation gehe das eben einfach
nicht, das mü sse man doch verstehen.
Ja, das verstehe ich, denn ich weiß,
dass das Leben hart und gemein ist.
Was ich aber nicht verstehe, ist, warum
genau diese Menschen – wenn
sie dann doch beschließen, in naher
Zukunft einmal laufen zu gehen, unbedingt
eine wissenschaftliche Erörterung
darü ber brauchen, ob der
sportliche Akt morgens oder abends
stattfinden soll. Die Überlegungen dahinter
sind schnell durchschaut: Bei
fünf Kilogramm Übergewicht will man
natü rlich das Optimum rausholen,
wenn man nach Jahren der Inaktivität
nun endlich plant, einige Kilokalorien
zu verbrennen. Wenn der Magen einmal
nicht gefü llt ist, dann muss der
Körper schließlich Fette verbrennen.
Also muss es doch besser sein, morgens
zu laufen, nicht wahr?
Nun, auch Leistungssportler kennen
Unser Experte
Dr. Matthias Marquardt ist einer der
bekanntesten Sportmediziner in
Deutschland. Der Internist hat sich auf
Check-up-Medizin und die Behandlung
von Sehnenerkrankungen bei Sportlern
spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen
des Laufsports und der Sportmedizin
hat er verfasst. Sein Buch „Die Laufbibel“
ist ein Bestseller und lässt kaum
eine Frage zu Training, Ernährung und
Gesundheit bei Läufern unbeantwortet.
In seiner „Sprechstunde“ in unserem
Magazin behandelt er auf unterhaltsame
Art Themen, die ihm im Alltag in
der eigenen Praxis in Hannover immer
wieder begegnen.
—
www.doktor-marquardt.de
www.marquardt-running.com
diesen „Nü chternlauf“ und rennen
teilweise ohne Frü hstü ck 30 Kilometer
durch den Wald, um den Körper im
Verbrennen der Fette zu trainieren.
Nur leider greift der Körper nicht so
schnell auf diese Fette zurück, weswegen
teilweise auch wertvolles Eiweiß
dran glauben muss. Keine Angst, bei
einem 30-Minuten-Lauf wirst du dich
nicht gleich selbst verdauen, aber bei
zwei oder Stunden Lauftraining auf
nü chternen Magen kann es schon zu
einem kleinen Substanzschaden kommen
und die Muskulatur geschädigt
werden. Du siehst, dieses Unterfangen
ist nur bedingt sinnvoll.
Entscheidend ist es, eine Gesamtenergiebilanz
fü r den gesamten Tag
zu führen. Darin fließen ein: das Brötchen
zum Frü hstü ck, der Kaffee mit
Zucker, die Currywurst am Mittag
und das Wurstbrot am Abend. Davon
sind abzuziehen: der Weg ins Bü ro
ü ber die Treppe, der Gang zum Kopierer
und auch der Lauf ü ber vier Kilometer.
Ob dieser Lauf nun morgens
oder abends erfolgt, ist unerheblich.
Es ist ja auch egal, ob du 1000 Euro
vom Konto morgens oder abends abhebst.
Der Kontostand ist am Ende
des Tages gleich!
Einsteigern mit Motivationsproblemen
empfehle ich gern dennoch das
morgendliche Laufen, weil dann im
Laufe des Tages keine Ausreden mehr
bemüht werden, warum das Training
leider doch ausfallen muss. Nur allzu
oft kommt es zu Störungen im Alltag.
Eine alte Regel besagt: Was weg ist,
ist weg! Also hast du das Laufen am
besten schon morgens erledigt. Der
Energiebilanz ist das alles egal: Laufe,
wann du willst. Hauptsache, du läufst!
BUCHTIPP
100 DINGE, DIE LÄUFER WISSEN MÜSSEN
Läufer sind ausgemergelte Asketen. Gleichzeitig sie sind sie besseren Liebhaber, weil sie eigentlich
immer können – Sport steigert die Ausdauer. Das Doofe ist nur: Laufen macht die
Gelenke kaputt. Diese Mythen rund ums Laufen sind nur ein paar von vielen. An den meisten
ist nicht viel dran. Dr. Matthias Marquardt nimmt 100 von ihnen unter die Lupe und sagt, was
wirklich stimmt. Und das in gewohnt unterhaltsamer und kurzweiliger Art.
Dr. Matthias Marquardt: 100 Dinge, die Läufer wissen müssen. Der Faktencheck von Deutschlands
bekanntestem Laufarzt und Bestsellerautor der »Laufbibel«, Spomedis-Verlag, 216
Seiten, 16,90 €.
85 ——— LÄUFT.
› RUNNING-COMMUNITY
—
‹
HAUPTSACHE
SPASS
—
#laufenmachtgluecklich. Kaum ein Hashtag wird von der Lauf szene
auf Instagram häufiger benutzt. Dass Spaß ein guter Antrieb ist,
um als Läufer gesund und glücklich zu sein, beweisen
Joyce Hübner und Christian Ernst. Als Mitglieder des
Brooks Run Happy Teams teilen sie ihre Leidenschaft mit anderen.
Text: Norbert Hensen | Fotos: Brooks/Kai Pohlkamp, Joyce Hübner, Christian Ernst
86
↦ Sie sind Botschafter der guten Laune.
Seit Anfang des Jahres gehört Joyce
Hübner (32) zum fast 50-köpfigen
Brooks Run Happy Team. Schon ein Jahr
länger ist Christian Ernst (31) dabei. Was
beiden an ihren Rollen am besten gefällt:
Sie dürfen einfach so sein, wie sie sind
und über das berichten, was ihnen ohnehin
am meisten Spaß bereitet. Sie teilen
ihre Laufleidenschaft auf Instagram.
Keine einfachen Zeiten für einen bekennenden
Medaillen-Junkie. Joyce
Hübner läuft seit 2016. Erst. Heute,
im Jahr 2020, kann sie sich ein Leben
ohne Laufkilometer nicht mehr vorstellen.
Und da sie es liebt, mit einer
Startnummer an der Startlinie zu stehen,
musste sie im vergangenen halben
Jahr umdenken. „Aber ich mache
immer das Beste aus der Situation“,
sagt sie, „und Kopf und Körper hat es
ganz gut getan, mal ganz ohne Druck
zu laufen.“
Seit sechs Jahren lebt Joyce in Berlin,
dort arbeitet sie bei einem Wohnungsbauträger.
Sportlich war sie schon
immer, „aber Laufen war früher ganz
schlimm“. 2016 beschloss Joyce, dass
sie einen Halbmarathon schafft. Sie
meldete sich in Berlin an und begann
regelmäßig zu laufen. „Ich musste dieses
Jahr oft an meine Anfänge denken,
als die Parks ab März plötzlich wegen
des Corona-Lockdowns immer voller
wurden“, erzählt Joyce. Blauäugig sei
sie damals rangegangen. „Heute würde
ich Ratschläge von anderen Läufern
mit etwas Erfahrung annehmen“,
sagt sie und rät genau das auch ihrer
Community. Fast 7500 Läuferinnen
und Läufer folgen @runninggirl.joyce
auf Instagram. Am 1. Januar 2019 hat
sie damit angefangen. „Mich hat der
Austausch mit anderen zum Thema
Laufen interessiert, dafür sind die sozialen
Medien wirklich perfekt.“
JOYCE
HÜBNER
@runninggirl.joyce
Die 32-Jährige ist absolut (sport-)
verrückt. Seit sechs Jahre läuft
und lebt Joyce in Berlin. Als runninggirl.joyce
folgen ihr mittlerweile
rund 7500 sportbegeisterte
auf Instagram, die sich von ihrer
guten Laune anstecken lassen ...
... immer
gut gelaunt ...
... verrückte
Nudel ...
... Laufen
und Reisen
verbinden ...
... für jeden
Spaß zu
haben ...
... liebt die
Challenge ...
... Lieblingsstrecke
...
DER VTRAUM VON DEN
SECHS MARATHON MAJORS
Durch ihre authentische, ungezwungene
Art wuchs ihr Account sehr schnell.
Und als sie davon hörte, dass Brooks zu
Beginn des Jahres 2020 das Run Happy
Team von 25 auf 50 Mitglieder aufstocken
wollte, stand ihr Entschluss
fest: Da will sie mitmachen. „Gut, dass
... stolze
Finisherin ...
... Medaillensammlerin ...
↦
87 ——— LÄUFT.
LÄUFER & LEUTE
ich schon meinen ersten Halbmarathon
2016 im Brooks Ghost gelaufen
bin“, lacht sie. Ob das geholfen hat?
Wer weiß. „Ich denke, dass ich zeigen
konnte, dass Laufen für mich wirklich
pure Lebensfreude ist“, so Joyce. Das
hat den Sportartikelhersteller Brooks
überzeugt, der mit dem Claim „Run
Happy“ seit vielen Jahren Läuferinnen
und Läufern aus der Seele spricht.
Auch Joyce hat das Laufen glücklich
gemacht. Der erste Halbmarathon
war die Initialzündung. „Ich mag das
Adrenalin an der Startlinie, vor allem
aber den Austausch mit anderen – das
finde ich auch am Run Happy Team
so klasse. Wir sind alle gleich crazy.“
Joyce hat die Corona-Zeit bisher gut
überstanden. Sie hat sogar eine kleine
Verletzung auskuriert und freut sich
nun umso mehr, wenn sie wieder eine
Startnummer tragen kann. Und dann
sollen noch viele Medaillen folgen.
„Mein Traum sind die sechs Marathon
Majors – aber dafür werde ich mir
ganz viel Zeit lassen.“
ERSTER MARATHON IN
KNAPP ÜBER DREI STUNDEN
Christian Ernst hat es getan. Der
31-Jährige aus dem Harz, der in Hannover
lebt und arbeitet, hat seinen ersten
Marathon gefinisht. Ganz virtuell.
Für sich allein. „Ich war für den Hannover-Marathon
angemeldet“, erzählt
Christian. Was dann wegen Corona
passierte, ist bekannt. Natürlich steht
auch er wie Joyce lieber mit tausend
Gleichgesinnten an der Startlinie.
Aber das ging dieses Jahr eben nicht.
Am Ende hatte er die 42,195 Kilometer
in 3:06 Stunden absolviert. „Nicht
schlecht für den Anfang“, meint Christian,
der unter „liebeslauftagebuch“
seine weit über 8000 Follower auf Instagram
hat daran teilhaben lassen.
„VERRÜCKTER, SYMPATHISCHER
HAUFEN, DER SPASS MACHT“
2013 war er zum Laufen gekommen.
„Sport habe ich immer gemacht, aber
im Job war Laufen die ideale Lösung“,
so Christian, der als Führungskraft
bei einer großen Versicherung arbeitet.
Inspiriert hat ihn damals Florian
Neuschwander, der im Stile des jungen
Steve Prefontaine einer der ersten
Social Media-Stars im Laufsport
wurde. „Flo war lässig, stand aber
auch für Leistung. Und er trug Schuhe
von Brooks“, sagt Christian. Er ist seit
2019 Teil des Run Happy Teams. „Ein
verrückter, sympathischer Haufen,
der einfach Spaß macht.“
Er hat schnell gemerkt, dass er nicht
nur Lust aufs Laufen hatte, sondern
auch ein bisschen Talent. „Flott und
lang unterwegs zu sein, fand ich ziemlich
schnell große klasse“, erinnert er
sich. Er könne nur jedem, der in diesem
Jahr zum Laufen gekommen ist, raten,
dranzubleiben. „Die Erlebnisse beim
Laufen und das Gefühl, etwas besonderes
geschafft zu haben, sind unbeschreiblich.“
Früher sei er mit dem Rad
einen Kilometer zum See gefahren, um
dann 3,6 Kilometer zu laufen und wieder
aufs Rad zu steigen. „Gestern hab
ich einen 18-Kilometer-Lauf in 4:10er
Pace absolviert.“ Training hilft!
Über 10 Kilometer hat Christian sich
mittlerweile auf 35:55 Minuten verbessert,
im Halbmarathon steht seine
Bestmarke bei 1:22:53 Stunden.
Da geht noch was, ist er sicher. Der
bekennende Glycerin-Fan ist ein ehrgeiziger
Mensch. Aber die Freizeit mit
seiner Frau und viele andere Dinge
im Leben dürfen nie zu kurz kommen.
Dennoch: Er freut sich beim nächsten
Wettkampf endlich eines der neuen
Hyperion-Modelle laufen zu können.
„Die sind ultraleicht, ich bin überzeugt,
die helfen mir, meine Bestzeiten
zu verbessern.“
PURES GLÜCK: EINMAL AUF
DEN BROCKEN UND ZURÜCK
Auch im Marathon hat er Blut geleckt.
Die Drei-Stunden-Marke könnte beim
ersten realen Rennen fallen. „Und
wenn nicht, ist es auch nicht schlimm
– ich bin schließlich nur Hobby-Sportler“,
meint Christian Ernst. Seine Motivation
ist das Laufen selbst. „Wenn
ich Lust habe, schnüre ich meine
Schuhe, laufe auf den Brocken und bin
glücklich.“ So einfach ist das.
HERREN-
MODELL
DAMEN-
MODELL
IM TEST
BROOKS GHOST 13
Der Brooks Ghost ist so etwas wie der „kleine Bruder“ des Glycerin. Und
wie das manchmal so ist unter Brüdern – der „Kleine“ wird besonders ge-
lobt. Beim neuen Ghost 13 kann man nur sagen: zurecht. Auch er rollt wie
der Glycerin 18 neutral ab. Auch der Ghost hat die neue DNA Loft-Technologie
an Bord. Wo ist also der Unterschied? Der Glycerin hat technologisch
noch etwas mehr zu bieten, fühlt sich noch komfortabler an, während der
Ghost etwas direkter ist. „Ich bin schon meinen ersten Halbmarathon im
Ghost gelaufen – ich werde ihn immer lieben“, sagt Joyce Hübner. Das Obermaterial
ist etwas fester als beim Glycerin und sorgt für perfekten Halt.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist beim Ghost seit Jahren unschlagbar.
Gewicht: Herren: 286 g (US 9) | Damen: 249 g (US 7,5) | Sprengung: 12 mm | Preis: 140,00 €
88
CHRISTIAN
ERNST
@liebeslauftagebuch
Der 31-Jährige aus Hannover
teilt seine Laufleidenschaft
auf Instagram. „Am Anfang
habe ich das nur für mich gemacht,
es sollte mein Lauftagebuch
werden, so kam der
Name zustande“, sagt Christian.
Mittlerweile folgen ihm
über 8400 andere Läufer ...
... ohne
Trainingsfleiß
kein Preis ...
... sich von der
Sonne verwöhnen
lassen ...
... immer auf
dem Sprung ...
... auf dem
höchsten
Berg in der
Heimat ...
... mit seinem
sportlichen
Vorbild Flo
Neuschwander ...
... stolzes Mitglied im
Brooks Run Happy Team ...
HERREN-
MODELL
DAMEN-
MODELL
IM TEST
BROOKS GLYCERIN 18
Seit vielen Jahren gehört der Brooks Glycerin zu den komfortabelsten Laufschuhen
überhaupt. Jetzt haben die Entwickler die 18. Version des Schuhs
noch etwas softer gemacht. DNA Loft heißt die Technologie, die die Mittelsohle
so superweich macht und für das sanfte Abrollen verantwortlich ist. Von
Laufen zu Schweben! Der im Glycerin 18 verwendete Schaumstoff ist gegenüber
dem Vorgänger ein wenig leichter geworden. Und weil die Mittelsohle des
Brooks Glycerin 18 zudem eine Menge Energie wieder zurückgibt, steht das
Thema Komfort bei diesem Schuh über allem. „Ich liebe den Glycerin schon
seit Jahren, aber noch nie war er so agil und lauffreudig wie in der 18. Version“,
sagt Christian Ernst.
Gewicht: Herren: 289 g (US 9) | Damen: 255 g (US 7,5) | Sprengung: 10 mm | Preis: 170,00 €
89 ——— LÄUFT.
› MAGERSUCHT BESIEGT,
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NEU DURCHGESTARTET ‹
MEIN
AMERIKANISCHER
TRAUM
—
+PATRICIA NEUBAUER
MEHR ZU PATRICIA NEUBAUER: INSTAGRAM.COM/PATNEUBAUER WWW.NEUPOWER.ORG
Patricia Neubauer war eine hoffnungsvolle Nachwuchsläuferin
– bis sie in die Magersucht abrutschte. Während
ihres Sportstipendiums in den USA aß sie hingegen zu
viel. Heute hat sie nicht nur diese Probleme überwunden,
sondern auch in den USA eine neue Heimat gefunden.
Dort will sich die 36-Jährige im Triathlon für die
US-Nationalmannschaft qualifizieren. Und sie unterstützt
junge Afrikaner bei deren sportlichen Zielen.
Text: Anja Herrlitz | Fotos: Joshua Bobrove, Stephen Lewis Photography, Zack Harris
PATRICIA
NEUBAUER
IM PORTRÄT
Auch wenn sie heute als Triathletin
viel auf dem Rad und im Wasser
trainiert – dem Laufen ist Patricia
Neubauer treu geblieben
↦ Mit 20 Jahren steht Patricia
Neubauer da und nichts geht mehr.
Nachdem sie zuvor immer mehr trainiert
hatte und immer schneller und
schneller geworden war, wird sie
nun langsamer und langsamer. Bei
1,70 Meter Größe wiegt sie gerade
noch 48 Kilo.
Beim Arzt der Schock: Pfeiffersches
Drüsenfieber, die Milz angeschwollen,
die Leber stark vergrößert. Die Folge:
Absolutes Sportverbot. Ein harter
Schlag für eine junge Frau, für die es
zuvor jahrelang immer nur bergauf
gegangen war. Sport war schon immer
Teil ihrer Identität.
In Potsdam geboren, hatte sie so
ziemlich jede Sportart ausprobiert. Von
Tanzen über Streetboarden bis hin zum
Volleyball. Als sie 17 ist, beendet ihr
Freund die erste feste Beziehung. Sie
geht erstmals laufen. Um sich abzulenken.
„In einer Baumwollhose und mit
dem Walkman“, erzählt Patricia Neubauer
lachend. „Das hat mir irgendwie
geholfen, und deswegen bin ich drangeblieben.“
Aus einmal Laufen pro Woche
werden zwei- dann irgendwann fünfmal.
Als sie fünf Kilometer in 30 Minuten
schafft und großen Spaß am Laufen hat,
sucht sie sich eine Trainerin.
OLYMPIA-ATHLETIN ALS COACH
Ulrike Bruns, die 1976 für die DDR
Olympia-Bronze über 1500 Meter
geholt hatte, führt damals in Potsdam
einen Sportladen. „Da bin ich einfach
hingegangen und habe gefragt, ob sie
mich trainieren will. Ich dachte mir:
Wenn schon, dann frage ich gleich die
Beste“, blickt Patricia Neubauer zurück.
Ulrike Bruns holt sie in den Verein
in ihre Trainingsgruppe, beginnt
mit ihr zu trainieren und entdeckt bald
schon das Potential der damals 18-Jährigen.
Fünfmal trainiert Neubauer in
der Woche, dann siebenmal, bis hin
zu dreimal am Tag. Trainingslager in
Kenia in der Höhe. Über 800 Meter
steigert sie sich bis auf 2:15 Minuten.
Daneben studiert sie Sport, alles dreht
sich um Sport. „Manchmal habe ich
morgens um vier Uhr schon meine
erste Einheit absolviert.“
SPASS AN DER SCHINDEREI
Patricia Neubauer ist ehrgeizig, sie
definiert sich über den Sport und hat
Spaß an der Schinderei. Zum Trainingsplan
gibt es einen Ernährungsplan.
Parallel zu den Zeiten, die sie für
die 800 Meter braucht, sinkt auch ihr
Gewicht immer mehr. Und so strebsam,
wie sie im Training ist, ist sie auch
beim Kalorien zählen und reduzieren.
„Morgens habe ich mich als erstes auf
die Waage gestellt. Wenn die zu viel angezeigt
hat, hatte ich gleich schlechte
Laune und habe gehungert.“ 50 bis 54
Kilo wären ein optimales Renngewicht
für sie gewesen. „Ich dachte mir aber:
Wenn ich nur 48 Kilo wiege, habe ich
noch einen Puffer für ein Eis.“
Die Rechnung, dass es sich leichter
auch schneller rennt, geht anfangs auf.
Irgendwann aber nicht mehr. Neubauer
ist einfach zu leicht, ihr fehlt die
Energie. Der Körper wehrt sich gegen
den ständigen Raubbau. „Ich war 20
92
und sah aus wie eine 13-Jährige“, ist sie
heute schockiert. Das Gefühl für Hunger
und Essen hat sie völlig verloren.
Ulrike Bruns macht sie keine Vorwürfe.
„Sie hat mich immer zum Arzt
geschickt, hat mein Blutbild überprüfen
lassen. Ich habe es einfach völlig
überzogen.“ Patricia Neubauer geht es
immer schlechter. Schon beim Warmup
fürs Training hat sie einen Puls
von 180, über Zeiten von 2:30 Minuten
über 800 Meter kommt sie nicht mehr
hinaus. Beim Arzt dann die Diagnose:
Pfeiffersches Drüsenfieber, das sich
oft durch Abgeschlagenheit bemerkbar
macht. Die Milz war stark angeschwollen
– auch ein Symptom der Krankheit.
Und die Leber ist vergrößert, vermutlich
weil Neubauer extrem viel Eiweiß
zu sich genommen hatte.
Was folgt, nennt sie „die dunkelste Zeit
in meinem Leben“. Mit dem Sport muss
sie pausieren, gleiches gilt auch für ihr
Sportstudium. Jeden Monat lässt sie
ein Blutbild machen und geht damit
zu ihrer Trainerin. Und die schickt sie
wieder nach Hause, weil sich nichts
bessert. Zwei Jahre geht das so. Immerhin
schafft sie es, mithilfe einer
Ernährungsberaterin, ihr Essverhalten
langsam wieder zu normalisieren. Und
nach zwei Jahren darf sie endlich auch
wieder Sport treiben.
NEUSTART IN DEN USA
Auch wenn sie an ihre besten Zeiten
nicht mehr herankommt – ihre
Zeiten reichen immer noch, um sich
nach Beendigung ihres Studiums in
Deutschland um ein Sportstipendi-
um in den USA zu bewerben. ↦
Sie bekommt verschiedene Angebote,
entscheidet sich für New
York. Während sie Management und
Psychologie studiert, läuft sie für
das Uni-Team bei Wettkämpfen auf
der Mittelstrecke oder im Cross.
Und während sie in Deutschland
Probleme mit zu wenig Essen hatte,
passiert hier das Gegenteil. „Mein
Trainer meinte: Ihr trainiert viel,
ihr müsst auch viel essen.“ Also
bedient sie sich reichlich am Buffet.
Und nimmt fast zehn Kilo zu. „Es
hat dort wirklich zwei bis drei Jahre
gedauert, bis ich in Bezug auf das
Essen ein gutes Mittelmaß gefunden
habe.“
Nach Beendigung ihres Studiums
steht für Patricia Neubauer fest:
Sie will in den USA bleiben und
nicht zurück nach Deutschland. Sie
beginnt in New York einen Job und
arbeitet sich von einem Arbeitsvisum
zum nächsten. Ein kompliziertes
System, aber auch hier zeigt sie
Biss und Durchhaltevermögen. Nach
elf Jahren erhält sie schließlich
eine Green Card, mit der sie zeitlich
unbeschränkt in den USA leben und
arbeiten kann. Parallel beginnt sie
in Big Apple mit Bodybuilding und
nimmt auch an Wettkämpfen teil.
NEUE LIEBE TRIATHLON
2016 hat sie genug vom aufregenden,
aber auch extrem anstrengenden
Leben in New York. „Die Winter haben
mich fertiggemacht. Und ich stand
kurz vor einem Burn-out. Deshalb
habe ich mich auf Jobs an der Westküste
beworben“, blickt sie zurück. Sie
bekommt einen Job in Santa Barbara,
rund 150 Kilometer nordwestlich von
Los Angeles in Kalifornien. „Ich habe
mir damals ein Rad gekauft, hatte das
Meer direkt vor der Tür und gelaufen
bin ich ja schon immer. Irgendwie lag
es da auf der Hand, dass ich mit Triathlon
anfange“, erzählt sie lachend.
Sie sucht sich einen Trainer, bestreitet
nach acht Wochen ihren ersten Wettkampf
und wird direkt Vierte.
Seitdem hat sie sich auf fast allen
Distanzen vom Sprint bis hin zum
Ironman versucht, meist erreicht sie
als eine der ersten ihrer Altersklasse
das Ziel. Und Patricia Neubauer wäre
nicht sie selbst, wenn sie nicht auch
hier der Ehrgeiz packen würde. „Ich
will mich bei den US-Meisterschaften
über die olympische Distanz für das
Nationalteam qualifizieren. Ausländer,
die mindestens fünf Jahre in den USA
gelebt haben, dürfen für die Nationalmannschaft
starten“, erklärt die
36-Jährige. „Wäre doch cool, wenn ich
für die USA bei Weltmeisterschaften
starten könnte.“
Patricia Neubauer hat ihren Weg gefunden.
Neben ihrem Job im Vertrieb
der Firma Resqme, mit deren Tools
man sich im Notfall aus Autos befreien
kann, spielt Sport immer noch eine
große Rolle. Dorthin, wo sie jetzt
ist, ist sie dank einer großen Portion
Mut und Eigeninitiative gekommen.
„Ich weiß aber auch, dass es Leute
auf dieser Welt gibt, die nicht so
privilegiert aufwachsen, wie wir in
Deutschland“, sagt sie. „Diese Leute
können im Sport aber auch ein riesiges
Potential haben.“
HILFE FÜR JUGENDLICHE
Zu ihrer Zeit bei Ulrike Bruns war
sie im Trainingslager in Kenia. Dort
sah sie, wie die Menschen lebten,
trainierten und wie schnell sie waren.
„Viele von denen könnten ohne
Probleme ein Stipendium in den USA
bekommen.“ Um das zu schaffen,
müssen aber einige bürokratische
Hürden genommen werden. Kompliziert,
wenn man sich damit nicht
auskennt. Entweder man investiert
viel Zeit in Online-Recherche oder
beauftragt eine Agentur, die sich um
alles kümmert. Und das kostet meist
mehrere Tausend Dollar.
Deshalb hat Patricia Neubauer die
Non-Profit-Agentur Neu-Power Athletic
Consulting gegründet. Ihr Ziel:
Sie will talentierten Jugendlichen in
Afrika helfen, ein Sportstipendium
in den USA zu bekommen. Und das,
ohne dass Kosten für die Athleten
entstehen. Auf diesem Weg könnte
sie noch mehr Athleten helfen, ihren
Traum zu leben. So wie sie es selbst
geschafft hat.
Seit vielen Jahren lebt PatriciaNeubauer
in den USA. Für ihre neue Heimat will sie
jetzt im Triathlon bei Weltmeisterschaften
an den Start gehen
93 ——— LÄUFT.
› DIE BESTEN
—
LAUFPODCASTS ‹
AUF DIE
OHREN
—
8 TIPPS FÜR DEINEN LAUFGENUSS
IM SOMMER:
94
Du nutzt die Zeit beim Laufen gern, um anderen zuzuhören,
die was Spannendes zu erzählen haben? Oder du willst was
übers Laufen hören, während du nicht läufst?
Dann sind Podcasts genau das richtige. Hier stellen wir fünf
Podcasts vor, in denen es ums Laufen geht.
BESTZEIT
VON PHILIPP PFLIEGER UND RALF SCHOLT
Mit ihrem Podcast wollen Profiläufer Philipp Pflieger und
Sportreporter Ralf Scholt ein Stückweit dazu beitragen,
dass Profis und Hobbyläufer mehr voneinander erfahren
und zusammenrücken. Philipp Pflieger ist einer der besten
Marathonläufer Deutschlands. Seine Marathonbestzeit liegt
bei 2:12:50 Stunden. Mit der Teilnahme an den Olympischen
Spielen 2016 in Rio de Janeiro hat er sich seinen sportlichen
Lebenstraum erfüllt. 2021 will er in Tokio noch einmal Olympia
erleben. Ralf Scholt ist Sportjournalist und passionierter
Triathlet. Er kommentiert in der ARD die Live-Übertragungen
von den großen Marathonläufen und den Leichtathletik-Highlights
Olympische Spiele,
Welt- und Europameisterschaften. Die
beiden haben im Frühjahr 2020 mit dem
„podcasten“ begonnen. Dabei geben sie detaillierte Einblicke
in ihren Alltag als Sportreporter und Profisportler. Und
kombinieren das mit Tipps und Tricks rund um Themen, die
Läufer interessieren: Training, Ernährung, Regeneration und
Equipment. Dabei kommt meist eine motivierende Mischung
heraus. Besonders empfehlenswert ist die Folge, in der die
beiden unter dem Titel „Ist Carbon die Zukunft?“ über die
neuesten Innovationen im Laufschuhmarkt sprechen.
FAT BOYS RUN
VON PHILIPP JORDAN UND MICHAEL AREND
Philipp Jordan zählt zu den Pionieren in Sachen Lauf-Podcasts.
Er ist schon seit über sechs Jahren erfolgreich.
Anfangs mit René Krebber, seit Ende 2017 mit Trailläufer
Michael Arend. Der Erfolg von Fat Boys Run liegt sicher
auch daran, dass es dort hauptsächlich um den Spaß am
Laufen geht. Bestzeiten oder Leistungssport sind hier
maximal Nebensache. 2018 gewann Fat Boys Run den
deutschen Podcastpreis in der Kategorie „Sport/Sonstiges“.
Philipp Jordan ist selbst passionierter Ultraläufer.
Das war jedoch nicht immer so. Nach jahrelanger Sportabstinenz
hat er als „Fat Boy“ (eigene Aussage) mit dem
Laufen begonnen und ist ihm bis heute treu geblieben.
Sein Co-Host Michael Arend ist Trailläufer und Trainer.
Als Läufer hat er unter anderem den Zugspitz Ultra Trail
gewonnen. Die erste Folge des Fat Boys Run war 2014 zu
hören. „Für mich persönlich hat
sich am Podcasten seitdem nicht viel
geändert. Man quasselt noch immer in ein
Mikrofon. Nur dass wir früher viel weniger groß
waren. Heute haben wir eine große Community, bekommen
massig Hörerbriefe, sind gut vernetzt und es wird Werbung
gebucht. Der tollste Aspekt ist aber die große Laufcommunity.
Überall im Land findet man Laufpartner. Ich bin
unendlich dankbar, mit Micha diesen Podcast machen
zu dürfen und darüber, dass die Leute uns noch immer
gerne zuhören.“ Vor allem die bunte Mischung an Themen
überzeugt bei Fat Boys Run. Besonders hörenswert ist die
Episode, in der Judith Wyder zu Gast ist. Darin spricht eine
der schnellsten Trailläuferinnen der Welt darüber, wie sie
trainiert und was das Laufen in der Natur für sie bedeutet.
Texte: Niklas Lau & Christian Ermert | Fotos: Adobe Stock/Iuri Cazac, Podcast-Betreiber
EQUIPMENT & MODE
LAUFEN IST EINFACH
VON JAN FITSCHEN
Wenn der Ex-Europameister ins Erzählen übers Laufen
kommt, wird‘s immer spannend und unterhaltsam. Deshalb
hat sich das Team von LÄUFT. und laufen.de entschlossen,
seinen Podcast gemeinsam mit Jan Fitschen an den Start zu
bringen, der 2006 in Göteborg Europameister über 10.000
Meter war. Jan Fitschen hat dabei seinen Podcast in zwei
Teile unterteilt: Unter dem Titel „Einmal im Trainingslager“
gibt es „Nerdtalk für Läufer“, wie es Jan Fitschen nennt. Dabei
sind viele Gäste aus der Profiläuferszene, die gern mal ein
paar schmutzige Details aus den Laufcamps rund um den
Globus verraten. Extrem spannend ist
beispielsweise die Folge mit Fitschens
Trainingspartner Alexander Lubina, in der es
auch darum geht, wie sich Jan beim Trainingslager
im US-Bundesstaat Arizona so verlaufen hat, dass er fast von
der Polizei gesucht werden musste und die Kollegen bereits
wegen der dort ansässigen Pumas Angst um Deutschlands
Top-Läufer hatten. Etwas zahmer sind die Folgen, die unter
#Projekt10.000x10.000 zu hören sind: Dort gibt es Tipps und
Tricks zum Laufeinstieg.
AUSLAUFEN
VON SEBASTIAN REINWAND UND FELIX HENTSCHEL
Bei den beiden ehemaligen Top-Läufern Felix Hentschel (Foto)
und Sebastian Reinwand geht es vor allem um den professionellen
Laufsport. Kein Wunder – beide können auf eine erfolgreiche
Laufkarriere zurückblicken. Sebastian Reinwand hat eine
Marathonbestzeit von 2:15:27 Stunden und startete 2018 bei den
Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin. Felix Hentschel
ging in seiner Laufkarriere hauptsächlich im 3000-Meter-Hindernislauf
an den Start. 2016 platze durch eine Wadenverletzung sein
Traum von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Aktuell sind
die beiden ehemaligen Läufer als Triathlon-Profis unterwegs. In
ihrem Podcast dreht sich trotzdem alles
ausschließlich um das Thema Laufen. Sie
greifen aktuelle Ereignisse und Ergebnisse auf, liefern
interessante Einblicke hinter dir Kulissen und führen Interviews
mit ehemaligen oder aktiven Profiläufern. Besonders empfehlenswert
ist die Folge „Die drei Musketiere“, in der sich die beiden mit
den Marathonläufern Amanal Petros, Hendrik Pfeiffer und Tom
Gröschel vom TV Wattenscheid treffen. Neben interessanten Einblicken
in das alltägliche Training und Leben der Profiläufer erhält
man hier auch Eindrücke von Trainingslagern in Kenia.
MAINATHLET
VON BENJAMIN BRÖMME
Benjamin Brömme ist ein ehemaliger Sprinter, der in seiner
aktiven Zeit mit einer Bestleistung von 10,49 Sekunden zur
erweiterten deutschen Spitze über 100 Meter gehört hat. In
seinem Podcast führt er mesistens Interviews mit erfolgreichen
Leichtathleten. Zu seiner Motivation, diesen Podcast zu starten
sagt er: „Irgendwann ist mir aufgefallen, dass es für fast jeden
Sport einen passenden Podcast gab, jedoch keinen deutschen
Podcast über die Leichtathletik. Ab und zu konnte man mal ein
Interview mit dem einen oder anderen Leichtathleten hören, das
aber meistens nur kurz vor einer Leichtathletik-WM, -EM oder
den Olympischen Spielen.“ Auf MainAthlet sollen Fans auch
zwischen den Großereignissen erfahren, was in der Leichtathletik-Szene
so los ist. Und weil sich in der Leichtathletik-Szene
viele Läufer tummeln, hat es MainAthlet
auch in die von uns empfohlenen Lauf-
Podcasts geschafft. Die Interviews von Benjamin
Brömme sind gerade für junge Läufer besonders interessant –
zusammen mit seinen Interviewpartnern schafft er es, gute
Tipps und Tricks an Nachwuchs- und Hobbysportler weiterzugeben.
So ist eine der Fragen, die Brömme jedem seiner Gäste
stellt: „Was würdest du jüngeren Athleten oder deinem jüngeren
Ich mit auf den Weg geben wollen?“ Besonders empfehlenswert
ist die Folge „Mit Gesa Krause – 3000 Meter Hindernisläuferin“.
Hier spricht Brömme mit Europameisterin Gesa Krause über ihr
Training, den Alltag als Profiläuferin und Höhen und Tiefen in
ihrer Karriere.
96
FRAU
SCHMITT
MEINT
—
BEWEGENDE
ZEITEN?
—
↦ Läufer sind naiv. Sie denken, der
Schlüssel zum Glück liegt in der Bewegung
an der frischen Luft. Aber
das stimmt natürlich nicht. Das Seelenheil
der Menschheit liegt in der
Digitalisierung. So ist es jedenfalls
überall zu lesen. Die Digitalisierung,
so heißt es, muss unbedingt vorangebracht
werden, damit der Chinese
uns nicht die Butter vom Brot nimmt.
Ganz besonders wichtig: die Digitalisierung
der Schulen. Unsere Kinder
müssen dringend e-learnen statt
lernen, nur dann wird’s was mit der
Zukunft und dem Wirtschaftsmotor
Deutschland. 139 Minuten am Tag
verbrachten 10- bis 17-Jährige während
des Corona-Lockdowns durchschnittlich
mit Computerspielen,
damit ist immerhin schon der Nachwuchs
im E-Sport gesichert. Der analoge
Sport ist für Jugendliche, ebenso
wie gemeinsame Musikaktivitäten, in
den letzten Monaten hingegen unter
die Räder gekommen. Zwei Bereiche,
die in den Schulen oft ohnehin kaum
Priorität haben. Die aber wie keine
anderen Fächer für die physische bzw.
die psychosoziale Gesundheit stehen.
Für Erfolgserlebnisse, für Gemeinschaft,
für Lebendigkeit. Eben noch
haben wir uns gefreut, dass die Läufergemeinde
so viele neue Schäfchen
bekommen hat. Jetzt schauen wir
auf unseren Nachwuchs und stellen
fest: Alle reden von Digitalisierung,
aber nur wenige von den Bundesjugendspielen,
vom Seepferdchen und
vom Kicken. Und schon gar nicht
vom Laufen. Denn auch auf Bambiniläufe,
bei denen schon Dreijährige in
eine Startnummer gewickelt unvergessene
Triumphe feiern, müssen
wir im Moment verzichten. Unsere
Gesellschaft hat andere Sorgen, als
sich darum zu kümmern, dass Kinder
Medaillen bekommen. Natürlich kann
jede einzelne Familie etwas tun, viele
Läufer lassen sich von ihrem Nachwuchs
auf dem Rad begleiten. Immer
eine gute Idee. Doch nicht jedes Kind
wird im wahrsten Sinne des Wortes
mitgenommen. Oder wie der Deutsche
Sportlehrerverband in seinem Positionspapier
vom April 2020 schreibt:
„Nur Schulsport bewegt alle!“ Die
Zeiten sind knifflig. Doch es ist
wichtig, vor lauter Digitalisierung das
Rennen, Flitzen, Rasen und Fetzen
nicht zu vergessen. Laut einer Studie
des RKI aus dem Jahr 2018 sind 15,4
Prozent der Kinder und Jugendlichen
in Deutschland übergewichtig. Etwa
75 Prozent bewegen sich nicht einmal
eine Stunde pro Tag. Wer sich selbst
aber nicht bewegt, wird später auch
nichts bewegen können. Und dann
kommt irgendwann auch der Wirtschaftsmotor
ins Stocken. Es ist gut,
dass Läufer derzeit so sichtbar sind.
Als Vorbilder und als starkes Signal.
Im Volkslauf kann man sich freuen,
wenn andere abgehängt und atemlos
zurückbleiben. Im Leben nicht.
Heidi Schmitt
Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz, wo
Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. In LÄUFT. schreibt sie ganz offen, was sie denkt.
Und wer mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:
www.laufen-mit-frauschmitt.de
—
VORSCHAU & IMPRESSUM
—
↦ Die nächste Ausgabe
Auf diese Themen kannst du
dich schon mal freuen
Die nächste
LÄUFT.
erscheint am
18. Dezember 2020
bis dahin:
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DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE
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Telefon: 0221/28 22 46-10, Fax: -04
www.laufen.de
Redaktion
E-Mail: redaktion@laufen.de
Christian Ermert
(Geschäftsführender Chefredakteur)
Anja Herrlitz (CvD Print),
Niklas Lau, Magdalena Nellessen
Fotos: Andreas Schwarz, iStock/dusanpetkovic
Jetzt richtig durchstarten
Neues Jahr, neues Glück: So wirst du im Jahr 2021 zum Läufer! Regelmäßig
laufen wolltest du die ganze Zeit schon, hast es bloß nicht getan? Du wolltest
für einen Wettkampf trainieren, wusstest aber nicht wie? Wir zeigen dir, wie du
motiviert ins neue Jahr läufst und wie du vor allem die Motivation beibehältst!
So wird 2021 dein Laufjahr!
Die richtige
Work-Run-Balance
Laufen kann ein wundervoller Ausgleich
zum Beruf sein. Nachdem du
viele Stunden im Büro gesessen hast
und nur deine Hirnwindungen aktiv
waren, kannst du dich auf der Laufrunde
endlich bewegen. Aber: Auf die
Balance kommt es an! Dein Sportpensum
muss zu dem auf der Arbeit passen.
In der nächsten LÄUFT. liest du,
wie du die perfekte Symbiose zwischen
Job und Laufen findest.
Sie läuft und
läuft und läuft
Seit zwölf Jahren läuft Elke Weisener. Und zwar
nicht nur ab und zu, sondern jeden Tag! Fast
32.000 Kilometer hat sie in dieser Zeit zurückgelegt,
und sie hat nicht vor, so schnell aufzuhören.
Warum die 66-Jährige aus Falkensee auf Ruhetage
verzichtet und was ihr das Laufen bedeutet,
liest du in der nächsten Ausgabe von LÄUFT.
WIR MACHEN LÄUFT. FÜR
DICH, deshalb freuen wir
uns über jede Zuschrift,
durch die wir erfahren, wie
dir unser Heft und unsere
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Mitarbeit
Carsten Eich, Dr. Jens Enneper, Dr. Wolfgang Feil,
Dr. Stefan Graf, Bernhard Koch, Gesa Krause,
Dr. Matthias Marquardt, Marcus Schall,
Heidi Schmitt
Grafik
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Marcus Paul, Felicitas Danberg
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