Rahlstedter Leben September 2020
Das Stadtteilmagazin im Hamburg
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4 x pro Jahr<br />
Ausgabe <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
Das Stadtteilmagazin im Hamburger Osten<br />
<strong>Rahlstedter</strong><br />
<strong>Leben</strong><br />
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Lambert<br />
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in Rahlstedt<br />
seit 35 Jahren<br />
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Hurra!<br />
10 Jahre<br />
Editorial<br />
Wir sind wieder da!<br />
Liebe Leserinnen und leser,<br />
das Jahr <strong>2020</strong> wird uns allen, ähnlich wie der elfte <strong>September</strong>, ewig in<br />
Erinnerung bleiben. Manche Ereignisse überlagern noch die größten<br />
Katastrophen. In unserem zehnten Jahr, in dem wir feiern wollten, kam<br />
schließlich alles anders als geplant. Uns ist es wie den Corona-Überlebenskünstlern<br />
von Seite 8-9 ergangen. Wir haben einige Wochen innegehalten,<br />
aufgetankt und sind zurückgekehrt – mit Maske und Abstand, ohne Feierlichkeiten.<br />
Nun knüpfen wir wieder an die Themen an, die Anfang des Jahres wichtig<br />
waren bzw. heute noch sind: die Klimaziele und die Energiewende. In dem<br />
Zusammenhang haben wir für Sie recherchiert, was es mit der Kritik an<br />
der neuen Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage in Stapelfeld auf<br />
sich hat. Auf unserer Doppelseite „Drehmoment“ zeigen wir, wieviel ein<br />
Einzelner bereits für den Umweltschutz unternehmen kann: Friedhofsleiter<br />
Matthias Habel verfolgt das Ziel, den Friedhof klimaneutral zu<br />
betreiben. Lesen Sie auf Seite 18-19, was er bereits möglich gemacht hat.<br />
Zum Klimawandel hat sich nun also noch Corona gesellt – zwei üble<br />
Gesellen, die uns künftig begleiten werden. Ich hoffe, Sie können neben<br />
den düsteren Themen auch die kleinen Lichtblicke im Heft entdecken<br />
und genießen.<br />
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund!<br />
Virginie Siems<br />
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<strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
3
03 | <strong>2020</strong><br />
35<br />
Glückwunsch zum 35-jährigen Jubiläum!<br />
Makler Lambert, juko dojo und Antiquitäten Rusch<br />
1985 – Das Jahr als Boris Becker Wimbledon gewann.<br />
10<br />
06 30 32 18<br />
Top Thema<br />
KLIMASCHUTZ<br />
Rahlstedt pur<br />
Ortsgespräch<br />
Rubriken<br />
Lesestoff<br />
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Politikum<br />
Klärschlammverbrennungsanlage<br />
am<br />
Naturschutzgebiet _6<br />
Den Corona-Lockdown<br />
überstanden!<br />
Sechs <strong>Rahlstedter</strong><br />
berichten _8<br />
Erziehung ist super!<br />
"Mut tut gut!"<br />
Teil 2 von<br />
Jessica Rother_10<br />
Klimawandel<br />
Think global -<br />
act local _18<br />
Alles Schule<br />
Schulleben_12<br />
Landleben<br />
Ich wollt, ich<br />
wär ein Huhn_14<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Kosmos<br />
Dit & Dat ab Seite_20<br />
Impressum_26<br />
<strong>Leben</strong>swerk<br />
Günter Rusch<br />
feiert 35-jähriges<br />
Jubiläum_30<br />
Ausstellung<br />
Die Magie der<br />
Cyanoypie_34<br />
Veranstaltungen<br />
Nicht verpassen:<br />
Highlights im<br />
Herbst _35<br />
Wettbewerbsgewinner<br />
2019<br />
Thomas Wedemeyer<br />
stellt im Kultur-<br />
Werk aus: Seite 34<br />
4<br />
Kolumne<br />
"Die Anomalie<br />
in der Pandemie"<br />
von Jasmin Bühler_16<br />
Zwiegespräch<br />
mit einem Pastor<br />
"Ist Corona eine Strafe<br />
Gottes?" Fragen an<br />
Matthias Marks_28<br />
Literatur<br />
"Schwimmen gehen"<br />
von Alexander<br />
Posch_32<br />
Rezept:<br />
Gebackene<br />
Hähnchen mit<br />
Ofengemüse<br />
auf Seite<br />
26<br />
Schlippes Momente<br />
auf Seite 11<br />
Was tut Matthias<br />
Habel am <strong>Rahlstedter</strong><br />
Friedhof<br />
gegen den<br />
Klimawandel?<br />
Seite 19<br />
Leckere Steaks<br />
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Premiumsteaks, die wir exklusiv<br />
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Wind und Wetter zum Verweilen ein,<br />
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Politikum<br />
In der Kritik<br />
Klärschlammverbrennungs anlage<br />
am Naturschutzgebiet<br />
Deutschland hat die Energiewende eingeläutet und verfolgt große Ziele. Es<br />
geht um den Ausstieg aus der Atomkraft und den Kohleausstieg – zeitgleich.<br />
Es müssen Alternativen zur Stromerzeugung gefunden werden, wie zum<br />
Beispiel die Müll- und Klärschlamm-Verbrennungsanlage in Stapelfeld.<br />
Mit der beim Verbrennungsprozess entstehenden Hitze, lässt sich Strom<br />
erzeugen und ins Fernwärmenetz einspeisen.<br />
Text: Virginie Siems Fotos: Jens Wehde<br />
Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie an<br />
v.siems@rahlstedter-leben.de<br />
Halbierung der<br />
Schornsteinhöhe von 113 m<br />
2.KRITIK:<br />
auf 63 m bei Tallage<br />
Antwort EEW: Kurze Schornsteine sind Ausdruck<br />
strenger immissionsschutzrechtlicher Regelungen<br />
und modernster Rauchgasreinigungstechnik.<br />
Baute man früher hohe Schornsteine, um damit für<br />
eine hohe Verdünnung der Abgase zu sorgen, filtert<br />
man etwaige Schadstoffe heute aus dem Abgas heraus,<br />
bevor sie in den Schornstein gelangen. Mit anderen Worten:<br />
Heute ist der Grenzwert an der Quelle einzuhalten,<br />
noch bevor das Abgas in den Schornstein gelangt.<br />
Panikmache oder berechtigte Kritik?<br />
Die GEsetzeslage<br />
2017 Die Bundesregierung bringt neue<br />
Klärschlammverordnung auf den Weg. Dank<br />
dieser Verordnung gelangt der Klärschlamm<br />
nicht mehr als Dünger auf die Felder.<br />
2019 Eine EU Richtlinie fordert den<br />
Einsatz der „Besten verfügbaren Technik“<br />
<strong>2020</strong> Die Bundesregierung beschließt<br />
Abschied von der Kohleverstromung.<br />
Spätestens 2038 wird in Deutschland das<br />
letzte Kohlekraftwerk stillgelegt, wodurch<br />
der CO 2 -Ausstoß erheblich reduziert wird.<br />
<strong>2020</strong> Rot-Grün in Rahlstedt vertraut Fachgutachten<br />
von Müller-BBM und entscheidet<br />
sich gegen eine Luftmessung in Rahlstedt,<br />
fordert aber regelmäßige Einsicht in<br />
Messdaten aus Schleswig-Holstein.<br />
BIG! Stapelfeld<br />
Die Bürgerinitiative BIG! Stapelfeld<br />
sowie der Verein „Das bessere Müllkonzept“<br />
zählen zu den Gegnern der<br />
neuen kombinierten Hausmüll- und<br />
Klärschlamm-Verbrennungsanlage.<br />
Die widerstandleistenden Umweltschützer<br />
können bereits zwei Punkte<br />
für sich verbuchen:<br />
n Staatsanwaltschaft prüfte den<br />
Korruptionsverdacht beim Verkauf<br />
der Müllerbrennungsanlage als<br />
400.000 Euro vom Betreiber EEW an<br />
die Kreisverwaltung gezahlt wurde.<br />
n Die EEW muss die strengeren<br />
Emissionswerte nach dem bestverfügbaren<br />
Stand der Technik<br />
umsetzen und infolgedessen die<br />
Anlagentechnik und den Flächenbedarf<br />
ändern. Das heißt, der<br />
Neubau verzögert sich.<br />
www.bigstapelfeld.de<br />
Antworten der Energy from Waste<br />
Im Folgenden geht Morten Holpert, Technischer Geschäftsführer<br />
der EEW Stapelfeld, auf weitere Kritikpunkte der BIG! ein:<br />
Abgaszunahme um mindestens 15 % sowie<br />
Zunahme von hochgiftigen Dioxinen mit höheren<br />
1.KRITIK:<br />
Belastungen für die direkten Anwohner<br />
Antwort EEW: Thermische Abfallverwertungsanlagen sind Schadstoffsenken,<br />
entziehen also der Umwelt Schadstoffe und sind damit das Gegenteil von Schadstoffquellen.<br />
Gelangen über den Abfallstrom Schadstoffe in die Anlage, werden<br />
sie im Verbrennungsprozess bei Temperaturen um die 1.000° Celsius sicher zerstört<br />
und der Biosphäre dauerhaft entzogen, auch Dioxine. Thermische Abfallverwertungsanlagen<br />
emittieren sie nicht, sondern zerstören sie sicher und leisten<br />
so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Künftig werden in Stapelfeld –<br />
vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung – das neue MHKW und die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage<br />
betrieben. Durch den Betrieb einer effizienteren<br />
Neuanlage als Ersatz für die MVA und einer weiteren, im Verhältnis deutlich<br />
kleineren Anlage für die Klärschlammverwertung, wird lediglich das Abgasvolumen<br />
um 15 % zunehmen. Die Filter durchströmt also lediglich mehr Abgas zur Reinigung.<br />
Mehr Abgas zu reinigen heißt aber nicht, mehr zu emittieren. Mit der Klärschlamm-Monoverbrennung<br />
werden künftig zudem 100 % der Immissionen von<br />
bisher landwirtschaftlich verwerteten Klärschlämmen entfallen. Klärschlamm ist<br />
der Abfall der Abwassereinigung. Sämtliche in diesem Abfall enthaltenen Schadstoffe<br />
wie Medikamentenrückstände, Hormone und Mikroplastik gelangen nicht<br />
mehr über Böden und Grundwasser in die Nahrungskette, sondern werden in der<br />
Verbrennung sicher zerstört. Ein Zugewinn für Mensch, Tier und Umwelt.<br />
Mülltourismus aus anderen<br />
Bundesländern aufgrund von Überkapazitäten<br />
3.KRITIK:<br />
in Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
Antwort EEW: Das Land Schleswig-Holstein hat frühzeitig erkannt,<br />
dass die gesetzlichen Änderungen der Klärschlamm- und<br />
Düngeverordnung Auswirkungen auf die Klärschlammentsorgung<br />
haben werden und gemeinsam mit Partnern nach einer Lösung gesucht.<br />
EEW war von Anfang an Teil dieser Lösung und sowohl Gesprächspartner<br />
im sogenannten Markterkundungsverfahren 2017<br />
als auch im später gegründeten Klärschlammbeirat. EEW hat in der<br />
Folge Verantwortung übernommen, ist in die Genehmigungsplanung<br />
eingetreten, hat die am weitesten fortgeschrittene Planung und wird<br />
– vorbehaltlich der Erteilung einer Genehmigung – die erste KVA in<br />
Schleswig-Holstein in Betrieb nehmen. Hinzu kommt, dass die Kapazität<br />
der künftigen Anlage am Standort Stapelfeld schon heute vertraglich zu<br />
mehr als 80 % ausgelastet ist.<br />
www.eew-energyfromwaste.com<br />
FAZIT<br />
Vertrauen ist gut –<br />
Kontrolle ist besser<br />
Das Thema rundum die Klärschlammverbrennung<br />
ist hoch komplex. Was auf der<br />
übergeordneten Ebene in der Theorie<br />
plausibel erscheint, ist in der Praxis bei<br />
näherer Betrachtung nicht einfach zu<br />
lösen. Der Teufel steckt bekanntlich im<br />
Detail, denn die einzelnenn Akteure<br />
verfolgen unterschiedliche, hehre<br />
Ziele: wirtschaftliche, ökologische<br />
und gesundheitliche Aspekte laufen<br />
sich gegenseitig den Rang ab. So<br />
sind die Kraftanstrengungen der<br />
Bürgerinitiative ein gesunder<br />
Gegenpol in diesem hochpolitischen<br />
Konstrukt. Auch wenn wir<br />
vornehmlich Südwest-Winde<br />
haben, so sind das Naturschutzgebiet<br />
und Rahlstedt zwar selten<br />
betroffen, aber dennoch<br />
nicht aus dem Schneider.<br />
Wir bleiben dran!<br />
Weitere Fragen<br />
Woher beziehen Sie<br />
den Klärschlamm?<br />
Klärschlämme der Kreise Stormarn<br />
und Hzgt. Lauenburg<br />
werden vorrangig behandelt.<br />
Darüber hinaus liegt der<br />
Fokus auf Schleswig-Holstein<br />
und der Region Hamburg.<br />
Mit wieviel LKW pro Tag<br />
wird bei Vollauslastung<br />
zu rechnen sein?<br />
Genehmigungsrechtlich<br />
werden beide Anlagen<br />
mit einer Auslastung von<br />
110% bzw. 115% betrachtet.<br />
Davon ausgehend können<br />
beide Anlagen zusammen<br />
rein rechnerisch von bis<br />
zu 215 LKW pro Werktag<br />
angefahren werden.<br />
Diese unwahrscheinlichen<br />
Lastfälle als Maximum angenommen,<br />
würde durch die<br />
Neubauprojekte das bestehende<br />
Verkehrsaufkommen<br />
auf der L 222 um knapp 0,3 %<br />
angehoben. Im tatsächlichen<br />
Betrieb rechnet EEW mit 160<br />
bis 180 LKW pro Werktag,<br />
was einer Steigerung von<br />
0,2 % entspräche.<br />
6 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
7
<strong>Rahlstedter</strong> Netzwerk<br />
Den Corona-Lockdown<br />
überstanden!<br />
Viele <strong>Rahlstedter</strong> Unternehmer wurden von den<br />
Corona-Maßnahmen hart getroffen. Doch sie<br />
haben gekämpft und sich nicht unterkriegen<br />
lassen. Hier beschreiben sie kurz, wie sie den<br />
Stillstand erlebt und genutzt haben...<br />
Kapitän Werner Reisen<br />
Nicola Ivankovic<br />
Unser kleines, aber zum Glück unabhängiges Reisebüro (also wir<br />
gehören keiner Kette an), hat natürlich starke Einbußen hinnehmen<br />
müssen. Leider ist der Spuk in unserer Branche wohl noch<br />
lange nicht vorbei, aber wir haben so viele aufmunternde Worte<br />
unserer lieben Kunden erhalten, dass wir gar nicht anders können,<br />
als positiv in die Zukunft zu schauen. Dafür möchten wir uns<br />
einfach mal bedanken.<br />
Glücklicherweise gibt es ja auch noch Ziele, in die unsere<br />
Kunden unbeschwert reisen können. Wir haben eigentlich<br />
immer eine Idee...<br />
Dwenger Catering<br />
Aufgrund der behördlichen<br />
Bestimmungen<br />
dass während der<br />
Corona-Pandemie<br />
keine Feierlichkeiten,<br />
wie wir sie bislang<br />
kannten, stattfinden<br />
dürfen, ist unser Geschäft<br />
natürlich noch<br />
Jörg Dwenger<br />
bis heute sehr stark<br />
eingeschränkt. Wir sind aber stolz darauf,<br />
dass unser gesamtes Team sich dieser<br />
Herausforderung stellt – trotz Kurzarbeit.<br />
Wir sehen diese Krise als eine Art „kreative<br />
Phase“ an, so haben wir u.a. einen<br />
kompletten neuen Hauptkatalog mit vielen<br />
neuen pfiffigen Speisen und raffinierten<br />
Auswahlmöglichkeiten geschaffen,<br />
mit allem, was die Küche so bieten kann.<br />
Auch unser Verleih-Service hat sich mit<br />
Zelten, Mobiliar und Geschirr komplett<br />
neu aufgestellt. Dank unserer Neuausrichtung<br />
erleben wir in den letzten Wochen<br />
wieder ein wachsendes Auftragsvolumen.<br />
Die Kunden verlassen sich auf Kontinuität<br />
und Qualität die man vom Dwenger<br />
Catering & Events gewohnt ist.<br />
Bleiben Sie gesund, und denken Sie<br />
daran … mit Dwenger feiern, genießen<br />
und erleben.<br />
Gibt Dir das<br />
<strong>Leben</strong> Zitronen,<br />
dann mach'<br />
Limonade<br />
daraus!<br />
MAKARA Sports<br />
Die Corona bedingte<br />
Schließung meines<br />
Dojos kam zu einem<br />
denkbar schlechten<br />
Zeitpunkt. Ich hatte<br />
zum 1. April meine<br />
erste Mitarbeiterin<br />
eingestellt und wollte<br />
richtig durchstarten<br />
Maximilian Baden … was tun?<br />
Wir haben ein<br />
Online-Konzept entwickelt,<br />
um während des Lockdowns mit<br />
unseren Schülern in Kontakt zu bleiben.<br />
Plötzlich waren wir live und interaktiv<br />
in den Wohnzimmern, wo nicht nur<br />
die Kinder, sondern auch ihre Familien<br />
mitgemacht haben. Als wir uns draußen<br />
mit viel Abstand wieder treffen konnten,<br />
haben die Eltern weiterhin teilgenommen.<br />
Daraus hat sich ein neues Angebot<br />
entwickelt. Wir bieten ab sofort Eltern-<br />
Kind-Kurse im Dojo an.<br />
Zu meinem Programm gehört mehr<br />
als nur Karate – nämlich werteorientierte<br />
Geschichten, Japanisch,<br />
Respekt und Ernährung – und das<br />
kommt gut an bei Jung und Alt, im<br />
Dojo, Zuhause und jetzt neu:<br />
auch in der Kita.<br />
Tonndorfer Hauptstraße 132<br />
www.makarasports.de<br />
Jens WEHDE<br />
Jens Wehde<br />
CopyFuchs<br />
Nach immer wiederkehrenden<br />
Baustellen<br />
seit 2015 hat die<br />
Corona-Pandemie<br />
die Geschäfte in der<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Straße<br />
besonders getroffen.<br />
Wir durften die<br />
ersten Wochen keine<br />
Kunden empfangen,<br />
haben aber Aufträge<br />
per Mail oder telefonisch entgegengenommen<br />
und ausgeführt. Dann hat der<br />
Kunde es zugeschickt bekommen oder<br />
wir haben es vor die Tür zum Abholen<br />
gestellt. Die Kunden haben sich ganz toll<br />
verhalten und waren sehr dankbar dafür.<br />
Größere Aufträge wie Beschriftungen<br />
von Fahrzeugen und Schaufenstern konnten<br />
wir dann aber nach vier Wochen<br />
wieder ausführen. Wir danken den<br />
<strong>Rahlstedter</strong>n, dass sie in so schwierigen<br />
Zeiten vor Ort die Geschäfte<br />
aufsuchen und nicht online bestellen.<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Straße 67<br />
www.copyfuchs-hamburg.de<br />
Corona, Corona, Co…..das wird mit Sicherheit das Unwort des Jahres<br />
<strong>2020</strong>. Aber wie heißt es: in jeder Krise steckt auch eine Chance. Für<br />
mich als Fotograf waren meine potentiellen Opfer erst einmal tabu,<br />
obwohl ich mit dem geeigneten Teleobjektiv den erforderlichen<br />
Mindestabstand locker einhalten kann. Nun ja, mit Maske fehlt dem<br />
besten Porträt das Lächeln und abgesagte Hochzeiten, Feiern und<br />
Events tun ihr Übriges, um die maskierten Mundwinkel nach unten<br />
sinken zu lassen. Um die Laune nicht ganz im Keller zu versenken,<br />
hat aber der Staat den gebeutelten Künstlern einen finanziellen<br />
Rettungsring entgegengeworfen. Glücklicherweise gab es dazu einige Arbeiten im<br />
Grafik Design, was ich ursprünglich einmal studiert habe. Und für die lichten Momente<br />
der Freizeit habe ich ein dickes Kunststoff-Ei, das ich als Kunstobjekt durch die Landschaft<br />
rolle. eieiei…. munter bleiben und Hände waschen. www.wehde.de<br />
Conny<br />
Zander-Olofsson<br />
Optiker Höcker<br />
Zusammen mit<br />
Abstand stark sein!<br />
Der Lockdown hieß<br />
für uns vor allem<br />
Veränderung. In<br />
kürzester Zeit<br />
änderte sich alles.<br />
Altgewohntes wurde<br />
Sven Höcker zurücklassen, um<br />
neue Wege zu gehen.<br />
Ein Hygienekonzept wurde entwickelt.<br />
Der Schutz der Kunden und Mitarbeiter<br />
war wichtiger denn je. Wir alle musst en<br />
uns auf neue Gegebenheiten einstellen.<br />
Der größte Dank gilt unseren Kunden,<br />
die in der ungewissen Zeit mit viel<br />
Verständnis zu uns gehalten haben.<br />
Durch unseren hohen Sicherheitsstandart,<br />
können Sie auch weiterhin unbesorgt<br />
zu uns kommen.<br />
Wir behalten den Durchblick in einer<br />
ungewissen Zeit.<br />
Ihr Team von Höcker Optik<br />
<strong>Rahlstedter</strong> Bahnhofstraße 19<br />
www.hoecker-optik.de<br />
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<strong>Rahlstedter</strong> Str. 48, www.kapitaen-werner-reisen.de<br />
www.dwenger.de<br />
8 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
9
Erziehung ist super!<br />
Besonders in den ersten <strong>Leben</strong>sjahren werden<br />
die Ansichten über sich selbst und die Welt<br />
gebildet. In dieser Zeit ist Ermutigung besonders<br />
bedeutsam, damit Kinder selbstbewusst und<br />
positiv durchs <strong>Leben</strong> gehen können.<br />
Text: Jessica Rother Foto: Ulrike Mai auf Pixabay<br />
Mut tut gut (Teil<br />
Im ersten Teil (Ausgabe März <strong>2020</strong>) ging es darum,<br />
Entmutigungssituationen zu erkennen<br />
und zu vermindern. In dieser Ausgabe<br />
möchte ich ein paar Impulse geben, was<br />
Eltern tun können, um Kinder gezielt<br />
zu ermutigen.<br />
n Kinder fühlen sich angenommen und<br />
wertvoll, wenn sie das Gefühl haben, dass<br />
Eltern gerne Zeit mit ihnen verbringen.<br />
Ein Satz wie „Ich habe Lust, etwas mit dir<br />
zu unternehmen. Hast du eine Idee?“ bringt<br />
ihre Augen zum Strahlen. Besonders für<br />
Kinder mit Geschwistern ist es wertvoll,<br />
wenn sie regelmäßig Alleinzeit mit Mama<br />
oder Papa verbringen können, selbst wenn<br />
es nur 15 Minuten am Tag sind. Kinder<br />
spüren: Ich bin wertvoll und wichtig.<br />
n Erwachsene richten sich oft an Kinder,<br />
um etwas zu erreichen oder in Erfahrung<br />
zu bringen. Stellen Eltern dann noch „verhörende“<br />
Fragen, wie „Wie war es in der<br />
Schule? Was habt ihr gemacht? Habt ihr<br />
Hausaufgaben?“ machen Kinder und Jugendliche<br />
oft zu. In einem wirklichen Ge-<br />
JEssica Rother<br />
2)<br />
spräch sollte es darum gehen, die Sicht,<br />
Gedanken und Ideen des Kindes zu hören.<br />
Um ein Verhör zu vermeiden, könnten<br />
wir zunächst von uns berichten: „Heute<br />
war schönes Wetter, da habe ich mein<br />
Brot im Park gegessen.“ Vielleicht steigt<br />
das Kind ein: „Ich war heute auch draußen.“<br />
Daraus kann ein echtes Gespräch<br />
entstehen. Für eine gute Verbindung ist<br />
es wichtig, die volle Aufmerksamkeit zu<br />
geben: Die Arbeit kurz ruhen lassen, das<br />
Smartphone weglegen, zeigt: Ich bin ganz<br />
bei dir und höre dir zu. Ein schönes Gefühl.<br />
n Kinder wollen zur Gemeinschaft gehören<br />
und etwas beitragen. Zwar dauert<br />
bei den Kleinen alles etwas länger, dafür<br />
fühlen sie sich gesehen und wertvoll,<br />
wenn sie mitmachen dürfen. Manchmal<br />
müssen wir etwas unterstützen: Ist die<br />
Schublade zu hoch, legen wir den Besteckkasten<br />
auf den Boden. Wird das Besteck<br />
anders einsortiert als wir es gerne hätten,<br />
halten wir das aus und richten den<br />
Blick auf den Beitrag, den das Kind leistet.<br />
Größere Kinder können Aufgaben über-<br />
Jessica Rother ist Diplom-Pädagogin, individualpsychologische<br />
Beraterin und Logopädin. Sie bietet<br />
Kurse, Coachings und Supervision zu erzieherischen,<br />
beruflichen oder persönlichen Themen für Fachkräfte<br />
und Eltern an. Mit ihrer Familie lebt sie in Rahlstedt.<br />
Infos: www.Jessica-Rother.de<br />
Facebook: Jessica Rother –Erziehungscoaching.<br />
Kontakt: Mail@Jessica-Rother.det.<br />
nehmen, die für die ganze Familie wichtig<br />
sind. Das eigene Zimmer aufräumen<br />
gehört nicht dazu, wohl aber den Hund<br />
füttern, die Blumen gießen, den Müll rausbringen,<br />
fegen oder Tisch decken. Jedes<br />
Familienmitglied hat eine Aufgabe und<br />
Geschwister wechseln sich ab, damit nicht<br />
immer das gleiche Kind sich um den Hund<br />
kümmern darf.<br />
n Die Meinung von Kindern wichtig<br />
nehmen/ Mitbestimmen lassen. Welchen<br />
Kuchen wollen wir backen? Wohin<br />
soll der Ausflug gehen? Was machen wir<br />
in den Ferien? Die Vorschläge der Kinder<br />
haben genauso viel Wert, wie die der Erwachsenen.<br />
Dann wird diskutiert und abgestimmt.Das<br />
Kind spürt: Deine Meinung<br />
ist wichtig und wird gehört, egal wie alt du<br />
bist. Zugehörigkeitsgefühl und demokratisches<br />
Verständnis werden damit gefördert.<br />
n Bei den ersten Worten und Schritten<br />
sind Eltern geduldige Begleiter*innen.<br />
Je älter die Kinder werden, desto mehr<br />
Druck entsteht: Erfüllt mein Kind die Voraussetzungen<br />
für die Schule? Gibt es Entwicklungsfenster,<br />
die wir nicht verpassen<br />
dürfen? Diesen Druck spüren auch die<br />
Kinder. Druck rausnehmen und darauf<br />
vertrauen, dass das Kind seinen Weg<br />
machen wird, kann beide Seiten entspannen.<br />
Besonders ermutigend ist es, wenn<br />
wir das selbständige Lernen unterstützen.<br />
Zwei Beispiele:<br />
-Ein Kind versucht sich die Hose anzuziehen<br />
und landet dabei immer mit beiden<br />
Füßen im gleichen Bein. Frust entsteht.<br />
Wenn Papa sagt: „Schau mal, den Fuß,<br />
den ich kitzle, nimmst du zurück und tust<br />
ihn ins andere Bein. Genau. Du hast es geschafft<br />
und ich musste kaum helfen.“ wirkt<br />
das ermutigend.<br />
-Ein Kind arbeitet ewig an den Knöpfen<br />
der Jacke und kriegt sie endlich alle zusammen.<br />
Wenn Papa sagt: „So schief geknöpft<br />
kann ich mit dir nicht einkaufen gehen.“<br />
ist es entmutigend. Stattdessen kann<br />
Papa sich selbst sagen: „Doch, ich gehe so<br />
mit dir in den Laden. Ich halte das aus, weil<br />
mir Ermutigung wichtig ist.“ und den tollen<br />
Entwicklungsschritt des Kindes sehen, das<br />
gerade übt, selbständig zu werden.<br />
n Häufig versuchen Erwachsene, negative<br />
Gefühle vor Kindern zu verbergen. Da<br />
kleine Menschen jedoch sensible Antennen<br />
haben, merken sie, dass etwas nicht<br />
stimmt. Ohne Erklärung beziehen sie es<br />
auf sich und werden unsicher. Vielleicht<br />
testen sie dann stärker unsere Grenzen,<br />
weil sie Klarheit brauchen. Gut ist es,<br />
Kindern Gefühle zuzutrauen. Ehrlich<br />
zu sagen, wenn wir schlecht geschlafen<br />
haben, uns der Job stresst oder der Kopf<br />
Schlippes Momente<br />
Illustrator, Kartonkünstler und Cartoonist<br />
Besonders ermutigend<br />
ist es, wenn wir<br />
das selbständige Lernen<br />
unterstützen.<br />
schmerzt. So weiß das Kind was los ist und<br />
dass es nicht schuld ist. Vielleicht hat es<br />
sogar Verständnis und nimmt Rücksicht.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: Kinder lernen<br />
über eigene Gefühle zu sprechen, wenn<br />
Erwachsene es ihnen vorleben.<br />
Was haben Eltern davon,<br />
Kinder zu ermutigen?<br />
n Ermutigte Kinder haben eine gute<br />
Chance, eine positive Meinung über sich<br />
selbst zu bilden und trauen sich mehr zu.<br />
Kindern, die sich etwas zutrauen, können<br />
Eltern mehr Eigenverantwortung übertragen,<br />
sie mehr loslassen. Das verhilft zu<br />
mehr Gelassenheit im Alltag.<br />
Noch mehr von Schlippe? „Mehr als Unsinn"<br />
Eine kleine Erkenntnistheorie des Witzes. Auf 133 Seiten erschüttert der Unsinn<br />
sanft und humorvoll die gewohnte Weise, wie wir die Welt sehen. Die beiden Brüder<br />
– Arist ist Psychologe und Björn ist Illustrator – ergänzen sich hervorragend.<br />
www.b-vonschlippe.de n www.kartonismus.com<br />
Kolumne<br />
n Kinder, die sich zugehörig fühlen, leisten<br />
oft freiwillig einen Beitrag zur Gemeinschaft.<br />
Das kann den Familienalltag<br />
entlasten.<br />
n Ermutigte Kinder brauchen seltener negative<br />
Strategien, um Aufmerksamkeit zu<br />
bekommen, weil sie sich gesehen fühlen<br />
und nicht um ihren Platz in der Familie<br />
kämpfen müssen. Sie sind also weniger<br />
„schwierig“.<br />
n Das gilt auch umgekehrt. Kinder, die<br />
gerade „schwierig“ sind, brauchen Ermutigung<br />
besonders, denn sie fühlen sich<br />
nicht ausreichend gesehen. Ihr Selbstwertgefühl<br />
ist ins Wanken geraten. Hier kann<br />
Ermutigung ein Weg sein, um die Verbindung<br />
wieder herzustellen und ins Gleichgewichtzu<br />
kommen.<br />
n Nicht zuletzt können wir Kinder, die<br />
fähig sind, die Herausforderungen des <strong>Leben</strong>s<br />
zu meistern, guten Gewissens irgendwann<br />
ihren eigenen Weg gehen lassen.<br />
Mut tut einfach gut,<br />
Kindern und Erwachsenen! n<br />
10 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
11
Alles Schule<br />
Gymnasium rahlstedt<br />
Grundschule <strong>Rahlstedter</strong> Höhe<br />
Die Schul-CD ist fertig!<br />
Singen ist im Moment in der Schule nur mit besonderen<br />
Hygiene- und erhöhten Abstandsregeln möglich. Deshalb kann<br />
unser Pausensingen, bei dem normalerweise täglich 5 Klassen aus<br />
unterschiedlichen Jahrgängen gemeinsam in der Pause singen,<br />
nicht wie gewohnt stattfinden. Umso schöner ist es, dass in diesen<br />
stürmischen Corona-Zeiten die Schul-CD „Singen ist stark!“<br />
fertiggestellt werden konnte. Sie enthält 12 neu komponierte<br />
Songs zum Mitsingen, Tanzen und Bewegen, aber auch zum<br />
Zuhören und Nachdenken. So können die Lieder des Pausensingens<br />
auch zu Hause in der Familie gesungen werden und das eigene<br />
Kinderzimmer wird zur Live-Bühne.<br />
Alle interessierten Kinder der Schule konnten die CD dank verschiedener<br />
Unterstützungen für einen geringen Preis erwerben.<br />
Wer außerhalb der Schulöffentlichkeit Interesse an den neuen<br />
Liedern hat, schreibt eine e-Mail an:<br />
oliver.ehmsen@bsb.hamburg.de<br />
www.schule-rahlstedter-hoehe.de<br />
Schul<strong>Leben</strong><br />
Viel mehr als nur Mathe,<br />
Deutsch und Englisch!!!<br />
GemüseAckerdemie<br />
am GyRa Text: Hür Oluz/ Anja Heiligtag<br />
Die „GemüseAckerdemie“, geleitet von Herrn Oluz, ist ein ganzjähriges<br />
theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm, das mit Mitteln des<br />
#moinzukunft – Hamburger Klimafonds gefördert wird. Um Wertschätzung<br />
und Herkunft von <strong>Leben</strong>smitteln zu steigern, wurde ein Gemüseacker<br />
errichtet, der allen Klassen zu Verfügung steht. Langfristiges Ziel<br />
ist die Integration des Ackers in den Unterricht.<br />
Der Schulgarten ist in zwei Bereiche geteilt: der große Bereich<br />
mit einem Ahorn, hier gibt es auch einen Geräteschuppen<br />
mit allen erforderlichen Gartengeräten, acht regionale<br />
Apfelbäume, ein Insekten Hotel, Hochbeete, Vogelhäuser,<br />
Komposthaufen und eine Regentonne. Der zweite<br />
Bereich ist unser 100qm großer Gemüseacker, der in<br />
Kooperation mit der GemüseAckerdemie entstanden<br />
ist. 16 Gemüsesorten, werden dort bewirtschaftet.<br />
Dies erfolgt mit der AG: Pirates of Nature.<br />
Alle 5. und 6. Klassen erhalten zu Beginn des Schuljahres<br />
die Patenschaften für ihre Hochbeete. So kann das neue<br />
Schuljahr naturnah und erlebnisorientiert starten.<br />
www.gymnasium-rahlstedt.de<br />
Im Schatten eines<br />
Ahorns befinden sich<br />
30 Sitzplätze auf Holzstämmen<br />
- ideal für<br />
Unterricht auch unter<br />
Coronabedingungen.<br />
· Karate<br />
· Kickboxen<br />
· Bo Jutsu<br />
· Fitness<br />
· Kindergeburtstage<br />
· Meditation<br />
· Tradition<br />
· <strong>Leben</strong>skompetenzen<br />
· Respekt<br />
Saša Stanišic am GyRa<br />
12 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
13<br />
´<br />
´<br />
Tonndorfer Hauptstraße 132, 22045 Hamburg<br />
Info-Hotline: 040 - 209 125 88 oder Mobil: 0160 / 991 221 21<br />
E-Mail: info@makarasports.de<br />
www.MakaraSports.de<br />
Alles Schule<br />
Schnupperangebot<br />
Entweder<br />
nachmittags<br />
im Dojo...<br />
für 3-5jährige<br />
...oder<br />
vormittags<br />
in der Kita<br />
MAKARA Sports – Mehr als nur Sport<br />
Abrechnung<br />
über<br />
Teilhabeleistung<br />
im Rahmen<br />
des Hamburger<br />
Bildungspakets<br />
möglich<br />
Jede Kita, die sich<br />
meldet, erhält für alle<br />
Kinder eine kleine<br />
Überraschung.
Landleben<br />
Wenn man nach Stapelfeld reinfährt, wird man seit zwei Jahren von<br />
auffälligen Plakaten mit kessen Sprüchen der Delfs Farm begrüßt. Aktuell<br />
ist zu lesen: „Sei schlauer, kauf beim Bauern“ oder „Hühnerhotel – Luxuseier“.<br />
Doch was hat dieser Container mitten auf dem Feld mit Luxus zu<br />
tun? Wir besuchen das Hühnerhotel der Familie Delfs.<br />
Ich wollt, ich wär<br />
ein Huhn<br />
Text: Virginie Siems Fotos: Jens Wehde<br />
K<br />
atrin Delfs erklärt uns, dass es<br />
sich um einen sogenannten mobilen<br />
Stall für eine artgerechte und<br />
nachhaltige Hühnerhaltung handelt. Ich<br />
muss schmunzeln und denke: „Nach den<br />
Flüchtlingsunterkünften und den Schulklassen,<br />
jetzt also Hühnerställe im Container.“<br />
Doch die Idee dahinter ist denkbar<br />
genial. Vorab sei gesagt: Wer noch glaubt,<br />
ein Hühnerleben im Holzstall sei der ideale<br />
<strong>Leben</strong>sraum, der muss wissen, dass<br />
sich im Holz Milben und andere Schädlinge<br />
einnisten, wodurch die Hühner erkranken.<br />
Nur mit aufwendigen Maßnahmen<br />
und/oder dem Versprühen von Gift ist<br />
den Krankheitserregern Einhalt zu gebieten.<br />
Der große Vorteil der mobilen Hühnerställe<br />
liegt in der computergesteuerten<br />
Unterstützung zur naturnahen und artgerechten<br />
Hühnerhaltung. Katrin Delfs<br />
beschreibt die Vollautomatisierung ganz<br />
charmant: „Wie in einem all inclusive Hotel<br />
geht es während des ganzen Tages nur<br />
um das Wohlergehen und Wohlbefinden<br />
seiner Gäste.“<br />
Die Delfsfamilie betreibt inzwischen<br />
drei mobile Hühnerställe. Der kleine Stall<br />
Vater und Sohn inmitten ihrer gackernden<br />
Hühnerherde auf der Delfsfarm.<br />
mit rund 300 Hühnern steht hinterm Haus<br />
und die beiden größeren Ställe mit rund<br />
400 Hühnern stehen auf dem Feld an der<br />
Stapelfelder Straße. Die Auslaufflächen<br />
betragen sechs Quadratmeter pro Huhn.<br />
In jeder Hühnerherde leben drei bis fünf<br />
Hähne, die die Hühner in Schach halten.<br />
Pro Tag werden insgesamt 1.000 Eier<br />
So viel Technik wie nötig,<br />
so viel Natur wie möglich.<br />
gelegt und über den Hofeigenen Stand<br />
verkauft – 4 Euro gehen dann für eine<br />
Zehnerpackung in die Vertrauenskasse –<br />
sowohl an Wochentagen als auch an Sonnund<br />
Feiertagen.<br />
Zur Wahrheit der artgerechten Hühnerhaltung<br />
gehört auch das Thema Schlachtung.<br />
Nach eineinhalb Jahren kommt der<br />
Schlachter und schlachtet die gesamte<br />
Herde noch vor Ort auf dem Hof und die<br />
Hühner werden als Suppenhühner verkauft.<br />
Immerhin bleibt ihnen der Schlachttransport<br />
erspart.<br />
Danach erfolgt eine Reinigungsphase<br />
des mobilen Hühnerstalls von ca. 14 Tagen.<br />
In dieser Zeit werden auch Reparaturen<br />
und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
erledigt und Neugierige dürfen das Hühnerhotel<br />
von innen besichtigen. Sobald<br />
der Stall wieder bezugsfertig ist, wird er<br />
an seinem neuen Stellplatz aufgestellt und<br />
eine neue fröhliche Hühnerherde zieht<br />
dort ein. n<br />
www.facebook.<br />
com/Delfsfarm<br />
Ein Tag im Hühnerhotel Auf der Delfsfarm sieht der luxuriöse Hühneralltag folgendermaßen aus:<br />
5:00<br />
Die Hühner werden von einem<br />
warmen Dämmerlicht sanft geweckt.<br />
Während sich die ersten Hühner<br />
bereits am frischen Frühstücksbuffet<br />
bedienen und sich die leckersten<br />
Körner herauspicken, drehen sich<br />
andere noch mal um.<br />
7:00<br />
Wenn die Spätaufsteher kommen,<br />
steht auch für sie die volle Futtermischung<br />
wieder bereit. Eine computergesteuerte<br />
Futter- und Wasserlinie,<br />
die durch den gesamten Stall<br />
laufen, machen es möglich.<br />
9:00<br />
Nach dem Frühstück begeben sich<br />
die Hühner in ihre Nester und legen<br />
ein Ei. Es handelt sich um automatische<br />
Abrollnester mit Kippboden<br />
und Eiersammelband, so dass die<br />
gelegten Eier sauber und heile im<br />
Eiersammelraum ankommen. Die<br />
Eier aus den oberen Nestern werden<br />
mit einem Spezialaufzug nach unten<br />
befördert. Für Sauberkeit sorgen<br />
elektrisch angetriebene Kotbänder,<br />
die unter den Hühnerstangen<br />
entlanglaufen und nach draußen<br />
entmistet werden. Am Boden gibt es<br />
genug Auslauf zum Scharren, wo die<br />
Hühner schließlich vor der Öffnung<br />
der Luke ins Freiland warten.<br />
10:00<br />
Pünktlich um 10 Uhr wird sie<br />
geöffnet und die Hühner begeben<br />
sich laut gackernd nach draußen.<br />
Dort können sie den ganzen Tag<br />
zwischen Roggenähren und<br />
Kartoffeln scharren und picken.<br />
So manches Huhn schaut auch<br />
gerne mal durchs Küchenfenster<br />
rein, andere büchsen aus und scheinen<br />
an der Bushaltestelle auf den<br />
Bus nach Hamburg zu warten.<br />
˜18:00<br />
Zur Dämmerung wird das<br />
Abendessen serviert und alle<br />
Hühner gehen schnurstracks<br />
zurück in ihren Stall.<br />
22:00<br />
Das Licht wird gedimmt und<br />
danach herrscht Nachtruhe.<br />
14 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
15
Anzeigen<br />
Kolumne<br />
Die Anomalie<br />
in der Pandemie...<br />
...oder wie Social Distancing<br />
unsere Sexualität befreit text: Jasmin Bühler<br />
Es ist Sonntag morgen. Ich sitze im<br />
Gras am Ufer eines Flusses. Ich genieße<br />
die warmen Sonnenstrahlen<br />
auf meiner Haut. Ich schaue aufs Wasser<br />
und denke nach. Ich soll diesen Artikel<br />
schreiben und es will einfach nicht so<br />
richtig fließen. Ich habe meine ganz eigene<br />
Meinung über die Anomalie in der Pandemie<br />
und meine ganz eigenen Gedanken<br />
und Theorien, wie sich Social Distancing<br />
auf Körperlichkeit und Körperbewusstsein,<br />
auf unsere Lust, auf Nähe und Sexualität<br />
auswirkt.<br />
Und ich bin nicht sicher, wie viel ich dir<br />
davon zumuten kann und will. Schließlich<br />
Anzeige<br />
stehe ich für Offenheit und Neugierde. Für<br />
gegenseitige Akzeptanz und Annahme.<br />
Und ich wünsche mir, dass jeder Mensch<br />
sich aufmacht, seine ganz eigene Wahrheit<br />
zu entdecken und zu entwickeln. Und ich<br />
wünsche mir, dass wir alle jedem seine/<br />
ihre ganz eigene Wahrheit zugestehen.<br />
Deshalb ist es mir wichtig, dass du weißt,<br />
dass ich dich nicht von meiner Wahrheit<br />
überzeugen möchte. Vielmehr geht es mir<br />
darum, dass du in der Begegnung mit mir,<br />
mit diesem Text, dir selbst begegnest, und<br />
deine ganz eigene Wahrheit findest. In<br />
meiner Welt geht es nicht mehr um richtig<br />
Jasmin Bühler<br />
Jasmin Bühler schreibt über sexy<br />
Themen, weil es sonst keiner macht.<br />
jcb@jasmin-buehler.com<br />
0171.715 49 16<br />
www.jasmin-buehler.com<br />
oder falsch. Es geht um mehr. Es geht darum,<br />
sich selbst zu entdecken, anzunehmen<br />
und zu akzeptieren. Mit allen Ängsten, Herausforderungen<br />
und Sorgen. Aber auch<br />
mit aller Lust, Freude und <strong>Leben</strong>digkeit.<br />
Mir geht es darum eine Projektionsfläche<br />
zu bieten, um sich selbst zu erkennen. Ich<br />
will keine Zustimmung. Und ich will dich<br />
nicht überzeugen. Ich möchte lediglich<br />
eine Sichtweise aufzeigen, damit du dich<br />
selbst findest. Klarheit für dich bekommen<br />
kannst, um schließlich liebevoll und<br />
friedlich mit dir und anderen zu sein.<br />
Renommierte Astrologen hatten es für<br />
dieses Jahr vorausgesagt: <strong>2020</strong> wird ein<br />
ganz besonderes Jahr. Wie sich diese Besonderheit<br />
bemerkbar machen würde,<br />
konnte keiner ahnen. Doch heute wissen<br />
wir mehr. Wir haben erlebt, wie ein unsichtbares<br />
Etwas in kürzester Zeit die Welt<br />
lahm legt und gleichzeitig auf den Kopf<br />
stellt. Und wir erleben immer noch, wie<br />
sich die Welt seitdem verändert und wie<br />
Menschen tief bewegt sind. Plötzlich erleben<br />
wir die Auswirkung fehlender (sozialer)<br />
Kontakte und erkennen deren wahre<br />
Bedeutung. Wir spüren am eigenen Leib,<br />
wie es ist, allein zu sein. Oder sich nur mit<br />
einer begrenzten Anzahl von Menschen<br />
zu treffen. Wir erleben wie essentiell persönliche<br />
Nähe und Körperkontakt sind.<br />
Für alle. Egal ob Jung oder Alt. Frau oder<br />
Mann. Anders als beim HIV Virus sind<br />
nicht nur vermeintliche Randgruppen betroffen.<br />
Jetzt geht es wirklich alle etwas an.<br />
Entgegen vieler Meinungen glaube ich,<br />
dass die Gefahr, die von diesem Virus ausgehen<br />
soll, ein Teiler unserer Befreiung<br />
ist. Der Mensch, die Lust und die Sexualität,<br />
werden Coronagewinner sein oder<br />
sind es längst. Denn Menschen müssen<br />
äußerlich auf Abstand gehen und rücken<br />
innerlich wieder näher zusammen. Wir<br />
Menschen erkennen, was wirklich wichtig<br />
ist und kommen zurück zum Kern. Zu<br />
uns. Zum Menschen. Denn der Mensch ist<br />
ein Mensch, ist ein Mensch ist ein Mensch.<br />
Und was macht uns zum Menschen? Unser<br />
Körper, unsere Sinne, unsere Sinnlichkeit<br />
und die damit verbundene Freude und<br />
<strong>Leben</strong>digkeit. Der Körper macht uns Menschen<br />
zu Menschen, er ermöglicht uns, mit<br />
uns selbst und anderen in Kontakt zu sein.<br />
Du kannst dich weiterhin<br />
mit deiner Angst beschäftigen<br />
oder dich deiner Lust<br />
und Freude zuwenden.<br />
Und der Körper ist das, was bleibt, wenn<br />
alles im Außen wegfällt. Wenn du alleine<br />
zu Hause sitzt, bleibst du mit deinem<br />
Körper zurück. Und mit dir, dein größtes<br />
Lustzentrum. Freihaus. Immer dabei. Du<br />
kannst es weiter ignorieren oder dich ihm<br />
endlich zuwenden. Ob du einen Partner<br />
hast oder nicht. Du kannst dich weiterhin<br />
mit deiner Angst beschäftigen oder dich<br />
deiner Lust und Freude zuwenden. Sie<br />
ist dir angeboren und du hast sie immer<br />
dabei. Du trägst sie in dir. Manchmal tief<br />
vergraben, manchmal sehr offensichtlich.<br />
In einer Zeit in der Körperlichkeit im<br />
Außen plötzlich eine Gefahr ist und die<br />
Menschheit lähmt, hat sie die Chance sich<br />
innerlich selbst zu befreien. Menschen<br />
werden sich im Außen fern. Doch was passiert<br />
im Innen? Schwindet die Lust, nur<br />
weil wir uns nicht mehr berühren dürfen?<br />
Haben wir weniger Verlangen, nur weil<br />
wir weniger Menschen treffen? Sind wir<br />
keine sexuellen Wesen mehr, nur weil wir<br />
Abstand halten müssen? Oder spüren wir<br />
endlich, was uns wirklich fehlt?<br />
In meinem Umfeld erwachen viele Menschen,<br />
spüren ihr Verlangen. Sie beginnen<br />
offen darüber zu sprechen. Sie öffnen<br />
sich mehr und mehr. Sie teilen sich mit.<br />
Tauschen sich aus. Sie suchen alternative<br />
Wege, verbinden sich mit Menschen, die<br />
ihre Sehnsucht teilen. Mehr und mehr<br />
Menschen entdecken die Möglichkeit<br />
sich energetisch zu verbinden, anstatt nur<br />
körperlich. Dadurch erhält Verbindung<br />
eine neue Dimension. Cybersex wird gesellschaftsfähig<br />
und definiert safer sex<br />
neu. Junge Mädchen öffnen sich für die<br />
Normalität von weiblicher Masturbation,<br />
probieren sich selbst aus, anstatt sich zur<br />
Verfügung zu stellen. Sie sehen die Chance,<br />
endlich zu sich und ihren Körpern und<br />
ihrer Lust zu stehen, sie zu erforschen und<br />
zu genießen. Freudvoll. Schamlos. Befreit.<br />
Sich selbst entdecken. Die Zeit nutzen. Die<br />
Möglichkeiten nutzen, anstatt sich einzuschränken<br />
und sich weiter hinter Masken<br />
zu verstecken. Das Kontaktverbot ermöglicht<br />
die Befreiung der eigenen Lust und<br />
Sexualität in einer neuen Form und bringt<br />
sie auf eine höhere Stufe. Durch das Kontaktverbot<br />
hat der Mensch die Chance,<br />
seine körperlichen Bedürfnisse und seine<br />
Sinnlichkeit noch intensiver wahrzunehmen,<br />
zu entdecken und neu zu leben.<br />
Nutzt du schon die Zeit, um nach innen zu<br />
spüren und dich und die Unschuld deiner<br />
wahren Lust zu entdecken?<br />
Die Sonnenstrahlen werden stärker<br />
und wärmen meinen Oberarm. Mit der<br />
kleinen Pfeife in meinem Mund töne ich<br />
eine 528hz Frequenz. Dadurch lande ich<br />
mehr und mehr hier bei mir und verbinde<br />
mich mit meiner Liebesenergie. Ich stelle<br />
mir vor, wie ich durch meinen Atem ein<br />
Stück meiner Liebe in die Welt sende und<br />
dich und dich und dich, und vielleicht einen<br />
kleinen Teil deiner unschuldigen Lust<br />
streife und erreiche. Mein Stück Anomalie<br />
in der Pandemie. n<br />
Herzlichst,<br />
Jasmin Christina Bühler<br />
16 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
17
Drehmoment<br />
Der Klimawandel ist überall auf der Welt sichtbar. Umweltexperten warnen uns bereits seit Jahrzehnten vor dem großen<br />
Kollaps. Doch die Menschen sprechen zurzeit nur über die Corona-Pandemie. Wissenschaftler klären über das<br />
Virus auf und sprechen sich für Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht aus. Die Welt vertraut ihnen<br />
und lässt sich sogar auf einen Lockdown und Ausgehverbote ein – alles extreme politische und wirtschaftliche Einschnitte,<br />
die man unserer Gesellschaft bislang in diesem Maße nicht zumuten konnte oder wollte … zumindest nicht<br />
für ökologische Ziele. Warum haben Virologen mehr Einfluss als Umweltexperten? Weil uns der Tod von morgen bedrohlicher<br />
als der Tod von übermorgen erscheint? Ausgerechnet der <strong>Rahlstedter</strong> Friedhof hat den Kampf gegen den<br />
CO2 Ausstoß noch nicht begraben – ein echtes Vorbild, das zum Nachahmen anregt. text: Virginie Siems Fotos: Jens Wehde<br />
Klimawandel<br />
Think global – act local!<br />
Das Ziel: Klimaneutral Wo ein Wille ist, ist ein Weg!<br />
Die Photovoltaikanlage ist ein Gewinn für<br />
den Umweltschutz.<br />
Rainos, der Gießroboter mit 200l Wassertank Matthias Habel zeigt die Tankanlage,<br />
wo Rainos automatisch auftankt.<br />
Blühende Beete: ein Paradies für Insekten<br />
Er verfolgt eine klare Mission: Sein Friedhof soll klimaneutral<br />
werden. Bis 2015 hat er das CO2 Aufkommen<br />
um 50 % reduziert. Bis <strong>2020</strong> wollte er die 100%<br />
erreichen. Er hat auf Ökostrom umgestellt, eine Fotovoltaikanlage<br />
auf dem Kapellendach installiert, die Kapelle<br />
gedämmt, neue Fenster eingesetzt und heizt mit Ökogas.<br />
Danach hat er sich seinen Fuhrpark vorgeknöpft und auf<br />
E-Fahrzeuge umgestellt. Bei 13 von 16 ist es ihm gelungen,<br />
doch der Bagger und zwei Aufsitzmäher trüben die CO2-<br />
Matthias Habel, 42 Jahre,<br />
verheiratet, zwei Kinder,<br />
Fahrradfahrer, ist<br />
Friedhofsleiter des <strong>Rahlstedter</strong><br />
Friedhofs und<br />
engagiert sich täglich für<br />
den Umweltschutz.<br />
Illustration: Shutterstock<br />
Der CO 2 -Ausstoß ist die Hauptursache<br />
für die globale Klimaerwärmung. Dadurch<br />
schmilzt das Eis an den Polen und die<br />
Meeresspiegel steigen. Auch Hamburg<br />
wird davon eines Tages betroffen sein.<br />
Was lehrt uns der Coronabedingte<br />
Umweltschutz?*<br />
Was wird in Sachen Klimawandel<br />
aktiv unternommen?*<br />
Bilanz. Für diese verbleibenden CO2 Emissionen gibt es<br />
zurzeit keine realistische Alternative, daher hat er sich entschlossen<br />
eine CO2-Kompensationsleistung zu bezahlen. Er<br />
unterstützt Projekte von atmosfair, die erneuerbare Energien<br />
in Entwicklungsländern ausbauen.<br />
Angespornt noch mehr CO2 zu vermeiden, setzt er auf Innovation<br />
statt auf weitere Kompensation. Er investiert daher<br />
in einen Prototypen zur Bewässerung der Gräber, den<br />
Gießroboter Rainos. Er arbeitet Hand in Hand mit dem Hersteller<br />
und teilt sein Knowhow. Anhand von zahlreichen<br />
Messpunkten kann sich Rainos bereits selbständig auf dem<br />
Friedhof orientieren und die Gräber auf beiden Seiten zeitgleich<br />
bewässern. Sobald der 200 Liter Tank leer ist, tankt<br />
er automatisch an der Wasserstelle wieder auf. Rainos arbeitet<br />
nur nachts, wenn keine Fußgänger unterwegs sind.<br />
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Matthias Habel ist<br />
der <strong>Rahlstedter</strong> Friedhof fast klimaneutral. Er zeigt, dass<br />
wir nicht auf Gesetze warten müssen,<br />
sondern dass wir alle unseren<br />
Beitrag zum Klimaschutz in unseren<br />
Reihen bereits heute leisten können.<br />
n<br />
n Auch im Deutschlandurlaub<br />
war es heiß.<br />
n Die Luft zum Atmen war<br />
besser und klarer.<br />
n Das können wir uns wirtschaftlich<br />
nicht leisten.<br />
n Diskutieren<br />
n Demonstrieren<br />
n Greta Thunberg<br />
auf Instagram folgen<br />
n Umwelt-Katastrophen<br />
in den Medien verfolgen<br />
n Ängste schüren<br />
P.S. Übrigens, Erdbestattungen sind<br />
klimaneutral, Urnenbestattungen hingegen<br />
belasten die Umwelt. Bei der<br />
Verbrennung werden in etwa zwei<br />
SUV-Tankfüllungen verbraucht.<br />
*Gefühlte Wahrheiten der Redaktion<br />
www.<strong>Rahlstedter</strong>Friedhof.de<br />
Verkleinern Sie Ihren CO2 FuSSabdruck.<br />
Altbekannte ökologisch wertvolle Handlungsempfehlungen sind auch mit Maske und Abstand machbar.<br />
Plastikmüll und<br />
Elektroschrott<br />
vermeiden<br />
1 2 3 4 5<br />
Öffentliche<br />
Verkehrsmittel<br />
nutzen, Fahrrad<br />
fahren und zu<br />
Fuß gehen<br />
Flugreisen und<br />
Kreuzfahrten<br />
wegen hoher<br />
CO2 Bilanz<br />
vermeiden<br />
Fleischkonsum<br />
reduzieren, wegen<br />
hoher CO2 Emissionen<br />
bei Haltung<br />
und Verarbeitung<br />
Regionales Obst<br />
und Gemüse<br />
einkaufen, um<br />
Transportwege<br />
zu reduzieren
Anzeige<br />
<strong>Rahlstedter</strong><br />
Buchtipp<br />
Der Hamburger<br />
Hafen wimmelt<br />
Zwischen Hafenkante und<br />
Speicherstadt gibt es viel<br />
zu sehen, zu entdecken<br />
und zu bewundern.<br />
Björn von Schlippe,<br />
www.suttonverlag.de<br />
ISBN: 978-3-96303-168-7<br />
ZITAT<br />
„Lieber Gott, kannst du bitte<br />
<strong>2020</strong> löschen und neu<br />
installieren? Es hat einen Virus“<br />
Hamsterkäufe<br />
USA<br />
Italien<br />
Frankreich<br />
Holland<br />
Deutschland<br />
Medikamente und Waffen<br />
Zigaretten und Grappa<br />
Kondome und Rotwein<br />
Haschisch und Käse<br />
Klopapier und Mehl<br />
Sketching<br />
Stefan Zörnig zeichnet unser Rahlstedt, hier eine Jugendstilvilla aus dem Weddinger Weg.<br />
Juka Dojo<br />
Vor 35 Jahren prägte der<br />
Begriff Bodybuilding die<br />
Fitnessbranche. Man<br />
hat automatisch die muskelbepackten<br />
Bodybuilder vor<br />
Augen, wenn man an die Clubs<br />
der 80er Jahre denkt. So war<br />
es auch im juka dojo. Dies hat<br />
aber nichts mehr mit dem<br />
heutigen, markführenden Premiumclub<br />
zu tun: Heute geht<br />
es vielen Kunden darum, fit zu<br />
bleiben, das Immunsystem zu<br />
stärken oder Krankheiten wie<br />
Bluthochdruck oder Diabetes<br />
zu beheben. Besonders erfolgreich<br />
ist das Team des juka<br />
dojo, wenn es um Gewichtsreduktion<br />
oder Hilfe bei<br />
Rückenbeschwerden geht.<br />
Die Menschen heute sind<br />
bewusster geworden, sie wissen,<br />
wie wichtig gezieltes und<br />
angeleitetes Training ist.<br />
Die Mitgliederspanne beginnt<br />
mit den 5-jährigen (Karate)<br />
und geht bis hin zu 90-jährigen<br />
Mitgliedern, die in den zahlreichen<br />
Kursen und/oder an den<br />
Geräten aktiv sind. Besonders<br />
stolz ist das Team des juka dojo<br />
Fitness Clubs auf zahlreiche<br />
Gründungsmitglieder, die auch<br />
nach 35 Jahren regelmäßig<br />
zum Training kommen.<br />
Im Verhältnis zu anderen<br />
Clubs wird mit viel Personal<br />
Manfred Kartheuser<br />
und sein Partner<br />
Ralf Trierweiler<br />
gearbeitet: „Das juka dojo<br />
stand immer für herzliche und<br />
leidenschaftliche Mitarbeiter.<br />
Auch in der Zeit, in der in den<br />
sogenannten Fitness-Discountern<br />
immer mehr am Personal<br />
gespart wird, haben wir uns<br />
auf die Menschen spezialisiert,<br />
die die persönliche Atmosphäre<br />
wollen. Für diese Menschen<br />
haben wir Konzepte, sie zu motivieren<br />
und mit ihnen gemeinsam<br />
ihre Ziele zu erreichen,“ so<br />
Inhaber Ralf Trierweiler<br />
Vor über 50 Jahren gründete<br />
Manfred Kartheuser seine erste<br />
Kampfsportschule, daraus<br />
entstanden dann die juka dojo<br />
Fitness Clubs. Das Geheimnis<br />
des langjährigen Erfolges<br />
liegt im Prinzip, welches von<br />
Anfang an und bis heute lebt:<br />
Das juka dojo lebt von Erneuerungen.<br />
„Unsere Altmitglieder<br />
erinnern sich gut, an den<br />
Die ersten<br />
Fitnessgeräte<br />
verschiffte<br />
Manfred<br />
Kartheuser<br />
noch selbst<br />
aus den USA.<br />
1985<br />
sierten<br />
35-jähriges Jubiläum in Rahlstedt<br />
Der juka dojo Fitness Club ist seit 35 Jahren im<br />
Rahlstedt Center, eine lange Zeit, in der sich im<br />
Bereich des Fitnesstrainings viel verändert hat.<br />
einen oder anderen Umbau.<br />
Man muss immer mit der Zeit<br />
gehen. Auch heute haben wir<br />
die modernsten Trainingssysteme,<br />
die verfügbar sind. Dieses<br />
gepaart mit den qualifizierten<br />
und kompetenten Mitarbeitern<br />
bringt den Erfolg“, so Manfred<br />
Kartheuser<br />
Eigentlich wollte das Team des<br />
juka dojo mit seinen Mitgliedern,<br />
wie alle fünf Jahre, groß<br />
feiern, aber diese Feier muss<br />
aufgrund der besonderen Zeit<br />
verschoben werden. „Wir feiern<br />
dann eben unseren 36.“, so Ralf<br />
Trierweiler. „Allerdings haben<br />
wir natürlich für alle Interesein<br />
Jubiläumsangebot:<br />
Jetzt einsteigen und bis Weihnachten<br />
nur 50% zahlen. Wir freuen uns auf alle,<br />
die uns testen möchten. Rufen Sie uns an!<br />
Tel. 677 50 44<br />
<strong>2020</strong><br />
20 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
21
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Vom Entwurf zur Realität.<br />
Ein Neubau für die<br />
Standortentwicklung<br />
BRUNATA-METRONA<br />
Ein Zeichen für<br />
Arbeitsplatzsicherung<br />
und Nachhaltigkeit<br />
vor Ort.<br />
ir fragen Maximilian Müller-Hagen,<br />
W den geschäftsführenden Gesellschafter<br />
von BRUNATA-METRONA Hamburg,<br />
wie Nachhaltigkeit realisiert wird:<br />
Wie lange wird der Platz durch den Neubau<br />
für Ihre Mitarbeiter ausreichen?<br />
Mit dem Neubau schaffen wir einen wichtigen<br />
Beitrag zur nachhaltigen Arbeitsplatzsicherung<br />
bei BRUNATA-METRONA.<br />
Die durch den Neubau frei gewordenen<br />
Räumlichkeiten in den Bestandsgebäuden<br />
reichen für absehbare Zeit aus. Insbesondere<br />
durch eine flexible und moderne<br />
Arbeitsplatzgestaltung wird es keinen<br />
Engpass geben.<br />
Wie sind die Arbeitsplätze in den neuen<br />
Räumen ausgestattet?<br />
Unsere Büroräume verfügen über große<br />
Fenster, einen Sonnenschutz in Form<br />
elektrischer Jalousien und LED-Leuchten.<br />
Zudem sind alle Arbeitsplätze mit höhenverstellbaren<br />
Schreibtischen und ergonomischen<br />
Bürostühlen ausgestattet.<br />
Wie organisieren Sie bei so vielen Mitarbeitern,<br />
dass ausreichend Parkflächen<br />
vorhanden sind?<br />
Aufgrund unseres stetigen Wachstums<br />
Maximilian<br />
Müller-Hagen<br />
und den damit einhergehenden Herausforderungen,<br />
wie etwa Parkplatzmangel, haben<br />
wir ein Mobilitätskonzept entwickelt:<br />
Es stehen sowohl einige PKW-Parkplätze<br />
auf unserem Gelände, als auch im Park &<br />
Ride Parkhaus zur Verfügung.<br />
Mitarbeitern/innen, die öffentliche Verkehrsmittel<br />
nutzen, bieten wir mit dem<br />
HVV-ProfiTicket eine bezuschusste und<br />
kostengünstige Möglichkeit zur Arbeit<br />
zu kommen. Daneben haben unsere Mitarbeiter/innen<br />
seit August <strong>2020</strong> die Möglichkeit<br />
ein neues Fahrrad oder E-Bike zu<br />
sehr günstigen Konditionen zu beziehen.<br />
BRUNATA-METRONA bezuschusst dieses<br />
Angebot monatlich und übernimmt zusätzlich<br />
die Kosten für Versicherung und eine<br />
jährliche Inspektion. Selbstverständlich<br />
können diese Fahrräder oder E-Bikes auch<br />
in der Freizeit genutzt werden. Diese Alternative<br />
zum Auto ist ein wertvoller Beitrag<br />
zum Umwelt- und Klimaschutz.<br />
Werden Sie auch zukünftig der Adresse<br />
am Doberaner Weg treu bleiben können<br />
oder erwägen Sie bei weiterem Wachstum<br />
an den Stadtrand zu expandieren?<br />
Wir sind in Rahlstedt fest verwurzelt und<br />
werden dem Doberaner Weg treu bleiben.<br />
Ein Ausweichen an den Stadtrand kommt<br />
für uns nicht in Frage. Wir möchten<br />
den Standort und den Ortskern stärken.<br />
Mit dem Neubau haben wir dies erneut<br />
bewiesen.<br />
Über welche nachhaltige Ausstattung<br />
verfügt der Neubau?<br />
Der Neubau wurde nach dem KfW-Effizienzhaus-Standard<br />
55 gebaut. Außerdem<br />
erfolgt die Versorgung der Heizung über<br />
Holzpellets und eine Solaranlage gewinnt<br />
Strom. Ein weiteres Highlight stellt die<br />
Dachbegrünung dar, die eine zusätzliche<br />
Dämmwirkung erzielt und so den Energieverbrauch<br />
reduziert.<br />
Werden Sie den neu entwickelten Eingangsbereich<br />
an der Straße noch begrünen<br />
oder Bäume pflanzen?<br />
Ja, der Neubau soll sich harmonisch in<br />
das Stadtbild von Rahlstedt einfügen. In<br />
Zusammenarbeit mit einem Gartenlandschaftsarchitekten<br />
agieren wir auch hier<br />
mit Liebe zum Detail.<br />
Wie hoch ist der Anteil an Mitarbeitern,<br />
aus Rahlstedt? (Neu- und Alt-Rahlstedt sowie<br />
Meiendorf und Oldenfelde)<br />
Circa die Hälfte der Mitarbeiter/innen des<br />
Standortes Hamburg-Rahlstedt wohnen<br />
auch in Rahlstedt.<br />
Wie schaffen Sie es immer wieder als einer<br />
der beliebtesten Ausbildungsbetriebe<br />
Hamburgs ausgezeichnet zu werden?<br />
Wir haben die Qualität unserer Ausbildung<br />
in den letzten Jahren laufend verbessert.<br />
In allen Ausbildungsbereichen<br />
arbeiten wir mit festgelegten Ausbildungsverantwortlichen<br />
und -zielen sowie<br />
mit regelmäßigen Feedbackgesprächen.<br />
Besonders erwähnenswert ist, dass unsere<br />
Auszubildenden viele Freiheiten und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten während der<br />
Ausbildung genießen. So haben unsere<br />
Auszubildenden in der Vergangenheit<br />
die BRUNATA-Metrona-Häuser in Köln<br />
und München besucht und unser letztes<br />
Betriebsfest mit ca. 350 Teilnehmern mit<br />
großem Erfolg eigenständig organisiert.<br />
Dass unsere Auszubildenden sich bei<br />
BRUNATA-METRONA wohl fühlen und<br />
die Ausbildung als qualitativ hochwertig<br />
bewerten, ist der Verdienst aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter unseres Hauses,<br />
worauf wir sehr stolz sind. n<br />
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DOREAFAMILIE Hamburg-Rahlstedt<br />
Therapie in der Kurzzeitpflege<br />
Was versteht man unter einer Kurzzeitpflege (KZP)? Wie das Wort schon sagt:<br />
„Pflege auf kurze Zeit.“ Im Laufe unseres <strong>Leben</strong>s können wir aufgrund von<br />
Unfällen, Stürzen oder Erkrankungen in ein Krankenhaus kommen. Besonders<br />
ältere Menschen benötigen hier oftmals eine längere Genesungszeit als Jüngere, wie es<br />
aus ärztlicher Sicht vorgesehen ist.<br />
Durch die KZP, auf die jeder Erkrankte Anspruch hat, kann es unter einer betreuten<br />
Umgebung gewährleistet werden. Sowohl im Ambulanten als auch im stationären<br />
Bereich. Ziel der KZP ist es, die vorhandenen Ressourcen unter therapeutischer und<br />
pflegerischer Sicht zu stärken und die Wiedereingliederung in die Häuslichkeit zu ermöglichen.<br />
Mit Übungen am Handlauf<br />
die Selbstständigkeit<br />
wiedergewinnen<br />
Im Fall von Fr. K. war dies möglich: Sie<br />
befand sich vor einiger Zeit in der DOREA<br />
FAMILIE Hamburg-Rahlstedt zur KZP und<br />
hatte ein großes Ziel:<br />
„Ich möchte wieder ganz<br />
schnell nach Hause!“<br />
Wie gehen wir aus Sicht der Therapeuten<br />
vor? Zunächst wird zusammen mit dem<br />
Bewohner der Ist-Zustand ermittelt. Auf dieser<br />
Grundlage arbeiten die hauseigenen Therapeuten<br />
zusammen mit den Externen Physio-<br />
und Ergotherapeuten.<br />
Gemeinsam werden die therapeutischen<br />
Ziele und Maßnahmen besprochen, um die<br />
therapeutischen Behandlungen so effektiv<br />
wie möglich gestalten zu können. Bei der Behandlungsgestaltung<br />
legen wir viel Wert auf<br />
Selbstständigkeit im Bereich der Mobilität<br />
und Stärkung der eigenen Sicherheit.<br />
Im Fall von Fr K. ist es uns in kurzer Zeit<br />
gelungen, ihr die Unsicherheiten im Alltag<br />
zu nehmen und ihre Selbstständigkeit durch<br />
wiederholte Übungen am Handlauf und Spaziergänge<br />
am Hilfsmittel, zu stärken. „Durch<br />
die umfassende therapeutische Behandlung<br />
und die Übungen, die mir mit auf dem Weg<br />
gegeben wurden, konnte ich meine Selbstständigkeit<br />
zurückerlangen und fühle mich<br />
sicher.“<br />
Somit wurde die Rückkehr in die Häuslichkeit<br />
mit gutem Gewissen gesichert und die<br />
Selbstständigkeit konnte gewährleistet werden.<br />
Sollten die vier Wochen der Kurzzeitpflege<br />
nicht für die vollständige Genesung<br />
ausreichen, ist es möglich, eine Verlängerung<br />
(Verhinderungspflege) zu beantragen. Diese<br />
kann bis zu weiteren vier Wochen erfolgen.<br />
Uns als Einrichtung der DOREAFAMILIE<br />
Hamburg-Rahlstedt liegt es am Herzen, jedem<br />
die Möglichkeit zu geben, sich zeitlich<br />
und individuell auf die Rückkehr in die Häuslichkeit<br />
vorzubereiten und die Selbstständigkeit<br />
zurück in den Mittelpunkt des <strong>Leben</strong>s zu<br />
stellen.<br />
www.seniorensitz-am-hegen.de<br />
22 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
23
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<strong>Rahlstedter</strong> Kosmos<br />
Kunst und Kochen<br />
Frau B. regt sich aB Ode an den Klettenstieg: Statt der üblichen, mahnenden Worte an die<br />
Politiker - sie hören ja sowieso nicht auf mich - preise ich diesmal eine Besonderheit<br />
Rahlstedts: Wäre Rahlstedt eine Galaxis, der Klettenstieg wäre das Wurmloch.<br />
Kaum gestartet an der Hauptschlagader ,<strong>Rahlstedter</strong> Straße', schon ist man im<br />
Idyll. Auch wenn die Wegesbreite nichts für Coronabesorgte ist (meine Begleitung<br />
hielt neulich die Luft an) und schon gar nicht für sich begegnende Besitzer von<br />
Terriern jedweder Größe und Farbe, so freut sich doch der angesäuselte Radfahrer,<br />
der nachts auf dem Heimweg sachte schlingert - weiß er doch, die weichen,<br />
hohen Hecken des Klettenstiegs würden ihn auffangen. Frau B. Name der Redaktion bekannt<br />
Olé Restaurant<br />
Endlich richtig gut essen in Rahlstedt!<br />
Nach einer aufwendigen Sanierung<br />
erscheint das Olé im neuen<br />
Glanz auf der Ecke Schweriner<br />
und Parchimer Straße. Das ehemalige<br />
Café besticht heute durch<br />
sein exquisites Restaurant mit<br />
edlem Ambiente und hervorragender<br />
Küche. Es ist eine wahre<br />
Freude, dass Rahlstedt jetzt eine<br />
top Adresse für Premium Steaks<br />
hat. Das Olé wird exklusiv von<br />
Vita Beef, einem traditionellen,<br />
hanseatischen Familienbetrieb<br />
in siebter Generation, mit erstklassigem<br />
Fleisch beliefert. Auch<br />
alle weiteren Waren kommen<br />
aus der Umgebung, wie z.B. das<br />
prämierte Elvis Eis aus Bargteheide,<br />
das 2015 den Europapreis<br />
gewonnen hat. Ihre ehrliche<br />
Verbundenheit mit der Region<br />
zeigen die Unternehmer auch im<br />
Entrée mit in Holz eingefassten<br />
schwarz-weiß Bildern vom historischen<br />
Rahlstedt.<br />
Der Einladung der neuen Ter-<br />
rasse kann inzwischen kaum<br />
einer mehr wiederstehen: Unter<br />
der großräumigen Markise mit<br />
ihren Heizstrahlern lässt es<br />
sich bei Sonne oder Hamburger<br />
Schmuddelwetter gut aushalten.<br />
Die meisten <strong>Rahlstedter</strong> genießen<br />
hier die gute Stimmung<br />
und das Treffen von bekannten<br />
Gesichtern. Bei einem Gläschen<br />
Bier oder Wein dazu Tapas oder<br />
Steaks kann man hier das rege<br />
Treiben genießen. Dank der moderaten<br />
Preise und der freundlichen<br />
Bedienung kommen<br />
auch gerne Familien mit ihren<br />
Kindern zum Essen. Der Mittagstisch<br />
ist preislich besonders attraktiv,<br />
zumal zu allen Gerichten<br />
immer eine kleine Vorspeise und<br />
ein Nachtisch serviert werden.<br />
Die Abendkarte bietet eine breite<br />
Auswahl an saftigen Steaks und<br />
Burgern sowie eine Vielzahl an<br />
leckeren Kleinigkeiten wie Bruschetta,<br />
Nachos und Tapas.<br />
Steaks, Kathi Burger xxxxxxx oder doch Tapas?<br />
dfäskd+fgporin Wer die Wahl Q8 hat, hat die Qual.<br />
Guten Am Groering Appetit! 49<br />
Das neue Konzept wird durch<br />
einen Seminar- bzw. Veranstaltungsraum<br />
sowie ein stilvolles<br />
Hotel abgerundet.<br />
www.ole-hamburg.de<br />
Die Restaurant-Öffnungszeiten<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Samstag<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
12-15 und 17:30-22 Uhr<br />
12-15 und 17:30-22 Uhr<br />
12-15 und 17:30-22 Uhr<br />
12-15 und 17:30-23 Uhr<br />
12-15 und 17:30-23 Uhr<br />
12-22 Uhr<br />
Ruhetag<br />
12/<strong>2020</strong><br />
Bäderland Pressesprecher Michael Dietel zeigt sich zuversichtlich: Das neue Außenbecken hinter dem<br />
Hallenbad soll Anfang Dezember <strong>2020</strong> eröffnet werden. Das 25 Meter Becken erstreckt sich in der Breite<br />
über fünf Bahnen und wird ganzjährig auf 28° beheizt. Die große Liegewiese wird im Frühjahr fertiggestellt.<br />
Uwe Wulff, Geschäftsführer<br />
Schöner wohnen<br />
mit neuen<br />
Böden und Türen<br />
Hereinspaziert!<br />
Zeit für<br />
den Innenausbau<br />
Bei uns finden Sie<br />
Ihre Lieblingstüren und<br />
den passenden Boden!<br />
Helmar Schröder,<br />
Fachverkäufer<br />
für Türen<br />
in nur 10 Minuten<br />
von Rahlstedt zu<br />
HolzLand H. Wulf<br />
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Spüren Sie den Unterschied<br />
der verschiedenen Fußböden<br />
HolzLand H. Wulf in Ahrensburg<br />
Bei HolzLand H. Wulf in Ahrensburg gibt es<br />
pures Holz aber auch eine große Fußboden-<br />
Ausstellung im Tiefgeschoss und eine Türenausstellung<br />
auf 300 Quadratmetern im ersten<br />
Stock – Böden und Türen zum Anfassen und Ausprobieren.<br />
In der Bodenausstellung gibt es eine umfangreiche<br />
Auswahl an Parkett, Massivholzdielen, Laminat<br />
und Kork bis hin zu trendigem Vinyl. Die Ent-<br />
Axel Golde,<br />
Fachverkäufer<br />
für Böden<br />
scheidung ist nicht einfach, denn der Bodenbelag<br />
beeinflusst den Stil eines Raumes. Axel Golde ist<br />
bei HolzLand H. Wulf der Experte für die verschiedenen<br />
Bodenbeläge und berät, mit welchen<br />
Böden man das gewünschte Ambiente schaffen<br />
kann – ganz gleich welchen Einrichtungsstil<br />
der Kunde hat, er findet für jeden individuellen<br />
Wohlfühlwunsch eine passende Lösung.<br />
Helmar Schröder ist in der Türenausstellung der<br />
Mann vom Fach. Auch er berät jeden Kunden<br />
individuell, denn Türen haben in der heutigen<br />
Zeit mehr Aufgaben als nur Räume zu trennen.<br />
Auch sie sind wie der Boden ein wichtiges Stilelement<br />
der Einrichtung und wollen daher gut<br />
ausgesucht werden. Die Auswahl ist riesig, sei es<br />
für die Renovierung, den modernen Neubau oder<br />
die klassische Villa – selbst für jede Raumhöhe<br />
gibt es passende Türen von 1,98 m bis 2,50 m.<br />
Auch die Auswahl an Glastüren, die Räume verbinden<br />
und das Tageslicht in alle Winkel dringen<br />
lassen, ist groß. Für jede Stilrichtung finden sich<br />
unterschiedliche Elemente in jeder Qualität und<br />
Preisklasse.<br />
Der Weg lohnt sich. Sie werden begeistert von<br />
der Auswahl und beeindruckt von der Beratung<br />
sein. Schauen Sie vorbei!<br />
Wer Holz von seiner schönsten Seite erleben<br />
möchte, wird bei HolzLand H. Wulf in<br />
Ahrensburg auf über 12.000 m 2 seine helle<br />
Freude haben.<br />
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Bahnhofstraße 19, 22926 Ahrensburg, Tel. 04102/45550<br />
24 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
25
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<strong>Rahlstedter</strong> Kosmos<br />
Kunst und Kochen<br />
Folge 2 - Regina Lieske<br />
Gebackenes Hühnchen<br />
mit Ingwer & Ofengemüse<br />
Rezepte<br />
aus dem<br />
Kochbuch<br />
Ma(h)lzeit<br />
Makler Lambert<br />
Wir lieben Rahlstedt<br />
Interview mit Dipl.-Immobilienwirtin Carola Lambert<br />
Kunst & Kochen<br />
ZUtaten für 4 Personen<br />
n 2 – 4 Hühnerbrustfilets<br />
(aus biologischer Haltung)<br />
n 1 Stange Ingwer (ca. 30 g)<br />
n 2 – 4 EL flüssige Butter,<br />
n Salz, Pfeffer, Rosmarin<br />
n 500 g Kartoffeln,<br />
n Rapsöl<br />
n 4 (rote) Zwiebeln<br />
n 1 Bund Lauchzwiebeln<br />
n 250 g Kirschtomaten<br />
n 100 g getrocknete Datteln<br />
n 1 Zucchini, 250 g<br />
n ca. 200 ml Pflaumenwein (nach Belieben)<br />
n 2 EL flüssiger Honig<br />
n 3 EL Sojasoße<br />
Anzeige<br />
n Ingwer schälen, fein reiben und mit<br />
der flüssigen Butter verrühren. Hühnerbrustfilets<br />
waschen und trockentupfen,<br />
mehrmals längs einschneiden und die<br />
Ingwer-Butter-Mischung in und über das<br />
Hühnerbrustfilet verteilen. Mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
n Hühnerbrustfilet mittig auf ein tiefes<br />
Backblech legen. Kartoffeln schälen, waschen,<br />
in Spalten schneiden und mit Rosmarin<br />
würzen und mit Rapsöl mischen.<br />
Ebenfalls auf dem Backblech verteilen.<br />
n Zwiebeln schälen und vierteln. Datteln<br />
ebenfalls vierteln. Kirschtomaten, Lauchzwiebeln<br />
und Zucchini waschen. Kirsch-<br />
Impressum<br />
Herausgeber (v.i.S.d.P.)<br />
Virginie Siems<br />
Eutiner Str. 2<br />
22143 Hamburg<br />
Tel. 88 17 06 55<br />
Fotos: Jens Wehde<br />
www.wehde.de<br />
Titelfoto: Jens Wehde<br />
Art Direction: Mone Beeck<br />
Freie Autoren: Frau B.,<br />
Jasmin Bühler, Dr. Matthias<br />
Marks, Alexander Posch,<br />
Jessica Rother<br />
n v.siems@rahlstedter-leben.de<br />
tomaten und Lauchzwiebeln nicht weiter<br />
klein schneiden. Zucchini in Streifen<br />
schneiden.<br />
n Alles ebenfalls auf dem Backblech<br />
verteilen (nach Belieben das Gemüse ein<br />
wenig mit Salz und Pfeffer würzen) und<br />
im vorgeheizten Ofen (E-Herd 160°C) für<br />
ca. 30 Minuten (mittlere Schiene) backen.<br />
n Danach den Pflaumenwein über das<br />
Fleisch gießen und weitere 20 Minuten<br />
backen. Eventuell überschüssige Flüssigkeit<br />
abgießen und den Honig-Soja-Mix<br />
über das Fleisch verteilen und nochmals<br />
ca. 10 bis 15 Minuten überbacken.<br />
Da ich nach „Gefühl“ koche, dienen die Mengenangaben<br />
und die Backzeit nur der Orientierung!<br />
Druck: GK Druck, Gerth und<br />
Klaas GmbH & Co.KG,<br />
Auflage: 25.000<br />
Verbreitungsgebiet: Privathaushalte<br />
in Rahlstedt. Veranstaltungstermine<br />
werden<br />
kostenlos abgedruckt, aber<br />
ohne Gewähr für die Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit. Orte,<br />
Zeiten und Preise können<br />
sich ändern. Das gesamte<br />
Magazin, alle enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Jeglicher Nachdruck, auch<br />
auszugsweise, ist nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung<br />
der Herausgeberin und mit<br />
Quellenangabe gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos kann<br />
keine Haftung übernommen<br />
werden. Eine Veröffentlichungsgarantie<br />
kann nicht<br />
gegeben werden.<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint im<br />
November <strong>2020</strong><br />
n www.rahlstedter-leben.de<br />
<strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong>: Guten Tag Frau Lambert, heute schon ein<br />
Haus verkauft?<br />
Carola Lambert (lacht): Nein, aber vorgestern. Eine Jugendstilvilla<br />
in Alt Rahlstedt.<br />
Sie haben in Ihrem Schaufenster zwei weitere Jugendstilvillen<br />
zum Verkauf. Haben Sie sich auf hochpreisige Immobilien spezialisiert?<br />
Nein, wir verkaufen alle Arten von Immobilien, von der kleinen<br />
Eigentumswohnung bis zum großen Anlageobjekt. Wir haben<br />
eine große Käuferkartei speziell für Rahlstedt. So könnten wir<br />
zum Beispiel eine Jugendstilvilla in Rahlstedt ohne Veröffentlichung<br />
vermarkten, weil wir so viele Kaufinteressenten in unserer<br />
Datei haben. Wir empfehlen dennoch, jede Immobilie auf dem<br />
Markt zu präsentieren. Wir beschäftigen einen professionellen<br />
Architektur-Fotografen und platzieren unsere Anzeigen auf der<br />
ersten Seite aller gängigen Immobilienportale. Dadurch bekommen<br />
wir eine immense Nachfrage. Eine Immobilie verkauft sich<br />
ganz anders, wenn ich weiß, dass jeden Tag weitere Anfragen<br />
kommen und die Interessenten regelrecht darauf warten, das<br />
Haus zu besichtigen. Wir erzielen dadurch Preise, die selbst die<br />
Vorstellungen der Verkäufer noch übertreffen.<br />
Das heißt, die Kunden überbieten sich?<br />
Nein, das passiert äußerst selten. Ich mag das auch nicht. Es zeigt<br />
letztlich nur, dass der aufgerufene Preis zu niedrig war. Die Kunst<br />
der Makelei ist es ja gerade, den höchstmöglichen Preis vorab<br />
einzuschätzen und diesen dann auch zu erzielen. Das gelingt uns<br />
dank unserer Erfahrung und unserer Ortskenntnis sehr gut.<br />
Können Kunden die Preise über Bewertungssysteme nicht<br />
selbst ermitteln?<br />
Theoretisch ja. Es gibt diverse frei zugängliche Bewertungssysteme.<br />
Die Zahlen auf dem Papier können unsere Erfahrung aber<br />
nicht ersetzen. Durch unsere Ortskenntnis und unser Fachwissen<br />
können wir die Nachfrage wesentlich individueller einschätzen.<br />
Unser Familienunternehmen sitzt seit 35 Jahren in Rahlstedt.<br />
Ich bin selbst hier aufgewachsen und zur Schule gegangen und<br />
arbeite jeden Tag hier. Wir können mit Fug und Recht behaupten,<br />
diesen Stadtteil und seinen Immobilienmarkt wirklich gut<br />
zu kennen. So kommen wir oft auf wesentlich höhere Kaufpreise,<br />
als ein rein datenbasiertes Bewertungssystem.<br />
Das Familienunternehmen Makler Lambert ist seit 35 Jahren<br />
in Rahlstedt zu Hause. Sie selbst arbeiten seit 20 Jahren in der<br />
Branche. Was zeichnet Ihre Firma aus?<br />
Schon mein Vater hat sich 1985 bei der Firmengründung auf den<br />
Stadtteil Rahlstedt spezialisiert, daher auch unser Slogan „Makler<br />
Lambert- Ihr Partner in Rahlstedt“. Inzwischen gibt es einige<br />
Makler hier im Stadtteil, aber ich kenne keinen, der sich seit so<br />
vielen Jahren auf den lokalen Markt konzentriert, wie wir. Zudem<br />
bin ich Diplom-Immobilienwirtin und habe Erfahrung in der<br />
Wohnungseigentumsverwaltung. Das ist ein großes Plus, wenn es<br />
um den Verkauf von Eigentumswohnungen geht. Ich betreue die<br />
Verkäufer persönlich. Sie bekommen meine Handynummer und<br />
erreichen mich auch abends und am Wochenende. Ich pflege einen<br />
ehrlichen und offenen Austausch mit meinen Auftraggebern,<br />
das ist ganz wichtig. Außerdem können uns die Kunden jederzeit<br />
in unserem Ladenbüro in der Fußgängerzone besuchen. Und die<br />
Exposés im Schaufenster werden von wahnsinnig vielen Menschen<br />
gesehen. Der Wochenmarkt mittwochs und samstags findet<br />
ja wirklich direkt vor unserer Tür statt. Das ist für mich und<br />
mein Team auch immer eine gute Gelegenheit, mit den <strong>Rahlstedter</strong>n<br />
ins Gespräch zu kommen und Neuigkeiten zu erfahren, die<br />
die Menschen hier im Stadtteil bewegen.. 2<br />
www.makler-lambert.de<br />
26 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
27
Zwiegespräch mit einem Pastor<br />
Matthias Marks: Corona hat ja viele existenzielle<br />
Fragen aufgeworfen. Interessant<br />
finde ich, dass dazu auch diese Frage gehört,<br />
und zwar nicht nur in frommen Kreisen.<br />
Auch Menschen, die von sich selber<br />
sagen, dass sie mit Kirche und Religion<br />
nicht viel am Hut haben, machen sich<br />
Gedanken darüber. Das zeigt: Religion –<br />
oder wie auch immer wir den Bezug zum<br />
Göttlichen nennen wollen – ist keine Sonderwelt,<br />
die man hat oder nicht hat. Wenn<br />
es im <strong>Leben</strong> um die Wurst geht, kommen<br />
unsere elementarsten Anliegen zum Vorschein<br />
und wir fragen nach einer höheren<br />
Macht: „Ist da jemand, der es gut mit mir<br />
meint? Der uns in dieser Krise beschützt?<br />
Der Corona die Stirn bieten kann?“ Aber<br />
dieses Ausgreifen über uns selbst hinaus<br />
kann auch noch andere Gründe haben.<br />
Wir Menschen tun uns leichter, mit einer<br />
solchen Krise klarzukommen, wenn es<br />
einen Schuldigen gibt, der dafür bestraft<br />
werden kann. Corona ist unsichtbar. Wem<br />
soll die Strafe gelten? Und dann kommen<br />
archaische Bewältigungsmuster ins Spiel:<br />
Gott als Richter schickt Corona, um die<br />
Anzeige<br />
Ist Corona<br />
eine Strafe Gottes?<br />
Fragen: Virginie Siems Antworten: Matthias Marks<br />
Bosheit der Menschen abzustrafen. Eine<br />
gereifte Religiosität sieht anders aus.<br />
Virginie Siems: Naturereignisse als Strafe<br />
Gottes zu verstehen – dafür liefert die<br />
Bibel ja schon grauenvolle Beispiele.<br />
M.M.: Vielleicht denken Sie an die Sintflutgeschichte<br />
(1. Mose 7). Sie wird so erzählt,<br />
dass Gott die Bosheiten, die die Menschen<br />
auf der Erde anrichten, nicht länger<br />
ertragen will. Er bereut sogar, dass er die<br />
Menschen überhaupt geschaffen hat. Und<br />
weil er keine Chance sieht, dass sie sich<br />
bessern, macht er Tabula Rasa. Nur Noah<br />
mit seiner Familie bleibt bewahrt und mit<br />
ihm auf seiner Arche jeweils ein Paar von<br />
allen Tieren. So ist wenigstens die Möglichkeit<br />
gegeben, dass das <strong>Leben</strong> neu weitergehen<br />
kann.<br />
Aus dem Konfirmandenunterricht weiß<br />
ich noch, dass in der Bibel von Plagen die<br />
Rede ist.<br />
Wow, gut aufgepasst! Ja, diese Geschichte<br />
(2. Mose 7-11) ist ein Beispiel dafür, wie lebensbedrohliche<br />
Naturereignisse als Got-<br />
Fragen<br />
an Matthias<br />
Marks<br />
Pastor seit 2019<br />
in der<br />
Ev. Kirchengemeinde<br />
Alt-Rahlstedt<br />
tes Machtwerkzeuge verstanden werden.<br />
Gott hatte Mose berufen, das Volk Israel<br />
aus der ägyptischen Sklaverei in die Freiheit<br />
zu führen. Der Pharao weigerte sich,<br />
Gottes Plan zu unterstützen. Dann kam<br />
die erste Plage: Alle Gewässer wurden zu<br />
Blut, die Trinkwasserversorgung brach<br />
zusammen. Aber der Pharao „nahm's<br />
nicht zu Herzen“. Auch nicht, als die Daumenschraube<br />
mit weiteren Plagen immer<br />
weiter angezogen wurde: Frösche, Stechmücken,<br />
Stechfliegen, Viehpest, Blattern,<br />
Hagel, Heuschrecken, Finsternis. Erst zum<br />
Schluss, als es dem Pharao persönlich ans<br />
Leder ging und sein Sohn, der Thronnachfolger,<br />
starb, knickte er ein. Die 10 Plagen<br />
werden also nicht im Sinne einer Strafe,<br />
sondern eher als Druckmittel von oben<br />
verstanden.<br />
Wenn heute Menschen fragen, ob Corona<br />
eine Strafe Gottes ist, dann meinen sie<br />
das vielleicht auch so: ob Gott uns etwas<br />
damit sagen will; ob er uns damit ein<br />
Zeichen geben will, dass in der Welt etwas<br />
schief läuft; ob Corona uns wachrütteln<br />
soll, damit wir einsehen, was nicht<br />
stimmt?<br />
Dann wäre Corona aber kein Justizakt<br />
eines strafenden Gottes, sondern der Rettungsversuch<br />
eines liebenden Gottes. So<br />
gesehen macht es Sinn zu schauen, was<br />
Corona auch an Gutem gebracht hat. „Entschleunigung“<br />
ist so ein Stichwort. Wenn<br />
man bedenkt, wie rasant und hektisch das<br />
normale <strong>Leben</strong> für viele geworden war,<br />
wirkt Corona vielleicht heilsam. Kennen<br />
Sie die Geschichte: Eine Reisegruppe will<br />
den Dschungel erkunden. Ihr Gepäck wird<br />
von Ureinwohnern getragen. Am ersten<br />
Tag geht es zügig voran. Aber schon am<br />
zweiten Tag bleiben die Ureinwohner<br />
immer weiter hinter der Gruppe zurück.<br />
Schließlich bleiben sie sitzen. Auf die Frage,<br />
ob das ein Streik sei, ob sie vielleicht<br />
mehr Geld wollen, lautet die Antwort: Uns<br />
ist die Seele abhandengekommen und nun<br />
müssen wir warten, bis sie uns wieder eingeholt<br />
hat.<br />
Corona – die nötige Handbremse, damit<br />
wir Menschen mal wieder mehr zu uns<br />
selbst kommen?<br />
„Die Entdeckung der Langsamkeit“ heißt<br />
ein Roman von Sten Nadolny aus den<br />
80ern. Den könnte man mal wieder lesen.<br />
Natürlich ist eine selbst gewählte<br />
Entschleunigung, wie z.B. Urlaub, etwas<br />
anderes als eine erzwungene. Viele sind<br />
durch Corona in ein Loch gefallen, wissen<br />
mit der vielen freien Zeit nichts anzufangen,<br />
leiden unter Beziehungskonflikten<br />
oder Einsamkeit. Aber das zeigt eigentlich,<br />
dass da im Grunde etwas nicht stimmt,<br />
was durch Corona auf den Tisch gekommen<br />
ist. Das ungeheure Tempo kann das<br />
<strong>Leben</strong> im Großen und im Kleinen aus dem<br />
Gleichgewicht bringen, wir verlieren die<br />
Aufmerksamkeit für uns selbst und füreinander<br />
und das muss irgendwann zum<br />
Kollaps führen (vgl. Hartmut Rosa, Beschleunigung<br />
und Entfremdung, 2013). Insofern<br />
kann man nur hoffen, dass die Corona-Handbremse<br />
heilsam wirkt. Und wer<br />
das dann mit Gott in Verbindung bringen<br />
möchte, in dem Sinne, dass die abhandengekommene<br />
Seele die Chance bekommt,<br />
uns wieder einzuholen – warum nicht?<br />
Aus verschiedenen Ecken hört man ja die<br />
Worte, dass die Zeit nach Corona eine andere<br />
sein wird als vor Corona.<br />
Corona ist ein Einschnitt. Die ganze Welt<br />
ist betroffen und dank der Medien weiß<br />
auch die ganze Welt, dass wir damit alle<br />
in einem Boot sitzen. Aber das heißt nicht,<br />
dass darauf nur Gleichgesinnte versammelt<br />
sind. Was löst Corona in uns aus?<br />
Einerseits hat die Krise zu mehr Solidarität<br />
geführt. Es ist doch genial, wie Wissenschaftler<br />
weltweit zusammenarbeiten,<br />
um einen Impfstoff zu entwickeln, wie<br />
viel Hilfsbereitschaft überall sichtbar<br />
wird, auch in unserer Gemeinde, wie viel<br />
Die Krise bringt ans Licht,<br />
was für Menschen wir sind.<br />
Gutes in dieser Zeit überall entstanden ist.<br />
Großartig! Aber es gibt leider auch andere<br />
Beispiele, die zeigen, dass Corona zu mehr<br />
Egoismus und Abschottung führt. Die Krise<br />
bringt ans Licht, was für Menschen wir<br />
sind: ob unterm Strich in unserem <strong>Leben</strong><br />
die Liebe oder die Angst das Sagen hat.<br />
Ich bin sehr gewiss, dass Gott mit uns das<br />
erste will.<br />
Wie haben Sie die Corona-Krise bisher<br />
erlebt – persönlich und als Pastor in der<br />
Gemeinde?<br />
Im persönlichen <strong>Leben</strong> hat sich dadurch<br />
nicht viel verändert. Wir – meine Frau und<br />
ich – haben uns an die Hygiene-Regeln gehalten.<br />
Corona hat, Gott sei´s gedankt – einen<br />
Bogen um uns, unsere Familien und<br />
Freunde herum gemacht. Umso mehr waren<br />
wir in unseren Gedanken und Gebeten<br />
bei den Betroffenen. Die Freiräume im<br />
beruflichen Bereich konnten wir sinnvoll<br />
nutzen. In der Kirchengemeinde mussten<br />
wir natürlich vieles bedenken und den<br />
Corona-Bedingungen anpassen. Wie überall,<br />
durften die Gruppen und Kreise sich<br />
nicht treffen. Aber dass wir Pastor/innen<br />
deshalb nichts zu tun gehabt hätten, kann<br />
man nicht gerade sagen. Wir haben uns<br />
erfinderisch gezeigt, haben auf andere<br />
Weise Kontakt zu den Menschen gehalten<br />
und dabei viele kreative Dinge und neue<br />
Ideen verwirklicht. Ganz wichtig war uns,<br />
weiter regelmäßig Gottesdienste zu feiern.<br />
Weil das gemeinsam in der Kirche nicht<br />
möglich war, haben wir für jeden Sonntag<br />
und alle Festtage in der Passions- und<br />
Osterzeit Gottesdienste aufgezeichnet und<br />
über youtube gesendet. Dieses Angebot<br />
wurde von sehr vielen Menschen, auch<br />
von denen, die sonst kaum in der Kirche<br />
sind, dankbar angenommen, sogar auf<br />
Mallorca wurden unsere Gottesdienste regelmäßig<br />
angeschaut. Corona hat frischen<br />
Wind in die Gemeinde gebracht. Und das<br />
kann nun wirklich keine Strafe sein, sondern<br />
vielleicht sogar der Pfingstgeist. n<br />
www.kirche-alt-rahlstedt.de<br />
Kirche in Rahlstedt trotz Corona<br />
Seit Pfingsten feiern wir an jedem Sonn- und Feiertag wieder Präsenzgottesdienste.<br />
Damit möglichst viele Menschen daran teilnehmen können, finden bis auf weiteres<br />
alle Gottesdienste in unserer größten Kirche, der Martinskirche statt. Herzliche<br />
Einladung!<br />
Besonders laden wir zum Open-Air-Gottesdienst am Erntedankfest ein. Am<br />
27. <strong>September</strong> um 11 Uhr auf einem Bauernhof. Ein festlicher Gottesdienst unter<br />
Mitwirkung vieler Ehrenamtlicher, Landwirte aus der Gemeinde, musikalischen<br />
Akteuren und Ihrer Pastorinnen und Pastoren. „Kommet zuhauf …!“<br />
Thema der Kolumne mit Pastor Marks in der nächsten Ausgabe:<br />
Spiritualität, Mystik und die Zukunft der Kirchengemeinde.<br />
Anzeige<br />
28 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
29
<strong>Leben</strong>swerk<br />
Günter Rusch<br />
feiert sein<br />
35-jähriges<br />
Jubiläum<br />
www.ruschantik.de<br />
Einer der nicht sein<br />
<strong>Leben</strong> träumt, sondern<br />
seinen Traum lebt.<br />
Text: Virginie Siems Fotos: Jens Wehde<br />
Günter Rusch hatte sich in jungen<br />
Jahren für den vernünftigen und<br />
sicheren Weg entschieden: Er arbeitete<br />
als Betriebswirt bei Otto. In seinem<br />
Privatleben schien auch alles glatt zu laufen:<br />
eine Frau und schließlich ein Sohn.<br />
Doch irgendwie war es nicht das <strong>Leben</strong>,<br />
das er führen wollte und er brach aus.<br />
Er heiratete seine neue Liebe und bekam<br />
eine Tochter und einen zweiten Sohn. Sie<br />
wohnten in Eppendorf und waren zu der<br />
Zeit gut mit einem Flohmarktbetreiber<br />
befreundet. Günter Rusch staunte nicht<br />
Antiquitätenbusiness im neuen<br />
Zeitalter: Mindestens 3.000<br />
Objekte sollen online stehen<br />
schlecht, als dieser einen Sekretär für 600<br />
DM kaufte und ihn schließlich für 1.500<br />
DM wieder verkaufte. Den Transport erledigten<br />
sie zusammen, etwas abenteuerlich,<br />
mit einem hellblauen Kadett. Diesen Deal<br />
feierten sie ausgiebig an der Ostsee. Damit<br />
war der Startschuss gefallen. Ab diesem<br />
Augenblick interessierte auch er sich für<br />
Antiquitäten bzw. für dieses lukrative Ge-<br />
nEin Ritter blickt aus dem<br />
Eckgebäude auf die Kreuzung<br />
Amtsstraße/<strong>Rahlstedter</strong> Straße –<br />
ein Laden, der zum Stöbern<br />
und Träumen einlädt.<br />
schäftsmodell. Nach dem Sekretär kamen<br />
noch viele einzelne Objekte hinzu bis er<br />
1979 ein Gewerbe anmeldete, allerdings<br />
noch ohne Ladengeschäft. Sein Haupteinkommen<br />
bezog er weiterhin von Otto.<br />
Seine Frau verstand seine Lust, Dinge<br />
anzupacken und voranzutreiben und unterstützte<br />
ihn 1985 schließlich bei seiner<br />
Idee, das alte Amtsgebäude in der Amtsstraße<br />
zu erwerben und zu sanieren – ein<br />
Mammutprojekt wie sich herausstellen<br />
sollte. Das Ziel war, einen Antiquitätenladen<br />
im Erdgeschoss zu betreiben, darüber<br />
zu wohnen und von den Mieteinnahmen<br />
aus den anderen Wohnungen die laufenden<br />
Kosten zu finanzieren. Die Rechnung<br />
ging fast auf. Günter Rusch hat Tag und<br />
Nacht an sieben Tagen die Woche gearbeitet<br />
– montags bis freitags bei Otto und<br />
die übrige Zeit auf der Baustelle. Endlich<br />
war die eigene Wohnung bezugsfertig<br />
und auch der Laden konnte eröffnen, d.h.<br />
neben der Familie, der Baustelle und seinem<br />
Job bei Otto hatte er nun auch noch<br />
ein Antiquitätengeschäft, in dem er sich<br />
Freitagnachmittag sowie Samstag und<br />
Sonntag verwirklichte. Indessen geriet<br />
die Sanierung der anderen Wohnungen<br />
ins Stocken, denn dafür fehlten ihm nun<br />
die Kraft, die Zeit und das Geld. Die Überlastung<br />
und Erschöpfung gipfelten 1988<br />
in einer schweren Lungenentzündung als<br />
Symptom eines Burn Outs. Er stieg daraufhin<br />
bei Otto aus und konzentrierte sich<br />
fortan nur noch auf sein altes Amtshaus.<br />
Mit frischem Schwung führte er seinen<br />
Antiquitätenladen, der inzwischen über<br />
zwei Etagen ging, mit angeschlossener<br />
Werkstatt und Lagerräumen, zum Erfolg.<br />
1989 wurde das Haus gegenüber, wo sich<br />
der heutige Antiquitätenladen befindet,<br />
zwangsversteigert und er sah darin die<br />
Chance seine Lagerflächen zu erweitern.<br />
Nun besaß er also zwei Sanierungsobjekte<br />
… doch das Geschäft boomte und er schaffte<br />
es, beide Gebäude fertigzustellen. Mitte<br />
der 90er Jahre hatte er schließlich 22 Festangestellte<br />
und sechs Lehrlinge - darunter<br />
einen Werkstattbetrieb in Polen.<br />
Mit dem Internetzeitalter gingen die<br />
Geschäfte allerdings zurück und er entschied<br />
sich die Ladenflächen und alle<br />
Wohnungen im Amtshaus zu vermieten,<br />
als sichere Einnahmequelle. Er wohnt inzwischen<br />
in einer Altbauvilla in Altrahlstedt<br />
und betreibt seinen Laden seitdem<br />
auf der kleineren Fläche, Frau Leverenz<br />
und Herr Bornemann halten ihm im Geschäft<br />
die Treue und auch sein polnischer<br />
Weggefährte steht ihm weiterhin in der<br />
Werkstatt zur Seite. Die meisten Kunden<br />
gewinnt er heutzutage über Ebay. Das ist<br />
aber nicht mehr seine Baustelle, sondern<br />
die seines zweiten Sohnes, der das digitale<br />
Antiquitätenbusiness ins neue Zeitalter<br />
überführen will: Minimum 3.000 Objekte<br />
sollen online stehen. Günter Rusch kümmert<br />
sich weiterhin um den Einkauf. Sein<br />
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Einbau von Fenstern und Haustüren<br />
aus Holz, Alu oder Kunststoff<br />
und anderen Bauelementen<br />
Individuell und zuverlässig<br />
Yvonne Fieg<br />
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www.a-bis-z-montageservice.com<br />
jüngster Coup war der Erwerb einer großen<br />
Spielzeugsammlung eines verstorbenen<br />
Spielzeugliebhabers. Er konnte die<br />
gesamte Ware an einen namhaften Auktionator<br />
weiter verkaufen, der daraus einen<br />
umfangreichen Katalog erstellte. Seinem<br />
verschmitzten Lächeln nach zu urteilen,<br />
hat Günter Rusch hier und da noch weitere<br />
Eisen im Feuer – von Ruhestand ist<br />
keine Rede. Herzlichen Glückwunsch zum<br />
35-jährigen Jubiläum! n<br />
30 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
31
Literatur<br />
gehen<br />
LeseTERMINE<br />
oper und punk<br />
freitag, 4. september<br />
20 Uhr, Konzertmuschel<br />
Planten&Blomen:<br />
Sopranistin Katharina Kagel<br />
singt klassische Lieder und Opernarien<br />
begleitet von der<br />
Pianistin Karolina Trojok,<br />
Alexander Posch liest seine<br />
musischen Geschichten vor.<br />
bei hilde<br />
dienstag 29. september<br />
20 Uhr, Brakula:<br />
Lesebühne mit Sarah Brunotte,<br />
Nina Dobrot, Julia Jessen und<br />
Alexander Posch<br />
sibirien<br />
dienstag 13. oktober,<br />
20 Uhr, Brakula:<br />
Sascha Preiß stellt seinen<br />
Erzählband „Sibirien" vor,<br />
singt dazu einige Lieder;<br />
Alexander Posch liest eigene<br />
Russlandgeschichten<br />
Das Seehundblut, so ein kräftiges Rot auf dem Weiß, das konnte<br />
man noch wochenlang auf den Eisschollen sehen.“<br />
„Seehundblut“, murmelt mein Sohn. „Wie hieß denn der Seehund,<br />
Papa?“<br />
„Na, das ist ja eine alte Geschichte“, sage ich, „Da war ich<br />
noch ein kleiner Junge. Vielleicht hieß der Seehund Wolfgang,<br />
so wie Opa?“<br />
Mein Sohn sieht mich an und schüttelt den Kopf. „Nein“, sagt<br />
er. „Nicht Wolfgang - ich glaube, der Seehund hieß Fuchsgang.“<br />
„Ja, dann eben Fuchsgang. Kann schon sein“, sage ich. Und in<br />
diesem Moment merke ich, dass ich mich schon unendlich weit<br />
vom Kindsein entfernt habe.<br />
„Erzähl noch mehr von früher, Papa!“, drängelt mein Sohn.<br />
„Na gut“, sage ich. „Wenn ich in den Sommerferien bei meiner<br />
Oma zu Besuch war, musste ich sie überallhin begleiten. Sie<br />
ging mit mir zur Post, zum Supermarkt, überallhin. Und sie ging<br />
in etwa so.“ Ich gehe nun so zügig, dass mein Sohn neben mir<br />
hergaloppieren muss.<br />
Er lacht. Höre ich auf, so schnell zu gehen, sagt er: „Мach wieder<br />
so, wie die Oma geht!“<br />
„Ihr seid aber schnell wieder da“, wundert sich meine Frau<br />
als wir zur Haustür hereinkommen. Wir waren keine Stunde weg.<br />
„Im Freibad – da war zu viel Seehundblut“, sagt mein Sohn.<br />
Ich nicke. n<br />
a.posch@rahlstedter-leben.de<br />
Alexander Posch<br />
Alexander<br />
Posch<br />
gebührtiger Hamburger,<br />
Jahrgang '68, Autor<br />
und Familienvater<br />
aus Rahlstedt<br />
Geschichten aus Rahlstedt<br />
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Text: Alexander Posch Foto: Nadine Asfour auf pixabay<br />
Meine Frau arbeitet zu Hause: Homeoffice. Wir stören<br />
und sollen den Nachmittag im Freibad verbringen.<br />
Also gehe ich mit meinem fünfjährigen Sohn in das<br />
Freibad meiner Jugend. Das Bad liegt direkt neben dem Friedhof.<br />
Auf einer großen Reklametafel, die zwischen den beiden öffentlichen<br />
Orten steht, wirbt der Stadtteil-Konditor mit dem Slogan:<br />
'So gut, dass die Toten auferstehen!'. Auf dem Plakat steigt eine<br />
lachende Frau im Bikini aus einer rosafarbenen Torte. Hier in<br />
Rahlstedt sind die Wege kurz. Alles liegt nah beieinander: Vergnügen<br />
und Tod, gestern und heute.<br />
Schwimmt man zu weit hinaus, kitzelt er<br />
einen zunächst mit seinen Barteln,<br />
dann beißt er dem Schwimmer in die<br />
Füße und zieht ihn ins Dunkel hinab.<br />
Als ich jung war, war das Bad nur eine mit Regenwasser vollgelaufene<br />
Tongrube. Vor einiger Zeit hat die Stadt weißen Sand<br />
aufgeschüttet. Die Tongrube heißt jetzt 'Kupa piti' und ist ein<br />
Beach Club, wo die Leute in Liegestühlen am Wasser sitzen und<br />
Cocktails trinken. Alles wirkt noch provinzieller als zu meiner<br />
Zeit.<br />
Am Strand breiten wir unsere Handtücher aus. Mein Sohn<br />
stupst mich an, als wir uns umziehen: „Papa, erzähl von früher,<br />
als du hier schwimmen warst!“ Also erzähle ich von der Eisenbahn,<br />
die auf dem Seegrund verrostet. Und ich erwähne das Flug-<br />
zeug, das im 2.Weltkrieg notlanden wollte, aber im See versank.<br />
Ich berichte von dem riesigen Wels, der tief unten im Schwarzwasser<br />
lebt. Schwimmt man zu weit hinaus, kitzelt er einen zunächst<br />
mit seinen Barteln, dann beißt er dem Schwimmer in die<br />
Füße und zieht ihn ins Dunkel hinab. Und ich erzähle von den<br />
eiskalten Strömungen, die dem See unterirdisch zufließen, so<br />
dass man augenblicklich schockgefrieren und ertrinken kann,<br />
hat man das Pech, in eine solche Strömung zu geraten.<br />
Mein Sohn steht in seiner Badehose direkt am Ufer. Das Wasser<br />
ist zehn Zentimeter von seinen Zehenspitzen entfernt, aber<br />
er macht keine Anstalten sich weiter nach vorne zu bewegen.<br />
„Willst du nicht reingehen?“, frage ich. Mein Sohn schüttelt<br />
den Kopf. Er will ein Eis.<br />
Ich schwimme eine kleine Runde. Mein Sohn bleibt mit seinem<br />
Eis auf dem Handtuch sitzen.<br />
Nach einer Viertelstunde bin ich zurück und trockne mich<br />
ab. Wir packen zusammen.<br />
„Gibt es denn keine guten Geschichten von dem See?“, fragt<br />
mein Sohn, als wir aus dem Freibad gehen. „Etwas mit Tieren?<br />
Aber mit netten Tieren?“<br />
„Doch“, sage ich. „Es gibt eine Seehundgeschichte. Denn einmal<br />
hatte sich ein Seehund ins Freibad verirrt“, erzähle ich. „Das<br />
war ein extremer Winter, als sogar die ins Freibad einfließende<br />
Wandse zugefroren war. Und der See selbst war natürlich auch<br />
zugefroren. Niemand wusste, woher der Seehund kam. Das Tier<br />
lag ganz gemütlich auf den Eisschollen. Und von Zeit zu Zeit<br />
schlüpfte der Seehund durch ein Loch im Eis und fing sich einen<br />
Fisch. Aber dann hat ihn ein verrückter Angler erschossen.<br />
32 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
33
Ausstellung<br />
Die Magie<br />
der Cyanotypie<br />
Eine berührende<br />
Art der Fotografie<br />
Text: Virginie Siems<br />
Seit 25 Jahren widmet sich Thomas<br />
Wedemeyer der Fotografie. Davor<br />
war er Fotoallergiker, doch durch<br />
den Familienzuwachs hat er seine alten<br />
Prinzipien umgestoßen und sich der Fotografie<br />
gewidmet. Angefangen hat er<br />
mit Familienschnappschüssen, Natur-,<br />
Architektur- und Portraitfotografie bis er<br />
schließlich seine eigene Konzeptfotografie<br />
entwickelt hat. Darin nimmt er den<br />
Betrachter, wie in einer Art optischen<br />
Kurzgeschichte, zu verschiedenen Themen<br />
und Ideen an die Hand.<br />
Als Autodidakt hat er sich mit vielen<br />
Techniken und Stilen anderer Fotografen<br />
beschäftigt. Am stärksten geprägt<br />
hat ihn der Fotograf Martin Pudenz aus<br />
Frankfurt, von dem er den Unterschied<br />
zwischen Foto und Bild gelernt hat: Er<br />
hat ihn inspiriert, wie man spielerisch zu<br />
Bildaussagen kommt, die man im Moment<br />
der Aufnahme erreichen wollte und wie<br />
man Stimmungen und Gefühle mit einem<br />
Bild an die Betrachter weiterreicht.<br />
Vor rund vier Jahren begann Thomas<br />
Wedemeyer mit dem alten Edeldruckverfahren<br />
der sogenannten Cyanotypie aus<br />
dem 19. Jahrhundert zu experimentieren<br />
und diese mit der Digitalfotografie zu<br />
kombinieren – zunächst auf Papier, dann<br />
auf Gipsplatten, für die er eine eigene<br />
Technik entwickelt hat. Er verrät uns nur<br />
so viel, als dass es sich um eine geheime,<br />
chemische Rezeptur handelt, die es möglich<br />
macht, dass die Farbe auf der Gipsoberfläche<br />
hält und nicht verschwimmt.<br />
Die Cyanotypie hat Thomas Wedemeyer<br />
begeistert und elektrisiert, denn sie<br />
erzeugt eine Distanz, die zeitgleich eine<br />
enorme Ausdruckskraft versprüht. Damit<br />
hatte er das i-Tüpfelchen entdeckt,<br />
wodurch seine Fotos mit dem Betrachter<br />
in eine starke Verbindung gehen können.<br />
Seine Werke berühren unweigerlich, man<br />
kann sich der Magie nicht entziehen. Das<br />
ist ihm beim Kunstwettbewerb des Kultur-<br />
Werks Rahlstedt im letzten Jahr geglückt.<br />
Die Jury verlieh ihm den ersten Preis für<br />
diese Cyanotypie eines in die Luft springenden<br />
Mädchens, das pure <strong>Leben</strong>sfreude<br />
und Zuversicht ausstrahlt:<br />
Die Gipskachel<br />
– Spezialanwendung<br />
von Thomas Wedemeyer<br />
Ein zeitintensiver Prozess,<br />
weil er aus mehreren<br />
Schleif- und Trocknungsphasen<br />
besteht.<br />
Insgesamt elf Schichten:<br />
u.a. Kachel, Quarzsandklebemischung,<br />
mehrere<br />
Gipslagen, Chemiecocktail<br />
für haltbare Farboberfläche,<br />
eisenhaltige<br />
Farbmischung sowie<br />
eine abschließende<br />
Wachsschicht.<br />
Ausstellung<br />
5. <strong>September</strong><br />
bis 2. Oktober<br />
KulturWerk,<br />
Boizenburger<br />
Weg 7<br />
Die Faszination der Bilder von Thomas<br />
Wedemeyer zieht aber weitere Kreise. Er<br />
hat im Laufe der Zeit gespürt, dass sich<br />
beim Erstellen der Cyanotypien für ihn<br />
ein Ventil öffnet, das Belastungen aus seinem<br />
Berufsalltag nach außen befördert.<br />
Wie so viele Künstler kann auch er damit<br />
die Last, die er auf seinen Schultern trägt,<br />
verarbeiten. So hat sein Hobby eine heilende<br />
Komponente erhalten.<br />
Im KulturWerk Rahlstedt zeigt er eine<br />
Bilderserie, die den Umgang und die Verarbeitung<br />
von Traumatisierungen aufgreift.<br />
Diese Serie ist in den vergangenen<br />
acht Jahren entstanden. Trotz der Schwere<br />
der Thematik ermöglicht die Cyanotypie<br />
den Betrachtern Distanz zu bewahren und<br />
trotzdem eine innere Auseinandersetzung<br />
anzustoßen. Der überwiegende Teil der<br />
Bilder wird als klassische Cyanotypien<br />
auf Aquarellpaper gezeigt, ein kleinerer<br />
Teil als Bilder auf Gipsplatten.<br />
Kürzlich waren seine Werke noch in<br />
der Ausstellung „Verbindungen“ im<br />
Husumer Speicher zu sehen, nun sind<br />
sie gemeinsam mit Werken der <strong>Rahlstedter</strong><br />
Künstlerin Sabine Kisvari im<br />
KulturWerk zu bestaunen.<br />
www.kulturwerk-rahlstedt.de<br />
Was ist Cyanotypie?<br />
n Negativ-Positiv-Kopierverfahren<br />
n Edeldruckverfahren von 1842, erfunden<br />
von: Naturwissenschaftler Sir<br />
John Herschel n Chemiecocktail, der<br />
zitronensaures Eisen enthält und in<br />
der Reaktion auf UV-Licht die tiefblaue<br />
Farbe erzeugtn Objektträger: Papier<br />
Nicht verpassen:<br />
Aktuelle Termine unter www. <strong>Rahlstedter</strong>-leben.de<br />
Unsere Top Five im <strong>September</strong>, Oktober, November<br />
Samstag, 12.9.<br />
Live Zeichnen und<br />
Autogrammstunde<br />
Der Künstler Björn von<br />
Schlippe stellt seine<br />
neuesten Bücher vor.<br />
11 - 13 Uhr n Heymann<br />
im Rahlstedt Center<br />
Samstag, 10.10.<br />
Ausstellung "Ordnungsliebe",<br />
10. bis 20. Oktober<br />
von Katharina Joanowitsch<br />
und Sabine Adam.<br />
Eröffnung um 12 Uhr<br />
n KulturWerk Rahlstedt<br />
*<br />
6.-22.<br />
Sonntag, 13.9.<br />
Schlager und Evergreens<br />
aus den 1920er -<br />
1940er Jahren. Mit<br />
Opernsänger Josef Wendelin<br />
Schäfer und Svetlana<br />
Bisjakova am Klavier<br />
15 - 16:30 Uhr n BiM<br />
Dienstag, 20.10.<br />
Wir sind alle Spinner<br />
Kindertheater ab 5 J. mit<br />
dem „Theater Triebwerk“<br />
Kinder 3 €, Erw. 4 €<br />
bitte reservieren *<br />
15:30 - 16:30 Uhr n BiM<br />
Freitag, 18.9.<br />
Wilde Zeiten<br />
Musik und Geschichten<br />
aus den 1920er Jahren<br />
mit Roland Prakken und<br />
den Ukulele Alley Cats<br />
19 - 21:30 Uhr n BiM<br />
Donnerstag, 22.10.<br />
Björn von Schlippe<br />
Live Zeichnen und<br />
Eröffnung der<br />
Cartoonausstellung<br />
(bis zum 5. November)<br />
n KulturWerk Rahlstedt<br />
Dienstag, 22.9.<br />
Monster & Gesponster<br />
Kindertheater mit dem<br />
„Theater Wolkenschieber“<br />
für Kinder ab 4 Jahren-<br />
Kinder 3 €, Erw. 4 €<br />
bitte reservieren *<br />
15:30 - 16:30 Uhr n BiM<br />
Freitag, 23.10.<br />
Selfies für Blindschleichen<br />
mit Kerim Pamuk<br />
Kabarettprogramm<br />
über unsere wunderbare<br />
postmoderne Welt!<br />
12 €, 20 - 22 Uhr n BiM<br />
Veranstaltungen<br />
Freitag, 30.9.<br />
Waldbaden – Shinrin<br />
Yoku, Eintauchen in die<br />
Atmosphäre des Waldes<br />
mit Naturpädagogin<br />
Angela von der Geest,<br />
bitte anmelden *<br />
16 - 19 Uhr n Höltigbaum<br />
Samstag, 24.10.<br />
Musikalische Lesung<br />
The Legend of Sleepy<br />
Hollow von W. Irving mit<br />
Marlena Voigts, Sylvia Zarnack<br />
und Helmut Stuarnig<br />
19:30 Uhr n KulturWerk<br />
Kulturwerk Rahlstedt n Boizenburger Weg 7 n www.kulturwerk-rahlstedt.de<br />
BiM n Saseler Str. 21 n Tel. 040.678 91 22 n kontakt@bim-hamburg.de n www.bim-hamburg.de<br />
Haus der Wilden Weiden n Anmeldung: Info@Haus-der-Wilden-Weiden.de n Tel. 040.18 04 48 60 11 n www.hoeltigbaum.de<br />
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Auf unserer Website<br />
können Sie selbständig<br />
und kostenfrei<br />
Ihre Veranstaltung<br />
ganzjährig eintragen!<br />
Die „Säule der<br />
Verbundenheit"<br />
wird bald in der<br />
Dankeskirche<br />
ausgestellt.<br />
November Support your local artist<br />
K u n s t d a t i n g i m K ü n s t l e r h a u s O h l e n d o r f f t u r m<br />
Das Künstlerhaus Ohlendorffturm erweitert dieses Jahr die<br />
Offenen Ateliers zu einer Ausstellung. Kunstinteressierte können sich<br />
in diesem Zeitraum zu einem Atelierbesuch und persönlicher Begegnung<br />
mit den Künstler*innen, telefonisch oder online anmelden.<br />
Ein virtueller Rundgang durch die Ausstellungen ist in Vorbereitung.<br />
www.kuenstlerhaus-ohlendorffturm.de<br />
Telefon (v.l.n.r.)<br />
Björn von Schlippe_0179 3909233<br />
Barbara Koch_0162 1001179<br />
Hans Heller_0172 4126095<br />
Tomasz Paczewski_0171 9238885<br />
Olav Schmidt_0171 5440420<br />
Jens Wehde_0179 9960799<br />
34 <strong>Rahlstedter</strong> <strong>Leben</strong> 03/<strong>2020</strong><br />
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