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Futteraufnahme und Leistung von Milchkühen

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52 Tier BAUERNBLATT l 17. März 2012 ■<br />

tionen wechselten (Cross-over). So<br />

wurde letztlich jede Grasvariante<br />

bei jeder Tiergruppe getestet.<br />

Nährstoffgehalte <strong>und</strong><br />

Rationsgestaltung<br />

Die Folgeaufwüchse wurden in<br />

den entsprechenden Silos übereinander<br />

siliert, sodass sich für den Fütterungsversuch<br />

mit den Folgeaufwüchsen<br />

eine diploide Mischsilage ergab,<br />

die aus 56 %des zweiten Aufwuchses,<br />

33 %des dritten Aufwuchses <strong>und</strong><br />

11 % des vierten Aufwuchses bestand.<br />

Die tetraploide Mischsilage bestand<br />

aus 52 % des zweiten Aufwuchses<br />

<strong>und</strong> 48 %des dritten Aufwuchses<br />

(Anteile der Schnitte an der<br />

Gesamtsilage bezogen auf die TM).<br />

Während der gesamten Versuchszeiträume<br />

wurden die Grassilagen wöchentlich<br />

beprobt.<br />

Das Gemisch aus dem zweiten<br />

<strong>und</strong> dritten Schnitt der tetraploiden<br />

Grassilage wies einen um fast 2%<br />

niedrigeren Eiweißgehalt <strong>und</strong> etwas<br />

höhere Gehalte an Zellwandbestandteilen<br />

auf als die Mischung<br />

aus dem zweiten, dritten <strong>und</strong> vierten<br />

Schnitt der diploiden Silage. Die<br />

Energiegehalte unterschieden sich<br />

jedoch im Gegensatz zu den Silagen<br />

des ersten Aufwuchses kaum (Übersicht<br />

1).<br />

Die in der Ration darüber hinaus<br />

eingesetzte Maissilage sowie die<br />

Kraftfuttermischung (aus Roggen,<br />

melassierten Trockenschnitzeln,<br />

zum Teil geschütztem Raps- <strong>und</strong> Sojaextraktionsschrot<br />

<strong>und</strong> Körnermais)<br />

waren für beide Versuchsgruppen<br />

identisch.<br />

Einzig ein Ausgleich des niedrigeren<br />

Eiweißgehaltes der tetraploiden<br />

Grassilage wurde mittels einer<br />

geringfügigen Menge an Futterharnstoff<br />

<strong>und</strong> geschütztem Sojaextraktionsschrot<br />

vorgenommen<br />

(Übersicht 2).<br />

Die geringere Energiedichte in<br />

den später geernteten tetraploiden<br />

Grassilagen der Folgeaufwüchse<br />

spiegelt sich auch in den Rationen<br />

wider, wenngleich der Unterschied<br />

letztlich geringer ausfiel als beim<br />

Fütterungsversuch mit den Grassilagen<br />

des ersten Schnittes.<br />

Die<br />

Versuchsergebnisse<br />

Die <strong>Futteraufnahme</strong> war im Versuch<br />

mit den Folgeschnitten 2010<br />

insgesamt um zirka 1kgniedriger<br />

<strong>und</strong> die Milchleistung um fast<br />

0,5 kg ECM/Tag geringer als im Versuch<br />

mit den ersten Aufwüchsen. In<br />

beiden Versuchen waren die tägliche<br />

<strong>Futteraufnahme</strong> <strong>und</strong> Milchleis-<br />

Übersicht 1: Rohnährstoff- <strong>und</strong> Energiegehalte der Grassilagen<br />

(Beprobung während des Fütterungsversuches; nasschemische Untersuchung)<br />

Merkmal Einheit<br />

TM<br />

XA<br />

XP<br />

XF<br />

ADF org<br />

NDF %TM 50,4 55,7 45,7<br />

Zucker<br />

XL<br />

nXP<br />

RNB<br />

ME<br />

NEL<br />

ELOS<br />

Übersicht 2: Komponenten <strong>und</strong> chemische Zusammensetzung der gefütterten Rationen<br />

Futtermittel Einheit<br />

GS 1.Schnitt 2010 diploid<br />

GS 1.Schnitt 2010 tetraploid<br />

GS 2.Schnitt 2010 diploid<br />

GS 3.Schnitt 2010 diploid<br />

GS 4.Schnitt 2010 diploid<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

GS 2.Schnitt 2010 tetraploid kg TM/Tag<br />

GS 3.Schnitt 2010 tetraploid<br />

Maissilage<br />

Kraftfuttermischung<br />

SoyPass<br />

Harnstoff<br />

Kennwert<br />

TM-Gehalt<br />

Energie, NEL<br />

XP<br />

nXP<br />

UDP<br />

RNB<br />

Rohfaser<br />

ADF<br />

NDF<br />

Zucker<br />

Stärke<br />

Fett<br />

%<br />

%TM<br />

%TM<br />

%TM<br />

%TM<br />

%TM<br />

%TM<br />

g/kg TM<br />

g/kg TM<br />

MJ/kg TM<br />

MJ/kg TM<br />

%TM<br />

26,0<br />

10,2<br />

15,7<br />

25,5<br />

28,3<br />

1. Schnitt<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

kg TM/Tag<br />

%<br />

21,4<br />

10,5<br />

11,9<br />

28,3<br />

31,5<br />

MJ/kg TM<br />

%der TM<br />

g/kg TM<br />

%des XP<br />

g/kg TM<br />

%der TM<br />

%der TM<br />

%der TM<br />

g/kg TM<br />

g/kg TM<br />

%der TM<br />

7,16<br />

5,02<br />

8,27<br />

40,4<br />

7,2<br />

17,5<br />

1. Schnitt<br />

mittel/diploid spät/tetraploid<br />

163<br />

23,3<br />

1,9<br />

16,3<br />

19,8<br />

37,3<br />

51<br />

208<br />

2,9<br />

Folgeschnitte<br />

mittel/diploid spät/tetraploid mittel/diploid spät/tetraploid<br />

2,7<br />

3,1<br />

143,0<br />

2,3<br />

10,5<br />

6,3<br />

70,1<br />

2,3<br />

2,6<br />

125,0<br />

-1,1<br />

9,6<br />

5,6<br />

62,5<br />

33,7<br />

13,8<br />

14,1<br />

24,7<br />

26,9<br />

34,0<br />

11,7<br />

12,2<br />

26,1<br />

28,4<br />

48,7<br />

Variante mit Grassilage<br />

6,65<br />

4,95<br />

8,14<br />

0,28<br />

0,05<br />

37,3<br />

7,0<br />

17,3<br />

161<br />

24,8<br />

1,9<br />

16,8<br />

20,5<br />

38,4<br />

51<br />

209<br />

2,8<br />

5,01<br />

2,95<br />

1,04<br />

4<br />

7,91<br />

42,9<br />

7,0<br />

17,0<br />

Folgeschnitte<br />

mittel/diploid spät/tetraploid<br />

Übersicht 3: <strong>Futteraufnahme</strong>, geschätzte Verdaulichkeit der Ration <strong>und</strong> <strong>Leistung</strong>sparameter<br />

Merkmal Einheit<br />

<strong>Futteraufnahme</strong><br />

Wiederkaudauer<br />

Verdaulichkeit<br />

Milchmenge<br />

Milchfettgehalt<br />

Milcheiweißgehalt % 3,50 a<br />

ECM<br />

Milchharnstoffgehalt<br />

kg TM/Tier <strong>und</strong> Tag<br />

min/Tag<br />

%der organ. Masse<br />

kg/Tier <strong>und</strong> Tag<br />

%<br />

kg/Tier <strong>und</strong> Tag<br />

mg/kg<br />

20,5 a<br />

418 a<br />

77,7 a<br />

30,9 a<br />

4,05 a<br />

30,0 a<br />

243 a<br />

5,3<br />

2,9<br />

135,8<br />

0,9<br />

10,1<br />

6,1<br />

67,7<br />

1. Schnitt<br />

5,2<br />

2,5<br />

130,7<br />

-1,5<br />

10,0<br />

6,0<br />

67,2<br />

Mittel/diploid Spät/tetraploid<br />

Variante mit Grassilage<br />

20,1 b<br />

431 b<br />

77,2 b<br />

30,5 b<br />

3,97 b<br />

3,45 b<br />

29,5 b<br />

256 b<br />

tung der Kühe mit den später geernteten,<br />

tetraploiden Grassilagen<br />

etwas geringer (Übersicht 3).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der deutlicheren Unterschiede<br />

in der Qualität der Silagen<br />

des ersten Aufwuchses beider<br />

Varianten war die Differenz in <strong>Futteraufnahme</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Leistung</strong> im ersten<br />

Versuch aber größer als mit den<br />

Silagen der Folgeaufwüchse.<br />

Des Weiteren wurden im Versuch<br />

mit den Silagen der ersten Aufwüchse<br />

jeweils zum Ende der 50-tägigen<br />

Versuchsabschnitte <strong>von</strong> allen<br />

Tieren Kotproben gewonnen <strong>und</strong><br />

auf ihren Stickstoffgehalt hin analysiert.<br />

Da eine höhere Verdaulichkeit<br />

zu einer vermehrten Ausscheidung<br />

<strong>von</strong> mikrobiellem Protein<br />

führt, zeigen Unterschiede im Stick-<br />

19,4 a<br />

382 a<br />

-<br />

30,4 a<br />

4,06<br />

3,47<br />

29,8<br />

234 a<br />

165<br />

24,6<br />

0,8<br />

17,0<br />

20,4<br />

35,4<br />

60<br />

167<br />

3,2<br />

Folgeschnitte<br />

4,65<br />

4,35<br />

4<br />

7,47<br />

0,35<br />

0,08<br />

42,4<br />

6,9<br />

17,6<br />

166<br />

25,2<br />

1,6<br />

17,5<br />

21,1<br />

36,4<br />

60<br />

163<br />

3,0<br />

Mittel/diploid Spät/tetraploid<br />

19,2 b<br />

399 b<br />

-<br />

30,1 b<br />

4,09<br />

3,47<br />

29,6<br />

259 b

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