22.12.2012 Aufrufe

Protokoll Über Dach und Fach 2008 - Philipp-Holzmann-Schule

Protokoll Über Dach und Fach 2008 - Philipp-Holzmann-Schule

Protokoll Über Dach und Fach 2008 - Philipp-Holzmann-Schule

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Protokoll</strong> <strong>Über</strong> <strong>Dach</strong> <strong>und</strong> <strong>Fach</strong> <strong>2008</strong><br />

Montag, 11.2.<strong>2008</strong> vormittags<br />

Hr. Hain (Geschäftsführer des LV Hessen) <strong>und</strong> Hr. Reuter (LAG) begrüßen die Teilnehmer an der Veranstaltung.<br />

Auftaktreferat von Herrn Michael Giebler, / Techn. K<strong>und</strong>enberater der Firma KME Germany AG (KME)<br />

Vorstellung der Produktpalette,<br />

Neue Produkte:<br />

CuZn 15 / gelbliche Patina / harte Oberfläche<br />

CuAl 15 / goldfarben <strong>und</strong> bleibt "gold"<br />

Lochfassaden Parkhäuser / Wohnungsbau / Lochbleche mit 63 % Lüftungsöffnung<br />

Systeme:<br />

Stehfalzdeckung mit baupraktische Beispielen,<br />

Leistenfalz (weniger Probleme bei thermischen Ausdehnungen / starke Strukturierung / gleiche Regeln<br />

wie Stehfalztechnik)<br />

Schindeldeckung ab 25 Grad RDN / großformatige Rechteckelemente 430/600 600/600<br />

Profilbahnen: geringe <strong>Dach</strong>neigung, selbsttragend<br />

Sanierung:<br />

Ausdehnungsfehler bei dem größten Teil der Dächer, die saniert werden müssen,<br />

Risse durch Stauchung<br />

Werkstoff Kupfer:<br />

Der Mensch benötigt 0,3g Cu/Tg als Spurenelement.<br />

Cu-Ableitung in Teich / Folge Fischsterben durch Änderung des PH-Wertes,<br />

Cu-First / Moosfreiheit? / nur ca. 20cm durch ph-Änderung / danach zu starke Verdünnung des<br />

Wassers.<br />

Abbaugebiete: Chile, Kasachstan, USA / 2 % Cu im Erz / starke Umweltprobleme<br />

Elektrolyseverfahren Platten von 10 – 15 mm<br />

Kupferblech im Bauwesen 40 % neues Material / 60 % recyceltes Material<br />

Walzblech als fertiges Produkt 0,5 bis 1,0cm für <strong>Dach</strong>bereiche<br />

DIN EN 1172 1996<br />

Physikalische Eigenschaften:<br />

Dichte 8,93 g<br />

Schmelzpunkt 1083 Grad<br />

Ausdehnungskoeffizient: 1,7mm / m bei 100 o ∆t / Es entsteht ein Druck von ca. 2t<br />

Verträglichkeit mit anderen Baustoffen:<br />

Edelstahl <strong>und</strong> Blei unproblematisch,<br />

Alu nur wenn dies beschichtet oder anodisiert (also wenn die Oberfläche nicht elektrisch leitend) ist,<br />

Zink <strong>und</strong> Stahl korrodiert<br />

Blau-Grün Färbung: Salz /alkalische Ausschwemmungen aus den Steinen / mit viel Wasser abbürsten<br />

Bitumenkorrosion: es kann sich keine Oxidschicht bilden<br />

Saure Abbauprodukte: z.B. über Mansarde oder Bitumenabdichtung / schnelle Korrosion (1 Jahr)<br />

Fassadenverschmutzung durch über Cu ablaufendes Wasser / Abstand beachten<br />

Oxidationsverhalten:<br />

bleibt 5 Jahre konstant<br />

danach bis 1 Jahr braun<br />

Grünfärbung 5-20 Jahre: aggressiver in Küstennähe oder Stadt<br />

Kuppelbauten werden schneller grün<br />

Dauer der Grünfärbung = Dauer des Regenwassers das auf Oberfläche einwirkt<br />

Luftinhaltstoffe + Feuchte = Cu-Oxidschicht<br />

Abtrag pro Jahr 1/10.000 mm Haltbarkeit von 150 Jahre<br />

Oxidation durch Fingerabdrücke = Reaktion auf Schweiß, da Feuchtigkeit dort abgewiesen wird/<br />

nach ca. einem Jahr weg<br />

Künstliches Patinieren: sofort grün / Säuren wie Lötwasser / Heringslake / Pferdeurin/ regnen ab!


Grünspan : Essigsäure u. Cu<br />

Patina ist kein Grünspan<br />

Faulgaskorrosion in Abfallrohren wenn keine Entlüftung / wenn Eichenlaub vermodert<br />

Blau-Lila Verfärbung nur optische Störung<br />

<strong>Dach</strong>konstruktionen:<br />

Luftdichtheit von innen notwendig um Feuchtigkeit nicht nach außen lassen / Luftdichtheitsebene!<br />

Stehfalzdach (sd-Wert ≥70m)<br />

Belüftete Konstruktion ab 15 Grad<br />

belüftete Konstruktionen sind besser als unbelüftete<br />

Befestigung <strong>und</strong> Verlegung:<br />

Tragkonstruktion: Holzschalungsbretter ≥ 24 mm<br />

OSB + Trennlage<br />

FZ-Platten (bei Brandschutz)<br />

Trapezbleche (kunststoffbeschichtet!)<br />

Spanplatten sind ungeeignet<br />

Trennschicht:<br />

wg. Korrosionsgefahr nicht erforderlich<br />

Notdeckung: V13, Schweißbahn, diff.-offenen Folie, PE-Folie<br />

unbelüfteten <strong>Dach</strong> / immer / Folie sd ≤ 2m<br />

bei Zink bis 15 o Trennlage mit Dränagefunktion<br />

belüftetes <strong>Dach</strong>: Dampfsperre ≥100m / sonst Nachweis<br />

Befestigung:<br />

Maschinen- u. Hosenhafte: bis 10,00m Scharenlänge<br />

Spezialschiebehafte bis 20,00m<br />

Bis 3,00m Festhafte<br />

Festhaftbereich: Neigungsabhängig: Je steiler desto weiter nach oben wg Gewicht (wie<br />

Rheinzink)<br />

Konstruktionsabhängig: Bsp. Kamin<br />

Befestigungsmittel: gerauhte Cu-Stifte 2,8 x 25<br />

Edelstahlschrauben: 4,0 x 25<br />

Edelstahlklammern: 1,5 x 10 x 25<br />

Bechernieten 3,2 mm<br />

Schieferstifte wg Feuchtigkeitsbildung verboten<br />

Haftanzahl: Innenbereich 4 Stck / m<br />

Randbereich 4 Stck / m<br />

Eckbereich 7 Stck / m<br />

Blechbreite ≤ 600 mm wg. Wellenbildung<br />

Temp.-bedingte Ausdehnung in Querrichtung durch 3-5 mm Luft zwischen den Scharen ermöglichen.<br />

Schnittkanten müssen nachbehandelt werden!<br />

Montag, 11.2.<strong>2008</strong> nachmittags<br />

Praxis-AG<br />

Es werden folgende Inhalte behandelt:<br />

Werkzeugk<strong>und</strong>e<br />

Weichlöten mit Kupfer<br />

Materialverhalten<br />

Stehfalzdeckung (Arbeitsschritte / Arbeitshinweise)<br />

Anfertigung von Probestücken (Anschauungsstücke für den Unterricht)<br />

Fotoaufnahmen für Power-Point-Vortrag<br />

„Theorie-AG“<br />

Der Sachverständige im Landesinnungsverband Herr Held stellt an ausgesuchten Beispielen die Wirkung<br />

von Baufehlern auf die Baukonstruktion dar. Insbesondere wurde auf die mangelhaft ausgeführte Verlegung<br />

von Dampfsperren hingewiesen, die zu massiven Bauschäden führte.<br />

Als besonders lohnenswerten Anschauungsort stellt Herr Held das Baumedienzentrum Düren vor.<br />

Näheres ist auf der Homepage des Baumedienzentrums http://www.bau-medien-zentrum.de/ zu finden.


Dienstag, 12. 02.<strong>2008</strong>, vormittags<br />

Heinz König stellt an einem Unterrichtsbeispiel aus dem Lernfeld 15 die Vermittlung wesentlicher Begriffe<br />

aus der Bauphysik dar.<br />

Wärmeübertragung, Taupunktlage, Wärmedurchgang, U-Wert, ...<br />

Die Vermittlung der Begriffe erfolgt zum Teil mit Hilfe eines zu erstellenden Excel-Programmes, mit dem die<br />

geforderten Dämmschichtdicken ermittelt werden können.<br />

Im Weiteren wurden die Inhalte des Lernfeldes 16 auf ihren Bezug zum Themenbereich Bauphysik betrachtet<br />

<strong>und</strong> eine Zuordnungstabelle erstellt.<br />

Dienstag, 12. Februar, nachmittags<br />

Weiterarbeit in den Gruppen wie am Vormittag.<br />

Am Ende des Tages stellten die Arbeitsgruppen die einzelnen Ergebnisse vor. Sie wurden in einer Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />

bewertet.<br />

Den Teilnehmern wird am Ende des Lehrgangs eine CD mit allen wichtigen Informationen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Eindrücke der Teilnehmer über die Fortbildung wurden in einer abschließenden Reflektionsr<strong>und</strong>e zusammengefasst.<br />

Mittwoch 13.02.<strong>2008</strong><br />

In einer Diskussionsr<strong>und</strong>e zum Strategischen Ziel 4 im Ausbildungsberuf <strong>Dach</strong>decker stellten die Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer von 6 Berufsschulen in Hessen ihre Erfahrungen mit diesem Arbeitsbereich vor.<br />

In der folgenden <strong>Über</strong>sicht werden stichwortartig die Darstellungen zusammengefasst.<br />

Darmstadt, Peter-Behrens-<strong>Schule</strong><br />

an der <strong>Schule</strong> werden 7 SZ4-Berufe ausgebildet<br />

es wurde an der <strong>Schule</strong> eigens für das strategische Ziel 4 eine Stelle eingerichtet <strong>und</strong> besetzt<br />

es werden Workshops für das Leseverständnis durchgeführt<br />

bei den <strong>Dach</strong>deckern wird eine Eingangsdiagnose für Rechenfertigkeiten durchgeführt<br />

bei Beratungsgesprächen, in denen die Selbsteinschätzung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wichtig ist,<br />

werden Anregungen <strong>und</strong> Hilfen genannt<br />

es wird eine gezielte Prüfungsvorbereitung durchgeführt<br />

Frankfurt, <strong>Philipp</strong>-<strong>Holzmann</strong>-<strong>Schule</strong><br />

der <strong>Schule</strong> werden unterrichtswirksame St<strong>und</strong>en vom Schulamt zugeteilt, die für Förderunterricht verwendet<br />

werden<br />

es wird ein anschaulicher handlungsorientierter Unterricht durchgeführt<br />

Kooperation mit dem BTZ unterstützt den handlungsorientierten Hintergr<strong>und</strong><br />

die Klassen werden nach dem Klassenlehrerprinzip unterrichtet (ein Kollege begleitet die Klasse von der<br />

Einschulung bis zur Prüfung)<br />

Klassen werden „klein“ gehalten<br />

Methodenschulung in der Gr<strong>und</strong>stufe<br />

Leseverständnis stellt ein großes Problem dar, insbesondere bei den Prüfungen<br />

geringe sichere Vorkenntnisse der Auszubildenden<br />

Friedberg; Johann-Phillipp-Reis-<strong>Schule</strong><br />

in einer Einstiegswoche wird ein Methodentraining durch geführt<br />

am 2ten Berufsschultag findet eine praxisorientierte Ausbildung für eine Klassenhälfte in der Werkstatt<br />

statt<br />

die andere Hälfte der Klasse erhält Förderunterricht im Rechnen<br />

durch Klassenteilung ist ein intensive Beschulung der Gruppen möglich<br />

der Zusatztag wird in jeder Klasse gegeben<br />

in einer Klasse unterrichten nur 2 Lehrer alle Fächer<br />

der Rechentest Equal wird eingesetzt<br />

der Erfolg hängt von der Zusammensetzung der Lerngruppe ab


Kassel Walter-Hecker-<strong>Schule</strong><br />

Eingangsdiagnose <strong>und</strong> Prozessdiagnose werden eingesetzt <strong>und</strong> weiter entwickelt<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erhalten neben der Beratung im Unterricht eine ausführliche Beratung nach<br />

einem halben Jahr <strong>und</strong> eine weitere Beratung nach der Zwischenprüfung<br />

Beratungsgr<strong>und</strong>lage sind auch Einschätzungen der Ausbilder in der ÜLU <strong>und</strong> eine Selbsteinschätzung<br />

Förderung soll nach den Wünschen des SSA im Regelunterricht stattfinden<br />

statt Zusatztag wird versucht mit möglichst kleinen Schülerzahlen pro Klasse zu arbeiten<br />

in kleineren Klassen ist die Betreuung <strong>und</strong> Förderung möglich<br />

Während der Lernfelder 13, 14 <strong>und</strong> 15 findet eine gezielte Wiederholung <strong>und</strong> Vorbereitung auf die Prüfung<br />

statt<br />

kein Klassenlehrerprinzip, erschwert den Zugang zum zu fördernden Schüler<br />

viele Absprachen belasten die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

Korbach, Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />

die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen arbeiten in kleinen Klassen<br />

Blockweise wird ein 2ter Berufsschultag zur Lese- <strong>und</strong> Rechenförderung verwendet (wird eher schlecht<br />

von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern angenommen)<br />

Wenig Eingangstests<br />

Diagnose erfolgt vornehmlich während des Unterrichts als Prozessdiagnose<br />

in den Klassen gibt es eher keine „Ausreißer“ nach oben, die Förderung wird allen Schülern erteilt<br />

Marburg, Adolf-Reichwein-<strong>Schule</strong><br />

das SSA hat Unterrichtsst<strong>und</strong>en für SZ4 zur Verfügung gestellt<br />

die <strong>Schule</strong> hat dadurch eine externe Lehrkraft für PoWi eingestellt<br />

frei werdende St<strong>und</strong>en der <strong>Fach</strong>kollegen werden in Förderst<strong>und</strong>en verwendet<br />

fachlicher Förderunterricht für die schwächsten Schüler<br />

zusätzliche Unterrichtsst<strong>und</strong>en außerhalb der Unterrichtszeit werden schlecht angenommen<br />

in der Zukunft sollen zwecks besserer Betreuung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Klassen von 2 Kollegen<br />

betreut werden<br />

Erfolge sind abhängig von der Zusammensetzung der Klasse<br />

Wetzlar, Werner-von-Siemens-<strong>Schule</strong><br />

Tests in Mathematik werden durchgeführt<br />

die Klassen werden zusätzlich unterrichtet<br />

das SSA gibt Geld an die <strong>Schule</strong> mit dem Förderunterricht für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erteilt wird<br />

teilweise wird der Zusatzunterricht über von der Schulleitung geduldetet Vorarbeit erteilt<br />

im 3ten Ausbildungsjahr erfolgt eine Prüfungsvorbereitung am 2ten Berufsschultag<br />

Als wichtig erachteten die Teilnehmer:<br />

mehr unterrichtwirksame St<strong>und</strong>en in den Klassen erteilen<br />

Gruppenerfahrungen <strong>und</strong> Sozialverhalten fördern<br />

pädagogisch orientierte St<strong>und</strong>enpläne erstellen<br />

selbständiges Arbeiten fördern<br />

Unterrichtsräume für differenziertes Arbeiten schaffen<br />

Methodentraining fördert individuelles Lernen<br />

unterrichtliche Freiheiten dem Lehrer überantworten, „Nichts aufdrücken“<br />

Prüfungen weiterhin über die <strong>Schule</strong>n in Absprache mit den regional eingesetzten Prüfungsausschüssen<br />

erstellen lassen<br />

Herr Schäfer, Landeslehrlingswart, gibt am Ende der Veranstaltungen noch einen kleinen Ausblick auf die<br />

Zukunft in der Berufsausbildung zum <strong>Dach</strong>decker.<br />

Die Verantwortlichen in den Innungen rechnen mit einem Rückgang der Ausbildungszahlen im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk.<br />

In 10 Jahren wird nur noch die Hälfte der Auszubildenden erwartet.


Die Ausbildungsordnung für den Ausbildungsberuf <strong>Dach</strong>decker sollte nach den Wünschen des Zentralverbandes<br />

überarbeitet werden. Damit soll eine bedarfsgerechte Ausbildung <strong>und</strong> Spezialisierung ermöglicht<br />

werden.<br />

Ein solcher Antrag soll gestellt werden, sobald die Gewerkschaften zustimmen (Sommer <strong>2008</strong>). Sollten die<br />

Gewerkschaften weiterhin eine abweisende Haltung einnehmen, soll die Änderung der Ausbildungsverordnung<br />

über ein Anhörungsverfahren eingeleitet werden.<br />

Begrüßt wird die bisherige <strong>und</strong> zukünftige Zusammenarbeit der Lernorte.<br />

Die Teilnehmer wollen im kommenden Jahr den Bereich der Abdichtung näher betrachten. Die Fortbildung<br />

soll vom 09. Februar bis 11. Februar 2009 stattfinden.<br />

Für die Landesarbeitsgemeinschaft <strong>Dach</strong>decker<br />

Kurt Reuter, 18. Februar <strong>2008</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!