• Gute Beziehungen wollen gepflegt sein • Wie setzten wir ...
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<strong>Gute</strong> <strong>Beziehungen</strong> sollst du nicht aufs<br />
Spiel setzen!<br />
Von Thomas Müller *<br />
Endlich! Nach Tagen bricht die Sonne<br />
wieder durch die Hochnebeldecke.<br />
Genau zum Zeitpunkt, den<br />
Guggi und ich für unser Gespräch<br />
vereinbart hatten. Wir beschliessen,<br />
das Gespräch bei einem Spaziergang<br />
entlang der Aare zu führen.<br />
Ich weiss, dass Guggi Schmitter aktiv<br />
in einer Guggenmusik mit<strong>wir</strong>kt.<br />
Meine erste Frage lautet deshalb,<br />
was denn Fasnacht für sie bedeute.<br />
Guggi denkt kurz nach und antwortet<br />
mit einem Bild: Seit zehn Jahren<br />
kennzeichne sie jeden Schmutzigen<br />
Donnerstag in ihrer Agenda gross<br />
und farbig mit dem Wort «Jupppiii!»<br />
und jeden Aschermittwoch mit «Oh<br />
jeee!». Fasnacht sei für sie Farbe,<br />
Kreativität und Musik. Sie ist aktives<br />
Mitglied der Speuzer Moskitos, einer<br />
Guggenmusik in Erlinsbach. Acht<br />
Wochenenden in Folge waren dieses<br />
24 1/05<br />
Ursula «Guggi» Schmitter, Fachlehrkraft für Textiles Werken bei zeka, ist<br />
dieses Porträt gewidmet. Beziehungsgestaltung – was hat sie dazu zu<br />
sagen? <strong>Wie</strong> lebt sie sie in Freizeit, Familie und Beruf?<br />
Jahr für Auftritte in der halben<br />
Schweiz reserviert. Aus dem gemeinsamen<br />
Musizieren schöpft Guggi<br />
ihre Energie. Früher habe sie die Lyra<br />
zum Klingen gebracht, doch jetzt,<br />
seit sie Horn spiele, höre sie die<br />
Musik nicht nur, sondern spüre sie<br />
tief in sich drin. Das löse bei ihr ein<br />
unbeschreibliches Glücksgefühl aus.<br />
Guggi Schmitter investiert in ihr<br />
Hobby viel Zeit: Proben finden rund<br />
ums Jahr statt, ab August sogar<br />
zweimal wöchentlich, zudem ist sie<br />
aktiv involviert beim Ausstudieren,<br />
Kreieren und Zuschneiden der jährlich<br />
neu gestalteten Kostüme.<br />
Auf dem Philosophenweg sind <strong>wir</strong><br />
entlang der Aare bis fast zur Kettenbrücke<br />
gelangt. Wir haben Lust auf<br />
einen Kaffee und verlassen deshalb<br />
das Ufer der Aare, um den malerischen<br />
Weg hinauf zum Schlossplatz<br />
zu nehmen.<br />
Auch bezüglich Beziehungsgestaltung<br />
macht Guggi in der Fasnachtsmusik<br />
vielfältige Erfahrungen: Vierzig<br />
Mitglieder <strong>wir</strong>ken aktiv mit im<br />
Verein. Schön sei, dass dabei der berufliche<br />
Hintergrund keine Rolle<br />
spiele. Bänkler, Beamtin, Handwerker<br />
oder Lehrerin, alle hätten das<br />
verbindende Ziel des gemeinsamen<br />
Musizierens und Feierns. Für sie persönlich<br />
ständen die Musik und das<br />
Tanzen im Zentrum. «In Luzern»,<br />
schwärmt sie, «badest du förmlich in<br />
der Musik! Sie ist überall – um dich<br />
herum und in dir drin! Unbeschreiblich!»<br />
Wir sind beim Restaurant Krone angelangt.<br />
Die Atmosphäre dieses genossenschaftlich<br />
geführten Restaurants<br />
gefällt Guggi Schmitter, auch<br />
wenn die häufigen Wirtewechsel<br />
Konstanz im Konzept vermissen lassen.<br />
Konflikte werden auch in der Guggenmusik<br />
ausgetragen, wenn auch<br />
nicht immer mit der von Guggi angestrebten<br />
Offenheit und Ehrlichkeit.<br />
Das ist ihr wichtig: Dass Konflikte benannt<br />
werden, respektive benannt<br />
werden dürfen, dass sie fair ausgetragen<br />
werden und die Beteiligten<br />
eine konstruktive Lösung <strong>wir</strong>klich<br />
anstreben. Das gilt nicht nur für die<br />
Guggenmusik, sondern auch für das<br />
berufliche und das private Umfeld.<br />
Beziehungsgestaltung ist ein aktiver<br />
Prozess, der gelebt werden muss.<br />
Deshalb gilt für sie überall: «<strong>Gute</strong>