Verfahrenstechnik 9/2020
Verfahrenstechnik 9/2020
Verfahrenstechnik 9/2020
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19098<br />
09<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
September <strong>2020</strong><br />
ZUVERLÄSSIG<br />
IM BLICK<br />
Modulare Thermometer für mehr Sicherheit<br />
in anspruchsvollen Prozessen
EDITORIAL<br />
Show must go on<br />
Würden Sie das Jahr <strong>2020</strong> auch am liebsten möglichst schnell beenden und abhaken?<br />
Zugegeben, seit Mitte März fühlt es sich so an, als ob wir in Zeitlupe und mit angezogener<br />
Handbremse durchs Leben gehen. Es wird aufgeschoben und abgesagt, gekürzt und<br />
gespart, eingeschränkt und verboten, distanziert und getrennt. Aber die erzwungene<br />
Verlangsamung hat auch Vorteile, weil sie Zeit für eine Neuorientierung und für ein<br />
Umdenken geschaffen hat. Es sind zum Teil spannende Alternativen in der Zusammenarbeit<br />
und in der Kommunikation entstanden, manche Firmen haben sogar völlig neue<br />
Produkte und Geschäftsmodelle für sich entdeckt. Vor allem die Veranstalter sind extrem<br />
gefordert und müssen neue Konzepte und Formate entwickeln. Irgendwie muss es ja<br />
weitergehen mit der „Show“ – mit dem Sehen und Gesehenwerden. Vieles lässt sich<br />
online durchführen, aber eben nicht alles. Die für Ende September geplante<br />
Powtech wurde erst als Special Edition angekündigt, dann aber doch abgesagt,<br />
die Brau steht im Moment noch als Präsenzmesse für den 10. November, die<br />
SPS wird ausschließlich virtuell ablaufen.<br />
Auch wir überlegen ständig, wie wir den fehlenden Austausch auf den<br />
Messen ersetzen können. Und da wir uns am meisten auf das zur Powtech<br />
noch recht junge Thema Additive Fertigung gefreut haben, ist das unser<br />
Highlight in dieser Ausgabe. Ab Seite 28 können Sie mit uns in die<br />
spannende Welt der Zukunftstechnologie 3-D-Druck eintauchen und<br />
anschließend mit den Pulverspezialisten ins Gespräch kommen. So kann<br />
die Show wenigstens im Heft weitergehen, und mit dem Sehen und<br />
Gesehenwerden klappt es dann hoffentlich zur Achema im Juni 2021 und ganz<br />
sicher zur nächsten Powtech im April 2022.<br />
Eva Linder<br />
Chefredakteurin<br />
e.linder@vfmz.de<br />
EBS 410 und EBS 410 C<br />
Volumenstrom von 10 bis 41 m 3 /min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />
Schraubengebläse mit SIGMA PROFIL<br />
Energiespar-Helden – kompromisslos effizient<br />
• Maximale Wirtschaftlichkeit bei minimalem Platzbedarf<br />
• Side-by-Side Aufstellung möglich<br />
• Zwei Baugrößen – bis 37 kW und bis 75 kW<br />
• Version SFC mit integriertem Frequenzumrichter und<br />
Synchron-Reluktanzmotor IES2 Efficiency<br />
• Version STC mit IE4 Super-Premium-Efficiency-Motor<br />
• Anschlussfertige Komplettanlage „Plug & Play”<br />
• SIGMA CONTROL 2 für mehr Zuverlässigkeit und Effizienz<br />
www.kaeser.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 3
INHALT<br />
16 28 40<br />
Ausgewählt: Effiziente Dosier- und<br />
Wägetechnik setzt ein tiefes Prozess- und<br />
Materialverständnis voraus<br />
Individuell: Bei additiven Fertigungsverfahren<br />
wie dem Lasersintern sind Experten<br />
für das Pulverhandling gefragt<br />
Leistungsstark: Heavy-Duty- Anwendungen<br />
in der Mischtechnologie erfordern robuste<br />
Industriegetriebe<br />
AKTUELLES<br />
6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />
7 Seminare, Tagungen, Kurse<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
8 Modulares Fassmischerprogramm in unterschiedlichen<br />
Größen<br />
10 Die Auswahl des richtigen Mischers<br />
9 Produktinformationen<br />
TOP-THEMA SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
14 TITEL Modulare Thermometer für mehr Sicherheit in<br />
anspruchsvollen Prozessen<br />
16 Welches Dosierverfahren ist das Richtige?<br />
18 Besonders schonende Mischtechnik für professionelle<br />
Teeaufbereitung<br />
20 Dissolver-Planetenrührwerke eignen sich für anspruchsvolle<br />
Mischaufgaben<br />
22 Explosionsschutz bei der Verarbeitung von brennbaren<br />
Schüttgütern<br />
24 Brandschutz für Bandtrockner<br />
26 Big-Bags mit Vakuum sicher und sauber befüllen<br />
28 PERSPEKTIVEN Additive Fertigung<br />
34 Produktinformationen<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
46 Messung und Minderung von Quecksilber-Emissionen bei<br />
der Verbrennung<br />
48 Produktinformationen<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
50 Schallemissionsprüfung an einer verfahrenstechnischen<br />
Anlage<br />
52 Gutes noch besser machen<br />
55 Produktinformationen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
56 Impressum<br />
58 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />
59 Vorschau<br />
ANZEIGE<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
40 Industriegetriebe sichert Brötchenproduktion<br />
42 Produktinformationen<br />
TITELBILD<br />
Endress+Hauser GmbH+Co.<br />
KG, Weil am Rhein<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />
PERMANENTE<br />
EXZELLENZ<br />
Partnerschaftlichkeit und Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />
unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile und nachhaltig<br />
kundenorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />
Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />
So kommen Sie einfacher und besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />
Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com
Greif-Velox für vorbildliches Management zertifiziert<br />
NEWSLETTER<br />
Der E-Mail-Service<br />
für Verfahrens ingenieure<br />
in der Prozessindustrie.<br />
Aktuelle und<br />
branchenüber greifende<br />
technische Informationen<br />
über Anlagen,<br />
Komponenten und<br />
Systeme.<br />
Die Greif-Velox Maschinenfabrik GmbH ist nach einer<br />
Audit-Rekordzeit von nur drei Monaten mit den internationalen<br />
Zertifizierungen gemäß ISO 9001:2015 und ISO<br />
14001:2015 ausgezeichnet worden. Diese weltweit anerkannten<br />
Standards definieren die Anforderungen an ein<br />
wirksames Qualitätsmanagement (ISO 9001) sowie ein<br />
Umweltmanagementsystem (ISO 14001). Für Kunden<br />
werden damit Projekte noch transparenter: Verantwortlichkeiten<br />
und Zuständigkeiten, Strukturen und Arbeitsabläufe<br />
werden verbindlich in Prozess- und Verfahrensanweisungen<br />
geregelt und dokumentiert, was bei Greif-<br />
Velox schon zuvor in den Strukturen des Projektmanagements erfolgreich implementiert<br />
worden war. „Die Durchführung der ISO 9001/14001-Zertifizierung war die Konsequenz<br />
aus unserem, in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Process Excellence Program.<br />
Das Ziel dieses Programmes war die Professionalisierung und Verschlankung unseres Projektabwicklungsprozesses<br />
(PAP)“, sagt Ralf Drews (Bild), Geschäftsführer bei Greif-Velox.<br />
www.greif-velox.com<br />
Nachhaltige Investitionen bei Herborner Pumpentechnik<br />
Die Firma Herborner Pumpentechnik hat über die Auseinandersetzung mit dem Stromverbrauch<br />
im Unternehmen einen Prozess angestoßen, der die nachhaltige Stromerzeugung<br />
und einen effizienteren Umgang mit Ressourcen zum Ziel hat. Die Produktion wurde über<br />
den gezielten Einsatz erneuerbarer Energien mittels Fotovoltaik, neuer Schmelzöfen und<br />
einer thermischen Sandaufbereitung effizient umgestaltet. Durch die mit Mitteln des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />
kofinanzierte Maßnahme hat das Unternehmen effektiv<br />
den CO 2<br />
-Ausstoß um ca. 611 t pro Jahr gesenkt.<br />
Und auch bei den eigenen Produkten – den Pumpen,<br />
die u. a. in Industrie und Abwasserwirtschaft eingesetzt<br />
werden – stehen Langlebigkeit und Energieeffizienz<br />
im Vordergrund.<br />
www.herborner-pumpen.de<br />
Dampfspezialist TLV feiert Jubiläum<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
IMMER<br />
AKTUELL<br />
INFORMIERT<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletter<br />
Die Dampfspezialisten der<br />
TLV in Waibstadt feiern <strong>2020</strong><br />
gemeinsam mit allen internationalen<br />
Standorten und Vertriebspartnern<br />
das 70-jährige<br />
Jubiläum des Unternehmens.<br />
Auf dem Gebiet der Fluidtechnik,<br />
insbesondere der Dampfund<br />
Kondensattechnik, bietet<br />
TLV Systemlösungen an, die<br />
höchste Qualitätsansprüche<br />
an Langlebigkeit und Effektivität<br />
erfüllen sollen. Die Erfolgsgeschichte<br />
des Dampfspezialisten<br />
TLV beginnt im Jahr 1950 in der japanischen Fujiwara-Manufaktur. Das Familienunternehmen<br />
beschäftigte zunächst nur zwei Mitarbeiter und hat sich durch die Herstellung<br />
von hochwertigen Produkten und Dienstleistungen für Dampf- und Kondensatsysteme<br />
über die Jahrzehnte international etabliert. Heute arbeiten ca. 730 Beschäftigte für das Unternehmen.<br />
Bis heute hat TLV über 3 700 Patente und Gebrauchsmuster entwickelt, die<br />
selbst in sensiblen Industriebereichen, wie in Kernkraftwerken, der Pharmaindustrie, der<br />
Biotechnik, in Raffinerien und der chemischen Industrie, weltweit erfolgreich zum Einsatz<br />
kommen.<br />
www.tlv.com
AKTUELLES<br />
Powtech <strong>2020</strong> SE<br />
findet nicht statt<br />
Die Nürnberg Messe hat entschieden,<br />
die für September dieses<br />
Jahres geplante Powtech<br />
<strong>2020</strong> Special Edition nicht<br />
durchzuführen. Die Veranstalter<br />
der Fachmesse tragen damit den<br />
Bedenken vieler Aussteller und<br />
Branchenteilnehmer gegenüber<br />
einer Vor-Ort-Veranstaltung<br />
Rechnung. Insbesondere die<br />
weiterhin teils unabsehbaren Effekte<br />
der Corona-Pandemie auf<br />
das Reiseverhalten und auf die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der<br />
Branchen ließen Aussteller zuletzt<br />
zögern. Die nächste Powtech<br />
findet damit vom 26. bis<br />
28. April 2022 in Nürnberg im<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />
ONLINE-KURS New Business Development 28.09.20,<br />
online<br />
SEMINAR Sicherheitsbeauftragter 28./29.09.20,<br />
Offenbach<br />
SEMINAR Vermittlung der Sachkunde nach<br />
§ 11 ChemVerbotsV<br />
05.–07.10.20,<br />
Essen<br />
ERSTSCHULUNG Brandschutzhelfer/-in 12.10.20,<br />
Ludwigshafen<br />
WEITERBILDUNG Engineering verfahrenstechnischer<br />
Anlagen<br />
PRAXISKURS Pumpen für Abwassertransport<br />
und Klärtechnik<br />
ONLINE-KURS Befähigte Person für die<br />
Prüfung von Leitern und Arbeitsbühnen<br />
13.–15.10.20,<br />
Karlsruhe<br />
13.–16.10.20,<br />
Halle<br />
14.10.20,<br />
online<br />
ONLINE-SCHULUNG Profinet 16.10.20,<br />
online<br />
ONLINE-SEMINAR Rektifikationskolonnen:<br />
Dimensionierung und Maßstabsvergrößerung<br />
BRANCHENSEMINAR Messtechnik für<br />
Lebensmittel und Pharma<br />
21./22.10.20,<br />
online<br />
21./22.10.20,<br />
Schiltach<br />
GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />
www.gdch.de/fortbildung<br />
Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />
www.umweltinstitut.de<br />
Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />
www.hdt-essen.de<br />
Dekra Akademie, Tel. 0711/7861-0,<br />
www.dekra-akademie.de<br />
VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
KSB, Tel. 06233/86-1554,<br />
www.ksb.de/training<br />
Tüv Süd, Tel. 089/5791-2388,<br />
www.tuvsud.com<br />
Profibus Nutzerorganisation, Tel. 0721/9658590,<br />
www.profibus.com<br />
Dechema, Tel. 069/7564-0,<br />
www.dechema.de<br />
Vega, Tel. 07836/50-0,<br />
www.vega.com<br />
gewohnten Umfang als Leitmesse<br />
für mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />
Analyse und Handling<br />
von Pulver und Schüttgütern im<br />
Verbund mit dem Partec-Kongress<br />
statt. „Vielen Ausstellern,<br />
Partnern und Besuchern ging es<br />
die letzten Wochen wie uns: Das<br />
Herz sagt ja, doch die Vernunft<br />
muss in der aktuellen Situation<br />
noch einmal nein sagen. Insbesondere<br />
die wirtschaftlichen Bedingungen<br />
vieler Unternehmen<br />
im Zuge der weltweiten Corona-<br />
Krise, aber auch Unsicherheiten<br />
zum weiteren Verlauf der Pandemie<br />
stehen dem so dringend<br />
ersehnten Messebesuch noch<br />
im Weg“, so Beate Fischer, Leiterin<br />
Powtech bei der Nürnberg<br />
Messe.<br />
www.powtech.de<br />
Messe für Prozess- und Fabrikautomation in Bochum<br />
Die Meorga plant im Moment noch, die für<br />
den 4. November <strong>2020</strong> im Bochumer Ruhr-<br />
Congress angekündigte Spezialmesse für<br />
Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />
und Automatisierungstechnik<br />
abzuhalten. Dort sollen ca. 140 Fachfirmen<br />
Engineering- und Serviceleistungen<br />
sowie neue Trends im Bereich der Prozessund<br />
Fabrikautomation zeigen. In begleitenden<br />
Fachvorträgen können sich die Besucher<br />
zusätzlich informieren.<br />
Die Messe wendet sich an Fachleute und<br />
Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und<br />
die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen<br />
und interessante Gespräche ohne Hektik oder Zeitdruck ermöglichen. Die Messe wurde vom Bochumer<br />
Gesundheitsamt unter Einhaltung des Hygieneschutzkonzeptes genehmigt.<br />
www.meorga.de<br />
ATEX zertifiziertes Temperatur Profil System<br />
Neu:<br />
• Zertifiziert für ATEX Zone 2<br />
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... weil Erfahrung zählt !<br />
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graphischer Auswertung<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Mischen im Schongang<br />
Modulares Fassmischerprogramm in unterschiedlichen Größen<br />
Feststoffe homogen zu mischen, ist<br />
nicht immer einfach. Täglich<br />
werden in der Lebensmittelindustrie<br />
Produkte gefertigt, die<br />
aus unterschiedlichen<br />
Zusammensetzungen bestehen.<br />
Da sind Mischer gefragt, die<br />
zuverlässig sind und das Mischgut<br />
sehr schonend verarbeiten.<br />
Die Mixomat-Fassmischer werden in der<br />
Prozessindustrie zum Mischen oder<br />
Vormischen von Schüttgütern eingesetzt.<br />
Diese eignen sich auch für Pulver und Granulate,<br />
die nicht optimal rieselfähig sind.<br />
Der kleinste Fassmischer, der Mixomat<br />
mini, ist für Kleinmengen oder Bedarfsmischungen<br />
von 0,5–2 l und einem max.<br />
Schüttgutgewicht von 2 kg/l konzipiert.<br />
Dieser Mischer hat genau die gleichen<br />
Eigenschaften wie die großen Fassmischer<br />
und kann direkt vor Ort oder im<br />
Laborbereich eingesetzt werden. Ebenfalls<br />
für den Einsatz im Laborbereich<br />
wurde der Mixomat A für Behälter von<br />
3–25 l entwickelt. Er ist als mobile Ausführung<br />
mit einem Unterbau oder als<br />
Tischmodell erhältlich.<br />
Die Standardausführung Mixomat B ist<br />
für Behälter von 30–400 ausgelegt und eignet<br />
sich z. B. zum Homogenisieren, Einfärben,<br />
Aufmischen von sedimentierten<br />
Autorin: Beate Kerkhoff, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Fuchs Maschinen AG, Granges-Paccot, Schweiz<br />
Flüssigkeiten und Auflösen von Feststoffen<br />
in Flüssigkeiten. Optional ist er als<br />
Atex-Ausführung für die Zonen 2/22 oder<br />
1/21 lieferbar.<br />
Der elektrisch kippbare Taumelmischer<br />
Mixomat C ist für Behältergrößen von 100–<br />
400 l lieferbar. Die High-End-Ausführung<br />
C-HE ist ein Taumelmischer für höchste<br />
Ansprüche, der mit kippbarer abgedichteter<br />
Welle und geschlossenem Gehäuse absolut<br />
reinraumtauglich ist.<br />
Einsatz im Food-Bereich<br />
Ein international tätiger Lebensmittelkonzern<br />
setzt die Mixomat C-HE aus Edelstahl<br />
zum Mischen von pulverförmigen Produkten<br />
(Premixes) mit einer mittleren Korngröße<br />
von < 300 µm ein. Die Nutzlast liegt bei<br />
ca. 60 kg, der Fettgehalt zwischen 10 und<br />
12 %. Die Produkteigenschaften sind leicht<br />
fließend bis stockend, gemischt werden ca.<br />
25 Chargen pro Woche, der Mischvorgang<br />
findet in einem Trockenraum statt. Die<br />
Rohprodukte werden zum Standort des<br />
Mischers angeliefert und von Hand durch<br />
einen Mitarbeiter verwogen und dem<br />
Mischer zugeführt.<br />
Dabei haben bei der Entscheidung für<br />
den Mixomat C-HE die kompakte Bauweise,<br />
die einfache Handhabung, die hohe<br />
Mischgüte sowie die schonende Mischung<br />
des Produktes überzeugt. Ausschlaggebend<br />
war auch, dass ein Gerät für 200-l-Fässer<br />
benötigt wurde, dass mit einer mechanischen<br />
Aufnahme der Fässer kräfteschonen-<br />
Der elektrisch kippbare Taumelmischer wird<br />
über eine integrierte SPS gesteuert<br />
des und ergonomisches Arbeiten zum<br />
Wohle der Mitarbeiter ermöglicht.<br />
Der Taumelmischer wird über eine integrierte<br />
SPS gesteuert. Funktionen wie das<br />
Starten und Stoppen des Mischprozesses,<br />
Heben und Senken des Mischbehälters,<br />
Einstellung der Mischzeit und Drehzahl<br />
werden über das intuitiv bedienbare Touchscreen-Panel<br />
eingegeben. Es besteht ebenfalls<br />
die Möglichkeit, eine große Anzahl an<br />
Rezepturen abzuspeichern.<br />
Dabei lässt sich der Mischvorgang einfach<br />
beschreiben: Der mit max. 70 % seines Volumens<br />
gefüllte Mischbehälter wird während<br />
der vorgewählten Mischzeit über Kopf gedreht.<br />
Da der Mischbehälter in geneigter<br />
Stellung auf der Fasshalterung montiert ist,<br />
ergibt sich ein dreidimensionaler Mischeffekt.<br />
Zusätzlich kann die Mischung mit<br />
einem am Deckel befestigten Mischkreuz<br />
beschleunigt werden. Das Mischgut wird dadurch<br />
schonend und rückstandfrei gemischt.<br />
Zum Befestigen der Behälter wird die HRoder<br />
SP-Halterung verwendet. Bei der HR-<br />
Halterung erfolgt die Sicherung mit einem<br />
Schnellspannverschluss, der die Selbstöffnung<br />
der Halterung verhindert. Die SP-Halterung,<br />
bei der der Behälter mittels zweier<br />
SpanSet-Gurte festgezurrt wird, kommt<br />
zum Einsatz, wenn Behälter mit unterschiedlichen<br />
Durchmessern (± 5 mm) verwendet<br />
werden.<br />
Fotos: Fuchs Maschinen AG<br />
www.fuchsag.com<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Effektive Abwasserbehandlung in der<br />
größten Schweizer Industriekläranlage<br />
Die ARA Rhein reinigt nicht nur das industrielle Abwasser von<br />
chemisch-pharmazeutischen Großbetrieben, sondern auch das<br />
kommunale Abwasser der sechs umliegenden Gemeinden –<br />
insgesamt jährlich rund 2,5 Mrd. Liter Abwasser. Die extrem<br />
hohe Varianz der Inhaltstoffe ist eine Herausforderung. Ein<br />
ausreichender Rückhalt des Belebtschlamms aus der Industriekläranlage<br />
war durch die nachgewiesenen schlechten Schlammeigenschaften<br />
nicht möglich.<br />
Um die biologische Stufe der kommunalen Abwasserbehandlung<br />
der ARA Rhein effektiv zu schützen, begann DAS im November<br />
2018 mit dem Bau und 2019<br />
mit dem Betrieb einer<br />
zweistraßigen Mikro-Flotationsanlage<br />
auf Basis der<br />
Enviplan-Technologie. Durch<br />
den Einsatz eines Verfahrens<br />
zur Erzeugung von homogen<br />
verteilten Mikrobläschen<br />
sowie einer zusätzlichen<br />
geringen Dosierung eines<br />
Fällungs- sowie eines Flockungshilfsmittels gelinge es, 90 % der<br />
Feststofffracht abzuscheiden, einen störungsfreien Betrieb der<br />
kommunalen Reinigungsstufe sicherzustellen sowie die<br />
Grenzwerte für die Direkteinleitung in den Rhein zu gewährleisten,<br />
so das Unternehmen.<br />
www.das-ee.com<br />
www.ruwac.de<br />
Schnelle Produktwechsel bei<br />
Tablettenpresse<br />
Mit einer neuen Tablettenpresse bietet Romaco Kilian eine<br />
ökonomische Lösung zur Verpressung von Ein- und Zweischichttabletten.<br />
Der neue Doppelrundläufer S 710 Prime eignet sich für<br />
die Verpressung von Brausetabletten und ist dementsprechend<br />
für die Anbindung an eine Verpackungslinie vorbereitet. Mit<br />
einer maximalen Ausbringung von<br />
ca. 1 Mio. Tabletten pro Stunde zählt<br />
die S 710 Prime zu den<br />
Hochleistungspressen.<br />
Schnelle Produktwechsel, kurze<br />
Reinigungszeiten und lange<br />
Wartungsintervalle steigern laut<br />
Hersteller die Anlagenverfügbarkeit<br />
und senken die Stillstandzeiten.<br />
Insbesondere die hermetische<br />
Trennung von Pressraum und Technikbereich beschleunigt die<br />
Reinigung der Tablettenpresse nach jeder Charge. Dank der<br />
leicht wechselbaren Matrizenscheibe ist die Kilian S 710 Prime<br />
zudem sehr vielseitig einsetzbar.<br />
Das bewährte Füllschuhdesign und die asymmetrischen<br />
Fülltrichter verbessern den Produktfluss, was insbesondere bei<br />
Pulvern mit schlechten Fließeigenschaften große Wirkung zeigt.<br />
Darüber hinaus minimiert die verschleißfreie Bremsmagnettechnik<br />
die relative Standardabweichung bei der Tablettierung<br />
und sorgt so für eine konstant hohe Produktqualität. Der um 40°<br />
geneigte, beschichtete Tablettenablauf transportiert die<br />
Tabletten auch bei sehr hohen Prozessgeschwindigkeiten und<br />
kritischen Tablettenformen störungsfrei ab.<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />
COG SETZT ZEICHEN:<br />
Werkstoffkompetenz<br />
zum Quadrat.<br />
Präzisions-O-Ringe<br />
aus eigener Entwicklung und Fertigung.<br />
www.romaco.com<br />
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Bei Doppelkonusmischern lässt sich über<br />
die Rotationsgeschwindigkeit die Mischzeit<br />
einfach variieren<br />
Was für eine Type!?<br />
Die Auswahl des richtigen Mischers<br />
Bei der Auswahl des Mischers muss<br />
der gesamte Prozess berücksichtigt<br />
werden: Ergebnis, Qualität,<br />
Chargengröße, Reaktionszeit,<br />
Materialeigenschaften, Einspeisung<br />
und Entladung bestimmen, welche<br />
Art von Mischer die erforderliche<br />
Reaktionszeit und Konsistenz<br />
sicherstellt.<br />
Ein erster Ansatzpunkt bei der Auswahl<br />
eines passenden Mischers ist die relative<br />
Bewegung der Partikel zueinander. Um zu<br />
bestimmen, welcher Mischer für welche<br />
Anwendung geeignet ist, ist es wichtig zu<br />
prüfen, ob das Material frei fließend oder<br />
kohäsiv ist. Sobald die primäre Erkundung<br />
abgeschlossen und die ausgewählte Geometrie<br />
identifiziert ist, kann die spezifische<br />
Maschinenintegration beginnen.<br />
Autoren: Grant Jamieson, CEO, Winkworth<br />
Mixers, Chineham, Hampshire, Großbritannien;<br />
Dr. Michael Kaiser, Deutschlandvertrieb<br />
Winkworth, Lindor Products B.V., GS Dordrecht,<br />
Niederlande<br />
Chargenmischer können in der Regel nach<br />
der Schermenge kategorisiert werden, die<br />
sie beim Mischen auf das Material aufbringen.<br />
Je kohäsiver das Material ist, desto<br />
mehr Scherung ist erforderlich. Beim<br />
Mischen mit niedrigen Scherkräften läuft<br />
der Mischer mit geringer Geschwindigkeit,<br />
und die Partikel bewegen sich geordnet<br />
durch den Mischer, was die ideale Wahl für<br />
frei fließende, zerbrechliche und hitzeempfindliche<br />
Materialien darstellt.<br />
Das Hochscheren verbraucht deutlich<br />
mehr Energie, was dazu führt, dass Partikel<br />
gegeneinander oder gegen die Mischerwand<br />
scheren. Die Aufprallmischung dispergiert<br />
die Partikel in der Luft und trifft sie<br />
mit einem Rotor, um die Partikel zu brechen<br />
und sie frei zu mischen.<br />
Frei fließende Materialien haben eine<br />
geringe Interpartikelreibung, tendenziell<br />
eine Partikelgröße von mehr als 75 µm und<br />
neigen dazu, einen niedrigen Feuchtegehalt<br />
zu haben, da Feuchtigkeit dazu führen kann,<br />
dass die Partikel zusammenkleben, die in<br />
der Regel ein niedriges Seitenverhältnis als<br />
Differenz zwischen der Länge und Breite<br />
des Partikels aufweisen. Partikel mit einem<br />
hohen Seitenverhältnis tendieren dazu, sich<br />
zu verzahnen, während Partikel, die abgerundeter<br />
sind, leichter gegeneinander fließen,<br />
einfacher zu mischen sind und einen<br />
niedrigen Ruhewinkel haben, der entsteht,<br />
wenn sich das Material auf einer flachen<br />
Oberfläche stapelt. Kohäsive Materialien<br />
sind in der Regel schwieriger zu mischen als<br />
frei fließende Materialien, da mehr Energie<br />
benötigt wird, um die Kräfte zu überwinden,<br />
die die Teilchen zusammenhalten.<br />
Entmischungsgefahren<br />
Entmischungen treten auf, wenn die Teilchen<br />
eines Materials auf natürlichem Wege<br />
durch Größe oder ein anderes Merkmal<br />
getrennt werden. Bei der Schwingungsentmischung,<br />
bei der in einem Gefäß mehrere<br />
Inhaltsstoffe Vibrationen ausgesetzt sind,<br />
wandern Inhaltsstoffe mit gröberen oder<br />
leichteren Partikeln an die Spitze der Charge.<br />
Bei der Perkolationsentmischung bewegen<br />
sich feinere Partikel durch die Räume zwischen<br />
größeren Partikeln bis zum Boden der<br />
Charge, was zu einer höheren Konzentration<br />
von Grobpartikeln an der Spitze führt.<br />
Bei der Transportentmischung haben<br />
gröbere Partikel eine höhere Beweglichkeit<br />
im fließenden Material, sodass, wenn ein<br />
Material aus einem Auslauf fällt und einen<br />
Haufen bildet, die größeren Partikel in<br />
Richtung des Haufenumfangs wandern.<br />
Dadurch können feinere Partikel sich in der<br />
Mitte der Charge konzentrieren. Wenn das<br />
Material pneumatisch gefördert wird, wandern<br />
gröbere Partikel weiter als feinere<br />
Partikel, sodass die feineren Partikel auf der<br />
einen und die groben Partikel auf der anderen<br />
Seite des Gefäßes landen können.<br />
Unterschiedliche Modelle<br />
Zur Erreichung des richtigen Gleichgewichts<br />
zwischen gemischten, ungemischten<br />
und entmischten Produkten variieren<br />
die Mischertypen. Ein Trommel- oder bikonischer<br />
Mischer ist ein Diffusionsmischer,<br />
der im Wesentlichen ein Hohlgefäß ist, das<br />
sich auf seiner horizontalen Achse dreht,<br />
teilweise mit Material gefüllt und dann<br />
langsam gedreht wird, sodass die Reibung<br />
zwischen dem Material und der Gefäßwand<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SIPERM®<br />
MULTITALENTE für<br />
höchste Anforderungen<br />
Schaufeln und Paddeln<br />
02 Knetmischer erzeugen durch hochfeste<br />
Klingen und Antriebe mit hohem Drehmoment<br />
eine große Scherung<br />
das Material entlang der Wand nach oben<br />
trägt, bis die Schwerkraft bewirkt, dass das<br />
Material wieder auf das darunter liegende<br />
Materialbett absackt. Die Zutaten diffundieren<br />
durch die Mischung über die Oberseite<br />
des Materialbettes, um die Mischung zu gewährleisten.<br />
Ein Trommelmischer benötigt<br />
die richtige Drehzahl, um eine effiziente<br />
und effektive Mischung zu gewährleisten.<br />
Eine langsamere Rotation sorgt für eine<br />
schonendere Mischung, eine schnellere<br />
Rotation für kürzere Mischzeiten. Wenn<br />
sich der Mischer zu schnell dreht, fällt das<br />
Material überhaupt nicht herunter, was zu<br />
einer ungemischten Charge führt.<br />
Ein konischer Schneckenmischer ist ein<br />
Konvektionsmischer, der über eine Schraube<br />
verfügt, die sich in einer stationären kegelförmigen<br />
Mischkammer dreht und diese<br />
umkreist. Das Material wird dem Mischer zu<br />
einem Füllstand unterhalb des Umlaufbahnarms<br />
der Schraube hinzugefügt, sodass<br />
der Arm eine freie Bewegung um die Mischkammer<br />
hat. Der Schneckenkegel umkreist<br />
den Umfang der Kammer, um eine gründlich<br />
gemischte Charge zu gewährleisten.<br />
Ein Bandmischer dagegen ist ein konvektiver<br />
Mischer, der über ein internes rotierendes<br />
Band verfügt, das Konvektionsstrom-Mischmuster<br />
in einem stationären<br />
Mischtrog erzeugt. Der Trog ist teilweise<br />
mit Material gefüllt, in der Regel bis zu<br />
einem Punkt knapp über der Mittellinie.<br />
Dann dreht sich das Band und bewegt die<br />
Zutaten sowohl in einer kreisförmigen Bewegung<br />
um seine Achse als auch in einer<br />
seitlichen Bewegung entlang des Trogs.<br />
Bandmischer gibt es in verschiedenen<br />
leicht an spezifische Anwendungen anpassbaren<br />
Ausführungen.<br />
Ein Pflugscharmischer verwendet eine<br />
zylindrische Kammer mit einer Hochgeschwindigkeits-Rotationswelle<br />
mit Klingenarmen;<br />
am Ende jedes Arms mit einer<br />
pflugförmigen Schaufel oder einer Paddelklinge,<br />
die normalerweise in einer horizontalen<br />
Achse montiert sind. Die Rotationsgeschwindigkeiten<br />
erreichen eine hohe<br />
Produktturbulenz innerhalb der Kammer<br />
und es kommt zu einer fluidisierten<br />
Mischung, da die Mischwirkung in einer<br />
zentralisierten „Wolke“ in der mittleren<br />
Kammer durchgeführt wird, wodurch eine<br />
schnelle, randomisierte Streuung der Partikel<br />
mit hoher Geschwindigkeit erreicht<br />
wird. Kammer- und Klingenspitzenausführungen<br />
variieren je nach den Bedürfnissen<br />
der Mischung.<br />
Wie beim Pflugscharmischer arbeiten<br />
Zweiwellen-Fluidisierungsmischer mit<br />
hohen Drehzahlen und eignen sich ideal<br />
zum Mischen frei fließender Partikel und<br />
zerbrechlicher Materialien oder unterschiedlicher<br />
Partikelgrößen und Massen.<br />
Das Mischerdesign beinhaltet eine Doppeltrogkammer<br />
mit jeweils einer zentralen<br />
Welle. Die Klingenarme sind mit Paddeln<br />
ausgestattet. Die Hochgeschwindigkeits-<br />
Rotationswirkung erhöht und erzeugt eine<br />
interne Wolke oder fluidisierte Zone innerhalb<br />
des Mischers, sodass die randomisierte<br />
Hochgeschwindigkeitsverteilung der Mischkomponenten<br />
schnell erfolgt.<br />
Knetermischer werden aufgrund der<br />
Knetwirkung der Klingenkammerausführung<br />
so genannt. Ein Doppeltrog-Design<br />
Bei der Auswahl des Mischers muss<br />
der gesamte Prozess berücksichtigt werden<br />
mit einer zentralen Klingenwelle jeweils in<br />
Form eines Doppelarmes oder einer<br />
Sigma/Z-Klinge dreht sich mit langsamen<br />
Geschwindigkeiten, läuft aber absichtlich<br />
nicht mit der gleichen Geschwindigkeit. Die<br />
Z-Blattform jeder Klinge schiebt und drückt<br />
das Material gegen eine Seitenwand und<br />
transportiert die Mischung entlang und<br />
über die Mischertröge. Mit langsamer<br />
Geschwindigkeit, hochfesten Klingen und<br />
Antrieben mit hohem Drehmoment wird<br />
an der Wandoberfläche eine immense<br />
Scherung generiert.<br />
Fotos: Lindor, Winkworth<br />
www.mixer.co.uk<br />
SIPERM®-Werkstoffe bewähren sich überall dort,<br />
wo ein Werkstoff hohen Ansprüchen an Tem-<br />
peraturbeständigkeit, Druckfestigkeit, Speichervermögen,<br />
Rückspülbarkeit oder chemischer<br />
Beständigkeit genügen muss.<br />
Je nach geforderter Aufgabenstellung, wie<br />
Schüttguthandling<br />
Be- / Entgasung<br />
Filtration<br />
Schalldämpfung<br />
lassen sich die Eigenschaften des Sintermaterials<br />
durch gezielte Einstellung perfekt an die<br />
jeweiligen Pozessanforderungen des Kunden<br />
anpassen.<br />
Maßgeschneiderte SIPERM®-Lösungen für<br />
Anwendungen in Industrie + Technik /<br />
Wir beraten Sie gern!<br />
SIPERM® HOCHPORÖSE<br />
SINTERWERKSTOFFE<br />
Sicherheitstechnik<br />
Kapillartransport<br />
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T +49 231 4501-221 · www.siperm.com
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Neues Kältemittel für Chiller<br />
MTA Deutschland bietet die luftgekühlten Kaltwassersätze der<br />
Baureihe Aries Tech2 ab sofort mit dem Low GWP Kältemittel<br />
R454B an. Als Ersatzkältemittel für R410A bietet R454B mit einem<br />
GWP (Global Warming Potential)<br />
von 467 eine verbesserte Energieeffizienz<br />
ohne Einbußen bei der<br />
Kälteleistung und um 78 % geringere<br />
CO 2<br />
-Emissionen. Standardmäßig<br />
sind alle Aries Tech-Kaltwassersätze<br />
mit vier hermetischen Scroll-<br />
Verdichtern in Tandemkonfiguration<br />
ausgestattet, die in zwei getrennten Kältekreisen arbeiten. Es<br />
stehen Kälteleistungen von 162 bis 615 kW zur Auswahl. Als<br />
Ausführungen sind reversible Wärmepumpen (H-Aries Tech),<br />
Versionen mit bis zu 100 % Wärmerückgewinnung, High-Efficiency-Lösungen<br />
und geräuschoptimierte Versionen mit Kompressoren<br />
in schallgedämmten Gehäusen erhältlich. Die Kaltwassersätze<br />
erfüllen die geforderten Effizienzwerte der Ökodesignverordnung<br />
2281/2016 (Tier2) eignen sich besonders für die Prozesskühlung<br />
und mittelgroße bis große Kaltwasser-Klimasysteme.<br />
www.mta.de<br />
Biogas in Erdgas-Qualität<br />
Die Aufbereitungsanlage basiert auf der SmartCycle PSA-Technologie,<br />
die vom ETW-eigenen Konstruktionsteam entwickelt<br />
wurde. Verarbeitet wird Biogas mit einer Zusammensetzung von<br />
etwa 50 % CH 4<br />
, der Rest ist CO 2<br />
. Dieser CO 2<br />
-Anteil wird mit der<br />
Anlage aus dem Hauptgasstrom abgetrennt und so ein Produktgas<br />
in Erdgasqualität erzeugt, das über eine nachgeschaltete Einspeiseanlage<br />
in das Erdgasnetz eingebracht werden kann.<br />
Die Trennung des Gasgemisches erfolgt mittels Druckwechseladsorption<br />
(PSA: Pressure Swing Adsorption), einem physikalischen<br />
Verfahren zur Trennung von Gasgemischen unter Druck mittels<br />
Adsorption. Ein besonderer Vorteil der Anlage ist die dynamische<br />
Anpassung an schwankende Rohgaszusammensetzungen.<br />
www.etw-energie.de<br />
Kugelmühle mit Scheibenrührwerk<br />
Aufbauend auf eine Geometrie der Mahlscheiben mit zusätzlichen<br />
Aktivierungselementen und dem Einsatz verschleißbeständiger<br />
keramischer Materialien mit höchsten Wärmeleitfähigkeiten<br />
wurde schon im Jahr 2012 eine<br />
wesentliche Steigerung der Produktionsleistung,<br />
im Mittel von ca. 30 %,<br />
für diese Rührwerkskugelmühlen<br />
erreicht. Bei dieser Weiterentwicklung<br />
lag das Hauptaugenmerk auf der<br />
Mahlkörperabtrennung und der<br />
Optimierung der Verweilzeitverteilung.<br />
www.netzsch.com<br />
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QUAT²RO Monitoring: höchste Effizienz in der Produktion<br />
Kontakt<br />
FEIGE FILLING GmbH<br />
Rögen 6a<br />
23843 Bad Oldesloe<br />
04531 8909-0<br />
info@feige.com<br />
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Intelligente Systemüberwachung –<br />
optimale Anlagenauslastung<br />
Wie kann man hochmoderne Anlagentechnik<br />
noch effizienter machen? Mit<br />
dieser Frage beschäftigten sich die Ingenieure<br />
von Feige Filling, Marktführer auf<br />
dem Gebiet der Abfülltechnik, und deren<br />
Mutterfirma Haver & Boecker. Aktuelle<br />
Daten für eine verlustfreie Systemsteuerung<br />
zu erhalten, ist oftmals schwierig –<br />
zu uneinheitlich ist die Datenmenge.<br />
Ziel der Techniker war es deshalb, eine<br />
intelligente Systemüberwachung zu<br />
entwickeln, die die ständige Verfügbarkeit<br />
der Maschinen sicherstellt, die Sicherheit<br />
optimiert und dabei höchste Qualität<br />
garantiert.<br />
Mit QUAT²RO Monitoring wird der<br />
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Das intelligente System QUAT²RO<br />
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Produktionsprozess genau und analysiert<br />
alle relevanten Daten. So kann die<br />
Leistung der Maschine in Echtzeit<br />
überwacht, der Prozess bei Bedarf<br />
angepasst und z. B. Verschleiß frühzeitig<br />
erkannt werden, und zwar jederzeit und<br />
von jedem Ort. Das Ergebnis:<br />
Alle Komponenten arbeiten perfekt<br />
zusammen und die Anlage ist noch<br />
optimaler ausgelastet – für eine höchst<br />
effiziente Produktion.<br />
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mobil überwacht und gesteuert werden<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Doppellagige Membranfilterkerzen<br />
Für die Sterilfiltration hat Eaton jetzt Beco Membran PS Pure DL<br />
vorgestellt. Diese Membranfilterkerze verfügt über doppellagige<br />
Membranen und erreicht eine absolute Abscheiderate von 0,1 µm.<br />
Die erste Membran der Filterkerze mit einer absoluten Abscheiderate<br />
von 0,2 µm wirkt wie ein<br />
Vorfilter, der die zweite<br />
Membran mit 0,1 µm schützt.<br />
Zusammen mit der maximalen<br />
Filterfläche von 0,8 m² pro<br />
10-Zoll-Element ergeben sich so<br />
laut Hersteller besonders effiziente<br />
Prozesse. Die asymmetrische,<br />
hydrophile Porenstruktur der plissierten Membran aus<br />
Polyethersulfon (PES) optimiere den Durchfluss und sorge für<br />
eine effektive Anströmung bei geringem Differenzdruck. Gleichzeitig<br />
gewährleiste sie eine hohe mikrobiologische Rückhaltung.<br />
Bei der Abscheidung von Mikroorganismen erreicht die<br />
Membranfilterkerze einen LRV-Wert > 7/cm² (log reduction<br />
value). Auch die große chemische Kompatibilität mit verschiedensten<br />
Reinigungsmitteln (pH-Wert 1 bis 14) zeichnet diese<br />
Filterkerzen aus. Die maximale Betriebstemperatur liegt bei 80 °C.<br />
Für die Sterilisation mit Dampf ist eine Temperatur von 134 °C bei<br />
0,5 bar (50 kPa) Druckdifferenz zulässig. Die hohe mikrobiologische<br />
Rückhaltung kann per Integritätstest überprüft und sichergestellt<br />
werden. Die leichte Benetzbarkeit der Membranen vereinfacht<br />
die Durchführung.<br />
www.eaton.de/filtration<br />
Wasser- und Schüttelwasserbäder bis 100 °C<br />
Mit der neuen Gerätelinie der Hydro Wasserbäder bietet Lauda<br />
ein erheblich erweitertes Sortiment. Mit sechs Wasserbädern,<br />
zwei Wasserbädern mit Umwälzfunktion sowie drei Schüttelwasserbädern<br />
bietet die Hydro Produktpalette Lösungen für viele<br />
Laboranforderungen. Die Wasserbäder besitzen die passenden<br />
Badtiefen und -öffnungen für jede Anwendung mit Badvolumen<br />
von 4–41 l. Die Heizung befindet sich direkt unter dem Siebboden,<br />
was für eine homogene Temperaturverteilung und ein schnelles<br />
Erreichen der gewünschten<br />
Temperatur mit hoher<br />
Temperaturstabilität von<br />
±0,1 K sorgt. Die Heizleistung<br />
ist dabei an die<br />
jeweilige Badgröße<br />
angepasst. Die optionale<br />
Umwälzfunktion ist ideal<br />
für Anwendungen, die<br />
neben einer zeitlichen<br />
auch eine räumliche Temperaturverteilung im gesamten Bad<br />
benötigen. Die Temperatur homogenität bei Wasserbädern mit<br />
Umwälzsystem liegt bei ±0,02 K.<br />
Alle Wasserbäder bieten einen Temperaturbereich von bis zu<br />
100 °C, der auch Anwendungen im Siedebereich ermöglicht. Über<br />
eine Timer-Funktion lassen sich eine Einschaltverzögerung und<br />
die Dauer der Betriebszeit sowohl nach einer Einschaltverzögerung<br />
als auch nach Erreichen der Solltemperatur einstellen.<br />
www.lauda.de<br />
Containment-System für die Big-Bag-Entleerung<br />
Mit dem neu entwickelten Anschlusssystem JEL SmartCon ES<br />
werden Big-Bags mit Folieninliner unter Containment-<br />
Bedingungen entleert. Der Bediener selbst muss dabei nur wenige<br />
Handgriffe durchführen, da der Entleerprozess weitestgehend<br />
automatisiert ist. Durch den Einsatz des Systems<br />
können bei der Big-Bag-Entleerung nur noch<br />
unbedenkliche, kaum messbare Mengen an<br />
Produktpartikeln in die Anlagenumgebung<br />
entweichen. Dies schützt Produktionsmitarbeiter<br />
vor hochaktiven bzw. gesundheitsschädlichen<br />
Stoffen und verhindert die Verunreinigung von<br />
Produkten durch Kreuzkontamination. Das<br />
Anschlusssystem kann bis zu einem Containment-Level<br />
von OEB 4 eingesetzt werden, was<br />
einer Partikelkonzentration in der Anlagenumgebung von weniger<br />
als 10 µg/m 3 entspricht.<br />
Besonders am neuen System ist die optional erhältliche Dichtigkeitsprüfung,<br />
mit der Bediener den neu eingespannten Big-Bag-<br />
Auslauf auf Dichtigkeit bzw. Schäden prüfen<br />
können. Erst wenn der Drucktest bestanden ist,<br />
kann der Produktfluss initiiert werden. Nach der<br />
Entleerung wird der Auslauf mit speziellem<br />
Verschlusswerkzeug abgebunden und getrennt.<br />
Ist der nächste Big-Bag in die Station eingebracht,<br />
kann der abgebundene Auslaufstutzen des<br />
vorherigen Big-Bags sicher ausgeschleust werden.<br />
www.engelsmann.de
Temperatur zuverlässig im Blick<br />
Modulare Thermometer für mehr Sicherheit in anspruchsvollen Prozessen<br />
Temperatur messen klingt einfach,<br />
ist jedoch in vielen Prozessen eine<br />
große Herausforderung –<br />
besonders bei abrasiven Medien,<br />
hohem Druck und wenn reaktionsschnelle<br />
Messergebnisse gefordert<br />
sind. Ein solcher Prozess findet sich<br />
bei der Produktion von Titandioxid.<br />
Hier können Thermometer mit<br />
doppelter Prozessbarriere und<br />
schnellansprechendem Schutzrohr<br />
helfen, die Anlagensicherheit und<br />
Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen.<br />
Autoren: Florian Kraftschik, MarCom Manager<br />
Media Relations, Barbara Hütter-Gerst,<br />
Produktmanagerin Temperatur, beide<br />
Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG,<br />
Weil am Rhein<br />
Bei der Produktion von Titandioxid wird an<br />
vielen Stellen des Prozesses die Temperatur<br />
gemessen. Hier werden Widerstandsthermometer<br />
im bis zu 600 °C heißen Medium<br />
eingesetzt, Hochtemperaturthermometer gar<br />
bis zu 1200 °C. Eine besondere Herausforderung<br />
beim Herstellungsprozess beziehungsweise<br />
im Fertigprodukt-Handling ist die hohe<br />
Abrasivität, die Schutzrohre der Thermometer<br />
müssen hier von besonders beständiger<br />
Qualität sein. Oftmals werden Metallschutzrohre<br />
mit einer speziellen Ummantelung verwendet.<br />
Die Prozessanforderungen sind sehr<br />
vielfältig, weil das Pigment TiO 2<br />
in einem<br />
mehrphasigen Prozess hergestellt wird – bei<br />
unterschiedlichen Temperaturen und Drücken<br />
und unter Zugabe von weiteren Stoffen.<br />
Bei Applikationen mit hohen Drücken<br />
und der Gefahr der Schutzrohrperforation,<br />
die bei der Herstellung von Titandioxid<br />
durch die hohe Abrasivität des Mediums<br />
gegeben ist, werden meist mehrere<br />
Sicherheitsmechanismen installiert.<br />
Wichtiger Bestandteil der Sicherheitskette<br />
ist das Schutzrohr. Im Fertigprodukt-<br />
Handling werden dem Pigment bei 60 bis<br />
80 °C Zusatzstoffe beigemischt, um kundenspezifische<br />
Helligkeitsstufen und geforderte<br />
Eigenschaften zu erzielen. In der<br />
01 Die neue Thermometerfamilie ermöglicht<br />
präzise Ergebnisse bei der Temperaturmessung<br />
in der Titandioxid-Produktion<br />
letzten Verfahrensstufe wird das stark abrasive<br />
Pigmentpulver in pneumatischen<br />
Förderleitungen transportiert. Zur Verhinderung<br />
von Anbackungen muss die Temperatur<br />
überwacht werden. Aufgrund der<br />
hohen Abrasivität des Produkts sollte ein<br />
besonderes Augenmerk auf die Schutzrohrbeständigkeit<br />
gelegt werden.<br />
Doppelt gemoppelt<br />
Die neue Thermometerfamilie iTherm ModuLine<br />
TM131 ist mit dem patentierten<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
TITEL I TOP-THEMA<br />
02 Die Ansprechzeit der Thermometer ist überzeugend: Das Design mit der<br />
speziellen Schutzrohrspitze ermöglicht eine deutlich kürzere Reaktionszeit<br />
Halsrohr Dual Seal ausgestattet. Hierbei<br />
handelt es sich um eine doppelte Prozessbarriere,<br />
die bei einem Defekt des Schutzrohrs,<br />
was beim Einsatz von abrasiven<br />
Medien wie Konfektionierung des Basispigments<br />
Titandioxid durchaus vorkommen<br />
kann, ein unkontrolliertes Austreten<br />
des Mediums aufgrund von defekten<br />
Schutzrohren verhindert.<br />
Oberhalb des Schutzrohres sitzt eine kleine<br />
Kammer mit einem Druckschalter, der<br />
fest auf 3 bar Auslösedruck eingestellt ist.<br />
Wenn ein Riss im Schutzrohr z. B. aufgrund<br />
von Korrosion oder Abrasion auftritt, das<br />
Prozessmedium in die Kammer strömt und<br />
der Druck auf mehr als 3 bar ansteigt, löst<br />
dieser Druckschalter aus. Damit das Medium<br />
nicht in den Anschlusskopf eindringen<br />
kann, ist oberhalb der Kammer nochmals<br />
eine spezielle Dichtung eingebracht. Je größer<br />
der Druck wird, desto höher wird der<br />
Druck auf die Dichtung. Dieser Druckanstieg<br />
wird über den zweiten Eingang beim<br />
installierten Kopftransmitter TMT82 – dem<br />
Thermoelement-Eingang – auf einen Reed-<br />
Kontakt geleitet und kann somit auf eine<br />
Anzeige oder auf die Steuerung geleitet<br />
werden. Der Anlagenfahrer erhält eine<br />
Alarmmeldung. Das Temperatursignal<br />
bleibt jederzeit erhalten. Der Anlagenfahrer<br />
kann die Messstelle in Augenschein nehmen<br />
und sie gezielt reparieren. Wenn der<br />
Druck abgebaut ist, kann auch der Messeinsatz<br />
gegebenenfalls ersetzt werden.<br />
Mehr Tempo und Präzision<br />
Beim mehrstufigen Herstellungsprozess<br />
und dem Fertigprodukt-Handling von Titandioxid<br />
ist eine schnelle Ansprechzeit der<br />
verwendeten Thermometer wichtig. Für<br />
raue Prozessumgebungen, die den Einsatz<br />
eines Schutzrohres voraussetzen, hat<br />
Endress+Hauser ein spezielles, schnell ansprechendes<br />
Schutzrohr entwickelt. Das<br />
patentierte Design mit der neuartig ausgeführten<br />
Schutzrohrspitze ermöglicht eine<br />
bis zum Faktor 5 raschere Reaktionszeit bei<br />
Temperaturänderungen im Vergleich zu<br />
normalen Schutzrohren.<br />
Die Eliminierung des Luftspalts zwischen<br />
Sensor und Schutzrohr durch das Einbringen<br />
eines Wärmeübertragungsmaterials<br />
sorgt für bestmögliche thermische Anbindung<br />
an den Prozess. Besonders in Verbindung<br />
mit dem vibrationsbeständigen Sensor<br />
iTherm StrongSens lässt sich so eine<br />
sehr robuste Messinstallation realisieren,<br />
die eine sehr schnelle Reaktionszeit besitzt,<br />
gleichzeitig aber auch sehr robust ist. Die<br />
schnelle Ansprechzeit gewährleistet bei der<br />
Herstellung von kundenspezifischem Titandioxid<br />
durch Zusetzen von Chemikalien<br />
bei >250 °C ein hohes Maß an Sicherheit.<br />
Weil die Temperaturveränderungen im<br />
Prozess mit dieser Technologie deutlich<br />
schneller erkannt werden, können Anlagenfahrer<br />
diesen enger fahren und präziser steuern.<br />
Dadurch lassen sich Energieeinsparungen<br />
erzielen, und die Qualität des Produkts<br />
wird verbessert, weil Anlagenfahrer schneller<br />
auf die Ereignisse reagieren können.<br />
Somit erhöht das schnellansprechende<br />
Schutzrohr die Prozesssicherheit.<br />
Neben dem patentierten Messeinsatz<br />
iTherm StrongSens kann bei den neuen<br />
Thermometern neben Wire-wound-Messeinsätzen<br />
auch der schnellansprechende<br />
Dünnfilm-Messeinsatz iTherm QuickSens<br />
gewählt werden. Diese Sensoren haben eine<br />
Ansprechzeit von t90 ≤ 0,75 s. Erreicht wird<br />
diese durch einen optimierten thermischen<br />
Kontakt. Schnellste Ansprechzeiten auch bei<br />
der Installation des Sensors im Schutzrohr<br />
sorgen für ein Mehr an Sicherheit.<br />
Einfache Bedienung<br />
Oftmals sind Temperaturmessstellen in<br />
rauen Umgebungen schwer zugänglich.<br />
Diese sitzen an schlecht zu erreichenden<br />
Stellen, oder eine Näherung ist aus sicherheitstechnischen<br />
Gründen schwierig. Diese<br />
Bedingungen herrschen bei der verfahrenstechnischen<br />
Grundkörperproduktion von<br />
Titandioxid vor, die bei 800 bis 900 °C abläuft.<br />
Auch hier besteht hohe Abrasivität im<br />
gemessenen Medium.<br />
Für den Fernzugriff auf die Geräte bietet<br />
Endress+Hauser deshalb zwei 1-Kanal-<br />
Temperaturtransmitter mit Bluetooth-Bedienung:<br />
TMT71 und TM72. Dies sind universelle,<br />
hochgenaue Temperaturtransmitter<br />
zur Umwandlung verschiedener Eingangssignale<br />
in ein skalierbares, analoges<br />
4–20-mA- bzw. Hart-Ausgangssignal. Beide<br />
Transmitter lassen sich optional mit einer<br />
Bluetooth-Schnittstelle ausstatten und sind<br />
dann über die SmartBlue App bedienbar.<br />
Die Suche nach Gerätetreibern gehört der<br />
Vergangenheit an, da die Treiber direkt im<br />
Transmitter integriert sind. Per App kann<br />
eine Dokumentation der eingestellten Parameter<br />
im PDF-Format erzeugt und abgespeichert<br />
werden.<br />
Auch im explosionsgefährdeten Bereich<br />
können die Transmitter, erhältlich als Kopfoder<br />
Hutschienenversion, mithilfe eines exfähigen<br />
Tablets oder Smartphones problemlos<br />
bedient oder einfach die Messwerte<br />
ausgelesen werden.<br />
Fotos: Endress+Hauser, srady/stock.adobe.com<br />
www.de.endress.com/itherm-moduline<br />
Der Weißmacher<br />
Titandioxid ist ein wichtiger Bestandteil<br />
zahlreicher Produkte, die aus dem<br />
Alltag nicht wegzudenken sind. Schon<br />
morgens begegnen wir dem Stoff:<br />
Titandioxid ist Bestandteil der<br />
meisten am Markt erhältlichen<br />
Zahnpasten. Dort sorgt das Pigment<br />
für die reinigende Wirkung und ist<br />
auch bekannt als Weißmacher. Neben<br />
Zahnpasta hellt es beispielsweise<br />
auch Sonnencreme oder Kaugummi<br />
auf, bei Medikamenten dient es als<br />
Überzug, als Zusatzstoff E171<br />
erscheint es auf der Zutatenliste vieler<br />
Lebensmittel. Eine wichtige Rolle<br />
spielen die weißmachenden Moleküle<br />
in der Produktion von Farben und<br />
Lacken.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 15
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Konti vs. Batch<br />
Welches Dosierverfahren ist das Richtige?<br />
Autor: Dipl.-Ing. Bernhard Hüppmeier,<br />
Geschäftsentwicklung, Brabender<br />
Technologie GmbH & Co. KG, Duisburg<br />
Bei der Auswahl eines geeigneten<br />
Verfahrens für die individuelle<br />
Dosier- und Wägetechnik ist ein<br />
tiefes Prozess- und Materialverständnis<br />
für das Dosieren von<br />
Feststoffen und Flüssigkeiten von<br />
Vorteil.<br />
Für die industrielle Dosiertechnik besitzen<br />
Batch- und Konti-Verfahren als zuverlässige<br />
Methoden gleichermaßen ihre<br />
Berechtigung. Die Wahl des richtigen Systems<br />
hängt aber immer von der individuellen<br />
Situation und den eigenen Produktionszielen<br />
ab. Deshalb lohnt es sich, diese<br />
vor der Investition in eine neue Produktionsanlage<br />
sorgfältig und unvoreingenommen<br />
zu analysieren. Als Entscheidungsgrundlage<br />
werden dazu in der Regel u. a.<br />
Kriterien wie die zu dosierenden Materialien<br />
und ihre Eigenschaften, die Rezeptur,<br />
die Prozesszeiten und die Produktionsmenge<br />
herangezogen.<br />
Kontinuierliche Prozesse eignen sich<br />
grundsätzlich besser bei hohen Durchsatzleistungen<br />
oder Massenproduktionen mit<br />
wenig Rezepturwechseln. Je länger der Be-<br />
trieb läuft, desto höher die Wirtschaftlichkeit.<br />
Aber auch bei häufigen Rezepturwechseln<br />
lassen sich die Stillstandzeiten reduzieren<br />
– insofern genügend Dosierwaagen<br />
für die verschiedenen Materialien zur Verfügung<br />
stehen. In diesem Fall werden die<br />
nicht benötigten Dosierwaagen aus der<br />
Rezeptur abgewählt, und der Produktionsprozess<br />
kann direkt wieder anfahren.<br />
Batch-Systeme sind für das Verarbeiten<br />
begrenzter Produktionsmengen mit vielen<br />
Rezepturen im Allgemeinen von Vorteil.<br />
Zusätzlich wird zwischen der addierenden<br />
und subtrahierenden Verwiegung unterschieden.<br />
Bei der addierenden Verwiegung<br />
werden alle Komponenten nacheinander in<br />
einen verwogenen Behälter dosiert und das<br />
Gewicht addiert. Bei der subtrahierenden<br />
Verwiegung kann jede Komponente<br />
direkt aus einer separaten Dosierwaage<br />
parallel in den Prozess dosiert werden.<br />
Lieber genau und schnell …<br />
Bei der kontinuierlichen Verfahrensweise<br />
werden gravimetrische<br />
Dosierdifferenzialwaagen eingesetzt. Die<br />
Dosiergenauigkeit ist bei hochauflösenden,<br />
digitalen Wägezellen hoch, und auch<br />
Kleinstmengen lassen sich ohne Vormischungen<br />
mit Kleinstdosierern dosieren.<br />
Bei diesem Verfahren können alle<br />
Komponenten parallel dosiert werden. Vormischungen<br />
sind zwar möglich, erfordern<br />
aber zusätzliche Transportwege – ein Risiko<br />
für Entmischungen.<br />
Die Regelung beim Konti-Verfahren ist<br />
aufgrund der meist benötigten Kurzzeitgenauigkeit<br />
und der Befüllphase<br />
aufwändiger<br />
und durchgehend notwendig.<br />
Nur so lassen<br />
sich Störungen in der Anlage<br />
vermeiden und eine<br />
01<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
03<br />
02<br />
hohe Prozess sicherheit gewährleisten. Die<br />
Befüllung muss genau abgestimmt werden,<br />
da keine Gewichtsentnahmekontrolle bei<br />
der Nachfüllung stattfindet.<br />
Damit Staubgemische vermieden werden,<br />
kann an jeder Waage separat entlüftet werden.<br />
Bei höheren Durchsatz-Produktionsleistungen<br />
bleiben die Waagen, im Vergleich<br />
zu großen Chargen beim Batchprozess, relativ<br />
klein. Nicht benutzte Waagen können in<br />
der Steuerung einfach abgewählt werden.<br />
Wenn die Dosierer für einfache Reinigung<br />
konstruiert sind, lassen sich Produktwechsel<br />
schnell durchführen. Da die Dosierung direkt<br />
in die Verarbeitungsmaschine wie Mischer,<br />
Extruder oder Kneter erfolgt, wird in<br />
der Regel auch weniger Personal benötigt.<br />
… oder ungenau und langsam?<br />
Das Batch-Verfahren mit volumetrischer<br />
Dosierung basiert auf einzelnen, nacheinander<br />
geschalteten Dosierern und charakterisiert<br />
sich durch einen langsamen, zeitintensiven<br />
Ablauf mit Vormischungen. Volumetrische<br />
Dosierer dosieren in eine addierende<br />
Behälterwaage. Da die Behälterwaage<br />
in der Regel auf die größte Charge ausgelegt<br />
ist, können bei Kleinstchargen keine hohen<br />
Genauigkeiten mehr erreicht werden. Die<br />
Regelung bei der diskontinuierlichen Dosierung<br />
ist einfacher, da sich Start- und Endgewicht<br />
genau einhalten lassen. Ein Produktwechsel<br />
ist ebenso aufwändig und zeitintensiv<br />
wie die Reinigung, wodurch lange<br />
Stillstandzeiten entstehen.<br />
01 Kontinuierliches Dosierverfahren: Hier<br />
werden alle Produkte kontinuierlich in die<br />
Verarbeitungsmaschine dosiert und direkt<br />
verarbeitet<br />
02 Batch-Verfahren mit addierender Verwiegung: Ein Transport-Container mit Behälterwaage<br />
sammelt von den volumetrischen Dosierern die jeweils benötigten Mengen ein; am Ende wird<br />
der Container auf ein Mischsystem aufgesetzt, das die dosierten Produkte mischt und entleert<br />
03 Batch-Verfahren mit subtrahierender Verwiegung: Drei Dosierdifferenzialwaagen dosieren<br />
verschiedene Zusatzprodukte in einen Container, wobei bereits ein Vormischeffekt entsteht; der<br />
Masterbatch wird zum Batchmischer gefahren und dort dem Hauptprodukt beigefügt<br />
Durch die vielen manuellen Arbeiten ist die<br />
Prozesssicherheit niedriger, der Personalaufwand<br />
ist höher, und die vielen Verarbeitungsschritte<br />
verursachen Produktverlust.<br />
Deshalb ist es unbedingt notwendig, die<br />
richtige Kalibrierung vorzunehmen. Die Dosierung<br />
erfolgt erst in der Behälter waage,<br />
dann in der Verarbeitungsmaschine, dem<br />
sogenannten Batchmischer. Das Batch-Verfahren<br />
mit volumetrischer Dosierung eignet<br />
sich bestens für das Dosieren von kleinen<br />
Produktionsmengen, auch wenn durch Restmaterial<br />
im Gerät Produkt verloren geht.<br />
Ohne Produktverluste<br />
Beim Batchverfahren mit gravimetrischer<br />
Dosierung kommen subtrahierende Waagen<br />
für eine gravimetrische Dosierung zum<br />
Einsatz. Das bedeutet, dass alle Komponenten<br />
parallel dosiert werden können,<br />
was gegenüber addierenden Systemen zeitsparender<br />
ist. Dank seiner hochauflösenden,<br />
digitalen Wägezellen handelt es sich<br />
beim Batch-Verfahren mit gravimetrischer<br />
Dosierung um ein hochgenaues Verfahren.<br />
Es kann auch Anwendung für Kleinstmengen<br />
ohne Vormischungen finden,<br />
wenn Kleinstdosierer verwendet werden.<br />
Vormischungen sind grundsätzlich möglich,<br />
bergen aber durch die zusätzlichen<br />
Transportwege zur Anlage die Gefahr von<br />
Entmischungen.<br />
Die Regelung ist einfacher, da Start- und<br />
Endgewicht genau eingehalten werden<br />
können. Für die Befüllung gilt: Das Produkt,<br />
das die Waage verlässt, ist immer verwogen<br />
und wird erst nach der Befüllung<br />
dosiert – auch wenn eine Mehrfachbefüllung<br />
während eines Batches notwendig ist.<br />
Wie beim Konti-Prozess wird das separate<br />
Entlüften an jeder Waage bevorzugt, damit<br />
kein Staubgemisch anfällt. Trotz der notwendigen<br />
manuellen Arbeiten, die das<br />
Batch-Verfahren mit sich bringt, gibt es bei<br />
der gravimetrischen Batch-Dosierung eine<br />
hohe Prozesssicherheit ohne Produktverluste,<br />
denn die Dosierung erfolgt<br />
direkt in die Verarbeitungsmaschine, den<br />
Batchmischer.<br />
Der Trend beim Dosieren verlagert sich<br />
immer mehr zur kontinuierlichen Verfahrensweise,<br />
z. B. für Anwendungen in der<br />
Pharmaindustrie, der Autoreifenherstellung,<br />
der Batterieherstellung oder bei Pulverlacken.<br />
Grundsätzlich darf der hohe<br />
Planungs aufwand nicht unterschätzt werden,<br />
sollte aber, auch bei Kleinmengen,<br />
gegen die gute Automatisierbarkeit, die<br />
damit einher gehende Produktqualität<br />
und den geringen Platzbedarf abgewogen<br />
werden.<br />
Fotos: Brabender Technologie<br />
www.brabender-technologie.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 17
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Geringe Drehfrequenz<br />
Besonders schonende Mischtechnik für professionelle Teeaufbereitung<br />
Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt, das in vielen Ländern gewonnen,<br />
gemischt und getrunken wird. Zunächst werden Chargen verschiedenster<br />
Plantagen, Regionen und Erntezeiten zusammengestellt, um einen<br />
angestrebten Qualitätsstandard zu erreichen. Beim anschließenden<br />
Homogenisieren sind oftmals Großchargen zu mischen. Der Mischvorgang<br />
selbst kann sehr anspruchsvoll sein, denn Form und Struktur der Teeblätter<br />
sollen sich nicht verändern, Feinanteil und Staub sind unerwünscht.<br />
dann lauten wichtige Kriterien wie folgt:<br />
n hohe Mischgüte<br />
n minimaler Energieeintrag (Erhalt der Partikelstruktur<br />
und -größe)<br />
n kurze Mischzeiten<br />
n universelle Verwendbarkeit für verschiedenste<br />
Schnitte (faserig oder feindispers,<br />
grob bis sehr grob, gut fließend bis stauend,<br />
trocken oder feucht)<br />
n ideale Mischgüten trotz verschiedenster<br />
Füllgrade<br />
n schnelle und gleichmäßige Benetzung,<br />
wenn die Beigabe von Flüssigaromen<br />
stattfindet oder einfach nur Staubbindung<br />
erfolgen soll<br />
n schnelle und restlose Entleerung<br />
n sowohl trocken als auch nass reinigbar<br />
n wahlweise automatisch reinigbar<br />
n wahlweise sterilisierbar<br />
n sichere Trocknung nach der Nassreinigung/kurze<br />
Rüstzeit<br />
n bequeme, ergonomische Zugänglichkeit<br />
Ein Hersteller von Präzisionsmischern hat<br />
sich diesen Aufgaben intensiv gewidmet und<br />
auf der Basis vertikaler Wendelmischer verschiedene<br />
Lösungen etabliert. Hier kumulieren<br />
gewissermaßen 37 Jahre Erfahrung für<br />
die Tee-, Aromen-, Kräuter- und Gewürzindustrie.<br />
Ein gut ausgestattetes Werkstechnikum<br />
gestattet die praktische Beweisführung<br />
für Klein- und Großchargen; wahlweise<br />
auch über 5 m³ hinaus. Die Versuche bereichern<br />
den Anwender darüber hinaus mit<br />
wertvollen Anregungen für verschiedenste<br />
Aufbereitungsdetails. Oftmals lassen sich<br />
mehrere Prozessschritte vereinen.<br />
Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt.<br />
Weltweit wurden im Jahr 2017 ungefähr<br />
6,1 Mio. Tonnen Tee geerntet, wobei China<br />
mit 40 % und Indien mit 22 % die größten<br />
Erzeuger sind. Pakistan, Russland und die<br />
USA sind die drei größten Teeimporteure.<br />
In Europa ist laut Wikipedia der pro Kopf<br />
Verbrauch in Ostfriesland am höchsten, gefolgt<br />
von Großbritannien, Irland und Polen.<br />
Der Genuss des Teetrinkens erschließt sich<br />
neben der anregenden Wirkung und Farbe<br />
des Aufgusses aus Geschmack und Geruch.<br />
Das Qualitätsmanagement für guten Tee<br />
muss bereits auf dem Feld/im Teegarten<br />
beginnen: Bestimmung des Erntezeitpunktes,<br />
Reinheit der Ernte und Transport. Ein<br />
Autorin: Melanie Deschler-Reining, Leiterin<br />
Marketing, Amixon GmbH, Paderborn<br />
qualitätsbestimmender Schritt betrifft die<br />
Fermentation. Die Teeblätter werden nach<br />
der Ernte gewalkt, hierbei tritt Feuchtigkeit<br />
mit pflanzeneigenen Enzymen hervor. In<br />
Anwesenheit von Sauerstoff wird die Fermentation<br />
ausgelöst. Die Farbe der Teeblätter<br />
verändert sich ebenso wie das Aroma.<br />
Durch Zuführung trockener Warmluft oder<br />
Wasserdampf wird die Fermentation gestoppt.<br />
Aus kurzer Fermentationszeit resultiert<br />
grüner Tee, dauert die Fermentation<br />
länger, resultiert schwarzer Tee. Dann wird<br />
ein sortentypischer, idealer Trocknungsgrad<br />
für die Verpackung und den sicheren<br />
Transport eingestellt. Kühl und trocken<br />
sollte die Lagerumgebung sein.<br />
Anspruchsvoller Mischvorgang<br />
Analysiert man die Aufgabenstellungen eines<br />
Mischers in der Teeaufbereitungsfabrik,<br />
Mischen im Offline-Verfahren<br />
Produzenten von Nähr- und Genussmitteln<br />
tragen generell große Verantwortung. Aufgussgetränke<br />
müssen wohlschmeckend und<br />
hundertprozentig rein sein. Diese hohen<br />
Qualitätsansprüche werden umso besser erfüllt,<br />
wenn die Rohstoffkomponenten in prozesssicheren<br />
Systemen aufbereitet werden.<br />
Kurze Mischzeiten bewirken, dass die Partikelstruktur<br />
der Rohstoffe erhalten bleibt.<br />
Etablierte Lösungen stehen zur Auswahl,<br />
insbesondere wenn Kleinstkomponenten<br />
wie Flüssigaromen, Vitaminbeigaben oder<br />
pulvrige Aromen einzumischen sind.<br />
Der Amixon-Doppelwellenmischer eignet<br />
sich besonders für größere Chargen von<br />
etwa 2 bis 25 m³. Die Mischwerkzeuge rotieren<br />
erst, nachdem der letzte pulvrige Rezepturbestandteil<br />
eingefüllt wurde. Flüssigstoffbeigaben<br />
finden während des Mischens<br />
statt. Ideale Mischgüten werden nach<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
20 bis 40 Umdrehungen erzielt. Dann öffnen<br />
die Verschlussorgane, und die Fertigmischung<br />
fließt in Container oder Big-Bags.<br />
Der Mischer entleert sich bis zu 99,98 %.<br />
Die befüllten Big-Bags oder Container werden<br />
zur Verpackungsanlage gebracht und<br />
dort wird deren Inhalt abgefüllt.<br />
Der hier beschriebene Doppelwellenmischer<br />
mischt sehr genau und besonders<br />
schonend. Nicht selten beträgt die Mischzeit<br />
nur 20 bis 30 Sekunden. Empfindliche<br />
Komponenten wie Kräuter, Teeblätter, aber<br />
auch agglomerierte Aromen aus der Wirbelschichtgranulation<br />
oder vom Sprühturm,<br />
bleiben nahezu unversehrt. Bei Bedarf<br />
wird der Vertikal-Zweiwellenmischer<br />
auch vakuumfest gefertigt. Damit kann der<br />
Luftsauerstoff durch Anlegen von Vakuum<br />
entfernt werden. Die Sättigung auf atmosphärischen<br />
Druck erfolgt durch Eintragung<br />
von Inertgasen.<br />
Im Offline-Mischverfahren ist der Mischprozess<br />
vom Abfüllprozess entkoppelt, so<br />
wird Zeit eingespart: Denn während die Abfüllmaschine<br />
Dosen, Beutel, Sachets und<br />
Teebeutel befüllt, kann der Mischer bereits<br />
für den nächsten Mischauftrag gereinigt<br />
und präpariert werden.<br />
Die Vorteile des Amixon-Doppelwellenmischers<br />
erschließen sich für den Anwender<br />
wie folgt:<br />
n Ideale Mischgüten bei sehr kurzen Mischzeiten.<br />
Besonders produktschonender<br />
Mischvorgang.<br />
01 Doppelwellenmischer für große<br />
Teechargen mit 10 m³ und mehr<br />
02 Der Koneslid-Mischer zeichnet sich u. a.<br />
durch die schnelle Entleerung aus<br />
n Platzsparende Bauart, besonders<br />
gut geeignet für Großchargen.<br />
Nur eine Qualitätsanalyse<br />
pro Großcharge.<br />
n Entleerung geschieht extrem<br />
schnell, wahlweise in bis zu<br />
vier Gebinde gleichzeitig. Besonders<br />
effektive Restentleerung<br />
bis zu 99,98 % und besser.<br />
n Füllgrade können bei diesem<br />
Mischer von ca. 15 bis 100 % differieren.<br />
n Höchste Hygienestandards. Große<br />
Inspektionstüren schließen totraumfrei,<br />
dauerhaft gasdicht.<br />
n Auf Wunsch entspricht der Mischraum<br />
der Staubexzone 20. Wahlweise wird der<br />
Mischer druckstoßfest, druckfest oder vakuumfest<br />
gefertigt.<br />
End-of-the-Line- Mixing<br />
Der Koneslid-Mischer wurde speziell für<br />
die Genussmittelbetriebe entwickelt, die<br />
das „End-of-the-Line“-Produktionskonzept<br />
anwenden. Bei diesem Verfahren werden<br />
alle Verarbeitungsapparate untereinander<br />
angeordnet. Das fertige Mischgut fließt<br />
vom Mischer durch den Nachbehälter direkt<br />
in die Verpackungsmaschine. Reinigungsarbeiten<br />
werden weitgehend reduziert,<br />
da dieser Mischer restlos entleert.<br />
Die Chargengrößen betragen in der Regel<br />
von 300 bis 2000 l und bei Bedarf auch<br />
größer. Bei geringer Drehfrequenz mischt<br />
der Koneslid-Mischer sehr präzise und extrem<br />
schonend. Darüber hinaus ist der<br />
Mischvorgang besonders kurz. Die Bauart<br />
des Mischers gewährleistet bspw. auch,<br />
dass empfindliche Agglomerate aus dem<br />
Sprühturm, aus der Wirbelschichtgranulation<br />
oder aus der Vakuum-Gefriertrocknung<br />
erhalten bleiben.<br />
Bei Bedarf ist auch dieser Mischer vakuumfest.<br />
So kann während des Mischvorgangs<br />
der Luftsauerstoff aus der Porosität<br />
der Pulvermischung entfernt werden – und<br />
zwar durch Anlegen eines Vakuums. Die<br />
Sättigung erfolgt durch den Eintrag von geeignetem<br />
Inertgas. Die Entleerung geschieht<br />
entmischungsfrei in wenigen Sekunden.<br />
Riesel fähige Güter fließen restlos<br />
aus, sodass Cross-Kontaminationen ausgeschlossen<br />
sind.<br />
Fotos: Amixon, TwighlightArtPictures/stock.adobe.com<br />
Literaturhinweise: Wikipedia, www.teeverband.de<br />
www.amixon.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 19
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Scherarm bis<br />
scherintensiv<br />
Dissolver-Planetenrührwerke eignen sich für<br />
anspruchsvolle Mischaufgaben<br />
01<br />
Für die vielfältigen Anforderungen<br />
im Bereich der Rühr- und Misch-<br />
technik stehen unterschiedliche<br />
Bauarten von Rührwerken und<br />
Mischern zur Verfügung, die oft an<br />
spezielle Prozessbedingungen<br />
angepasst sind.<br />
Autor: Dr.-Ing. Ralf Wicke, Herbst Maschinenfabrik<br />
GmbH, Buxtehude<br />
Planetenrührwerke werden überwiegend<br />
für den Einsatz im hochviskosen Bereich<br />
eingesetzt. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Rührwerken läuft bei ihnen die Rührwelle<br />
auf einer Kreisbahn um und zusätzlich<br />
dreht sie sich dabei noch um die eigene<br />
Achse. Hierdurch wird erreicht, dass bei<br />
einem Umlauf der gesamte Inhalt des<br />
Mischbehälters erfasst wird. Zusätzlich<br />
sorgt ein Wandabstreifer dafür, dass Produkt<br />
von der Behälterwand in Richtung Behältermitte<br />
gefördert wird. Sollen gezielt Scheroder<br />
Normalkräfte auf das Mischgut ausgeübt<br />
werden, können zwei Mischwerkzeuge<br />
eingesetzt werden, die ineinander kämmen.<br />
Die Bewegung beider Rührwellen wird hierbei<br />
durch einen Antriebsmotor realisiert.<br />
Mit zwei Antrieben arbeitet dagegen ein<br />
Dissolver-Planetenrührwerk. In der Standardausführung<br />
sorgt ein Motor für die<br />
Drehbewegung des Gehäuses vom Planetengetriebe<br />
und gleichzeitig für die Rotation<br />
des langsam laufenden Planetenrührwerkzeugs.<br />
Außerdem wird der am<br />
Getriebe gehäuse befestigte Wandabstreifer<br />
mit bewegt; möglich ist aber auch ein zusätzlicher<br />
Antrieb, der eine unabhängige<br />
Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit<br />
und Drehrichtung des Planetengetriebes<br />
ermöglicht.<br />
Der zweite Hauptmotor treibt einen<br />
Schnellläufer an; häufig ist dies eine Rührwelle<br />
mit einer oder mehreren Dissolverscheiben.<br />
Anders als bei einem herkömmlichen<br />
Dissolverrührwerk läuft die Dissolverrührwelle<br />
ebenfalls auf einer Kreisbahn um,<br />
da sie gegenüber dem Planetenrührwerkzeug<br />
positioniert ist.<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
Vielfältige Möglichkeiten<br />
Das Gefährliche am Risiko<br />
ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />
wie man mit ihm umgeht.<br />
Durch die Möglichkeit, Planetenrührwerkzeug und Dissolver völlig<br />
unabhängig voneinander in ihren Drehzahlen einstellen zu<br />
können, gibt es vielfältige Einsatzgebiete. Oft verändert sich im<br />
Laufe eines Prozesses die Viskosität; dann lässt sich mit dieser<br />
Technologie eine optimale Prozessführung realisieren und die<br />
Verwendung von zwei unabhängigen Maschinen wird überflüssig.<br />
Das spart Zeit durch entfallende Umfüll- und Reinigungsarbeiten.<br />
Muss z. B. am Prozessanfang ein Pulver in einer niedrigviskosen<br />
Flüssigkeit möglichst klumpenfrei dispergiert werden, kann<br />
der Dissolver stationär in einer „Dosierposi tion“ betrieben werden.<br />
Erst nachdem das Pulver komplett dispergiert ist, schaltet<br />
man den Planetenantrieb zu und die Drehbewegung der Mischorgane<br />
und des Wandabstreifers beginnt.<br />
Sollten im weiteren Prozessverlauf hohe Scherkräfte unerwünscht<br />
sein, schaltet man den Dissolverantrieb einfach ab. Somit<br />
kann mit einem Dissolver-Planetenrührwerk sowohl scherarm<br />
und produktschonend als auch bewusst scher intensiv gearbeitet<br />
werden. Die Maschinen gibt es sowohl für den Laborbereich<br />
mit Behältergrößen ab ca. 2 l als auch für die Produktion mit<br />
Volumina über 20 000 l.<br />
Natürlich können auch andere Schnellläufer in Kombination<br />
mit dem Dissolver oder anstelle des Dissolvers eingesetzt werden;<br />
hier ist vor allem der Schrägblattrührer zu nennen. Der<br />
Mischprozess kann unter Umgebungsbedingungen, Vakuum<br />
oder auch Überdruck verlaufen. Bei Bedarf kann der Mischbehälter<br />
aktiv geheizt und/oder gekühlt werden; somit sind auch<br />
Trocknungsvorgänge möglich. Auch für Prozesse, die im Ex-Bereich<br />
ablaufen, können die Maschinen ausgelegt werden.<br />
Fotos: Herbst Maschinenfabrik<br />
www.herbst-mischtechnik.de<br />
01 Dissolver-<br />
Planetenrührwerk<br />
von unten<br />
02<br />
Vakuum-Dissolver-<br />
Planetenrührwerk<br />
Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />
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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Ganzheitliches Konzept<br />
Explosionsschutz bei der Verarbeitung von brennbaren Schüttgütern<br />
Beim Thema Explosionsschutz in<br />
der Schüttgutverarbeitung gilt:<br />
Jedes Anlagenelement muss für<br />
sich betrachtet werden. Aber<br />
nur in Kombination mit einer<br />
ganzheitlichen Betrachtung der<br />
Anlage entsteht ein sicheres und<br />
wirtschaftliches Gesamtkonzept.<br />
Vom LKW oder Güterwagon wird das jeweilige<br />
Schüttgut meist in Schüttgossen<br />
überführt. Gerade bei Befülleinrichtungen<br />
von brennbaren Stäuben ist es oftmals ausreichend,<br />
Maßnahmen des vorbeugenden Explosionsschutzes<br />
anzuwenden. Dabei nimmt<br />
die „Vermeidung wirksamer Zündquellen“ eine<br />
vorrangige Stellung ein. Ferner schützen<br />
Erdungsüberwachungssysteme vor Funkenentladungen.<br />
Eine sorgfältige Arbeitsweise des<br />
Personals sowie entsprechende Schulungen<br />
sind erforderlich. Zudem sollten Vereinbarungen<br />
mit den Lieferanten zur Sicherstellung<br />
der glimmnestfreien Anlieferung des<br />
Rohmaterials getroffen werden.<br />
In Förderanlagen beispielsweise erfordern<br />
unterschiedliche Bauformen abgestimmte<br />
Explosionschutzkonzepte. Es gibt<br />
Maßnahmen, die Explosionen in Förderern<br />
vermeiden, ohne Schutzeinrichtungen zu<br />
installieren. Dazu zählen begrenzte Fördergeschwindigkeiten,<br />
geeignete Materialpaarungen<br />
und zündsicherheitskonforme Auslegungen.<br />
Offene Bandförderer sind relativ<br />
unkritisch. Das Material wird nicht aufgewirbelt<br />
und hat keinen Kontakt zu heißen<br />
Oberflächen. Ganz im Gegenteil zu Trogketten-<br />
und Schneckenförderern: In Abhängigkeit<br />
von der Feinheit, der Feuchte<br />
und der Staubungsneigung des Schüttguts,<br />
dem Förderprinzip und der Fördergeschwindigkeit<br />
sowie der angeschlossenen<br />
Anlagenteile kann ein konstruktiver Explosionsschutz<br />
über Druckentlastung notwendig<br />
sein. Damit sich Explosionen, die in angrenzenden<br />
Anlagenteilen entstehen, nicht<br />
über angeschlossene Förderer verbreiten,<br />
werden Atex-geprüfte Löschmittelsperren,<br />
Quenchventile oder Rückschlagklappen<br />
eingesetzt.<br />
Kombiniertes Schutzsystem für<br />
Elevatoren<br />
Elevatoren stellen eine besondere Gefahrenquelle<br />
dar, da sie funktions- und bauartbedingt<br />
die Voraussetzungen für eine Explosion<br />
begünstigen. Zudem können sich bei<br />
ungeschützten Elevatoren Druckwellen und<br />
Flammen über mehrere Etagen ausbreiten<br />
und dort einen erheblichen Schaden verursachen.<br />
Die Firma Rembe hat auf Basis der<br />
VDI-Richtlinie ein ganzheitliches Schutzsystem<br />
für Elevatoren ent wickelt: ElevatorEX.<br />
Es kombiniert Vorteile der konventionellen<br />
Explosionsdruckentlastung mit den Technologien<br />
der flammenlosen Druckentlastung<br />
und der Ex plosionsunterdrückung.<br />
Autor: Dr.-Ing. Johannes Lottermann, Chief<br />
Business Development Officer Explosion Safety,<br />
REMBE GmbH Safety + Control, Brilon<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
01<br />
02<br />
01 Der Q-Ball E – flammenlose Druckentlastung<br />
für Elevatoren<br />
02 Flammenlose Druckentlastung Q-Box<br />
(links) und Q-Rohr (rechts)<br />
03 Explosionsdruckentlastung mit und ohne<br />
Aufsatzmodul für Berstscheiben (Targo-Vent)<br />
Die besondere Herausforderung bei Elevatoren<br />
besteht darin, dass die angebrachten<br />
Schutzeinrichtungen möglichst leicht sein<br />
und gleichzeitig höchste Entlastungseffektivitäten<br />
realisiert werden müssen.<br />
Der Q-Ball E ist ein Beispiel für eine flammenlose<br />
Druckentlastung, die speziell für<br />
Elevatoren entwickelt wurde. Das verarbeitete<br />
Spezial-Mesch-Gewebe kühlt Flammen<br />
effizient ab, sodass weder Flammen noch<br />
Druck austreten. Die für eine Explosion typische<br />
Druckerhöhung und Lärmbelästigung<br />
im Innenraum wird auf ein kaum<br />
wahrnehmbares Minimum reduziert, sodass<br />
der Schutz von Mensch und Maschine<br />
gewährleistet ist.<br />
Erhöhte Gefahr in Silos<br />
und Sieben<br />
In Silos besteht eine erhöhte Zündgefahr<br />
durch Zündquelleneintrag aus vorgelagerten<br />
Anlagenteilen. Aus diesem Grund müssen<br />
Silos konstruktiv geschützt werden.<br />
Im Außenbereich stehende Silos werden<br />
grundsätzlich mit Berstscheiben entlastet.<br />
In Innenräumen werden die Q-Box oder<br />
das Q-Rohr für eine flammenlose Druckentlastung<br />
installiert. Je nach Art des Schüttguts<br />
können auch vorbeugende Maßnahmen<br />
ergriffen werden, beispielsweise die<br />
Installation von Funkendetektoren in Kombination<br />
mit Funkenlöschanlagen oder<br />
Quenchventilen.<br />
Siebe können in Kombination mit vorgeschalteten<br />
Trocknern, z. B. Sprühtrocknern,<br />
Trommeltrocknern oder Stromtrocknern,<br />
sehr gefährlich werden. Glimmnester im<br />
Schüttgut, die in mechanischen Förderern<br />
„überleben“ und dort nicht zünden, werden<br />
möglicherweise spätestens hier durch<br />
Rotationsbewegungen aufgebrochen und<br />
können eine Explosion auslösen. Konstruktiver<br />
Explosionsschutz ist daher erforderlich,<br />
aber in Gebäuden nicht einfach umzusetzen.<br />
Die Lösung: meist individuelle, vibrationstechnisch<br />
entkoppelte Systeme auf Basis<br />
flammenloser Druckentlastung.<br />
Staub in Mühlen und<br />
Filteranlagen<br />
Staub, ein geschlossener Behälter, wirksame<br />
Zündquellen durch metallische, schnell aufeinanderschlagende<br />
Bauteile und Sauerstoff –<br />
eine Mühle bietet „beste“ Voraussetzungen<br />
für Staubexplosionen. Für Anlagenbetreiber<br />
bedeutet dies, dass selbst bei einer druckfesten<br />
Bauweise der Mühle ein konstruktiver<br />
Explosionsschutz notwendig ist. Ober- und<br />
unterhalb der Mühle sollte in jedem Fall eine<br />
Entkopplung angebracht werden, um andere<br />
Anlagenteile zu schützen. Für die Ansaugöffnung<br />
der Mühle ist das Q-Rohr LF konzipiert.<br />
Es ist eine Variante der flammenlosen<br />
Druckentlastung Q-Rohr, bei der unter anderem<br />
die sonst enthaltene Berstscheibe<br />
fehlt. So kann die Mühle im Normalbetrieb<br />
Luft ansaugen, die problemlos durch den<br />
03<br />
Edelstahl-Mesch-Filter geführt wird. Ereignet<br />
sich eine Explosion, schützt dieser Edelstahl-Mesch-Filter<br />
die Umgebung vor den<br />
Explosionsauswirkungen.<br />
Neben abgesaugtem Staub aus anderen<br />
Anlagenteilen können auch Funken oder<br />
Glutnester in die Filteranlage eingetragen<br />
werden. Besonders kritisch wird es, wenn<br />
die Filterelemente abgereinigt werden. Der<br />
sehr feine Staub verteilt sich im Filter und<br />
kann – bei vorhandener Zündquelle – eine<br />
Explosion auslösen. Filter in Innenräumen<br />
werden daher mit flammenloser Druckentlastung,<br />
Filter im Außenbereich mit Berstscheiben<br />
geschützt. Sollten sich Fahr- oder<br />
Verkehrswege im Bereich der Explosionsdruckentlastung<br />
befinden, kommen Aufsatzmodule<br />
für Berstscheiben wie das Targo-<br />
Vent zum Einsatz. Das Targo-Vent begrenzt<br />
den Öffnungswinkel der Berstscheibe und<br />
lenkt Explosionsdruck, Flammen und Hitze<br />
in nicht kritische Bereiche. Auf diese Art ist<br />
eine Reduzierung von Sicherheitsbereichen<br />
möglich.<br />
Fotos: Rembe<br />
www.rembe.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 23
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Zertifizierte Lösung<br />
Brandschutz für Bandtrockner<br />
Die Beliebtheit von Bandtrocknern<br />
in der industriellen Anwendung ist<br />
in den vergangenen Jahren stark<br />
gestiegen, da der Trocknungsprozess<br />
über Bandtrockner einige<br />
Vorteile gegenüber anderen<br />
Trocknungsprozessen mit sich<br />
bringt. Allerdings ist auch die<br />
Anzahl der Brandereignisse merklich<br />
nach oben gegangen, weshalb nun<br />
verstärkt das Thema Brandschutz in<br />
den Vordergrund rückt.<br />
Autor: René Schwertfeger, Vertriebsleiter,<br />
T&B Electronic GmbH, Alfeld<br />
Das Brandrisiko in Bandtrocknern ist<br />
aufgrund verschiedenster ungünstiger<br />
Faktoren immens hoch. Zum einen sind<br />
die relativ hohen Trocknungstemperaturen,<br />
die zunehmende Trockenheit des<br />
Materials und ein hoher Staubanteil als<br />
Brandtreiber zu nennen. Zum anderen ist<br />
auch der hohe Materialanteil in solchen<br />
Anlagen nicht zu unterschätzen, weshalb<br />
die Brandlast als sehr hoch einzuschätzen<br />
ist. Wenn nun im Prozess Funken, die z. B.<br />
durch vorgelagerte Prozesse in den<br />
Bandtrockner eingetragen werden, oder<br />
heiße Materialschichten, die bei Ablagerungen<br />
im Trockner entstehen, zu Glutnestern<br />
führen, ist mit einer sehr schnellen<br />
Brandausbreitung zu rechnen.<br />
Der Brandschutz ist in der Vergangenheit<br />
durch unterschiedlichste Maßnahmen<br />
realisiert worden. Unter anderem wurden<br />
z. B. Sprinkleranlagen zum Schutz von<br />
Bandtrocknern eingesetzt. Doch zum<br />
Schutz von eingehausten Objekten sind<br />
Sprinkleranlagen nur bedingt geeignet,<br />
denn: Bei einem Brand im Trockner löst ein<br />
Sprinkler aus und löscht lokal den Brand.<br />
Die benachbarten Sprinkler werden jedoch<br />
durch den Wassernebel dahingehend gekühlt,<br />
dass sie nicht mehr auslösen, obwohl<br />
sich der Brand höchstwahrscheinlich schon<br />
ausgebreitet hat. Eine Ausbreitung des<br />
Brandes, eine sogenanntes „Überlaufen der<br />
Sprinkler“, ist damit sehr wahrscheinlich.<br />
Alternativ bietet sich der Einsatz von Sprühwasserlöschanlagen<br />
an, die im Gegensatz<br />
zu Sprinkleranlagen ein offenes Düsennetz<br />
haben und im Auslösefall den Trockner<br />
flächendeckend mit einem feinen Wassersprühbild<br />
benetzen. Die Ansteuerung erfolgt<br />
hierbei pneumatisch über thermische<br />
Auslöseelemente oder elektrisch z. B. über<br />
Wärmemelder oder Flammenmelder. Elementar<br />
ist in jedem Fall der Einsatz von<br />
VdS-zertifizierten Anlagen, deren Löschwirkung<br />
durch mindestens zwei unabhängige<br />
Löschtests nachgewiesen worden ist.<br />
Sprühwasser- oder Funkenlöschanlagen?<br />
Beim Einsatz von Sprühwasserlöschanlagen<br />
gibt es nicht beherrschbare Randbedingungen,<br />
die trotz der Installation des<br />
Löschsystems zum Brand führen können.<br />
Zum einen kann ein Funkeneintrag, der<br />
durch vorgeschaltete Prozesse entsteht,<br />
nicht präventiv vermieden werden und zum<br />
anderen können Glutnester im Austragsbereich<br />
nicht frühzeitig detektiert werden,<br />
was eine schnelle Brandausbreitung im<br />
Inneren des Bandtrockners und eine Brandverschleppung<br />
in nachgeschaltete Bereiche<br />
zur Folge haben könnte.<br />
Bei Funkenlöschanlagen können durch<br />
den Einbau von hochsensiblen IR-Funkenmeldern<br />
im Eingabemodul Funken früh<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
zeitig detektiert und punktuell abgelöscht<br />
werden, wodurch Zündpotenziale von vorgeschalteten<br />
Prozessen erst gar nicht in den<br />
Trocknungsprozess eingetragen werden<br />
können. Ergänzend hierzu können ebenfalls<br />
IR-Funkenmelder in die Abluftkanäle<br />
des Bandtrockners implementiert werden.<br />
Der hohen Ablufttemperatur wird mittels<br />
Lichtleitern vorgebeugt, wodurch die Funkenmelder<br />
auch in dieser rauen Umgebungsbedingung<br />
ohne Bedenken eingesetzt<br />
werden können. Hierdurch können<br />
kleinste Funken und heiße Partikel, die z. B.<br />
bei Schwelbränden entstehen, frühestmöglich<br />
detektiert werden.<br />
Um Brandverschleppungen in nachgeschaltete<br />
Anlagenbereiche vorzubeugen,<br />
werden im Ausgabemodul sogenannte<br />
Kombimelder installiert. Diese Melder<br />
verbinden die Eigenschaften von herkömmlichen<br />
Funkenmeldern sowie Glutnestmeldern<br />
und sind damit in der Lage,<br />
sowohl Funken als auch Glutnester zu<br />
detektieren. Im Falle einer Detektion<br />
werden auch im Ausgabemodul Löschautomatiken<br />
angesteuert, die punktuell<br />
das betroffene Material ablöschen. Die<br />
Besonderheit hier ist, dass sowohl unterhalb<br />
der Melder in Fallrichtung des Materials<br />
als auch oberhalb der Melder in<br />
Richtung des Trocknerbandes Löschautomatiken<br />
angesteuert werden.<br />
Da Bandtrockner im Unterdruck betrieben<br />
werden, hat sich der Einbau der Löschautomatiken<br />
oberhalb der Melder in der Praxis<br />
bewährt. Denn ohne diese Löschautomatiken<br />
ist es sehr wahrscheinlich, dass Funken<br />
oder heiße Partikel durch den Unterdruck<br />
im Bandtrockner wieder in Richtung des<br />
Bandes gesogen werden und hier verheerende<br />
Folgen mit sich bringen können. Weder<br />
die herkömmliche Sprühwasserlöschanlage<br />
noch die klassische Funkenlöschanlage<br />
stellen allerdings einen vollumfänglichen<br />
Brandschutz für Bandtrockner dar.<br />
Zertifizierte Kombination der<br />
zwei Systeme<br />
T&B hat die Vorteile beider Anlagen genutzt<br />
und diese gemeinsam mit dem VdS<br />
01 VdS-zertifiziertes Brandschutzkonzept für Bandtrockner: Hier dient die Sprühwasserlöschanlage<br />
zum flächendeckenden Brandschutz innerhalb des Bandtrockners und<br />
die Funkenlöschanlage zum präventiven Brandschutz und zur frühestmöglichen<br />
Ansteuerung der Löschanlage<br />
Sprühwasserlöschanlage<br />
Glimmnesterkennung<br />
Funkenerkennung<br />
Thermoelement<br />
Funkenlöschung<br />
im neuartigen Schutzkonzept zusammengeführt.<br />
Hierbei dient die Sprühwasserlöschanlage<br />
zum flächendeckenden<br />
Brandschutz innerhalb des Bandtrockners<br />
und die Funkenlöschanlage zum präventiven<br />
Brandschutz und zur frühestmöglichen<br />
Ansteuerung der Löschanlage. Hierzu<br />
wurde ein spezielles Ansteuerungskonzept<br />
entwickelt, das die Auslösung der Sprühwasserlöschanlage<br />
über die Funkenmelder<br />
bzw. Kombimelder im Eingabe- und Ausgabemodul<br />
sowie der Funkenmelder in<br />
den Absaugleitungen bewirkt. Dies ermöglicht<br />
die schnellst mögliche Auslösung der<br />
Sprühwasser löschanlage und minimiert<br />
die Schäden am Bandtrockner, wodurch<br />
aufwändige Maschinenstillstände reduziert<br />
werden können.<br />
Durch die VdS-Zertifizierung dieses<br />
Brandschutzkonzepts ist nun ein einheitlicher<br />
Standard geschaffen, der die größtmögliche<br />
Sicherheit sowie Maschinenverfügbarkeit<br />
gewährt und im Übrigen von<br />
Trocknungsanlage<br />
02 Kombimelder zur Detektion von Funken<br />
und Glutnestern<br />
jedem Sachversicherer akzeptiert wird. Aufwändige<br />
Abstimmungen und Ungewissheiten<br />
über die Akzeptanz des ausgeführten<br />
Brandschutzes für Bandtrockner gehören<br />
damit der Vergangenheit an.<br />
Fotos: T&B, Matze/stock.adobe.com<br />
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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Staubfreie<br />
Absackung<br />
Big-Bags mit Vakuum sicher<br />
und sauber befüllen<br />
Mit einem neuen Vakuum-System lassen sich feinste Pulver sicher und<br />
sauber in Big-Bags absacken. Ein interdisziplinäres Team hat dafür das<br />
Design der klassischen Anlage optimiert – von der Bedienung über die<br />
Einbindung in digitale Systeme bis hin zum Transport ist alles auf die<br />
Nutzung von Big-Bags ausgerichtet.<br />
Die Vorteile für die Vakuumabsackung<br />
von Pulvern mit geringem Schüttgutgewicht<br />
und hohem Lufthaltevermögen liegen<br />
ganz klar auf der Hand: Werden beispielsweise<br />
Industrieruß oder hochdisperse Kieselsäure<br />
auf herkömmlichem Weg abgesackt,<br />
kommt es in der Regel zu Staubverschmutzungen;<br />
nicht nur die Säcke, ganze Anlagen<br />
werden kontaminiert und müssen kostenintensiv<br />
gereinigt werden. Zudem können<br />
die Mitarbeiter gesundheitsschädlichen<br />
Stoffen ausgesetzt sein.<br />
Bei der neuen Vakuumabsackung VFIBC<br />
hingegen läuft die Absackung völlig staubfrei<br />
– also ohne Kontaminationen: Mit <br />
unter austretendes Produkt wird abgesaugt<br />
und danach wieder dem Absackvorgang zugeführt.<br />
Mehr noch: Die Vakuum-Technologie<br />
sorgt dafür, dass die Säcke nicht aufgeblasen,<br />
sondern bis zu 400 % verdichtet<br />
sind. Das spart bis zu 75 % der Lager- und<br />
Logistikkosten.<br />
Bisher war Velovac, das Vakuum-System<br />
von Greif-Velox für die Absackung feinster<br />
Pulver mit Korngrößen von weniger als<br />
200 µm und einem Schüttgewicht von 10–<br />
450 g/l nur für Ventilsäcke verfügbar. Immer<br />
mehr Kunden wünschten sich jedoch eine<br />
Anlage für Big-Bags (FIBCs), da der Trend<br />
dahin geht, dass Endkunden größere Mengen<br />
bzw. Gebinde abnehmen.<br />
Alle Bereiche verbessern<br />
Um dies zu erreichen, war es Greif-Velox<br />
besonders wichtig, ein aus allen Blickwinkeln<br />
optimiertes Produkt zu realisieren. Zu<br />
diesem Zweck wurde ein interdisziplinäres<br />
Team zusammengestellt, mit Experten aus<br />
den Bereichen Fertigung, Montage, Service,<br />
Sales, Projektmanagement und allen Engineering-Disziplinen:<br />
das sogenannte „DFX-<br />
Team“. Die Abkürzung steht für „Design for<br />
X“, wobei „X“ wiederum ein Platzhalter für<br />
die verschiedenen Bereiche ist, deren Design<br />
optimiert wird – z. B. „Design for Production“<br />
oder „Design for Service“.<br />
Die Entwicklung einer größeren Vakuum-<br />
Kammer für FIBCs und weiteren dazugehörigen<br />
Elementen ist allerdings allein schon<br />
aus Ingenieursperspektive sehr anspruchsvoll.<br />
„Bei der Vakuumtechnik ist das entscheidende<br />
Kriterium die Robustheit“, sagt<br />
Bernd Tillack, Chef der Anwendungs- und<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> bei Greif-Velox. Denn bei<br />
der Größe einer solchen Anlage wirken auf<br />
jeder Kammerhälfte beim Absackprozess<br />
Kräfte von ca. 30 t. „Das ist so, als würden<br />
zwei Schwerlasttransporter von jeder Seite<br />
dagegen drücken.“ Trotzdem hat das Team<br />
es geschafft, die Verformungen minimal zu<br />
halten, sodass sie keine Auswirkungen auf<br />
das Wägesystem haben, wodurch die Wiederholgenauigkeit<br />
gegeben ist.<br />
Autor: Dr. Alexander Mildner, Director of Research<br />
and Development, Greif-Velox Maschinenfabrik<br />
GmbH, Lübeck<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
Digitale Schnittstellen<br />
Eine Entwicklung kann immer nur<br />
so gut sein wie seine Schöpfer. Je<br />
effektiver die Anforderungen aller für<br />
eine Produktentwicklung wichtigen<br />
Perspektiven in eine Entwicklung<br />
einfließen, desto mehr Wert kann ein<br />
Produkt im Lebenszyklus erzeugen.<br />
Dr. Alexander Mildner<br />
„Bei der Entwicklung und Konstruktion des<br />
Vakuum-FIBC wurden der Entkopplung und<br />
Produktzuführung besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt“, sagt Alexander Boje aus<br />
dem Bereich Konstruktion & Projektmanagement<br />
bei Greif-Velox. „Denn nur durch<br />
eine statisch optimal ausgelegte Entkopplung<br />
des wiegenden vom fest stehenden<br />
Anlagenteil ist ein prozesssicheres und<br />
eichgenaues Abfüllen zu erreichen.“ Dabei<br />
wird bis ins Detail Wert auf Robustheit und<br />
Nachhaltigkeit gelegt: So ist bspw. die Produktzuführung<br />
des Vakuum-FIBC standardmäßig<br />
in verschleißfesten und chemikalienbeständigen<br />
Materialien gefertigt und mit einer<br />
Fluidisierung ausgestattet.<br />
Der Produktfluss in der Produktzuführung<br />
kann optimal über Sensoren überwacht<br />
werden. So ist es möglich, sämtliche<br />
erfasste Daten aufzuzeichnen, auszuwerten<br />
oder über offene Schnittstellen (OPC UA<br />
und MQTT) weiterzugeben, um wichtige<br />
Informationen zur Verbesserung der Instandhaltungsaktivitäten<br />
zu ermitteln oder<br />
sogar die Selbstoptimierung der Anlage<br />
mittels Machine Learning zu aktivieren.<br />
Somit ist die Anlage „Industrie-4.0“-fähig.<br />
Fehler vermeiden<br />
Auch die Bedienung ist so konzipiert, dass<br />
sie möglichst einfach und kaum anfällig<br />
für Fehler ist: So sind nicht nur die<br />
Kammer türen leicht zu öffnen. Auf<br />
Grundlage des Poka-Yoke-Prinzips, das<br />
technische Vorkehrungen zur Fehlervermeidung<br />
umfasst, ist<br />
das Schließen und Öffnen<br />
der Kammertüren<br />
nur über die Zwei-<br />
Hand Bedienung möglich,<br />
nachdem sichergestellt<br />
worden ist,<br />
dass der Schwenkbereich<br />
frei ist und die<br />
Tür-Spanner gelöst<br />
sind, damit ein Verletzungsrisiko<br />
ausgeschlossen<br />
werden<br />
kann. Darüber hinaus<br />
ist die technische Bedienungsoberfläche<br />
an der Station intuitiv<br />
und übersichtlich angelegt. Generell<br />
ist der Vakuum-FIBC modular konzipiert<br />
– das bedeutet, dass der Kunde, der<br />
eine manuelle Anlage kauft, auch später<br />
noch alle weiteren Automatisierungsstufen<br />
nachrüsten kann.<br />
Ein weiterer DFX-Fokus wurde auf eine<br />
einfache Wartung gelegt. So können Verschleißteile<br />
mit wenigen Handgriffen ausgetauscht<br />
werden – bspw. ist die Kammerdichtung<br />
werkzeuglos innerhalb von fünf<br />
Minuten auszutauschen. Das ermöglicht,<br />
die Total Cost of Ownership sehr gering zu<br />
halten.<br />
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ADDITIVE FERTIGUNG<br />
BRAUCHT PULVERSPEZIALISTEN<br />
Die Powtech kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden – wir greifen ein Thema<br />
auf, das eine große Rolle auf der Messe gespielt hätte: die additive Fertigung.<br />
Diese Zukunftstechnologie, auch 3-D-Druck genannt, wird dem steigenden<br />
Bedarf nach individualisierten Produkten gerecht. Metallische, keramische und<br />
polymere Pulver dienen direkt oder eingebunden in Filamenten als<br />
Ausgangsmaterial für einen Großteil der additiven Fertigungsverfahren. Ihre<br />
Morphologie und stoffliche Zusammensetzung beeinflussen nicht nur die<br />
Verarbeitbarkeit während des Fertigungsprozesses, sondern maßgeblich<br />
die erzielbaren Bauteileigenschaften. Die Powtech-Aussteller sind auf<br />
Herstellung, Verarbeitung und Logistik von pulverförmigen<br />
Materialien spezialisiert, dieses Know-How der Pulverspezialisten<br />
wäre in Nürnberg geballt vor Ort gewesen. Um die Zeit bis zur<br />
nächsten Powtech im April 2022 zu überbrücken, haben wir das<br />
Thema auf den folgenden Seiten aufbereitet.<br />
Wenn Sie noch Fragen haben, stehen Ihnen die beteiligten Firmen<br />
sicher gerne für Gespräche zur Verfügung.<br />
Eva Linder, Chefredakteurin VERFAHRENSTECHNIK<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
Kontinuierlich mischen und dosieren<br />
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Funkendetektion<br />
Mit dem TCM Turbokompaktmischer ist es möglich, bei<br />
minimalem Platzbedarf und hoher Dosiergenauigkeit bis<br />
zu vier Ströme kontinuierlich und vollautomatisch zu<br />
dosieren und zu mischen. In vielen Anwendungen steigt<br />
der Anspruch an Flexibilität in der Produktion, ohne aber<br />
Kompromisse bei Hygiene und Reinigbarkeit zu machen.<br />
Dies führt häufig zu komplexen Systemen, die äußerst<br />
zeitraubende und aufwändige Demontage und Reinigung<br />
verlangen. Der neue Kompaktmischer TCM von Gericke<br />
zielt genau auf solche Prozesse, wo anspruchsvolle<br />
Zuschlagstoffe wie Farben oder Aromen zugegeben werden. Durch die Zugabe End-of-Line müssen<br />
nur wenige Ausrüstungsteile gereinigt werden.<br />
Damit ist die Maschine auch für Produkte geeignet, die ein Null-Kreuzkontaminations-Handling von<br />
Allergenen garantieren müssen. Die vollständige Demontage ermöglicht eine einfache und schnelle<br />
Reinigung. Auch die Mischkammer ist abnehmbar. Die Ausfallzeit durch Reinigung reduziert sich<br />
dabei laut Hersteller um bis zu 90 %.<br />
Mit den kleinen Volumen ist die Rezepturgenauigkeit auch bei häufigem Start-Stopp-Betrieb gewährleistet,<br />
was in umfangreichen Versuchsreihen bestätigt wurde. Trotz der kompakten Baugröße sind<br />
Kapazitäten bis 20 000 l/h realisierbar. Der Mischprozess ist schnell und schonend, und der Einsatz<br />
direkt vor Abfüll- oder Extrusionslinien verhindert Entmischen.<br />
www.gerickegroup.com<br />
Schüttgüter leichter fördern<br />
Waren bisher die abrasiven Eigenschaften von Schüttgütern im Bereich der Umlenkrollen ein<br />
Problem, so löst eine aktuelle Entwicklung diese Anfälligkeiten für Störungen im Förderprozess. Ein<br />
übermäßiger Verschleiß, damit einhergehende Ausfälle sowie anfallende Reparaturkosten sollen sich<br />
mit der neuen Umlenkstation SFA60 für Förderanlagen<br />
weitgehend vermeiden lassen. Das Fördern grober, sperriger<br />
Partikel – aber auch von bruchgefährdeten Materialien –<br />
wird so nach Angaben des Herstellers wesentlich einfacher,<br />
die Standzeiten deutlich erhöht.<br />
War bisher eine Umlenkrolle im Gehäuse der Umlenkstation<br />
für Umlenkung und Weitertransport der Förderstrecke<br />
zuständig – mit allen genannten Problemen – so löst eine<br />
zweite Umlenkrolle in unmittelbarer Nachbarschaft darunter<br />
angeordnet die zuvor häufig auftretenden Störungen. Mit<br />
einem gewissen Höhen- und Seitenabstand zueinander ist die neue Rolle im unteren Gehäusebereich<br />
der Umlenkstation positioniert. Das Tram zieht in Aufwärtsbewegung vertikal von unten in das<br />
Gehäuse ein. Auf diesem Weg zur oberen Umlenkrolle fallen die Schüttgüter von den Mitnehmerscheiben<br />
des Förderseils (auch -kette) herab. Mit Abwärtslauf der Förderstrecke sowie Umlenkung<br />
über die untere Rolle und jetzt horizontalem Zug nimmt die Förderanlage die abgefallenen Materialien<br />
auf und führt sie seitlich aus dem Gehäuse heraus.<br />
www.wessjohann.com<br />
Robuste Hepa-Reinraumfiltration<br />
info.iep.de@hoerbiger.com<br />
www.IEPTechnologies.com<br />
Um den Anforderungen in den Bereichen der Reinraumfiltration<br />
gerecht zu werden, bietet Camfil mit dem Megalam EnerGuard eine<br />
Technologie, die den Filter im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Hepa-Filtern robuster, zuverlässiger und widerstandsfähiger gegen<br />
Beschädigungen macht. Leicht kam es bisher bei fehlerhaftem<br />
Handling/Einbau der Luftfilter zu Beschädigungen des Filtermediums.<br />
Durch das neue Filtermedium kann das System hier laut Hersteller mit<br />
einer Fehlerrate von 0 % bei der Installation und im Einsatz punkten.<br />
Zudem wird eine längere Lebensdauer und Beständigkeit bei<br />
optimaler Leistung garantiert. Der Filter hält den Druckabfall niedrig<br />
und gewährleistet einen langen Zeitraum für den Filterwechsel.<br />
www.camfil.com
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
Effiziente Biomassezerkleinerung<br />
BHS-Sonthofen hat eine neue, vollständig überarbeitete Version<br />
des Biogrinders auf den Markt gebracht. Die Maschine kommt bei<br />
der Biomasseaufbereitung zum Einsatz. Dort dient er vor allem<br />
der effizienten Biogaserzeugung und einer beschleunigten<br />
Produktion. Die nun mit einem Scheibenrotor und Edelstahlkomponenten<br />
ausgestatte Maschine zeichnet sich durch eine noch<br />
höhere Langlebigkeit und Flexibilität aus.<br />
Die jetzt verfügbare Neuversion bietet dem Anwender laut<br />
Hersteller vor allem im Hinblick auf eine höhere Langlebigkeit<br />
Vorteile. Der Rotor ist modular aufgebaut, das heißt, der bisherige,<br />
zweistufige Rotor wurde durch einen Scheibenrotor ersetzt. Jede<br />
Ebene kann in Abhängigkeit<br />
vom Verschleiß einzeln und<br />
flexibel getauscht werden.<br />
Der Grundkörper bleibt<br />
dabei über eine sehr lange<br />
Zeit erhalten.<br />
Auch die zweite Neuerung –<br />
die überwiegende Nutzung<br />
von Edelstahlkomponenten – fördert die Langlebigkeit der<br />
Maschine. Jetzt sind alle Bestandteile der Maschine, die mit dem<br />
Material direkt in Berührung kommen, aus Edelstahl. Das betrifft<br />
vor allem die inneren Auskleidungen, wie Rotor, Seitenwände<br />
oder Ein- und Auslauf. Der Edelstahl schließt die Korrosion aus –<br />
die Verschleißzeit verlängert sich erheblich.<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
Kleine Feststoffmengen dosieren<br />
Mit den neuen Mess- und Dosierlöffeln von Bürkle lassen sich<br />
kleine Mengen Pulver, Granulate und Flüssigkeiten exakt<br />
abmessen. Das Inhaltsvolumen ist am Griff eingraviert. Zur<br />
präzisen Dosierung wird überschüssiges Medium an der<br />
Oberkante des Löffels einfach abgestreift. Mit der flachen Vorderkante<br />
des Messlöffels lässt sich Medium vom Behälterboden<br />
aufnehmen. Dies<br />
ermöglicht eine gute<br />
Restentleerung.<br />
Aufgrund seines<br />
flachen Bodens kann<br />
der Messlöffel gut<br />
abgelegt werden, ohne<br />
dass der Inhalt<br />
verschüttet wird.<br />
Die Mess- und Dosierlöffel<br />
aus weißem Polystyrol werden im Reinraum für den Einmalgebrauch<br />
produziert. Sie entsprechen höchsten Standards und<br />
eignen sich somit auch sehr gut für die Entnahme von Proben für<br />
die Qualitätskontrolle. Speziell für den Einsatz mit Lebensmitteln<br />
gibt es die Mess- und Dosierlöffel auch aus blauem Polystyrol<br />
sowie als detektierbare Version. Sie sind in der Großpackung zu<br />
100 Stück erhältlich oder auch in einem praktischen Set mit acht<br />
Größen. Optional lieferbar sind die Löffel einzeln verpackt und<br />
strahlensterilisiert.<br />
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Vor allem bei sensiblen Gütern muss die pneumatische förderung absolut risikofrei sein. nur so<br />
bleiben reinheit und Qualität erhalten. Aber nicht nur die Verschmutzung des schüttguts,<br />
sondern auch eine kontamination des gesamten systems hätte fatale folgen. Vertrauen sie auf<br />
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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Kombinierte Dosiersteuerungen<br />
Das Steuermodul vereint Motorsteuerung, Regelung eines Dosiergeräts<br />
sowie dessen Peripheriekomponenten in einer kompakten<br />
Einheit und wird in der Regel direkt am Dosiergerät montiert. Das<br />
neu gestaltete KCM-III Steuermodul verfügt über neue Funktionen,<br />
darunter einen 5-Zoll-LCD-Bildschirm mit verbesserter<br />
Benutzeroberfläche, eine kontextsensitive Hilfe, ein Edelstahlgehäuse<br />
und eine integrierte Ethernet-Fähigkeit mit optionalem<br />
Wlan. Mit Ethernet (kabelgebunden oder drahtlos) kann auf das<br />
KCM-III über eine benutzerfreundliche<br />
Dosierer-Webseite mit einer voll<br />
umfänglichen Benutzerschnittstelle<br />
zugegriffen werden.<br />
Alle Motor-Einstell-, Diagnose- und<br />
Bedienerschnittstellenfunktionen sind<br />
in die Benutzeroberfläche integriert.<br />
Jedes Gerät enthält ein komplettes<br />
Softwarepaket zur Unterstützung einer<br />
Vielzahl von Anwendungsarten für sowohl Batch- als auch<br />
kontinuierliche Anwendungen, von Differenzial-Dosierwaagen<br />
über Dosierbandwaagen bis hin zu Smart Flow Meter. Die<br />
Steuerung ist für Atex 3D-Umgebungen ausgelegt und für explosionsgefährdete<br />
Bereiche der NEC-Klasse II Division 2 gelistet.<br />
Die Steuerung verfügt außerdem über eine leistungsstarke CPU<br />
mit erweitertem Speicher, um die Speicherung von mehr<br />
Protokoll- und Ereignisdateien sowie Rückverfolgungs- und<br />
Prozessdaten zu ermöglichen. Sieben Tage Nachverfolgbarkeit<br />
sind als Standard hinterlegt; eine erweiterte Nachverfolgbarkeit<br />
ist als Teil eines optionalen Software-Pakets erhältlich.<br />
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Zweistufige Filtration in einem Gehäuse<br />
Für Anwender, die eine Vorfiltration und Feinfiltration mit speziell<br />
abgestimmten Abscheideraten in einer Einheit vornehmen<br />
wollen, hat Eaton jetzt die Becodisc-Reihen BXS und BX3<br />
eingeführt. Die Filterzellen der neuen doppellagigen Tiefenfiltermodule<br />
bestehen aus zwei unterschiedlichen Tiefenfilterschichten,<br />
bei der die erste Schicht eine offenere Abscheiderate<br />
aufweist als die zweite. Gröbere Partikel werden somit in der<br />
oberen Filterschicht zurückgehalten und feinere in der unteren.<br />
Die Tiefenfiltermodule sind mit Durchmessern von 12" und 16"<br />
verfügbar. Die Module werden zusätzlich auch in einer verkürzten<br />
Version mit 185 mm Höhe<br />
angeboten; so lassen sich drei<br />
Tiefenfiltermodule der verkürzten<br />
Version in einem zweifach hohen<br />
Standardgehäuse anordnen.<br />
Die neue BXS-Reihe aus Kombinationen<br />
der Tiefenfilterschichten<br />
aus der Beco Standard- oder<br />
CPS-Reihe ermöglicht eine<br />
nahezu lückenlose Abstufung in einem Abscheidebereich von 30<br />
bis 0,1 µm, wodurch eine exakte Anpassung an die jeweilige<br />
Anforderung möglich wird.<br />
www.eaton.de<br />
Filtration in der Instandhaltung<br />
Elsässer Filtertechnik bietet nach eigenen Angaben ein Vollsortiment,<br />
wenn es um Filtrationslösungen für die industrielle<br />
Instandhaltung an Maschinen und Anlagen geht. Dazu gehören<br />
Luftfilter, Flüssigkeitsfilter, Vakuumfilter, Hydraulikfilter, Luftentölelemente,<br />
Erodierfilter, Druckluftfilter, Entstaubungsfilter, Filter<br />
für Ölnebelabsaugung sowie Klima- und Lüftungsfilter.<br />
www.filtertechnik.de<br />
Modulares Metallsuchsystem<br />
Maßgeschneiderte Komplettanlagen<br />
Sackaufgabe Geeignet für pneumatische<br />
Saug- oder Druckförderung mit Aspirationsfilter<br />
und Leersackverdichter.<br />
Made in Germany<br />
FÖRDERN DOSIEREN WIEGEN MISCHEN<br />
Die Mettler-Toledo GC Serie adressiert die Inspektion verpackter<br />
und unverpackter Food- und Non-Food-Produkte auf metallische<br />
Fremdkörper an Critical Control Points (CCP) und punktet laut<br />
Hersteller mit Flexibilität, Modularität und Zukunftssicherheit.<br />
Die Systeme sind gemäß der anwendungs- und kundenspezifischen<br />
Konformitäts- und Produktionsanforderungen<br />
variabel<br />
konfigurierbar.<br />
Die modulare Bauweise ermöglicht<br />
bei Bedarf die Aufrüstung und<br />
Erweiterung von einem System mit<br />
Stopp-Alarm auf ein System mit<br />
vollumfänglicher Due-Diligence-<br />
Funktionalität gemäß strengsten<br />
Branchenvorschriften und Anforderungen<br />
des Einzelhandels. Das modulare Gerätekonzept vereinfacht<br />
eine eventuelle Neukonfiguration und macht hierbei keine<br />
Schweiß-, Bohr- oder Schneidarbeiten erforderlich.<br />
Die offene Edelstahl-Rohrgestellkonstruktion bietet keine<br />
hygiene gefährdenden Angriffsflächen für Kontaminationen und<br />
erleichtert die Reinigung sowie den schnellen Austausch und<br />
Ausbau von Bandgurten oder weiteren Modulen.<br />
ABFÜLLEN<br />
LAGERN<br />
AUTOMATION<br />
EXPLOSIONS-<br />
SCHUTZ<br />
www.mt.com<br />
www.kitzmann-gruppe.de
Sicherung der Luftqualität<br />
Das Luftqualitätsmanagement von<br />
Freudenberg ist ein Komplettpaket, das aus<br />
einem umfassenden Filterprogramm sowie<br />
maßgeschneiderten Dienstleistungen und<br />
Analysen besteht. Experten identifizieren<br />
Optimierungspotenziale und geben detaillierte<br />
Empfehlungen zur Aufrechterhaltung<br />
und Verbesserung der Luftqualität.<br />
Die Serviceleistungen sind als Module<br />
erhältlich und daher höchst individuell<br />
kombinierbar. Im Bereich der industriellen Entstaubung werden<br />
Leckagetests und Arbeitsplatzanalysen sowie im Bereich Getränke<br />
und Lebensmittel Reinraumklassifizierung und Hygiene Monitoring<br />
sowie viele weitere Pakete angeboten. Diese modularen<br />
Servicelösungen können bei Viledon Filtercair miteinander<br />
kombiniert werden, um den individuellen Ansprüchen jedes<br />
Kunden und jeder Branche gerecht zu werden.<br />
www.freudenberg-filter.com<br />
Effizienter Vakuumförderer<br />
Der neue Piflow fc von Piab ist ein Vakuumförderer, der für die<br />
Vakuumförderung von Lebensmitteln, aber auch Chemikalien,<br />
die keine vollständig säurefeste Edelstahlausführung erfordern,<br />
geeignet ist. Wie alle Förderer von Piab ist auch dieser als<br />
vollständig eingehauste Einheit konstruiert, die den gefahrlosen<br />
Transport von toxischen und allergenen Pulvern ermöglicht, ohne<br />
die Gesundheit des Bedienpersonals zu gefährden oder<br />
Schadstoffe an die Umwelt abzugeben.<br />
Die Coax-Technologie gewährleistet eine möglichst energieeffiziente<br />
und kosteneffektive Erzeugung des Vakuums, das nur dann<br />
genutzt wird, wenn die Pumpe läuft. Die automatische Filterabreinigung<br />
sowie eine komplett hygienische Ausführung ermöglichen<br />
eine leichte Wartung und Säuberung.<br />
www.piab.com<br />
Totraumfreier Big-Bag-Entleertrichter<br />
Die J. Engelsmann AG bringt einen neuen Entleertrichter in<br />
Hygienic-Design-Ausführung auf den Markt, der aufgrund seiner<br />
totraumfreien Bauweise das zu entleerende Produkt vor Verunreinigungen<br />
schützt und besonders gründlich zu reinigen ist. Die<br />
glatten Oberflächen des Trichters sind einfach und rückstandsfrei<br />
reinigbar. Da der Trichter mit wenigen Handgriffen komplett<br />
demontiert werden kann, können Betreiber die Einzelteile bei<br />
Bedarf gründlich desinfizieren und wieder zusammensetzen.<br />
Um den zu entleerenden Big-Bag<br />
anzuschließen, muss ein Handhebel<br />
betätigt werden, der sich<br />
dank Gasdruckfedern ohne<br />
Kraftaufwand öffnen lässt.<br />
Anschließend können der Big-Bag-<br />
Auslauf mit dem Produktführungsrohr<br />
im Inneren des Trichters<br />
verbunden, der Big-Bag geöffnet und das Produkt entleert werden.<br />
Die dabei verdrängte, oftmals staubhaltige Luft entweicht über einen<br />
Zwischenraum zwischen Trichter und Führungsrohr nach oben, wo<br />
sie über einen Aspirationsstutzen abgesaugt werden kann.<br />
www.engelsmann.de<br />
Vertikal-Zweiwellenmischer<br />
Garantiert ideale Mischergebnisse für trockene, feuchte<br />
und suspendierte Güter<br />
✓<br />
✓<br />
✓<br />
✓<br />
✓<br />
Besonders schonendes Homogenisieren und intensives<br />
Desagglomerieren im selben Mischer einstellbar<br />
SinConvex ® + MultiPlane ® für besonders schonendes Mischen<br />
und exzellente Mischwirkung<br />
ComDisc ® (patentiert) realisiert sehr hohe Entleerungsgrade<br />
bis zu 99,99% und mehr.<br />
CleverCut ® -Inspektionstüren: praktisch totraumfrei, gas- und<br />
vakuumdicht<br />
Zur Verfahrenserprobung lädt amixon ® Sie ins hauseigene<br />
Werkstechnikum ein und sichert Ihnen vorab einen hohen<br />
Erkenntnisgewinn zu.<br />
✓ Alle Komponenten der amixon ® Mischer stammen aus Deutschland.<br />
Die Fertigung der Maschinen findet ausschließlich im<br />
amixon ® -Werk in Paderborn statt.<br />
Save the date! Messen 2021:<br />
Eurotier 09.-12. Februar 2021 Hannover<br />
amixon GmbH<br />
Paderborn, Deutschland<br />
sales@amixon.de<br />
www.amixon.de<br />
Interpack 25. Februar - 03. März 2021 Düsseldorf<br />
Solids 17.-18. März 2021 Dortmund<br />
Anuga FoodTec 23.-26. März 2021 Köln
TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />
Prozessausrüstung und<br />
Produktionsliniengestaltung<br />
De Dietrich Process Systems<br />
unterstützt Unternehmen, die ihre<br />
Produktion von pharmazeutischen<br />
Wirkstoffen verlagern oder weiterentwickeln<br />
wollen. Zu den unterstützten<br />
Assets gehören Produktionsanlagen<br />
für die Reaktion, Destillation, Extraktion,<br />
Trennung, Filtration, Trocknung<br />
und Lagerung sowie den Pulvertransfer.<br />
Auch Containment-Ausrüstung,<br />
d. h. hermetische Einrichtungen,<br />
durch die der Kontakt der<br />
Ausrüstung mit dem Außenbereich<br />
verhindert wird, wie Glove-Boxen<br />
und Systeme zur Feststoffabfüllung, können geliefert werden. Alle<br />
Lösungen berücksichtigen laut eigenen Angaben strenge Herstellungsanforderungen<br />
und erfüllen die GMP-Anforderungen, die<br />
im pharmazeutischen Bereich gelten.<br />
Mit der neuen Anlagenpalette für den Pulvertransfer, die Feststoffabfüllung,<br />
Filtration und Trocknung unter Containment-<br />
Bedingungen ist der Schutz von Mitarbeitern und Produkten<br />
sichergestellt. Da der Kontakt zwischen dem Innen- und<br />
Außenbereich der Ausrüstung vermieden wird, ist das Bedienpersonal<br />
vor giftigen Produkten geschützt und das Risiko einer<br />
Kontamination der Produkte durch die Außenumgebung wird<br />
verhindert.<br />
www.dedietrich.com/de<br />
Folienschneider zerkleinert<br />
Endlosstreifen<br />
Mit seinen Folienschneidern FS 200 und FS 300 bietet Getecha<br />
Herstellern und Betreibern von Folienverarbeitungsanlagen zwei<br />
leistungsstarke Aggregate für die effiziente Zerkleinerung von<br />
Endlosstreifen aus dem Randbeschnitt. Die kompakten Einheiten<br />
lassen sich in den Gebläse- oder Absaugluftstrom integrieren und<br />
auch mit den Trichtermühlen der RotoSchneider-Familie<br />
kombinieren. Als Prozessstufe der<br />
Materialaufbereitung kommen sie<br />
sowohl bei der Verarbeitung von<br />
Kunststoff- und Aluminiumfolien<br />
zum Einsatz als auch in der Papier-,<br />
Vliesstoff- und Furniertechnik.<br />
Der FS 200 und der FS 300 sind so<br />
konzipiert, dass sie sich spannungsfrei<br />
mit zwei Kompensatoren direkt in<br />
die Rohrleitung einer Absauganlage<br />
einbauen lassen. Der Getecha FS 200<br />
ist ausgelegt für einen stündlichen<br />
Luftdurchsatz von 4 000 m³ und hat<br />
eine Einlauföffnung der Größe 205 × 160 mm. Der Durchmesser<br />
des Rotors bzw. des Schneidkreises beträgt 200 mm. Der etwas<br />
größer bauende FS 300 hat hingegen eine Einlauföffnung von<br />
256 × 230 mm, eine Antriebsleistung von 3,0 kW und einen<br />
Rotordurchmesser bzw. einen Schneidkreis von 300 mm. Dieser<br />
Folienschneider kommt meist für gröbere Anwendungen mit<br />
höheren Luftdurchsätzen von bis 6 000 m³ zum Einsatz.<br />
www.getecha.de<br />
Standardisierte Coater-Baureihe<br />
Mit der LC light series präsentiert Lödige Process Technology eine<br />
komplett neue Baureihe. Diese zeichnet sich durch ihre standardisierte<br />
Bauweise aus. Den geringeren Aufwand für Konstruktion,<br />
Engineering und Programmierung – gegenüber einer<br />
Customized-Lösung – gibt Lödige in Form eines um rund 40 %<br />
reduzierten Preises an seine<br />
Kunden weiter. Als weiterer Vorteil<br />
sind die Lieferzeiten für die<br />
Baureihe LC light series im<br />
Vergleich zu einer individuell<br />
konstruierten Sondermaschine<br />
spürbar kürzer.<br />
Die Maschinen sind in drei Größen<br />
verfügbar und auf einen klar<br />
definierten Funktionsumfang<br />
ausgelegt: Sie sind für alle<br />
Standard-Filmcoatingprozesse<br />
einsetzbar, d. h. sowohl für wässrige als auch für organische. Die<br />
rundum isolierten Coater erlauben dabei eine vollautomatische<br />
Produktion inklusive Rezepturverwaltung. Die Flüssigkeitszugabe<br />
erfolgt mit einem Manifold-System. Die Sprühraten werden über<br />
einen Massendurchflussmesser ermittelt.<br />
Der Düsarm, das technologische Herzstück des Coaters, wird vom<br />
deutschen Spezialhersteller Düsen-Schlick GmbH zugeliefert. Er<br />
ist schwenkbar, was den Zugang zur Trommel erleichtert und das<br />
Befüllen und Entleeren beschleunigt. Zudem sind die Maschinen<br />
standardmäßig mit einem WIP-System ausgestattet. Weitere<br />
Optionen sind auf einzelne Module der Lufttechnik, Atex-Ausführung<br />
und Qualifizierungsdokumentation begrenzt.<br />
www.loedige.de<br />
Klassierung von siebschwierigen Stoffen<br />
Neue Verwertungschancen<br />
bieten sich Recyclingunternehmen<br />
durch äußerst<br />
präzises Sieben und<br />
Aufbereiten von Wertstoffen.<br />
Hierbei soll die Siebmaschine<br />
vom Typ 3D Combi von<br />
Spaleck unterstützen. Bei der<br />
Klassierung von siebschwierigen,<br />
klebrigen und feuchten Materialien ermöglicht sie<br />
Recyclingunternehmen neue Verwertungsprodukte mit<br />
Siebschnitten von 0,2 bis 120 mm. Die neueste Entwicklung ist<br />
dabei das 3D Combi Kompost Sieb speziell für Biomasse.<br />
Diese Siebmaschine besteht aus einem Ober- und einem<br />
Unterdeck. Bei sehr feuchtem Material lassen sich Spannwellenkassetten<br />
im Oberdeck nutzen. Diese haben eine integrierte<br />
Spannwellensiebfläche und können vom Anwender einfach ins<br />
Oberdeck eingebaut werden. Ihr Einsatzzweck ist die vorgeschaltete<br />
Siebung des Feinanteils, sodass im weiteren Siebprozess auf<br />
dem Oberdeck feuchtes, klebriges und mitunter verunreinigendes<br />
Siebmaterial bereits abgesiebt ist. Die nachgelagerten 3D Siebbeläge<br />
des Oberdecks verhindern dann den Einschuss von<br />
Fehlkornlanganteilen ins Unterdeck. Das heißt, Langteile wie<br />
Stöcker, Strauchteile etc. werden sicher und vollständig über das<br />
Oberdeck abtransportiert. Im Sommer, bei zum Teil sehr<br />
trockenen Materialien, können die Spannwellenkassetten dann<br />
durch 3D Siebbeläge ersetzt werden. Im Unterdeck findet<br />
anschließend die Absiebung des Mittelkorns und der für Kompostierer<br />
wertvollen organischen Feinanteile statt.<br />
www.spaleck.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />
Wie man Pulver effizient verarbeitet<br />
Dissolver oder traditionelle Rührwerke schaffen es nicht, pulverförmige<br />
Füllstoffe gleichmäßig zu benetzen, ohne dass sich<br />
Agglomerate oder Lufteinschlüsse bilden. Die Anlagen von Ystral<br />
werden präzise auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten,<br />
so der Hersteller. Die Lösung ist ein System, das Pulverpartikel<br />
sowohl in flüssigen als auch<br />
in zähfließenden Medien<br />
vollständig benetzt und<br />
optimal dispergiert. Dies<br />
schafft die Conti-TDS von<br />
Ystral. Sie wird etwa zur<br />
Herstellung aller lösemittelbasierten<br />
und wässrigen<br />
Coatingsuspensionen<br />
eingesetzt. Der Pulvereinzug<br />
erfolgt dabei über eine<br />
Sauglanze oder direkt ab dem Gebinde. Das Pulver kommt mit der<br />
Flüssigkeit erst in der Dispergierzone in Kontakt. Dort erfolgt die<br />
Dispergierung unter massiver Scherwirkung und Vakuum.<br />
Die Conti-TDS erzeugt ihre Saugwirkung direkt in der Flüssigkeit.<br />
Das bedeutet: Der Kontakt des Bedieners mit den Stoffen wird<br />
komplett vermieden. Nach dem Pulvereintrag wird der Pulvereinlass<br />
geschlossen. Die Conti-TDS kann dann als Inlinedispergiermaschine<br />
oder zur weiteren Entgasung benutzt werden. Die<br />
Installation kann sowohl an bestehenden Behältern oder in<br />
kompletten Anlagen erfolgen.<br />
www.ystral.de<br />
Schnelle Industriewaage<br />
Die neue Industriewaagen-Serie Puro von Minebea Intec zeichnet<br />
sich u. a. durch große Displays auf Vorder- und Rückseite mit<br />
LCD-Hintergrundbeleuchtung aus. Die Stabilisierung in<br />
Sekundenschnelle sorgt für sofortige Wägeergebnisse und die<br />
taktilen Knöpfe stellen laut Hersteller eine intuitive Bedienbarkeit<br />
sicher. Je nach Anforderungsprofil gibt es Modelle, die bspw. ein<br />
rückseitiges Display für die beidseitige Ablesbarkeit, eine<br />
Ampel-LED zur Kontrollverwiegung oder rutschfeste Standfüße<br />
für den Einsatz in schwierigen Umgebungen bieten. Modellübergreifend<br />
gibt es eine<br />
aufeinander abgestimmte<br />
Bedienoberfläche, die<br />
dem Nutzer die Handhabung<br />
erleichtert.<br />
Die Wägelösung besitzt<br />
einen austauschbaren<br />
Lithium-Ionen-Akku, der<br />
bis zu 500 h Betriebsdauer<br />
ermöglicht.<br />
Außerdem kann die Waage per USB C aufgeladen werden. Das<br />
Produkt eignet sich vor allem für den Einsatz zur Verwiegung,<br />
Stückzählung oder Qualitätskontrolle in der Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Chemie-Industrie. Dank dem optional erhältlichen<br />
Bluetooth- oder WLAN-Modul lassen sich die Puro-Modelle<br />
kabellos mit PCs oder Druckern verbinden und komplett<br />
standort unabhängig nutzen.<br />
www.minebea-intec.com<br />
LDT ETATRON<br />
Dosierpumpen und Zubehör<br />
Elektromagnetische<br />
und motorbetriebene<br />
Dosierpumpen<br />
Schlauchpumpen<br />
Mess-und Regelgeräte<br />
Dosiersysteme und<br />
Zubehör<br />
Typ eOne Plus<br />
• Dosierleistung 0 – 30 l/h, bei 0-20 bar<br />
• Proportionale Dosiersteuerung<br />
• Integrierte Steuerung für pH, Redox und<br />
Chlor (ppm)<br />
• Ansteuerung durch 0/4-20 mA<br />
• PT100 Temperatureingang<br />
• Leermeldealarm, Zeitschaltuhr, u.v.m<br />
• 100-250V AC, 50/60 Hz<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 39
Schneller Service<br />
Industriegetriebe sichert Brötchenproduktion<br />
Bei einem Backwarenproduzenten<br />
fiel das Getriebe einer funktionsnotwendigen<br />
Spulentrommel aus,<br />
die so schnell wie möglich wieder in<br />
Betrieb genommen werden musste.<br />
Das Unternehmen wandte sich an<br />
einen nahege legenen Getriebehersteller,<br />
der in kürzester Zeit<br />
aushelfen konnte. Das neue<br />
Getriebe ist mit einer speziell<br />
konstruierten und gefertigten<br />
Welle ausgestattet und wurde für<br />
Heavy-Duty-Anwendungen<br />
konzipiert.<br />
Autor: Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />
Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />
Seit vielen Jahren produziert Fine Lady<br />
Bakeries in Oxfordshire eine breite Palette<br />
an Backwaren. Die Osterzeit führte zu einem<br />
deutlichen Produktionsanstieg, deshalb<br />
musste schnellstmöglich das ausgefallende<br />
Getriebe im Gärschrank ausgetauscht werden.<br />
„Aufgrund der Dringlichkeit wurde<br />
entschieden, den Getriebeausfall kurzfristig<br />
zu beheben, um die Produktion wieder aufnehmen<br />
zu können; allerdings war eine<br />
langfristige Lösung unbedingt erforderlich“,<br />
erklärt Paul Martin, zuständig für das UK<br />
Vertriebs- und Endkundenmanagement bei<br />
Nord Gear Ltd. „Wir befinden uns nur<br />
30 Minuten vom Fine Lady Standort in Banbury<br />
entfernt. Einer unserer Techniker fuhr<br />
direkt dorthin, um das defekte Getriebe zu<br />
identifizieren. Es stellte sich heraus, dass es<br />
sich dabei um das Getriebe eines Mitbewerbers<br />
handelte, das seit einigen Jahren nicht<br />
mehr produziert wird.“<br />
Der Techniker begann, wesentliche Abmessungen<br />
wie Wellengröße und -länge sowie<br />
die Einbaulage des Getriebes am Gärschrank<br />
zu erfassen. Bei Gesprächen mit<br />
dem Ingenieurteam von Fine Lady wurde<br />
klar, dass – obwohl das Einbaudesign bis<br />
zu einem gewissen Grad flexibel war (da<br />
der Einbaurahmen umgearbeitet werden<br />
konnte) – die Wellengröße und -länge des<br />
Die Industriegetriebe sind speziell für Heavy-Duty-<br />
Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />
Originalgetriebes beibehalten werden<br />
mussten, um den Abmessungen der Antriebskupplung<br />
zu entsprechen.<br />
Robust und leistungsstark<br />
„Bei der Auswahl des neuen Getriebes haben<br />
wir auf das maximale Antriebsdrehmoment<br />
des vorhandenen Systems geachtet, das<br />
25 000 Nm bei einer Antriebsdrehzahl von<br />
1 min -1 betrug“, so Martin. „Dabei mussten<br />
wir auch berücksichtigen, dass das von uns<br />
ausgewählte Getriebe der Axiallast des Umlaufförderers<br />
standhält, der als Teil der Konstruktion<br />
auf dem Getriebe auflag.“<br />
Nachdem die Axiallast berechnet war, entschied<br />
sich Nord für ein Getriebe aus seiner<br />
Industriegetriebe-Serie Maxxdrive. Zum Ein-<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
satz kommt ein Getriebe der Baugröße 8 mit<br />
einem Nenndrehmoment von 31 000 Nm und<br />
einer axialen Vorschubkraft von 140 000 N.<br />
Die Industriegetriebe sind speziell für Heavy-<br />
Duty-Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />
und bieten hohe Antriebsdrehmomente von<br />
15 000 bis 25 000 Nm bei geräuscharmem<br />
Lauf und langer Lebensdauer. Diese Getriebe<br />
sind sowohl in Stirnrad- als auch in Kegelradausführung<br />
erhältlich und verfügen über<br />
hochwertige, reibungsarme Lager und ein<br />
verwindungsarmes einteiliges Gehäuse.<br />
Schnell reagiert<br />
„Das Problem bestand darin, dass die Lieferzeiten<br />
für große, kundenspezifische Getriebe<br />
von vier Wochen für ein Standard- bis<br />
hin zu 16 Wochen für ein komplexeres Getriebe<br />
schwanken können“, erläutert Paul<br />
Martin. „Darüber hinaus benötigte dieses<br />
Getriebe eine Sonderwelle, die am Stammsitz<br />
in Deutschland spezifiziert und konzipiert<br />
werden musste. Doch unser Team<br />
hat alle Register gezogen. Innerhalb von<br />
24 Stunden stand das Design, und dem Kunden<br />
konnte zusammen mit der Bauzeichnung<br />
ein Angebot unterbreitet werden. Für<br />
ein Getriebe mit Sonderwelle beträgt die<br />
Lieferzeit üblicherweise zwölf Wochen; doch<br />
Die Industriegetriebe wurden speziell für Heavy-Duty-Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />
angesichts der Dringlichkeit der Situation<br />
bei Fine Lady konnten wir diesen Zeitraum<br />
auf unter sechs Wochen reduzieren.“<br />
Keith Holloway, technischer Einkäufer bei<br />
Fine Lady Bakery Ltd, sagt: „Aus Erfahrung<br />
wussten wir, dass aufgrund des Getriebeausfalls<br />
und seines Alters schnelle Hilfe nötig<br />
war. Wir haben die Ingenieure von Nord kontaktiert,<br />
die schnell auf unsere Notlage reagiert<br />
haben. Das Getriebe wurde innerhalb<br />
kürzester Zeit identifiziert und vermessen,<br />
und es wurden zwei Getriebe bestellt, die<br />
nach ein paar Rahmenmodifikationen am<br />
Gerät montiert wurden.“ Nachdem die notwendigen<br />
Änderungen am bestehenden Einbaurahmen<br />
vorgenommen worden sind, ist<br />
das Getriebe jetzt in Betrieb und stellt die<br />
hohe Produktivität des Unternehmens sicher.<br />
Fotos: Nord, travelguide/stocke.adobe.com<br />
www.nord.com<br />
Für Ihre Sicherheit,<br />
auch unter Druck<br />
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Unser neues Flex-on®-Filterreinigungssystem:<br />
» Zertifizierte All-in-One-Lösung<br />
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Für weitere Informationen schicken Sie bitte eine Email an buschjost@imi-precision.com.<br />
Incorporating
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Sicherheit bei Wasserstoff-Anwendungen<br />
Neben wasserstofftauglichen Spezialkugelhähnen und Bohrlochköpfen<br />
bietet ein Armaturenhersteller jetzt auch Materialeignungs-<br />
und Dichtheitstests für Wasserstoff (H₂) an. Durch<br />
zuverlässige Absperrarmaturen, die richtige Auswahl von<br />
Werkstoffen sowie standardisierte<br />
Druckprüfungen können Anwender die<br />
Betriebssicherheit in den Einsatzbereichen<br />
von Wasserstoff erhöhen. Die langlebigen<br />
Hartmann-Spezialkugelhähne verfügen<br />
über ein rein metallisches Dichtsystem und<br />
sind auch bei Drücken bis 690 bar gasdicht.<br />
Sonderausführungen sind auch für<br />
Temperaturen bis 550 °C erhältlich. Eine<br />
zusätzliche Sicherheit bietet die Option mit<br />
zwei Barrieren in Druckrichtung (DIB). Für<br />
alle Komponenten, die mit Wasserstoff in Berührung kommen,<br />
bietet Hartmann standardisierte Materialeignungsprüfungen an.<br />
Hierbei werden die metallischen Werkstoffe auf ihre Resistenz<br />
gegenüber Wasserstoffversprödung und damit auf ihre Einsatzfähigkeit<br />
für Wasserstoff beurteilt. Zudem gibt<br />
ein umfassender Drucktest mit Wasserstoff<br />
Sicherheit, dass die Grenzwerte für die<br />
Dichtigkeit nach außen eingehalten und<br />
somit flüchtige Emissionen minimiert<br />
werden. Durch diese fachgerechten<br />
Prüfungen lassen sich auch Bestandsarmaturen<br />
von Hartmann und anderen Herstellern<br />
aufwerten.<br />
www.hartmann-valves.com<br />
Integriertes Motor-Umrichterpaket<br />
Die ABB-Produktreihe Baldor-Reliance EC Titanium kombiniert<br />
die „Ferrite Assisted Synchronous Reluctance“ Technologie<br />
(FASR) mit Magnetwerkstoffen ohne Seltene Erden. Auf diese<br />
Weise werden die Effizienzanforderungen der IE5-Norm nicht nur<br />
erfüllt, sondern sogar übertroffen. EC Titanium eignet sich für<br />
Anwendungen mit konstantem und variablem Drehmoment. Der<br />
große Vorteil besteht darin, dass bei jeder Geschwindigkeit die<br />
hohe Effizienz beibehalten<br />
wird; auch oberhalb der<br />
Grunddrehzahl.<br />
EC Titanium-Motoren<br />
weisen einen Leistungsfaktor<br />
nahe Eins auf und<br />
ermöglichen somit den<br />
Einsatz kleinstmöglicher<br />
Antriebe. Baugröße und<br />
Gewicht des integrierten<br />
Systems werden dadurch<br />
reduziert. Darüber hinaus ist die integrierte Antriebslösung so<br />
konzipiert, dass für die Motorsteuerung wenig Platz benötigt wird.<br />
Außerdem wird der Frequenzumrichter auf dem Motor oder an<br />
der entgegengesetzten Antriebsseite montiert, wodurch die<br />
Verdrahtungskosten gesenkt werden. Die verfügbare Nennleistung<br />
liegt beim Motor ohne integrierten Umrichter bei 0,75–15 kW,<br />
beim integrierten Motor mit oben angebrachten Umrichter bei<br />
0,75–7,5 kW und beim axial befestigten Umrichter bei 0,75–5,5 kW.<br />
www.abb.de<br />
Fernwartung und Visualisierungs-App<br />
Die Lewa GmbH will als Spezialist für Pumpen- und Dosiersysteme<br />
mit zwei unabhängigen Lösungen aus dem Bereich<br />
Augmented Reality gängigen Praxisproblemen begegnen. Das<br />
Unternehmen entwickelte eine App, mit der die Prozess-<br />
Membranpumpe Ecoflow virtuell und frei skalierbar auf einem<br />
iPad präsentiert und<br />
Störungen simuliert werden<br />
können. Dadurch erübrigt<br />
sich ein physisches<br />
Vorführmodell bspw. auf<br />
Messen und technisches<br />
Personal beim Kunden<br />
kann effektiver geschult<br />
werden.<br />
Außerdem bietet Lewa seit<br />
2018 eine Augmented-Reality-Datenbrille zur Fernwartung und<br />
Erstdiagnose von Betriebsstörungen an. Durch den Einsatz der<br />
„Smart Glasses“ kann ein Service-Techniker zugeschaltet werden,<br />
um den Mitarbeiter vor Ort bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten<br />
zu unterstützen. Damit entfällt bei kleineren Problemen der<br />
Service-Besuch des Technikers vor Ort und die Ausfallzeit des<br />
Aggregats reduziert sich signifikant. Die Datenbrille ist speziell für<br />
den Industrieeinsatz konzipiert: Sie ist für den Atex-Bereich<br />
zertifiziert, lässt sich per Sprachsteuerung bedienen („handsfree“)<br />
und ermöglicht dem Träger trotz Brille ein vollständiges<br />
Sichtfeld auf seine Umgebung.<br />
www.lewa.de<br />
Antriebe werden intelligent<br />
Mit TorqueControl 4.0 verwandelt Bauer einen passiven<br />
Asynchron-Getriebemotor in einen intelligenten Antrieb, der<br />
Daten über IO-Link kommuniziert. Durch diese Lösung lassen<br />
sich alle am Stromnetz betriebenen Bauer-Getriebemotoren<br />
kostengünstig und ohne Frequenzumrichter in ein Industrie-<br />
4.0-Netzwerk integrieren. Sie ermöglicht es dem Betreiber, ein<br />
flexibles – aber dennoch präzises – Überlastmoment einzustellen<br />
und die Leistung ständig zu überwachen. Hierdurch sind<br />
vorbeugende Wartungsmaßnahmen möglich, wenn Unregelmäßigkeiten<br />
auftreten. Darüber hinaus kann die zentrale<br />
Steuerung im Falle einer Überlastung die Informationen an die<br />
Produk tionslinie übermitteln und alle Maschinen stoppen,<br />
solange die Überlast situation behoben wird. Sobald die<br />
Überlastung beseitigt ist, ist der Neustart der Anlage über das<br />
Netzwerk ein einfacher Prozess.<br />
Durch die Möglichkeit, TorqueControl 4.0 über IO-Link mit dem<br />
Industrie-4.0-Netzwerk zu verbinden, können erstmals die<br />
Umgebungsdaten eines Standard-Getriebemotors in Echtzeit<br />
überwacht werden, sodass sofort darauf reagiert werden kann. Dies<br />
wiederum erhöht die Funktionalität und Leistung des Getriebemotors,<br />
wobei auch Funktionen wie Sanftanlauf und Sanftstopp<br />
verfügbar werden sowie die Möglichkeit, die Magnetisierung des<br />
Motors unabhängig von der Last zu optimieren – was den Wirkungsgrad<br />
des Motors unter Teillastbedingungen deutlich erhöht.<br />
www.bauergears.com<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Kugelhahn trotzt korrosiven Medien<br />
Der mit PFA ausgekleidete Kugelhahn ChemBall CSB ist für den<br />
Umgang mit korrosiven Medien entwickelt worden. Ein einteiliger<br />
PFA-Mantel umschließt den in sich selbst beweglichen Metallkugelkern.<br />
Durch diese schwimmende Kugellagerung mit<br />
metallener Verbindung zwischen Welle und Kugel bleibt die<br />
Armatur abriebfrei. Das PFA ist durch eine konische Nut fest<br />
verankert. Dank dieser konstruktiven<br />
Vorteile erzielt der Kugelhahn laut<br />
Hersteller hohe Standzeiten und<br />
garantiert selbst bei vielen Schaltzyklen<br />
eine maximale Dichtigkeit ohne<br />
PFA-Verschleiß. Für hohe Dichtigkeit<br />
sorgen zudem die Labyrinthdichtung<br />
zwischen beiden Gehäusehälften sowie<br />
die totraumarme Konstruktion des<br />
Kugelhahns.<br />
Der Kugelhahn kann in Temperaturbereichen<br />
von –20 bis +200 °C eingesetzt<br />
werden und wird mittelfristig in Nennweiten von DN15 bis DN200<br />
erhältlich sein. Alle Baulängen und Flanschanschlüsse sind in den<br />
Standards EN, ANSI und JIS zu haben und machen diesen universell<br />
einsetzbar. Die Armatur erfüllt alle Ansprüche wichtiger<br />
Produktrichtlinien, wie der Druckgeräterichtlinie (DGRL 2014/68/<br />
EU) und der Lebensmittelindustrie (EC Nr. 1935/2004).<br />
www.chemvalve-schmid.com<br />
Digitale Verdichter- und Gebläsetechnik<br />
Mit datenbasierten Services wie AERprogress eröffnen sich für<br />
Betreiber von Prozess- und Druckluftaggregaten branchenübergreifend<br />
neue Möglichkeiten zur ressourcenschonenden, energieeffizienten<br />
Gestaltung von Prozessen. Aus Sicht des Betreibers ist<br />
der Wandel hin zu vernetzten<br />
Verdichter- und Gebläseaggregaten<br />
gleich in mehrfacher Hinsicht<br />
attraktiv. Zum einen erlaubt die<br />
umfangreiche Erfassung und<br />
Auswertung energiebezogener<br />
Prozessdaten die effiziente<br />
Steuerung der Aggregate im<br />
Verbund – dadurch können<br />
Energiekosten und CO₂-Emissionen<br />
spürbar gesenkt werden. Zum<br />
anderen profitieren Betreiber von<br />
mehr Prozesssicherheit, Transparenz und Zuverlässigkeit. Die<br />
Erfassung aller relevanten Betriebsdaten gibt Aufschluss über die<br />
Abläufe rund um den Verdichtungsprozess. Diese Informationen<br />
können genutzt werden, um moderne und datengestützte<br />
Wartungs- und Instandhaltungskonzepte zu realisieren. Der<br />
Vorteil: Durch die zustandsbasierte Wartung und Instandhaltung<br />
der Anlagen werden Störfälle reduziert und Stillstandzeiten<br />
minimiert.<br />
www.aerzen.com<br />
Geräuscharme Schraubengebläse<br />
Dieses Schraubengebläse wurde als ölfrei verdichtendes Gebläse<br />
speziell für Anwendungen in der Wasserwirtschaft konzipiert. Mit<br />
einem Volumenstrom von 10 bis 40 m³/min und Druckdifferenzen<br />
von 0,3 bis 1,1 sowie Motorisierungen von 22 bis 75 kW soll das<br />
Gebläse EBS 410 neue Maßstäbe in puncto Energie-Effizienz,<br />
geringem Platzbedarf und Automatisierung<br />
setzen. Die Version SFC ist mit einem<br />
integrierten Frequenzumrichter und Synchron-<br />
Reluktanzmotor ausgestattet. Diese Art des<br />
Motors vereint als schlupffreier Motor die<br />
Vorteile hocheffizienter Permanentmagnet- und<br />
robuster servicefreundlicher Asynchron-<br />
Motoren. Durch die variable Drehzahl wird der<br />
Volumenstrom bedarfsgerecht angepasst und<br />
ein Regelbereich von 1:4 erreicht, der sehr<br />
dynamisch durchfahren werden kann. Die<br />
Version STC verfügt über einen energiesparenden IE4<br />
Super-Premium-Efficiency-Motor, was ebenfalls den Energieverbrauch<br />
und damit die Energiekosten senkt. Beiden Ausführungen<br />
gemeinsam ist die Kraftübertragung vom Motor zum Verdichter<br />
mit verlust- und wartungsfreiem Getriebe. Im Vergleich zum<br />
Vorgängermodell weisen sie eine um bis zu acht<br />
Prozent verbesserte spezifische Leistung auf. Die<br />
vollständige Maschine erreicht damit einen<br />
isentropen Wirkungsgrad von bis zu 80 %. Die<br />
neuen Gebläse werden in zwei Baugrößen – bis<br />
37 kW und bis 75 kW – angeboten. Besonders die<br />
kleine 37-kW-Variante benötigt wenig Platz, sie<br />
kommt mit einer Stellfläche von 2,2 m² aus (die<br />
Version bis 75 kW mit 2,6 m²).<br />
www.kaeser.com<br />
ENERGIEWENDE<br />
MIT H 2 -TECHNOLOGIE<br />
KLINGER ® -Dichtungen sind dabei<br />
Germany<br />
KLINGER GmbH<br />
Rich.-Klinger-Straße 37<br />
D-65510 Idstein<br />
T + 49 61 26 4016 - 0<br />
F + 49 61 26 4016 - 11<br />
mail @ klinger.de<br />
www.klinger.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Ventile rund um die Turbine<br />
Das Herzstück eines Kraftwerks bilden die Turbinen. Sie werden<br />
als Generatorantrieb oder als mechanischer Antrieb für Pumpen<br />
und Verdichter eingesetzt. Für deren Betrieb ist um die Dampfturbine<br />
ein Netz von Armaturen aufgebaut. Dampfzuführungsventile<br />
regeln den Dampfstrom in die<br />
Turbine während Anzapfregelventile<br />
den Dampf aus den verschiedenen<br />
Zwischenstufen entnehmen.<br />
Sperrdampf- und Leckdampfregelventile<br />
versorgen die Labyrinthdichtungen<br />
im Bereich der Wellendurchführung<br />
mit Dampf, die die Turbinenwelle<br />
gegenüber dem Turbinengehäuse<br />
abdichtet. Entwässerungsventile<br />
führen das anfallende Kondensat<br />
aus den Dampfleitungen dem<br />
Kondensatsammler zu.<br />
Für das Projekt Pingshan lieferte Arca<br />
Regler für die Dampfturbine das Dampfzufuhrregelventil, die<br />
Sperrdampfregelventile und die Entwässerungsventile. Das<br />
Zufuhrregelventil in DN400 regelt den Dampfstrom nach dem<br />
Zwischenüberhitzer in die Turbine. Ausgestattet mit einem<br />
Hydraulikantrieb, der für einen Hydraulikdruck von bis zu 140 bar<br />
geeignet ist, verfügt es im Regelbetrieb über eine Stellzeit von 20 s<br />
bzw. jeweils 2 s und 5 s zum Schnellschließen und Öffnen. Ein<br />
Lochscheibenpaket am Armaturenaustritt sorgt für einen<br />
geräuscharmen Betrieb.<br />
www.arca-valve.com<br />
Energieeffizienz im Antriebsstrang<br />
Seinen Kunden empfiehlt Currax insbesondere für den Teillastbereich<br />
ein System aus den neuen Synchronreluktanz-Motoren<br />
Simotics SD und dem Siemens Umrichter Sinamics G120. Vervollständigt<br />
wird der Antriebsstrang durch ein Flender Zahnradgetriebe<br />
und eine Flender Fludex Kupplung.<br />
Die Simotics SD VSD-4000 Synchronreluktanz-Motoren wurden<br />
ausschließlich für den drehzahlveränderbaren<br />
Betrieb am<br />
Umrichter optimiert. Hohe<br />
Wirkungsgrade, insbesondere im<br />
Teillastbereich, und eine hohe<br />
dynamische Leistung zeichnen<br />
die Elektromotoren aus. In einem<br />
ersten Schritt sind sie im<br />
Leistungsbereich von 0,38 bis<br />
52 kW erhältlich. Im Vergleich zu<br />
Norm-Asynchronmotoren in IE2 hat sich die höhere Anfangsinvestition<br />
laut Hersteller in weniger als zwölf Monaten amortisiert.<br />
Während moderne Elektromotoren und Frequenzumrichter<br />
enorme Energiesparpotenziale erschließen, braucht es mechanische<br />
Komponenten, um den gesamten Antriebsstrang entsprechend<br />
CO 2<br />
-arm einzusetzen. Für den Einsatz am Synchronreluktanz<br />
Antriebssystem wäre das FZG B3SH denkbar. Die Baureihe<br />
ist kompakt, leistungsdicht und in 25 Baugrößen verfügbar.<br />
Vervollständigt wird der Antriebsstrang durch die bewährte<br />
Fludex Strömungskupplung von Flender. Sie begrenzt Anfahrund<br />
Maximaldrehmomente im Antriebsstrang und dient als<br />
Anlaufhilfe für den Motor, als Überlastschutz im Störfall sowie zur<br />
Dämpfung und Drehschwingungstrennung. Dabei reduziert sie<br />
Rückstellkräfte auf ein Minimum.<br />
www.currax.net<br />
Getriebe in großen Mischern<br />
www.nord.com<br />
Smarte Stellantriebe<br />
Für den Einsatz in großen Mischern<br />
sind diese Industriegetriebe geeignet,<br />
die mit einem Flansch mit<br />
integriertem Ölausgleichsbehälter<br />
ausgestattet sind, der u. a. die<br />
Betriebssicherheit verbessert und mit<br />
weniger Verschleißteilen auskommt.<br />
Die Getriebe bieten hohe Abtriebsdrehmomente<br />
von 15 bis 250 kNm<br />
und sollen auch unter anspruchsvollen<br />
Einsatzbedingungen einen<br />
reibungslosen Betrieb in der Mischund<br />
Rührtechnik gewährleisten.<br />
Die smarten und zugleich kompakten Stellantriebe zeichnen sich<br />
laut Hersteller durch schnelles und präzises Positionieren, hohe<br />
Flexibilität und zukunftssichere Schnittstellen aus. Kurze<br />
Stellzeiten und hohe Positioniergenauigkeit ohne Nachlauf sind<br />
dank des regelbaren Motors möglich. Soft-Start und Soft-Stop<br />
erhöhen die Lebensdauer der Armatur. Ein hoher Wirkungsgrad<br />
und niedriger Stand-by-Verbrauch<br />
sorgen gleichzeitig für niedrige<br />
Betriebskosten. Diagnosefunktionen<br />
sichern langfristig die Verfügbarkeit<br />
und machen den Profox zukunftssicher<br />
für IIoT-Anwendungen.<br />
Das Gerät ist als Drehantrieb für<br />
Drehmomente von 10–100 Nm, als<br />
Schwenkantrieb für Drehmomente<br />
von 32–600 Nm und demnächst auch<br />
als Linearantrieb erhältlich. Die<br />
Integration in das Leitsystem ist<br />
flexibel, der Antrieb unterstützt die gängigen Kommunikationsprotokolle<br />
und ist auch für zukünftige Entwicklungen bestens<br />
gerüstet. Das Gerät widersteht Temperaturen von –30 bis +70 °C.<br />
www.auma.com<br />
Ventilmatrix zur Steuerung aller Produktions-<br />
und Reinigungsschritte<br />
Passend zu ihrem 150-jährigen Bestehen und kontinuierlich<br />
steigenden Ausstoßzahlen baut die Pyraser Landbrauerei einen<br />
neuen Drucktankkeller. Dreh- und Angelpunkt der neuen<br />
Brauereitechnik ist eine komplexe Ventilmatrix mit kompakten<br />
Abmessungen, die am Wellmann-Hauptsitz in Halle (Westf.)<br />
konstruiert wurde. Über das Aggregat laufen sämtliche Schritte<br />
zum Befüllen, Entleeren sowie zur Reinigung und zur Gasregelung<br />
der Tanks. Das geschlossene<br />
System mit Doppeldichtventilen<br />
erhöht laut Hersteller<br />
die Produktsicherheit<br />
nochmals und senkt den<br />
Steuerungs- und Kontrollaufwand<br />
im Brauereialltag.<br />
www.wellmann-engineering.eu<br />
44 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
Leistungsstarke Vakuumpumpen<br />
Hena 50 und 70 sind einstufige, ölgedichtete Drehschieberpumpen, die speziell für die<br />
hohen Anforderungen von Massenspektrometer-Systemen entwickelt wurden. Das<br />
Saugvermögen liegt zwischen 32 und 59 m³/h, je nach Größe und Drehzahl. Der<br />
eingebaute Ölnebelabscheider sorgt für saubere Abluft. Die Pumpen sind mit einem<br />
Frequenzumrichter ausgestattet, der den weltweiten Einsatz mit einphasigem Eingang<br />
sowie die gleiche Pumpleistung für 50 und 60 Hz ermöglicht.<br />
Ein konstant hohes Saugvermögen im Solldruckbereich, das einstellbare Saugvermögen<br />
sowie das niedrige Endvakuum tragen zur<br />
zuverlässig hohen Leistung bei. Lange Wartungsintervalle<br />
und Betriebszeiten werden durch die hohe<br />
Ölmenge in den Pumpen sowie die niedrige Öltemperatur<br />
im Betrieb sichergestellt.<br />
Die Pumpen können die Gesamtverfügbarkeit durch<br />
ihre hohe Robustheit und Zuverlässigkeit erhöhen.<br />
Gleichzeitig sind sie durch ihren niedrigen Geräuschpegel<br />
und ihre effiziente Ölabscheidung einfach zu<br />
integrieren. Hena 50 und Hena 70 nach UL und<br />
IEC 61010 zertifiziert.<br />
www.pfeiffer-vacuum.com<br />
Hohe Anlagenverfügbarkeit durch Rund-um-Service<br />
Für die Wartung der über 300 Ventile an den beiden Abfüllanlagen für Direktsäfte hat<br />
sich das Familienunternehmen Gropper an seinem Standort in Stockach die Fluidikexperten<br />
von Bürkert Fluid Control Systems ins Boot geholt. Die eigene Instandhaltungsmannschaft<br />
wird dadurch entlastet und dank der klaren Preisstrukturen sind die<br />
Kosten genau budgetierbar.<br />
Zu Gropper kommt das Bürkert-Serviceteam<br />
für jede der beiden Anlagen einmal im Jahr<br />
und führt in der geplanten Anlagenstillstandzeit<br />
von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag<br />
alle notwendigen Maßnahmen durch,<br />
während auf der zweiten Anlage normal<br />
weiterproduziert werden kann. Der Anwender<br />
braucht sich bei der Wartung um nichts<br />
kümmern; das Techniker-Team hat alle<br />
Werkzeuge und Ersatzteile dabei, auch wenn die Ventile von anderen Herstellern<br />
stammen. Zudem bleibt es vor Ort, bis die Abfüllanlage am Montagmorgen wieder<br />
erfolgreich in Betrieb gegangen ist. Dabei schätzt der Anwender auch, dass die<br />
Techniker aus der Region kommen und er es nicht mit zusammengewürfelten<br />
Mannschaften diverser Subunternehmer zu tun hat.<br />
www.buerkert.de<br />
Monoblock mit zwei Ventilarten<br />
Platzsparend und robust ist der neue Monoblock Typ IBM von Wika konzipiert. Das<br />
kompakte Instrumentierungsventil ist wahlweise mit über 90° abgewinkelten Gewindeanschlüssen,<br />
Kugelhähnen und/oder Nadelventilen lieferbar. Aufgrund seiner<br />
Eigenschaften und Abmaße eignet sich der neue Monoblock vor allem für den Schutz<br />
von Messgeräten in Wellhead Control Panels und Probeentnahmesystemen für Prozessanalysen.<br />
Typ IBM kann für Betriebsdrücke bis<br />
10 000 psi (690 bar) ausgelegt werden. Ausführungen<br />
mit Kugelhähnen verfügen zudem über ein<br />
redundantes Polymer-Metall-Dichtungssystem mit<br />
geprüfter Dichtheit gemäß BS6755/ISO 5208<br />
Leckrate A. Je nach Applikation ist der neue<br />
Monoblock mit den Ventilanordnungen Double<br />
Block & Bleed oder Block & Bleed konfiguriert.<br />
Vakuum bei<br />
aggressiven<br />
Medien<br />
Dampfstrahl-Vakuumpumpen<br />
aus Graphit für hochkorrosive<br />
Anwendungen<br />
GEA Graphit Strahlpumpen zum Absaugen<br />
und Verdichten von aggressiven Gasen und<br />
Dämpfen in der Chemischen Industrie:<br />
• Betriebssicher durch Einhaltung der<br />
aktuellen Vorgaben der Chemischen<br />
Industrie<br />
• Energieoptimiert durch präzise<br />
Auslegung der Innengeometrie<br />
• Wirtschaftlich durch hohes Maß an<br />
Standardisierung durch Kooperation<br />
mit Graphithersteller SGL Carbon<br />
• Ersatz von Porzellan-Strahlpumpen in<br />
bestehenden Vakuumaggregaten ohne<br />
bauseitige Änderungen<br />
Mehr dazu in unserem Produktkatalog<br />
Strahlpumpen und Vakuumsysteme auf<br />
unserer Webseite oder kontaktieren Sie<br />
uns unter gea.com/contact.<br />
www.wika.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Hohe Sicherheit<br />
Messung und Minderung von Quecksilber-Emissionen<br />
bei der Verbrennung<br />
Gemäß dem neuen EU BVT-Merkblatt<br />
für Abfallverbrennung müssen in<br />
diesem Prozess die Quecksilberemissionen<br />
kontinuierlich<br />
überwacht und gesenkt werden.<br />
Dafür sind Technologien nötig, die<br />
Quecksilber im Rohgas messen und<br />
den Einsatz von Sorptionsmitteln<br />
optimieren.<br />
Im Dezember 2019 wurde das neue BVT-<br />
Merkblatt (BVT = Beste verfügbare Techniken)<br />
für die Abfallverbrennung in der EU<br />
veröffentlicht. Ein wichtiges Thema in den<br />
Schlussfolgerungen ist die Forderung nach<br />
einer kontinuierlichen Überwachung der<br />
Quecksilber-Emissionen. Die EU-Mitgliedstaaten<br />
sind jetzt verpflichtet, die BVT-<br />
Schlussfolgerungen bis Dezember 2023 in<br />
ihre nationalen Gesetzgebungen aufzunehmen.<br />
Aufgrund der genannten Emissionswerte<br />
in den BVT-Schlussfolgerungen ist<br />
davon auszugehen, dass die nationalen<br />
Emissionsgrenzwerte für Quecksilber (Hg)<br />
gesenkt werden. Dies führt mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
zu nötigen Optimierungen<br />
der Hg-Minderung und auch der eingesetzten<br />
Hg-Emissionsmessgeräte bei Abfallverbrennungsanlagen<br />
und sogenannten Mitverbrennern,<br />
wie z. B. Zementwerken.<br />
Da Abfall eine unbekannte Mischung aus<br />
inhomogenem Material ist, ist es schwieriger,<br />
im Vergleich zur Verbrennung von Kohle<br />
jede Hg-Emissionsspitze zu verhindern.<br />
Insbesondere, wenn – wie heute meist üblich<br />
– nur am Kamin eine kontinuierliche<br />
Hg-Messung installiert ist. Hg-Emissionsspitzen,<br />
die hier erfasst werden, haben dann<br />
schon die gesamte Rauchgasreinigung verunreinigt,<br />
und es kann lange dauern, bis die<br />
Hg-Konzentration im Kamin wieder ein<br />
normales Niveau erreicht.<br />
Durchdachte Komplettlösung<br />
Um die Sicherstellung niedriger Hg-Emissionen<br />
durch Verbrennung und Mitverbrennung<br />
von Abfällen zu verbessern, bietet die<br />
Firma Envea eine Komplettlösung durch<br />
den Einsatz verschiedener Technologien<br />
der Produktpalette an. Grundlage ist hierbei,<br />
dass die Quecksilbermessung zunächst<br />
auf der Rohgasseite im Prozess stattfindet,<br />
um so eine ausreichende Reaktionszeit für<br />
die erforderliche Adsorbens-Dosierung zu<br />
generieren. Die erforderliche QAL1-zertifizierte,<br />
behördliche Hg-Messung findet im<br />
Kamin statt.<br />
Bei dieser Komplettlösung sind vier<br />
Geräte erforderlich:<br />
n Eine kontinuierliche Hg-Messung auf der<br />
Rohgasseite durch einen speziellen Hg-<br />
Prozessanalysator (SM-4R), der an die<br />
Prozessbedingungen angepasst ist und<br />
eine sehr schnelle Reaktion über einen<br />
breiten Konzentrationsbereich von Hg<br />
ermöglicht.<br />
n Eine kontinuierliche Überwachung der<br />
Adsorbens-Dosierung mit dem Solidflow,<br />
einem Feststoff-Durchflussmessgerät zur<br />
Überwachung in Echtzeit.<br />
n Eine kontinuierliche, QAL1-zertifizierte<br />
Hg-Messung (SM-4) auf der Reingasseite<br />
im Kamin.<br />
n Die Verwendung einer Software zur Verarbeitung<br />
der gemessenen Werte und zur<br />
vorausschauenden Berechnung von<br />
Durchschnittswerten zur Optimierung<br />
der Adsorbens-Dosierung.<br />
Diese vier Komponenten ermöglichen eine<br />
Optimierung des Rauchgasreinigungsprozesses<br />
und damit eine hohe Sicherheit bei<br />
der Kontrolle der Hg-Emissionen. Darüber<br />
hinaus führt das System zu einer Optimierung<br />
sowohl der Adsorbens-Rezirkulationsrate<br />
als auch dessen Neudosierung. Die Folge:<br />
eine deutliche Kostenersparnis.<br />
Sollte zudem, abhängig von der verwendeten<br />
Technologie zur Hg-Minderung, auch<br />
eine Spezifizierungsmessung von Hg 0 und<br />
Autor: Torsten Thiemann, Vertriebsingenieur,<br />
Envea GmbH, Bad Homburg<br />
46 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
02<br />
Die Verbrennungsanlage einschließlich Rauchgasreinigungsanlagen und<br />
Steuerungseinrichtungen<br />
1 Kontinuierliche Prozessmessung<br />
von Hg vor der Rauchgasreinigung<br />
01 Der Solidflow ist ein Feststoff-Durchflussmessgerät<br />
zur Überwachung in Echtzeit<br />
Hg 2+ sowie Hg gesamt erforderlich sein, so ist<br />
diese durch eine modifizierte Version des<br />
Hg-Analysators ebenfalls möglich.<br />
2 Solidflow zur kontinuierlichen Überwachung<br />
der Adsorbens-Dosierung<br />
3 Kontinuierliche, QAL1-zertifizierte Hg-Messung im Kamin<br />
4 Optimierung der Adsorbens-Dosierung<br />
durch Einsatz der Wex-Software<br />
Optimierung des Prozesses<br />
Zur kontinuierlichen Messung auf der Rohgasseite<br />
wird der Prozessanalysator SM-4R<br />
Hg eingesetzt, dieser basiert auf Atomabsorption.<br />
Er verfügt über eine Verdünnungssonde,<br />
die einen weiten Messbereich und<br />
die Eliminierung von Interferenzen durch<br />
Matrixgase ermöglicht. Das Probenahmesystem<br />
ist beheizt, um die Ansammlung von<br />
Hg in der Sonde zu vermeiden. Im thermokatalytischen<br />
Reaktor wird das ionische Hg<br />
in elementares Hg umgewandelt. Daher ist<br />
eine beheizte Probenahmeleitung zwischen<br />
der Probenahmesonde und dem Analysator<br />
nicht erforderlich. Der Analysator hat eine<br />
kurze Reaktionszeit, die für eine echte Optimierung<br />
des Gesamtprozesses sorgt.<br />
Zur kontinuierlichen Messung auf der<br />
Reingasseite wird der QAL1-zertifizierte<br />
SM-4 Hg-Analysator eingesetzt. Dieser enthält<br />
zusätzlich eine Goldfalle und ermöglicht<br />
so eine präzise Hg-Messung im Bereich<br />
von wenigen µg/Nm 3 . Er kann daher<br />
zur gesetzlichen Emissionsüberwachung<br />
am Kamin eingesetzt werden. Durch die<br />
1<br />
2<br />
01: Verbrennungsanlage einschließlich Rauchgasreinigungsanlagen und Steuerungseinrichtungen<br />
Kombination der beschriebenen Mess- und<br />
Auswertekomponenten kann beim Erfassen<br />
einer Hg-Spitze im Rohgas die Adsorbensmenge<br />
mit einer kurzen Reaktionszeit<br />
so optimiert werden, dass eine Grenzwertüberschreitung<br />
im Reingas vermieden wird.<br />
Um auch niedrigere Grenzwerte zuverlässig<br />
zu erfassen, wurde der Hg-Analysator<br />
3<br />
SM-5 entwickelt. Dieser befindet sich zurzeit<br />
in der Eignungsprüfung mit einem angestrebten<br />
kleinsten Zertifizierungsbereich<br />
von 0 – 5 µg/Nm 3 .<br />
Fotos: Envea, rufar/stock.adobe.com<br />
www.envea.global<br />
4<br />
Wirksam effektiv.<br />
21 CFR Part 11<br />
00037<br />
Lösungen für die Pharmabranche<br />
Medizinische Produkte brauchen verlässliche Technologien. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise<br />
und sichere Mess- und Regeltechnik speziell für die Pharmabranche geht. Setzen Sie auf 70 Jahre Qualität,<br />
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Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />
an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />
kostenlos.<br />
Für die Wirtschaftsregionen<br />
Rhein-Ruhr + Rheinland<br />
Bochum<br />
04.11.<strong>2020</strong><br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
RuhrCongress Bochum<br />
Stadionring 20<br />
44791 Bochum<br />
Hygieneschutzkonzept<br />
Aktuelle Informationen zu unserem<br />
im Internet unter: www.meorga.de<br />
MEORGA-Messen in 2021:<br />
Halle (Saale) - 14.04.2021<br />
Hamburg - 09.06.2021<br />
Ludwigshafen - 15.09.2021<br />
Landshut - 27.10.2021<br />
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Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />
Eingriffsfreie Messung geringer Durchflüsse<br />
Mit dem Fluxus F721 XLF präsentiert Flexim einen eingriffsfreien Durchflussmesser für<br />
Anwendungen, in denen jeder Tropfen zählt. Das neue Ultraschallmesssystem wurde<br />
speziell für die präzise Erfassung geringster Durchflussraten von Flüssigkeiten bis unter<br />
3 l/h an kleinen Leitungen mit Durchmessern von 10–50 mm entwickelt. Da die Clampon-Ultraschallsensoren<br />
einfach außen auf dem Rohr<br />
aufgespannnt werden, erfordert die Installation der<br />
Messeinrichtung keine Öffnung des Rohrs und somit auch<br />
keine Betriebsunterbrechung. Das Gerät kann auf allen<br />
Rohrmaterialien und bei jeglichen Rohrwandstärken<br />
eingesetzt werden. Es misst unabhängig vom im Rohr<br />
herrschenden Druck und verursacht keinen Druckverlust.<br />
Im Unterschied zu benetzten Messinstrumenten ist das<br />
System keiner mechanischen Belastung und keinem<br />
Verschleiß durch das Medium ausgesetzt. Driftende Messwerte sind damit ebenso<br />
Vergangenheit wie hoher Wartungsaufwand. Daraus resultieren geringere Betriebskosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus sowie eine signifikant erhöhte Betriebs- und<br />
Umweltsicherheit, da jegliches Leckagerisiko ausgeschlossen ist.<br />
Der Messumformer wird sowohl mit Aluminium- wie auch Edelstahlgehäuse<br />
angeboten und ist zertifiziert für den Einsatz im explosionsgefährdeten Bereich der<br />
Zone 2. Explosionsgeschützte Sensoren für den Einsatz in Atex-Zone 1 sind verfügbar<br />
ebenso wie solche zum dauerhaften Betrieb unter Wasser (IP68).<br />
www.flexim.com<br />
Langzeitstabile Feuchtemessung<br />
Das Feuchtemessgerät Litronic-FMS II von Liebherr wird zur Bestimmung der Feuchte in<br />
verschiedensten Schüttgütern unterschiedlicher Industriebereiche eingesetzt. Die<br />
Sensoren werden z. B. auf Bändern, an Übergabestellen, in Siloausläufen und<br />
Trocknungsanlagen installiert. Ebenso wird das FMS II bei Emulsionen in Rohrleitungen<br />
und Tanks zur Bestimmung des Wassergehaltes eingebaut. Es ermöglicht die durchgängige<br />
Überwachung bzw. Regelung des Wassergehaltes/der Produktfeuchte während aller<br />
Produktions-, Verarbeitungs- und Veredelungsprozesse.<br />
www.liebherr.com<br />
Verbesserter Differenzdruck-Regler<br />
Der bewährte Differenzdruckregler HE 5422 von Hesch hat ein Re-Design bekommen:<br />
Dank der neuen Precoating-Funktionalität wird der Abreinigungsprozess jetzt wesentlich<br />
vereinfacht und durch die Datahold-Funktion sind Fehlmessungen laut Hersteller<br />
ausgeschlossen. Der Regler lässt sich intuitiv<br />
bedienen und ist dank der neuen Scharniertechnik<br />
noch einfacher zu warten. Mit dem Gerät<br />
können Differenzdruckbereiche von ± 2,5 bis<br />
± 1 000 mbar gemessen werden.<br />
Der Deckel ist nicht mehr mit Schrauben,<br />
sondern mit einem Scharnier befestigt. Durch das<br />
Re-Design wird auch die Konfiguration des<br />
Differenzdruckreglers komfortabler: Mit der<br />
Software Easy Tool Controls, die jetzt in der neuen<br />
Version 4.0 vorliegt, kann der Regler nicht nur wie<br />
bisher direkt am Gerät, sondern auch ganz<br />
unkompliziert über PC oder Notebook parametriert<br />
werden. Zu diesem Zweck lässt sich die integrierte Service-Schnittstelle des<br />
HE 5422 (USB/B) mit einem USB-/TTL-Adapter aufrüsten. Der Arbeitsbereich des<br />
Reglers ist über zwei Alarm-Grenzwert-Kontakte definiert (untere/obere Schwelle).<br />
Der Differenzdruckregler ist kompakt (151 × 125 × 60 mm) und mit einem robusten<br />
Gehäuse aus Polycarbonat (IP65) bzw. Alu-Druckguss (Heavy Duty-Version)<br />
ausgestattet, sodass er auch in Umgebungen der Atex-Zone 22 eingesetzt werden kann.<br />
www.hesch.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Präziser Schwingquarz-Feuchteanalysator<br />
Der QMA601 Prozessfeuchteanalysator von Michell Instruments<br />
wurde von einem großen europäischen Hersteller zur Überwachung<br />
von Spurenfeuchte in Ethylen am Einspeisepunkt einer<br />
Versorgungsleitung ausgewählt. Nach langjährigen Betriebsstudien<br />
bewies dieser<br />
Schwingquarz-Feuchteanalysator<br />
eine Messperformance<br />
innerhalb der<br />
geforderten Spezifikationen,<br />
ohne dass<br />
Anpassungen erforderlich<br />
waren.<br />
Das Gerät zeichnet sich<br />
für diese Anwendung aus, weil kein Ethylen auf dem Schwingquarzsensor<br />
polymerisiert. Der Sensor erleidet keine Störungen,<br />
da er spezifisch auf die Wassermoleküle im Ethylen anspricht. Im<br />
Gegensatz zu allen anderen Technologien zur Feuchteanalyse<br />
arbeitet die Schwingquarz-Technologie auf Basis eines Ungleichgewichts,<br />
was einige der schnellsten Ansprechzeiten bietet.<br />
Die Schwingquarz-Technologie hat sich durch ihre schnelle,<br />
präzise und verlässliche Performance mehrfach in Anwendungen<br />
bewährt, die einen noch trockeneren Messbereich erfordern als<br />
0–10 ppmV, die in der Ethylen-Reinheits-Überwachung gefordert<br />
werden. Der QMA601 verfügt über globale Zertifizierungen für<br />
gefährdete Bereiche und ist mit einem kompletten Angebot an<br />
Probenahme-Optionen erhältlich.<br />
www.michell.de<br />
Drahtlose IIoT-Lösung für Temperatur und<br />
Druck<br />
Die Yokogawa Electric Corporation kündigt die Markteinführung<br />
neuer Druck- und Temperatursensoren für die drahtlose IIoT-<br />
Lösung „Sushi Sensor“ u. a. in Europa an. Diese Ergänzungen der<br />
Produktpalette, die Teil der<br />
Oprex Asset-Management und<br />
Integrity Produktfamilie sind,<br />
wurden in Japan erstmals im<br />
Juli 2019 auf den Markt<br />
gebracht.<br />
Die neuen Sensoren erleichtern<br />
die Online-Erfassung von<br />
Druck- und Temperaturdaten<br />
aus Anlagen wie Tanks und<br />
Öfen. Sie ergänzen die Schwingungs-<br />
und Oberflächentemperatur-Überwachungskapazitäten<br />
des 2018 eingeführten integrierten Funk-Vibrations-Sensors<br />
XS770A. Die erweiterte Sensor-Produktpalette für die Zustandsüberwachung<br />
der Assets basiert auf einer größeren Vielfalt von<br />
Daten. Dies ermöglicht wiederum die Reduzierung des<br />
perso nellen Zeitaufwands für die Inspektion der Assets sowie die<br />
frühzeitige Diagnose von Anomalien. Der integrierte Funk-<br />
Vibrations-Sensor XS770A ist ein Lorawan-konformes Asset-<br />
Überwachungsgerät, das Schwingungs- und Oberflächentemperaturdaten<br />
erfassen kann.<br />
www.yokogawa.de<br />
Hygienegerechtes Messgeräteprogramm<br />
Als Vollsortimenter in den Bereichen der Druck-, Temperaturund<br />
Füllstandmesstechnik bietet Afriso ein umfangreiches<br />
Produktsortiment aus einer Hand. Die Palette reicht von<br />
Manometern, Druckmittlern und Druckmessumformern über<br />
eine Vielzahl an elektronischen und mechanischen Temperaturmess-<br />
und Regelgeräten bis hin zu Füllstandmessgeräten, die je<br />
nach Applikation auf unterschiedlichsten Messprinzipien<br />
beruhen. Im Wesentlichen werden<br />
die Messbereiche Druck von<br />
0/2,5 mbar bis 0/4 000 bar,<br />
Temperatur von –50 bis +1 100 °C und<br />
Füllstand von 0/20 cm bis 0/250 m<br />
abgebildet, wobei diese je nach<br />
Kundenwunsch in puncto Messbereich,<br />
Geometrie, Form, Farbe oder<br />
Anschluss auch noch weiter spezifizierbar<br />
sind.<br />
Für die Anpassungen dieser<br />
peripheren Anlagenkomponenten<br />
stehen die strengen Richtlinien und<br />
Normen immer im Fokus, sodass eine hygienegerechte Konstruktion<br />
von Maschinen und Anlagen optimal unterstützt wird.<br />
Grundlage für ein effizientes Handeln nach GMP bildet das<br />
Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 sowie die Zertifizierung<br />
nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001. Die Materialien<br />
für hygienische Messgeräte von Afriso entsprechen den<br />
FDA-Anforderungen für den Kontakt mit Lebensmitteln und<br />
Arzneimitteln gemäß CFR (Code of Federal Regulations) Teil 21.<br />
Dies sind neben den metallischen Werkstoffen auch Elastomere<br />
für Dichtungen oder Öle, die die hydraulische Kopplung in<br />
Druckmittlersystemen übernehmen.<br />
Perfektion in der<br />
Automatisierung<br />
hat einen<br />
Namen –<br />
KELLER IAS.<br />
www.keller.de/ias Solutions since 1894.<br />
www.afriso.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 49
BETRIEBSTECHNIK<br />
Zuverlässige<br />
Aussagen<br />
Schallemissionsprüfung an einer<br />
verfahrenstechnischen Anlage<br />
Die Schallemissionsprüfung ist ein<br />
zerstörungsfreies Prüfverfahren,<br />
das drohende Schäden an<br />
Druckgeräten frühzeitig und<br />
zuverlässig erkennt. Das senkt das<br />
Risiko für technische Störungen und<br />
Ausfälle durch Leckagen sowie Risse<br />
und schützt vor Integritätsverlust.<br />
Am Beispiel einer Trennkolonne<br />
wird gezeigt, wie die Prüfung mit<br />
Schallemissionen im laufenden<br />
Betrieb einfach und wirtschaftlich<br />
funktionieren kann.<br />
In einer verfahrenstechnischen Anlage<br />
müssen Druckbehälter, Rohrleitungen<br />
und andere drucktragende Bauteile gemäß<br />
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)<br />
wiederkehrend geprüft werden. Der Fokus<br />
richtet sich dabei z. B. auf die Festigkeit respektive<br />
die Dichtheit sowie auf die innere<br />
Prüfung, wie die Innenbesichtigung auf<br />
mögliche Schadensmechanismen wie Rissbildungen<br />
und/oder Korrosionsangriffe.<br />
Autoren: Dipl.-Ing. Klaus Michael Fischer, Tüv<br />
Süd Chemie Service GmbH, Frankfurt am Main,<br />
Dipl.-Ing. Levent Sahin, Tüv Süd Industrie<br />
Service GmbH, München<br />
Je genauer der Einblick in das jeweilige Bauteil<br />
ist, umso besser lassen sich die Maßnahmen<br />
zur Instandhaltung planen – und<br />
Anlagenstillstände sowie Produktionsausfälle<br />
effektiv vermeiden. Davon profitiert auch,<br />
wer für diese Zwecke ein schnelles und zuverlässiges<br />
Verfahren der digitalen Prüftechnik<br />
anwendet: die Schall emissionsprüfung (SEP).<br />
Ein Beispiel aus der Praxis liefert der Betreiber<br />
einer C4-Trennkolonne, in der Kohlenwasserstoff-Gemische<br />
in verschiedene Bestandteile<br />
aufgesplittet werden.<br />
Prüfung der Kolonne<br />
Bei dem Raffineriebetreiber war geplant,<br />
den Großbehälter einer C4-Trennkolonne<br />
nicht mittels Innenbesichtigung sondern<br />
mit einer SEP zu prüfen. Deshalb musste<br />
die Anlage nicht außer Betrieb gesetzt und<br />
die Kolonne auch nicht gereinigt werden.<br />
Zusätzlich entfielen aufwändige Maßnahmen<br />
zum Arbeits- und Umweltschutz und<br />
die Kosten für den Produktionsausfall, der<br />
durch das Herunterfahren der Anlage entstanden<br />
wäre.<br />
Der Behälter wies folgende Merkmale auf:<br />
n Werkstoff: Feinkornbaustahl (P355 NH)<br />
n Höhe: 74,3 m<br />
n Durchmesser: 4,44 m<br />
n Volumen: 1 160 m 3<br />
n Wandstärke: 22 bis 26 mm<br />
n Betriebsdauer: 14 Jahre<br />
Der Raffineriebetreiber ließ den Großbehälter<br />
einrüsten. Dort, wo die piezoelektrischen<br />
Sensoren für die SEP angebracht<br />
werden sollten, wurden jeweils<br />
20 cm 2 der Behälterisolierung entfernt.<br />
Insgesamt kamen 88 Sensoren der SEP<br />
zum Einsatz. Diese wurden anhand eines<br />
Lageplans über den gesamten Behälter<br />
verteilt und mit Magnethaltern und<br />
Koppelmittel auf der Außenoberfläche<br />
befestigt. Die in Bezug zur Größe des<br />
Behälters recht geringe Anzahl an Sensoren<br />
reichte aus, um die gesamte Struktur<br />
mit diversen Einbauten und Ventilböden<br />
als digitalen Zwilling abzubilden und somit<br />
zuverlässig zu prüfen.<br />
Schallwellen aufzeichnen<br />
Für die Durchführung einer SEP wird Prüfdruck<br />
benötigt. Diesen hat der Raffinerie<br />
Hilfreiche Normen und<br />
Standards<br />
Das allgemeine Vorgehen bei der<br />
Schallemissionsprüfung regelt die<br />
DIN EN 13554. Die harmonisierte<br />
DIN EN 14584 legt das Prüfverfahren<br />
an metallischen Druckgeräten bei<br />
einer Druck-Abnahmeprüfung<br />
mittels planarer Ortung fest. Gemäß<br />
DIN EN ISO 9712 ist die Prüfung mit<br />
qualifiziertem und zertifiziertem<br />
Personal sicherzustellen. Die DIN EN<br />
13477-2 beschreibt die Anforderungen<br />
an die Gerätetechnik, die<br />
wiederum selbst regelmäßigen<br />
Kontrollen zu unterziehen ist.<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
betreiber über die Leitwarte kontrolliert<br />
gesteuert und innerhalb der Trennkolone<br />
aufgebracht. Er muss als Ersatz für die<br />
Innenbesichtigung mindestens das<br />
1,1- Fache des maximal im Betrieb auftretenden<br />
Drucks betragen. Rund zwölf Stunden<br />
nahm die Druckaufbringung mit Online-Überwachung<br />
in Anspruch. Dabei werden<br />
hochfrequente Schallwellen ausgewertet,<br />
die oberhalb des menschlichen<br />
Hörver mögens liegen.<br />
Sie entstehen, wenn im Werkstoff aktive<br />
Fehler wie Risse existieren, unter dem aufgebrachten<br />
Druck minimal wachsen und<br />
damit kurzzeitige, sehr kleine Verschiebungen<br />
erzeugen. Die Bewegungssprünge<br />
stoßen das Gefüge des Werkstoffs in der<br />
Umgebung an, die dann nachgibt und wieder<br />
zurück federt. Dadurch entsteht eine<br />
transiente elastische Schallwelle, diese gelangt<br />
von ihrer Quelle bis zum Piezokristall<br />
des Sensors, der sie in elektrische Signale<br />
wandelt. Die Signale werden mit einem<br />
Prüfrechner aufgezeichnet, grafisch im<br />
digitalen Zwilling dargestellt und abschließend<br />
von erfahrenen Prüfingenieuren<br />
interpretiert.<br />
So lassen sich Veränderungen im Gefüge<br />
des Werkstoffs detektieren, bevor es zu<br />
kritischen Zuständen kommen kann. Damit<br />
können oft viel genauere Aussagen getroffen<br />
werden als bei üblichen Sicht- oder<br />
Druckprüfungen. Das kann auch die Bewertung<br />
von unkritischen Inhomogenitäten<br />
oder Mikrorissen betreffen, die im<br />
Betrieb nicht weiterwachsen und daher<br />
belassen werden könnten. Aufgrund der<br />
Messdatenaufzeichnung der C4-Trennkolonne<br />
empfahlen die Ingenieure des Tüv<br />
Süd für auffällige Stellen eine gezielte Nachuntersuchung<br />
von Schweißnähten mittels<br />
Ultraschallprüfung (Phased-Array). Dies<br />
führt zur Klärung der Ungänze und zur<br />
Festlegung eines Reparaturbereichs.<br />
Beurteilung der Signale<br />
Die Schallsignale werden in drei Risikoklassen<br />
eingeordnet – je nach Anzahl, Aktivität,<br />
Intensität und Ort (Tabelle). Daraus abzuleitende<br />
Maßnahmen lassen sich so besser<br />
planen und priorisieren. Am besten legen<br />
01<br />
„klassische<br />
Prüfung“<br />
SEP<br />
02<br />
Druck<br />
Signale und abzuleitende Maßnahmen<br />
Einordnung in<br />
Risikoklassen<br />
Klasse 1<br />
Beurteilung<br />
unbedeutende<br />
Quelle<br />
Verfahrensschritte im Vergleich: innere Prüfung mit Innenbesichtigung und<br />
Schallemissionsprüfung<br />
Vorbereitung<br />
Vorbereitung<br />
Entleerung<br />
Betriebsstillstand<br />
Reinigung<br />
+<br />
visuelle<br />
(innere) Prüfung<br />
SEP<br />
(alternative Möglichkeit)<br />
Detektion und Lokalisation von Schallemissionsquellen<br />
30<br />
31<br />
der Anlagenbetreiber und die Prüforganisation<br />
die quantitativen Bewertungskriterien<br />
vor der Prüfung fest und dokumentieren<br />
diese schriftlich in der Prüfanweisung.<br />
Von der enormen Zunahme an Rechenleistung<br />
in den vergangenen Jahren hat<br />
auch die SEP profitiert. Schnellere Prozessoren<br />
und benutzerfreundliche Software<br />
visualisieren mehrere Hundert Ortungen<br />
pro Sekunde – in Echtzeit. Das Tempo, mit<br />
Vorgehen und Maßnahmen<br />
Keine Maßnahmen erforderlich<br />
Klasse 2 aktive Quelle Visuelle Prüfung oder weitere Nachunter suchung<br />
und Bewertung<br />
Klasse 3 sehr aktive Quelle Prüfunterbrechung oder -abbruch, Druckablass,<br />
visuelle Prüfung, weitere Nachuntersuchung und<br />
Bewertung vor Wiederinbetriebnahme<br />
Wasserfüllung/Gas<br />
(Druck)<br />
+<br />
Festigkeitsprüfung<br />
29 31<br />
30<br />
29<br />
Wiederinbetrieb<br />
Übergabe<br />
Detektion<br />
am Sensor 30<br />
Lokalisation<br />
dem die Geräte mögliche Inhomogenitäten<br />
oder Anomalien detektieren und analysieren,<br />
hat sich vertausendfacht.<br />
Wegen des hohen Reifegrads und der<br />
Echtzeitfähigkeit eignet sich die SEP – als<br />
Ergänzung der gesetzlichen Prüfungen –<br />
auch zur Überwachung von Anlagen im<br />
laufenden Betrieb. Das liefert wertvolle<br />
Informationen für die vorausschauende<br />
Planung von Wartungsintervallen. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit, diese Informationen<br />
via Datennetz (Online-Monitoring) zu<br />
übertragen. Das ist auch als Cloud-Lösung<br />
realisierbar. Die zerstörungsfreien Prüfungen<br />
können auch mit einer separaten Ultraschallmessung,<br />
dem sogenannten Permanent-Monitoring-Verfahren,<br />
ergänzt bzw.<br />
erweitert werden, um beispielsweise die<br />
Wandstärken von Behältern dauerhaft zu<br />
überwachen.<br />
Fotos: Tüv Süd<br />
www.tuvsud.com/chemieservice<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 51
BETRIEBSTECHNIK<br />
SERIE<br />
GUTES<br />
NOCH BESSER MACHEN<br />
Die zur Überschrift erhobene Vorgabe stand für<br />
das Familienunternehmen J.D. Neuhaus GmbH &<br />
Co. KG aus Witten bei der Entwicklung der neuen<br />
JDN-Mini-Druckluft-Hebezeuggeneration ganz<br />
oben im Pflichtenheft. Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, wurden bei der Konzeption neue<br />
Wege beschritten.<br />
Etwa 20 Jahre lang war die Vorgängergeneration des neuen<br />
Druckluft-Hebezeugs JDN Mini am Markt verfügbar. Im<br />
Laufe dieser Zeit hat der Hersteller eine veritable Anzahl an<br />
Anwendern aus vielzähligen Bereichen für das Hebezeug<br />
gewonnen. So setzen Unternehmen z. B. aus der Automobilindustrie,<br />
Papierindustrie, Pharmaindustrie, Textilindustrie oder auch<br />
Gießereien und Lackierereien auf die Technik aus dem Ruhrgebiet.<br />
Die von den Betreibern gewonnenen Erkenntnisse sollten in<br />
die Neukonzeption des Hebezeugs einfließen. So waren die Chief<br />
Engineers direkt vor Ort bei Kunden. Im Rahmen der Gespräche<br />
wurde gefragt, welche Eigenschaften das optimale Hebezeug haben<br />
sollte. Die unterschiedlichen Einsatzbedingungen vor Ort<br />
wurden studiert und mit Anwendern diskutiert. Mit all diesem<br />
Wissen hat ein crossfunktionales Team aus 13 Mitarbeitern an der<br />
Projektrealisierung gearbeitet. Je nach Projektphase und Bedarf<br />
wurden auch Mitarbeiter von Lieferanten sowie Kunden in die<br />
Überlegungen eingebunden. Nur so ließen sich eine 360°-Betrachtung<br />
und die Forderung nach einem Maximum an Produktivität,<br />
Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Ebenfalls<br />
auf der Agenda des Projektteams standen die Themen Flexibilität<br />
in puncto Konfiguration auf die Belange des Betreibers, komfortable<br />
und einfache Bedienung sowie Reduzierung der Zeiten<br />
für die Wartung.<br />
MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELTEILE<br />
Entstanden ist so innerhalb von ca. 2,5 Jahren (von der ersten Erstellung<br />
des Zielbilds bis hin zum einsatzfähigen Produkt) mit dem<br />
neuen JDN Mini ein kompaktes Hebezeug mit einer Tragfähigkeit<br />
von bis zu 980 kg, das sich durch etliche Innovationen auszeichnet.<br />
Für einen sicheren Betrieb sorgen u. a. Endabschaltungen. Sie<br />
schalten die Hub- und Senkbewegung ab, sobald der Puffer das<br />
Abschaltventil berührt. Die Bewegung wird dadurch abgebremst<br />
und somit das Überlasten der Kette verhindert. Darüber hinaus<br />
lässt sich mithilfe dieses Merkmals der Verschleiß minimieren.<br />
Den Betriebskosten zugutekommt auch die intelligente Konstruktion<br />
des Hebezeugs. Mithilfe gezielter Optimierungen ließ sich<br />
die Lebensdauer des aktuellen JDN Mini auf 800 Betriebsstunden<br />
steigern und damit gegenüber dem Vorgängermodell verdoppeln.<br />
Damit ist es dem Hersteller gelungen, einen wichtigen Beitrag zur<br />
Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) zu leisten, da u. a. die<br />
52 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
SERIE BETRIEBSTECHNIK <br />
Höhere Geschwindigkeit<br />
Längere Lebensdauer<br />
Feinfühlige Steuerung<br />
Einfache Wartung<br />
Kosten für die Neuanschaffung von Geräten, die ihre maximale<br />
Lebensdauer erreicht haben, erst in längeren Abständen anfallen.<br />
Auf die Forderung „einfache und flexible Bedienung“ hat J.D.<br />
Neuhaus mit der Kombination der direkten und indirekten Steuerung<br />
eine Antwort gefunden. So ist die Handsteuerung jetzt über<br />
nur einen Schlauch inklusive Zugentlastung mit dem Gehäuse verbunden,<br />
der wiederum drei Steuerleitungen bündelt. Dies steigert<br />
neben dem Bedienkomfort auch die Beweglichkeit. Neue Präzisionsventile<br />
schaffen die Voraussetzungen für eine noch feinere Dosierung<br />
der Druckluftzufuhr und damit ein nahezu ruckfreies Anheben<br />
und Absetzen der Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit lässt<br />
sich stufenlos voreinstellen, also reduzieren, ohne dass dies zu einem<br />
Leistungsverlust bei der Tragfähigkeit führt. Dadurch wird die<br />
Last noch besser geschützt und die Geschwindigkeit zugleich noch<br />
feiner dosierbar. Der JDN Mini 500 erreicht z. B. bei Volllast (500 kg)<br />
eine maximale Hubgeschwindigkeit von 12 m/min. Im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell ist er damit im Dauereinsatz bis zu 20 Prozent<br />
schneller.<br />
Die smarteste Neuerung im Bereich „Wartung“ ist der in der<br />
Serviceklappe integrierte NFC-Tag. Mit der JDN-Service-App hat<br />
der Anwender per Smartphone Zugang zu den Bedienungsanleitungen<br />
und Zertifikaten. Ein weiterer Ausbau der Service-App hin<br />
zum Hilfsmittel rund um Fragen des Ersatzteilemanagements ist<br />
zurzeit in Planung.<br />
Viele Wartungsarbeiten wie das Fetten der Motorkammer, der<br />
Austausch der Kettenführung und der Austausch der Motoreinheit<br />
lassen sich beim JDN Mini jetzt „am Haken“ durchführen – ohne<br />
das Hebezeug abzuhängen. Dies spart Zeit und steigert zudem die<br />
Arbeitssicherheit. Auch in Sachen Flexibilität haben sich die JDN-<br />
Entwickler etwas einfallen lassen: eine standardisierte „Schnittstelle“<br />
für den Einsatz unterschiedlicher Hakenvarianten.<br />
Für den geschäftsführenden Gesellschafter Wilfried Neuhaus-<br />
Galladé war es besonders wichtig, dass die Entwicklung in permanentem<br />
Abgleich mit Anwendern und deren Anforderungen stattgefunden<br />
hat. Nur auf diese Art ist es aus seiner Sicht möglich,<br />
hundertprozentige Marktrelevanz zu erreichen und die Bedürfnisse<br />
des Markts berücksichtigen zu können.<br />
BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />
Das Unternehmen<br />
J.D. Neuhaus kann auf<br />
eine lange Historie<br />
zurückblicken. Dem<br />
Anlass angemessen<br />
begleitet die Redaktion unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />
dieses Ereignis über das Jahr. In dieser Folge gehen wir auf<br />
den Status quo der Produktentwicklung ein, in der<br />
nächsten Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Systemvergleich<br />
Durcklufthebezeuge – Elektrohebezeuge.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 53
BETRIEBSTECHNIK<br />
SERIE<br />
Passgenaue Konfiguration<br />
„FOOD-GRADE“-AUSFÜHRUNG RUNDET<br />
ANGEBOT AB<br />
Aus den ersten Erkenntnissen und der engen Zusammenarbeit mit<br />
Vertriebspartnern entdeckte das JDN-Team auch Potenziale in der<br />
Lebensmittelindustrie. Darauf basierend entstand der JDN mini<br />
Food Grade.<br />
Mit der „Food-Grade“-Ausführung erfüllt J.D. Neuhaus die hohen<br />
Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene in der Nahrungsmittelund<br />
Getränkeindustrie sowie in Chemie- und Pharmaunternehmen.<br />
Dabei ist das Motorgehäuse aus unbeschichtetem Aluminiumguss,<br />
Kette, Kettenführung, Lasthülse und Haken aus Edelstahl.<br />
Das macht die Hebezeuge korrosionsbeständig und unempfindlich<br />
gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit. Außerdem lassen sich die Produkte<br />
optimal reinigen; auch per Hochdruckreiniger. Für die Motorschmierung<br />
kommt ein physiologisch unbedenkliches vollsynthetisches<br />
(mineralölfreies) Spezialfett zum Einsatz, das für die<br />
Nahrungsmittelindustrie und Pharmazie geeignet ist. Der Kettenschmierstoff<br />
ist lebensmittelverträglich. Die Trag- und Lasthaken<br />
der Hebezeuge sind verdrehgesichert (twist lock hooks). Aufgrund<br />
des Antriebsmediums Druckluft sind die Hebezeuge ex-geschützt,<br />
sodass sie sich auch in Bereichen einsetzen lassen, in denen<br />
entzünd liche organische Stoffe, z. B. Mehlstäube, auftreten.<br />
Um die hohen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie erfüllen<br />
zu können, entwickelte das Unternehmen eine eigene Klimakammer,<br />
die die realen Einsatzbedingungen simulieren sollte. „Mit<br />
der Klimakammer haben wir die Möglichkeit, jeden Tag Verbesserungen<br />
am Gerät zu testen“, sagt Simon Brose, Head of R&D der J.D.<br />
Neuhaus Gruppe. „Nur so können wir unseren Anspruch nach permanenter<br />
Exzellenz erfüllen.“<br />
Food Grade<br />
Fotos: J.D. Neuhaus<br />
Autor: Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h, Mainz<br />
54 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Produktionsstraßen überwachen<br />
Flir Systems hat ein neues Kameramodul für das sichtbare<br />
Lichtspektrum vorgestellt. Die USB3-Kamera ist die erste mit dem<br />
neuen Sony Pregius S IMX540-Sensor mit 24,5 MP Auflösung bei<br />
12 Bildern/s. Mit einem Pixelabstand von 2,74 µm und Hintergrundbeleuchtung<br />
weist der Pregius S-Sensor nahezu die<br />
doppelte Pixeldichte früherer Pregius-Sensoren auf. Mit diesem<br />
Kameramodul Blackfly S lassen sich Produktionsstraßen schneller<br />
fahren, ohne an Inspektionsqualität zu verlieren. Die Kamera<br />
zeichnet sich laut Hersteller<br />
außerdem durch eine hohe<br />
Quanteneffizienz und geringes<br />
Leserauschen aus. Dies ermöglicht<br />
kürzere Belichtungszeiten, sodass<br />
auch weniger leistungsfähige<br />
Lichtquellen ausreichen. Das spart<br />
Kosten bei der Beleuchtung.<br />
www.flir.de<br />
Suche nach dem richtigen<br />
Gleitlagerwerkstoff<br />
Wenn es um verschleißfeste Tribo-Polymere geht, bietet Igus viele<br />
Möglichkeiten. Um den richtigen Iglidur-Werkstoff für den<br />
entsprechenden Einsatz zu finden, hat Igus einen neuen Offline-<br />
Konfigurator für seine 39 Standard-Werkstoffe entwickelt. Mit<br />
Schablonen kann<br />
der Kunde so den<br />
passenden<br />
Werkstoff<br />
ermitteln.<br />
Alternativ hilft das<br />
Online-Expertensystem<br />
bei der<br />
Auswahl und<br />
Berechnung der<br />
Lebensdauer.<br />
Mit der Musterbox können Anwender schnell und einfach das<br />
richtige Gleitlagermaterial für die individuelle Anwendung<br />
finden. Der Anwender hat unterschiedliche Schablonen zur<br />
Hand, die er über die Vielzahl an Werkstoffen legt. Benötigt er z. B.<br />
ein Gleitlager mit einer hohen Temperaturbeständigkeit, legt er<br />
die entsprechende Schablone über die Buchsen, sodass sie die<br />
Werkstoffe filtert. Weitere Eigenschaften wie „hohe Lasten“,<br />
„schmutzige Umgebungen“ oder „Chemikalienresistenz“ lassen<br />
sich ebenfalls mithilfe der Schablonen über die Gleitlager legen,<br />
bis eine entsprechende Auswahl übrigbleibt.<br />
Aufnehmen, Bewegen und Entleeren<br />
Die mobile Hebehilfe ezzLiftmaster ist universell einsetzbar und<br />
wird mit Akku betrieben. Durch das vielseitige standardisierte<br />
Zubehör bietet sie Unterstützung für viele Arbeitsgänge, die mit<br />
Heben und Bewegen verbunden sind. Selbst<br />
in beengter Umgebung ist das Gerät dank<br />
der vier Lenkrollen leicht zu bewegen.<br />
Durch die Schnellwechselkupplung kann<br />
schnell auf unterschiedliche Anwendungen<br />
umgestellt werden.<br />
Die Hebehilfe unterstützt den Bediener<br />
beim Aufnehmen, Bewegen und Entleeren<br />
unterschiedlicher Gebinde. Außerdem<br />
können die Bediener mit ihm zwischen den<br />
Behältnissen hin und herfahren und die<br />
Höhe beim Umschütten anpassen. Das<br />
Drehen des Behälters, um den Inhalt<br />
auszuleeren, erfolgt manuell über eine<br />
Kurbeloder elektrisch per Tastendruck.<br />
Gegriffen werden können die unterschiedlichsten<br />
Gebindeformen: Fässer, Kartons,<br />
Eimer, Säcke und vieles mehr. Eine breite Auswahl an verschiedenen<br />
Greifern ermöglicht das Klemmen unterschiedlicher<br />
Behälter, sodass alles sicher gehalten und entleert werden kann.<br />
Vakuumheber eignen sich darüber hinaus auch für die Handhabung<br />
von Säcken.<br />
www.besthandlingtechnology.com<br />
TÜV SÜD Chemie Service<br />
Verwurzelt in der chemischen Industrie<br />
Seit Beginn der Chemie in Deutschland gab es die<br />
Eigenüberwachung. Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />
ist hervorgegangen aus den Eigenüberwachungen der<br />
Chemiekonzerne Bayer, Hoechst und Dow Chemical.<br />
Unsere Sachverständigen kommen aus der Chemie und<br />
kennen Ihre Anlagen in Theorie und Praxis.<br />
Wir sprechen Ihre Sprache.<br />
www.tuvsud.com/chemieservice<br />
www.igus.de<br />
Vorgedehnte Stretchfolie<br />
Der Hersteller Duo Plast verbessert seine vorgedehnte Stretchfolie.<br />
Ein verstärkter DDK-Rand (Duo DoppelKante) und die<br />
Verwendung von Hightech-Rohstoffen versprechen laut Hersteller<br />
hohe Durchstoß- und Weiterreißfestigkeit, gute Haftung, glatte<br />
Außenseite, leise Abrollung und guten Folienverbund. Duo Shape<br />
ist auch auf biobasierter und PCR-Basis (Post-Consumer-<br />
Recyclat) erhältlich.<br />
www.duo-plast.de<br />
TÜV SÜD Chemie Service GmbH Kaiser-Wilhelm-Allee Geb. B407 51368 Leverkusen<br />
Tel. +49 (0)214 86910-0 E-Mail: vertrieb.chemieservice@tuvsud.com
BETRIEBSTECHNIK<br />
Virtueller Industrieservice<br />
Zum Schutz der Gesundheit ihrer Mitarbeiter und der Beschäftigten<br />
ihrer Dienstleister schränken aktuell viele Betreiber von<br />
Industrieanlagen den Zugang zu den Anlagen ein. Um den<br />
Betrieb dieser Industrieanlagen auch mit reduziertem Personal<br />
vor Ort zu gewährleisten, bietet Bilfinger zwei Lösungen für einen<br />
„virtuellen“ Industrieservice an: Den sicheren Zugriff auf die<br />
Systeme zur Steuerung und Überwachung der Produktion von<br />
jedem internetfähigen<br />
Computer aus sowie die<br />
Zuschaltung von Experten<br />
an anderen Standorten für<br />
Wartungsaufgaben vor Ort<br />
per Augmented Reality<br />
(AR) Brille.<br />
Die rauen Umgebungsbedingungen<br />
in der Prozessindustrie<br />
stellen dabei<br />
besonders hohe Anforderungen an die AR-Brillen und die<br />
verwendete Software. So muss ein sicherer Einsatz gemäß den<br />
jeweils gültigen Standards gewährleistet sein, etwa in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen einer Anlage. Und selbst bei lauten Hintergrundgeräuschen<br />
muss der Mitarbeiter vor Ort die AR-Brille noch<br />
durch Sprachsteuerung bedienen können.<br />
Eine weitere Lösung für den Anlagenbetrieb mit reduziertem<br />
Personal vor Ort bietet die Bilfinger GreyLogix GmbH. Industriekunden<br />
erhalten einen direkten, verschlüsselten Zugriff auf ihre<br />
Systeme zur Steuerung und Überwachung ihrer Produktionsanlagen<br />
ein. Per Virtual Private Network (VPN) Verbindung können<br />
die Kunden sich in die Anlagensysteme einloggen, als ob sie selbst<br />
vor Ort wären.<br />
www.bilfinger.com<br />
Verfügbarkeitserhöhung in der<br />
Papierindustrie<br />
Die Herstellung von Papier erfordert<br />
eine recht komplexe Abfolge von<br />
Produktionsschritten. Durch defekte<br />
Antriebe entstehen nicht nur<br />
Instandsetzungs-, sondern vor allem<br />
auch Produktionsausfallkosten.<br />
Doch Schäden an Antriebselementen<br />
lassen sich durch Maschinendiagnose<br />
voraussagen. In der Regel sind es schwingungsanalytische<br />
Verfahren, mit denen mechanische Unregelmäßigkeiten<br />
an Wellen, Zahnrädern und Wälzlagern sehr genau erkannt<br />
werden. Wenn bspw. die Laufbahn eines Wälzlagers einen Fehler<br />
aufweist, so erzeugt jedes Überrollen dieser Stelle einen Stoß. Mit<br />
welcher Frequenz ergibt sich aus den inneren Wälzlagerdaten<br />
und der Drehzahl. Bei Zahnrädern ist der Prozess ganz ähnlich. Es<br />
werden spezifische Schwingungen erzeugt, die sich anhand ihrer<br />
Frequenzen exakt einer mechanischen Ursache zuordnen lassen.<br />
Die Messung erfolgt mit piezoelektrischen Beschleunigungssensoren.<br />
Diese sind hinreichend genau und decken einen sehr<br />
großen Messbereich ab. Außerdem sind sie robust, leicht zu<br />
installieren und preiswert. Sichtbar gemacht werden die Schwingungen<br />
im Spektrum und Hüllkurvenspektrum. Und weil<br />
moderne Antriebe häufig mit veränderlichen Drehzahlen<br />
betrieben werden, nutzt man stattdessen das Ordnungsspektrum<br />
und das Hüllkurvenordnungsspektrum. Durch eine hohe<br />
Genauigkeit können einerseits Defekte zuverlässig analysiert<br />
sowie andererseits Fehlinterpretationen sicher vermieden<br />
werden.<br />
www.maschinendiagnose.de<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 54. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />
Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />
Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />
Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />
E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
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Mario Wüst<br />
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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
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Nevenka Islamovic, Auftragsdisposition<br />
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56 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Sichere und einfache Entsorgung von<br />
Lösemitteln<br />
Die neue Systemlösung von<br />
Asecos ermöglicht eine<br />
schnelle und sichere Entsorgung<br />
von leicht- bis hochentzündlichen<br />
Lösemittelabfällen.<br />
Sie besteht aus einem feuerbeständigen<br />
Typ-90-Unterbauschrank<br />
und Entsorgungskomponenten.<br />
Die Funktionseinheit<br />
kommt als komplette<br />
Entsorgungseinheit unter<br />
Laborabzügen und an Gefahrstoffarbeitsplätzen<br />
zum<br />
Einsatz.<br />
Die Konstruktion des Entsorgungsschrankes<br />
ist auf eine<br />
technische Entlüftung abgestimmt und verhindert die Bildung<br />
einer explosionsfähigen Atmosphäre. Der Schrank erfüllt – laut<br />
Hersteller inklusive aller Entsorgungs- und Signalleitungen – die<br />
Anforderungen der europäischen Norm (EN 14470 Teil 1) für<br />
einen zertifizierten Brandschutz von 90 min.<br />
www.asecos.com<br />
Schnellabschaltung für Gasbrenner<br />
Viele Betreiber verwenden aus produktionstechnischen Gründen<br />
freibrennende Gasbrenner ohne Überwachung mit Thermoelementen,<br />
Ionisationsüberwachung oder optoelektronische<br />
Überwachung. Bisher wurde den Maschinenführern die visuelle<br />
Überwachung der Flammenbildung und der Flammen selbst<br />
übertragen. In Situationen, in denen es dann zu Schnellabschaltungen<br />
der Gaszufuhr kommen muss, hängt die Sicherheit nicht<br />
nur vom Reaktionsvermögen der Mitarbeiter ab. Bedingt durch<br />
die mehr oder weniger langen Gasleitungen in Verbindung mit<br />
den unterschiedlichen Rohrleitungsquerschnitten entstehen<br />
durch die Gasmengen in den Rohrleitungen ungewollte<br />
Nachbrennzeiten.<br />
Um die nach der Abschaltung noch in den Rohrleitungen befindlichen<br />
Mengen an brennbaren oder oxidierenden Gasen schnell<br />
und sicher zu entfernen, wurde jetzt ein System entwickelt, das<br />
dafür sorgt, dass in weniger als 1 s die noch brennenden Flammen<br />
erlöschen und die Düsen gleichzeitig gekühlt werden. Die Lösung<br />
besteht aus einem vorgelagerten Inertgasspeicher in Verbindung<br />
mit logisch angeordneten „stromlos offener“ oder „stromlos<br />
geschlossener“ Magnetventilen, die beim geplanten oder beim<br />
ungeplanten Abschalten der Anlage oder auch bei Stromausfall<br />
die Flammen durch einen Druckstoß sofort sicher erlöschen lässt<br />
und dabei auch die Düsen kühlt.<br />
www.iht-klein.de<br />
Anzeige<br />
Effektive Flammensperren in neuer Bauform<br />
Kontakt<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH<br />
Oderstraße 7<br />
47506 Neukirchen-Vluyn<br />
Tel. +49 2845 930-0<br />
mail@schwing-pmt.de<br />
www.schwing-pmt.de<br />
Feuer oder Explosionen in verfahrenstechnischen<br />
Systemen können gravierende<br />
Folgen haben. Der Brand- und<br />
Explosionsschutz ist daher für jeden<br />
Anlagenbetreiber unverzichtbar.<br />
Um die Sicherheit zu erhöhen und<br />
Wartungskosten zu senken, setzen<br />
die optimierten und zertifizierten<br />
Flammensperren der Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
auf ein simples und<br />
zugleich effektives Design:<br />
Edelstahlscheiben ersetzen<br />
gewickelte Elemente.<br />
Für Anwender ergeben sich aus der<br />
neuen, sogenannten Tornado-Bauform<br />
eine Reihe von Vorteilen, wie namhafte<br />
Chemieerzeuger bestätigen:<br />
Leichte Montage und Demontage<br />
schließen Beschädigungen aus.<br />
Geringe Montagefehler erhöhen den<br />
Feuerschutz und die Sicherheit der<br />
Mitarbeiter.<br />
Verbesserte Durchgangskanäle<br />
wiederum reduzieren Ablagerungen,<br />
die sich durch einfaches Reinigen<br />
komplett entfernen lassen. Und<br />
schließlich lassen sich mithilfe des<br />
neuen Designs Druckverluste<br />
minimieren und Wartungszyklen<br />
verlängern.<br />
Advertorial_Schwing_9_20.indd 1<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK<br />
06.08.<strong>2020</strong><br />
09/<strong>2020</strong><br />
11:15:36<br />
57
VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />
Gefangen im Netz<br />
Effiziente Gastrennung dank poröser Flüssigkeiten<br />
Ein neues Material eröffnet die<br />
Möglichkeit, beim Abtrennen<br />
von Rohstoffen für die<br />
Kunststoffindustrie bis zu<br />
80 Prozent Energie einzusparen.<br />
Ein Forscher des Karlsruher Instituts für<br />
Technologie (KIT) hat gemeinsam mit<br />
Partnern „poröse Flüssigkeiten“ entwickelt:<br />
In einem Lösemittel schweben – fein verteilt<br />
– Nanoteilchen, die Gasmoleküle verschiedener<br />
Größen voneinander trennen.<br />
Denn die Teilchen besitzen leere Poren,<br />
durch deren Öffnungen nur Moleküle einer<br />
bestimmten Größe eindringen können. Die<br />
porösen Flüssigkeiten lassen sich direkt<br />
einsetzen oder zu Membranen verarbeiten,<br />
die Propen als Ausgangsstoff für den weit<br />
verbreiteten Kunststoff Polypropylen effizient<br />
aus Gasgemischen abtrennen. Die bislang<br />
übliche energieaufwändige Destillation<br />
könnte somit ersetzt werden.<br />
Gewonnen wird Propen vor allem bei der<br />
Aufbereitung von Rohöl oder natürlichem<br />
Erdgas, wobei es durch Destillation von anderen<br />
Gasen separiert und gereinigt wird.<br />
Autor: Dr. Joachim Hoffmann, Redakteur/<br />
Pressereferent, Karlsruher Institut für Technologie,<br />
Karlsruhe<br />
„In der Fachliteratur geht man davon aus,<br />
dass die Gastrennung in der Petrochemie<br />
mithilfe von Membranen nur ein Fünftel<br />
der Energie kosten würde, die für Destillationen<br />
benötigt wird. Das bedeutet angesichts<br />
des hohen Propen-Bedarfs eine<br />
Einsparung riesiger Mengen des Treibhausgases<br />
CO 2<br />
“, so Nachwuchsgruppenleiter<br />
Dr. Alexander Knebel vom Institut für Funktionelle<br />
Grenzflächen des KIT.<br />
Die Forschenden starteten bei ihrer<br />
Arbeit mit dem festen Material ZIF-67 (zeolitic<br />
imidazole framework), dessen Atome<br />
ein Metall-Organisches Netzwerk mit<br />
0,34 nm breiten Porenöffnungen bilden.<br />
Dabei veränderten sie Nanopartikel von<br />
ZIF-67 gezielt an der Oberfläche. „Dadurch<br />
gelang es uns, erstmals ein Metall-Organisches<br />
Netzwerk in Flüssigkeiten wie Cyclohexan,<br />
Cyclooctan oder Mesitylen fein zu<br />
verteilen, also zu dispergieren“, sagt Knebel.<br />
Die entstandene Dispersion nennen die<br />
Wissenschaftler poröse Flüssigkeit.<br />
Feste Trennmembran<br />
Für den Weg durch eine Säule, die mit<br />
der porösen Flüssigkeit gefüllt ist, braucht<br />
gasförmiges Propen deutlich länger als<br />
bspw. Methan. Denn Propen wird in den<br />
Poren der Nanopartikel gleichsam festgehalten,<br />
die kleineren Methanmoleküle<br />
hingegen nicht. Doch mit den porösen<br />
Flüssigkeiten lassen sich auch feste Trennmembranen<br />
mit besonders vorteilhaften<br />
Eigenschaften produzieren. So stellte das<br />
Team Membranen aus einem Kunststoff<br />
und dem chemisch modifizierten ZIF-67<br />
her. Dabei konnte es den Anteil an modifiziertem<br />
ZIF-67 in der Membran bis auf<br />
47,5 % erhöhen, ohne dass diese mechanisch<br />
instabil wurde.<br />
Für den praktischen Einsatz einer solchen<br />
Membran ist neben dem Trennvermögen<br />
entscheidend, wie hoch die Menge<br />
eines Gasgemisches ist, die in einer bestimmten<br />
Zeit hindurchgeleitet werden<br />
kann. Diese Durchflussrate war bei den<br />
neuen Membranen mindestens dreimal so<br />
hoch wie bei bisherigen Materialien.<br />
Knebel ist aufgrund der erzielten Trennwerte<br />
davon überzeugt, dass es sich für die<br />
petrochemische Industrie erstmals auszahlen<br />
würde, zur Gastrennung Membranen<br />
statt herkömmlicher Destillationsverfahren<br />
einzusetzen.<br />
Entscheidend für die Leistungsfähigkeit<br />
der Membranen ist, dass möglichst viele<br />
Metall-Organische Partikel einheitlich im<br />
Kunststoff verteilt werden können und dass<br />
die Poren in den Nanopartikeln bei der<br />
Membranherstellung nicht durch Lösemittel<br />
verstopft sind, also gleichsam leer bleiben.<br />
„Beides konnten wir erreichen, weil wir<br />
nicht direkt feste Partikel in die Membran<br />
eingearbeitet haben, sondern den scheinbaren<br />
Umweg über die porösen Flüssigkeiten<br />
gegangen sind“, erläutert Knebel.<br />
Foto: Alexander Knebel, KIT<br />
www.kit.edu<br />
58 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 21. 10. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 06. 10. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
01 Durch ein Mess-, Regel- und Automatisierungssystem können viele<br />
Schritte im Brauprozess kombiniert werden, wodurch auf Dauer Kosten<br />
erheblich reduziert werden können (Foto: Jumo)<br />
02 Mit einem Wärmepumpensystem reduziert eine Molkerei den<br />
Verbrauch fossiler Brennstoffe um bis zu 80 % (Foto: Gea)<br />
03 Im Supplement UMWELTTECHNIK steht u. a. der produktionsintegrierte<br />
Umweltschutz im Fokus – zum Bespiel bei geschlossenen<br />
Materialkreisläufen für Kunststoffprodukte (Foto: Pöppelmann)<br />
Der direkte Weg<br />
Internet:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-Paper:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
Redaktion:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Welle-Nabe-Verbindungen werden in Edelstahlausführung in den<br />
Antriebssträngen von Pumpen und Rührwerken eingesetzt, die hohen<br />
Belastungen ausgesetzt sind (Foto: Stüwe)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 59
PROZESSTECHNOLOGIE: PELLETIERUNG<br />
ZUR WIRTSCHAFTLICHEN KOMPAKTIERUNG<br />
UND FORMGEBUNG<br />
Transport und Lagerung von Schüttgütern und pulverförmigen Materialien sind aufgrund der mehligen und<br />
staubigen Konsistenz eine Herausforderung. Ob es dabei um Pigmente, Talkum, Tablettiermassen, Aktivkohle<br />
oder Pharmagrundstoffe geht – durch die Pelletierung werden die Produkteigenschaften dieser Stoffe<br />
deutlich verbessert. KAHL Anlagen zur Pressagglomeration und Pelletierung erhöhen die Wirtschaftlichkeit der<br />
Produktionsverfahren, indem sie zu weniger Lagerverlusten, geringerer Staubbelastung, besseren Fließeigenschaften,<br />
Dosierfähigkeiten und Verwertbarkeiten beitragen, um nur einige Vorteile zu nennen.<br />
Mehr Informationen erhalten Sie auf akahl.de<br />
AMANDUS KAHL GmbH & Co. KG<br />
Dieselstrasse 5–9 · 21465 Reinbek · Germany<br />
+49 (0)40 727 71-0 · info@akahl.de · shop.akahl.de · akahl.de