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Verfahrenstechnik 9/2020

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19098<br />

09<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

September <strong>2020</strong><br />

ZUVERLÄSSIG<br />

IM BLICK<br />

Modulare Thermometer für mehr Sicherheit<br />

in anspruchsvollen Prozessen


EDITORIAL<br />

Show must go on<br />

Würden Sie das Jahr <strong>2020</strong> auch am liebsten möglichst schnell beenden und abhaken?<br />

Zugegeben, seit Mitte März fühlt es sich so an, als ob wir in Zeitlupe und mit angezogener<br />

Handbremse durchs Leben gehen. Es wird aufgeschoben und abgesagt, gekürzt und<br />

gespart, eingeschränkt und verboten, distanziert und getrennt. Aber die erzwungene<br />

Verlangsamung hat auch Vorteile, weil sie Zeit für eine Neuorientierung und für ein<br />

Umdenken geschaffen hat. Es sind zum Teil spannende Alternativen in der Zusammenarbeit<br />

und in der Kommunikation entstanden, manche Firmen haben sogar völlig neue<br />

Produkte und Geschäftsmodelle für sich entdeckt. Vor allem die Veranstalter sind extrem<br />

gefordert und müssen neue Konzepte und Formate entwickeln. Irgendwie muss es ja<br />

weitergehen mit der „Show“ – mit dem Sehen und Gesehenwerden. Vieles lässt sich<br />

online durchführen, aber eben nicht alles. Die für Ende September geplante<br />

Powtech wurde erst als Special Edition angekündigt, dann aber doch abgesagt,<br />

die Brau steht im Moment noch als Präsenzmesse für den 10. November, die<br />

SPS wird ausschließlich virtuell ablaufen.<br />

Auch wir überlegen ständig, wie wir den fehlenden Austausch auf den<br />

Messen ersetzen können. Und da wir uns am meisten auf das zur Powtech<br />

noch recht junge Thema Additive Fertigung gefreut haben, ist das unser<br />

Highlight in dieser Ausgabe. Ab Seite 28 können Sie mit uns in die<br />

spannende Welt der Zukunftstechnologie 3-D-Druck eintauchen und<br />

anschließend mit den Pulverspezialisten ins Gespräch kommen. So kann<br />

die Show wenigstens im Heft weitergehen, und mit dem Sehen und<br />

Gesehenwerden klappt es dann hoffentlich zur Achema im Juni 2021 und ganz<br />

sicher zur nächsten Powtech im April 2022.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de<br />

EBS 410 und EBS 410 C<br />

Volumenstrom von 10 bis 41 m 3 /min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />

Schraubengebläse mit SIGMA PROFIL<br />

Energiespar-Helden – kompromisslos effizient<br />

• Maximale Wirtschaftlichkeit bei minimalem Platzbedarf<br />

• Side-by-Side Aufstellung möglich<br />

• Zwei Baugrößen – bis 37 kW und bis 75 kW<br />

• Version SFC mit integriertem Frequenzumrichter und<br />

Synchron-Reluktanzmotor IES2 Efficiency<br />

• Version STC mit IE4 Super-Premium-Efficiency-Motor<br />

• Anschlussfertige Komplettanlage „Plug & Play”<br />

• SIGMA CONTROL 2 für mehr Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

www.kaeser.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 3


INHALT<br />

16 28 40<br />

Ausgewählt: Effiziente Dosier- und<br />

Wägetechnik setzt ein tiefes Prozess- und<br />

Materialverständnis voraus<br />

Individuell: Bei additiven Fertigungsverfahren<br />

wie dem Lasersintern sind Experten<br />

für das Pulverhandling gefragt<br />

Leistungsstark: Heavy-Duty- Anwendungen<br />

in der Mischtechnologie erfordern robuste<br />

Industriegetriebe<br />

AKTUELLES<br />

6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

7 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

8 Modulares Fassmischerprogramm in unterschiedlichen<br />

Größen<br />

10 Die Auswahl des richtigen Mischers<br />

9 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

14 TITEL Modulare Thermometer für mehr Sicherheit in<br />

anspruchsvollen Prozessen<br />

16 Welches Dosierverfahren ist das Richtige?<br />

18 Besonders schonende Mischtechnik für professionelle<br />

Teeaufbereitung<br />

20 Dissolver-Planetenrührwerke eignen sich für anspruchsvolle<br />

Mischaufgaben<br />

22 Explosionsschutz bei der Verarbeitung von brennbaren<br />

Schüttgütern<br />

24 Brandschutz für Bandtrockner<br />

26 Big-Bags mit Vakuum sicher und sauber befüllen<br />

28 PERSPEKTIVEN Additive Fertigung<br />

34 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

46 Messung und Minderung von Quecksilber-Emissionen bei<br />

der Verbrennung<br />

48 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

50 Schallemissionsprüfung an einer verfahrenstechnischen<br />

Anlage<br />

52 Gutes noch besser machen<br />

55 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

56 Impressum<br />

58 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

59 Vorschau<br />

ANZEIGE<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

40 Industriegetriebe sichert Brötchenproduktion<br />

42 Produktinformationen<br />

TITELBILD<br />

Endress+Hauser GmbH+Co.<br />

KG, Weil am Rhein<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />

PERMANENTE<br />

EXZELLENZ<br />

Partnerschaftlichkeit und Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />

unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile und nachhaltig<br />

kundenorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />

Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />

So kommen Sie einfacher und besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />

Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com


Greif-Velox für vorbildliches Management zertifiziert<br />

NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Verfahrens ingenieure<br />

in der Prozessindustrie.<br />

Aktuelle und<br />

branchenüber greifende<br />

technische Informationen<br />

über Anlagen,<br />

Komponenten und<br />

Systeme.<br />

Die Greif-Velox Maschinenfabrik GmbH ist nach einer<br />

Audit-Rekordzeit von nur drei Monaten mit den internationalen<br />

Zertifizierungen gemäß ISO 9001:2015 und ISO<br />

14001:2015 ausgezeichnet worden. Diese weltweit anerkannten<br />

Standards definieren die Anforderungen an ein<br />

wirksames Qualitätsmanagement (ISO 9001) sowie ein<br />

Umweltmanagementsystem (ISO 14001). Für Kunden<br />

werden damit Projekte noch transparenter: Verantwortlichkeiten<br />

und Zuständigkeiten, Strukturen und Arbeitsabläufe<br />

werden verbindlich in Prozess- und Verfahrensanweisungen<br />

geregelt und dokumentiert, was bei Greif-<br />

Velox schon zuvor in den Strukturen des Projektmanagements erfolgreich implementiert<br />

worden war. „Die Durchführung der ISO 9001/14001-Zertifizierung war die Konsequenz<br />

aus unserem, in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Process Excellence Program.<br />

Das Ziel dieses Programmes war die Professionalisierung und Verschlankung unseres Projektabwicklungsprozesses<br />

(PAP)“, sagt Ralf Drews (Bild), Geschäftsführer bei Greif-Velox.<br />

www.greif-velox.com<br />

Nachhaltige Investitionen bei Herborner Pumpentechnik<br />

Die Firma Herborner Pumpentechnik hat über die Auseinandersetzung mit dem Stromverbrauch<br />

im Unternehmen einen Prozess angestoßen, der die nachhaltige Stromerzeugung<br />

und einen effizienteren Umgang mit Ressourcen zum Ziel hat. Die Produktion wurde über<br />

den gezielten Einsatz erneuerbarer Energien mittels Fotovoltaik, neuer Schmelzöfen und<br />

einer thermischen Sandaufbereitung effizient umgestaltet. Durch die mit Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />

kofinanzierte Maßnahme hat das Unternehmen effektiv<br />

den CO 2<br />

-Ausstoß um ca. 611 t pro Jahr gesenkt.<br />

Und auch bei den eigenen Produkten – den Pumpen,<br />

die u. a. in Industrie und Abwasserwirtschaft eingesetzt<br />

werden – stehen Langlebigkeit und Energieeffizienz<br />

im Vordergrund.<br />

www.herborner-pumpen.de<br />

Dampfspezialist TLV feiert Jubiläum<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

IMMER<br />

AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

http://bit.ly/VFV_Newsletter<br />

Die Dampfspezialisten der<br />

TLV in Waibstadt feiern <strong>2020</strong><br />

gemeinsam mit allen internationalen<br />

Standorten und Vertriebspartnern<br />

das 70-jährige<br />

Jubiläum des Unternehmens.<br />

Auf dem Gebiet der Fluidtechnik,<br />

insbesondere der Dampfund<br />

Kondensattechnik, bietet<br />

TLV Systemlösungen an, die<br />

höchste Qualitätsansprüche<br />

an Langlebigkeit und Effektivität<br />

erfüllen sollen. Die Erfolgsgeschichte<br />

des Dampfspezialisten<br />

TLV beginnt im Jahr 1950 in der japanischen Fujiwara-Manufaktur. Das Familienunternehmen<br />

beschäftigte zunächst nur zwei Mitarbeiter und hat sich durch die Herstellung<br />

von hochwertigen Produkten und Dienstleistungen für Dampf- und Kondensatsysteme<br />

über die Jahrzehnte international etabliert. Heute arbeiten ca. 730 Beschäftigte für das Unternehmen.<br />

Bis heute hat TLV über 3 700 Patente und Gebrauchsmuster entwickelt, die<br />

selbst in sensiblen Industriebereichen, wie in Kernkraftwerken, der Pharmaindustrie, der<br />

Biotechnik, in Raffinerien und der chemischen Industrie, weltweit erfolgreich zum Einsatz<br />

kommen.<br />

www.tlv.com


AKTUELLES<br />

Powtech <strong>2020</strong> SE<br />

findet nicht statt<br />

Die Nürnberg Messe hat entschieden,<br />

die für September dieses<br />

Jahres geplante Powtech<br />

<strong>2020</strong> Special Edition nicht<br />

durchzuführen. Die Veranstalter<br />

der Fachmesse tragen damit den<br />

Bedenken vieler Aussteller und<br />

Branchenteilnehmer gegenüber<br />

einer Vor-Ort-Veranstaltung<br />

Rechnung. Insbesondere die<br />

weiterhin teils unabsehbaren Effekte<br />

der Corona-Pandemie auf<br />

das Reiseverhalten und auf die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der<br />

Branchen ließen Aussteller zuletzt<br />

zögern. Die nächste Powtech<br />

findet damit vom 26. bis<br />

28. April 2022 in Nürnberg im<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

ONLINE-KURS New Business Development 28.09.20,<br />

online<br />

SEMINAR Sicherheitsbeauftragter 28./29.09.20,<br />

Offenbach<br />

SEMINAR Vermittlung der Sachkunde nach<br />

§ 11 ChemVerbotsV<br />

05.–07.10.20,<br />

Essen<br />

ERSTSCHULUNG Brandschutzhelfer/-in 12.10.20,<br />

Ludwigshafen<br />

WEITERBILDUNG Engineering verfahrenstechnischer<br />

Anlagen<br />

PRAXISKURS Pumpen für Abwassertransport<br />

und Klärtechnik<br />

ONLINE-KURS Befähigte Person für die<br />

Prüfung von Leitern und Arbeitsbühnen<br />

13.–15.10.20,<br />

Karlsruhe<br />

13.–16.10.20,<br />

Halle<br />

14.10.20,<br />

online<br />

ONLINE-SCHULUNG Profinet 16.10.20,<br />

online<br />

ONLINE-SEMINAR Rektifikationskolonnen:<br />

Dimensionierung und Maßstabsvergrößerung<br />

BRANCHENSEMINAR Messtechnik für<br />

Lebensmittel und Pharma<br />

21./22.10.20,<br />

online<br />

21./22.10.20,<br />

Schiltach<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Dekra Akademie, Tel. 0711/7861-0,<br />

www.dekra-akademie.de<br />

VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

KSB, Tel. 06233/86-1554,<br />

www.ksb.de/training<br />

Tüv Süd, Tel. 089/5791-2388,<br />

www.tuvsud.com<br />

Profibus Nutzerorganisation, Tel. 0721/9658590,<br />

www.profibus.com<br />

Dechema, Tel. 069/7564-0,<br />

www.dechema.de<br />

Vega, Tel. 07836/50-0,<br />

www.vega.com<br />

gewohnten Umfang als Leitmesse<br />

für mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />

Analyse und Handling<br />

von Pulver und Schüttgütern im<br />

Verbund mit dem Partec-Kongress<br />

statt. „Vielen Ausstellern,<br />

Partnern und Besuchern ging es<br />

die letzten Wochen wie uns: Das<br />

Herz sagt ja, doch die Vernunft<br />

muss in der aktuellen Situation<br />

noch einmal nein sagen. Insbesondere<br />

die wirtschaftlichen Bedingungen<br />

vieler Unternehmen<br />

im Zuge der weltweiten Corona-<br />

Krise, aber auch Unsicherheiten<br />

zum weiteren Verlauf der Pandemie<br />

stehen dem so dringend<br />

ersehnten Messebesuch noch<br />

im Weg“, so Beate Fischer, Leiterin<br />

Powtech bei der Nürnberg<br />

Messe.<br />

www.powtech.de<br />

Messe für Prozess- und Fabrikautomation in Bochum<br />

Die Meorga plant im Moment noch, die für<br />

den 4. November <strong>2020</strong> im Bochumer Ruhr-<br />

Congress angekündigte Spezialmesse für<br />

Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />

und Automatisierungstechnik<br />

abzuhalten. Dort sollen ca. 140 Fachfirmen<br />

Engineering- und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im Bereich der Prozessund<br />

Fabrikautomation zeigen. In begleitenden<br />

Fachvorträgen können sich die Besucher<br />

zusätzlich informieren.<br />

Die Messe wendet sich an Fachleute und<br />

Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und<br />

die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen<br />

und interessante Gespräche ohne Hektik oder Zeitdruck ermöglichen. Die Messe wurde vom Bochumer<br />

Gesundheitsamt unter Einhaltung des Hygieneschutzkonzeptes genehmigt.<br />

www.meorga.de<br />

ATEX zertifiziertes Temperatur Profil System<br />

Neu:<br />

• Zertifiziert für ATEX Zone 2<br />

• Eigensicherer Epsilon-x Datenlogger (Group II Cat 3G)<br />

• 10 Messpunkte<br />

• Hitzeschutzleistung für 3.5 Std. bei 200 °C<br />

... weil Erfahrung zählt !<br />

• Automatisierte Analyse mit<br />

graphischer Auswertung<br />

PhoenixTM GmbH www.phoenixtm.de info@phoenixtm.de +49 5731 30028 0


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mischen im Schongang<br />

Modulares Fassmischerprogramm in unterschiedlichen Größen<br />

Feststoffe homogen zu mischen, ist<br />

nicht immer einfach. Täglich<br />

werden in der Lebensmittelindustrie<br />

Produkte gefertigt, die<br />

aus unterschiedlichen<br />

Zusammensetzungen bestehen.<br />

Da sind Mischer gefragt, die<br />

zuverlässig sind und das Mischgut<br />

sehr schonend verarbeiten.<br />

Die Mixomat-Fassmischer werden in der<br />

Prozessindustrie zum Mischen oder<br />

Vormischen von Schüttgütern eingesetzt.<br />

Diese eignen sich auch für Pulver und Granulate,<br />

die nicht optimal rieselfähig sind.<br />

Der kleinste Fassmischer, der Mixomat<br />

mini, ist für Kleinmengen oder Bedarfsmischungen<br />

von 0,5–2 l und einem max.<br />

Schüttgutgewicht von 2 kg/l konzipiert.<br />

Dieser Mischer hat genau die gleichen<br />

Eigenschaften wie die großen Fassmischer<br />

und kann direkt vor Ort oder im<br />

Laborbereich eingesetzt werden. Ebenfalls<br />

für den Einsatz im Laborbereich<br />

wurde der Mixomat A für Behälter von<br />

3–25 l entwickelt. Er ist als mobile Ausführung<br />

mit einem Unterbau oder als<br />

Tischmodell erhältlich.<br />

Die Standardausführung Mixomat B ist<br />

für Behälter von 30–400 ausgelegt und eignet<br />

sich z. B. zum Homogenisieren, Einfärben,<br />

Aufmischen von sedimentierten<br />

Autorin: Beate Kerkhoff, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Fuchs Maschinen AG, Granges-Paccot, Schweiz<br />

Flüssigkeiten und Auflösen von Feststoffen<br />

in Flüssigkeiten. Optional ist er als<br />

Atex-Ausführung für die Zonen 2/22 oder<br />

1/21 lieferbar.<br />

Der elektrisch kippbare Taumelmischer<br />

Mixomat C ist für Behältergrößen von 100–<br />

400 l lieferbar. Die High-End-Ausführung<br />

C-HE ist ein Taumelmischer für höchste<br />

Ansprüche, der mit kippbarer abgedichteter<br />

Welle und geschlossenem Gehäuse absolut<br />

reinraumtauglich ist.<br />

Einsatz im Food-Bereich<br />

Ein international tätiger Lebensmittelkonzern<br />

setzt die Mixomat C-HE aus Edelstahl<br />

zum Mischen von pulverförmigen Produkten<br />

(Premixes) mit einer mittleren Korngröße<br />

von < 300 µm ein. Die Nutzlast liegt bei<br />

ca. 60 kg, der Fettgehalt zwischen 10 und<br />

12 %. Die Produkteigenschaften sind leicht<br />

fließend bis stockend, gemischt werden ca.<br />

25 Chargen pro Woche, der Mischvorgang<br />

findet in einem Trockenraum statt. Die<br />

Rohprodukte werden zum Standort des<br />

Mischers angeliefert und von Hand durch<br />

einen Mitarbeiter verwogen und dem<br />

Mischer zugeführt.<br />

Dabei haben bei der Entscheidung für<br />

den Mixomat C-HE die kompakte Bauweise,<br />

die einfache Handhabung, die hohe<br />

Mischgüte sowie die schonende Mischung<br />

des Produktes überzeugt. Ausschlaggebend<br />

war auch, dass ein Gerät für 200-l-Fässer<br />

benötigt wurde, dass mit einer mechanischen<br />

Aufnahme der Fässer kräfteschonen-<br />

Der elektrisch kippbare Taumelmischer wird<br />

über eine integrierte SPS gesteuert<br />

des und ergonomisches Arbeiten zum<br />

Wohle der Mitarbeiter ermöglicht.<br />

Der Taumelmischer wird über eine integrierte<br />

SPS gesteuert. Funktionen wie das<br />

Starten und Stoppen des Mischprozesses,<br />

Heben und Senken des Mischbehälters,<br />

Einstellung der Mischzeit und Drehzahl<br />

werden über das intuitiv bedienbare Touchscreen-Panel<br />

eingegeben. Es besteht ebenfalls<br />

die Möglichkeit, eine große Anzahl an<br />

Rezepturen abzuspeichern.<br />

Dabei lässt sich der Mischvorgang einfach<br />

beschreiben: Der mit max. 70 % seines Volumens<br />

gefüllte Mischbehälter wird während<br />

der vorgewählten Mischzeit über Kopf gedreht.<br />

Da der Mischbehälter in geneigter<br />

Stellung auf der Fasshalterung montiert ist,<br />

ergibt sich ein dreidimensionaler Mischeffekt.<br />

Zusätzlich kann die Mischung mit<br />

einem am Deckel befestigten Mischkreuz<br />

beschleunigt werden. Das Mischgut wird dadurch<br />

schonend und rückstandfrei gemischt.<br />

Zum Befestigen der Behälter wird die HRoder<br />

SP-Halterung verwendet. Bei der HR-<br />

Halterung erfolgt die Sicherung mit einem<br />

Schnellspannverschluss, der die Selbstöffnung<br />

der Halterung verhindert. Die SP-Halterung,<br />

bei der der Behälter mittels zweier<br />

SpanSet-Gurte festgezurrt wird, kommt<br />

zum Einsatz, wenn Behälter mit unterschiedlichen<br />

Durchmessern (± 5 mm) verwendet<br />

werden.<br />

Fotos: Fuchs Maschinen AG<br />

www.fuchsag.com<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Effektive Abwasserbehandlung in der<br />

größten Schweizer Industriekläranlage<br />

Die ARA Rhein reinigt nicht nur das industrielle Abwasser von<br />

chemisch-pharmazeutischen Großbetrieben, sondern auch das<br />

kommunale Abwasser der sechs umliegenden Gemeinden –<br />

insgesamt jährlich rund 2,5 Mrd. Liter Abwasser. Die extrem<br />

hohe Varianz der Inhaltstoffe ist eine Herausforderung. Ein<br />

ausreichender Rückhalt des Belebtschlamms aus der Industriekläranlage<br />

war durch die nachgewiesenen schlechten Schlammeigenschaften<br />

nicht möglich.<br />

Um die biologische Stufe der kommunalen Abwasserbehandlung<br />

der ARA Rhein effektiv zu schützen, begann DAS im November<br />

2018 mit dem Bau und 2019<br />

mit dem Betrieb einer<br />

zweistraßigen Mikro-Flotationsanlage<br />

auf Basis der<br />

Enviplan-Technologie. Durch<br />

den Einsatz eines Verfahrens<br />

zur Erzeugung von homogen<br />

verteilten Mikrobläschen<br />

sowie einer zusätzlichen<br />

geringen Dosierung eines<br />

Fällungs- sowie eines Flockungshilfsmittels gelinge es, 90 % der<br />

Feststofffracht abzuscheiden, einen störungsfreien Betrieb der<br />

kommunalen Reinigungsstufe sicherzustellen sowie die<br />

Grenzwerte für die Direkteinleitung in den Rhein zu gewährleisten,<br />

so das Unternehmen.<br />

www.das-ee.com<br />

www.ruwac.de<br />

Schnelle Produktwechsel bei<br />

Tablettenpresse<br />

Mit einer neuen Tablettenpresse bietet Romaco Kilian eine<br />

ökonomische Lösung zur Verpressung von Ein- und Zweischichttabletten.<br />

Der neue Doppelrundläufer S 710 Prime eignet sich für<br />

die Verpressung von Brausetabletten und ist dementsprechend<br />

für die Anbindung an eine Verpackungslinie vorbereitet. Mit<br />

einer maximalen Ausbringung von<br />

ca. 1 Mio. Tabletten pro Stunde zählt<br />

die S 710 Prime zu den<br />

Hochleistungspressen.<br />

Schnelle Produktwechsel, kurze<br />

Reinigungszeiten und lange<br />

Wartungsintervalle steigern laut<br />

Hersteller die Anlagenverfügbarkeit<br />

und senken die Stillstandzeiten.<br />

Insbesondere die hermetische<br />

Trennung von Pressraum und Technikbereich beschleunigt die<br />

Reinigung der Tablettenpresse nach jeder Charge. Dank der<br />

leicht wechselbaren Matrizenscheibe ist die Kilian S 710 Prime<br />

zudem sehr vielseitig einsetzbar.<br />

Das bewährte Füllschuhdesign und die asymmetrischen<br />

Fülltrichter verbessern den Produktfluss, was insbesondere bei<br />

Pulvern mit schlechten Fließeigenschaften große Wirkung zeigt.<br />

Darüber hinaus minimiert die verschleißfreie Bremsmagnettechnik<br />

die relative Standardabweichung bei der Tablettierung<br />

und sorgt so für eine konstant hohe Produktqualität. Der um 40°<br />

geneigte, beschichtete Tablettenablauf transportiert die<br />

Tabletten auch bei sehr hohen Prozessgeschwindigkeiten und<br />

kritischen Tablettenformen störungsfrei ab.<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Werkstoffkompetenz<br />

zum Quadrat.<br />

Präzisions-O-Ringe<br />

aus eigener Entwicklung und Fertigung.<br />

www.romaco.com<br />

www.COG.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Bei Doppelkonusmischern lässt sich über<br />

die Rotationsgeschwindigkeit die Mischzeit<br />

einfach variieren<br />

Was für eine Type!?<br />

Die Auswahl des richtigen Mischers<br />

Bei der Auswahl des Mischers muss<br />

der gesamte Prozess berücksichtigt<br />

werden: Ergebnis, Qualität,<br />

Chargengröße, Reaktionszeit,<br />

Materialeigenschaften, Einspeisung<br />

und Entladung bestimmen, welche<br />

Art von Mischer die erforderliche<br />

Reaktionszeit und Konsistenz<br />

sicherstellt.<br />

Ein erster Ansatzpunkt bei der Auswahl<br />

eines passenden Mischers ist die relative<br />

Bewegung der Partikel zueinander. Um zu<br />

bestimmen, welcher Mischer für welche<br />

Anwendung geeignet ist, ist es wichtig zu<br />

prüfen, ob das Material frei fließend oder<br />

kohäsiv ist. Sobald die primäre Erkundung<br />

abgeschlossen und die ausgewählte Geometrie<br />

identifiziert ist, kann die spezifische<br />

Maschinenintegration beginnen.<br />

Autoren: Grant Jamieson, CEO, Winkworth<br />

Mixers, Chineham, Hampshire, Großbritannien;<br />

Dr. Michael Kaiser, Deutschlandvertrieb<br />

Winkworth, Lindor Products B.V., GS Dordrecht,<br />

Niederlande<br />

Chargenmischer können in der Regel nach<br />

der Schermenge kategorisiert werden, die<br />

sie beim Mischen auf das Material aufbringen.<br />

Je kohäsiver das Material ist, desto<br />

mehr Scherung ist erforderlich. Beim<br />

Mischen mit niedrigen Scherkräften läuft<br />

der Mischer mit geringer Geschwindigkeit,<br />

und die Partikel bewegen sich geordnet<br />

durch den Mischer, was die ideale Wahl für<br />

frei fließende, zerbrechliche und hitzeempfindliche<br />

Materialien darstellt.<br />

Das Hochscheren verbraucht deutlich<br />

mehr Energie, was dazu führt, dass Partikel<br />

gegeneinander oder gegen die Mischerwand<br />

scheren. Die Aufprallmischung dispergiert<br />

die Partikel in der Luft und trifft sie<br />

mit einem Rotor, um die Partikel zu brechen<br />

und sie frei zu mischen.<br />

Frei fließende Materialien haben eine<br />

geringe Interpartikelreibung, tendenziell<br />

eine Partikelgröße von mehr als 75 µm und<br />

neigen dazu, einen niedrigen Feuchtegehalt<br />

zu haben, da Feuchtigkeit dazu führen kann,<br />

dass die Partikel zusammenkleben, die in<br />

der Regel ein niedriges Seitenverhältnis als<br />

Differenz zwischen der Länge und Breite<br />

des Partikels aufweisen. Partikel mit einem<br />

hohen Seitenverhältnis tendieren dazu, sich<br />

zu verzahnen, während Partikel, die abgerundeter<br />

sind, leichter gegeneinander fließen,<br />

einfacher zu mischen sind und einen<br />

niedrigen Ruhewinkel haben, der entsteht,<br />

wenn sich das Material auf einer flachen<br />

Oberfläche stapelt. Kohäsive Materialien<br />

sind in der Regel schwieriger zu mischen als<br />

frei fließende Materialien, da mehr Energie<br />

benötigt wird, um die Kräfte zu überwinden,<br />

die die Teilchen zusammenhalten.<br />

Entmischungsgefahren<br />

Entmischungen treten auf, wenn die Teilchen<br />

eines Materials auf natürlichem Wege<br />

durch Größe oder ein anderes Merkmal<br />

getrennt werden. Bei der Schwingungsentmischung,<br />

bei der in einem Gefäß mehrere<br />

Inhaltsstoffe Vibrationen ausgesetzt sind,<br />

wandern Inhaltsstoffe mit gröberen oder<br />

leichteren Partikeln an die Spitze der Charge.<br />

Bei der Perkolationsentmischung bewegen<br />

sich feinere Partikel durch die Räume zwischen<br />

größeren Partikeln bis zum Boden der<br />

Charge, was zu einer höheren Konzentration<br />

von Grobpartikeln an der Spitze führt.<br />

Bei der Transportentmischung haben<br />

gröbere Partikel eine höhere Beweglichkeit<br />

im fließenden Material, sodass, wenn ein<br />

Material aus einem Auslauf fällt und einen<br />

Haufen bildet, die größeren Partikel in<br />

Richtung des Haufenumfangs wandern.<br />

Dadurch können feinere Partikel sich in der<br />

Mitte der Charge konzentrieren. Wenn das<br />

Material pneumatisch gefördert wird, wandern<br />

gröbere Partikel weiter als feinere<br />

Partikel, sodass die feineren Partikel auf der<br />

einen und die groben Partikel auf der anderen<br />

Seite des Gefäßes landen können.<br />

Unterschiedliche Modelle<br />

Zur Erreichung des richtigen Gleichgewichts<br />

zwischen gemischten, ungemischten<br />

und entmischten Produkten variieren<br />

die Mischertypen. Ein Trommel- oder bikonischer<br />

Mischer ist ein Diffusionsmischer,<br />

der im Wesentlichen ein Hohlgefäß ist, das<br />

sich auf seiner horizontalen Achse dreht,<br />

teilweise mit Material gefüllt und dann<br />

langsam gedreht wird, sodass die Reibung<br />

zwischen dem Material und der Gefäßwand<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SIPERM®<br />

MULTITALENTE für<br />

höchste Anforderungen<br />

Schaufeln und Paddeln<br />

02 Knetmischer erzeugen durch hochfeste<br />

Klingen und Antriebe mit hohem Drehmoment<br />

eine große Scherung<br />

das Material entlang der Wand nach oben<br />

trägt, bis die Schwerkraft bewirkt, dass das<br />

Material wieder auf das darunter liegende<br />

Materialbett absackt. Die Zutaten diffundieren<br />

durch die Mischung über die Oberseite<br />

des Materialbettes, um die Mischung zu gewährleisten.<br />

Ein Trommelmischer benötigt<br />

die richtige Drehzahl, um eine effiziente<br />

und effektive Mischung zu gewährleisten.<br />

Eine langsamere Rotation sorgt für eine<br />

schonendere Mischung, eine schnellere<br />

Rotation für kürzere Mischzeiten. Wenn<br />

sich der Mischer zu schnell dreht, fällt das<br />

Material überhaupt nicht herunter, was zu<br />

einer ungemischten Charge führt.<br />

Ein konischer Schneckenmischer ist ein<br />

Konvektionsmischer, der über eine Schraube<br />

verfügt, die sich in einer stationären kegelförmigen<br />

Mischkammer dreht und diese<br />

umkreist. Das Material wird dem Mischer zu<br />

einem Füllstand unterhalb des Umlaufbahnarms<br />

der Schraube hinzugefügt, sodass<br />

der Arm eine freie Bewegung um die Mischkammer<br />

hat. Der Schneckenkegel umkreist<br />

den Umfang der Kammer, um eine gründlich<br />

gemischte Charge zu gewährleisten.<br />

Ein Bandmischer dagegen ist ein konvektiver<br />

Mischer, der über ein internes rotierendes<br />

Band verfügt, das Konvektionsstrom-Mischmuster<br />

in einem stationären<br />

Mischtrog erzeugt. Der Trog ist teilweise<br />

mit Material gefüllt, in der Regel bis zu<br />

einem Punkt knapp über der Mittellinie.<br />

Dann dreht sich das Band und bewegt die<br />

Zutaten sowohl in einer kreisförmigen Bewegung<br />

um seine Achse als auch in einer<br />

seitlichen Bewegung entlang des Trogs.<br />

Bandmischer gibt es in verschiedenen<br />

leicht an spezifische Anwendungen anpassbaren<br />

Ausführungen.<br />

Ein Pflugscharmischer verwendet eine<br />

zylindrische Kammer mit einer Hochgeschwindigkeits-Rotationswelle<br />

mit Klingenarmen;<br />

am Ende jedes Arms mit einer<br />

pflugförmigen Schaufel oder einer Paddelklinge,<br />

die normalerweise in einer horizontalen<br />

Achse montiert sind. Die Rotationsgeschwindigkeiten<br />

erreichen eine hohe<br />

Produktturbulenz innerhalb der Kammer<br />

und es kommt zu einer fluidisierten<br />

Mischung, da die Mischwirkung in einer<br />

zentralisierten „Wolke“ in der mittleren<br />

Kammer durchgeführt wird, wodurch eine<br />

schnelle, randomisierte Streuung der Partikel<br />

mit hoher Geschwindigkeit erreicht<br />

wird. Kammer- und Klingenspitzenausführungen<br />

variieren je nach den Bedürfnissen<br />

der Mischung.<br />

Wie beim Pflugscharmischer arbeiten<br />

Zweiwellen-Fluidisierungsmischer mit<br />

hohen Drehzahlen und eignen sich ideal<br />

zum Mischen frei fließender Partikel und<br />

zerbrechlicher Materialien oder unterschiedlicher<br />

Partikelgrößen und Massen.<br />

Das Mischerdesign beinhaltet eine Doppeltrogkammer<br />

mit jeweils einer zentralen<br />

Welle. Die Klingenarme sind mit Paddeln<br />

ausgestattet. Die Hochgeschwindigkeits-<br />

Rotationswirkung erhöht und erzeugt eine<br />

interne Wolke oder fluidisierte Zone innerhalb<br />

des Mischers, sodass die randomisierte<br />

Hochgeschwindigkeitsverteilung der Mischkomponenten<br />

schnell erfolgt.<br />

Knetermischer werden aufgrund der<br />

Knetwirkung der Klingenkammerausführung<br />

so genannt. Ein Doppeltrog-Design<br />

Bei der Auswahl des Mischers muss<br />

der gesamte Prozess berücksichtigt werden<br />

mit einer zentralen Klingenwelle jeweils in<br />

Form eines Doppelarmes oder einer<br />

Sigma/Z-Klinge dreht sich mit langsamen<br />

Geschwindigkeiten, läuft aber absichtlich<br />

nicht mit der gleichen Geschwindigkeit. Die<br />

Z-Blattform jeder Klinge schiebt und drückt<br />

das Material gegen eine Seitenwand und<br />

transportiert die Mischung entlang und<br />

über die Mischertröge. Mit langsamer<br />

Geschwindigkeit, hochfesten Klingen und<br />

Antrieben mit hohem Drehmoment wird<br />

an der Wandoberfläche eine immense<br />

Scherung generiert.<br />

Fotos: Lindor, Winkworth<br />

www.mixer.co.uk<br />

SIPERM®-Werkstoffe bewähren sich überall dort,<br />

wo ein Werkstoff hohen Ansprüchen an Tem-<br />

peraturbeständigkeit, Druckfestigkeit, Speichervermögen,<br />

Rückspülbarkeit oder chemischer<br />

Beständigkeit genügen muss.<br />

Je nach geforderter Aufgabenstellung, wie<br />

Schüttguthandling<br />

Be- / Entgasung<br />

Filtration<br />

Schalldämpfung<br />

lassen sich die Eigenschaften des Sintermaterials<br />

durch gezielte Einstellung perfekt an die<br />

jeweiligen Pozessanforderungen des Kunden<br />

anpassen.<br />

Maßgeschneiderte SIPERM®-Lösungen für<br />

Anwendungen in Industrie + Technik /<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

SIPERM® HOCHPORÖSE<br />

SINTERWERKSTOFFE<br />

Sicherheitstechnik<br />

Kapillartransport<br />

Tridelta Siperm<br />

Ostkirchstraße 177 · 44287 Dortmund · Germany<br />

T +49 231 4501-221 · www.siperm.com


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Neues Kältemittel für Chiller<br />

MTA Deutschland bietet die luftgekühlten Kaltwassersätze der<br />

Baureihe Aries Tech2 ab sofort mit dem Low GWP Kältemittel<br />

R454B an. Als Ersatzkältemittel für R410A bietet R454B mit einem<br />

GWP (Global Warming Potential)<br />

von 467 eine verbesserte Energieeffizienz<br />

ohne Einbußen bei der<br />

Kälteleistung und um 78 % geringere<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Standardmäßig<br />

sind alle Aries Tech-Kaltwassersätze<br />

mit vier hermetischen Scroll-<br />

Verdichtern in Tandemkonfiguration<br />

ausgestattet, die in zwei getrennten Kältekreisen arbeiten. Es<br />

stehen Kälteleistungen von 162 bis 615 kW zur Auswahl. Als<br />

Ausführungen sind reversible Wärmepumpen (H-Aries Tech),<br />

Versionen mit bis zu 100 % Wärmerückgewinnung, High-Efficiency-Lösungen<br />

und geräuschoptimierte Versionen mit Kompressoren<br />

in schallgedämmten Gehäusen erhältlich. Die Kaltwassersätze<br />

erfüllen die geforderten Effizienzwerte der Ökodesignverordnung<br />

2281/2016 (Tier2) eignen sich besonders für die Prozesskühlung<br />

und mittelgroße bis große Kaltwasser-Klimasysteme.<br />

www.mta.de<br />

Biogas in Erdgas-Qualität<br />

Die Aufbereitungsanlage basiert auf der SmartCycle PSA-Technologie,<br />

die vom ETW-eigenen Konstruktionsteam entwickelt<br />

wurde. Verarbeitet wird Biogas mit einer Zusammensetzung von<br />

etwa 50 % CH 4<br />

, der Rest ist CO 2<br />

. Dieser CO 2<br />

-Anteil wird mit der<br />

Anlage aus dem Hauptgasstrom abgetrennt und so ein Produktgas<br />

in Erdgasqualität erzeugt, das über eine nachgeschaltete Einspeiseanlage<br />

in das Erdgasnetz eingebracht werden kann.<br />

Die Trennung des Gasgemisches erfolgt mittels Druckwechseladsorption<br />

(PSA: Pressure Swing Adsorption), einem physikalischen<br />

Verfahren zur Trennung von Gasgemischen unter Druck mittels<br />

Adsorption. Ein besonderer Vorteil der Anlage ist die dynamische<br />

Anpassung an schwankende Rohgaszusammensetzungen.<br />

www.etw-energie.de<br />

Kugelmühle mit Scheibenrührwerk<br />

Aufbauend auf eine Geometrie der Mahlscheiben mit zusätzlichen<br />

Aktivierungselementen und dem Einsatz verschleißbeständiger<br />

keramischer Materialien mit höchsten Wärmeleitfähigkeiten<br />

wurde schon im Jahr 2012 eine<br />

wesentliche Steigerung der Produktionsleistung,<br />

im Mittel von ca. 30 %,<br />

für diese Rührwerkskugelmühlen<br />

erreicht. Bei dieser Weiterentwicklung<br />

lag das Hauptaugenmerk auf der<br />

Mahlkörperabtrennung und der<br />

Optimierung der Verweilzeitverteilung.<br />

www.netzsch.com<br />

Anzeige<br />

QUAT²RO Monitoring: höchste Effizienz in der Produktion<br />

Kontakt<br />

FEIGE FILLING GmbH<br />

Rögen 6a<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

04531 8909-0<br />

info@feige.com<br />

www.feige.com<br />

Intelligente Systemüberwachung –<br />

optimale Anlagenauslastung<br />

Wie kann man hochmoderne Anlagentechnik<br />

noch effizienter machen? Mit<br />

dieser Frage beschäftigten sich die Ingenieure<br />

von Feige Filling, Marktführer auf<br />

dem Gebiet der Abfülltechnik, und deren<br />

Mutterfirma Haver & Boecker. Aktuelle<br />

Daten für eine verlustfreie Systemsteuerung<br />

zu erhalten, ist oftmals schwierig –<br />

zu uneinheitlich ist die Datenmenge.<br />

Ziel der Techniker war es deshalb, eine<br />

intelligente Systemüberwachung zu<br />

entwickeln, die die ständige Verfügbarkeit<br />

der Maschinen sicherstellt, die Sicherheit<br />

optimiert und dabei höchste Qualität<br />

garantiert.<br />

Mit QUAT²RO Monitoring wird der<br />

Gesamtprozess transparent<br />

Das intelligente System QUAT²RO<br />

Monitoring dokumentiert den<br />

Produktionsprozess genau und analysiert<br />

alle relevanten Daten. So kann die<br />

Leistung der Maschine in Echtzeit<br />

überwacht, der Prozess bei Bedarf<br />

angepasst und z. B. Verschleiß frühzeitig<br />

erkannt werden, und zwar jederzeit und<br />

von jedem Ort. Das Ergebnis:<br />

Alle Komponenten arbeiten perfekt<br />

zusammen und die Anlage ist noch<br />

optimaler ausgelastet – für eine höchst<br />

effiziente Produktion.<br />

Mit QUAT²RO Monitoring können alle Leistungsdaten<br />

mobil überwacht und gesteuert werden<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Doppellagige Membranfilterkerzen<br />

Für die Sterilfiltration hat Eaton jetzt Beco Membran PS Pure DL<br />

vorgestellt. Diese Membranfilterkerze verfügt über doppellagige<br />

Membranen und erreicht eine absolute Abscheiderate von 0,1 µm.<br />

Die erste Membran der Filterkerze mit einer absoluten Abscheiderate<br />

von 0,2 µm wirkt wie ein<br />

Vorfilter, der die zweite<br />

Membran mit 0,1 µm schützt.<br />

Zusammen mit der maximalen<br />

Filterfläche von 0,8 m² pro<br />

10-Zoll-Element ergeben sich so<br />

laut Hersteller besonders effiziente<br />

Prozesse. Die asymmetrische,<br />

hydrophile Porenstruktur der plissierten Membran aus<br />

Polyethersulfon (PES) optimiere den Durchfluss und sorge für<br />

eine effektive Anströmung bei geringem Differenzdruck. Gleichzeitig<br />

gewährleiste sie eine hohe mikrobiologische Rückhaltung.<br />

Bei der Abscheidung von Mikroorganismen erreicht die<br />

Membranfilterkerze einen LRV-Wert > 7/cm² (log reduction<br />

value). Auch die große chemische Kompatibilität mit verschiedensten<br />

Reinigungsmitteln (pH-Wert 1 bis 14) zeichnet diese<br />

Filterkerzen aus. Die maximale Betriebstemperatur liegt bei 80 °C.<br />

Für die Sterilisation mit Dampf ist eine Temperatur von 134 °C bei<br />

0,5 bar (50 kPa) Druckdifferenz zulässig. Die hohe mikrobiologische<br />

Rückhaltung kann per Integritätstest überprüft und sichergestellt<br />

werden. Die leichte Benetzbarkeit der Membranen vereinfacht<br />

die Durchführung.<br />

www.eaton.de/filtration<br />

Wasser- und Schüttelwasserbäder bis 100 °C<br />

Mit der neuen Gerätelinie der Hydro Wasserbäder bietet Lauda<br />

ein erheblich erweitertes Sortiment. Mit sechs Wasserbädern,<br />

zwei Wasserbädern mit Umwälzfunktion sowie drei Schüttelwasserbädern<br />

bietet die Hydro Produktpalette Lösungen für viele<br />

Laboranforderungen. Die Wasserbäder besitzen die passenden<br />

Badtiefen und -öffnungen für jede Anwendung mit Badvolumen<br />

von 4–41 l. Die Heizung befindet sich direkt unter dem Siebboden,<br />

was für eine homogene Temperaturverteilung und ein schnelles<br />

Erreichen der gewünschten<br />

Temperatur mit hoher<br />

Temperaturstabilität von<br />

±0,1 K sorgt. Die Heizleistung<br />

ist dabei an die<br />

jeweilige Badgröße<br />

angepasst. Die optionale<br />

Umwälzfunktion ist ideal<br />

für Anwendungen, die<br />

neben einer zeitlichen<br />

auch eine räumliche Temperaturverteilung im gesamten Bad<br />

benötigen. Die Temperatur homogenität bei Wasserbädern mit<br />

Umwälzsystem liegt bei ±0,02 K.<br />

Alle Wasserbäder bieten einen Temperaturbereich von bis zu<br />

100 °C, der auch Anwendungen im Siedebereich ermöglicht. Über<br />

eine Timer-Funktion lassen sich eine Einschaltverzögerung und<br />

die Dauer der Betriebszeit sowohl nach einer Einschaltverzögerung<br />

als auch nach Erreichen der Solltemperatur einstellen.<br />

www.lauda.de<br />

Containment-System für die Big-Bag-Entleerung<br />

Mit dem neu entwickelten Anschlusssystem JEL SmartCon ES<br />

werden Big-Bags mit Folieninliner unter Containment-<br />

Bedingungen entleert. Der Bediener selbst muss dabei nur wenige<br />

Handgriffe durchführen, da der Entleerprozess weitestgehend<br />

automatisiert ist. Durch den Einsatz des Systems<br />

können bei der Big-Bag-Entleerung nur noch<br />

unbedenkliche, kaum messbare Mengen an<br />

Produktpartikeln in die Anlagenumgebung<br />

entweichen. Dies schützt Produktionsmitarbeiter<br />

vor hochaktiven bzw. gesundheitsschädlichen<br />

Stoffen und verhindert die Verunreinigung von<br />

Produkten durch Kreuzkontamination. Das<br />

Anschlusssystem kann bis zu einem Containment-Level<br />

von OEB 4 eingesetzt werden, was<br />

einer Partikelkonzentration in der Anlagenumgebung von weniger<br />

als 10 µg/m 3 entspricht.<br />

Besonders am neuen System ist die optional erhältliche Dichtigkeitsprüfung,<br />

mit der Bediener den neu eingespannten Big-Bag-<br />

Auslauf auf Dichtigkeit bzw. Schäden prüfen<br />

können. Erst wenn der Drucktest bestanden ist,<br />

kann der Produktfluss initiiert werden. Nach der<br />

Entleerung wird der Auslauf mit speziellem<br />

Verschlusswerkzeug abgebunden und getrennt.<br />

Ist der nächste Big-Bag in die Station eingebracht,<br />

kann der abgebundene Auslaufstutzen des<br />

vorherigen Big-Bags sicher ausgeschleust werden.<br />

www.engelsmann.de


Temperatur zuverlässig im Blick<br />

Modulare Thermometer für mehr Sicherheit in anspruchsvollen Prozessen<br />

Temperatur messen klingt einfach,<br />

ist jedoch in vielen Prozessen eine<br />

große Herausforderung –<br />

besonders bei abrasiven Medien,<br />

hohem Druck und wenn reaktionsschnelle<br />

Messergebnisse gefordert<br />

sind. Ein solcher Prozess findet sich<br />

bei der Produktion von Titandioxid.<br />

Hier können Thermometer mit<br />

doppelter Prozessbarriere und<br />

schnellansprechendem Schutzrohr<br />

helfen, die Anlagensicherheit und<br />

Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen.<br />

Autoren: Florian Kraftschik, MarCom Manager<br />

Media Relations, Barbara Hütter-Gerst,<br />

Produktmanagerin Temperatur, beide<br />

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG,<br />

Weil am Rhein<br />

Bei der Produktion von Titandioxid wird an<br />

vielen Stellen des Prozesses die Temperatur<br />

gemessen. Hier werden Widerstandsthermometer<br />

im bis zu 600 °C heißen Medium<br />

eingesetzt, Hochtemperaturthermometer gar<br />

bis zu 1200 °C. Eine besondere Herausforderung<br />

beim Herstellungsprozess beziehungsweise<br />

im Fertigprodukt-Handling ist die hohe<br />

Abrasivität, die Schutzrohre der Thermometer<br />

müssen hier von besonders beständiger<br />

Qualität sein. Oftmals werden Metallschutzrohre<br />

mit einer speziellen Ummantelung verwendet.<br />

Die Prozessanforderungen sind sehr<br />

vielfältig, weil das Pigment TiO 2<br />

in einem<br />

mehrphasigen Prozess hergestellt wird – bei<br />

unterschiedlichen Temperaturen und Drücken<br />

und unter Zugabe von weiteren Stoffen.<br />

Bei Applikationen mit hohen Drücken<br />

und der Gefahr der Schutzrohrperforation,<br />

die bei der Herstellung von Titandioxid<br />

durch die hohe Abrasivität des Mediums<br />

gegeben ist, werden meist mehrere<br />

Sicherheitsmechanismen installiert.<br />

Wichtiger Bestandteil der Sicherheitskette<br />

ist das Schutzrohr. Im Fertigprodukt-<br />

Handling werden dem Pigment bei 60 bis<br />

80 °C Zusatzstoffe beigemischt, um kundenspezifische<br />

Helligkeitsstufen und geforderte<br />

Eigenschaften zu erzielen. In der<br />

01 Die neue Thermometerfamilie ermöglicht<br />

präzise Ergebnisse bei der Temperaturmessung<br />

in der Titandioxid-Produktion<br />

letzten Verfahrensstufe wird das stark abrasive<br />

Pigmentpulver in pneumatischen<br />

Förderleitungen transportiert. Zur Verhinderung<br />

von Anbackungen muss die Temperatur<br />

überwacht werden. Aufgrund der<br />

hohen Abrasivität des Produkts sollte ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Schutzrohrbeständigkeit<br />

gelegt werden.<br />

Doppelt gemoppelt<br />

Die neue Thermometerfamilie iTherm ModuLine<br />

TM131 ist mit dem patentierten<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


TITEL I TOP-THEMA<br />

02 Die Ansprechzeit der Thermometer ist überzeugend: Das Design mit der<br />

speziellen Schutzrohrspitze ermöglicht eine deutlich kürzere Reaktionszeit<br />

Halsrohr Dual Seal ausgestattet. Hierbei<br />

handelt es sich um eine doppelte Prozessbarriere,<br />

die bei einem Defekt des Schutzrohrs,<br />

was beim Einsatz von abrasiven<br />

Medien wie Konfektionierung des Basispigments<br />

Titandioxid durchaus vorkommen<br />

kann, ein unkontrolliertes Austreten<br />

des Mediums aufgrund von defekten<br />

Schutzrohren verhindert.<br />

Oberhalb des Schutzrohres sitzt eine kleine<br />

Kammer mit einem Druckschalter, der<br />

fest auf 3 bar Auslösedruck eingestellt ist.<br />

Wenn ein Riss im Schutzrohr z. B. aufgrund<br />

von Korrosion oder Abrasion auftritt, das<br />

Prozessmedium in die Kammer strömt und<br />

der Druck auf mehr als 3 bar ansteigt, löst<br />

dieser Druckschalter aus. Damit das Medium<br />

nicht in den Anschlusskopf eindringen<br />

kann, ist oberhalb der Kammer nochmals<br />

eine spezielle Dichtung eingebracht. Je größer<br />

der Druck wird, desto höher wird der<br />

Druck auf die Dichtung. Dieser Druckanstieg<br />

wird über den zweiten Eingang beim<br />

installierten Kopftransmitter TMT82 – dem<br />

Thermoelement-Eingang – auf einen Reed-<br />

Kontakt geleitet und kann somit auf eine<br />

Anzeige oder auf die Steuerung geleitet<br />

werden. Der Anlagenfahrer erhält eine<br />

Alarmmeldung. Das Temperatursignal<br />

bleibt jederzeit erhalten. Der Anlagenfahrer<br />

kann die Messstelle in Augenschein nehmen<br />

und sie gezielt reparieren. Wenn der<br />

Druck abgebaut ist, kann auch der Messeinsatz<br />

gegebenenfalls ersetzt werden.<br />

Mehr Tempo und Präzision<br />

Beim mehrstufigen Herstellungsprozess<br />

und dem Fertigprodukt-Handling von Titandioxid<br />

ist eine schnelle Ansprechzeit der<br />

verwendeten Thermometer wichtig. Für<br />

raue Prozessumgebungen, die den Einsatz<br />

eines Schutzrohres voraussetzen, hat<br />

Endress+Hauser ein spezielles, schnell ansprechendes<br />

Schutzrohr entwickelt. Das<br />

patentierte Design mit der neuartig ausgeführten<br />

Schutzrohrspitze ermöglicht eine<br />

bis zum Faktor 5 raschere Reaktionszeit bei<br />

Temperaturänderungen im Vergleich zu<br />

normalen Schutzrohren.<br />

Die Eliminierung des Luftspalts zwischen<br />

Sensor und Schutzrohr durch das Einbringen<br />

eines Wärmeübertragungsmaterials<br />

sorgt für bestmögliche thermische Anbindung<br />

an den Prozess. Besonders in Verbindung<br />

mit dem vibrationsbeständigen Sensor<br />

iTherm StrongSens lässt sich so eine<br />

sehr robuste Messinstallation realisieren,<br />

die eine sehr schnelle Reaktionszeit besitzt,<br />

gleichzeitig aber auch sehr robust ist. Die<br />

schnelle Ansprechzeit gewährleistet bei der<br />

Herstellung von kundenspezifischem Titandioxid<br />

durch Zusetzen von Chemikalien<br />

bei >250 °C ein hohes Maß an Sicherheit.<br />

Weil die Temperaturveränderungen im<br />

Prozess mit dieser Technologie deutlich<br />

schneller erkannt werden, können Anlagenfahrer<br />

diesen enger fahren und präziser steuern.<br />

Dadurch lassen sich Energieeinsparungen<br />

erzielen, und die Qualität des Produkts<br />

wird verbessert, weil Anlagenfahrer schneller<br />

auf die Ereignisse reagieren können.<br />

Somit erhöht das schnellansprechende<br />

Schutzrohr die Prozesssicherheit.<br />

Neben dem patentierten Messeinsatz<br />

iTherm StrongSens kann bei den neuen<br />

Thermometern neben Wire-wound-Messeinsätzen<br />

auch der schnellansprechende<br />

Dünnfilm-Messeinsatz iTherm QuickSens<br />

gewählt werden. Diese Sensoren haben eine<br />

Ansprechzeit von t90 ≤ 0,75 s. Erreicht wird<br />

diese durch einen optimierten thermischen<br />

Kontakt. Schnellste Ansprechzeiten auch bei<br />

der Installation des Sensors im Schutzrohr<br />

sorgen für ein Mehr an Sicherheit.<br />

Einfache Bedienung<br />

Oftmals sind Temperaturmessstellen in<br />

rauen Umgebungen schwer zugänglich.<br />

Diese sitzen an schlecht zu erreichenden<br />

Stellen, oder eine Näherung ist aus sicherheitstechnischen<br />

Gründen schwierig. Diese<br />

Bedingungen herrschen bei der verfahrenstechnischen<br />

Grundkörperproduktion von<br />

Titandioxid vor, die bei 800 bis 900 °C abläuft.<br />

Auch hier besteht hohe Abrasivität im<br />

gemessenen Medium.<br />

Für den Fernzugriff auf die Geräte bietet<br />

Endress+Hauser deshalb zwei 1-Kanal-<br />

Temperaturtransmitter mit Bluetooth-Bedienung:<br />

TMT71 und TM72. Dies sind universelle,<br />

hochgenaue Temperaturtransmitter<br />

zur Umwandlung verschiedener Eingangssignale<br />

in ein skalierbares, analoges<br />

4–20-mA- bzw. Hart-Ausgangssignal. Beide<br />

Transmitter lassen sich optional mit einer<br />

Bluetooth-Schnittstelle ausstatten und sind<br />

dann über die SmartBlue App bedienbar.<br />

Die Suche nach Gerätetreibern gehört der<br />

Vergangenheit an, da die Treiber direkt im<br />

Transmitter integriert sind. Per App kann<br />

eine Dokumentation der eingestellten Parameter<br />

im PDF-Format erzeugt und abgespeichert<br />

werden.<br />

Auch im explosionsgefährdeten Bereich<br />

können die Transmitter, erhältlich als Kopfoder<br />

Hutschienenversion, mithilfe eines exfähigen<br />

Tablets oder Smartphones problemlos<br />

bedient oder einfach die Messwerte<br />

ausgelesen werden.<br />

Fotos: Endress+Hauser, srady/stock.adobe.com<br />

www.de.endress.com/itherm-moduline<br />

Der Weißmacher<br />

Titandioxid ist ein wichtiger Bestandteil<br />

zahlreicher Produkte, die aus dem<br />

Alltag nicht wegzudenken sind. Schon<br />

morgens begegnen wir dem Stoff:<br />

Titandioxid ist Bestandteil der<br />

meisten am Markt erhältlichen<br />

Zahnpasten. Dort sorgt das Pigment<br />

für die reinigende Wirkung und ist<br />

auch bekannt als Weißmacher. Neben<br />

Zahnpasta hellt es beispielsweise<br />

auch Sonnencreme oder Kaugummi<br />

auf, bei Medikamenten dient es als<br />

Überzug, als Zusatzstoff E171<br />

erscheint es auf der Zutatenliste vieler<br />

Lebensmittel. Eine wichtige Rolle<br />

spielen die weißmachenden Moleküle<br />

in der Produktion von Farben und<br />

Lacken.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 15


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Konti vs. Batch<br />

Welches Dosierverfahren ist das Richtige?<br />

Autor: Dipl.-Ing. Bernhard Hüppmeier,<br />

Geschäftsentwicklung, Brabender<br />

Technologie GmbH & Co. KG, Duisburg<br />

Bei der Auswahl eines geeigneten<br />

Verfahrens für die individuelle<br />

Dosier- und Wägetechnik ist ein<br />

tiefes Prozess- und Materialverständnis<br />

für das Dosieren von<br />

Feststoffen und Flüssigkeiten von<br />

Vorteil.<br />

Für die industrielle Dosiertechnik besitzen<br />

Batch- und Konti-Verfahren als zuverlässige<br />

Methoden gleichermaßen ihre<br />

Berechtigung. Die Wahl des richtigen Systems<br />

hängt aber immer von der individuellen<br />

Situation und den eigenen Produktionszielen<br />

ab. Deshalb lohnt es sich, diese<br />

vor der Investition in eine neue Produktionsanlage<br />

sorgfältig und unvoreingenommen<br />

zu analysieren. Als Entscheidungsgrundlage<br />

werden dazu in der Regel u. a.<br />

Kriterien wie die zu dosierenden Materialien<br />

und ihre Eigenschaften, die Rezeptur,<br />

die Prozesszeiten und die Produktionsmenge<br />

herangezogen.<br />

Kontinuierliche Prozesse eignen sich<br />

grundsätzlich besser bei hohen Durchsatzleistungen<br />

oder Massenproduktionen mit<br />

wenig Rezepturwechseln. Je länger der Be-<br />

trieb läuft, desto höher die Wirtschaftlichkeit.<br />

Aber auch bei häufigen Rezepturwechseln<br />

lassen sich die Stillstandzeiten reduzieren<br />

– insofern genügend Dosierwaagen<br />

für die verschiedenen Materialien zur Verfügung<br />

stehen. In diesem Fall werden die<br />

nicht benötigten Dosierwaagen aus der<br />

Rezeptur abgewählt, und der Produktionsprozess<br />

kann direkt wieder anfahren.<br />

Batch-Systeme sind für das Verarbeiten<br />

begrenzter Produktionsmengen mit vielen<br />

Rezepturen im Allgemeinen von Vorteil.<br />

Zusätzlich wird zwischen der addierenden<br />

und subtrahierenden Verwiegung unterschieden.<br />

Bei der addierenden Verwiegung<br />

werden alle Komponenten nacheinander in<br />

einen verwogenen Behälter dosiert und das<br />

Gewicht addiert. Bei der subtrahierenden<br />

Verwiegung kann jede Komponente<br />

direkt aus einer separaten Dosierwaage<br />

parallel in den Prozess dosiert werden.<br />

Lieber genau und schnell …<br />

Bei der kontinuierlichen Verfahrensweise<br />

werden gravimetrische<br />

Dosierdifferenzialwaagen eingesetzt. Die<br />

Dosiergenauigkeit ist bei hochauflösenden,<br />

digitalen Wägezellen hoch, und auch<br />

Kleinstmengen lassen sich ohne Vormischungen<br />

mit Kleinstdosierern dosieren.<br />

Bei diesem Verfahren können alle<br />

Komponenten parallel dosiert werden. Vormischungen<br />

sind zwar möglich, erfordern<br />

aber zusätzliche Transportwege – ein Risiko<br />

für Entmischungen.<br />

Die Regelung beim Konti-Verfahren ist<br />

aufgrund der meist benötigten Kurzzeitgenauigkeit<br />

und der Befüllphase<br />

aufwändiger<br />

und durchgehend notwendig.<br />

Nur so lassen<br />

sich Störungen in der Anlage<br />

vermeiden und eine<br />

01<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

03<br />

02<br />

hohe Prozess sicherheit gewährleisten. Die<br />

Befüllung muss genau abgestimmt werden,<br />

da keine Gewichtsentnahmekontrolle bei<br />

der Nachfüllung stattfindet.<br />

Damit Staubgemische vermieden werden,<br />

kann an jeder Waage separat entlüftet werden.<br />

Bei höheren Durchsatz-Produktionsleistungen<br />

bleiben die Waagen, im Vergleich<br />

zu großen Chargen beim Batchprozess, relativ<br />

klein. Nicht benutzte Waagen können in<br />

der Steuerung einfach abgewählt werden.<br />

Wenn die Dosierer für einfache Reinigung<br />

konstruiert sind, lassen sich Produktwechsel<br />

schnell durchführen. Da die Dosierung direkt<br />

in die Verarbeitungsmaschine wie Mischer,<br />

Extruder oder Kneter erfolgt, wird in<br />

der Regel auch weniger Personal benötigt.<br />

… oder ungenau und langsam?<br />

Das Batch-Verfahren mit volumetrischer<br />

Dosierung basiert auf einzelnen, nacheinander<br />

geschalteten Dosierern und charakterisiert<br />

sich durch einen langsamen, zeitintensiven<br />

Ablauf mit Vormischungen. Volumetrische<br />

Dosierer dosieren in eine addierende<br />

Behälterwaage. Da die Behälterwaage<br />

in der Regel auf die größte Charge ausgelegt<br />

ist, können bei Kleinstchargen keine hohen<br />

Genauigkeiten mehr erreicht werden. Die<br />

Regelung bei der diskontinuierlichen Dosierung<br />

ist einfacher, da sich Start- und Endgewicht<br />

genau einhalten lassen. Ein Produktwechsel<br />

ist ebenso aufwändig und zeitintensiv<br />

wie die Reinigung, wodurch lange<br />

Stillstandzeiten entstehen.<br />

01 Kontinuierliches Dosierverfahren: Hier<br />

werden alle Produkte kontinuierlich in die<br />

Verarbeitungsmaschine dosiert und direkt<br />

verarbeitet<br />

02 Batch-Verfahren mit addierender Verwiegung: Ein Transport-Container mit Behälterwaage<br />

sammelt von den volumetrischen Dosierern die jeweils benötigten Mengen ein; am Ende wird<br />

der Container auf ein Mischsystem aufgesetzt, das die dosierten Produkte mischt und entleert<br />

03 Batch-Verfahren mit subtrahierender Verwiegung: Drei Dosierdifferenzialwaagen dosieren<br />

verschiedene Zusatzprodukte in einen Container, wobei bereits ein Vormischeffekt entsteht; der<br />

Masterbatch wird zum Batchmischer gefahren und dort dem Hauptprodukt beigefügt<br />

Durch die vielen manuellen Arbeiten ist die<br />

Prozesssicherheit niedriger, der Personalaufwand<br />

ist höher, und die vielen Verarbeitungsschritte<br />

verursachen Produktverlust.<br />

Deshalb ist es unbedingt notwendig, die<br />

richtige Kalibrierung vorzunehmen. Die Dosierung<br />

erfolgt erst in der Behälter waage,<br />

dann in der Verarbeitungsmaschine, dem<br />

sogenannten Batchmischer. Das Batch-Verfahren<br />

mit volumetrischer Dosierung eignet<br />

sich bestens für das Dosieren von kleinen<br />

Produktionsmengen, auch wenn durch Restmaterial<br />

im Gerät Produkt verloren geht.<br />

Ohne Produktverluste<br />

Beim Batchverfahren mit gravimetrischer<br />

Dosierung kommen subtrahierende Waagen<br />

für eine gravimetrische Dosierung zum<br />

Einsatz. Das bedeutet, dass alle Komponenten<br />

parallel dosiert werden können,<br />

was gegenüber addierenden Systemen zeitsparender<br />

ist. Dank seiner hochauflösenden,<br />

digitalen Wägezellen handelt es sich<br />

beim Batch-Verfahren mit gravimetrischer<br />

Dosierung um ein hochgenaues Verfahren.<br />

Es kann auch Anwendung für Kleinstmengen<br />

ohne Vormischungen finden,<br />

wenn Kleinstdosierer verwendet werden.<br />

Vormischungen sind grundsätzlich möglich,<br />

bergen aber durch die zusätzlichen<br />

Transportwege zur Anlage die Gefahr von<br />

Entmischungen.<br />

Die Regelung ist einfacher, da Start- und<br />

Endgewicht genau eingehalten werden<br />

können. Für die Befüllung gilt: Das Produkt,<br />

das die Waage verlässt, ist immer verwogen<br />

und wird erst nach der Befüllung<br />

dosiert – auch wenn eine Mehrfachbefüllung<br />

während eines Batches notwendig ist.<br />

Wie beim Konti-Prozess wird das separate<br />

Entlüften an jeder Waage bevorzugt, damit<br />

kein Staubgemisch anfällt. Trotz der notwendigen<br />

manuellen Arbeiten, die das<br />

Batch-Verfahren mit sich bringt, gibt es bei<br />

der gravimetrischen Batch-Dosierung eine<br />

hohe Prozesssicherheit ohne Produktverluste,<br />

denn die Dosierung erfolgt<br />

direkt in die Verarbeitungsmaschine, den<br />

Batchmischer.<br />

Der Trend beim Dosieren verlagert sich<br />

immer mehr zur kontinuierlichen Verfahrensweise,<br />

z. B. für Anwendungen in der<br />

Pharmaindustrie, der Autoreifenherstellung,<br />

der Batterieherstellung oder bei Pulverlacken.<br />

Grundsätzlich darf der hohe<br />

Planungs aufwand nicht unterschätzt werden,<br />

sollte aber, auch bei Kleinmengen,<br />

gegen die gute Automatisierbarkeit, die<br />

damit einher gehende Produktqualität<br />

und den geringen Platzbedarf abgewogen<br />

werden.<br />

Fotos: Brabender Technologie<br />

www.brabender-technologie.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 17


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Geringe Drehfrequenz<br />

Besonders schonende Mischtechnik für professionelle Teeaufbereitung<br />

Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt, das in vielen Ländern gewonnen,<br />

gemischt und getrunken wird. Zunächst werden Chargen verschiedenster<br />

Plantagen, Regionen und Erntezeiten zusammengestellt, um einen<br />

angestrebten Qualitätsstandard zu erreichen. Beim anschließenden<br />

Homogenisieren sind oftmals Großchargen zu mischen. Der Mischvorgang<br />

selbst kann sehr anspruchsvoll sein, denn Form und Struktur der Teeblätter<br />

sollen sich nicht verändern, Feinanteil und Staub sind unerwünscht.<br />

dann lauten wichtige Kriterien wie folgt:<br />

n hohe Mischgüte<br />

n minimaler Energieeintrag (Erhalt der Partikelstruktur<br />

und -größe)<br />

n kurze Mischzeiten<br />

n universelle Verwendbarkeit für verschiedenste<br />

Schnitte (faserig oder feindispers,<br />

grob bis sehr grob, gut fließend bis stauend,<br />

trocken oder feucht)<br />

n ideale Mischgüten trotz verschiedenster<br />

Füllgrade<br />

n schnelle und gleichmäßige Benetzung,<br />

wenn die Beigabe von Flüssigaromen<br />

stattfindet oder einfach nur Staubbindung<br />

erfolgen soll<br />

n schnelle und restlose Entleerung<br />

n sowohl trocken als auch nass reinigbar<br />

n wahlweise automatisch reinigbar<br />

n wahlweise sterilisierbar<br />

n sichere Trocknung nach der Nassreinigung/kurze<br />

Rüstzeit<br />

n bequeme, ergonomische Zugänglichkeit<br />

Ein Hersteller von Präzisionsmischern hat<br />

sich diesen Aufgaben intensiv gewidmet und<br />

auf der Basis vertikaler Wendelmischer verschiedene<br />

Lösungen etabliert. Hier kumulieren<br />

gewissermaßen 37 Jahre Erfahrung für<br />

die Tee-, Aromen-, Kräuter- und Gewürzindustrie.<br />

Ein gut ausgestattetes Werkstechnikum<br />

gestattet die praktische Beweisführung<br />

für Klein- und Großchargen; wahlweise<br />

auch über 5 m³ hinaus. Die Versuche bereichern<br />

den Anwender darüber hinaus mit<br />

wertvollen Anregungen für verschiedenste<br />

Aufbereitungsdetails. Oftmals lassen sich<br />

mehrere Prozessschritte vereinen.<br />

Tee ist ein hochwertiges Handelsprodukt.<br />

Weltweit wurden im Jahr 2017 ungefähr<br />

6,1 Mio. Tonnen Tee geerntet, wobei China<br />

mit 40 % und Indien mit 22 % die größten<br />

Erzeuger sind. Pakistan, Russland und die<br />

USA sind die drei größten Teeimporteure.<br />

In Europa ist laut Wikipedia der pro Kopf<br />

Verbrauch in Ostfriesland am höchsten, gefolgt<br />

von Großbritannien, Irland und Polen.<br />

Der Genuss des Teetrinkens erschließt sich<br />

neben der anregenden Wirkung und Farbe<br />

des Aufgusses aus Geschmack und Geruch.<br />

Das Qualitätsmanagement für guten Tee<br />

muss bereits auf dem Feld/im Teegarten<br />

beginnen: Bestimmung des Erntezeitpunktes,<br />

Reinheit der Ernte und Transport. Ein<br />

Autorin: Melanie Deschler-Reining, Leiterin<br />

Marketing, Amixon GmbH, Paderborn<br />

qualitätsbestimmender Schritt betrifft die<br />

Fermentation. Die Teeblätter werden nach<br />

der Ernte gewalkt, hierbei tritt Feuchtigkeit<br />

mit pflanzeneigenen Enzymen hervor. In<br />

Anwesenheit von Sauerstoff wird die Fermentation<br />

ausgelöst. Die Farbe der Teeblätter<br />

verändert sich ebenso wie das Aroma.<br />

Durch Zuführung trockener Warmluft oder<br />

Wasserdampf wird die Fermentation gestoppt.<br />

Aus kurzer Fermentationszeit resultiert<br />

grüner Tee, dauert die Fermentation<br />

länger, resultiert schwarzer Tee. Dann wird<br />

ein sortentypischer, idealer Trocknungsgrad<br />

für die Verpackung und den sicheren<br />

Transport eingestellt. Kühl und trocken<br />

sollte die Lagerumgebung sein.<br />

Anspruchsvoller Mischvorgang<br />

Analysiert man die Aufgabenstellungen eines<br />

Mischers in der Teeaufbereitungsfabrik,<br />

Mischen im Offline-Verfahren<br />

Produzenten von Nähr- und Genussmitteln<br />

tragen generell große Verantwortung. Aufgussgetränke<br />

müssen wohlschmeckend und<br />

hundertprozentig rein sein. Diese hohen<br />

Qualitätsansprüche werden umso besser erfüllt,<br />

wenn die Rohstoffkomponenten in prozesssicheren<br />

Systemen aufbereitet werden.<br />

Kurze Mischzeiten bewirken, dass die Partikelstruktur<br />

der Rohstoffe erhalten bleibt.<br />

Etablierte Lösungen stehen zur Auswahl,<br />

insbesondere wenn Kleinstkomponenten<br />

wie Flüssigaromen, Vitaminbeigaben oder<br />

pulvrige Aromen einzumischen sind.<br />

Der Amixon-Doppelwellenmischer eignet<br />

sich besonders für größere Chargen von<br />

etwa 2 bis 25 m³. Die Mischwerkzeuge rotieren<br />

erst, nachdem der letzte pulvrige Rezepturbestandteil<br />

eingefüllt wurde. Flüssigstoffbeigaben<br />

finden während des Mischens<br />

statt. Ideale Mischgüten werden nach<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


20 bis 40 Umdrehungen erzielt. Dann öffnen<br />

die Verschlussorgane, und die Fertigmischung<br />

fließt in Container oder Big-Bags.<br />

Der Mischer entleert sich bis zu 99,98 %.<br />

Die befüllten Big-Bags oder Container werden<br />

zur Verpackungsanlage gebracht und<br />

dort wird deren Inhalt abgefüllt.<br />

Der hier beschriebene Doppelwellenmischer<br />

mischt sehr genau und besonders<br />

schonend. Nicht selten beträgt die Mischzeit<br />

nur 20 bis 30 Sekunden. Empfindliche<br />

Komponenten wie Kräuter, Teeblätter, aber<br />

auch agglomerierte Aromen aus der Wirbelschichtgranulation<br />

oder vom Sprühturm,<br />

bleiben nahezu unversehrt. Bei Bedarf<br />

wird der Vertikal-Zweiwellenmischer<br />

auch vakuumfest gefertigt. Damit kann der<br />

Luftsauerstoff durch Anlegen von Vakuum<br />

entfernt werden. Die Sättigung auf atmosphärischen<br />

Druck erfolgt durch Eintragung<br />

von Inertgasen.<br />

Im Offline-Mischverfahren ist der Mischprozess<br />

vom Abfüllprozess entkoppelt, so<br />

wird Zeit eingespart: Denn während die Abfüllmaschine<br />

Dosen, Beutel, Sachets und<br />

Teebeutel befüllt, kann der Mischer bereits<br />

für den nächsten Mischauftrag gereinigt<br />

und präpariert werden.<br />

Die Vorteile des Amixon-Doppelwellenmischers<br />

erschließen sich für den Anwender<br />

wie folgt:<br />

n Ideale Mischgüten bei sehr kurzen Mischzeiten.<br />

Besonders produktschonender<br />

Mischvorgang.<br />

01 Doppelwellenmischer für große<br />

Teechargen mit 10 m³ und mehr<br />

02 Der Koneslid-Mischer zeichnet sich u. a.<br />

durch die schnelle Entleerung aus<br />

n Platzsparende Bauart, besonders<br />

gut geeignet für Großchargen.<br />

Nur eine Qualitätsanalyse<br />

pro Großcharge.<br />

n Entleerung geschieht extrem<br />

schnell, wahlweise in bis zu<br />

vier Gebinde gleichzeitig. Besonders<br />

effektive Restentleerung<br />

bis zu 99,98 % und besser.<br />

n Füllgrade können bei diesem<br />

Mischer von ca. 15 bis 100 % differieren.<br />

n Höchste Hygienestandards. Große<br />

Inspektionstüren schließen totraumfrei,<br />

dauerhaft gasdicht.<br />

n Auf Wunsch entspricht der Mischraum<br />

der Staubexzone 20. Wahlweise wird der<br />

Mischer druckstoßfest, druckfest oder vakuumfest<br />

gefertigt.<br />

End-of-the-Line- Mixing<br />

Der Koneslid-Mischer wurde speziell für<br />

die Genussmittelbetriebe entwickelt, die<br />

das „End-of-the-Line“-Produktionskonzept<br />

anwenden. Bei diesem Verfahren werden<br />

alle Verarbeitungsapparate untereinander<br />

angeordnet. Das fertige Mischgut fließt<br />

vom Mischer durch den Nachbehälter direkt<br />

in die Verpackungsmaschine. Reinigungsarbeiten<br />

werden weitgehend reduziert,<br />

da dieser Mischer restlos entleert.<br />

Die Chargengrößen betragen in der Regel<br />

von 300 bis 2000 l und bei Bedarf auch<br />

größer. Bei geringer Drehfrequenz mischt<br />

der Koneslid-Mischer sehr präzise und extrem<br />

schonend. Darüber hinaus ist der<br />

Mischvorgang besonders kurz. Die Bauart<br />

des Mischers gewährleistet bspw. auch,<br />

dass empfindliche Agglomerate aus dem<br />

Sprühturm, aus der Wirbelschichtgranulation<br />

oder aus der Vakuum-Gefriertrocknung<br />

erhalten bleiben.<br />

Bei Bedarf ist auch dieser Mischer vakuumfest.<br />

So kann während des Mischvorgangs<br />

der Luftsauerstoff aus der Porosität<br />

der Pulvermischung entfernt werden – und<br />

zwar durch Anlegen eines Vakuums. Die<br />

Sättigung erfolgt durch den Eintrag von geeignetem<br />

Inertgas. Die Entleerung geschieht<br />

entmischungsfrei in wenigen Sekunden.<br />

Riesel fähige Güter fließen restlos<br />

aus, sodass Cross-Kontaminationen ausgeschlossen<br />

sind.<br />

Fotos: Amixon, TwighlightArtPictures/stock.adobe.com<br />

Literaturhinweise: Wikipedia, www.teeverband.de<br />

www.amixon.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 19


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Scherarm bis<br />

scherintensiv<br />

Dissolver-Planetenrührwerke eignen sich für<br />

anspruchsvolle Mischaufgaben<br />

01<br />

Für die vielfältigen Anforderungen<br />

im Bereich der Rühr- und Misch-<br />

technik stehen unterschiedliche<br />

Bauarten von Rührwerken und<br />

Mischern zur Verfügung, die oft an<br />

spezielle Prozessbedingungen<br />

angepasst sind.<br />

Autor: Dr.-Ing. Ralf Wicke, Herbst Maschinenfabrik<br />

GmbH, Buxtehude<br />

Planetenrührwerke werden überwiegend<br />

für den Einsatz im hochviskosen Bereich<br />

eingesetzt. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Rührwerken läuft bei ihnen die Rührwelle<br />

auf einer Kreisbahn um und zusätzlich<br />

dreht sie sich dabei noch um die eigene<br />

Achse. Hierdurch wird erreicht, dass bei<br />

einem Umlauf der gesamte Inhalt des<br />

Mischbehälters erfasst wird. Zusätzlich<br />

sorgt ein Wandabstreifer dafür, dass Produkt<br />

von der Behälterwand in Richtung Behältermitte<br />

gefördert wird. Sollen gezielt Scheroder<br />

Normalkräfte auf das Mischgut ausgeübt<br />

werden, können zwei Mischwerkzeuge<br />

eingesetzt werden, die ineinander kämmen.<br />

Die Bewegung beider Rührwellen wird hierbei<br />

durch einen Antriebsmotor realisiert.<br />

Mit zwei Antrieben arbeitet dagegen ein<br />

Dissolver-Planetenrührwerk. In der Standardausführung<br />

sorgt ein Motor für die<br />

Drehbewegung des Gehäuses vom Planetengetriebe<br />

und gleichzeitig für die Rotation<br />

des langsam laufenden Planetenrührwerkzeugs.<br />

Außerdem wird der am<br />

Getriebe gehäuse befestigte Wandabstreifer<br />

mit bewegt; möglich ist aber auch ein zusätzlicher<br />

Antrieb, der eine unabhängige<br />

Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit<br />

und Drehrichtung des Planetengetriebes<br />

ermöglicht.<br />

Der zweite Hauptmotor treibt einen<br />

Schnellläufer an; häufig ist dies eine Rührwelle<br />

mit einer oder mehreren Dissolverscheiben.<br />

Anders als bei einem herkömmlichen<br />

Dissolverrührwerk läuft die Dissolverrührwelle<br />

ebenfalls auf einer Kreisbahn um,<br />

da sie gegenüber dem Planetenrührwerkzeug<br />

positioniert ist.<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


Vielfältige Möglichkeiten<br />

Das Gefährliche am Risiko<br />

ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />

wie man mit ihm umgeht.<br />

Durch die Möglichkeit, Planetenrührwerkzeug und Dissolver völlig<br />

unabhängig voneinander in ihren Drehzahlen einstellen zu<br />

können, gibt es vielfältige Einsatzgebiete. Oft verändert sich im<br />

Laufe eines Prozesses die Viskosität; dann lässt sich mit dieser<br />

Technologie eine optimale Prozessführung realisieren und die<br />

Verwendung von zwei unabhängigen Maschinen wird überflüssig.<br />

Das spart Zeit durch entfallende Umfüll- und Reinigungsarbeiten.<br />

Muss z. B. am Prozessanfang ein Pulver in einer niedrigviskosen<br />

Flüssigkeit möglichst klumpenfrei dispergiert werden, kann<br />

der Dissolver stationär in einer „Dosierposi tion“ betrieben werden.<br />

Erst nachdem das Pulver komplett dispergiert ist, schaltet<br />

man den Planetenantrieb zu und die Drehbewegung der Mischorgane<br />

und des Wandabstreifers beginnt.<br />

Sollten im weiteren Prozessverlauf hohe Scherkräfte unerwünscht<br />

sein, schaltet man den Dissolverantrieb einfach ab. Somit<br />

kann mit einem Dissolver-Planetenrührwerk sowohl scherarm<br />

und produktschonend als auch bewusst scher intensiv gearbeitet<br />

werden. Die Maschinen gibt es sowohl für den Laborbereich<br />

mit Behältergrößen ab ca. 2 l als auch für die Produktion mit<br />

Volumina über 20 000 l.<br />

Natürlich können auch andere Schnellläufer in Kombination<br />

mit dem Dissolver oder anstelle des Dissolvers eingesetzt werden;<br />

hier ist vor allem der Schrägblattrührer zu nennen. Der<br />

Mischprozess kann unter Umgebungsbedingungen, Vakuum<br />

oder auch Überdruck verlaufen. Bei Bedarf kann der Mischbehälter<br />

aktiv geheizt und/oder gekühlt werden; somit sind auch<br />

Trocknungsvorgänge möglich. Auch für Prozesse, die im Ex-Bereich<br />

ablaufen, können die Maschinen ausgelegt werden.<br />

Fotos: Herbst Maschinenfabrik<br />

www.herbst-mischtechnik.de<br />

01 Dissolver-<br />

Planetenrührwerk<br />

von unten<br />

02<br />

Vakuum-Dissolver-<br />

Planetenrührwerk<br />

Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />

Brände erkennen<br />

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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Ganzheitliches Konzept<br />

Explosionsschutz bei der Verarbeitung von brennbaren Schüttgütern<br />

Beim Thema Explosionsschutz in<br />

der Schüttgutverarbeitung gilt:<br />

Jedes Anlagenelement muss für<br />

sich betrachtet werden. Aber<br />

nur in Kombination mit einer<br />

ganzheitlichen Betrachtung der<br />

Anlage entsteht ein sicheres und<br />

wirtschaftliches Gesamtkonzept.<br />

Vom LKW oder Güterwagon wird das jeweilige<br />

Schüttgut meist in Schüttgossen<br />

überführt. Gerade bei Befülleinrichtungen<br />

von brennbaren Stäuben ist es oftmals ausreichend,<br />

Maßnahmen des vorbeugenden Explosionsschutzes<br />

anzuwenden. Dabei nimmt<br />

die „Vermeidung wirksamer Zündquellen“ eine<br />

vorrangige Stellung ein. Ferner schützen<br />

Erdungsüberwachungssysteme vor Funkenentladungen.<br />

Eine sorgfältige Arbeitsweise des<br />

Personals sowie entsprechende Schulungen<br />

sind erforderlich. Zudem sollten Vereinbarungen<br />

mit den Lieferanten zur Sicherstellung<br />

der glimmnestfreien Anlieferung des<br />

Rohmaterials getroffen werden.<br />

In Förderanlagen beispielsweise erfordern<br />

unterschiedliche Bauformen abgestimmte<br />

Explosionschutzkonzepte. Es gibt<br />

Maßnahmen, die Explosionen in Förderern<br />

vermeiden, ohne Schutzeinrichtungen zu<br />

installieren. Dazu zählen begrenzte Fördergeschwindigkeiten,<br />

geeignete Materialpaarungen<br />

und zündsicherheitskonforme Auslegungen.<br />

Offene Bandförderer sind relativ<br />

unkritisch. Das Material wird nicht aufgewirbelt<br />

und hat keinen Kontakt zu heißen<br />

Oberflächen. Ganz im Gegenteil zu Trogketten-<br />

und Schneckenförderern: In Abhängigkeit<br />

von der Feinheit, der Feuchte<br />

und der Staubungsneigung des Schüttguts,<br />

dem Förderprinzip und der Fördergeschwindigkeit<br />

sowie der angeschlossenen<br />

Anlagenteile kann ein konstruktiver Explosionsschutz<br />

über Druckentlastung notwendig<br />

sein. Damit sich Explosionen, die in angrenzenden<br />

Anlagenteilen entstehen, nicht<br />

über angeschlossene Förderer verbreiten,<br />

werden Atex-geprüfte Löschmittelsperren,<br />

Quenchventile oder Rückschlagklappen<br />

eingesetzt.<br />

Kombiniertes Schutzsystem für<br />

Elevatoren<br />

Elevatoren stellen eine besondere Gefahrenquelle<br />

dar, da sie funktions- und bauartbedingt<br />

die Voraussetzungen für eine Explosion<br />

begünstigen. Zudem können sich bei<br />

ungeschützten Elevatoren Druckwellen und<br />

Flammen über mehrere Etagen ausbreiten<br />

und dort einen erheblichen Schaden verursachen.<br />

Die Firma Rembe hat auf Basis der<br />

VDI-Richtlinie ein ganzheitliches Schutzsystem<br />

für Elevatoren ent wickelt: ElevatorEX.<br />

Es kombiniert Vorteile der konventionellen<br />

Explosionsdruckentlastung mit den Technologien<br />

der flammenlosen Druckentlastung<br />

und der Ex plosionsunterdrückung.<br />

Autor: Dr.-Ing. Johannes Lottermann, Chief<br />

Business Development Officer Explosion Safety,<br />

REMBE GmbH Safety + Control, Brilon<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

01<br />

02<br />

01 Der Q-Ball E – flammenlose Druckentlastung<br />

für Elevatoren<br />

02 Flammenlose Druckentlastung Q-Box<br />

(links) und Q-Rohr (rechts)<br />

03 Explosionsdruckentlastung mit und ohne<br />

Aufsatzmodul für Berstscheiben (Targo-Vent)<br />

Die besondere Herausforderung bei Elevatoren<br />

besteht darin, dass die angebrachten<br />

Schutzeinrichtungen möglichst leicht sein<br />

und gleichzeitig höchste Entlastungseffektivitäten<br />

realisiert werden müssen.<br />

Der Q-Ball E ist ein Beispiel für eine flammenlose<br />

Druckentlastung, die speziell für<br />

Elevatoren entwickelt wurde. Das verarbeitete<br />

Spezial-Mesch-Gewebe kühlt Flammen<br />

effizient ab, sodass weder Flammen noch<br />

Druck austreten. Die für eine Explosion typische<br />

Druckerhöhung und Lärmbelästigung<br />

im Innenraum wird auf ein kaum<br />

wahrnehmbares Minimum reduziert, sodass<br />

der Schutz von Mensch und Maschine<br />

gewährleistet ist.<br />

Erhöhte Gefahr in Silos<br />

und Sieben<br />

In Silos besteht eine erhöhte Zündgefahr<br />

durch Zündquelleneintrag aus vorgelagerten<br />

Anlagenteilen. Aus diesem Grund müssen<br />

Silos konstruktiv geschützt werden.<br />

Im Außenbereich stehende Silos werden<br />

grundsätzlich mit Berstscheiben entlastet.<br />

In Innenräumen werden die Q-Box oder<br />

das Q-Rohr für eine flammenlose Druckentlastung<br />

installiert. Je nach Art des Schüttguts<br />

können auch vorbeugende Maßnahmen<br />

ergriffen werden, beispielsweise die<br />

Installation von Funkendetektoren in Kombination<br />

mit Funkenlöschanlagen oder<br />

Quenchventilen.<br />

Siebe können in Kombination mit vorgeschalteten<br />

Trocknern, z. B. Sprühtrocknern,<br />

Trommeltrocknern oder Stromtrocknern,<br />

sehr gefährlich werden. Glimmnester im<br />

Schüttgut, die in mechanischen Förderern<br />

„überleben“ und dort nicht zünden, werden<br />

möglicherweise spätestens hier durch<br />

Rotationsbewegungen aufgebrochen und<br />

können eine Explosion auslösen. Konstruktiver<br />

Explosionsschutz ist daher erforderlich,<br />

aber in Gebäuden nicht einfach umzusetzen.<br />

Die Lösung: meist individuelle, vibrationstechnisch<br />

entkoppelte Systeme auf Basis<br />

flammenloser Druckentlastung.<br />

Staub in Mühlen und<br />

Filteranlagen<br />

Staub, ein geschlossener Behälter, wirksame<br />

Zündquellen durch metallische, schnell aufeinanderschlagende<br />

Bauteile und Sauerstoff –<br />

eine Mühle bietet „beste“ Voraussetzungen<br />

für Staubexplosionen. Für Anlagenbetreiber<br />

bedeutet dies, dass selbst bei einer druckfesten<br />

Bauweise der Mühle ein konstruktiver<br />

Explosionsschutz notwendig ist. Ober- und<br />

unterhalb der Mühle sollte in jedem Fall eine<br />

Entkopplung angebracht werden, um andere<br />

Anlagenteile zu schützen. Für die Ansaugöffnung<br />

der Mühle ist das Q-Rohr LF konzipiert.<br />

Es ist eine Variante der flammenlosen<br />

Druckentlastung Q-Rohr, bei der unter anderem<br />

die sonst enthaltene Berstscheibe<br />

fehlt. So kann die Mühle im Normalbetrieb<br />

Luft ansaugen, die problemlos durch den<br />

03<br />

Edelstahl-Mesch-Filter geführt wird. Ereignet<br />

sich eine Explosion, schützt dieser Edelstahl-Mesch-Filter<br />

die Umgebung vor den<br />

Explosionsauswirkungen.<br />

Neben abgesaugtem Staub aus anderen<br />

Anlagenteilen können auch Funken oder<br />

Glutnester in die Filteranlage eingetragen<br />

werden. Besonders kritisch wird es, wenn<br />

die Filterelemente abgereinigt werden. Der<br />

sehr feine Staub verteilt sich im Filter und<br />

kann – bei vorhandener Zündquelle – eine<br />

Explosion auslösen. Filter in Innenräumen<br />

werden daher mit flammenloser Druckentlastung,<br />

Filter im Außenbereich mit Berstscheiben<br />

geschützt. Sollten sich Fahr- oder<br />

Verkehrswege im Bereich der Explosionsdruckentlastung<br />

befinden, kommen Aufsatzmodule<br />

für Berstscheiben wie das Targo-<br />

Vent zum Einsatz. Das Targo-Vent begrenzt<br />

den Öffnungswinkel der Berstscheibe und<br />

lenkt Explosionsdruck, Flammen und Hitze<br />

in nicht kritische Bereiche. Auf diese Art ist<br />

eine Reduzierung von Sicherheitsbereichen<br />

möglich.<br />

Fotos: Rembe<br />

www.rembe.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 23


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Zertifizierte Lösung<br />

Brandschutz für Bandtrockner<br />

Die Beliebtheit von Bandtrocknern<br />

in der industriellen Anwendung ist<br />

in den vergangenen Jahren stark<br />

gestiegen, da der Trocknungsprozess<br />

über Bandtrockner einige<br />

Vorteile gegenüber anderen<br />

Trocknungsprozessen mit sich<br />

bringt. Allerdings ist auch die<br />

Anzahl der Brandereignisse merklich<br />

nach oben gegangen, weshalb nun<br />

verstärkt das Thema Brandschutz in<br />

den Vordergrund rückt.<br />

Autor: René Schwertfeger, Vertriebsleiter,<br />

T&B Electronic GmbH, Alfeld<br />

Das Brandrisiko in Bandtrocknern ist<br />

aufgrund verschiedenster ungünstiger<br />

Faktoren immens hoch. Zum einen sind<br />

die relativ hohen Trocknungstemperaturen,<br />

die zunehmende Trockenheit des<br />

Materials und ein hoher Staubanteil als<br />

Brandtreiber zu nennen. Zum anderen ist<br />

auch der hohe Materialanteil in solchen<br />

Anlagen nicht zu unterschätzen, weshalb<br />

die Brandlast als sehr hoch einzuschätzen<br />

ist. Wenn nun im Prozess Funken, die z. B.<br />

durch vorgelagerte Prozesse in den<br />

Bandtrockner eingetragen werden, oder<br />

heiße Materialschichten, die bei Ablagerungen<br />

im Trockner entstehen, zu Glutnestern<br />

führen, ist mit einer sehr schnellen<br />

Brandausbreitung zu rechnen.<br />

Der Brandschutz ist in der Vergangenheit<br />

durch unterschiedlichste Maßnahmen<br />

realisiert worden. Unter anderem wurden<br />

z. B. Sprinkleranlagen zum Schutz von<br />

Bandtrocknern eingesetzt. Doch zum<br />

Schutz von eingehausten Objekten sind<br />

Sprinkleranlagen nur bedingt geeignet,<br />

denn: Bei einem Brand im Trockner löst ein<br />

Sprinkler aus und löscht lokal den Brand.<br />

Die benachbarten Sprinkler werden jedoch<br />

durch den Wassernebel dahingehend gekühlt,<br />

dass sie nicht mehr auslösen, obwohl<br />

sich der Brand höchstwahrscheinlich schon<br />

ausgebreitet hat. Eine Ausbreitung des<br />

Brandes, eine sogenanntes „Überlaufen der<br />

Sprinkler“, ist damit sehr wahrscheinlich.<br />

Alternativ bietet sich der Einsatz von Sprühwasserlöschanlagen<br />

an, die im Gegensatz<br />

zu Sprinkleranlagen ein offenes Düsennetz<br />

haben und im Auslösefall den Trockner<br />

flächendeckend mit einem feinen Wassersprühbild<br />

benetzen. Die Ansteuerung erfolgt<br />

hierbei pneumatisch über thermische<br />

Auslöseelemente oder elektrisch z. B. über<br />

Wärmemelder oder Flammenmelder. Elementar<br />

ist in jedem Fall der Einsatz von<br />

VdS-zertifizierten Anlagen, deren Löschwirkung<br />

durch mindestens zwei unabhängige<br />

Löschtests nachgewiesen worden ist.<br />

Sprühwasser- oder Funkenlöschanlagen?<br />

Beim Einsatz von Sprühwasserlöschanlagen<br />

gibt es nicht beherrschbare Randbedingungen,<br />

die trotz der Installation des<br />

Löschsystems zum Brand führen können.<br />

Zum einen kann ein Funkeneintrag, der<br />

durch vorgeschaltete Prozesse entsteht,<br />

nicht präventiv vermieden werden und zum<br />

anderen können Glutnester im Austragsbereich<br />

nicht frühzeitig detektiert werden,<br />

was eine schnelle Brandausbreitung im<br />

Inneren des Bandtrockners und eine Brandverschleppung<br />

in nachgeschaltete Bereiche<br />

zur Folge haben könnte.<br />

Bei Funkenlöschanlagen können durch<br />

den Einbau von hochsensiblen IR-Funkenmeldern<br />

im Eingabemodul Funken früh­<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

zeitig detektiert und punktuell abgelöscht<br />

werden, wodurch Zündpotenziale von vorgeschalteten<br />

Prozessen erst gar nicht in den<br />

Trocknungsprozess eingetragen werden<br />

können. Ergänzend hierzu können ebenfalls<br />

IR-Funkenmelder in die Abluftkanäle<br />

des Bandtrockners implementiert werden.<br />

Der hohen Ablufttemperatur wird mittels<br />

Lichtleitern vorgebeugt, wodurch die Funkenmelder<br />

auch in dieser rauen Umgebungsbedingung<br />

ohne Bedenken eingesetzt<br />

werden können. Hierdurch können<br />

kleinste Funken und heiße Partikel, die z. B.<br />

bei Schwelbränden entstehen, frühestmöglich<br />

detektiert werden.<br />

Um Brandverschleppungen in nachgeschaltete<br />

Anlagenbereiche vorzubeugen,<br />

werden im Ausgabemodul sogenannte<br />

Kombimelder installiert. Diese Melder<br />

verbinden die Eigenschaften von herkömmlichen<br />

Funkenmeldern sowie Glutnestmeldern<br />

und sind damit in der Lage,<br />

sowohl Funken als auch Glutnester zu<br />

detektieren. Im Falle einer Detektion<br />

werden auch im Ausgabemodul Löschautomatiken<br />

angesteuert, die punktuell<br />

das betroffene Material ablöschen. Die<br />

Besonderheit hier ist, dass sowohl unterhalb<br />

der Melder in Fallrichtung des Materials<br />

als auch oberhalb der Melder in<br />

Richtung des Trocknerbandes Löschautomatiken<br />

angesteuert werden.<br />

Da Bandtrockner im Unterdruck betrieben<br />

werden, hat sich der Einbau der Löschautomatiken<br />

oberhalb der Melder in der Praxis<br />

bewährt. Denn ohne diese Löschautomatiken<br />

ist es sehr wahrscheinlich, dass Funken<br />

oder heiße Partikel durch den Unterdruck<br />

im Bandtrockner wieder in Richtung des<br />

Bandes gesogen werden und hier verheerende<br />

Folgen mit sich bringen können. Weder<br />

die herkömmliche Sprühwasserlöschanlage<br />

noch die klassische Funkenlöschanlage<br />

stellen allerdings einen vollumfänglichen<br />

Brandschutz für Bandtrockner dar.<br />

Zertifizierte Kombination der<br />

zwei Systeme<br />

T&B hat die Vorteile beider Anlagen genutzt<br />

und diese gemeinsam mit dem VdS<br />

01 VdS-zertifiziertes Brandschutzkonzept für Bandtrockner: Hier dient die Sprühwasserlöschanlage<br />

zum flächendeckenden Brandschutz innerhalb des Bandtrockners und<br />

die Funkenlöschanlage zum präventiven Brandschutz und zur frühestmöglichen<br />

Ansteuerung der Löschanlage<br />

Sprühwasserlöschanlage<br />

Glimmnesterkennung<br />

Funkenerkennung<br />

Thermoelement<br />

Funkenlöschung<br />

im neuartigen Schutzkonzept zusammengeführt.<br />

Hierbei dient die Sprühwasserlöschanlage<br />

zum flächendeckenden<br />

Brandschutz innerhalb des Bandtrockners<br />

und die Funkenlöschanlage zum präventiven<br />

Brandschutz und zur frühestmöglichen<br />

Ansteuerung der Löschanlage. Hierzu<br />

wurde ein spezielles Ansteuerungskonzept<br />

entwickelt, das die Auslösung der Sprühwasserlöschanlage<br />

über die Funkenmelder<br />

bzw. Kombimelder im Eingabe- und Ausgabemodul<br />

sowie der Funkenmelder in<br />

den Absaugleitungen bewirkt. Dies ermöglicht<br />

die schnellst mögliche Auslösung der<br />

Sprühwasser löschanlage und minimiert<br />

die Schäden am Bandtrockner, wodurch<br />

aufwändige Maschinenstillstände reduziert<br />

werden können.<br />

Durch die VdS-Zertifizierung dieses<br />

Brandschutzkonzepts ist nun ein einheitlicher<br />

Standard geschaffen, der die größtmögliche<br />

Sicherheit sowie Maschinenverfügbarkeit<br />

gewährt und im Übrigen von<br />

Trocknungsanlage<br />

02 Kombimelder zur Detektion von Funken<br />

und Glutnestern<br />

jedem Sachversicherer akzeptiert wird. Aufwändige<br />

Abstimmungen und Ungewissheiten<br />

über die Akzeptanz des ausgeführten<br />

Brandschutzes für Bandtrockner gehören<br />

damit der Vergangenheit an.<br />

Fotos: T&B, Matze/stock.adobe.com<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 25


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Staubfreie<br />

Absackung<br />

Big-Bags mit Vakuum sicher<br />

und sauber befüllen<br />

Mit einem neuen Vakuum-System lassen sich feinste Pulver sicher und<br />

sauber in Big-Bags absacken. Ein interdisziplinäres Team hat dafür das<br />

Design der klassischen Anlage optimiert – von der Bedienung über die<br />

Einbindung in digitale Systeme bis hin zum Transport ist alles auf die<br />

Nutzung von Big-Bags ausgerichtet.<br />

Die Vorteile für die Vakuumabsackung<br />

von Pulvern mit geringem Schüttgutgewicht<br />

und hohem Lufthaltevermögen liegen<br />

ganz klar auf der Hand: Werden beispielsweise<br />

Industrieruß oder hochdisperse Kieselsäure<br />

auf herkömmlichem Weg abgesackt,<br />

kommt es in der Regel zu Staubverschmutzungen;<br />

nicht nur die Säcke, ganze Anlagen<br />

werden kontaminiert und müssen kostenintensiv<br />

gereinigt werden. Zudem können<br />

die Mitarbeiter gesundheitsschädlichen<br />

Stoffen ausgesetzt sein.<br />

Bei der neuen Vakuumabsackung VFIBC<br />

hingegen läuft die Absackung völlig staubfrei<br />

– also ohne Kontaminationen: Mit ­<br />

unter austretendes Produkt wird abgesaugt<br />

und danach wieder dem Absackvorgang zugeführt.<br />

Mehr noch: Die Vakuum-Technologie<br />

sorgt dafür, dass die Säcke nicht aufgeblasen,<br />

sondern bis zu 400 % verdichtet<br />

sind. Das spart bis zu 75 % der Lager- und<br />

Logistikkosten.<br />

Bisher war Velovac, das Vakuum-System<br />

von Greif-Velox für die Absackung feinster<br />

Pulver mit Korngrößen von weniger als<br />

200 µm und einem Schüttgewicht von 10–<br />

450 g/l nur für Ventilsäcke verfügbar. Immer<br />

mehr Kunden wünschten sich jedoch eine<br />

Anlage für Big-Bags (FIBCs), da der Trend<br />

dahin geht, dass Endkunden größere Mengen<br />

bzw. Gebinde abnehmen.<br />

Alle Bereiche verbessern<br />

Um dies zu erreichen, war es Greif-Velox<br />

besonders wichtig, ein aus allen Blickwinkeln<br />

optimiertes Produkt zu realisieren. Zu<br />

diesem Zweck wurde ein interdisziplinäres<br />

Team zusammengestellt, mit Experten aus<br />

den Bereichen Fertigung, Montage, Service,<br />

Sales, Projektmanagement und allen Engineering-Disziplinen:<br />

das sogenannte „DFX-<br />

Team“. Die Abkürzung steht für „Design for<br />

X“, wobei „X“ wiederum ein Platzhalter für<br />

die verschiedenen Bereiche ist, deren Design<br />

optimiert wird – z. B. „Design for Production“<br />

oder „Design for Service“.<br />

Die Entwicklung einer größeren Vakuum-<br />

Kammer für FIBCs und weiteren dazugehörigen<br />

Elementen ist allerdings allein schon<br />

aus Ingenieursperspektive sehr anspruchsvoll.<br />

„Bei der Vakuumtechnik ist das entscheidende<br />

Kriterium die Robustheit“, sagt<br />

Bernd Tillack, Chef der Anwendungs- und<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> bei Greif-Velox. Denn bei<br />

der Größe einer solchen Anlage wirken auf<br />

jeder Kammerhälfte beim Absackprozess<br />

Kräfte von ca. 30 t. „Das ist so, als würden<br />

zwei Schwerlasttransporter von jeder Seite<br />

dagegen drücken.“ Trotzdem hat das Team<br />

es geschafft, die Verformungen minimal zu<br />

halten, sodass sie keine Auswirkungen auf<br />

das Wägesystem haben, wodurch die Wiederholgenauigkeit<br />

gegeben ist.<br />

Autor: Dr. Alexander Mildner, Director of Research<br />

and Development, Greif-Velox Maschinenfabrik<br />

GmbH, Lübeck<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


Digitale Schnittstellen<br />

Eine Entwicklung kann immer nur<br />

so gut sein wie seine Schöpfer. Je<br />

effektiver die Anforderungen aller für<br />

eine Produktentwicklung wichtigen<br />

Perspektiven in eine Entwicklung<br />

einfließen, desto mehr Wert kann ein<br />

Produkt im Lebenszyklus erzeugen.<br />

Dr. Alexander Mildner<br />

„Bei der Entwicklung und Konstruktion des<br />

Vakuum-FIBC wurden der Entkopplung und<br />

Produktzuführung besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt“, sagt Alexander Boje aus<br />

dem Bereich Konstruktion & Projektmanagement<br />

bei Greif-Velox. „Denn nur durch<br />

eine statisch optimal ausgelegte Entkopplung<br />

des wiegenden vom fest stehenden<br />

Anlagenteil ist ein prozesssicheres und<br />

eichgenaues Abfüllen zu erreichen.“ Dabei<br />

wird bis ins Detail Wert auf Robustheit und<br />

Nachhaltigkeit gelegt: So ist bspw. die Produktzuführung<br />

des Vakuum-FIBC standardmäßig<br />

in verschleißfesten und chemikalienbeständigen<br />

Materialien gefertigt und mit einer<br />

Fluidisierung ausgestattet.<br />

Der Produktfluss in der Produktzuführung<br />

kann optimal über Sensoren überwacht<br />

werden. So ist es möglich, sämtliche<br />

erfasste Daten aufzuzeichnen, auszuwerten<br />

oder über offene Schnittstellen (OPC UA<br />

und MQTT) weiterzugeben, um wichtige<br />

Informationen zur Verbesserung der Instandhaltungsaktivitäten<br />

zu ermitteln oder<br />

sogar die Selbstoptimierung der Anlage<br />

mittels Machine Learning zu aktivieren.<br />

Somit ist die Anlage „Industrie-4.0“-fähig.<br />

Fehler vermeiden<br />

Auch die Bedienung ist so konzipiert, dass<br />

sie möglichst einfach und kaum anfällig<br />

für Fehler ist: So sind nicht nur die<br />

Kammer türen leicht zu öffnen. Auf<br />

Grundlage des Poka-Yoke-Prinzips, das<br />

technische Vorkehrungen zur Fehlervermeidung<br />

umfasst, ist<br />

das Schließen und Öffnen<br />

der Kammertüren<br />

nur über die Zwei-<br />

Hand Bedienung möglich,<br />

nachdem sichergestellt<br />

worden ist,<br />

dass der Schwenkbereich<br />

frei ist und die<br />

Tür-Spanner gelöst<br />

sind, damit ein Verletzungsrisiko<br />

ausgeschlossen<br />

werden<br />

kann. Darüber hinaus<br />

ist die technische Bedienungsoberfläche<br />

an der Station intuitiv<br />

und übersichtlich angelegt. Generell<br />

ist der Vakuum-FIBC modular konzipiert<br />

– das bedeutet, dass der Kunde, der<br />

eine manuelle Anlage kauft, auch später<br />

noch alle weiteren Automatisierungsstufen<br />

nachrüsten kann.<br />

Ein weiterer DFX-Fokus wurde auf eine<br />

einfache Wartung gelegt. So können Verschleißteile<br />

mit wenigen Handgriffen ausgetauscht<br />

werden – bspw. ist die Kammerdichtung<br />

werkzeuglos innerhalb von fünf<br />

Minuten auszutauschen. Das ermöglicht,<br />

die Total Cost of Ownership sehr gering zu<br />

halten.<br />

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Thema Additive Fertigung als<br />

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premium_vtk09<strong>2020</strong>/<br />

ADDITIVE FERTIGUNG<br />

BRAUCHT PULVERSPEZIALISTEN<br />

Die Powtech kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden – wir greifen ein Thema<br />

auf, das eine große Rolle auf der Messe gespielt hätte: die additive Fertigung.<br />

Diese Zukunftstechnologie, auch 3-D-Druck genannt, wird dem steigenden<br />

Bedarf nach individualisierten Produkten gerecht. Metallische, keramische und<br />

polymere Pulver dienen direkt oder eingebunden in Filamenten als<br />

Ausgangsmaterial für einen Großteil der additiven Fertigungsverfahren. Ihre<br />

Morphologie und stoffliche Zusammensetzung beeinflussen nicht nur die<br />

Verarbeitbarkeit während des Fertigungsprozesses, sondern maßgeblich<br />

die erzielbaren Bauteileigenschaften. Die Powtech-Aussteller sind auf<br />

Herstellung, Verarbeitung und Logistik von pulverförmigen<br />

Materialien spezialisiert, dieses Know-How der Pulverspezialisten<br />

wäre in Nürnberg geballt vor Ort gewesen. Um die Zeit bis zur<br />

nächsten Powtech im April 2022 zu überbrücken, haben wir das<br />

Thema auf den folgenden Seiten aufbereitet.<br />

Wenn Sie noch Fragen haben, stehen Ihnen die beteiligten Firmen<br />

sicher gerne für Gespräche zur Verfügung.<br />

Eva Linder, Chefredakteurin VERFAHRENSTECHNIK<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


Kontinuierlich mischen und dosieren<br />

Kennen Sie<br />

Ihr Risiko?<br />

Ihr Partner im Explosionsschutz<br />

Explosionsunterdrückung<br />

Explosionsdruckentlastung<br />

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Funkendetektion<br />

Mit dem TCM Turbokompaktmischer ist es möglich, bei<br />

minimalem Platzbedarf und hoher Dosiergenauigkeit bis<br />

zu vier Ströme kontinuierlich und vollautomatisch zu<br />

dosieren und zu mischen. In vielen Anwendungen steigt<br />

der Anspruch an Flexibilität in der Produktion, ohne aber<br />

Kompromisse bei Hygiene und Reinigbarkeit zu machen.<br />

Dies führt häufig zu komplexen Systemen, die äußerst<br />

zeitraubende und aufwändige Demontage und Reinigung<br />

verlangen. Der neue Kompaktmischer TCM von Gericke<br />

zielt genau auf solche Prozesse, wo anspruchsvolle<br />

Zuschlagstoffe wie Farben oder Aromen zugegeben werden. Durch die Zugabe End-of-Line müssen<br />

nur wenige Ausrüstungsteile gereinigt werden.<br />

Damit ist die Maschine auch für Produkte geeignet, die ein Null-Kreuzkontaminations-Handling von<br />

Allergenen garantieren müssen. Die vollständige Demontage ermöglicht eine einfache und schnelle<br />

Reinigung. Auch die Mischkammer ist abnehmbar. Die Ausfallzeit durch Reinigung reduziert sich<br />

dabei laut Hersteller um bis zu 90 %.<br />

Mit den kleinen Volumen ist die Rezepturgenauigkeit auch bei häufigem Start-Stopp-Betrieb gewährleistet,<br />

was in umfangreichen Versuchsreihen bestätigt wurde. Trotz der kompakten Baugröße sind<br />

Kapazitäten bis 20 000 l/h realisierbar. Der Mischprozess ist schnell und schonend, und der Einsatz<br />

direkt vor Abfüll- oder Extrusionslinien verhindert Entmischen.<br />

www.gerickegroup.com<br />

Schüttgüter leichter fördern<br />

Waren bisher die abrasiven Eigenschaften von Schüttgütern im Bereich der Umlenkrollen ein<br />

Problem, so löst eine aktuelle Entwicklung diese Anfälligkeiten für Störungen im Förderprozess. Ein<br />

übermäßiger Verschleiß, damit einhergehende Ausfälle sowie anfallende Reparaturkosten sollen sich<br />

mit der neuen Umlenkstation SFA60 für Förderanlagen<br />

weitgehend vermeiden lassen. Das Fördern grober, sperriger<br />

Partikel – aber auch von bruchgefährdeten Materialien –<br />

wird so nach Angaben des Herstellers wesentlich einfacher,<br />

die Standzeiten deutlich erhöht.<br />

War bisher eine Umlenkrolle im Gehäuse der Umlenkstation<br />

für Umlenkung und Weitertransport der Förderstrecke<br />

zuständig – mit allen genannten Problemen – so löst eine<br />

zweite Umlenkrolle in unmittelbarer Nachbarschaft darunter<br />

angeordnet die zuvor häufig auftretenden Störungen. Mit<br />

einem gewissen Höhen- und Seitenabstand zueinander ist die neue Rolle im unteren Gehäusebereich<br />

der Umlenkstation positioniert. Das Tram zieht in Aufwärtsbewegung vertikal von unten in das<br />

Gehäuse ein. Auf diesem Weg zur oberen Umlenkrolle fallen die Schüttgüter von den Mitnehmerscheiben<br />

des Förderseils (auch -kette) herab. Mit Abwärtslauf der Förderstrecke sowie Umlenkung<br />

über die untere Rolle und jetzt horizontalem Zug nimmt die Förderanlage die abgefallenen Materialien<br />

auf und führt sie seitlich aus dem Gehäuse heraus.<br />

www.wessjohann.com<br />

Robuste Hepa-Reinraumfiltration<br />

info.iep.de@hoerbiger.com<br />

www.IEPTechnologies.com<br />

Um den Anforderungen in den Bereichen der Reinraumfiltration<br />

gerecht zu werden, bietet Camfil mit dem Megalam EnerGuard eine<br />

Technologie, die den Filter im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Hepa-Filtern robuster, zuverlässiger und widerstandsfähiger gegen<br />

Beschädigungen macht. Leicht kam es bisher bei fehlerhaftem<br />

Handling/Einbau der Luftfilter zu Beschädigungen des Filtermediums.<br />

Durch das neue Filtermedium kann das System hier laut Hersteller mit<br />

einer Fehlerrate von 0 % bei der Installation und im Einsatz punkten.<br />

Zudem wird eine längere Lebensdauer und Beständigkeit bei<br />

optimaler Leistung garantiert. Der Filter hält den Druckabfall niedrig<br />

und gewährleistet einen langen Zeitraum für den Filterwechsel.<br />

www.camfil.com


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

Effiziente Biomassezerkleinerung<br />

BHS-Sonthofen hat eine neue, vollständig überarbeitete Version<br />

des Biogrinders auf den Markt gebracht. Die Maschine kommt bei<br />

der Biomasseaufbereitung zum Einsatz. Dort dient er vor allem<br />

der effizienten Biogaserzeugung und einer beschleunigten<br />

Produktion. Die nun mit einem Scheibenrotor und Edelstahlkomponenten<br />

ausgestatte Maschine zeichnet sich durch eine noch<br />

höhere Langlebigkeit und Flexibilität aus.<br />

Die jetzt verfügbare Neuversion bietet dem Anwender laut<br />

Hersteller vor allem im Hinblick auf eine höhere Langlebigkeit<br />

Vorteile. Der Rotor ist modular aufgebaut, das heißt, der bisherige,<br />

zweistufige Rotor wurde durch einen Scheibenrotor ersetzt. Jede<br />

Ebene kann in Abhängigkeit<br />

vom Verschleiß einzeln und<br />

flexibel getauscht werden.<br />

Der Grundkörper bleibt<br />

dabei über eine sehr lange<br />

Zeit erhalten.<br />

Auch die zweite Neuerung –<br />

die überwiegende Nutzung<br />

von Edelstahlkomponenten – fördert die Langlebigkeit der<br />

Maschine. Jetzt sind alle Bestandteile der Maschine, die mit dem<br />

Material direkt in Berührung kommen, aus Edelstahl. Das betrifft<br />

vor allem die inneren Auskleidungen, wie Rotor, Seitenwände<br />

oder Ein- und Auslauf. Der Edelstahl schließt die Korrosion aus –<br />

die Verschleißzeit verlängert sich erheblich.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

Kleine Feststoffmengen dosieren<br />

Mit den neuen Mess- und Dosierlöffeln von Bürkle lassen sich<br />

kleine Mengen Pulver, Granulate und Flüssigkeiten exakt<br />

abmessen. Das Inhaltsvolumen ist am Griff eingraviert. Zur<br />

präzisen Dosierung wird überschüssiges Medium an der<br />

Oberkante des Löffels einfach abgestreift. Mit der flachen Vorderkante<br />

des Messlöffels lässt sich Medium vom Behälterboden<br />

aufnehmen. Dies<br />

ermöglicht eine gute<br />

Restentleerung.<br />

Aufgrund seines<br />

flachen Bodens kann<br />

der Messlöffel gut<br />

abgelegt werden, ohne<br />

dass der Inhalt<br />

verschüttet wird.<br />

Die Mess- und Dosierlöffel<br />

aus weißem Polystyrol werden im Reinraum für den Einmalgebrauch<br />

produziert. Sie entsprechen höchsten Standards und<br />

eignen sich somit auch sehr gut für die Entnahme von Proben für<br />

die Qualitätskontrolle. Speziell für den Einsatz mit Lebensmitteln<br />

gibt es die Mess- und Dosierlöffel auch aus blauem Polystyrol<br />

sowie als detektierbare Version. Sie sind in der Großpackung zu<br />

100 Stück erhältlich oder auch in einem praktischen Set mit acht<br />

Größen. Optional lieferbar sind die Löffel einzeln verpackt und<br />

strahlensterilisiert.<br />

www.buerkle.de<br />

Wie sichEr, rEin und zuvErLässig<br />

ist ihre prozessluft in sensiblen<br />

bereichen Wirklich?<br />

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Vor allem bei sensiblen Gütern muss die pneumatische förderung absolut risikofrei sein. nur so<br />

bleiben reinheit und Qualität erhalten. Aber nicht nur die Verschmutzung des schüttguts,<br />

sondern auch eine kontamination des gesamten systems hätte fatale folgen. Vertrauen sie auf<br />

Aerzen Gebläse und Verdichter-Aggregate: ölfrei gemäß iso 8573-1 (Ölfreiheit klasse o), dazu<br />

äußerst robust und langlebig. Aerzen bietet ihnen für jede Anwendung das richtige produkt<br />

– drei technologien, maximal zuverlässig.<br />

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TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Kombinierte Dosiersteuerungen<br />

Das Steuermodul vereint Motorsteuerung, Regelung eines Dosiergeräts<br />

sowie dessen Peripheriekomponenten in einer kompakten<br />

Einheit und wird in der Regel direkt am Dosiergerät montiert. Das<br />

neu gestaltete KCM-III Steuermodul verfügt über neue Funktionen,<br />

darunter einen 5-Zoll-LCD-Bildschirm mit verbesserter<br />

Benutzeroberfläche, eine kontextsensitive Hilfe, ein Edelstahlgehäuse<br />

und eine integrierte Ethernet-Fähigkeit mit optionalem<br />

Wlan. Mit Ethernet (kabelgebunden oder drahtlos) kann auf das<br />

KCM-III über eine benutzerfreundliche<br />

Dosierer-Webseite mit einer voll<br />

umfänglichen Benutzerschnittstelle<br />

zugegriffen werden.<br />

Alle Motor-Einstell-, Diagnose- und<br />

Bedienerschnittstellenfunktionen sind<br />

in die Benutzeroberfläche integriert.<br />

Jedes Gerät enthält ein komplettes<br />

Softwarepaket zur Unterstützung einer<br />

Vielzahl von Anwendungsarten für sowohl Batch- als auch<br />

kontinuierliche Anwendungen, von Differenzial-Dosierwaagen<br />

über Dosierbandwaagen bis hin zu Smart Flow Meter. Die<br />

Steuerung ist für Atex 3D-Umgebungen ausgelegt und für explosionsgefährdete<br />

Bereiche der NEC-Klasse II Division 2 gelistet.<br />

Die Steuerung verfügt außerdem über eine leistungsstarke CPU<br />

mit erweitertem Speicher, um die Speicherung von mehr<br />

Protokoll- und Ereignisdateien sowie Rückverfolgungs- und<br />

Prozessdaten zu ermöglichen. Sieben Tage Nachverfolgbarkeit<br />

sind als Standard hinterlegt; eine erweiterte Nachverfolgbarkeit<br />

ist als Teil eines optionalen Software-Pakets erhältlich.<br />

www.coperion.com<br />

Zweistufige Filtration in einem Gehäuse<br />

Für Anwender, die eine Vorfiltration und Feinfiltration mit speziell<br />

abgestimmten Abscheideraten in einer Einheit vornehmen<br />

wollen, hat Eaton jetzt die Becodisc-Reihen BXS und BX3<br />

eingeführt. Die Filterzellen der neuen doppellagigen Tiefenfiltermodule<br />

bestehen aus zwei unterschiedlichen Tiefenfilterschichten,<br />

bei der die erste Schicht eine offenere Abscheiderate<br />

aufweist als die zweite. Gröbere Partikel werden somit in der<br />

oberen Filterschicht zurückgehalten und feinere in der unteren.<br />

Die Tiefenfiltermodule sind mit Durchmessern von 12" und 16"<br />

verfügbar. Die Module werden zusätzlich auch in einer verkürzten<br />

Version mit 185 mm Höhe<br />

angeboten; so lassen sich drei<br />

Tiefenfiltermodule der verkürzten<br />

Version in einem zweifach hohen<br />

Standardgehäuse anordnen.<br />

Die neue BXS-Reihe aus Kombinationen<br />

der Tiefenfilterschichten<br />

aus der Beco Standard- oder<br />

CPS-Reihe ermöglicht eine<br />

nahezu lückenlose Abstufung in einem Abscheidebereich von 30<br />

bis 0,1 µm, wodurch eine exakte Anpassung an die jeweilige<br />

Anforderung möglich wird.<br />

www.eaton.de<br />

Filtration in der Instandhaltung<br />

Elsässer Filtertechnik bietet nach eigenen Angaben ein Vollsortiment,<br />

wenn es um Filtrationslösungen für die industrielle<br />

Instandhaltung an Maschinen und Anlagen geht. Dazu gehören<br />

Luftfilter, Flüssigkeitsfilter, Vakuumfilter, Hydraulikfilter, Luftentölelemente,<br />

Erodierfilter, Druckluftfilter, Entstaubungsfilter, Filter<br />

für Ölnebelabsaugung sowie Klima- und Lüftungsfilter.<br />

www.filtertechnik.de<br />

Modulares Metallsuchsystem<br />

Maßgeschneiderte Komplettanlagen<br />

Sackaufgabe Geeignet für pneumatische<br />

Saug- oder Druckförderung mit Aspirationsfilter<br />

und Leersackverdichter.<br />

Made in Germany<br />

FÖRDERN DOSIEREN WIEGEN MISCHEN<br />

Die Mettler-Toledo GC Serie adressiert die Inspektion verpackter<br />

und unverpackter Food- und Non-Food-Produkte auf metallische<br />

Fremdkörper an Critical Control Points (CCP) und punktet laut<br />

Hersteller mit Flexibilität, Modularität und Zukunftssicherheit.<br />

Die Systeme sind gemäß der anwendungs- und kundenspezifischen<br />

Konformitäts- und Produktionsanforderungen<br />

variabel<br />

konfigurierbar.<br />

Die modulare Bauweise ermöglicht<br />

bei Bedarf die Aufrüstung und<br />

Erweiterung von einem System mit<br />

Stopp-Alarm auf ein System mit<br />

vollumfänglicher Due-Diligence-<br />

Funktionalität gemäß strengsten<br />

Branchenvorschriften und Anforderungen<br />

des Einzelhandels. Das modulare Gerätekonzept vereinfacht<br />

eine eventuelle Neukonfiguration und macht hierbei keine<br />

Schweiß-, Bohr- oder Schneidarbeiten erforderlich.<br />

Die offene Edelstahl-Rohrgestellkonstruktion bietet keine<br />

hygiene gefährdenden Angriffsflächen für Kontaminationen und<br />

erleichtert die Reinigung sowie den schnellen Austausch und<br />

Ausbau von Bandgurten oder weiteren Modulen.<br />

ABFÜLLEN<br />

LAGERN<br />

AUTOMATION<br />

EXPLOSIONS-<br />

SCHUTZ<br />

www.mt.com<br />

www.kitzmann-gruppe.de


Sicherung der Luftqualität<br />

Das Luftqualitätsmanagement von<br />

Freudenberg ist ein Komplettpaket, das aus<br />

einem umfassenden Filterprogramm sowie<br />

maßgeschneiderten Dienstleistungen und<br />

Analysen besteht. Experten identifizieren<br />

Optimierungspotenziale und geben detaillierte<br />

Empfehlungen zur Aufrechterhaltung<br />

und Verbesserung der Luftqualität.<br />

Die Serviceleistungen sind als Module<br />

erhältlich und daher höchst individuell<br />

kombinierbar. Im Bereich der industriellen Entstaubung werden<br />

Leckagetests und Arbeitsplatzanalysen sowie im Bereich Getränke<br />

und Lebensmittel Reinraumklassifizierung und Hygiene Monitoring<br />

sowie viele weitere Pakete angeboten. Diese modularen<br />

Servicelösungen können bei Viledon Filtercair miteinander<br />

kombiniert werden, um den individuellen Ansprüchen jedes<br />

Kunden und jeder Branche gerecht zu werden.<br />

www.freudenberg-filter.com<br />

Effizienter Vakuumförderer<br />

Der neue Piflow fc von Piab ist ein Vakuumförderer, der für die<br />

Vakuumförderung von Lebensmitteln, aber auch Chemikalien,<br />

die keine vollständig säurefeste Edelstahlausführung erfordern,<br />

geeignet ist. Wie alle Förderer von Piab ist auch dieser als<br />

vollständig eingehauste Einheit konstruiert, die den gefahrlosen<br />

Transport von toxischen und allergenen Pulvern ermöglicht, ohne<br />

die Gesundheit des Bedienpersonals zu gefährden oder<br />

Schadstoffe an die Umwelt abzugeben.<br />

Die Coax-Technologie gewährleistet eine möglichst energieeffiziente<br />

und kosteneffektive Erzeugung des Vakuums, das nur dann<br />

genutzt wird, wenn die Pumpe läuft. Die automatische Filterabreinigung<br />

sowie eine komplett hygienische Ausführung ermöglichen<br />

eine leichte Wartung und Säuberung.<br />

www.piab.com<br />

Totraumfreier Big-Bag-Entleertrichter<br />

Die J. Engelsmann AG bringt einen neuen Entleertrichter in<br />

Hygienic-Design-Ausführung auf den Markt, der aufgrund seiner<br />

totraumfreien Bauweise das zu entleerende Produkt vor Verunreinigungen<br />

schützt und besonders gründlich zu reinigen ist. Die<br />

glatten Oberflächen des Trichters sind einfach und rückstandsfrei<br />

reinigbar. Da der Trichter mit wenigen Handgriffen komplett<br />

demontiert werden kann, können Betreiber die Einzelteile bei<br />

Bedarf gründlich desinfizieren und wieder zusammensetzen.<br />

Um den zu entleerenden Big-Bag<br />

anzuschließen, muss ein Handhebel<br />

betätigt werden, der sich<br />

dank Gasdruckfedern ohne<br />

Kraftaufwand öffnen lässt.<br />

Anschließend können der Big-Bag-<br />

Auslauf mit dem Produktführungsrohr<br />

im Inneren des Trichters<br />

verbunden, der Big-Bag geöffnet und das Produkt entleert werden.<br />

Die dabei verdrängte, oftmals staubhaltige Luft entweicht über einen<br />

Zwischenraum zwischen Trichter und Führungsrohr nach oben, wo<br />

sie über einen Aspirationsstutzen abgesaugt werden kann.<br />

www.engelsmann.de<br />

Vertikal-Zweiwellenmischer<br />

Garantiert ideale Mischergebnisse für trockene, feuchte<br />

und suspendierte Güter<br />

✓<br />

✓<br />

✓<br />

✓<br />

✓<br />

Besonders schonendes Homogenisieren und intensives<br />

Desagglomerieren im selben Mischer einstellbar<br />

SinConvex ® + MultiPlane ® für besonders schonendes Mischen<br />

und exzellente Mischwirkung<br />

ComDisc ® (patentiert) realisiert sehr hohe Entleerungsgrade<br />

bis zu 99,99% und mehr.<br />

CleverCut ® -Inspektionstüren: praktisch totraumfrei, gas- und<br />

vakuumdicht<br />

Zur Verfahrenserprobung lädt amixon ® Sie ins hauseigene<br />

Werkstechnikum ein und sichert Ihnen vorab einen hohen<br />

Erkenntnisgewinn zu.<br />

✓ Alle Komponenten der amixon ® Mischer stammen aus Deutschland.<br />

Die Fertigung der Maschinen findet ausschließlich im<br />

amixon ® -Werk in Paderborn statt.<br />

Save the date! Messen 2021:<br />

Eurotier 09.-12. Februar 2021 Hannover<br />

amixon GmbH<br />

Paderborn, Deutschland<br />

sales@amixon.de<br />

www.amixon.de<br />

Interpack 25. Februar - 03. März 2021 Düsseldorf<br />

Solids 17.-18. März 2021 Dortmund<br />

Anuga FoodTec 23.-26. März 2021 Köln


TOP-THEMA I SCHÜTTGUTTECHNIK<br />

Prozessausrüstung und<br />

Produktionsliniengestaltung<br />

De Dietrich Process Systems<br />

unterstützt Unternehmen, die ihre<br />

Produktion von pharmazeutischen<br />

Wirkstoffen verlagern oder weiterentwickeln<br />

wollen. Zu den unterstützten<br />

Assets gehören Produktionsanlagen<br />

für die Reaktion, Destillation, Extraktion,<br />

Trennung, Filtration, Trocknung<br />

und Lagerung sowie den Pulvertransfer.<br />

Auch Containment-Ausrüstung,<br />

d. h. hermetische Einrichtungen,<br />

durch die der Kontakt der<br />

Ausrüstung mit dem Außenbereich<br />

verhindert wird, wie Glove-Boxen<br />

und Systeme zur Feststoffabfüllung, können geliefert werden. Alle<br />

Lösungen berücksichtigen laut eigenen Angaben strenge Herstellungsanforderungen<br />

und erfüllen die GMP-Anforderungen, die<br />

im pharmazeutischen Bereich gelten.<br />

Mit der neuen Anlagenpalette für den Pulvertransfer, die Feststoffabfüllung,<br />

Filtration und Trocknung unter Containment-<br />

Bedingungen ist der Schutz von Mitarbeitern und Produkten<br />

sichergestellt. Da der Kontakt zwischen dem Innen- und<br />

Außenbereich der Ausrüstung vermieden wird, ist das Bedienpersonal<br />

vor giftigen Produkten geschützt und das Risiko einer<br />

Kontamination der Produkte durch die Außenumgebung wird<br />

verhindert.<br />

www.dedietrich.com/de<br />

Folienschneider zerkleinert<br />

Endlosstreifen<br />

Mit seinen Folienschneidern FS 200 und FS 300 bietet Getecha<br />

Herstellern und Betreibern von Folienverarbeitungsanlagen zwei<br />

leistungsstarke Aggregate für die effiziente Zerkleinerung von<br />

Endlosstreifen aus dem Randbeschnitt. Die kompakten Einheiten<br />

lassen sich in den Gebläse- oder Absaugluftstrom integrieren und<br />

auch mit den Trichtermühlen der RotoSchneider-Familie<br />

kombinieren. Als Prozessstufe der<br />

Materialaufbereitung kommen sie<br />

sowohl bei der Verarbeitung von<br />

Kunststoff- und Aluminiumfolien<br />

zum Einsatz als auch in der Papier-,<br />

Vliesstoff- und Furniertechnik.<br />

Der FS 200 und der FS 300 sind so<br />

konzipiert, dass sie sich spannungsfrei<br />

mit zwei Kompensatoren direkt in<br />

die Rohrleitung einer Absauganlage<br />

einbauen lassen. Der Getecha FS 200<br />

ist ausgelegt für einen stündlichen<br />

Luftdurchsatz von 4 000 m³ und hat<br />

eine Einlauföffnung der Größe 205 × 160 mm. Der Durchmesser<br />

des Rotors bzw. des Schneidkreises beträgt 200 mm. Der etwas<br />

größer bauende FS 300 hat hingegen eine Einlauföffnung von<br />

256 × 230 mm, eine Antriebsleistung von 3,0 kW und einen<br />

Rotordurchmesser bzw. einen Schneidkreis von 300 mm. Dieser<br />

Folienschneider kommt meist für gröbere Anwendungen mit<br />

höheren Luftdurchsätzen von bis 6 000 m³ zum Einsatz.<br />

www.getecha.de<br />

Standardisierte Coater-Baureihe<br />

Mit der LC light series präsentiert Lödige Process Technology eine<br />

komplett neue Baureihe. Diese zeichnet sich durch ihre standardisierte<br />

Bauweise aus. Den geringeren Aufwand für Konstruktion,<br />

Engineering und Programmierung – gegenüber einer<br />

Customized-Lösung – gibt Lödige in Form eines um rund 40 %<br />

reduzierten Preises an seine<br />

Kunden weiter. Als weiterer Vorteil<br />

sind die Lieferzeiten für die<br />

Baureihe LC light series im<br />

Vergleich zu einer individuell<br />

konstruierten Sondermaschine<br />

spürbar kürzer.<br />

Die Maschinen sind in drei Größen<br />

verfügbar und auf einen klar<br />

definierten Funktionsumfang<br />

ausgelegt: Sie sind für alle<br />

Standard-Filmcoatingprozesse<br />

einsetzbar, d. h. sowohl für wässrige als auch für organische. Die<br />

rundum isolierten Coater erlauben dabei eine vollautomatische<br />

Produktion inklusive Rezepturverwaltung. Die Flüssigkeitszugabe<br />

erfolgt mit einem Manifold-System. Die Sprühraten werden über<br />

einen Massendurchflussmesser ermittelt.<br />

Der Düsarm, das technologische Herzstück des Coaters, wird vom<br />

deutschen Spezialhersteller Düsen-Schlick GmbH zugeliefert. Er<br />

ist schwenkbar, was den Zugang zur Trommel erleichtert und das<br />

Befüllen und Entleeren beschleunigt. Zudem sind die Maschinen<br />

standardmäßig mit einem WIP-System ausgestattet. Weitere<br />

Optionen sind auf einzelne Module der Lufttechnik, Atex-Ausführung<br />

und Qualifizierungsdokumentation begrenzt.<br />

www.loedige.de<br />

Klassierung von siebschwierigen Stoffen<br />

Neue Verwertungschancen<br />

bieten sich Recyclingunternehmen<br />

durch äußerst<br />

präzises Sieben und<br />

Aufbereiten von Wertstoffen.<br />

Hierbei soll die Siebmaschine<br />

vom Typ 3D Combi von<br />

Spaleck unterstützen. Bei der<br />

Klassierung von siebschwierigen,<br />

klebrigen und feuchten Materialien ermöglicht sie<br />

Recyclingunternehmen neue Verwertungsprodukte mit<br />

Siebschnitten von 0,2 bis 120 mm. Die neueste Entwicklung ist<br />

dabei das 3D Combi Kompost Sieb speziell für Biomasse.<br />

Diese Siebmaschine besteht aus einem Ober- und einem<br />

Unterdeck. Bei sehr feuchtem Material lassen sich Spannwellenkassetten<br />

im Oberdeck nutzen. Diese haben eine integrierte<br />

Spannwellensiebfläche und können vom Anwender einfach ins<br />

Oberdeck eingebaut werden. Ihr Einsatzzweck ist die vorgeschaltete<br />

Siebung des Feinanteils, sodass im weiteren Siebprozess auf<br />

dem Oberdeck feuchtes, klebriges und mitunter verunreinigendes<br />

Siebmaterial bereits abgesiebt ist. Die nachgelagerten 3D Siebbeläge<br />

des Oberdecks verhindern dann den Einschuss von<br />

Fehlkornlanganteilen ins Unterdeck. Das heißt, Langteile wie<br />

Stöcker, Strauchteile etc. werden sicher und vollständig über das<br />

Oberdeck abtransportiert. Im Sommer, bei zum Teil sehr<br />

trockenen Materialien, können die Spannwellenkassetten dann<br />

durch 3D Siebbeläge ersetzt werden. Im Unterdeck findet<br />

anschließend die Absiebung des Mittelkorns und der für Kompostierer<br />

wertvollen organischen Feinanteile statt.<br />

www.spaleck.de<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHÜTTGUTTECHNIK I TOP-THEMA<br />

Wie man Pulver effizient verarbeitet<br />

Dissolver oder traditionelle Rührwerke schaffen es nicht, pulverförmige<br />

Füllstoffe gleichmäßig zu benetzen, ohne dass sich<br />

Agglomerate oder Lufteinschlüsse bilden. Die Anlagen von Ystral<br />

werden präzise auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten,<br />

so der Hersteller. Die Lösung ist ein System, das Pulverpartikel<br />

sowohl in flüssigen als auch<br />

in zähfließenden Medien<br />

vollständig benetzt und<br />

optimal dispergiert. Dies<br />

schafft die Conti-TDS von<br />

Ystral. Sie wird etwa zur<br />

Herstellung aller lösemittelbasierten<br />

und wässrigen<br />

Coatingsuspensionen<br />

eingesetzt. Der Pulvereinzug<br />

erfolgt dabei über eine<br />

Sauglanze oder direkt ab dem Gebinde. Das Pulver kommt mit der<br />

Flüssigkeit erst in der Dispergierzone in Kontakt. Dort erfolgt die<br />

Dispergierung unter massiver Scherwirkung und Vakuum.<br />

Die Conti-TDS erzeugt ihre Saugwirkung direkt in der Flüssigkeit.<br />

Das bedeutet: Der Kontakt des Bedieners mit den Stoffen wird<br />

komplett vermieden. Nach dem Pulvereintrag wird der Pulvereinlass<br />

geschlossen. Die Conti-TDS kann dann als Inlinedispergiermaschine<br />

oder zur weiteren Entgasung benutzt werden. Die<br />

Installation kann sowohl an bestehenden Behältern oder in<br />

kompletten Anlagen erfolgen.<br />

www.ystral.de<br />

Schnelle Industriewaage<br />

Die neue Industriewaagen-Serie Puro von Minebea Intec zeichnet<br />

sich u. a. durch große Displays auf Vorder- und Rückseite mit<br />

LCD-Hintergrundbeleuchtung aus. Die Stabilisierung in<br />

Sekundenschnelle sorgt für sofortige Wägeergebnisse und die<br />

taktilen Knöpfe stellen laut Hersteller eine intuitive Bedienbarkeit<br />

sicher. Je nach Anforderungsprofil gibt es Modelle, die bspw. ein<br />

rückseitiges Display für die beidseitige Ablesbarkeit, eine<br />

Ampel-LED zur Kontrollverwiegung oder rutschfeste Standfüße<br />

für den Einsatz in schwierigen Umgebungen bieten. Modellübergreifend<br />

gibt es eine<br />

aufeinander abgestimmte<br />

Bedienoberfläche, die<br />

dem Nutzer die Handhabung<br />

erleichtert.<br />

Die Wägelösung besitzt<br />

einen austauschbaren<br />

Lithium-Ionen-Akku, der<br />

bis zu 500 h Betriebsdauer<br />

ermöglicht.<br />

Außerdem kann die Waage per USB C aufgeladen werden. Das<br />

Produkt eignet sich vor allem für den Einsatz zur Verwiegung,<br />

Stückzählung oder Qualitätskontrolle in der Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Chemie-Industrie. Dank dem optional erhältlichen<br />

Bluetooth- oder WLAN-Modul lassen sich die Puro-Modelle<br />

kabellos mit PCs oder Druckern verbinden und komplett<br />

standort unabhängig nutzen.<br />

www.minebea-intec.com<br />

LDT ETATRON<br />

Dosierpumpen und Zubehör<br />

Elektromagnetische<br />

und motorbetriebene<br />

Dosierpumpen<br />

Schlauchpumpen<br />

Mess-und Regelgeräte<br />

Dosiersysteme und<br />

Zubehör<br />

Typ eOne Plus<br />

• Dosierleistung 0 – 30 l/h, bei 0-20 bar<br />

• Proportionale Dosiersteuerung<br />

• Integrierte Steuerung für pH, Redox und<br />

Chlor (ppm)<br />

• Ansteuerung durch 0/4-20 mA<br />

• PT100 Temperatureingang<br />

• Leermeldealarm, Zeitschaltuhr, u.v.m<br />

• 100-250V AC, 50/60 Hz<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 39


Schneller Service<br />

Industriegetriebe sichert Brötchenproduktion<br />

Bei einem Backwarenproduzenten<br />

fiel das Getriebe einer funktionsnotwendigen<br />

Spulentrommel aus,<br />

die so schnell wie möglich wieder in<br />

Betrieb genommen werden musste.<br />

Das Unternehmen wandte sich an<br />

einen nahege legenen Getriebehersteller,<br />

der in kürzester Zeit<br />

aushelfen konnte. Das neue<br />

Getriebe ist mit einer speziell<br />

konstruierten und gefertigten<br />

Welle ausgestattet und wurde für<br />

Heavy-Duty-Anwendungen<br />

konzipiert.<br />

Autor: Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Seit vielen Jahren produziert Fine Lady<br />

Bakeries in Oxfordshire eine breite Palette<br />

an Backwaren. Die Osterzeit führte zu einem<br />

deutlichen Produktionsanstieg, deshalb<br />

musste schnellstmöglich das ausgefallende<br />

Getriebe im Gärschrank ausgetauscht werden.<br />

„Aufgrund der Dringlichkeit wurde<br />

entschieden, den Getriebeausfall kurzfristig<br />

zu beheben, um die Produktion wieder aufnehmen<br />

zu können; allerdings war eine<br />

langfristige Lösung unbedingt erforderlich“,<br />

erklärt Paul Martin, zuständig für das UK<br />

Vertriebs- und Endkundenmanagement bei<br />

Nord Gear Ltd. „Wir befinden uns nur<br />

30 Minuten vom Fine Lady Standort in Banbury<br />

entfernt. Einer unserer Techniker fuhr<br />

direkt dorthin, um das defekte Getriebe zu<br />

identifizieren. Es stellte sich heraus, dass es<br />

sich dabei um das Getriebe eines Mitbewerbers<br />

handelte, das seit einigen Jahren nicht<br />

mehr produziert wird.“<br />

Der Techniker begann, wesentliche Abmessungen<br />

wie Wellengröße und -länge sowie<br />

die Einbaulage des Getriebes am Gärschrank<br />

zu erfassen. Bei Gesprächen mit<br />

dem Ingenieurteam von Fine Lady wurde<br />

klar, dass – obwohl das Einbaudesign bis<br />

zu einem gewissen Grad flexibel war (da<br />

der Einbaurahmen umgearbeitet werden<br />

konnte) – die Wellengröße und -länge des<br />

Die Industriegetriebe sind speziell für Heavy-Duty-<br />

Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />

Originalgetriebes beibehalten werden<br />

mussten, um den Abmessungen der Antriebskupplung<br />

zu entsprechen.<br />

Robust und leistungsstark<br />

„Bei der Auswahl des neuen Getriebes haben<br />

wir auf das maximale Antriebsdrehmoment<br />

des vorhandenen Systems geachtet, das<br />

25 000 Nm bei einer Antriebsdrehzahl von<br />

1 min -1 betrug“, so Martin. „Dabei mussten<br />

wir auch berücksichtigen, dass das von uns<br />

ausgewählte Getriebe der Axiallast des Umlaufförderers<br />

standhält, der als Teil der Konstruktion<br />

auf dem Getriebe auflag.“<br />

Nachdem die Axiallast berechnet war, entschied<br />

sich Nord für ein Getriebe aus seiner<br />

Industriegetriebe-Serie Maxxdrive. Zum Ein-<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

satz kommt ein Getriebe der Baugröße 8 mit<br />

einem Nenndrehmoment von 31 000 Nm und<br />

einer axialen Vorschubkraft von 140 000 N.<br />

Die Industriegetriebe sind speziell für Heavy-<br />

Duty-Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />

und bieten hohe Antriebsdrehmomente von<br />

15 000 bis 25 000 Nm bei geräuscharmem<br />

Lauf und langer Lebensdauer. Diese Getriebe<br />

sind sowohl in Stirnrad- als auch in Kegelradausführung<br />

erhältlich und verfügen über<br />

hochwertige, reibungsarme Lager und ein<br />

verwindungsarmes einteiliges Gehäuse.<br />

Schnell reagiert<br />

„Das Problem bestand darin, dass die Lieferzeiten<br />

für große, kundenspezifische Getriebe<br />

von vier Wochen für ein Standard- bis<br />

hin zu 16 Wochen für ein komplexeres Getriebe<br />

schwanken können“, erläutert Paul<br />

Martin. „Darüber hinaus benötigte dieses<br />

Getriebe eine Sonderwelle, die am Stammsitz<br />

in Deutschland spezifiziert und konzipiert<br />

werden musste. Doch unser Team<br />

hat alle Register gezogen. Innerhalb von<br />

24 Stunden stand das Design, und dem Kunden<br />

konnte zusammen mit der Bauzeichnung<br />

ein Angebot unterbreitet werden. Für<br />

ein Getriebe mit Sonderwelle beträgt die<br />

Lieferzeit üblicherweise zwölf Wochen; doch<br />

Die Industriegetriebe wurden speziell für Heavy-Duty-Anwendungen wie Mischer konzipiert<br />

angesichts der Dringlichkeit der Situation<br />

bei Fine Lady konnten wir diesen Zeitraum<br />

auf unter sechs Wochen reduzieren.“<br />

Keith Holloway, technischer Einkäufer bei<br />

Fine Lady Bakery Ltd, sagt: „Aus Erfahrung<br />

wussten wir, dass aufgrund des Getriebeausfalls<br />

und seines Alters schnelle Hilfe nötig<br />

war. Wir haben die Ingenieure von Nord kontaktiert,<br />

die schnell auf unsere Notlage reagiert<br />

haben. Das Getriebe wurde innerhalb<br />

kürzester Zeit identifiziert und vermessen,<br />

und es wurden zwei Getriebe bestellt, die<br />

nach ein paar Rahmenmodifikationen am<br />

Gerät montiert wurden.“ Nachdem die notwendigen<br />

Änderungen am bestehenden Einbaurahmen<br />

vorgenommen worden sind, ist<br />

das Getriebe jetzt in Betrieb und stellt die<br />

hohe Produktivität des Unternehmens sicher.<br />

Fotos: Nord, travelguide/stocke.adobe.com<br />

www.nord.com<br />

Für Ihre Sicherheit,<br />

auch unter Druck<br />

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» DGRL und EN 13445 konform<br />

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» Oberflächen unempfindlich gegenüber Staub und Schmutz<br />

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» Hochwertige TPE-Membranen sorgen für extrem schnelle Öffnungs- und Schließzeiten<br />

» Anzahl der Ventile individuell konfigurierbar<br />

Für weitere Informationen schicken Sie bitte eine Email an buschjost@imi-precision.com.<br />

Incorporating


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Sicherheit bei Wasserstoff-Anwendungen<br />

Neben wasserstofftauglichen Spezialkugelhähnen und Bohrlochköpfen<br />

bietet ein Armaturenhersteller jetzt auch Materialeignungs-<br />

und Dichtheitstests für Wasserstoff (H₂) an. Durch<br />

zuverlässige Absperrarmaturen, die richtige Auswahl von<br />

Werkstoffen sowie standardisierte<br />

Druckprüfungen können Anwender die<br />

Betriebssicherheit in den Einsatzbereichen<br />

von Wasserstoff erhöhen. Die langlebigen<br />

Hartmann-Spezialkugelhähne verfügen<br />

über ein rein metallisches Dichtsystem und<br />

sind auch bei Drücken bis 690 bar gasdicht.<br />

Sonderausführungen sind auch für<br />

Temperaturen bis 550 °C erhältlich. Eine<br />

zusätzliche Sicherheit bietet die Option mit<br />

zwei Barrieren in Druckrichtung (DIB). Für<br />

alle Komponenten, die mit Wasserstoff in Berührung kommen,<br />

bietet Hartmann standardisierte Materialeignungsprüfungen an.<br />

Hierbei werden die metallischen Werkstoffe auf ihre Resistenz<br />

gegenüber Wasserstoffversprödung und damit auf ihre Einsatzfähigkeit<br />

für Wasserstoff beurteilt. Zudem gibt<br />

ein umfassender Drucktest mit Wasserstoff<br />

Sicherheit, dass die Grenzwerte für die<br />

Dichtigkeit nach außen eingehalten und<br />

somit flüchtige Emissionen minimiert<br />

werden. Durch diese fachgerechten<br />

Prüfungen lassen sich auch Bestandsarmaturen<br />

von Hartmann und anderen Herstellern<br />

aufwerten.<br />

www.hartmann-valves.com<br />

Integriertes Motor-Umrichterpaket<br />

Die ABB-Produktreihe Baldor-Reliance EC Titanium kombiniert<br />

die „Ferrite Assisted Synchronous Reluctance“ Technologie<br />

(FASR) mit Magnetwerkstoffen ohne Seltene Erden. Auf diese<br />

Weise werden die Effizienzanforderungen der IE5-Norm nicht nur<br />

erfüllt, sondern sogar übertroffen. EC Titanium eignet sich für<br />

Anwendungen mit konstantem und variablem Drehmoment. Der<br />

große Vorteil besteht darin, dass bei jeder Geschwindigkeit die<br />

hohe Effizienz beibehalten<br />

wird; auch oberhalb der<br />

Grunddrehzahl.<br />

EC Titanium-Motoren<br />

weisen einen Leistungsfaktor<br />

nahe Eins auf und<br />

ermöglichen somit den<br />

Einsatz kleinstmöglicher<br />

Antriebe. Baugröße und<br />

Gewicht des integrierten<br />

Systems werden dadurch<br />

reduziert. Darüber hinaus ist die integrierte Antriebslösung so<br />

konzipiert, dass für die Motorsteuerung wenig Platz benötigt wird.<br />

Außerdem wird der Frequenzumrichter auf dem Motor oder an<br />

der entgegengesetzten Antriebsseite montiert, wodurch die<br />

Verdrahtungskosten gesenkt werden. Die verfügbare Nennleistung<br />

liegt beim Motor ohne integrierten Umrichter bei 0,75–15 kW,<br />

beim integrierten Motor mit oben angebrachten Umrichter bei<br />

0,75–7,5 kW und beim axial befestigten Umrichter bei 0,75–5,5 kW.<br />

www.abb.de<br />

Fernwartung und Visualisierungs-App<br />

Die Lewa GmbH will als Spezialist für Pumpen- und Dosiersysteme<br />

mit zwei unabhängigen Lösungen aus dem Bereich<br />

Augmented Reality gängigen Praxisproblemen begegnen. Das<br />

Unternehmen entwickelte eine App, mit der die Prozess-<br />

Membranpumpe Ecoflow virtuell und frei skalierbar auf einem<br />

iPad präsentiert und<br />

Störungen simuliert werden<br />

können. Dadurch erübrigt<br />

sich ein physisches<br />

Vorführmodell bspw. auf<br />

Messen und technisches<br />

Personal beim Kunden<br />

kann effektiver geschult<br />

werden.<br />

Außerdem bietet Lewa seit<br />

2018 eine Augmented-Reality-Datenbrille zur Fernwartung und<br />

Erstdiagnose von Betriebsstörungen an. Durch den Einsatz der<br />

„Smart Glasses“ kann ein Service-Techniker zugeschaltet werden,<br />

um den Mitarbeiter vor Ort bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten<br />

zu unterstützen. Damit entfällt bei kleineren Problemen der<br />

Service-Besuch des Technikers vor Ort und die Ausfallzeit des<br />

Aggregats reduziert sich signifikant. Die Datenbrille ist speziell für<br />

den Industrieeinsatz konzipiert: Sie ist für den Atex-Bereich<br />

zertifiziert, lässt sich per Sprachsteuerung bedienen („handsfree“)<br />

und ermöglicht dem Träger trotz Brille ein vollständiges<br />

Sichtfeld auf seine Umgebung.<br />

www.lewa.de<br />

Antriebe werden intelligent<br />

Mit TorqueControl 4.0 verwandelt Bauer einen passiven<br />

Asynchron-Getriebemotor in einen intelligenten Antrieb, der<br />

Daten über IO-Link kommuniziert. Durch diese Lösung lassen<br />

sich alle am Stromnetz betriebenen Bauer-Getriebemotoren<br />

kostengünstig und ohne Frequenzumrichter in ein Industrie-<br />

4.0-Netzwerk integrieren. Sie ermöglicht es dem Betreiber, ein<br />

flexibles – aber dennoch präzises – Überlastmoment einzustellen<br />

und die Leistung ständig zu überwachen. Hierdurch sind<br />

vorbeugende Wartungsmaßnahmen möglich, wenn Unregelmäßigkeiten<br />

auftreten. Darüber hinaus kann die zentrale<br />

Steuerung im Falle einer Überlastung die Informationen an die<br />

Produk tionslinie übermitteln und alle Maschinen stoppen,<br />

solange die Überlast situation behoben wird. Sobald die<br />

Überlastung beseitigt ist, ist der Neustart der Anlage über das<br />

Netzwerk ein einfacher Prozess.<br />

Durch die Möglichkeit, TorqueControl 4.0 über IO-Link mit dem<br />

Industrie-4.0-Netzwerk zu verbinden, können erstmals die<br />

Umgebungsdaten eines Standard-Getriebemotors in Echtzeit<br />

überwacht werden, sodass sofort darauf reagiert werden kann. Dies<br />

wiederum erhöht die Funktionalität und Leistung des Getriebemotors,<br />

wobei auch Funktionen wie Sanftanlauf und Sanftstopp<br />

verfügbar werden sowie die Möglichkeit, die Magnetisierung des<br />

Motors unabhängig von der Last zu optimieren – was den Wirkungsgrad<br />

des Motors unter Teillastbedingungen deutlich erhöht.<br />

www.bauergears.com<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Kugelhahn trotzt korrosiven Medien<br />

Der mit PFA ausgekleidete Kugelhahn ChemBall CSB ist für den<br />

Umgang mit korrosiven Medien entwickelt worden. Ein einteiliger<br />

PFA-Mantel umschließt den in sich selbst beweglichen Metallkugelkern.<br />

Durch diese schwimmende Kugellagerung mit<br />

metallener Verbindung zwischen Welle und Kugel bleibt die<br />

Armatur abriebfrei. Das PFA ist durch eine konische Nut fest<br />

verankert. Dank dieser konstruktiven<br />

Vorteile erzielt der Kugelhahn laut<br />

Hersteller hohe Standzeiten und<br />

garantiert selbst bei vielen Schaltzyklen<br />

eine maximale Dichtigkeit ohne<br />

PFA-Verschleiß. Für hohe Dichtigkeit<br />

sorgen zudem die Labyrinthdichtung<br />

zwischen beiden Gehäusehälften sowie<br />

die totraumarme Konstruktion des<br />

Kugelhahns.<br />

Der Kugelhahn kann in Temperaturbereichen<br />

von –20 bis +200 °C eingesetzt<br />

werden und wird mittelfristig in Nennweiten von DN15 bis DN200<br />

erhältlich sein. Alle Baulängen und Flanschanschlüsse sind in den<br />

Standards EN, ANSI und JIS zu haben und machen diesen universell<br />

einsetzbar. Die Armatur erfüllt alle Ansprüche wichtiger<br />

Produktrichtlinien, wie der Druckgeräterichtlinie (DGRL 2014/68/<br />

EU) und der Lebensmittelindustrie (EC Nr. 1935/2004).<br />

www.chemvalve-schmid.com<br />

Digitale Verdichter- und Gebläsetechnik<br />

Mit datenbasierten Services wie AERprogress eröffnen sich für<br />

Betreiber von Prozess- und Druckluftaggregaten branchenübergreifend<br />

neue Möglichkeiten zur ressourcenschonenden, energieeffizienten<br />

Gestaltung von Prozessen. Aus Sicht des Betreibers ist<br />

der Wandel hin zu vernetzten<br />

Verdichter- und Gebläseaggregaten<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht<br />

attraktiv. Zum einen erlaubt die<br />

umfangreiche Erfassung und<br />

Auswertung energiebezogener<br />

Prozessdaten die effiziente<br />

Steuerung der Aggregate im<br />

Verbund – dadurch können<br />

Energiekosten und CO₂-Emissionen<br />

spürbar gesenkt werden. Zum<br />

anderen profitieren Betreiber von<br />

mehr Prozesssicherheit, Transparenz und Zuverlässigkeit. Die<br />

Erfassung aller relevanten Betriebsdaten gibt Aufschluss über die<br />

Abläufe rund um den Verdichtungsprozess. Diese Informationen<br />

können genutzt werden, um moderne und datengestützte<br />

Wartungs- und Instandhaltungskonzepte zu realisieren. Der<br />

Vorteil: Durch die zustandsbasierte Wartung und Instandhaltung<br />

der Anlagen werden Störfälle reduziert und Stillstandzeiten<br />

minimiert.<br />

www.aerzen.com<br />

Geräuscharme Schraubengebläse<br />

Dieses Schraubengebläse wurde als ölfrei verdichtendes Gebläse<br />

speziell für Anwendungen in der Wasserwirtschaft konzipiert. Mit<br />

einem Volumenstrom von 10 bis 40 m³/min und Druckdifferenzen<br />

von 0,3 bis 1,1 sowie Motorisierungen von 22 bis 75 kW soll das<br />

Gebläse EBS 410 neue Maßstäbe in puncto Energie-Effizienz,<br />

geringem Platzbedarf und Automatisierung<br />

setzen. Die Version SFC ist mit einem<br />

integrierten Frequenzumrichter und Synchron-<br />

Reluktanzmotor ausgestattet. Diese Art des<br />

Motors vereint als schlupffreier Motor die<br />

Vorteile hocheffizienter Permanentmagnet- und<br />

robuster servicefreundlicher Asynchron-<br />

Motoren. Durch die variable Drehzahl wird der<br />

Volumenstrom bedarfsgerecht angepasst und<br />

ein Regelbereich von 1:4 erreicht, der sehr<br />

dynamisch durchfahren werden kann. Die<br />

Version STC verfügt über einen energiesparenden IE4<br />

Super-Premium-Efficiency-Motor, was ebenfalls den Energieverbrauch<br />

und damit die Energiekosten senkt. Beiden Ausführungen<br />

gemeinsam ist die Kraftübertragung vom Motor zum Verdichter<br />

mit verlust- und wartungsfreiem Getriebe. Im Vergleich zum<br />

Vorgängermodell weisen sie eine um bis zu acht<br />

Prozent verbesserte spezifische Leistung auf. Die<br />

vollständige Maschine erreicht damit einen<br />

isentropen Wirkungsgrad von bis zu 80 %. Die<br />

neuen Gebläse werden in zwei Baugrößen – bis<br />

37 kW und bis 75 kW – angeboten. Besonders die<br />

kleine 37-kW-Variante benötigt wenig Platz, sie<br />

kommt mit einer Stellfläche von 2,2 m² aus (die<br />

Version bis 75 kW mit 2,6 m²).<br />

www.kaeser.com<br />

ENERGIEWENDE<br />

MIT H 2 -TECHNOLOGIE<br />

KLINGER ® -Dichtungen sind dabei<br />

Germany<br />

KLINGER GmbH<br />

Rich.-Klinger-Straße 37<br />

D-65510 Idstein<br />

T + 49 61 26 4016 - 0<br />

F + 49 61 26 4016 - 11<br />

mail @ klinger.de<br />

www.klinger.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Ventile rund um die Turbine<br />

Das Herzstück eines Kraftwerks bilden die Turbinen. Sie werden<br />

als Generatorantrieb oder als mechanischer Antrieb für Pumpen<br />

und Verdichter eingesetzt. Für deren Betrieb ist um die Dampfturbine<br />

ein Netz von Armaturen aufgebaut. Dampfzuführungsventile<br />

regeln den Dampfstrom in die<br />

Turbine während Anzapfregelventile<br />

den Dampf aus den verschiedenen<br />

Zwischenstufen entnehmen.<br />

Sperrdampf- und Leckdampfregelventile<br />

versorgen die Labyrinthdichtungen<br />

im Bereich der Wellendurchführung<br />

mit Dampf, die die Turbinenwelle<br />

gegenüber dem Turbinengehäuse<br />

abdichtet. Entwässerungsventile<br />

führen das anfallende Kondensat<br />

aus den Dampfleitungen dem<br />

Kondensatsammler zu.<br />

Für das Projekt Pingshan lieferte Arca<br />

Regler für die Dampfturbine das Dampfzufuhrregelventil, die<br />

Sperrdampfregelventile und die Entwässerungsventile. Das<br />

Zufuhrregelventil in DN400 regelt den Dampfstrom nach dem<br />

Zwischenüberhitzer in die Turbine. Ausgestattet mit einem<br />

Hydraulikantrieb, der für einen Hydraulikdruck von bis zu 140 bar<br />

geeignet ist, verfügt es im Regelbetrieb über eine Stellzeit von 20 s<br />

bzw. jeweils 2 s und 5 s zum Schnellschließen und Öffnen. Ein<br />

Lochscheibenpaket am Armaturenaustritt sorgt für einen<br />

geräuscharmen Betrieb.<br />

www.arca-valve.com<br />

Energieeffizienz im Antriebsstrang<br />

Seinen Kunden empfiehlt Currax insbesondere für den Teillastbereich<br />

ein System aus den neuen Synchronreluktanz-Motoren<br />

Simotics SD und dem Siemens Umrichter Sinamics G120. Vervollständigt<br />

wird der Antriebsstrang durch ein Flender Zahnradgetriebe<br />

und eine Flender Fludex Kupplung.<br />

Die Simotics SD VSD-4000 Synchronreluktanz-Motoren wurden<br />

ausschließlich für den drehzahlveränderbaren<br />

Betrieb am<br />

Umrichter optimiert. Hohe<br />

Wirkungsgrade, insbesondere im<br />

Teillastbereich, und eine hohe<br />

dynamische Leistung zeichnen<br />

die Elektromotoren aus. In einem<br />

ersten Schritt sind sie im<br />

Leistungsbereich von 0,38 bis<br />

52 kW erhältlich. Im Vergleich zu<br />

Norm-Asynchronmotoren in IE2 hat sich die höhere Anfangsinvestition<br />

laut Hersteller in weniger als zwölf Monaten amortisiert.<br />

Während moderne Elektromotoren und Frequenzumrichter<br />

enorme Energiesparpotenziale erschließen, braucht es mechanische<br />

Komponenten, um den gesamten Antriebsstrang entsprechend<br />

CO 2<br />

-arm einzusetzen. Für den Einsatz am Synchronreluktanz<br />

Antriebssystem wäre das FZG B3SH denkbar. Die Baureihe<br />

ist kompakt, leistungsdicht und in 25 Baugrößen verfügbar.<br />

Vervollständigt wird der Antriebsstrang durch die bewährte<br />

Fludex Strömungskupplung von Flender. Sie begrenzt Anfahrund<br />

Maximaldrehmomente im Antriebsstrang und dient als<br />

Anlaufhilfe für den Motor, als Überlastschutz im Störfall sowie zur<br />

Dämpfung und Drehschwingungstrennung. Dabei reduziert sie<br />

Rückstellkräfte auf ein Minimum.<br />

www.currax.net<br />

Getriebe in großen Mischern<br />

www.nord.com<br />

Smarte Stellantriebe<br />

Für den Einsatz in großen Mischern<br />

sind diese Industriegetriebe geeignet,<br />

die mit einem Flansch mit<br />

integriertem Ölausgleichsbehälter<br />

ausgestattet sind, der u. a. die<br />

Betriebssicherheit verbessert und mit<br />

weniger Verschleißteilen auskommt.<br />

Die Getriebe bieten hohe Abtriebsdrehmomente<br />

von 15 bis 250 kNm<br />

und sollen auch unter anspruchsvollen<br />

Einsatzbedingungen einen<br />

reibungslosen Betrieb in der Mischund<br />

Rührtechnik gewährleisten.<br />

Die smarten und zugleich kompakten Stellantriebe zeichnen sich<br />

laut Hersteller durch schnelles und präzises Positionieren, hohe<br />

Flexibilität und zukunftssichere Schnittstellen aus. Kurze<br />

Stellzeiten und hohe Positioniergenauigkeit ohne Nachlauf sind<br />

dank des regelbaren Motors möglich. Soft-Start und Soft-Stop<br />

erhöhen die Lebensdauer der Armatur. Ein hoher Wirkungsgrad<br />

und niedriger Stand-by-Verbrauch<br />

sorgen gleichzeitig für niedrige<br />

Betriebskosten. Diagnosefunktionen<br />

sichern langfristig die Verfügbarkeit<br />

und machen den Profox zukunftssicher<br />

für IIoT-Anwendungen.<br />

Das Gerät ist als Drehantrieb für<br />

Drehmomente von 10–100 Nm, als<br />

Schwenkantrieb für Drehmomente<br />

von 32–600 Nm und demnächst auch<br />

als Linearantrieb erhältlich. Die<br />

Integration in das Leitsystem ist<br />

flexibel, der Antrieb unterstützt die gängigen Kommunikationsprotokolle<br />

und ist auch für zukünftige Entwicklungen bestens<br />

gerüstet. Das Gerät widersteht Temperaturen von –30 bis +70 °C.<br />

www.auma.com<br />

Ventilmatrix zur Steuerung aller Produktions-<br />

und Reinigungsschritte<br />

Passend zu ihrem 150-jährigen Bestehen und kontinuierlich<br />

steigenden Ausstoßzahlen baut die Pyraser Landbrauerei einen<br />

neuen Drucktankkeller. Dreh- und Angelpunkt der neuen<br />

Brauereitechnik ist eine komplexe Ventilmatrix mit kompakten<br />

Abmessungen, die am Wellmann-Hauptsitz in Halle (Westf.)<br />

konstruiert wurde. Über das Aggregat laufen sämtliche Schritte<br />

zum Befüllen, Entleeren sowie zur Reinigung und zur Gasregelung<br />

der Tanks. Das geschlossene<br />

System mit Doppeldichtventilen<br />

erhöht laut Hersteller<br />

die Produktsicherheit<br />

nochmals und senkt den<br />

Steuerungs- und Kontrollaufwand<br />

im Brauereialltag.<br />

www.wellmann-engineering.eu<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


Leistungsstarke Vakuumpumpen<br />

Hena 50 und 70 sind einstufige, ölgedichtete Drehschieberpumpen, die speziell für die<br />

hohen Anforderungen von Massenspektrometer-Systemen entwickelt wurden. Das<br />

Saugvermögen liegt zwischen 32 und 59 m³/h, je nach Größe und Drehzahl. Der<br />

eingebaute Ölnebelabscheider sorgt für saubere Abluft. Die Pumpen sind mit einem<br />

Frequenzumrichter ausgestattet, der den weltweiten Einsatz mit einphasigem Eingang<br />

sowie die gleiche Pumpleistung für 50 und 60 Hz ermöglicht.<br />

Ein konstant hohes Saugvermögen im Solldruckbereich, das einstellbare Saugvermögen<br />

sowie das niedrige Endvakuum tragen zur<br />

zuverlässig hohen Leistung bei. Lange Wartungsintervalle<br />

und Betriebszeiten werden durch die hohe<br />

Ölmenge in den Pumpen sowie die niedrige Öltemperatur<br />

im Betrieb sichergestellt.<br />

Die Pumpen können die Gesamtverfügbarkeit durch<br />

ihre hohe Robustheit und Zuverlässigkeit erhöhen.<br />

Gleichzeitig sind sie durch ihren niedrigen Geräuschpegel<br />

und ihre effiziente Ölabscheidung einfach zu<br />

integrieren. Hena 50 und Hena 70 nach UL und<br />

IEC 61010 zertifiziert.<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Hohe Anlagenverfügbarkeit durch Rund-um-Service<br />

Für die Wartung der über 300 Ventile an den beiden Abfüllanlagen für Direktsäfte hat<br />

sich das Familienunternehmen Gropper an seinem Standort in Stockach die Fluidikexperten<br />

von Bürkert Fluid Control Systems ins Boot geholt. Die eigene Instandhaltungsmannschaft<br />

wird dadurch entlastet und dank der klaren Preisstrukturen sind die<br />

Kosten genau budgetierbar.<br />

Zu Gropper kommt das Bürkert-Serviceteam<br />

für jede der beiden Anlagen einmal im Jahr<br />

und führt in der geplanten Anlagenstillstandzeit<br />

von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag<br />

alle notwendigen Maßnahmen durch,<br />

während auf der zweiten Anlage normal<br />

weiterproduziert werden kann. Der Anwender<br />

braucht sich bei der Wartung um nichts<br />

kümmern; das Techniker-Team hat alle<br />

Werkzeuge und Ersatzteile dabei, auch wenn die Ventile von anderen Herstellern<br />

stammen. Zudem bleibt es vor Ort, bis die Abfüllanlage am Montagmorgen wieder<br />

erfolgreich in Betrieb gegangen ist. Dabei schätzt der Anwender auch, dass die<br />

Techniker aus der Region kommen und er es nicht mit zusammengewürfelten<br />

Mannschaften diverser Subunternehmer zu tun hat.<br />

www.buerkert.de<br />

Monoblock mit zwei Ventilarten<br />

Platzsparend und robust ist der neue Monoblock Typ IBM von Wika konzipiert. Das<br />

kompakte Instrumentierungsventil ist wahlweise mit über 90° abgewinkelten Gewindeanschlüssen,<br />

Kugelhähnen und/oder Nadelventilen lieferbar. Aufgrund seiner<br />

Eigenschaften und Abmaße eignet sich der neue Monoblock vor allem für den Schutz<br />

von Messgeräten in Wellhead Control Panels und Probeentnahmesystemen für Prozessanalysen.<br />

Typ IBM kann für Betriebsdrücke bis<br />

10 000 psi (690 bar) ausgelegt werden. Ausführungen<br />

mit Kugelhähnen verfügen zudem über ein<br />

redundantes Polymer-Metall-Dichtungssystem mit<br />

geprüfter Dichtheit gemäß BS6755/ISO 5208<br />

Leckrate A. Je nach Applikation ist der neue<br />

Monoblock mit den Ventilanordnungen Double<br />

Block & Bleed oder Block & Bleed konfiguriert.<br />

Vakuum bei<br />

aggressiven<br />

Medien<br />

Dampfstrahl-Vakuumpumpen<br />

aus Graphit für hochkorrosive<br />

Anwendungen<br />

GEA Graphit Strahlpumpen zum Absaugen<br />

und Verdichten von aggressiven Gasen und<br />

Dämpfen in der Chemischen Industrie:<br />

• Betriebssicher durch Einhaltung der<br />

aktuellen Vorgaben der Chemischen<br />

Industrie<br />

• Energieoptimiert durch präzise<br />

Auslegung der Innengeometrie<br />

• Wirtschaftlich durch hohes Maß an<br />

Standardisierung durch Kooperation<br />

mit Graphithersteller SGL Carbon<br />

• Ersatz von Porzellan-Strahlpumpen in<br />

bestehenden Vakuumaggregaten ohne<br />

bauseitige Änderungen<br />

Mehr dazu in unserem Produktkatalog<br />

Strahlpumpen und Vakuumsysteme auf<br />

unserer Webseite oder kontaktieren Sie<br />

uns unter gea.com/contact.<br />

www.wika.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Hohe Sicherheit<br />

Messung und Minderung von Quecksilber-Emissionen<br />

bei der Verbrennung<br />

Gemäß dem neuen EU BVT-Merkblatt<br />

für Abfallverbrennung müssen in<br />

diesem Prozess die Quecksilberemissionen<br />

kontinuierlich<br />

überwacht und gesenkt werden.<br />

Dafür sind Technologien nötig, die<br />

Quecksilber im Rohgas messen und<br />

den Einsatz von Sorptionsmitteln<br />

optimieren.<br />

Im Dezember 2019 wurde das neue BVT-<br />

Merkblatt (BVT = Beste verfügbare Techniken)<br />

für die Abfallverbrennung in der EU<br />

veröffentlicht. Ein wichtiges Thema in den<br />

Schlussfolgerungen ist die Forderung nach<br />

einer kontinuierlichen Überwachung der<br />

Quecksilber-Emissionen. Die EU-Mitgliedstaaten<br />

sind jetzt verpflichtet, die BVT-<br />

Schlussfolgerungen bis Dezember 2023 in<br />

ihre nationalen Gesetzgebungen aufzunehmen.<br />

Aufgrund der genannten Emissionswerte<br />

in den BVT-Schlussfolgerungen ist<br />

davon auszugehen, dass die nationalen<br />

Emissionsgrenzwerte für Quecksilber (Hg)<br />

gesenkt werden. Dies führt mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

zu nötigen Optimierungen<br />

der Hg-Minderung und auch der eingesetzten<br />

Hg-Emissionsmessgeräte bei Abfallverbrennungsanlagen<br />

und sogenannten Mitverbrennern,<br />

wie z. B. Zementwerken.<br />

Da Abfall eine unbekannte Mischung aus<br />

inhomogenem Material ist, ist es schwieriger,<br />

im Vergleich zur Verbrennung von Kohle<br />

jede Hg-Emissionsspitze zu verhindern.<br />

Insbesondere, wenn – wie heute meist üblich<br />

– nur am Kamin eine kontinuierliche<br />

Hg-Messung installiert ist. Hg-Emissionsspitzen,<br />

die hier erfasst werden, haben dann<br />

schon die gesamte Rauchgasreinigung verunreinigt,<br />

und es kann lange dauern, bis die<br />

Hg-Konzentration im Kamin wieder ein<br />

normales Niveau erreicht.<br />

Durchdachte Komplettlösung<br />

Um die Sicherstellung niedriger Hg-Emissionen<br />

durch Verbrennung und Mitverbrennung<br />

von Abfällen zu verbessern, bietet die<br />

Firma Envea eine Komplettlösung durch<br />

den Einsatz verschiedener Technologien<br />

der Produktpalette an. Grundlage ist hierbei,<br />

dass die Quecksilbermessung zunächst<br />

auf der Rohgasseite im Prozess stattfindet,<br />

um so eine ausreichende Reaktionszeit für<br />

die erforderliche Adsorbens-Dosierung zu<br />

generieren. Die erforderliche QAL1-zertifizierte,<br />

behördliche Hg-Messung findet im<br />

Kamin statt.<br />

Bei dieser Komplettlösung sind vier<br />

Geräte erforderlich:<br />

n Eine kontinuierliche Hg-Messung auf der<br />

Rohgasseite durch einen speziellen Hg-<br />

Prozessanalysator (SM-4R), der an die<br />

Prozessbedingungen angepasst ist und<br />

eine sehr schnelle Reaktion über einen<br />

breiten Konzentrationsbereich von Hg<br />

ermöglicht.<br />

n Eine kontinuierliche Überwachung der<br />

Adsorbens-Dosierung mit dem Solidflow,<br />

einem Feststoff-Durchflussmessgerät zur<br />

Überwachung in Echtzeit.<br />

n Eine kontinuierliche, QAL1-zertifizierte<br />

Hg-Messung (SM-4) auf der Reingasseite<br />

im Kamin.<br />

n Die Verwendung einer Software zur Verarbeitung<br />

der gemessenen Werte und zur<br />

vorausschauenden Berechnung von<br />

Durchschnittswerten zur Optimierung<br />

der Adsorbens-Dosierung.<br />

Diese vier Komponenten ermöglichen eine<br />

Optimierung des Rauchgasreinigungsprozesses<br />

und damit eine hohe Sicherheit bei<br />

der Kontrolle der Hg-Emissionen. Darüber<br />

hinaus führt das System zu einer Optimierung<br />

sowohl der Adsorbens-Rezirkulationsrate<br />

als auch dessen Neudosierung. Die Folge:<br />

eine deutliche Kostenersparnis.<br />

Sollte zudem, abhängig von der verwendeten<br />

Technologie zur Hg-Minderung, auch<br />

eine Spezifizierungsmessung von Hg 0 und<br />

Autor: Torsten Thiemann, Vertriebsingenieur,<br />

Envea GmbH, Bad Homburg<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

02<br />

Die Verbrennungsanlage einschließlich Rauchgasreinigungsanlagen und<br />

Steuerungseinrichtungen<br />

1 Kontinuierliche Prozessmessung<br />

von Hg vor der Rauchgasreinigung<br />

01 Der Solidflow ist ein Feststoff-Durchflussmessgerät<br />

zur Überwachung in Echtzeit<br />

Hg 2+ sowie Hg gesamt erforderlich sein, so ist<br />

diese durch eine modifizierte Version des<br />

Hg-Analysators ebenfalls möglich.<br />

2 Solidflow zur kontinuierlichen Überwachung<br />

der Adsorbens-Dosierung<br />

3 Kontinuierliche, QAL1-zertifizierte Hg-Messung im Kamin<br />

4 Optimierung der Adsorbens-Dosierung<br />

durch Einsatz der Wex-Software<br />

Optimierung des Prozesses<br />

Zur kontinuierlichen Messung auf der Rohgasseite<br />

wird der Prozessanalysator SM-4R<br />

Hg eingesetzt, dieser basiert auf Atomabsorption.<br />

Er verfügt über eine Verdünnungssonde,<br />

die einen weiten Messbereich und<br />

die Eliminierung von Interferenzen durch<br />

Matrixgase ermöglicht. Das Probenahmesystem<br />

ist beheizt, um die Ansammlung von<br />

Hg in der Sonde zu vermeiden. Im thermokatalytischen<br />

Reaktor wird das ionische Hg<br />

in elementares Hg umgewandelt. Daher ist<br />

eine beheizte Probenahmeleitung zwischen<br />

der Probenahmesonde und dem Analysator<br />

nicht erforderlich. Der Analysator hat eine<br />

kurze Reaktionszeit, die für eine echte Optimierung<br />

des Gesamtprozesses sorgt.<br />

Zur kontinuierlichen Messung auf der<br />

Reingasseite wird der QAL1-zertifizierte<br />

SM-4 Hg-Analysator eingesetzt. Dieser enthält<br />

zusätzlich eine Goldfalle und ermöglicht<br />

so eine präzise Hg-Messung im Bereich<br />

von wenigen µg/Nm 3 . Er kann daher<br />

zur gesetzlichen Emissionsüberwachung<br />

am Kamin eingesetzt werden. Durch die<br />

1<br />

2<br />

01: Verbrennungsanlage einschließlich Rauchgasreinigungsanlagen und Steuerungseinrichtungen<br />

Kombination der beschriebenen Mess- und<br />

Auswertekomponenten kann beim Erfassen<br />

einer Hg-Spitze im Rohgas die Adsorbensmenge<br />

mit einer kurzen Reaktionszeit<br />

so optimiert werden, dass eine Grenzwertüberschreitung<br />

im Reingas vermieden wird.<br />

Um auch niedrigere Grenzwerte zuverlässig<br />

zu erfassen, wurde der Hg-Analysator<br />

3<br />

SM-5 entwickelt. Dieser befindet sich zurzeit<br />

in der Eignungsprüfung mit einem angestrebten<br />

kleinsten Zertifizierungsbereich<br />

von 0 – 5 µg/Nm 3 .<br />

Fotos: Envea, rufar/stock.adobe.com<br />

www.envea.global<br />

4<br />

Wirksam effektiv.<br />

21 CFR Part 11<br />

00037<br />

Lösungen für die Pharmabranche<br />

Medizinische Produkte brauchen verlässliche Technologien. Machen Sie keine Kompromisse, wenn es um präzise<br />

und sichere Mess- und Regeltechnik speziell für die Pharmabranche geht. Setzen Sie auf 70 Jahre Qualität,<br />

hohes Engagement und eine exzellente Branchenexpertise.<br />

http://branchen.jumo.info


MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

+<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />

an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />

kostenlos.<br />

Für die Wirtschaftsregionen<br />

Rhein-Ruhr + Rheinland<br />

Bochum<br />

04.11.<strong>2020</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

RuhrCongress Bochum<br />

Stadionring 20<br />

44791 Bochum<br />

Hygieneschutzkonzept<br />

Aktuelle Informationen zu unserem<br />

im Internet unter: www.meorga.de<br />

MEORGA-Messen in 2021:<br />

Halle (Saale) - 14.04.2021<br />

Hamburg - 09.06.2021<br />

Ludwigshafen - 15.09.2021<br />

Landshut - 27.10.2021<br />

www.meorga.de<br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />

Eingriffsfreie Messung geringer Durchflüsse<br />

Mit dem Fluxus F721 XLF präsentiert Flexim einen eingriffsfreien Durchflussmesser für<br />

Anwendungen, in denen jeder Tropfen zählt. Das neue Ultraschallmesssystem wurde<br />

speziell für die präzise Erfassung geringster Durchflussraten von Flüssigkeiten bis unter<br />

3 l/h an kleinen Leitungen mit Durchmessern von 10–50 mm entwickelt. Da die Clampon-Ultraschallsensoren<br />

einfach außen auf dem Rohr<br />

aufgespannnt werden, erfordert die Installation der<br />

Messeinrichtung keine Öffnung des Rohrs und somit auch<br />

keine Betriebsunterbrechung. Das Gerät kann auf allen<br />

Rohrmaterialien und bei jeglichen Rohrwandstärken<br />

eingesetzt werden. Es misst unabhängig vom im Rohr<br />

herrschenden Druck und verursacht keinen Druckverlust.<br />

Im Unterschied zu benetzten Messinstrumenten ist das<br />

System keiner mechanischen Belastung und keinem<br />

Verschleiß durch das Medium ausgesetzt. Driftende Messwerte sind damit ebenso<br />

Vergangenheit wie hoher Wartungsaufwand. Daraus resultieren geringere Betriebskosten<br />

über den gesamten Lebenszyklus sowie eine signifikant erhöhte Betriebs- und<br />

Umweltsicherheit, da jegliches Leckagerisiko ausgeschlossen ist.<br />

Der Messumformer wird sowohl mit Aluminium- wie auch Edelstahlgehäuse<br />

angeboten und ist zertifiziert für den Einsatz im explosionsgefährdeten Bereich der<br />

Zone 2. Explosionsgeschützte Sensoren für den Einsatz in Atex-Zone 1 sind verfügbar<br />

ebenso wie solche zum dauerhaften Betrieb unter Wasser (IP68).<br />

www.flexim.com<br />

Langzeitstabile Feuchtemessung<br />

Das Feuchtemessgerät Litronic-FMS II von Liebherr wird zur Bestimmung der Feuchte in<br />

verschiedensten Schüttgütern unterschiedlicher Industriebereiche eingesetzt. Die<br />

Sensoren werden z. B. auf Bändern, an Übergabestellen, in Siloausläufen und<br />

Trocknungsanlagen installiert. Ebenso wird das FMS II bei Emulsionen in Rohrleitungen<br />

und Tanks zur Bestimmung des Wassergehaltes eingebaut. Es ermöglicht die durchgängige<br />

Überwachung bzw. Regelung des Wassergehaltes/der Produktfeuchte während aller<br />

Produktions-, Verarbeitungs- und Veredelungsprozesse.<br />

www.liebherr.com<br />

Verbesserter Differenzdruck-Regler<br />

Der bewährte Differenzdruckregler HE 5422 von Hesch hat ein Re-Design bekommen:<br />

Dank der neuen Precoating-Funktionalität wird der Abreinigungsprozess jetzt wesentlich<br />

vereinfacht und durch die Datahold-Funktion sind Fehlmessungen laut Hersteller<br />

ausgeschlossen. Der Regler lässt sich intuitiv<br />

bedienen und ist dank der neuen Scharniertechnik<br />

noch einfacher zu warten. Mit dem Gerät<br />

können Differenzdruckbereiche von ± 2,5 bis<br />

± 1 000 mbar gemessen werden.<br />

Der Deckel ist nicht mehr mit Schrauben,<br />

sondern mit einem Scharnier befestigt. Durch das<br />

Re-Design wird auch die Konfiguration des<br />

Differenzdruckreglers komfortabler: Mit der<br />

Software Easy Tool Controls, die jetzt in der neuen<br />

Version 4.0 vorliegt, kann der Regler nicht nur wie<br />

bisher direkt am Gerät, sondern auch ganz<br />

unkompliziert über PC oder Notebook parametriert<br />

werden. Zu diesem Zweck lässt sich die integrierte Service-Schnittstelle des<br />

HE 5422 (USB/B) mit einem USB-/TTL-Adapter aufrüsten. Der Arbeitsbereich des<br />

Reglers ist über zwei Alarm-Grenzwert-Kontakte definiert (untere/obere Schwelle).<br />

Der Differenzdruckregler ist kompakt (151 × 125 × 60 mm) und mit einem robusten<br />

Gehäuse aus Polycarbonat (IP65) bzw. Alu-Druckguss (Heavy Duty-Version)<br />

ausgestattet, sodass er auch in Umgebungen der Atex-Zone 22 eingesetzt werden kann.<br />

www.hesch.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Präziser Schwingquarz-Feuchteanalysator<br />

Der QMA601 Prozessfeuchteanalysator von Michell Instruments<br />

wurde von einem großen europäischen Hersteller zur Überwachung<br />

von Spurenfeuchte in Ethylen am Einspeisepunkt einer<br />

Versorgungsleitung ausgewählt. Nach langjährigen Betriebsstudien<br />

bewies dieser<br />

Schwingquarz-Feuchteanalysator<br />

eine Messperformance<br />

innerhalb der<br />

geforderten Spezifikationen,<br />

ohne dass<br />

Anpassungen erforderlich<br />

waren.<br />

Das Gerät zeichnet sich<br />

für diese Anwendung aus, weil kein Ethylen auf dem Schwingquarzsensor<br />

polymerisiert. Der Sensor erleidet keine Störungen,<br />

da er spezifisch auf die Wassermoleküle im Ethylen anspricht. Im<br />

Gegensatz zu allen anderen Technologien zur Feuchteanalyse<br />

arbeitet die Schwingquarz-Technologie auf Basis eines Ungleichgewichts,<br />

was einige der schnellsten Ansprechzeiten bietet.<br />

Die Schwingquarz-Technologie hat sich durch ihre schnelle,<br />

präzise und verlässliche Performance mehrfach in Anwendungen<br />

bewährt, die einen noch trockeneren Messbereich erfordern als<br />

0–10 ppmV, die in der Ethylen-Reinheits-Überwachung gefordert<br />

werden. Der QMA601 verfügt über globale Zertifizierungen für<br />

gefährdete Bereiche und ist mit einem kompletten Angebot an<br />

Probenahme-Optionen erhältlich.<br />

www.michell.de<br />

Drahtlose IIoT-Lösung für Temperatur und<br />

Druck<br />

Die Yokogawa Electric Corporation kündigt die Markteinführung<br />

neuer Druck- und Temperatursensoren für die drahtlose IIoT-<br />

Lösung „Sushi Sensor“ u. a. in Europa an. Diese Ergänzungen der<br />

Produktpalette, die Teil der<br />

Oprex Asset-Management und<br />

Integrity Produktfamilie sind,<br />

wurden in Japan erstmals im<br />

Juli 2019 auf den Markt<br />

gebracht.<br />

Die neuen Sensoren erleichtern<br />

die Online-Erfassung von<br />

Druck- und Temperaturdaten<br />

aus Anlagen wie Tanks und<br />

Öfen. Sie ergänzen die Schwingungs-<br />

und Oberflächentemperatur-Überwachungskapazitäten<br />

des 2018 eingeführten integrierten Funk-Vibrations-Sensors<br />

XS770A. Die erweiterte Sensor-Produktpalette für die Zustandsüberwachung<br />

der Assets basiert auf einer größeren Vielfalt von<br />

Daten. Dies ermöglicht wiederum die Reduzierung des<br />

perso nellen Zeitaufwands für die Inspektion der Assets sowie die<br />

frühzeitige Diagnose von Anomalien. Der integrierte Funk-<br />

Vibrations-Sensor XS770A ist ein Lorawan-konformes Asset-<br />

Überwachungsgerät, das Schwingungs- und Oberflächentemperaturdaten<br />

erfassen kann.<br />

www.yokogawa.de<br />

Hygienegerechtes Messgeräteprogramm<br />

Als Vollsortimenter in den Bereichen der Druck-, Temperaturund<br />

Füllstandmesstechnik bietet Afriso ein umfangreiches<br />

Produktsortiment aus einer Hand. Die Palette reicht von<br />

Manometern, Druckmittlern und Druckmessumformern über<br />

eine Vielzahl an elektronischen und mechanischen Temperaturmess-<br />

und Regelgeräten bis hin zu Füllstandmessgeräten, die je<br />

nach Applikation auf unterschiedlichsten Messprinzipien<br />

beruhen. Im Wesentlichen werden<br />

die Messbereiche Druck von<br />

0/2,5 mbar bis 0/4 000 bar,<br />

Temperatur von –50 bis +1 100 °C und<br />

Füllstand von 0/20 cm bis 0/250 m<br />

abgebildet, wobei diese je nach<br />

Kundenwunsch in puncto Messbereich,<br />

Geometrie, Form, Farbe oder<br />

Anschluss auch noch weiter spezifizierbar<br />

sind.<br />

Für die Anpassungen dieser<br />

peripheren Anlagenkomponenten<br />

stehen die strengen Richtlinien und<br />

Normen immer im Fokus, sodass eine hygienegerechte Konstruktion<br />

von Maschinen und Anlagen optimal unterstützt wird.<br />

Grundlage für ein effizientes Handeln nach GMP bildet das<br />

Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 sowie die Zertifizierung<br />

nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001. Die Materialien<br />

für hygienische Messgeräte von Afriso entsprechen den<br />

FDA-Anforderungen für den Kontakt mit Lebensmitteln und<br />

Arzneimitteln gemäß CFR (Code of Federal Regulations) Teil 21.<br />

Dies sind neben den metallischen Werkstoffen auch Elastomere<br />

für Dichtungen oder Öle, die die hydraulische Kopplung in<br />

Druckmittlersystemen übernehmen.<br />

Perfektion in der<br />

Automatisierung<br />

hat einen<br />

Namen –<br />

KELLER IAS.<br />

www.keller.de/ias Solutions since 1894.<br />

www.afriso.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 49


BETRIEBSTECHNIK<br />

Zuverlässige<br />

Aussagen<br />

Schallemissionsprüfung an einer<br />

verfahrenstechnischen Anlage<br />

Die Schallemissionsprüfung ist ein<br />

zerstörungsfreies Prüfverfahren,<br />

das drohende Schäden an<br />

Druckgeräten frühzeitig und<br />

zuverlässig erkennt. Das senkt das<br />

Risiko für technische Störungen und<br />

Ausfälle durch Leckagen sowie Risse<br />

und schützt vor Integritätsverlust.<br />

Am Beispiel einer Trennkolonne<br />

wird gezeigt, wie die Prüfung mit<br />

Schallemissionen im laufenden<br />

Betrieb einfach und wirtschaftlich<br />

funktionieren kann.<br />

In einer verfahrenstechnischen Anlage<br />

müssen Druckbehälter, Rohrleitungen<br />

und andere drucktragende Bauteile gemäß<br />

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)<br />

wiederkehrend geprüft werden. Der Fokus<br />

richtet sich dabei z. B. auf die Festigkeit respektive<br />

die Dichtheit sowie auf die innere<br />

Prüfung, wie die Innenbesichtigung auf<br />

mögliche Schadensmechanismen wie Rissbildungen<br />

und/oder Korrosionsangriffe.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Klaus Michael Fischer, Tüv<br />

Süd Chemie Service GmbH, Frankfurt am Main,<br />

Dipl.-Ing. Levent Sahin, Tüv Süd Industrie<br />

Service GmbH, München<br />

Je genauer der Einblick in das jeweilige Bauteil<br />

ist, umso besser lassen sich die Maßnahmen<br />

zur Instandhaltung planen – und<br />

Anlagenstillstände sowie Produktionsausfälle<br />

effektiv vermeiden. Davon profitiert auch,<br />

wer für diese Zwecke ein schnelles und zuverlässiges<br />

Verfahren der digitalen Prüftechnik<br />

anwendet: die Schall emissionsprüfung (SEP).<br />

Ein Beispiel aus der Praxis liefert der Betreiber<br />

einer C4-Trennkolonne, in der Kohlenwasserstoff-Gemische<br />

in verschiedene Bestandteile<br />

aufgesplittet werden.<br />

Prüfung der Kolonne<br />

Bei dem Raffineriebetreiber war geplant,<br />

den Großbehälter einer C4-Trennkolonne<br />

nicht mittels Innenbesichtigung sondern<br />

mit einer SEP zu prüfen. Deshalb musste<br />

die Anlage nicht außer Betrieb gesetzt und<br />

die Kolonne auch nicht gereinigt werden.<br />

Zusätzlich entfielen aufwändige Maßnahmen<br />

zum Arbeits- und Umweltschutz und<br />

die Kosten für den Produktionsausfall, der<br />

durch das Herunterfahren der Anlage entstanden<br />

wäre.<br />

Der Behälter wies folgende Merkmale auf:<br />

n Werkstoff: Feinkornbaustahl (P355 NH)<br />

n Höhe: 74,3 m<br />

n Durchmesser: 4,44 m<br />

n Volumen: 1 160 m 3<br />

n Wandstärke: 22 bis 26 mm<br />

n Betriebsdauer: 14 Jahre<br />

Der Raffineriebetreiber ließ den Großbehälter<br />

einrüsten. Dort, wo die piezoelektrischen<br />

Sensoren für die SEP angebracht<br />

werden sollten, wurden jeweils<br />

20 cm 2 der Behälterisolierung entfernt.<br />

Insgesamt kamen 88 Sensoren der SEP<br />

zum Einsatz. Diese wurden anhand eines<br />

Lageplans über den gesamten Behälter<br />

verteilt und mit Magnethaltern und<br />

Koppelmittel auf der Außenoberfläche<br />

befestigt. Die in Bezug zur Größe des<br />

Behälters recht geringe Anzahl an Sensoren<br />

reichte aus, um die gesamte Struktur<br />

mit diversen Einbauten und Ventilböden<br />

als digitalen Zwilling abzubilden und somit<br />

zuverlässig zu prüfen.<br />

Schallwellen aufzeichnen<br />

Für die Durchführung einer SEP wird Prüfdruck<br />

benötigt. Diesen hat der Raffinerie­<br />

Hilfreiche Normen und<br />

Standards<br />

Das allgemeine Vorgehen bei der<br />

Schallemissionsprüfung regelt die<br />

DIN EN 13554. Die harmonisierte<br />

DIN EN 14584 legt das Prüfverfahren<br />

an metallischen Druckgeräten bei<br />

einer Druck-Abnahmeprüfung<br />

mittels planarer Ortung fest. Gemäß<br />

DIN EN ISO 9712 ist die Prüfung mit<br />

qualifiziertem und zertifiziertem<br />

Personal sicherzustellen. Die DIN EN<br />

13477-2 beschreibt die Anforderungen<br />

an die Gerätetechnik, die<br />

wiederum selbst regelmäßigen<br />

Kontrollen zu unterziehen ist.<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

betreiber über die Leitwarte kontrolliert<br />

gesteuert und innerhalb der Trennkolone<br />

aufgebracht. Er muss als Ersatz für die<br />

Innenbesichtigung mindestens das<br />

1,1- Fache des maximal im Betrieb auftretenden<br />

Drucks betragen. Rund zwölf Stunden<br />

nahm die Druckaufbringung mit Online-Überwachung<br />

in Anspruch. Dabei werden<br />

hochfrequente Schallwellen ausgewertet,<br />

die oberhalb des menschlichen<br />

Hörver mögens liegen.<br />

Sie entstehen, wenn im Werkstoff aktive<br />

Fehler wie Risse existieren, unter dem aufgebrachten<br />

Druck minimal wachsen und<br />

damit kurzzeitige, sehr kleine Verschiebungen<br />

erzeugen. Die Bewegungssprünge<br />

stoßen das Gefüge des Werkstoffs in der<br />

Umgebung an, die dann nachgibt und wieder<br />

zurück federt. Dadurch entsteht eine<br />

transiente elastische Schallwelle, diese gelangt<br />

von ihrer Quelle bis zum Piezokristall<br />

des Sensors, der sie in elektrische Signale<br />

wandelt. Die Signale werden mit einem<br />

Prüfrechner aufgezeichnet, grafisch im<br />

digitalen Zwilling dargestellt und abschließend<br />

von erfahrenen Prüfingenieuren<br />

interpretiert.<br />

So lassen sich Veränderungen im Gefüge<br />

des Werkstoffs detektieren, bevor es zu<br />

kritischen Zuständen kommen kann. Damit<br />

können oft viel genauere Aussagen getroffen<br />

werden als bei üblichen Sicht- oder<br />

Druckprüfungen. Das kann auch die Bewertung<br />

von unkritischen Inhomogenitäten<br />

oder Mikrorissen betreffen, die im<br />

Betrieb nicht weiterwachsen und daher<br />

belassen werden könnten. Aufgrund der<br />

Messdatenaufzeichnung der C4-Trennkolonne<br />

empfahlen die Ingenieure des Tüv<br />

Süd für auffällige Stellen eine gezielte Nachuntersuchung<br />

von Schweißnähten mittels<br />

Ultraschallprüfung (Phased-Array). Dies<br />

führt zur Klärung der Ungänze und zur<br />

Festlegung eines Reparaturbereichs.<br />

Beurteilung der Signale<br />

Die Schallsignale werden in drei Risikoklassen<br />

eingeordnet – je nach Anzahl, Aktivität,<br />

Intensität und Ort (Tabelle). Daraus abzuleitende<br />

Maßnahmen lassen sich so besser<br />

planen und priorisieren. Am besten legen<br />

01<br />

„klassische<br />

Prüfung“<br />

SEP<br />

02<br />

Druck<br />

Signale und abzuleitende Maßnahmen<br />

Einordnung in<br />

Risikoklassen<br />

Klasse 1<br />

Beurteilung<br />

unbedeutende<br />

Quelle<br />

Verfahrensschritte im Vergleich: innere Prüfung mit Innenbesichtigung und<br />

Schallemissionsprüfung<br />

Vorbereitung<br />

Vorbereitung<br />

Entleerung<br />

Betriebsstillstand<br />

Reinigung<br />

+<br />

visuelle<br />

(innere) Prüfung<br />

SEP<br />

(alternative Möglichkeit)<br />

Detektion und Lokalisation von Schallemissionsquellen<br />

30<br />

31<br />

der Anlagenbetreiber und die Prüforganisation<br />

die quantitativen Bewertungskriterien<br />

vor der Prüfung fest und dokumentieren<br />

diese schriftlich in der Prüfanweisung.<br />

Von der enormen Zunahme an Rechenleistung<br />

in den vergangenen Jahren hat<br />

auch die SEP profitiert. Schnellere Prozessoren<br />

und benutzerfreundliche Software<br />

visualisieren mehrere Hundert Ortungen<br />

pro Sekunde – in Echtzeit. Das Tempo, mit<br />

Vorgehen und Maßnahmen<br />

Keine Maßnahmen erforderlich<br />

Klasse 2 aktive Quelle Visuelle Prüfung oder weitere Nachunter suchung<br />

und Bewertung<br />

Klasse 3 sehr aktive Quelle Prüfunterbrechung oder -abbruch, Druckablass,<br />

visuelle Prüfung, weitere Nachuntersuchung und<br />

Bewertung vor Wiederinbetriebnahme<br />

Wasserfüllung/Gas<br />

(Druck)<br />

+<br />

Festigkeitsprüfung<br />

29 31<br />

30<br />

29<br />

Wiederinbetrieb<br />

Übergabe<br />

Detektion<br />

am Sensor 30<br />

Lokalisation<br />

dem die Geräte mögliche Inhomogenitäten<br />

oder Anomalien detektieren und analysieren,<br />

hat sich vertausendfacht.<br />

Wegen des hohen Reifegrads und der<br />

Echtzeitfähigkeit eignet sich die SEP – als<br />

Ergänzung der gesetzlichen Prüfungen –<br />

auch zur Überwachung von Anlagen im<br />

laufenden Betrieb. Das liefert wertvolle<br />

Informationen für die vorausschauende<br />

Planung von Wartungsintervallen. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit, diese Informationen<br />

via Datennetz (Online-Monitoring) zu<br />

übertragen. Das ist auch als Cloud-Lösung<br />

realisierbar. Die zerstörungsfreien Prüfungen<br />

können auch mit einer separaten Ultraschallmessung,<br />

dem sogenannten Permanent-Monitoring-Verfahren,<br />

ergänzt bzw.<br />

erweitert werden, um beispielsweise die<br />

Wandstärken von Behältern dauerhaft zu<br />

überwachen.<br />

Fotos: Tüv Süd<br />

www.tuvsud.com/chemieservice<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 51


BETRIEBSTECHNIK<br />

SERIE<br />

GUTES<br />

NOCH BESSER MACHEN<br />

Die zur Überschrift erhobene Vorgabe stand für<br />

das Familienunternehmen J.D. Neuhaus GmbH &<br />

Co. KG aus Witten bei der Entwicklung der neuen<br />

JDN-Mini-Druckluft-Hebezeuggeneration ganz<br />

oben im Pflichtenheft. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, wurden bei der Konzeption neue<br />

Wege beschritten.<br />

Etwa 20 Jahre lang war die Vorgängergeneration des neuen<br />

Druckluft-Hebezeugs JDN Mini am Markt verfügbar. Im<br />

Laufe dieser Zeit hat der Hersteller eine veritable Anzahl an<br />

Anwendern aus vielzähligen Bereichen für das Hebezeug<br />

gewonnen. So setzen Unternehmen z. B. aus der Automobilindustrie,<br />

Papierindustrie, Pharmaindustrie, Textilindustrie oder auch<br />

Gießereien und Lackierereien auf die Technik aus dem Ruhrgebiet.<br />

Die von den Betreibern gewonnenen Erkenntnisse sollten in<br />

die Neukonzeption des Hebezeugs einfließen. So waren die Chief<br />

Engineers direkt vor Ort bei Kunden. Im Rahmen der Gespräche<br />

wurde gefragt, welche Eigenschaften das optimale Hebezeug haben<br />

sollte. Die unterschiedlichen Einsatzbedingungen vor Ort<br />

wurden studiert und mit Anwendern diskutiert. Mit all diesem<br />

Wissen hat ein crossfunktionales Team aus 13 Mitarbeitern an der<br />

Projektrealisierung gearbeitet. Je nach Projektphase und Bedarf<br />

wurden auch Mitarbeiter von Lieferanten sowie Kunden in die<br />

Überlegungen eingebunden. Nur so ließen sich eine 360°-Betrachtung<br />

und die Forderung nach einem Maximum an Produktivität,<br />

Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Ebenfalls<br />

auf der Agenda des Projektteams standen die Themen Flexibilität<br />

in puncto Konfiguration auf die Belange des Betreibers, komfortable<br />

und einfache Bedienung sowie Reduzierung der Zeiten<br />

für die Wartung.<br />

MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELTEILE<br />

Entstanden ist so innerhalb von ca. 2,5 Jahren (von der ersten Erstellung<br />

des Zielbilds bis hin zum einsatzfähigen Produkt) mit dem<br />

neuen JDN Mini ein kompaktes Hebezeug mit einer Tragfähigkeit<br />

von bis zu 980 kg, das sich durch etliche Innovationen auszeichnet.<br />

Für einen sicheren Betrieb sorgen u. a. Endabschaltungen. Sie<br />

schalten die Hub- und Senkbewegung ab, sobald der Puffer das<br />

Abschaltventil berührt. Die Bewegung wird dadurch abgebremst<br />

und somit das Überlasten der Kette verhindert. Darüber hinaus<br />

lässt sich mithilfe dieses Merkmals der Verschleiß minimieren.<br />

Den Betriebskosten zugutekommt auch die intelligente Konstruktion<br />

des Hebezeugs. Mithilfe gezielter Optimierungen ließ sich<br />

die Lebensdauer des aktuellen JDN Mini auf 800 Betriebsstunden<br />

steigern und damit gegenüber dem Vorgängermodell verdoppeln.<br />

Damit ist es dem Hersteller gelungen, einen wichtigen Beitrag zur<br />

Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) zu leisten, da u. a. die<br />

52 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


SERIE BETRIEBSTECHNIK <br />

Höhere Geschwindigkeit<br />

Längere Lebensdauer<br />

Feinfühlige Steuerung<br />

Einfache Wartung<br />

Kosten für die Neuanschaffung von Geräten, die ihre maximale<br />

Lebensdauer erreicht haben, erst in längeren Abständen anfallen.<br />

Auf die Forderung „einfache und flexible Bedienung“ hat J.D.<br />

Neuhaus mit der Kombination der direkten und indirekten Steuerung<br />

eine Antwort gefunden. So ist die Handsteuerung jetzt über<br />

nur einen Schlauch inklusive Zugentlastung mit dem Gehäuse verbunden,<br />

der wiederum drei Steuerleitungen bündelt. Dies steigert<br />

neben dem Bedienkomfort auch die Beweglichkeit. Neue Präzisionsventile<br />

schaffen die Voraussetzungen für eine noch feinere Dosierung<br />

der Druckluftzufuhr und damit ein nahezu ruckfreies Anheben<br />

und Absetzen der Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit lässt<br />

sich stufenlos voreinstellen, also reduzieren, ohne dass dies zu einem<br />

Leistungsverlust bei der Tragfähigkeit führt. Dadurch wird die<br />

Last noch besser geschützt und die Geschwindigkeit zugleich noch<br />

feiner dosierbar. Der JDN Mini 500 erreicht z. B. bei Volllast (500 kg)<br />

eine maximale Hubgeschwindigkeit von 12 m/min. Im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell ist er damit im Dauereinsatz bis zu 20 Prozent<br />

schneller.<br />

Die smarteste Neuerung im Bereich „Wartung“ ist der in der<br />

Serviceklappe integrierte NFC-Tag. Mit der JDN-Service-App hat<br />

der Anwender per Smartphone Zugang zu den Bedienungsanleitungen<br />

und Zertifikaten. Ein weiterer Ausbau der Service-App hin<br />

zum Hilfsmittel rund um Fragen des Ersatzteilemanagements ist<br />

zurzeit in Planung.<br />

Viele Wartungsarbeiten wie das Fetten der Motorkammer, der<br />

Austausch der Kettenführung und der Austausch der Motoreinheit<br />

lassen sich beim JDN Mini jetzt „am Haken“ durchführen – ohne<br />

das Hebezeug abzuhängen. Dies spart Zeit und steigert zudem die<br />

Arbeitssicherheit. Auch in Sachen Flexibilität haben sich die JDN-<br />

Entwickler etwas einfallen lassen: eine standardisierte „Schnittstelle“<br />

für den Einsatz unterschiedlicher Hakenvarianten.<br />

Für den geschäftsführenden Gesellschafter Wilfried Neuhaus-<br />

Galladé war es besonders wichtig, dass die Entwicklung in permanentem<br />

Abgleich mit Anwendern und deren Anforderungen stattgefunden<br />

hat. Nur auf diese Art ist es aus seiner Sicht möglich,<br />

hundertprozentige Marktrelevanz zu erreichen und die Bedürfnisse<br />

des Markts berücksichtigen zu können.<br />

BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />

Das Unternehmen<br />

J.D. Neuhaus kann auf<br />

eine lange Historie<br />

zurückblicken. Dem<br />

Anlass angemessen<br />

begleitet die Redaktion unserer Schwesterzeitschrift f+h<br />

dieses Ereignis über das Jahr. In dieser Folge gehen wir auf<br />

den Status quo der Produktentwicklung ein, in der<br />

nächsten Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Systemvergleich<br />

Durcklufthebezeuge – Elektrohebezeuge.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 53


BETRIEBSTECHNIK<br />

SERIE<br />

Passgenaue Konfiguration<br />

„FOOD-GRADE“-AUSFÜHRUNG RUNDET<br />

ANGEBOT AB<br />

Aus den ersten Erkenntnissen und der engen Zusammenarbeit mit<br />

Vertriebspartnern entdeckte das JDN-Team auch Potenziale in der<br />

Lebensmittelindustrie. Darauf basierend entstand der JDN mini<br />

Food Grade.<br />

Mit der „Food-Grade“-Ausführung erfüllt J.D. Neuhaus die hohen<br />

Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene in der Nahrungsmittelund<br />

Getränkeindustrie sowie in Chemie- und Pharmaunternehmen.<br />

Dabei ist das Motorgehäuse aus unbeschichtetem Aluminiumguss,<br />

Kette, Kettenführung, Lasthülse und Haken aus Edelstahl.<br />

Das macht die Hebezeuge korrosionsbeständig und unempfindlich<br />

gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit. Außerdem lassen sich die Produkte<br />

optimal reinigen; auch per Hochdruckreiniger. Für die Motorschmierung<br />

kommt ein physiologisch unbedenkliches vollsynthetisches<br />

(mineralölfreies) Spezialfett zum Einsatz, das für die<br />

Nahrungsmittelindustrie und Pharmazie geeignet ist. Der Kettenschmierstoff<br />

ist lebensmittelverträglich. Die Trag- und Lasthaken<br />

der Hebezeuge sind verdrehgesichert (twist lock hooks). Aufgrund<br />

des Antriebsmediums Druckluft sind die Hebezeuge ex-geschützt,<br />

sodass sie sich auch in Bereichen einsetzen lassen, in denen<br />

entzünd liche organische Stoffe, z. B. Mehlstäube, auftreten.<br />

Um die hohen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie erfüllen<br />

zu können, entwickelte das Unternehmen eine eigene Klimakammer,<br />

die die realen Einsatzbedingungen simulieren sollte. „Mit<br />

der Klimakammer haben wir die Möglichkeit, jeden Tag Verbesserungen<br />

am Gerät zu testen“, sagt Simon Brose, Head of R&D der J.D.<br />

Neuhaus Gruppe. „Nur so können wir unseren Anspruch nach permanenter<br />

Exzellenz erfüllen.“<br />

Food Grade<br />

Fotos: J.D. Neuhaus<br />

Autor: Winfried Bauer, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift f+h, Mainz<br />

54 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Produktionsstraßen überwachen<br />

Flir Systems hat ein neues Kameramodul für das sichtbare<br />

Lichtspektrum vorgestellt. Die USB3-Kamera ist die erste mit dem<br />

neuen Sony Pregius S IMX540-Sensor mit 24,5 MP Auflösung bei<br />

12 Bildern/s. Mit einem Pixelabstand von 2,74 µm und Hintergrundbeleuchtung<br />

weist der Pregius S-Sensor nahezu die<br />

doppelte Pixeldichte früherer Pregius-Sensoren auf. Mit diesem<br />

Kameramodul Blackfly S lassen sich Produktionsstraßen schneller<br />

fahren, ohne an Inspektionsqualität zu verlieren. Die Kamera<br />

zeichnet sich laut Hersteller<br />

außerdem durch eine hohe<br />

Quanteneffizienz und geringes<br />

Leserauschen aus. Dies ermöglicht<br />

kürzere Belichtungszeiten, sodass<br />

auch weniger leistungsfähige<br />

Lichtquellen ausreichen. Das spart<br />

Kosten bei der Beleuchtung.<br />

www.flir.de<br />

Suche nach dem richtigen<br />

Gleitlagerwerkstoff<br />

Wenn es um verschleißfeste Tribo-Polymere geht, bietet Igus viele<br />

Möglichkeiten. Um den richtigen Iglidur-Werkstoff für den<br />

entsprechenden Einsatz zu finden, hat Igus einen neuen Offline-<br />

Konfigurator für seine 39 Standard-Werkstoffe entwickelt. Mit<br />

Schablonen kann<br />

der Kunde so den<br />

passenden<br />

Werkstoff<br />

ermitteln.<br />

Alternativ hilft das<br />

Online-Expertensystem<br />

bei der<br />

Auswahl und<br />

Berechnung der<br />

Lebensdauer.<br />

Mit der Musterbox können Anwender schnell und einfach das<br />

richtige Gleitlagermaterial für die individuelle Anwendung<br />

finden. Der Anwender hat unterschiedliche Schablonen zur<br />

Hand, die er über die Vielzahl an Werkstoffen legt. Benötigt er z. B.<br />

ein Gleitlager mit einer hohen Temperaturbeständigkeit, legt er<br />

die entsprechende Schablone über die Buchsen, sodass sie die<br />

Werkstoffe filtert. Weitere Eigenschaften wie „hohe Lasten“,<br />

„schmutzige Umgebungen“ oder „Chemikalienresistenz“ lassen<br />

sich ebenfalls mithilfe der Schablonen über die Gleitlager legen,<br />

bis eine entsprechende Auswahl übrigbleibt.<br />

Aufnehmen, Bewegen und Entleeren<br />

Die mobile Hebehilfe ezzLiftmaster ist universell einsetzbar und<br />

wird mit Akku betrieben. Durch das vielseitige standardisierte<br />

Zubehör bietet sie Unterstützung für viele Arbeitsgänge, die mit<br />

Heben und Bewegen verbunden sind. Selbst<br />

in beengter Umgebung ist das Gerät dank<br />

der vier Lenkrollen leicht zu bewegen.<br />

Durch die Schnellwechselkupplung kann<br />

schnell auf unterschiedliche Anwendungen<br />

umgestellt werden.<br />

Die Hebehilfe unterstützt den Bediener<br />

beim Aufnehmen, Bewegen und Entleeren<br />

unterschiedlicher Gebinde. Außerdem<br />

können die Bediener mit ihm zwischen den<br />

Behältnissen hin und herfahren und die<br />

Höhe beim Umschütten anpassen. Das<br />

Drehen des Behälters, um den Inhalt<br />

auszuleeren, erfolgt manuell über eine<br />

Kurbeloder elektrisch per Tastendruck.<br />

Gegriffen werden können die unterschiedlichsten<br />

Gebindeformen: Fässer, Kartons,<br />

Eimer, Säcke und vieles mehr. Eine breite Auswahl an verschiedenen<br />

Greifern ermöglicht das Klemmen unterschiedlicher<br />

Behälter, sodass alles sicher gehalten und entleert werden kann.<br />

Vakuumheber eignen sich darüber hinaus auch für die Handhabung<br />

von Säcken.<br />

www.besthandlingtechnology.com<br />

TÜV SÜD Chemie Service<br />

Verwurzelt in der chemischen Industrie<br />

Seit Beginn der Chemie in Deutschland gab es die<br />

Eigenüberwachung. Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

ist hervorgegangen aus den Eigenüberwachungen der<br />

Chemiekonzerne Bayer, Hoechst und Dow Chemical.<br />

Unsere Sachverständigen kommen aus der Chemie und<br />

kennen Ihre Anlagen in Theorie und Praxis.<br />

Wir sprechen Ihre Sprache.<br />

www.tuvsud.com/chemieservice<br />

www.igus.de<br />

Vorgedehnte Stretchfolie<br />

Der Hersteller Duo Plast verbessert seine vorgedehnte Stretchfolie.<br />

Ein verstärkter DDK-Rand (Duo DoppelKante) und die<br />

Verwendung von Hightech-Rohstoffen versprechen laut Hersteller<br />

hohe Durchstoß- und Weiterreißfestigkeit, gute Haftung, glatte<br />

Außenseite, leise Abrollung und guten Folienverbund. Duo Shape<br />

ist auch auf biobasierter und PCR-Basis (Post-Consumer-<br />

Recyclat) erhältlich.<br />

www.duo-plast.de<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH Kaiser-Wilhelm-Allee Geb. B407 51368 Leverkusen<br />

Tel. +49 (0)214 86910-0 E-Mail: vertrieb.chemieservice@tuvsud.com


BETRIEBSTECHNIK<br />

Virtueller Industrieservice<br />

Zum Schutz der Gesundheit ihrer Mitarbeiter und der Beschäftigten<br />

ihrer Dienstleister schränken aktuell viele Betreiber von<br />

Industrieanlagen den Zugang zu den Anlagen ein. Um den<br />

Betrieb dieser Industrieanlagen auch mit reduziertem Personal<br />

vor Ort zu gewährleisten, bietet Bilfinger zwei Lösungen für einen<br />

„virtuellen“ Industrieservice an: Den sicheren Zugriff auf die<br />

Systeme zur Steuerung und Überwachung der Produktion von<br />

jedem internetfähigen<br />

Computer aus sowie die<br />

Zuschaltung von Experten<br />

an anderen Standorten für<br />

Wartungsaufgaben vor Ort<br />

per Augmented Reality<br />

(AR) Brille.<br />

Die rauen Umgebungsbedingungen<br />

in der Prozessindustrie<br />

stellen dabei<br />

besonders hohe Anforderungen an die AR-Brillen und die<br />

verwendete Software. So muss ein sicherer Einsatz gemäß den<br />

jeweils gültigen Standards gewährleistet sein, etwa in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen einer Anlage. Und selbst bei lauten Hintergrundgeräuschen<br />

muss der Mitarbeiter vor Ort die AR-Brille noch<br />

durch Sprachsteuerung bedienen können.<br />

Eine weitere Lösung für den Anlagenbetrieb mit reduziertem<br />

Personal vor Ort bietet die Bilfinger GreyLogix GmbH. Industriekunden<br />

erhalten einen direkten, verschlüsselten Zugriff auf ihre<br />

Systeme zur Steuerung und Überwachung ihrer Produktionsanlagen<br />

ein. Per Virtual Private Network (VPN) Verbindung können<br />

die Kunden sich in die Anlagensysteme einloggen, als ob sie selbst<br />

vor Ort wären.<br />

www.bilfinger.com<br />

Verfügbarkeitserhöhung in der<br />

Papierindustrie<br />

Die Herstellung von Papier erfordert<br />

eine recht komplexe Abfolge von<br />

Produktionsschritten. Durch defekte<br />

Antriebe entstehen nicht nur<br />

Instandsetzungs-, sondern vor allem<br />

auch Produktionsausfallkosten.<br />

Doch Schäden an Antriebselementen<br />

lassen sich durch Maschinendiagnose<br />

voraussagen. In der Regel sind es schwingungsanalytische<br />

Verfahren, mit denen mechanische Unregelmäßigkeiten<br />

an Wellen, Zahnrädern und Wälzlagern sehr genau erkannt<br />

werden. Wenn bspw. die Laufbahn eines Wälzlagers einen Fehler<br />

aufweist, so erzeugt jedes Überrollen dieser Stelle einen Stoß. Mit<br />

welcher Frequenz ergibt sich aus den inneren Wälzlagerdaten<br />

und der Drehzahl. Bei Zahnrädern ist der Prozess ganz ähnlich. Es<br />

werden spezifische Schwingungen erzeugt, die sich anhand ihrer<br />

Frequenzen exakt einer mechanischen Ursache zuordnen lassen.<br />

Die Messung erfolgt mit piezoelektrischen Beschleunigungssensoren.<br />

Diese sind hinreichend genau und decken einen sehr<br />

großen Messbereich ab. Außerdem sind sie robust, leicht zu<br />

installieren und preiswert. Sichtbar gemacht werden die Schwingungen<br />

im Spektrum und Hüllkurvenspektrum. Und weil<br />

moderne Antriebe häufig mit veränderlichen Drehzahlen<br />

betrieben werden, nutzt man stattdessen das Ordnungsspektrum<br />

und das Hüllkurvenordnungsspektrum. Durch eine hohe<br />

Genauigkeit können einerseits Defekte zuverlässig analysiert<br />

sowie andererseits Fehlinterpretationen sicher vermieden<br />

werden.<br />

www.maschinendiagnose.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 54. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Nevenka Islamovic, Auftragsdisposition<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 53: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu<br />

informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich<br />

und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag<br />

über. Dies umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />

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Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und<br />

Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung<br />

in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art,<br />

wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />

und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />

auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit des<br />

redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte<br />

Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion<br />

dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann<br />

keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich dürfen<br />

nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig an<br />

anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits<br />

veröffent licht wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

56 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Sichere und einfache Entsorgung von<br />

Lösemitteln<br />

Die neue Systemlösung von<br />

Asecos ermöglicht eine<br />

schnelle und sichere Entsorgung<br />

von leicht- bis hochentzündlichen<br />

Lösemittelabfällen.<br />

Sie besteht aus einem feuerbeständigen<br />

Typ-90-Unterbauschrank<br />

und Entsorgungskomponenten.<br />

Die Funktionseinheit<br />

kommt als komplette<br />

Entsorgungseinheit unter<br />

Laborabzügen und an Gefahrstoffarbeitsplätzen<br />

zum<br />

Einsatz.<br />

Die Konstruktion des Entsorgungsschrankes<br />

ist auf eine<br />

technische Entlüftung abgestimmt und verhindert die Bildung<br />

einer explosionsfähigen Atmosphäre. Der Schrank erfüllt – laut<br />

Hersteller inklusive aller Entsorgungs- und Signalleitungen – die<br />

Anforderungen der europäischen Norm (EN 14470 Teil 1) für<br />

einen zertifizierten Brandschutz von 90 min.<br />

www.asecos.com<br />

Schnellabschaltung für Gasbrenner<br />

Viele Betreiber verwenden aus produktionstechnischen Gründen<br />

freibrennende Gasbrenner ohne Überwachung mit Thermoelementen,<br />

Ionisationsüberwachung oder optoelektronische<br />

Überwachung. Bisher wurde den Maschinenführern die visuelle<br />

Überwachung der Flammenbildung und der Flammen selbst<br />

übertragen. In Situationen, in denen es dann zu Schnellabschaltungen<br />

der Gaszufuhr kommen muss, hängt die Sicherheit nicht<br />

nur vom Reaktionsvermögen der Mitarbeiter ab. Bedingt durch<br />

die mehr oder weniger langen Gasleitungen in Verbindung mit<br />

den unterschiedlichen Rohrleitungsquerschnitten entstehen<br />

durch die Gasmengen in den Rohrleitungen ungewollte<br />

Nachbrennzeiten.<br />

Um die nach der Abschaltung noch in den Rohrleitungen befindlichen<br />

Mengen an brennbaren oder oxidierenden Gasen schnell<br />

und sicher zu entfernen, wurde jetzt ein System entwickelt, das<br />

dafür sorgt, dass in weniger als 1 s die noch brennenden Flammen<br />

erlöschen und die Düsen gleichzeitig gekühlt werden. Die Lösung<br />

besteht aus einem vorgelagerten Inertgasspeicher in Verbindung<br />

mit logisch angeordneten „stromlos offener“ oder „stromlos<br />

geschlossener“ Magnetventilen, die beim geplanten oder beim<br />

ungeplanten Abschalten der Anlage oder auch bei Stromausfall<br />

die Flammen durch einen Druckstoß sofort sicher erlöschen lässt<br />

und dabei auch die Düsen kühlt.<br />

www.iht-klein.de<br />

Anzeige<br />

Effektive Flammensperren in neuer Bauform<br />

Kontakt<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH<br />

Oderstraße 7<br />

47506 Neukirchen-Vluyn<br />

Tel. +49 2845 930-0<br />

mail@schwing-pmt.de<br />

www.schwing-pmt.de<br />

Feuer oder Explosionen in verfahrenstechnischen<br />

Systemen können gravierende<br />

Folgen haben. Der Brand- und<br />

Explosionsschutz ist daher für jeden<br />

Anlagenbetreiber unverzichtbar.<br />

Um die Sicherheit zu erhöhen und<br />

Wartungskosten zu senken, setzen<br />

die optimierten und zertifizierten<br />

Flammensperren der Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

auf ein simples und<br />

zugleich effektives Design:<br />

Edelstahlscheiben ersetzen<br />

gewickelte Elemente.<br />

Für Anwender ergeben sich aus der<br />

neuen, sogenannten Tornado-Bauform<br />

eine Reihe von Vorteilen, wie namhafte<br />

Chemieerzeuger bestätigen:<br />

Leichte Montage und Demontage<br />

schließen Beschädigungen aus.<br />

Geringe Montagefehler erhöhen den<br />

Feuerschutz und die Sicherheit der<br />

Mitarbeiter.<br />

Verbesserte Durchgangskanäle<br />

wiederum reduzieren Ablagerungen,<br />

die sich durch einfaches Reinigen<br />

komplett entfernen lassen. Und<br />

schließlich lassen sich mithilfe des<br />

neuen Designs Druckverluste<br />

minimieren und Wartungszyklen<br />

verlängern.<br />

Advertorial_Schwing_9_20.indd 1<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK<br />

06.08.<strong>2020</strong><br />

09/<strong>2020</strong><br />

11:15:36<br />

57


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Gefangen im Netz<br />

Effiziente Gastrennung dank poröser Flüssigkeiten<br />

Ein neues Material eröffnet die<br />

Möglichkeit, beim Abtrennen<br />

von Rohstoffen für die<br />

Kunststoffindustrie bis zu<br />

80 Prozent Energie einzusparen.<br />

Ein Forscher des Karlsruher Instituts für<br />

Technologie (KIT) hat gemeinsam mit<br />

Partnern „poröse Flüssigkeiten“ entwickelt:<br />

In einem Lösemittel schweben – fein verteilt<br />

– Nanoteilchen, die Gasmoleküle verschiedener<br />

Größen voneinander trennen.<br />

Denn die Teilchen besitzen leere Poren,<br />

durch deren Öffnungen nur Moleküle einer<br />

bestimmten Größe eindringen können. Die<br />

porösen Flüssigkeiten lassen sich direkt<br />

einsetzen oder zu Membranen verarbeiten,<br />

die Propen als Ausgangsstoff für den weit<br />

verbreiteten Kunststoff Polypropylen effizient<br />

aus Gasgemischen abtrennen. Die bislang<br />

übliche energieaufwändige Destillation<br />

könnte somit ersetzt werden.<br />

Gewonnen wird Propen vor allem bei der<br />

Aufbereitung von Rohöl oder natürlichem<br />

Erdgas, wobei es durch Destillation von anderen<br />

Gasen separiert und gereinigt wird.<br />

Autor: Dr. Joachim Hoffmann, Redakteur/<br />

Pressereferent, Karlsruher Institut für Technologie,<br />

Karlsruhe<br />

„In der Fachliteratur geht man davon aus,<br />

dass die Gastrennung in der Petrochemie<br />

mithilfe von Membranen nur ein Fünftel<br />

der Energie kosten würde, die für Destillationen<br />

benötigt wird. Das bedeutet angesichts<br />

des hohen Propen-Bedarfs eine<br />

Einsparung riesiger Mengen des Treibhausgases<br />

CO 2<br />

“, so Nachwuchsgruppenleiter<br />

Dr. Alexander Knebel vom Institut für Funktionelle<br />

Grenzflächen des KIT.<br />

Die Forschenden starteten bei ihrer<br />

Arbeit mit dem festen Material ZIF-67 (zeolitic<br />

imidazole framework), dessen Atome<br />

ein Metall-Organisches Netzwerk mit<br />

0,34 nm breiten Porenöffnungen bilden.<br />

Dabei veränderten sie Nanopartikel von<br />

ZIF-67 gezielt an der Oberfläche. „Dadurch<br />

gelang es uns, erstmals ein Metall-Organisches<br />

Netzwerk in Flüssigkeiten wie Cyclohexan,<br />

Cyclooctan oder Mesitylen fein zu<br />

verteilen, also zu dispergieren“, sagt Knebel.<br />

Die entstandene Dispersion nennen die<br />

Wissenschaftler poröse Flüssigkeit.<br />

Feste Trennmembran<br />

Für den Weg durch eine Säule, die mit<br />

der porösen Flüssigkeit gefüllt ist, braucht<br />

gasförmiges Propen deutlich länger als<br />

bspw. Methan. Denn Propen wird in den<br />

Poren der Nanopartikel gleichsam festgehalten,<br />

die kleineren Methanmoleküle<br />

hingegen nicht. Doch mit den porösen<br />

Flüssigkeiten lassen sich auch feste Trennmembranen<br />

mit besonders vorteilhaften<br />

Eigenschaften produzieren. So stellte das<br />

Team Membranen aus einem Kunststoff<br />

und dem chemisch modifizierten ZIF-67<br />

her. Dabei konnte es den Anteil an modifiziertem<br />

ZIF-67 in der Membran bis auf<br />

47,5 % erhöhen, ohne dass diese mechanisch<br />

instabil wurde.<br />

Für den praktischen Einsatz einer solchen<br />

Membran ist neben dem Trennvermögen<br />

entscheidend, wie hoch die Menge<br />

eines Gasgemisches ist, die in einer bestimmten<br />

Zeit hindurchgeleitet werden<br />

kann. Diese Durchflussrate war bei den<br />

neuen Membranen mindestens dreimal so<br />

hoch wie bei bisherigen Materialien.<br />

Knebel ist aufgrund der erzielten Trennwerte<br />

davon überzeugt, dass es sich für die<br />

petrochemische Industrie erstmals auszahlen<br />

würde, zur Gastrennung Membranen<br />

statt herkömmlicher Destillationsverfahren<br />

einzusetzen.<br />

Entscheidend für die Leistungsfähigkeit<br />

der Membranen ist, dass möglichst viele<br />

Metall-Organische Partikel einheitlich im<br />

Kunststoff verteilt werden können und dass<br />

die Poren in den Nanopartikeln bei der<br />

Membranherstellung nicht durch Lösemittel<br />

verstopft sind, also gleichsam leer bleiben.<br />

„Beides konnten wir erreichen, weil wir<br />

nicht direkt feste Partikel in die Membran<br />

eingearbeitet haben, sondern den scheinbaren<br />

Umweg über die porösen Flüssigkeiten<br />

gegangen sind“, erläutert Knebel.<br />

Foto: Alexander Knebel, KIT<br />

www.kit.edu<br />

58 VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 21. 10. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 06. 10. <strong>2020</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Durch ein Mess-, Regel- und Automatisierungssystem können viele<br />

Schritte im Brauprozess kombiniert werden, wodurch auf Dauer Kosten<br />

erheblich reduziert werden können (Foto: Jumo)<br />

02 Mit einem Wärmepumpensystem reduziert eine Molkerei den<br />

Verbrauch fossiler Brennstoffe um bis zu 80 % (Foto: Gea)<br />

03 Im Supplement UMWELTTECHNIK steht u. a. der produktionsintegrierte<br />

Umweltschutz im Fokus – zum Bespiel bei geschlossenen<br />

Materialkreisläufen für Kunststoffprodukte (Foto: Pöppelmann)<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Welle-Nabe-Verbindungen werden in Edelstahlausführung in den<br />

Antriebssträngen von Pumpen und Rührwerken eingesetzt, die hohen<br />

Belastungen ausgesetzt sind (Foto: Stüwe)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 09/<strong>2020</strong> 59


PROZESSTECHNOLOGIE: PELLETIERUNG<br />

ZUR WIRTSCHAFTLICHEN KOMPAKTIERUNG<br />

UND FORMGEBUNG<br />

Transport und Lagerung von Schüttgütern und pulverförmigen Materialien sind aufgrund der mehligen und<br />

staubigen Konsistenz eine Herausforderung. Ob es dabei um Pigmente, Talkum, Tablettiermassen, Aktivkohle<br />

oder Pharmagrundstoffe geht – durch die Pelletierung werden die Produkteigenschaften dieser Stoffe<br />

deutlich verbessert. KAHL Anlagen zur Pressagglomeration und Pelletierung erhöhen die Wirtschaftlichkeit der<br />

Produktionsverfahren, indem sie zu weniger Lagerverlusten, geringerer Staubbelastung, besseren Fließeigenschaften,<br />

Dosierfähigkeiten und Verwertbarkeiten beitragen, um nur einige Vorteile zu nennen.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf akahl.de<br />

AMANDUS KAHL GmbH & Co. KG<br />

Dieselstrasse 5–9 · 21465 Reinbek · Germany<br />

+49 (0)40 727 71-0 · info@akahl.de · shop.akahl.de · akahl.de

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