Landkreis Ravensburg. Wo der Süden am schönsten ist.
Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.
Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.
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Wo der Süden
am schönsten ist.
DER
LANDKREIS
AUF EINEN
BLICK
INFORMATIONEN,
DATEN UND FAKTEN
Der Landkreis
Wirtschaftsstandort
Bildungsregion
Energie und Klimaschutz
Mobilität
Landwirtschaft und Umwelt
Gesundheit und Soziales
Kultur und Tourismus
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LANDKREIS RAVENSBURG
Vorwort
3
Herzlich willkommen
im Landkreis Ravensburg
Der Landkreis Ravensburg ist in vielerlei Hinsicht eine besonders lebenswerte Region. Er bietet
eine große Vielfalt unterschiedlicher Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit auf
der einen Seite und malerischer Natur auf der anderen. Im Süden reicht unser Landkreis fast bis an
den Bodensee heran, den Norden prägt eine voralpine Hügel- und Moorlandschaft, im östlichen Teil
erhebt sich das Hügelland des oberschwäbischen Allgäus. Im Südwesten wiederum findet man durch
das Bodenseeklima begünstigte Obst- und Weinbaugebiete.
Neben dem einzigartigen Erholungswert gibt es eine
Menge Faktoren, die den Landkreis Ravensburg auch als Arbeitsstätte
und Wirtschaftsstandort mit besonderen Zukunftsperspektiven
auszeichnen. Hier finden Sie traditionsbewusstes
oberschwäbisches Unternehmertum in Form von
klassischen Handwerksbetrieben und international agierenden
Unternehmen, darunter nicht selten sogenannte „Hidden
Champions“. Reizende Gemeinden und attraktive Städte mit
historischen Zentren überzeugen durch ihr Ambiente, einem
Mix aus kultureller Vielfalt und einem bunten Lifestyle-
Angebot.
Diese Lebensqualität verdanken wir dem Zusammenspiel
unterschiedlicher Kräfte, zu denen auch das Landrats amt gehört,
indem es bestimmte Prozesse steuert, begleitet und anstößt
oder dafür Rahmenbedingungen schafft. Nicht immer
ist das für die Bürgerinnen und Bürger auch ersichtlich. Wo
genau treten wir als öffentliche Verwaltung in den verschiedensten Bereichen Ihres täglichen Lebens
in Erscheinung, wo lenken und fördern wir und was können wir sichern und bewahren? Und – hätten
Sie es gewusst?
Die vielbeschworene Bürgernähe ist ein wichtiger Bestandteil unseres Selbstverständnisses! Wir
orientieren uns bei unserer Arbeit – neben den rechtlichen Vorgaben – an den Bedürfnissen und
Interessen der Menschen, die hier leben.
Auf den nun folgenden Seiten möchten wir Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Region,
aber auch anderen Interessierten, das Landratsamt und einige unserer Arbeitsfelder näher vorstellen.
Dabei konzentrieren wir uns auf Bereiche, mit denen Sie in Ihrem Alltag häufig in Berührung kommen.
Ergänzend finden Sie auf Seite 14 eine Übersicht über alle Ämter des Landratsamts.
Ich wünsche Ihnen einen interessanten „Rundgang“ durch die verschiedenen Lebensbereiche des
Landkreises Ravensburg und aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit der Landkreisverwaltung.
(Harald Sievers)
Landrat
4 Inhalt LANDKREIS RAVENSBURG
Inhalt
Landkreis Ravensburg im Überblick
Urbane Lebendigkeit in ländlichem Idyll 7
Landschaft mit Profil 8
Das Wappen des Landkreises 9
Zur Geschichte des Kreisgebiets 10
Der Landkreis und seine Verwaltung 12
Organe des Landkreises – Landrat und Kreistag 15
Der Landkreis als Arbeitgeber 17
Bürgerbüro und Bürgerportal 19
Gleichstellungsbeauftragte und Kontaktstelle Frau und Beruf 20
Bürgerstiftung Kreis Ravensburg 22
Zahlen, Daten und Fakten 23
Wirtschaftsstandort Landkreis Ravensburg
Wirtschaftsregion mit Profil 26
Bewusstsein für Traditionen: Der Motor für Innovationen 27
Wirtschaft ist wichtig 28
Die WiR: Innovationskraft als Schlüsselkompetenz 30
IHK Bodensee-Oberschwaben: Interview mit Martin Buck 32
Vierländerregion Bodensee 34
Bildungsregion Landkreis Ravensburg
Impulsgeber in Sachen Bildung 46
Berufliche Schulen des Landkreises 47
Pflegeschule Wangen 48
Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben 49
Standortfaktor Hochschulen 50
Fachschule für Landwirtschaft 51
Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren 52
Medienzentrum des Landkreises 53
Projekt Digitalisierung von Schule und Unterricht 54
Energie und Klimaschutz im Landkreis Ravensburg
Energieagentur Ravensburg 55
European Energy Award 58
Der Landkreis Ravensburg wird elektrisch mobil 60
Leitstern Energieeffizienz 64
LANDKREIS RAVENSBURG
Inhalt
5
Mobilität im Landkreis Ravensburg
Mobil mit dem ÖPNV 66
Handlungsfeld Radverkehr 68
Kreisstraßen und Radwege 70
Landwirtschaft und Umwelt im Landkreis Ravensburg
Abfallwirtschaft 71
Zukunftsbranche Landwirtschaft 73
Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben 75
Leitbild Umwelt- und Naturschutz 76
Bio-Musterregion Ravensburg 78
Biodiversitätsstrategie 79
Das Forstamt 81
Vermessung und Flurneuordnung 82
Gesundheit im Landkreis Ravensburg
Die Oberschwabenklinik 84
Das Gesundheitsamt 92
Tierwohl und Verbraucherschutz 93
Kur und Erholung 95
Soziales Leben im Landkreis Ravensburg
Jobcenter Landkreis Ravensburg 96
DiPers GmbH 98
Das Jugendamt 100
Stabsstelle Sozialplanung 101
Sozial- und Inklusionsamt 102
Amt für Migration und Integration 106
Übersicht über die Beratungsstellen 108
Kultur und Tourismus im Landkreis Ravensburg
Kulturarbeit im Landkreis Ravensburg 110
Kreiskulturzentrum Schloss Achberg 113
Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg 114
Denkmäler im Landkreis Ravensburg 116
Das Kreisarchiv 118
Naturschutzzentrum Wurzacher Ried 120
Oberschwaben-Tourismus GmbH 121
Impressum / Inserentenverzeichnis 122
6 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Der Wirtschaft im Herzen
Oberschwabens tut die Mischung
aus ländlicher Idylle und urbaner
Lebendigkeit keinen Abbruch. Sie
wächst und gedeiht und steht den
Ballungszentren an Rhein und
Neckar kaum nach.
Der Landkreis Ravensburg bietet mit seinen 39 Gemeinden – von der ländlichen
Mini gemeinde mit gerade mal einigen Hundert Bürgerinnen und Bürgern bis zum
pulsierenden Oberzentrum Ravensburg-Weingarten der Region Bodensee-
Oberschwaben mit über 75.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – die besten
Bedingungen für jeden Anspruch.
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
7
Urbane Lebendigkeit
in ländlichem Idyll
Verteilt auf 39 Kommunen zwischen 200 und 50.000 Einwohner/innen leben in dem rund
163.200 Hektar großen Landkreis Ravensburg 285.424 Menschen. Das entspricht einer
Bevölkerungsdichte von 174 Einwohner/innen pro Quadratkilometer. So viel Lebensqualität
ist rar in Baden-Württemberg!
Im Vergleich mit dem Bundesland Baden-Württemberg ist
die Bevölkerungsdichte im Landkreis Ravensburg damit deutlich
niedriger. Landesweit drängen sich im Durchschnitt 310
Menschen auf einem Quadratkilometer. Rund um die Landeshauptstadt
liegt der Wert nach den Berechnungen der Statistiker
sogar mehr als 2,5-mal so hoch.
Der Wirtschaft im Herzen Oberschwabens tut die Mischung
aus ländlicher Idylle und urbaner Lebendigkeit keinen Abbruch.
Sie wächst und gedeiht und steht den Ballungszentren
an Rhein und Neckar kaum nach. Knapp zwei Drittel der Bruttowertschöpfung
erbringen im Landkreis Ravensburg die
Dienstleistungsbereiche. Sie erzielen laut Statistischem Landesamt
knapp 7,7 Milliarden Euro. Mehr als 3,1 Milliarden Euro
steuert das produzierende Gewerbe bei. Der Bereich Land- und
Forstwirtschaft und Fischerei ist zwar nur mit 134 Millionen
Euro beteiligt, sein Anteil an der Bruttowertschöpfung liegt im
Landkreis Ravensburg aber rund doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent liegt Oberschwaben
weit unter den Landes- und Bundeswerten von 3,2
beziehungsweise 5,1 Prozent. Bei der Agentur für Arbeit Ravensburg
kennt man den Grund: „Unser Landkreis ist Standort
für Unternehmen, die einerseits technisch sehr anspruchsvolle
Produkte entwickeln und herstellen und andererseits hochwertige
Dienstleistungen anbieten.“
Die gute Konjunkturentwicklung und die damit verbundene
stärkere Arbeitskräftenachfrage haben den oberschwäbischen
Arbeitsmarkt weiter beflügelt. Besonders gefragt waren
Metall- und Elektroberufe. Im Dienstleistungsbereich gab es
die meisten Angebote für Kaufleute sowie für Menschen mit
Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen.
8 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Von sanft bis schroff: eine
jugendliche Landschaft mit Profil
Der Besucher erlebt das Kreisgebiet als alte Kulturlandschaft. Auf Schritt und Tritt begegnet
er Schlössern, Kirchen und Stadtanlagen aus Barock, Renaissance und Mittelalter. Geschichte
und Tradition werden hier gepflegt, das kirchliche und weltliche Brauchtum mit all seinen
Festen bestimmt den Jahreslauf.
Die berühmten Barockkirchen in Weingarten und Ravensburg-Weißenau
versetzen die Besucher/innen in ihre Zeit zurück.
Die Erben einer alten Klosterhochkultur wissen aber nicht
nur das Geistige und das Geistliche zu schätzen: In zahlreichen
Gastwirtschaften wird ebenso hochwertig für das leibliche
Wohl gesorgt. Nicht von ungefähr besagt ein altes Sprichwort
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“.
Kultur ist aber nicht nur, was Baumeister/innen und Künstler/innen
kreiert haben. Die gesamte Landschaft mit ihren Feldern,
Wäldern, Weihern und Torfstichen gehört dazu, in Jahrhunderten
geschaffen und gepflegt vor allem von bäuerlichen
Familien – im Zeitalter des „Bauernsterbens“ und der Hightech-
Landwirtschaft ein allzu oft vergessener Aspekt.
Geschichte und Tradition
werden im Landkreis gepflegt.
Das kirchliche und
weltliche Brauchtum mit
all seinen Festen bestimmt
den Jahreslauf.
Gemessen an den Zeitläufen der Evolution ist das Gebiet
des heutigen Landkreises Ravensburg noch jung. Erst spät siedelten
sich hier die Alemannen an und noch heute bezeugen
viele Ortschaftsnamen mit den Endungen „-hofen“ und „-weiler“,
dass ihre Ursprünge „nur“ bis zur fränkischen Herrschaft in das 8.
Jahrhundert zurückreichen. Auch erdgeschichtlich gehört das
Kreisgebiet zu den allerjüngsten in Deutschland. Anders als beispielsweise
das 175 Millionen Jahre alte Kalkgestein der Schwäbischen
Alb oder die 70 Millionen Jahre alten Alpen entstand
das hier vorherrschende Moränenland erst während der letzten
beiden Eiszeiten vor rund 150.000 bzw. 10.000 Jahren.
SCHON GEWUSST? Schon im MERIAN-
Heft „Oberschwaben“ von 1957 steht
schwarz auf weiß: „Oberschwaben ist die
geheime europäische Mitte. Wenn man
sich einmal den Atlas vornimmt und
Verbindungslinien zieht zwischen den
Haupt- und Weltstädten unseres Kontinents,
etwa zwischen Paris und Istanbul,
Madrid und Moskau, London und Athen,
Rom und Amsterdam, Oslo und Mailand,
so kreuzen sich diese Linien wahrhaftig
alle ungefähr im schwäbischen Oberland.”
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
9
Sanft und schroff
Wasser und Eis waren es, die während der Riss- und der
Würmeiszeit die Oberfläche des Kreisgebiets im Wesentlichen
gestalteten. Die Gletschermassen hobelten alle größeren Erhebungen
des Alpenvorlands ab und sorgten so für den eher sanften,
ausgeglichenen Charakter dieser Landschaft. Der Rheingletscher
formte vor allem die weiten Tallandschaften des
Argenbeckens und der Schussenniederung als unmittelbare
Fortsetzung des Bodenseebeckens. Hier, südlich von Ravensburg,
wo die Schussen in den Bodenseekreis übergeht, befindet
sich auch die tiefste Stelle des Kreisgebiets (413 m über NN).
Nicht nur bei Föhn unübersehbar ist der Einfluss der Alpen,
welche die Bodengestalt und das Klima ebenso mitprägen
wie die Wirtschaft und die Kultur. Dies ist nicht weiter
verwunderlich, wenn man weiß, dass der 1.118 Meter hohe
Schwarze Grat bei Isny im Allgäu bereits zu den bewaldeten
Voralpen zählt. Eher verborgen und dementsprechend mühsam
aufzuspüren ist dagegen ein weiteres, schroffes Landschaftselement,
die sogenannten Tobel. Diese tief eingeschnittenen,
schluchtartigen Täler sind durch die mitreißende
Kraft des Wassers entstanden.
Das Schmelzwasser des Rheingletschers hat im Landkreis
aber auch noch weitere, typische Spuren hinterlassen: die
Schüttebenen des Wurzacher Beckens und der Leutkircher Heide,
die unruhige Hügellandschaft des Westallgäus mit ihren
zahllosen Drumlins und Seen. Kaum ein Landkreis in Baden-
Württemberg verfügt über eine so große Vielfalt stehender Gewässer.
Vom sogenannten Toteisloch, als dem letzten Relikt
gletscherzeitlicher „Eiswürfel“, über die großen natürlichen Seen
wie beispielsweise Rohrsee, Ursee und Schreckensee, die vielen,
zumeist im Mittelalter zur klösterlichen Fischzucht angelegten
Weiher (Altshauser Weiher, Guggenhauser Weiher, Wuhrmühleweiher)
bis hin zu den ehemaligen Torfstichen finden Sie im
Landkreis Ravensburg ein Drittel aller stehenden Gewässer des
gesamten Landes Baden-Württemberg.
Weit und eng
Die vielen Gegensätze, die die Natur bietet, setzen sich in
der Siedlungsstruktur fort. Die Statistik liefert dafür anschauliche
Beispiele. So steht der Großen Kreisstadt Ravensburg mit über
50.000 Einwohner/innen die selbstständige Gemeinde Guggenhausen
mit gerade mal rund 180 Einwohner/innen gegenüber.
Während zur Gemarkung Bad Wurzach 182,26 Quadratkilometer
gehören, was die Kurstadt zu einer der größten Flächengemeinden
in Baden-Württemberg macht, nennt die Gemeinde Unterwaldhausen
gerade mal 4,11 Quadratkilometer Fläche ihr Eigen.
Bemerkenswert ist auch eine weitere Zahl: Vom einzeln gelegenen
Gehöft bis zur großen Stadt finden sich rund 2.500 sogenannter
Wohnplätze im Landkreis Ravensburg (zum Vergleich:
Landkreis Biberach 500 Wohnplätze). Auch die Besiedlungsdichte
zeigt diese Extreme auf: Leben in Weingarten statistisch gesehen
mehr als 2.000 Menschen auf einem Quadratkilometer, sind
es in Guggenhausen gerade mal 22 Einwohner/innen.
So unterschiedlich wie die Besiedlungsstrukturen sind auch
die Anforderungen an die Kreispolitik: Im Ballungsraum stehen
soziale Aufgaben und das Verkehrswesen im Vordergrund, während
in den ländlichen Gebieten vor allem Themen wie Abwasserentsorgung,
Baurecht und die durch den Strukturwandel in
der Landwirtschaft ausgelösten Probleme anstehen.
Das Wappen des Landkreises
„Corporate Identity“ ist keine Erfindung der Neuzeit.
Seit dem Mittelalter sind Wappen die traditionellen
Kennzeichen von Adligen, freien Bürgern,
Ländern, Städten und Gemeinden. Als allgemein
anerkannte Symbole dienten sie zur Visualisierung
von Besitz- und Hoheitsrechten auf Grenztafeln und
Amtsschildern. Der aufgerichtete Löwe im Landkreiswappen
ist ursprünglich das Wappentier der
Welfen, deren oberschwäbische Herrschaft mit den Zentren
Ravensburg und Altdorf-Weingarten um das Jahr 1191 durch
Verkauf an die Hohenstaufen überging. Die im Landkreiswappen
gewählte Farbverbindung Gold und Blau ist als Hinweis
auf die Welfen zu verstehen. Ein sehr ähnliches
Wappen führt daher auch der niedersächsische
Landkreis Celle: „In Gold (Gelb) ein rot bezungter
blauer Löwe, zwischen den Vorderpranken ein
schwebendes rotes Herz.“ Bereits am 6. November
1952 hatte der frühere Kreis Ravensburg sein Wappen
durch Kreistagsbeschluss angenommen. Nach
der Kreisreform von 1973 wurde es dem neu gegründeten
heutigen Landkreis Ravensburg in gleicher Form,
aber leicht abgewandelter Stilisierung am 20. Januar 1975 erneut
verliehen. Das Recht zur Führung einer Kreisflagge in den
Farben Gelb/Blau besteht seit dem 24. November 1988.
10 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Zur Geschichte des Kreisgebiets
Welfen, Staufer, Waldburg, Württemberg
Die ersten geschichtlichen Zeugnisse im Landkreis Ravensburg reichen bis in die Stein- und
Bronzezeit zurück. Über Jahrhunderte – bis in die Gegenwart hinein – wurde die Region durch
den Adel geprägt.
In der Stein- und Bronzezeit war das Gebiet des heutigen
Landkreises nur wenig besiedelt. Aus der Hallstattzeit sind
Grabhügel um Altshausen und im Schussenbecken bei Ravensburg
erhalten. Unter römischer Herrschaft erlangte die
vom Bodensee über Ravensburg zur Donau führende Straße
große Bedeutung. Beim Rückzug der Römer hinter den Iller-Limes
entstand um 275 n. Chr. bei Isny im Allgäu das Kastell Vemania.
Ein Schwerpunkt der anschließenden alemannischen Besiedlung
lag, wie ein Friedhof mit über 800 Gräbern aus dieser
Zeit belegt, bei Altdorf-Weingarten. Nach der Unterwerfung der
Alemannen durch die Franken begann im Schussental die Herrschaft
der Welfen, die im 11. Jahrhundert als Hauptsitz die Ravensburg
erbauten. Dieser folgten später zahlreiche weitere Burgen
für den Dienstadel, wie beispielsweise die Burg Aulendorf,
die Waldburg und der Hatzenturm. Der reiche Welfenbesitz ging
zwar 1191 geschlossen an die Staufer über, nach deren Untergang
im 13. Jahrhundert gelang es jedoch keinem der nachfolgenden
Adelshäuser mehr, einen ähnlich großen Besitz aufzubauen.
Lediglich die Reichserbtruchsessen und späteren
Reichsgrafen von Waldburg konnten im Laufe der Zeit nochmals
ein größeres Herrschaftsgebiet aufbauen, das aber auf verschiedene
Linien aufgeteilt war. Charakteristisch für das südliche
Oberschwaben vom Mittelalter bis zur Barockzeit war deshalb
ein politischer „Fleckerl-Teppich“, auf dem mittlere, kleinere und
kleinste weltliche und kirchliche Herrscher, Klöster, die reichsunmittelbaren
Freien Reichsstädte Ravensburg, Wangen im Allgäu,
Leutkirch im Allgäu, lsny im Allgäu und die Reichsritterschaft
mit-, neben- und allzu oft auch gegeneinander lebten.
Die Leinenproduktion und der Fernhandel der „Großen Ravensburger
Handelsgesellschaft“ verhalfen den Reichsstädten
im späten Mittelalter zu Reichtum und Wohlstand, der aber
größtenteils den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wieder zum
Opfer fiel. In der napoleonischen Zeit kam das gesamte heutige
Kreisgebiet mit Ausnahme von Achberg (Hohenzollern),
Adelsreute und Tepfenhardt (Baden) nach und nach an das Königreich
Württemberg.
Den Beginn einer grundlegenden Neuorganisation markierte
der Reichsdeputationshauptschluss von 1803, durch den
die Reichsstädte ihre Selbstständigkeit verloren und die Reichsklöster
säkularisiert wurden. Mit dem Frieden von Preßburg
1805 verlor Österreich seinen schwäbischen Besitz und die
Landvogtei Schwaben fiel mit Ausnahme des Amtes Gebrazhofen
an Württemberg, das damit erstmals im Kreisgebiet Fuß
fassen konnte. Bereits ein Jahr später konnte das zwischenzeitlich
zum Königreich ernannte Württemberg seinen Gebietsanteil
durch die Übertragung der Souveränität über die zahlreichen
Fürstentümer, Graf- und Herrschaften nochmals
erweitern. Die Verträge von Paris und Compiègne 1810 brachten
einen Gebietsaustausch vor allem mit Bayern, dessen Grenzen
im Wesentlichen noch heute gelten.
Vom Oberamt zum Landkreis
Mit dem „Königlichen Manifest, die neue Einteilung des Königreichs
betreffend“ gliederte König Friedrich von Württemberg
bereits am 27. Oktober 1810 sein Königreich in zwölf
Landvogteien mit einem Einzugsbereich von jeweils rund
100.000 Einwohner/innen. Ihnen nachgeordnet waren für jeweils
etwa 20.000 Einwohner/innen die sogenannten Oberämter.
Als Vorbild für diese Verwaltungsreform dienten die französischen
Departements, und wie diese wurden die Landvogteien
nach Flüssen und Seen benannt – nichts sollte mehr an die
früheren Herrschaften erinnern. Das Gebiet des heutigen Landkreises
Ravensburg gehörte zur Landvogtei Bodensee mit Sitz
im Schloss Weingarten. Der Landvogtei nachgeordnet waren
die Oberämter Tettnang, Ravensburg, Wangen im Allgäu, Leut-
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
11
kirch im Allgäu, Waldsee und Saulgau. Von diesen sind die Oberämter
Ravensburg und Wangen im Allgäu vollständig und die
Oberämter Leutkirch im Allgäu und Waldsee zum größten Teil
im heutigen Landkreis Ravensburg aufgegangen. Abgesehen
von einigen Grenzbegradigungen im Jahre 1842 bestanden die
Oberämter unverändert bis zum Jahr 1938, während die Mittelinstanz
der Landvogteien bald als überflüssiger Briefträger zwischen
Regierung und Oberamtsverwaltung empfunden und
deshalb am 1. Januar 1818 durch Kreise ersetzt wurde. Der heutige
Landkreis Ravensburg gehörte ab dieser Zeit zum Donaukreis,
dessen Regierung ihren Sitz bis zur Auflösung im Jahre
1924 in Ulm hatte.
Bereits nach dem Ende des Ersten Weltkriegs tauchten immer
wieder Pläne zur Zusammenlegung von Oberämtern auf,
die 1938 mit der Aufhebung von 27 Oberämtern realisiert wurden.
Im Gebiet des heutigen Landkreises Ravensburg waren
davon die Oberämter Leutkirch im Allgäu und Waldsee betroffen,
die im Wesentlichen in den Kreis Wangen bzw. den Kreis
Ravensburg eingegliedert wurden. Zusätzlich erhielt der Kreis
Ravensburg vom früheren Oberamt Saulgau die Gemeinden
Blönried und Pfrungen sowie der Kreis Wangen vom Oberamt
Tettnang die Gemeinde Schomburg. Die ehemals hohenzollerische
bzw. preußische Exklave Achberg ging 1969 vom Kreis
Sigmaringen an den Landkreis Wangen, im gleichen Jahr kam
auch die vormals badische Gemeinde Adelsreute vom Kreis
Überlingen zum Kreis Ravensburg.
Die letzte Kreisreform trat am 1. Januar 1973 in Kraft und
formte den heutigen Landkreis Ravensburg aus den Gemeinden
der Altkreise Ravensburg und Wangen, Teilen des aufgelösten
Kreises Saulgau (Altshausen, Boms, Ebenweiler, Ebersbach,
Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Hoßkirch,
Königseggwald, Musbach, Riedhausen und Unterwaldhausen)
und des Altkreises Biberach (Dietmanns und Unterschwarzach).
Bei einer Grenzbereinigung 1976 wurden die Furtgemeinden
Herretsweiler, Geusenweiler, Hagnaufurt und Wattenweiler
an den Landkreis Biberach abgegeben.
Die Kreisreform von 1973 formte
den heutigen Landkreis Ravensburg
aus den Gemeinden der
ehemaligen Kreise Ravensburg
und Wangen, Teilen des aufgelösten
Kreises Saulgau und des
ehemaligen Kreises Biberach.
12 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Der Landkreis und
seine Verwaltung
Kommunal- und Staatsbehörde
Einerseits ist das Landratsamt als die kommunale Kreisbehörde des Landkreises Ravensburg
Teil der „kommunalen Familie“. Zugleich ist das Landratsamt aber auch eine staatliche
Einrichtung und in dieser Funktion als untere Verwaltungsbehörde der „verlängerte Arm“ der
Landesregierung von Baden-Württemberg.
Der Landrat leitet also genau genommen zwei Einrichtungen
unter einem Dach: Die Landkreisverwaltung wird bei bestimmten
Aufgaben als Kommunalbehörde unter Aufsicht des
Kreistages in eigener Sache aktiv. Bei anderen Aufgaben vertritt
sie als Staatsbehörde die Belange des Landes.
Auf kommunaler Ebene unterstützt das Landratsamt die
kreisangehörigen Gemeinden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben
und trägt zu einem gerechten Ausgleich der Lasten bei. Dabei
übernimmt es Aufgaben, für die die einzelnen Gemeinden zu
klein sind, wie etwa bei der Müllabfuhr oder den Berufsschulen.
So ist der Landkreis Ravensburg Träger von insgesamt fünf beruflichen
Schulen, zwei Sonderschulen und drei Fachschulen
für Landwirtschaft. Weiterhin obliegen dem Landkreis zum Beispiel
die Sicherstellung der stationären Krankenhausversorgung,
die Sozialhilfe sowie die Jugendhilfe und Unterhaltssicherung.
Der Landkreis stellt zudem sicher, dass das gesamte
Kreisgebiet möglichst flächendeckend mit öffentlichen Verkehrsmitteln
angefahren wird, und er sorgt für Bau und Unterhaltung
der Kreisstraßen.
Als untere Verwaltungsbehörde des Landes ist das Landratsamt
für die Einhaltung staatlicher Gesetze verantwortlich und
hat die Rechtsaufsicht über die Gemeinden im Kreisgebiet auszuüben.
Zu dem Aufgabenkomplex gehören beispielsweise
die Einbürgerung, das Waffenrecht, das Baurecht, der Naturund
Gewässerschutz, die Wohnraumförderung, das Gesundheits-
und Veterinärwesen mit Tier- und Verbraucherschutz
Freund
lichkeit
Bürger/innen
Gemeinden
Mitarbeiter/innen
und Lebensmittelüberwachung, die Landwirtschafts- und
Forstverwaltung, der Bundes- und Landesstraßenbetrieb, das
Vermessungswesen, die Flurbereinigung, die Inklusion von
Menschen mit Behinderung, die Verwaltung der Kreisschulen
und die Gewerbeaufsicht. Die Trennung in kommunale und
staatliche Aufgabenbereiche macht sich im organisatorischen
Aufbau des Landratsamts nicht bemerkbar – das Landratsamt
ist vielmehr nach funktionalen Zusammenhängen gegliedert
und dreistufig aufgebaut:
• Verwaltungsvorstand: Gesamtleitung
• Vorstandsbereiche (Dezernate): Zusammenfassung von
Ämtern
• Ämter: Zusammenfassung mehrerer Sachgebiete oder
Aufgabenbereiche
Der Landkreis Ravensburg ist nach dem Ortenaukreis mit
seinen 1.631,86 km² der zweitgrößte Landkreis in Baden-Württemberg.
Entsprechend weit sind die Wege. Um diese für die
Bürger/innen zu verkürzen, ist die Kreisverwaltung an mehreren
Standorten im Landkreis vertreten, sodass viele Angelegenheiten
in der Nähe ihres jeweiligen Wohnortes erledigt
Der Landkreis hat
derzeit ca. 1.640 Mitarbeitende
sowie rund
60 Auszubildende
(Stand Januar 2020).
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
13
werden können. Neben den Haupthäusern in Ravensburg –
dem Kreishaus I und dem Kreishaus II – befinden sich entsprechende
Anlaufstellen, das Bürgerbüro des Landkreises, an den
Standorten in Bad Waldsee, Leutkirch im Allgäu und Wangen
im Allgäu.
Verwaltungsvorstand
Landratsamt Ravensburg
Dr. Andreas Honikel-Günther
Mobilität und Gesundheit
Diana E. Raedler
Recht, Migration und
Verbraucherschutz
Harald Sievers
Kommunalaufsicht und
große Tochterunternehmen
Franz Baur
Finanzen, Schulen
und Immobilien
N. N.
Organisationsentwicklung,
Personal und Kultur
N. N.
Soziales und Arbeit
Iris Steger
Kreisentwicklung Wirtschaft
und ländlicher Raum
Für eine funktionierende Verwaltung bedarf es zahlreicher
gut funktionierender Rädchen, die ineinandergreifen. Darunter
finden sich auch Ämter, mit denen die Bürger/innen im normalen
Alltag kaum oder gar nicht in Berührung kommt, die jedoch
für bestimmte Verfahren und reibungslose interne Abläufe
oder die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wichtige
Aufgaben übernehmen. Dazu gehören:
• die Stabsstelle des Landrats mit Pressestelle
• das Kommunal- und Prüfungsamt
• das Hauptamt
• der Personalservice
• die Finanzverwaltung
• das Amt für Kreisschulen
• der Eigenbetrieb Immobilien, Krankenhäuser und
Pflegeschule (IKP).
Ich verstehe uns als modernes
Dienstleistungsunternehmen mit
dem Ziel, den Bürgerinnen und
Bürgern und Unternehmen wie
auch den Kommunen im Landkreis
Ravensburg einen zeitgemäßen
und hervorragenden
Service an allen Standorten der
Kreisverwaltung zu bieten.
Landrat Harald Sievers
Geschäftsverteilung im Verwaltungsvorstand (Organisationsplan) – Stand: 01.11.2020
Verwaltungsvorstand
Dezernat
Landrat
Herr Sievers
ständiger allgemeiner Vertreter:
Hr. Dr. Honikel-Günther
Dezernat
Mobilität und
Gesundheit
Erster Landesbeamter
Hr. Dr. Honikel-Günther
Vertreter: N.N.
Dezernat
Organisationsentwicklung,
Personal und Kultur
N.N.
Vertreter: Hr. Dr. Honikel-
Günther
Dezernat
Finanzen, Schulen
und Immobilien
Kreiskämmerer
Herr Baur¹
Vertreterin: N.N.
Dezernat
Soziales und Arbeit
N.N.
Vertreter: Herr Baur
Dezernat
Kreisentwicklung,
Wirtschaft und ländl. Raum
Frau Dipl.-Ing. Steger
Vertreterin: Frau Raedler
Dezernat
Recht, Migration und
Verbraucherschutz
Frau Raedler
Vertreterin: Frau Steger
01 Stabsstelle
des Landrats
Herr Hirth (5)
VE Verkehrsamt
Frau Wucherer (16)
HA Hauptamt
Herr Pfau
(m.d.W.d.G.b.) (37)
FK Amt für Finanzen,
Beteiligungen und
Kreislaufwirtschaft
Hr. Weber (28)
02 Stabsstelle
Sozialplanung
N.N. (8)
03 Wirtschaftsbeauftragte
Fr. Kahle (1)
04 Stabsstelle
Regionales
Bildungsbüro ²
Herr Baum (6)
KP Kommunal- und
Prüfungsamt
Herr Hagg (13)
Gleichstellungsbeauftragte
Frau Fietz / N.N.
ST Straßenbauamt
Hr. Dipl.-Ing. Gehringer (145)
GE Gesundheitsamt
Herr Dr. Föll (36)
PE Personalservice
Herr Dreher (23)
BÜ Bürgerbüro
Frau Augsburger
(m.d.W.d.G.b.) (55)
KR Amt für
Kreisschulen
Herr Ebenhoch (27)
------------------------------
IKP Eigenbetrieb
Immobilien
Hr. Dipl.-Ing. Meßmer (60)
SI Sozial- und
Inklusionsamt
Herr Urbaniak (74)
JU Jugendamt
N.N. (86)
BU Bau- und
Umweltamt
Herr Dipl.-Ing. Neisecke (88)
LA Landwirtschaftsamt
Herr Dipl.-Ing. Siegel (58)
RO Rechts- und
Ordnungsamt
Herr Preisinger (24)
MI Amt für Migration
und Integration
Herr Bleicher (55)
Verwaltungsrat
Kreissparkasse
Verwaltungsrat
OEW
Aufsichtsrat
EnBW AG
Aufsichtsrat
OSK gGmbH
Aufsichtsrat
WIR GmbH
07 PG Neue Arbeitsformen
/ Digitalisierung
KH II
Herr Riesch
(Frau Schädler) (5)
Leitung
Energie- und
Klimaschutzteam LRA
Leitung
Steuerungsgruppe
Bildungsregion
Leitung
Kommunale
Gesundheitskonferenz
KU KULTUR!RV
Herr Dr. Eiden (25)
- Kulturförderung
und Archiv
- Schloß Achberg
- Bauernhaus-Museum
Allgäu-Oberschwaben
Wolfegg
05 PG Flächen- und
Standortkonzept
Frau Dipl.-Ing. Sigg
(Herr Riesch)
06 PG Digitalisierung
von Schule und
Unterricht
Frau Roßmann
JO Jobcenter
Frau Court (124)
Aufsichtsrat
Dipers GmbH
FO Forstamt
Herr Gogic (20)
VF Vermessungs- und
Flurneuordnungsamt
Hr. Dipl.-Ing. Obermeier (87)
Aufsichtsrat
OTG GmbH
VET Veterinär- und
Verbraucherschutzamt
Herr Dr. Gayer (40)
¹ außerdem ² Dezernatszuordnung vorläufig
Mitgeschäftsführer IKP
14 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Dezernat Landrat
– Stabsstelle des Landrats Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Kommunal- und Prüfungsamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Gleichstellungsbeauftragte Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
Dezernat Erster Landesbeamter
– Verkehrsamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Straßenbauamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Gesundheitsamt Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
Dezernat Organisationsentwicklung, Personal und Kultur
– Hauptamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Personalservice Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Bürgerbüro Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
Standort Robert-Koch-Straße 52, Bad Waldsee
Standort Liebigstraße 1, Wangen im Allgäu
Standort Wangener Straße 70, Leutkirch im Allgäu
– KULTUR!RV Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
Dezernat Finanzen, Schulen und Immobilien
– Finanzen, Beteiligungen und Kreislaufwirtschaft Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Amt für Kreisschulen Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu
– Eigenbetrieb Immobilien Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33b, Wangen im Allgäu
– Projektgruppe Flächen- und Standortkonzept Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu
– Projektgruppe Digitalisierung von Schule und Unterricht Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu
Dezernat Soziales und Arbeit
– Stabsstelle Sozialplanung Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
– Sozial- und Inklusionsamt Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
– Jugendamt Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
Standort Liebigstraße 1, Wangen im Allgäu
Standort Robert-Koch-Straße 52, Bad Waldsee
– Jobcenter Standort Sauterleutestraße 34, Weingarten
Standort Bahnhofstraße 50, Wangen im Allgäu
Standort Ottmannshofer Straße 44, Leutkirch im Allgäu
Dezernat Kreisentwicklung, Wirtschaft und ländlicher Raum
– Wirtschaftsbeauftragte Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
– Bau- und Umweltamt Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
– Landwirtschaftsamt Verwaltungsgebäude Frauenstraße 4, Ravensburg
Verwaltungsgebäude Schillerstraße 34, Bad Waldsee
Verwaltungsgebäude Wangener Straße 70, Leutkirch im Allgäu
– Forstamt Kreishaus II, Gartenstraße 107, Ravensburg
Verwaltungsgebäude Karlstraße 6, Leutkirch im Allgäu
– Vermessungs- und Flurneuordnungsamt Verwaltungsgebäude Friedhofstraße 3, Ravensburg
Dezernat Recht, Migration und Verbraucherschutz
– Stabsstelle Regionales Bildungsbüro Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69, Ravensburg
– Rechts- und Ordnungsamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
– Amt für Migration und Integration Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69, Ravensburg
Standort Ottmanshofer Straße, Leutkirch im Allgäu
– Veterinär- und Verbraucherschutzamt Kreishaus I, Friedenstraße 6, Ravensburg
Außenstelle Ottmannshofer Straße 44, Leutkirch im Allgäu
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
15
Organe des Landkreises
Landrat und Kreistag
Die Organe des Landkreises sind der Kreistag und der Landrat. Beide Organe wirken
partnerschaftlich zusammen. Sie entscheiden und handeln in gemeinsamer Verantwortung.
Der Landrat
Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter des Landkreises, Leiter
des Landratsamts und Vorsitzender des Kreistags und seiner
Ausschüsse. Damit ist für eine enge Verbindung zwischen den
beiden entscheidenden Organen des Landkreises gesorgt. Das
Landratsamt bereitet die Sitzungen des Kreistags und der Ausschüsse
vor und vollzieht deren Beschlüsse. Daneben ist der
Landrat als Leiter der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde
der Landesregierung für die ordnungsgemäße Erledigung der
Verwaltungsgeschäfte verantwortlich. Seit dem 1. Juni 2015 ist
Harald Sievers Landrat des Landkreises Ravensburg. Sein ständiger
allgemeiner Vertreter ist seit dem 15. Juni 2020 der Erste
Landesbeamte Dr. Andreas Honikel-Günther.
Harald Sievers
Landrat
Dr. Andreas Honikel-Günther
allgemeiner Vertreter
Dem Verwaltungsvorstand mit sieben Vorstandsbereichen
gehören neben Landrat Harald Sievers und Herrn Dr. Andreas
Honikel-Günther folgende weitere Mitglieder an:
• die Leitung des Dezernats „Organisationsentwicklung,
Personal und Kultur“, N.N.
• der Leiter des Dezernats „Finanzen, Schulen und
Immobilien “, Franz Baur
• die Leitung des Dezernats „Soziales und Arbeit“,
N.N.
• die Leiterin des Dezernats „Kreisentwicklung, Wirtschaft
und ländlicher Raum“, Iris Steger
• die Leiterin des Dezernats „Recht, Migration und
Verbraucherschutz“, Diana E. Raedler
Der Kreistag
Als Kreis-Parlament bestimmt der Kreistag die Richtlinien
der Kreispolitik und trifft alle für die kommunalen Aufgaben
des Landkreises maßgeblichen Entscheidungen. Die auf fünf
Jahre gewählten Mitglieder des Kreistags haben die Aufgabe,
den Freiraum, den die Selbstverwaltung den Landkreisen bietet,
im Rahmen der Gesetze nach ihrer freien, nur durch das
öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung auszufüllen.
Die „Gesetze“ auf Kreisebene nennt man Satzungen. Die
wichtigsten Satzungen, die der Kreistag zu verabschieden hat,
sind die Hauptsatzung und die jährliche Haushaltssatzung mit
dem dazugehörigen Haushaltsplan. In regelmäßigen Sitzungen
werden im Kreistag und in seinen Ausschüssen die entsprechenden
Beschlüsse gefasst. Die Mitglieder des Kreistags
stellen sich für diese umfangreiche Aufgabe ehrenamtlich zur
Verfügung. Der 2019 gewählte und bis 2024 amtierende Kreistag
des Landkreises Ravensburg umfasst 24 Mitglieder der
CDU, 17 Mitglieder der FWV, 15 Mitglieder der Grünen, sechs
Mitglieder der SPD, fünf Mitglieder der ÖDP sowie vier Mitglieder
der FDP und ein Mitglied der Linken, insgesamt also 72 Mitglieder.
Zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen erhalten die ehrenamtlich
tätigen Mitglieder des Kreistags umfangreiche
Beratungsunterlagen. Über eine App stehen diese auch
jederzeit digital und ressourcenschonend zum Lesen und
Bearbeiten zur Verfügung. Auch die Bürger/innen können sich
online über die anstehenden Sitzungen des Kreistags und
seiner Ausschüsse informieren. Auf der Homepage des
Landkreises sind die öffentlichen Tagesordnungen sowie die
dazugehörigen Beratungsunterlagen abrufbar.
www.rv.de/KT
16 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Die Aufgaben des Kreistags
„Der Kreistag ist die Vertretung der Einwohner und das Hauptorgan
des Landkreises. Er legt die Grundsätze für die Verwaltung des
Landkreises fest und entscheidet über alle Angelegenheiten des
Landkreises, soweit nicht der Landrat kraft Gesetzes zuständig ist oder
ihm der Kreistag bestimmte Angelegenheiten überträgt. Der Kreistag
überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse und sorgt beim Auftreten
von Mißständen in der Verwaltung des Landkreises für deren Beseitigung.“
(§ 19 I Landkreisordnung Baden-Württemberg)
19. Wahlperiode 2019 bis 2024 –
Sitzverteilung im Kreistag
Die Ausschüsse des Kreistags
- Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Kreisentwicklung
- Ausschuss für Umwelt und Mobilität
- Ausschuss für Bildung und Kultur
- Sozialausschuss
- Jugendhilfeausschuss
Die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag
Volker Restle
CDU
Oliver Spieß
Freie Wähler
Landkreis Ravensburg
Liv Pfluger
Bündnis 90
Die Grünen
Rudolf Bindig
SPD
Siegfried Scharpf
ÖDP
Daniel Gallasch
FDP
Mitglieder des Kreistags
CDU:
Buemann, Elmar
Bürkle, Roland
Eger, Margarete
Engler, Rolf
Forderer, Josef
Fuchs, Christa
Geiger, Alexander
Grieb, Helmut
Haser, Raimund
Henle, Hans-Jörg
Kellenberger, Thomas
Krattenmacher, Dieter
Moll, Clemens
Müller, Axel
Müller, Peter
Natterer, Christian
Rapp, Dr. Daniel
Restle, Volker
Sauter, Roland
Weitere Informationen unter: www.rv.de/KT
Schuler, August
Schweizer, Robert
Steiner, Daniel
Westermayer, Waldemar
Wild, Sonja
FWV:
Buschle, Karl-Heinz
Braun, Walter
Ewald, Markus
Fischinger, Jochen
Flucht, Sandra
Graf, Wilhelm
Haug, Roland
Lang, Michael
Liebmann, Katja
Magenreuter, Rainer
Radke, André
Schad, Dr. Hermann
Schmidinger, Roland
Schultes, Bernhard
Smigoc, Peter
Spieß, Oliver
Stierle, Christa
Bündnis 90/Die Grünen:
Fiegel-Hertrampf, Hildegard
Güldenberg, Gereon
Kolb, Dr. Andreas
Kremer, Carmen
Müller, Elke
Natalis, Dorothée
Önder, Ozan
Pfluger, Liv
Pohnert, Roswitha
Schauwecker, Tilman
Sing, Bruno
Strubel, Heinz
Weiß, Martin
Zintl, Roland
Zodel, Doris
SPD:
Bindig, Rudolf
Clement, Peter
Lang, Gerhard
Marquart, Rainer
Müller, Gisela
Rölli, Jürgen
ÖDP:
Aicher, Julian
Dieing, Prof. Dr. Wolfgang
Schmidt, Dr. Wolfgang
Scharpf, Max
Scharpf, Siegfried
FDP:
Dieterich, Dr. Roland
Gallasch, Daniel, M. A.
Schneider, Oliver
Strasser, Benjamin
Die Linke:
Raible, Lars
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
17
Der Landkreis als Arbeitgeber
Gute Arbeit! Gute Mitarbeitende!
Das Landratsamt sorgt durch ein ganzes Bündel von Angeboten, durch flexible Arbeitszeiten,
familienfreundliche Regelungen und eine den Menschen zugewandte Haltung für attraktive
Arbeitsbedingungen für die rund 1.600 Mitarbeitenden.
Gestaltungsräume
Das Landratsamt Ravensburg versteht sich als eine bürgerund
mitarbeiterfreundliche Verwaltung. Die Bedürfnisse von
Bürger/innen, Mitarbeitenden und Gemeinden versuchen wir
schnellstmöglich zu erkennen und bestmöglich zu erfüllen. Als
moderner Dienst- und Serviceleister ist es unser gemeinsames
Ziel, uns stetig weiterzuentwickeln. Dies gelingt uns durch die
Offenheit für Neues und hohe Lernbereitschaft. Wir wollen Dinge
einfach gestalten und wissen um den hohen Wert einer
funktionierenden Kommunikation auf Augenhöhe.
Vielfalt im Kreis
Wir schätzen den Wert unterschiedlicher Erfahrungen und
Fähigkeiten. Darum ermutigen wir unsere über 1.600 Mitarbeitenden
aus mehr als 13 Nationen, Verantwortung zu übernehmen
und ihre Ansichten zu teilen. Mit unseren 11 Ausbildungsund
Studienberufen, Nachwuchskräfte-, Qualifizierungs- und
Laufbahnprogrammen unterstützen und begleiten wir unterschiedlichste
Karrierewege. Wir stehen für ein gemeinsames
Arbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen
und begrüßen die Bewerbung von Menschen mit Behinderung,
deren Integration uns ein besonderes Anliegen ist. Wir
sind zertifiziert als familienbewusster und demografieorientierter
Arbeitgeber, da uns die Gesundheit und das Wohlbefinden
unserer Mitarbeitenden sowie attraktive Arbeitsbedingungen
wichtig sind.
Praktika und Ausbildung
Dem demografischen Wandel begegnen wir aktiv mit einer
breiten und qualitativ hochwertigen Ausbildung. Daher verstärken
wir uns Jahr für Jahr mit jungen Menschen und begeistern
sie mit unseren Aufgaben für das Gemeinwesen unseres
Landkreises. Schrittweise erlernen unsere Auszubildenden alles,
was für einen guten Berufsstart notwendig ist und erhalten
zunehmend mehr eigene Verantwortung. Praktika ermöglichen
ein erstes Schnuppern und Ausprobieren. Nicht selten
überraschen wir damit, wie vielfältig unsere Dienst- und Ser-
18 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
viceleistungen, wie modern unser Herangehen und wie spannend
unsere Herausforderungen sind.
Sich selbst und andere weiterentwickeln
Unser Einarbeitungsprogramm und unsere Feedbackinstrumente
sind modular aufgebaut und stellen sicher, dass es
gelingt, gut anzukommen und regelmäßige Rückmeldungen
zu erhalten. Als ein familienfreundlicher Arbeitgeber mit unterschiedlichsten
Arbeitszeitmodellen und der Möglichkeit von
Telearbeit fördern wir unsere Mitarbeitenden in allen Phasen
ihres Lebens. Neben Angeboten des Gesundheitsmanagements
bieten wir ein breites Angebot an Trainings und Seminaren
an, das zur fachlichen sowie methodischen und persönlichen
Weiterentwicklung genutzt werden kann.
Gute Arbeit durch gute Mitarbeitende
Ziel unserer Personalarbeit ist es, dass sich alle unsere neuen
und unsere erfahrenen Mitarbeitenden gut aufgehoben,
richtig eingesetzt und persönlich wertgeschätzt fühlen. Damit
dies gelingt, sorgt der Personalservice des Landratsamts Ravensburg
für ein professionelles, faires und zeitgemäßes Personalmanagement,
das die Grundlagen bildet und ein gutes Arbeiten
gewährleistet.
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landratsamt Ravensburg
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LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
19
Viele Tausend Bürger/innen besuchen im Jahr das Bürgerbüro des Landkreises Ravensburg.
Verschiedene Dienstleistungen der Kreisverwaltung werden hier gebündelt und können aus
einer Hand und an einem Ort in Anspruch genommen werden.
Im Bürgerbüro sind die publikumsintensiven Bereiche wie
Kfz-Zulassung, Führerscheinstelle, Abfallwirtschaft, allgemeiner
Informationsschalter und Call-Center zusammengefasst, um
den Bürger/innen größtmöglichen Service zu bieten.
Um auch für Berufstätige besser erreichbar zu sein und um
die Wartezeiten zu verkürzen, gelten im Bürgerbüro erweiterte
Öffnungszeiten. Und sollte es doch einmal länger dauern, stehen
in den Wartebereichen des Bürgerbüros kostenloses WLAN,
eine Kinderspielecke sowie am Hauptstandort in Ravensburg
eine Cafeteria zur Verfügung. Damit die Bürger/innen ihr Anliegen
möglichst wohnortnah erledigen können, finden sich die
Bürgerbüros an mehreren Standorten im Landkreis. Neben der
Zentrale im Foyer des Kreishauses I in Ravensburg gibt es dieses
Serviceangebot auch in Bad Waldsee, Leutkirch im Allgäu und
Wangen im Allgäu. Für Anliegen der Kfz-Zulassung, der Führerscheinstelle
und rund um die Abfallwirtschaft können die Kunden
online ihre Termine am jeweiligen Standort selbst festlegen
– eine weitere Möglichkeit, Wartezeiten zu vermeiden.
Zur Bürgerfreundlichkeit gehört es auch, stets auf dem
neuesten Stand der Technik zu sein. Mit einem hochmodernen
Fototerminal im Bürgerbüro können die Kunden der Führerscheinstelle
in Ravensburg direkt vor Ort selbstständig ein elektronisches
Passbild anfertigen und zugleich ihre Unterschrift
erfassen. Die Daten werden von dem Terminal direkt ins Fachverfahren
übernommen. Der Start des Bürgerportals bedeutet
einen weiteren Schritt in Sachen Bürgernähe und E-Government.
Das Landratsamt Ravensburg ist damit virtuell rund um
die Uhr für seine Einwohner geöffnet. Unter der einprägsamen
Internetadresse www.onlinedienste.rv.de können ausgewählte
Verwaltungsdienstleistungen online genutzt werden – dies alles
selbstverständlich mittels verschlüsselter Datenübertragung.
Dass Bürgerbüro und Bürgerportal in vergleichsweise
kurzer Zeit realisiert werden konnten, hat einen einfachen
Grund: Bürgernähe und die Nutzung moderner Medien sind im
Ravensburger Landratsamt Chefsache. Landrat Harald Sievers
will den Menschen Zeit und kostenintensive Wege ersparen.
Das schont, so Sievers, nicht nur Nerven und Geldbeutel, sondern
ist auch ein intelligenter Beitrag zum Klimaschutz.
Die Dienstleistungen des Bürgerbüros im Überblick:
- Kfz-Zulassung
- Fahrerlaubniswesen
- Fahrschulwesen
- Kundenservice Abfallwirtschaft
- Besucherinformation
- Callcenter
20 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Gleichstellungsbeauftragte und
Kontaktstelle Frau und Beruf
Mehr Chancengleichheit – dafür setzen sich die Gleichstellungsbeauftragte
des Landkreises und die Kontaktstelle Frau und
Beruf Ravensburg - Bodensee-Oberschwaben ein.
Die Aufgabe einer Gleichstellungsbeauftragten
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beraten über Ämter-
und Parteigrenzen hinweg, sind Ansprechpartnerinnen für
kommunale Beschäftigte und Bürger/innen in allen Fragen
rund um das Thema Chancengleichheit von Frauen und Männern.
Sie machen Öffentlichkeitsarbeit, organisieren Veranstaltungen
und Fortbildungen, bauen die Hilfestruktur für Frauen
und Mädchen aus, geben die eigenen Expertisen weiter in Arbeitskreise
und Lenkungsgruppen und unterstützen Vernetzungsstrukturen.
Überhaupt ist Vernetzung das Maß der Dinge,
wenn es gerade beim Thema Gleichstellung darum geht, aus
Theorie Praxis werden zu lassen. Chancengleichstellung kann
eben nur gelingen, wenn entsprechende Rahmenbedingungen
geschaffen werden und zugleich auch Chancengleichheit
eingefordert wird.
Kontaktstelle Frau und Beruf
Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg Bodensee-
Oberschwaben bietet Frauen eine individuelle und kostenfreie
Beratung zu allen beruflichen Fragen an: von der beruflichen
Orientierung über den Wiedereinstieg, die berufliche Weiterentwicklung,
Existenzgründung bis zur Vereinbarkeit von Beruf
und Familie.
Das Ziel ist klar: Die Kontaktstelle begleitet Frauen bei der
Erarbeitung von beruflichen Zielen und einer realistischen beruflichen
Planung und erarbeitet mit ihnen Umsetzungsmöglichkeiten
und weiterführende Schritte. Der Anspruch der Kontaktstelle
ist es, umfassend, neutral und in vertrauensvoller
Atmosphäre zu beraten, um die jeweils passende, persönliche
Lösung zu finden.
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf wurde
1994 gestartet. Ziele des Programms sind die Gleichstellung
von Frauen im Beruf, die Erschließung des Fachkräftepotenzials
für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg und die Vereinbarkeit
von Familie und Erwerbstätigkeit.
Seit 2006 ist die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg –
Bodensee-Oberschwaben bei der WiR- Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft
Landkreis Ravensburg mbH angesiedelt.
Zusätzlich wird sie vom Landkreis Ravensburg, der
Kreissparkasse Ravensburg und der IHK Bodensee-Oberschwaben
finanziell unterstützt. Kooperationspartner sind der Bodenseekreis
und der Landkreis Sigmaringen.
Wie sieht die Umsetzung konkret aus im
Landkreis Ravensburg?
Sabine Fietz, die Beauftragte für Chancengleichheit im
Landratsamt Ravensburg, sieht sich vor allem als Netzwerkerin
und Impulsgeberin.
Gleichstellungsbeauftragte
Sabine Fietz
Martina Schmidt, Leiterin
Kontaktstelle Frau und
Beruf
Ein wichtiges Projekt sind für sie die Veranstaltungen zu
„One Billion Rising“. Gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
21
wurde am 14. Februar 2020 auf dem Marienplatz
in Ravensburg ein Flashmob durchgeführt.
Mit diesem Flashmob und den Veranstaltungen
zu „One Billion Rising“ schließen
sich die Veranstalterinnen und die Teilnehmenden
der weltweiten Kampagne für ein
Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen
und für Gleichstellung an.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeit
der Beauftragten für Chancengleichheit ist die
strukturelle Beseitigung der demografisch
überhaupt nicht legitimierten, viel zu geringen
Repräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik.
Um dieses Thema voranzutreiben,
ist die Gleichstellungsbeauftragte Kooperationspartnerin
bei „BoRa“. „BoRa“ steht für den
Bodenseekreis und den Landkreis Ravensburg.
Hier setzen sich politisch aktive Frauen parteiübergreifend
und regional dafür ein, Frauen
für die Kommunalpolitik zu gewinnen. Auch
nach den Kommunalwahlen bleibt „BoRa“ aktiv,
denn nach der Wahl ist bekanntlich immer
auch vor der Wahl. In den nächsten Jahren sollen
zudem verstärkt junge Menschen in den
Fokus von „BoRa“ rücken. Auf diese Zielgruppe
speziell zugeschnittene Angebote sollen Anreize
für ein stärkeres (kommunal-)politisches
Engagement schaffen.
Für die Umsetzung der Themen ist die Vernetzung
und Kooperation mit den Menschen,
die in den Städten und Gemeinden des Landkreises
aktiv sind, unerlässlich. Denn die Umsetzung
von Chancengleichstellung kann nur
gelingen, wenn auf der einen Seite entsprechende
Rahmenbedingungen geschaffen
werden und auf der anderen Seite von den
Betroffenen und den Unterstützern Chancengleichheit
eingefordert und ständig thematisiert
wird.
22 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Bürgerstiftung Kreis Ravensburg
Bürgerschaftliches Engagement
für den Kreis Ravensburg
Die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg ist eine gemeinnützige und rechtsfähige
Stiftung, politisch unabhängig und konfessionell ungebunden.
2005 gegründet, lebt die Stiftung von den Spenden und
Zustiftungen aller Art, sowie von dem persönlichen Engagement
vieler Bürger/innen.
Viele wichtige Projekte können heute nicht begonnen oder
nicht zu Ende geführt werden, weil die dazu erforderlichen Mittel
nicht ausreichen oder nicht regelmäßig fließen. Neben der
sofortigen Einzelfall-Nothilfe fördert die Bürgerstiftung Kreis
Ravensburg insbesondere Projekte in der Jugend- und Familienarbeit,
Kulturprojekte sowie die Hilfe zur Selbsthilfe (z. B. bei
der Hospizarbeit und in Kooperation mit der Schuldnerberatung
des Landkreises).
Daneben ist aber auch das persönliche Engagement der
Bürger/innen bei den vielfältigen Aufgaben und Projekten als
„Mitmach-Stiftung“ notwendig, im Sinne „Bürger engagieren
sich für Bürger“.
Haben Sie Interesse an unserer Arbeit? Melden Sie sich, wir
freuen uns auf Sie.
Bürgerstiftung Kreis Ravensburg
Stiftungsbüro
Meersburger Straße 1
88213 Ravensburg
Telefon 0751 84-1637
Telefax 0751 84-1104
www.buergerstiftung-kreis-rv.de
info@buergerstiftung-kreis-rv.de
LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
23
Zahlen, Daten und Fakten
über den Landkreis
Fläche und Einwohner/innen
Größe des Kreises
1.631,8 km²
Gemeinden
39 (davon 4 Große Kreisstädte)
tiefster Punkt ü. NN 413 m (Schussental südl. Ravensburg)
höchster Punkt ü. NN 1.118 m (Schwarzer Grat bei Isny im Allgäu)
Einwohner/innen (09/2019) 285.567
Bevölkerungsdichte
175 Einwohner/qkm
Ausländeranteil (09/2018) 16 %
Verkehr
Verkehrserschließung
– Bundesautobahnen 64 km
– Bundesstraßen 180,3 km
– Landesstraßen 433,6 km
– Kreisstraßen 641,4 km
Kraftfahrzeuge (31.12.2020)
– zugelassene Kraftfahrzeuge 272.661
– Kraftfahrzeugdichte 955/1.000 Einwohner
Natur- und Landschaftsschutz
– Landschaftsschutzgebiete 31.059 ha
– Wasserschutzgebiete 23.592 ha
– Naturschutzgebiete 6.338 ha
– Biotope 11.866 ha
– Flächenhafte Naturdenkmale 465 ha
Wirtschaft
Der Landkreis Ravensburg
erstreckt sich über 1.631,8 km²,
davon sind 901,9 km²
landwirtschaftlich genutzte
Fläche und 495 km²
Wald.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stichtag 30.06.2019)
– Gesamt 120.794
– Produzierendes Gewerbe 44.035 (36,5 %)
– Handel, Gastgewerbe und Verkehr 24.151 (20 %)
– sonstige Dienstleistungen 51.753 (42,8 %)
Schienenstrecken
– 751 (Ulm –) Aulendorf – Ravensburg (– Friedrichshafen) (Südbahn)
– 752 Aulendorf – Bad Waldsee – Bad Wurzach (Moorbahn)
– 753 Aulendorf – Kißlegg – Wangen im Allgäu (– Hergatz)
– 754 Aulendorf – Altshausen (– Ostrach – Pfullendorf ) (Räuberbahn)
– 766 Aulendorf – Altshausen (– Sigmaringen – Tübingen)
– 971 (Augsburg – Memmingen –) Leutkirch im Allgäu –
Wangen im Allgäu – Kißlegg (– Lindau)
Öffentlicher Personennahverkehr
– Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (bodo)
(in Kooperation mit dem Bodenseekreis und dem
Landkreis Lindau)
Land- und Forstwirtschaft
– Betriebe 2.300
– landwirtschaftlich genutzte Fläche (in ha) 90.198
– Wald (in ha) 49.500
– Viehbestand
Rindvieh 112.757
davon Milchkühe 69.167
Bedienstete des Landkreises
(Stand 31.12.2019)
– Beamte 323
– Beschäftigte 1.156
– Auszubildende, Praktikanten, BFD, FSJ 116
– Bedienstete gesamt
(einschl. Landesbedienstete) 1.595
E=32525900
N= 5318300
Der schnelle Überblick
Landkreis Ravensburg
Landkreis Sigmaringen
Landkre
2
7
1
8
3
3
12
4
5
6
10
9
Landkreis
Ravensburg
21
22
2
6
1
11
ton Thurgau Bodenseekreis
8
7
13
17
16
15
14
18
19
5
20
is Biberach
27
34
zu LKR
Unterallgäu
BAYERN
E=32586900
N= 5318300
Stadtkreis Memmingen
1
Ravensburg
Kreishaus I
Friedenstraße 6
Gebäude A: Hauptgebäude
Gebäude B: Veterinär- und Verbraucherschutzamt
Gebäude C: Straßenbauamt
Kreishaus II
Gartenstraße 107
Verwaltungsgebäude Frauenstraße 4
Landwirtschaftsamt
Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69
Amt für Migration und Integration, Regionales Bildungsbüro,
Kommunal- und Prüfungsamt
Verwaltungsgebäude Friedhofstraße 3
Vermessungs- und Flurneuordnungsamt
Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft
Landkreis Ravensburg, Parkstraße 40
Landkreis Unterallgäu
2
3
DiPers GmbH, Kanalstraße 17
Energieagentur Ravensburg, Zeppelinstraße 16
Weingarten
Außenstelle, Sauterleutestraße 34
Jobcenter
Straßenmeisterei Ravensburg, Sennhof 1
Bad Waldsee
Außenstelle, Robert-Koch-Straße 52
Bürgerbüro, Jugendamt, Pflegestützpunkt
23
26
4
4
Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben, Schillerstraße 34
Straßenmeisterei Bad Waldsee, Frauenbergstraße 65
Leutkirch im Allgäu
Außenstelle, Ottmannshofer Straße 44
Amt für Migration und Integration, Jobcenter, Gesundheitsamt,
Veterinär- und Verbraucherschutzamt, DiPers GmbH,
Pflegestützpunkt
25
31
Verwaltungsgebäude Wangener Straße 70
Bürgerbüro, Landwirtschaftsamt, Forstamt
Straßenmeisterei Leutkirch, Memminger Straße 135
24
28
30
32
33
Landkreis Oberallgäu
5
6
7
8
Wangen im Allgäu
Außenstelle, Liebigstraße 1
Bürgerbüro, Jugendamt, Sozial- und Inklusionsamt
Verwaltungsgebäude Bahnhofstraße 50
Jobcenter, Pflegestützpunkt
Straßenmeisterei Wangen, Mühlweg 6
Wolfegg
Bauernhausmuseum Allgäu-Oberschwaben, Vogter Str. 4
Achberg
Kreiskulturzentrum Schloss Achberg, Achberg 2
Altshausen
Pflegestützpunkt, Hindenburgstr. 3
29
Badeseen
Straßennetzkarte
der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
Maßstab 1 : 100 000 - Ausgabe 2020-
Landkreis Ravensburg
1. Königseggsee
2. Alter Weiher
3. Ebenweiler See
4. Baggersee Möllenbronn
5. Bibersee
6. Häcklerweiher
7. Steeger See
8. Flappachweiher
9. Baindter Badeweiher
10. Egelsee
11. Rößlerweiher
12. Stadtsee Bad
Waldsee
13. Singenberger
Weiher
14. Neuravensburger
Weiher
15. Blausee
16. Baggersee Grenis
17. Holzmühlenweiher
18. Karsee
19. Elitzer See
20. Großweiher
21. Metzisweiler Weiher
22. Holzmühleweiher
23. Obersee
24. Oberer Schlossweiher
25. Argensee
26. Ellerazhofer
Weiher
27. Langweiher
28. Schloßweiher
29. Moorbad Argenbühl
30. Badsee
(Haldensee)
31. Hinter Weiher
32. Federholzweiher
33. Burkwanger
Baggersee
34. Aitrachsee
Herausgeber: © Regierungspräsidium Tübingen, Abt. 9 Landesstelle für Straßentechnik, Heilbronner Str. 300-302,
70469 Stuttgart, Telefon: 0711 8910-0, Telefax: 0711 8910-209, E-Mail: abteilung9@rpt.bwl.de,
24 Landkreis im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG
Das Naheliegende wählen:
die Kreissparkasse Ravensburg
Kreissparkasse Ravensburg
Niedrigzinsen, Digitalisierung, Handelskriege, Klimawandel. Wohl
noch nie wurden wir täglich mit so viel Nachrichten aus aller Welt konfrontiert und noch nie
konnten wir unter so vielen Möglichkeiten wählen wie heute. Was macht das mit einem und
was bedeutet das für eine Sparkasse mit einer fast 200 Jahre alten Geschichte?
Die Psychologie sagt, dass wir pro Tag 20.000 Entscheidungen
treffen müssen. Das können ganz triviale Dinge wie grünes
T-Shirt oder schwarze Schuhe sein, aber auch weitreichendere
Entscheidungen wie Berufsausbildung oder Wohnort.
Als Kreissparkasse Ravensburg wissen wir, dass Menschen
einen Entscheidungsprozess durchlaufen, bevor wir sie als unsere
Kunden begrüßen dürfen. Viele Faktoren zählen und alles
sollte stimmen: das Angebot, der Service, die Konditionen und
last but not least auch das Zwischenmenschliche. Natürlich ist
es uns bewusst, dass einige unserer Angebote sich kaum von
denen anderer Finanzunternehmen unterscheiden. Aber...
Das Gemeinwohl macht den Unterschied
Gemeinsam für das Gemeinwohl der Region – den Landkreis
Ravensburg. So könnte man die DNA der Kreissparkasse
Ravensburg entschlüsseln. Damit unterscheiden wir uns von
allen anderen Wettbewerbern. Wir verfolgen in öffentlichrechtlicher
Trägerschaft nicht das Prinzip der Gewinnmaximierung.
Das ändert alles. So können wir uns auf alle Kunden gleichermaßen
konzentrieren. Auf den vermögenden Kunden so
wie auf den jungen Privatkunden. Auf Firmenkunden, auf den
Mittelständler und den Hidden Champion. Auf ganz junge
Menschen, unser jüngster ist übrigens gerade erst geboren
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LANDKREIS RAVENSBURG
Landkreis im Überblick
25
und unser ältester Kunde ist über hundert Jahre alt. Um die
bestmögliche Beratung zu garantieren, arbeiten wir mit echten
Spezialisten unserer Verbundpartner der Sparkassen-
Finanzgruppe zusammen. Davon profitieren unsere Firmen,
Kommunen und privaten Kunden bei Geldanlagen, Altersvorsorge,
Baufinanzierungen, Privatkrediten, Versicherungen oder
Immobilien. Sowie bei Existenzgründungen und Investitionen
in der Region.
Einmalig, weil vielfältig
Die Menschen erwarten von Unternehmen verantwortliches
Verhalten für eine nachhaltige Gesellschaft. Der Nachhaltigkeit
und nicht allein der Gewinnmaximierung dienen zu
können, eröffnet uns weitaus mehr Möglichkeiten. Einen Großteil
unseres Gewinns geben wir wieder an die Menschen zurück.
Von diesem nachhaltigen Geschäftsmodell profitieren
alle. Die Projekte, die wir unterstützen, sind so vielfältig wie unsere
Region. Die schützen Natur, wie das von uns geförderte
Naturschutzzentrum Bad Wurzach. Oder schaffen Gesundheit
mit konkreten finanziellen Hilfen, beispielsweise für das Deutsche
Rote Kreuz. Die können sportlich sein, wie der Ravensburger
Triathlon oder kulturell wertvoll wie die Veranstaltungen auf
Schloss Achberg. Die können die Förderung von heimischen
Traditionen, wie die Heimat- und Kinderfeste, bedeuten. Die
machen schlauer, wie unsere Bildungsinitiativen, z. B. der Schul-
Service, zeigen.
Vorausschauend nachhaltig
Wer sein Geld oder seine Fragen
rund um die persönliche und
geschäftliche Finanzplanung der
Kreissparkasse Ravensburg anvertraut,
macht mehrfachen Gewinn.
Er kann mit der ganzen Kompetenz
des Marktführers nur gewinnen und
profitiert gleichzeitig von dem
gemeinnützigen Engagement für
unsere Region.
Heinz Pumpmeier, Vorsitzender des Vorstandes
Nachhaltigkeit ist nichts anderes als Zukunftssicherung.
Denn Unternehmen, die heute keine soziale, wirtschaftliche
und ökologische Verantwortung tragen, werden den kommenden
Herausforderungen wie Klimaschutz oder dem demografischen
Wandel nicht gewachsen sein. Daher sind unsere
Aktivitäten am Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientiert.
Das bedeutet konkret: barrierefreie Zugänge, energetische Sanierungsmaßnahmen,
CO 2
-neutraler und atomstromfreier
Energiebezug über Wasserkraft, Solarstromanlagen auf dem
Dach unserer Hauptfiliale, Vermittlung von Energieeffizienzdarlehen
der KfW oder unsere Spenden-Plattform „Herzensideen“.
Auch das aktive Gesundheitsmanagement für unsere Mitarbeiter
und die qualifizierte Ausbildung von 65 jungen Menschen
sorgen für Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen.
Vorausschauend sind wir bei unseren flexiblen Arbeitsplatzangeboten
und einem Frauenanteil von 63 Prozent.
Rund 800 Mitarbeitern tragen in 35 Filialen für rund 195.000
Kunden gerne Verantwortung. Zusammen machen sie es
möglich, dass im Jahr 2020 2.500.000 Euro Unterstützung für
das Gemeinwohl in unsere wunderbare Region zurückfließen.
Was liegt also näher als sich für die Kreissparkasse Ravensburg
zu entscheiden?
Kreissparkasse Ravensburg
Meersburger Straße 1 · 88213 Ravensburg
Tel. +49 751 84-0
info@ksk-rv.de
www.kreissparkasse-ravensburg.de
26 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsregion
mit Profil
Der Landkreis Ravensburg liegt zwar außerhalb der
Metropolregionen, gehört aber zu den interessantesten
Wirtschaftsräumen in Deutschland.
20.000
Die arbeitsintensivste Branche im
Landkreis Ravensburg ist der Gesundheitssektor.
20.000 Beschäftigte sind
im Landkreis Ravensburg in 1.250
verschiedenen Gesundheitseinrichtungen
tätig. Damit liegt die Branche noch
vor dem Handel (15.000 Beschäftigte)
oder dem Maschinenbau (7.600 Beschäftigte).
2,5 %
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent
liegt Oberschwaben weit unter den Landesund
Bundeswerten von 3,2 beziehungsweise
5,1 Prozent. Bei der Agentur für Arbeit
Ravensburg kennt man den Grund: „Unser
Landkreis ist Standort für Unternehmen, die
einerseits technisch sehr anspruchsvolle
Produkte entwickeln und herstellen
und andererseits hochwertige Dienstleistungen
anbieten.“
120
In der Prognos-Studie „Zukunftsatlas 2019 – Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb“
wurde erneut bestätigt: Der Landkreis Ravensburg ist zukunftsfähig.
Der Landkreis Ravensburg landete auf Platz 120 von insgesamt 401 Landund
Stadtkreisen bzw. kreisfreien Städten in Deutschland. Er bietet eine hohe
Lebensqualität, attraktive Arbeitsplätze in der Industrie, bei unternehmensnahen
Dienstleistern oder im Gesundheitsbereich, ein gutes Bildungs- und Hochschulangebot
sowie vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
27
Bewusstsein für Traditionen
Der Motor für Innovationen
Das Nebeneinander von Innovationen und jahrhundertealten Traditionen steht im Landkreis
Ravensburg nicht in einem Widerspruch. Ganz im Gegenteil!
Erfindergeist und Forschungseifer entfalten sich im Landkreis
Ravensburg aus einer Mentalität heraus, die dank ihrer
Bodenständigkeit auch in besonderem Maße nachhaltig ist.
Zahlreiche mittelständische Unternehmen – oft bereits seit
mehreren Generationen – entwickeln inmitten der ländlichen
Idylle ihre Produkte, sei es im kleinen, aber feinen Handwerksbetrieb
oder in der Hightech-Firma mit weltweit einmaligem
Angebot. Bemerkenswert dabei ist das hohe Maß an Spezialisierung,
aufgrund derer viele Firmen in ihrer jeweiligen Branche
eine führende Rolle spielen und nicht selten zu den sogenannten
„Hidden Champions“ zählen.
Für das Gedeihen dieser Unternehmen sind ein idealer
Standort, nicht minder aber auch ein attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld
die Grundvoraussetzungen. Hier bietet der Landkreis
Ravensburg mit seinen 39 Gemeinden – von der Minigemeinde
mit gerade mal einigen hundert Bürger/innen bis hin
zur pulsierenden Schussental-Metropole Ravensburg – für jeden
Anspruch hervorragende Bedingungen. Dazu zählen nicht
nur Gewerbe- und Industrieflächen zu günstigen Preisen. Hohe
Arbeitsqualität ist hier noch Ehrensache und gute Zusammenarbeit
Teil des Selbstverständnisses, sowohl zwischen den Unternehmen
selbst als auch zwischen den Unternehmen und
der Verwaltung.
28 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Mehr als nur ein Wort
Wirtschaft ist wichtig!
Mit dem von Landrat Harald Sievers unmittelbar nach seinem Amtsantritt neu strukturierten
Dezernat für Kreisentwicklung, Wirtschaft und ländlichen Raum macht es sich die Landkreisverwaltung
zur Chefsache, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen und die Voraussetzungen
für hiesige Unternehmen stetig zu verbessern.
Vor allem heißt das, am Puls der Zeit und damit attraktiv zu
bleiben, sowohl als Wirtschaftsstandort wie auch als Lebensraum.
Die Kreisverwaltung versteht sich dabei als wichtiger Partner
für Wirtschaft und Kommunen. In dem alle zwei Jahre durchgeführten
„Zukunftsforum Landkreis Ravensburg“, bei dem es
um die Zukunft von Kommunen, Infrastruktur und Wirtschaft im
Kreis geht, befassen sich Experten mit einem jeweils aktuellen
Topthema der Kreisentwicklung. Auch erfolgreiche Pioniere/innen
und Vordenker/innen erhalten hier Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch
und zu wertvollen Impulsen. Partner des
Zukunftsforums sind der Gemeindetag Baden-Württemberg -
Kreisverband Ravensburg, die Kreissparkasse Ravensburg und
die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiR GmbH.
2. ZUKUNFTSFORUM
LANDKREIS
RAVENSBURG
Im „Zukunftsforum Landkreis
Ravensburg“ befassen sich Experten/
innen mit einem für Bürger/innen,
Wirtschaft und Kommunen relevanten
Topthema der Kreisentwicklung.
Zukunftsinvestition Breitbandausbau
Die Ansiedlung von Unternehmen und die Wahl des Wohnorts
werden in immer stärkerem Maße von einer Anbindung an
eine schnelle Datenautobahn abhängig gemacht. Die Zukunft
für leistungsfähige Internet- und Kommunikationstechnologien
kann nur mit Glasfasernetzen gewährleistet werden. Daher engagiert
sich der Landkreis Ravensburg mit hoher Priorität beim Thema
Breitbandausbau. Durch den Zusammenschluss mit sieben
weiteren Landkreisen in der Komm.Pakt.Net gewährleistet die
Kreisverwaltung eine bestmögliche Vernetzung mit allen anderen
Akteuren. Aber insbesondere die Gründung des Zweckverbandes
Breitbandausbau im Landkreis Ravensburg bereits im
Zweckverband
Breitbandversorgung
im Landkreis Ravensburg
Jahre 2010 trägt maßgeblich zur Erreichung des Ziels bei. Dieser
Zusammenschluss unterstützt die 37 Verbandsgemeinden im
Thema Breitbandausbau. Dies umfasst ca. 40 Millionen Gesamtinvestitionen,
davon 24 Millionen Fördervolumen, in mittlerweile
113 Förderprojekten. Mit einem Netz-Hauptstrang („Backbone“)
von ca. 400 km sind die Gemeinden miteinander verbunden. Der
Landkreis Ravensburg ist flächentechnisch der zweitgrößte Landkreis
in Baden-Württemberg und geprägt von ländlicher Idylle
mit entlegenen Weilern und Einzelgehöften. Damit einher geht
die Herausforderung: die Breitbandinfrastruktur so aufzubauen,
dass redundante Netze entstehen, welche auch für die Zukunft
genug Kapazitäten für steigendes Datenaufkommen aufweisen.
Zusätzlich zum Breitbandausbau gibt es in der Kreisverwaltung
auch noch eine Arbeitsgruppe, die sich um die Digitalisierung
der Schulen und Krankenhäuser kümmert. Alle unterversorgten
Schulen und Krankenhäuser sollen in den kommenden
Jahren mit Glasfaser angeschlossen werden – nicht nur bis zum
Gebäude, sondern auch innerhalb der Einrichtungen soll eine
sinnvolle Vernetzung die Grundlage schaffen, die Anforderungen
der Zukunft zu meistern.
www.zukunftsforum-rv.de
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
29
„Wir bereiten schon heute den
Weg in die Welt von morgen“
NetCom BW GmbH
Die NetCom BW GmbH vernetzt Menschen und sichert kritische Infrastruktur.
So fördert sie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Ihr oberstes Anliegen ist
eine schnelle Datenkommunikation und ein hochleistungsfähiges Internet für die Region.
Vernetzt, zukunftsorientiert und verbunden – als zuverlässiger
Partner für modernste Kommunikationstechnik ebnet die
NetCom BW GmbH Privathaushalten, Unternehmen und
Kommunen den Weg in die digitale Zukunft. Ihr vielschichtiges
Leistungsspektrum umfasst Internet, Datenkommunikation,
Standortvernetzung, sowie Telefonie und Services. Sie betreibt
ein eigenes über 12.000 Kilometer langes Glasfasernetz und
hat Zugriff auf rund 28.000 Kilometer bundesweite Glasfaserinfrastruktur.
Die NetCom BW ist ein Unternehmen mit Sitz in Baden-
Württemberg, das aus der ODR Technologie Services GmbH
(ODR TSG), den Weitverkehrsnetzen der Netze BW, ehemals
EnBW Regional AG, und der NeckarCom entstanden ist. Das
Unternehmen wurde am 1. April 2014 gegründet und ist ein
Partner im starken Konstrukt des EnBW-Konzerns. Die NetCom
BW ist unter dem Dach der EnBW Telekommunikation GmbH
angesiedelt, die alle Telekommunikationsaktivitäten bündelt.
Durch die Anteilseigner Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke
(OEW) hat die NetCom BW eine besondere Nähe
zu den Kommunen in der Region, die ebenso wie Endkunden
und Nutzer von dem umfangreichen Know-how, das in der
NetCom BW zusammengeführt wurde, profitieren.
Für die Kommunen stellt ein schnelles und leistungsfähiges
Internet heutzutage einen entscheidenden Standortvorteil dar.
Um auch den Landkreis Ravensburg fit für die Gigabit-Zukunft
zu machen, haben sich insgesamt 37 Gemeinden zusammengeschlossen
und den Zweckverband Breitbandversorgung im
Landkreis Ravensburg gegründet. Ziel ist es, eine flächendeckende
und zukunftsfähige Breitbandversorgung zu errichten,
die alle Privatkunden, Gewerbetreibenden und umliegenden
sowie institutionellen Nachfrager im Zweckverbandsgebiet erreicht.
Nachdem der Zweckverband bereits das Backbonenetz
im Landkreis so gut wie fertiggestellt hat, wird dieser in Zusammenarbeit
mit dem Netzbetreiber NetCom BW den Breitbandausbau
in den Mitgliedsgemeinden vorantreiben.
NetCom BW GmbH
Unterer Brühl 2 · 73479 EllWangen im Allgäu
Tel. +49 800 3629 266
kontakt@netcom-bw.de
www.netcom-bw.de
30 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Innovationskraft
als Schlüsselkompetenz
Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg mbH
Vernetzen. Vermarkten. Vermitteln. Die WiR GmbH ist Ansprechpartner für Unternehmen,
Investoren und Gründer im Landkreis Ravensburg.
Wirtschaftlich steht er hervorragend da, der Landkreis
Ravens burg. Laut Fokus-Money Landkreis-Ranking aus dem
Jahr 2020 sogar auf Platz 20 der wirtschaftlich stärksten Regionen
in ganz Deutschland. Um die Botschaft vom „Spitzenstandort
Landkreis Ravensburg“ hinaus in die Welt zu tragen und die
kreisansässigen Unternehmen branchenübergreifend bei ihren
Innovationsvorhaben zu unterstützen, wurde 2001 die
Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis
Ravensburg, kurz WiR GmbH, gegründet. Die Bandbreite des
WiR-Unterstützungsangebots für kreisansässige Unternehmen
reicht dabei von technischen Entwicklungsproblematiken,
über Fördermittelinformationen bis hin zu betriebswirtschaftlichen
Fragestellungen.
Expertennetzwerk in Wirtschaft und Wissenschaft
WiR-Geschäftsführer Hans-Joachim Hölz und sein Team
könnten wohl den vielfältigen Anforderungen der regionalen
Betriebe nicht vollumfänglich nachkommen, hätten sie nicht
mit der Steinbeis-Stiftung und den Hochschulen im Landkreis
starke Netzwerkpartner an ihrer Seite, die in Sachen Technologietransfer
nicht nur landes- und bundesweit, sondern auch in
der Region Bodensee-Oberschwaben auf ein großes Expertennetzwerk
in Wissenschaft und Wirtschaft zurückgreifen können.
Die Frage „Wie können wir Sie unterstützen?“ stellt für Hölz
daher keine Höflichkeitsformel dar, sondern bringt seine Aufgabe
auf einen kurzen Nenner. In seiner täglichen Arbeit besucht
er die zahlreichen, überwiegend kleinen und mittleren
Betriebe und informiert sich über Produkte, Dienstleistungen,
Herstellungsverfahren oder Vertriebsstrukturen, um dann
gemeinsam mit den Betrieben auszuloten, welche Servicedienstleistung
oder welcher Experte aus dem WiR-Netzwerk im
jeweiligen Fall weiterhelfen kann.
„Viele unserer KMU haben häufig eingeschränkte oder gar
keine Möglichkeiten, Innovationen und technische Entwicklungen
mit eigenen Mitteln systematisch voranzutreiben“, beschreibt
Hölz die Situation. Mehr als 90 Prozent dieser Betriebe
haben weniger als 50 Mitarbeitende. Vor diesem Hintergrund
wird die WiR GmbH als Mittler aktiv und schafft Kontakte zu
Das Team der WiR GmbH und Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg – Bodensee-Oberschwaben
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
31
Hochschulen oder organisiert Unterstützung durch Experten/
innen. Mittlerweile sind auf diese Weise mehr als 800 aktive Firmenkontakte
mit weit über 11.000 Beratungsstunden zustande
gekommen. „Ohne die tatkräftige finanzielle Unterstützung
insbesondere durch die Kreissparkasse Ravensburg und den
Landkreis könnten wir das alles nicht leisten“, sagt Hölz, der mit
der Einwerbung von projektbezogenen Landes- und EU-Mitteln
über ein drittes finanzielles Standbein verfügt.
Netzwerke und Kooperationen
Projektorientiert arbeitet die WiR GmbH auf regionaler Ebene
mit anderen Institutionen, Wirtschaftsförderungen und
Kammern eng zusammen. Seit 2006 ist zudem die Kontaktstelle
Frau und Beruf Ravensburg – Bodensee-Oberschwaben bei der
WiR GmbH angesiedelt. Auftrag der vom Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg geförderten
Kontaktstelle ist es, durch individuelle Beratung, Veranstaltungen,
Initiativen und Kooperationen die gleichberechtigte
Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben voranzubringen.
Sie ist Anlaufstelle sowohl für Frauen als auch für Unternehmen
bei Fragen zu Berufsorientierung, Weiterbildung, Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, Karriereplanung, Existenzgründung und
vielem mehr. Mithilfe der regionalen Steinbeis Transfer GmbH
an der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten, deren operative
Geschäftsführung bei der WiR GmbH liegt, soll den Unternehmen
im Landkreis die Verfügbarkeit von praxisorientierten
Forschungsressourcen an der RWU Hochschule
Ravensburg-Weingarten noch transparenter dargestellt werden.
Andererseits bietet die Steinbeis Transfer GmbH jungen
Unternehmen eine einfach nutzbare Informationsplattform
für Technologietransferunterstützung für die ersten Unternehmensjahre.
Bewährte Konzepte
Über die einzelbetriebliche Förderung hinaus bildet die
WiR GmbH auch eine Plattform zur Umsetzung von städteund
gemeindeübergreifenden Wirtschaftsförderungsvorhaben.
Dabei stehen der Nutzen für die Unternehmen sowie die
Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen für die Bürger/innen
im Landkreis Ravensburg im Mittelpunkt.
Da der anhaltende Fachkräftemangel Unternehmen im
Landkreis weiterhin vor große Herausforderungen stellt, wirbt
die WiR GmbH gemeinsam mit ihren Projektpartnern unter
dem Slogan „Karriere im Süden“ mit dem Ziel, qualifizierte
Fachkräfte auf die attraktiven Arbeitsplätze in der Region aufmerksam
zu machen. Mit dem Projekt „Perspektive Erlebnis
Wirtschaft“ sollen schon heute die Fachkräfte von morgen für
die Unternehmen in der Region begeistert werden. Hierfür
öffnen Unternehmen am Veranstaltungstag ihre Türen, um
Jugendliche und Erwachsene über die diversen Berufsbilder
und Karrieremöglichkeiten im Unternehmen zu informieren.
Zentral sind hierbei die vielfältigen Mitmachaktionen, die das
Event zum Erlebnis machen sollen.
Das Netzwerk „Forst und Holz Allgäu-Oberschwaben“ versteht
sich als freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen
entlang der Holzverwertungskette, die mit weiteren Einrichtungen
wie Verbänden, Vereinen, Hochschulen, Gemeinden,
Politik und Förderprogrammen kooperieren. Mit der Initiative
soll der innovative und nachhaltige Holzbau gefördert, die
Holzbereitstellung und -verwendung in der Region gestärkt
und eine ressourcenschonende Holzbaukultur entwickelt werden.
Zur Vermittlung von Gewerbeimmobilien in der Vierländerregion
Bodensee wurde die Internetplattform „Immoportal
Bodensee“ von der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis,
Wirtschaftsförderung Landkreis Sigmaringen und der WiR GmbH
ins Leben gerufen. Gewerbegrundstücke, Büro-, Produktions-,
Lager- und Ladenflächen können von privaten sowie gewerblichen
Anbietern kostenfrei inseriert werden. Neben der Immobiliensuche
stehen Unternehmen auf Standortsuche zudem Informationen
aus aktuellen Standortprofilen zur Verfügung.
WiR – Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft
Landkreis Ravensburg mbH
Parkstraße 40 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 3590660
info@wir-rv.de · www.wir-rv.de
32 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
IHK-Präsident Martin Buck:
„Ich wünsche mir mehr Mut“
IHK Bodensee-Oberschwaben
Interview mit Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-
Oberschwaben und Vorstandsvorsitzender der ifm Unternehmensgruppe in Tettnang
IHK-Präsident Martin Buck spricht über die größten anstehenden
Herausforderungen für die Wirtschaft und erklärt,
warum Oberschwaben diese eigentlich besonders gut
meistern kann. Vorausgesetzt, man bringt etwas Mut mit.
Herr Buck, wie geht es unserer Wirtschaft?
Gut. Aber es ging uns auch schon besser. Wir waren die
letzten rund zehn Jahre verwöhnt und dies auf einem sehr,
sehr hohen Niveau. Jetzt hat sich die Konjunktur abgekühlt.
Das bekommen auch viele unserer Unternehmen in der Region
zu spüren. Wir müssen uns anstrengen und jetzt wichtige
Weichen für die Zukunft stellen.
Mehr als sonst?
Ja, ich denke schon. Wir befinden uns nämlich in ganz entscheidenden
Umbruchsituationen. Denken Sie an die grundlegenden
Transformationen, die durch die Digitalisierung, die
Neugestaltung unserer Mobilitätskonzepte und ganz wichtig
auch den Klimawandel hervorgerufen sind. Da wird kaum ein
Stein auf dem anderen bleiben.
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
33
Sind die Transformationsprozesse gut oder schlecht?
Wenn wir es richtig angehen, dann werden sie gut. In jedem
Fall gehen sie uns alle an – ob als Unternehmer, als Arbeitnehmer,
als Konsument, als Bürger, Forscher oder als Politiker.
Ich glaube außerdem, dass wir auch nur gemeinsam diese Umwälzungen
meistern werden können. Am Ende wird sich zeigen,
ob wir gewonnen und was wir verloren haben auf dem
Weg dahin. Was wir brauchen, sind wirklich gute Lösungen,
neue Technologien, Produkte und die dafür passenden politischen
und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und wir
brauchen den Mut, die Dinge ganz grundsätzlich anzugehen
und vor allem zu Ende zu denken.
Was heißt das: mutig sein?
Nehmen wir das Beispiel Klimaschutz und neue Mobilitätskonzepte.
Jedem von uns ist doch klar: Klimaschutz ist eine
globale Aufgabe. Will man spürbar etwas erreichen, dann muss
man zumindest europäisch denken. Wir müssen uns also vom
Klein-Klein lösen und nach Systemlösungen und umfassenden
Mobilitätskonzepten suchen. Wir brauchen zum Beispiel
Masterpläne für urbane Ballungszentren und müssen andere
von unseren Ideen und Innovationen begeistern. Dafür braucht
es Mut. Mut, Neues zu wagen.
Können wir das denn?
Ja. Wir sind doch hier bei den schwäbischen Tüftlern, Schaffern
und Denkern. Wir sind bekannt für unsere Ideen. Wir müssen uns
vielleicht nur wieder daran erinnern, aber wir haben es im Blut. Wir
müssen bei den Megathemen uns zu den Machern zählen. Wir
müssen Lösungen entwickeln, die europäische Exportschlager
werden. So können wir dann auch etwas bewegen. Mir geht es in
der öffentlichen Debatte gerade viel zu sehr um Verbote, Regularien,
Fristen und Strafen. Die bringen uns nicht wirklich weiter. Wir müssen
vielmehr technologieoffen denken. Deshalb ist auch zum Beispiel
der Vorstoß für eine Wasserstoffstrategie zu begrüßen. Damit
kann CO 2
-freies Gas für die Industrie und den Verkehr zum Einsatz
kommen. Hier steckt viel Potenzial für gute Ideen drin.
Welche Rolle hat da Europa?
Eine ganz große und eine ganz wichtige. Soviel vorweg: Ich
bin bekennender Europäer. Ich halte viel von dem Erreichten
und sehe für uns auch wirtschaftlich keinen anderen Weg als
über diese Gemeinschaft. Aber Europa ist in seinen Entscheidungsprozessen
oft zu langsam und auch zu kompliziert. Wir
müssen es schaffen, ein entscheidungsfähiges, schlagkräftiges
und agiles Europa zu etablieren. Trotz und wegen der derzeitigen
Europa-Krise und Europa-Kritik. Europa steht für Frieden,
Wohlstand und regelbasierten Wettbewerb und Handel. Darin
müssen wir Europa stärken. Und auch dafür brauchen wir ein
mutiges und beherztes Vorgehen aller beteiligten Akteure.
Die großen Veränderungen treffen auch unsere heimische
Wirtschaft. Was ist hier Ihre Prognose?
Ich bin zuversichtlich, dass unsere Unternehmer und Unternehmerinnen
kluge und zukunftsfähige Entscheidungen
treffen und sich so im zunehmend schärferen Wettbewerb
Der Weg geht über Innovationen, neue
Produkte und neue Technologien. Dafür
braucht es auch die Politik als starken
Partner, die über eine technologieoffene
und unbürokratische Forschungsförderung
viel Innovationskraft freisetzen kann.
werden behaupten können. Wie gesagt, es braucht Mut, aber
der ist auch vorhanden. Ich bin mir sicher: Der Weg geht über
Innovationen, neue Produkte und neue Technologien. Dafür
braucht es auch die Politik als starken Partner, die über eine
technologieoffene und unbürokratische Forschungsförderung
viel Innovationskraft freisetzen kann.
Setzen die Diskussionen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit
die Unternehmen unter Druck?
Ich bin der Meinung, dass wir mit verantwortungsvollen,
durchdachten Konzepten überzeugen müssen und nicht mit
leichtfertigen Versprechungen oder populistischen Parolen.
Das Thema Nachhaltigkeit und CO 2
-Fußabdruck ist längst nicht
mehr nur bei den großen Konzernen angekommen, er wird
uns alle in den kommenden Jahren sehr beschäftigen. Unternehmen
haben ein starkes Eigeninteresse, hier voranzugehen
und sich durch innovative Lösungen abzuheben. Gerade die
Industriebranche – die ja gemeinhin eher im Ruf steht, klimaschädlich
zu sein – geht hier als positives Beispiel voran.
Wie kann man die Menschen bei diesen Prozessen besser
mitnehmen?
Bei Umbruchthemen ist die Rolle der öffentlichen Meinungsbildung
wichtig – gerade weil sie starke gesellschaftliche
Bewegungen auslösen kann. Das wird durch die sozialen Medien
sehr verstärkt. Ich finde, uns allen tut in diesen wichtigen
Transformationsprozessen eine möglichst ideologiefreie, sachliche
und faktenbasierte Diskussion gut. Für mich sind zivilgesellschaftliche
Bewegungen und gutes Wirtschaften kein
Widerspruch. Denn wir brauchen eine gut funktionierende
Wirtschaft, um Klimaschutz oder die anderen Herausforderungen
überhaupt bewältigen und auch bezahlen zu können.
Denn ohne ihre Innovationskraft, ohne das hier erwirtschaftete
Geld, ohne die Steuergelder wird es nicht gehen.
IHK Bodensee-Oberschwaben
Lindenstraße 2 · 88250 Weingarten
Tel. +49 751 409-0
info@weingarten.ihk.de
www.weingarten.ihk.de
34 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Vierländerregion Bodensee
Eine starke Region im Herzen Europas
Die Welt hört jenseits des Landkreises Ravensburg nicht auf und auch die besten
Voraussetzungen können durch starke Partner und Synergieeffekte nur profitieren.
Daher gilt es, weit über die Kreisgrenzen hinauszublicken.
Regionen stehen heute in vielerlei Hinsicht im Wettbewerb
zueinander. Es geht um die Ansiedlung von Unternehmen, die
Anwerbung von Fachkräften und um die Attraktivität als Urlaubsdestination.
Die Region rund um den Bodensee punktet
in diesem Standortwettbewerb vor allem dann, wenn sie sich
als ganzheitliches Angebot und unverwechselbare Marke positioniert.
Erforderlich dafür sind ein hohes Maß an Identifikation
aller Beteiligten mit der gesamten Bodenseeregion sowie eine
grenzüberschreitende Zusammenarbeit der verschiedenen
Akteure aus Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Bildung,
Kunst und Kultur, Politik, Sport und Naturschutz.
Die Marke Vierländerregion Bodensee steht für das besondere
Potenzial eines Landstrichs, der sich über vier Nationalstaaten,
verschiedene Kantone, Landkreise und Bundesländer
erstreckt. Hier leben und arbeiten über drei Millionen Menschen.
Um auf die zahlreichen Vorzüge der Region als
Wirtschaftsstandort, Urlaubsziel und als Kulturraum
aufmerksam zu machen, arbeiten 15 Projektpartner
aus Deutschland, Österreich, der Schweiz
und Liechtenstein seit 2011 an einem starken
gemeinsamen Auftritt, um diese spannende
Vielfalt nach außen zu tragen und sie der Bevölkerung
ins Bewusstsein zu rufen. Der
Landkreis Ravensburg ist von Beginn an
einer der Partner des Projekts. Die Regionenmarke
„Vierländerregion Bodensee“
wird genutzt von Unternehmen, Kommunen
und Organisationen in der Region.
Gegen einen geringen Markenpflegebeitrag
kann die Marke von Firmen,
Gebietskörperschaften, Institutionen und
Organisationen aus der Region verwendet
werden.
www.vierlaenderregion-bodensee.info
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
35
Wasserkraftlösungen von ANDRITZ
Made in Germany
ANDRITZ HYDRO GmbH
Heutzutage werden aus Ravensburg hochmoderne Ausrüstung und Technologie
für Wasserkraftanlagen in alle Länder der Welt geliefert. Dienstleistungen und Produkte sowie die
in eigener Werkstätte gefertigten Turbinenkomponenten zählen zu den besten der Branche.
„Als einer der führenden Anbieter im Markt für Wasserkraftlösungen
sind unsere Fähigkeiten universell: Durch kompetentes
Projektmanagement und hervorragendes Engineering
beherrschen wir komplexe Neu- und Umbauprojekte und
bieten robuste Lösungen für kleinere Anlagen. Anwendungen
für die Meeresenergiegewinnung und Propeller für
Schiffsantriebe runden unser Programm ab“, so umreißt Frank
Mette, Geschäftsführer der ANDRITZ HYDRO GmbH, das Unternehmen.
Die Wasserkraftsparte der ANDRITZ ist ein globaler Anbieter
für elektromechanische Ausrüstungen und Serviceleistungen
“from water-to-wire” für Wasserkraftwerke und einer der
weltweit größten Anbieter im Markt für hydraulische Stromerzeugung.
Die Wurzeln des Ravensburger Standortes reichen bis in
die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Seit über 160
Jahren wird am Industriestandort Ravensburg Technologiegeschichte
geschrieben. „Heute haben viele unserer 450 Mitarbeiter
in Ravensburg unterschiedlichste Nationalitäten und
sprechen somit die Sprache unserer internationalen Kunden“,
sagt Frank Mette.
Kernkompetenzen der ANDRITZ HYDRO GmbH in Ravensburg
sind die Konstruktion und die Fertigung von Kaplan-,
Rohr- und Francisturbinen, Pumpturbinen für Speicherkraftwerke,
Turbinen für große und kleine Fallhöhen sowie von
Verstellpropellern für Marine- und Handelsschiffe. Zum Leistungsspektrum
zählen neben den Produkten und Services,
das Projektmanagement, Engineeringsleistungen im Bereich
der gesamten Anlage und die Automatisierung einschließlich
Montage und Inbetrieb nahme. „Unsere Dienstleistungen und
Produkte leisten einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen,
regenerativen Energieerzeugung“, fasst der Geschäftsführer
zusammen.
ANDRITZ HYDRO GmbH
Escher-Wyss-Weg 1 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 29511-0
contact-hydro.de@andritz.com
www.andritz.com/hydro-de
36 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Technologielösungen
für die Zukunft
Diehl Controls Beheimatet im Allgäu, erfolgreich in der Welt: Diehl Controls gehört zu den
international führenden Lieferanten in der Haushaltsgeräteindustrie. Darüber hinaus
kommen die innovativen Technologielösungen des Unternehmens in vielen technologieverwandten
Produkten zum Einsatz – mit großem Erfolg.
Vom kleinen Weidezaungeräte-Hersteller zum global agierenden
Technologieunternehmen – diesen Erfolg hat Diehl
Controls aus Wangen im Allgäu innerhalb von 75 Jahren erreicht.
Der Technologiepionier zählt zu den Weltmarktführern
in der Haushaltsgeräteindustrie, im Fachjargon Appliance-
Industrie genannt. Damit stecken seine Produktlösungen in
einer Vielzahl von Applikationen und Geräten, die selbstverständlich
zu unserem Alltag gehören – beispielsweise in
Waschmaschinen. „Motoren in Waschmaschinen müssen gesteuert
werden, um möglichst stromsparend zu arbeiten. Diese
Aufgabe übernehmen sogenannte Inverter. Wir haben diese
Steuerungstechnologie als eine der ersten Firmen überhaupt
vor über 25 Jahren entwickelt“, erläutert Martin Weinmann, der
seit über 30 Jahren im Entwicklungsbereich bei Diehl Controls
arbeitet und aktuell als High Power Drives Manager tätig ist.
Inzwischen zählt Diehl Controls zu den global führenden Spezialisten
in diesem Produktsegment.
Erfindergeist aus dem Allgäu
Die Erfolgsgeschichte von Diehl Controls beginnt im Jahr
1942, als Paul Kolb in Eisenharz im Allgäu ein Elektrozaungerät,
das aus dem Stromnetz gespeist wird, zum Patent anmeldet
und die Firma AKO – kurz für „Apparatebau Paul Kolb“ – gründet.
Auf dieser Basis entwickelt sich in den 1950er- und 1960er-
Jahren die Fertigung von Heizgeräten und Infrarotstrahlern
sowie Steuerungen und Regelungen für Hausgeräte. Das Unternehmen
wächst stetig weiter, verlegt 1968 den Hauptsitz
nach Wangen im Allgäu und gehört seit 1995 zur Diehl-Gruppe
aus Nürnberg. Im Kerngeschäft „Appliance“ produziert Diehl
Controls inzwischen Millionenstückzahlen an elektronischen
Systemlösungen und ist weltweit für die hervorragende Qualität
der Produkte bekannt. „Heute sind unsere Inverter in ganz
unterschiedlichen Produkten verbaut. Wir erschließen immer
wieder neue Produktwelten für Kunden auf der ganzen Welt“,
betont Martin Weinmann. Beispielweise realisiert Diehl Controls
im Bereich „Professional Appliances“ viele neuartige Produkte
für die Gastronomie – von Kühl- und Gefrierschränken bis hin
zu Dampfgarern. Darüber hinaus ist der Technologiepionier mit
seinen kreativen Lösungen seit Jahren in der HVAC/R-Branche
(auf Deutsch: Heizung/Lüftung/Klimatisierung/Kühlung) erfolgreich:
Hier realisiert Diehl Controls effiziente Elektronik in Wärmepumpen
und begeistert Kunden im Hinblick auf industrielle
Lüftungssysteme. Ebenso entwickeln die Mitarbeitenden von
Martin Weinmann arbeitet seit über 30 Jahren im
Entwicklungsbereich bei Diehl Controls. Aktuell
ist er als High Power Drives Manager tätig.
Eine Erfolgsgeschichte aus dem Allgäu:
Diehl Controls ist ein weltweit führender
Spezialist in der Appliance-Industrie.
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
37
Weltklasse in der Fertigung: Die Produktionslinien von Diehl Controls
entsprechen dem neuesten Stand der Technik.
Diehl Controls Lösungen für die Mobilität von morgen – in enger
Zusammenarbeit mit ihren Kollegen aus den Teilkonzernen
Diehl Metall und Diehl Aviation. Gemeinsam realisieren die
Spezialisten unter anderem innovative und effiziente Zellkontaktier-Systeme
für Autobatterien und hochmoderne elektronische
Systeme für die Flugzeugkabine. Darüber hinaus hat
sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren bei der
Vernetzung von Geräten im Internet der Dinge (auf Englisch:
Internet of Things (IoT)) einen Namen gemacht. Denn Diehl
Controls verfügt über eine breite Expertise, um Endgeräte mit
unterschiedlichen Funktechnologien zu vernetzen und deren
Daten sicher und zuverlässig in die Kundencloud zu bringen.
Arbeiten bei einem Global Player
Heute bietet Diehl Controls innovative Produktlösungen
für Kunden auf der ganzen Welt. Rund 3.800 Mitarbeitende erwirtschafteten
im Geschäftsjahr 2018 einem Umsatz von mehr
als 530 Millionen Euro. Am Standort Wangen im Allgäu sind
aktuell rund 650 Mitarbeitende beschäftigt, weiterhin gehören
21 Auszubildende und dual Studierende zum Team. Seit 2012
trägt Diehl Controls am Hauptsitz in Wangen im Allgäu das Zer-
tifikat „audit beruf undfamilie“ für die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie, darüber hinaus wurde die Diehl-Gruppe in den
vergangenen Jahren wiederholt als einer der besten 100 Arbeitgeber
in Deutschland eingestuft. Zum Unternehmen gehören
weiterhin Standorte in Polen, China, Mexiko und den
Vereinigten Staaten. Weltweit haben die Mitarbeitenden eines
gemeinsam: Jeden Tag arbeiten sie mit viel Engagement daran,
die führende Position von Diehl Controls auf dem Weltmarkt
auszubauen und die Technologielösungen von morgen zu
entwickeln.
Diehl Controls
Diehl AKO Stiftung & Co. KG
Pfannerstraße 75-83 · 88239 Wangen im Allgäu
Tel. +49 7522 73-0
info.dc@diehl-controls.com
https://www.diehl.com/controls/de/
38 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Vetter macht aus
Präzision eine Tugend
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG
Das Ravensburger Familienunternehmen ist einer der
weltweit führenden Pharmadienstleister für die Entwicklung, keimfreie Abfüllung und
Verpackung von Spritzen und anderen Injektionssystemen und der größte Arbeitgeber in
Ravensburg.
Verlässlicher Partner
Bei der Medikamentenherstellung lautet das oberste Ziel:
Keine Einheit darf einen Fehler haben. Das verdeutlicht am besten,
warum die weltweite Pharma- und Biotechbranche sich
auf Vetter und seine Dienstleistungen verlässt. Außerdem
schätzen die Kunden Vetter als wichtigen Impulsgeber und
Partner, der sie von der frühen Entwicklung neuer Wirkstoffe bis
zur Marktzulassung und -versorgung unterstützt. Eine Erfolgsgeschichte,
die auch folgende Zahlen belegen: In den letzten
zehn Jahren haben sich sowohl der Umsatz als auch die Mitarbeiterzahl
des Unternehmens mehr als verdoppelt.
Regionale Stärke – regionale Verantwortung
Trotz eines kontinuierlichen Wachstums ist Vetter bodenständig
geblieben und stolz auf seine oberschwäbischen Wurzeln.
Als Unternehmen in Familienbesitz bietet Vetter ein stabiles
Umfeld – sowohl für seine Kunden als auch für seine
Mitarbeiter. In der Region Bodensee-Oberschwaben besitzt der
Pharmadienstleister insgesamt vier hochmoderne Fertigungsstätten
für die Abfüllung und Verpackung von Medikamenten,
in denen derzeit rund 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftig sind. Tendenz stetig steigend. Das Stammwerk und
wichtige Bereiche der Entwicklung befinden sich direkt in Ravensburg.
Eine zweite Fertigungs- und Verpackungsstätte liegt
im südlichen Industriegebiet Ravensburg Mariatal, eine dritte
unmittelbar am Bodensee in Langenargen. Darüber hinaus
befindet sich in der Region auch ein Zentrum für optische Kontrolle
und Logistik. Das Unternehmen bekennt sich klar zu seinen
Standorten und den Menschen vor Ort. Dies zeigt sich
auch im schonenden Ressourceneinsatz und in der ausschließlichen
Versorgung aller Standorte mit CO 2 -neutralem Strom
aus nachweislich regenerativen Energiequellen.
Internationale Präsenz
Internationalisierung ist für den Pharmadienstleister keine
Vision, sondern Realität: Wichtigste Absatzmärkte sind neben
USA auch Europa und Asien. In Chicago verfügt Vetter über
einen Standort, in dem wichtige Entwicklungsschritte für die
spätere Abfüllung der Wirkstoffe in Ravensburg und Langenargen
stattfinden. In Japan, Singapur und Südkorea verfügt das
Unternehmen über Vertriebsbüros, um seine Präsenz sowie die
Wahrnehmung des Serviceportfolios auch auf dem asiatischen
Markt weiter zu stärken.
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
39
Spitzentechnologie aus der Region: In Ravensburg und Langenargen füllt Vetter für internationale Pharma- und
Biotechunternehmen teils hochkomplexe Wirkstoffe keimfrei in Spritzen und andere Injektionssysteme ab
Als der größte Arbeitgeber in Ravensburg
schafft Vetter zahlreiche Perspektiven.
Attraktives Arbeitsumfeld
Das Familienunternehmen lässt seine Mitarbeiter am
Wachstum teilhaben. Ob eigene Weiterbildungs-Academy,
Jobrad und Fitnessangebote, Betriebliche Altersvorsorge und
flexible Arbeitszeitmodelle, unternehmenseigene Ferienhäuser,
Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder natürlich
auch ein attraktives Vergütungssystem. Die Liste der Benefits ist
beträchtlich und das Unternehmen arbeitet kontinuierlich
daran, das Paket an Zusatzleistungen für seine Mitarbeiter zu
verbessern. So trägt es dazu bei, dass sie sich wohlfühlen und
motiviert und ausgeglichen arbeiten können. Dafür wurde
Vetter im Oktober 2019 vom F.A.Z Institut unter die begehrtesten
Arbeitgeber Deutschlands gewählt.
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG
Schützenstraße 87 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 3700-0
info@vetter-pharma.com
www.vetter-pharma.com
40 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige
Nummer eins
in der Premiumklasse
Carthago Reisemobilbau GmbH
Der europäische Marktführer für Reisemobile der Premium klasse
heißt Carthago. Seine Heimat ist Aulendorf in Oberschwaben. Hier werden Urlaubsträume
wahr: qualitativ hochwertige Reisemobile für anspruchsvolle Kunden in ganz Europa.
Vom Ein-Mann-Unternehmen im Jahr 1979 zu einer europaweit
agierenden Firmengruppe mit über 1.400 Mitarbeitern
– die Erfolgsgeschichte von Unternehmensgründer Karl-Heinz
Schuler und der Carthago Gruppe ist beeindruckend. Carthago
feierte sein 40-jähriges Jubiläum, ist durch die Erfahrung und
den Erfolg ein Aushängeschild der Branche und fertigt im Jahr
rund 5.000 Reisemobile. Das Unternehmen ist regional verwurzelt,
auch wenn jedes zweite Reisemobil exportiert wird.
Sichtbarer Meilenstein der Erfolgsstory ist der 2013 eröffnete
Firmensitz Carthago City in Aulendorf. Hier hat das Unternehmen
Produktionswerk, Service-Center, Verkaufsausstellung
und die Unternehmenszentrale komplett neu errichtet. Und
das Unternehmen wächst weiter: Das Verwaltungsgebäude
wird bis Ende 2020 erneut erweitert. Mit seiner hochmodernen
Infrastruktur ist Carthago ein attraktiver Arbeitgeber: In Carthago
City entwickeln, fertigen und vermarkten mehr als 500 Beschäftigte
die Reisemobile der Marke. Hier starten auch die Mitarbeiter
von morgen durch: Carthago pflegt Bildungspartnerschaften
mit Schulen, bildet Nachwuchskräfte in kaufmännischen und
gewerblichen Berufen aus, arbeitet eng mit der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg zusammen.
Das Erfolgsrezept ist das Gespür für das richtige Reisemobil
zur richtigen Zeit und für die Interessen und Wünsche der Kunden.
Mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail entwickelt das
Unternehmen immer wieder neue und reisetaugliche Ideen.
Carthago ist ein beliebtes Ausflugsziel, das zeigen der gut frequentierte
Stellplatz für Besucher mit Reisemobil auf dem
Werksgelände und viele Aktionen. Und Carthago ist Dynamik:
Die Idee von heute wird morgen entschieden und umgesetzt.
So wird man Trendsetter. Im Mittelpunkt stehen immer die Produkte:
Premium-Reisemobile, qualitativ, komfortabel, sicher
und praktisch, für anspruchsvolle Kunden.
Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Mit der jungen
Tochtermarke Malibu dringt die Firmengruppe in neue Marktsegmente
vor und bietet Reisemobile in der oberen Mittelklasse
und hochwertige Vans im boomenden Kastenwagenmarkt.
Carthago Reisemobilbau GmbH
Carthago Ring 1 · 88326 Aulendorf
Tel. +49 7525 92000
info@carthago.com
www.carthago.com
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LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
41
Mineralwasser mit
dem Geschmack des Allgäus
Mineralbrunnen Krumbach GmbH Seit 1831 ist bereits eine eisenhaltige Quelle des Weilers
Krumbach belegt, aus der sich die Menschen bedienten. Heute verlassen jährlich rund
150 Millionen Flaschen mit Mineralwasser und fruchthaltigen Erfrischungsgetränken das
Betriebs gelände der Mineralbrunnen Krumbach GmbH.
Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit – diesen Werten
hat sich die Mineralbrunnen Krumbach GmbH verschrieben.
„Mineralwasser, das schmeckt wie die Heimat und das Allgäu“,
so formuliert es Andreas Gaupp, der Geschäftsführer des Unternehmens.
Dort, wo viele kleine Wasserläufe der Wolfegger Ach zustreben,
entspringt die Krumbachquelle und verleiht dem Wasser
seinen ganz eigenen, ausgewogenen und milden Geschmack.
Insgesamt sprudelt das Mineralwasser heute aus 12 Quellen,
Hauptquelle ist aber immer noch der Brunnen, der 1924 entstand.
Insbesondere in den 1970er-Jahren und auch 2005 wurden
mit Bohrungen, die bis zu 1.000 Meter ins Erdinnere reichen,
weitere Quellen erschlossen. Mit ihrem Engagement und
Wissen sorgen die rund 140 Mitarbeiter in Kißlegg dafür, dass
die Qualität und Besonderheit des Krumbacher Wassers jederzeit
sichergestellt ist. Zuletzt wurden zudem 4,2 Millionen Euro
in eine moderne, vollautomatische Glasabfüllanlage investiert.
Insgesamt können so heute stündlich 88.000 Flaschen verschiedener
Gebindegrößen abgefüllt werden.
für das Bestreben der Mineralbrunnen Krumbach GmbH, nachhaltig,
regional, sozial und im Einklang mit Natur und Mensch
zu wirtschaften. Stolz ist Andreas Gaupp daher darauf, dass sein
Unternehmen den flachsblauen „Allgäuwürfel“ als Qualitätsmarke
für Regionalität und Nachhaltigkeit tragen darf.
Qualität, die man in den Produkten der Mineralbrunnen
Krumbach GmbH schmecken kann: in den vier Sorten Mineralwasser
– von Classic über Medium und Fein Perlend bis
Naturell, der Kisslegger Allgäuquelle, den acht Erfrischungsgetränken,
den drei Limonaden und Colagetränken sowie
den drei Schorlen, die ausschließlich vegane Inhaltsstoffe enthalten.
Mineralbrunnen Krumbach GmbH
Krumbach 1 · 88353 Kißlegg
Tel. +49 7563 9102-0
info@krumbach-mineralwasser.de
www.krumbach-mineralwasser.de
Investiert wurde auch in ein neues, effizientes Blockheizkraftwerk,
das dazu beiträgt, einen beträchtlichen Teil des benötigten
Stromes selbst zu erzeugen. Dies ist nur ein Beispiel
42 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG
Anzeige
„Pumpen sind unsere Welt.
Und die Welt ist voller Pumpen.“
Pumpenfabrik Wangen GmbH
Man sieht sie selten, denn sie arbeiten häufig im Verborgenen.
Und doch sind die Pumpen der Pumpenfabrik Wangen GmbH oft ganz in der Nähe: weltweit
und in unterschiedlichsten Anwendungen und Lösungen.
Ohne Pumpen aus Wangen gelangen der Ketchup nicht in
die Flasche, die Farbe nicht in den Farbeimer, Kosmetika nicht in
die Tube. Aber nicht nur bei Lebensmitteln und Getränken,
Chemie-, Pharma- und Kosmetikprodukten kommen WANGEN
PUMPEN zum Einsatz, das mittelständische Unternehmen produziert
auch Förderlösungen und Pumpen für die Land-, Abwasserund
Klärtechnik, für Biogas und Gärprozesse, für den Berg- und
Tunnelbau sowie den Schiffbau. Technisch perfekt, variabel konstruiert
und servicefreundlich sind die Pumpen aus Wangen die
optimale Lösung für unterschiedlichste Anwendungen, schwierige
Fördermedien und individuelle Kundenanforderungen.
Die ersten Pumpen wurden von einer Handvoll Mitarbeiter
an der Simoniusstraße in Wangen im Allgäu im Jahr 1969 gebaut.
Heute beschäftigt die Pumpenfabrik Wangen rund 250
Mitarbeiter, besitzt Service-und Vertriebsstandorte in Schwerin
sowie in Illinois in den USA und ein weltweites Netz an Vertriebspartnern
in über 50 Ländern.
Die Mitarbeiter sind das „Kapital“ der Pumpenfabrik Wangen.
Mit ihrer Leidenschaft, Zuverlässigkeit, Präzision und ihrem
Teamgeist sorgen sie dafür, „dass immer alles läuft“. Stolze 15 Prozent
der Mitarbeiter sind Auszubildende. Damit ist gewährleistet,
dass das wertvolle Know-how weitergegeben wird und das
Unternehmen zukunftsfähig bleibt. Das Ausbildungsspektrum
reicht vom Dualen Studium BWL-Industrie und Maschinenbau
über die gewerbliche Ausbildung als Zerspanungsmechaniker,
Mechatroniker und Fachkraft für Metalltechnik bis zur Ausbildung
in den kaufmännischen Berufen als Industriekaufmann/-
frau auch mit Zusatzqualifikation internationales Wirtschaftsmanagement
und Fachkraft für Lagerlogistik. Ausbildung bei
WANGEN PUMPEN bedeutet „Spaß, Wissen und Erfolg für die
Zukunft“, betont die Geschäftsleitung, und die Aussicht auf einen
attraktiven Arbeitsplatz mit guten Perspektiven in einem
Unternehmen, in dem das Miteinander großgeschrieben wird.
Permanent wird in neue Maschinen und in neue Produkte
investiert, werden Abläufe und Strukturen optimiert; die Fortund
Weiterbildungen der Mitarbeiter genießen einen hohen
Stellenwert. Mit ihrem umfangreichen Produktportfolio deckt die
Pumpenfabrik Wangen ein breit gefächertes Branchenspektrum
ab und positioniert sich als ein innovatives Unternehmen, das für
zukünftige Herausforderungen bestens aufstellt ist. So können
die Pumpen aus Wangen auch weiterhin zuverlässige Arbeit leisten.
Qualität entsteht eben im Detail. Und in Wangen.
Pumpenfabrik Wangen GmbH
Simoniusstraße 17 · 88239 Wangen im Allgäu
Tel. +49 7522 997-0 · mail@wangen.com · www.wangen.com
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
43
Technik von ihrer
besten Seite
STADLER Anlagenbau GmbH
Die STADLER Anlagenbau GmbH zählt zu den Marktführern im
Bereich Sortieranlagen für die Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Die eigens entwickelten
Technologien des Altshausener Unternehmens werden weltweit eingesetzt.
Was 1791 als Dorfschmiede in Altshausen begann, ist heute
zu einem internationalen Unternehmen mit ca. 430 Mitarbeitern
gewachsen. Die STADLER Anlagenbau GmbH plant, fertigt
und montiert Müllsortieranlagen und Komponenten für die
Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Ganz gleich ob Hausmüll,
Papier, Kunststoff oder Gewerbemüll – mit umfassendem
Know-how und jahrelanger Branchenerfahrung entwickelt das
STADLER-Team passgenaue Anlagenkonzepte für die unterschiedlichsten
Anwendungsbereiche.
Effiziente Müllsortierung ist der erste Schritt im Recyclingkreislauf.
Damit leistet STADLER einen wichtigen Beitrag zur Senkung
von CO 2
-Emissionen und zur Schonung der natürlichen
Ressourcen. Eine neue zukunftsweisende Koopera tion von
STADLER im Bereich Plastikrecycling mit der Krones AG ermöglicht
es zudem, Komplettlösungen im Plastikrecycling anzubieten.
Durch die Bündelung der Fachexpertise der beiden Unternehmen
wird der Kreislaufwirtschaft ein neuer Schub gegeben.
Das nachhaltige Handeln des Unternehmens spiegelt sich
nicht nur in den Produkten wider. Die neue Firmenzentrale in
Altshausen wurde 2019 fertiggestellt. In drei Etappen wurden
hier, mit einer Gesamtinvestition von 30 Mio. Euro, eine neue
Produktions- und Logistikhalle sowie ein neues Verwaltungsgebäude
errichtet. Dabei wurden Nachhaltigkeitsaspekte stets
in die Planung einbezogen. Beispiele hierfür sind die Nutzung
der Abwärme aus der Produktionshalle für die Heizung des Verwaltungsgebäudes
sowie eine Photovol taikanlage.
2019 erhielt das Unternehmen für sein nachhaltiges Wirtschaften
sowie sein soziales Engagement eine Auszeichnung
der Oskar-Patzelt-Stiftung. Der Preis zeigt einmal mehr, dass die
Unternehmensphilosophie der Werthaltigkeit und der gegenseitigen
Wertschätzung das Fundament des Erfolgs von
STADLER ist. Das verdeutlicht auch die Auszeichnung „TOB-JOB
– Die besten Arbeitgeber im Mittelstand“, welche STADLER 2019
bereits zum dritten Mal verliehen wurde. Auch jungen
Menschen bietet STADLER beste Perspektiven: Die Ausbildungsquote
am Standort Altshausen liegt bei 11% – und alle
Auszubildenden erhalten in der Regel auch ein Jobangebot.
STADLER Anlagenbau GmbH
Max-Planck-Straße 21 · 88361 Altshausen
Tel. +49 7584 9226-0
info@w-stadler.de
www.w-stadler.de
Eine in Frankreich neu errichtete STADLER-Müllsortieranlage
Das neue Verwaltungsgebäude in Altshausen
44 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige
Der Anfang
einer guten Verbindung
Zoller + Fröhlich GmbH
Das 1963 gegründete Wangener Familienunternehmen Zoller + Fröhlich GmbH
produziert heute Aderendhülsen, Werkzeuge und Maschinen für verschiedenste Anwendungen der
Kabelkonfektionierung sowie Produkte für die Bereiche Schaltschrankbau und Lasermesstechnik.
Der globale Wettbewerb im Schaltschrankbau und in der
Kabelkonfektion erfordert einerseits eine hocheffiziente Produktion,
um wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können.
Andererseits erhöhen technische Entwicklungen die Nachfrage
für anspruchsvollere Lösungen. Mit der neuen und prämierten
AM 04 Duomatic schließt Z+F eine Lücke zwischen Vollautomatisierung
und der manuellen Kabelkonfektionierung
und setzt einen neuen Meilenstein. Während deren Bedienung
in erster Linie durch angelernte Mitarbeiter erfolgt, konzentrieren
sich qualifizierte Fachkräfte tagtäglich mit ihrem Innovationsgeist
auf die Entwicklung neuer, vielversprechender Projekte.
Für Mitarbeiter, Auszubildende und Studenten bedeutet
das eine noch größere Spannbreite an Möglichkeiten. Im Rahmen
der Messe productronica 2019 konnte Zoller + Fröhlich
mit der AM 04 Duomatic den productronica Innovation Award
gewinnen. Der Award prämiert in sechs Kategorien die innovativsten
Produktneuheiten und Fertigungsverfahren am Markt.
Ausbildung bei Zoller + Fröhlich
gen zu entwickeln. Die Innovationskultur ist im Ausbildungskonzept
fest verankert. Außerdem werden die Ideen aller Mitarbeiter
gehört und bewertet. Eine solide Ausbildung soll den
Grundstein für eine gute Zukunft legen, darauf legt Zoller +
Fröhlich großen Wert. Das Unternehmen setzt darauf, junge
Menschen bestmöglich auf das Berufsleben vorzubereiten –
und im Idealfall eine anschließende Festanstellung im eigenen
Haus anzubieten. Aktuell sind 35 junge Menschen in verschiedenen
Bereichen in Ausbildung. Das sind die Fachkräfte von
morgen – und qualifizierte Mitarbeiter, die das Unternehmen
bereits in vielen Bereichen kennengelernt haben. So können
sie nahtlos von der Ausbildung ins Berufsleben wechseln.
Zoller + Fröhlich GmbH
Simoniusstra0e 22 · 88239 Wangen im Allgäu
Tel. +49 7522 9308-0
www. zofre.de · www.zf-laser.com
info@zofre.de · info@zf-laser.com
Doch wie entstehen überhaupt Innovationen bei Zoller +
Fröhlich? Es werden viele junge Menschen ins Unternehmen
geholt, die auch Zeit bekommen, zu tüfteln und neue Lösun-
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Wirtschaftsstandort
45
Ein vertrauensvoller Partner
für Unternehmer und Bewerber
Schmieder GmbH
Gute Leute in gute Firmen – Schmieder bringt seit über 30 Jahren die
richtigen Menschen in die richtigen Unternehmen. Nur eine Bewerbung reicht, um vom großen
Schmieder-Netzwerk mit mehr als 300 Partnerunternehmen zu profitieren.
Wenn auf der einen Seite Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter
und auf der anderen Seite Bewerber einen attraktiven Arbeitsplatz
suchen, dann kommt die Schmieder GmbH als Vermittler ins
Spiel. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung bringen die zertifizierten
Personalvermittler der Region Bodensee-Oberschwaben geeignete
Kandidaten mit Top-Unternehmen zusammen.
„Auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung oder
beim Einstieg in die Arbeitswelt – bei uns sind Bewerber immer
richtig“, betont Geschäftsführer Florian Schmieder. „Denn viele vakante
Positionen werden heute gar nicht mehr öffentlich ausgeschrieben.
Wir sind nah am Arbeitsmarkt, weil viele unserer Partnerunternehmen
ihr Personal ausschließlich über uns suchen.“
Die Vorteile einer Bewerbung bei Schmieder liegen auf der
Hand – für die Bewerber und für die Unternehmen. Erfahrene Personaldisponenten
betreuen und beraten die Bewerber individuell
und gleichen deren Profil mit offenen Stellen ab. Anschließend
unterbreiten sie dem Unternehmer eine Auswahl geeigneter Kandidaten,
die fachlich und persönlich zum Unternehmen passen.
Außerdem unterstützt die Firma Schmieder ihre Kunden im Rahmen
der Zeitarbeit mit Arbeitskräften, wenn kurzfristig ein erhöhter
Personalbedarf besteht oder für eine begrenzte Zeit „Lücken“
im Personal geschlossen werden müssen. In mehr als 80 Prozent
der Fälle entwickelt sich daraus ein festes Arbeitsverhältnis.
Darüber hinaus ist Schmieder in weiteren Geschäftsfeldern
aktiv. So übernimmt die Schmieder KKM GmbH & Co.KG im Auftrag
der Unternehmen serviceorientierte Dienstleistungen im Bereich
Kunden-Kontakt-Management. Dazu zählen die Bestelldatenannahme
auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten, eine
fachlich kompetente Telefonhotline, Betreuung des Frontoffice
mit klassischen Empfangstätigkeiten und die Reisekostenabrechnung.
Auch Übersetzungen und Sprachmanagement gehören
zum Leistungsspektrum von Schmieder. Die Schmieder Übersetzungen
GmbH übersetzt in alle Sprachen der Welt und managt
dank modernster Translation-Memory-Systeme die gesamte Unternehmenskommunikation
im Ausland.
Schmieder GmbH
Schussenstraße 14
88273 Fronreute
Tel. +49 7502 94490
www.schmiedergmbh.de
Alle Stellenangebote sind auf der Homepage aufgeführt.
Hier können sich Jobsuchende direkt bewerben:
www.stellen.schmieder-personal.de
Die Personalvermittler der Region Bodensee-Oberschwaben.
Geschäftsführer Florian Schmieder
46 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG
Bildungsregion Ravensburg
Impulsgeber in Sachen Bildung
„Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf.“ Was in diesem Sprichwort zum
Ausdruck kommt, beschreibt das Bildungsverständnis in der Bildungsregion Ravensburg: Vielfältigkeit,
Durchgängigkeit, Qualität, bereichsübergreifende Koordinierung, flächendeckende
Angebote, Multiprofessionalität und enge Zusammenarbeit sind die entscheidenden Stichworte.
Bildungsverständnis in der
Bildungsregion Ravensburg:
Vielfältigkeit, Durchgängigkeit,
Qualität, bereichsübergreifende
Koordinierung, flächendeckende
Angebote, Multiprofessionalität
und enge Zusammenarbeit
Was 2006 im Landkreis Ravensburg modellhaft für Baden-
Württemberg entstand, nämlich die Gründung einer Bildungsregion
als eine staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaft,
ist inzwischen ein stabiles und allgemein anerkanntes
Programm im ganzen Bundesland. Das Regionale Bildungsbüro
im Landratsamt Ravensburg als „Geschäftsstelle“ der Bildungsregion
Ravensburg ist seitdem Impulsgeber für unterschiedliche
Entwicklungen in der regionalen Bildungslandschaft.
Hier werden zentrale Koordinierungsaufgaben verschiedener
Bildungsangebote zur Sprachförderung sichergestellt und Projekte
der Berufsorientierung an Schulen umgesetzt. Das Bildungsbüro
ist bei vielen Bildungsthemen Initiator und Moderator
übergreifender Netzwerkaktivitäten und Projekte.
Regelmäßig werden im Regionalen Bildungsbüro auch die Bildungsberichte
für den Landkreis erstellt.
Beauftragt durch die Regionale Steuergruppe – bestehend
aus Vertretern/innen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen,
des Staatlichen Schulamts Markdorf, des Regierungspräsidiums
Tübingen, Schulleitern und des Landratsamtes – ist das
Regionale Bildungsbüro in unterschiedlichen Handlungsfeldern
aktiv. Diese sind: Abbau von Bildungsbenachteiligungen,
Förderung der Sprachbildung und Integration, Gestaltung guter
Übergänge, vor allem von der Kita in die Schule und von der
Schule in den Beruf, Förderung der Unterrichtsentwicklung in
allen Schularten, Unterstützungsangebote zum Schulmanagement
und zur Schulsozialarbeit sowie außerschulische und kulturelle
Bildung.
Die Bildung in der digitalen Welt ist das Bildungsthema, bei
dem schon jetzt und in Zukunft wichtige und übergreifende
Impulse, Projekte und Angebote des Regionalen Bildungsbüros
gefragt sind. Dabei nutzt das Regionale Bildungsbüro als
Einrichtung des Landkreises seine einmalige Möglichkeit, über
Schularten, Altersgruppen, Bildungsformen sowie Träger- und
Angebotslandschaft hinweg zu initiieren, zu vernetzen, zu koordinieren
und zu moderieren. Mit den Initiativen, die vom Bildungsbüro
heraus in die Bildungsregion streuen, werden sowohl
Kinder und Jugendliche, Eltern, pädagogische Fach- und
Führungskräfte in den Bildungseinrichtungen, Verantwortliche
in den Kommunen als auch Vertreter der Wirtschaft und der
Kammern erreicht.
www.rv.de/KR
LANDKREIS RAVENSBURG
Bildungsregion
47
Berufliche Schulen des Landkreises
Für die Zukunft der Jugend
Wer heute im Arbeitsprozess bestehen will, muss sich durch fachliche Qualifikation, umfassendes
Wissen und berufliches Können auszeichnen. Dieses Rüstzeug soll unsere Jugend vor allem
durch eine gute Ausbildung in den beruflichen Schulen erhalten.
Eine Schule kann aber Ausbildung nur so fortschrittlich gestalten,
wie Lehr- und Lernmittel es erlauben. Gut ausgestattete
Räume und Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik
sind deshalb Grundvoraussetzung für eine zeitgemäße Ausbildung.
Der Kreistag hat diesem Umstand Rechnung getragen
und mit dem Investitionsprogramm „Schulbauprogramm
2020-2040“ die finanziellen Voraussetzungen für die Sanierung
und Modernisierung der kreiseigenen Schulgebäude geschaffen,
damit die Beruflichen Schulen an den vier Standorten im
Landkreis (Ravensburg, Aulendorf, Leutkirch im Allgäu und
Wangen im Allgäu) auch künftig eine aktuelle, breit angelegte
Ausbildung auf dem neuesten Stand der Technik in modernen
Gebäuden anbieten können. In den kommenden 15 bis 20 Jahren
sollen die Gebäude der kreiseigenen Schulen grundlegend
saniert sowie die Schulräume und Werkstätten für den zukünftigen
Bedarf ausgestattet werden. Dazu wurden zunächst die
Raumprogramme für die Schulstandorte aktualisiert und die
Schulliegenschaften eingehend analysiert. Auf dieser Basis hat
der Landkreis zusammen mit den Schulen einen Maßnahmenkatalog
entwickelt, der rund 60 Einzelmaßnahmen mit einem
Gesamtvolumen von bis zu 300 Millionen Euro umfasst.
Gerade die Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg bieten
wie kaum eine andere Schulform zahlreiche Möglichkeiten,
auf verschiedenen Wegen den angestrebten Bildungsabschluss
zu erreichen. Aktuell können beispielsweise in 16 verschiedenen
Fachrichtungen Ausbildungsberufe erlernt werden; das
Spektrum reicht dabei von der Elektro- und Metalltechnik über
das Gesundheitswesen bis zum kaufmännischen Bereich und
der Landwirtschaft. Auch im Vollzeitbereich gibt es ein breit gefächertes
und zugleich dezentrales Angebot. An den Standorten
in Ravensburg, Leutkirch im Allgäu und Wangen im Allgäu
können alle Bildungsabschlüsse – vom Hauptschulabschluss
über den Mittleren Bildungsabschluss und die Fachhochschulreife
bis zur Hochschulreife – und in Isny im Allgäu der Mittlere
Bildungsabschluss erworben werden. Die Jugendlichen haben
damit im gesamten Kreisgebiet die Möglichkeit, berufsbegleitenden
Unterricht in gut ausgestatteten Schulen zu besuchen.
Aber nicht nur für die geistige Ertüchtigung der Schüler bietet
der Landkreis ideale Bedingungen; auch der Sport kommt in
den beruflichen Schulen nicht zu kurz.
www.rv.de/KR
Edith – Stein – Schule Aulendorf und Ravensburg
Kompetenzzentrum Soziales West
Sozialwissenschaftliches Gymnasium Profil Sozial und Gesundheit
Berufskolleg Sozialpädagogik
Kreisweites Kompetenzzentrum Gesundheit
Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen (zum Beispiel Kaufleute im
Gesundheitswesen med. Fachangestellte, zahnmed. Fachangestellte)
Berufsfachschule Gesundheit und pflegen, Haus- und Familienpflege
Berufskolleg Ernährung und Erziehung, Gesundheit und Pflege
Kreisweites Kompetenzzentrum Ernährung und Hauswirtschaft
Ernährungs- und biotechnologisches Gymnasium Berufsfachschule
Hauswirtschaft und Ernährung
Humpisschule Ravensburg
Kompetenzzentrum Handel und Kaufleute West
Wirtschaftsgymnasium Ausbildungsberufe (Kaufmann Lager Logistik,
Steuerwesen, Spedition, Tourismus, Einzel- und Großhandel,
Industrie, Verwaltung und Kurierdienste) Berufskolleg
Gewerbliche Schule Ravensburg
Kompetenzzentrum Gewerbe West
Technisches Gymnasium (3- und 6- jähriges) Ausbildungsberufe
(Metall-, Elektro-, Fahrzeug-, Holz-, Druck- und Farbtechnik, Friseur)
Berufskolleg Meisterschule für Schreiner und Tischler
Gesundheitsakademie Bodensee – Oberschwaben GmbH
in Weingarten
Gesundheit und Pflege
Bachelor Pflege – Ausbildungsintegrierter Studiengang Pflege
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) Anästhesietechnische/r
Assistent/in (ATA)
Berufliche Schulen des
Landkreises Ravensburg
im Überblick
Geschwister-Scholl-Schule Leutkirch
Kompetenzzentrum Gewerbe Allgäu
Technisches Gymnasium Profil Mechatronik, GMT, Informationstechnik
Ausbildungsberufe (Metall-, Fahrzeug- und Bautechnik) Berufsfachschule
Elektro (Grundstufe) und Elektro- und Metalltechnik (zur
Fachschulreife führend)
Kompetenzzentrum Soziales Allgäu
Sozialwissenschaftl. Gymnasium Profil Sozial Berufskolleg
Sozialpädagogik
Kreisweites Kompetenzzentrum Pflege
Berufsfachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe, Gesundheit und
Pflege (zur Fachschulereife führend) Fachschule mit Schwerpunktleitung
und Pflege- und Funktionseinheit, Gerontopsychiatrie
Berufliches Schulzentrum Wangen und Isny
Gewerbe
Technisches Gymnasium Profil Technik/Management und Umwelttechnik
Ausbildungsberufe in Holztechnik Berufsfachschule Elektround
Metalltechnik (Grundstufe)
Kompetenzzentrum Handel und Kaufleute Allgäu
Wirtschaftsgymnasium Ausbildungsberufe (Bankkaufmann, Einzelund
Großhandel, Industrie) Berufskolleg
Kreis zweites Kompetenzzentrum Land- und Milchwirtschaft
Agrarwissenschaftliches Gymnasium Ausbildungsberufe mich
Technologie und Agrarwissenschaft Berufsfachschule Zusatzqualifikation
Agrar
Krankenpflegeschule Wangen
Pflege
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
48 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG
Pflegeschule Wangen
Fachwissen und soziale Kompetenz
Die Pflege kranker Menschen ist ein anspruchsvoller und vielseitiger Beruf und umfasst die
Pflege von Menschen aller Altersgruppen. Bei der Arbeit für und mit gesunden und kranken
Menschen werden hohe Ansprüche an das Fachwissen und die soziale Kompetenz gestellt.
Pflegefachkräfte sind erste Ansprechpartner der Patienten
und unentbehrlich für die Ärzte. Sie verantworten die Pflege der
Patienten/innen, assistieren bei Untersuchungen und übernehmen
Verwaltungsaufgaben. Das Spektrum der Einsatzbereiche
reicht von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bis hin
zum ambulanten Pflegedienst.
Die Pflegeschule des Landkreises hat ihren Sitz in Wangen
im Allgäu. Sie bietet 90 Ausbildungsplätze, verteilt auf vier Kurse.
In Anlehnung an das duale Ausbildungssystem findet die Ausbildung
in Theorie- und Praxisblöcken statt, dauert drei Jahre
und schließt mit einem Examen ab. Sie erfolgt am Westallgäu-
Klinikum der Oberschwabenklinik in Wangen im Allgäu und an
den Fachkliniken Wangen des Klinikverbundes Waldburg-Zeil.
Einsatzorte sind alle Fachbereiche der kurativen, stationären
Versorgung: Innere Medizin, Geriatrie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie,
Pädiatrie, Wochen- und Neugeborenenpflege. Zudem
erfolgen externe Einsätze in den Bereichen der rehabilitativen
und palliativen Pflege sowie in der stationären
Langzeitpflege, der ambulanten Pflege und der Psychiatrie. Die
Auszubildenden haben weiterhin die Möglichkeit, einen vierwöchigen
Auslandseinsatz zu absolvieren.
Der theoretische Unterricht beinhaltet über das rein Fachliche
hinaus auch mehrtägige Seminare, etwa im Bereich „Teambildung“
oder „Begleitung in Krisensituationen und in der Endphase des Lebens“.
So werden Eigenverantwortung und soziale Kompetenz der
Auszubildenden gefördert. Exkursionen in verschiedene Einrichtungen
des Gesundheitswesens ermöglichen zudem immer wieder
Einblicke in das weite Feld der beruflichen Praxis.
Sowohl die Planung als auch die Durchführung der Ausbildung
erfolgt durch die Schule und in enger Zusammenarbeit
mit den Kliniken. Träger der Schule ist der Eigenbetrieb IKP des
Landkreises Ravensburg.
www.pflegeschule-wangen.de
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Wangen
bietet 90 Ausbildungsplätze.
In Anlehnung an das duale
Ausbildungssystem findet
die Ausbildung in Theorieund
Praxisblöcken statt.
LANDKREIS RAVENSBURG
Bildungsregion
49
Gesundheitsakademie
Bodensee-Oberschwaben
Fachkräfte für eine Zukunftsbranche
Qualifikation und Qualität sind untrennbar miteinander verbunden. Was unser Gesundheitswesen
zu leisten vermag, hängt entscheidend vom Können seiner Beschäftigten ab. Eine
fundierte Ausbildung ist wichtig, aber längst noch nicht alles.
Beschäftigte in den Gesundheitseinrichtungen müssen ihr
Wissen ständig auf der Höhe der Zeit halten und offen sein für
den Fortschritt in Medizin und Pflege. Die Gesundheitsakademie
Bodensee-Oberschwaben in Weingarten ist eine im weiten
Umkreis gefragte Bildungseinrichtung speziell für die Gesundheitsberufe.
Sie bietet beide Säulen der beruflichen
Bildung, sowohl die Ausbildung – einschließlich der Möglichkeit
zum ausbildungsintegrierten Studium – als auch die Fortund
Weiterbildung.
Die beiden Gesellschafter der Akademie, die Oberschwabenklinik
gGmbH (Anteil: 74,8 %) und die Klinikum Friedrichshafen
GmbH (25,2 %), stellen sich einer der Zukunftsaufgaben
des Gesundheitswesens schlechthin. Fachkräfte sind gefragt
wie noch nie. Der hohe Stellenwert zeigt sich an der Liste der
kooperierenden Einrichtungen. Die Kliniken in den Landkreisen
Biberach, Sigmaringen, Alb-Donau, Konstanz und Oberallgäu
gehören genauso dazu wie das Klinikum Memmingen, das
Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg, die Waldburg-Zeil
Kliniken, die Asklepios-Klinik Lindau oder die Helios-Klinik in
Überlingen. Dazu kommen viele ambulante Dienste und Sozialstationen.
Rund 3.000 Teilnehmer/innen besuchen alljährlich die Seminare
des Fortbildungsprogramms. Großen Raum nimmt seit
Gründung der Akademie im Jahre 2009 das Fachwissen rund
um die Pflege ein: Wundmanagement, Hygiene, Schmerzmanagement,
Palliative Care und die Praxisanleiter-Weiterbildung
sowie Intensivpflege, Notfallpflege und Intermediate Care sind
hier in erster Linie zu nennen. Ethik, Recht, Kommunikation, Beratung
und vor allem die Persönlichkeitsbildung sowie pädagogische
Themen sind weitere Gebiete. Die Akademie veranstaltet
Kurse für Führungsaufgaben im Gesundheitswesen. Die
Resonanz ist hervorragend. Fast täglich brennt bis spätabends
das Licht in den Räumen in der Hähnlehofstraße 5 in Weingarten.
Tagsüber prägen junge Menschen das Bild. Die Akademie
unterrichtet rund 400 Schüler/innen im theoretischen Teil ihrer
Berufsausbildung. Insgesamt 2.100 Unterrichtsstunden verbringen
sie im Laufe ihrer dreijährigen Ausbildung an der Akademie.
Hinzu kommen 2.500 Stunden Praxis. Ab 2020 gilt in der
Pflegeausbildung ein neuer generalistischer Ansatz. Die praktische
Ausbildung umfasst dann alle Felder der Pflege. Pflegeschüler/innen
der Kliniken absolvieren künftig auch Praxisphasen
in Altenheimen oder bei Pflegediensten. Für die
Gesundheitsakademie geht die generalistische Pflegeausbildung
einher mit einem noch höheren Organisationsbedarf.
Die meisten Auszubildenden streben mit ihrem Examen
nach der dreijährigen Berufsausbildung eine Tätigkeit als Pflegefachkraft
an. Wer die Pflegeausbildung mit einem Studium
kombinieren will, liegt beim Bachelor „Pflege“ richtig. Das viereinhalbjährige
Studium mit integrierter beruflicher Ausbildung
bietet die Akademie in Kooperation mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten
an. Die einjährige Ausbildung zur Gesundheits-
und Krankenpflegehilfe stellt einen niederschwelligen
Einstieg in die Gesundheitsberufe dar. Neben den
Pflegeberufen werden Operationstechnische Assistenten (OTA)
und Anästhesietechnische Assistenten (ATA) unterrichtet. Diese
Spezialisten/innen sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt.
In der Gesundheitsakademie sind die Zukunftsthemen zu
Hause. Wer seine Chancen in den Gesundheitsberufen sucht,
ist hier an der richtigen Adresse. Und danach auf dem Arbeitsmarkt
hoch willkommen.
www.ga-gesundheitsakademie.de
50 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG
Standortfaktor Hochschulen
Der Landkreis Ravensburg verfügt mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten,
der Pädagogischen Hochschule Weingarten und der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg Ravensburg über hervorragende tertiäre Bildungseinrichtungen.
Die hier aus- und weitergebildeten jungen Menschen bleiben der
Region oftmals treu, sie schätzen ihre Vorzüge und finden einen entspannten
Arbeitsmarkt mit qualifizierten Stellen vor.
LANDKREIS RAVENSBURG
Bildungsregion
51
Berufliche Fortbildung
Fachschule für Landwirtschaft
Die Fachschule für Landwirtschaft des Landkreises versteht sich als Unternehmerschule und
vermittelt entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse. Sie ist unterteilt in die Fachrichtungen
Landbau am Standort in Ravensburg und Hauswirtschaft an den Standorten in Bad
Waldsee und Leutkirch im Allgäu.
Fachrichtung Landbau
Die an der Fachschule vermittelten beruflichen Qualifikationen
orientieren sich sehr eng an den Erfordernissen der beruflichen
Praxis. Im Rahmen der 30-monatigen Fortbildung (drei
Winter- und zwei Sommerhalbjahre) werden die Studierenden
auf ihre Tätigkeit als Unternehmer und Betriebsleiter vorbereitet.
Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis und die direkte Anwendung
der gelehrten Inhalte auf die eigenen Betriebe stellen
dabei ein Alleinstellungsmerkmal der Fachschulen für Landwirtschaft
dar. Neben produktionstechnischen und ökonomischen
Kompetenzen gewinnt die Vermittlung ökologischer, landschaftspflegerischer
und sozialer Kompetenzen sowie die Förderung
des unternehmerischen Denkens und Handelns an Bedeutung.
Der erfolgreiche Fachschulbesuch führt zum Abschluss
„Staatlich geprüfte Wirtschafterin oder Staatlich geprüfter Wirtschafter
für Landbau“ und ist unter anderem Voraussetzung für
eine einzelbetriebliche Agrarinvestitionsförderung (AFP). Voraussetzung
für die Aufnahme ist der Abschluss im Ausbildungsberuf
Landwirt oder in einem der Landwirtschaft förderlichen
Berufe (sog. Quereinsteiger) in Verbindung mit einer nachzuweisenden
Praxiszeit (Berufserfahrung). Der Unterricht erfolgt in enger
Verzahnung mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung.
Der Einzugsbereich der Fachschule umfasst den Landkreis
Ravensburg und reicht darüber hinaus bis nach Bayern, in den
Bodenseekreis und einen Teil des Landkreises Sigmaringen. Im
Regierungsbezirk Tübingen gibt es für die Fachrichtung Landbau
neben Ravensburg noch einen weiteren Standort in Biberach
sowie eine Technikerschule für Landwirte (Vollzeit) in Sigmaringen.
Landesweit gibt es neun Fachschulstandorte im
Bereich Landbau.
Fachrichtung Hauswirtschaft
Die Fachschule mit der Fachrichtung Hauswirtschaft führt zur
Berufsabschlussprüfung „Staatlich geprüfte/-r Wirtschafter/-in
der Hauswirtschaft“. Damit eng verzahnt schließt sich die Vorbereitung
zur Meister/innenprüfung in der Hauswirtschaft an, sodass
die Studierenden innerhalb von zwei Jahren den Meisterbrief
erwerben können. Meister/innen der Hauswirtschaft sind in
Altenpflegeheimen, Tagungshäusern, Einrichtungen für Kinder
und Jugendliche oder Menschen mit Handicap, in Kurklinken, in
der Gastronomie und Hotellerie oder in gehobenen Privathaushalten
in verantwortlichen und leitenden Positionen in der Hauswirtschaft
tätig. Zulassungsvoraussetzungen sind die Berufsabschlussprüfung
in der Hauswirtschaft oder in einem anderen
verwandten Beruf sowie der Nachweis von einschlägiger Berufserfahrung.
Der Unterricht erfolgt als Teilzeit-Ausbildung mit zwei
Schultagen pro Woche, die Ausbildung ist also berufsbegleitend
möglich. Die Unterrichtsfächer sind Unternehmensführung und
Betriebswirtschaftslehre, Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen,
Betriebliche Kommunikation und Einkommenskombinationen.
Für die Meister/innenprüfung kommen noch
die Fächer Berufsausbildung und Mitarbeiter/innenführung hinzu.
Berufliche Qualifizierung zum/zur Hauswirtschafter/in
Die Qualifizierung zum/zur Hauswirtschafter/in nach § 45
Abs. 2 BBiG am Standort in Leutkirch im Allgäu richtet sich an
Frauen und Männer mit hauswirtschaftlicher Erfahrung in Familie
und Beruf. Der Unterrichtsbeginn ist jeweils im September. Im
Juli des darauffolgenden Jahres wird die Prüfung zum/zur staatlich
geprüfte/n Hauswirtschafter/in abgelegt. Die Unterrichtszeiten
sind jeweils donnerstags.
Hauswirtschafter/innen sind Profis im Bereich Haushaltsmanagement,
ausgewogene Ernährung, Vorratshaltung, Textil- und
Raumpflege sowie Raumgestaltung. Sie passen die Betreuung
und Versorgung auf die Bedürfnisse und Ansprüche von Menschen
in den unterschiedlichen Lebenslagen an.
www.rv.de/fachschule-landwirtschaft
52 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG
Sonderpädagogische
Bildungs- und Beratungszentren
Geistig behinderte Kinder mit ihren besonderen Lernvoraussetzungen sollten so früh wie
möglich sonderpädagogisch gefördert werden. Kompetente Gesprächspartner/innen können
hier den betroffenen Eltern in ihrer schwierigen Situation eine wichtige Hilfe sein.
Die beiden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren
(mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
des Landkreises, die Martinusschule in Ravensburg und die Albert-Schweitzer-Schule
in Kißlegg, sind solche Partner im
Landkreis Ravensburg. Insgesamt werden hier rund 200 Kinder
und Jugendliche betreut.
Die Schulen bieten Beratungsstellen für Frühförderung an,
die sich um behinderte und entwicklungsverzögerte Kinder bis
zu sechs Jahren kümmern, und arbeiten mit Fachärzten/innen,
Universitätskliniken und anderen Spezialeinrichtungen zusammen.
Werden behinderte oder von einer Behinderung bedrohte
Kinder in allgemeine Kindergärten aufgenommen, werden
sie auf Wunsch sonderpädagogisch begleitet. Der Schulkindergarten
wird von entwicklungsverzögerten und geistig behinderten
Kindern ab dem dritten Lebensjahr besucht. Dort werden
sie in kleinen Gruppen spielerisch in allen Bereichen ihrer
Persönlichkeit gefördert.
Mit dem sechsten Lebensjahr beginnt für jedes Kind die
Schulpflicht, die im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum
jeweils drei Jahre für den Besuch der Grundund
Hauptschulstufe vorsieht. Im Anschluss daran besuchen
die Jugendlichen mindestens drei Jahre die Berufsschulstufe.
Im Rahmen der Inklusion ist es das Ziel, einen Übergang in den
allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Gleichzeitig wechseln
aber natürlich viele der Schüler/innen nach wie vor in eine
Werkstatt für behinderte Menschen.
Soweit es die Fertigkeiten erlauben, wird in Zusammenarbeit
mit Fachdiensten und der Agentur für Arbeit versucht, sie
in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern. Beide Schulen
stellen sich der Herausforderung, Kinder mit und ohne Behinderung
gemeinsam zu unterrichten. Eine enge Zusammenarbeit
mit Nachbarschulen, Therapeuten, ärztlichen Diensten,
Freizeiteinrichtungen der Lebenshilfe, Werkstätten und Wohnheimen,
Integrationsfachdienst, Beratungsstellen, Gesundheitsamt
und Jugendamt, aber auch mit Ausbildungsstellen für
unterschiedliche pädagogische Berufe sowie Fortbildungseinrichtungen
gestalten das Schulleben lebendig und lassen die
Kinder gebender und nehmender Teil einer allgemeinen pädagogischen
Bemühung und Entwicklung sein.
www.martinusschule-rv.de
www.ass-kisslegg.schule
Die Martinusschule in Ravensburg
und die Albert-Schweitzer-Schule
in Kißlegg stellen
sich der Herausforderung,
Kinder mit und ohne
Behinderung gemeinsam zu
unterrichten.
LANDKREIS RAVENSBURG
Bildungsregion
53
Medienzentrum des Landkreises
Medienkompetenz vor Ort
Im Zeitalter der Digitalisierung haben die audio-visuellen Medien eine wichtige bildungs- und
gesellschaftspolitische Bedeutung. Auf diese sich ständig verändernden Anforderungen stellt
sich das Kreismedienzentrum Landkreis Ravensburg immer wieder aufs Neue ein.
Das Kreismedienzentrum ist in Fragen der Medienbildung
Ansprechpartner für die Schulen und Bildungseinrichtungen
im Landkreis. Es beschafft die erforderlichen digitalen Unterrichtsmedien
sowie die entsprechenden Produktions- und Präsentationsgeräte,
stellt diese bereit und erfüllt in Schulungen
die damit verbundenen Aufgaben. Zusätzlich begleitet das
Medienzentrum bei der Medienentwicklungsplanung.
Medienbildung bedarf sicherer, urheberrechtlich unbedenklicher
Medien, die möglichst genau auf die Bildungsplaninhalte
abgestimmt sind. Damit diese von Pädagogen nicht
selbst zusammengesucht werden müssen, stellt das Medienzentrum
Bildungsmedien und Unterrichtsmaterialien in seiner
Online-Mediathek zur Verfügung. Der Medienpool wird ständig
überprüft, erweitert und aktualisiert. Die Bildungsmedien
orientieren sich an den Lehrplänen. Damit ist sichergestellt,
dass der medial gestützte Unterricht im Landkreis stets aktuell,
fachlich richtig und altersgemäß ist.
Im Geräteverleih des Medienzentrums erhalten die Nutzer/
innen Geräte von A wie Audio bis Z wie Zubehör: Laptops, Tablets,
Smartphones, Wildkamera, Wärmebildkamera, Beamer,
Leinwände, Mikrofone, Headsets und vieles mehr. Die Techniker/
innen unterstützen sie gerne im Vorfeld bei Neuanschaffungen
und beim Einsatz von technischen Geräten im Bildungsbereich.
Das Lernen mit und über Medien prägt den zeitgemäßen
Unterricht. Deshalb bilden Schulnetz- und Medienpädagogische
Berater am Medienzentrum einen weiteren Schwerpunkt.
Diese beraten und begleiten Schulen sowie Schulträger aller
Schularten im Landkreis in der Medienentwicklungsplanung,
zu medienpädagogischen Fragestellungen, zur Neueinrichtung
und Konfiguration von Schulnetzwerken sowie zum Umbau
vorhandener pädagogischer Schulnetze.
Im Wissen, dass Medienverleih ohne Medienpädagogik nicht
zukunftsfähig ist, bietet das Medienzentrum im technisch gut
ausgestatteten Seminarraum regelmäßig Schulungen und Vorträge
zu unterschiedlichen Themen für wechselnde Zielgruppen
an. Aktuelle Informationen dazu finden sich auf der Homepage.
Im Wissen, dass Medienverleih ohne Medienpädagogik
nicht zukunftsfähig ist, bietet
das Medienzentrum im technisch gut ausgestatteten
Seminarraum regelmäßig Schulungen
und Vorträge zu unterschiedlichen
Themen für wechselnde Zielgruppen an.
Hörbücher, Musicals, Spiele und vieles mehr. Über die Homepage
des Kreismedienzentrums kann im reichhaltigen Angebot
online recherchiert werden. Die Schulbibliothek steht allen
Schüler/innen der Kreisschulen, Referendaren/innen, Studierenden
der pädagogischen Hochschule und allen Mitarbeitenden
von Bildungseinrichtungen im Landkreis kostenlos zur
Verfügung. Das Dienstleistungsangebot gilt nicht nur für Schulen,
sondern auch für Vereine und Organisationen der Bildungsarbeit.
www.kreismedienzentrum.de
Das Angebot wird durch die angeschlossene Schulbibliothek
abgerundet. Sie bietet ein umfangreiches Buch- und Zeitschriftenangebot
zu allen Schulfächern sowie Fachliteratur,
54 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG
Projekt Digitalisierung von
Schule und Unterricht
Gut gerüstet in die digitale Zukunft
Den beruflichen Schulen wie auch den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren
im Landkreis Ravensburg kommt eine wichtige Aufgabe zu: Sie bereiten junge Menschen auf
das (Berufs-)Leben in einer sich ständig verändernden Gesellschaft vor.
Ganz wesentliche Veränderungen ergeben sich aus der zunehmenden
Digitalisierung der Arbeitswelt, die in allen Branchen
unaufhaltsam voranschreitet. Diese Entwicklung bildet
sich auch in den kreiseigenen Schulen ab, denn der Landkreis
legt einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Digitalisierung
von Schule und Unterricht. So werden die Schüler/innen bestens
auf die künftigen Herausforderungen im immer digitaler
werdenden beruflichen Alltag vorbereitet.
Diese Verantwortung nimmt der Landkreis Ravensburg
nicht nur gegenüber den jungen Menschen wahr. In Zeiten
großen Fachkräftemangels müssen auch die Ausbildungsbetriebe
in der Region darauf vertrauen können, dass sich das
Angebot der kreiseigenen Schulen an den Bedürfnissen der
regionalen Wirtschaft orientiert und den digitalen Wandel parallel
vollzieht. Dafür müssen die Schulen zeitgemäß modernisiert
und ausgestattet werden. Das erfolgt zum einen im Rahmen
des vom Kreistag im Jahr 2019 verabschiedeten
Schulbauprogramms 2020 - 2040. Einen weiteren Baustein des
umfangreichen Modernisierungsprozesses stellt das Projekt
„Digitalisierung von Schule und Unterricht“ dar, das im Zuge
der bundesweiten Digitalisierungsoffensive „DigitalPakt Schule“
ebenfalls 2019 auf den Weg gebracht wurde.
Förderprogramm DigitalPakt Schule
Der Landkreis Ravensburg hat bereits in den vergangenen
Jahren die erforderlichen Mittel gestellt und kontinuierlich in
die technische und digitale Ausstattung an seinen Schulen investiert.
Entsprechend hat die Nutzung digitaler Medien in den
Unterricht längst Einzug gehalten und wird bereits vielfach im
Unterricht praktiziert. Aus dem Förderprogramm „DigitalPakt
Schule“, das Bund und Länder im Mai 2019 aufgelegt haben, erwartet
der Landkreis in den kommenden Jahren rund 4,5 Millionen
Euro Zuwendungen für die Schulen in seiner Trägerschaft.
Diese Fördermittel fließen vor allem in Maßnahmen für den Aufbau
und die Stärkung der IT-Infrastruktur sowohl innerhalb der
Schulen als auch gleichermaßen von außen kommend. Denn
eine ausreichende Breitbandanbindung ist heutzutage unerlässlich
für den Einsatz digitaler Lehrtechniken – zumal davon
auszugehen ist, dass sich der Digitalisierungsprozess weiterhin
beschleunigen und immer neue Anforderungen mit sich bringen
wird.
Konkret bedeutet das für die Schulen des Kreises, dass in
absehbarer Zeit jedes Klassenzimmer mit schnellem, leistungsfähigem
Internet versorgt sein wird. Daneben investiert der
Kreis umfangreich in die medientechnische Ausstattung von
Räumen, Lehrkräften sowie Schüler/innen. Sogenannte Tablet-
Klassen, wie sie bereits erfolgreich, aber nur vereinzelt existieren,
haben bald keinen Pilotcharakter mehr, sondern sollen
künftig in allen Schulen zum Standard gehören – eine von vielen
digitalen Entwicklungsperspektiven.
Verantwortlich für die Digitalisierung von Schule und
Unterricht im Landkreis Ravensburg: Simon Rauch,
Claudia Roßmann, Thomas Gabriel (v.l.n.r.)
Dank der Fördergelder aus dem „DigitalPakt Schule“ und
der erheblichen Mittel, die auch seitens der Kreisverwaltung
aufgebracht werden, kann der Landkreis Ravensburg den Prozess
der Digitalisierung an seinen Schulen bis zum Jahr 2024 in
einer konzertierten Aktion einen entscheidenden Schritt
voran bringen und sie damit in jeglicher Hinsicht zukunftsfähig
aufstellen.
www.rv.de/KR
LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
55
Das Modell der Ravensburger Energieagentur gilt landesweit als vorbildlich
in Sachen Energie und Klimaschutz. Die Dienstleistungen der Energieagenturen
gehen weit über die Energieberatung hinaus: So bietet die
Energieagentur Fortbildungen und Informationsveranstaltungen an und
führt Schulprojekte durch, um Schüler/innen früh für Themen wie
Umweltschutz und Energiesparen zu interessieren.
56 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG
Neuer Schub für die
solare Energiewende
Vom Bodensee bis zum Odenwald – 12 regionale Netzwerke treiben
den Photovoltaikausbau in ganz Baden-Württemberg voran. Ziel ist,
die Hemmnisse beim Photovoltaik-Zubau zu überwinden.
„Gestalten Sie die lokale Energiewende mit! Und profitieren
Sie als Privatperson, Institution, Unternehmen oder Organisation
von den Informationen, den Beratungen und dem regelmäßigen
Wissens- und Erfahrungsaustausch.“ So lautet die Einladung
des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg.
Solaranlagen lohnen sich
Unter Hauseigentümern und Unternehmern kursiert seit
ein paar Jahren die Vorstellung, dass sich Solarstrom vom Dach
nicht mehr rechnet. Energieexperten widersprechen hier eindeutig.
Zwar wurde die Einspeisevergütung für Solaranlagen
seit Beginn des EEG von über 50 Cent pro eingespeister Kilowattstunde
auf nunmehr unter 10 Cent reduziert, im Gegenzug
sind jedoch auch die Kosten der Anlagen in ähnlicher Größenordnung
gesunken. Die Anlagen sind inzwischen so
günstig, dass der Sonnenstrom vom eigenen Dach nur rund
ein Drittel des Stromtarifs vom Energieversorger beträgt. Bei
Hausanlagen sind so bis zu fünf Prozent Rendite pro Jahr möglich.
Von der Balkon-PV bis zur großen PV-Anlage
Das Beratungsangebot richtet sich an alle PV-Interessierten:
vom Mieter mit seiner Balkon-PV, über den Unternehmer
mit 100 kWp bis zur großen Dach- oder Freiflächenanlage im
Megawatt-Bereich. Oberstes Ziel ist es, Informationsdefizite abzubauen.
Neben der Einzelberatung für Bürger, Unternehmen
und Kommunen erfolgt auch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit,
u. a. auf Messen, durch Vorträge und auch größere Veranstaltungen,
z. B. mit der IHK oder der Landwirtschaft. Auch
die Klärung von Fragen bezüglich Vergütung oder Genehmigungen
gehören zum Aufgabenbereich
Solaratlas macht Potenzial der Landkreise sichtbar
Mit bis zu 1.700 Sonnenstunden finden sich in der Region
Oberschwaben ideale Voraussetzungen, um eine PV-Anlage
wirtschaftlich zu betreiben. Eigenverbrauch führt dabei zur Unabhängigkeit
von der Einspeisevergütung: Nutzen Unternehmen
oder Hausbewohner den Strom selbst, muss dieser nicht
extern eingekauft werden. Hierdurch reduziert sich automatisch
die Bindung an Energieimporte und damit verbundene
Strompreisschwankungen. „Selbst erzeugter sauberer Strom
mittels Photovoltaik gilt heute als technisch ausgereift, effi zient
und in jedem Gebäude installierbar“, führt Walter Göppel,
Geschäftsführer der Energieagentur Ravensburg gGmbH, aus.
Das Thema PV-Ausbau ist Teil einer landesweiten „Solaroffensive“.
Nicht nur die Region Bodensee-Oberschwaben, ganz Baden-Württemberg
geht in die „Solaroffensive”. Zwölf regionale
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LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
57
Netzwerke zielen darauf ab, den Photovoltaikausbau in Baden-
Württemberg voranzutreiben.
Ein tolles Werkzeug für eine erste Einschätzung des
Gebäude potenzials stellt der ganz aktuelle Solaratlas der
Energie agentur dar. Das für die Landkreise Sigmaringen und
Ravensburg bereits frei zugängliche digitale Kartentool beinhaltet
wichtige Informationen zum Solarpotenzial aller Häuser
der genannten Kreise. „Sonnenstrom ist für Hausbesitzer lohnenswert,
CO 2
-neutral, unendlich verfügbar und eine wesentliche
Komponente der Klimawende vor Ort. Es wäre nahezu
fahrlässig, z. B. bei anstehender Haus- und Dachsanierung,
nicht über die Installation einer Solaranlage nachzudenken“,
fordert Walter Göppel. Auch Harald Sievers, Landrat des Landkreises
Ravensburg, ist von dem neuen Solaratlas begeistert:
„Wir stehen voll hinter diesem Projekt. Das verhältnismäßig
leicht erschließbare Photovoltaikpotenzial im Landkreis überzeugt
uns und spornt uns zur Nutzung der Solarenergie an.
Diese Motivation wollen wir mit Hilfe des neuen Solaratlasses
an die Bürger weitergeben.“
Die benutzerfreundliche Oberfläche des Solaratlas und der
Internetseite erleichtern die Nutzung. Dachbesitzer können
über das Onlinetool einfach und kostenlos selbst herausfinden,
ob eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach in Frage
kommt. „Und das lässt sich in den meisten Fällen mit Ja beantworten“,
ergänzt Göppel. Die Solaratlanten für die Landkreise
Sigmaringen und Ravensburg sind online unter www.ea-sig.de/
solaratlas oder www.ea-rv.de/solaratlas verfügbar. Mit Hilfe der
Adresssuche lässt sich das Haus im Solaratlas schnell finden.
Wenige Klicks stellen dem Nutzer Informationen zu möglichen
Kosteneinsparungen durch die Energieerzeugung mit einer
Photovoltaik-Anlage, Investitionskosten, Wirtschaftlichkeit, usw.
zur Verfügung. „Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des
Solaratlas ist die produktneutrale Berechnung der Wirtschaftlichkeit“,
betont Göppel. Sie indiziert, wo und in welcher Größe
PV-Anlagen sinnvoll zu installieren sind. Die Erweiterung auf die
Landkreise Bodenseekreis und Biberach sind geplant.
Das Photovoltaik-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben
ist eine Maßnahme im Rahmen der Solaroffensive
des Landes Baden-Württemberg.
Gefördert durch:
PV-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben
c/o Energieagentur Ravensburg gGmbH
Zeppelinstraße 16, 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 76470-70
info@energieagentur-ravensburg.de
www.photovoltaik-bw.de/regionale-pv-netzwerke/
bodensee-oberschwaben/
Ravensburg
58 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG
European Energy Award
Klimaschutzmanagement im Landkreis
Der Landkreis Ravensburg erhielt 2016 mit 81,2 von 100 möglichen Punkten den „European
Energy Award (eea)“ in Gold und wurde damit als bester Landkreis in Baden-Württemberg
erfolgreich zertifiziert. 2020 erfolgt das nächste Audit, für das der Landkreis seine Aktivitäten
in den Bereichen Energie und Klimaschutz offenlegt.
Das Forum European Energy Award e. V. zeichnet Landkreise,
Städte und Gemeinden für herausragende Aktivitäten und
Maßnahmen in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik
aus. Bundesweit nehmen 34 Landkreise am European Energy
Award teil. Mit den bemerkenswerten 81,2 Prozentpunkten
erhielt der Landkreis beim internationalen Energie- und Klimaschutzwettbewerb
nicht nur die Auszeichnung in Gold, sondern
landete deutschlandweit auf dem zweiten Platz.
Bereits 2008 trat der Landkreis Ravensburg dem Qualifizierungsprozess
des European Energy Award bei und nahm somit
als einer der ersten Landkreise in Deutschland das europaweite
Energie- und Klimaschutzmanagement in Angriff. Seitdem
wurden die Ergebnisse kontinuierlich verbessert. Bei der ersten
Zertifizierung 2010 startete der Landkreis mit einer Erfüllungsquote
von 72 Prozent, im Jahr 2012 erfolgte mit 79,4 Prozent
bereits die Gold-Zertifizierung, die im Jahr 2016 trotz verschärfter
Bewertungskriterien erneut übertroffen wurde. Damit erreicht
der Landkreis Ravensburg im Bereich Energieeffizienz
und Klimaschutz sowohl in Baden-Württemberg als auch im
bundesweiten Vergleich ein Spitzenergebnis. Eine weitere Besonderheit:
22 der insgesamt 39 Städte und Gemeinden im
LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
59
Landkreis Ravensburg nehmen selbst am eea teil und sind entsprechend
zertifiziert, fünf davon sogar ebenfalls mit der eea-
Auszeichnung in Gold. Somit ist der Landkreis Ravensburg
bundesweit der Landkreis mit der größten eea-Teilnahme.
Die einzelnen Maßnahmen, die während eines Audits vom
Forum European Energy Award e. V. bewertet werden, lassen
sich in die folgenden sechs Handlungsfelder gliedern:
• Entwicklungsplanung und Raumordnung
• Kommunale Gebäude und Anlagen
• Versorgung und Entsorgung
• Mobilität
• Interne Organisation
• Kommunikation und Kooperation
Die Handlungsfelder entsprechen dem Aufbau eines energiepolitischen
Arbeitsprogramms und wurden vom Landkreis
Ravensburg auch in das 2015 von der Kreisverwaltung ausgearbeitete
und vom Kreistag verabschiedete Energie- und Klimaschutzkonzept
übernommen. Insbesondere mit diesem
Konzept und mit dem Radwegenetzkonzept konnte der Landkreis
Ravensburg bei der aktuellen Gold-Zertifizierung punkten.
Des Weiteren wurde eine SWOT-Analyse* für den Landkreis
erstellt, um Stärken und Schwächen in den
Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz
und Energiewende aufzuzeigen. Das im
Zuge des European Energy Awards entstandene
Leitbild des Landkreises Ravensburg zielt
darauf ab, die aktuellen Klimaschutzziele der
Bundesregierung und des Landes Baden-
Württemberg zu übertreffen: Bis zum Jahr
2050 soll der Strom im Landkreis nahezu vollständig
aus erneuerbaren Energien abgedeckt
und dadurch die Treibhausgasemissionen um
80 bis 95 Prozent reduziert werden. Bereits
jetzt konnten die Treibhausgasemissionen im
Landkreis Ravensburg gegenüber dem Jahr
1995 um mehr als 20 Prozent und im Industriebereich
sogar um rund 35 Prozent verringert
werden. Dies ist der höchste Wert in ganz
Baden-Württemberg, und darauf darf der
Landkreis Ravensburg zu Recht stolz sein.
Erfolgreiches Klimaschutzmanagement
Um diesen Zielen gerecht zu werden, bedarf
es eines erfolgreichen Energie- und Klimaschutzmanagements,
das Bedarfe erkennt
und Verbesserungsmaßnahmen umsetzt. Der
European Energy Award
in Baden-Württemberg
Städte und Gemeinden
beteiligt
zertifiziert
gold-zertifiziert
Stadt- und Landkreise
beteiligt
zertifiziert
gold-zertifiziert
Stand 01/2020
Landkreis Ravensburg beschäftigt daher seit Dezember 2016
eine Klimaschutzmanagerin, welche das vom Kreistag im Jahr
2015 beschlossene Energie- und Klimaschutzkonzept sowie
die darin enthaltenen Maßnahmen begleitet. Beispielhaft seien
hier der weitere Ausbau des Radwegenetzes oder das Mobilitätsmarketing
genannt.
Ausblick
Klimaschutz und Energiewende hört nicht an den Kreisgrenzen
auf. Die Energieagentur Ravensburg erstellte 2019 einen
digitalen landkreisübergreifenden Klimaschutzmasterplan
für alle neun OEW-Landkreise, in dem Energieströme, industrielle
Abwärmepotenziale, erneuerbare Energien-Potenziale, Gewerbegebiete,
Wohnraumerweiterungen, Breitbandausbau,
eea-Indikatoren der einzelnen Handlungsfelder usw. abgebildet
werden. Der Klimaschutzmasterplan zeigt Schnittstellen zu
den Städten und Gemeinden auf und ist ein gutes Werkzeug
für deren Stadt-, Gemeinde- bzw. Quartiersentwicklungen.
*Die SWOT-Analyse ist ein Instrument der strategischen Planung.
SWOT steht für Strenghs (Stärken), Weakness (Schwächen),
Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen).
KA
Beteiligte S
Kreisfreie Stä
Karlsruhe
Ulm
Alb-Donau-Kr
Ehingen
Dornstadt
Bodenseekrei
Deggenhause
Frickingen
Friedrichshafe
Langenargen
Markdorf
Meckenbeure
Oberteuringen
Tettnang
Enzkreis
Engelsbrand
Niefern-Ösche
Landkreis Bib
Bad Schussen
Berkheim
Biberach an d
Dürmentingen
Ingoldingen
Laupheim
Maselheim
Mietingen
Ochsenhause
Riedlingen
Schemmerho
Ummendorf
Unlingen
Landkreis Bre
Hochschwarz
Neuenburg am
Landkreis Cal
Altensteig
Ebhausen
Landkreis Em
Emmendinge
Landkreis Ess
Dettingen unt
Landkreis Freu
Horb am Neck
Pfalzgrafenwe
© KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH
60 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG
Der Landkreis Ravensburg
wird elektrisch mobil
E-Autos und Pedelecs im Dienst, die flächendeckende Einrichtung von Ladestationen – der
Landkreis Ravensburg ist vielfältig aktiv, um der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen.
Bereits seit einigen Jahren haben Mitarbeitende des Landratsamtes
Ravensburg die Möglichkeit, sich bei Dienstfahrten
elektrisch fortzubewegen. Seit 2013 ist ein Smart Fortwo Electric
im zentralen Fahrzeugpool, 2016 kamen zwei geleaste
BMW i3 dazu. Auch der überzeugte E-Autofahrer Landrat Harald
Sievers fährt seit 2018 mit einem Plug-in-Hybrid zu den
meisten seiner Termine. Dem Landkreis Ravensburg war das
jedoch noch nicht genug. Er holte deshalb dieses Jahr zu einem
großen Schritt in Richtung CO 2
-, Schadstoff- und Lärm-
Reduzierung aus. Seit März 2019 befinden sich zehn Elektrofahrzeuge
des Modells Nissan Leaf im landkreiseigenen
Fuhrpark und ersetzen die bisherigen benzinbetriebenen Fahrzeuge.
Sie wurden im Rahmen des Projektes „Energieversorgung
Schul- und Verwaltungsquartier Ravensburg“ angeschafft,
das durch den Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) zu 50 Prozent gefördert wird. Mehrfache
Einweisungen und Testfahrten erhöhten in der Folge die Akzeptanz
bei den Mitarbeitenden. Zeitgleich wurde das benzinund
gasbetriebene Fahrzeug für den Postverkehr zwischen
den verschiedenen Gebäuden und Standorten der Kreisverwaltung
durch einen elektrisch angetriebenen Kleintransporter
ersetzt. Bei einer Gesamtjahresfahrleistung des Postfahrzeuges
von rund 11.500 Kilometern werden allein dadurch jährlich
künftig 1.541 Kilogramm CO 2
-Emissionen eingespart. Die Anschaffungskosten
wurden als „Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme“
zur Hälfte durch Bundesmittel gefördert.
Doch im Landkreis ist man nicht nur auf vier Rädern elektrisch
unterwegs. Den Mitarbeitenden stehen auch zwei Pedelecs
und zwei E-Bikes für Dienstfahrten zur Verfügung. Ziel ist
Landrat Harald Sievers, Christian Ebner Autohaus Ebner, Thomas Riesch Leitung Hauptamt (v. l.)
LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
61
es, die schrittweise Umrüstung des kommunalen Fuhrparks auf
einen elektrifizierten Fahrzeugpool fortzuführen und den Ausbau
der Elektromobilität im Landkreis zu unterstützen.
Da die Ökobilanz eines Elektrofahrzeuges nur dann deutlich
besser ist als bei konventionellen Fahrzeugen, wenn regenerativ
erzeugter Strom zum Laden verwendet wird, legt Landrat
Harald Sievers großen Wert darauf, dass die kreiseigenen
E-Fahrzeuge zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt werden.
Nicht minder wichtig ist ihm die flächendeckende Verdichtung
des Ladeinfrastrukturnetzes. Trotz der hohen Reichweite heutiger
E-Fahrzeugmodelle – der Nissan Leaf hat eine praxiserprobte
Reichweite von 285 Kilometern – ist die Angst vor dem Stehenbleiben
immer noch weit verbreitet. Ein ländlich orientierter
Flächenlandkreis wie der Landkreis Ravensburg mit seinen
rund 1.632 Quadratkilometern befördert dieses Gefühl. Deshalb
hat die Kreisverwaltung bereits Ende 2018 zwei öffentlich
zugängliche Schnellladestationen an seinen Standorten in
Wangen im Allgäu und Leutkirch im Allgäu eröffnet. Das Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur bewilligte
dafür einen Zuschuss von rund 40 Prozent der Kosten für Anschaffung
und Installation. Die Schnellladestationen bieten
zwei Gleichstrom-Anschlüsse mit je 50 Kilowatt sowie einen
Anschluss mit bis zu 43 Kilowatt für das Wechselstrom-Laden.
Bereits nach rund 20 Minuten „tanken“ lasse sich mit fast jedem
Doch im Landkreis ist man nicht nur auf vier
Rädern elektrisch unterwegs. Den Mitarbeitenden
stehen auch zwei Pedelecs und zwei
E-Bikes für Dienstfahrten zur Verfügung. Ziel
ist es, die schrittweise Umrüstung des kommunalen
Fuhrparks auf einen elektrifizierten
Fahrzeugpool fortzuführen und den
Ausbau der Elektromobilität im Landkreis zu
unterstützen.
modernen Elektromobil wieder eine ordentliche Strecke zurücklegen,
erläuterte Landrat Harald Sievers bei der Einweihung
der ersten kommunalen Schnellladesäulen der Region.
Für den Aufbau und den Betrieb wurde die EnBW engagiert.
Den eigenständigen Aufbau einer dritten öffentlichen Schnellladestation
hat das Landratsamt der EnBW vor ihrem Hauptgebäude
in Ravensburg gewährt. Für den Zugang stehen den E-
Mobilisten gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: per
Ladekarte diverser Anbieter oder schnell und einfach mit der
EnBW mobility+ App.
Zugelassene Elektrofahrzeuge im Landkreis Ravensburg zum jeweiligen Stichtag
700
650
600
550
500
450
Unternehmen
Privatpersonen
Gesamt
435
400
350
300
250
200
150
100
50
0
10
30.06.2013
6
17 13
31.12.2013
25 25
30.06.2014
39 47
33 41
31.12.2014
30.06.2015
76
51 58 53
31.12.2015
30.06.2016
66
31.12.2016
115
87
30.06.2017
148
100
31.12.2017
199
115
30.06.2018
252
136
31.12.2018
297
192
30.06.2019
368
231
31.12.2019
62 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG
Ergänzt werden die Schnellladestationen durch sieben
neue Normalladestationen, die ebenfalls durch die EnBW betrieben
werden. Sie wurden im Rahmen eines groß angelegten
Projekts der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) im
Landkreis verteilt, drei davon an den Krankenhausstandorten
der Oberschwabenklinik in Bad Waldsee, Ravensburg und Wangen
im Allgäu. Die Idee dahinter: Mit Umkreisen von jeweils nur
etwa 50 Kilometern um jede Ladesäule soll ein dichtes Netz an
Lademöglichkeiten entstehen, um E-Mobilität auch im ländlichen
Raum voranzubringen. Die Normalladestationen verfügen
an je zwei Ladepunkten über einer Ladeleistung von 22
Kilowatt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit einem
„normalen“ Schutzkontakt-Stecker zu laden, dann allerdings
nur mit einer Leistung von 3,7 Kilowatt. Auch bei diesem Projekt
werden etwa 40 Prozent der Kosten vom Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Förderprogramms
für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in
Deutschland übernommen.
Auch Pedelecs und E-Bikes müssen geladen werden. Deshalb
hat der Landkreis Ladesysteme für Elektrofahrräder an den
kreiseigenen Ausflugszielen Bauernhausmuseum Allgäu-Oberschwaben
Wolfegg und Schloss Achberg installiert. Diese bestehen
aus Schließfächern, in denen sich jeweils zwei Steckdosen
befinden. Besucherinnen und Besucher können darin
Akkus mit dem eigens mitgebrachten Ladegerät aufladen und
zusätzlich weitere Gegenstände wie Helm oder Gepäck sicher
verstauen. Der Zugang erfolgt über ein Geldstück als Pfand.
Mit seinen vielseitigen Bemühungen will der Landkreis Ravensburg
nicht nur selbst elektrisch mobil werden, sondern
auch als gutes Beispiel vorangehen und die Elektromobilität
stärker in den Fokus und die Wahrnehmung der Öffentlichkeit
rücken.
E-Ladesäulen Landkreis Ravensburg
Boms
Ebersbach-Musbach
5
Hoßkirch
Eichstegen
Königseggwald
Altshausen
Aulendorf
8
4
Aitrach
Riedhausen
Ebenweiler
Unterwaldhausen
Guggenhausen
Wolpertswende
Bad Waldsee
Bad Wurzach
Aichstetten
2
Fleischwangen Fronhofen
Baindt
Wilhelmsdorf
Bergatreute
4
2
Berg
3 Baienfurt Wolfegg
Horgenzell
Weingarten
2 2
Schlier
8
Vogt
Kißlegg
Ravensburg
Waldburg
Grünkraut
7
Leutkirch i.Allg.
2
Bodnegg
2
Amtzell
7
Argenbühl
Isny im Allgäu
E-Ladesäule
Wangen im Allgäu
Landkreisgrenze
Gemeindegrenze
Achberg
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LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
63
Partner für Energie
und Infrastruktur
EnBW Energie Baden-Württemberg AG Die EnBW wandelt sich vom klassischen Energieunternehmen
zum starken Partner für Energie sowie nachhaltige und innovative Infrastruktur.
Dabei schaut sie über die Grenzen bestehender Geschäftsfelder hinaus und erschließt so
Wachstumschancen jenseits des Energiesektors.
Morgen. Heute. Gestern Die Energielandschaft verändert
sich – und mit ihr die EnBW. 2013 hat die EnBW den Kurs für die
Zukunft neu gesteckt und entwickelt sich von einem Energieunternehmen
traditioneller Prägung zu einem starken Partner
für Energie und Infrastruktur. Dabei verknüpft sie etwa im Rahmen
der Quartiersentwicklung den Sektor Verkehr mit der
Energiewelt – zukunftsweisend, nachhaltig und innovativ. Sie
stellt sich ihrer Verantwortung für das Klima und treibt als aktiver
Gestalter der Energiezukunft den Ausbau der erneuerbaren
Energien voran. Sie sorgt für ihre Integration in das Netz und
forciert gleichzeitig die Entwicklung intelligenter Netze.
Die EnBW macht die Energiewende international. Das
Ziel ist klar: Der Bereich Erneuerbare Energien soll zu einer tragenden
Säule der EnBW werden. Damit dies gelingt, wird die
EnBW aus ihrem Heimatmarkt heraus im Wege einer selektiven
Internationalisierung mit ausgewählten Partnern rund um den
Globus zusammenarbeiten, um neue Wachstumsmöglichkeiten
zu erschließen. Dabei bringt sie ihre Expertise im Bereich
Windkraft ein, die weltweit gefragt ist.
Vom Sonnenstrahl zum smarten Zuhause. Ihren Kunden
möchte die EnBW Antworten geben auf die drängenden Fragen
der Energiezukunft. Daran arbeitet sie täglich mit Kompetenz
und Leidenschaft. Mehr als 22.000 Mitarbeiter tragen dazu
bei, die Erwartungen der Kunden und Partner – Kommunen,
Unternehmen und Bürger – an eine moderne, dezentrale und
digitale Energiewelt zu erfüllen. Die EnBW hat den Anspruch,
alle ihre Geschäftsaktivitäten verantwortungsvoll zu gestalten
und einen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Mehrwert
für die gesamte Gesellschaft zu schaffen.
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93 · 76131 Karlsruhe
Tel. +49 721 6300
kontakt@enbw.com
www.enbw.com
EnBW Shop Ravensburg
Eisenbahnstraße 8 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 977-14320
Die Mitarbeiter der Netzunternehmen der EnBW sorgen für Planung, Bau und den sicheren Betrieb der Strom-, Gas- und Wassernetze
(Bild links). Die EnBW will die erneuerbaren Energien zu einer wichtigen Säule ihres Geschäfts ausbauen (Bild rechts).
64 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG
Leitstern Energieeffizienz
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit
Die vorbildlichen Ergebnisse seiner Energie- und Klimaschutzkonzepte brachten dem
Landkreis Ravensburg im Jahr 2016 und 2018 auch die Auszeichnung „Leitstern
Energieeffizienz Baden-Württemberg“ ein.
Als neuem Teilnehmer im Wettbewerb gelang es dem
Landkreis Ravensburg 2016 auf Anhieb, den ersten Platz von
insgesamt 27 teilnehmenden Landkreisen zu erreichen. 2018
landete der Landkreis knapp auf dem zweiten Rang. Mit diesem
Preis zeichnet das baden-württembergische Ministerium
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Stadt- und Landkreise
für besondere Anstrengungen und Erfolge in den Sektoren
Wärme, Strom und Verkehr aus. Der Wettbewerb wurde im Jahr
2014 vom Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung
initiiert, in enger Zusammenarbeit mit den kommunalen
Landesverbänden entwickelt und im Auftrag des Umweltministeriums
vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-
Forschung Baden-Württemberg (ZSW) umgesetzt. Die guten
Ergebnisse erzielte der Landkreis Ravensburg vor allem aufgrund
seiner vorhandenen Energie-, Klimaschutz- und Radwegnetzkonzepte.
Auch das Energiemanagement des Land-
LANDKREIS RAVENSBURG
Energie und Klimaschutz
65
kreises wurde belohnt, das jährliche
Energieberichte, ein monatliches Energie-Controlling
für die eigenen Liegenschaften sowie
regelmäßige Schulungen umfasst. Bürger/innen,
die kleinen und mittelständischen Unternehmen
sowie die Industrie beeindruckten mit
einer regen Sanierungstätigkeit. Hervorgehoben
wurden zudem die energiepolitischen Konzepte
des Kreises und die Tatsache, dass Ravensburg
die Fahrleistung im ÖPNV je Einwohner/in
in den letzten Jahren von allen teilnehmenden
Kreisen am meisten steigern konnte.
Eine wichtige Funktion hat in diesem Zusammenhang
die Energieagentur Ravensburg,
die kostenlose und objektive Energieberatungen
für private Haushalte, Unternehmen und
Kommunen anbietet. Die Ergebnisse des Wettbewerbs
dienen allen Teilnehmenden als Diskussionsgrundlage
und Anregungen auf dem
Weg zu größerer Energieeffizienz. Stadt- und
Landkreise sollen darin bestärkt werden, bestehende
Aktivitäten in diesem Bereich weiterzuführen
und neue Projekte anzustoßen.
Die vorbildlichen Ergebnisse
seiner Energie- und Klimaschutzkonzepte
brachten dem
Landkreis Ravensburg auch
die Auszeichnung „Leitstern
Energieeffizienz Baden-
Württemberg“ ein.
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Ökologisch.
Regional. Richtig.
Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG
Die Werte Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben
die Technischen Werke Schussental (TWS) fest im Unternehmen
verankert. Die Entscheidung, selbst in regenerative
Energien zu investieren und ausschließlich Ökostrom anzubieten,
ist Teil der Philosophie – ebenso, wie die Bürger, Unternehmen
und Partner in ihrer ökologischen Lebens- und
Verhaltensweise bestmöglich zu unterstützen: mit einem eigenen
Förderprogramm oder innovativer, nachhaltiger Energie-
und Wärmeversorgung. Denn für einen Wandel braucht
es Mitstreiter, die nicht nur nachhaltig denken, sondern auch
danach handeln. Und obwohl der Energiedienstleister bundesweit
aktiv ist – verwurzelt ist die TWS regional: sozial engagiert
und bedacht auf die Wertschöpfung in der Region.
Aufträge vergibt das Unternehmen nach Möglichkeit vor
Ort. Die TWS Netz GmbH versorgt die Menschen im Schussental
verlässlich mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme
und ist Dienstleister für Infrastruktur. Auch für das Gelingen
der Verkehrswende macht sich das Unternehmen stark. Ob
die überbetriebliche Vernetzung der Firmenflotte, der Ausbau
der regionalen Ladeinfrastruktur oder ein Verleihsystem
für Elektrofahrräder im Schussental – die TWS zeigt neue
Wege auf, wie man sich klimafreundlich bewegen kann.
Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG
Schussenstraße 22 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 804-0 · info@tws.de · www.tws.de
66 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG
Mobil mit dem ÖPNV: 22 Unternehmen,
über 70 Buslinien, ein Verbund
In einer überwiegend ländlich strukturierten Region mit über 2.000 Wohnplätzen wie dem Landkreis
Ravensburg ist es kein leichtes Unterfangen, einen einwandfrei funktionierenden öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) mit einem guten Angebot für alle Bürger/innen zu organisieren.
Insgesamt 22 Verkehrsunternehmen betreiben über 70
Buslinien im Landkreis Ravensburg. Aufgrund der Siedlungsstruktur
sind trotzdem einige Wohnorte lediglich durch Schülerbeförderungsverkehre
mit der nächstgrößeren Gemeinde
oder Stadt verbunden. Auf den Regionallinien mit Verbindungsfunktionen
zwischen den überörtlichen Zentren fährt
der ÖPNV dagegen zum Teil im Stundentakt. Wo große Fahrgastpotenziale
vorhanden sind, wie beispielsweise im Oberzentrum
Ravensburg-Weingarten, ist das Angebot entsprechend
noch dichter. Das Engagement des Landkreises
Ravensburg für den ÖPNV ist vielfaltig. Basis des gesamten Busverkehrs
ist der vom Kreistag beschlossene mehrjährige Nahverkehrsplan.
Der Landkreis ist zudem Mitgesellschafter der
„Bodensee-Oberschwaben-Bahn“ (BOB) sowie Initiator und
Geldgeber eines ganzen Bündels von ÖPNV-Fördermaßnahmen.
So wurden unter anderem über 400 Buswartehäuschen
gebaut und auch die Umrüstung auf barrierefreie Bushaltestellen
mit Zuschüssen des Landkreises unterstützt.
Zusammen mit dem Bodenseekreis, dem Landkreis Lindau
und den Verkehrsunternehmen ist der Landkreis Ravensburg
Gesellschafter der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft
mbH (bodo), die für ein Gebiet mit mehr als
576.000 Einwohnern einen einheitlichen Tarif mit vielen attraktiven
Fahrscheinangeboten bietet. Der Verkehrsverbund ist
auch die Plattform, auf der das Angebot des ÖPNV von den
beteiligten Gesellschaftern zukunftsgerichtet weiterentwickelt
wird. Zwar nicht in seiner eigenen Aufgabenträgerschaft, aber
dennoch wichtig ist dem Landkreis Ravensburg auch ein gutes
Schienenverkehrsangebot. Neben der Beteiligung an der Bodensee-Oberschwaben-Bahn
unterstützt der Landkreis die Erhaltung
von Schieneninfrastruktur nach deren Stilllegung
durch das Land auf der Bahnstrecke Roßberg-Bad Wurzach für
die „Moorbahn“ und auf der Strecke Altshausen-Pfullendorf für
die „Räuberbahn“. Neben dem Güterverkehr finden dort in der
warmen Jahreszeit Ausflugsfahrten statt, die zunehmend mehr
Fahrgäste anlocken.
Neue ÖPNV-Strategie für den Landkreis Ravensburg
Um den ÖPNV im Landkreis Ravensburg nachhaltig zu verbessern,
wurde Anfang 2018 vom Kreistag die Ausarbeitung
einer neuen ÖPNV-Strategie beschlossen.
Ausgehend von einer Nachfrage- und Potenzialanalyse sollen
durch den erfahrenen Gutachter PTV AG Konzepte zu Angebotsverbesserungen
im Busverkehr erarbeitet werden. Neben
der Stärkung von bedeutsamen Achsen sollen die Ziele
der Daseinsvorsorge und damit die Verbesserung der ÖPNV-
Verfügbarkeit auch in ländlich geprägten Gebieten des Landkreises
berücksichtigt werden. Gleichzeitig soll zehn Jahre nach
der Verabschiedung des letzten Nahverkehrsplans ein neuer
Nahverkehrsplan entstehen, in dem die Ergebnisse der ÖPNV-
Strategie festgeschrieben werden. Weitere wichtige Themen
des Nahverkehrsplans sollen der Ausbau der Barrierefreiheit
und Umweltaspekte des ÖPNVs sein.
In den vergangenen Monaten wurden die bisherigen ÖP-
NV-Strukturen überprüft und Verbesserungspotenziale herausgearbeitet.
Gleichzeitig wurden die Kosten für die verschiedenen
Verkehrsprojekte beziffert und eine Prioritätenliste erstellt.
Diese werden nun intensiv im Kreistag beraten. Im Anschluss
werden die Erkenntnisse in den neuen Nahverkehrsplan des
Landkreises übertragen.
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LANDKREIS RAVENSBURG
Mobilität
67
Verkehrswende
in Bodensee-Oberschwaben
Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund Nachhaltige Mobilität ist gefragter denn je. Vertreter
aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fordern inzwischen kurzfristige und wirkungsvolle
Maßnahmen, die den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs voranbringen.
Intelligente Mobilitätslösungen bieten Bus oder Bahn bereits
von jeher, die Fahrgäste und Kunden des Bodensee-Oberschwaben
Verkehrsverbunds (bodo) wissen das. Die im bodo
zusammengeschlossenen 23 Verkehrsunternehmen und drei
Landkreise Ravensburg, Bodenseekreis und Lindau bilden eine
starke Mobilitätspartnerschaft und stellen sich den Herausforderungen
der Zukunft.
Wegweisende und innovative Projekte stemmt der bodo-Verkehrsverbund
seit Anbeginn: verbundweit einheitliche Haltestellen,
elektronische Fahrplanauskunftssysteme und Applikationen –
inzwischen auch mit Echtzeit – oder die Einführung des
elektronischen Fahrgeldmanagements mit der eCard, dem eTicketing-Angebot
im bodo. Mit rund 15.000 Kunden seit Angebotsstart
in 2018 ist die eCard ein voller Erfolg und zukunftsweisend für
die Region. Zu weiteren Meilensteinen in der bodo-Geschichte
gehören der Ausbau von digitalen Medien und Infokanälen, Reaktivierungen
von stillgelegten Strecken oder auch tarifliche Verbundkooperationen
bis hin zur Verbunderweiterung in den Landkreis
Lindau. Nahverkehrspläne und Verkehrskonzepte wurden
intensiv begleitet, Tarifangebote stetig entwickelt.
Und nun, im Jahr 2020, befindet sich die gesamte ÖPNV-
Branche mehr denn je im Rampenlicht. Wenn der öffentliche
Nahverkehr mehr stemmen muss, braucht er eine Runderneuerung.
Dafür werden Bahnstrecken elektrifiziert, auf der Bodenseegürtelbahn
verkehren neue Züge und auf zahlreichen Linien
fahren mehr Busse, wie beispielsweise auf der RegioBus-Linie
Konstanz – Ravensburg. Auch „emma“, das bedarfsgerechte
ÖPNV-Angebot für die Fläche, kommt immer besser in Fahrt.
Das alles reicht noch nicht zur Verkehrswende, aber ein wichtiger
Anfang ist gemacht.
Und das alles kostet Geld. Die Verkehrs unternehmen finanzieren
den ÖPNV aus dem Verkauf von Fahrscheinen, von der
ganz normalen Einzelfahrt über Tageskarten bis hin zu Monatsund
Abokarten. Neben den klassischen Verkaufsmöglichkeiten
gibt es auch Handy- und Online-Tickets.
Probieren Sie es aus und seien Sie mobil zwischen Bodensee,
Oberschwaben und dem Westallgäu – passende Fahrplan-,
Ticket- und Vertriebsangebote sind vorhanden und werden stetig
weiterentwickelt. bodo gestaltet Mobilität – nachhaltig und
zukunftsorientiert.
Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH
Bahnhofplatz 5 · 88214 Ravensburg
Tel. +49 751 3614141
info@bodo.de
www.bodo.de
nach Herbertingen
Bad Saulgau
Haid
83
7375
Liniennetzplan
Legende
Bahnlinie mit Kursbuchnummer
Bahnlinie verkehrt nur an
bestimmten Tagen
Buslinie mit Liniennummer
Buslinie an Markt- oder
Messetagen
Linien (grau) außerhalb des
Tarifgebiets
Schiffsverkehr ab 10000.1
außerhalb des Tarifgebiets
Ort
Bürgerbus-, Stadtbusoder
Ortsbusverkehr
Tarifgebiet
bodo-
Geschäftsstelle
Mobilitätszentrale
Stockach
Espasingen
Hohenfels
Bonndorf
Kogenbach
Seelfingen
nach
Sentenhart
Mahlspüren
692
500
nach Sigmaringen
Ruhestetten
500
Owingen
5
6
5
5
Wald
106
500
Aach-Linz
Herdwangen
Bambergen
676
Deisendorf
Überlingen
Gewerbegebiet
500
500
UM-Mühlhofen
nach
Sigmaringen
Pfullendorf
676
Lippertsreute
Salem
Affenberg
731
500
Schönach
Taisersdorf
Salem
Mimmenhausen
Gebhardsweiler
682
640
Wattenreute
Frickingen
680
Heiligenberg
754
Burgweiler
Denkingen
Salem
Bermatingen
Daisendorf
7383
100
Salem
Beuren
Ahausen
Ostrach
449
700
7558
640
Illmensee
Spöck
Deggenhausen
Wittenhofen
731
40
449
Königseggwald
Markdorf
Ittendorf
Tafertsweiler
Riedhausen
Ruschweiler
7395
N1
696
685
449
Pfrungen
Kluftern
685
11
N4
12
731
45
700
16
16
9
Hoßkirch
754
638
640
Fleischwangen
Zußdorf
Rubacker
(Höchsten)
Hepbach
Raderach
Kinikum
Urnau
Ludwigshafen
Wilhelmsdorf
Ober-/Unterwaldhausen
Berg
Esenhausen
Hasenweiler
16
17
Boms
Eichstege
Kappel
Altsha
Danke
weiler
638
Bitzenhofen
Löwental
Oberteurin
We
Ettenkirch
Ailingen
Messe
MX
B
F
h
Mari
brun
Stahringen
700
Wallhausen
Staad-Fähre
nach Singen/
Offenburg
731
Radolfzell
Konstanz
Weit
1050
1050
1050
nach Kreuzlingen/Weinfelden
Romanshorn (Richtung Zürich
Liniennetzplan
1321; Stand 2020; © www.d-werk.com
754
15
Unterzeil
ere Schiffslinien:
0; 10501; 10502;
3; 10504; 10506;
7
751
752
111
111
111
752 / 753
753
752
753
74
74
74
75
700
634
229
626
626
227
18
N3
21
4
4
3
2
1
16
11
13
105
105
9795
9795
18
18
18
18
12
162
161
163
17
132
133
151
131
101
101
975/970
3
971
971
971
971
975
751
239
751
670
224
225
2240
N3
975
181
731
731
733
733
732
733
122
971
970
970
)
Bodensee
Gohren
Horgenzell
Schmalegg
Zogenweiler
Berg
Ebenweiler
Wolpertswende
Fronhofen
Blitzenreute
Weilerhalde
ts-
Aichach
Straß
n
Blönried
Ebersbach
usen
Aulendorf
Boos
nach
Bad Buchau
nach
Ulm/Biberach
Bad Schussenried
Bad
Waldsee
Bad
Wurzach
Unterschwarzach
Haisterkirch
Haidgau
Ziegelbach
Mochenwangen
Reute
Untermöllenbronn
Gaisbeuren
Kümmerazhofen
Baindt
Roßberg
Mittelurbach
Gaishaus
Eintürnen
Arnach
Gwigg
Ehrensberg
Michelwinnaden
Tannhausen
Zollenreute
Enzisreute
Gospoldshofen
Memmingen
Aichstetten
Altmannshofen
Marstetten-
Aitrach
Steinental
Mooshausen
Tannheim
nach
Kempten/
Oberstdorf
Hauerz
Baierz
Dietmanns
Ellwangen
Seibranz
Leutkirch
Kißlegg
Gebrazhofen
Herlazhofen
Adrazhofen
Hofs
Urlau
Niederhofen
Immenried
Rötenbach
Diepoldshofen
Starkenhofen
Reichenhofen
Isny
Staudach
Edelitz
Wolfertshofen
Meckatz
Mellatz
Maria
Thann
Siggen
Ratzenried
Deuchelried
Göttlishofen
Christazhofen
Beuren
Merazhofen
Waltershofen
Friesenhofen
Neutrauchburg
Großholzleute
Überruh
Rohrdorf
Dettishofen
Menelzhofen
Kleinhaslach
Ratzenhofen
Eisenbach
Hergatz
Wohmbrechts
Schwarzenberg
Kleinweilerhofen
Eglofstal
nach
Kempten
nach
Kempten
nach
Dornbirn
Wangen
Siggenweiler
Notzenhaus
Obereisenbach
Krumbach
Schomburg
Primisweiler
Neukirch
Esseratsweiler
Achberg
Oberreitnau
Enzisweiler
Unterreitnau
Doberatsweiler
Neuravensburg
Niederwangen
Engelitz
Gießenbrücke
Lindau
ZUP
Zech
Lindau
Reutin
Schlachters
Kinberg
Oberhochsteg
Bösenreutin
Rehlings
Berliner
Platz
Rothkreuz
Hiltensweiler
Laimnau
Oberdorf
Tannau
Tettnang
Haslach
Obereschach
Bodnegg
Grünkraut
Gullen
Schlier
Rotheidlen
Unterankenreute
Wetzisreute
Vogt
Karsee
Leupolz
Allewinden
Herfatz
Amtzell
Liebenau
(Ravensburger
Spieleland)
Gornhofen
Rosenharz
Geiselharz
Waldburg
Hannober
Mosisgreut
Weststadt
Weingarten
Wolfegg
Erbisreute
Baienfurt
Bergatreute
Alttann
Oberankenreute
Niederbiegen
Wilhelmskirch
Bavendorf
Oberzell
Weißenau
Untereschach
Meckenbeuren
Dürnast
Taldorf
gen
rochenzell
iler
lugafen
a-
n
Kehlen
nach Ulm
nach Buchloe
und München
Truilz
nach Biberach
Oberessendorf
Ravensburg
635
7587
N2
Schwarzensee
Weißensberg
Center Parcs Allgäu
Eisenharz
7547
Gattnau
Bodolz
Hattnau
Hengnau
Allwind
Aeschach
9796
9796
Scheffau
Bregenz
Immenstadt
Neuhaus
Bremenried
Lindenau
Geisgau
Sulzberg
Hinterschweinhöf
Oberstaufen
Steibis
Hochgratbahn
Talstation
Oberreute
Weiler
Ellhofen
Lindenberg
Grünenbach
Gestratz
Maierhöfen
Heimenkirch
Röthenbach
Bahnhof
Röthenbach
Ort
Riedhirsch
Simmerberg
Ebratshofen
Schüttentobel
Schönau
Harbatshofen
Stiefenhofen
Kalzhofen
Trabers
Scheidegg
Ried
Niederstaufen
Opfenbach
Hergensweiler
68 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG
Handlungsfeld Radverkehr
Starke Förderung im Landkreis
Die Förderung des Radverkehrs wurde 2017 als Handlungsfeld in der Kreisstrategie des Landkreises
etabliert, mit dem Ziel, nicht nur den Radwegebau, sondern auch weitere Bausteine
der Radverkehrsförderung zur Entlastung der Umwelt und der Menschen sowie für den
Tourismus zu berücksichtigen.
Als ersten Schritt trat der Landkreis 2018 der „Arbeitsgemeinschaft
Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen
in Baden-Württemberg“ (AGFK-BW) bei, ein Zusammenschluss
von über 70 Kommunen, die sich das Ziel gesetzt haben, den
Fahrradverkehr im Land systematisch zu fördern. Die AGFK-BW
berät, koordiniert, stellt aktuelle Informationen zur Verfügung
und bietet verschiedene Serviceleistungen. Davon konnte der
Landkreis 2019 in Form eines „Fachforums Radverkehr“ profitieren,
das in Zusammenarbeit mit der AGFK organisiert und
durchgeführt wurde. Das Fachforum bot lokalen Radakteur/innen
die Gelegenheit, über realisierte Radverkehrsprojekte aus
verschiedenen Regionen zu diskutieren und mit bundesweiten
und internationalen Experten in Dialog zu treten.
Der Landkreis unterstützt die Umsetzung des RadNETZ Baden-Württemberg
– ein flächendeckendes, durchgängiges
Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen entlang der wichtigsten
Siedlungsachsen im Land – durch Vermittlung von Informationen
zwischen dem Land und den 26 RadNETZ-Anrainer-Kommunen
im Landkreis. Im Rahmen der Veranstaltung
„RadNETZ vor Ort“ konnten zusammen mit dem Ministerium
für Verkehr Baden-Württemberg, dem Regierungspräsidium
Tübingen und dem zuständigen Planungsbüro, Erfahrungen
aller Akteure im Zuge der Planung und Realisierung der Rad-
NETZ-Maßnahmen ausgetauscht werden.
2018 nahm der Landkreis Ravensburg zum ersten Mal an
der bundesweiten Fahrradkampagne STADTRADELN teil. 1.045
LANDKREIS RAVENSBURG
Mobilität
69
Gemeinde Hoßkirch
Dorfladen
Hauptstraße 7/1
88374 Hoßkirch
Gemeinde Ebersbach-Musbach
Sportheim SVE
Altshauser Straße 22
88371 Ebersbach-Musbach
Fleischwangen Kirche
Bushaltestelle
Kirchstraße
88373 Fleischwangen
Bahnhof Aulendorf
Bahnhofsplatz
88326 Aulendorf
Schulzentrum Bad Waldsee
Döchtbühlweg
88339 Bad Waldsee
Grabenmühle Bad Waldsee
Grabenmühlweg
88339 Bad Waldsee
RadReiseRegion
Naturschatzkammern
Gemeinde Baindt
Bahnhof Leutkirch
Rathaus
88299 Leutkirch im Allgäu
Marsweilerstraße 4
88255 Baindt Bauernhaus-Museum
Allgäu-Oberschwaben Wolfegg
Vogter Straße 4
Bahnhof Ravensburg
88364 Wolfegg
Bahnhofplatz
(Fahrradabstellanlagen)
88214 Ravensburg
Bad Wurzach Info
Touristeninformation
Rosengarten 1
88410 Bad Wurzach
Bahnhof Kißlegg
Bahnhofstraße
88353 Kißlegg
Gemeinde Grünkraut
Turn- und Festhalle
Bodnegger Straße 25
88287 Grünkraut
Info-Punkt Bodnegg
Dorfstraße/Kreuzung Ravensburger Straße
88285 Bodnegg
Rathaus Waldburg
Dorfplatz
Hauptstraße 20
88289 Waldburg
Gemeinde Vogt Ortsmitte
Einmündung Kirchstraße
88267 Vogt
RadReiseRegion
Naturschatzkammern
Ortschaft Eglofs
Rastplatz für Wanderer und Radfahrer
Alpgaustraße 4
88260 Argenbühl
Übersicht
RadSERVICE-Punkte
Schloss Achberg
88147 Achberg
RadReiseRegion
Naturschatzkammern
Gästeamt Wangen (Innenhof)
Bindstraße 10
88239 Wangen im Allgäu
Quelle: Openstreetmap
Teilnehmer/innen legten in drei Wochen 248.890 Kilometer auf
dem Fahrrad zurück, womit die Erwartungen des Landkreises
deutlich übertroffen wurden. 2019 konnte die Anzahl der Teilnehmer/innen
sogar noch verdoppelt werden und die Anzahl
der Kommunen im Landkreis, die ebenfalls an der Kampagne
teilnahmen, stieg von drei auf zehn. Zum Auftakt der Aktion
wurde im Mai 2019 zu einer Radsternfahrt aus den teilnehmenden
Kommunen zum Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben
Wolfegg aufgerufen und vor Ort, in Zusammenarbeit
mit der Initiative RadKULTUR des Landes
Baden-Württemberg, der Fotowettbewerb RadSTAR und die
Reparaturaktion RadCHECK für die Radler/innen angeboten.
Neben Alltagsradlern/innen und Berufspendler/innen sind
auch Fahrradtouristen eine Zielgruppe der Förderung des Radverkehrs
im Landkreis Ravensburg. Zur Überwindung topografischer
Hindernisse im Landkreis und zur Stärkung neuer Nutzergruppen
wurden Ladesysteme für Elektrofahrräder an den
kreis eigenen Ausflugszielen Bauernhaus-Museum Allgäu-
Oberschwaben Wolfegg und Schloss Achberg installiert. Diese
bestehen aus Schließfächern, in denen sich jeweils zwei Steckdosen
befinden. Besucherinnen und Besucher können darin
Akkus mit dem eigens mitgebrachten Ladegerät aufladen und
zusätzlich weitere Gegenstände wie Helm oder Gepäck sicher
verstauen. Der Zugang erfolgt über ein Geldstück als Pfand.
Eine weitere vom Landkreis Ravensburg initiierte Infrastrukturmaßnahme
ist die Installation von Pump- und Reparaturstationen,
sogenannten RadSERVICE-Punkten. Durch eine
Förderung des Ministeriums für Verkehr als RadKULTUR-Kommune
2019 sowie aus eigenen Mitteln des Landratsamtes und
der beteiligten Kommunen konnten insgesamt 17 Stationen
für 16 Städte und Gemeinden im Landkreis erworben werden.
Zudem hat das Landratsamt selbst zwei Stationen am Bauernhaus-Museum
Allgäu-Oberschwaben Wolfegg und Schloss
Achberg aufgebaut.
Radwegebeschilderung stellt eine wichtige Informationsquelle
für Radfahrende dar und ist deshalb grundlegende Voraussetzung,
um den Radtourismus und die Radnutzung im
Landkreis zu stärken. Um eine einheitliche, kreisweit durchgängige
und zeitgemäße Beschilderung sicherzustellen, wird im
Landkreis derzeit die Radwegenetzbeschilderung optimiert
und das Radwegenetz auf Basis der vorhandenen Radwegenetzkonzeption
zusammen mit den Kommunen überplant.
Die Montage der neuen Schilder erfolgt im Herbst 2020 im
westlichen Landkreis (23 Kommunen) als Ergänzung zum Beschilderungsprojekt
im Osten des Landkreises durch den Tourismusverband
Württembergisches Allgäu.
70 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG
Kreisstraßen und Radwege
im Einklang mit Natur- und Landschaftsschutz
Im Landkreis Ravensburg umfasst das überörtliche Straßennetz 1.312 km. Neben 48 km
Bundesautobahn sind dies 147 km Bundes-, 472 km Landes- und 645 km Kreisstraßen. Damit
hat der Landkreis Ravensburg das zweitlängste Kreisstraßennetz in Baden-Württemberg.
Es ist Aufgabe des Landratsamtes, das Kreisstraßennetz zu
unterhalten und zu erhalten. Der Kreistag legt fest, welche Straßen
zu welchem Zeitpunkt saniert oder neu gebaut werden.
Nahezu 3 Millionen Euro werden jährlich in die Erhaltung und
weitere 1,5 bis 2 Millionen Euro in den Um-, Aus- und Neubau
von Straßen und Brücken investiert.
Der Landkreis Ravensburg ist daneben auch für den Betrieb
und die Unterhaltung der Bundes- und Landesstraßen sowie
teilweise für deren technische Verwaltung zuständig. Vier Straßenmeistereien
sorgen mit rund 100 Mitarbeitenden dafür,
dass die Straßen im Kreis ganzjährig den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmer
gerecht werden. Im hügeligen Oberschwaben
ist dies vor allem im Winter eine große Herausforderung.
Die Unterhaltung des gesamten Straßennetzes schlägt mit
rund 6,5 Millionen Euro zu Buche. Der Bund beteiligt sich mit
21 Prozent und das Land mit 41 Prozent an den anfallenden
Kosten. Die restlichen 38 Prozent trägt der Landkreis.
Neben der Straßenunterhaltung ist der Straßenbau eine
wichtige, aber auch kostspielige Aufgabe. Dafür erhält der
Landkreis jährliche Zuweisungen vom Land Baden-Württemberg.
Mit diesen und eigenen Geldern werden die Straßen im
Landkreis stetig und bedarfsgerecht ausgebaut.
Daneben spielt auch der Bau von Radwegen eine wichtige
Rolle. Eine im Jahr 2015 aufgestellte Radwegenetzkonzeption
wird regelmäßig fortgeschrieben. Ziel ist es, ein sicheres und
attraktives Radwegenetz im Landkreis Ravensburg zu schaffen.
Anfang des Jahres 2017 betrug die Streckenlänge der Radwege
entlang von Kreisstraßen 109 km, entlang der Bundes- und
Landesstraßen weitere 203 km. Um das sichere Radeln durch
den ganzen Landkreis zu ermöglichen, wird das Radwegenetz
auch zukünftig weiter ausgebaut. Ob Straßen- oder Radwegebau,
damit ist immer auch ein Eingriff in die Natur verbunden.
Der Landkreis Ravensburg ist sich seiner Verpflichtung zu einem
schonenden Umgang mit der Natur bewusst. Im Bereich
der Kreisstraßen und Radwege werden daher die Interessen
der Verkehrsteilnehmer und die des Natur- und Landschaftsschutzes
bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen
sorgfältig gegeneinander abgewogen.
www.rv.de/ST
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
71
Abfallwirtschaft
Im Dienste der Umwelt
In seinen Städten und Gemeinden kümmert sich der Landkreis um die Abfallentsorgung. Ab
dem 1. Januar 2021 gilt dies auch für die Städte Isny im Allgäu und Wangen im Allgäu.
Vermeiden von Abfällen
Durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit informiert der
Landkreis Ravensburg die Bürger/innen, wie sie Abfall vermeiden
können. Wer zum Beispiel seine Garten- und Küchenabfälle
selbst kompostiert und auf Einwegerzeugnisse verzichtet,
reduziert den privaten Müllberg erheblich. Unter anderem
durch diese Aufklärungsarbeit ist das Abfallaufkommen auf
rund 26.000 Tonnen pro Jahr gesunken – nicht einmal mehr ein
Viertel der Menge Anfang der 90er-Jahre.
Verwerten von Abfällen
Trotz intensiver Bemühungen, Abfälle zu vermeiden, wird
stets noch ein Rest übrigbleiben. Vieles davon ist allerdings verwertbar,
wie etwa Bioabfälle, Altpapier, Altglas, Metalle und
Kunststoffe. Für private Haushalte wie auch für Handwerksund
Industriebetriebe gilt, dass Wertstoffe vom Müll getrennt
und separat erfasst werden. Wertstoffe aus Privathaushalten
werden über Containersysteme, die Papiertonne und Wertstoffhöfe
(kreisweit insgesamt 30) erfasst. An den Entsorgungszentren
des Landkreises, den Deponien Ravensburg-Gutenfurt
und Wangen-Obermooweiler, können Wertstoffe ebenfalls abgegeben
werden. Grünabfälle können kreisweit bei den Annahmestellen
der Gemeinden sowie bei den Entsorgungszentren
in Gutenfurt und Obermooweiler abgegeben werden.
Problemstoffe aus Haushaltungen
Zweimal im Jahr lässt der Landkreis eine Sammlung von
sogenannten „Problemstoffen“ durchführen. Darüber hinaus
gibt es monatlich stationäre Sammelstellen im Landkreis. Auch
hier können die Privathaushalte Stoffe wie Farben, Lacke und
Batterien kostenlos (bis 15 kg) abgeben.
AbfallApp Landkreis Ravensburg
Mit der AbfallApp Ravensburg kann sich jeder zuverlässig
über die Abfuhrtermine von Restmüll- bzw. Biotonne und über
die Termine der Altpapiertonne informieren und daran erinnern
lassen. Wer die App nutzt, hat automatisch auch Zugriff
auf die Termine der Papiertonne. Die AbfallApp Ravensburg
kann im Google Play Store sowie im App Store von Apple kostenlos
heruntergeladen werden. Ab dem 1. Januar 2021 kann
die AbfallApp zudem auch von Bürger/innen der Städte Isny im
Allgäu und Wangen im Allgäu genutzt werden, da die beiden
Städte ab diesem Zeitpunkt ebenfalls am landkreisweiten Abfallsystem
teilnehmen werden. Informationen über die AbfallApp
gibt es auch auf der Internetseite des Landkreises unter
www.rv.de in der Rubrik Abfallwirtschaft.
Zwei gute Freunde
für unterwegs!
Nach „Landkreis Ravensburg“ suchen
und App runterladen!
ABFALL APP
Landkreis
Ravensburg
Wir wollen es Ihnen einfach machen
NINA WARN-APP
Notfall-Informations-
und Nachrichten-App
Nach „nina - die warn-app des bbk“ suchen
und App runterladen!
Entsorgungszentrum Ravensburg-Gutenfurt
Die Entstehungsgeschichte des Entsorgungszentrums Gutenfurt
reicht bis in das Jahr 1975 zurück. Seitdem wurden bis
zum heutigen Tag über 22 Millionen Euro in das Entsorgungszentrum
investiert. Während der unmittelbare Mülleinbau – im
Schwerpunkt Schlacken aus der Hausmüllverbrennung – von
einem Tiefbauunternehmen bewerkstelligt wird, erfolgt die
Kontrolle der technischen Einrichtungen und die Betriebsleitung
durch ein privates Ingenieurbüro.
72 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Entsorgungszentrum Wangen-Obermooweiler
Das Entsorgungszentrum Obermooweiler befindet sich
seit 1975 in der Obhut des Landkreises Ravensburg. Nahezu 15
Millionen Euro wurden bis heute in das Zentrum investiert. Seit
Juni 2005 befindet sich die Deponie in der Stilllegungsphase
und wurde zum 31.12.2018 mit einer endgültigen Oberflächenabdichtung
versehen.
Verwertungs- und Entsorgungsanlagen
Bioabfallvergärungsanlage in Vorarlberg
Der gesamte Biomüll aus dem Landkreis Ravensburg wird
in einer modernen Biogasanlage im benachbarten Österreich
verarbeitet. Vorausgegangen war dieser Beauftragung ein europaweites
Ausschreibungsverfahren. In einem Vergärungsprozess
entsteht dort Biogas. Die Power aus der Biotonne bietet
somit eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zu
herkömmlichen fossilen Energieträgern. Pro Jahr werden damit
mehrere Tausend Tonnen CO 2
eingespart.
Müllheizkraftwerk in Kempten
Der gesamte Restmüll aus dem Landkreis Ravensburg wird
im Müllheizkraftwerk des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft
Kempten (ZAK) energetisch verwertet. Die dabei erzeugte Wärme
versorgt im ZAK-Fernwärmenetz zahlreiche Industrie- und
Gewerbebetriebe, Kliniken und Wohnanlagen.
www.rv.de/FK
Entsorgungszentrum Gutenfurt
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
73
Zukunftsbranche Landwirtschaft
Ein starker Wirtschaftsfaktor
Die Landwirtschaft hat im Landkreis Ravensburg einen hohen Stellenwert. Hier gibt es noch
etwa 2.300 landwirtschaftliche Betriebe, die vielfältig strukturiert sind und zu mehr als 60
Prozent im Haupterwerb bewirtschaftet werden. Der Landkreis nimmt damit im Land Baden-
Württemberg eine absolute Spitzenposition ein.
Obwohl die Zahl der Milchkühe auch hierzulande rückläufig
ist, ist die Milchviehhaltung im Landkreis von großer Bedeutung.
So steht jede fünfte baden-württembergische Milchkuh
im Landkreis Ravensburg und stellt damit auf vielen hiesigen
Höfen immer noch die Haupteinnahmequelle dar. Der Ackerbau
mit Mais, Getreide und Raps sowie der Anbau von Sonderkulturen
(Kern- und Beerenobst) spielen im Landkreis ebenfalls
eine wichtige Rolle. Einen Spitzenplatz im landesweiten Vergleich
nimmt der Landkreis Ravensburg auch im Bereich des
biologischen Anbaus mit etwa 360 Betrieben ein. In den vergangenen
Jahren hat die Erzeugung von Energie aus Biomasse
stark an Bedeutung gewonnen. So sind im Landkreis Ravensburg
derzeit (Stand Dezember 2019) rund 110 Biogasanlagen
in Betrieb, die pro Jahr etwa 250.000 MWh Strom erzeugen.
Zusätzlich werden zahlreiche Dächer auf Bauernhöfen über
Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung genutzt. Dank der
reizvollen Landschaft und des großen Freizeit- und Erholungswertes
bietet der Betriebszweig „Ferien auf dem Bauernhof“
einigen Familien ein weiteres Einkommensstandbein.
Das Landwirtschaftsamt
Die Anforderungen im Bereich der Landwirtschaftsverwaltung
sind einem ständigen Wandel unterworfen. Daher gilt es,
sich den Gegebenheiten laufend anzupassen. Denn neben
den immer umfangreicheren Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang
mit der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, ist auch
der Bedarf an Beratung weiterhin hoch. Ziel ist es, die bäuerlichen
Familienbetriebe zu unterstützen, die Standorte zu festigen,
die Umwelt durch fachgerechte Produktion zu schützen
und dabei die wirtschaftliche Existenz der Familien zu sichern,
damit die Landwirtschaft auch weiterhin ihren hohen Stellenwert
im Landkreis behält. Um das zu erreichen, bietet das Landwirtschaftsamt
den Landwirten eine zeitgemäße landwirtschaftliche
Beratung an. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte sind
die Aus- und Weiterbildung, die Ernährungsberatung und die
Fördermaßnahmen für die Landwirtschaft.
Förderung und Beratung der Landwirtschaft
Zur allgemeinen Förderung gehört in erster Linie die Umsetzung
von Fördermaßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen
Agrarpolitik der EU. Die Landwirte/innen werden bei der
Antragstellung unterstützt und beraten, um in den Genuss
der jährlichen EU-Ausgleichszahlungen zu kommen. Die EU-
Agrarreform hat durch die Kopplung an rechtliche Vorgaben
(Cross Compliance) eine Fülle von Kontrollen vorgeschrieben,
die vom Landwirtschaftsamt durchzuführen sind. Von diesen
Kontrollen hängt letztlich auch ab, ob ein Betrieb die beantragten
Fördergelder bekommt oder nicht. Auch im Bereich
der Investitionsförderung, insbesondere bei Stallbau- und
Modernisierungsmaßnahmen, steht das Landwirtschaftsamt
den Betrieben beratend zur Seite. Darüber hinaus ist das
Landwirtschaftsamt Ratgeber in den unterschiedlichsten
Sparten: von der Produktionstechnik, über den Pflanzenbau
bis hin zur Tierhaltung und der Betriebswirtschaft. Dabei sind
vor allem der Schutz von Wasser und Boden, die artgerechte
Tierhaltung und die wirtschaftliche Betriebsführung wichtige
Themen. Im Rahmen des Einzelbetrieblichen Förderprogramms
werden Betriebe auch bei Stallbaumaßnahmen oder
im Bereich der Diversifizierung beraten und durch staatliche
Zuschüsse unterstützt.
74 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Hoheitliche Aufgaben
Das Landwirtschaftsamt hat daneben auch hoheitliche
Aufgaben, beispielsweise als Träger öffentlicher Belange im Bereich
der Bauleitplanung bei Bebauungsplänen, Flächennutzungsplänen
und Baugesuchen. Ferner ist es auch für Genehmigungen
nach dem Agrarstrukturverbesserungsgesetz, dem
Landpachtverkehrsgesetz, für Aufforstungsanträge und Genehmigungen
zum Umbruch von Dauergrünland zuständig.
Rahmen der Erwachsenenfortbildung bietet das Landwirtschaftsamt
Vorträge, Seminare und Lehrgänge zu verschiedenen Themen
an, wie etwa Sachkundelehrgänge im Pflanzenschutzbereich
und Fachwartekurse im Streuobstbau. Dabei arbeitet das
Landwirtschaftsamt eng mit den Vereinen Landwirtschaftlicher
Fachbildung und den Meistervereinen zusammen.
www.rv.de/LA
Aus- und Fortbildung
Beim Landwirtschaftsamt ist auch die Fachschule für Landwirtschaft
angesiedelt. Sie ist unterteilt in die Fachrichtungen
Landbau am Standort Ravensburg und Hauswirtschaft am
Standort Bad Waldsee. Die Fachschule bildet einen wichtigen
Baustein im Rahmen der Meisterprüfung (nähere Informationen
unter www.fachschule-ravensburg.de). Auch die berufliche
Ausbildung im „dualen System“ im Bereich der Land- und
Hauswirtschaft wird vom Landwirtschaftsamt über die Ausbildungsberatung
koordiniert. Neben der Fachpraxis auf den
landwirtschaftlichen Betrieben und der Theorie in den Berufsschulen
begleitet die Ausbildungsberatung die Ausbildung
und führt die Zwischen- und Abschlussprüfungen durch. Im
Zahlen und Fakten
Land- und Forstwirtschaft (2018)
Landwirtschaftliche Haupt- und
Nebenerwerbsbetriebe 2.300
Landwirtschaftlich genutzte Fläche
davon Grünland
Wald
90.198 ha
59.972 ha
49.500 ha
Rinderbestand 112.757
davon Milchkühe 69.167
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
75
Ernährungszentrum
Bodensee-Oberschwaben
„Von der Lebensmittelqualität über die Nahrungsqualität zur Lebensqualität“. Unter diesem
Motto wurde am 25. November 1997 als Teil des Landratsamts Ravensburg das Ernährungszentrum
Bodensee-Oberschwaben zusammen mit vier weiteren Ernährungszentren in Baden-
Württemberg eröffnet.
Die Gründung war auch beeinflusst durch die seinerzeit
aufkommenden Lebensmittelskandale und das damit einhergehende
gestiegene Interesse an dem, was wirklich auf dem
Teller liegt. Aufgabe der Ernährungszentren war und ist es deshalb
bis heute, die Verbraucher/innen neutral und wissenschaftlich
fundiert über die Erzeugung, aber auch über die richtige
Lagerung und sachgerechte Verarbeitung insbesondere
von regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu informieren.
Nicht zuletzt will das Ernährungszentrum auf diese Weise das
Vertrauen in die heimische Landwirtschaft stärken.
Mit den Standorten Bad Waldsee und Leutkirch im Allgäu
ist das Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben der
kompetente und unabhängige Ansprechpartner für alle Verbraucher,
Fachkräfte und Multiplikatoren im Bereich der Ernährungsbildung
und -information sowie Schnittstelle zwischen
Landwirtschaft und Verbraucher/innen.
Mit Koch-Workshops und Vorträgen auf Messen und Aktionstagen
vermitteln die Ernährungsfachkräfte des Ernährungszentrums
Bodensee-Oberschwaben interessierten Verbraucher/innen
die notwendigen Kompetenzen im Umgang mit
Lebensmitteln und in der Ernährung. Mit dem bewussten Umgang
mit „Lebensmitteln“, also „Mitteln zum Leben“, will das Ernährungszentrum
Bodensee-Oberschwaben einen klaren Kontrapunkt
setzen zum zwar zeitgeistkonformen, aber
gedanken- und achtlosen „To go“-Essen aus Kartons und Bechern.
Bewusstes Essen wieder zu einem Erlebnis für alle Sinne
zu machen – in Amerika längst als „Soul Food“ weit verbreitet
– , das ist das erklärte Ziel der Fachfrauen in Bad Waldsee und
Leutkirch im Allgäu, das ganz beiläufig auch noch die Themen
Nachhaltigkeit, Frische und Regionalität gewissermaßen in einen
Topf bringt.
Das Ernährungszentrum ist zudem Bildungspartner für Kitas,
Schulen, die PH Weingarten und Impulsgeber der Region.
In Seminaren und Schulungen werden Multiplikatoren im Bereich
Ernährung und Hauswirtschaft weitergebildet und Schulklassen
lernen in Theorie und Praxis die spannende Welt der
Lebensmittel fernab von „Fast Food“ und Mikrowelle kennen.
Das Team des Ernährungszentrums setzt sich aus Ökotrophologen/innen,
Diatassisten/innen, Technischen Lehrern/innen
und Hauswirtschaftlichen Betriebsleitern/innen zusammen.
Unterstützt wird das Ernährungszentrum von
freiberuflichen Ernährungs- und BeKi-Referenten/innen (Landesinitiative
„Bewusste Kinderernährung“).
www.ernaehrung-oberschwaben.de
76 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Leitbild Umwelt- und Naturschutz
Schutz unserer Lebensgrundlagen
Sauberes Trinkwasser, intakte Natur, unbelastete Böden zur Nahrungsmittelproduktion – das
sind elementare natürliche Lebensgrundlagen und wir brauchen sie nicht nur heute, sondern
auch noch morgen und übermorgen.
Um leben zu können, hat die Menschheit zu allen Zeiten
die Umwelt genutzt und dementsprechend verändert. Inzwischen
wissen wir um die Endlichkeit unserer natürlichen Ressourcen
und die damit verbundenen Folgen für die wirtschaftliche
und gesellschaftliche Entwicklung. Wir sind daher
aufgefordert, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um mit
diesen so sparsam und schonend wie möglich umzugehen,
denn auch unsere Kinder und Enkel sind darauf angewiesen.
Auf eine einfache Formel gebracht heißt dies: ohne Natur kein
menschliches Überleben.
Naturschutz
Unsere über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft
ist in besonderem Maß geprägt durch die Verzahnung der unterschiedlichsten
Lebensräume. Für unseren Landkreis typisch
sind vor allem inzwischen in Mitteleuropa selten gewordene
wasserbeeinflusste Lebensräume wie Riede und Moore sowie
Streuobstwiesen, naturbelassene Bäche und eine große Zahl
an Seen mit ihren speziell an die jeweiligen Lebensbedingungen
angepassten Tier- und Pflanzenarten. Ziel des Naturschut-
Im „Kreis“: Im Landkreis
gibt es 1.400 Seen und
Weiher. Das ist ein Drittel
aller baden-württembergischen
Seen!
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
77
zes ist es, diese Lebensräume zu schützen und damit für nachfolgende
Generationen zu erhalten. Gleichzeitig engagiert sich
der Naturschutz im Rahmen des Leitbildes zur Landschaftsentwicklung
auch für eine naturverträgliche Entwicklung unserer
Kulturlandschaft. Im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes
arbeitet das Landratsamt eng zusammen mit dem Landschaftserhaltungsverband
Landkreis Ravensburg (LEV). Mitglieder
des LEV sind neben den kreisangehörigen Gemeinden
auch der Bauernverband und die privaten Naturschutzverbände.
Aufgabe des LEV ist die Durchführung der Landschaftspflegemaßnahmen
im Landkreis, insbesondere in den NATURA
2000 Gebieten. Eine besondere Verantwortung hat der Naturschutz
für die rund 1.400 Seen und Weiher im Landkreis. Seit
mehr als 25 Jahren betreibt der Landkreis deshalb zusammen
mit den Gemeinden sehr erfolgreich das Programm zur Sanierung
Oberschwäbischer Seen.
Bodenschutz
Der Boden gehört neben Luft, Wasser und Sonnenlicht zu
den unverzichtbaren Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere
und Pflanzen. Aus diesem Grund verpflichtet das Bundesbodenschutz-
und Altlastengesetz jedermann, Bodenbelastungen
möglichst gering zu halten. Das Bau- und Umweltamt des
Landratsamtes überwacht die Einhaltung der Vorschriften zum
Schutz des Bodens, erfasst und bewertet die Lage und die
Schädlichkeit von Altlasten und koordiniert notwendige Sanierungsmaßnahmen.
Gewässerschutz
Sauberes Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Für 99
Prozent der Bevölkerung im Landkreis Ravensburg wird das
Trinkwasser durch 40 Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung
aus Grund- und Quellwasser aufbereitet; etwa 1
Prozent der Kreisbewohner/innen bezieht das Trinkwasser aus
eigenen Brunnen. Um die Qualität des Trinkwassers dauerhaft
gewährleisten zu können, wurden im Landkreis Ravensburg 78
Wasserschutzgebiete ausgewiesen, die rund 14 Prozent der
Landkreisfläche abdecken. Aber auch außerhalb der Wasserschutzgebiete
muss das Grundwasser vor Verunreinigungen
oder dem Eintrag von schädlichen Stoffen geschützt werden.
Chemikalien, Heizöl oder Abwasser gehören nicht in Gewässer
oder ins Grundwasser. Schließlich trägt auch eine moderne Abwasserentsorgung
zum Erhalt unserer Lebensgrundlage Wasser
bei. Im Landkreis Ravensburg werden derzeit 30 kommunale
Kläranlagen und knapp 1.000 private Kleinkläranlagen
betrieben. Saubere und ökologisch intakte Seen laden zum
Baden ein. Sie sind – ebenso wie die vielen Fließgewässer im
Landkreis – Lebensraum für zahlreiche Organismen. Auch diese
verdienen unser Interesse, nicht zuletzt deshalb, weil die
Oberflächengewässer mit dem Grundwasser in Verbindung
Zahlen und Fakten
Natur- und Landschaftsschutz
Landschaftsschutzgebiete
Wasserschutzgebiete
Naturschutzgebiete
Für 99 Prozent der Bevölkerung im
Landkreis Ravensburg wird das
Trinkwasser durch 40 Unternehmen
der öffentlichen Wasserversorgung
aus Grund- und Quellwasser aufbereitet;
etwa 1 Prozent der Kreisbewohner/innen
bezieht sein Trinkwasser
aus eigenen Brunnen.
stehen. Die Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben
gezeigt, dass es sehr wichtig ist, sich nicht nur um den
biologisch-chemischen, sondern auch um den ökologischen
Zustand der Bäche und Flüsse zu kümmern. So tragen natürliche
oder naturnah gestaltete Gewässer ebenso zur Vermeidung
von Hochwasserspitzen bei wie eine sachgerechte Ableitung
und Behandlung von Regenwasser.
www.rv.de/Umwelt
Biotope (nach § 32 NatSchG geschützt)
Flächenhafte Naturdenkmale
31.059 ha
23.592 ha
6.338 ha
11.866 ha
465 ha
78 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Bio-Musterregion Ravensburg
Bio aus der Region für die Region
„Erst Regionalität macht Bio zu Öko.“ Nach diesem Motto arbeitet auch die Bio-Musterregion
Ravensburg. Der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten im Bio-Sektor ist dabei eines der
wichtigen Themengebiete.
Seit 2018 wird Ravensburg als eine von mittlerweile neun
Bio-Musterregionen vom Land Baden-Württemberg für vorerst
drei Jahre gefördert. Nach erfolgreicher Bewerbung und der
Ernennung zur Bio-Musterregion, arbeitet nun seit September
2018 das Regionalmanagement an der Initiierung und Umsetzung
verschiedener Projekte und begleitet insbesondere die
Vernetzung der verschiedenen Bio-Akteure/innen der Region.
Unterstützt wird es dabei von einer Lenkungsgruppe, bestehend
aus Vertretern der Bioverbände, der Öko-Landwirte/innen,
des Landwirtschaftsamtes, des Bauernverbandes, der Verarbeiter
und Vermarkter und des Landratsamtes.
Die Bio-Musterregion Ravensburg umfasst neben dem gesamten
Landkreis Ravensburg auch noch die drei Gemeinden
Neukirch, Tettnang und Meckenbeuren des Bodenseekreises.
Mit rund 370 Bio-Betrieben im Landkreis (12,7 Prozent aller Betriebe,
Stand 2018) spielt der Ökolandbau im Kreis Ravensburg
eine wichtige Rolle. So unterschiedlich die jeweiligen Landschaftsräume
sind, so vielfältig ist auch die Auswahl an heimischen
Bio-Produkten. So dominiert im württembergischen Allgäu
aufgrund seiner fruchtbaren Böden und der hohen
Niederschläge die Grünland- und Milchviehwirtschaft, im
westlichen Teil des Landkreises werden hingegen vermehrt
Ackerflächen bewirtschaftet und nicht zuletzt finden sich im
Schussental und seinen Nachbargemeinden aus dem Bodenseekreis
dank des milderen Klimas eine Vielzahl von Sonderkulturen
und Gemüsebau.
Begleiten, Unterstützen, Vernetzen für mehr Bio in der Region
– das sind die Hauptziele der Bio-Musterregion Ravensburg,
die sich als Kommunikationsschnittstelle und Ansprechpartner
für alle Akteure in der Bio-Musterregion Ravensburg versteht. Ob
Landwirt/in, Verarbeiter/in oder Händler/in, Gastronom/in oder
Gemeinschaftsverpfleger/in, Verbraucher/in, Pädagoge/in oder
anderweitig Interessierte, alle sind herzlich willkommen, unsere
Heimat im Sinne der Bio-Musterregion mitzugestalten und zu
stärken. Neben der Vernetzung spielen insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit,
die Außer-Haus-Verpflegung und die regionale
Vermarktung von Kälbern aus der Bio-Milchviehhaltung eine
wesentliche Rolle im Portfolio der Bio-Musterregion Ravensburg.
Begleiten, Unterstützen, Vernetzen
für mehr Bio in der Region – das sind
die Hauptziele der Bio-Musterregion
Ravensburg, die sich als Kommunikationsschnittstelle
und Ansprechpartnerin
für alle Akteure/innen in der
Bio-Musterregion Ravensburg
versteht.
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
79
Biodiversitätsstrategie
Artenvielfalt im Landkreis stärken
Der Landkreis Ravensburg setzt einen Akzent und hat als erster Landkreis bundesweit
eine eigene Biodiversitätsstrategie entwickelt. Ziel ist es, einen konkreten Beitrag zur
Erhöhung der Artenvielfalt zu leisten und zugleich die Öffentlichkeit für das Thema zu
sensibilisieren.
burg setzt damit Impulse und übernimmt Verantwortung für
nachfolgende Generationen, um die wertvolle Vielfalt unserer
hiesigen Natur und Landschaft zu erhalten. Damit die Strategie
nicht ein bloßes Papierwerk bleibt, finanziert der Landkreis eine
Projektstelle, die beim Landschaftserhaltungsverband Landkreis
Ravensburg e. V. (LEV) angesiedelt ist.
Informieren, motivieren und einbinden: Alle soll(t)en
mitmachen können!
Wachtelweizen-Scheckenfalter
Wie vielfältig unsere Natur ist, lässt sich vor der eigenen
Haustüre bestaunen. Geformt von vergangenen Eiszeiten erstreckt
sich der Landkreis Ravensburg von der tiefsten Stelle,
dem Schussenbecken, über die Tallandschaften des Argenbeckens
und das Westallgäuer Hügelland bis zum höchsten Punkt
Baden-Württembergs, dem Schwarzen Grat bei Isny im Allgäu.
Unsere Region zeichnet sich durch zahlreiche Weiher, Seen,
Kleingewässer und Moore aus. Wussten Sie schon, dass das
Wurzacher Ried das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas ist?
Keine Frage, die Strategie lebt nicht nur von den Aktivitäten
der Landkreisverwaltung. Um die biologische Vielfalt auf allen
Ebenen des Landkreises dauerhaft zu stärken, braucht es vielmehr
das Mitwirken und die Unterstützung der Bevölkerung,
der Kommunen, Verbände und Vereine vor Ort und nicht zuletzt
auch der großen und kleinen Unternehmen. Das zentrale
Ziel der Biodiversitätsstrategie Landkreis Ravensburg ist es deshalb,
möglichst viele Menschen und Institutionen im Landkreis
zu erreichen, sie für die biologische Vielfalt zu begeistern und
sie in die Umsetzung der Strategie einzubinden.
Gemeinsam mit der elobau Stiftung aus Leutkirch im Allgäu
verteilte die Landkreisverwaltung deshalb bereits zum zweiten
Mal im Frühjahr 2020 kostenloses Saatgut für artenreiche Blumenwiesen
an rund 3.700 Haushalte, „angereichert“ mit Infoveranstaltungen
über die Hintergründe und Möglichkeiten einer
naturnahen Gartengestaltung. Als Abschluss der Kampagne
wurde am 10. August 2019 der eindrucksvolle Naturfilm „Die
Bedrohte Vielfalt
Leider ist diese Vielfalt zunehmend bedroht. Etwa eine Million
Tier- und Pflanzenarten könnten in den nächsten Jahren
weltweit aussterben, so ein UN-Bericht zur Lage der Natur. Um
diesen dramatischen Verlust zu stoppen, bedarf es enormer
Anstrengungen. Jeder Einzelne von uns ist gefordert und kann
einen Beitrag leisten.
Im Auftrag der Biodiversität verabschiedete der Landkreis
Ravensburg 2019 eine Strategie zur Stärkung der biologischen
Vielfalt. Erklärtes Ziel ist, möglichst viele Flächen ökologisch
aufzuwerten und ein Netzwerk aus blühenden Flächen und
Strukturelementen entstehen zu lassen. Der Landkreis Ravens-
Der Landkreis Ravensburg
verabschiedete 2019 als
erster in Deutschland eine
Strategie zur Stärkung der
biologischen Vielfalt.
80 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Ackerblühstreifen, Bild rechts: Untersaat im Getreide
Wiese – Ein Paradies von nebenan“ als Open Air-Kino mit einem
bunten Rahmenprogramm rund um das Thema Natur in Bad
Wurzach aufgeführt.
Kreisweite Initiative zu naturnahen Firmengeländen im
Landkreis Ravensburg
Das Projekt „Naturnahe Firmengelände“ unterstützt Unternehmen
in ihren Bestrebungen, einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität
zu leisten. Eine naturnahe Infrastruktur verbessert das Arbeitsklima
und leistet aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz. Durch
unterschiedlichste Maßnahmen wie Blühflächen, Nisthilfen, Gründächer
oder der Anlage von ökologischen Kleinstrukturen, wie
beispielsweise Lesesteinhaufen, wird aktiv dem Artenschwund
entgegengewirkt. In Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung
und dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) Ravensburg wird
das Projekt in den kommenden Jahren umgesetzt.
Ackerblühstreifenprojekt
Kräuterreiche Blühstreifen leisten einen Beitrag, die Biodiversität
in der Landschaft zu erhöhen und das Landschaftsbild aufzuwerten.
Blumen wie Klee, Malve, Mohn, Kornblume und Lein liefern
sowohl Pollen und Nektar für zahlreiche Insekten als auch
Sämereien für Vögel. Die bunten Blühstreifen vernetzen Lebensräume
und erfreuen auch Spaziergänger/in. Liegen sie idealerweise
zwischen zwei Ackerschlägen, bieten sie Brutmöglichkeiten
und Nahrung für bodenbrütende Vogelarten wie die
Feldlerche. Der LEV Ravensburg hat bereits im letzten Jahr gemeinsam
mit dem Bauernverband Allgäu-Oberschwaben und einer
Schüler/innengruppe des Agrarwissenschaftlichen Gymnasiums
der Edith-Stein-Schule Ravensburg ein Projekt ins Leben
gerufen, um Landwirte/innen bei der Schaffung dieser wertvollen
Strukturen zu unterstützen. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig
und die Landwirte/innen bekommen für den Ertragsverlust keine
Entschädigung. Die Projektpartner versuchen jedoch, den zusätzlichen
Aufwand für die Betriebe möglichst gering zu halten. Bereits
im ersten Projektjahr wurden von über 35 Betrieben etwa 30
Hektar Ackerblühstreifen angelegt. 2019 konnten die Zahlen vom
Vorjahr nochmal deutlich gesteigert werden. Aktuell wurden von
130 Betrieben im Landkreis ca. 70 Hektar Blühflächen eingesät.
Strategie steht auf sicheren Füßen
Dank einer großzügigen Spende der Kreissparkasse Ravensburg
stehen ausreichend Mittel für die Finanzierung dieser Projekte
für die kommenden Jahre zur Verfügung. Weitere Projekte
sind in Vorbereitung, wie zum Beispiel das Projekt Wildpflanzenbiogas
als eine ökologisch ausgerichtete Alternative zum Maisanbau,
bestehend aus einjährigen, überjährigen und mehrjährigen
Arten. Projektpartner sind die AG Wildpflanzenbiogas aus
Kißlegg, die elobau Stiftung und der LEV Ravensburg.
Interessiert? Wollen Sie mehr über bereits laufende Projekte
erfahren oder gerne selbst aktiv werden? Dann informieren
Sie sich online unter www.naturvielfalt-rv.de oder über
unseren Instagram-Account naturvielfalt.ravensburg
Landschaftserhaltungsverband
Landkreis Ravensburg e.V.
Frauenstraße 4, 88212 Ravensburg
Ansprechpartner: Moritz Ott (Biodiversitätsmanager)
Tel. 0751/85-9668
E-Mail: moritz.ott@lev-ravensburg.de
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
81
Das Forstamt
Wald erhalten, pflegen und nutzen
Fast ein Drittel der Fläche des Landkreises Ravensburg ist mit Wald bedeckt. 23 Prozent der
Waldfläche gehören dem Land Baden-Württemberg, weitere 10 Prozent den Städten und
Gemeinden. Damit sind 33 Prozent in öffentlichem Eigentum.
Der Großteil (67 Prozent) ist Privatwald, davon knapp die
Hälfte sogenannter Kleinprivatwald von zusammen rund 6.000
Waldeigentümern. Im Landkreis finden sich zwei große zusammenhängende
Waldgebiete: im Herzen des Landkreises der
„Altdorfer Wald“ zwischen Aulendorf und Vogt mit 8.000 Hektar
und im Allgäu die „Adelegg“ mit 3.000 Hektar. In der Region
überwiegt das Nadelholz. Zwei Drittel sind Nadelhölzer mit der
dominierenden Fichte, aber auch Tanne, Lärche und Douglasie
sind häufig anzutreffen. Ein Drittel sind Laubhölzer mit Buche,
Eiche, Esche, Ahorn und sonstigen Laubhölzern.
Der Wald erfüllt wichtige Funktionen für Boden, Grundwasser
und Klima sowie als Rückzugs- und Lebensraum für viele
Pflanzen- und Tierarten. Für den Menschen stellt der Wald eine
besondere Erholungs- und Ruhezone dar. Zugleich ist er Lieferant
für die örtlichen und regionalen holzverarbeitenden Betriebe
sowie für die Brennholzversorgung der Bevölkerung.
Zwischen diesen zahlreichen verschiedenen Ansprüchen an
den Wald sorgt das Forstamt des Landratsamtes für einen ausgewogenen
Interessenausgleich. Das Forstamt hat seinen Sitz
in Ravensburg. Der Landkreis ist in insgesamt 13 Forstreviere
für den Privat- und Kommunalwald aufgeteilt.
Waldpädagogik
Praktisches Erleben und Entdecken im Wald ist für eine verantwortungsbewusste
Umwelterziehung unserer Kinder von
besonderer Bedeutung. Über neugieriges Erkunden und bewusstes
„Natur-Erfahren“ können sie lernen, ökologische Zusammenhänge
und Abläufe der Natur zu erkennen, um so ein
Problembewusstsein und ein verantwortungsvolles Handeln
für unsere Umwelt zu entwickeln. In der Novellierung des Landeswaldgesetzes
wurde 1995 die „Waldpädagogik“ als Bildungsauftrag
erstmals gesetzlich verankert. Die Aufgabe der Forstverwaltung
liegt nun darin, in Kooperation mit den Schulen, den
Kindern und allen weiteren Interessierten das Ökosystem Wald
anschaulich zu vermitteln. Das Forstamt bietet nach Rücksprache
ein vielfältiges Wald pädagogik-Angebot rund um den Wald
für Schulklassen, Kindergärten, Vereine und Privatgruppen.
Zahlen und Fakten (2017)
Wald
49.500 ha
Baumartenverteilung
Fichte 60 %
Sonstige Nadelbäume 10 %
Buche 10 %
Ahorn / Esche 10 %
Sonstige Laubbäume 10 %
Holzvorrat
430 Kubikmeter je ha
www.rv.de/FO
82 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG
Vermessung und Flurneuordnung
Partner für Landentwicklung
Eine zentrale Aufgabe im behördlichen Vermessungswesen ist die Führung des Liegenschaftskatasters,
denn Grund und Boden ist von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft. Das
Liegenschaftskataster ist neben dem Grundbuch für die Sicherung des Eigentums und für
einen geordneten Grundstücksverkehr notwendig.
200 Jahre Landesvermessung
Im Jahr 2018 wurde in Baden-Württemberg 200 Jahre Landesvermessung
gefeiert. War damals der Grund der Vermessung
eher die Erfassung der Liegenschaften für eine gerechte
Besteuerung, ist heute das Eigentum mit klar definierten Grenzen
in den Vordergrund getreten.
Moderne Messtechnik
In der heutigen Zeit wird im Vermessungswesen mit modernster
Technik gearbeitet. Neben der Katastervermessung
inklusive der Gebäudeaufnahme werden auch topografische
Objekte sehr schnell erfasst. Dabei kommt die Vermessung
bzw. Punktbestimmung über Satelliten (GPS, GLONASS und
Biberach
Sigmaringen
Boms
Eichstegen
Wolpertswende
Wilhelmsdorf-
Pfrungen
Wilhelmsdorf
(K7969)
Ebenweiler
Wolpertswende-
Mochenwangen
(Unterer Esch)
Horgenzell-
Zogenweiler
(Locherhof)
Ravensburg
Kißlegg-
Rempertshofen
Kißlegg-
Herrot
Ravensburg
(B 30)
Kißlegg-
Furtmühle
Bodenseekreis
Legende
Stand der Verfahren:
Flurneuordnungen im
Landkreis Ravensburg
Anordnung
Technischer Beginn
vorläufige Besitzeinweisung
Ausführungsanordnung
Technischer Abschluss
Bayern
Schlussfeststellung 2018
Arbeitsprogramm 2019
Vorschau 2020/2021
Maßstab 1:75 000
Datengrundlage:
FNO-Gebietsgrenzen, Stand 2/2019,
© Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung BW (LGL)
Hintergrundkarte: © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2019 Datenquellen:
http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/Datenquellen_TopPlus_Open.pdf
Kartenherstellung: © LGL, (www.lgl-bw.de)
Stand:1.7.2019
LANDKREIS RAVENSBURG
Landwirtschaft und Umwelt
83
Galileo) zum Einsatz. Des Weiteren werden Laserscanner und
Drohnen mit optischen Sensoren eingesetzt, insbesondere in
schwer zugänglichem Gelände. Mit moderner Messtechnik
können heute sehr schnell geometrische Daten digital erfasst
werden.
Geoinformationssysteme
Die digitale Erfassung von geometrischen Daten ist die
Grundlage vieler raumbezogener Informationssysteme, die in
der Regel als Geoinformationssysteme (GIS) bezeichnet werden.
Das Amt für Vermessung und Flurneuordnung im Landratsamt
schafft somit die Grundlagen für ein GIS vieler weiterer
Anwender.
Die Agrarstruktur, die Kulturlandschaft und somit die Heimat
müssen sich ständig an neue, sich ändernde gesellschaftliche
Rahmenbedingungen anpassen. Behördlich geleitete
Landentwicklungsmaßnahmen nach dem Flurbereinigungsgesetz
begleiten diese Prozesse mit finanziellen Mitteln des
Landes und Bundes. Zentrale Aufgabe ist es, ländlichen Grundbesitz
nachhaltig weiterzuentwickeln, verbunden mit dem Erhalt
und der Förderung der Kulturlandschaft.
Grund und Boden als Lebensgrundlage
Der Landkreis Ravensburg ist in weiten Teilen sehr ländlich
geprägt. Die Landschaft bietet insbesondere den heimischen
Landwirten die Lebensgrundlage. Gleichzeitig erwächst diesen
durch zahlreiche unterschiedliche Entwicklungen, angefangen
bei der Zunahme des Verkehrs, dem Platzbedarf wachsender
Kommunen über die Energiewende und die Ansprüche moderner
Freizeit- und Erholungswelten bis hin zu ökologischen
Vorgaben, eine Konkurrenz um eben diese Flächen. Aufgabe
der Landentwicklung ist es, diese Entwicklungen ausgleichend
zu begleiten.
Flurneuordnung früher und heute
Im Württembergischen Allgäu fand bereits vor gut 150
Jahren die sogenannte „Vereinödung“ und damit eine erste
Variante der Flurneuordnung statt. Dabei wurden landwirtschaftliche
Betriebe aus den Dörfern herausgenommen und
direkt an den landwirtschaftlichen Nutzflächen angesiedelt.
Heute sind die Herausforderungen so unterschiedlich, dass
auch die Landentwicklungsmaßnahmen ganz unterschiedliche
Ziele haben. Dabei verstehen sich die Mitarbeitenden
des Vermessungs- und Flurneuordnungsamtes als Partner/in
im ländlichen Raum. Grundstückseigentümer/innen und
Bürger/innen werden bei den Planungsprozessen mit eingebunden,
um die Ziele der Landentwicklung sozialverträglich
und bürgernah umzusetzen. Neben der Verbesserung der
Agrarstruktur sind der Erhalt der ökologischen Vielfalt, die
Verbesserung der touristischen Infrastruktur und die Unterstützung
der Energiewende in den Fokus geraten. Gesellschaft
wie Grundbesitzer/innen können langfristig nur profitieren,
wenn Wachstum nachhaltig ist und Ökologie und
Ökonomie in Einklang gebracht werden können.
Der ländliche Wegebau
Eine zentrale Maßnahme in Flurneuordnungsverfahren bildet
der ländliche Wegebau. Wege machen landwirtschaftliche
Nutzflächen oft erst zugänglich, sie verbinden und teilen auch
die Kulturlandschaft ein. Der Wegebau im Rahmen der Flurneuordnung
wird mit mindestens 65 Prozent gefördert.
Beispiele aus aktuellen Flurneuordnungsverfahren
Unternehmensflurneuordnungen, z. B. „Ravensburg B 30“
und „Kisslegg-Herrot“: Zur Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen,
wie dem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße B 30
oder der Umgestaltung von Kreisstraßen in Zusammenhang
mit der Elektrifizierung von Zugstrecken, muss oft ländlicher
Grundbesitz neu geordnet werden. Ziel dabei ist, die landeskulturellen
Nachteile der Baumaßnahmen wieder auszugleichen.
Flurneuordnungsverfahren zur Förderung der Kulturlandschaft,
z. B. „Pfrungen-Burgweiler-Ried“ und „Altshausen (Alter
Weiher)“: Durch Bodenordnungsmaßnahmen werden Wiedervernässungen
im Pfrunger-Burgweiler-Ried oder Extensivierungsmaßnahmen
am Alten Weiher ermöglicht.
Flurneuordnungsverfahren zur Verbesserung der Agrarstruktur,
z. B. „Eichstegen“ und „Boms“: Durch die Modernisierung
des ländlichen Wegenetzes und die Neuordnung des
ländlichen Grundbesitzes wird die Agrarstruktur nachhaltig
verbessert, Maßnahmen von allgemeinem Interesse wie der
Bau von Radwegen oder die Anlage von Freiflächenphotovoltaikanlagen
werden ermöglicht.
Zahlen und Fakten
Im Vermessungs- und Flurneuordnungsamt des Landratsamtes
Ravensburg werden aktuell (Stand Februar 2020) 11
Flurneuordnungsverfahren bearbeitet mit einer Gesamtfläche
von rd. 4.400 ha und rd. 1.300 betroffenen Grundstückseigentümern.
Dafür stehen insgesamt ca. 6,1 Mio. € an Zuschüssen
des Bundes und des Landes zur Verfügung, die voraussichtlich
Investitionen in Höhe von insgesamt rd. 8 Mio. € generieren
werden.
Im Landratsamt Ravensburg ist daneben auch die gemeinsame
Dienststelle Flurneuordnung der Landkreise Bodenseekreis,
Sigmaringen und Ravensburg angesiedelt, die in
den genannten Landkreisen je nach Bedarf zum Einsatz kommen.
84 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
Die Oberschwabenklinik
Daseinsvorsorge aus kommunaler Hand
Gesundheitsversorgung ist ein elementares Stück Daseinsvorsorge. Mit der Oberschwabenklinik
(OSK) und ihren Einrichtungen nimmt der Landkreis Ravensburg diese Aufgabe auf
wichtigen Feldern, insbesondere der Notfallversorgung, selbst in die Hand.
Die OSK ist mit ihren Akuthäusern St. Elisabethen-Klinikum in
Ravensburg, Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu und
Krankenhaus Bad Waldsee leistungsstarker Partner in einem eng
geknüpften Gesundheitsnetzwerk. Mit den Medizinischen Versorgungszentren
(MVZ) in Ravensburg, Wangen im Allgäu und
Isny im Allgäu nimmt die OSK an der ambulanten Versorgung
teil. Hinzu kommt die Geriatrische Rehabilitation im historischen
Heilig-Geist-Spital im Herzen von Ravensburg. Die als gemeinnützige
GmbH geführte OSK mit ihren über 2.700 Beschäftigten
und einem Umsatz von über 200 Millionen Euro gehört zu 98,2
Prozent dem Landkreis und zu 1,8 Prozent der Stadt Ravensburg.
Die Krankenhäuser sind in der jüngeren Vergangenheit der
große Investitionsschwerpunkt des Landkreises gewesen. Das
St. Elisabethen-Klinikum (EK) in Ravensburg ist für rund 270 Millionen
Euro, davon 115 Millionen Euro Zuschuss vom Land
Baden-Württemberg, komplett neu strukturiert und in weiten
Teilen neu gebaut worden. Das neue EK ist das größte Projekt in
der Geschichte des Landkreises. Mit 542 Betten sowie dem umfangreichsten
Fächerspektrum zwischen Bodensee und Ulm ist
es Rückgrat der klinischen Versorgung in der Region.
Die OSK ist mit ihren Akuthäusern
St. Elisabethen-Klinikum in
Ravensburg, Westallgäu-Klinikum
in Wangen im Allgäu und
Krankenhaus Bad Waldsee leistungsstarker
Partner in einem
eng geknüpften Gesundheitsnetzwerk.
Über großformatiges helles Pflaster geht es auf der Magistrale
Richtung der gebäudehohen Glasfassade und des Haupteingangs.
Vorbei an einem kleinen Park mit einem Teich als
Mittelpunkt. Das Klinikum betritt man über die 20 Meter hohe
und rund 100 Meter lange Halle.
LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
85
Das EK entspricht so gar nicht mehr dem alten Krankenhausklischee.
Klar gegliedert liegt das Klinikum vor einem, wie
ein vierblättriges Kleeblatt. Überall in den Warte- und Gangbereichen
hängen oder stehen Kunstwerke, fast alle Originale von
Künstlern aus der Region. An den Wänden der Krankenzimmer
und gegenüber den Aufzügen des Hauses A schmücken großformatige
Aufnahmen der herrlichen Landschaften in Oberschwaben,
im Allgäu und am Bodensee die Wände. In den
2017 eröffneten Häusern C und D ist in vielen Formen der
Baum als ein Symbol des Lebens dargestellt. Die Patienten/innen
liegen ausschließlich in modernen Zwei- und Einbettzimmern.
Das Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu, mit 228 Betten
zweitgrößtes Haus im OSK-Verbund, hat der Landkreis in
mehreren Schritten auf den Stand der Zeit gebracht. Das Klinikum
gewährleistet für rund 100.000 Menschen die wohnortnahe
Versorgung im oberschwäbischen Allgäu. Durch den weitläufigen,
in den Abendstunden ansprechend illuminierten
Außenbereich geht es zum Eingang, dessen Vorplatz ein Zeltdach
überspannt. Foyer, Stationen und Außenfassade sind erst
jüngst renoviert worden. Intensivbereich, Labor, und zuletzt die
Geburtshilfe mit Notfallsectio sind nur einige Beispiele dafür,
wie umfassend erneuert oder neu gebaut wurde. Im 4. Obergeschoss
ist mit herrlichem Blick zum Hauptkamm der Alpen
eine Station eingerichtet, die auch gehobenen Ansprüchen
genügt.
Das Krankenhaus Bad Waldsee, das dritte Akutkrankenhaus
der OSK, genießt mit seiner Gelenkklinik Oberschwaben weithin
einen hervorragenden Ruf als Zentrum für den Gelenkersatz.
Mit der Neugestaltung von Foyer, Eingang und Vorplatz
hat der Landkreis auch dieses Haus aufgewertet. Es liegt idyllisch
in einer weitläufigen Parkanlage unweit des Stadtsees. Die
aus dem Gründungsjahr 1907 stammende Fassade ist Richtung
See vollständig erhalten.
Eine besondere Rolle im Verbund spielt schließlich das Heilig-Geist-Spital
in Ravensburg. Seit dem Jahre 1498 ist es für die
Gesundheitsversorgung in Stadt und Region von Bedeutung.
Heute ist es Sitz der Geriatrischen Rehabilitation der OSK mit 44
Betten.
Auch hinter den Kulissen haben die OSK-Häuser Vorbildcharakter.
Zum Beispiel bei der Energieversorgung. Im Westallgäu-Klinikum
erzeugt eine Hackschnitzelanlage Wärme und
Dampf. Im St. Elisabethen-Klinikum setzt man auf die Geothermie.
In beiden großen Häusern laufen Blockheizkraftwerke. Der
Landkreis investiert in seinen Krankenhäusern in jeder Hinsicht
in die Zukunft.
86 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
Mit innovativen Konzepten
Garant für medizinischen Fortschritt
Oberschwabenklinik gGmbH
Persönlich. Innovativ. Kommunal. Die drei Begriffe umschreiben
Selbstverständnis und Anspruch der Oberschwabenklinik gleichermaßen.
Im Mittelpunkt stehen die jährlich über 170.000 stationären
wie ambulanten Patienten/innen. Nicht irgendwelche Nummern
in einem anonymen System, sondern jeder einzelne ein
ganz persönlicher Fall. Die OSK sorgt mit innovativen Konzepten
dafür, dass der medizinische Fortschritt auch in einer ländlich
geprägten Region bei den Menschen ankommt. Die kommunale
Trägerschaft setzt den Rahmen, innerhalb dessen die
OSK zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen die Gesundheitslandschaft
der Region wohnortnah mitgestaltet.
„Notfallstufenkonzept“ ist eines der aktuellen Stichworte.
Der Gesetzgeber setzt den Kliniken, die daran teilnehmen, anspruchsvolle
Vorgaben. Das St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg
erfüllt die höchste Stufe, die „umfassende Notfallversorgung“.
Zugleich ist das EK überregionales Traumazentrum zur
Versorgung Schwer- und Schwerstverletzter sowie von den
Berufsgenossenschaften zugelassen für deren höchste Stufe,
das Schwerstverletztenartenverfahren (VAV).
So reicht die Bedeutung des EK weit über die Grenzen von
Stadt und Kreis Ravensburg hinaus. Möglich macht es das umfangreichste
Fächerspektrum zwischen Bodensee und Ulm
einschließlich Neuro-, Hand- und Kieferchirurgie. Eine hervorragende
technische Ausstattung mit digitalem Röntgenaufnahmeplatz
und einem Notfall-CT direkt am Schockraum sowie ein
fächerübergreifendes Team aus Ärzten/innen und besonders
qualifizierten Pflegekräften sind weitere unverzichtbare Voraussetzungen
für den hohen Stellenwert des EK in der Notfallversorgung.
Das Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu, zweitgrößtes
Haus der OSK, erfüllt im bundesweiten Stufenkonzept die
Bedingungen für die Stufe der Basis-Notfallversorgung sowie
für ein lokales Traumazentrum. In enger Kooperation mit dem
EK ist so eine flächendeckende und hoch qualifizierte Notfallversorgung
für die Menschen im Landkreis Ravensburg gewährleistet.
Im Krankenhaus Bad Waldsee werden Notfälle gesehen
und je nach Bedarf an eines der größeren Häuser verlegt.
Insgesamt versorgen die drei OSK-Akuthäuser in einem abgestuften
Notfallkonzept pro Jahr rund 60.000 Notfallpatienten.
Vollständig geknüpft ist das Netz der Notfallversorgung
jedoch erst unter Einbezug der ambulanten medizinischen Einrichtungen.
Sowohl am EK Ravensburg als auch am West allgäu-
Klinikum arbeiten an Wochenenden und Feiertagen Notfallpraxen
der Kassenärztlichen Vereinigung Tür an Tür mit den
Krankenhausnotaufnahmen. Mit ihren Medizinischen Versorgungszentren
in Ravensburg, Wangen im Allgäu und Isny im Allgäu
nimmt die OSK unter der Woche auch selbst zu den üblichen
Praxisöffnungszeiten an der ambulanten Notfallversorgung teil.
Vom Dachlandeplatz des St. Elisabethen-Klinikums in
Ravensburg führt ein Aufzug direkt vor den Schockraum der
Notaufnahme, wo die Schwerverletzten versorgt werden
Für den Transport Frühgeborener auf dem
Luftweg steht im EK Ravensburg ein
Transportinkubator bereit
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LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
87
„Zentrenmedizin“ ist ein weiterer Begriff, der für Qualität in
der Oberschwabenklinik steht. Die Patienten begeben sich in
die Hand nicht nur einer einzelnen medizinischen Fach disziplin.
In einer Zentrumsstruktur steht vielmehr ein ganzes Netzwerk
an Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Klinik zur Verfügung
und führt die Kranken über einen genau vorgezeichneten
Therapieweg zur Genesung.
Medizinische Zentren gibt es in großer fachlicher Vielfalt an
allen drei OSK-Kliniken. Als Endoprothetikzentrum für den
Gelenk ersatz sind alle drei Akuthäuser zertifiziert. Insbesondere
am Krankenhaus Bad Waldsee ist die Endoprothetik in der
„Gelenk klinik Oberschwaben“ ein Schwerpunkt mit Bedeutung
weit in die Region hinein. Spezialisiert auf diesem Gebiet sind
aber auch das Westallgäu-Klinikum und das EK, Letzteres insbesondere
auch für Patienten mit komplexen Begleiterkrankungen.
Verschiedene Zentren, wie zum Beispiel das Schlaganfallzentrum,
das Frühgeborenenzentrum der höchsten Stufe oder
das Gefäßzentrum, sind erst in der jüngeren Vergangenheit entstanden.
Die Wurzeln des zertifizierten Onkologischen Zentrums
am EK reichen aber Jahrzehnte bis in die 80er-Jahre zurück. Unter
seinem Dach arbeiten das Brustzentrum Oberschwaben mit
Standort auch in Wangen im Allgäu, das Darmzentrum, das gynäkologische
Krebszentrum und das Prostatakarzinomzentrum.
Zu dem übergreifenden Onkologischen Zentrum gehören zahlreiche
weitere Kliniken und Einrichtungen, unter anderem eine
Krebsberatungsstelle sowohl in Ravensburg als auch in Wangen
im Allgäu. Im Westallgäu ist in den letzten Jahren die Betreuung
Krebskranker wesentlich verbessert worden. Auch dafür liegt der
Schlüssel in der Kooperation. Die OSK arbeitet sowohl in Wangen
im Allgäu als auch in Ravensburg sehr eng mit der niedergelassenen
onkologischen Gemeinschaftspraxis zusammen.
Innovative Modelle praktiziert die OSK auch in der Altersmedizin.
Die Geriatrische Rehabiliation am Heilig-Geist-Spital
Im Mittelpunkt stehen die jährlich
über 170.000 stationären wie ambulanten
Patienten/innen. Nicht irgendwelche
Nummern in einem anonymen
System, sondern jeder einzelne ein
ganz persönlicher Fall.
in Ravensburg gibt es seit zwei Jahrzehnten. Neuerdings
verfügt das EK Ravensburg über eine auf demenziell erkrankte
Patienten ausgerichtete Station sowie über eine eigene Palliativstation.
In Wangen im Allgäu wurde ein eigener Palliativbereich
eingerichtet.
Nicht allein der medizinische Fortschritt, sondern auch der
demografische Wandel verlangt von einem Klinikunternehmen
innovative Antworten. Die OSK stellt sich dieser Herausforderung.
Oberschwabenklinik gGmbH
Elisabethenstraße 17 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 87-0
info@@oberschwabenklinik.de
www.oberschwabenklinik.de
Der Gelenkersatz durch das Team um Prof. Dr. Andreas
Suckel ist ein medizinischer Schwerpunkt am Krankenhaus
Bad Waldsee
Am Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu greift
Chefarzt Dr. Günther Waßmer auf den Ortho-Piloten
bei der Platzierung künstlicher Gelenke zurück
88 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
Ein starker Gesundheitspartner
für ein Stück Leben
Waldburg-Zeil Kliniken Wer in einem der baden-württembergischen oder bayerischen Krankenhäuser
behandelt oder operiert wird, kommt oft in eine Waldburg-Zeil Rehabilitationsklinik
zur weiteren Therapie. Auf 60 Jahre Kompetenz in der medizinischen Rehabilitation können die
„Waldburg-Zeiler“ zurückblicken.
In mehreren Fachkliniken behandeln und operieren Waldburg-Zeil
Spezialisten außerdem seit mehreren Jahrzehnten
mit dem Schwerpunkt auf Lungenerkrankungen und Rheumaorthopädie.
Räumliche Nähe ist eine wesentliche Stärke, gepaart
mit medizinischem Know-how. Denn alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter wissen, welchen Stellenwert die Familie
für den Genesungsprozess hat, und setzen deshalb auf die
wohnortnahe Betreuung von Patienten in der wohltuenden
Umgebung des Allgäus. Diese schätzen auch Gäste und Patienten,
die von weiter her extra ins Allgäu kommen.
Die Waldburg-Zeil Kliniken nehmen sich Zeit für die Gesundheit.
Als privater Klinikverbund mit Schwerpunkt in Oberschwaben
arbeitet man Hand in Hand, wenn es darum geht,
die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen
und weiterzuentwickeln. Schwerpunkte sind Orthopädie,
Innere Medizin, Kardiologie, Onkologie, Pneumologie, Neurologie,
Psychosomatik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Entscheidend für den Gesundheitsverbund ist dabei, dass private
und öffentlich-rechtliche Strukturen für die Genesung der
Patienten wohltuend miteinanderwirken.
Partnerschaften wie mit dem Klinikum Friedrichshafen oder
der Oberschwabenklinik, Allianzen und Kooperationen mit
Universitätskliniken, zum Beispiel in Ulm, nutzen die Waldburg-
Zeil Kliniken, um hier vor Ort auf höchstem Niveau behandeln
zu können. Viele Auszeichnungen der Fachgesellschaften unterstreichen
den Erfolg der medizinischen Arbeit. Entlastung
und Distanzierung vom Alltag bieten den richtigen Rahmen,
dass sich Menschen erholen und Kräfte tanken, damit sie beruflich
und privat ihr Leben wieder genießen können. Das sehen
Patienten, Selbsthilfegruppen und Krankenhäuser auch so. Sie
haben die Waldburg-Zeil Kliniken deshalb 2019 wieder unter
die besten deutschen Rehakliniken des „Focus Gesundheit“ gewählt.
Zu den Waldburg-Zeil Kliniken gehören zwei Fachkliniken,
neun Rehabilitationskliniken und ein Therapeutisches Bewegungszentrum.
Nimmt man alle zwölf Einrichtungen zusammen,
dann stellen sie 2.875 Klinikbetten bereit. Insgesamt beschäftigen
sie rund 3.000 Mitarbeiter. Auszeichnungen wie „Focus TOP
Nationaler Arbeitgeber“ zeigen, dass sich Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Waldburg-Zeil Klinikverbund wohlfühlen. Hier
In Fachkliniken, zum Beispiel in Wangen im Allgäu,
werden Patienten auf universitärem Niveau wohnortnah
behandelt. Dabei kooperieren die Waldburg-Zeil
Kliniken mit allen umliegenden Krankenhäusern.
Den Waldburg-Zeil Kliniken ist
eine ausgeglichene Work-Life-
Balance wichtig.
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LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
89
Eine stationäre Rehabilitation bringt Entlastung und Distanzierung vom Alltag –
das richtige Umfeld, um gesund zu werden.
zu arbeiten, bedeutet regelmäßige Arbeitszeiten mit (in Rehakliniken)
überwiegend freien Wochenenden, flexible Zeiteinteilung,
intensive Betreuung von Patienten und genügend Zeit
dafür. Menschen, die bei den Waldburg-Zeil Kliniken tätig sind,
haben ausreichend Zeit, ihre Arbeit sorgfältig zu verrichten. Die
unternehmensweite psychische Gefährdungsbeurteilung des
Institutes Dr. Gulmo ergab, dass die Waldburg-Zeil Kliniken
deutschlandweit auch da zu den vorbildlichen Arbeitgebern
gehören.
Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe, ob aus dem medizinischen
Bereich, in der Therapie, Pflege oder auch aus dem pädagogischen,
kaufmännischen bzw. hauswirtschaftlichen Umfeld,
sind daran beteiligt, dass die den Kliniken anvertrauten
Menschen bestmöglich behandelt werden. Sie haben den notwendigen
Freiraum, um ihre Potenziale voll entfalten zu können.
Zielgerichtete Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen
unterstützen Mitarbeiter dabei, den wachsenden Anforderungen
gerecht zu werden. Denn: Sich um kranke Menschen zu
kümmern, ist eine besondere und erfüllende Aufgabe, die mitunter
sehr fordernd sein kann. Mit betrieblichem Gesundheitsmanagement
und einer Vielzahl von Angeboten wie beispielsweise
der Heimatcard, der betrieblichen Altersvorsorge oder
Unterstützung bei Zahnersatz bieten die Waldburg-Zeil
Kliniken ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein anspruchsvolles,
inspirierendes und „gesundes“ Umfeld.
Waldburg-Zeil Kliniken in Zahlen
Standorte: Isny im Allgäu-Neutrauchburg, Wangen im Allgäu,
Bad Wurzach, Bad Waldsee, Bad Saulgau, Aulendorf,
Oberammergau, Bad Füssing, Bad Salzelmen
Versorgte Patienten: 64.080
Betten: 2.875
Mitarbeiter: rund 3.000
Ausbildungsberufe m/w: Koch, Hotelfachkraft,
Gesundheits- und Krankenpfleger, Heilerziehungspfleger
Weiterbildung: Praktika für Ergo-, Physio- und
Sporttherapeuten, Ernährungsberater, FSJ/Bufdi,
(Angehende) Ärzte in verschiedenen Fachrichtungen
Waldburg-Zeil Kliniken
Riedstraße 16 · 88316 Isny im Allgäu
Tel. + 49 7562 71 1135
info@wz-kliniken.de
www.wz-kliniken.de
90 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
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Erstklassige Diagnostik
dank innovativer Labormedizin
MVZ Labor Ravensburg, Labor Dr. Gärtner
Als medizinisches Labor zählt das MVZ Labor
Ravensburg mit dem kompletten Spektrum der modernen Diagnostik zu Deutschlands
führenden Privatlaboratorien. Mit über 70 Jahren Unternehmensgeschichte ist es heute so
innovativ wie am ersten Tag.
Mitte des 20. Jahrhunderts war das Thema Labormedizin
vielerorts noch Neuland, als Dr. med. Kurt Gärtner den Schritt
wagte und abseits der Universitätslabore im Jahr 1947 in einer
Einzimmerwohnung in Weingarten das erste Privatlabor
Deutschlands gründete. Heute ist das MVZ Labor Ravensburg
auf dem Campus der Oberschwabenkliniken in Ravensburg
angesiedelt. Mit seinen über 400 Mitarbeitern präsentiert es
sich als modernes Institut und als führende labormedizinische
Einrichtung, die für erstklassige Diagnostik und breite Vernetzung
der gesamten Region steht.
Damals wie heute steht das Wohl des Patienten im Mittelpunkt.
Mehr als 3.000 niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen
sowie über 100 Krankenhäuser vertrauen auf die Labordiagnostik
des MVZ Labor Ravensburg. Der hervorragende Ruf
des Labors basiert auf der erfolgreichen Kombination von
höchster analytischer Qualität, kompetenter Beratung und innovativer
Diagnostikverfahren in den Feldern Labormedizin,
Mikrobiologie und Hygiene – dies wissen die Kunden weit über
die Grenzen Oberschwabens hinaus zu schätzen.
Die Labordiagnostik ist ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen
Diagnosefindung sowie der Verlaufs- und Behandlungskontrolle.
Viele Krankheiten können durch Laboruntersuchungen
erkannt werden. Ein gut funktionierendes EDV- gestütztes
Logistiknetz sorgt beim MVZ Labor Ravensburg darüber hinaus
dafür, dass Laborwerte umgehend übermittelt werden. Die täglich
eingehenden Untersuchungsanfragen und Proben werden
in kürzester Zeit bearbeitet, sodass die Befunde den behandelnden
Ärzten schnellstmöglich zur Verfügung stehen.
Seit seiner Gründung fühlt sich das Labor der Region und
ihren Menschen verbunden. Mit dem Anspruch an eine zeitgemäße
medizinische Analytik findet das MVZ Labor Ravensburg
hier die besten Voraussetzungen, den zukünftigen Aufgaben
und Herausforderungen bestens gerüstet entgegenzutreten.
Und als beständiger Arbeitgeber ist es stetig auf der Suche
nach engagierten Mitarbeitern aus Medizin und Naturwissenschaft,
die das Wohl der Patienten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit
stellen.
MVZ Labor Ravensburg GbR
Elisabethenstraße 11 · 88212 Ravensburg
Tel. +49 751 502-0
info@labor-gaertner.de
www.labor-gaertner.de
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
91
Bei der Gesundheit auf die
Expertise von Spezialisten vertrauen
Dreiländerklinik Ravensburg
In der Dreiländerklinik Ravensburg leistet ein spezialisiertes
Fachärzteteam einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit. Bei der optimalen medizinischen
Versorgung hat die vertrauensvolle Nähe zum Patienten oberste Priorität.
Bestmögliche medizinische Versorgung, ausgezeichnete
fachliche Beratung und Betreuung sowie kompetente Informationen
rund um das Thema Gesundheit – das gewährleistet die
Dreiländerklinik Ravensburg Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen.
Mit der Übernahme der früheren Dreiländerklinik durch das
kompetente Expertenteam unter der Leitung von Dr. Ralf
Kretschmer am 1. Januar 2017 befinden sich die Praxis und das
ambulante OP-Zentrum nun wieder unter einem Dach.
Die Dreiländerklinik steht für ein breit gefächertes Spektrum
an klinischen Leistungen. Das umfassende medizinische
Angebot des hochspezialisierten Kompetenzzentrums reicht
von der Allgemein-, Enddarm- und Venenchirurgie über die
operative und konservative Orthopädie, wie zum Beispiel die
Fuß- und Handchirurgie oder Osteoporose-Behandlung, bis
hin zur Unfallchirurgie. Der hohe Spezialisierungsgrad der Ärzte
garantiert bestmögliche medizinische Kompetenz in jedem
der angebotenen Fachbereiche.
In der Dreiländerklinik Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen
steht der Mensch im Mittelpunkt. Die qualifizierten und sehr
erfahrenen Fachärzte begeistern ihre Patienten mit überdurchschnittlicher
Leistung, hohem Engagement, bestmöglichen
Therapieerfolgen, freundlicher Atmosphäre, umfassender und
ausführlicher Betreuung und so wenig Bürokratie wie möglich.
„Wir beraten, betreuen und behandeln unsere Patienten fachlich
auf höchstem Niveau, ohne den Menschen und seine individuelle
Gesundheitsgeschichte zu vergessen. Das ist unsere
Maxime im klinischen Alltag“, betont Dr. Ralf Kretschmer.
Das Team der Dreiländerklinik besteht aus sieben Ärzten
und mehr als 30 festen und externen Mitarbeitern. Jährlich
werden hier rund 15.000 Patienten behandelt und 2.500 ambulante
Operationen durchgeführt. Somit ist die Dreiländerklinik
Ravensburg Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen ein wichtiger Bestandteil
des lokalen Gesundheitswesens der Region. „Unser
Team ist für Sie da, mit Rat und Tat und mit dem Herz an der
richtigen Stelle“, unterstreicht Dr. Ralf Kretschmer, „lassen Sie
sich von uns begeistern und erleben Sie bei uns in der Dreiländerklinik
Kompetenz mit Herz.“
Dreiländerklinik Ravensburg
Wilhelm-Hauff-Straße 41 · 88214 Ravensburg
Tel. +49 751 366500
info@dreilaenderklinik.de
www.dreilaenderklinik.de
Praxisinhaber Dr. med. Ralf Kretschmer
92 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
Das Gesundheitsamt
Von Aidsberatung bis Wasserüberwachung
Gesundheitsförderung und Prävention haben die Aufgabe, Gesundheit zu erhalten,
Krankheiten zu verhüten oder vorhandene Krankheiten zu mildern. Neben Impfaufklärung
und Schuluntersuchungen ist dabei der Schutz des Einzelnen und der Allgemeinheit
vor Infektionen eine zentrale Aufgabe.
Das Gesundheitsamt ist neben den Haus- und Fachärzten/
innen Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das Thema
Impfungen und deren Nutzen. Ein weiteres Angebot ist die Beratungsstelle
für sexuelle Gesundheit/HIV-Beratung, die alle
Bürger/innen anonym und kostenfrei in Anspruch nehmen
können. Der Gesundheits- und Infektionsschutz des Gesundheitsamtes
umfasst
• die Prävention durch Information und Aufklärung
• die Beobachtung der epidemiologischen Situation, insbesondere
durch das Meldewesen
• die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten
• die Erfassung und Bewertung von Krankheiten
• die Überwachung von Wasserversorgungsanlagen, Hallenbädern
und Badegewässern.
Das Gesundheitsamt überwacht zudem die Hygiene von
Krankenhäusern, (Kur-)Kliniken, ambulanten OP-Zentren, Praxen,
Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen
sowie Camping- und Zeltlagerplätzen. Es ist weiterhin Aufsichtsbehörde
über Alten-, Pflege- und Behindertenheime.
Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst ist neben den
Praxen und Kliniken die „dritte Säule“ des Gesundheitswesens
für Kinder und Jugendliche. Hierunter fallen vor allem die Einschulungsuntersuchungen
(ESU) und das Angebot der Zahngesundheitsförderung.
Des Weiteren führt der amts- und gerichtsärztliche Dienst
Untersuchungen und Gutachten im öffentlichen Interesse
durch. Die Zuständigkeit ist durch Gesetze und Rechtsverordnungen
gegeben. Die Ärzte/innen am Gesundheitsamt sind
unabhängige Gutachter/innen im Auftrag von Behörden und
Gerichten. Amtsärztliche Zeugnisse werden unparteiisch, interessenunabhängig,
objektiv und neutral erstellt.
Das Gesundheitsamt Ravensburg gehört seit 1992 zu den
vier speziellen Beobachtungsgesundheitsämtern in Baden-
Württemberg, die Informationen über die Auswirkungen der
Umweltbelastung auf die menschliche Gesundheit sammeln.
Neben den genannten „klassischen“ Aufgaben gewinnen neue
Herausforderungen zunehmend Bedeutung. So erstellt das Gesundheitsamt
Gesundheitsberichte, koordiniert und moderiert
die Zusammenarbeit der gesundheitlich relevanten Akteure im
Landkreis in der Kommunalen Gesundheitskonferenz und bekämpft
die Gefahr multiresistenter Erreger (MRE) in einem
Netzwerk.
Auch in Fragen der Gesundheitsförderung und Prävention
spielt Zusammenarbeit, insbesondere überregionale Zusammenarbeit,
eine immer größere Rolle. Das Gesundheitsamt engagiert
sich hier als internationaler Projektkoordinator im Rahmen
von EU-Förderungen. Ein aktuelles Beispiel ist das Projekt
„Kinder im seelischen Gleichgewicht“ mit dem Ziel, in der Bodenseeregion
die psychische Gesundheit von Kindern zu fördern,
psychischen Erkrankungen bei Kindern entgegenzuwirken,
bestehende Angebote über die Grenzen hinweg zu
vernetzen und die Zusammenarbeit im Bereich psychische Gesundheit
zu verbessern. Im Rahmen des „Siegels Gesunde Schule“
setzt sich das Gesundheitsamt zusammen mit verschiedensten
Akteuren und in enger Kooperation mit dem Bodenseekreis
für eine gesundheitsförderliche Schulentwicklung ein.
www.rv.de/GE
LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
93
Tierwohl und Verbraucherschutz
Gesunde Tiere – sichere Lebensmittel
Die Einsatzbereiche der Amtstierärzte/innen sowie Veterinärhygiene- und Lebensmittelkontrolleure/innen
des Veterinär- und Verbraucherschutzamtes des Landratsamtes sind vielfältig
und anspruchsvoll. Regelmäßige amtliche Kontrollen und Probenahmen garantieren höchste
Sicherheit in Bezug auf Tiergesundheit, Tierschutz und Lebensmittel.
Für Tiere und Lebensmittel gelten sowohl enge nationale
als auch umfangreiche europäische Regelungen. Ihre Einhaltung
zum Wohl von Mensch und Tier sicherzustellen, ist Aufgabe
des Veterinäramtes.
Im größten Veterinäramt Baden-Württembergs haben die
Kontrolleure/innen im Veterinärdienst und in der Lebensmittelüberwachung
aktuell etwa 10.000 Betriebe zu überprüfen. Neben
der Aufsicht über mehr als 6.000 Tierhaltungen ist das Veterinäramt
im Landkreis auch wichtiger Ansprechpartner
insbesondere für die lokalen exportorientierten Molkerei- und
Fleischbetriebe. Gerade die Käsereien im oberschwäbischen
Allgäu erfreuen sich einer starken regionalen und internationalen
Nachfrage. Da die Rinder- und Milchviehhaltungen den
Schwerpunkt der Nutztierhaltungen im Landkreis bilden, kümmern
sich auch zahlreiche Viehhandels- und Transportunternehmen
um die Vermarktung von Zucht- und Nutzrindern.
Überregionaler Viehverkehr, Tierausstellungen und Viehmärkte
müssen angezeigt werden und unterliegen der amtstierärztlichen
Überwachung. Gerade im Tiertransport sind hohe Tierschutzstandards
zu erfüllen, deren Einhaltung von den Mitarbeitenden
der Veterinärbehörde überwacht wird.
Gesunde Tiere, artgemäße Tierhaltung und einwandfreies
Tierwohl im Blick
Zur Verhütung übertragbarer Tierkrankheiten hat das Veterinäramt
zahlreiche Tiergesundheitsprogramme zu überwachen,
wie z. B. die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit, des
Herpesvirus und der Virusdiarrhoe beim Rind (BTV, BHV1, BVD),
der Geflügelpest oder der Tollwut. Amtstierärzte/innen müssen
ständig gegen Bedrohungen durch Tierseuchen wie Afrikanische
Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche gerüstet
sein und im Seuchenfall rasch Sanierungsmaßnahmen einleiten.
Als berufene Tierschützer/innen kümmern sich die
Amtstierärzte/innen des Veterinäramtes um das Wohlbefinden
der Tiere durch regelmäßige oder außerplanmäßige Betriebsbesuche
bei gewerblichen, landwirtschaftlichen und privaten
Tierhalter/innen. Das Veterinäramt berät über artgerechte Tierhaltung,
erstellt Stellungnahmen für den Bau von Ställen und
wirkt darüber hinaus regelmäßig bei Sachkunde-Schulungen
für Landwirte/innen, Heimtierhalter/innen, Zoofachverkäufer/
innen und Tiertransporteure/innen mit. Neben diesen Aufgaben
wacht die Behörde auch darüber, dass alle Vorschriften, die
mit Tierverkehr, Tierarzneimitteln und tierischen Produkten zusammenhängen,
eingehalten werden. Dazu gehören u. a. die
Zulassung und Überwachung von Biogasanlagen und der
Schutz der Umwelt vor schädigenden Einflüssen durch Tiere,
tierische Erzeugnisse oder Abfälle. Bei Bedarf werden auch eigene
Kontrolleure/innen und Hygienefachkräfte ausgebildet.
Qualität und Sicherheit für Verbraucher/innen –
Anlaufstelle für Beschwerden
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit nehmen in
der breiten Öffentlichkeit einen sehr hohen Stellenwert ein.
Das Veterinär- und Verbraucherschutzamt sorgt als untere Lebensmittelüberwachungsbehörde
dafür, dass die Anforderungen
einer modernen Gesellschaft an unbedenkliche Nahrungsund
Genussmittel, aber auch an kosmetische Mittel und
Bedarfsgegenstände eingehalten werden. Hierzu müssen nicht
nur Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebe laufend überwacht
und die Genuss tauglichkeit des Fleisches beurteilt werden.
In regelmäßigen Abständen sind alle Betriebe, die Lebensmittel
herstellen, verarbeiten oder verkaufen, unangemeldet
zu kontrollieren. Um möglichst hohe Sicherheitsstandards für
Verbraucher/innen zu gewährleisten, sind risikoorientierte
Hygienekontrollen von großer Bedeutung. Diese Kontrollen
werden von Lebensmittelkontrolleuren/innen und tierärztli-
94 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG
chen Sachverständigen durchgeführt. Besonderes Augenmerk
legen die Inspekteure/innen auf etwaige Täuschungen
und Irreführungen der Verbraucher/innen, beispielsweise
durch falsch gekennzeichnete, wertgeminderte oder verdorbene
Erzeugnisse. Die Lebensmittelkontrolleure/innen nehmen
amtliche Proben, gehen dabei auch Verbraucherbeschwerden
nach und gewährleisten – speziell bei
lebensmittelbedingten Erkrankungen – durch Einleitung fachspezifischer
Untersuchungen den Gesundheitsschutz der Verbraucher/innen.
Beschwerden über Hygienemängel in Lebensmittelbetrieben,
Verstöße gegen lebensmittelrechtliche
Bestimmungen oder gesundheitliche Beschwerden nach dem
Verzehr eines Lebensmittels können telefonisch, persönlich
oder schriftlich erfolgen. Vor diesem Hintergrund ist ein hoch
qualifiziertes Personal für das breit gefächerte und anspruchsvolle
Tätigkeitsgebiet erforderlich. Die Qualifikationen der Lebensmittelkontrolleur/innen
und der tierärztlichen Sachverständigen
garantieren durch regelmäßige Fortbildung ein
hohes Niveau in der amtlichen Überwachung.
Eine Veröffentlichung auffälliger Betriebe kann auf der
Website des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
abgerufen werden: www.verbraucherinfo.ua-bw.de
www.rv.de/VET
LANDKREIS RAVENSBURG
Gesundheit
95
Kur und Erholung
Ein bisschen wie im Paradies
Es ist kein Geheimnis, dass der Landkreis Ravensburg zu den besonders reizvollen und erlebnisreichen
Kur- und Erholungslandschaften im Land gehört. Das zeigt die Zahl der jährlichen
Übernachtungen von derzeit rund 1,95 Millionen.
Traditionsgemäß entfällt der größere Teil dieser Übernachtungen
auf die Heilbäder und Kurorte Bad Waldsee, Bad Wurzach,
Isny im Allgäu, Aulendorf und Wolfegg. Doch die steigende
Zahl der Urlauber/innen in Luftkur- und Erholungsorten wie
Wangen im Allgäu, Kißlegg oder Waldburg beweist, dass der
Landkreis Ravensburg immer mehr zum beliebten Reise- und
Erholungsziel wird. Kein Wunder, denn die abwechslungsreiche
Landschaft Oberschwabens und des Allgäus hat – als unmittelbarer
Nachbar des Bodensees und der Alpen sowie als
Heimat der „Oberschwäbischen Barockstraße“ – auch einiges
zu bieten. Wo sonst findet man so viele Burgen, Schlösser, barocke
Kirchen und Klöster, so viele liebevoll renovierte mittelalterliche
Städte auf so engem und leicht „erfahrbarem“ und erwanderbarem
Raum? Dazu die unzähligen romantisch und
versteckt liegenden Seen, Flüsse und Bäche mit ihren vielseitigen
Möglichkeiten für die Freizeitbetätigung. Gerade für Familienferien
bietet der Landkreis Ravensburg einen idealen Ausgangsort,
der seine Attraktivität aus dem bekannten
„Ravensburger Spieleland“ ebenso bezieht, wie aus dem vielfältigen
Besichtigungs- und Betätigungsangebot und den nicht
minder breit gefächerten kulturellen Angeboten.
www.schwaebische-baederstrasse.de
Fünf Heilbäder und
Kurorte bieten beste Voraussetzungen
für Rehabilitation,
Gesundheitsvorsorge
und Erholung.
Zur Gesundheit trägt nicht nur die
medizinische Behandlung, sondern
bereits im Vorfeld von Erkrankungen
oder im Rahmen von Vorsorge und
Rehabilitationsmaßnahmen eine
positive Lebenseinstellung bei. Sie
wird durch die Vielfalt der oftmals
gesundheitsorientierten Freizeitangebote
in den Heilbädern und
Kurorten vermittelt.
96 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Jobcenter Landkreis Ravensburg
Leistungen für Arbeitsuchende
Der Landkreis Ravensburg ist als kommunaler Träger für die Leistungen der Grundsicherung für
Arbeitsuchende (SGB II) zuständig. Das Jobcenter bietet sämtliche Leistungen nach dem SGB II
aus einer Hand an.
Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II
Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende
haben alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, die das 15.
Lebensjahr vollendet, die Altersgrenze nach § 7a noch nicht erreicht
und ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik
Deutschland haben. Leistungen können auch Personen erhalten,
die mit einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im gleichen
Haushalt zusammenleben und den Haushalt wirtschaftlich gemeinsam
betreiben. Man spricht dann von einer sogenannten
Bedarfsgemeinschaft.
eine einheitliche Grundsicherung. Sie umfasst die Regelbedarfe,
etwaige Mehrbedarfszuschläge sowie angemessene Kosten für
die Unterkunft.
Regelbedarfe
Die Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts umfasst
Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltsenergie,
Bedarfe des täglichen Lebens sowie Beziehungen zur Umwelt
und Teilhabe am kulturellen Leben.
Erwerbsfähigkeit
Erwerbsfähig ist, wer unter den üblichen Bedingungen des
allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig
sein kann und nicht wegen Krankheit oder Behinderung
auf absehbare Zeit daran gehindert ist.
Mehrbedarfszuschläge
Bei Schwangerschaft, für Alleinerziehende, für Menschen mit
Behinderung sowie für Menschen, die aus medizinischen Gründen
einer kostenaufwendigen Ernährung bedürfen, kann monatlich
ein Mehrbedarf zusätzlich zum Regelsatz gewährt werden.
Hilfebedürftigkeit
Hilfebedürftig ist, wer seinen Lebensunterhalt oder den der
Mitglieder seiner Bedarfsgemeinschaft nicht oder nicht ausreichend
aus eigenen Kräften und Mitteln, vor allem durch Einsatz
der Arbeitskraft oder durch anrechenbares Einkommen oder Vermögen
bestreiten kann bzw. die erforderliche Hilfe nicht durch
Dritte oder von Trägern anderer Sozialleistungen erhält.
Ausländische Mitbürger/innen
Ausländische Mitbürger/innen können Leistungen erhalten,
wenn ihnen die Aufnahme einer Beschäftigung in der Bundesrepublik
Deutschland erlaubt ist oder diese Erlaubnis möglich wäre.
Geldleistungen
Alle erwerbsfähigen Menschen, die ihren Lebensunterhalt
nicht aus eigenen Mitteln und Kräften decken können, erhalten
Kosten der Unterkunft
Leistungen für Unterkunft und Heizung werden in Höhe der
tatsächlichen Aufwendungen erbracht, soweit diese angemessen
sind. Die Höhe der angemessenen Unterkunftskosten richtet sich
nach dem Wohnort und der Anzahl der Haushaltsmitglieder.
Einmalige Beihilfen
Bei Bedarf können einmalige Leistungen zur Erstausstattung
der Wohnung und für Bekleidung sowie zur Miete und Reparatur
von therapeutischen Geräten und Ausrüstungen gewährt werden.
Bildungs- und Teilhabepaket
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Arbeitslosengeld
II, Sozialgeld, Sozialhilfe oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
erhalten oder deren Eltern den Kinderzuschlag
oder Wohngeld beziehen, haben einen Rechtsanspruch
auf Leistungen des Bildungspakets. Das Bildungs- und Teilhabe-
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
97
paket umfasst die Mehraufwendungen für Mittagessen in Kindertagesstätte,
Schule und Kindertagespflege, die Lernförderung, die
Bereiche Kultur, Sport und Mitmachen (z. B. Mitgliedschaft im
Sportverein), den persönlichen Schulbedarf, die ein- und mehrtägigen
Ausflüge sowie die Schülerbeförderung.
Ziel der Eingliederung in Arbeit. Darüber hinaus müssen erwerbsfähige
Leistungsberechtigte alle Möglichkeiten zur Beendigung
oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen.
Arbeitgeberservice
Unterstützung bei der Integration in Arbeit
Für die Beratung und Unterstützung bei der Integration in
Arbeit sind Fallmanager/innen verantwortlich. Die Kernelemente
des Fallmanagements sind „Fördern und Fordern“. Das Jobcenter
unterstützt dabei erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit dem
Der Arbeitgeberservice unterstützt die Unternehmen bei der
Stellenbesetzung und bietet eine schnelle und passgenaue Vermittlung
qualifizierter Bewerber/innen sowie eine Beratung über
mögliche Eingliederungsleistungen an.
www.rv.de/JO
Positives Menschenbild
Jobcenter Ravensburg
Motivation
Dialogkultur
Ermutigung
Perspektivenentwicklung
Individualität
Ausbildungsvermittlung
Arbeitsvermittlung
Sozialer Arbeitsmarkt
Qualifizierung
Werte
Transparenz
Beteiligung
Zielgruppenorientierung
Ressourcenfokussierung
Fordern
und
Fördern
Rechtskreisübergreifende
Zusammenarbeit
Jugendamt
Sozial- und Inklusionsamt
Migrationsamt
Bundesagentur für Arbeit
Sozialraumorientierung
150 Mitarbeitende
7 Sachgebiete
4 Standorte
Bedarfsorientierung
Einzelcoaching
Soziale Teilhabe
Gesundheitsorientierung
Aufsuchende Sozialarbeit
Finanzielle Leistungen
Regelbedarfe
Kosten der Unterkunft
Mehrbedarfszuschläge
Einmalige Beihilfen
Bildungs- und Teilhabepaket
www.rv.de/JO
Alle Leistungen im Überblick + Kontaktdaten + Erklärvideos
98 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Perspektiven für
Arbeitssuchende in der Region
DiPers GmbH
Arbeitsuchende Menschen, vor allem diejenigen, die bereits von längerer
Erwerbslosigkeit betroffen sind, benötigen Hilfe und Unterstützung. Ihnen neue Perspektiven
zu eröffnen und den Weg zurück in den ersten Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu ermöglichen,
das ist die Kernaufgabe der DiPers GmbH.
Das Bildungs- und Beschäftigungsunternehmen wurde
ursprünglich als Verein gegründet und im Jahr 1998 in eine gemeinnützige
GmbH mit dem Landkreis Ravensburg als alleinigem
Gesellschafter umgewandelt. Im Fokus der DiPers GmbH
stehen heute die Durchführung von sozial- und arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen sowie
Schülerinnen und Schüler in den Vorbereitungsklassen der
Beruflichen Schulen.
Angefangen hat die Geschichte der DiPers bereits im Jahr
1995, als Mitarbeiter des Landratsamtes und andere sozial
engagierte Personen den Verein DiPers – „Die Perspektive“
gründeten. Ziel des Vereins war es, damalige Bezieher von Sozialhilfeleistungen
möglichst dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu
integrieren. Es folgte im Jahr 1998, im Zuge der Ausweitung
des Angebots der Hilfe zur Arbeit, die Gründung einer gemeinnützigen
GmbH in der alleinigen Trägerschaft des Landkreises
als Gesellschafter, um die erfolgreiche Arbeit für und mit Arbeitslosen
im Landkreis Ravensburg zu intensivieren. Das Bistro
im Foyer des Landratsamtes und ein Bekleidungsservice für
Asylbewerber und Flüchtlinge etablierten sich in dieser Zeit als
innovative Sozialprojekte.
Mit der Einführung des Sozialgesetzbuches II, der Grundsicherung
für Arbeitsuchende, erweiterten sich die Tätigkeitsfelder
der DiPers GmbH. Wichtige Zielgruppen am Arbeitsmarkt,
wie Jugendliche oder Alleinerziehende, werden seitdem
besonders gefördert, ebenso wurden Arbeitsgelegenheiten
(1-Euro-Jobs) geschaffen und betreut.
Als der Landkreis Ravensburg am 1. Januar 2012 die Zuständigkeit
als kommunaler Träger für die Leistungen der
Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II erhielt
und zur Aufgabenwahrnehmung das Jobcenter Landkreis Ravensburg
einrichtete, änderte sich auch das Firmenportfolio.
Im Rahmen einer bürgerfreundlichen und wirksamen Arbeitsvermittlung
wurde die Gesellschaft in die strategische arbeitsmarktpolitische
Neuausrichtung des Jobcenters konzeptionell
mit eingebunden und entwickelte sich zum Beschäftigungsund
Maßnahmenträger, der sich am arbeitsmarkt- und sozialpolitischen
Auftrag des Landkreises Ravensburg orientiert und
zusätzlich in der freiwilligen Jugendhilfe tätig ist. Die DiPers
GmbH ist seither ein nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung
Arbeitsförderung zertifizierter Bildungs-
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
99
träger, dessen Unternehmensfelder die Standards der neusten
Norm ISO 9001 erfüllen.
Am Standort Weingarten und der Außenstelle Leutkirch im
Allgäu finden in ansprechenden Schulungsräumen arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen zur Hinführung auf den allgemeinen
Arbeitsmarkt statt. Beispielhaft zu nennen sind die im
Gruppenverbund durchgeführten Maßnahmen JobTrain, die
alle Fragen und Bedarfe rund um den Bewerbungsprozess abdecken
und mittels Matchingstrategien und gesundheitspräventiven
Trainings unmittelbare Vermittlungen in Arbeitsverhältnisse
generieren oder die Maßnahme MoVe (Motivation
und Veränderung), die Arbeitstugenden auffrischt und langzeitarbeitslosen
Menschen zielführende Qualifikationselemente
vermittelt. Im Einzelcoaching werden gravierende Vermittlungshemmnisse
aufgedeckt und bearbeitet. Zudem wird eine
zukunftsgerichtete Integrationsstrategie entwickelt und mittels
Profiling und Stärkenanalysen ein objektives Leistungsbild
erstellt, welches den Einzelnen befähigt, die erfolgversprechenden
Schritte in Richtung Arbeitsmarkt gehen zu können.
Als Beschäftigungsträger bietet die Gesellschaft langzeitarbeitslosen
Menschen in begrenztem Umfang Arbeitsverhältnisse
im Dienstleistungsbereich an, um deren Chancen auf
eine dauerhafte Anstellung signifikant zu erhöhen. Flankierende
Leistungen in Form der aufsuchenden Sozialarbeit und der
Unterstützung bei der Suche nach kostengünstigem Wohnraum
bei drohender Obdachlosigkeit ergänzen das Leistungsspektrum.
Der Leitgedanke, dass Betroffene aus eigener Kraft und
ohne Transferleistungen ihr Erwerbsleben selbst gestalten können,
steht für Peter Kneisel, Geschäftsführer der DiPers GmbH,
und seine Mannschaft immer im Vordergrund des täglichen
Handelns und überzeugt mit hohen Vermittlungsquoten: Jährlich
können rund 200 bis 300 Personen ihre Arbeitslosigkeit
unmittelbar beenden und für viele andere Personen steigen
die Eingliederungschancen nachhaltig.
Alle Programme und Maßnahmen tragen den unterschiedlichen
Zielgruppen Rechnung und sind jeweils speziell für Jugendliche
und junge Erwachsene (U25), Alleinerziehende,
Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, Langzeitleistungsbezieher
oder Ältere konzipiert.
Darüber hinaus ist die DiPers GmbH seit dem Jahr 2015 Träger
der freiwilligen Jugendhilfe und betreut benachteiligte
Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Jugendberufshilfe
und der neuen Schulform AVdual an den Beruflichen Schulen
des Landkreises Ravensburg mit dem Ziel, diese in eine Ausbildungsstelle
oder ein Beschäftigungsverhältnis zu integrieren
und präventiv Schulabbrüche zu vermeiden.
DiPers GmbH
Sauterleutestraße 34 · 88250 Weingarten
Tel. +49 751 35450-0
info@dipers.de
www.dipers.de
100 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Das Jugendamt: Unterstützung
für Kinder, Jugend und Familie
Das Jugendamt des Landratsamtes fördert positive Lebensbedingungen für junge
Menschen und Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt. Die
Aufgaben des Jugendamts sind dabei sehr vielfältig.
Soziale Dienste
Die Sozialen Dienste beraten bei Fragen zu Erziehung, Trennung
und Scheidung, bei Familienproblemen und bei der Entwicklung
eines einvernehmlichen Konzepts für die Wahrnehmung
der gemeinsamen elterlichen Sorge nach einer
Trennung. Sie unterstützen die Familiengerichte bei der Regelung
der elterlichen Sorge. Weiterhin beraten sie Jugendliche
bei Problemen und schützen Kinder und Jugendliche vor Kindeswohlgefährdungen.
Sollten mit dem Ziel, dass die Erziehung
in der Familie wieder gelingen kann, Hilfen zur Erziehung
notwendig sein, werden diese gemeinsam mit den Familien
geplant und umgesetzt. Weitere Aufgaben der Sozialen Dienste
sind die Beratung und Begleitung bei einer Adoption, die
Beratung und Begleitung von Jugendlichen in der Jugendgerichtshilfe,
die Kindergartenfachberatung, die Unterstützung
von Alleinerziehenden und Patchworkfamilien im Programm
„Tandem“, die frühen Hilfen in den ersten Lebensjahren, die Familienbildung
zur Stärkung der Erziehungskompetenz sowie
die Unterstützung von Familien, bei denen die Eltern psychisch
belastet sind im Projekt „KiP – Kinder psychisch kranker Eltern“.
Förderung positiver Lebensbedingungen für Kinder,
Jugendliche und ihre Familien
Die Jugendhilfe im Landkreis Ravensburg setzt auf die präventive
Nutzung von Ressourcen im Sozialraum der Familien.
Dementsprechend fördert das Jugendamt über Programme
wie „Kinder, Jugend und Familie“ und „Förderrichtlinie Schulsozialarbeit“
verschiedene Projekte, Angebote und die Schulsozialarbeit
im Landkreis Ravensburg.
www.rv.de/JU
Beistandschaften – Pflegschaften – Vormundschaften
Fragen zur Abstammungsklärung, Unterhaltsansprüche
von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie
Fragen rund um das Thema Sorgerecht stehen im Mittelpunkt
dieser Angebote.
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Finanzielle Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien, wie
beispielsweise die finanzielle Umsetzung von Jugendhilfemaßnahmen
und Beiträge für die Kindergärten, Kindertageseinrichtungen
und Kindertagespflege, wenn das eigene Einkommen
nicht ausreicht.
Unterhaltsvorschusskasse
Das Jugendamt gewährt minderjährigen Kindern von alleinerziehenden
Eltern Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz,
wenn vom anderen Elternteil kein oder zu wenig
Unterhalt gezahlt wird.
Die Förderung der Kinderund
Jugendarbeit durch
den Zukunftsplan Jugend
eröffnet neue Chancen für
junge Menschen.
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
101
Stabsstelle Sozialplanung
Planung kommunaler Sozialpolitik
Sozialplanung ist eine kommunale Querschnittsaufgabe, die sich mit der sozialen
Infrastrukturplanung und der kommunalen Sozialpolitik befasst.
Altenhilfefachberatung und -planung
Schwerpunkte der Altenhilfefachberatung und -planung
sind die Koordination, Vernetzung und Zusammenarbeit mit
allen gesellschaftlichen Kräften auf dem Gebiet der Altenhilfe,
die Mitwirkung bei der Kreisseniorenplanung bzw. bei der Erstellung
eines seniorenpolitischen Konzeptes sowie die Förderung
von Einrichtungen und Diensten in der Altenhilfe und des
Bürgerengagements.
Pflegestützpunkt
Der Schwerpunkt der Arbeit des Pflegestützpunktes im
Landkreis Ravensburg liegt in der umfassenden und unabhängigen
Auskunft und Beratung zur Auswahl und Inanspruchnahme
von Sozialleistungen und sonstigen Hilfsangeboten.
Bei der Erledigung dieser Aufgaben wird er durch Kooperationspartner,
die Zuhause Leben-Stellen der Caritas Bodensee-
Oberschwaben, unterstützt. Der Pflegestützpunkt koordiniert
auch alle für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in
Betracht kommenden gesundheitsfördernden, präventiven,
kurativen, rehabilitativen und sonstigen medizinischen sowie
pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangebote.
Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung
Eine zentrale Aufgabe der Teilhabeplanung ist die Bestandserhebung
und Fortschreibung von Einrichtungen, Diensten
und Angeboten in der Region sowie die Bedarfsermittlung und
Entwicklung von Maßnahmen und Empfehlungen. Ziel der
Teilhabeplanung ist die Schaffung personenzentrierter Hilfen
für Menschen mit Behinderung. Neben einer Flexibilisierung
der Eingliederungshilfe und der Ambulantisierung der Versorgung
von Menschen mit Behinderung im Landkreis Ravensburg
steht die Gewährleistung einer flächendeckenden Versorgung
durch Dezentralisierung im Mittelpunkt der Kreisplanung.
Psychiatriekoordination
Im Rahmen der Psychiatrieplanung übernimmt der Landkreis
Ravensburg die Koordination der Hilfsangebote für Menschen
mit psychischen Erkrankungen in seiner Region. Ziel ist
es, möglichst bedarfsorientierte, wohnortnahe, flexible und
personenzentrierte Hilfen vorzuhalten. Dazu hat der Landkreis
Ravensburg gemeinsam mit den Trägern der gemeindepsychiatrischen
Versorgung der Region den Gemeindepsychiatrischen
Verbund (GPV) im Landkreis Ravensburg gegründet.
Suchthilfe und Suchtprävention
Hauptaufgabe im Bereich Sucht ist die Planung und Erarbeitung
von landkreisweiten Konzepten zur Suchtprävention
mit Schwerpunkt Primärprävention, die Koordination aller Initiativen
in diesem Bereich und die Mitwirkung bei kommunalen
und überregionalen Konferenzen und Arbeitsgruppen.
Zusätzliches Aufgabenfeld ist die Koordinierung des Suchthilfesystems
und die landkreisübergreifende Suchthilfeplanung.
Kontaktstelle für Selbsthilfe und Bürgerschaftliches
Engagement
Die Kontaktstelle informiert und berät interessierte Personen
sowie bestehende Selbsthilfegruppen über die Themen
Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement. Sofern im
Landkreis Ravensburg noch keine Selbsthilfegruppen zu einer
besonderen Lebenslage bestehen oder die Bildung einer zusätzlichen
Gruppe notwendig wird, bietet die Kontaktstelle
umfassende Unterstützung bei einer Neugründung an.
Kommunale Behindertenbeauftragte
Seit April 2018 üben zwei ehrenamtliche Kommunale Behindertenbeauftragte
dieses Amt gemeinsam aus. Zu ihren
Aufgaben gehören u. a. die Beratung des Landkreises in Fragen
der Politik für Menschen mit Behinderung sowie die Zusammenarbeit
mit der Landkreisverwaltung. Sie üben auch die
Funktion einer Ombudsfrau/eines Ombudsmannes aus.
102 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Sozial- und Inklusionsamt
Individuelle Hilfen für die Menschen
Mit dem Bundesteilhabegesetz wurde die Eingliederungshilfe am 1. Januar 2020 aus dem
„Fürsorgesystem“ der Sozialhilfe herausgeführt und ermöglicht dadurch jetzt mehr individuelle
Selbstbestimmung, ein modernes Recht auf Teilhabe und die dafür notwendigen
Unterstützungen.
Aufgabe der Sozialhilfe ist, nicht nur Armut zu verhindern,
sondern dem Empfänger eine Lebensführung zu ermöglichen,
die der Würde des Menschen entspricht. Sie ist eine Hilfe der
Gemeinschaft für jeden, der sich nicht selbst helfen und auch
nicht auf andere Unterstützung zählen kann. Sie soll ihn aber
auch in die Lage versetzen, sein Leben möglichst bald wieder
aus eigener Kraft zu gestalten. Grundsätzlich spielt es keine Rolle,
ob die Notlage selbst verursacht worden ist oder nicht. Wer
in Not geraten ist, erhält individuelle Hilfe, bei der die persönlichen
und wirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt werden.
Sozialhilfe kann in Form von persönlicher Hilfe, als Geldleistung
oder als Sachleistung geleistet werden.
Die Sozialhilfe umfasst:
• Hilfe zum Lebensunterhalt
• Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
• Hilfen zur Gesundheit
• Hilfe zur Pflege
• Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten
• Hilfe in anderen Lebenslagen.
Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung im Alter
und bei Erwerbsminderung ist Personen zu leisten, die ihren
notwendigen Lebensunterhalt nicht oder nicht ausreichend
aus eigenen Kräften und Mitteln, insbesondere aus ihrem Einkommen
und Vermögen, bestreiten können. Der Umfang der
Leistungen umfasst den Regelbedarf der Leistungsberechtigten,
die angemessenen Aufwendungen für Unterkunft und
Heizung sowie in vertretbarem Umfang eine Teilhabe am sozialen
und kulturellen Leben in der Gemeinschaft.
Hilfe zur Pflege wird den Personen gewährt, die pflegebedürftig
sind, soweit ihnen nicht zuzumuten ist, dass sie die für
die Hilfe zur Pflege benötigten Mittel aus dem Einkommen und
Vermögen aufbringen und die gedeckelten Leistungen der
Pflegeversicherung nicht ausreichen, um ihren Bedarf zu decken.
Menschen mit Behinderung erhalten zusätzlich zu den allgemeinen
Sozialleistungen besondere Leistungen, um Benachteiligungen
im Arbeitsleben und bei der Teilhabe am Leben
in der Gesellschaft möglichst gar nicht erst entstehen zu
lassen, sie jedenfalls so schnell wie möglich zu überwinden
oder zumindest abzubauen.
Neben der Sozialhilfe und der Eingliederungshilfe werden
vom Sozial- und Inklusionsamt des Landratsamtes folgende
Sozialleistungen gewährt:
Wohngeld
Das Wohngeld dient der wirtschaftlichen Sicherung angemessenen
und familiengerechten Wohnens. Das Wohngeld
wird als Mietzuschuss oder als Lastenzuschuss für den selbst
genutzten Wohnraum geleistet und ist abhängig von der Familiengröße,
der Miethöhe und dem Einkommen.
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
103
Bundesausbildungsförderungsgesetz und Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
Das BAföG bzw. das AFBG sichert durch eine finanzielle Unterstützung
der Schüler/innen, Studierenden und Personen in
Meister/innenvorbereitung eine individuelle Ausbildungsförderung
bzw. eine berufliche Aufstiegsfortbildung.
Weitere Aufgabenbereiche
Im Rahmen des Schwerbehindertenrechts erfolgen insbesondere
auf Antrag die Feststellung über das Vorliegen einer
Behinderung und des Grades der Behinderung sowie die Ausstellung
und Verlängerung von Schwerbehindertenausweisen
ab einem Grad der Behinderung von wenigstens 50.
Das Soziale Entschädigungsrecht gewährt Menschen finanzielle
Unterstützung als Ausgleich für gesundheitsbedingte
Nachteile auf der Grundlage des Bundesversorgungs- und
Opferentschädigungsgesetzes sowie der Landesblindenhilfe.
Zuwendungen an Träger der Wohlfahrtspflege
Das Sozial- und Inklusionsamt fördert eine Vielzahl von
Leistungsangeboten anderer Träger, von der Fachberatungsstelle
des Dornahofs in Altshausen über die Ravensburger Tagesstätten
der Arkade e. V. bis zu den rechtlichen Betreuungen
des Betreuungsvereins St. Martin im Kreis Ravensburg e. V.
www.rv.de/SI
Schuldnerberatung
Die Schuldnerberatung berät Menschen mit Schuldenproblemen
oder in einer Situation der Überschuldung. Die persönliche
Beratung ist kostenlos und vertraulich.
Betreuungsbehörde
Die Betreuungsbehörde führt ehrenamtliche Betreuer/innen
und Familienangehörige in ihre Aufgaben ein. Sie berät
und unterstützt diese Personen auch bei der Durchführung ihrer
Aufgaben.
Zentrale Aufgabe der Sozialhilfe
ist es, alten oder behinderten
Menschen sowie
Menschen, die nicht mehr
erwerbstätig sein können, ein
menschenwürdiges Dasein zu
ermöglichen.
104 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige
„Wir sind da und helfen,
wenn Menschen uns brauchen“
St. Elisabeth-Stiftung
Die St. Elisabeth-Stiftung bietet mit ihren Einrichtungen und
sozialen Diensten in Baden-Württemberg in vielen Lebensbereichen Unterstützung.
Rund 2.500 Mitarbeitende betreuen und fördern circa 4.500 hilfebedürftige Menschen.
„Wir sind da und helfen, wenn Menschen uns brauchen“ –
unter diesem Leitsatz sind 2.500 Mitarbeitende der St. Elisabeth-
Stiftung für Kinder und Jugendliche, für alte und kranke Menschen
und für Menschen mit Behinderung da. Die Wurzeln der
Stiftung liegen im Landkreis Ravensburg bei Bad Waldsee auf
dem Klosterberg in Reute: Dort haben die Franziskanerinnen
von Reute im Jahr 2000 ihre karitativen Werke in weltliche Hände
gegeben.
Heute gehören ganz unterschiedliche soziale Einrichtungen
und Dienste zwischen Ulm und dem Bodensee – und
darüber hinaus – zur St. Elisabeth-Stiftung: Wohn-, Qualifizierungs-,
Arbeits- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen
im Heggbacher Wohnverbund und im Heggbacher
Werkstattverbund, Wohnen mit Service, Pflegeheime und
Hospize in der Altenhilfe, eine Schule und Wohnangebote für
Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie mehrere
Kindertagesstätten im Bereich Kinder-Jugend-Familie. Teil der
Stiftung ist auch das von den Franziskanerinnen gegründete
Jordanbad mit seinen vielfältigen Angeboten. Außerdem ist
die Stiftung an weiteren Einrichtungen beteiligt, unter anderem
an drei Sozialstationen.
Innovativ ist die St. Elisabeth-Stiftung nicht nur fachlich, sondern
auch in der Personalpolitik. Ihr Lebensarbeitszeitmodell
zeitWERT haben sich zahlreiche andere Unternehmen zum
Vorbild genommen. Die Stiftung ist als familienfreundlicher
Arbeitgeber ausgezeichnet und bietet ihren Mitarbeitenden das
Tarifsystem des Deutschen Caritasverbands mit zahlreichen Sozialleistungen
wie einer Zusatzrente. Außerdem bietet die St.
Elisabeth-Stiftung eine große Bandbreite an Ausbildungsberufen
und Studienmöglichkeiten. Mit ihrer Ausbildungsinitiative
social4you verfolgt sie das Ziel, junge Menschen für einen sozialen
Beruf zu begeistern. Näheres dazu unter www.social4you.de
St. Elisabeth-Stiftung
Steinacher Straße 70 · 88339 Bad Waldsee
Tel.: +49 7524 906-100
service@st-elisabeth-stiftung.de
www.st-elisabeth-stiftung.de
Anzeige
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
105
Sozialunternehmen
mit Zukunft
Die Zieglerschen
Vor etwa 185 Jahren begann die diakonische Arbeit der Zieglerschen in
Wilhelmsdorf mit einer „Taubstummenanstalt“. Heute beschäftigt das moderne Sozialunternehmen
mehr als 3.300 Mitarbeitende an fast 60 Standorten. Rund 7.800 Menschen nehmen
pro Jahr die sozialen Dienstleistungen in Anspruch.
Mehr als 2.000 Arbeitsplätze im Landkreis Ravensburg sind
„erfüllt mit Leben“. Denn bei den Zieglerschen arbeiten
Menschen für Menschen: Sie betreuen Kinder, Erwachsene und
Senioren mit Behinderungen. Sie fördern Kinder mit Hör- und
Sprachproblemen. Sie pflegen Seniorinnen und Senioren. Sie
helfen Menschen mit einer Suchterkrankung. Sie unterstützen
Jugendliche in schwierigen Situationen. Die Zieglerschen, das
sind: Pflegefachkräfte und Sonderschullehrer, Gebäudereinigerinnen
und Psychologen, Erzieherinnen und Hauswirtschaftskräfte
und noch viele Berufsgruppen mehr. Unterstützt werden
sie von Freiwilligen, Auszubildenden und Ehrenamtlichen.
An fast 60 Standorten in Baden-Württemberg nehmen
rund 7.800 Menschen jedes Jahr die diakonischen Dienstleistungen
der Zieglerschen in Anspruch. Doch nur im Landkreis
Ravensburg sind die Zieglerschen mit allen fünf Hilfearten vertreten:
zum Beispiel mit der Behindertenhilfe, zu der auch die
bundesweit bekannte Haslachmühle bei Horgenzell gehört.
Die Altenhilfe der Zieglerschen betreibt im Landkreis insgesamt
vier Seniorenzentren und eine Diakonie-Sozialstation. Bekannt
sind auch die Hör-Sprachzentren in Ravensburg, Wilhelmsdorf
und Altshausen. Die Jugendhilfe bietet in Kleintobel
bei Ravensburg – zum Teil bundesweit einmalige – Bildungsangebote
der Erziehungshilfe an. Und auch die Suchthilfe ist
hier verwurzelt: Die Fachklinik Ringgenhof in Wilhelmsdorf
blickt auf eine 115-jährige Tradition zurück.
Wilhelmsdorf, der Stammsitz der Zieglerschen, wird von
den örtlichen Akteuren gerne als „Inklusionsgemeinde“ bezeichnet.
Denn hier gelingt, wie an kaum einem anderen Ort,
ganz selbstverständlich das Miteinander von Menschen mit
und ohne Behinderung, Senioren, Suchtpatienten, Asylbewerbern
und vielen anderen.
Das diakonische Fundament ihrer Arbeit haben die Zieglerschen
in ihrem Leitbild, das unter intensiver Mitarbeiterbeteiligung
erarbeitet wurde, benannt: „Diakonie ist gelebte Nächstenliebe
im Sinne Jesu. Wir vertrauen auf sein Wirken in
unserem Handeln.“ Auf Grundlage dieser Gewissheit haben
sich die Zieglerschen aus einer langen Tradition zu einem modernen,
dynamischen Sozialunternehmen entwickelt.
Die Zieglerschen e. V.
Pfrunger Straße 2, 88271 Wilhelmsdorf
Tel. +49 7503 929-0
info@zieglersche.de
www.zieglersche.de
106 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Amt für Migration und Integration
Anlaufstelle für Ausländer und Flüchtlinge
Im Amt für Migration und Integration des Landratsamtes sind die Bereiche Aufenthalt,
Beschäftigung und Integration für alle Ausländer sowie Leistungsgewährung, Unterbringung
und soziale Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zusammengefasst.
Ausländerrecht
Alle ausländischen Mitbürger/innen, die außerhalb der dafür
selbst zuständigen Großen Kreisstädte Ravensburg, Weingarten,
Leutkirch im Allgäu und Wangen im Allgäu im Landkreis
Ravensburg leben, haben mit der Ausländerbehörde des
Amtes für Migration und Integration Kontakt. Hier werden Entscheidungen
zur Einreise, zum Aufenthalt und zur Erwerbstätigkeit
von Ausländern, die in den Gemeinden im Landkreis
Ravensburg leben, getroffen.
Unterbringung von Asylbewerbern/innen und Flüchtlingen
Unterstützt wird die
Sozialarbeit durch zahlreiche
Ehrenamtliche. Ihre
Unterstützung als Brückenbauer
zu den Bürgern und
Unternehmen ist unverzichtbar.
Asylbewerber/innen, die in Deutschland ankommen, werden
von den Erstaufnahmestellen des Landes auf die einzelnen
Landkreise verteilt. Zunächst benötigen die Menschen ein
Dach über dem Kopf. Im Landkreis Ravensburg ist die sogenannte
vorläufige („erste“) Unterbringung dezentral organisiert.
In acht Städten und Gemeinden werden derzeit vom Amt
für Migration und Integration Unterkünfte betrieben und betreut.
Asylbewerber/innen können nach Abschluss des Asylverfahrens
aus den landkreiseigenen Unterkünften der vorläufigen
Unterbringung ausziehen und im Landkreis eine eigene
Wohnung anmieten. Sollte das Asylverfahren länger dauern, ist
ein Auszug aus der vorläufigen Unterbringung nach zwei Jahren
möglich. Wer keine Wohnung auf dem privaten Wohnungsmarkt
findet, wird nach einem festgesetzten Schlüssel auf die
Städte und Gemeinden des Landkreises verteilt, die für die sogenannte
Anschlussunterbringung zuständig sind.
Leistungsgewährung an Asylbewerber/innen
Asylbewerber/innen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst
sicherstellen können, erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Soziale Betreuung von Asylbewerber/innen und Ehrenamt
Die neuzugewanderten Menschen, die in der vorläufigen
Unterbringung leben, benötigen weitere Unterstützung, damit
sie sich an ihrem neuen Wohnort und in einer ihnen fremden
Gesellschaft zurechtfinden können. Daher stehen ihnen Sozialarbeiter/innen
des Landkreises bei vielen Fragen des Alltags
zur Seite. Unterstützt wird die Sozialarbeit durch zahlreiche Ehrenamtliche.
Ihre Unterstützung als Brückenbauer zu den Bürgern/innen,
den Unternehmen, den örtlichen Vereinen und als
Integrationspaten ist unverzichtbar. In der sogenannten Anschlussunterbringung
wird die soziale Betreuung und Begleitung
von Neuzugewanderten durch meist kommunale Integrationsmanager/innen
erbracht. So wird die Inte gration auf
örtlicher Ebene fortgesetzt.
Integration im Landkreis Ravensburg
Neben den oben beschriebenen Bereichen hat das Amt für
Migration und Integration die Aufgabe, die Integration aller
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
107
Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis Ravensburg
zu fördern und zu unterstützen. Hierfür gibt es im Amt
eine Integrationsbeauftragte. Sie koordiniert die Integrationsarbeit
im Landkreis und vernetzt alle relevanten Partner der
Integrationsarbeit. Damit sorgt sie für Transparenz und sichert
den Zugang der Neuzugewanderten zu Hilfsangeboten, Bildungsmaßnahmen
und zum Arbeitsmarkt.
Bereits im Jahr 2008 wurde erstmals ein Integrationsplan
erstellt. Auf diesem aufbauend wurde 2017 unter Beteiligung
vieler Partner ein Integrationskonzept erstellt, das für die wichtigen
Handlungsfelder wie Sprache, Arbeit, Wohnen, Gesundheit,
Gesellschaft und Beratung Handlungsempfehlungen und
Maßnahmen aufzeigt. Helferkreise in der Migrantenarbeit, Initiativen
und Institutionen können für Integrationsprojekte eine
finanzielle Förderung erhalten; insbesondere für Engagierte in
der Asylbewerberarbeit werden Fortbildungen und Supervision
angeboten. Über einen Sprach- und Kulturmittlerpool können
Institutionen, Behörden und Ärzte/innen beim Landratsamt
ehrenamtliche Übersetzer/innen anfordern.
Förderung der deutschen Sprache
Wesentlich für die Integration in Bildung, Ausbildung, Beschäftigung
und Gesellschaft ist die Sprachförderung für alle
Neuzugewanderten. Weil die Voraussetzungen, aber auch die
Umstände des Erlernens und des Gebrauchs der deutschen
Sprache sehr unterschiedlich sind, werden vom Regionalen Bildungsbüro
des Landkreises angepasste Förderangebote zur
Verfügung gestellt. Mittel des Landkreises und des Landes
Baden-Württemberg werden sowohl für spezifische Kurse als
auch für passgenaue Bildungsmaßnahmen eingesetzt. Mehr
als 1.000 Teilnehmenden profitieren jährlich davon, sei es in geschlossenen
Kursen, als schul- und ausbildungsbegleitende
Angebote oder auch als integrierte Sprachbildung am Arbeitsplatz.
www.rv.de/MI
108 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG
Übersicht über die Beratungsstellen
im Landkreis Ravensburg
Beratungsstelle Zielgruppe Kontakt
Adoptionsberatung Personen mit Adoptionswunsch Jugendamt
Telefon 0751 / 85-3213
Freiwilliger Wohnungssuchdienst Benachteiligte Wohnungssuchende, DiPers GmbH
Kunden des Dezernates für Soziales und Arbeit Telefon 0751 / 35450-16
der Landkreisverwaltung
Jugendberufshilfe Beratung und Betreuung von Schülern DiPers GmbH
der beruflichen Schulen im Telefon 0751 / 35450-27
Landkreis Ravensburg
Kindergartenfachberatung Kommunen und Träger von Kindergärten Jugendamt
Telefon 0751 / 85-3214
KiP - Hilfe und Unterstützung für Kinder Kinder mit psychisch erkrankten Jugendamt
mit psychisch erkrankten oder oder belasteten Eltern Telefon 0751 / 85-3216
belasteten Eltern
Kontaktstelle für Selbsthilfe Selbsthilfegruppen Stabsstelle Sozialplanung
Telefon 0751 / 85-3119
Pflegestützpunkt Hilfe- und pflegebedürftige Menschen aller Stabsstelle Sozialplanung
Altersgruppen und deren Angehörige Telefon Ravensburg: 0751 / 85-3318 oder -3319
Wangen im Allgäu: 07522 / 996-3667
Bad Waldsee: 07524 / 97483317
Schuldnerberatung Überschuldete Privatpersonen und Sozial- und Inklusionsamt
Haushalte Telefon 0751 / 85-3181 oder -3182
Tagesmüttervermittlungsstelle Eltern, die eine flexible Jugendamt
Kinderbetreuung suchen Telefon 0751 / 85-3217
Pflegeeltern Beratung und Begleitung bei Jugendamt
Pflegeverhältnissen Schussental Süd: Telefon 0751 / 85-3233
Schussental Nord: Telefon 0751 / 85-3213
Landkreis RV-Nordwest: Telefon 07524 / 9748-3423
Allgäu-Süd: Telefon 07522 / 996-3725
Allgäu-Nord: Telefon 07522 / 996-3747
LANDKREIS RAVENSBURG
Soziales Leben
109
Vom Kreis geförderte Beratungsstellen
Beratungsstelle Zielgruppe Kontakt
Beratungsstelle gegen sexuellen Sexuell Missbrauchte und Betroffene Brennessel e.V.
Missbrauch „Brennessel“ Telefon 0751 / 3978
Beratungsstelle Grüner Turm Frauen, Paare, Jugendliche (Beratung pro familia Ortsverband Ravensburg
in Schwangerschaft und Elternzeit, Telefon 0751 / 24343
psycho-soziale Begleitung, Schwangerschafts-
Konfliktberatung, Sexualberatung, sexuelle Bildung)
Betreuungsverein St. Martin Privatpersonen und Betreuungsgerichte Betreuungsverein St. Martin im Kreis Ravensburg e. V.
Telefon 0751 / 17870
Betreuungsverein Wilhelmsdorf Privatpersonen und Betreuungsgerichte Die Zieglerschen
Telefon 07503 / 929-522
Erziehungsberatung Eltern und Kinder Caritas Bodensee-Oberschwaben: Telefon 0751 / 3590150
Diakonisches Werk: Telefon 0751 / 29590410
Fachberatungsstelle für Wohnungslose Obdachlose Dornahof, Württemberger Hof
Telefon 0751 / 35962-0
Familienentlastende Dienste Eltern von behinderten Kindern Liebenau Teilhabe gem. GmbH
Körperbehindertenzentrum Oberschwaben (KBZO)
Die Zieglerschen – Süd – gem. GmbH
Oberschwäbische Werkstätten für Behinderte (OWB)
St. Jakobus Behindertenhilfe gem. GmbH
Stephanuswerk Isny im Allgäu
Lebenshilfe Ravensburg e.V.
Lebenshilfe Württembergisches Allgäu e. V.
Frauenhaus und Beratungsstelle Frauen mit Gewalterfahrung Frauen und Kinder in Not e.V.
Frauenhaus: Telefon 0751 / 16365
Beratungsstelle: Telefon 0751 / 23323
Interdisziplinäre Frühförderstelle Eltern von Kindern Mobile gGmbH
mit Entwicklungsdefiziten Standort Ravensburg: Telefon 0751 / 33413
Standort Kisslegg: Telefon 07563 / 92055
Kontaktladen „Die Insel“ Anlaufstelle für Abhängige illegaler Drogen ZfP Südwürttemberg
Telefon 0751 / 17859
Kontaktstelle Frau und Beruf Frauen, die den Wiedereinstieg in den Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg-
Beruf oder die Selbstständigkeit planen
Bodensee-Oberschwaben, c/o WiR GmbH
Telefon 0751 / 35906-63
Ökumenische Telefonseelsorge Personen in seelischer Notlage Katholisches Verwaltungszentrum Allgäu-Oberschwaben
Telefon 0800 / 1110-111 oder -222
Opferberatung Weißer Ring Opfer von Gewalt und Missbrauch Weisser Ring e. V.
Telefon 0172 / 2582400
Psychologische Beratungsstelle (PBS) Personen mit Fragen zur Erziehung und Diakonisches Werk Oberschwaben Allgäu Bodensee
Entwicklung ihrer Kinder, ihrer Partnerschaft Telefon 0751 / 295904-10
und Familie
Suchtberatung Personen mit Suchterkrankung oder Caritas Bodensee-Oberschwaben
Suchttendenzen Telefon 0751 / 36256-80
Wohnberatung Alle Personen im Landkreis Ravensburg Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Ravensburg e. V.
Telefon 0751 / 56061-0
Kommunale Behindertenbeauftragte Menschen mit Behinderungen und deren Ehrenamtliche kommunale Behindertenbeauftragte
Angehörige Telefon: 0170 / 3723781 oder 0171 / 2986057
Patientenfürsprecher Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Ehrenamtliche Patientenfürsprecher
deren Angehörige Telefon 0751 / 7601-2709 oder 0160 / 7074250
IBB-Stelle Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Stabsstelle Sozialplanung
deren Angehörige Telefon 0751 / 85-909959
110 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Kulturarbeit im Landkreis Ravensburg
Impulse für ein vielfältiges Kulturleben
Über Jahrhunderte hinweg war Oberschwaben und mittendrin der Landkreis Ravensburg von
kleinen und kleinsten Herrschaftssitzen beeinflusst. Kultivierte Klöster, stolze Adelshäuser
und vier selbstbewusste Reichsstädte prägen bis heute diese geschichtsträchtige Landschaft
und ihr kulturelles Leben.
Heute bietet der Landkreis Ravensburg eine Vielzahl kultureller
Einrichtungen und Kulturdenkmale, die es zu unterstützen
und zu pflegen gilt. Kulturarbeit, Heimatpflege und Denkmalschutz
haben deshalb einen zentralen Platz im
Aufgabenspektrum des Landratsamtes. Der Landkreis garantiert
mit seiner Kulturarbeit im Zusammenwirken mit und ergänzend
zu den Städten und Gemeinden die Teilhabe an einem
vielfältigen Kulturangebot, das einen wichtigen
Standortfaktor und einen Beitrag zur sozialen Integration darstellt.
Er verstärkt damit die Attraktivität der Region, unterstützt
den öffentlichen Bildungsauftrag und sichert ein menschliches
Grundbedürfnis seiner Bürger. KULTUR!RV, der Kulturbetrieb
des Landkreises Ravensburg, unterhält zwei eigene Kultureinrichtungen
zur Entwicklung und Erhaltung regionaler
Identität mit überregionaler Wirkung: das Bauernhaus-Museum
Allgäu-Oberschwaben Wolfegg und das Schloss Achberg.
Es sind viel besuchte und lebendige Orte, an denen Kultur und
Geschichte nicht nur mit hohem Anspruch gesammelt und
erforscht, sondern insbesondere über weithin wahrgenommene
Ausstellungen, Veranstaltungen und pädagogische Angebote
einem breiten Publikum vermittelt werden.
Ohne Musik in ihren unterschiedlichsten
Spielarten
wäre das Leben im Landkreis
kaum vorstellbar. An die
9.000 Musiker/innen spielen
allein in den 114 Blasmusikkapellen
mit.
Die Kulturlandschaft Oberschwabens und des Allgäus ist
außergewöhnlich reich an sakralen Kunstwerken wie Skulpturen,
Gemälden und Altartafeln. Viele von ihnen haben einen
besonderen künstlerischen oder kulturgeschichtlichen Wert.
Sie finden sich in den Pfarr- und Filialkirchen, an Hausfassaden,
in den Hunderten von kleinen Kapellen und in Bildstöcken. Oft
können die Pfarrgemeinden, Kapellengemeinschaften oder
Privatleute, die diese Schätze hüten, Restaurierung, Erhaltung
oder Sicherung nicht alleine bezahlen. Soweit die Kleinode sich
im Landkreis Ravensburg befinden und öffentlich zugänglich
sind, bemüht sich der „Verein zur Erhaltung sakraler Kulturgüter
e. V.“, im Volksmund „Heiligenverein“ genannt, auf Antrag, einen
Zuschuss zu leisten. Er wird seit seiner Gründung von der Kreissparkasse
großzügig unterstützt. Die Entscheidung hängt von
der Bedeutung des Objekts, der Dringlichkeit der Maßnahme
und der Streuung der geförderten Projekte im Landkreis ab;
eine gewisse Eigenleistung und die Ausführung durch Fachleute
sind Bedingung.
Weitere eigene Akzente setzt der Landkreis mit seiner
Kunstsammlung zur Dokumentation und Förderung regionalen
Kunstschaffens und dem Kreisarchiv als öffentlichem Infor-
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
111
mationsspeicher. Das Kreismagazin „Oberland“ als Plattform der
Regionalkunde bietet zweimal im Jahr ein Kaleidoskop aus Geschichte,
Kultur und Naturkunde. Nicht minder aktiv ist der
Landkreis bei der Förderung des ehrenamtlichen Engagements
gerade im Bereich von Kultur und kultureller Bildung. Der Ausbau
der vielfältigen Musikarbeit im hiesigen Raum gehört dazu.
2011 bis 2016 wurde durch eine Qualitätsoffensive die Arbeit
der vier vom Landkreis mitgetragenen Musikschulen auf eine
zukunftsfähige Grundlage gestellt. Auch erhält etwa der Blasmusikkreisverband,
der über 114 Musikkapellen repräsentiert,
finanzielle Unterstützung für seine Jugendarbeit. Musikvereine,
Chöre, Bands und nicht zuletzt die vier großen Jugendmusikschulen
leisten Jugendarbeit auf hohem Niveau und sorgen für
aktive Gemeinschaften in Stadt und Land, seit Jahrzehnten
vom Landkreis stark gefördert.
Landkreis einen Partner für finanzielle Unterstützung und öffentliche
Sichtbarkeit. Mit seiner Projektförderung unterstützt
er kulturelle Vorhaben und Ereignisse von überörtlicher Bedeutung
und herausgehobener Qualität. Flaggschiff ist der 2017
von Landrat Harald Sievers ins Leben gerufene „OEW-Kultursommer
im Landkreis Ravensburg“, bei dem vier überregional
ausstrahlende, ehrenamtlich getragene sommerliche Kulturhöhepunkte
gemeinsam unterstützt und beworben werden;
ein fünftes Highlight wird jährlich über einen Wettbewerb ermittelt.
www.rv.de/KU
Zahlreiche weitere, oft von großem bürgerschaftlichem Engagement
getragene Initiativen und Projekte, haben mit dem
112 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Freilichtschauspiele wie
die Wangener Festspiele
und 42 Museen sind Teil
des umfangreichen
kulturellen Angebots im
Landkreis Ravensburg.
Isny Opernfestival
Einhaldenfestival
in Fronreute
Schirmherr
Landrat Harald Sievers
?
Jährlicher Wettbewerb – gleich bewerben!
Internationale Wolfegger Konzerte
Brass im Gras
www.kultursommer.rv.de
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
113
Kreiskulturzentrum Schloss
Achberg: Das „Heute“ in den
Mauern des „Gestern“
Hoch über dem Argental, eingebettet in die Bilderbuchlandschaft des
Voralpenlandes zwischen Wangen im Allgäu und Lindau im Bodensee,
liegt das ehemalige Deutschordensschloss Achberg.
Ein Blick in das stattliche Gebäude lohnt sich: Von Etage zu
Etage steigert sich die Pracht der barocken Stuckdecken und findet
ihren Höhepunkt im Rittersaal. Um das Jahr 1700 ließ der
damalige Schlossbesitzer, Deutschordens-Landkomtur Franz Benedikt
von Baden, den Festsaal mit einer der aufwendigsten und
detailfreudigsten Stuckdecken in Süddeutschland schmücken.
Nachfolger des Deutschen Ordens als Herr auf Schloss Achberg
wurde in der Napoleonischen Zeit das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.
Im Besitz des Fürstenhauses verblieb
Schloss Achberg bis 1982. Es folgte eine mehr als sechsjährige
Phase der Bauspekulationen, bis der Landkreis Ravensburg 1988
das vom Verfall bedrohte Schloss erwarb und es in sechs Jahren
nach den Vorgaben des Landesdenkmalamtes sanierte. Seit
dem Frühjahr 1995 ist das barocke Schloss für die Öffentlichkeit
zugänglich.
In diesen 25 Jahren ist Schloss Achberg nicht nur ein attraktives
Ausflugsziel für Wandernde und Radfahrende geworden,
sondern dient als Kulturzentrum des Landkreises den Bürgern/
innen und Gästen als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Lernort.
Jährlich rund 15.000 Besucher/innen aus nah und fern finden
hier von Mitte April bis Mitte Oktober ein abwechslungsreiches
und interessantes Angebot: Ausstellungen, Konzerte, Lesungen,
standesamtliche Trauungen und ein buntes Programm für Familien,
Kinder, Jugendliche und Schulklassen beleben das anmutige
Gebäude.
114 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Bauernhaus-Museum
Allgäu-Oberschwaben Wolfegg
Geschichte und Natur hautnah
Seit der Gründung im Jahr 1978 hat sich das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben der
Erhaltung des ländlichen Kulturguts und der lebendigen Vermittlung von regionaler
Geschichte und Kultur verschrieben.
geführt. Ein fester Stamm an Angestellten, etwa 50 freie Mitarbeitende,
mehr als 100 Ehrenamtliche und zahlreiche lokale
Vereine tragen dazu bei, eine große Bandbreite des ländlichen
Kulturguts erlebbar zu machen:
Schauen, Lernen und Erleben
Die 12 Hektar umfassende Kulturlandschaft, sorgsam angelegte
Bauerngärten und eine ganze Menge Tiere – Rinder,
Schafe, Ziegen, Schweine, Gänse und Hühner – begeistern große
und kleine Besucher/innen. Die Dauerausstellung über die
„Schwabenkinder“, wechselnde Sonderausstellungen und ein
umfangreiches pädagogisches Angebot vermitteln regionale
und länderübergreifende Geschichte.
Der Kerngedanke des Bauernhaus-Museums Allgäu-Oberschwaben
war und bleibt, Bauernhäuser, die an ihrem ursprünglichen
Ort nicht mehr zu erhalten waren, zu retten und
in einen neuen, lebendigen Zusammenhang zu bringen.
Alte Häuser erzählen Geschichte
Diese Denkmäler wurden vorsichtig abgebaut und auf
dem Museumsgelände originalgetreu wiedererrichtet. 19 größere
Wohn- und Wirtschaftsgebäude aus Oberschwaben und
dem württembergischen Allgäu stehen derzeit auf dem Museumsgelände;
dazu kommen Kleinbauten wie Spritzenhäuschen
und Viehwaage. Die originalgetreu eingerichteten Stuben,
Kammern, Ställe und Werkstätten geben einen
authentischen Einblick in die Lebens- und Arbeitsumstände
der Landbevölkerung.
Auf wissenschaftlicher Grundlage wird im Bauernhaus-Museum
die Geschichte der Häuser und Objekte recherchiert und
den Besuchern/innen anschaulich und lebendig vor Augen
Auch mit einem vielfältigen Veranstaltungskalender, Führungen
und vor allem den Mitmachaktionen für Kinder und
Erwachsene bietet das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben
Wolfegg zahlreiche Möglichkeiten, sich mit den früheren
Lebensumständen der Menschen in der Region auseinanderzusetzen.
Spezielle Angebote für Familien ermöglichen
generationenübergreifend, diese vor dem eigenen Lebenshintergrund
zu betrachten. Derzeit nehmen jährlich etwa 80.000
Besucher/innen dieses Angebot wahr.
Begegnung mit Menschen und ihrer Geschichte
Das Bauernhaus-Museum ist ein Ort, an dem Menschen ihrer
Geschichte und einander begegnen können. Einerseits sind
es die alteingesessenen Bewohner Oberschwabens und des
Allgäus, die in Wolfegg einen Teil der Geschichte ihrer Vorfahren
oder teilweise auch ihrer eigenen Zeitgenossen wiederfinden
konnten. Spätestens seit der 2012 eröffneten Dauerausstellung
zu den „Schwabenkindern“ finden aber auch immer
mehr Menschen von weiter her den Weg nach Wolfegg: Die
Ausstellung hat zum grenzüberschreitenden Austausch mit
Menschen aus Österreich, der Schweiz, Italien und Liechtenstein
geführt. Von dort kamen seit Anfang des 17. Jahrhunderts
die sogenannten „Schwabenkinder“, um sich im wohlhabende-
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
115
ren Oberschwaben als Hütekinder zu verdingen. 2020 erfolgt
mit dem Wiederaufbau des Hofes Beck eine wichtige Erweiterung
und Weiterentwicklung des Museums, die den museumspädagogischen
Angeboten rund um die Landwirtschaft gute
räumliche Möglichkeiten bietet und auch bessere Angebote
für Menschen mit Behinderungen erlaubt. 2021 wird die aktuelle,
mit vielen Zeitzeugenbefragungen verbundene Arbeit
zum Thema „‚Gastarbeiterinnen‘ und ‚Gastarbeiter‘ auf dem
Land“ sich in einer neuen Dauerausstellung im Fischerhaus
wiederfinden.
www.bauernhaus-museum.de
Das Bauernhaus-Museum
ist ein Ort, an dem
Menschen ihrer Geschichte
und einander begegnen
können.
116 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Denkmäler im Landkreis Ravensburg
Ausgedient, unnütz und doch wertvoll
Kirchen, Kapellen, Schlösser, Bauernhöfe, Zehntscheuern, Mühlen, Schmieden, Backhäuser,
Brücken und Brunnen, aber auch Kleindenkmale wie Feldkreuze, Wegkapellen und Sühnezeichen
prägen das Bild oberschwäbischer Städte und Dörfer.
2.268 dieser Bau- und Kulturdenkmale finden sich im Landkreis
Ravensburg und dokumentieren die Entwicklung von vorund
frühgeschichtlicher Zeit bis zur Gegenwart. Diese sehr heterogene
Denkmallandschaft ist geprägt durch die zahlreichen
Klöster und Adelsgeschlechter, die Reichsstädte Ravensburg,
Wangen im Allgäu, Leutkirch im Allgäu und Isny im Allgäu, aber
auch die Landwirtschaft, die in Oberschwaben noch gelebte
Volksfrömmigkeit, das Handwerk und die im 19. Jahrhundert
aufkommende industrielle Entwicklung. So gibt es ca. 140 Kirchen,
darunter gotische und vor allem barocke Gotteshäuser,
aber auch Kirchen des Historismus und Kirchenräume aus den
1950er-Jahren. Unter den 391 Kapellen finden sich herrschaftliche
Kapellen, von Klöstern oder Adel gestiftet, aber auch
schlichte Hofkapellen als Zeichen der Volksfrömmigkeit. Rund
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
117
1.500 Kleindenkmale (Feldkreuze, Bildstöcke) prägen die Kulturlandschaft
des Landkreises genauso wie die rund 300 Burgen,
Burgstellen und 20 Schlösser.
Neben zahlreichen landwirtschaftlichen Gebäuden wie
Scheuern, Zehntscheuern, Eindachhöfen, Bauernhäusern, Backhäusern
und Brennereien gehören die stattlichen Bürgerhäuser
in den ehemaligen freien Reichsstädten Ravensburg, Wangen
im Allgäu, Leutkirch im Allgäu und Isny im Allgäu untrennbar
zur heimischen Denkmallandschaft. Mühlen, Brücken und historische
Industrieareale als technische Denkmale, zwei Wohnhäuser
im Bauhausstil und Kulturdenkmale aus den 1950er-Jahren,
wie die Neuwiesenschule in Ravensburg oder die
Verlagsbauten Rieck von Rolf Gutbrod in Aulendorf runden das
Bild ab. Die vielen baulichen und kulturellen Schmuckstücke am
Wegesrand werden im Landkreis Ravensburg ergänzt durch die
überregional bekannten Denkmäler Schloss Achberg, Schloss
Aulendorf und das Humpisquartier in Ravensburg, die nach
mustergültigen Sanierungen heute alle wieder besichtigt werden
können und die Vergangenheit erlebbar machen.
All diese Denkmale sind wertvolle, erhaltenswerte Zeugen
der Vergangenheit, verlangen vom Besitzer aber oft auch einen
beträchtlichen Sanierungsaufwand. Der Landkreis unterstützt
die Erhaltung und die Pflege von Kulturlandschaft prägenden
Bauwerken, die von überörtlicher und heimatgeschichtlicher
Bedeutung sind. Dabei können auch Objekte unterstützt werden,
die nicht unter Denkmalschutz stehen. Bereits 1979 beschloss
der Kreistag das sogenannte „Kapellenprogramm“, seit
2004 weitergeführt unter dem Namen „Kreisdenkmalprogramm“
zur Erhaltung dieser Kulturgüter. Im Rahmen dieses
damals bundesweit einzigartigen Programms werden bis heute
Sanierungszuschüsse für Denkmale gewährt, die besonders
Der Landkreis unterstützt
die Erhaltung und Pflege
von Kulturlandschaft prägenden
Bauwerken, die von
überörtlicher und heimatgeschichtlicher
Bedeutung
sind.
landschaftstypisch sind. Dazu zählen insbesondere Kapellen,
Backhäuser und Schmieden, aber auch Feldkreuze, Brücken
und Brunnen. So wurden dafür bisher Zuschüsse in Höhe von
mehr als 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Damit konnten bislang
rund 400 Objekte gefördert und ein Investitionsvolumen
von ca. 15 Millionen Euro unterstützt werden. Eine weitere Besonderheit
im Landkreis Ravensburg als möglicher Zuschussgeber
ist der „Verein zur Erhaltung sakraler Kulturgüter“ der
Kreissparkasse Ravensburg. Der Verein fördert seit rund 36 Jahren
die Restaurierung von sakralen Skulpturen, Ausstattungsgegenständen
in Kapellen und Kirchen, aber auch verstärkt
von Feld- und Wegkreuzen und Bildstöcken.
Weitere Unterstützung dürfen die Eigentümer/innen solcher
Kleinodien aus entsprechenden Programmen der Landesregierung
und durch eine erhöhte steuerliche Abschreibung
erwarten. In besonderen Fällen gewähren auch die Deutsche
Denkmalstiftung oder die Denkmalstiftung Baden-Württemberg
entsprechende Zuschüsse.
118 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Das Kreisarchiv
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Archive sind Fundgruben mit historischen Schätzen und erfüllen einen kommunal- und kulturpolitischen
Auftrag. Die Kreisarchivare sorgen dafür, dass historische Quellen gepflegt, die Orts- und
Kreisgeschichte aufgearbeitet und das historische Interesse der Bevölkerung geweckt wird.
Als Informations- und Kommunikationszentrum für Geschichte
nimmt das Archiv von KULTUR!RV zudem Dienstleistungsfunktionen
wahr. Es steht jedem Bürger nach vorheriger
Anmeldung offen und ist Anlaufstelle für Schüler/innen, Studierende,
Wissenschaftler/innen und Privatforscher/innen
ebenso wie für Vereine, Redaktionen und Verwaltungen. Entsprechend
breit gefächert ist das Fragespektrum, das heimatkundliche,
familiengeschichtliche und wissenschaftliche Themen
umfasst. Zum Kreisarchiv Ravensburg gehören rund 3.900
laufende Meter Schriftgut von 1513 bis heute, 29 Sammlungen,
darunter herausragende Sammlungen zur Volksfrömmigkeit in
Oberschwaben und eine große Sammlung historischer Ansichten
aus dem Landkreis sowie eine Handbibliothek mit rund
10.000 Bänden.
Neben Lexika, Handbüchern und Zeitschriften stehen für
Besucher/innen grundlegende Veröffentlichungen zur Orts-,
Kreis- und Landesgeschichte bereit. Die Nutzung des Archivs
ist in der Regel gebührenfrei. Neben der Betreuung des Landratsamtarchivs
ist das Kreisarchiv Ravensburg auch zuständig
für alle nicht von eigenen Archivaren verwalteten Stadt- und
Gemeindearchive des Landkreises. Etwa 70 Gemeindearchive
gehören zu seinem Sprengel. Derzeit teilen sich eine Mitarbeiterin
und ein Mitarbeiter die Stelle der Gemeindearchivpflege
und sind Ansprechpartner der Kommunen. Darüber hinaus betreut
das Kreisarchiv auch einzelne Adelsarchive im Landkreis
Ravensburg.
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
119
Die abwechslungsreiche Landschaft Oberschwabens und des Allgäus hat – als unmittelbarer
Nachbar des Bodensees und der Alpen sowie als Heimat der „Oberschwäbischen Barockstraße“ –
einiges zu bieten. Wo sonst findet man so viele Burgen, Schlösser, barocke Kirchen und Klöster,
so viele liebevoll renovierte mittelalterliche Städte auf so engem und leicht „erfahrbarem“ und
erwanderbarem Raum?
120 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG
Bad Wurzach punktet mit seinem europa-diplomierten Ried, dem
größten intakten Hochmoor Mitteleuropas und dem dazugehörigen
Naturschutzzentrum MOOR EXTREM. Während im Naturschutzzentrum
die Geologie der von den Eiszeiten geformten voralpinen Landschaft
anschaulich vermittelt wird, informiert das von einer Bürgergemeinschaft
initiierte und betriebene Torfmuseum mit seinem
Torfbähnle über die früher wirtschaftlich und für Gesundheitszwecke
genutzten Torfvorkommen.
www.wurzacher-ried.de
LANDKREIS RAVENSBURG
Kultur und Tourismus
121
Oberschwaben-Tourismus GmbH
Tourismusmarketing für die Region
Erlebnisräume aktiv gestalten, touristische Angebote und Services nach Urlaubsmotiven und
Gästewünschen aufeinander abgestimmt zusammenführen – dies ist das Ziel einer starken
touristischen Destinationsmarke.
Eine Destination wird als geografischer Raum definiert, den
ein Gast als sein Reiseziel auswählt. Politische Grenzen spielen dabei
kaum eine Rolle. Im Dreieck Bodensee-Allgäu-Donau, in den
drei Landkreisen Ravensburg, Biberach und Sigmaringen, hat die
Oberschwaben Tourismus GmbH (OTG) als Destinationsmanagement-Organisation
für das Reisegebiet Oberschwaben-Allgäu das
Tourismusmarketing übernommen. Unter der Marke „Oberschwaben-Allgäu“
wird erfolgreich touristische Arbeit für das Ferienland
zwischen Donau und Bodensee geleistet.
Die Gesellschaft mit Sitz in Bad Schussenried hat insgesamt 69
Gesellschafter (drei Landkreise, Zweckverband Tourismus Württembergisches
Allgäu, 65 Städte und Gemeinden). Sie ist ihrerseits
als Gesellschafterin mit der IBT GmbH und der Allgäu GmbH verbunden
und arbeitet eng mit Tourismus-Marketing Baden-Württemberg
(TMBW) sowie anderen benachbarten Tourismusorganisationen
zusammen.
Arbeitsgrundlage ist ein touristischer Masterplan für die Jahre
2016 bis 2021 mit insgesamt fünf strategischen Geschäfts- und
Entwicklungsfeldern: Kultur & Barock, Gesundheit & Wellness, Natur
& Aktiv, Familienferien sowie Reisemobil & Camping.
Markenleitprodukte und damit überregional bekannte touristische
Produktlinien von besonderem Rang sind beispielsweise die
„Oberschwäbische Barockstraße“ und die beiden zertifizierten
Radfernwege „Donau-Bodensee Radweg“ und „Oberschwaben-
Allgäu Radweg“. Die vielfältige Thermen- und Bäderlandschaft sowie
einzigartige Moorgebiete prägen die Säule „Gesundheit &
Wellness“ und das „Ravensburger Spieleland“ ist ein Highlight für
das Geschäftsfeld „Familienferien“.
Immer größere Bedeutung erfährt auch das strategische Entwicklungsfeld
„Reisemobil & Camping“. Das sanfte Hügelland zwischen
Donau und Bodensee im Süden Deutschlands gilt als eine
Wiege des mobilen Reisens. Kein Wunder: Drei der großen, traditionsreichen
Wohnmobil- und Caravanhersteller Europas und zugleich
echte Pioniere des Freizeitfahrzeugbaues haben hier ihre
Wurzeln und sind mit ihren Produktionsstandorten bis heute in
der Region beheimatet.
Die OTG ist kompetenter Ansprechpartner für alle touristischen
Anfragen, präsentiert die Ferienregion Oberschwaben-Allgäu
auf den wichtigsten Touristikmessen und online u. a. über einen
Webauftritt, initiiert neue touristische Projekte und
verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie tritt außerdem
über neue digitale Plattformen und Kommunikationsräume
sowie etablierte Fachtagungen und Netzwerker-Treffen in engen
inhaltlichen und fachlichen Austausch mit den beteiligten Akteuren
und schafft es so, die Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu
optimieren und zugleich die Identifikation als einheitliche Reiseregion
zu fördern.
Für die Destination Württembergisches Allgäu und Oberschwaben
wurden 2018 über das Statistische Landesamt Baden-
Württemberg 3,2 Millionen touristische Übernachtungen erfasst.
Das Württembergische Allgäu war 2018 in Baden-Württemberg
mit einem Plus von 9,7 Prozent Spitzenreiter bei der Steigerung
der Übernachtungen. Besonders erwähnenswert ist auch die Steigerung
der Übernachtungszahlen der Gäste aus dem Ausland mit
einem Plus von 19 Prozent auf knapp 300.000 Übernachtungen.
Deutschland ist mit rund 80 Prozent weiterhin Hauptquellgebiet.
Der stärkste ausländische Quellmarkt ist die Schweiz, gefolgt von
den Niederlanden, Österreich, Frankreich und Italien.
Die Tourismusbranche ist mit einem Bruttoumsatzvolumen
von 24,8 Milliarden Euro für Baden-Württemberg zur Leitökonomie
geworden und sichert inzwischen rund 390.000 Menschen
eine Beschäftigung.* Diesen starken Wirtschaftsfaktor gilt es auch
für die Zukunft in Oberschwaben-Allgäu weiter auszubauen.
*dwif-Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus für das Bundesland
Baden-Württemberg 2017“
Oberschwaben Tourismus GmbH
Neues Kloster 1, 88427 Bad Schussenried
Tel. +49 7583 92638-0
info@oberschwaben-tourismus.de
www.oberschwaben-tourismus.de
www.facebook.com/oberschwabenallgaeu
www.instagram.com/oberschwabenallgaeu
122 LANDKREIS RAVENSBURG
Impressum
HERAUSGEBER + VERLAG
neomediaVerlag GmbH
In der Bredenau 24
28870 Fischerhude
Tel.: +49 4293 68437-0
info@neomedia.de
www.neomedia.de
REDAKTION
Landratsamt Ravensburg,
Stabsstelle Landrat Franz Hirth
Friedenstraße 6
88212 Ravensburg
Tel.: +49 751 85-0
www.rv.de
In Zusammenarbeit mit dem
neomediaVerlag, Günter Poggemann
BILDNACHWEIS
Landratsamt Ravensburg
Franz Hirth: S. 3, 15 (links), 100 und 117
Landratsamt: S. 15 (rechts), S. 54, S. 60, S. 68, S. 72
Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg Bodensee-
Oberschwaben: S. 20 (rechts)
IHK Bodensee-Oberschwaben/Derek Schuh: S. 32
Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH:S. 66
TWS/Felix Kästle: S. 65, 85
MLR BW/Jan Potente: S. 78
Ingo Reimer: S. 105 links
Rolf Schultes: S. 105 rechts
Blasmusikkreisverband Ravensburg, Rudolf
Hämmerle: S. 111
© AYAimages – Fotolia: S. 108, Titel (rechts)
© karelnoppe – Fotolia: S. 53
© Robert Kneschke – Fotolia: S. 6 (links unten)
© Christian Schwier – Fotolia: S. 55
©YakobchukOlena – Fotolia: Titel (oben)
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Die beteiligten Unternehmen und Einrichtungen
PROJEKTLEITUNG
Matthias Kurz
LAYOUT + DRUCK
SATZDRUCK GmbH
48653 Coesfeld-Lette
Die photomechanische und elektronische
Wiedergabe bedarf der ausdrücklichen Genehmigung
des Verlages. Die Gesamtherstellung der
Druckauflage erfolgt mit der gebotenen
Sorgfaltspflicht, jedoch ohne Gewähr. Der Verlag
kann keine Haftung für etwaige Fehler oder
Differenzen übernehmen.
Alle Rechte vorbehalten
Auflage 2020
Artikel Nr. 1220
Unternehmensporträts und Inserenten
ANDRITZ HYDRO GmbH 35
Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH 67
Carthago Reisemobilbau GmbH 40
Diehl Controls 36 - 37
DiPers GmbH 98 - 99
Dreiländerklinik Ravensburg 91
St. Elisabeth-Stiftung 104
EnBW Energie Baden-Württemberg AG 63
Energieagentur Ravensburg gGmbH 56 - 57
IHK Bodensee-Oberschwaben 32 - 33
Kreissparkasse Ravensburg 24 - 25, 123
Mineralbrunnen Krumbach GmbH 41
MVZ Labor Ravensburg GbR 90
NetCom BW GmbH 29
Oberschwabenklinik gGmbH 86 - 87
Schmieder GmbH 45
STADLER Anlagenbau GmbH 43
Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG 65
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG 38 - 39
WALDNER Unternehmensgruppe 2
Pumpenfabrik Wangen GmbH 42
WiR Ravensburg mbH 30 - 31
Waldburg-Zeil Kliniken 88 - 89
Die Zieglerschen e. V. 105
Zoller + Fröhlich GmbH 44
Geld sparen
ist einfach.
Jeder Einkauf zahlt sich aus.
So viel Geld könnten Sie zum
Beispiel zurückerhalten:
AUSGABEN:
Blumen...40€
Friseur... 80€
Outfit... 100€
Essen... 50€
CASHBACK:
3% = 1,20€
2% = 1,60€
2% = 2,00€
2% = 1,00€
Geld zurück: 5,80€
wird 1x im Monat gesammelt zurückbezahlt
Bei jedem Kauf mit
Ihrer Sparkassen-Card*
bei regionalen Partnern
der S-Vorteilswelt.
*Debitkarte
ksk-rv.s-vorteile.de
In unserem Landkreis steht mit
fast 70.000 Kühen die größte
„Milchviehherde“ Baden-
Württembergs.
Die Basilika St. Martin in
Weingarten ist die größte
Barockkirche nördlich der
Alpen.
Der Blasmusikkreisverband
Ravensburg hat mit
114 Mitgliedern die
meisten Musikkapellen
im Land.
Wissenschaft³: In der
Hochschulstadt Ravensburg /
Weingarten studieren über 10.000
junge Menschen an drei Hochschulen
in 77 Studiengängen.
Nach den Bewertungskriterien des
„European Energy Award“ sind wir in
Sachen kommunaler Klimaschutz bester
Landkreis in Baden-Württemberg – und
sogar auf Platz zwei in
Deutschland!
Ein Drittel aller Seen und Weiher,
die es in Baden-Württemberg
gibt, liegt bei uns im Landkreis.
Viele dieser 1.300 Gewässer
bieten wunderbare Bademöglichkeiten.
Der neue Park Allgäu
von Center Parcs in Leutkirch ist
die größte Tourismus investition,
die es in Deutschland in den
letzten Jahren gegeben hat.
SCHON
GEWUSST?
Mit dem Stammsitz der
Erwin-Hymer-Gruppe sowie
den Unternehmen Carthago und
Dethleffs ist unser Landkreis
das Zentrum der deutschen
Reisemobil- und
Wohnwagenindustrie.
Der Ritt zu Ehren der
Heilig-Blut-Reliquie in Wein garten
am Freitag nach Christi Himmelfahrt
ist die größte Reiterprozession
Europas.
Die intensive Deutschsprachförderung
für Neuzugewanderte,
die unser Landkreis
betreibt, sucht bundesweit
Ihresgleichen.
Das Wurzacher Ried mit seiner
wunderschönen Landschaft ist
das größte intakte Hochmoor
Mitteleuropas.
Unsere Kreissparkasse
Ravensburg mit ihren 190.000
Kunden ist die eigenkapitalstärkste
in ganz Baden-Württemberg und
damit wirtschaftlich bestens
gerüstet.
Unsere bäuerlichen Familienbetriebe
treiben die meisten ökologisch
bewirtschafteten Flächen in
Baden-Württemberg um. Die Biolandund
Biolebensmittelwirtschaft bei uns
im Landkreis wurde als erste Bio-Musterregion
im Land ausgezeichnet.
In der ZDF-Deutschlandstudie
2018 „Wo lebt es sich
am besten?“ belegt unser Landkreis
in der Kategorie „Gesundheit und
Sicherheit“ Platz drei von allen 401
Land- und Stadtkreisen.
www.rv.de