Landkreis Ravensburg. Wo der Süden am schönsten ist.

Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive. Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.

15.09.2020 Aufrufe

Wo der Süden am schönsten ist. DER LANDKREIS AUF EINEN BLICK INFORMATIONEN, DATEN UND FAKTEN Der Landkreis Wirtschaftsstandort Bildungsregion Energie und Klimaschutz Mobilität Landwirtschaft und Umwelt Gesundheit und Soziales Kultur und Tourismus

<strong>Wo</strong> <strong>der</strong> <strong>Süden</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>schönsten</strong> <strong>ist</strong>.<br />

DER<br />

LANDKREIS<br />

AUF EINEN<br />

BLICK<br />

INFORMATIONEN,<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

<br />

Der <strong>Landkreis</strong><br />

Wirtschaftsstandort<br />

Bildungsregion<br />

Energie und Klimaschutz<br />

Mobilität<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Kultur und Tourismus


KOMM ZU WALDNER!<br />

Als weltweit operierendes Unternehmen entwickelt<br />

und produziert die Waldner Unternehmensgruppe<br />

innovative Lösungen für Bildung, Forschung, Pharmazie<br />

und Industrie.<br />

Komm zu uns: Ob zahlenbege<strong>ist</strong>ert, technischer<br />

Tüftler o<strong>der</strong> Kommunikationsgenie – bei uns findest<br />

du den Arbeitsplatz, <strong>der</strong> deinen Talenten entspricht.<br />

Karriere bei Waldner?<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.waldner-karriere.de<br />

WALDNER Unternehmensgruppe<br />

Anton-Waldner-Straße 10-16 · 88239 Wangen im Allgäu<br />

jobs@waldner.de


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Vorwort<br />

3<br />

Herzlich willkommen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> in vielerlei Hinsicht eine beson<strong>der</strong>s lebenswerte Region. Er bietet<br />

eine große Vielfalt unterschiedlicher Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebs<strong>am</strong>keit auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite und malerischer Natur auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Im <strong>Süden</strong> reicht unser <strong>Landkreis</strong> fast bis an<br />

den Bodensee heran, den Norden prägt eine voralpine Hügel- und Moorlandschaft, im östlichen Teil<br />

erhebt sich das Hügelland des oberschwäbischen Allgäus. Im Südwesten wie<strong>der</strong>um findet man durch<br />

das Bodenseeklima begünstigte Obst- und Weinbaugebiete.<br />

Neben dem einzigartigen Erholungswert gibt es eine<br />

Menge Faktoren, die den <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> auch als Arbeitsstätte<br />

und Wirtschaftsstandort mit beson<strong>der</strong>en Zukunftsperspektiven<br />

auszeichnen. Hier finden Sie traditionsbewusstes<br />

oberschwäbisches Unternehmertum in Form von<br />

klassischen Handwerksbetrieben und international agierenden<br />

Unternehmen, darunter nicht selten sogenannte „Hidden<br />

Ch<strong>am</strong>pions“. Reizende Gemeinden und attraktive Städte mit<br />

h<strong>ist</strong>orischen Zentren überzeugen durch ihr Ambiente, einem<br />

Mix aus kultureller Vielfalt und einem bunten Lifestyle-<br />

Angebot.<br />

Diese Lebensqualität verdanken wir dem Zus<strong>am</strong>menspiel<br />

unterschiedlicher Kräfte, zu denen auch das Landrats <strong>am</strong>t gehört,<br />

indem es bestimmte Prozesse steuert, begleitet und anstößt<br />

o<strong>der</strong> dafür Rahmenbedingungen schafft. Nicht immer<br />

<strong>ist</strong> das für die Bürgerinnen und Bürger auch ersichtlich. <strong>Wo</strong><br />

genau treten wir als öffentliche Verwaltung in den verschiedensten Bereichen Ihres täglichen Lebens<br />

in Erscheinung, wo lenken und för<strong>der</strong>n wir und was können wir sichern und bewahren? Und – hätten<br />

Sie es gewusst?<br />

Die vielbeschworene Bürgernähe <strong>ist</strong> ein wichtiger Bestandteil unseres Selbstverständnisses! Wir<br />

orientieren uns bei unserer Arbeit – neben den rechtlichen Vorgaben – an den Bedürfnissen und<br />

Interessen <strong>der</strong> Menschen, die hier leben.<br />

Auf den nun folgenden Seiten möchten wir Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Region,<br />

aber auch an<strong>der</strong>en Interessierten, das Landrats<strong>am</strong>t und einige unserer Arbeitsfel<strong>der</strong> näher vorstellen.<br />

Dabei konzentrieren wir uns auf Bereiche, mit denen Sie in Ihrem Alltag häufig in Berührung kommen.<br />

Ergänzend finden Sie auf Seite 14 eine Übersicht über alle Ämter des Landrats<strong>am</strong>ts.<br />

Ich wünsche Ihnen einen interessanten „Rundgang“ durch die verschiedenen Lebensbereiche des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> und aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>verwaltung.<br />

(Harald Sievers)<br />

Landrat


4 Inhalt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Inhalt<br />

<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> im Überblick<br />

Urbane Lebendigkeit in ländlichem Idyll 7<br />

Landschaft mit Profil 8<br />

Das Wappen des <strong>Landkreis</strong>es 9<br />

Zur Geschichte des Kreisgebiets 10<br />

Der <strong>Landkreis</strong> und seine Verwaltung 12<br />

Organe des <strong>Landkreis</strong>es – Landrat und Kre<strong>ist</strong>ag 15<br />

Der <strong>Landkreis</strong> als Arbeitgeber 17<br />

Bürgerbüro und Bürgerportal 19<br />

Gleichstellungsbeauftragte und Kontaktstelle Frau und Beruf 20<br />

Bürgerstiftung Kreis <strong>Ravensburg</strong> 22<br />

Zahlen, Daten und Fakten 23<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Wirtschaftsregion mit Profil 26<br />

Bewusstsein für Traditionen: Der Motor für Innovationen 27<br />

Wirtschaft <strong>ist</strong> wichtig 28<br />

Die WiR: Innovationskraft als Schlüsselkompetenz 30<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben: Interview mit Martin Buck 32<br />

Vierlän<strong>der</strong>region Bodensee 34<br />

<br />

<br />

Bildungsregion <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Impulsgeber in Sachen Bildung 46<br />

Berufliche Schulen des <strong>Landkreis</strong>es 47<br />

Pflegeschule Wangen 48<br />

Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben 49<br />

Standortfaktor Hochschulen 50<br />

Fachschule für Landwirtschaft 51<br />

Son<strong>der</strong>pädagogische Bildungs- und Beratungszentren 52<br />

Medienzentrum des <strong>Landkreis</strong>es 53<br />

Projekt Digitalisierung von Schule und Unterricht 54<br />

Energie und Klimaschutz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Energieagentur <strong>Ravensburg</strong> 55<br />

European Energy Award 58<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> wird elektrisch mobil 60<br />

Leitstern Energieeffizienz 64


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Inhalt<br />

5<br />

Mobilität im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Mobil mit dem ÖPNV 66<br />

Handlungsfeld Radverkehr 68<br />

Kreisstraßen und Radwege 70<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Landwirtschaft und Umwelt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Abfallwirtschaft 71<br />

Zukunftsbranche Landwirtschaft 73<br />

Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben 75<br />

Leitbild Umwelt- und Naturschutz 76<br />

Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong> 78<br />

Biodiversitätsstrategie 79<br />

Das Forst<strong>am</strong>t 81<br />

Vermessung und Flurneuordnung 82<br />

Gesundheit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Die Oberschwabenklinik 84<br />

Das Gesundheits<strong>am</strong>t 92<br />

Tierwohl und Verbraucherschutz 93<br />

Kur und Erholung 95<br />

Soziales Leben im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Jobcenter <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 96<br />

DiPers GmbH 98<br />

Das Jugend<strong>am</strong>t 100<br />

Stabsstelle Sozialplanung 101<br />

Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t 102<br />

Amt für Migration und Integration 106<br />

Übersicht über die Beratungsstellen 108<br />

Kultur und Tourismus im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Kulturarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 110<br />

Kreiskulturzentrum Schloss Achberg 113<br />

Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg 114<br />

Denkmäler im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 116<br />

Das Kreisarchiv 118<br />

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried 120<br />

Oberschwaben-Tourismus GmbH 121<br />

Impressum / Inserentenverzeichnis 122


6 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Der Wirtschaft im Herzen<br />

Oberschwabens tut die Mischung<br />

aus ländlicher Idylle und urbaner<br />

Lebendigkeit keinen Abbruch. Sie<br />

wächst und gedeiht und steht den<br />

Ballungszentren an Rhein und<br />

Neckar kaum nach.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> bietet mit seinen 39 Gemeinden – von <strong>der</strong> ländlichen<br />

Mini gemeinde mit gerade mal einigen Hun<strong>der</strong>t Bürgerinnen und Bürgern bis zum<br />

pulsierenden Oberzentrum <strong>Ravensburg</strong>-Weingarten <strong>der</strong> Region Bodensee-<br />

Oberschwaben mit über 75.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – die besten<br />

Bedingungen für jeden Anspruch.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

7<br />

Urbane Lebendigkeit<br />

in ländlichem Idyll<br />

Verteilt auf 39 Kommunen zwischen 200 und 50.000 Einwohner/innen leben in dem rund<br />

163.200 Hektar großen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 285.424 Menschen. Das entspricht einer<br />

Bevölkerungsdichte von 174 Einwohner/innen pro Quadratkilometer. So viel Lebensqualität<br />

<strong>ist</strong> rar in Baden-Württemberg!<br />

Im Vergleich mit dem Bundesland Baden-Württemberg <strong>ist</strong><br />

die Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> d<strong>am</strong>it deutlich<br />

niedriger. Landesweit drängen sich im Durchschnitt 310<br />

Menschen auf einem Quadratkilometer. Rund um die Landeshauptstadt<br />

liegt <strong>der</strong> Wert nach den Berechnungen <strong>der</strong> Stat<strong>ist</strong>iker<br />

sogar mehr als 2,5-mal so hoch.<br />

Der Wirtschaft im Herzen Oberschwabens tut die Mischung<br />

aus ländlicher Idylle und urbaner Lebendigkeit keinen Abbruch.<br />

Sie wächst und gedeiht und steht den Ballungszentren<br />

an Rhein und Neckar kaum nach. Knapp zwei Drittel <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung<br />

erbringen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> die<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereiche. Sie erzielen laut Stat<strong>ist</strong>ischem Landes<strong>am</strong>t<br />

knapp 7,7 Milliarden Euro. Mehr als 3,1 Milliarden Euro<br />

steuert das produzierende Gewerbe bei. Der Bereich Land- und<br />

Forstwirtschaft und Fischerei <strong>ist</strong> zwar nur mit 134 Millionen<br />

Euro beteiligt, sein Anteil an <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung liegt im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> aber rund doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.<br />

Mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent liegt Oberschwaben<br />

weit unter den Landes- und Bundeswerten von 3,2<br />

beziehungsweise 5,1 Prozent. Bei <strong>der</strong> Agentur für Arbeit <strong>Ravensburg</strong><br />

kennt man den Grund: „Unser <strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> Standort<br />

für Unternehmen, die einerseits technisch sehr anspruchsvolle<br />

Produkte entwickeln und herstellen und an<strong>der</strong>erseits hochwertige<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen anbieten.“<br />

Die gute Konjunkturentwicklung und die d<strong>am</strong>it verbundene<br />

stärkere Arbeitskräftenachfrage haben den oberschwäbischen<br />

Arbeitsmarkt weiter beflügelt. Beson<strong>der</strong>s gefragt waren<br />

Metall- und Elektroberufe. Im Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereich gab es<br />

die me<strong>ist</strong>en Angebote für Kaufleute sowie für Menschen mit<br />

Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen.


8 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Von sanft bis schroff: eine<br />

jugendliche Landschaft mit Profil<br />

Der Besucher erlebt das Kreisgebiet als alte Kulturlandschaft. Auf Schritt und Tritt begegnet<br />

er Schlössern, Kirchen und Stadtanlagen aus Barock, Renaissance und Mittelalter. Geschichte<br />

und Tradition werden hier gepflegt, das kirchliche und weltliche Brauchtum mit all seinen<br />

Festen bestimmt den Jahreslauf.<br />

Die berühmten Barockkirchen in Weingarten und <strong>Ravensburg</strong>-Weißenau<br />

versetzen die Besucher/innen in ihre Zeit zurück.<br />

Die Erben einer alten Klosterhochkultur wissen aber nicht<br />

nur das Ge<strong>ist</strong>ige und das Ge<strong>ist</strong>liche zu schätzen: In zahlreichen<br />

Gastwirtschaften wird ebenso hochwertig für das leibliche<br />

<strong>Wo</strong>hl gesorgt. Nicht von ungefähr besagt ein altes Sprichwort<br />

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zus<strong>am</strong>men“.<br />

Kultur <strong>ist</strong> aber nicht nur, was Baume<strong>ist</strong>er/innen und Künstler/innen<br />

kreiert haben. Die ges<strong>am</strong>te Landschaft mit ihren Fel<strong>der</strong>n,<br />

Wäl<strong>der</strong>n, Weihern und Torfstichen gehört dazu, in Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

geschaffen und gepflegt vor allem von bäuerlichen<br />

F<strong>am</strong>ilien – im Zeitalter des „Bauernsterbens“ und <strong>der</strong> Hightech-<br />

Landwirtschaft ein allzu oft vergessener Aspekt.<br />

Geschichte und Tradition<br />

werden im <strong>Landkreis</strong> gepflegt.<br />

Das kirchliche und<br />

weltliche Brauchtum mit<br />

all seinen Festen bestimmt<br />

den Jahreslauf.<br />

Gemessen an den Zeitläufen <strong>der</strong> Evolution <strong>ist</strong> das Gebiet<br />

des heutigen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> noch jung. Erst spät siedelten<br />

sich hier die Alemannen an und noch heute bezeugen<br />

viele Ortschaftsn<strong>am</strong>en mit den Endungen „-hofen“ und „-weiler“,<br />

dass ihre Ursprünge „nur“ bis zur fränkischen Herrschaft in das 8.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t zurückreichen. Auch erdgeschichtlich gehört das<br />

Kreisgebiet zu den allerjüngsten in Deutschland. An<strong>der</strong>s als beispielsweise<br />

das 175 Millionen Jahre alte Kalkgestein <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

Alb o<strong>der</strong> die 70 Millionen Jahre alten Alpen entstand<br />

das hier vorherrschende Moränenland erst während <strong>der</strong> letzten<br />

beiden Eiszeiten vor rund 150.000 bzw. 10.000 Jahren.<br />

SCHON GEWUSST? Schon im MERIAN-<br />

Heft „Oberschwaben“ von 1957 steht<br />

schwarz auf weiß: „Oberschwaben <strong>ist</strong> die<br />

geheime europäische Mitte. Wenn man<br />

sich einmal den Atlas vornimmt und<br />

Verbindungslinien zieht zwischen den<br />

Haupt- und Weltstädten unseres Kontinents,<br />

etwa zwischen Paris und Istanbul,<br />

Madrid und Moskau, London und Athen,<br />

Rom und Amsterd<strong>am</strong>, Oslo und Mailand,<br />

so kreuzen sich diese Linien wahrhaftig<br />

alle ungefähr im schwäbischen Oberland.”


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

9<br />

Sanft und schroff<br />

Wasser und Eis waren es, die während <strong>der</strong> Riss- und <strong>der</strong><br />

Würmeiszeit die Oberfläche des Kreisgebiets im Wesentlichen<br />

gestalteten. Die Gletschermassen hobelten alle größeren Erhebungen<br />

des Alpenvorlands ab und sorgten so für den eher sanften,<br />

ausgeglichenen Charakter dieser Landschaft. Der Rheingletscher<br />

formte vor allem die weiten Tallandschaften des<br />

Argenbeckens und <strong>der</strong> Schussennie<strong>der</strong>ung als unmittelbare<br />

Fortsetzung des Bodenseebeckens. Hier, südlich von <strong>Ravensburg</strong>,<br />

wo die Schussen in den Bodenseekreis übergeht, befindet<br />

sich auch die tiefste Stelle des Kreisgebiets (413 m über NN).<br />

Nicht nur bei Föhn unübersehbar <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Alpen,<br />

welche die Bodengestalt und das Klima ebenso mitprägen<br />

wie die Wirtschaft und die Kultur. Dies <strong>ist</strong> nicht weiter<br />

verwun<strong>der</strong>lich, wenn man weiß, dass <strong>der</strong> 1.118 Meter hohe<br />

Schwarze Grat bei Isny im Allgäu bereits zu den bewaldeten<br />

Voralpen zählt. Eher verborgen und dementsprechend mühs<strong>am</strong><br />

aufzuspüren <strong>ist</strong> dagegen ein weiteres, schroffes Landschaftselement,<br />

die sogenannten Tobel. Diese tief eingeschnittenen,<br />

schluchtartigen Täler sind durch die mitreißende<br />

Kraft des Wassers entstanden.<br />

Das Schmelzwasser des Rheingletschers hat im <strong>Landkreis</strong><br />

aber auch noch weitere, typische Spuren hinterlassen: die<br />

Schüttebenen des Wurzacher Beckens und <strong>der</strong> Leutkircher Heide,<br />

die unruhige Hügellandschaft des Westallgäus mit ihren<br />

zahllosen Drumlins und Seen. Kaum ein <strong>Landkreis</strong> in Baden-<br />

Württemberg verfügt über eine so große Vielfalt stehen<strong>der</strong> Gewässer.<br />

Vom sogenannten Toteisloch, als dem letzten Relikt<br />

gletscherzeitlicher „Eiswürfel“, über die großen natürlichen Seen<br />

wie beispielsweise Rohrsee, Ursee und Schreckensee, die vielen,<br />

zume<strong>ist</strong> im Mittelalter zur klösterlichen Fischzucht angelegten<br />

Weiher (Altshauser Weiher, Guggenhauser Weiher, Wuhrmühleweiher)<br />

bis hin zu den ehemaligen Torfstichen finden Sie im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> ein Drittel aller stehenden Gewässer des<br />

ges<strong>am</strong>ten Landes Baden-Württemberg.<br />

Weit und eng<br />

Die vielen Gegensätze, die die Natur bietet, setzen sich in<br />

<strong>der</strong> Siedlungsstruktur fort. Die Stat<strong>ist</strong>ik liefert dafür anschauliche<br />

Beispiele. So steht <strong>der</strong> Großen Kreisstadt <strong>Ravensburg</strong> mit über<br />

50.000 Einwohner/innen die selbstständige Gemeinde Guggenhausen<br />

mit gerade mal rund 180 Einwohner/innen gegenüber.<br />

Während zur Gemarkung Bad Wurzach 182,26 Quadratkilometer<br />

gehören, was die Kurstadt zu einer <strong>der</strong> größten Flächengemeinden<br />

in Baden-Württemberg macht, nennt die Gemeinde Unterwaldhausen<br />

gerade mal 4,11 Quadratkilometer Fläche ihr Eigen.<br />

Bemerkenswert <strong>ist</strong> auch eine weitere Zahl: Vom einzeln gelegenen<br />

Gehöft bis zur großen Stadt finden sich rund 2.500 sogenannter<br />

<strong>Wo</strong>hnplätze im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> (zum Vergleich:<br />

<strong>Landkreis</strong> Biberach 500 <strong>Wo</strong>hnplätze). Auch die Besiedlungsdichte<br />

zeigt diese Extreme auf: Leben in Weingarten stat<strong>ist</strong>isch gesehen<br />

mehr als 2.000 Menschen auf einem Quadratkilometer, sind<br />

es in Guggenhausen gerade mal 22 Einwohner/innen.<br />

So unterschiedlich wie die Besiedlungsstrukturen sind auch<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Kreispolitik: Im Ballungsraum stehen<br />

soziale Aufgaben und das Verkehrswesen im Vor<strong>der</strong>grund, während<br />

in den ländlichen Gebieten vor allem Themen wie Abwasserentsorgung,<br />

Baurecht und die durch den Strukturwandel in<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft ausgelösten Probleme anstehen.<br />

Das Wappen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

„Corporate Identity“ <strong>ist</strong> keine Erfindung <strong>der</strong> Neuzeit.<br />

Seit dem Mittelalter sind Wappen die traditionellen<br />

Kennzeichen von Adligen, freien Bürgern,<br />

Län<strong>der</strong>n, Städten und Gemeinden. Als allgemein<br />

anerkannte Symbole dienten sie zur Visualisierung<br />

von Besitz- und Hoheitsrechten auf Grenztafeln und<br />

Amtsschil<strong>der</strong>n. Der aufgerichtete Löwe im <strong>Landkreis</strong>wappen<br />

<strong>ist</strong> ursprünglich das Wappentier <strong>der</strong><br />

Welfen, <strong>der</strong>en oberschwäbische Herrschaft mit den Zentren<br />

<strong>Ravensburg</strong> und Altdorf-Weingarten um das Jahr 1191 durch<br />

Verkauf an die Hohenstaufen überging. Die im <strong>Landkreis</strong>wappen<br />

gewählte Farbverbindung Gold und Blau <strong>ist</strong> als Hinweis<br />

auf die Welfen zu verstehen. Ein sehr ähnliches<br />

Wappen führt daher auch <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsische<br />

<strong>Landkreis</strong> Celle: „In Gold (Gelb) ein rot bezungter<br />

blauer Löwe, zwischen den Vor<strong>der</strong>pranken ein<br />

schwebendes rotes Herz.“ Bereits <strong>am</strong> 6. November<br />

1952 hatte <strong>der</strong> frühere Kreis <strong>Ravensburg</strong> sein Wappen<br />

durch Kre<strong>ist</strong>agsbeschluss angenommen. Nach<br />

<strong>der</strong> Kreisreform von 1973 wurde es dem neu gegründeten<br />

heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> in gleicher Form,<br />

aber leicht abgewandelter Stilisierung <strong>am</strong> 20. Januar 1975 erneut<br />

verliehen. Das Recht zur Führung einer Kreisflagge in den<br />

Farben Gelb/Blau besteht seit dem 24. November 1988.


10 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Zur Geschichte des Kreisgebiets<br />

Welfen, Staufer, Waldburg, Württemberg<br />

Die ersten geschichtlichen Zeugnisse im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> reichen bis in die Stein- und<br />

Bronzezeit zurück. Über Jahrhun<strong>der</strong>te – bis in die Gegenwart hinein – wurde die Region durch<br />

den Adel geprägt.<br />

In <strong>der</strong> Stein- und Bronzezeit war das Gebiet des heutigen<br />

<strong>Landkreis</strong>es nur wenig besiedelt. Aus <strong>der</strong> Hallstattzeit sind<br />

Grabhügel um Altshausen und im Schussenbecken bei <strong>Ravensburg</strong><br />

erhalten. Unter römischer Herrschaft erlangte die<br />

vom Bodensee über <strong>Ravensburg</strong> zur Donau führende Straße<br />

große Bedeutung. Beim Rückzug <strong>der</strong> Römer hinter den Iller-Limes<br />

entstand um 275 n. Chr. bei Isny im Allgäu das Kastell Vemania.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> anschließenden alemannischen Besiedlung<br />

lag, wie ein Friedhof mit über 800 Gräbern aus dieser<br />

Zeit belegt, bei Altdorf-Weingarten. Nach <strong>der</strong> Unterwerfung <strong>der</strong><br />

Alemannen durch die Franken begann im Schussental die Herrschaft<br />

<strong>der</strong> Welfen, die im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t als Hauptsitz die <strong>Ravensburg</strong><br />

erbauten. Dieser folgten später zahlreiche weitere Burgen<br />

für den Dienstadel, wie beispielsweise die Burg Aulendorf,<br />

die Waldburg und <strong>der</strong> Hatzenturm. Der reiche Welfenbesitz ging<br />

zwar 1191 geschlossen an die Staufer über, nach <strong>der</strong>en Untergang<br />

im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t gelang es jedoch keinem <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Adelshäuser mehr, einen ähnlich großen Besitz aufzubauen.<br />

Lediglich die Reichserbtruchsessen und späteren<br />

Reichsgrafen von Waldburg konnten im Laufe <strong>der</strong> Zeit nochmals<br />

ein größeres Herrschaftsgebiet aufbauen, das aber auf verschiedene<br />

Linien aufgeteilt war. Charakter<strong>ist</strong>isch für das südliche<br />

Oberschwaben vom Mittelalter bis zur Barockzeit war deshalb<br />

ein politischer „Fleckerl-Teppich“, auf dem mittlere, kleinere und<br />

kleinste weltliche und kirchliche Herrscher, Klöster, die reichsunmittelbaren<br />

Freien Reichsstädte <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu,<br />

Leutkirch im Allgäu, lsny im Allgäu und die Reichsritterschaft<br />

mit-, neben- und allzu oft auch gegeneinan<strong>der</strong> lebten.<br />

Die Leinenproduktion und <strong>der</strong> Fernhandel <strong>der</strong> „Großen <strong>Ravensburg</strong>er<br />

Handelsgesellschaft“ verhalfen den Reichsstädten<br />

im späten Mittelalter zu Reichtum und <strong>Wo</strong>hlstand, <strong>der</strong> aber<br />

größtenteils den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wie<strong>der</strong> zum<br />

Opfer fiel. In <strong>der</strong> napoleonischen Zeit k<strong>am</strong> das ges<strong>am</strong>te heutige<br />

Kreisgebiet mit Ausnahme von Achberg (Hohenzollern),<br />

Adelsreute und Tepfenhardt (Baden) nach und nach an das Königreich<br />

Württemberg.<br />

Den Beginn einer grundlegenden Neuorganisation markierte<br />

<strong>der</strong> Reichsdeputationshauptschluss von 1803, durch den<br />

die Reichsstädte ihre Selbstständigkeit verloren und die Reichsklöster<br />

säkularisiert wurden. Mit dem Frieden von Preßburg<br />

1805 verlor Österreich seinen schwäbischen Besitz und die<br />

Landvogtei Schwaben fiel mit Ausnahme des Amtes Gebrazhofen<br />

an Württemberg, das d<strong>am</strong>it erstmals im Kreisgebiet Fuß<br />

fassen konnte. Bereits ein Jahr später konnte das zwischenzeitlich<br />

zum Königreich ernannte Württemberg seinen Gebietsanteil<br />

durch die Übertragung <strong>der</strong> Souveränität über die zahlreichen<br />

Fürstentümer, Graf- und Herrschaften nochmals<br />

erweitern. Die Verträge von Paris und Compiègne 1810 brachten<br />

einen Gebietsaustausch vor allem mit Bayern, dessen Grenzen<br />

im Wesentlichen noch heute gelten.<br />

Vom Ober<strong>am</strong>t zum <strong>Landkreis</strong><br />

Mit dem „Königlichen Manifest, die neue Einteilung des Königreichs<br />

betreffend“ glie<strong>der</strong>te König Friedrich von Württemberg<br />

bereits <strong>am</strong> 27. Oktober 1810 sein Königreich in zwölf<br />

Landvogteien mit einem Einzugsbereich von jeweils rund<br />

100.000 Einwohner/innen. Ihnen nachgeordnet waren für jeweils<br />

etwa 20.000 Einwohner/innen die sogenannten Oberämter.<br />

Als Vorbild für diese Verwaltungsreform dienten die französischen<br />

Departements, und wie diese wurden die Landvogteien<br />

nach Flüssen und Seen benannt – nichts sollte mehr an die<br />

früheren Herrschaften erinnern. Das Gebiet des heutigen <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Ravensburg</strong> gehörte zur Landvogtei Bodensee mit Sitz<br />

im Schloss Weingarten. Der Landvogtei nachgeordnet waren<br />

die Oberämter Tettnang, <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu, Leut-


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

11<br />

kirch im Allgäu, Waldsee und Saulgau. Von diesen sind die Oberämter<br />

<strong>Ravensburg</strong> und Wangen im Allgäu vollständig und die<br />

Oberämter Leutkirch im Allgäu und Waldsee zum größten Teil<br />

im heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> aufgegangen. Abgesehen<br />

von einigen Grenzbegradigungen im Jahre 1842 bestanden die<br />

Oberämter unverän<strong>der</strong>t bis zum Jahr 1938, während die Mittelinstanz<br />

<strong>der</strong> Landvogteien bald als überflüssiger Briefträger zwischen<br />

Regierung und Ober<strong>am</strong>tsverwaltung empfunden und<br />

deshalb <strong>am</strong> 1. Januar 1818 durch Kreise ersetzt wurde. Der heutige<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> gehörte ab dieser Zeit zum Donaukreis,<br />

dessen Regierung ihren Sitz bis zur Auflösung im Jahre<br />

1924 in Ulm hatte.<br />

Bereits nach dem Ende des Ersten Weltkriegs tauchten immer<br />

wie<strong>der</strong> Pläne zur Zus<strong>am</strong>menlegung von Oberämtern auf,<br />

die 1938 mit <strong>der</strong> Aufhebung von 27 Oberämtern realisiert wurden.<br />

Im Gebiet des heutigen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> waren<br />

davon die Oberämter Leutkirch im Allgäu und Waldsee betroffen,<br />

die im Wesentlichen in den Kreis Wangen bzw. den Kreis<br />

<strong>Ravensburg</strong> eingeglie<strong>der</strong>t wurden. Zusätzlich erhielt <strong>der</strong> Kreis<br />

<strong>Ravensburg</strong> vom früheren Ober<strong>am</strong>t Saulgau die Gemeinden<br />

Blönried und Pfrungen sowie <strong>der</strong> Kreis Wangen vom Ober<strong>am</strong>t<br />

Tettnang die Gemeinde Schomburg. Die ehemals hohenzollerische<br />

bzw. preußische Exklave Achberg ging 1969 vom Kreis<br />

Sigmaringen an den <strong>Landkreis</strong> Wangen, im gleichen Jahr k<strong>am</strong><br />

auch die vormals badische Gemeinde Adelsreute vom Kreis<br />

Überlingen zum Kreis <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Die letzte Kreisreform trat <strong>am</strong> 1. Januar 1973 in Kraft und<br />

formte den heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> aus den Gemeinden<br />

<strong>der</strong> Altkreise <strong>Ravensburg</strong> und Wangen, Teilen des aufgelösten<br />

Kreises Saulgau (Altshausen, Boms, Ebenweiler, Ebersbach,<br />

Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Hoßkirch,<br />

Königseggwald, Musbach, Riedhausen und Unterwaldhausen)<br />

und des Altkreises Biberach (Dietmanns und Unterschwarzach).<br />

Bei einer Grenzbereinigung 1976 wurden die Furtgemeinden<br />

Herretsweiler, Geusenweiler, Hagnaufurt und Wattenweiler<br />

an den <strong>Landkreis</strong> Biberach abgegeben.<br />

Die Kreisreform von 1973 formte<br />

den heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

aus den Gemeinden <strong>der</strong><br />

ehemaligen Kreise <strong>Ravensburg</strong><br />

und Wangen, Teilen des aufgelösten<br />

Kreises Saulgau und des<br />

ehemaligen Kreises Biberach.


12 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Der <strong>Landkreis</strong> und<br />

seine Verwaltung<br />

Kommunal- und Staatsbehörde<br />

Einerseits <strong>ist</strong> das Landrats<strong>am</strong>t als die kommunale Kreisbehörde des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong><br />

Teil <strong>der</strong> „kommunalen F<strong>am</strong>ilie“. Zugleich <strong>ist</strong> das Landrats<strong>am</strong>t aber auch eine staatliche<br />

Einrichtung und in dieser Funktion als untere Verwaltungsbehörde <strong>der</strong> „verlängerte Arm“ <strong>der</strong><br />

Landesregierung von Baden-Württemberg.<br />

Der Landrat leitet also genau genommen zwei Einrichtungen<br />

unter einem Dach: Die <strong>Landkreis</strong>verwaltung wird bei bestimmten<br />

Aufgaben als Kommunalbehörde unter Aufsicht des<br />

Kre<strong>ist</strong>ages in eigener Sache aktiv. Bei an<strong>der</strong>en Aufgaben vertritt<br />

sie als Staatsbehörde die Belange des Landes.<br />

Auf kommunaler Ebene unterstützt das Landrats<strong>am</strong>t die<br />

kreisangehörigen Gemeinden bei <strong>der</strong> Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

und trägt zu einem gerechten Ausgleich <strong>der</strong> Lasten bei. Dabei<br />

übernimmt es Aufgaben, für die die einzelnen Gemeinden zu<br />

klein sind, wie etwa bei <strong>der</strong> Müllabfuhr o<strong>der</strong> den Berufsschulen.<br />

So <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> Träger von insges<strong>am</strong>t fünf beruflichen<br />

Schulen, zwei Son<strong>der</strong>schulen und drei Fachschulen<br />

für Landwirtschaft. Weiterhin obliegen dem <strong>Landkreis</strong> zum Beispiel<br />

die Sicherstellung <strong>der</strong> stationären Krankenhausversorgung,<br />

die Sozialhilfe sowie die Jugendhilfe und Unterhaltssicherung.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> stellt zudem sicher, dass das ges<strong>am</strong>te<br />

Kreisgebiet möglichst flächendeckend mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

angefahren wird, und er sorgt für Bau und Unterhaltung<br />

<strong>der</strong> Kreisstraßen.<br />

Als untere Verwaltungsbehörde des Landes <strong>ist</strong> das Landrats<strong>am</strong>t<br />

für die Einhaltung staatlicher Gesetze verantwortlich und<br />

hat die Rechtsaufsicht über die Gemeinden im Kreisgebiet auszuüben.<br />

Zu dem Aufgabenkomplex gehören beispielsweise<br />

die Einbürgerung, das Waffenrecht, das Baurecht, <strong>der</strong> Naturund<br />

Gewässerschutz, die <strong>Wo</strong>hnraumför<strong>der</strong>ung, das Gesundheits-<br />

und Veterinärwesen mit Tier- und Verbraucherschutz<br />

Freund<br />

lichkeit<br />

Bürger/innen<br />

Gemeinden<br />

Mitarbeiter/innen<br />

und Lebensmittelüberwachung, die Landwirtschafts- und<br />

Forstverwaltung, <strong>der</strong> Bundes- und Landesstraßenbetrieb, das<br />

Vermessungswesen, die Flurbereinigung, die Inklusion von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, die Verwaltung <strong>der</strong> Kreisschulen<br />

und die Gewerbeaufsicht. Die Trennung in kommunale und<br />

staatliche Aufgabenbereiche macht sich im organisatorischen<br />

Aufbau des Landrats<strong>am</strong>ts nicht bemerkbar – das Landrats<strong>am</strong>t<br />

<strong>ist</strong> vielmehr nach funktionalen Zus<strong>am</strong>menhängen geglie<strong>der</strong>t<br />

und dre<strong>ist</strong>ufig aufgebaut:<br />

• Verwaltungsvorstand: Ges<strong>am</strong>tleitung<br />

• Vorstandsbereiche (Dezernate): Zus<strong>am</strong>menfassung von<br />

Ämtern<br />

• Ämter: Zus<strong>am</strong>menfassung mehrerer Sachgebiete o<strong>der</strong><br />

Aufgabenbereiche<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> nach dem Ortenaukreis mit<br />

seinen 1.631,86 km² <strong>der</strong> zweitgrößte <strong>Landkreis</strong> in Baden-Württemberg.<br />

Entsprechend weit sind die Wege. Um diese für die<br />

Bürger/innen zu verkürzen, <strong>ist</strong> die Kreisverwaltung an mehreren<br />

Standorten im <strong>Landkreis</strong> vertreten, sodass viele Angelegenheiten<br />

in <strong>der</strong> Nähe ihres jeweiligen <strong>Wo</strong>hnortes erledigt<br />

Der <strong>Landkreis</strong> hat<br />

<strong>der</strong>zeit ca. 1.640 Mitarbeitende<br />

sowie rund<br />

60 Auszubildende<br />

(Stand Januar 2020).


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

13<br />

werden können. Neben den Haupthäusern in <strong>Ravensburg</strong> –<br />

dem Kreishaus I und dem Kreishaus II – befinden sich entsprechende<br />

Anlaufstellen, das Bürgerbüro des <strong>Landkreis</strong>es, an den<br />

Standorten in Bad Waldsee, Leutkirch im Allgäu und Wangen<br />

im Allgäu.<br />

Verwaltungsvorstand<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong><br />

Dr. Andreas Honikel-Günther<br />

Mobilität und Gesundheit<br />

Diana E. Raedler<br />

Recht, Migration und<br />

Verbraucherschutz<br />

Harald Sievers<br />

Kommunalaufsicht und<br />

große Tochterunternehmen<br />

Franz Baur<br />

Finanzen, Schulen<br />

und Immobilien<br />

N. N.<br />

Organisationsentwicklung,<br />

Personal und Kultur<br />

N. N.<br />

Soziales und Arbeit<br />

Iris Steger<br />

Kreisentwicklung Wirtschaft<br />

und ländlicher Raum<br />

Für eine funktionierende Verwaltung bedarf es zahlreicher<br />

gut funktionieren<strong>der</strong> Rädchen, die ineinan<strong>der</strong>greifen. Darunter<br />

finden sich auch Ämter, mit denen die Bürger/innen im normalen<br />

Alltag kaum o<strong>der</strong> gar nicht in Berührung kommt, die jedoch<br />

für bestimmte Verfahren und reibungslose interne Abläufe<br />

o<strong>der</strong> die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen wichtige<br />

Aufgaben übernehmen. Dazu gehören:<br />

• die Stabsstelle des Landrats mit Pressestelle<br />

• das Kommunal- und Prüfungs<strong>am</strong>t<br />

• das Haupt<strong>am</strong>t<br />

• <strong>der</strong> Personalservice<br />

• die Finanzverwaltung<br />

• das Amt für Kreisschulen<br />

• <strong>der</strong> Eigenbetrieb Immobilien, Krankenhäuser und<br />

Pflegeschule (IKP).<br />

Ich verstehe uns als mo<strong>der</strong>nes<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsunternehmen mit<br />

dem Ziel, den Bürgerinnen und<br />

Bürgern und Unternehmen wie<br />

auch den Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> einen zeitgemäßen<br />

und hervorragenden<br />

Service an allen Standorten <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung zu bieten.<br />

Landrat Harald Sievers<br />

Geschäftsverteilung im Verwaltungsvorstand (Organisationsplan) – Stand: 01.11.2020<br />

Verwaltungsvorstand<br />

Dezernat<br />

Landrat<br />

Herr Sievers<br />

ständiger allgemeiner Vertreter:<br />

Hr. Dr. Honikel-Günther<br />

Dezernat<br />

Mobilität und<br />

Gesundheit<br />

Erster Landesbe<strong>am</strong>ter<br />

Hr. Dr. Honikel-Günther<br />

Vertreter: N.N.<br />

Dezernat<br />

Organisationsentwicklung,<br />

Personal und Kultur<br />

N.N.<br />

Vertreter: Hr. Dr. Honikel-<br />

Günther<br />

Dezernat<br />

Finanzen, Schulen<br />

und Immobilien<br />

Kreiskämmerer<br />

Herr Baur¹<br />

Vertreterin: N.N.<br />

Dezernat<br />

Soziales und Arbeit<br />

N.N.<br />

Vertreter: Herr Baur<br />

Dezernat<br />

Kreisentwicklung,<br />

Wirtschaft und ländl. Raum<br />

Frau Dipl.-Ing. Steger<br />

Vertreterin: Frau Raedler<br />

Dezernat<br />

Recht, Migration und<br />

Verbraucherschutz<br />

Frau Raedler<br />

Vertreterin: Frau Steger<br />

01 Stabsstelle<br />

des Landrats<br />

Herr Hirth (5)<br />

VE Verkehrs<strong>am</strong>t<br />

Frau Wucherer (16)<br />

HA Haupt<strong>am</strong>t<br />

Herr Pfau<br />

(m.d.W.d.G.b.) (37)<br />

FK Amt für Finanzen,<br />

Beteiligungen und<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Hr. Weber (28)<br />

02 Stabsstelle<br />

Sozialplanung<br />

N.N. (8)<br />

03 Wirtschaftsbeauftragte<br />

Fr. Kahle (1)<br />

04 Stabsstelle<br />

Regionales<br />

Bildungsbüro ²<br />

Herr Baum (6)<br />

KP Kommunal- und<br />

Prüfungs<strong>am</strong>t<br />

Herr Hagg (13)<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Frau Fietz / N.N.<br />

ST Straßenbau<strong>am</strong>t<br />

Hr. Dipl.-Ing. Gehringer (145)<br />

GE Gesundheits<strong>am</strong>t<br />

Herr Dr. Föll (36)<br />

PE Personalservice<br />

Herr Dreher (23)<br />

BÜ Bürgerbüro<br />

Frau Augsburger<br />

(m.d.W.d.G.b.) (55)<br />

KR Amt für<br />

Kreisschulen<br />

Herr Ebenhoch (27)<br />

------------------------------<br />

IKP Eigenbetrieb<br />

Immobilien<br />

Hr. Dipl.-Ing. Meßmer (60)<br />

SI Sozial- und<br />

Inklusions<strong>am</strong>t<br />

Herr Urbaniak (74)<br />

JU Jugend<strong>am</strong>t<br />

N.N. (86)<br />

BU Bau- und<br />

Umwelt<strong>am</strong>t<br />

Herr Dipl.-Ing. Neisecke (88)<br />

LA Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

Herr Dipl.-Ing. Siegel (58)<br />

RO Rechts- und<br />

Ordnungs<strong>am</strong>t<br />

Herr Preisinger (24)<br />

MI Amt für Migration<br />

und Integration<br />

Herr Bleicher (55)<br />

Verwaltungsrat<br />

Kreissparkasse<br />

Verwaltungsrat<br />

OEW<br />

Aufsichtsrat<br />

EnBW AG<br />

Aufsichtsrat<br />

OSK gGmbH<br />

Aufsichtsrat<br />

WIR GmbH<br />

07 PG Neue Arbeitsformen<br />

/ Digitalisierung<br />

KH II<br />

Herr Riesch<br />

(Frau Schädler) (5)<br />

Leitung<br />

Energie- und<br />

Klimaschutzte<strong>am</strong> LRA<br />

Leitung<br />

Steuerungsgruppe<br />

Bildungsregion<br />

Leitung<br />

Kommunale<br />

Gesundheitskonferenz<br />

KU KULTUR!RV<br />

Herr Dr. Eiden (25)<br />

- Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

und Archiv<br />

- Schloß Achberg<br />

- Bauernhaus-Museum<br />

Allgäu-Oberschwaben<br />

<strong>Wo</strong>lfegg<br />

05 PG Flächen- und<br />

Standortkonzept<br />

Frau Dipl.-Ing. Sigg<br />

(Herr Riesch)<br />

06 PG Digitalisierung<br />

von Schule und<br />

Unterricht<br />

Frau Roßmann<br />

JO Jobcenter<br />

Frau Court (124)<br />

Aufsichtsrat<br />

Dipers GmbH<br />

FO Forst<strong>am</strong>t<br />

Herr Gogic (20)<br />

VF Vermessungs- und<br />

Flurneuordnungs<strong>am</strong>t<br />

Hr. Dipl.-Ing. Obermeier (87)<br />

Aufsichtsrat<br />

OTG GmbH<br />

VET Veterinär- und<br />

Verbraucherschutz<strong>am</strong>t<br />

Herr Dr. Gayer (40)<br />

¹ außerdem ² Dezernatszuordnung vorläufig<br />

Mitgeschäftsführer IKP


14 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Dezernat Landrat<br />

– Stabsstelle des Landrats Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Kommunal- und Prüfungs<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Gleichstellungsbeauftragte Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

Dezernat Erster Landesbe<strong>am</strong>ter<br />

– Verkehrs<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Straßenbau<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Gesundheits<strong>am</strong>t Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

Dezernat Organisationsentwicklung, Personal und Kultur<br />

– Haupt<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Personalservice Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Bürgerbüro Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

Standort Robert-Koch-Straße 52, Bad Waldsee<br />

Standort Liebigstraße 1, Wangen im Allgäu<br />

Standort Wangener Straße 70, Leutkirch im Allgäu<br />

– KULTUR!RV Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

Dezernat Finanzen, Schulen und Immobilien<br />

– Finanzen, Beteiligungen und Kreislaufwirtschaft Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Amt für Kreisschulen Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu<br />

– Eigenbetrieb Immobilien Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33b, Wangen im Allgäu<br />

– Projektgruppe Flächen- und Standortkonzept Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu<br />

– Projektgruppe Digitalisierung von Schule und Unterricht Verwaltungsgebäude Am Engelberg 33a, Wangen im Allgäu<br />

Dezernat Soziales und Arbeit<br />

– Stabsstelle Sozialplanung Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Jugend<strong>am</strong>t Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

Standort Liebigstraße 1, Wangen im Allgäu<br />

Standort Robert-Koch-Straße 52, Bad Waldsee<br />

– Jobcenter Standort Sauterleutestraße 34, Weingarten<br />

Standort Bahnhofstraße 50, Wangen im Allgäu<br />

Standort Ottmannshofer Straße 44, Leutkirch im Allgäu<br />

Dezernat Kreisentwicklung, Wirtschaft und ländlicher Raum<br />

– Wirtschaftsbeauftragte Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Bau- und Umwelt<strong>am</strong>t Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Landwirtschafts<strong>am</strong>t Verwaltungsgebäude Frauenstraße 4, <strong>Ravensburg</strong><br />

Verwaltungsgebäude Schillerstraße 34, Bad Waldsee<br />

Verwaltungsgebäude Wangener Straße 70, Leutkirch im Allgäu<br />

– Forst<strong>am</strong>t Kreishaus II, Gartenstraße 107, <strong>Ravensburg</strong><br />

Verwaltungsgebäude Karlstraße 6, Leutkirch im Allgäu<br />

– Vermessungs- und Flurneuordnungs<strong>am</strong>t Verwaltungsgebäude Friedhofstraße 3, <strong>Ravensburg</strong><br />

Dezernat Recht, Migration und Verbraucherschutz<br />

– Stabsstelle Regionales Bildungsbüro Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Rechts- und Ordnungs<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

– Amt für Migration und Integration Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69, <strong>Ravensburg</strong><br />

Standort Ottmanshofer Straße, Leutkirch im Allgäu<br />

– Veterinär- und Verbraucherschutz<strong>am</strong>t Kreishaus I, Friedenstraße 6, <strong>Ravensburg</strong><br />

Außenstelle Ottmannshofer Straße 44, Leutkirch im Allgäu


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

15<br />

Organe des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Landrat und Kre<strong>ist</strong>ag<br />

Die Organe des <strong>Landkreis</strong>es sind <strong>der</strong> Kre<strong>ist</strong>ag und <strong>der</strong> Landrat. Beide Organe wirken<br />

partnerschaftlich zus<strong>am</strong>men. Sie entscheiden und handeln in gemeins<strong>am</strong>er Verantwortung.<br />

Der Landrat<br />

Der Landrat <strong>ist</strong> gesetzlicher Vertreter des <strong>Landkreis</strong>es, Leiter<br />

des Landrats<strong>am</strong>ts und Vorsitzen<strong>der</strong> des Kre<strong>ist</strong>ags und seiner<br />

Ausschüsse. D<strong>am</strong>it <strong>ist</strong> für eine enge Verbindung zwischen den<br />

beiden entscheidenden Organen des <strong>Landkreis</strong>es gesorgt. Das<br />

Landrats<strong>am</strong>t bereitet die Sitzungen des Kre<strong>ist</strong>ags und <strong>der</strong> Ausschüsse<br />

vor und vollzieht <strong>der</strong>en Beschlüsse. Daneben <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

Landrat als Leiter <strong>der</strong> unteren staatlichen Verwaltungsbehörde<br />

<strong>der</strong> Landesregierung für die ordnungsgemäße Erledigung <strong>der</strong><br />

Verwaltungsgeschäfte verantwortlich. Seit dem 1. Juni 2015 <strong>ist</strong><br />

Harald Sievers Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong>. Sein ständiger<br />

allgemeiner Vertreter <strong>ist</strong> seit dem 15. Juni 2020 <strong>der</strong> Erste<br />

Landesbe<strong>am</strong>te Dr. Andreas Honikel-Günther.<br />

Harald Sievers<br />

Landrat<br />

Dr. Andreas Honikel-Günther<br />

allgemeiner Vertreter<br />

Dem Verwaltungsvorstand mit sieben Vorstandsbereichen<br />

gehören neben Landrat Harald Sievers und Herrn Dr. Andreas<br />

Honikel-Günther folgende weitere Mitglie<strong>der</strong> an:<br />

• die Leitung des Dezernats „Organisationsentwicklung,<br />

Personal und Kultur“, N.N.<br />

• <strong>der</strong> Leiter des Dezernats „Finanzen, Schulen und<br />

Immobilien “, Franz Baur<br />

• die Leitung des Dezernats „Soziales und Arbeit“,<br />

N.N.<br />

• die Leiterin des Dezernats „Kreisentwicklung, Wirtschaft<br />

und ländlicher Raum“, Iris Steger<br />

• die Leiterin des Dezernats „Recht, Migration und<br />

Verbraucherschutz“, Diana E. Raedler<br />

Der Kre<strong>ist</strong>ag<br />

Als Kreis-Parl<strong>am</strong>ent bestimmt <strong>der</strong> Kre<strong>ist</strong>ag die Richtlinien<br />

<strong>der</strong> Kreispolitik und trifft alle für die kommunalen Aufgaben<br />

des <strong>Landkreis</strong>es maßgeblichen Entscheidungen. Die auf fünf<br />

Jahre gewählten Mitglie<strong>der</strong> des Kre<strong>ist</strong>ags haben die Aufgabe,<br />

den Freiraum, den die Selbstverwaltung den <strong>Landkreis</strong>en bietet,<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Gesetze nach ihrer freien, nur durch das<br />

öffentliche <strong>Wo</strong>hl bestimmten Überzeugung auszufüllen.<br />

Die „Gesetze“ auf Kreisebene nennt man Satzungen. Die<br />

wichtigsten Satzungen, die <strong>der</strong> Kre<strong>ist</strong>ag zu verabschieden hat,<br />

sind die Hauptsatzung und die jährliche Haushaltssatzung mit<br />

dem dazugehörigen Haushaltsplan. In regelmäßigen Sitzungen<br />

werden im Kre<strong>ist</strong>ag und in seinen Ausschüssen die entsprechenden<br />

Beschlüsse gefasst. Die Mitglie<strong>der</strong> des Kre<strong>ist</strong>ags<br />

stellen sich für diese umfangreiche Aufgabe ehren<strong>am</strong>tlich zur<br />

Verfügung. Der 2019 gewählte und bis 2024 <strong>am</strong>tierende Kre<strong>ist</strong>ag<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> umfasst 24 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

CDU, 17 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> FWV, 15 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Grünen, sechs<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD, fünf Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ÖDP sowie vier Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> FDP und ein Mitglied <strong>der</strong> Linken, insges<strong>am</strong>t also 72 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen erhalten die ehren<strong>am</strong>tlich<br />

tätigen Mitglie<strong>der</strong> des Kre<strong>ist</strong>ags umfangreiche<br />

Beratungsunterlagen. Über eine App stehen diese auch<br />

je<strong>der</strong>zeit digital und ressourcenschonend zum Lesen und<br />

Bearbeiten zur Verfügung. Auch die Bürger/innen können sich<br />

online über die anstehenden Sitzungen des Kre<strong>ist</strong>ags und<br />

seiner Ausschüsse informieren. Auf <strong>der</strong> Homepage des<br />

<strong>Landkreis</strong>es sind die öffentlichen Tagesordnungen sowie die<br />

dazugehörigen Beratungsunterlagen abrufbar.<br />

www.rv.de/KT


16 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Die Aufgaben des Kre<strong>ist</strong>ags<br />

„Der Kre<strong>ist</strong>ag <strong>ist</strong> die Vertretung <strong>der</strong> Einwohner und das Hauptorgan<br />

des <strong>Landkreis</strong>es. Er legt die Grundsätze für die Verwaltung des<br />

<strong>Landkreis</strong>es fest und entscheidet über alle Angelegenheiten des<br />

<strong>Landkreis</strong>es, soweit nicht <strong>der</strong> Landrat kraft Gesetzes zuständig <strong>ist</strong> o<strong>der</strong><br />

ihm <strong>der</strong> Kre<strong>ist</strong>ag bestimmte Angelegenheiten überträgt. Der Kre<strong>ist</strong>ag<br />

überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse und sorgt beim Auftreten<br />

von Mißständen in <strong>der</strong> Verwaltung des <strong>Landkreis</strong>es für <strong>der</strong>en Beseitigung.“<br />

(§ 19 I <strong>Landkreis</strong>ordnung Baden-Württemberg)<br />

19. Wahlperiode 2019 bis 2024 –<br />

Sitzverteilung im Kre<strong>ist</strong>ag<br />

Die Ausschüsse des Kre<strong>ist</strong>ags<br />

- Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Kreisentwicklung<br />

- Ausschuss für Umwelt und Mobilität<br />

- Ausschuss für Bildung und Kultur<br />

- Sozialausschuss<br />

- Jugendhilfeausschuss<br />

Die Fraktionsvorsitzenden im Kre<strong>ist</strong>ag<br />

Volker Restle<br />

CDU<br />

Oliver Spieß<br />

Freie Wähler<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Liv Pfluger<br />

Bündnis 90<br />

Die Grünen<br />

Rudolf Bindig<br />

SPD<br />

Siegfried Scharpf<br />

ÖDP<br />

Daniel Gallasch<br />

FDP<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Kre<strong>ist</strong>ags<br />

CDU:<br />

Buemann, Elmar<br />

Bürkle, Roland<br />

Eger, Margarete<br />

Engler, Rolf<br />

For<strong>der</strong>er, Josef<br />

Fuchs, Chr<strong>ist</strong>a<br />

Geiger, Alexan<strong>der</strong><br />

Grieb, Helmut<br />

Haser, Raimund<br />

Henle, Hans-Jörg<br />

Kellenberger, Thomas<br />

Krattenmacher, Dieter<br />

Moll, Clemens<br />

Müller, Axel<br />

Müller, Peter<br />

Natterer, Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Rapp, Dr. Daniel<br />

Restle, Volker<br />

Sauter, Roland<br />

Weitere Informationen unter: www.rv.de/KT<br />

Schuler, August<br />

Schweizer, Robert<br />

Steiner, Daniel<br />

Westermayer, Waldemar<br />

Wild, Sonja<br />

FWV:<br />

Buschle, Karl-Heinz<br />

Braun, Walter<br />

Ewald, Markus<br />

Fischinger, Jochen<br />

Flucht, Sandra<br />

Graf, Wilhelm<br />

Haug, Roland<br />

Lang, Michael<br />

Liebmann, Katja<br />

Magenreuter, Rainer<br />

Radke, André<br />

Schad, Dr. Hermann<br />

Schmidinger, Roland<br />

Schultes, Bernhard<br />

Smigoc, Peter<br />

Spieß, Oliver<br />

Stierle, Chr<strong>ist</strong>a<br />

Bündnis 90/Die Grünen:<br />

Fiegel-Hertr<strong>am</strong>pf, Hildegard<br />

Güldenberg, Gereon<br />

Kolb, Dr. Andreas<br />

Kremer, Carmen<br />

Müller, Elke<br />

Natalis, Dorothée<br />

Ön<strong>der</strong>, Ozan<br />

Pfluger, Liv<br />

Pohnert, Roswitha<br />

Schauwecker, Tilman<br />

Sing, Bruno<br />

Strubel, Heinz<br />

Weiß, Martin<br />

Zintl, Roland<br />

Zodel, Doris<br />

SPD:<br />

Bindig, Rudolf<br />

Clement, Peter<br />

Lang, Gerhard<br />

Marquart, Rainer<br />

Müller, Gisela<br />

Rölli, Jürgen<br />

ÖDP:<br />

Aicher, Julian<br />

Dieing, Prof. Dr. <strong>Wo</strong>lfgang<br />

Schmidt, Dr. <strong>Wo</strong>lfgang<br />

Scharpf, Max<br />

Scharpf, Siegfried<br />

FDP:<br />

Dieterich, Dr. Roland<br />

Gallasch, Daniel, M. A.<br />

Schnei<strong>der</strong>, Oliver<br />

Strasser, Benj<strong>am</strong>in<br />

Die Linke:<br />

Raible, Lars


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

17<br />

Der <strong>Landkreis</strong> als Arbeitgeber<br />

Gute Arbeit! Gute Mitarbeitende!<br />

Das Landrats<strong>am</strong>t sorgt durch ein ganzes Bündel von Angeboten, durch flexible Arbeitszeiten,<br />

f<strong>am</strong>ilienfreundliche Regelungen und eine den Menschen zugewandte Haltung für attraktive<br />

Arbeitsbedingungen für die rund 1.600 Mitarbeitenden.<br />

Gestaltungsräume<br />

Das Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong> versteht sich als eine bürgerund<br />

mitarbeiterfreundliche Verwaltung. Die Bedürfnisse von<br />

Bürger/innen, Mitarbeitenden und Gemeinden versuchen wir<br />

schnellstmöglich zu erkennen und bestmöglich zu erfüllen. Als<br />

mo<strong>der</strong>ner Dienst- und Servicele<strong>ist</strong>er <strong>ist</strong> es unser gemeins<strong>am</strong>es<br />

Ziel, uns stetig weiterzuentwickeln. Dies gelingt uns durch die<br />

Offenheit für Neues und hohe Lernbereitschaft. Wir wollen Dinge<br />

einfach gestalten und wissen um den hohen Wert einer<br />

funktionierenden Kommunikation auf Augenhöhe.<br />

Vielfalt im Kreis<br />

Wir schätzen den Wert unterschiedlicher Erfahrungen und<br />

Fähigkeiten. Darum ermutigen wir unsere über 1.600 Mitarbeitenden<br />

aus mehr als 13 Nationen, Verantwortung zu übernehmen<br />

und ihre Ansichten zu teilen. Mit unseren 11 Ausbildungsund<br />

Studienberufen, Nachwuchskräfte-, Qualifizierungs- und<br />

Laufbahnprogr<strong>am</strong>men unterstützen und begleiten wir unterschiedlichste<br />

Karrierewege. Wir stehen für ein gemeins<strong>am</strong>es<br />

Arbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen<br />

und begrüßen die Bewerbung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>der</strong>en Integration uns ein beson<strong>der</strong>es Anliegen <strong>ist</strong>. Wir<br />

sind zertifiziert als f<strong>am</strong>ilienbewusster und demografieorientierter<br />

Arbeitgeber, da uns die Gesundheit und das <strong>Wo</strong>hlbefinden<br />

unserer Mitarbeitenden sowie attraktive Arbeitsbedingungen<br />

wichtig sind.<br />

Praktika und Ausbildung<br />

Dem demografischen Wandel begegnen wir aktiv mit einer<br />

breiten und qualitativ hochwertigen Ausbildung. Daher verstärken<br />

wir uns Jahr für Jahr mit jungen Menschen und bege<strong>ist</strong>ern<br />

sie mit unseren Aufgaben für das Gemeinwesen unseres<br />

<strong>Landkreis</strong>es. Schrittweise erlernen unsere Auszubildenden alles,<br />

was für einen guten Berufsstart notwendig <strong>ist</strong> und erhalten<br />

zunehmend mehr eigene Verantwortung. Praktika ermöglichen<br />

ein erstes Schnuppern und Ausprobieren. Nicht selten<br />

überraschen wir d<strong>am</strong>it, wie vielfältig unsere Dienst- und Ser-


18 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

vicele<strong>ist</strong>ungen, wie mo<strong>der</strong>n unser Herangehen und wie spannend<br />

unsere Herausfor<strong>der</strong>ungen sind.<br />

Sich selbst und an<strong>der</strong>e weiterentwickeln<br />

Unser Einarbeitungsprogr<strong>am</strong>m und unsere Feedbackinstrumente<br />

sind modular aufgebaut und stellen sicher, dass es<br />

gelingt, gut anzukommen und regelmäßige Rückmeldungen<br />

zu erhalten. Als ein f<strong>am</strong>ilienfreundlicher Arbeitgeber mit unterschiedlichsten<br />

Arbeitszeitmodellen und <strong>der</strong> Möglichkeit von<br />

Telearbeit för<strong>der</strong>n wir unsere Mitarbeitenden in allen Phasen<br />

ihres Lebens. Neben Angeboten des Gesundheitsmanagements<br />

bieten wir ein breites Angebot an Trainings und Seminaren<br />

an, das zur fachlichen sowie methodischen und persönlichen<br />

Weiterentwicklung genutzt werden kann.<br />

Gute Arbeit durch gute Mitarbeitende<br />

Ziel unserer Personalarbeit <strong>ist</strong> es, dass sich alle unsere neuen<br />

und unsere erfahrenen Mitarbeitenden gut aufgehoben,<br />

richtig eingesetzt und persönlich wertgeschätzt fühlen. D<strong>am</strong>it<br />

dies gelingt, sorgt <strong>der</strong> Personalservice des Landrats<strong>am</strong>ts <strong>Ravensburg</strong><br />

für ein professionelles, faires und zeitgemäßes Personalmanagement,<br />

das die Grundlagen bildet und ein gutes Arbeiten<br />

gewährle<strong>ist</strong>et.<br />

www.rv.de/stellen<br />

www.rv.de/Newsletter<br />

studIum &<br />

ausbIldung<br />

landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong><br />

bewirb dich jetzt!<br />

www.rv.de/ausbildung<br />

Verwaltungsberufe Technische Berufe Soziale Berufe


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

19<br />

Viele Tausend Bürger/innen besuchen im Jahr das Bürgerbüro des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Verschiedene Dienstle<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong> Kreisverwaltung werden hier gebündelt und können aus<br />

einer Hand und an einem Ort in Anspruch genommen werden.<br />

Im Bürgerbüro sind die publikumsintensiven Bereiche wie<br />

Kfz-Zulassung, Führerscheinstelle, Abfallwirtschaft, allgemeiner<br />

Informationsschalter und Call-Center zus<strong>am</strong>mengefasst, um<br />

den Bürger/innen größtmöglichen Service zu bieten.<br />

Um auch für Berufstätige besser erreichbar zu sein und um<br />

die Wartezeiten zu verkürzen, gelten im Bürgerbüro erweiterte<br />

Öffnungszeiten. Und sollte es doch einmal länger dauern, stehen<br />

in den Wartebereichen des Bürgerbüros kostenloses WLAN,<br />

eine Kin<strong>der</strong>spielecke sowie <strong>am</strong> Hauptstandort in <strong>Ravensburg</strong><br />

eine Cafeteria zur Verfügung. D<strong>am</strong>it die Bürger/innen ihr Anliegen<br />

möglichst wohnortnah erledigen können, finden sich die<br />

Bürgerbüros an mehreren Standorten im <strong>Landkreis</strong>. Neben <strong>der</strong><br />

Zentrale im Foyer des Kreishauses I in <strong>Ravensburg</strong> gibt es dieses<br />

Serviceangebot auch in Bad Waldsee, Leutkirch im Allgäu und<br />

Wangen im Allgäu. Für Anliegen <strong>der</strong> Kfz-Zulassung, <strong>der</strong> Führerscheinstelle<br />

und rund um die Abfallwirtschaft können die Kunden<br />

online ihre Termine <strong>am</strong> jeweiligen Standort selbst festlegen<br />

– eine weitere Möglichkeit, Wartezeiten zu vermeiden.<br />

Zur Bürgerfreundlichkeit gehört es auch, stets auf dem<br />

neuesten Stand <strong>der</strong> Technik zu sein. Mit einem hochmo<strong>der</strong>nen<br />

Fototerminal im Bürgerbüro können die Kunden <strong>der</strong> Führerscheinstelle<br />

in <strong>Ravensburg</strong> direkt vor Ort selbstständig ein elektronisches<br />

Passbild anfertigen und zugleich ihre Unterschrift<br />

erfassen. Die Daten werden von dem Terminal direkt ins Fachverfahren<br />

übernommen. Der Start des Bürgerportals bedeutet<br />

einen weiteren Schritt in Sachen Bürgernähe und E-Government.<br />

Das Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> d<strong>am</strong>it virtuell rund um<br />

die Uhr für seine Einwohner geöffnet. Unter <strong>der</strong> einprägs<strong>am</strong>en<br />

Internetadresse www.onlinedienste.rv.de können ausgewählte<br />

Verwaltungsdienstle<strong>ist</strong>ungen online genutzt werden – dies alles<br />

selbstverständlich mittels verschlüsselter Datenübertragung.<br />

Dass Bürgerbüro und Bürgerportal in vergleichsweise<br />

kurzer Zeit realisiert werden konnten, hat einen einfachen<br />

Grund: Bürgernähe und die Nutzung mo<strong>der</strong>ner Medien sind im<br />

<strong>Ravensburg</strong>er Landrats<strong>am</strong>t Chefsache. Landrat Harald Sievers<br />

will den Menschen Zeit und kostenintensive Wege ersparen.<br />

Das schont, so Sievers, nicht nur Nerven und Geldbeutel, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>ist</strong> auch ein intelligenter Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Die Dienstle<strong>ist</strong>ungen des Bürgerbüros im Überblick:<br />

- Kfz-Zulassung<br />

- Fahrerlaubniswesen<br />

- Fahrschulwesen<br />

- Kundenservice Abfallwirtschaft<br />

- Besucherinformation<br />

- Callcenter


20 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gleichstellungsbeauftragte und<br />

Kontaktstelle Frau und Beruf<br />

Mehr Chancengleichheit – dafür setzen sich die Gleichstellungsbeauftragte<br />

des <strong>Landkreis</strong>es und die Kontaktstelle Frau und<br />

Beruf <strong>Ravensburg</strong> - Bodensee-Oberschwaben ein.<br />

Die Aufgabe einer Gleichstellungsbeauftragten<br />

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte beraten über Ämter-<br />

und Parteigrenzen hinweg, sind Ansprechpartnerinnen für<br />

kommunale Beschäftigte und Bürger/innen in allen Fragen<br />

rund um das Thema Chancengleichheit von Frauen und Männern.<br />

Sie machen Öffentlichkeitsarbeit, organisieren Veranstaltungen<br />

und Fortbildungen, bauen die Hilfestruktur für Frauen<br />

und Mädchen aus, geben die eigenen Expertisen weiter in Arbeitskreise<br />

und Lenkungsgruppen und unterstützen Vernetzungsstrukturen.<br />

Überhaupt <strong>ist</strong> Vernetzung das Maß <strong>der</strong> Dinge,<br />

wenn es gerade beim Thema Gleichstellung darum geht, aus<br />

Theorie Praxis werden zu lassen. Chancengleichstellung kann<br />

eben nur gelingen, wenn entsprechende Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden und zugleich auch Chancengleichheit<br />

eingefor<strong>der</strong>t wird.<br />

Kontaktstelle Frau und Beruf<br />

Die Kontaktstelle Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong> Bodensee-<br />

Oberschwaben bietet Frauen eine individuelle und kostenfreie<br />

Beratung zu allen beruflichen Fragen an: von <strong>der</strong> beruflichen<br />

Orientierung über den Wie<strong>der</strong>einstieg, die berufliche Weiterentwicklung,<br />

Ex<strong>ist</strong>enzgründung bis zur Vereinbarkeit von Beruf<br />

und F<strong>am</strong>ilie.<br />

Das Ziel <strong>ist</strong> klar: Die Kontaktstelle begleitet Frauen bei <strong>der</strong><br />

Erarbeitung von beruflichen Zielen und einer real<strong>ist</strong>ischen beruflichen<br />

Planung und erarbeitet mit ihnen Umsetzungsmöglichkeiten<br />

und weiterführende Schritte. Der Anspruch <strong>der</strong> Kontaktstelle<br />

<strong>ist</strong> es, umfassend, neutral und in vertrauensvoller<br />

Atmosphäre zu beraten, um die jeweils passende, persönliche<br />

Lösung zu finden.<br />

Das Landesprogr<strong>am</strong>m Kontaktstellen Frau und Beruf wurde<br />

1994 gestartet. Ziele des Progr<strong>am</strong>ms sind die Gleichstellung<br />

von Frauen im Beruf, die Erschließung des Fachkräftepotenzials<br />

für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg und die Vereinbarkeit<br />

von F<strong>am</strong>ilie und Erwerbstätigkeit.<br />

Seit 2006 <strong>ist</strong> die Kontaktstelle Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong> –<br />

Bodensee-Oberschwaben bei <strong>der</strong> WiR- Wirtschafts- und Innovationsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> mbH angesiedelt.<br />

Zusätzlich wird sie vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>, <strong>der</strong><br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> und <strong>der</strong> IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

finanziell unterstützt. Kooperationspartner sind <strong>der</strong> Bodenseekreis<br />

und <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> Sigmaringen.<br />

Wie sieht die Umsetzung konkret aus im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>?<br />

Sabine Fietz, die Beauftragte für Chancengleichheit im<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong>, sieht sich vor allem als Netzwerkerin<br />

und Impulsgeberin.<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Sabine Fietz<br />

Martina Schmidt, Leiterin<br />

Kontaktstelle Frau und<br />

Beruf<br />

Ein wichtiges Projekt sind für sie die Veranstaltungen zu<br />

„One Billion Rising“. Gemeins<strong>am</strong> mit Kooperationspartnerinnen


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

21<br />

wurde <strong>am</strong> 14. Februar 2020 auf dem Marienplatz<br />

in <strong>Ravensburg</strong> ein Flashmob durchgeführt.<br />

Mit diesem Flashmob und den Veranstaltungen<br />

zu „One Billion Rising“ schließen<br />

sich die Veranstalterinnen und die Teilnehmenden<br />

<strong>der</strong> weltweiten K<strong>am</strong>pagne für ein<br />

Ende <strong>der</strong> Gewalt gegen Frauen und Mädchen<br />

und für Gleichstellung an.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt in <strong>der</strong> Arbeit<br />

<strong>der</strong> Beauftragten für Chancengleichheit <strong>ist</strong> die<br />

strukturelle Beseitigung <strong>der</strong> demografisch<br />

überhaupt nicht legitimierten, viel zu geringen<br />

Repräsentanz von Frauen in <strong>der</strong> Kommunalpolitik.<br />

Um dieses Thema voranzutreiben,<br />

<strong>ist</strong> die Gleichstellungsbeauftragte Kooperationspartnerin<br />

bei „BoRa“. „BoRa“ steht für den<br />

Bodenseekreis und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Hier setzen sich politisch aktive Frauen parteiübergreifend<br />

und regional dafür ein, Frauen<br />

für die Kommunalpolitik zu gewinnen. Auch<br />

nach den Kommunalwahlen bleibt „BoRa“ aktiv,<br />

denn nach <strong>der</strong> Wahl <strong>ist</strong> bekanntlich immer<br />

auch vor <strong>der</strong> Wahl. In den nächsten Jahren sollen<br />

zudem verstärkt junge Menschen in den<br />

Fokus von „BoRa“ rücken. Auf diese Zielgruppe<br />

speziell zugeschnittene Angebote sollen Anreize<br />

für ein stärkeres (kommunal-)politisches<br />

Engagement schaffen.<br />

Für die Umsetzung <strong>der</strong> Themen <strong>ist</strong> die Vernetzung<br />

und Kooperation mit den Menschen,<br />

die in den Städten und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

aktiv sind, unerlässlich. Denn die Umsetzung<br />

von Chancengleichstellung kann nur<br />

gelingen, wenn auf <strong>der</strong> einen Seite entsprechende<br />

Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite von den<br />

Betroffenen und den Unterstützern Chancengleichheit<br />

eingefor<strong>der</strong>t und ständig thematisiert<br />

wird.


22 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bürgerstiftung Kreis <strong>Ravensburg</strong><br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

für den Kreis <strong>Ravensburg</strong><br />

Die Bürgerstiftung Kreis <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> eine gemeinnützige und rechtsfähige<br />

Stiftung, politisch unabhängig und konfessionell ungebunden.<br />

2005 gegründet, lebt die Stiftung von den Spenden und<br />

Zustiftungen aller Art, sowie von dem persönlichen Engagement<br />

vieler Bürger/innen.<br />

Viele wichtige Projekte können heute nicht begonnen o<strong>der</strong><br />

nicht zu Ende geführt werden, weil die dazu erfor<strong>der</strong>lichen Mittel<br />

nicht ausreichen o<strong>der</strong> nicht regelmäßig fließen. Neben <strong>der</strong><br />

sofortigen Einzelfall-Nothilfe för<strong>der</strong>t die Bürgerstiftung Kreis<br />

<strong>Ravensburg</strong> insbeson<strong>der</strong>e Projekte in <strong>der</strong> Jugend- und F<strong>am</strong>ilienarbeit,<br />

Kulturprojekte sowie die Hilfe zur Selbsthilfe (z. B. bei<br />

<strong>der</strong> Hospizarbeit und in Kooperation mit <strong>der</strong> Schuldnerberatung<br />

des <strong>Landkreis</strong>es).<br />

Daneben <strong>ist</strong> aber auch das persönliche Engagement <strong>der</strong><br />

Bürger/innen bei den vielfältigen Aufgaben und Projekten als<br />

„Mitmach-Stiftung“ notwendig, im Sinne „Bürger engagieren<br />

sich für Bürger“.<br />

Haben Sie Interesse an unserer Arbeit? Melden Sie sich, wir<br />

freuen uns auf Sie.<br />

Bürgerstiftung Kreis <strong>Ravensburg</strong><br />

Stiftungsbüro<br />

Meersburger Straße 1<br />

88213 <strong>Ravensburg</strong><br />

Telefon 0751 84-1637<br />

Telefax 0751 84-1104<br />

www.buergerstiftung-kreis-rv.de<br />

info@buergerstiftung-kreis-rv.de


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

23<br />

Zahlen, Daten und Fakten<br />

über den <strong>Landkreis</strong><br />

Fläche und Einwohner/innen<br />

Größe des Kreises<br />

1.631,8 km²<br />

Gemeinden<br />

39 (davon 4 Große Kreisstädte)<br />

tiefster Punkt ü. NN 413 m (Schussental südl. <strong>Ravensburg</strong>)<br />

höchster Punkt ü. NN 1.118 m (Schwarzer Grat bei Isny im Allgäu)<br />

Einwohner/innen (09/2019) 285.567<br />

Bevölkerungsdichte<br />

175 Einwohner/qkm<br />

Auslän<strong>der</strong>anteil (09/2018) 16 %<br />

Verkehr<br />

Verkehrserschließung<br />

– Bundesautobahnen 64 km<br />

– Bundesstraßen 180,3 km<br />

– Landesstraßen 433,6 km<br />

– Kreisstraßen 641,4 km<br />

Kraftfahrzeuge (31.12.2020)<br />

– zugelassene Kraftfahrzeuge 272.661<br />

– Kraftfahrzeugdichte 955/1.000 Einwohner<br />

Natur- und Landschaftsschutz<br />

– Landschaftsschutzgebiete 31.059 ha<br />

– Wasserschutzgebiete 23.592 ha<br />

– Naturschutzgebiete 6.338 ha<br />

– Biotope 11.866 ha<br />

– Flächenhafte Naturdenkmale 465 ha<br />

Wirtschaft<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

erstreckt sich über 1.631,8 km²,<br />

davon sind 901,9 km²<br />

landwirtschaftlich genutzte<br />

Fläche und 495 km²<br />

Wald.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stichtag 30.06.2019)<br />

– Ges<strong>am</strong>t 120.794<br />

– Produzierendes Gewerbe 44.035 (36,5 %)<br />

– Handel, Gastgewerbe und Verkehr 24.151 (20 %)<br />

– sonstige Dienstle<strong>ist</strong>ungen 51.753 (42,8 %)<br />

Schienenstrecken<br />

– 751 (Ulm –) Aulendorf – <strong>Ravensburg</strong> (– Friedrichshafen) (Südbahn)<br />

– 752 Aulendorf – Bad Waldsee – Bad Wurzach (Moorbahn)<br />

– 753 Aulendorf – Kißlegg – Wangen im Allgäu (– Hergatz)<br />

– 754 Aulendorf – Altshausen (– Ostrach – Pfullendorf ) (Räuberbahn)<br />

– 766 Aulendorf – Altshausen (– Sigmaringen – Tübingen)<br />

– 971 (Augsburg – Memmingen –) Leutkirch im Allgäu –<br />

Wangen im Allgäu – Kißlegg (– Lindau)<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

– Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (bodo)<br />

(in Kooperation mit dem Bodenseekreis und dem<br />

<strong>Landkreis</strong> Lindau)<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

– Betriebe 2.300<br />

– landwirtschaftlich genutzte Fläche (in ha) 90.198<br />

– Wald (in ha) 49.500<br />

– Viehbestand<br />

Rindvieh 112.757<br />

davon Milchkühe 69.167<br />

Bedienstete des <strong>Landkreis</strong>es<br />

(Stand 31.12.2019)<br />

– Be<strong>am</strong>te 323<br />

– Beschäftigte 1.156<br />

– Auszubildende, Praktikanten, BFD, FSJ 116<br />

– Bedienstete ges<strong>am</strong>t<br />

(einschl. Landesbedienstete) 1.595


E=32525900<br />

N= 5318300<br />

Der schnelle Überblick<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> Sigmaringen<br />

Landkre<br />

2<br />

7<br />

1<br />

8<br />

3<br />

3<br />

12<br />

4<br />

5<br />

6<br />

10<br />

9<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

21<br />

22<br />

2<br />

6<br />

1<br />

11<br />

ton Thurgau Bodenseekreis<br />

8<br />

7<br />

13<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

18<br />

19<br />

5<br />

20


is Biberach<br />

27<br />

34<br />

zu LKR<br />

Unterallgäu<br />

BAYERN<br />

E=32586900<br />

N= 5318300<br />

Stadtkreis Memmingen<br />

1<br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

Kreishaus I<br />

Friedenstraße 6<br />

Gebäude A: Hauptgebäude<br />

Gebäude B: Veterinär- und Verbraucherschutz<strong>am</strong>t<br />

Gebäude C: Straßenbau<strong>am</strong>t<br />

Kreishaus II<br />

Gartenstraße 107<br />

Verwaltungsgebäude Frauenstraße 4<br />

Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

Verwaltungsgebäude Schützenstraße 69<br />

Amt für Migration und Integration, Regionales Bildungsbüro,<br />

Kommunal- und Prüfungs<strong>am</strong>t<br />

Verwaltungsgebäude Friedhofstraße 3<br />

Vermessungs- und Flurneuordnungs<strong>am</strong>t<br />

Wirtschafts- und Innovationsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>, Parkstraße 40<br />

<strong>Landkreis</strong> Unterallgäu<br />

2<br />

3<br />

DiPers GmbH, Kanalstraße 17<br />

Energieagentur <strong>Ravensburg</strong>, Zeppelinstraße 16<br />

Weingarten<br />

Außenstelle, Sauterleutestraße 34<br />

Jobcenter<br />

Straßenme<strong>ist</strong>erei <strong>Ravensburg</strong>, Sennhof 1<br />

Bad Waldsee<br />

Außenstelle, Robert-Koch-Straße 52<br />

Bürgerbüro, Jugend<strong>am</strong>t, Pflegestützpunkt<br />

23<br />

26<br />

4<br />

4<br />

Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben, Schillerstraße 34<br />

Straßenme<strong>ist</strong>erei Bad Waldsee, Frauenbergstraße 65<br />

Leutkirch im Allgäu<br />

Außenstelle, Ottmannshofer Straße 44<br />

Amt für Migration und Integration, Jobcenter, Gesundheits<strong>am</strong>t,<br />

Veterinär- und Verbraucherschutz<strong>am</strong>t, DiPers GmbH,<br />

Pflegestützpunkt<br />

25<br />

31<br />

Verwaltungsgebäude Wangener Straße 70<br />

Bürgerbüro, Landwirtschafts<strong>am</strong>t, Forst<strong>am</strong>t<br />

Straßenme<strong>ist</strong>erei Leutkirch, Memminger Straße 135<br />

24<br />

28<br />

30<br />

32<br />

33<br />

<strong>Landkreis</strong> Oberallgäu<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Wangen im Allgäu<br />

Außenstelle, Liebigstraße 1<br />

Bürgerbüro, Jugend<strong>am</strong>t, Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t<br />

Verwaltungsgebäude Bahnhofstraße 50<br />

Jobcenter, Pflegestützpunkt<br />

Straßenme<strong>ist</strong>erei Wangen, Mühlweg 6<br />

<strong>Wo</strong>lfegg<br />

Bauernhausmuseum Allgäu-Oberschwaben, Vogter Str. 4<br />

Achberg<br />

Kreiskulturzentrum Schloss Achberg, Achberg 2<br />

Altshausen<br />

Pflegestützpunkt, Hindenburgstr. 3<br />

29<br />

Badeseen<br />

Straßennetzkarte<br />

<strong>der</strong> Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg<br />

Maßstab 1 : 100 000 - Ausgabe 2020-<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

1. Königseggsee<br />

2. Alter Weiher<br />

3. Ebenweiler See<br />

4. Baggersee Möllenbronn<br />

5. Bibersee<br />

6. Häcklerweiher<br />

7. Steeger See<br />

8. Flappachweiher<br />

9. Baindter Badeweiher<br />

10. Egelsee<br />

11. Rößlerweiher<br />

12. Stadtsee Bad<br />

Waldsee<br />

13. Singenberger<br />

Weiher<br />

14. Neuravensburger<br />

Weiher<br />

15. Blausee<br />

16. Baggersee Grenis<br />

17. Holzmühlenweiher<br />

18. Karsee<br />

19. Elitzer See<br />

20. Großweiher<br />

21. Metzisweiler Weiher<br />

22. Holzmühleweiher<br />

23. Obersee<br />

24. Oberer Schlossweiher<br />

25. Argensee<br />

26. Ellerazhofer<br />

Weiher<br />

27. Langweiher<br />

28. Schloßweiher<br />

29. Moorbad Argenbühl<br />

30. Badsee<br />

(Haldensee)<br />

31. Hinter Weiher<br />

32. Fe<strong>der</strong>holzweiher<br />

33. Burkwanger<br />

Baggersee<br />

34. Aitrachsee<br />

Herausgeber: © Regierungspräsidium Tübingen, Abt. 9 Landesstelle für Straßentechnik, Heilbronner Str. 300-302,<br />

70469 Stuttgart, Telefon: 0711 8910-0, Telefax: 0711 8910-209, E-Mail: abteilung9@rpt.bwl.de,


24 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Das Naheliegende wählen:<br />

die Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong><br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong><br />

Niedrigzinsen, Digitalisierung, Handelskriege, Klimawandel. <strong>Wo</strong>hl<br />

noch nie wurden wir täglich mit so viel Nachrichten aus aller Welt konfrontiert und noch nie<br />

konnten wir unter so vielen Möglichkeiten wählen wie heute. Was macht das mit einem und<br />

was bedeutet das für eine Sparkasse mit einer fast 200 Jahre alten Geschichte?<br />

Die Psychologie sagt, dass wir pro Tag 20.000 Entscheidungen<br />

treffen müssen. Das können ganz triviale Dinge wie grünes<br />

T-Shirt o<strong>der</strong> schwarze Schuhe sein, aber auch weitreichen<strong>der</strong>e<br />

Entscheidungen wie Berufsausbildung o<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnort.<br />

Als Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> wissen wir, dass Menschen<br />

einen Entscheidungsprozess durchlaufen, bevor wir sie als unsere<br />

Kunden begrüßen dürfen. Viele Faktoren zählen und alles<br />

sollte stimmen: das Angebot, <strong>der</strong> Service, die Konditionen und<br />

last but not least auch das Zwischenmenschliche. Natürlich <strong>ist</strong><br />

es uns bewusst, dass einige unserer Angebote sich kaum von<br />

denen an<strong>der</strong>er Finanzunternehmen unterscheiden. Aber...<br />

Das Gemeinwohl macht den Unterschied<br />

Gemeins<strong>am</strong> für das Gemeinwohl <strong>der</strong> Region – den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong>. So könnte man die DNA <strong>der</strong> Kreissparkasse<br />

<strong>Ravensburg</strong> entschlüsseln. D<strong>am</strong>it unterscheiden wir uns von<br />

allen an<strong>der</strong>en Wettbewerbern. Wir verfolgen in öffentlichrechtlicher<br />

Trägerschaft nicht das Prinzip <strong>der</strong> Gewinnmaximierung.<br />

Das än<strong>der</strong>t alles. So können wir uns auf alle Kunden gleichermaßen<br />

konzentrieren. Auf den vermögenden Kunden so<br />

wie auf den jungen Privatkunden. Auf Firmenkunden, auf den<br />

Mittelständler und den Hidden Ch<strong>am</strong>pion. Auf ganz junge<br />

Menschen, unser jüngster <strong>ist</strong> übrigens gerade erst geboren


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<strong>Landkreis</strong> im Überblick<br />

25<br />

und unser ältester Kunde <strong>ist</strong> über hun<strong>der</strong>t Jahre alt. Um die<br />

bestmögliche Beratung zu garantieren, arbeiten wir mit echten<br />

Spezial<strong>ist</strong>en unserer Verbundpartner <strong>der</strong> Sparkassen-<br />

Finanzgruppe zus<strong>am</strong>men. Davon profitieren unsere Firmen,<br />

Kommunen und privaten Kunden bei Geldanlagen, Altersvorsorge,<br />

Baufinanzierungen, Privatkrediten, Versicherungen o<strong>der</strong><br />

Immobilien. Sowie bei Ex<strong>ist</strong>enzgründungen und Investitionen<br />

in <strong>der</strong> Region.<br />

Einmalig, weil vielfältig<br />

Die Menschen erwarten von Unternehmen verantwortliches<br />

Verhalten für eine nachhaltige Gesellschaft. Der Nachhaltigkeit<br />

und nicht allein <strong>der</strong> Gewinnmaximierung dienen zu<br />

können, eröffnet uns weitaus mehr Möglichkeiten. Einen Großteil<br />

unseres Gewinns geben wir wie<strong>der</strong> an die Menschen zurück.<br />

Von diesem nachhaltigen Geschäftsmodell profitieren<br />

alle. Die Projekte, die wir unterstützen, sind so vielfältig wie unsere<br />

Region. Die schützen Natur, wie das von uns geför<strong>der</strong>te<br />

Naturschutzzentrum Bad Wurzach. O<strong>der</strong> schaffen Gesundheit<br />

mit konkreten finanziellen Hilfen, beispielsweise für das Deutsche<br />

Rote Kreuz. Die können sportlich sein, wie <strong>der</strong> <strong>Ravensburg</strong>er<br />

Triathlon o<strong>der</strong> kulturell wertvoll wie die Veranstaltungen auf<br />

Schloss Achberg. Die können die För<strong>der</strong>ung von heimischen<br />

Traditionen, wie die Heimat- und Kin<strong>der</strong>feste, bedeuten. Die<br />

machen schlauer, wie unsere Bildungsinitiativen, z. B. <strong>der</strong> Schul-<br />

Service, zeigen.<br />

Vorausschauend nachhaltig<br />

Wer sein Geld o<strong>der</strong> seine Fragen<br />

rund um die persönliche und<br />

geschäftliche Finanzplanung <strong>der</strong><br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> anvertraut,<br />

macht mehrfachen Gewinn.<br />

Er kann mit <strong>der</strong> ganzen Kompetenz<br />

des Marktführers nur gewinnen und<br />

profitiert gleichzeitig von dem<br />

gemeinnützigen Engagement für<br />

unsere Region.<br />

Heinz Pumpmeier, Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

Nachhaltigkeit <strong>ist</strong> nichts an<strong>der</strong>es als Zukunftssicherung.<br />

Denn Unternehmen, die heute keine soziale, wirtschaftliche<br />

und ökologische Verantwortung tragen, werden den kommenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie Klimaschutz o<strong>der</strong> dem demografischen<br />

Wandel nicht gewachsen sein. Daher sind unsere<br />

Aktivitäten <strong>am</strong> Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientiert.<br />

Das bedeutet konkret: barrierefreie Zugänge, energetische Sanierungsmaßnahmen,<br />

CO 2<br />

-neutraler und atomstromfreier<br />

Energiebezug über Wasserkraft, Solarstromanlagen auf dem<br />

Dach unserer Hauptfiliale, Vermittlung von Energieeffizienzdarlehen<br />

<strong>der</strong> KfW o<strong>der</strong> unsere Spenden-Plattform „Herzensideen“.<br />

Auch das aktive Gesundheitsmanagement für unsere Mitarbeiter<br />

und die qualifizierte Ausbildung von 65 jungen Menschen<br />

sorgen für Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen.<br />

Vorausschauend sind wir bei unseren flexiblen Arbeitsplatzangeboten<br />

und einem Frauenanteil von 63 Prozent.<br />

Rund 800 Mitarbeitern tragen in 35 Filialen für rund 195.000<br />

Kunden gerne Verantwortung. Zus<strong>am</strong>men machen sie es<br />

möglich, dass im Jahr 2020 2.500.000 Euro Unterstützung für<br />

das Gemeinwohl in unsere wun<strong>der</strong>bare Region zurückfließen.<br />

Was liegt also näher als sich für die Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong><br />

zu entscheiden?<br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong><br />

Meersburger Straße 1 · 88213 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 84-0<br />

info@ksk-rv.de<br />

www.kreissparkasse-ravensburg.de


26 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsregion<br />

mit Profil<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> liegt zwar außerhalb <strong>der</strong><br />

Metropolregionen, gehört aber zu den interessantesten<br />

Wirtschaftsräumen in Deutschland.<br />

20.000<br />

Die arbeitsintensivste Branche im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Gesundheitssektor.<br />

20.000 Beschäftigte sind<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> in 1.250<br />

verschiedenen Gesundheitseinrichtungen<br />

tätig. D<strong>am</strong>it liegt die Branche noch<br />

vor dem Handel (15.000 Beschäftigte)<br />

o<strong>der</strong> dem Maschinenbau (7.600 Beschäftigte).<br />

2,5 %<br />

Mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent<br />

liegt Oberschwaben weit unter den Landesund<br />

Bundeswerten von 3,2 beziehungsweise<br />

5,1 Prozent. Bei <strong>der</strong> Agentur für Arbeit<br />

<strong>Ravensburg</strong> kennt man den Grund: „Unser<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> Standort für Unternehmen, die<br />

einerseits technisch sehr anspruchsvolle<br />

Produkte entwickeln und herstellen<br />

und an<strong>der</strong>erseits hochwertige Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

anbieten.“<br />

120<br />

In <strong>der</strong> Prognos-Studie „Zukunftsatlas 2019 – Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb“<br />

wurde erneut bestätigt: Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> zukunftsfähig.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> landete auf Platz 120 von insges<strong>am</strong>t 401 Landund<br />

Stadtkreisen bzw. kreisfreien Städten in Deutschland. Er bietet eine hohe<br />

Lebensqualität, attraktive Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Industrie, bei unternehmensnahen<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ern o<strong>der</strong> im Gesundheitsbereich, ein gutes Bildungs- und Hochschulangebot<br />

sowie vielfältige Freizeitmöglichkeiten.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

27<br />

Bewusstsein für Traditionen<br />

Der Motor für Innovationen<br />

Das Nebeneinan<strong>der</strong> von Innovationen und jahrhun<strong>der</strong>tealten Traditionen steht im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> nicht in einem Wi<strong>der</strong>spruch. Ganz im Gegenteil!<br />

Erfin<strong>der</strong>ge<strong>ist</strong> und Forschungseifer entfalten sich im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> aus einer Mentalität heraus, die dank ihrer<br />

Bodenständigkeit auch in beson<strong>der</strong>em Maße nachhaltig <strong>ist</strong>.<br />

Zahlreiche mittelständische Unternehmen – oft bereits seit<br />

mehreren Generationen – entwickeln inmitten <strong>der</strong> ländlichen<br />

Idylle ihre Produkte, sei es im kleinen, aber feinen Handwerksbetrieb<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hightech-Firma mit weltweit einmaligem<br />

Angebot. Bemerkenswert dabei <strong>ist</strong> das hohe Maß an Spezialisierung,<br />

aufgrund <strong>der</strong>er viele Firmen in ihrer jeweiligen Branche<br />

eine führende Rolle spielen und nicht selten zu den sogenannten<br />

„Hidden Ch<strong>am</strong>pions“ zählen.<br />

Für das Gedeihen dieser Unternehmen sind ein idealer<br />

Standort, nicht min<strong>der</strong> aber auch ein attraktives <strong>Wo</strong>hn- und Arbeitsumfeld<br />

die Grundvoraussetzungen. Hier bietet <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> mit seinen 39 Gemeinden – von <strong>der</strong> Minigemeinde<br />

mit gerade mal einigen hun<strong>der</strong>t Bürger/innen bis hin<br />

zur pulsierenden Schussental-Metropole <strong>Ravensburg</strong> – für jeden<br />

Anspruch hervorragende Bedingungen. Dazu zählen nicht<br />

nur Gewerbe- und Industrieflächen zu günstigen Preisen. Hohe<br />

Arbeitsqualität <strong>ist</strong> hier noch Ehrensache und gute Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

Teil des Selbstverständnisses, sowohl zwischen den Unternehmen<br />

selbst als auch zwischen den Unternehmen und<br />

<strong>der</strong> Verwaltung.


28 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Mehr als nur ein <strong>Wo</strong>rt<br />

Wirtschaft <strong>ist</strong> wichtig!<br />

Mit dem von Landrat Harald Sievers unmittelbar nach seinem Amtsantritt neu strukturierten<br />

Dezernat für Kreisentwicklung, Wirtschaft und ländlichen Raum macht es sich die <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />

zur Chefsache, diesen <strong>Wo</strong>rten auch Taten folgen zu lassen und die Voraussetzungen<br />

für hiesige Unternehmen stetig zu verbessern.<br />

Vor allem heißt das, <strong>am</strong> Puls <strong>der</strong> Zeit und d<strong>am</strong>it attraktiv zu<br />

bleiben, sowohl als Wirtschaftsstandort wie auch als Lebensraum.<br />

Die Kreisverwaltung versteht sich dabei als wichtiger Partner<br />

für Wirtschaft und Kommunen. In dem alle zwei Jahre durchgeführten<br />

„Zukunftsforum <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>“, bei dem es<br />

um die Zukunft von Kommunen, Infrastruktur und Wirtschaft im<br />

Kreis geht, befassen sich Experten mit einem jeweils aktuellen<br />

Topthema <strong>der</strong> Kreisentwicklung. Auch erfolgreiche Pioniere/innen<br />

und Vordenker/innen erhalten hier Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch<br />

und zu wertvollen Impulsen. Partner des<br />

Zukunftsforums sind <strong>der</strong> Gemeindetag Baden-Württemberg -<br />

Kreisverband <strong>Ravensburg</strong>, die Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> und<br />

die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft WiR GmbH.<br />

2. ZUKUNFTSFORUM<br />

LANDKREIS<br />

RAVENSBURG<br />

Im „Zukunftsforum <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong>“ befassen sich Experten/<br />

innen mit einem für Bürger/innen,<br />

Wirtschaft und Kommunen relevanten<br />

Topthema <strong>der</strong> Kreisentwicklung.<br />

Zukunftsinvestition Breitbandausbau<br />

Die Ansiedlung von Unternehmen und die Wahl des <strong>Wo</strong>hnorts<br />

werden in immer stärkerem Maße von einer Anbindung an<br />

eine schnelle Datenautobahn abhängig gemacht. Die Zukunft<br />

für le<strong>ist</strong>ungsfähige Internet- und Kommunikationstechnologien<br />

kann nur mit Glasfasernetzen gewährle<strong>ist</strong>et werden. Daher engagiert<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> mit hoher Priorität beim Thema<br />

Breitbandausbau. Durch den Zus<strong>am</strong>menschluss mit sieben<br />

weiteren <strong>Landkreis</strong>en in <strong>der</strong> Komm.Pakt.Net gewährle<strong>ist</strong>et die<br />

Kreisverwaltung eine bestmögliche Vernetzung mit allen an<strong>der</strong>en<br />

Akteuren. Aber insbeson<strong>der</strong>e die Gründung des Zweckverbandes<br />

Breitbandausbau im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> bereits im<br />

Zweckverband<br />

Breitbandversorgung<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Jahre 2010 trägt maßgeblich zur Erreichung des Ziels bei. Dieser<br />

Zus<strong>am</strong>menschluss unterstützt die 37 Verbandsgemeinden im<br />

Thema Breitbandausbau. Dies umfasst ca. 40 Millionen Ges<strong>am</strong>tinvestitionen,<br />

davon 24 Millionen För<strong>der</strong>volumen, in mittlerweile<br />

113 För<strong>der</strong>projekten. Mit einem Netz-Hauptstrang („Backbone“)<br />

von ca. 400 km sind die Gemeinden miteinan<strong>der</strong> verbunden. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> flächentechnisch <strong>der</strong> zweitgrößte <strong>Landkreis</strong><br />

in Baden-Württemberg und geprägt von ländlicher Idylle<br />

mit entlegenen Weilern und Einzelgehöften. D<strong>am</strong>it einher geht<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ung: die Breitbandinfrastruktur so aufzubauen,<br />

dass redundante Netze entstehen, welche auch für die Zukunft<br />

genug Kapazitäten für steigendes Datenaufkommen aufweisen.<br />

Zusätzlich zum Breitbandausbau gibt es in <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

auch noch eine Arbeitsgruppe, die sich um die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> Schulen und Krankenhäuser kümmert. Alle unterversorgten<br />

Schulen und Krankenhäuser sollen in den kommenden<br />

Jahren mit Glasfaser angeschlossen werden – nicht nur bis zum<br />

Gebäude, son<strong>der</strong>n auch innerhalb <strong>der</strong> Einrichtungen soll eine<br />

sinnvolle Vernetzung die Grundlage schaffen, die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft zu me<strong>ist</strong>ern.<br />

www.zukunftsforum-rv.de


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

29<br />

„Wir bereiten schon heute den<br />

Weg in die Welt von morgen“<br />

NetCom BW GmbH<br />

Die NetCom BW GmbH vernetzt Menschen und sichert kritische Infrastruktur.<br />

So för<strong>der</strong>t sie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Ihr oberstes Anliegen <strong>ist</strong><br />

eine schnelle Datenkommunikation und ein hochle<strong>ist</strong>ungsfähiges Internet für die Region.<br />

Vernetzt, zukunftsorientiert und verbunden – als zuverlässiger<br />

Partner für mo<strong>der</strong>nste Kommunikationstechnik ebnet die<br />

NetCom BW GmbH Privathaushalten, Unternehmen und<br />

Kommunen den Weg in die digitale Zukunft. Ihr vielschichtiges<br />

Le<strong>ist</strong>ungsspektrum umfasst Internet, Datenkommunikation,<br />

Standortvernetzung, sowie Telefonie und Services. Sie betreibt<br />

ein eigenes über 12.000 Kilometer langes Glasfasernetz und<br />

hat Zugriff auf rund 28.000 Kilometer bundesweite Glasfaserinfrastruktur.<br />

Die NetCom BW <strong>ist</strong> ein Unternehmen mit Sitz in Baden-<br />

Württemberg, das aus <strong>der</strong> ODR Technologie Services GmbH<br />

(ODR TSG), den Weitverkehrsnetzen <strong>der</strong> Netze BW, ehemals<br />

EnBW Regional AG, und <strong>der</strong> NeckarCom entstanden <strong>ist</strong>. Das<br />

Unternehmen wurde <strong>am</strong> 1. April 2014 gegründet und <strong>ist</strong> ein<br />

Partner im starken Konstrukt des EnBW-Konzerns. Die NetCom<br />

BW <strong>ist</strong> unter dem Dach <strong>der</strong> EnBW Telekommunikation GmbH<br />

angesiedelt, die alle Telekommunikationsaktivitäten bündelt.<br />

Durch die Anteilseigner Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke<br />

(OEW) hat die NetCom BW eine beson<strong>der</strong>e Nähe<br />

zu den Kommunen in <strong>der</strong> Region, die ebenso wie Endkunden<br />

und Nutzer von dem umfangreichen Know-how, das in <strong>der</strong><br />

NetCom BW zus<strong>am</strong>mengeführt wurde, profitieren.<br />

Für die Kommunen stellt ein schnelles und le<strong>ist</strong>ungsfähiges<br />

Internet heutzutage einen entscheidenden Standortvorteil dar.<br />

Um auch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> fit für die Gigabit-Zukunft<br />

zu machen, haben sich insges<strong>am</strong>t 37 Gemeinden zus<strong>am</strong>mengeschlossen<br />

und den Zweckverband Breitbandversorgung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> gegründet. Ziel <strong>ist</strong> es, eine flächendeckende<br />

und zukunftsfähige Breitbandversorgung zu errichten,<br />

die alle Privatkunden, Gewerbetreibenden und umliegenden<br />

sowie institutionellen Nachfrager im Zweckverbandsgebiet erreicht.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Zweckverband bereits das Backbonenetz<br />

im <strong>Landkreis</strong> so gut wie fertiggestellt hat, wird dieser in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit dem Netzbetreiber NetCom BW den Breitbandausbau<br />

in den Mitgliedsgemeinden vorantreiben.<br />

NetCom BW GmbH<br />

Unterer Brühl 2 · 73479 EllWangen im Allgäu<br />

Tel. +49 800 3629 266<br />

kontakt@netcom-bw.de<br />

www.netcom-bw.de


30 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Innovationskraft<br />

als Schlüsselkompetenz<br />

Wirtschafts- und Innovationsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> mbH<br />

Vernetzen. Vermarkten. Vermitteln. Die WiR GmbH <strong>ist</strong> Ansprechpartner für Unternehmen,<br />

Investoren und Grün<strong>der</strong> im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Wirtschaftlich steht er hervorragend da, <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Ravens burg. Laut Fokus-Money <strong>Landkreis</strong>-Ranking aus dem<br />

Jahr 2020 sogar auf Platz 20 <strong>der</strong> wirtschaftlich stärksten Regionen<br />

in ganz Deutschland. Um die Botschaft vom „Spitzenstandort<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>“ hinaus in die Welt zu tragen und die<br />

kreisansässigen Unternehmen branchenübergreifend bei ihren<br />

Innovationsvorhaben zu unterstützen, wurde 2001 die<br />

Wirtschafts- und Innovationsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong>, kurz WiR GmbH, gegründet. Die Bandbreite des<br />

WiR-Unterstützungsangebots für kreisansässige Unternehmen<br />

reicht dabei von technischen Entwicklungsproblematiken,<br />

über För<strong>der</strong>mittelinformationen bis hin zu betriebswirtschaftlichen<br />

Fragestellungen.<br />

Expertennetzwerk in Wirtschaft und Wissenschaft<br />

WiR-Geschäftsführer Hans-Joachim Hölz und sein Te<strong>am</strong><br />

könnten wohl den vielfältigen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> regionalen<br />

Betriebe nicht vollumfänglich nachkommen, hätten sie nicht<br />

mit <strong>der</strong> Steinbeis-Stiftung und den Hochschulen im <strong>Landkreis</strong><br />

starke Netzwerkpartner an ihrer Seite, die in Sachen Technologietransfer<br />

nicht nur landes- und bundesweit, son<strong>der</strong>n auch in<br />

<strong>der</strong> Region Bodensee-Oberschwaben auf ein großes Expertennetzwerk<br />

in Wissenschaft und Wirtschaft zurückgreifen können.<br />

Die Frage „Wie können wir Sie unterstützen?“ stellt für Hölz<br />

daher keine Höflichkeitsformel dar, son<strong>der</strong>n bringt seine Aufgabe<br />

auf einen kurzen Nenner. In seiner täglichen Arbeit besucht<br />

er die zahlreichen, überwiegend kleinen und mittleren<br />

Betriebe und informiert sich über Produkte, Dienstle<strong>ist</strong>ungen,<br />

Herstellungsverfahren o<strong>der</strong> Vertriebsstrukturen, um dann<br />

gemeins<strong>am</strong> mit den Betrieben auszuloten, welche Servicedienstle<strong>ist</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> welcher Experte aus dem WiR-Netzwerk im<br />

jeweiligen Fall weiterhelfen kann.<br />

„Viele unserer KMU haben häufig eingeschränkte o<strong>der</strong> gar<br />

keine Möglichkeiten, Innovationen und technische Entwicklungen<br />

mit eigenen Mitteln systematisch voranzutreiben“, beschreibt<br />

Hölz die Situation. Mehr als 90 Prozent dieser Betriebe<br />

haben weniger als 50 Mitarbeitende. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die WiR GmbH als Mittler aktiv und schafft Kontakte zu<br />

Das Te<strong>am</strong> <strong>der</strong> WiR GmbH und Kontaktstelle Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong> – Bodensee-Oberschwaben


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

31<br />

Hochschulen o<strong>der</strong> organisiert Unterstützung durch Experten/<br />

innen. Mittlerweile sind auf diese Weise mehr als 800 aktive Firmenkontakte<br />

mit weit über 11.000 Beratungsstunden zustande<br />

gekommen. „Ohne die tatkräftige finanzielle Unterstützung<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch die Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> und den<br />

<strong>Landkreis</strong> könnten wir das alles nicht le<strong>ist</strong>en“, sagt Hölz, <strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Einwerbung von projektbezogenen Landes- und EU-Mitteln<br />

über ein drittes finanzielles Standbein verfügt.<br />

Netzwerke und Kooperationen<br />

Projektorientiert arbeitet die WiR GmbH auf regionaler Ebene<br />

mit an<strong>der</strong>en Institutionen, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen und<br />

K<strong>am</strong>mern eng zus<strong>am</strong>men. Seit 2006 <strong>ist</strong> zudem die Kontaktstelle<br />

Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong> – Bodensee-Oberschwaben bei <strong>der</strong><br />

WiR GmbH angesiedelt. Auftrag <strong>der</strong> vom Min<strong>ist</strong>erium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und <strong>Wo</strong>hnungsbau Baden-Württemberg geför<strong>der</strong>ten<br />

Kontaktstelle <strong>ist</strong> es, durch individuelle Beratung, Veranstaltungen,<br />

Initiativen und Kooperationen die gleichberechtigte<br />

Teilhabe von Frauen <strong>am</strong> Erwerbsleben voranzubringen.<br />

Sie <strong>ist</strong> Anlaufstelle sowohl für Frauen als auch für Unternehmen<br />

bei Fragen zu Berufsorientierung, Weiterbildung, Vereinbarkeit<br />

von F<strong>am</strong>ilie und Beruf, Karriereplanung, Ex<strong>ist</strong>enzgründung und<br />

vielem mehr. Mithilfe <strong>der</strong> regionalen Steinbeis Transfer GmbH<br />

an <strong>der</strong> RWU Hochschule <strong>Ravensburg</strong>-Weingarten, <strong>der</strong>en operative<br />

Geschäftsführung bei <strong>der</strong> WiR GmbH liegt, soll den Unternehmen<br />

im <strong>Landkreis</strong> die Verfügbarkeit von praxisorientierten<br />

Forschungsressourcen an <strong>der</strong> RWU Hochschule<br />

<strong>Ravensburg</strong>-Weingarten noch transparenter dargestellt werden.<br />

An<strong>der</strong>erseits bietet die Steinbeis Transfer GmbH jungen<br />

Unternehmen eine einfach nutzbare Informationsplattform<br />

für Technologietransferunterstützung für die ersten Unternehmensjahre.<br />

Bewährte Konzepte<br />

Über die einzelbetriebliche För<strong>der</strong>ung hinaus bildet die<br />

WiR GmbH auch eine Plattform zur Umsetzung von städteund<br />

gemeindeübergreifenden Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsvorhaben.<br />

Dabei stehen <strong>der</strong> Nutzen für die Unternehmen sowie die<br />

Schaffung und <strong>der</strong> Erhalt von Arbeitsplätzen für die Bürger/innen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> im Mittelpunkt.<br />

Da <strong>der</strong> anhaltende Fachkräftemangel Unternehmen im<br />

<strong>Landkreis</strong> weiterhin vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen stellt, wirbt<br />

die WiR GmbH gemeins<strong>am</strong> mit ihren Projektpartnern unter<br />

dem Slogan „Karriere im <strong>Süden</strong>“ mit dem Ziel, qualifizierte<br />

Fachkräfte auf die attraktiven Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Region aufmerks<strong>am</strong><br />

zu machen. Mit dem Projekt „Perspektive Erlebnis<br />

Wirtschaft“ sollen schon heute die Fachkräfte von morgen für<br />

die Unternehmen in <strong>der</strong> Region bege<strong>ist</strong>ert werden. Hierfür<br />

öffnen Unternehmen <strong>am</strong> Veranstaltungstag ihre Türen, um<br />

Jugendliche und Erwachsene über die diversen Berufsbil<strong>der</strong><br />

und Karrieremöglichkeiten im Unternehmen zu informieren.<br />

Zentral sind hierbei die vielfältigen Mitmachaktionen, die das<br />

Event zum Erlebnis machen sollen.<br />

Das Netzwerk „Forst und Holz Allgäu-Oberschwaben“ versteht<br />

sich als freiwilliger Zus<strong>am</strong>menschluss von Unternehmen<br />

entlang <strong>der</strong> Holzverwertungskette, die mit weiteren Einrichtungen<br />

wie Verbänden, Vereinen, Hochschulen, Gemeinden,<br />

Politik und För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>men kooperieren. Mit <strong>der</strong> Initiative<br />

soll <strong>der</strong> innovative und nachhaltige Holzbau geför<strong>der</strong>t, die<br />

Holzbereitstellung und -verwendung in <strong>der</strong> Region gestärkt<br />

und eine ressourcenschonende Holzbaukultur entwickelt werden.<br />

Zur Vermittlung von Gewerbeimmobilien in <strong>der</strong> Vierlän<strong>der</strong>region<br />

Bodensee wurde die Internetplattform „Immoportal<br />

Bodensee“ von <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Bodenseekreis,<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Landkreis</strong> Sigmaringen und <strong>der</strong> WiR GmbH<br />

ins Leben gerufen. Gewerbegrundstücke, Büro-, Produktions-,<br />

Lager- und Ladenflächen können von privaten sowie gewerblichen<br />

Anbietern kostenfrei inseriert werden. Neben <strong>der</strong> Immobiliensuche<br />

stehen Unternehmen auf Standortsuche zudem Informationen<br />

aus aktuellen Standortprofilen zur Verfügung.<br />

WiR – Wirtschafts- und Innovationsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> mbH<br />

Parkstraße 40 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 3590660<br />

info@wir-rv.de · www.wir-rv.de


32 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

IHK-Präsident Martin Buck:<br />

„Ich wünsche mir mehr Mut“<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

Interview mit Martin Buck, Präsident <strong>der</strong> IHK Bodensee-<br />

Oberschwaben und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> ifm Unternehmensgruppe in Tettnang<br />

IHK-Präsident Martin Buck spricht über die größten anstehenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Wirtschaft und erklärt,<br />

warum Oberschwaben diese eigentlich beson<strong>der</strong>s gut<br />

me<strong>ist</strong>ern kann. Vorausgesetzt, man bringt etwas Mut mit.<br />

Herr Buck, wie geht es unserer Wirtschaft?<br />

Gut. Aber es ging uns auch schon besser. Wir waren die<br />

letzten rund zehn Jahre verwöhnt und dies auf einem sehr,<br />

sehr hohen Niveau. Jetzt hat sich die Konjunktur abgekühlt.<br />

Das bekommen auch viele unserer Unternehmen in <strong>der</strong> Region<br />

zu spüren. Wir müssen uns anstrengen und jetzt wichtige<br />

Weichen für die Zukunft stellen.<br />

Mehr als sonst?<br />

Ja, ich denke schon. Wir befinden uns nämlich in ganz entscheidenden<br />

Umbruchsituationen. Denken Sie an die grundlegenden<br />

Transformationen, die durch die Digitalisierung, die<br />

Neugestaltung unserer Mobilitätskonzepte und ganz wichtig<br />

auch den Klimawandel hervorgerufen sind. Da wird kaum ein<br />

Stein auf dem an<strong>der</strong>en bleiben.


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

33<br />

Sind die Transformationsprozesse gut o<strong>der</strong> schlecht?<br />

Wenn wir es richtig angehen, dann werden sie gut. In jedem<br />

Fall gehen sie uns alle an – ob als Unternehmer, als Arbeitnehmer,<br />

als Konsument, als Bürger, Forscher o<strong>der</strong> als Politiker.<br />

Ich glaube außerdem, dass wir auch nur gemeins<strong>am</strong> diese Umwälzungen<br />

me<strong>ist</strong>ern werden können. Am Ende wird sich zeigen,<br />

ob wir gewonnen und was wir verloren haben auf dem<br />

Weg dahin. Was wir brauchen, sind wirklich gute Lösungen,<br />

neue Technologien, Produkte und die dafür passenden politischen<br />

und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und wir<br />

brauchen den Mut, die Dinge ganz grundsätzlich anzugehen<br />

und vor allem zu Ende zu denken.<br />

Was heißt das: mutig sein?<br />

Nehmen wir das Beispiel Klimaschutz und neue Mobilitätskonzepte.<br />

Jedem von uns <strong>ist</strong> doch klar: Klimaschutz <strong>ist</strong> eine<br />

globale Aufgabe. Will man spürbar etwas erreichen, dann muss<br />

man zumindest europäisch denken. Wir müssen uns also vom<br />

Klein-Klein lösen und nach Systemlösungen und umfassenden<br />

Mobilitätskonzepten suchen. Wir brauchen zum Beispiel<br />

Masterpläne für urbane Ballungszentren und müssen an<strong>der</strong>e<br />

von unseren Ideen und Innovationen bege<strong>ist</strong>ern. Dafür braucht<br />

es Mut. Mut, Neues zu wagen.<br />

Können wir das denn?<br />

Ja. Wir sind doch hier bei den schwäbischen Tüftlern, Schaffern<br />

und Denkern. Wir sind bekannt für unsere Ideen. Wir müssen uns<br />

vielleicht nur wie<strong>der</strong> daran erinnern, aber wir haben es im Blut. Wir<br />

müssen bei den Megathemen uns zu den Machern zählen. Wir<br />

müssen Lösungen entwickeln, die europäische Exportschlager<br />

werden. So können wir dann auch etwas bewegen. Mir geht es in<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Debatte gerade viel zu sehr um Verbote, Regularien,<br />

Fr<strong>ist</strong>en und Strafen. Die bringen uns nicht wirklich weiter. Wir müssen<br />

vielmehr technologieoffen denken. Deshalb <strong>ist</strong> auch zum Beispiel<br />

<strong>der</strong> Vorstoß für eine Wasserstoffstrategie zu begrüßen. D<strong>am</strong>it<br />

kann CO 2<br />

-freies Gas für die Industrie und den Verkehr zum Einsatz<br />

kommen. Hier steckt viel Potenzial für gute Ideen drin.<br />

Welche Rolle hat da Europa?<br />

Eine ganz große und eine ganz wichtige. Soviel vorweg: Ich<br />

bin bekennen<strong>der</strong> Europäer. Ich halte viel von dem Erreichten<br />

und sehe für uns auch wirtschaftlich keinen an<strong>der</strong>en Weg als<br />

über diese Gemeinschaft. Aber Europa <strong>ist</strong> in seinen Entscheidungsprozessen<br />

oft zu langs<strong>am</strong> und auch zu kompliziert. Wir<br />

müssen es schaffen, ein entscheidungsfähiges, schlagkräftiges<br />

und agiles Europa zu etablieren. Trotz und wegen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Europa-Krise und Europa-Kritik. Europa steht für Frieden,<br />

<strong>Wo</strong>hlstand und regelbasierten Wettbewerb und Handel. Darin<br />

müssen wir Europa stärken. Und auch dafür brauchen wir ein<br />

mutiges und beherztes Vorgehen aller beteiligten Akteure.<br />

Die großen Verän<strong>der</strong>ungen treffen auch unsere heimische<br />

Wirtschaft. Was <strong>ist</strong> hier Ihre Prognose?<br />

Ich bin zuversichtlich, dass unsere Unternehmer und Unternehmerinnen<br />

kluge und zukunftsfähige Entscheidungen<br />

treffen und sich so im zunehmend schärferen Wettbewerb<br />

Der Weg geht über Innovationen, neue<br />

Produkte und neue Technologien. Dafür<br />

braucht es auch die Politik als starken<br />

Partner, die über eine technologieoffene<br />

und unbürokratische Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

viel Innovationskraft freisetzen kann.<br />

werden behaupten können. Wie gesagt, es braucht Mut, aber<br />

<strong>der</strong> <strong>ist</strong> auch vorhanden. Ich bin mir sicher: Der Weg geht über<br />

Innovationen, neue Produkte und neue Technologien. Dafür<br />

braucht es auch die Politik als starken Partner, die über eine<br />

technologieoffene und unbürokratische Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

viel Innovationskraft freisetzen kann.<br />

Setzen die Diskussionen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

die Unternehmen unter Druck?<br />

Ich bin <strong>der</strong> Meinung, dass wir mit verantwortungsvollen,<br />

durchdachten Konzepten überzeugen müssen und nicht mit<br />

leichtfertigen Versprechungen o<strong>der</strong> popul<strong>ist</strong>ischen Parolen.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit und CO 2<br />

-Fußabdruck <strong>ist</strong> längst nicht<br />

mehr nur bei den großen Konzernen angekommen, er wird<br />

uns alle in den kommenden Jahren sehr beschäftigen. Unternehmen<br />

haben ein starkes Eigeninteresse, hier voranzugehen<br />

und sich durch innovative Lösungen abzuheben. Gerade die<br />

Industriebranche – die ja gemeinhin eher im Ruf steht, klimaschädlich<br />

zu sein – geht hier als positives Beispiel voran.<br />

Wie kann man die Menschen bei diesen Prozessen besser<br />

mitnehmen?<br />

Bei Umbruchthemen <strong>ist</strong> die Rolle <strong>der</strong> öffentlichen Meinungsbildung<br />

wichtig – gerade weil sie starke gesellschaftliche<br />

Bewegungen auslösen kann. Das wird durch die sozialen Medien<br />

sehr verstärkt. Ich finde, uns allen tut in diesen wichtigen<br />

Transformationsprozessen eine möglichst ideologiefreie, sachliche<br />

und faktenbasierte Diskussion gut. Für mich sind zivilgesellschaftliche<br />

Bewegungen und gutes Wirtschaften kein<br />

Wi<strong>der</strong>spruch. Denn wir brauchen eine gut funktionierende<br />

Wirtschaft, um Klimaschutz o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

überhaupt bewältigen und auch bezahlen zu können.<br />

Denn ohne ihre Innovationskraft, ohne das hier erwirtschaftete<br />

Geld, ohne die Steuergel<strong>der</strong> wird es nicht gehen.<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

Lindenstraße 2 · 88250 Weingarten<br />

Tel. +49 751 409-0<br />

info@weingarten.ihk.de<br />

www.weingarten.ihk.de


34 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Vierlän<strong>der</strong>region Bodensee<br />

Eine starke Region im Herzen Europas<br />

Die Welt hört jenseits des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> nicht auf und auch die besten<br />

Voraussetzungen können durch starke Partner und Synergieeffekte nur profitieren.<br />

Daher gilt es, weit über die Kreisgrenzen hinauszublicken.<br />

Regionen stehen heute in vielerlei Hinsicht im Wettbewerb<br />

zueinan<strong>der</strong>. Es geht um die Ansiedlung von Unternehmen, die<br />

Anwerbung von Fachkräften und um die Attraktivität als Urlaubsdestination.<br />

Die Region rund um den Bodensee punktet<br />

in diesem Standortwettbewerb vor allem dann, wenn sie sich<br />

als ganzheitliches Angebot und unverwechselbare Marke positioniert.<br />

Erfor<strong>der</strong>lich dafür sind ein hohes Maß an Identifikation<br />

aller Beteiligten mit <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Bodenseeregion sowie eine<br />

grenzüberschreitende Zus<strong>am</strong>menarbeit <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Akteure aus Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Bildung,<br />

Kunst und Kultur, Politik, Sport und Naturschutz.<br />

Die Marke Vierlän<strong>der</strong>region Bodensee steht für das beson<strong>der</strong>e<br />

Potenzial eines Landstrichs, <strong>der</strong> sich über vier Nationalstaaten,<br />

verschiedene Kantone, <strong>Landkreis</strong>e und Bundeslän<strong>der</strong><br />

erstreckt. Hier leben und arbeiten über drei Millionen Menschen.<br />

Um auf die zahlreichen Vorzüge <strong>der</strong> Region als<br />

Wirtschaftsstandort, Urlaubsziel und als Kulturraum<br />

aufmerks<strong>am</strong> zu machen, arbeiten 15 Projektpartner<br />

aus Deutschland, Österreich, <strong>der</strong> Schweiz<br />

und Liechtenstein seit 2011 an einem starken<br />

gemeins<strong>am</strong>en Auftritt, um diese spannende<br />

Vielfalt nach außen zu tragen und sie <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

ins Bewusstsein zu rufen. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> von Beginn an<br />

einer <strong>der</strong> Partner des Projekts. Die Regionenmarke<br />

„Vierlän<strong>der</strong>region Bodensee“<br />

wird genutzt von Unternehmen, Kommunen<br />

und Organisationen in <strong>der</strong> Region.<br />

Gegen einen geringen Markenpflegebeitrag<br />

kann die Marke von Firmen,<br />

Gebietskörperschaften, Institutionen und<br />

Organisationen aus <strong>der</strong> Region verwendet<br />

werden.<br />

www.vierlaen<strong>der</strong>region-bodensee.info


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

35<br />

Wasserkraftlösungen von ANDRITZ<br />

Made in Germany<br />

ANDRITZ HYDRO GmbH<br />

Heutzutage werden aus <strong>Ravensburg</strong> hochmo<strong>der</strong>ne Ausrüstung und Technologie<br />

für Wasserkraftanlagen in alle Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt geliefert. Dienstle<strong>ist</strong>ungen und Produkte sowie die<br />

in eigener Werkstätte gefertigten Turbinenkomponenten zählen zu den besten <strong>der</strong> Branche.<br />

„Als einer <strong>der</strong> führenden Anbieter im Markt für Wasserkraftlösungen<br />

sind unsere Fähigkeiten universell: Durch kompetentes<br />

Projektmanagement und hervorragendes Engineering<br />

beherrschen wir komplexe Neu- und Umbauprojekte und<br />

bieten robuste Lösungen für kleinere Anlagen. Anwendungen<br />

für die Meeresenergiegewinnung und Propeller für<br />

Schiffsantriebe runden unser Progr<strong>am</strong>m ab“, so umreißt Frank<br />

Mette, Geschäftsführer <strong>der</strong> ANDRITZ HYDRO GmbH, das Unternehmen.<br />

Die Wasserkraftsparte <strong>der</strong> ANDRITZ <strong>ist</strong> ein globaler Anbieter<br />

für elektromechanische Ausrüstungen und Servicele<strong>ist</strong>ungen<br />

“from water-to-wire” für Wasserkraftwerke und einer <strong>der</strong><br />

weltweit größten Anbieter im Markt für hydraulische Stromerzeugung.<br />

Die Wurzeln des <strong>Ravensburg</strong>er Standortes reichen bis in<br />

die erste Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zurück. Seit über 160<br />

Jahren wird <strong>am</strong> Industriestandort <strong>Ravensburg</strong> Technologiegeschichte<br />

geschrieben. „Heute haben viele unserer 450 Mitarbeiter<br />

in <strong>Ravensburg</strong> unterschiedlichste Nationalitäten und<br />

sprechen somit die Sprache unserer internationalen Kunden“,<br />

sagt Frank Mette.<br />

Kernkompetenzen <strong>der</strong> ANDRITZ HYDRO GmbH in <strong>Ravensburg</strong><br />

sind die Konstruktion und die Fertigung von Kaplan-,<br />

Rohr- und Franc<strong>ist</strong>urbinen, Pumpturbinen für Speicherkraftwerke,<br />

Turbinen für große und kleine Fallhöhen sowie von<br />

Verstellpropellern für Marine- und Handelsschiffe. Zum Le<strong>ist</strong>ungsspektrum<br />

zählen neben den Produkten und Services,<br />

das Projektmanagement, Engineeringsle<strong>ist</strong>ungen im Bereich<br />

<strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Anlage und die Automatisierung einschließlich<br />

Montage und Inbetrieb nahme. „Unsere Dienstle<strong>ist</strong>ungen und<br />

Produkte le<strong>ist</strong>en einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen,<br />

regenerativen Energieerzeugung“, fasst <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

zus<strong>am</strong>men.<br />

ANDRITZ HYDRO GmbH<br />

Escher-Wyss-Weg 1 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 29511-0<br />

contact-hydro.de@andritz.com<br />

www.andritz.com/hydro-de


36 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Technologielösungen<br />

für die Zukunft<br />

Diehl Controls Beheimatet im Allgäu, erfolgreich in <strong>der</strong> Welt: Diehl Controls gehört zu den<br />

international führenden Lieferanten in <strong>der</strong> Haushaltsgeräteindustrie. Darüber hinaus<br />

kommen die innovativen Technologielösungen des Unternehmens in vielen technologieverwandten<br />

Produkten zum Einsatz – mit großem Erfolg.<br />

Vom kleinen Weidezaungeräte-Hersteller zum global agierenden<br />

Technologieunternehmen – diesen Erfolg hat Diehl<br />

Controls aus Wangen im Allgäu innerhalb von 75 Jahren erreicht.<br />

Der Technologiepionier zählt zu den Weltmarktführern<br />

in <strong>der</strong> Haushaltsgeräteindustrie, im Fachjargon Appliance-<br />

Industrie genannt. D<strong>am</strong>it stecken seine Produktlösungen in<br />

einer Vielzahl von Applikationen und Geräten, die selbstverständlich<br />

zu unserem Alltag gehören – beispielsweise in<br />

Waschmaschinen. „Motoren in Waschmaschinen müssen gesteuert<br />

werden, um möglichst stromsparend zu arbeiten. Diese<br />

Aufgabe übernehmen sogenannte Inverter. Wir haben diese<br />

Steuerungstechnologie als eine <strong>der</strong> ersten Firmen überhaupt<br />

vor über 25 Jahren entwickelt“, erläutert Martin Weinmann, <strong>der</strong><br />

seit über 30 Jahren im Entwicklungsbereich bei Diehl Controls<br />

arbeitet und aktuell als High Power Drives Manager tätig <strong>ist</strong>.<br />

Inzwischen zählt Diehl Controls zu den global führenden Spezial<strong>ist</strong>en<br />

in diesem Produktsegment.<br />

Erfin<strong>der</strong>ge<strong>ist</strong> aus dem Allgäu<br />

Die Erfolgsgeschichte von Diehl Controls beginnt im Jahr<br />

1942, als Paul Kolb in Eisenharz im Allgäu ein Elektrozaungerät,<br />

das aus dem Stromnetz gespe<strong>ist</strong> wird, zum Patent anmeldet<br />

und die Firma AKO – kurz für „Apparatebau Paul Kolb“ – gründet.<br />

Auf dieser Basis entwickelt sich in den 1950er- und 1960er-<br />

Jahren die Fertigung von Heizgeräten und Infrarotstrahlern<br />

sowie Steuerungen und Regelungen für Hausgeräte. Das Unternehmen<br />

wächst stetig weiter, verlegt 1968 den Hauptsitz<br />

nach Wangen im Allgäu und gehört seit 1995 zur Diehl-Gruppe<br />

aus Nürnberg. Im Kerngeschäft „Appliance“ produziert Diehl<br />

Controls inzwischen Millionenstückzahlen an elektronischen<br />

Systemlösungen und <strong>ist</strong> weltweit für die hervorragende Qualität<br />

<strong>der</strong> Produkte bekannt. „Heute sind unsere Inverter in ganz<br />

unterschiedlichen Produkten verbaut. Wir erschließen immer<br />

wie<strong>der</strong> neue Produktwelten für Kunden auf <strong>der</strong> ganzen Welt“,<br />

betont Martin Weinmann. Beispielweise realisiert Diehl Controls<br />

im Bereich „Professional Appliances“ viele neuartige Produkte<br />

für die Gastronomie – von Kühl- und Gefrierschränken bis hin<br />

zu D<strong>am</strong>pfgarern. Darüber hinaus <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Technologiepionier mit<br />

seinen kreativen Lösungen seit Jahren in <strong>der</strong> HVAC/R-Branche<br />

(auf Deutsch: Heizung/Lüftung/Klimatisierung/Kühlung) erfolgreich:<br />

Hier realisiert Diehl Controls effiziente Elektronik in Wärmepumpen<br />

und bege<strong>ist</strong>ert Kunden im Hinblick auf industrielle<br />

Lüftungssysteme. Ebenso entwickeln die Mitarbeitenden von<br />

Martin Weinmann arbeitet seit über 30 Jahren im<br />

Entwicklungsbereich bei Diehl Controls. Aktuell<br />

<strong>ist</strong> er als High Power Drives Manager tätig.<br />

Eine Erfolgsgeschichte aus dem Allgäu:<br />

Diehl Controls <strong>ist</strong> ein weltweit führen<strong>der</strong><br />

Spezial<strong>ist</strong> in <strong>der</strong> Appliance-Industrie.


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

37<br />

Weltklasse in <strong>der</strong> Fertigung: Die Produktionslinien von Diehl Controls<br />

entsprechen dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik.<br />

Diehl Controls Lösungen für die Mobilität von morgen – in enger<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit ihren Kollegen aus den Teilkonzernen<br />

Diehl Metall und Diehl Aviation. Gemeins<strong>am</strong> realisieren die<br />

Spezial<strong>ist</strong>en unter an<strong>der</strong>em innovative und effiziente Zellkontaktier-Systeme<br />

für Autobatterien und hochmo<strong>der</strong>ne elektronische<br />

Systeme für die Flugzeugkabine. Darüber hinaus hat<br />

sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren bei <strong>der</strong><br />

Vernetzung von Geräten im Internet <strong>der</strong> Dinge (auf Englisch:<br />

Internet of Things (IoT)) einen N<strong>am</strong>en gemacht. Denn Diehl<br />

Controls verfügt über eine breite Expertise, um Endgeräte mit<br />

unterschiedlichen Funktechnologien zu vernetzen und <strong>der</strong>en<br />

Daten sicher und zuverlässig in die Kundencloud zu bringen.<br />

Arbeiten bei einem Global Player<br />

Heute bietet Diehl Controls innovative Produktlösungen<br />

für Kunden auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Rund 3.800 Mitarbeitende erwirtschafteten<br />

im Geschäftsjahr 2018 einem Umsatz von mehr<br />

als 530 Millionen Euro. Am Standort Wangen im Allgäu sind<br />

aktuell rund 650 Mitarbeitende beschäftigt, weiterhin gehören<br />

21 Auszubildende und dual Studierende zum Te<strong>am</strong>. Seit 2012<br />

trägt Diehl Controls <strong>am</strong> Hauptsitz in Wangen im Allgäu das Zer-<br />

tifikat „audit beruf undf<strong>am</strong>ilie“ für die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und F<strong>am</strong>ilie, darüber hinaus wurde die Diehl-Gruppe in den<br />

vergangenen Jahren wie<strong>der</strong>holt als einer <strong>der</strong> besten 100 Arbeitgeber<br />

in Deutschland eingestuft. Zum Unternehmen gehören<br />

weiterhin Standorte in Polen, China, Mexiko und den<br />

Vereinigten Staaten. Weltweit haben die Mitarbeitenden eines<br />

gemeins<strong>am</strong>: Jeden Tag arbeiten sie mit viel Engagement daran,<br />

die führende Position von Diehl Controls auf dem Weltmarkt<br />

auszubauen und die Technologielösungen von morgen zu<br />

entwickeln.<br />

Diehl Controls<br />

Diehl AKO Stiftung & Co. KG<br />

Pfannerstraße 75-83 · 88239 Wangen im Allgäu<br />

Tel. +49 7522 73-0<br />

info.dc@diehl-controls.com<br />

https://www.diehl.com/controls/de/


38 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Vetter macht aus<br />

Präzision eine Tugend<br />

Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Das <strong>Ravensburg</strong>er F<strong>am</strong>ilienunternehmen <strong>ist</strong> einer <strong>der</strong><br />

weltweit führenden Pharmadienstle<strong>ist</strong>er für die Entwicklung, keimfreie Abfüllung und<br />

Verpackung von Spritzen und an<strong>der</strong>en Injektionssystemen und <strong>der</strong> größte Arbeitgeber in<br />

<strong>Ravensburg</strong>.<br />

Verlässlicher Partner<br />

Bei <strong>der</strong> Medik<strong>am</strong>entenherstellung lautet das oberste Ziel:<br />

Keine Einheit darf einen Fehler haben. Das verdeutlicht <strong>am</strong> besten,<br />

warum die weltweite Pharma- und Biotechbranche sich<br />

auf Vetter und seine Dienstle<strong>ist</strong>ungen verlässt. Außerdem<br />

schätzen die Kunden Vetter als wichtigen Impulsgeber und<br />

Partner, <strong>der</strong> sie von <strong>der</strong> frühen Entwicklung neuer Wirkstoffe bis<br />

zur Marktzulassung und -versorgung unterstützt. Eine Erfolgsgeschichte,<br />

die auch folgende Zahlen belegen: In den letzten<br />

zehn Jahren haben sich sowohl <strong>der</strong> Umsatz als auch die Mitarbeiterzahl<br />

des Unternehmens mehr als verdoppelt.<br />

Regionale Stärke – regionale Verantwortung<br />

Trotz eines kontinuierlichen Wachstums <strong>ist</strong> Vetter bodenständig<br />

geblieben und stolz auf seine oberschwäbischen Wurzeln.<br />

Als Unternehmen in F<strong>am</strong>ilienbesitz bietet Vetter ein stabiles<br />

Umfeld – sowohl für seine Kunden als auch für seine<br />

Mitarbeiter. In <strong>der</strong> Region Bodensee-Oberschwaben besitzt <strong>der</strong><br />

Pharmadienstle<strong>ist</strong>er insges<strong>am</strong>t vier hochmo<strong>der</strong>ne Fertigungsstätten<br />

für die Abfüllung und Verpackung von Medik<strong>am</strong>enten,<br />

in denen <strong>der</strong>zeit rund 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftig sind. Tendenz stetig steigend. Das St<strong>am</strong>mwerk und<br />

wichtige Bereiche <strong>der</strong> Entwicklung befinden sich direkt in <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Eine zweite Fertigungs- und Verpackungsstätte liegt<br />

im südlichen Industriegebiet <strong>Ravensburg</strong> Mariatal, eine dritte<br />

unmittelbar <strong>am</strong> Bodensee in Langenargen. Darüber hinaus<br />

befindet sich in <strong>der</strong> Region auch ein Zentrum für optische Kontrolle<br />

und Log<strong>ist</strong>ik. Das Unternehmen bekennt sich klar zu seinen<br />

Standorten und den Menschen vor Ort. Dies zeigt sich<br />

auch im schonenden Ressourceneinsatz und in <strong>der</strong> ausschließlichen<br />

Versorgung aller Standorte mit CO 2 -neutralem Strom<br />

aus nachweislich regenerativen Energiequellen.<br />

Internationale Präsenz<br />

Internationalisierung <strong>ist</strong> für den Pharmadienstle<strong>ist</strong>er keine<br />

Vision, son<strong>der</strong>n Realität: Wichtigste Absatzmärkte sind neben<br />

USA auch Europa und Asien. In Chicago verfügt Vetter über<br />

einen Standort, in dem wichtige Entwicklungsschritte für die<br />

spätere Abfüllung <strong>der</strong> Wirkstoffe in <strong>Ravensburg</strong> und Langenargen<br />

stattfinden. In Japan, Singapur und Südkorea verfügt das<br />

Unternehmen über Vertriebsbüros, um seine Präsenz sowie die<br />

Wahrnehmung des Serviceportfolios auch auf dem asiatischen<br />

Markt weiter zu stärken.


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

39<br />

Spitzentechnologie aus <strong>der</strong> Region: In <strong>Ravensburg</strong> und Langenargen füllt Vetter für internationale Pharma- und<br />

Biotechunternehmen teils hochkomplexe Wirkstoffe keimfrei in Spritzen und an<strong>der</strong>e Injektionssysteme ab<br />

Als <strong>der</strong> größte Arbeitgeber in <strong>Ravensburg</strong><br />

schafft Vetter zahlreiche Perspektiven.<br />

Attraktives Arbeitsumfeld<br />

Das F<strong>am</strong>ilienunternehmen lässt seine Mitarbeiter <strong>am</strong><br />

Wachstum teilhaben. Ob eigene Weiterbildungs-Academy,<br />

Jobrad und Fitnessangebote, Betriebliche Altersvorsorge und<br />

flexible Arbeitszeitmodelle, unternehmenseigene Ferienhäuser,<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung o<strong>der</strong> natürlich<br />

auch ein attraktives Vergütungssystem. Die L<strong>ist</strong>e <strong>der</strong> Benefits <strong>ist</strong><br />

beträchtlich und das Unternehmen arbeitet kontinuierlich<br />

daran, das Paket an Zusatzle<strong>ist</strong>ungen für seine Mitarbeiter zu<br />

verbessern. So trägt es dazu bei, dass sie sich wohlfühlen und<br />

motiviert und ausgeglichen arbeiten können. Dafür wurde<br />

Vetter im Oktober 2019 vom F.A.Z Institut unter die begehrtesten<br />

Arbeitgeber Deutschlands gewählt.<br />

Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG<br />

Schützenstraße 87 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 3700-0<br />

info@vetter-pharma.com<br />

www.vetter-pharma.com


40 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige<br />

Nummer eins<br />

in <strong>der</strong> Premiumklasse<br />

Carthago Reisemobilbau GmbH<br />

Der europäische Marktführer für Reisemobile <strong>der</strong> Premium klasse<br />

heißt Carthago. Seine Heimat <strong>ist</strong> Aulendorf in Oberschwaben. Hier werden Urlaubsträume<br />

wahr: qualitativ hochwertige Reisemobile für anspruchsvolle Kunden in ganz Europa.<br />

Vom Ein-Mann-Unternehmen im Jahr 1979 zu einer europaweit<br />

agierenden Firmengruppe mit über 1.400 Mitarbeitern<br />

– die Erfolgsgeschichte von Unternehmensgrün<strong>der</strong> Karl-Heinz<br />

Schuler und <strong>der</strong> Carthago Gruppe <strong>ist</strong> beeindruckend. Carthago<br />

feierte sein 40-jähriges Jubiläum, <strong>ist</strong> durch die Erfahrung und<br />

den Erfolg ein Aushängeschild <strong>der</strong> Branche und fertigt im Jahr<br />

rund 5.000 Reisemobile. Das Unternehmen <strong>ist</strong> regional verwurzelt,<br />

auch wenn jedes zweite Reisemobil exportiert wird.<br />

Sichtbarer Meilenstein <strong>der</strong> Erfolgsstory <strong>ist</strong> <strong>der</strong> 2013 eröffnete<br />

Firmensitz Carthago City in Aulendorf. Hier hat das Unternehmen<br />

Produktionswerk, Service-Center, Verkaufsausstellung<br />

und die Unternehmenszentrale komplett neu errichtet. Und<br />

das Unternehmen wächst weiter: Das Verwaltungsgebäude<br />

wird bis Ende 2020 erneut erweitert. Mit seiner hochmo<strong>der</strong>nen<br />

Infrastruktur <strong>ist</strong> Carthago ein attraktiver Arbeitgeber: In Carthago<br />

City entwickeln, fertigen und vermarkten mehr als 500 Beschäftigte<br />

die Reisemobile <strong>der</strong> Marke. Hier starten auch die Mitarbeiter<br />

von morgen durch: Carthago pflegt Bildungspartnerschaften<br />

mit Schulen, bildet Nachwuchskräfte in kaufmännischen und<br />

gewerblichen Berufen aus, arbeitet eng mit <strong>der</strong> Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg zus<strong>am</strong>men.<br />

Das Erfolgsrezept <strong>ist</strong> das Gespür für das richtige Reisemobil<br />

zur richtigen Zeit und für die Interessen und Wünsche <strong>der</strong> Kunden.<br />

Mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail entwickelt das<br />

Unternehmen immer wie<strong>der</strong> neue und reisetaugliche Ideen.<br />

Carthago <strong>ist</strong> ein beliebtes Ausflugsziel, das zeigen <strong>der</strong> gut frequentierte<br />

Stellplatz für Besucher mit Reisemobil auf dem<br />

Werksgelände und viele Aktionen. Und Carthago <strong>ist</strong> Dyn<strong>am</strong>ik:<br />

Die Idee von heute wird morgen entschieden und umgesetzt.<br />

So wird man Trendsetter. Im Mittelpunkt stehen immer die Produkte:<br />

Premium-Reisemobile, qualitativ, komfortabel, sicher<br />

und praktisch, für anspruchsvolle Kunden.<br />

Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Mit <strong>der</strong> jungen<br />

Tochtermarke Malibu dringt die Firmengruppe in neue Marktsegmente<br />

vor und bietet Reisemobile in <strong>der</strong> oberen Mittelklasse<br />

und hochwertige Vans im boomenden Kastenwagenmarkt.<br />

Carthago Reisemobilbau GmbH<br />

Carthago Ring 1 · 88326 Aulendorf<br />

Tel. +49 7525 92000<br />

info@carthago.com<br />

www.carthago.com


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

41<br />

Mineralwasser mit<br />

dem Geschmack des Allgäus<br />

Mineralbrunnen Krumbach GmbH Seit 1831 <strong>ist</strong> bereits eine eisenhaltige Quelle des Weilers<br />

Krumbach belegt, aus <strong>der</strong> sich die Menschen bedienten. Heute verlassen jährlich rund<br />

150 Millionen Flaschen mit Mineralwasser und fruchthaltigen Erfrischungsgetränken das<br />

Betriebs gelände <strong>der</strong> Mineralbrunnen Krumbach GmbH.<br />

Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit – diesen Werten<br />

hat sich die Mineralbrunnen Krumbach GmbH verschrieben.<br />

„Mineralwasser, das schmeckt wie die Heimat und das Allgäu“,<br />

so formuliert es Andreas Gaupp, <strong>der</strong> Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Dort, wo viele kleine Wasserläufe <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>lfegger Ach zustreben,<br />

entspringt die Krumbachquelle und verleiht dem Wasser<br />

seinen ganz eigenen, ausgewogenen und milden Geschmack.<br />

Insges<strong>am</strong>t sprudelt das Mineralwasser heute aus 12 Quellen,<br />

Hauptquelle <strong>ist</strong> aber immer noch <strong>der</strong> Brunnen, <strong>der</strong> 1924 entstand.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in den 1970er-Jahren und auch 2005 wurden<br />

mit Bohrungen, die bis zu 1.000 Meter ins Erdinnere reichen,<br />

weitere Quellen erschlossen. Mit ihrem Engagement und<br />

Wissen sorgen die rund 140 Mitarbeiter in Kißlegg dafür, dass<br />

die Qualität und Beson<strong>der</strong>heit des Krumbacher Wassers je<strong>der</strong>zeit<br />

sichergestellt <strong>ist</strong>. Zuletzt wurden zudem 4,2 Millionen Euro<br />

in eine mo<strong>der</strong>ne, vollautomatische Glasabfüllanlage investiert.<br />

Insges<strong>am</strong>t können so heute stündlich 88.000 Flaschen verschiedener<br />

Gebindegrößen abgefüllt werden.<br />

für das Bestreben <strong>der</strong> Mineralbrunnen Krumbach GmbH, nachhaltig,<br />

regional, sozial und im Einklang mit Natur und Mensch<br />

zu wirtschaften. Stolz <strong>ist</strong> Andreas Gaupp daher darauf, dass sein<br />

Unternehmen den flachsblauen „Allgäuwürfel“ als Qualitätsmarke<br />

für Regionalität und Nachhaltigkeit tragen darf.<br />

Qualität, die man in den Produkten <strong>der</strong> Mineralbrunnen<br />

Krumbach GmbH schmecken kann: in den vier Sorten Mineralwasser<br />

– von Classic über Medium und Fein Perlend bis<br />

Naturell, <strong>der</strong> Kisslegger Allgäuquelle, den acht Erfrischungsgetränken,<br />

den drei Limonaden und Colagetränken sowie<br />

den drei Schorlen, die ausschließlich vegane Inhaltsstoffe enthalten.<br />

Mineralbrunnen Krumbach GmbH<br />

Krumbach 1 · 88353 Kißlegg<br />

Tel. +49 7563 9102-0<br />

info@krumbach-mineralwasser.de<br />

www.krumbach-mineralwasser.de<br />

Investiert wurde auch in ein neues, effizientes Blockheizkraftwerk,<br />

das dazu beiträgt, einen beträchtlichen Teil des benötigten<br />

Stromes selbst zu erzeugen. Dies <strong>ist</strong> nur ein Beispiel


42 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Anzeige<br />

„Pumpen sind unsere Welt.<br />

Und die Welt <strong>ist</strong> voller Pumpen.“<br />

Pumpenfabrik Wangen GmbH<br />

Man sieht sie selten, denn sie arbeiten häufig im Verborgenen.<br />

Und doch sind die Pumpen <strong>der</strong> Pumpenfabrik Wangen GmbH oft ganz in <strong>der</strong> Nähe: weltweit<br />

und in unterschiedlichsten Anwendungen und Lösungen.<br />

Ohne Pumpen aus Wangen gelangen <strong>der</strong> Ketchup nicht in<br />

die Flasche, die Farbe nicht in den Farbeimer, Kosmetika nicht in<br />

die Tube. Aber nicht nur bei Lebensmitteln und Getränken,<br />

Chemie-, Pharma- und Kosmetikprodukten kommen WANGEN<br />

PUMPEN zum Einsatz, das mittelständische Unternehmen produziert<br />

auch För<strong>der</strong>lösungen und Pumpen für die Land-, Abwasserund<br />

Klärtechnik, für Biogas und Gärprozesse, für den Berg- und<br />

Tunnelbau sowie den Schiffbau. Technisch perfekt, variabel konstruiert<br />

und servicefreundlich sind die Pumpen aus Wangen die<br />

optimale Lösung für unterschiedlichste Anwendungen, schwierige<br />

För<strong>der</strong>medien und individuelle Kundenanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die ersten Pumpen wurden von einer Handvoll Mitarbeiter<br />

an <strong>der</strong> Simoniusstraße in Wangen im Allgäu im Jahr 1969 gebaut.<br />

Heute beschäftigt die Pumpenfabrik Wangen rund 250<br />

Mitarbeiter, besitzt Service-und Vertriebsstandorte in Schwerin<br />

sowie in Illinois in den USA und ein weltweites Netz an Vertriebspartnern<br />

in über 50 Län<strong>der</strong>n.<br />

Die Mitarbeiter sind das „Kapital“ <strong>der</strong> Pumpenfabrik Wangen.<br />

Mit ihrer Leidenschaft, Zuverlässigkeit, Präzision und ihrem<br />

Te<strong>am</strong>ge<strong>ist</strong> sorgen sie dafür, „dass immer alles läuft“. Stolze 15 Prozent<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter sind Auszubildende. D<strong>am</strong>it <strong>ist</strong> gewährle<strong>ist</strong>et,<br />

dass das wertvolle Know-how weitergegeben wird und das<br />

Unternehmen zukunftsfähig bleibt. Das Ausbildungsspektrum<br />

reicht vom Dualen Studium BWL-Industrie und Maschinenbau<br />

über die gewerbliche Ausbildung als Zerspanungsmechaniker,<br />

Mechatroniker und Fachkraft für Metalltechnik bis zur Ausbildung<br />

in den kaufmännischen Berufen als Industriekaufmann/-<br />

frau auch mit Zusatzqualifikation internationales Wirtschaftsmanagement<br />

und Fachkraft für Lagerlog<strong>ist</strong>ik. Ausbildung bei<br />

WANGEN PUMPEN bedeutet „Spaß, Wissen und Erfolg für die<br />

Zukunft“, betont die Geschäftsleitung, und die Aussicht auf einen<br />

attraktiven Arbeitsplatz mit guten Perspektiven in einem<br />

Unternehmen, in dem das Miteinan<strong>der</strong> großgeschrieben wird.<br />

Permanent wird in neue Maschinen und in neue Produkte<br />

investiert, werden Abläufe und Strukturen optimiert; die Fortund<br />

Weiterbildungen <strong>der</strong> Mitarbeiter genießen einen hohen<br />

Stellenwert. Mit ihrem umfangreichen Produktportfolio deckt die<br />

Pumpenfabrik Wangen ein breit gefächertes Branchenspektrum<br />

ab und positioniert sich als ein innovatives Unternehmen, das für<br />

zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ungen bestens aufstellt <strong>ist</strong>. So können<br />

die Pumpen aus Wangen auch weiterhin zuverlässige Arbeit le<strong>ist</strong>en.<br />

Qualität entsteht eben im Detail. Und in Wangen.<br />

Pumpenfabrik Wangen GmbH<br />

Simoniusstraße 17 · 88239 Wangen im Allgäu<br />

Tel. +49 7522 997-0 · mail@wangen.com · www.wangen.com


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

43<br />

Technik von ihrer<br />

besten Seite<br />

STADLER Anlagenbau GmbH<br />

Die STADLER Anlagenbau GmbH zählt zu den Marktführern im<br />

Bereich Sortieranlagen für die Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Die eigens entwickelten<br />

Technologien des Altshausener Unternehmens werden weltweit eingesetzt.<br />

Was 1791 als Dorfschmiede in Altshausen begann, <strong>ist</strong> heute<br />

zu einem internationalen Unternehmen mit ca. 430 Mitarbeitern<br />

gewachsen. Die STADLER Anlagenbau GmbH plant, fertigt<br />

und montiert Müllsortieranlagen und Komponenten für die<br />

Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Ganz gleich ob Hausmüll,<br />

Papier, Kunststoff o<strong>der</strong> Gewerbemüll – mit umfassendem<br />

Know-how und jahrelanger Branchenerfahrung entwickelt das<br />

STADLER-Te<strong>am</strong> passgenaue Anlagenkonzepte für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Effiziente Müllsortierung <strong>ist</strong> <strong>der</strong> erste Schritt im Recyclingkreislauf.<br />

D<strong>am</strong>it le<strong>ist</strong>et STADLER einen wichtigen Beitrag zur Senkung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen und zur Schonung <strong>der</strong> natürlichen<br />

Ressourcen. Eine neue zukunftsweisende Koopera tion von<br />

STADLER im Bereich Plastikrecycling mit <strong>der</strong> Krones AG ermöglicht<br />

es zudem, Komplettlösungen im Plastikrecycling anzubieten.<br />

Durch die Bündelung <strong>der</strong> Fachexpertise <strong>der</strong> beiden Unternehmen<br />

wird <strong>der</strong> Kreislaufwirtschaft ein neuer Schub gegeben.<br />

Das nachhaltige Handeln des Unternehmens spiegelt sich<br />

nicht nur in den Produkten wi<strong>der</strong>. Die neue Firmenzentrale in<br />

Altshausen wurde 2019 fertiggestellt. In drei Etappen wurden<br />

hier, mit einer Ges<strong>am</strong>tinvestition von 30 Mio. Euro, eine neue<br />

Produktions- und Log<strong>ist</strong>ikhalle sowie ein neues Verwaltungsgebäude<br />

errichtet. Dabei wurden Nachhaltigkeitsaspekte stets<br />

in die Planung einbezogen. Beispiele hierfür sind die Nutzung<br />

<strong>der</strong> Abwärme aus <strong>der</strong> Produktionshalle für die Heizung des Verwaltungsgebäudes<br />

sowie eine Photovol taikanlage.<br />

2019 erhielt das Unternehmen für sein nachhaltiges Wirtschaften<br />

sowie sein soziales Engagement eine Auszeichnung<br />

<strong>der</strong> Oskar-Patzelt-Stiftung. Der Preis zeigt einmal mehr, dass die<br />

Unternehmensphilosophie <strong>der</strong> Werthaltigkeit und <strong>der</strong> gegenseitigen<br />

Wertschätzung das Fund<strong>am</strong>ent des Erfolgs von<br />

STADLER <strong>ist</strong>. Das verdeutlicht auch die Auszeichnung „TOB-JOB<br />

– Die besten Arbeitgeber im Mittelstand“, welche STADLER 2019<br />

bereits zum dritten Mal verliehen wurde. Auch jungen<br />

Menschen bietet STADLER beste Perspektiven: Die Ausbildungsquote<br />

<strong>am</strong> Standort Altshausen liegt bei 11% – und alle<br />

Auszubildenden erhalten in <strong>der</strong> Regel auch ein Jobangebot.<br />

STADLER Anlagenbau GmbH<br />

Max-Planck-Straße 21 · 88361 Altshausen<br />

Tel. +49 7584 9226-0<br />

info@w-stadler.de<br />

www.w-stadler.de<br />

Eine in Frankreich neu errichtete STADLER-Müllsortieranlage<br />

Das neue Verwaltungsgebäude in Altshausen


44 Wirtschaftsstandort LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige<br />

Der Anfang<br />

einer guten Verbindung<br />

Zoller + Fröhlich GmbH<br />

Das 1963 gegründete Wangener F<strong>am</strong>ilienunternehmen Zoller + Fröhlich GmbH<br />

produziert heute A<strong>der</strong>endhülsen, Werkzeuge und Maschinen für verschiedenste Anwendungen <strong>der</strong><br />

Kabelkonfektionierung sowie Produkte für die Bereiche Schaltschrankbau und Lasermesstechnik.<br />

Der globale Wettbewerb im Schaltschrankbau und in <strong>der</strong><br />

Kabelkonfektion erfor<strong>der</strong>t einerseits eine hocheffiziente Produktion,<br />

um wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können.<br />

An<strong>der</strong>erseits erhöhen technische Entwicklungen die Nachfrage<br />

für anspruchsvollere Lösungen. Mit <strong>der</strong> neuen und prämierten<br />

AM 04 Duomatic schließt Z+F eine Lücke zwischen Vollautomatisierung<br />

und <strong>der</strong> manuellen Kabelkonfektionierung<br />

und setzt einen neuen Meilenstein. Während <strong>der</strong>en Bedienung<br />

in erster Linie durch angelernte Mitarbeiter erfolgt, konzentrieren<br />

sich qualifizierte Fachkräfte tagtäglich mit ihrem Innovationsge<strong>ist</strong><br />

auf die Entwicklung neuer, vielversprechen<strong>der</strong> Projekte.<br />

Für Mitarbeiter, Auszubildende und Studenten bedeutet<br />

das eine noch größere Spannbreite an Möglichkeiten. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Messe productronica 2019 konnte Zoller + Fröhlich<br />

mit <strong>der</strong> AM 04 Duomatic den productronica Innovation Award<br />

gewinnen. Der Award prämiert in sechs Kategorien die innovativsten<br />

Produktneuheiten und Fertigungsverfahren <strong>am</strong> Markt.<br />

Ausbildung bei Zoller + Fröhlich<br />

gen zu entwickeln. Die Innovationskultur <strong>ist</strong> im Ausbildungskonzept<br />

fest verankert. Außerdem werden die Ideen aller Mitarbeiter<br />

gehört und bewertet. Eine solide Ausbildung soll den<br />

Grundstein für eine gute Zukunft legen, darauf legt Zoller +<br />

Fröhlich großen Wert. Das Unternehmen setzt darauf, junge<br />

Menschen bestmöglich auf das Berufsleben vorzubereiten –<br />

und im Idealfall eine anschließende Festanstellung im eigenen<br />

Haus anzubieten. Aktuell sind 35 junge Menschen in verschiedenen<br />

Bereichen in Ausbildung. Das sind die Fachkräfte von<br />

morgen – und qualifizierte Mitarbeiter, die das Unternehmen<br />

bereits in vielen Bereichen kennengelernt haben. So können<br />

sie nahtlos von <strong>der</strong> Ausbildung ins Berufsleben wechseln.<br />

Zoller + Fröhlich GmbH<br />

Simoniusstra0e 22 · 88239 Wangen im Allgäu<br />

Tel. +49 7522 9308-0<br />

www. zofre.de · www.zf-laser.com<br />

info@zofre.de · info@zf-laser.com<br />

Doch wie entstehen überhaupt Innovationen bei Zoller +<br />

Fröhlich? Es werden viele junge Menschen ins Unternehmen<br />

geholt, die auch Zeit bekommen, zu tüfteln und neue Lösun-


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

45<br />

Ein vertrauensvoller Partner<br />

für Unternehmer und Bewerber<br />

Schmie<strong>der</strong> GmbH<br />

Gute Leute in gute Firmen – Schmie<strong>der</strong> bringt seit über 30 Jahren die<br />

richtigen Menschen in die richtigen Unternehmen. Nur eine Bewerbung reicht, um vom großen<br />

Schmie<strong>der</strong>-Netzwerk mit mehr als 300 Partnerunternehmen zu profitieren.<br />

Wenn auf <strong>der</strong> einen Seite Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter<br />

und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite Bewerber einen attraktiven Arbeitsplatz<br />

suchen, dann kommt die Schmie<strong>der</strong> GmbH als Vermittler ins<br />

Spiel. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung bringen die zertifizierten<br />

Personalvermittler <strong>der</strong> Region Bodensee-Oberschwaben geeignete<br />

Kandidaten mit Top-Unternehmen zus<strong>am</strong>men.<br />

„Auf <strong>der</strong> Suche nach einer beruflichen Herausfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

beim Einstieg in die Arbeitswelt – bei uns sind Bewerber immer<br />

richtig“, betont Geschäftsführer Florian Schmie<strong>der</strong>. „Denn viele vakante<br />

Positionen werden heute gar nicht mehr öffentlich ausgeschrieben.<br />

Wir sind nah <strong>am</strong> Arbeitsmarkt, weil viele unserer Partnerunternehmen<br />

ihr Personal ausschließlich über uns suchen.“<br />

Die Vorteile einer Bewerbung bei Schmie<strong>der</strong> liegen auf <strong>der</strong><br />

Hand – für die Bewerber und für die Unternehmen. Erfahrene Personaldisponenten<br />

betreuen und beraten die Bewerber individuell<br />

und gleichen <strong>der</strong>en Profil mit offenen Stellen ab. Anschließend<br />

unterbreiten sie dem Unternehmer eine Auswahl geeigneter Kandidaten,<br />

die fachlich und persönlich zum Unternehmen passen.<br />

Außerdem unterstützt die Firma Schmie<strong>der</strong> ihre Kunden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Zeitarbeit mit Arbeitskräften, wenn kurzfr<strong>ist</strong>ig ein erhöhter<br />

Personalbedarf besteht o<strong>der</strong> für eine begrenzte Zeit „Lücken“<br />

im Personal geschlossen werden müssen. In mehr als 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Fälle entwickelt sich daraus ein festes Arbeitsverhältnis.<br />

Darüber hinaus <strong>ist</strong> Schmie<strong>der</strong> in weiteren Geschäftsfel<strong>der</strong>n<br />

aktiv. So übernimmt die Schmie<strong>der</strong> KKM GmbH & Co.KG im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Unternehmen serviceorientierte Dienstle<strong>ist</strong>ungen im Bereich<br />

Kunden-Kontakt-Management. Dazu zählen die Bestelldatenannahme<br />

auch außerhalb <strong>der</strong> üblichen Geschäftszeiten, eine<br />

fachlich kompetente Telefonhotline, Betreuung des Frontoffice<br />

mit klassischen Empfangstätigkeiten und die Reisekostenabrechnung.<br />

Auch Übersetzungen und Sprachmanagement gehören<br />

zum Le<strong>ist</strong>ungsspektrum von Schmie<strong>der</strong>. Die Schmie<strong>der</strong> Übersetzungen<br />

GmbH übersetzt in alle Sprachen <strong>der</strong> Welt und managt<br />

dank mo<strong>der</strong>nster Translation-Memory-Systeme die ges<strong>am</strong>te Unternehmenskommunikation<br />

im Ausland.<br />

Schmie<strong>der</strong> GmbH<br />

Schussenstraße 14<br />

88273 Fronreute<br />

Tel. +49 7502 94490<br />

www.schmie<strong>der</strong>gmbh.de<br />

Alle Stellenangebote sind auf <strong>der</strong> Homepage aufgeführt.<br />

Hier können sich Jobsuchende direkt bewerben:<br />

www.stellen.schmie<strong>der</strong>-personal.de<br />

Die Personalvermittler <strong>der</strong> Region Bodensee-Oberschwaben.<br />

Geschäftsführer Florian Schmie<strong>der</strong>


46 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bildungsregion <strong>Ravensburg</strong><br />

Impulsgeber in Sachen Bildung<br />

„Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf.“ Was in diesem Sprichwort zum<br />

Ausdruck kommt, beschreibt das Bildungsverständnis in <strong>der</strong> Bildungsregion <strong>Ravensburg</strong>: Vielfältigkeit,<br />

Durchgängigkeit, Qualität, bereichsübergreifende Koordinierung, flächendeckende<br />

Angebote, Multiprofessionalität und enge Zus<strong>am</strong>menarbeit sind die entscheidenden Stichworte.<br />

Bildungsverständnis in <strong>der</strong><br />

Bildungsregion <strong>Ravensburg</strong>:<br />

Vielfältigkeit, Durchgängigkeit,<br />

Qualität, bereichsübergreifende<br />

Koordinierung, flächendeckende<br />

Angebote, Multiprofessionalität<br />

und enge Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

Was 2006 im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> modellhaft für Baden-<br />

Württemberg entstand, nämlich die Gründung einer Bildungsregion<br />

als eine staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaft,<br />

<strong>ist</strong> inzwischen ein stabiles und allgemein anerkanntes<br />

Progr<strong>am</strong>m im ganzen Bundesland. Das Regionale Bildungsbüro<br />

im Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong> als „Geschäftsstelle“ <strong>der</strong> Bildungsregion<br />

<strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> seitdem Impulsgeber für unterschiedliche<br />

Entwicklungen in <strong>der</strong> regionalen Bildungslandschaft.<br />

Hier werden zentrale Koordinierungsaufgaben verschiedener<br />

Bildungsangebote zur Sprachför<strong>der</strong>ung sichergestellt und Projekte<br />

<strong>der</strong> Berufsorientierung an Schulen umgesetzt. Das Bildungsbüro<br />

<strong>ist</strong> bei vielen Bildungsthemen Initiator und Mo<strong>der</strong>ator<br />

übergreifen<strong>der</strong> Netzwerkaktivitäten und Projekte.<br />

Regelmäßig werden im Regionalen Bildungsbüro auch die Bildungsberichte<br />

für den <strong>Landkreis</strong> erstellt.<br />

Beauftragt durch die Regionale Steuergruppe – bestehend<br />

aus Vertretern/innen <strong>der</strong> Stadt- und Gemeindeverwaltungen,<br />

des Staatlichen Schul<strong>am</strong>ts Markdorf, des Regierungspräsidiums<br />

Tübingen, Schulleitern und des Landrats<strong>am</strong>tes – <strong>ist</strong> das<br />

Regionale Bildungsbüro in unterschiedlichen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

aktiv. Diese sind: Abbau von Bildungsbenachteiligungen,<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprachbildung und Integration, Gestaltung guter<br />

Übergänge, vor allem von <strong>der</strong> Kita in die Schule und von <strong>der</strong><br />

Schule in den Beruf, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unterrichtsentwicklung in<br />

allen Schularten, Unterstützungsangebote zum Schulmanagement<br />

und zur Schulsozialarbeit sowie außerschulische und kulturelle<br />

Bildung.<br />

Die Bildung in <strong>der</strong> digitalen Welt <strong>ist</strong> das Bildungsthema, bei<br />

dem schon jetzt und in Zukunft wichtige und übergreifende<br />

Impulse, Projekte und Angebote des Regionalen Bildungsbüros<br />

gefragt sind. Dabei nutzt das Regionale Bildungsbüro als<br />

Einrichtung des <strong>Landkreis</strong>es seine einmalige Möglichkeit, über<br />

Schularten, Altersgruppen, Bildungsformen sowie Träger- und<br />

Angebotslandschaft hinweg zu initiieren, zu vernetzen, zu koordinieren<br />

und zu mo<strong>der</strong>ieren. Mit den Initiativen, die vom Bildungsbüro<br />

heraus in die Bildungsregion streuen, werden sowohl<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Eltern, pädagogische Fach- und<br />

Führungskräfte in den Bildungseinrichtungen, Verantwortliche<br />

in den Kommunen als auch Vertreter <strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong><br />

K<strong>am</strong>mern erreicht.<br />

www.rv.de/KR


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bildungsregion<br />

47<br />

Berufliche Schulen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Für die Zukunft <strong>der</strong> Jugend<br />

Wer heute im Arbeitsprozess bestehen will, muss sich durch fachliche Qualifikation, umfassendes<br />

Wissen und berufliches Können auszeichnen. Dieses Rüstzeug soll unsere Jugend vor allem<br />

durch eine gute Ausbildung in den beruflichen Schulen erhalten.<br />

Eine Schule kann aber Ausbildung nur so fortschrittlich gestalten,<br />

wie Lehr- und Lernmittel es erlauben. Gut ausgestattete<br />

Räume und Maschinen auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik<br />

sind deshalb Grundvoraussetzung für eine zeitgemäße Ausbildung.<br />

Der Kre<strong>ist</strong>ag hat diesem Umstand Rechnung getragen<br />

und mit dem Investitionsprogr<strong>am</strong>m „Schulbauprogr<strong>am</strong>m<br />

2020-2040“ die finanziellen Voraussetzungen für die Sanierung<br />

und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> kreiseigenen Schulgebäude geschaffen,<br />

d<strong>am</strong>it die Beruflichen Schulen an den vier Standorten im<br />

<strong>Landkreis</strong> (<strong>Ravensburg</strong>, Aulendorf, Leutkirch im Allgäu und<br />

Wangen im Allgäu) auch künftig eine aktuelle, breit angelegte<br />

Ausbildung auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik in mo<strong>der</strong>nen<br />

Gebäuden anbieten können. In den kommenden 15 bis 20 Jahren<br />

sollen die Gebäude <strong>der</strong> kreiseigenen Schulen grundlegend<br />

saniert sowie die Schulräume und Werkstätten für den zukünftigen<br />

Bedarf ausgestattet werden. Dazu wurden zunächst die<br />

Raumprogr<strong>am</strong>me für die Schulstandorte aktualisiert und die<br />

Schulliegenschaften eingehend analysiert. Auf dieser Basis hat<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> zus<strong>am</strong>men mit den Schulen einen Maßnahmenkatalog<br />

entwickelt, <strong>der</strong> rund 60 Einzelmaßnahmen mit einem<br />

Ges<strong>am</strong>tvolumen von bis zu 300 Millionen Euro umfasst.<br />

Gerade die Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg bieten<br />

wie kaum eine an<strong>der</strong>e Schulform zahlreiche Möglichkeiten,<br />

auf verschiedenen Wegen den angestrebten Bildungsabschluss<br />

zu erreichen. Aktuell können beispielsweise in 16 verschiedenen<br />

Fachrichtungen Ausbildungsberufe erlernt werden; das<br />

Spektrum reicht dabei von <strong>der</strong> Elektro- und Metalltechnik über<br />

das Gesundheitswesen bis zum kaufmännischen Bereich und<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft. Auch im Vollzeitbereich gibt es ein breit gefächertes<br />

und zugleich dezentrales Angebot. An den Standorten<br />

in <strong>Ravensburg</strong>, Leutkirch im Allgäu und Wangen im Allgäu<br />

können alle Bildungsabschlüsse – vom Hauptschulabschluss<br />

über den Mittleren Bildungsabschluss und die Fachhochschulreife<br />

bis zur Hochschulreife – und in Isny im Allgäu <strong>der</strong> Mittlere<br />

Bildungsabschluss erworben werden. Die Jugendlichen haben<br />

d<strong>am</strong>it im ges<strong>am</strong>ten Kreisgebiet die Möglichkeit, berufsbegleitenden<br />

Unterricht in gut ausgestatteten Schulen zu besuchen.<br />

Aber nicht nur für die ge<strong>ist</strong>ige Ertüchtigung <strong>der</strong> Schüler bietet<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> ideale Bedingungen; auch <strong>der</strong> Sport kommt in<br />

den beruflichen Schulen nicht zu kurz.<br />

www.rv.de/KR<br />

Edith – Stein – Schule Aulendorf und <strong>Ravensburg</strong><br />

Kompetenzzentrum Soziales West<br />

Sozialwissenschaftliches Gymnasium Profil Sozial und Gesundheit<br />

Berufskolleg Sozialpädagogik<br />

Kreisweites Kompetenzzentrum Gesundheit<br />

Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen (zum Beispiel Kaufleute im<br />

Gesundheitswesen med. Fachangestellte, zahnmed. Fachangestellte)<br />

Berufsfachschule Gesundheit und pflegen, Haus- und F<strong>am</strong>ilienpflege<br />

Berufskolleg Ernährung und Erziehung, Gesundheit und Pflege<br />

Kreisweites Kompetenzzentrum Ernährung und Hauswirtschaft<br />

Ernährungs- und biotechnologisches Gymnasium Berufsfachschule<br />

Hauswirtschaft und Ernährung<br />

Humpisschule <strong>Ravensburg</strong><br />

Kompetenzzentrum Handel und Kaufleute West<br />

Wirtschaftsgymnasium Ausbildungsberufe (Kaufmann Lager Log<strong>ist</strong>ik,<br />

Steuerwesen, Spedition, Tourismus, Einzel- und Großhandel,<br />

Industrie, Verwaltung und Kurierdienste) Berufskolleg<br />

Gewerbliche Schule <strong>Ravensburg</strong><br />

Kompetenzzentrum Gewerbe West<br />

Technisches Gymnasium (3- und 6- jähriges) Ausbildungsberufe<br />

(Metall-, Elektro-, Fahrzeug-, Holz-, Druck- und Farbtechnik, Friseur)<br />

Berufskolleg Me<strong>ist</strong>erschule für Schreiner und Tischler<br />

Gesundheitsakademie Bodensee – Oberschwaben GmbH<br />

in Weingarten<br />

Gesundheit und Pflege<br />

Bachelor Pflege – Ausbildungsintegrierter Studiengang Pflege<br />

Gesundheits- und Kin<strong>der</strong>krankenpfleger/in<br />

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in<br />

Operationstechnische/r Ass<strong>ist</strong>ent/in (OTA) Anästhesietechnische/r<br />

Ass<strong>ist</strong>ent/in (ATA)<br />

Berufliche Schulen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong><br />

im Überblick<br />

Geschw<strong>ist</strong>er-Scholl-Schule Leutkirch<br />

Kompetenzzentrum Gewerbe Allgäu<br />

Technisches Gymnasium Profil Mechatronik, GMT, Informationstechnik<br />

Ausbildungsberufe (Metall-, Fahrzeug- und Bautechnik) Berufsfachschule<br />

Elektro (Grundstufe) und Elektro- und Metalltechnik (zur<br />

Fachschulreife führend)<br />

Kompetenzzentrum Soziales Allgäu<br />

Sozialwissenschaftl. Gymnasium Profil Sozial Berufskolleg<br />

Sozialpädagogik<br />

Kreisweites Kompetenzzentrum Pflege<br />

Berufsfachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe, Gesundheit und<br />

Pflege (zur Fachschulereife führend) Fachschule mit Schwerpunktleitung<br />

und Pflege- und Funktionseinheit, Gerontopsychiatrie<br />

Berufliches Schulzentrum Wangen und Isny<br />

Gewerbe<br />

Technisches Gymnasium Profil Technik/Management und Umwelttechnik<br />

Ausbildungsberufe in Holztechnik Berufsfachschule Elektround<br />

Metalltechnik (Grundstufe)<br />

Kompetenzzentrum Handel und Kaufleute Allgäu<br />

Wirtschaftsgymnasium Ausbildungsberufe (Bankkaufmann, Einzelund<br />

Großhandel, Industrie) Berufskolleg<br />

Kreis zweites Kompetenzzentrum Land- und Milchwirtschaft<br />

Agrarwissenschaftliches Gymnasium Ausbildungsberufe mich<br />

Technologie und Agrarwissenschaft Berufsfachschule Zusatzqualifikation<br />

Agrar<br />

Krankenpflegeschule Wangen<br />

Pflege<br />

Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin


48 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Pflegeschule Wangen<br />

Fachwissen und soziale Kompetenz<br />

Die Pflege kranker Menschen <strong>ist</strong> ein anspruchsvoller und vielseitiger Beruf und umfasst die<br />

Pflege von Menschen aller Altersgruppen. Bei <strong>der</strong> Arbeit für und mit gesunden und kranken<br />

Menschen werden hohe Ansprüche an das Fachwissen und die soziale Kompetenz gestellt.<br />

Pflegefachkräfte sind erste Ansprechpartner <strong>der</strong> Patienten<br />

und unentbehrlich für die Ärzte. Sie verantworten die Pflege <strong>der</strong><br />

Patienten/innen, ass<strong>ist</strong>ieren bei Untersuchungen und übernehmen<br />

Verwaltungsaufgaben. Das Spektrum <strong>der</strong> Einsatzbereiche<br />

reicht von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bis hin<br />

zum <strong>am</strong>bulanten Pflegedienst.<br />

Die Pflegeschule des <strong>Landkreis</strong>es hat ihren Sitz in Wangen<br />

im Allgäu. Sie bietet 90 Ausbildungsplätze, verteilt auf vier Kurse.<br />

In Anlehnung an das duale Ausbildungssystem findet die Ausbildung<br />

in Theorie- und Praxisblöcken statt, dauert drei Jahre<br />

und schließt mit einem Ex<strong>am</strong>en ab. Sie erfolgt <strong>am</strong> Westallgäu-<br />

Klinikum <strong>der</strong> Oberschwabenklinik in Wangen im Allgäu und an<br />

den Fachkliniken Wangen des Klinikverbundes Waldburg-Zeil.<br />

Einsatzorte sind alle Fachbereiche <strong>der</strong> kurativen, stationären<br />

Versorgung: Innere Medizin, Geriatrie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie,<br />

Pädiatrie, <strong>Wo</strong>chen- und Neugeborenenpflege. Zudem<br />

erfolgen externe Einsätze in den Bereichen <strong>der</strong> rehabilitativen<br />

und palliativen Pflege sowie in <strong>der</strong> stationären<br />

Langzeitpflege, <strong>der</strong> <strong>am</strong>bulanten Pflege und <strong>der</strong> Psychiatrie. Die<br />

Auszubildenden haben weiterhin die Möglichkeit, einen vierwöchigen<br />

Auslandseinsatz zu absolvieren.<br />

Der theoretische Unterricht beinhaltet über das rein Fachliche<br />

hinaus auch mehrtägige Seminare, etwa im Bereich „Te<strong>am</strong>bildung“<br />

o<strong>der</strong> „Begleitung in Krisensituationen und in <strong>der</strong> Endphase des Lebens“.<br />

So werden Eigenverantwortung und soziale Kompetenz <strong>der</strong><br />

Auszubildenden geför<strong>der</strong>t. Exkursionen in verschiedene Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens ermöglichen zudem immer wie<strong>der</strong><br />

Einblicke in das weite Feld <strong>der</strong> beruflichen Praxis.<br />

Sowohl die Planung als auch die Durchführung <strong>der</strong> Ausbildung<br />

erfolgt durch die Schule und in enger Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit den Kliniken. Träger <strong>der</strong> Schule <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Eigenbetrieb IKP des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong>.<br />

www.pflegeschule-wangen.de<br />

<br />

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

Wangen<br />

bietet 90 Ausbildungsplätze.<br />

In Anlehnung an das duale<br />

Ausbildungssystem findet<br />

die Ausbildung in Theorieund<br />

Praxisblöcken statt.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bildungsregion<br />

49<br />

Gesundheitsakademie<br />

Bodensee-Oberschwaben<br />

Fachkräfte für eine Zukunftsbranche<br />

Qualifikation und Qualität sind untrennbar miteinan<strong>der</strong> verbunden. Was unser Gesundheitswesen<br />

zu le<strong>ist</strong>en vermag, hängt entscheidend vom Können seiner Beschäftigten ab. Eine<br />

fundierte Ausbildung <strong>ist</strong> wichtig, aber längst noch nicht alles.<br />

Beschäftigte in den Gesundheitseinrichtungen müssen ihr<br />

Wissen ständig auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Zeit halten und offen sein für<br />

den Fortschritt in Medizin und Pflege. Die Gesundheitsakademie<br />

Bodensee-Oberschwaben in Weingarten <strong>ist</strong> eine im weiten<br />

Umkreis gefragte Bildungseinrichtung speziell für die Gesundheitsberufe.<br />

Sie bietet beide Säulen <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung, sowohl die Ausbildung – einschließlich <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

zum ausbildungsintegrierten Studium – als auch die Fortund<br />

Weiterbildung.<br />

Die beiden Gesellschafter <strong>der</strong> Akademie, die Oberschwabenklinik<br />

gGmbH (Anteil: 74,8 %) und die Klinikum Friedrichshafen<br />

GmbH (25,2 %), stellen sich einer <strong>der</strong> Zukunftsaufgaben<br />

des Gesundheitswesens schlechthin. Fachkräfte sind gefragt<br />

wie noch nie. Der hohe Stellenwert zeigt sich an <strong>der</strong> L<strong>ist</strong>e <strong>der</strong><br />

kooperierenden Einrichtungen. Die Kliniken in den <strong>Landkreis</strong>en<br />

Biberach, Sigmaringen, Alb-Donau, Konstanz und Oberallgäu<br />

gehören genauso dazu wie das Klinikum Memmingen, das<br />

Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg, die Waldburg-Zeil<br />

Kliniken, die Asklepios-Klinik Lindau o<strong>der</strong> die Helios-Klinik in<br />

Überlingen. Dazu kommen viele <strong>am</strong>bulante Dienste und Sozialstationen.<br />

Rund 3.000 Teilnehmer/innen besuchen alljährlich die Seminare<br />

des Fortbildungsprogr<strong>am</strong>ms. Großen Raum nimmt seit<br />

Gründung <strong>der</strong> Akademie im Jahre 2009 das Fachwissen rund<br />

um die Pflege ein: Wundmanagement, Hygiene, Schmerzmanagement,<br />

Palliative Care und die Praxisanleiter-Weiterbildung<br />

sowie Intensivpflege, Notfallpflege und Intermediate Care sind<br />

hier in erster Linie zu nennen. Ethik, Recht, Kommunikation, Beratung<br />

und vor allem die Persönlichkeitsbildung sowie pädagogische<br />

Themen sind weitere Gebiete. Die Akademie veranstaltet<br />

Kurse für Führungsaufgaben im Gesundheitswesen. Die<br />

Resonanz <strong>ist</strong> hervorragend. Fast täglich brennt bis spätabends<br />

das Licht in den Räumen in <strong>der</strong> Hähnlehofstraße 5 in Weingarten.<br />

Tagsüber prägen junge Menschen das Bild. Die Akademie<br />

unterrichtet rund 400 Schüler/innen im theoretischen Teil ihrer<br />

Berufsausbildung. Insges<strong>am</strong>t 2.100 Unterrichtsstunden verbringen<br />

sie im Laufe ihrer dreijährigen Ausbildung an <strong>der</strong> Akademie.<br />

Hinzu kommen 2.500 Stunden Praxis. Ab 2020 gilt in <strong>der</strong><br />

Pflegeausbildung ein neuer general<strong>ist</strong>ischer Ansatz. Die praktische<br />

Ausbildung umfasst dann alle Fel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Pflege. Pflegeschüler/innen<br />

<strong>der</strong> Kliniken absolvieren künftig auch Praxisphasen<br />

in Altenheimen o<strong>der</strong> bei Pflegediensten. Für die<br />

Gesundheitsakademie geht die general<strong>ist</strong>ische Pflegeausbildung<br />

einher mit einem noch höheren Organisationsbedarf.<br />

Die me<strong>ist</strong>en Auszubildenden streben mit ihrem Ex<strong>am</strong>en<br />

nach <strong>der</strong> dreijährigen Berufsausbildung eine Tätigkeit als Pflegefachkraft<br />

an. Wer die Pflegeausbildung mit einem Studium<br />

kombinieren will, liegt beim Bachelor „Pflege“ richtig. Das viereinhalbjährige<br />

Studium mit integrierter beruflicher Ausbildung<br />

bietet die Akademie in Kooperation mit <strong>der</strong> Hochschule <strong>Ravensburg</strong>-Weingarten<br />

an. Die einjährige Ausbildung zur Gesundheits-<br />

und Krankenpflegehilfe stellt einen nie<strong>der</strong>schwelligen<br />

Einstieg in die Gesundheitsberufe dar. Neben den<br />

Pflegeberufen werden Operationstechnische Ass<strong>ist</strong>enten (OTA)<br />

und Anästhesietechnische Ass<strong>ist</strong>enten (ATA) unterrichtet. Diese<br />

Spezial<strong>ist</strong>en/innen sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt.<br />

In <strong>der</strong> Gesundheitsakademie sind die Zukunftsthemen zu<br />

Hause. Wer seine Chancen in den Gesundheitsberufen sucht,<br />

<strong>ist</strong> hier an <strong>der</strong> richtigen Adresse. Und danach auf dem Arbeitsmarkt<br />

hoch willkommen.<br />

www.ga-gesundheitsakademie.de


50 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG<br />

<br />

Standortfaktor Hochschulen<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> verfügt mit <strong>der</strong> Hochschule <strong>Ravensburg</strong>-Weingarten,<br />

<strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule Weingarten und <strong>der</strong> Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg <strong>Ravensburg</strong> über hervorragende tertiäre Bildungseinrichtungen.<br />

Die hier aus- und weitergebildeten jungen Menschen bleiben <strong>der</strong><br />

Region oftmals treu, sie schätzen ihre Vorzüge und finden einen entspannten<br />

Arbeitsmarkt mit qualifizierten Stellen vor.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bildungsregion<br />

51<br />

Berufliche Fortbildung<br />

Fachschule für Landwirtschaft<br />

Die Fachschule für Landwirtschaft des <strong>Landkreis</strong>es versteht sich als Unternehmerschule und<br />

vermittelt entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse. Sie <strong>ist</strong> unterteilt in die Fachrichtungen<br />

Landbau <strong>am</strong> Standort in <strong>Ravensburg</strong> und Hauswirtschaft an den Standorten in Bad<br />

Waldsee und Leutkirch im Allgäu.<br />

Fachrichtung Landbau<br />

Die an <strong>der</strong> Fachschule vermittelten beruflichen Qualifikationen<br />

orientieren sich sehr eng an den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> beruflichen<br />

Praxis. Im Rahmen <strong>der</strong> 30-monatigen Fortbildung (drei<br />

Winter- und zwei Sommerhalbjahre) werden die Studierenden<br />

auf ihre Tätigkeit als Unternehmer und Betriebsleiter vorbereitet.<br />

Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis und die direkte Anwendung<br />

<strong>der</strong> gelehrten Inhalte auf die eigenen Betriebe stellen<br />

dabei ein Alleinstellungsmerkmal <strong>der</strong> Fachschulen für Landwirtschaft<br />

dar. Neben produktionstechnischen und ökonomischen<br />

Kompetenzen gewinnt die Vermittlung ökologischer, landschaftspflegerischer<br />

und sozialer Kompetenzen sowie die För<strong>der</strong>ung<br />

des unternehmerischen Denkens und Handelns an Bedeutung.<br />

Der erfolgreiche Fachschulbesuch führt zum Abschluss<br />

„Staatlich geprüfte Wirtschafterin o<strong>der</strong> Staatlich geprüfter Wirtschafter<br />

für Landbau“ und <strong>ist</strong> unter an<strong>der</strong>em Voraussetzung für<br />

eine einzelbetriebliche Agrarinvestitionsför<strong>der</strong>ung (AFP). Voraussetzung<br />

für die Aufnahme <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Abschluss im Ausbildungsberuf<br />

Landwirt o<strong>der</strong> in einem <strong>der</strong> Landwirtschaft för<strong>der</strong>lichen<br />

Berufe (sog. Quereinsteiger) in Verbindung mit einer nachzuweisenden<br />

Praxiszeit (Berufserfahrung). Der Unterricht erfolgt in enger<br />

Verzahnung mit <strong>der</strong> Vorbereitung auf die Me<strong>ist</strong>erprüfung.<br />

Der Einzugsbereich <strong>der</strong> Fachschule umfasst den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> und reicht darüber hinaus bis nach Bayern, in den<br />

Bodenseekreis und einen Teil des <strong>Landkreis</strong>es Sigmaringen. Im<br />

Regierungsbezirk Tübingen gibt es für die Fachrichtung Landbau<br />

neben <strong>Ravensburg</strong> noch einen weiteren Standort in Biberach<br />

sowie eine Technikerschule für Landwirte (Vollzeit) in Sigmaringen.<br />

Landesweit gibt es neun Fachschulstandorte im<br />

Bereich Landbau.<br />

Fachrichtung Hauswirtschaft<br />

Die Fachschule mit <strong>der</strong> Fachrichtung Hauswirtschaft führt zur<br />

Berufsabschlussprüfung „Staatlich geprüfte/-r Wirtschafter/-in<br />

<strong>der</strong> Hauswirtschaft“. D<strong>am</strong>it eng verzahnt schließt sich die Vorbereitung<br />

zur Me<strong>ist</strong>er/innenprüfung in <strong>der</strong> Hauswirtschaft an, sodass<br />

die Studierenden innerhalb von zwei Jahren den Me<strong>ist</strong>erbrief<br />

erwerben können. Me<strong>ist</strong>er/innen <strong>der</strong> Hauswirtschaft sind in<br />

Altenpflegeheimen, Tagungshäusern, Einrichtungen für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche o<strong>der</strong> Menschen mit Handicap, in Kurklinken, in<br />

<strong>der</strong> Gastronomie und Hotellerie o<strong>der</strong> in gehobenen Privathaushalten<br />

in verantwortlichen und leitenden Positionen in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

tätig. Zulassungsvoraussetzungen sind die Berufsabschlussprüfung<br />

in <strong>der</strong> Hauswirtschaft o<strong>der</strong> in einem an<strong>der</strong>en<br />

verwandten Beruf sowie <strong>der</strong> Nachweis von einschlägiger Berufserfahrung.<br />

Der Unterricht erfolgt als Teilzeit-Ausbildung mit zwei<br />

Schultagen pro <strong>Wo</strong>che, die Ausbildung <strong>ist</strong> also berufsbegleitend<br />

möglich. Die Unterrichtsfächer sind Unternehmensführung und<br />

Betriebswirtschaftslehre, Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsle<strong>ist</strong>ungen,<br />

Betriebliche Kommunikation und Einkommenskombinationen.<br />

Für die Me<strong>ist</strong>er/innenprüfung kommen noch<br />

die Fächer Berufsausbildung und Mitarbeiter/innenführung hinzu.<br />

Berufliche Qualifizierung zum/zur Hauswirtschafter/in<br />

Die Qualifizierung zum/zur Hauswirtschafter/in nach § 45<br />

Abs. 2 BBiG <strong>am</strong> Standort in Leutkirch im Allgäu richtet sich an<br />

Frauen und Männer mit hauswirtschaftlicher Erfahrung in F<strong>am</strong>ilie<br />

und Beruf. Der Unterrichtsbeginn <strong>ist</strong> jeweils im September. Im<br />

Juli des darauffolgenden Jahres wird die Prüfung zum/zur staatlich<br />

geprüfte/n Hauswirtschafter/in abgelegt. Die Unterrichtszeiten<br />

sind jeweils donnerstags.<br />

Hauswirtschafter/innen sind Profis im Bereich Haushaltsmanagement,<br />

ausgewogene Ernährung, Vorratshaltung, Textil- und<br />

Raumpflege sowie Raumgestaltung. Sie passen die Betreuung<br />

und Versorgung auf die Bedürfnisse und Ansprüche von Menschen<br />

in den unterschiedlichen Lebenslagen an.<br />

www.rv.de/fachschule-landwirtschaft


52 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Son<strong>der</strong>pädagogische<br />

Bildungs- und Beratungszentren<br />

Ge<strong>ist</strong>ig behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> mit ihren beson<strong>der</strong>en Lernvoraussetzungen sollten so früh wie<br />

möglich son<strong>der</strong>pädagogisch geför<strong>der</strong>t werden. Kompetente Gesprächspartner/innen können<br />

hier den betroffenen Eltern in ihrer schwierigen Situation eine wichtige Hilfe sein.<br />

Die beiden Son<strong>der</strong>pädagogischen Bildungs- und Beratungszentren<br />

(mit För<strong>der</strong>schwerpunkt ge<strong>ist</strong>ige Entwicklung)<br />

des <strong>Landkreis</strong>es, die Martinusschule in <strong>Ravensburg</strong> und die Albert-Schweitzer-Schule<br />

in Kißlegg, sind solche Partner im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>. Insges<strong>am</strong>t werden hier rund 200 Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche betreut.<br />

Die Schulen bieten Beratungsstellen für Frühför<strong>der</strong>ung an,<br />

die sich um behin<strong>der</strong>te und entwicklungsverzögerte Kin<strong>der</strong> bis<br />

zu sechs Jahren kümmern, und arbeiten mit Fachärzten/innen,<br />

Universitätskliniken und an<strong>der</strong>en Spezialeinrichtungen zus<strong>am</strong>men.<br />

Werden behin<strong>der</strong>te o<strong>der</strong> von einer Behin<strong>der</strong>ung bedrohte<br />

Kin<strong>der</strong> in allgemeine Kin<strong>der</strong>gärten aufgenommen, werden<br />

sie auf Wunsch son<strong>der</strong>pädagogisch begleitet. Der Schulkin<strong>der</strong>garten<br />

wird von entwicklungsverzögerten und ge<strong>ist</strong>ig behin<strong>der</strong>ten<br />

Kin<strong>der</strong>n ab dem dritten Lebensjahr besucht. Dort werden<br />

sie in kleinen Gruppen spielerisch in allen Bereichen ihrer<br />

Persönlichkeit geför<strong>der</strong>t.<br />

Mit dem sechsten Lebensjahr beginnt für jedes Kind die<br />

Schulpflicht, die im Son<strong>der</strong>pädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum<br />

jeweils drei Jahre für den Besuch <strong>der</strong> Grundund<br />

Hauptschulstufe vorsieht. Im Anschluss daran besuchen<br />

die Jugendlichen mindestens drei Jahre die Berufsschulstufe.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Inklusion <strong>ist</strong> es das Ziel, einen Übergang in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Gleichzeitig wechseln<br />

aber natürlich viele <strong>der</strong> Schüler/innen nach wie vor in eine<br />

Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen.<br />

Soweit es die Fertigkeiten erlauben, wird in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit Fachdiensten und <strong>der</strong> Agentur für Arbeit versucht, sie<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzuglie<strong>der</strong>n. Beide Schulen<br />

stellen sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, Kin<strong>der</strong> mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeins<strong>am</strong> zu unterrichten. Eine enge Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit Nachbarschulen, Therapeuten, ärztlichen Diensten,<br />

Freizeiteinrichtungen <strong>der</strong> Lebenshilfe, Werkstätten und <strong>Wo</strong>hnheimen,<br />

Integrationsfachdienst, Beratungsstellen, Gesundheits<strong>am</strong>t<br />

und Jugend<strong>am</strong>t, aber auch mit Ausbildungsstellen für<br />

unterschiedliche pädagogische Berufe sowie Fortbildungseinrichtungen<br />

gestalten das Schulleben lebendig und lassen die<br />

Kin<strong>der</strong> geben<strong>der</strong> und nehmen<strong>der</strong> Teil einer allgemeinen pädagogischen<br />

Bemühung und Entwicklung sein.<br />

www.martinusschule-rv.de<br />

www.ass-kisslegg.schule<br />

Die Martinusschule in <strong>Ravensburg</strong><br />

und die Albert-Schweitzer-Schule<br />

in Kißlegg stellen<br />

sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

Kin<strong>der</strong> mit und ohne<br />

Behin<strong>der</strong>ung gemeins<strong>am</strong> zu<br />

unterrichten.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bildungsregion<br />

53<br />

Medienzentrum des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Medienkompetenz vor Ort<br />

Im Zeitalter <strong>der</strong> Digitalisierung haben die audio-visuellen Medien eine wichtige bildungs- und<br />

gesellschaftspolitische Bedeutung. Auf diese sich ständig verän<strong>der</strong>nden Anfor<strong>der</strong>ungen stellt<br />

sich das Kreismedienzentrum <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> immer wie<strong>der</strong> aufs Neue ein.<br />

Das Kreismedienzentrum <strong>ist</strong> in Fragen <strong>der</strong> Medienbildung<br />

Ansprechpartner für die Schulen und Bildungseinrichtungen<br />

im <strong>Landkreis</strong>. Es beschafft die erfor<strong>der</strong>lichen digitalen Unterrichtsmedien<br />

sowie die entsprechenden Produktions- und Präsentationsgeräte,<br />

stellt diese bereit und erfüllt in Schulungen<br />

die d<strong>am</strong>it verbundenen Aufgaben. Zusätzlich begleitet das<br />

Medienzentrum bei <strong>der</strong> Medienentwicklungsplanung.<br />

Medienbildung bedarf sicherer, urheberrechtlich unbedenklicher<br />

Medien, die möglichst genau auf die Bildungsplaninhalte<br />

abgestimmt sind. D<strong>am</strong>it diese von Pädagogen nicht<br />

selbst zus<strong>am</strong>mengesucht werden müssen, stellt das Medienzentrum<br />

Bildungsmedien und Unterrichtsmaterialien in seiner<br />

Online-Mediathek zur Verfügung. Der Medienpool wird ständig<br />

überprüft, erweitert und aktualisiert. Die Bildungsmedien<br />

orientieren sich an den Lehrplänen. D<strong>am</strong>it <strong>ist</strong> sichergestellt,<br />

dass <strong>der</strong> medial gestützte Unterricht im <strong>Landkreis</strong> stets aktuell,<br />

fachlich richtig und altersgemäß <strong>ist</strong>.<br />

Im Geräteverleih des Medienzentrums erhalten die Nutzer/<br />

innen Geräte von A wie Audio bis Z wie Zubehör: Laptops, Tablets,<br />

Smartphones, Wildk<strong>am</strong>era, Wärmebildk<strong>am</strong>era, Be<strong>am</strong>er,<br />

Leinwände, Mikrofone, Headsets und vieles mehr. Die Techniker/<br />

innen unterstützen sie gerne im Vorfeld bei Neuanschaffungen<br />

und beim Einsatz von technischen Geräten im Bildungsbereich.<br />

Das Lernen mit und über Medien prägt den zeitgemäßen<br />

Unterricht. Deshalb bilden Schulnetz- und Medienpädagogische<br />

Berater <strong>am</strong> Medienzentrum einen weiteren Schwerpunkt.<br />

Diese beraten und begleiten Schulen sowie Schulträger aller<br />

Schularten im <strong>Landkreis</strong> in <strong>der</strong> Medienentwicklungsplanung,<br />

zu medienpädagogischen Fragestellungen, zur Neueinrichtung<br />

und Konfiguration von Schulnetzwerken sowie zum Umbau<br />

vorhandener pädagogischer Schulnetze.<br />

Im Wissen, dass Medienverleih ohne Medienpädagogik nicht<br />

zukunftsfähig <strong>ist</strong>, bietet das Medienzentrum im technisch gut<br />

ausgestatteten Seminarraum regelmäßig Schulungen und Vorträge<br />

zu unterschiedlichen Themen für wechselnde Zielgruppen<br />

an. Aktuelle Informationen dazu finden sich auf <strong>der</strong> Homepage.<br />

Im Wissen, dass Medienverleih ohne Medienpädagogik<br />

nicht zukunftsfähig <strong>ist</strong>, bietet<br />

das Medienzentrum im technisch gut ausgestatteten<br />

Seminarraum regelmäßig Schulungen<br />

und Vorträge zu unterschiedlichen<br />

Themen für wechselnde Zielgruppen an.<br />

Hörbücher, Musicals, Spiele und vieles mehr. Über die Homepage<br />

des Kreismedienzentrums kann im reichhaltigen Angebot<br />

online recherchiert werden. Die Schulbibliothek steht allen<br />

Schüler/innen <strong>der</strong> Kreisschulen, Referendaren/innen, Studierenden<br />

<strong>der</strong> pädagogischen Hochschule und allen Mitarbeitenden<br />

von Bildungseinrichtungen im <strong>Landkreis</strong> kostenlos zur<br />

Verfügung. Das Dienstle<strong>ist</strong>ungsangebot gilt nicht nur für Schulen,<br />

son<strong>der</strong>n auch für Vereine und Organisationen <strong>der</strong> Bildungsarbeit.<br />

www.kreismedienzentrum.de<br />

Das Angebot wird durch die angeschlossene Schulbibliothek<br />

abgerundet. Sie bietet ein umfangreiches Buch- und Zeitschriftenangebot<br />

zu allen Schulfächern sowie Fachliteratur,


54 Bildungsregion LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Projekt Digitalisierung von<br />

Schule und Unterricht<br />

Gut gerüstet in die digitale Zukunft<br />

Den beruflichen Schulen wie auch den son<strong>der</strong>pädagogischen Bildungs- und Beratungszentren<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> kommt eine wichtige Aufgabe zu: Sie bereiten junge Menschen auf<br />

das (Berufs-)Leben in einer sich ständig verän<strong>der</strong>nden Gesellschaft vor.<br />

Ganz wesentliche Verän<strong>der</strong>ungen ergeben sich aus <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Digitalisierung <strong>der</strong> Arbeitswelt, die in allen Branchen<br />

unaufhalts<strong>am</strong> voranschreitet. Diese Entwicklung bildet<br />

sich auch in den kreiseigenen Schulen ab, denn <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

legt einen Schwerpunkt auf den Ausbau <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

von Schule und Unterricht. So werden die Schüler/innen bestens<br />

auf die künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen im immer digitaler<br />

werdenden beruflichen Alltag vorbereitet.<br />

Diese Verantwortung nimmt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

nicht nur gegenüber den jungen Menschen wahr. In Zeiten<br />

großen Fachkräftemangels müssen auch die Ausbildungsbetriebe<br />

in <strong>der</strong> Region darauf vertrauen können, dass sich das<br />

Angebot <strong>der</strong> kreiseigenen Schulen an den Bedürfnissen <strong>der</strong><br />

regionalen Wirtschaft orientiert und den digitalen Wandel parallel<br />

vollzieht. Dafür müssen die Schulen zeitgemäß mo<strong>der</strong>nisiert<br />

und ausgestattet werden. Das erfolgt zum einen im Rahmen<br />

des vom Kre<strong>ist</strong>ag im Jahr 2019 verabschiedeten<br />

Schulbauprogr<strong>am</strong>ms 2020 - 2040. Einen weiteren Baustein des<br />

umfangreichen Mo<strong>der</strong>nisierungsprozesses stellt das Projekt<br />

„Digitalisierung von Schule und Unterricht“ dar, das im Zuge<br />

<strong>der</strong> bundesweiten Digitalisierungsoffensive „DigitalPakt Schule“<br />

ebenfalls 2019 auf den Weg gebracht wurde.<br />

För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>m DigitalPakt Schule<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> hat bereits in den vergangenen<br />

Jahren die erfor<strong>der</strong>lichen Mittel gestellt und kontinuierlich in<br />

die technische und digitale Ausstattung an seinen Schulen investiert.<br />

Entsprechend hat die Nutzung digitaler Medien in den<br />

Unterricht längst Einzug gehalten und wird bereits vielfach im<br />

Unterricht praktiziert. Aus dem För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>m „DigitalPakt<br />

Schule“, das Bund und Län<strong>der</strong> im Mai 2019 aufgelegt haben, erwartet<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> in den kommenden Jahren rund 4,5 Millionen<br />

Euro Zuwendungen für die Schulen in seiner Trägerschaft.<br />

Diese För<strong>der</strong>mittel fließen vor allem in Maßnahmen für den Aufbau<br />

und die Stärkung <strong>der</strong> IT-Infrastruktur sowohl innerhalb <strong>der</strong><br />

Schulen als auch gleichermaßen von außen kommend. Denn<br />

eine ausreichende Breitbandanbindung <strong>ist</strong> heutzutage unerlässlich<br />

für den Einsatz digitaler Lehrtechniken – zumal davon<br />

auszugehen <strong>ist</strong>, dass sich <strong>der</strong> Digitalisierungsprozess weiterhin<br />

beschleunigen und immer neue Anfor<strong>der</strong>ungen mit sich bringen<br />

wird.<br />

Konkret bedeutet das für die Schulen des Kreises, dass in<br />

absehbarer Zeit jedes Klassenzimmer mit schnellem, le<strong>ist</strong>ungsfähigem<br />

Internet versorgt sein wird. Daneben investiert <strong>der</strong><br />

Kreis umfangreich in die medientechnische Ausstattung von<br />

Räumen, Lehrkräften sowie Schüler/innen. Sogenannte Tablet-<br />

Klassen, wie sie bereits erfolgreich, aber nur vereinzelt ex<strong>ist</strong>ieren,<br />

haben bald keinen Pilotcharakter mehr, son<strong>der</strong>n sollen<br />

künftig in allen Schulen zum Standard gehören – eine von vielen<br />

digitalen Entwicklungsperspektiven.<br />

Verantwortlich für die Digitalisierung von Schule und<br />

Unterricht im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>: Simon Rauch,<br />

Claudia Roßmann, Thomas Gabriel (v.l.n.r.)<br />

Dank <strong>der</strong> För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> aus dem „DigitalPakt Schule“ und<br />

<strong>der</strong> erheblichen Mittel, die auch seitens <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

aufgebracht werden, kann <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> den Prozess<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung an seinen Schulen bis zum Jahr 2024 in<br />

einer konzertierten Aktion einen entscheidenden Schritt<br />

voran bringen und sie d<strong>am</strong>it in jeglicher Hinsicht zukunftsfähig<br />

aufstellen.<br />

www.rv.de/KR


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

55<br />

Das Modell <strong>der</strong> <strong>Ravensburg</strong>er Energieagentur gilt landesweit als vorbildlich<br />

in Sachen Energie und Klimaschutz. Die Dienstle<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong> Energieagenturen<br />

gehen weit über die Energieberatung hinaus: So bietet die<br />

Energieagentur Fortbildungen und Informationsveranstaltungen an und<br />

führt Schulprojekte durch, um Schüler/innen früh für Themen wie<br />

Umweltschutz und Energiesparen zu interessieren.


56 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Neuer Schub für die<br />

solare Energiewende<br />

Vom Bodensee bis zum Odenwald – 12 regionale Netzwerke treiben<br />

den Photovoltaikausbau in ganz Baden-Württemberg voran. Ziel <strong>ist</strong>,<br />

die Hemmnisse beim Photovoltaik-Zubau zu überwinden.<br />

„Gestalten Sie die lokale Energiewende mit! Und profitieren<br />

Sie als Privatperson, Institution, Unternehmen o<strong>der</strong> Organisation<br />

von den Informationen, den Beratungen und dem regelmäßigen<br />

Wissens- und Erfahrungsaustausch.“ So lautet die Einladung<br />

des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg.<br />

Solaranlagen lohnen sich<br />

Unter Hauseigentümern und Unternehmern kursiert seit<br />

ein paar Jahren die Vorstellung, dass sich Solarstrom vom Dach<br />

nicht mehr rechnet. Energieexperten wi<strong>der</strong>sprechen hier eindeutig.<br />

Zwar wurde die Einspeisevergütung für Solaranlagen<br />

seit Beginn des EEG von über 50 Cent pro eingespe<strong>ist</strong>er Kilowattstunde<br />

auf nunmehr unter 10 Cent reduziert, im Gegenzug<br />

sind jedoch auch die Kosten <strong>der</strong> Anlagen in ähnlicher Größenordnung<br />

gesunken. Die Anlagen sind inzwischen so<br />

günstig, dass <strong>der</strong> Sonnenstrom vom eigenen Dach nur rund<br />

ein Drittel des Stromtarifs vom Energieversorger beträgt. Bei<br />

Hausanlagen sind so bis zu fünf Prozent Rendite pro Jahr möglich.<br />

Von <strong>der</strong> Balkon-PV bis zur großen PV-Anlage<br />

Das Beratungsangebot richtet sich an alle PV-Interessierten:<br />

vom Mieter mit seiner Balkon-PV, über den Unternehmer<br />

mit 100 kWp bis zur großen Dach- o<strong>der</strong> Freiflächenanlage im<br />

Megawatt-Bereich. Oberstes Ziel <strong>ist</strong> es, Informationsdefizite abzubauen.<br />

Neben <strong>der</strong> Einzelberatung für Bürger, Unternehmen<br />

und Kommunen erfolgt auch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit,<br />

u. a. auf Messen, durch Vorträge und auch größere Veranstaltungen,<br />

z. B. mit <strong>der</strong> IHK o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft. Auch<br />

die Klärung von Fragen bezüglich Vergütung o<strong>der</strong> Genehmigungen<br />

gehören zum Aufgabenbereich<br />

Solaratlas macht Potenzial <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>e sichtbar<br />

Mit bis zu 1.700 Sonnenstunden finden sich in <strong>der</strong> Region<br />

Oberschwaben ideale Voraussetzungen, um eine PV-Anlage<br />

wirtschaftlich zu betreiben. Eigenverbrauch führt dabei zur Unabhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Einspeisevergütung: Nutzen Unternehmen<br />

o<strong>der</strong> Hausbewohner den Strom selbst, muss dieser nicht<br />

extern eingekauft werden. Hierdurch reduziert sich automatisch<br />

die Bindung an Energieimporte und d<strong>am</strong>it verbundene<br />

Strompreisschwankungen. „Selbst erzeugter sauberer Strom<br />

mittels Photovoltaik gilt heute als technisch ausgereift, effi zient<br />

und in jedem Gebäude installierbar“, führt Walter Göppel,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Energieagentur <strong>Ravensburg</strong> gGmbH, aus.<br />

Das Thema PV-Ausbau <strong>ist</strong> Teil einer landesweiten „Solaroffensive“.<br />

Nicht nur die Region Bodensee-Oberschwaben, ganz Baden-Württemberg<br />

geht in die „Solaroffensive”. Zwölf regionale


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

57<br />

Netzwerke zielen darauf ab, den Photovoltaikausbau in Baden-<br />

Württemberg voranzutreiben.<br />

Ein tolles Werkzeug für eine erste Einschätzung des<br />

Gebäude potenzials stellt <strong>der</strong> ganz aktuelle Solaratlas <strong>der</strong><br />

Energie agentur dar. Das für die <strong>Landkreis</strong>e Sigmaringen und<br />

<strong>Ravensburg</strong> bereits frei zugängliche digitale Kartentool beinhaltet<br />

wichtige Informationen zum Solarpotenzial aller Häuser<br />

<strong>der</strong> genannten Kreise. „Sonnenstrom <strong>ist</strong> für Hausbesitzer lohnenswert,<br />

CO 2<br />

-neutral, unendlich verfügbar und eine wesentliche<br />

Komponente <strong>der</strong> Klimawende vor Ort. Es wäre nahezu<br />

fahrlässig, z. B. bei anstehen<strong>der</strong> Haus- und Dachsanierung,<br />

nicht über die Installation einer Solaranlage nachzudenken“,<br />

for<strong>der</strong>t Walter Göppel. Auch Harald Sievers, Landrat des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Ravensburg</strong>, <strong>ist</strong> von dem neuen Solaratlas bege<strong>ist</strong>ert:<br />

„Wir stehen voll hinter diesem Projekt. Das verhältnismäßig<br />

leicht erschließbare Photovoltaikpotenzial im <strong>Landkreis</strong> überzeugt<br />

uns und spornt uns zur Nutzung <strong>der</strong> Solarenergie an.<br />

Diese Motivation wollen wir mit Hilfe des neuen Solaratlasses<br />

an die Bürger weitergeben.“<br />

Die benutzerfreundliche Oberfläche des Solaratlas und <strong>der</strong><br />

Internetseite erleichtern die Nutzung. Dachbesitzer können<br />

über das Onlinetool einfach und kostenlos selbst herausfinden,<br />

ob eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach in Frage<br />

kommt. „Und das lässt sich in den me<strong>ist</strong>en Fällen mit Ja beantworten“,<br />

ergänzt Göppel. Die Solaratlanten für die <strong>Landkreis</strong>e<br />

Sigmaringen und <strong>Ravensburg</strong> sind online unter www.ea-sig.de/<br />

solaratlas o<strong>der</strong> www.ea-rv.de/solaratlas verfügbar. Mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Adresssuche lässt sich das Haus im Solaratlas schnell finden.<br />

Wenige Klicks stellen dem Nutzer Informationen zu möglichen<br />

Kosteneinsparungen durch die Energieerzeugung mit einer<br />

Photovoltaik-Anlage, Investitionskosten, Wirtschaftlichkeit, usw.<br />

zur Verfügung. „Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des<br />

Solaratlas <strong>ist</strong> die produktneutrale Berechnung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit“,<br />

betont Göppel. Sie indiziert, wo und in welcher Größe<br />

PV-Anlagen sinnvoll zu installieren sind. Die Erweiterung auf die<br />

<strong>Landkreis</strong>e Bodenseekreis und Biberach sind geplant.<br />

Das Photovoltaik-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben<br />

<strong>ist</strong> eine Maßnahme im Rahmen <strong>der</strong> Solaroffensive<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Geför<strong>der</strong>t durch:<br />

PV-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben<br />

c/o Energieagentur <strong>Ravensburg</strong> gGmbH<br />

Zeppelinstraße 16, 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 76470-70<br />

info@energieagentur-ravensburg.de<br />

www.photovoltaik-bw.de/regionale-pv-netzwerke/<br />

bodensee-oberschwaben/<br />

<strong>Ravensburg</strong>


58 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG<br />

European Energy Award<br />

Klimaschutzmanagement im <strong>Landkreis</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> erhielt 2016 mit 81,2 von 100 möglichen Punkten den „European<br />

Energy Award (eea)“ in Gold und wurde d<strong>am</strong>it als bester <strong>Landkreis</strong> in Baden-Württemberg<br />

erfolgreich zertifiziert. 2020 erfolgt das nächste Audit, für das <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> seine Aktivitäten<br />

in den Bereichen Energie und Klimaschutz offenlegt.<br />

Das Forum European Energy Award e. V. zeichnet <strong>Landkreis</strong>e,<br />

Städte und Gemeinden für herausragende Aktivitäten und<br />

Maßnahmen in <strong>der</strong> kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik<br />

aus. Bundesweit nehmen 34 <strong>Landkreis</strong>e <strong>am</strong> European Energy<br />

Award teil. Mit den bemerkenswerten 81,2 Prozentpunkten<br />

erhielt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> beim internationalen Energie- und Klimaschutzwettbewerb<br />

nicht nur die Auszeichnung in Gold, son<strong>der</strong>n<br />

landete deutschlandweit auf dem zweiten Platz.<br />

Bereits 2008 trat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> dem Qualifizierungsprozess<br />

des European Energy Award bei und nahm somit<br />

als einer <strong>der</strong> ersten <strong>Landkreis</strong>e in Deutschland das europaweite<br />

Energie- und Klimaschutzmanagement in Angriff. Seitdem<br />

wurden die Ergebnisse kontinuierlich verbessert. Bei <strong>der</strong> ersten<br />

Zertifizierung 2010 startete <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> mit einer Erfüllungsquote<br />

von 72 Prozent, im Jahr 2012 erfolgte mit 79,4 Prozent<br />

bereits die Gold-Zertifizierung, die im Jahr 2016 trotz verschärfter<br />

Bewertungskriterien erneut übertroffen wurde. D<strong>am</strong>it erreicht<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> im Bereich Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz sowohl in Baden-Württemberg als auch im<br />

bundesweiten Vergleich ein Spitzenergebnis. Eine weitere Beson<strong>der</strong>heit:<br />

22 <strong>der</strong> insges<strong>am</strong>t 39 Städte und Gemeinden im


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

59<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> nehmen selbst <strong>am</strong> eea teil und sind entsprechend<br />

zertifiziert, fünf davon sogar ebenfalls mit <strong>der</strong> eea-<br />

Auszeichnung in Gold. Somit <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

bundesweit <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> mit <strong>der</strong> größten eea-Teilnahme.<br />

Die einzelnen Maßnahmen, die während eines Audits vom<br />

Forum European Energy Award e. V. bewertet werden, lassen<br />

sich in die folgenden sechs Handlungsfel<strong>der</strong> glie<strong>der</strong>n:<br />

• Entwicklungsplanung und Raumordnung<br />

• Kommunale Gebäude und Anlagen<br />

• Versorgung und Entsorgung<br />

• Mobilität<br />

• Interne Organisation<br />

• Kommunikation und Kooperation<br />

Die Handlungsfel<strong>der</strong> entsprechen dem Aufbau eines energiepolitischen<br />

Arbeitsprogr<strong>am</strong>ms und wurden vom <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> auch in das 2015 von <strong>der</strong> Kreisverwaltung ausgearbeitete<br />

und vom Kre<strong>ist</strong>ag verabschiedete Energie- und Klimaschutzkonzept<br />

übernommen. Insbeson<strong>der</strong>e mit diesem<br />

Konzept und mit dem Radwegenetzkonzept konnte <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> bei <strong>der</strong> aktuellen Gold-Zertifizierung punkten.<br />

Des Weiteren wurde eine SWOT-Analyse* für den <strong>Landkreis</strong><br />

erstellt, um Stärken und Schwächen in den<br />

Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz<br />

und Energiewende aufzuzeigen. Das im<br />

Zuge des European Energy Awards entstandene<br />

Leitbild des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> zielt<br />

darauf ab, die aktuellen Klimaschutzziele <strong>der</strong><br />

Bundesregierung und des Landes Baden-<br />

Württemberg zu übertreffen: Bis zum Jahr<br />

2050 soll <strong>der</strong> Strom im <strong>Landkreis</strong> nahezu vollständig<br />

aus erneuerbaren Energien abgedeckt<br />

und dadurch die Treibhausgasemissionen um<br />

80 bis 95 Prozent reduziert werden. Bereits<br />

jetzt konnten die Treibhausgasemissionen im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> gegenüber dem Jahr<br />

1995 um mehr als 20 Prozent und im Industriebereich<br />

sogar um rund 35 Prozent verringert<br />

werden. Dies <strong>ist</strong> <strong>der</strong> höchste Wert in ganz<br />

Baden-Württemberg, und darauf darf <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zu Recht stolz sein.<br />

Erfolgreiches Klimaschutzmanagement<br />

Um diesen Zielen gerecht zu werden, bedarf<br />

es eines erfolgreichen Energie- und Klimaschutzmanagements,<br />

das Bedarfe erkennt<br />

und Verbesserungsmaßnahmen umsetzt. Der<br />

European Energy Award<br />

in Baden-Württemberg<br />

Städte und Gemeinden<br />

beteiligt<br />

zertifiziert<br />

gold-zertifiziert<br />

Stadt- und <strong>Landkreis</strong>e<br />

beteiligt<br />

zertifiziert<br />

gold-zertifiziert<br />

Stand 01/2020<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> beschäftigt daher seit Dezember 2016<br />

eine Klimaschutzmanagerin, welche das vom Kre<strong>ist</strong>ag im Jahr<br />

2015 beschlossene Energie- und Klimaschutzkonzept sowie<br />

die darin enthaltenen Maßnahmen begleitet. Beispielhaft seien<br />

hier <strong>der</strong> weitere Ausbau des Radwegenetzes o<strong>der</strong> das Mobilitätsmarketing<br />

genannt.<br />

Ausblick<br />

Klimaschutz und Energiewende hört nicht an den Kreisgrenzen<br />

auf. Die Energieagentur <strong>Ravensburg</strong> erstellte 2019 einen<br />

digitalen landkreisübergreifenden Klimaschutzmasterplan<br />

für alle neun OEW-<strong>Landkreis</strong>e, in dem Energieströme, industrielle<br />

Abwärmepotenziale, erneuerbare Energien-Potenziale, Gewerbegebiete,<br />

<strong>Wo</strong>hnraumerweiterungen, Breitbandausbau,<br />

eea-Indikatoren <strong>der</strong> einzelnen Handlungsfel<strong>der</strong> usw. abgebildet<br />

werden. Der Klimaschutzmasterplan zeigt Schnittstellen zu<br />

den Städten und Gemeinden auf und <strong>ist</strong> ein gutes Werkzeug<br />

für <strong>der</strong>en Stadt-, Gemeinde- bzw. Quartiersentwicklungen.<br />

*Die SWOT-Analyse <strong>ist</strong> ein Instrument <strong>der</strong> strategischen Planung.<br />

SWOT steht für Strenghs (Stärken), Weakness (Schwächen),<br />

Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen).<br />

KA<br />

Beteiligte S<br />

Kreisfreie Stä<br />

Karlsruhe <br />

Ulm<br />

Alb-Donau-Kr<br />

Ehingen<br />

Dornstadt <br />

Bodenseekrei<br />

Deggenhause<br />

Frickingen <br />

Friedrichshafe<br />

Langenargen<br />

Markdorf<br />

Meckenbeure<br />

Oberteuringen<br />

Tettnang <br />

Enzkreis<br />

Engelsbrand <br />

Niefern-Ösche<br />

<strong>Landkreis</strong> Bib<br />

Bad Schussen<br />

Berkheim <br />

Biberach an d<br />

Dürmentingen<br />

Ingoldingen <br />

Laupheim <br />

Maselheim <br />

Mietingen <br />

Ochsenhause<br />

Riedlingen <br />

Schemmerho<br />

Ummendorf <br />

Unlingen <br />

<strong>Landkreis</strong> Bre<br />

Hochschwarz<br />

Neuenburg <strong>am</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> Cal<br />

Altensteig <br />

Ebhausen <br />

<strong>Landkreis</strong> Em<br />

Emmendinge<br />

<strong>Landkreis</strong> Ess<br />

Dettingen unt<br />

<strong>Landkreis</strong> Freu<br />

Horb <strong>am</strong> Neck<br />

Pfalzgrafenwe<br />

© KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH


60 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

wird elektrisch mobil<br />

E-Autos und Pedelecs im Dienst, die flächendeckende Einrichtung von Ladestationen – <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> vielfältig aktiv, um <strong>der</strong> E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Bereits seit einigen Jahren haben Mitarbeitende des Landrats<strong>am</strong>tes<br />

<strong>Ravensburg</strong> die Möglichkeit, sich bei Dienstfahrten<br />

elektrisch fortzubewegen. Seit 2013 <strong>ist</strong> ein Smart Fortwo Electric<br />

im zentralen Fahrzeugpool, 2016 k<strong>am</strong>en zwei geleaste<br />

BMW i3 dazu. Auch <strong>der</strong> überzeugte E-Autofahrer Landrat Harald<br />

Sievers fährt seit 2018 mit einem Plug-in-Hybrid zu den<br />

me<strong>ist</strong>en seiner Termine. Dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> war das<br />

jedoch noch nicht genug. Er holte deshalb dieses Jahr zu einem<br />

großen Schritt in Richtung CO 2<br />

-, Schadstoff- und Lärm-<br />

Reduzierung aus. Seit März 2019 befinden sich zehn Elektrofahrzeuge<br />

des Modells Nissan Leaf im landkreiseigenen<br />

Fuhrpark und ersetzen die bisherigen benzinbetriebenen Fahrzeuge.<br />

Sie wurden im Rahmen des Projektes „Energieversorgung<br />

Schul- und Verwaltungsquartier <strong>Ravensburg</strong>“ angeschafft,<br />

das durch den Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) zu 50 Prozent geför<strong>der</strong>t wird. Mehrfache<br />

Einweisungen und Testfahrten erhöhten in <strong>der</strong> Folge die Akzeptanz<br />

bei den Mitarbeitenden. Zeitgleich wurde das benzinund<br />

gasbetriebene Fahrzeug für den Postverkehr zwischen<br />

den verschiedenen Gebäuden und Standorten <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

durch einen elektrisch angetriebenen Kleintransporter<br />

ersetzt. Bei einer Ges<strong>am</strong>tjahresfahrle<strong>ist</strong>ung des Postfahrzeuges<br />

von rund 11.500 Kilometern werden allein dadurch jährlich<br />

künftig 1.541 Kilogr<strong>am</strong>m CO 2<br />

-Emissionen eingespart. Die Anschaffungskosten<br />

wurden als „Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme“<br />

zur Hälfte durch Bundesmittel geför<strong>der</strong>t.<br />

Doch im <strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> man nicht nur auf vier Rä<strong>der</strong>n elektrisch<br />

unterwegs. Den Mitarbeitenden stehen auch zwei Pedelecs<br />

und zwei E-Bikes für Dienstfahrten zur Verfügung. Ziel <strong>ist</strong><br />

Landrat Harald Sievers, Chr<strong>ist</strong>ian Ebner Autohaus Ebner, Thomas Riesch Leitung Haupt<strong>am</strong>t (v. l.)


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

61<br />

es, die schrittweise Umrüstung des kommunalen Fuhrparks auf<br />

einen elektrifizierten Fahrzeugpool fortzuführen und den Ausbau<br />

<strong>der</strong> Elektromobilität im <strong>Landkreis</strong> zu unterstützen.<br />

Da die Ökobilanz eines Elektrofahrzeuges nur dann deutlich<br />

besser <strong>ist</strong> als bei konventionellen Fahrzeugen, wenn regenerativ<br />

erzeugter Strom zum Laden verwendet wird, legt Landrat<br />

Harald Sievers großen Wert darauf, dass die kreiseigenen<br />

E-Fahrzeuge zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt werden.<br />

Nicht min<strong>der</strong> wichtig <strong>ist</strong> ihm die flächendeckende Verdichtung<br />

des Ladeinfrastrukturnetzes. Trotz <strong>der</strong> hohen Reichweite heutiger<br />

E-Fahrzeugmodelle – <strong>der</strong> Nissan Leaf hat eine praxiserprobte<br />

Reichweite von 285 Kilometern – <strong>ist</strong> die Angst vor dem Stehenbleiben<br />

immer noch weit verbreitet. Ein ländlich orientierter<br />

Flächenlandkreis wie <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> mit seinen<br />

rund 1.632 Quadratkilometern beför<strong>der</strong>t dieses Gefühl. Deshalb<br />

hat die Kreisverwaltung bereits Ende 2018 zwei öffentlich<br />

zugängliche Schnellladestationen an seinen Standorten in<br />

Wangen im Allgäu und Leutkirch im Allgäu eröffnet. Das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur bewilligte<br />

dafür einen Zuschuss von rund 40 Prozent <strong>der</strong> Kosten für Anschaffung<br />

und Installation. Die Schnellladestationen bieten<br />

zwei Gleichstrom-Anschlüsse mit je 50 Kilowatt sowie einen<br />

Anschluss mit bis zu 43 Kilowatt für das Wechselstrom-Laden.<br />

Bereits nach rund 20 Minuten „tanken“ lasse sich mit fast jedem<br />

Doch im <strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> man nicht nur auf vier<br />

Rä<strong>der</strong>n elektrisch unterwegs. Den Mitarbeitenden<br />

stehen auch zwei Pedelecs und zwei<br />

E-Bikes für Dienstfahrten zur Verfügung. Ziel<br />

<strong>ist</strong> es, die schrittweise Umrüstung des kommunalen<br />

Fuhrparks auf einen elektrifizierten<br />

Fahrzeugpool fortzuführen und den<br />

Ausbau <strong>der</strong> Elektromobilität im <strong>Landkreis</strong> zu<br />

unterstützen.<br />

mo<strong>der</strong>nen Elektromobil wie<strong>der</strong> eine ordentliche Strecke zurücklegen,<br />

erläuterte Landrat Harald Sievers bei <strong>der</strong> Einweihung<br />

<strong>der</strong> ersten kommunalen Schnellladesäulen <strong>der</strong> Region.<br />

Für den Aufbau und den Betrieb wurde die EnBW engagiert.<br />

Den eigenständigen Aufbau einer dritten öffentlichen Schnellladestation<br />

hat das Landrats<strong>am</strong>t <strong>der</strong> EnBW vor ihrem Hauptgebäude<br />

in <strong>Ravensburg</strong> gewährt. Für den Zugang stehen den E-<br />

Mobil<strong>ist</strong>en gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: per<br />

Ladekarte diverser Anbieter o<strong>der</strong> schnell und einfach mit <strong>der</strong><br />

EnBW mobility+ App.<br />

Zugelassene Elektrofahrzeuge im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zum jeweiligen Stichtag<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

Unternehmen<br />

Privatpersonen<br />

Ges<strong>am</strong>t<br />

435<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

10<br />

30.06.2013<br />

6<br />

17 13<br />

31.12.2013<br />

25 25<br />

30.06.2014<br />

39 47<br />

33 41<br />

31.12.2014<br />

30.06.2015<br />

76<br />

51 58 53<br />

31.12.2015<br />

30.06.2016<br />

66<br />

31.12.2016<br />

115<br />

87<br />

30.06.2017<br />

148<br />

100<br />

31.12.2017<br />

199<br />

115<br />

30.06.2018<br />

252<br />

136<br />

31.12.2018<br />

297<br />

192<br />

30.06.2019<br />

368<br />

231<br />

31.12.2019


62 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Ergänzt werden die Schnellladestationen durch sieben<br />

neue Normalladestationen, die ebenfalls durch die EnBW betrieben<br />

werden. Sie wurden im Rahmen eines groß angelegten<br />

Projekts <strong>der</strong> Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) im<br />

<strong>Landkreis</strong> verteilt, drei davon an den Krankenhausstandorten<br />

<strong>der</strong> Oberschwabenklinik in Bad Waldsee, <strong>Ravensburg</strong> und Wangen<br />

im Allgäu. Die Idee dahinter: Mit Umkreisen von jeweils nur<br />

etwa 50 Kilometern um jede Ladesäule soll ein dichtes Netz an<br />

Lademöglichkeiten entstehen, um E-Mobilität auch im ländlichen<br />

Raum voranzubringen. Die Normalladestationen verfügen<br />

an je zwei Ladepunkten über einer Ladele<strong>ist</strong>ung von 22<br />

Kilowatt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit einem<br />

„normalen“ Schutzkontakt-Stecker zu laden, dann allerdings<br />

nur mit einer Le<strong>ist</strong>ung von 3,7 Kilowatt. Auch bei diesem Projekt<br />

werden etwa 40 Prozent <strong>der</strong> Kosten vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>ms<br />

für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in<br />

Deutschland übernommen.<br />

Auch Pedelecs und E-Bikes müssen geladen werden. Deshalb<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> Ladesysteme für Elektrofahrrä<strong>der</strong> an den<br />

kreiseigenen Ausflugszielen Bauernhausmuseum Allgäu-Oberschwaben<br />

<strong>Wo</strong>lfegg und Schloss Achberg installiert. Diese bestehen<br />

aus Schließfächern, in denen sich jeweils zwei Steckdosen<br />

befinden. Besucherinnen und Besucher können darin<br />

Akkus mit dem eigens mitgebrachten Ladegerät aufladen und<br />

zusätzlich weitere Gegenstände wie Helm o<strong>der</strong> Gepäck sicher<br />

verstauen. Der Zugang erfolgt über ein Geldstück als Pfand.<br />

Mit seinen vielseitigen Bemühungen will <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

nicht nur selbst elektrisch mobil werden, son<strong>der</strong>n<br />

auch als gutes Beispiel vorangehen und die Elektromobilität<br />

stärker in den Fokus und die Wahrnehmung <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

rücken.<br />

E-Ladesäulen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Boms<br />

Ebersbach-Musbach<br />

5<br />

Hoßkirch<br />

Eichstegen<br />

Königseggwald<br />

Altshausen<br />

Aulendorf<br />

8<br />

4<br />

Aitrach<br />

Riedhausen<br />

Ebenweiler<br />

Unterwaldhausen<br />

Guggenhausen<br />

<strong>Wo</strong>lpertswende<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Aichstetten<br />

2<br />

Fleischwangen Fronhofen<br />

Baindt<br />

Wilhelmsdorf<br />

Bergatreute<br />

4<br />

2<br />

Berg<br />

3 Baienfurt <strong>Wo</strong>lfegg<br />

Horgenzell<br />

Weingarten<br />

2 2<br />

Schlier<br />

8<br />

Vogt<br />

Kißlegg<br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

Waldburg<br />

Grünkraut<br />

7<br />

Leutkirch i.Allg.<br />

2<br />

Bodnegg<br />

2<br />

Amtzell<br />

7<br />

Argenbühl<br />

Isny im Allgäu<br />

E-Ladesäule<br />

Wangen im Allgäu<br />

<strong>Landkreis</strong>grenze<br />

Gemeindegrenze<br />

Achberg


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

63<br />

Partner für Energie<br />

und Infrastruktur<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG Die EnBW wandelt sich vom klassischen Energieunternehmen<br />

zum starken Partner für Energie sowie nachhaltige und innovative Infrastruktur.<br />

Dabei schaut sie über die Grenzen bestehen<strong>der</strong> Geschäftsfel<strong>der</strong> hinaus und erschließt so<br />

Wachstumschancen jenseits des Energiesektors.<br />

Morgen. Heute. Gestern Die Energielandschaft verän<strong>der</strong>t<br />

sich – und mit ihr die EnBW. 2013 hat die EnBW den Kurs für die<br />

Zukunft neu gesteckt und entwickelt sich von einem Energieunternehmen<br />

traditioneller Prägung zu einem starken Partner<br />

für Energie und Infrastruktur. Dabei verknüpft sie etwa im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Quartiersentwicklung den Sektor Verkehr mit <strong>der</strong><br />

Energiewelt – zukunftsweisend, nachhaltig und innovativ. Sie<br />

stellt sich ihrer Verantwortung für das Klima und treibt als aktiver<br />

Gestalter <strong>der</strong> Energiezukunft den Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien voran. Sie sorgt für ihre Integration in das Netz und<br />

forciert gleichzeitig die Entwicklung intelligenter Netze.<br />

Die EnBW macht die Energiewende international. Das<br />

Ziel <strong>ist</strong> klar: Der Bereich Erneuerbare Energien soll zu einer tragenden<br />

Säule <strong>der</strong> EnBW werden. D<strong>am</strong>it dies gelingt, wird die<br />

EnBW aus ihrem Heimatmarkt heraus im Wege einer selektiven<br />

Internationalisierung mit ausgewählten Partnern rund um den<br />

Globus zus<strong>am</strong>menarbeiten, um neue Wachstumsmöglichkeiten<br />

zu erschließen. Dabei bringt sie ihre Expertise im Bereich<br />

Windkraft ein, die weltweit gefragt <strong>ist</strong>.<br />

Vom Sonnenstrahl zum smarten Zuhause. Ihren Kunden<br />

möchte die EnBW Antworten geben auf die drängenden Fragen<br />

<strong>der</strong> Energiezukunft. Daran arbeitet sie täglich mit Kompetenz<br />

und Leidenschaft. Mehr als 22.000 Mitarbeiter tragen dazu<br />

bei, die Erwartungen <strong>der</strong> Kunden und Partner – Kommunen,<br />

Unternehmen und Bürger – an eine mo<strong>der</strong>ne, dezentrale und<br />

digitale Energiewelt zu erfüllen. Die EnBW hat den Anspruch,<br />

alle ihre Geschäftsaktivitäten verantwortungsvoll zu gestalten<br />

und einen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Mehrwert<br />

für die ges<strong>am</strong>te Gesellschaft zu schaffen.<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Durlacher Allee 93 · 76131 Karlsruhe<br />

Tel. +49 721 6300<br />

kontakt@enbw.com<br />

www.enbw.com<br />

EnBW Shop <strong>Ravensburg</strong><br />

Eisenbahnstraße 8 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 977-14320<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Netzunternehmen <strong>der</strong> EnBW sorgen für Planung, Bau und den sicheren Betrieb <strong>der</strong> Strom-, Gas- und Wassernetze<br />

(Bild links). Die EnBW will die erneuerbaren Energien zu einer wichtigen Säule ihres Geschäfts ausbauen (Bild rechts).


64 Energie und Klimaschutz LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Leitstern Energieeffizienz<br />

Gemeins<strong>am</strong> für mehr Nachhaltigkeit<br />

Die vorbildlichen Ergebnisse seiner Energie- und Klimaschutzkonzepte brachten dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> im Jahr 2016 und 2018 auch die Auszeichnung „Leitstern<br />

Energieeffizienz Baden-Württemberg“ ein.<br />

Als neuem Teilnehmer im Wettbewerb gelang es dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 2016 auf Anhieb, den ersten Platz von<br />

insges<strong>am</strong>t 27 teilnehmenden <strong>Landkreis</strong>en zu erreichen. 2018<br />

landete <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> knapp auf dem zweiten Rang. Mit diesem<br />

Preis zeichnet das baden-württembergische Min<strong>ist</strong>erium<br />

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Stadt- und <strong>Landkreis</strong>e<br />

für beson<strong>der</strong>e Anstrengungen und Erfolge in den Sektoren<br />

Wärme, Strom und Verkehr aus. Der Wettbewerb wurde im Jahr<br />

2014 vom Beirat <strong>der</strong> Landesregierung für nachhaltige Entwicklung<br />

initiiert, in enger Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den kommunalen<br />

Landesverbänden entwickelt und im Auftrag des Umweltmin<strong>ist</strong>eriums<br />

vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg (ZSW) umgesetzt. Die guten<br />

Ergebnisse erzielte <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> vor allem aufgrund<br />

seiner vorhandenen Energie-, Klimaschutz- und Radwegnetzkonzepte.<br />

Auch das Energiemanagement des Land-


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Energie und Klimaschutz<br />

65<br />

kreises wurde belohnt, das jährliche<br />

Energieberichte, ein monatliches Energie-Controlling<br />

für die eigenen Liegenschaften sowie<br />

regelmäßige Schulungen umfasst. Bürger/innen,<br />

die kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

sowie die Industrie beeindruckten mit<br />

einer regen Sanierungstätigkeit. Hervorgehoben<br />

wurden zudem die energiepolitischen Konzepte<br />

des Kreises und die Tatsache, dass <strong>Ravensburg</strong><br />

die Fahrle<strong>ist</strong>ung im ÖPNV je Einwohner/in<br />

in den letzten Jahren von allen teilnehmenden<br />

Kreisen <strong>am</strong> me<strong>ist</strong>en steigern konnte.<br />

Eine wichtige Funktion hat in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

die Energieagentur <strong>Ravensburg</strong>,<br />

die kostenlose und objektive Energieberatungen<br />

für private Haushalte, Unternehmen und<br />

Kommunen anbietet. Die Ergebnisse des Wettbewerbs<br />

dienen allen Teilnehmenden als Diskussionsgrundlage<br />

und Anregungen auf dem<br />

Weg zu größerer Energieeffizienz. Stadt- und<br />

<strong>Landkreis</strong>e sollen darin bestärkt werden, bestehende<br />

Aktivitäten in diesem Bereich weiterzuführen<br />

und neue Projekte anzustoßen.<br />

Die vorbildlichen Ergebnisse<br />

seiner Energie- und Klimaschutzkonzepte<br />

brachten dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> auch<br />

die Auszeichnung „Leitstern<br />

Energieeffizienz Baden-<br />

Württemberg“ ein.<br />

Anzeige<br />

Ökologisch.<br />

Regional. Richtig.<br />

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG<br />

Die Werte Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben<br />

die Technischen Werke Schussental (TWS) fest im Unternehmen<br />

verankert. Die Entscheidung, selbst in regenerative<br />

Energien zu investieren und ausschließlich Ökostrom anzubieten,<br />

<strong>ist</strong> Teil <strong>der</strong> Philosophie – ebenso, wie die Bürger, Unternehmen<br />

und Partner in ihrer ökologischen Lebens- und<br />

Verhaltensweise bestmöglich zu unterstützen: mit einem eigenen<br />

För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>m o<strong>der</strong> innovativer, nachhaltiger Energie-<br />

und Wärmeversorgung. Denn für einen Wandel braucht<br />

es Mitstreiter, die nicht nur nachhaltig denken, son<strong>der</strong>n auch<br />

danach handeln. Und obwohl <strong>der</strong> Energiedienstle<strong>ist</strong>er bundesweit<br />

aktiv <strong>ist</strong> – verwurzelt <strong>ist</strong> die TWS regional: sozial engagiert<br />

und bedacht auf die Wertschöpfung in <strong>der</strong> Region.<br />

Aufträge vergibt das Unternehmen nach Möglichkeit vor<br />

Ort. Die TWS Netz GmbH versorgt die Menschen im Schussental<br />

verlässlich mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme<br />

und <strong>ist</strong> Dienstle<strong>ist</strong>er für Infrastruktur. Auch für das Gelingen<br />

<strong>der</strong> Verkehrswende macht sich das Unternehmen stark. Ob<br />

die überbetriebliche Vernetzung <strong>der</strong> Firmenflotte, <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> regionalen Ladeinfrastruktur o<strong>der</strong> ein Verleihsystem<br />

für Elektrofahrrä<strong>der</strong> im Schussental – die TWS zeigt neue<br />

Wege auf, wie man sich klimafreundlich bewegen kann.<br />

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG<br />

Schussenstraße 22 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 804-0 · info@tws.de · www.tws.de


66 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Mobil mit dem ÖPNV: 22 Unternehmen,<br />

über 70 Buslinien, ein Verbund<br />

In einer überwiegend ländlich strukturierten Region mit über 2.000 <strong>Wo</strong>hnplätzen wie dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> es kein leichtes Unterfangen, einen einwandfrei funktionierenden öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) mit einem guten Angebot für alle Bürger/innen zu organisieren.<br />

Insges<strong>am</strong>t 22 Verkehrsunternehmen betreiben über 70<br />

Buslinien im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>. Aufgrund <strong>der</strong> Siedlungsstruktur<br />

sind trotzdem einige <strong>Wo</strong>hnorte lediglich durch Schülerbeför<strong>der</strong>ungsverkehre<br />

mit <strong>der</strong> nächstgrößeren Gemeinde<br />

o<strong>der</strong> Stadt verbunden. Auf den Regionallinien mit Verbindungsfunktionen<br />

zwischen den überörtlichen Zentren fährt<br />

<strong>der</strong> ÖPNV dagegen zum Teil im Stundentakt. <strong>Wo</strong> große Fahrgastpotenziale<br />

vorhanden sind, wie beispielsweise im Oberzentrum<br />

<strong>Ravensburg</strong>-Weingarten, <strong>ist</strong> das Angebot entsprechend<br />

noch dichter. Das Engagement des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Ravensburg</strong> für den ÖPNV <strong>ist</strong> vielfaltig. Basis des ges<strong>am</strong>ten Busverkehrs<br />

<strong>ist</strong> <strong>der</strong> vom Kre<strong>ist</strong>ag beschlossene mehrjährige Nahverkehrsplan.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> zudem Mitgesellschafter <strong>der</strong><br />

„Bodensee-Oberschwaben-Bahn“ (BOB) sowie Initiator und<br />

Geldgeber eines ganzen Bündels von ÖPNV-För<strong>der</strong>maßnahmen.<br />

So wurden unter an<strong>der</strong>em über 400 Buswartehäuschen<br />

gebaut und auch die Umrüstung auf barrierefreie Bushaltestellen<br />

mit Zuschüssen des <strong>Landkreis</strong>es unterstützt.<br />

Zus<strong>am</strong>men mit dem Bodenseekreis, dem <strong>Landkreis</strong> Lindau<br />

und den Verkehrsunternehmen <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft<br />

mbH (bodo), die für ein Gebiet mit mehr als<br />

576.000 Einwohnern einen einheitlichen Tarif mit vielen attraktiven<br />

Fahrscheinangeboten bietet. Der Verkehrsverbund <strong>ist</strong><br />

auch die Plattform, auf <strong>der</strong> das Angebot des ÖPNV von den<br />

beteiligten Gesellschaftern zukunftsgerichtet weiterentwickelt<br />

wird. Zwar nicht in seiner eigenen Aufgabenträgerschaft, aber<br />

dennoch wichtig <strong>ist</strong> dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> auch ein gutes<br />

Schienenverkehrsangebot. Neben <strong>der</strong> Beteiligung an <strong>der</strong> Bodensee-Oberschwaben-Bahn<br />

unterstützt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> die Erhaltung<br />

von Schieneninfrastruktur nach <strong>der</strong>en Stilllegung<br />

durch das Land auf <strong>der</strong> Bahnstrecke Roßberg-Bad Wurzach für<br />

die „Moorbahn“ und auf <strong>der</strong> Strecke Altshausen-Pfullendorf für<br />

die „Räuberbahn“. Neben dem Güterverkehr finden dort in <strong>der</strong><br />

warmen Jahreszeit Ausflugsfahrten statt, die zunehmend mehr<br />

Fahrgäste anlocken.<br />

Neue ÖPNV-Strategie für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Um den ÖPNV im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> nachhaltig zu verbessern,<br />

wurde Anfang 2018 vom Kre<strong>ist</strong>ag die Ausarbeitung<br />

einer neuen ÖPNV-Strategie beschlossen.<br />

Ausgehend von einer Nachfrage- und Potenzialanalyse sollen<br />

durch den erfahrenen Gutachter PTV AG Konzepte zu Angebotsverbesserungen<br />

im Busverkehr erarbeitet werden. Neben<br />

<strong>der</strong> Stärkung von bedeuts<strong>am</strong>en Achsen sollen die Ziele<br />

<strong>der</strong> Daseinsvorsorge und d<strong>am</strong>it die Verbesserung <strong>der</strong> ÖPNV-<br />

Verfügbarkeit auch in ländlich geprägten Gebieten des <strong>Landkreis</strong>es<br />

berücksichtigt werden. Gleichzeitig soll zehn Jahre nach<br />

<strong>der</strong> Verabschiedung des letzten Nahverkehrsplans ein neuer<br />

Nahverkehrsplan entstehen, in dem die Ergebnisse <strong>der</strong> ÖPNV-<br />

Strategie festgeschrieben werden. Weitere wichtige Themen<br />

des Nahverkehrsplans sollen <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Barrierefreiheit<br />

und Umweltaspekte des ÖPNVs sein.<br />

In den vergangenen Monaten wurden die bisherigen ÖP-<br />

NV-Strukturen überprüft und Verbesserungspotenziale herausgearbeitet.<br />

Gleichzeitig wurden die Kosten für die verschiedenen<br />

Verkehrsprojekte beziffert und eine Prioritätenl<strong>ist</strong>e erstellt.<br />

Diese werden nun intensiv im Kre<strong>ist</strong>ag beraten. Im Anschluss<br />

werden die Erkenntnisse in den neuen Nahverkehrsplan des<br />

<strong>Landkreis</strong>es übertragen.


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Mobilität<br />

67<br />

Verkehrswende<br />

in Bodensee-Oberschwaben<br />

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund Nachhaltige Mobilität <strong>ist</strong> gefragter denn je. Vertreter<br />

aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft for<strong>der</strong>n inzwischen kurzfr<strong>ist</strong>ige und wirkungsvolle<br />

Maßnahmen, die den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs voranbringen.<br />

Intelligente Mobilitätslösungen bieten Bus o<strong>der</strong> Bahn bereits<br />

von jeher, die Fahrgäste und Kunden des Bodensee-Oberschwaben<br />

Verkehrsverbunds (bodo) wissen das. Die im bodo<br />

zus<strong>am</strong>mengeschlossenen 23 Verkehrsunternehmen und drei<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Ravensburg</strong>, Bodenseekreis und Lindau bilden eine<br />

starke Mobilitätspartnerschaft und stellen sich den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft.<br />

Wegweisende und innovative Projekte stemmt <strong>der</strong> bodo-Verkehrsverbund<br />

seit Anbeginn: verbundweit einheitliche Haltestellen,<br />

elektronische Fahrplanauskunftssysteme und Applikationen –<br />

inzwischen auch mit Echtzeit – o<strong>der</strong> die Einführung des<br />

elektronischen Fahrgeldmanagements mit <strong>der</strong> eCard, dem eTicketing-Angebot<br />

im bodo. Mit rund 15.000 Kunden seit Angebotsstart<br />

in 2018 <strong>ist</strong> die eCard ein voller Erfolg und zukunftsweisend für<br />

die Region. Zu weiteren Meilensteinen in <strong>der</strong> bodo-Geschichte<br />

gehören <strong>der</strong> Ausbau von digitalen Medien und Infokanälen, Reaktivierungen<br />

von stillgelegten Strecken o<strong>der</strong> auch tarifliche Verbundkooperationen<br />

bis hin zur Verbun<strong>der</strong>weiterung in den <strong>Landkreis</strong><br />

Lindau. Nahverkehrspläne und Verkehrskonzepte wurden<br />

intensiv begleitet, Tarifangebote stetig entwickelt.<br />

Und nun, im Jahr 2020, befindet sich die ges<strong>am</strong>te ÖPNV-<br />

Branche mehr denn je im R<strong>am</strong>penlicht. Wenn <strong>der</strong> öffentliche<br />

Nahverkehr mehr stemmen muss, braucht er eine Run<strong>der</strong>neuerung.<br />

Dafür werden Bahnstrecken elektrifiziert, auf <strong>der</strong> Bodenseegürtelbahn<br />

verkehren neue Züge und auf zahlreichen Linien<br />

fahren mehr Busse, wie beispielsweise auf <strong>der</strong> RegioBus-Linie<br />

Konstanz – <strong>Ravensburg</strong>. Auch „emma“, das bedarfsgerechte<br />

ÖPNV-Angebot für die Fläche, kommt immer besser in Fahrt.<br />

Das alles reicht noch nicht zur Verkehrswende, aber ein wichtiger<br />

Anfang <strong>ist</strong> gemacht.<br />

Und das alles kostet Geld. Die Verkehrs unternehmen finanzieren<br />

den ÖPNV aus dem Verkauf von Fahrscheinen, von <strong>der</strong><br />

ganz normalen Einzelfahrt über Tageskarten bis hin zu Monatsund<br />

Abokarten. Neben den klassischen Verkaufsmöglichkeiten<br />

gibt es auch Handy- und Online-Tickets.<br />

Probieren Sie es aus und seien Sie mobil zwischen Bodensee,<br />

Oberschwaben und dem Westallgäu – passende Fahrplan-,<br />

Ticket- und Vertriebsangebote sind vorhanden und werden stetig<br />

weiterentwickelt. bodo gestaltet Mobilität – nachhaltig und<br />

zukunftsorientiert.<br />

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH<br />

Bahnhofplatz 5 · 88214 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 3614141<br />

info@bodo.de<br />

www.bodo.de


nach Herbertingen<br />

Bad Saulgau<br />

Haid<br />

83<br />

7375<br />

Liniennetzplan<br />

Legende<br />

Bahnlinie mit Kursbuchnummer<br />

Bahnlinie verkehrt nur an<br />

bestimmten Tagen<br />

Buslinie mit Liniennummer<br />

Buslinie an Markt- o<strong>der</strong><br />

Messetagen<br />

Linien (grau) außerhalb des<br />

Tarifgebiets<br />

Schiffsverkehr ab 10000.1<br />

außerhalb des Tarifgebiets<br />

Ort<br />

Bürgerbus-, Stadtbuso<strong>der</strong><br />

Ortsbusverkehr<br />

Tarifgebiet<br />

bodo-<br />

Geschäftsstelle<br />

Mobilitätszentrale<br />

Stockach<br />

Espasingen<br />

Hohenfels<br />

Bonndorf<br />

Kogenbach<br />

Seelfingen<br />

nach<br />

Sentenhart<br />

Mahlspüren<br />

692<br />

500<br />

nach Sigmaringen<br />

Ruhestetten<br />

500<br />

Owingen<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

Wald<br />

106<br />

500<br />

Aach-Linz<br />

Herdwangen<br />

B<strong>am</strong>bergen<br />

676<br />

Deisendorf<br />

Überlingen<br />

Gewerbegebiet<br />

500<br />

500<br />

UM-Mühlhofen<br />

nach<br />

Sigmaringen<br />

Pfullendorf<br />

676<br />

Lippertsreute<br />

Salem<br />

Affenberg<br />

731<br />

500<br />

Schönach<br />

Taisersdorf<br />

Salem<br />

Mimmenhausen<br />

Gebhardsweiler<br />

682<br />

640<br />

Wattenreute<br />

Frickingen<br />

680<br />

Heiligenberg<br />

754<br />

Burgweiler<br />

Denkingen<br />

Salem<br />

Bermatingen<br />

Daisendorf<br />

7383<br />

100<br />

Salem<br />

Beuren<br />

Ahausen<br />

Ostrach<br />

449<br />

700<br />

7558<br />

640<br />

Illmensee<br />

Spöck<br />

Deggenhausen<br />

Wittenhofen<br />

731<br />

40<br />

449<br />

Königseggwald<br />

Markdorf<br />

Ittendorf<br />

Tafertsweiler<br />

Riedhausen<br />

Ruschweiler<br />

7395<br />

N1<br />

696<br />

685<br />

449<br />

Pfrungen<br />

Kluftern<br />

685<br />

11<br />

N4<br />

12<br />

731<br />

45<br />

700<br />

16<br />

16<br />

9<br />

Hoßkirch<br />

754<br />

638<br />

640<br />

Fleischwangen<br />

Zußdorf<br />

Rubacker<br />

(Höchsten)<br />

Hepbach<br />

Ra<strong>der</strong>ach<br />

Kinikum<br />

Urnau<br />

Ludwigshafen<br />

Wilhelmsdorf<br />

Ober-/Unterwaldhausen<br />

Berg<br />

Esenhausen<br />

Hasenweiler<br />

16<br />

17<br />

Boms<br />

Eichstege<br />

Kappel<br />

Altsha<br />

Danke<br />

weiler<br />

638<br />

Bitzenhofen<br />

Löwental<br />

Oberteurin<br />

We<br />

Ettenkirch<br />

Ailingen<br />

Messe<br />

MX<br />

B<br />

F<br />

h<br />

Mari<br />

brun<br />

Stahringen<br />

700<br />

Wallhausen<br />

Staad-Fähre<br />

nach Singen/<br />

Offenburg<br />

731<br />

Radolfzell<br />

Konstanz<br />

Weit<br />

1050<br />

1050<br />

1050<br />

nach Kreuzlingen/Weinfelden<br />

Romanshorn (Richtung Zürich<br />

Liniennetzplan


1321; Stand 2020; © www.d-werk.com<br />

754<br />

15<br />

Unterzeil<br />

ere Schiffslinien:<br />

0; 10501; 10502;<br />

3; 10504; 10506;<br />

7<br />

751<br />

752<br />

111<br />

111<br />

111<br />

752 / 753<br />

753<br />

752<br />

753<br />

74<br />

74<br />

74<br />

75<br />

700<br />

634<br />

229<br />

626<br />

626<br />

227<br />

18<br />

N3<br />

21<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

16<br />

11<br />

13<br />

105<br />

105<br />

9795<br />

9795<br />

18<br />

18<br />

18<br />

18<br />

12<br />

162<br />

161<br />

163<br />

17<br />

132<br />

133<br />

151<br />

131<br />

101<br />

101<br />

975/970<br />

3<br />

971<br />

971<br />

971<br />

971<br />

975<br />

751<br />

239<br />

751<br />

670<br />

224<br />

225<br />

2240<br />

N3<br />

975<br />

181<br />

731<br />

731<br />

733<br />

733<br />

732<br />

733<br />

122<br />

971<br />

970<br />

970<br />

)<br />

Bodensee<br />

Gohren<br />

Horgenzell<br />

Schmalegg<br />

Zogenweiler<br />

Berg<br />

Ebenweiler<br />

<strong>Wo</strong>lpertswende<br />

Fronhofen<br />

Blitzenreute<br />

Weilerhalde<br />

ts-<br />

Aichach<br />

Straß<br />

n<br />

Blönried<br />

Ebersbach<br />

usen<br />

Aulendorf<br />

Boos<br />

nach<br />

Bad Buchau<br />

nach<br />

Ulm/Biberach<br />

Bad Schussenried<br />

Bad<br />

Waldsee<br />

Bad<br />

Wurzach<br />

Unterschwarzach<br />

Ha<strong>ist</strong>erkirch<br />

Haidgau<br />

Ziegelbach<br />

Mochenwangen<br />

Reute<br />

Untermöllenbronn<br />

Gaisbeuren<br />

Kümmerazhofen<br />

Baindt<br />

Roßberg<br />

Mittelurbach<br />

Gaishaus<br />

Eintürnen<br />

Arnach<br />

Gwigg<br />

Ehrensberg<br />

Michelwinnaden<br />

Tannhausen<br />

Zollenreute<br />

Enzisreute<br />

Gospoldshofen<br />

Memmingen<br />

Aichstetten<br />

Altmannshofen<br />

Marstetten-<br />

Aitrach<br />

Steinental<br />

Mooshausen<br />

Tannheim<br />

nach<br />

Kempten/<br />

Oberstdorf<br />

Hauerz<br />

Baierz<br />

Dietmanns<br />

Ellwangen<br />

Seibranz<br />

Leutkirch<br />

Kißlegg<br />

Gebrazhofen<br />

Herlazhofen<br />

Adrazhofen<br />

Hofs<br />

Urlau<br />

Nie<strong>der</strong>hofen<br />

Immenried<br />

Rötenbach<br />

Diepoldshofen<br />

Starkenhofen<br />

Reichenhofen<br />

Isny<br />

Staudach<br />

Edelitz<br />

<strong>Wo</strong>lfertshofen<br />

Meckatz<br />

Mellatz<br />

Maria<br />

Thann<br />

Siggen<br />

Ratzenried<br />

Deuchelried<br />

Göttlishofen<br />

Chr<strong>ist</strong>azhofen<br />

Beuren<br />

Merazhofen<br />

Waltershofen<br />

Friesenhofen<br />

Neutrauchburg<br />

Großholzleute<br />

Überruh<br />

Rohrdorf<br />

Dettishofen<br />

Menelzhofen<br />

Kleinhaslach<br />

Ratzenhofen<br />

Eisenbach<br />

Hergatz<br />

<strong>Wo</strong>hmbrechts<br />

Schwarzenberg<br />

Kleinweilerhofen<br />

Eglofstal<br />

nach<br />

Kempten<br />

nach<br />

Kempten<br />

nach<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Siggenweiler<br />

Notzenhaus<br />

Obereisenbach<br />

Krumbach<br />

Schomburg<br />

Primisweiler<br />

Neukirch<br />

Esseratsweiler<br />

Achberg<br />

Oberreitnau<br />

Enzisweiler<br />

Unterreitnau<br />

Doberatsweiler<br />

Neuravensburg<br />

Nie<strong>der</strong>wangen<br />

Engelitz<br />

Gießenbrücke<br />

Lindau<br />

ZUP<br />

Zech<br />

Lindau<br />

Reutin<br />

Schlachters<br />

Kinberg<br />

Oberhochsteg<br />

Bösenreutin<br />

Rehlings<br />

Berliner<br />

Platz<br />

Rothkreuz<br />

Hiltensweiler<br />

Laimnau<br />

Oberdorf<br />

Tannau<br />

Tettnang<br />

Haslach<br />

Obereschach<br />

Bodnegg<br />

Grünkraut<br />

Gullen<br />

Schlier<br />

Rotheidlen<br />

Unterankenreute<br />

Wetzisreute<br />

Vogt<br />

Karsee<br />

Leupolz<br />

Allewinden<br />

Herfatz<br />

Amtzell<br />

Liebenau<br />

(<strong>Ravensburg</strong>er<br />

Spieleland)<br />

Gornhofen<br />

Rosenharz<br />

Geiselharz<br />

Waldburg<br />

Hannober<br />

Mosisgreut<br />

Weststadt<br />

Weingarten<br />

<strong>Wo</strong>lfegg<br />

Erbisreute<br />

Baienfurt<br />

Bergatreute<br />

Alttann<br />

Oberankenreute<br />

Nie<strong>der</strong>biegen<br />

Wilhelmskirch<br />

Bavendorf<br />

Oberzell<br />

Weißenau<br />

Untereschach<br />

Meckenbeuren<br />

Dürnast<br />

Taldorf<br />

gen<br />

rochenzell<br />

iler<br />

lugafen<br />

a-<br />

n<br />

Kehlen<br />

nach Ulm<br />

nach Buchloe<br />

und München<br />

Truilz<br />

nach Biberach<br />

Oberessendorf<br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

635<br />

7587<br />

N2<br />

Schwarzensee<br />

Weißensberg<br />

Center Parcs Allgäu<br />

Eisenharz<br />

7547<br />

Gattnau<br />

Bodolz<br />

Hattnau<br />

Hengnau<br />

Allwind<br />

Aeschach<br />

9796<br />

9796<br />

Scheffau<br />

Bregenz<br />

Immenstadt<br />

Neuhaus<br />

Bremenried<br />

Lindenau<br />

Geisgau<br />

Sulzberg<br />

Hinterschweinhöf<br />

Oberstaufen<br />

Steibis<br />

Hochgratbahn<br />

Talstation<br />

Oberreute<br />

Weiler<br />

Ellhofen<br />

Lindenberg<br />

Grünenbach<br />

Gestratz<br />

Maierhöfen<br />

Heimenkirch<br />

Röthenbach<br />

Bahnhof<br />

Röthenbach<br />

Ort<br />

Riedhirsch<br />

Simmerberg<br />

Ebratshofen<br />

Schüttentobel<br />

Schönau<br />

Harbatshofen<br />

Stiefenhofen<br />

Kalzhofen<br />

Trabers<br />

Scheidegg<br />

Ried<br />

Nie<strong>der</strong>staufen<br />

Opfenbach<br />

Hergensweiler


68 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Handlungsfeld Radverkehr<br />

Starke För<strong>der</strong>ung im <strong>Landkreis</strong><br />

Die För<strong>der</strong>ung des Radverkehrs wurde 2017 als Handlungsfeld in <strong>der</strong> Kreisstrategie des <strong>Landkreis</strong>es<br />

etabliert, mit dem Ziel, nicht nur den Radwegebau, son<strong>der</strong>n auch weitere Bausteine<br />

<strong>der</strong> Radverkehrsför<strong>der</strong>ung zur Entlastung <strong>der</strong> Umwelt und <strong>der</strong> Menschen sowie für den<br />

Tourismus zu berücksichtigen.<br />

Als ersten Schritt trat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> 2018 <strong>der</strong> „Arbeitsgemeinschaft<br />

Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen<br />

in Baden-Württemberg“ (AGFK-BW) bei, ein Zus<strong>am</strong>menschluss<br />

von über 70 Kommunen, die sich das Ziel gesetzt haben, den<br />

Fahrradverkehr im Land systematisch zu för<strong>der</strong>n. Die AGFK-BW<br />

berät, koordiniert, stellt aktuelle Informationen zur Verfügung<br />

und bietet verschiedene Servicele<strong>ist</strong>ungen. Davon konnte <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> 2019 in Form eines „Fachforums Radverkehr“ profitieren,<br />

das in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit <strong>der</strong> AGFK organisiert und<br />

durchgeführt wurde. Das Fachforum bot lokalen Radakteur/innen<br />

die Gelegenheit, über realisierte Radverkehrsprojekte aus<br />

verschiedenen Regionen zu diskutieren und mit bundesweiten<br />

und internationalen Experten in Dialog zu treten.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> unterstützt die Umsetzung des RadNETZ Baden-Württemberg<br />

– ein flächendeckendes, durchgängiges<br />

Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen entlang <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Siedlungsachsen im Land – durch Vermittlung von Informationen<br />

zwischen dem Land und den 26 RadNETZ-Anrainer-Kommunen<br />

im <strong>Landkreis</strong>. Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

„RadNETZ vor Ort“ konnten zus<strong>am</strong>men mit dem Min<strong>ist</strong>erium<br />

für Verkehr Baden-Württemberg, dem Regierungspräsidium<br />

Tübingen und dem zuständigen Planungsbüro, Erfahrungen<br />

aller Akteure im Zuge <strong>der</strong> Planung und Realisierung <strong>der</strong> Rad-<br />

NETZ-Maßnahmen ausgetauscht werden.<br />

2018 nahm <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zum ersten Mal an<br />

<strong>der</strong> bundesweiten Fahrradk<strong>am</strong>pagne STADTRADELN teil. 1.045


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Mobilität<br />

69<br />

Gemeinde Hoßkirch<br />

Dorfladen<br />

Hauptstraße 7/1<br />

88374 Hoßkirch<br />

Gemeinde Ebersbach-Musbach<br />

Sportheim SVE<br />

Altshauser Straße 22<br />

88371 Ebersbach-Musbach<br />

Fleischwangen Kirche<br />

Bushaltestelle<br />

Kirchstraße<br />

88373 Fleischwangen<br />

Bahnhof Aulendorf<br />

Bahnhofsplatz<br />

88326 Aulendorf<br />

Schulzentrum Bad Waldsee<br />

Döchtbühlweg<br />

88339 Bad Waldsee<br />

Grabenmühle Bad Waldsee<br />

Grabenmühlweg<br />

88339 Bad Waldsee<br />

RadReiseRegion<br />

Naturschatzk<strong>am</strong>mern<br />

Gemeinde Baindt<br />

Bahnhof Leutkirch<br />

Rathaus<br />

88299 Leutkirch im Allgäu<br />

Marsweilerstraße 4<br />

88255 Baindt Bauernhaus-Museum<br />

Allgäu-Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg<br />

Vogter Straße 4<br />

Bahnhof <strong>Ravensburg</strong><br />

88364 <strong>Wo</strong>lfegg<br />

Bahnhofplatz<br />

(Fahrradabstellanlagen)<br />

88214 <strong>Ravensburg</strong><br />

Bad Wurzach Info<br />

Tour<strong>ist</strong>eninformation<br />

Rosengarten 1<br />

88410 Bad Wurzach<br />

Bahnhof Kißlegg<br />

Bahnhofstraße<br />

88353 Kißlegg<br />

Gemeinde Grünkraut<br />

Turn- und Festhalle<br />

Bodnegger Straße 25<br />

88287 Grünkraut<br />

Info-Punkt Bodnegg<br />

Dorfstraße/Kreuzung <strong>Ravensburg</strong>er Straße<br />

88285 Bodnegg<br />

Rathaus Waldburg<br />

Dorfplatz<br />

Hauptstraße 20<br />

88289 Waldburg<br />

Gemeinde Vogt Ortsmitte<br />

Einmündung Kirchstraße<br />

88267 Vogt<br />

RadReiseRegion<br />

Naturschatzk<strong>am</strong>mern<br />

Ortschaft Eglofs<br />

Rastplatz für Wan<strong>der</strong>er und Radfahrer<br />

Alpgaustraße 4<br />

88260 Argenbühl<br />

Übersicht<br />

RadSERVICE-Punkte<br />

Schloss Achberg<br />

88147 Achberg<br />

RadReiseRegion<br />

Naturschatzk<strong>am</strong>mern<br />

Gäste<strong>am</strong>t Wangen (Innenhof)<br />

Bindstraße 10<br />

88239 Wangen im Allgäu<br />

Quelle: Openstreetmap<br />

Teilnehmer/innen legten in drei <strong>Wo</strong>chen 248.890 Kilometer auf<br />

dem Fahrrad zurück, womit die Erwartungen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

deutlich übertroffen wurden. 2019 konnte die Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer/innen<br />

sogar noch verdoppelt werden und die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Kommunen im <strong>Landkreis</strong>, die ebenfalls an <strong>der</strong> K<strong>am</strong>pagne<br />

teilnahmen, stieg von drei auf zehn. Zum Auftakt <strong>der</strong> Aktion<br />

wurde im Mai 2019 zu einer Radsternfahrt aus den teilnehmenden<br />

Kommunen zum Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben<br />

<strong>Wo</strong>lfegg aufgerufen und vor Ort, in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Initiative RadKULTUR des Landes<br />

Baden-Württemberg, <strong>der</strong> Fotowettbewerb RadSTAR und die<br />

Reparaturaktion RadCHECK für die Radler/innen angeboten.<br />

Neben Alltagsradlern/innen und Berufspendler/innen sind<br />

auch Fahrradtour<strong>ist</strong>en eine Zielgruppe <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Radverkehrs<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>. Zur Überwindung topografischer<br />

Hin<strong>der</strong>nisse im <strong>Landkreis</strong> und zur Stärkung neuer Nutzergruppen<br />

wurden Ladesysteme für Elektrofahrrä<strong>der</strong> an den<br />

kreis eigenen Ausflugszielen Bauernhaus-Museum Allgäu-<br />

Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg und Schloss Achberg installiert. Diese<br />

bestehen aus Schließfächern, in denen sich jeweils zwei Steckdosen<br />

befinden. Besucherinnen und Besucher können darin<br />

Akkus mit dem eigens mitgebrachten Ladegerät aufladen und<br />

zusätzlich weitere Gegenstände wie Helm o<strong>der</strong> Gepäck sicher<br />

verstauen. Der Zugang erfolgt über ein Geldstück als Pfand.<br />

Eine weitere vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> initiierte Infrastrukturmaßnahme<br />

<strong>ist</strong> die Installation von Pump- und Reparaturstationen,<br />

sogenannten RadSERVICE-Punkten. Durch eine<br />

För<strong>der</strong>ung des Min<strong>ist</strong>eriums für Verkehr als RadKULTUR-Kommune<br />

2019 sowie aus eigenen Mitteln des Landrats<strong>am</strong>tes und<br />

<strong>der</strong> beteiligten Kommunen konnten insges<strong>am</strong>t 17 Stationen<br />

für 16 Städte und Gemeinden im <strong>Landkreis</strong> erworben werden.<br />

Zudem hat das Landrats<strong>am</strong>t selbst zwei Stationen <strong>am</strong> Bauernhaus-Museum<br />

Allgäu-Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg und Schloss<br />

Achberg aufgebaut.<br />

Radwegebeschil<strong>der</strong>ung stellt eine wichtige Informationsquelle<br />

für Radfahrende dar und <strong>ist</strong> deshalb grundlegende Voraussetzung,<br />

um den Radtourismus und die Radnutzung im<br />

<strong>Landkreis</strong> zu stärken. Um eine einheitliche, kreisweit durchgängige<br />

und zeitgemäße Beschil<strong>der</strong>ung sicherzustellen, wird im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>der</strong>zeit die Radwegenetzbeschil<strong>der</strong>ung optimiert<br />

und das Radwegenetz auf Basis <strong>der</strong> vorhandenen Radwegenetzkonzeption<br />

zus<strong>am</strong>men mit den Kommunen überplant.<br />

Die Montage <strong>der</strong> neuen Schil<strong>der</strong> erfolgt im Herbst 2020 im<br />

westlichen <strong>Landkreis</strong> (23 Kommunen) als Ergänzung zum Beschil<strong>der</strong>ungsprojekt<br />

im Osten des <strong>Landkreis</strong>es durch den Tourismusverband<br />

Württembergisches Allgäu.


70 Mobilität LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kreisstraßen und Radwege<br />

im Einklang mit Natur- und Landschaftsschutz<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> umfasst das überörtliche Straßennetz 1.312 km. Neben 48 km<br />

Bundesautobahn sind dies 147 km Bundes-, 472 km Landes- und 645 km Kreisstraßen. D<strong>am</strong>it<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> das zweitlängste Kreisstraßennetz in Baden-Württemberg.<br />

Es <strong>ist</strong> Aufgabe des Landrats<strong>am</strong>tes, das Kreisstraßennetz zu<br />

unterhalten und zu erhalten. Der Kre<strong>ist</strong>ag legt fest, welche Straßen<br />

zu welchem Zeitpunkt saniert o<strong>der</strong> neu gebaut werden.<br />

Nahezu 3 Millionen Euro werden jährlich in die Erhaltung und<br />

weitere 1,5 bis 2 Millionen Euro in den Um-, Aus- und Neubau<br />

von Straßen und Brücken investiert.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> daneben auch für den Betrieb<br />

und die Unterhaltung <strong>der</strong> Bundes- und Landesstraßen sowie<br />

teilweise für <strong>der</strong>en technische Verwaltung zuständig. Vier Straßenme<strong>ist</strong>ereien<br />

sorgen mit rund 100 Mitarbeitenden dafür,<br />

dass die Straßen im Kreis ganzjährig den Bedürfnissen <strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer<br />

gerecht werden. Im hügeligen Oberschwaben<br />

<strong>ist</strong> dies vor allem im Winter eine große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Die Unterhaltung des ges<strong>am</strong>ten Straßennetzes schlägt mit<br />

rund 6,5 Millionen Euro zu Buche. Der Bund beteiligt sich mit<br />

21 Prozent und das Land mit 41 Prozent an den anfallenden<br />

Kosten. Die restlichen 38 Prozent trägt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>.<br />

Neben <strong>der</strong> Straßenunterhaltung <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Straßenbau eine<br />

wichtige, aber auch kostspielige Aufgabe. Dafür erhält <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> jährliche Zuweisungen vom Land Baden-Württemberg.<br />

Mit diesen und eigenen Gel<strong>der</strong>n werden die Straßen im<br />

<strong>Landkreis</strong> stetig und bedarfsgerecht ausgebaut.<br />

Daneben spielt auch <strong>der</strong> Bau von Radwegen eine wichtige<br />

Rolle. Eine im Jahr 2015 aufgestellte Radwegenetzkonzeption<br />

wird regelmäßig fortgeschrieben. Ziel <strong>ist</strong> es, ein sicheres und<br />

attraktives Radwegenetz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zu schaffen.<br />

Anfang des Jahres 2017 betrug die Streckenlänge <strong>der</strong> Radwege<br />

entlang von Kreisstraßen 109 km, entlang <strong>der</strong> Bundes- und<br />

Landesstraßen weitere 203 km. Um das sichere Radeln durch<br />

den ganzen <strong>Landkreis</strong> zu ermöglichen, wird das Radwegenetz<br />

auch zukünftig weiter ausgebaut. Ob Straßen- o<strong>der</strong> Radwegebau,<br />

d<strong>am</strong>it <strong>ist</strong> immer auch ein Eingriff in die Natur verbunden.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> sich seiner Verpflichtung zu einem<br />

schonenden Umgang mit <strong>der</strong> Natur bewusst. Im Bereich<br />

<strong>der</strong> Kreisstraßen und Radwege werden daher die Interessen<br />

<strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer und die des Natur- und Landschaftsschutzes<br />

bei <strong>der</strong> Planung und Durchführung von Baumaßnahmen<br />

sorgfältig gegeneinan<strong>der</strong> abgewogen.<br />

www.rv.de/ST


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

71<br />

Abfallwirtschaft<br />

Im Dienste <strong>der</strong> Umwelt<br />

In seinen Städten und Gemeinden kümmert sich <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> um die Abfallentsorgung. Ab<br />

dem 1. Januar 2021 gilt dies auch für die Städte Isny im Allgäu und Wangen im Allgäu.<br />

Vermeiden von Abfällen<br />

Durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit informiert <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> die Bürger/innen, wie sie Abfall vermeiden<br />

können. Wer zum Beispiel seine Garten- und Küchenabfälle<br />

selbst kompostiert und auf Einwegerzeugnisse verzichtet,<br />

reduziert den privaten Müllberg erheblich. Unter an<strong>der</strong>em<br />

durch diese Aufklärungsarbeit <strong>ist</strong> das Abfallaufkommen auf<br />

rund 26.000 Tonnen pro Jahr gesunken – nicht einmal mehr ein<br />

Viertel <strong>der</strong> Menge Anfang <strong>der</strong> 90er-Jahre.<br />

Verwerten von Abfällen<br />

Trotz intensiver Bemühungen, Abfälle zu vermeiden, wird<br />

stets noch ein Rest übrigbleiben. Vieles davon <strong>ist</strong> allerdings verwertbar,<br />

wie etwa Bioabfälle, Altpapier, Altglas, Metalle und<br />

Kunststoffe. Für private Haushalte wie auch für Handwerksund<br />

Industriebetriebe gilt, dass Wertstoffe vom Müll getrennt<br />

und separat erfasst werden. Wertstoffe aus Privathaushalten<br />

werden über Containersysteme, die Papiertonne und Wertstoffhöfe<br />

(kreisweit insges<strong>am</strong>t 30) erfasst. An den Entsorgungszentren<br />

des <strong>Landkreis</strong>es, den Deponien <strong>Ravensburg</strong>-Gutenfurt<br />

und Wangen-Obermooweiler, können Wertstoffe ebenfalls abgegeben<br />

werden. Grünabfälle können kreisweit bei den Annahmestellen<br />

<strong>der</strong> Gemeinden sowie bei den Entsorgungszentren<br />

in Gutenfurt und Obermooweiler abgegeben werden.<br />

Problemstoffe aus Haushaltungen<br />

Zweimal im Jahr lässt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> eine S<strong>am</strong>mlung von<br />

sogenannten „Problemstoffen“ durchführen. Darüber hinaus<br />

gibt es monatlich stationäre S<strong>am</strong>melstellen im <strong>Landkreis</strong>. Auch<br />

hier können die Privathaushalte Stoffe wie Farben, Lacke und<br />

Batterien kostenlos (bis 15 kg) abgeben.<br />

AbfallApp <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Mit <strong>der</strong> AbfallApp <strong>Ravensburg</strong> kann sich je<strong>der</strong> zuverlässig<br />

über die Abfuhrtermine von Restmüll- bzw. Biotonne und über<br />

die Termine <strong>der</strong> Altpapiertonne informieren und daran erinnern<br />

lassen. Wer die App nutzt, hat automatisch auch Zugriff<br />

auf die Termine <strong>der</strong> Papiertonne. Die AbfallApp <strong>Ravensburg</strong><br />

kann im Google Play Store sowie im App Store von Apple kostenlos<br />

heruntergeladen werden. Ab dem 1. Januar 2021 kann<br />

die AbfallApp zudem auch von Bürger/innen <strong>der</strong> Städte Isny im<br />

Allgäu und Wangen im Allgäu genutzt werden, da die beiden<br />

Städte ab diesem Zeitpunkt ebenfalls <strong>am</strong> landkreisweiten Abfallsystem<br />

teilnehmen werden. Informationen über die AbfallApp<br />

gibt es auch auf <strong>der</strong> Internetseite des <strong>Landkreis</strong>es unter<br />

www.rv.de in <strong>der</strong> Rubrik Abfallwirtschaft.<br />

Zwei gute Freunde<br />

für unterwegs!<br />

Nach „<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>“ suchen<br />

und App runterladen!<br />

ABFALL APP<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

Wir wollen es Ihnen einfach machen<br />

NINA WARN-APP<br />

Notfall-Informations-<br />

und Nachrichten-App<br />

Nach „nina - die warn-app des bbk“ suchen<br />

und App runterladen!<br />

Entsorgungszentrum <strong>Ravensburg</strong>-Gutenfurt<br />

Die Entstehungsgeschichte des Entsorgungszentrums Gutenfurt<br />

reicht bis in das Jahr 1975 zurück. Seitdem wurden bis<br />

zum heutigen Tag über 22 Millionen Euro in das Entsorgungszentrum<br />

investiert. Während <strong>der</strong> unmittelbare Mülleinbau – im<br />

Schwerpunkt Schlacken aus <strong>der</strong> Hausmüllverbrennung – von<br />

einem Tiefbauunternehmen bewerkstelligt wird, erfolgt die<br />

Kontrolle <strong>der</strong> technischen Einrichtungen und die Betriebsleitung<br />

durch ein privates Ingenieurbüro.


72 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Entsorgungszentrum Wangen-Obermooweiler<br />

Das Entsorgungszentrum Obermooweiler befindet sich<br />

seit 1975 in <strong>der</strong> Obhut des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong>. Nahezu 15<br />

Millionen Euro wurden bis heute in das Zentrum investiert. Seit<br />

Juni 2005 befindet sich die Deponie in <strong>der</strong> Stilllegungsphase<br />

und wurde zum 31.12.2018 mit einer endgültigen Oberflächenabdichtung<br />

versehen.<br />

Verwertungs- und Entsorgungsanlagen<br />

Bioabfallvergärungsanlage in Vorarlberg<br />

Der ges<strong>am</strong>te Biomüll aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> wird<br />

in einer mo<strong>der</strong>nen Biogasanlage im benachbarten Österreich<br />

verarbeitet. Vorausgegangen war dieser Beauftragung ein europaweites<br />

Ausschreibungsverfahren. In einem Vergärungsprozess<br />

entsteht dort Biogas. Die Power aus <strong>der</strong> Biotonne bietet<br />

somit eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zu<br />

herkömmlichen fossilen Energieträgern. Pro Jahr werden d<strong>am</strong>it<br />

mehrere Tausend Tonnen CO 2<br />

eingespart.<br />

Müllheizkraftwerk in Kempten<br />

Der ges<strong>am</strong>te Restmüll aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> wird<br />

im Müllheizkraftwerk des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft<br />

Kempten (ZAK) energetisch verwertet. Die dabei erzeugte Wärme<br />

versorgt im ZAK-Fernwärmenetz zahlreiche Industrie- und<br />

Gewerbebetriebe, Kliniken und <strong>Wo</strong>hnanlagen.<br />

www.rv.de/FK<br />

Entsorgungszentrum Gutenfurt


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

73<br />

Zukunftsbranche Landwirtschaft<br />

Ein starker Wirtschaftsfaktor<br />

Die Landwirtschaft hat im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> einen hohen Stellenwert. Hier gibt es noch<br />

etwa 2.300 landwirtschaftliche Betriebe, die vielfältig strukturiert sind und zu mehr als 60<br />

Prozent im Haupterwerb bewirtschaftet werden. Der <strong>Landkreis</strong> nimmt d<strong>am</strong>it im Land Baden-<br />

Württemberg eine absolute Spitzenposition ein.<br />

Obwohl die Zahl <strong>der</strong> Milchkühe auch hierzulande rückläufig<br />

<strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> die Milchviehhaltung im <strong>Landkreis</strong> von großer Bedeutung.<br />

So steht jede fünfte baden-württembergische Milchkuh<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> und stellt d<strong>am</strong>it auf vielen hiesigen<br />

Höfen immer noch die Haupteinnahmequelle dar. Der Ackerbau<br />

mit Mais, Getreide und Raps sowie <strong>der</strong> Anbau von Son<strong>der</strong>kulturen<br />

(Kern- und Beerenobst) spielen im <strong>Landkreis</strong> ebenfalls<br />

eine wichtige Rolle. Einen Spitzenplatz im landesweiten Vergleich<br />

nimmt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> auch im Bereich des<br />

biologischen Anbaus mit etwa 360 Betrieben ein. In den vergangenen<br />

Jahren hat die Erzeugung von Energie aus Biomasse<br />

stark an Bedeutung gewonnen. So sind im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

<strong>der</strong>zeit (Stand Dezember 2019) rund 110 Biogasanlagen<br />

in Betrieb, die pro Jahr etwa 250.000 MWh Strom erzeugen.<br />

Zusätzlich werden zahlreiche Dächer auf Bauernhöfen über<br />

Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung genutzt. Dank <strong>der</strong><br />

reizvollen Landschaft und des großen Freizeit- und Erholungswertes<br />

bietet <strong>der</strong> Betriebszweig „Ferien auf dem Bauernhof“<br />

einigen F<strong>am</strong>ilien ein weiteres Einkommensstandbein.<br />

Das Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> Landwirtschaftsverwaltung<br />

sind einem ständigen Wandel unterworfen. Daher gilt es,<br />

sich den Gegebenheiten laufend anzupassen. Denn neben<br />

den immer umfangreicheren Verwaltungsaufgaben im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit <strong>der</strong> Gemeins<strong>am</strong>en Agrarpolitik <strong>der</strong> EU, <strong>ist</strong> auch<br />

<strong>der</strong> Bedarf an Beratung weiterhin hoch. Ziel <strong>ist</strong> es, die bäuerlichen<br />

F<strong>am</strong>ilienbetriebe zu unterstützen, die Standorte zu festigen,<br />

die Umwelt durch fachgerechte Produktion zu schützen<br />

und dabei die wirtschaftliche Ex<strong>ist</strong>enz <strong>der</strong> F<strong>am</strong>ilien zu sichern,<br />

d<strong>am</strong>it die Landwirtschaft auch weiterhin ihren hohen Stellenwert<br />

im <strong>Landkreis</strong> behält. Um das zu erreichen, bietet das Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

den Landwirten eine zeitgemäße landwirtschaftliche<br />

Beratung an. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte sind<br />

die Aus- und Weiterbildung, die Ernährungsberatung und die<br />

För<strong>der</strong>maßnahmen für die Landwirtschaft.<br />

För<strong>der</strong>ung und Beratung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

Zur allgemeinen För<strong>der</strong>ung gehört in erster Linie die Umsetzung<br />

von För<strong>der</strong>maßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> Gemeins<strong>am</strong>en<br />

Agrarpolitik <strong>der</strong> EU. Die Landwirte/innen werden bei <strong>der</strong><br />

Antragstellung unterstützt und beraten, um in den Genuss<br />

<strong>der</strong> jährlichen EU-Ausgleichszahlungen zu kommen. Die EU-<br />

Agrarreform hat durch die Kopplung an rechtliche Vorgaben<br />

(Cross Compliance) eine Fülle von Kontrollen vorgeschrieben,<br />

die vom Landwirtschafts<strong>am</strong>t durchzuführen sind. Von diesen<br />

Kontrollen hängt letztlich auch ab, ob ein Betrieb die beantragten<br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> bekommt o<strong>der</strong> nicht. Auch im Bereich<br />

<strong>der</strong> Investitionsför<strong>der</strong>ung, insbeson<strong>der</strong>e bei Stallbau- und<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen, steht das Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

den Betrieben beratend zur Seite. Darüber hinaus <strong>ist</strong> das<br />

Landwirtschafts<strong>am</strong>t Ratgeber in den unterschiedlichsten<br />

Sparten: von <strong>der</strong> Produktionstechnik, über den Pflanzenbau<br />

bis hin zur Tierhaltung und <strong>der</strong> Betriebswirtschaft. Dabei sind<br />

vor allem <strong>der</strong> Schutz von Wasser und Boden, die artgerechte<br />

Tierhaltung und die wirtschaftliche Betriebsführung wichtige<br />

Themen. Im Rahmen des Einzelbetrieblichen För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>ms<br />

werden Betriebe auch bei Stallbaumaßnahmen o<strong>der</strong><br />

im Bereich <strong>der</strong> Diversifizierung beraten und durch staatliche<br />

Zuschüsse unterstützt.


74 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Hoheitliche Aufgaben<br />

Das Landwirtschafts<strong>am</strong>t hat daneben auch hoheitliche<br />

Aufgaben, beispielsweise als Träger öffentlicher Belange im Bereich<br />

<strong>der</strong> Bauleitplanung bei Bebauungsplänen, Flächennutzungsplänen<br />

und Baugesuchen. Ferner <strong>ist</strong> es auch für Genehmigungen<br />

nach dem Agrarstrukturverbesserungsgesetz, dem<br />

Landpachtverkehrsgesetz, für Aufforstungsanträge und Genehmigungen<br />

zum Umbruch von Dauergrünland zuständig.<br />

Rahmen <strong>der</strong> Erwachsenenfortbildung bietet das Landwirtschafts<strong>am</strong>t<br />

Vorträge, Seminare und Lehrgänge zu verschiedenen Themen<br />

an, wie etwa Sachkundelehrgänge im Pflanzenschutzbereich<br />

und Fachwartekurse im Streuobstbau. Dabei arbeitet das<br />

Landwirtschafts<strong>am</strong>t eng mit den Vereinen Landwirtschaftlicher<br />

Fachbildung und den Me<strong>ist</strong>ervereinen zus<strong>am</strong>men.<br />

www.rv.de/LA<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Beim Landwirtschafts<strong>am</strong>t <strong>ist</strong> auch die Fachschule für Landwirtschaft<br />

angesiedelt. Sie <strong>ist</strong> unterteilt in die Fachrichtungen<br />

Landbau <strong>am</strong> Standort <strong>Ravensburg</strong> und Hauswirtschaft <strong>am</strong><br />

Standort Bad Waldsee. Die Fachschule bildet einen wichtigen<br />

Baustein im Rahmen <strong>der</strong> Me<strong>ist</strong>erprüfung (nähere Informationen<br />

unter www.fachschule-ravensburg.de). Auch die berufliche<br />

Ausbildung im „dualen System“ im Bereich <strong>der</strong> Land- und<br />

Hauswirtschaft wird vom Landwirtschafts<strong>am</strong>t über die Ausbildungsberatung<br />

koordiniert. Neben <strong>der</strong> Fachpraxis auf den<br />

landwirtschaftlichen Betrieben und <strong>der</strong> Theorie in den Berufsschulen<br />

begleitet die Ausbildungsberatung die Ausbildung<br />

und führt die Zwischen- und Abschlussprüfungen durch. Im<br />

Zahlen und Fakten<br />

Land- und Forstwirtschaft (2018)<br />

Landwirtschaftliche Haupt- und<br />

Nebenerwerbsbetriebe 2.300<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

davon Grünland<br />

Wald<br />

90.198 ha<br />

59.972 ha<br />

49.500 ha<br />

Rin<strong>der</strong>bestand 112.757<br />

davon Milchkühe 69.167


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

75<br />

Ernährungszentrum<br />

Bodensee-Oberschwaben<br />

„Von <strong>der</strong> Lebensmittelqualität über die Nahrungsqualität zur Lebensqualität“. Unter diesem<br />

Motto wurde <strong>am</strong> 25. November 1997 als Teil des Landrats<strong>am</strong>ts <strong>Ravensburg</strong> das Ernährungszentrum<br />

Bodensee-Oberschwaben zus<strong>am</strong>men mit vier weiteren Ernährungszentren in Baden-<br />

Württemberg eröffnet.<br />

Die Gründung war auch beeinflusst durch die seinerzeit<br />

aufkommenden Lebensmittelskandale und das d<strong>am</strong>it einhergehende<br />

gestiegene Interesse an dem, was wirklich auf dem<br />

Teller liegt. Aufgabe <strong>der</strong> Ernährungszentren war und <strong>ist</strong> es deshalb<br />

bis heute, die Verbraucher/innen neutral und wissenschaftlich<br />

fundiert über die Erzeugung, aber auch über die richtige<br />

Lagerung und sachgerechte Verarbeitung insbeson<strong>der</strong>e<br />

von regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu informieren.<br />

Nicht zuletzt will das Ernährungszentrum auf diese Weise das<br />

Vertrauen in die heimische Landwirtschaft stärken.<br />

Mit den Standorten Bad Waldsee und Leutkirch im Allgäu<br />

<strong>ist</strong> das Ernährungszentrum Bodensee-Oberschwaben <strong>der</strong><br />

kompetente und unabhängige Ansprechpartner für alle Verbraucher,<br />

Fachkräfte und Multiplikatoren im Bereich <strong>der</strong> Ernährungsbildung<br />

und -information sowie Schnittstelle zwischen<br />

Landwirtschaft und Verbraucher/innen.<br />

Mit Koch-<strong>Wo</strong>rkshops und Vorträgen auf Messen und Aktionstagen<br />

vermitteln die Ernährungsfachkräfte des Ernährungszentrums<br />

Bodensee-Oberschwaben interessierten Verbraucher/innen<br />

die notwendigen Kompetenzen im Umgang mit<br />

Lebensmitteln und in <strong>der</strong> Ernährung. Mit dem bewussten Umgang<br />

mit „Lebensmitteln“, also „Mitteln zum Leben“, will das Ernährungszentrum<br />

Bodensee-Oberschwaben einen klaren Kontrapunkt<br />

setzen zum zwar zeitge<strong>ist</strong>konformen, aber<br />

gedanken- und achtlosen „To go“-Essen aus Kartons und Bechern.<br />

Bewusstes Essen wie<strong>der</strong> zu einem Erlebnis für alle Sinne<br />

zu machen – in Amerika längst als „Soul Food“ weit verbreitet<br />

– , das <strong>ist</strong> das erklärte Ziel <strong>der</strong> Fachfrauen in Bad Waldsee und<br />

Leutkirch im Allgäu, das ganz beiläufig auch noch die Themen<br />

Nachhaltigkeit, Frische und Regionalität gewissermaßen in einen<br />

Topf bringt.<br />

Das Ernährungszentrum <strong>ist</strong> zudem Bildungspartner für Kitas,<br />

Schulen, die PH Weingarten und Impulsgeber <strong>der</strong> Region.<br />

In Seminaren und Schulungen werden Multiplikatoren im Bereich<br />

Ernährung und Hauswirtschaft weitergebildet und Schulklassen<br />

lernen in Theorie und Praxis die spannende Welt <strong>der</strong><br />

Lebensmittel fernab von „Fast Food“ und Mikrowelle kennen.<br />

Das Te<strong>am</strong> des Ernährungszentrums setzt sich aus Ökotrophologen/innen,<br />

Diatass<strong>ist</strong>en/innen, Technischen Lehrern/innen<br />

und Hauswirtschaftlichen Betriebsleitern/innen zus<strong>am</strong>men.<br />

Unterstützt wird das Ernährungszentrum von<br />

freiberuflichen Ernährungs- und BeKi-Referenten/innen (Landesinitiative<br />

„Bewusste Kin<strong>der</strong>ernährung“).<br />

www.ernaehrung-oberschwaben.de


76 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Leitbild Umwelt- und Naturschutz<br />

Schutz unserer Lebensgrundlagen<br />

Sauberes Trinkwasser, intakte Natur, unbelastete Böden zur Nahrungsmittelproduktion – das<br />

sind elementare natürliche Lebensgrundlagen und wir brauchen sie nicht nur heute, son<strong>der</strong>n<br />

auch noch morgen und übermorgen.<br />

Um leben zu können, hat die Menschheit zu allen Zeiten<br />

die Umwelt genutzt und dementsprechend verän<strong>der</strong>t. Inzwischen<br />

wissen wir um die Endlichkeit unserer natürlichen Ressourcen<br />

und die d<strong>am</strong>it verbundenen Folgen für die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Entwicklung. Wir sind daher<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um mit<br />

diesen so spars<strong>am</strong> und schonend wie möglich umzugehen,<br />

denn auch unsere Kin<strong>der</strong> und Enkel sind darauf angewiesen.<br />

Auf eine einfache Formel gebracht heißt dies: ohne Natur kein<br />

menschliches Überleben.<br />

Naturschutz<br />

Unsere über Jahrhun<strong>der</strong>te gewachsene Kulturlandschaft<br />

<strong>ist</strong> in beson<strong>der</strong>em Maß geprägt durch die Verzahnung <strong>der</strong> unterschiedlichsten<br />

Lebensräume. Für unseren <strong>Landkreis</strong> typisch<br />

sind vor allem inzwischen in Mitteleuropa selten gewordene<br />

wasserbeeinflusste Lebensräume wie Riede und Moore sowie<br />

Streuobstwiesen, naturbelassene Bäche und eine große Zahl<br />

an Seen mit ihren speziell an die jeweiligen Lebensbedingungen<br />

angepassten Tier- und Pflanzenarten. Ziel des Naturschut-<br />

Im „Kreis“: Im <strong>Landkreis</strong><br />

gibt es 1.400 Seen und<br />

Weiher. Das <strong>ist</strong> ein Drittel<br />

aller baden-württembergischen<br />

Seen!


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

77<br />

zes <strong>ist</strong> es, diese Lebensräume zu schützen und d<strong>am</strong>it für nachfolgende<br />

Generationen zu erhalten. Gleichzeitig engagiert sich<br />

<strong>der</strong> Naturschutz im Rahmen des Leitbildes zur Landschaftsentwicklung<br />

auch für eine naturverträgliche Entwicklung unserer<br />

Kulturlandschaft. Im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes<br />

arbeitet das Landrats<strong>am</strong>t eng zus<strong>am</strong>men mit dem Landschaftserhaltungsverband<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> (LEV). Mitglie<strong>der</strong><br />

des LEV sind neben den kreisangehörigen Gemeinden<br />

auch <strong>der</strong> Bauernverband und die privaten Naturschutzverbände.<br />

Aufgabe des LEV <strong>ist</strong> die Durchführung <strong>der</strong> Landschaftspflegemaßnahmen<br />

im <strong>Landkreis</strong>, insbeson<strong>der</strong>e in den NATURA<br />

2000 Gebieten. Eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung hat <strong>der</strong> Naturschutz<br />

für die rund 1.400 Seen und Weiher im <strong>Landkreis</strong>. Seit<br />

mehr als 25 Jahren betreibt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> deshalb zus<strong>am</strong>men<br />

mit den Gemeinden sehr erfolgreich das Progr<strong>am</strong>m zur Sanierung<br />

Oberschwäbischer Seen.<br />

Bodenschutz<br />

Der Boden gehört neben Luft, Wasser und Sonnenlicht zu<br />

den unverzichtbaren Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere<br />

und Pflanzen. Aus diesem Grund verpflichtet das Bundesbodenschutz-<br />

und Altlastengesetz je<strong>der</strong>mann, Bodenbelastungen<br />

möglichst gering zu halten. Das Bau- und Umwelt<strong>am</strong>t des<br />

Landrats<strong>am</strong>tes überwacht die Einhaltung <strong>der</strong> Vorschriften zum<br />

Schutz des Bodens, erfasst und bewertet die Lage und die<br />

Schädlichkeit von Altlasten und koordiniert notwendige Sanierungsmaßnahmen.<br />

Gewässerschutz<br />

Sauberes Wasser <strong>ist</strong> unser wichtigstes Lebensmittel. Für 99<br />

Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> wird das<br />

Trinkwasser durch 40 Unternehmen <strong>der</strong> öffentlichen Wasserversorgung<br />

aus Grund- und Quellwasser aufbereitet; etwa 1<br />

Prozent <strong>der</strong> Kreisbewohner/innen bezieht das Trinkwasser aus<br />

eigenen Brunnen. Um die Qualität des Trinkwassers dauerhaft<br />

gewährle<strong>ist</strong>en zu können, wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 78<br />

Wasserschutzgebiete ausgewiesen, die rund 14 Prozent <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>fläche abdecken. Aber auch außerhalb <strong>der</strong> Wasserschutzgebiete<br />

muss das Grundwasser vor Verunreinigungen<br />

o<strong>der</strong> dem Eintrag von schädlichen Stoffen geschützt werden.<br />

Chemikalien, Heizöl o<strong>der</strong> Abwasser gehören nicht in Gewässer<br />

o<strong>der</strong> ins Grundwasser. Schließlich trägt auch eine mo<strong>der</strong>ne Abwasserentsorgung<br />

zum Erhalt unserer Lebensgrundlage Wasser<br />

bei. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> werden <strong>der</strong>zeit 30 kommunale<br />

Kläranlagen und knapp 1.000 private Kleinkläranlagen<br />

betrieben. Saubere und ökologisch intakte Seen laden zum<br />

Baden ein. Sie sind – ebenso wie die vielen Fließgewässer im<br />

<strong>Landkreis</strong> – Lebensraum für zahlreiche Organismen. Auch diese<br />

verdienen unser Interesse, nicht zuletzt deshalb, weil die<br />

Oberflächengewässer mit dem Grundwasser in Verbindung<br />

Zahlen und Fakten<br />

Natur- und Landschaftsschutz<br />

Landschaftsschutzgebiete<br />

Wasserschutzgebiete<br />

Naturschutzgebiete<br />

Für 99 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> wird das<br />

Trinkwasser durch 40 Unternehmen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Wasserversorgung<br />

aus Grund- und Quellwasser aufbereitet;<br />

etwa 1 Prozent <strong>der</strong> Kreisbewohner/innen<br />

bezieht sein Trinkwasser<br />

aus eigenen Brunnen.<br />

stehen. Die Hochwasserereignisse <strong>der</strong> vergangenen Jahre haben<br />

gezeigt, dass es sehr wichtig <strong>ist</strong>, sich nicht nur um den<br />

biologisch-chemischen, son<strong>der</strong>n auch um den ökologischen<br />

Zustand <strong>der</strong> Bäche und Flüsse zu kümmern. So tragen natürliche<br />

o<strong>der</strong> naturnah gestaltete Gewässer ebenso zur Vermeidung<br />

von Hochwasserspitzen bei wie eine sachgerechte Ableitung<br />

und Behandlung von Regenwasser.<br />

www.rv.de/Umwelt<br />

Biotope (nach § 32 NatSchG geschützt)<br />

Flächenhafte Naturdenkmale<br />

31.059 ha<br />

23.592 ha<br />

6.338 ha<br />

11.866 ha<br />

465 ha


78 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong><br />

Bio aus <strong>der</strong> Region für die Region<br />

„Erst Regionalität macht Bio zu Öko.“ Nach diesem Motto arbeitet auch die Bio-Musterregion<br />

<strong>Ravensburg</strong>. Der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten im Bio-Sektor <strong>ist</strong> dabei eines <strong>der</strong><br />

wichtigen Themengebiete.<br />

Seit 2018 wird <strong>Ravensburg</strong> als eine von mittlerweile neun<br />

Bio-Musterregionen vom Land Baden-Württemberg für vorerst<br />

drei Jahre geför<strong>der</strong>t. Nach erfolgreicher Bewerbung und <strong>der</strong><br />

Ernennung zur Bio-Musterregion, arbeitet nun seit September<br />

2018 das Regionalmanagement an <strong>der</strong> Initiierung und Umsetzung<br />

verschiedener Projekte und begleitet insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen Bio-Akteure/innen <strong>der</strong> Region.<br />

Unterstützt wird es dabei von einer Lenkungsgruppe, bestehend<br />

aus Vertretern <strong>der</strong> Bioverbände, <strong>der</strong> Öko-Landwirte/innen,<br />

des Landwirtschafts<strong>am</strong>tes, des Bauernverbandes, <strong>der</strong> Verarbeiter<br />

und Vermarkter und des Landrats<strong>am</strong>tes.<br />

Die Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong> umfasst neben dem ges<strong>am</strong>ten<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> auch noch die drei Gemeinden<br />

Neukirch, Tettnang und Meckenbeuren des Bodenseekreises.<br />

Mit rund 370 Bio-Betrieben im <strong>Landkreis</strong> (12,7 Prozent aller Betriebe,<br />

Stand 2018) spielt <strong>der</strong> Ökolandbau im Kreis <strong>Ravensburg</strong><br />

eine wichtige Rolle. So unterschiedlich die jeweiligen Landschaftsräume<br />

sind, so vielfältig <strong>ist</strong> auch die Auswahl an heimischen<br />

Bio-Produkten. So dominiert im württembergischen Allgäu<br />

aufgrund seiner fruchtbaren Böden und <strong>der</strong> hohen<br />

Nie<strong>der</strong>schläge die Grünland- und Milchviehwirtschaft, im<br />

westlichen Teil des <strong>Landkreis</strong>es werden hingegen vermehrt<br />

Ackerflächen bewirtschaftet und nicht zuletzt finden sich im<br />

Schussental und seinen Nachbargemeinden aus dem Bodenseekreis<br />

dank des mil<strong>der</strong>en Klimas eine Vielzahl von Son<strong>der</strong>kulturen<br />

und Gemüsebau.<br />

Begleiten, Unterstützen, Vernetzen für mehr Bio in <strong>der</strong> Region<br />

– das sind die Hauptziele <strong>der</strong> Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong>,<br />

die sich als Kommunikationsschnittstelle und Ansprechpartner<br />

für alle Akteure in <strong>der</strong> Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong> versteht. Ob<br />

Landwirt/in, Verarbeiter/in o<strong>der</strong> Händler/in, Gastronom/in o<strong>der</strong><br />

Gemeinschaftsverpfleger/in, Verbraucher/in, Pädagoge/in o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>weitig Interessierte, alle sind herzlich willkommen, unsere<br />

Heimat im Sinne <strong>der</strong> Bio-Musterregion mitzugestalten und zu<br />

stärken. Neben <strong>der</strong> Vernetzung spielen insbeson<strong>der</strong>e die Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die Außer-Haus-Verpflegung und die regionale<br />

Vermarktung von Kälbern aus <strong>der</strong> Bio-Milchviehhaltung eine<br />

wesentliche Rolle im Portfolio <strong>der</strong> Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Begleiten, Unterstützen, Vernetzen<br />

für mehr Bio in <strong>der</strong> Region – das sind<br />

die Hauptziele <strong>der</strong> Bio-Musterregion<br />

<strong>Ravensburg</strong>, die sich als Kommunikationsschnittstelle<br />

und Ansprechpartnerin<br />

für alle Akteure/innen in <strong>der</strong><br />

Bio-Musterregion <strong>Ravensburg</strong><br />

versteht.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

79<br />

Biodiversitätsstrategie<br />

Artenvielfalt im <strong>Landkreis</strong> stärken<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> setzt einen Akzent und hat als erster <strong>Landkreis</strong> bundesweit<br />

eine eigene Biodiversitätsstrategie entwickelt. Ziel <strong>ist</strong> es, einen konkreten Beitrag zur<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Artenvielfalt zu le<strong>ist</strong>en und zugleich die Öffentlichkeit für das Thema zu<br />

sensibilisieren.<br />

burg setzt d<strong>am</strong>it Impulse und übernimmt Verantwortung für<br />

nachfolgende Generationen, um die wertvolle Vielfalt unserer<br />

hiesigen Natur und Landschaft zu erhalten. D<strong>am</strong>it die Strategie<br />

nicht ein bloßes Papierwerk bleibt, finanziert <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> eine<br />

Projektstelle, die beim Landschaftserhaltungsverband <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> e. V. (LEV) angesiedelt <strong>ist</strong>.<br />

Informieren, motivieren und einbinden: Alle soll(t)en<br />

mitmachen können!<br />

Wachtelweizen-Scheckenfalter<br />

Wie vielfältig unsere Natur <strong>ist</strong>, lässt sich vor <strong>der</strong> eigenen<br />

Haustüre bestaunen. Geformt von vergangenen Eiszeiten erstreckt<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> von <strong>der</strong> tiefsten Stelle,<br />

dem Schussenbecken, über die Tallandschaften des Argenbeckens<br />

und das Westallgäuer Hügelland bis zum höchsten Punkt<br />

Baden-Württembergs, dem Schwarzen Grat bei Isny im Allgäu.<br />

Unsere Region zeichnet sich durch zahlreiche Weiher, Seen,<br />

Kleingewässer und Moore aus. Wussten Sie schon, dass das<br />

Wurzacher Ried das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas <strong>ist</strong>?<br />

Keine Frage, die Strategie lebt nicht nur von den Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>verwaltung. Um die biologische Vielfalt auf allen<br />

Ebenen des <strong>Landkreis</strong>es dauerhaft zu stärken, braucht es vielmehr<br />

das Mitwirken und die Unterstützung <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

<strong>der</strong> Kommunen, Verbände und Vereine vor Ort und nicht zuletzt<br />

auch <strong>der</strong> großen und kleinen Unternehmen. Das zentrale<br />

Ziel <strong>der</strong> Biodiversitätsstrategie <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> es deshalb,<br />

möglichst viele Menschen und Institutionen im <strong>Landkreis</strong><br />

zu erreichen, sie für die biologische Vielfalt zu bege<strong>ist</strong>ern und<br />

sie in die Umsetzung <strong>der</strong> Strategie einzubinden.<br />

Gemeins<strong>am</strong> mit <strong>der</strong> elobau Stiftung aus Leutkirch im Allgäu<br />

verteilte die <strong>Landkreis</strong>verwaltung deshalb bereits zum zweiten<br />

Mal im Frühjahr 2020 kostenloses Saatgut für artenreiche Blumenwiesen<br />

an rund 3.700 Haushalte, „angereichert“ mit Infoveranstaltungen<br />

über die Hintergründe und Möglichkeiten einer<br />

naturnahen Gartengestaltung. Als Abschluss <strong>der</strong> K<strong>am</strong>pagne<br />

wurde <strong>am</strong> 10. August 2019 <strong>der</strong> eindrucksvolle Naturfilm „Die<br />

Bedrohte Vielfalt<br />

Lei<strong>der</strong> <strong>ist</strong> diese Vielfalt zunehmend bedroht. Etwa eine Million<br />

Tier- und Pflanzenarten könnten in den nächsten Jahren<br />

weltweit aussterben, so ein UN-Bericht zur Lage <strong>der</strong> Natur. Um<br />

diesen dr<strong>am</strong>atischen Verlust zu stoppen, bedarf es enormer<br />

Anstrengungen. Je<strong>der</strong> Einzelne von uns <strong>ist</strong> gefor<strong>der</strong>t und kann<br />

einen Beitrag le<strong>ist</strong>en.<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> Biodiversität verabschiedete <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> 2019 eine Strategie zur Stärkung <strong>der</strong> biologischen<br />

Vielfalt. Erklärtes Ziel <strong>ist</strong>, möglichst viele Flächen ökologisch<br />

aufzuwerten und ein Netzwerk aus blühenden Flächen und<br />

Strukturelementen entstehen zu lassen. Der <strong>Landkreis</strong> Ravens-<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

verabschiedete 2019 als<br />

erster in Deutschland eine<br />

Strategie zur Stärkung <strong>der</strong><br />

biologischen Vielfalt.


80 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Ackerblühstreifen, Bild rechts: Untersaat im Getreide<br />

Wiese – Ein Paradies von nebenan“ als Open Air-Kino mit einem<br />

bunten Rahmenprogr<strong>am</strong>m rund um das Thema Natur in Bad<br />

Wurzach aufgeführt.<br />

Kreisweite Initiative zu naturnahen Firmengeländen im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Das Projekt „Naturnahe Firmengelände“ unterstützt Unternehmen<br />

in ihren Bestrebungen, einen Beitrag zum Erhalt <strong>der</strong> Biodiversität<br />

zu le<strong>ist</strong>en. Eine naturnahe Infrastruktur verbessert das Arbeitsklima<br />

und le<strong>ist</strong>et aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz. Durch<br />

unterschiedlichste Maßnahmen wie Blühflächen, N<strong>ist</strong>hilfen, Gründächer<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anlage von ökologischen Kleinstrukturen, wie<br />

beispielsweise Lesesteinhaufen, wird aktiv dem Artenschwund<br />

entgegengewirkt. In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit <strong>der</strong> Bodensee-Stiftung<br />

und dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) <strong>Ravensburg</strong> wird<br />

das Projekt in den kommenden Jahren umgesetzt.<br />

Ackerblühstreifenprojekt<br />

Kräuterreiche Blühstreifen le<strong>ist</strong>en einen Beitrag, die Biodiversität<br />

in <strong>der</strong> Landschaft zu erhöhen und das Landschaftsbild aufzuwerten.<br />

Blumen wie Klee, Malve, Mohn, Kornblume und Lein liefern<br />

sowohl Pollen und Nektar für zahlreiche Insekten als auch<br />

Sämereien für Vögel. Die bunten Blühstreifen vernetzen Lebensräume<br />

und erfreuen auch Spaziergänger/in. Liegen sie idealerweise<br />

zwischen zwei Ackerschlägen, bieten sie Brutmöglichkeiten<br />

und Nahrung für bodenbrütende Vogelarten wie die<br />

Feldlerche. Der LEV <strong>Ravensburg</strong> hat bereits im letzten Jahr gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem Bauernverband Allgäu-Oberschwaben und einer<br />

Schüler/innengruppe des Agrarwissenschaftlichen Gymnasiums<br />

<strong>der</strong> Edith-Stein-Schule <strong>Ravensburg</strong> ein Projekt ins Leben<br />

gerufen, um Landwirte/innen bei <strong>der</strong> Schaffung dieser wertvollen<br />

Strukturen zu unterstützen. Die Teilnahme <strong>am</strong> Projekt <strong>ist</strong> freiwillig<br />

und die Landwirte/innen bekommen für den Ertragsverlust keine<br />

Entschädigung. Die Projektpartner versuchen jedoch, den zusätzlichen<br />

Aufwand für die Betriebe möglichst gering zu halten. Bereits<br />

im ersten Projektjahr wurden von über 35 Betrieben etwa 30<br />

Hektar Ackerblühstreifen angelegt. 2019 konnten die Zahlen vom<br />

Vorjahr nochmal deutlich gesteigert werden. Aktuell wurden von<br />

130 Betrieben im <strong>Landkreis</strong> ca. 70 Hektar Blühflächen eingesät.<br />

Strategie steht auf sicheren Füßen<br />

Dank einer großzügigen Spende <strong>der</strong> Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong><br />

stehen ausreichend Mittel für die Finanzierung dieser Projekte<br />

für die kommenden Jahre zur Verfügung. Weitere Projekte<br />

sind in Vorbereitung, wie zum Beispiel das Projekt Wildpflanzenbiogas<br />

als eine ökologisch ausgerichtete Alternative zum Maisanbau,<br />

bestehend aus einjährigen, überjährigen und mehrjährigen<br />

Arten. Projektpartner sind die AG Wildpflanzenbiogas aus<br />

Kißlegg, die elobau Stiftung und <strong>der</strong> LEV <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Interessiert? <strong>Wo</strong>llen Sie mehr über bereits laufende Projekte<br />

erfahren o<strong>der</strong> gerne selbst aktiv werden? Dann informieren<br />

Sie sich online unter www.naturvielfalt-rv.de o<strong>der</strong> über<br />

unseren Instagr<strong>am</strong>-Account naturvielfalt.ravensburg<br />

Landschaftserhaltungsverband<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> e.V.<br />

Frauenstraße 4, 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Ansprechpartner: Moritz Ott (Biodiversitätsmanager)<br />

Tel. 0751/85-9668<br />

E-Mail: moritz.ott@lev-ravensburg.de


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

81<br />

Das Forst<strong>am</strong>t<br />

Wald erhalten, pflegen und nutzen<br />

Fast ein Drittel <strong>der</strong> Fläche des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> mit Wald bedeckt. 23 Prozent <strong>der</strong><br />

Waldfläche gehören dem Land Baden-Württemberg, weitere 10 Prozent den Städten und<br />

Gemeinden. D<strong>am</strong>it sind 33 Prozent in öffentlichem Eigentum.<br />

Der Großteil (67 Prozent) <strong>ist</strong> Privatwald, davon knapp die<br />

Hälfte sogenannter Kleinprivatwald von zus<strong>am</strong>men rund 6.000<br />

Waldeigentümern. Im <strong>Landkreis</strong> finden sich zwei große zus<strong>am</strong>menhängende<br />

Waldgebiete: im Herzen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>der</strong><br />

„Altdorfer Wald“ zwischen Aulendorf und Vogt mit 8.000 Hektar<br />

und im Allgäu die „Adelegg“ mit 3.000 Hektar. In <strong>der</strong> Region<br />

überwiegt das Nadelholz. Zwei Drittel sind Nadelhölzer mit <strong>der</strong><br />

dominierenden Fichte, aber auch Tanne, Lärche und Douglasie<br />

sind häufig anzutreffen. Ein Drittel sind Laubhölzer mit Buche,<br />

Eiche, Esche, Ahorn und sonstigen Laubhölzern.<br />

Der Wald erfüllt wichtige Funktionen für Boden, Grundwasser<br />

und Klima sowie als Rückzugs- und Lebensraum für viele<br />

Pflanzen- und Tierarten. Für den Menschen stellt <strong>der</strong> Wald eine<br />

beson<strong>der</strong>e Erholungs- und Ruhezone dar. Zugleich <strong>ist</strong> er Lieferant<br />

für die örtlichen und regionalen holzverarbeitenden Betriebe<br />

sowie für die Brennholzversorgung <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Zwischen diesen zahlreichen verschiedenen Ansprüchen an<br />

den Wald sorgt das Forst<strong>am</strong>t des Landrats<strong>am</strong>tes für einen ausgewogenen<br />

Interessenausgleich. Das Forst<strong>am</strong>t hat seinen Sitz<br />

in <strong>Ravensburg</strong>. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>ist</strong> in insges<strong>am</strong>t 13 Forstreviere<br />

für den Privat- und Kommunalwald aufgeteilt.<br />

Waldpädagogik<br />

Praktisches Erleben und Entdecken im Wald <strong>ist</strong> für eine verantwortungsbewusste<br />

Umwelterziehung unserer Kin<strong>der</strong> von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Über neugieriges Erkunden und bewusstes<br />

„Natur-Erfahren“ können sie lernen, ökologische Zus<strong>am</strong>menhänge<br />

und Abläufe <strong>der</strong> Natur zu erkennen, um so ein<br />

Problembewusstsein und ein verantwortungsvolles Handeln<br />

für unsere Umwelt zu entwickeln. In <strong>der</strong> Novellierung des Landeswaldgesetzes<br />

wurde 1995 die „Waldpädagogik“ als Bildungsauftrag<br />

erstmals gesetzlich verankert. Die Aufgabe <strong>der</strong> Forstverwaltung<br />

liegt nun darin, in Kooperation mit den Schulen, den<br />

Kin<strong>der</strong>n und allen weiteren Interessierten das Ökosystem Wald<br />

anschaulich zu vermitteln. Das Forst<strong>am</strong>t bietet nach Rücksprache<br />

ein vielfältiges Wald pädagogik-Angebot rund um den Wald<br />

für Schulklassen, Kin<strong>der</strong>gärten, Vereine und Privatgruppen.<br />

Zahlen und Fakten (2017)<br />

Wald<br />

49.500 ha<br />

Baumartenverteilung<br />

Fichte 60 %<br />

Sonstige Nadelbäume 10 %<br />

Buche 10 %<br />

Ahorn / Esche 10 %<br />

Sonstige Laubbäume 10 %<br />

Holzvorrat<br />

430 Kubikmeter je ha<br />

www.rv.de/FO


82 Landwirtschaft und Umwelt LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Vermessung und Flurneuordnung<br />

Partner für Landentwicklung<br />

Eine zentrale Aufgabe im behördlichen Vermessungswesen <strong>ist</strong> die Führung des Liegenschaftskatasters,<br />

denn Grund und Boden <strong>ist</strong> von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft. Das<br />

Liegenschaftskataster <strong>ist</strong> neben dem Grundbuch für die Sicherung des Eigentums und für<br />

einen geordneten Grundstücksverkehr notwendig.<br />

200 Jahre Landesvermessung<br />

Im Jahr 2018 wurde in Baden-Württemberg 200 Jahre Landesvermessung<br />

gefeiert. War d<strong>am</strong>als <strong>der</strong> Grund <strong>der</strong> Vermessung<br />

eher die Erfassung <strong>der</strong> Liegenschaften für eine gerechte<br />

Besteuerung, <strong>ist</strong> heute das Eigentum mit klar definierten Grenzen<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund getreten.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Messtechnik<br />

In <strong>der</strong> heutigen Zeit wird im Vermessungswesen mit mo<strong>der</strong>nster<br />

Technik gearbeitet. Neben <strong>der</strong> Katastervermessung<br />

inklusive <strong>der</strong> Gebäudeaufnahme werden auch topografische<br />

Objekte sehr schnell erfasst. Dabei kommt die Vermessung<br />

bzw. Punktbestimmung über Satelliten (GPS, GLONASS und<br />

Biberach<br />

Sigmaringen<br />

Boms<br />

Eichstegen<br />

<strong>Wo</strong>lpertswende<br />

Wilhelmsdorf-<br />

Pfrungen<br />

Wilhelmsdorf<br />

(K7969)<br />

Ebenweiler<br />

<strong>Wo</strong>lpertswende-<br />

Mochenwangen<br />

(Unterer Esch)<br />

Horgenzell-<br />

Zogenweiler<br />

(Locherhof)<br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

Kißlegg-<br />

Rempertshofen<br />

Kißlegg-<br />

Herrot<br />

<strong>Ravensburg</strong><br />

(B 30)<br />

Kißlegg-<br />

Furtmühle<br />

Bodenseekreis<br />

Legende<br />

Stand <strong>der</strong> Verfahren:<br />

Flurneuordnungen im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Anordnung<br />

Technischer Beginn<br />

vorläufige Besitzeinweisung<br />

Ausführungsanordnung<br />

Technischer Abschluss<br />

Bayern<br />

Schlussfeststellung 2018<br />

Arbeitsprogr<strong>am</strong>m 2019<br />

Vorschau 2020/2021<br />

Maßstab 1:75 000<br />

Datengrundlage:<br />

FNO-Gebietsgrenzen, Stand 2/2019,<br />

© Landes<strong>am</strong>t für Geoinformation und Landentwicklung BW (LGL)<br />

Hintergrundkarte: © Bundes<strong>am</strong>t für Kartographie und Geodäsie 2019 Datenquellen:<br />

http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/Datenquellen_TopPlus_Open.pdf<br />

Kartenherstellung: © LGL, (www.lgl-bw.de)<br />

Stand:1.7.2019


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

83<br />

Galileo) zum Einsatz. Des Weiteren werden Laserscanner und<br />

Drohnen mit optischen Sensoren eingesetzt, insbeson<strong>der</strong>e in<br />

schwer zugänglichem Gelände. Mit mo<strong>der</strong>ner Messtechnik<br />

können heute sehr schnell geometrische Daten digital erfasst<br />

werden.<br />

Geoinformationssysteme<br />

Die digitale Erfassung von geometrischen Daten <strong>ist</strong> die<br />

Grundlage vieler raumbezogener Informationssysteme, die in<br />

<strong>der</strong> Regel als Geoinformationssysteme (GIS) bezeichnet werden.<br />

Das Amt für Vermessung und Flurneuordnung im Landrats<strong>am</strong>t<br />

schafft somit die Grundlagen für ein GIS vieler weiterer<br />

Anwen<strong>der</strong>.<br />

Die Agrarstruktur, die Kulturlandschaft und somit die Heimat<br />

müssen sich ständig an neue, sich än<strong>der</strong>nde gesellschaftliche<br />

Rahmenbedingungen anpassen. Behördlich geleitete<br />

Landentwicklungsmaßnahmen nach dem Flurbereinigungsgesetz<br />

begleiten diese Prozesse mit finanziellen Mitteln des<br />

Landes und Bundes. Zentrale Aufgabe <strong>ist</strong> es, ländlichen Grundbesitz<br />

nachhaltig weiterzuentwickeln, verbunden mit dem Erhalt<br />

und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kulturlandschaft.<br />

Grund und Boden als Lebensgrundlage<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> in weiten Teilen sehr ländlich<br />

geprägt. Die Landschaft bietet insbeson<strong>der</strong>e den heimischen<br />

Landwirten die Lebensgrundlage. Gleichzeitig erwächst diesen<br />

durch zahlreiche unterschiedliche Entwicklungen, angefangen<br />

bei <strong>der</strong> Zunahme des Verkehrs, dem Platzbedarf wachsen<strong>der</strong><br />

Kommunen über die Energiewende und die Ansprüche mo<strong>der</strong>ner<br />

Freizeit- und Erholungswelten bis hin zu ökologischen<br />

Vorgaben, eine Konkurrenz um eben diese Flächen. Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Landentwicklung <strong>ist</strong> es, diese Entwicklungen ausgleichend<br />

zu begleiten.<br />

Flurneuordnung früher und heute<br />

Im Württembergischen Allgäu fand bereits vor gut 150<br />

Jahren die sogenannte „Vereinödung“ und d<strong>am</strong>it eine erste<br />

Variante <strong>der</strong> Flurneuordnung statt. Dabei wurden landwirtschaftliche<br />

Betriebe aus den Dörfern herausgenommen und<br />

direkt an den landwirtschaftlichen Nutzflächen angesiedelt.<br />

Heute sind die Herausfor<strong>der</strong>ungen so unterschiedlich, dass<br />

auch die Landentwicklungsmaßnahmen ganz unterschiedliche<br />

Ziele haben. Dabei verstehen sich die Mitarbeitenden<br />

des Vermessungs- und Flurneuordnungs<strong>am</strong>tes als Partner/in<br />

im ländlichen Raum. Grundstückseigentümer/innen und<br />

Bürger/innen werden bei den Planungsprozessen mit eingebunden,<br />

um die Ziele <strong>der</strong> Landentwicklung sozialverträglich<br />

und bürgernah umzusetzen. Neben <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

Agrarstruktur sind <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> ökologischen Vielfalt, die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> tour<strong>ist</strong>ischen Infrastruktur und die Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Energiewende in den Fokus geraten. Gesellschaft<br />

wie Grundbesitzer/innen können langfr<strong>ist</strong>ig nur profitieren,<br />

wenn Wachstum nachhaltig <strong>ist</strong> und Ökologie und<br />

Ökonomie in Einklang gebracht werden können.<br />

Der ländliche Wegebau<br />

Eine zentrale Maßnahme in Flurneuordnungsverfahren bildet<br />

<strong>der</strong> ländliche Wegebau. Wege machen landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen oft erst zugänglich, sie verbinden und teilen auch<br />

die Kulturlandschaft ein. Der Wegebau im Rahmen <strong>der</strong> Flurneuordnung<br />

wird mit mindestens 65 Prozent geför<strong>der</strong>t.<br />

Beispiele aus aktuellen Flurneuordnungsverfahren<br />

Unternehmensflurneuordnungen, z. B. „<strong>Ravensburg</strong> B 30“<br />

und „Kisslegg-Herrot“: Zur Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen,<br />

wie dem vierspurigen Ausbau <strong>der</strong> Bundesstraße B 30<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umgestaltung von Kreisstraßen in Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit <strong>der</strong> Elektrifizierung von Zugstrecken, muss oft ländlicher<br />

Grundbesitz neu geordnet werden. Ziel dabei <strong>ist</strong>, die landeskulturellen<br />

Nachteile <strong>der</strong> Baumaßnahmen wie<strong>der</strong> auszugleichen.<br />

Flurneuordnungsverfahren zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kulturlandschaft,<br />

z. B. „Pfrungen-Burgweiler-Ried“ und „Altshausen (Alter<br />

Weiher)“: Durch Bodenordnungsmaßnahmen werden Wie<strong>der</strong>vernässungen<br />

im Pfrunger-Burgweiler-Ried o<strong>der</strong> Extensivierungsmaßnahmen<br />

<strong>am</strong> Alten Weiher ermöglicht.<br />

Flurneuordnungsverfahren zur Verbesserung <strong>der</strong> Agrarstruktur,<br />

z. B. „Eichstegen“ und „Boms“: Durch die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des ländlichen Wegenetzes und die Neuordnung des<br />

ländlichen Grundbesitzes wird die Agrarstruktur nachhaltig<br />

verbessert, Maßnahmen von allgemeinem Interesse wie <strong>der</strong><br />

Bau von Radwegen o<strong>der</strong> die Anlage von Freiflächenphotovoltaikanlagen<br />

werden ermöglicht.<br />

Zahlen und Fakten<br />

Im Vermessungs- und Flurneuordnungs<strong>am</strong>t des Landrats<strong>am</strong>tes<br />

<strong>Ravensburg</strong> werden aktuell (Stand Februar 2020) 11<br />

Flurneuordnungsverfahren bearbeitet mit einer Ges<strong>am</strong>tfläche<br />

von rd. 4.400 ha und rd. 1.300 betroffenen Grundstückseigentümern.<br />

Dafür stehen insges<strong>am</strong>t ca. 6,1 Mio. € an Zuschüssen<br />

des Bundes und des Landes zur Verfügung, die voraussichtlich<br />

Investitionen in Höhe von insges<strong>am</strong>t rd. 8 Mio. € generieren<br />

werden.<br />

Im Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> daneben auch die gemeins<strong>am</strong>e<br />

Dienststelle Flurneuordnung <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>e Bodenseekreis,<br />

Sigmaringen und <strong>Ravensburg</strong> angesiedelt, die in<br />

den genannten <strong>Landkreis</strong>en je nach Bedarf zum Einsatz kommen.


84 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Die Oberschwabenklinik<br />

Daseinsvorsorge aus kommunaler Hand<br />

Gesundheitsversorgung <strong>ist</strong> ein elementares Stück Daseinsvorsorge. Mit <strong>der</strong> Oberschwabenklinik<br />

(OSK) und ihren Einrichtungen nimmt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> diese Aufgabe auf<br />

wichtigen Fel<strong>der</strong>n, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Notfallversorgung, selbst in die Hand.<br />

Die OSK <strong>ist</strong> mit ihren Akuthäusern St. Elisabethen-Klinikum in<br />

<strong>Ravensburg</strong>, Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu und<br />

Krankenhaus Bad Waldsee le<strong>ist</strong>ungsstarker Partner in einem eng<br />

geknüpften Gesundheitsnetzwerk. Mit den Medizinischen Versorgungszentren<br />

(MVZ) in <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu und<br />

Isny im Allgäu nimmt die OSK an <strong>der</strong> <strong>am</strong>bulanten Versorgung<br />

teil. Hinzu kommt die Geriatrische Rehabilitation im h<strong>ist</strong>orischen<br />

Heilig-Ge<strong>ist</strong>-Spital im Herzen von <strong>Ravensburg</strong>. Die als gemeinnützige<br />

GmbH geführte OSK mit ihren über 2.700 Beschäftigten<br />

und einem Umsatz von über 200 Millionen Euro gehört zu 98,2<br />

Prozent dem <strong>Landkreis</strong> und zu 1,8 Prozent <strong>der</strong> Stadt <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Die Krankenhäuser sind in <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit <strong>der</strong><br />

große Investitionsschwerpunkt des <strong>Landkreis</strong>es gewesen. Das<br />

St. Elisabethen-Klinikum (EK) in <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> für rund 270 Millionen<br />

Euro, davon 115 Millionen Euro Zuschuss vom Land<br />

Baden-Württemberg, komplett neu strukturiert und in weiten<br />

Teilen neu gebaut worden. Das neue EK <strong>ist</strong> das größte Projekt in<br />

<strong>der</strong> Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es. Mit 542 Betten sowie dem umfangreichsten<br />

Fächerspektrum zwischen Bodensee und Ulm <strong>ist</strong><br />

es Rückgrat <strong>der</strong> klinischen Versorgung in <strong>der</strong> Region.<br />

Die OSK <strong>ist</strong> mit ihren Akuthäusern<br />

St. Elisabethen-Klinikum in<br />

<strong>Ravensburg</strong>, Westallgäu-Klinikum<br />

in Wangen im Allgäu und<br />

Krankenhaus Bad Waldsee le<strong>ist</strong>ungsstarker<br />

Partner in einem<br />

eng geknüpften Gesundheitsnetzwerk.<br />

Über großformatiges helles Pflaster geht es auf <strong>der</strong> Mag<strong>ist</strong>rale<br />

Richtung <strong>der</strong> gebäudehohen Glasfassade und des Haupteingangs.<br />

Vorbei an einem kleinen Park mit einem Teich als<br />

Mittelpunkt. Das Klinikum betritt man über die 20 Meter hohe<br />

und rund 100 Meter lange Halle.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

85<br />

Das EK entspricht so gar nicht mehr dem alten Krankenhausklischee.<br />

Klar geglie<strong>der</strong>t liegt das Klinikum vor einem, wie<br />

ein vierblättriges Kleeblatt. Überall in den Warte- und Gangbereichen<br />

hängen o<strong>der</strong> stehen Kunstwerke, fast alle Originale von<br />

Künstlern aus <strong>der</strong> Region. An den Wänden <strong>der</strong> Krankenzimmer<br />

und gegenüber den Aufzügen des Hauses A schmücken großformatige<br />

Aufnahmen <strong>der</strong> herrlichen Landschaften in Oberschwaben,<br />

im Allgäu und <strong>am</strong> Bodensee die Wände. In den<br />

2017 eröffneten Häusern C und D <strong>ist</strong> in vielen Formen <strong>der</strong><br />

Baum als ein Symbol des Lebens dargestellt. Die Patienten/innen<br />

liegen ausschließlich in mo<strong>der</strong>nen Zwei- und Einbettzimmern.<br />

Das Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu, mit 228 Betten<br />

zweitgrößtes Haus im OSK-Verbund, hat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> in<br />

mehreren Schritten auf den Stand <strong>der</strong> Zeit gebracht. Das Klinikum<br />

gewährle<strong>ist</strong>et für rund 100.000 Menschen die wohnortnahe<br />

Versorgung im oberschwäbischen Allgäu. Durch den weitläufigen,<br />

in den Abendstunden ansprechend illuminierten<br />

Außenbereich geht es zum Eingang, dessen Vorplatz ein Zeltdach<br />

überspannt. Foyer, Stationen und Außenfassade sind erst<br />

jüngst renoviert worden. Intensivbereich, Labor, und zuletzt die<br />

Geburtshilfe mit Notfallsectio sind nur einige Beispiele dafür,<br />

wie umfassend erneuert o<strong>der</strong> neu gebaut wurde. Im 4. Obergeschoss<br />

<strong>ist</strong> mit herrlichem Blick zum Hauptk<strong>am</strong>m <strong>der</strong> Alpen<br />

eine Station eingerichtet, die auch gehobenen Ansprüchen<br />

genügt.<br />

Das Krankenhaus Bad Waldsee, das dritte Akutkrankenhaus<br />

<strong>der</strong> OSK, genießt mit seiner Gelenkklinik Oberschwaben weithin<br />

einen hervorragenden Ruf als Zentrum für den Gelenkersatz.<br />

Mit <strong>der</strong> Neugestaltung von Foyer, Eingang und Vorplatz<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> auch dieses Haus aufgewertet. Es liegt idyllisch<br />

in einer weitläufigen Parkanlage unweit des Stadtsees. Die<br />

aus dem Gründungsjahr 1907 st<strong>am</strong>mende Fassade <strong>ist</strong> Richtung<br />

See vollständig erhalten.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Rolle im Verbund spielt schließlich das Heilig-Ge<strong>ist</strong>-Spital<br />

in <strong>Ravensburg</strong>. Seit dem Jahre 1498 <strong>ist</strong> es für die<br />

Gesundheitsversorgung in Stadt und Region von Bedeutung.<br />

Heute <strong>ist</strong> es Sitz <strong>der</strong> Geriatrischen Rehabilitation <strong>der</strong> OSK mit 44<br />

Betten.<br />

Auch hinter den Kulissen haben die OSK-Häuser Vorbildcharakter.<br />

Zum Beispiel bei <strong>der</strong> Energieversorgung. Im Westallgäu-Klinikum<br />

erzeugt eine Hackschnitzelanlage Wärme und<br />

D<strong>am</strong>pf. Im St. Elisabethen-Klinikum setzt man auf die Geothermie.<br />

In beiden großen Häusern laufen Blockheizkraftwerke. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> investiert in seinen Krankenhäusern in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />

in die Zukunft.


86 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Mit innovativen Konzepten<br />

Garant für medizinischen Fortschritt<br />

Oberschwabenklinik gGmbH<br />

Persönlich. Innovativ. Kommunal. Die drei Begriffe umschreiben<br />

Selbstverständnis und Anspruch <strong>der</strong> Oberschwabenklinik gleichermaßen.<br />

Im Mittelpunkt stehen die jährlich über 170.000 stationären<br />

wie <strong>am</strong>bulanten Patienten/innen. Nicht irgendwelche Nummern<br />

in einem anonymen System, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> einzelne ein<br />

ganz persönlicher Fall. Die OSK sorgt mit innovativen Konzepten<br />

dafür, dass <strong>der</strong> medizinische Fortschritt auch in einer ländlich<br />

geprägten Region bei den Menschen ankommt. Die kommunale<br />

Trägerschaft setzt den Rahmen, innerhalb dessen die<br />

OSK zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen die Gesundheitslandschaft<br />

<strong>der</strong> Region wohnortnah mitgestaltet.<br />

„Notfallstufenkonzept“ <strong>ist</strong> eines <strong>der</strong> aktuellen Stichworte.<br />

Der Gesetzgeber setzt den Kliniken, die daran teilnehmen, anspruchsvolle<br />

Vorgaben. Das St. Elisabethen-Klinikum in <strong>Ravensburg</strong><br />

erfüllt die höchste Stufe, die „umfassende Notfallversorgung“.<br />

Zugleich <strong>ist</strong> das EK überregionales Traumazentrum zur<br />

Versorgung Schwer- und Schwerstverletzter sowie von den<br />

Berufsgenossenschaften zugelassen für <strong>der</strong>en höchste Stufe,<br />

das Schwerstverletztenartenverfahren (VAV).<br />

So reicht die Bedeutung des EK weit über die Grenzen von<br />

Stadt und Kreis <strong>Ravensburg</strong> hinaus. Möglich macht es das umfangreichste<br />

Fächerspektrum zwischen Bodensee und Ulm<br />

einschließlich Neuro-, Hand- und Kieferchirurgie. Eine hervorragende<br />

technische Ausstattung mit digitalem Röntgenaufnahmeplatz<br />

und einem Notfall-CT direkt <strong>am</strong> Schockraum sowie ein<br />

fächerübergreifendes Te<strong>am</strong> aus Ärzten/innen und beson<strong>der</strong>s<br />

qualifizierten Pflegekräften sind weitere unverzichtbare Voraussetzungen<br />

für den hohen Stellenwert des EK in <strong>der</strong> Notfallversorgung.<br />

Das Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu, zweitgrößtes<br />

Haus <strong>der</strong> OSK, erfüllt im bundesweiten Stufenkonzept die<br />

Bedingungen für die Stufe <strong>der</strong> Basis-Notfallversorgung sowie<br />

für ein lokales Traumazentrum. In enger Kooperation mit dem<br />

EK <strong>ist</strong> so eine flächendeckende und hoch qualifizierte Notfallversorgung<br />

für die Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> gewährle<strong>ist</strong>et.<br />

Im Krankenhaus Bad Waldsee werden Notfälle gesehen<br />

und je nach Bedarf an eines <strong>der</strong> größeren Häuser verlegt.<br />

Insges<strong>am</strong>t versorgen die drei OSK-Akuthäuser in einem abgestuften<br />

Notfallkonzept pro Jahr rund 60.000 Notfallpatienten.<br />

Vollständig geknüpft <strong>ist</strong> das Netz <strong>der</strong> Notfallversorgung<br />

jedoch erst unter Einbezug <strong>der</strong> <strong>am</strong>bulanten medizinischen Einrichtungen.<br />

Sowohl <strong>am</strong> EK <strong>Ravensburg</strong> als auch <strong>am</strong> West allgäu-<br />

Klinikum arbeiten an <strong>Wo</strong>chenenden und Feiertagen Notfallpraxen<br />

<strong>der</strong> Kassenärztlichen Vereinigung Tür an Tür mit den<br />

Krankenhausnotaufnahmen. Mit ihren Medizinischen Versorgungszentren<br />

in <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu und Isny im Allgäu<br />

nimmt die OSK unter <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>che auch selbst zu den üblichen<br />

Praxisöffnungszeiten an <strong>der</strong> <strong>am</strong>bulanten Notfallversorgung teil.<br />

Vom Dachlandeplatz des St. Elisabethen-Klinikums in<br />

<strong>Ravensburg</strong> führt ein Aufzug direkt vor den Schockraum <strong>der</strong><br />

Notaufnahme, wo die Schwerverletzten versorgt werden<br />

Für den Transport Frühgeborener auf dem<br />

Luftweg steht im EK <strong>Ravensburg</strong> ein<br />

Transportinkubator bereit


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

87<br />

„Zentrenmedizin“ <strong>ist</strong> ein weiterer Begriff, <strong>der</strong> für Qualität in<br />

<strong>der</strong> Oberschwabenklinik steht. Die Patienten begeben sich in<br />

die Hand nicht nur einer einzelnen medizinischen Fach disziplin.<br />

In einer Zentrumsstruktur steht vielmehr ein ganzes Netzwerk<br />

an Einrichtungen innerhalb und außerhalb <strong>der</strong> Klinik zur Verfügung<br />

und führt die Kranken über einen genau vorgezeichneten<br />

Therapieweg zur Genesung.<br />

Medizinische Zentren gibt es in großer fachlicher Vielfalt an<br />

allen drei OSK-Kliniken. Als Endoprothetikzentrum für den<br />

Gelenk ersatz sind alle drei Akuthäuser zertifiziert. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>am</strong> Krankenhaus Bad Waldsee <strong>ist</strong> die Endoprothetik in <strong>der</strong><br />

„Gelenk klinik Oberschwaben“ ein Schwerpunkt mit Bedeutung<br />

weit in die Region hinein. Spezialisiert auf diesem Gebiet sind<br />

aber auch das Westallgäu-Klinikum und das EK, Letzteres insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch für Patienten mit komplexen Begleiterkrankungen.<br />

Verschiedene Zentren, wie zum Beispiel das Schlaganfallzentrum,<br />

das Frühgeborenenzentrum <strong>der</strong> höchsten Stufe o<strong>der</strong><br />

das Gefäßzentrum, sind erst in <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit entstanden.<br />

Die Wurzeln des zertifizierten Onkologischen Zentrums<br />

<strong>am</strong> EK reichen aber Jahrzehnte bis in die 80er-Jahre zurück. Unter<br />

seinem Dach arbeiten das Brustzentrum Oberschwaben mit<br />

Standort auch in Wangen im Allgäu, das Darmzentrum, das gynäkologische<br />

Krebszentrum und das Prostatakarzinomzentrum.<br />

Zu dem übergreifenden Onkologischen Zentrum gehören zahlreiche<br />

weitere Kliniken und Einrichtungen, unter an<strong>der</strong>em eine<br />

Krebsberatungsstelle sowohl in <strong>Ravensburg</strong> als auch in Wangen<br />

im Allgäu. Im Westallgäu <strong>ist</strong> in den letzten Jahren die Betreuung<br />

Krebskranker wesentlich verbessert worden. Auch dafür liegt <strong>der</strong><br />

Schlüssel in <strong>der</strong> Kooperation. Die OSK arbeitet sowohl in Wangen<br />

im Allgäu als auch in <strong>Ravensburg</strong> sehr eng mit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

onkologischen Gemeinschaftspraxis zus<strong>am</strong>men.<br />

Innovative Modelle praktiziert die OSK auch in <strong>der</strong> Altersmedizin.<br />

Die Geriatrische Rehabiliation <strong>am</strong> Heilig-Ge<strong>ist</strong>-Spital<br />

Im Mittelpunkt stehen die jährlich<br />

über 170.000 stationären wie <strong>am</strong>bulanten<br />

Patienten/innen. Nicht irgendwelche<br />

Nummern in einem anonymen<br />

System, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> einzelne ein<br />

ganz persönlicher Fall.<br />

in <strong>Ravensburg</strong> gibt es seit zwei Jahrzehnten. Neuerdings<br />

verfügt das EK <strong>Ravensburg</strong> über eine auf demenziell erkrankte<br />

Patienten ausgerichtete Station sowie über eine eigene Palliativstation.<br />

In Wangen im Allgäu wurde ein eigener Palliativbereich<br />

eingerichtet.<br />

Nicht allein <strong>der</strong> medizinische Fortschritt, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

demografische Wandel verlangt von einem Klinikunternehmen<br />

innovative Antworten. Die OSK stellt sich dieser Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Oberschwabenklinik gGmbH<br />

Elisabethenstraße 17 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 87-0<br />

info@@oberschwabenklinik.de<br />

www.oberschwabenklinik.de<br />

Der Gelenkersatz durch das Te<strong>am</strong> um Prof. Dr. Andreas<br />

Suckel <strong>ist</strong> ein medizinischer Schwerpunkt <strong>am</strong> Krankenhaus<br />

Bad Waldsee<br />

Am Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu greift<br />

Chefarzt Dr. Günther Waßmer auf den Ortho-Piloten<br />

bei <strong>der</strong> Platzierung künstlicher Gelenke zurück


88 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Ein starker Gesundheitspartner<br />

für ein Stück Leben<br />

Waldburg-Zeil Kliniken Wer in einem <strong>der</strong> baden-württembergischen o<strong>der</strong> bayerischen Krankenhäuser<br />

behandelt o<strong>der</strong> operiert wird, kommt oft in eine Waldburg-Zeil Rehabilitationsklinik<br />

zur weiteren Therapie. Auf 60 Jahre Kompetenz in <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation können die<br />

„Waldburg-Zeiler“ zurückblicken.<br />

In mehreren Fachkliniken behandeln und operieren Waldburg-Zeil<br />

Spezial<strong>ist</strong>en außerdem seit mehreren Jahrzehnten<br />

mit dem Schwerpunkt auf Lungenerkrankungen und Rheumaorthopädie.<br />

Räumliche Nähe <strong>ist</strong> eine wesentliche Stärke, gepaart<br />

mit medizinischem Know-how. Denn alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter wissen, welchen Stellenwert die F<strong>am</strong>ilie<br />

für den Genesungsprozess hat, und setzen deshalb auf die<br />

wohnortnahe Betreuung von Patienten in <strong>der</strong> wohltuenden<br />

Umgebung des Allgäus. Diese schätzen auch Gäste und Patienten,<br />

die von weiter her extra ins Allgäu kommen.<br />

Die Waldburg-Zeil Kliniken nehmen sich Zeit für die Gesundheit.<br />

Als privater Klinikverbund mit Schwerpunkt in Oberschwaben<br />

arbeitet man Hand in Hand, wenn es darum geht,<br />

die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen<br />

und weiterzuentwickeln. Schwerpunkte sind Orthopädie,<br />

Innere Medizin, Kardiologie, Onkologie, Pneumologie, Neurologie,<br />

Psychosomatik für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene.<br />

Entscheidend für den Gesundheitsverbund <strong>ist</strong> dabei, dass private<br />

und öffentlich-rechtliche Strukturen für die Genesung <strong>der</strong><br />

Patienten wohltuend miteinan<strong>der</strong>wirken.<br />

Partnerschaften wie mit dem Klinikum Friedrichshafen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Oberschwabenklinik, Allianzen und Kooperationen mit<br />

Universitätskliniken, zum Beispiel in Ulm, nutzen die Waldburg-<br />

Zeil Kliniken, um hier vor Ort auf höchstem Niveau behandeln<br />

zu können. Viele Auszeichnungen <strong>der</strong> Fachgesellschaften unterstreichen<br />

den Erfolg <strong>der</strong> medizinischen Arbeit. Entlastung<br />

und D<strong>ist</strong>anzierung vom Alltag bieten den richtigen Rahmen,<br />

dass sich Menschen erholen und Kräfte tanken, d<strong>am</strong>it sie beruflich<br />

und privat ihr Leben wie<strong>der</strong> genießen können. Das sehen<br />

Patienten, Selbsthilfegruppen und Krankenhäuser auch so. Sie<br />

haben die Waldburg-Zeil Kliniken deshalb 2019 wie<strong>der</strong> unter<br />

die besten deutschen Rehakliniken des „Focus Gesundheit“ gewählt.<br />

Zu den Waldburg-Zeil Kliniken gehören zwei Fachkliniken,<br />

neun Rehabilitationskliniken und ein Therapeutisches Bewegungszentrum.<br />

Nimmt man alle zwölf Einrichtungen zus<strong>am</strong>men,<br />

dann stellen sie 2.875 Klinikbetten bereit. Insges<strong>am</strong>t beschäftigen<br />

sie rund 3.000 Mitarbeiter. Auszeichnungen wie „Focus TOP<br />

Nationaler Arbeitgeber“ zeigen, dass sich Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Waldburg-Zeil Klinikverbund wohlfühlen. Hier<br />

In Fachkliniken, zum Beispiel in Wangen im Allgäu,<br />

werden Patienten auf universitärem Niveau wohnortnah<br />

behandelt. Dabei kooperieren die Waldburg-Zeil<br />

Kliniken mit allen umliegenden Krankenhäusern.<br />

Den Waldburg-Zeil Kliniken <strong>ist</strong><br />

eine ausgeglichene <strong>Wo</strong>rk-Life-<br />

Balance wichtig.


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

89<br />

Eine stationäre Rehabilitation bringt Entlastung und D<strong>ist</strong>anzierung vom Alltag –<br />

das richtige Umfeld, um gesund zu werden.<br />

zu arbeiten, bedeutet regelmäßige Arbeitszeiten mit (in Rehakliniken)<br />

überwiegend freien <strong>Wo</strong>chenenden, flexible Zeiteinteilung,<br />

intensive Betreuung von Patienten und genügend Zeit<br />

dafür. Menschen, die bei den Waldburg-Zeil Kliniken tätig sind,<br />

haben ausreichend Zeit, ihre Arbeit sorgfältig zu verrichten. Die<br />

unternehmensweite psychische Gefährdungsbeurteilung des<br />

Institutes Dr. Gulmo ergab, dass die Waldburg-Zeil Kliniken<br />

deutschlandweit auch da zu den vorbildlichen Arbeitgebern<br />

gehören.<br />

Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe, ob aus dem medizinischen<br />

Bereich, in <strong>der</strong> Therapie, Pflege o<strong>der</strong> auch aus dem pädagogischen,<br />

kaufmännischen bzw. hauswirtschaftlichen Umfeld,<br />

sind daran beteiligt, dass die den Kliniken anvertrauten<br />

Menschen bestmöglich behandelt werden. Sie haben den notwendigen<br />

Freiraum, um ihre Potenziale voll entfalten zu können.<br />

Zielgerichtete Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

unterstützen Mitarbeiter dabei, den wachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gerecht zu werden. Denn: Sich um kranke Menschen zu<br />

kümmern, <strong>ist</strong> eine beson<strong>der</strong>e und erfüllende Aufgabe, die mitunter<br />

sehr for<strong>der</strong>nd sein kann. Mit betrieblichem Gesundheitsmanagement<br />

und einer Vielzahl von Angeboten wie beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Heimatcard, <strong>der</strong> betrieblichen Altersvorsorge o<strong>der</strong><br />

Unterstützung bei Zahnersatz bieten die Waldburg-Zeil<br />

Kliniken ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein anspruchsvolles,<br />

inspirierendes und „gesundes“ Umfeld.<br />

Waldburg-Zeil Kliniken in Zahlen<br />

Standorte: Isny im Allgäu-Neutrauchburg, Wangen im Allgäu,<br />

Bad Wurzach, Bad Waldsee, Bad Saulgau, Aulendorf,<br />

Ober<strong>am</strong>mergau, Bad Füssing, Bad Salzelmen<br />

Versorgte Patienten: 64.080<br />

Betten: 2.875<br />

Mitarbeiter: rund 3.000<br />

Ausbildungsberufe m/w: Koch, Hotelfachkraft,<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger, Heilerziehungspfleger<br />

Weiterbildung: Praktika für Ergo-, Physio- und<br />

Sporttherapeuten, Ernährungsberater, FSJ/Bufdi,<br />

(Angehende) Ärzte in verschiedenen Fachrichtungen<br />

Waldburg-Zeil Kliniken<br />

Riedstraße 16 · 88316 Isny im Allgäu<br />

Tel. + 49 7562 71 1135<br />

info@wz-kliniken.de<br />

www.wz-kliniken.de


90 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Anzeige<br />

Erstklassige Diagnostik<br />

dank innovativer Labormedizin<br />

MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong>, Labor Dr. Gärtner<br />

Als medizinisches Labor zählt das MVZ Labor<br />

<strong>Ravensburg</strong> mit dem kompletten Spektrum <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Diagnostik zu Deutschlands<br />

führenden Privatlaboratorien. Mit über 70 Jahren Unternehmensgeschichte <strong>ist</strong> es heute so<br />

innovativ wie <strong>am</strong> ersten Tag.<br />

Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts war das Thema Labormedizin<br />

vielerorts noch Neuland, als Dr. med. Kurt Gärtner den Schritt<br />

wagte und abseits <strong>der</strong> Universitätslabore im Jahr 1947 in einer<br />

Einzimmerwohnung in Weingarten das erste Privatlabor<br />

Deutschlands gründete. Heute <strong>ist</strong> das MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong><br />

auf dem C<strong>am</strong>pus <strong>der</strong> Oberschwabenkliniken in <strong>Ravensburg</strong><br />

angesiedelt. Mit seinen über 400 Mitarbeitern präsentiert es<br />

sich als mo<strong>der</strong>nes Institut und als führende labormedizinische<br />

Einrichtung, die für erstklassige Diagnostik und breite Vernetzung<br />

<strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Region steht.<br />

D<strong>am</strong>als wie heute steht das <strong>Wo</strong>hl des Patienten im Mittelpunkt.<br />

Mehr als 3.000 nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte aller Fachrichtungen<br />

sowie über 100 Krankenhäuser vertrauen auf die Labordiagnostik<br />

des MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong>. Der hervorragende Ruf<br />

des Labors basiert auf <strong>der</strong> erfolgreichen Kombination von<br />

höchster analytischer Qualität, kompetenter Beratung und innovativer<br />

Diagnostikverfahren in den Fel<strong>der</strong>n Labormedizin,<br />

Mikrobiologie und Hygiene – dies wissen die Kunden weit über<br />

die Grenzen Oberschwabens hinaus zu schätzen.<br />

Die Labordiagnostik <strong>ist</strong> ein wesentlicher Bestandteil <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Diagnosefindung sowie <strong>der</strong> Verlaufs- und Behandlungskontrolle.<br />

Viele Krankheiten können durch Laboruntersuchungen<br />

erkannt werden. Ein gut funktionierendes EDV- gestütztes<br />

Log<strong>ist</strong>iknetz sorgt beim MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong> darüber hinaus<br />

dafür, dass Laborwerte umgehend übermittelt werden. Die täglich<br />

eingehenden Untersuchungsanfragen und Proben werden<br />

in kürzester Zeit bearbeitet, sodass die Befunde den behandelnden<br />

Ärzten schnellstmöglich zur Verfügung stehen.<br />

Seit seiner Gründung fühlt sich das Labor <strong>der</strong> Region und<br />

ihren Menschen verbunden. Mit dem Anspruch an eine zeitgemäße<br />

medizinische Analytik findet das MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong><br />

hier die besten Voraussetzungen, den zukünftigen Aufgaben<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen bestens gerüstet entgegenzutreten.<br />

Und als beständiger Arbeitgeber <strong>ist</strong> es stetig auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach engagierten Mitarbeitern aus Medizin und Naturwissenschaft,<br />

die das <strong>Wo</strong>hl <strong>der</strong> Patienten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit<br />

stellen.<br />

MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong> GbR<br />

Elisabethenstraße 11 · 88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 502-0<br />

info@labor-gaertner.de<br />

www.labor-gaertner.de


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

91<br />

Bei <strong>der</strong> Gesundheit auf die<br />

Expertise von Spezial<strong>ist</strong>en vertrauen<br />

Dreilän<strong>der</strong>klinik <strong>Ravensburg</strong><br />

In <strong>der</strong> Dreilän<strong>der</strong>klinik <strong>Ravensburg</strong> le<strong>ist</strong>et ein spezialisiertes<br />

Fachärztete<strong>am</strong> einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit. Bei <strong>der</strong> optimalen medizinischen<br />

Versorgung hat die vertrauensvolle Nähe zum Patienten oberste Priorität.<br />

Bestmögliche medizinische Versorgung, ausgezeichnete<br />

fachliche Beratung und Betreuung sowie kompetente Informationen<br />

rund um das Thema Gesundheit – das gewährle<strong>ist</strong>et die<br />

Dreilän<strong>der</strong>klinik <strong>Ravensburg</strong> Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen.<br />

Mit <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> früheren Dreilän<strong>der</strong>klinik durch das<br />

kompetente Expertente<strong>am</strong> unter <strong>der</strong> Leitung von Dr. Ralf<br />

Kretschmer <strong>am</strong> 1. Januar 2017 befinden sich die Praxis und das<br />

<strong>am</strong>bulante OP-Zentrum nun wie<strong>der</strong> unter einem Dach.<br />

Die Dreilän<strong>der</strong>klinik steht für ein breit gefächertes Spektrum<br />

an klinischen Le<strong>ist</strong>ungen. Das umfassende medizinische<br />

Angebot des hochspezialisierten Kompetenzzentrums reicht<br />

von <strong>der</strong> Allgemein-, Enddarm- und Venenchirurgie über die<br />

operative und konservative Orthopädie, wie zum Beispiel die<br />

Fuß- und Handchirurgie o<strong>der</strong> Osteoporose-Behandlung, bis<br />

hin zur Unfallchirurgie. Der hohe Spezialisierungsgrad <strong>der</strong> Ärzte<br />

garantiert bestmögliche medizinische Kompetenz in jedem<br />

<strong>der</strong> angebotenen Fachbereiche.<br />

In <strong>der</strong> Dreilän<strong>der</strong>klinik Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen<br />

steht <strong>der</strong> Mensch im Mittelpunkt. Die qualifizierten und sehr<br />

erfahrenen Fachärzte bege<strong>ist</strong>ern ihre Patienten mit überdurchschnittlicher<br />

Le<strong>ist</strong>ung, hohem Engagement, bestmöglichen<br />

Therapieerfolgen, freundlicher Atmosphäre, umfassen<strong>der</strong> und<br />

ausführlicher Betreuung und so wenig Bürokratie wie möglich.<br />

„Wir beraten, betreuen und behandeln unsere Patienten fachlich<br />

auf höchstem Niveau, ohne den Menschen und seine individuelle<br />

Gesundheitsgeschichte zu vergessen. Das <strong>ist</strong> unsere<br />

Maxime im klinischen Alltag“, betont Dr. Ralf Kretschmer.<br />

Das Te<strong>am</strong> <strong>der</strong> Dreilän<strong>der</strong>klinik besteht aus sieben Ärzten<br />

und mehr als 30 festen und externen Mitarbeitern. Jährlich<br />

werden hier rund 15.000 Patienten behandelt und 2.500 <strong>am</strong>bulante<br />

Operationen durchgeführt. Somit <strong>ist</strong> die Dreilän<strong>der</strong>klinik<br />

<strong>Ravensburg</strong> Praxis Dr. Kretschmer & Kollegen ein wichtiger Bestandteil<br />

des lokalen Gesundheitswesens <strong>der</strong> Region. „Unser<br />

Te<strong>am</strong> <strong>ist</strong> für Sie da, mit Rat und Tat und mit dem Herz an <strong>der</strong><br />

richtigen Stelle“, unterstreicht Dr. Ralf Kretschmer, „lassen Sie<br />

sich von uns bege<strong>ist</strong>ern und erleben Sie bei uns in <strong>der</strong> Dreilän<strong>der</strong>klinik<br />

Kompetenz mit Herz.“<br />

Dreilän<strong>der</strong>klinik <strong>Ravensburg</strong><br />

Wilhelm-Hauff-Straße 41 · 88214 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel. +49 751 366500<br />

info@dreilaen<strong>der</strong>klinik.de<br />

www.dreilaen<strong>der</strong>klinik.de<br />

Praxisinhaber Dr. med. Ralf Kretschmer


92 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Das Gesundheits<strong>am</strong>t<br />

Von Aidsberatung bis Wasserüberwachung<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention haben die Aufgabe, Gesundheit zu erhalten,<br />

Krankheiten zu verhüten o<strong>der</strong> vorhandene Krankheiten zu mil<strong>der</strong>n. Neben Impfaufklärung<br />

und Schuluntersuchungen <strong>ist</strong> dabei <strong>der</strong> Schutz des Einzelnen und <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />

vor Infektionen eine zentrale Aufgabe.<br />

Das Gesundheits<strong>am</strong>t <strong>ist</strong> neben den Haus- und Fachärzten/<br />

innen Ansprechpartner bei allen Fragen rund um das Thema<br />

Impfungen und <strong>der</strong>en Nutzen. Ein weiteres Angebot <strong>ist</strong> die Beratungsstelle<br />

für sexuelle Gesundheit/HIV-Beratung, die alle<br />

Bürger/innen anonym und kostenfrei in Anspruch nehmen<br />

können. Der Gesundheits- und Infektionsschutz des Gesundheits<strong>am</strong>tes<br />

umfasst<br />

• die Prävention durch Information und Aufklärung<br />

• die Beobachtung <strong>der</strong> epidemiologischen Situation, insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch das Meldewesen<br />

• die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten<br />

• die Erfassung und Bewertung von Krankheiten<br />

• die Überwachung von Wasserversorgungsanlagen, Hallenbä<strong>der</strong>n<br />

und Badegewässern.<br />

Das Gesundheits<strong>am</strong>t überwacht zudem die Hygiene von<br />

Krankenhäusern, (Kur-)Kliniken, <strong>am</strong>bulanten OP-Zentren, Praxen,<br />

Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen<br />

sowie C<strong>am</strong>ping- und Zeltlagerplätzen. Es <strong>ist</strong> weiterhin Aufsichtsbehörde<br />

über Alten-, Pflege- und Behin<strong>der</strong>tenheime.<br />

Der Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheitsdienst <strong>ist</strong> neben den<br />

Praxen und Kliniken die „dritte Säule“ des Gesundheitswesens<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche. Hierunter fallen vor allem die Einschulungsuntersuchungen<br />

(ESU) und das Angebot <strong>der</strong> Zahngesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Des Weiteren führt <strong>der</strong> <strong>am</strong>ts- und gerichtsärztliche Dienst<br />

Untersuchungen und Gutachten im öffentlichen Interesse<br />

durch. Die Zuständigkeit <strong>ist</strong> durch Gesetze und Rechtsverordnungen<br />

gegeben. Die Ärzte/innen <strong>am</strong> Gesundheits<strong>am</strong>t sind<br />

unabhängige Gutachter/innen im Auftrag von Behörden und<br />

Gerichten. Amtsärztliche Zeugnisse werden unparteiisch, interessenunabhängig,<br />

objektiv und neutral erstellt.<br />

Das Gesundheits<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong> gehört seit 1992 zu den<br />

vier speziellen Beobachtungsgesundheitsämtern in Baden-<br />

Württemberg, die Informationen über die Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Umweltbelastung auf die menschliche Gesundheit s<strong>am</strong>meln.<br />

Neben den genannten „klassischen“ Aufgaben gewinnen neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zunehmend Bedeutung. So erstellt das Gesundheits<strong>am</strong>t<br />

Gesundheitsberichte, koordiniert und mo<strong>der</strong>iert<br />

die Zus<strong>am</strong>menarbeit <strong>der</strong> gesundheitlich relevanten Akteure im<br />

<strong>Landkreis</strong> in <strong>der</strong> Kommunalen Gesundheitskonferenz und bekämpft<br />

die Gefahr multires<strong>ist</strong>enter Erreger (MRE) in einem<br />

Netzwerk.<br />

Auch in Fragen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention<br />

spielt Zus<strong>am</strong>menarbeit, insbeson<strong>der</strong>e überregionale Zus<strong>am</strong>menarbeit,<br />

eine immer größere Rolle. Das Gesundheits<strong>am</strong>t engagiert<br />

sich hier als internationaler Projektkoordinator im Rahmen<br />

von EU-För<strong>der</strong>ungen. Ein aktuelles Beispiel <strong>ist</strong> das Projekt<br />

„Kin<strong>der</strong> im seelischen Gleichgewicht“ mit dem Ziel, in <strong>der</strong> Bodenseeregion<br />

die psychische Gesundheit von Kin<strong>der</strong>n zu för<strong>der</strong>n,<br />

psychischen Erkrankungen bei Kin<strong>der</strong>n entgegenzuwirken,<br />

bestehende Angebote über die Grenzen hinweg zu<br />

vernetzen und die Zus<strong>am</strong>menarbeit im Bereich psychische Gesundheit<br />

zu verbessern. Im Rahmen des „Siegels Gesunde Schule“<br />

setzt sich das Gesundheits<strong>am</strong>t zus<strong>am</strong>men mit verschiedensten<br />

Akteuren und in enger Kooperation mit dem Bodenseekreis<br />

für eine gesundheitsför<strong>der</strong>liche Schulentwicklung ein.<br />

www.rv.de/GE


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

93<br />

Tierwohl und Verbraucherschutz<br />

Gesunde Tiere – sichere Lebensmittel<br />

Die Einsatzbereiche <strong>der</strong> Amtstierärzte/innen sowie Veterinärhygiene- und Lebensmittelkontrolleure/innen<br />

des Veterinär- und Verbraucherschutz<strong>am</strong>tes des Landrats<strong>am</strong>tes sind vielfältig<br />

und anspruchsvoll. Regelmäßige <strong>am</strong>tliche Kontrollen und Probenahmen garantieren höchste<br />

Sicherheit in Bezug auf Tiergesundheit, Tierschutz und Lebensmittel.<br />

Für Tiere und Lebensmittel gelten sowohl enge nationale<br />

als auch umfangreiche europäische Regelungen. Ihre Einhaltung<br />

zum <strong>Wo</strong>hl von Mensch und Tier sicherzustellen, <strong>ist</strong> Aufgabe<br />

des Veterinär<strong>am</strong>tes.<br />

Im größten Veterinär<strong>am</strong>t Baden-Württembergs haben die<br />

Kontrolleure/innen im Veterinärdienst und in <strong>der</strong> Lebensmittelüberwachung<br />

aktuell etwa 10.000 Betriebe zu überprüfen. Neben<br />

<strong>der</strong> Aufsicht über mehr als 6.000 Tierhaltungen <strong>ist</strong> das Veterinär<strong>am</strong>t<br />

im <strong>Landkreis</strong> auch wichtiger Ansprechpartner<br />

insbeson<strong>der</strong>e für die lokalen exportorientierten Molkerei- und<br />

Fleischbetriebe. Gerade die Käsereien im oberschwäbischen<br />

Allgäu erfreuen sich einer starken regionalen und internationalen<br />

Nachfrage. Da die Rin<strong>der</strong>- und Milchviehhaltungen den<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Nutztierhaltungen im <strong>Landkreis</strong> bilden, kümmern<br />

sich auch zahlreiche Viehhandels- und Transportunternehmen<br />

um die Vermarktung von Zucht- und Nutzrin<strong>der</strong>n.<br />

Überregionaler Viehverkehr, Tierausstellungen und Viehmärkte<br />

müssen angezeigt werden und unterliegen <strong>der</strong> <strong>am</strong>tstierärztlichen<br />

Überwachung. Gerade im Tiertransport sind hohe Tierschutzstandards<br />

zu erfüllen, <strong>der</strong>en Einhaltung von den Mitarbeitenden<br />

<strong>der</strong> Veterinärbehörde überwacht wird.<br />

Gesunde Tiere, artgemäße Tierhaltung und einwandfreies<br />

Tierwohl im Blick<br />

Zur Verhütung übertragbarer Tierkrankheiten hat das Veterinär<strong>am</strong>t<br />

zahlreiche Tiergesundheitsprogr<strong>am</strong>me zu überwachen,<br />

wie z. B. die Bekämpfung <strong>der</strong> Blauzungenkrankheit, des<br />

Herpesvirus und <strong>der</strong> Virusdiarrhoe beim Rind (BTV, BHV1, BVD),<br />

<strong>der</strong> Geflügelpest o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tollwut. Amtstierärzte/innen müssen<br />

ständig gegen Bedrohungen durch Tierseuchen wie Afrikanische<br />

Schweinepest o<strong>der</strong> Maul- und Klauenseuche gerüstet<br />

sein und im Seuchenfall rasch Sanierungsmaßnahmen einleiten.<br />

Als berufene Tierschützer/innen kümmern sich die<br />

Amtstierärzte/innen des Veterinär<strong>am</strong>tes um das <strong>Wo</strong>hlbefinden<br />

<strong>der</strong> Tiere durch regelmäßige o<strong>der</strong> außerplanmäßige Betriebsbesuche<br />

bei gewerblichen, landwirtschaftlichen und privaten<br />

Tierhalter/innen. Das Veterinär<strong>am</strong>t berät über artgerechte Tierhaltung,<br />

erstellt Stellungnahmen für den Bau von Ställen und<br />

wirkt darüber hinaus regelmäßig bei Sachkunde-Schulungen<br />

für Landwirte/innen, Heimtierhalter/innen, Zoofachverkäufer/<br />

innen und Tiertransporteure/innen mit. Neben diesen Aufgaben<br />

wacht die Behörde auch darüber, dass alle Vorschriften, die<br />

mit Tierverkehr, Tierarzneimitteln und tierischen Produkten zus<strong>am</strong>menhängen,<br />

eingehalten werden. Dazu gehören u. a. die<br />

Zulassung und Überwachung von Biogasanlagen und <strong>der</strong><br />

Schutz <strong>der</strong> Umwelt vor schädigenden Einflüssen durch Tiere,<br />

tierische Erzeugnisse o<strong>der</strong> Abfälle. Bei Bedarf werden auch eigene<br />

Kontrolleure/innen und Hygienefachkräfte ausgebildet.<br />

Qualität und Sicherheit für Verbraucher/innen –<br />

Anlaufstelle für Beschwerden<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit nehmen in<br />

<strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit einen sehr hohen Stellenwert ein.<br />

Das Veterinär- und Verbraucherschutz<strong>am</strong>t sorgt als untere Lebensmittelüberwachungsbehörde<br />

dafür, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft an unbedenkliche Nahrungsund<br />

Genussmittel, aber auch an kosmetische Mittel und<br />

Bedarfsgegenstände eingehalten werden. Hierzu müssen nicht<br />

nur Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebe laufend überwacht<br />

und die Genuss tauglichkeit des Fleisches beurteilt werden.<br />

In regelmäßigen Abständen sind alle Betriebe, die Lebensmittel<br />

herstellen, verarbeiten o<strong>der</strong> verkaufen, unangemeldet<br />

zu kontrollieren. Um möglichst hohe Sicherheitsstandards für<br />

Verbraucher/innen zu gewährle<strong>ist</strong>en, sind risikoorientierte<br />

Hygienekontrollen von großer Bedeutung. Diese Kontrollen<br />

werden von Lebensmittelkontrolleuren/innen und tierärztli-


94 Gesundheit LANDKREIS RAVENSBURG<br />

chen Sachverständigen durchgeführt. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

legen die Inspekteure/innen auf etwaige Täuschungen<br />

und Irreführungen <strong>der</strong> Verbraucher/innen, beispielsweise<br />

durch falsch gekennzeichnete, wertgemin<strong>der</strong>te o<strong>der</strong> verdorbene<br />

Erzeugnisse. Die Lebensmittelkontrolleure/innen nehmen<br />

<strong>am</strong>tliche Proben, gehen dabei auch Verbraucherbeschwerden<br />

nach und gewährle<strong>ist</strong>en – speziell bei<br />

lebensmittelbedingten Erkrankungen – durch Einleitung fachspezifischer<br />

Untersuchungen den Gesundheitsschutz <strong>der</strong> Verbraucher/innen.<br />

Beschwerden über Hygienemängel in Lebensmittelbetrieben,<br />

Verstöße gegen lebensmittelrechtliche<br />

Bestimmungen o<strong>der</strong> gesundheitliche Beschwerden nach dem<br />

Verzehr eines Lebensmittels können telefonisch, persönlich<br />

o<strong>der</strong> schriftlich erfolgen. Vor diesem Hintergrund <strong>ist</strong> ein hoch<br />

qualifiziertes Personal für das breit gefächerte und anspruchsvolle<br />

Tätigkeitsgebiet erfor<strong>der</strong>lich. Die Qualifikationen <strong>der</strong> Lebensmittelkontrolleur/innen<br />

und <strong>der</strong> tierärztlichen Sachverständigen<br />

garantieren durch regelmäßige Fortbildung ein<br />

hohes Niveau in <strong>der</strong> <strong>am</strong>tlichen Überwachung.<br />

Eine Veröffentlichung auffälliger Betriebe kann auf <strong>der</strong><br />

Website des Min<strong>ist</strong>eriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

abgerufen werden: www.verbraucherinfo.ua-bw.de<br />

www.rv.de/VET


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Gesundheit<br />

95<br />

Kur und Erholung<br />

Ein bisschen wie im Paradies<br />

Es <strong>ist</strong> kein Geheimnis, dass <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zu den beson<strong>der</strong>s reizvollen und erlebnisreichen<br />

Kur- und Erholungslandschaften im Land gehört. Das zeigt die Zahl <strong>der</strong> jährlichen<br />

Übernachtungen von <strong>der</strong>zeit rund 1,95 Millionen.<br />

Traditionsgemäß entfällt <strong>der</strong> größere Teil dieser Übernachtungen<br />

auf die Heilbä<strong>der</strong> und Kurorte Bad Waldsee, Bad Wurzach,<br />

Isny im Allgäu, Aulendorf und <strong>Wo</strong>lfegg. Doch die steigende<br />

Zahl <strong>der</strong> Urlauber/innen in Luftkur- und Erholungsorten wie<br />

Wangen im Allgäu, Kißlegg o<strong>der</strong> Waldburg bewe<strong>ist</strong>, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> immer mehr zum beliebten Reise- und<br />

Erholungsziel wird. Kein Wun<strong>der</strong>, denn die abwechslungsreiche<br />

Landschaft Oberschwabens und des Allgäus hat – als unmittelbarer<br />

Nachbar des Bodensees und <strong>der</strong> Alpen sowie als<br />

Heimat <strong>der</strong> „Oberschwäbischen Barockstraße“ – auch einiges<br />

zu bieten. <strong>Wo</strong> sonst findet man so viele Burgen, Schlösser, barocke<br />

Kirchen und Klöster, so viele liebevoll renovierte mittelalterliche<br />

Städte auf so engem und leicht „erfahrbarem“ und erwan<strong>der</strong>barem<br />

Raum? Dazu die unzähligen romantisch und<br />

versteckt liegenden Seen, Flüsse und Bäche mit ihren vielseitigen<br />

Möglichkeiten für die Freizeitbetätigung. Gerade für F<strong>am</strong>ilienferien<br />

bietet <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> einen idealen Ausgangsort,<br />

<strong>der</strong> seine Attraktivität aus dem bekannten<br />

„<strong>Ravensburg</strong>er Spieleland“ ebenso bezieht, wie aus dem vielfältigen<br />

Besichtigungs- und Betätigungsangebot und den nicht<br />

min<strong>der</strong> breit gefächerten kulturellen Angeboten.<br />

www.schwaebische-bae<strong>der</strong>strasse.de<br />

Fünf Heilbä<strong>der</strong> und<br />

Kurorte bieten beste Voraussetzungen<br />

für Rehabilitation,<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

und Erholung.<br />

Zur Gesundheit trägt nicht nur die<br />

medizinische Behandlung, son<strong>der</strong>n<br />

bereits im Vorfeld von Erkrankungen<br />

o<strong>der</strong> im Rahmen von Vorsorge und<br />

Rehabilitationsmaßnahmen eine<br />

positive Lebenseinstellung bei. Sie<br />

wird durch die Vielfalt <strong>der</strong> oftmals<br />

gesundheitsorientierten Freizeitangebote<br />

in den Heilbä<strong>der</strong>n und<br />

Kurorten vermittelt.


96 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Jobcenter <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Le<strong>ist</strong>ungen für Arbeitsuchende<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> als kommunaler Träger für die Le<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong> Grundsicherung für<br />

Arbeitsuchende (SGB II) zuständig. Das Jobcenter bietet sämtliche Le<strong>ist</strong>ungen nach dem SGB II<br />

aus einer Hand an.<br />

Anspruch auf Le<strong>ist</strong>ungen nach dem SGB II<br />

Anspruch auf Le<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong> Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

haben alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, die das 15.<br />

Lebensjahr vollendet, die Altersgrenze nach § 7a noch nicht erreicht<br />

und ihren gewöhnlichen Aufenthalt in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland haben. Le<strong>ist</strong>ungen können auch Personen erhalten,<br />

die mit einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im gleichen<br />

Haushalt zus<strong>am</strong>menleben und den Haushalt wirtschaftlich gemeins<strong>am</strong><br />

betreiben. Man spricht dann von einer sogenannten<br />

Bedarfsgemeinschaft.<br />

eine einheitliche Grundsicherung. Sie umfasst die Regelbedarfe,<br />

etwaige Mehrbedarfszuschläge sowie angemessene Kosten für<br />

die Unterkunft.<br />

Regelbedarfe<br />

Die Regelle<strong>ist</strong>ung zur Sicherung des Lebensunterhalts umfasst<br />

Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltsenergie,<br />

Bedarfe des täglichen Lebens sowie Beziehungen zur Umwelt<br />

und Teilhabe <strong>am</strong> kulturellen Leben.<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

Erwerbsfähig <strong>ist</strong>, wer unter den üblichen Bedingungen des<br />

allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig<br />

sein kann und nicht wegen Krankheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

auf absehbare Zeit daran gehin<strong>der</strong>t <strong>ist</strong>.<br />

Mehrbedarfszuschläge<br />

Bei Schwangerschaft, für Alleinerziehende, für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung sowie für Menschen, die aus medizinischen Gründen<br />

einer kostenaufwendigen Ernährung bedürfen, kann monatlich<br />

ein Mehrbedarf zusätzlich zum Regelsatz gewährt werden.<br />

Hilfebedürftigkeit<br />

Hilfebedürftig <strong>ist</strong>, wer seinen Lebensunterhalt o<strong>der</strong> den <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> seiner Bedarfsgemeinschaft nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend<br />

aus eigenen Kräften und Mitteln, vor allem durch Einsatz<br />

<strong>der</strong> Arbeitskraft o<strong>der</strong> durch anrechenbares Einkommen o<strong>der</strong> Vermögen<br />

bestreiten kann bzw. die erfor<strong>der</strong>liche Hilfe nicht durch<br />

Dritte o<strong>der</strong> von Trägern an<strong>der</strong>er Sozialle<strong>ist</strong>ungen erhält.<br />

Ausländische Mitbürger/innen<br />

Ausländische Mitbürger/innen können Le<strong>ist</strong>ungen erhalten,<br />

wenn ihnen die Aufnahme einer Beschäftigung in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland erlaubt <strong>ist</strong> o<strong>der</strong> diese Erlaubnis möglich wäre.<br />

Geldle<strong>ist</strong>ungen<br />

Alle erwerbsfähigen Menschen, die ihren Lebensunterhalt<br />

nicht aus eigenen Mitteln und Kräften decken können, erhalten<br />

Kosten <strong>der</strong> Unterkunft<br />

Le<strong>ist</strong>ungen für Unterkunft und Heizung werden in Höhe <strong>der</strong><br />

tatsächlichen Aufwendungen erbracht, soweit diese angemessen<br />

sind. Die Höhe <strong>der</strong> angemessenen Unterkunftskosten richtet sich<br />

nach dem <strong>Wo</strong>hnort und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Haushaltsmitglie<strong>der</strong>.<br />

Einmalige Beihilfen<br />

Bei Bedarf können einmalige Le<strong>ist</strong>ungen zur Erstausstattung<br />

<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hnung und für Bekleidung sowie zur Miete und Reparatur<br />

von therapeutischen Geräten und Ausrüstungen gewährt werden.<br />

Bildungs- und Teilhabepaket<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und junge Erwachsene, die Arbeitslosengeld<br />

II, Sozialgeld, Sozialhilfe o<strong>der</strong> Le<strong>ist</strong>ungen nach dem Asylbewerberle<strong>ist</strong>ungsgesetz<br />

erhalten o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Eltern den Kin<strong>der</strong>zuschlag<br />

o<strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hngeld beziehen, haben einen Rechtsanspruch<br />

auf Le<strong>ist</strong>ungen des Bildungspakets. Das Bildungs- und Teilhabe-


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

97<br />

paket umfasst die Mehraufwendungen für Mittagessen in Kin<strong>der</strong>tagesstätte,<br />

Schule und Kin<strong>der</strong>tagespflege, die Lernför<strong>der</strong>ung, die<br />

Bereiche Kultur, Sport und Mitmachen (z. B. Mitgliedschaft im<br />

Sportverein), den persönlichen Schulbedarf, die ein- und mehrtägigen<br />

Ausflüge sowie die Schülerbeför<strong>der</strong>ung.<br />

Ziel <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in Arbeit. Darüber hinaus müssen erwerbsfähige<br />

Le<strong>ist</strong>ungsberechtigte alle Möglichkeiten zur Beendigung<br />

o<strong>der</strong> Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen.<br />

Arbeitgeberservice<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Integration in Arbeit<br />

Für die Beratung und Unterstützung bei <strong>der</strong> Integration in<br />

Arbeit sind Fallmanager/innen verantwortlich. Die Kernelemente<br />

des Fallmanagements sind „För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n“. Das Jobcenter<br />

unterstützt dabei erwerbsfähige Le<strong>ist</strong>ungsberechtigte mit dem<br />

Der Arbeitgeberservice unterstützt die Unternehmen bei <strong>der</strong><br />

Stellenbesetzung und bietet eine schnelle und passgenaue Vermittlung<br />

qualifizierter Bewerber/innen sowie eine Beratung über<br />

mögliche Einglie<strong>der</strong>ungsle<strong>ist</strong>ungen an.<br />

www.rv.de/JO<br />

Positives Menschenbild<br />

Jobcenter <strong>Ravensburg</strong><br />

Motivation<br />

Dialogkultur<br />

Ermutigung<br />

Perspektivenentwicklung<br />

Individualität<br />

Ausbildungsvermittlung<br />

Arbeitsvermittlung<br />

Sozialer Arbeitsmarkt<br />

Qualifizierung<br />

Werte<br />

Transparenz<br />

Beteiligung<br />

Zielgruppenorientierung<br />

Ressourcenfokussierung<br />

For<strong>der</strong>n<br />

und<br />

För<strong>der</strong>n<br />

Rechtskreisübergreifende<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

Jugend<strong>am</strong>t<br />

Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t<br />

Migrations<strong>am</strong>t<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Sozialraumorientierung<br />

150 Mitarbeitende<br />

7 Sachgebiete<br />

4 Standorte<br />

Bedarfsorientierung<br />

Einzelcoaching<br />

Soziale Teilhabe<br />

Gesundheitsorientierung<br />

Aufsuchende Sozialarbeit<br />

Finanzielle Le<strong>ist</strong>ungen<br />

Regelbedarfe<br />

Kosten <strong>der</strong> Unterkunft<br />

Mehrbedarfszuschläge<br />

Einmalige Beihilfen<br />

Bildungs- und Teilhabepaket<br />

www.rv.de/JO<br />

Alle Le<strong>ist</strong>ungen im Überblick + Kontaktdaten + Erklärvideos


98 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Perspektiven für<br />

Arbeitssuchende in <strong>der</strong> Region<br />

DiPers GmbH<br />

Arbeitsuchende Menschen, vor allem diejenigen, die bereits von längerer<br />

Erwerbslosigkeit betroffen sind, benötigen Hilfe und Unterstützung. Ihnen neue Perspektiven<br />

zu eröffnen und den Weg zurück in den ersten Ausbildungs- o<strong>der</strong> Arbeitsmarkt zu ermöglichen,<br />

das <strong>ist</strong> die Kernaufgabe <strong>der</strong> DiPers GmbH.<br />

Das Bildungs- und Beschäftigungsunternehmen wurde<br />

ursprünglich als Verein gegründet und im Jahr 1998 in eine gemeinnützige<br />

GmbH mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> als alleinigem<br />

Gesellschafter umgewandelt. Im Fokus <strong>der</strong> DiPers GmbH<br />

stehen heute die Durchführung von sozial- und arbeitsmarktpolitischen<br />

Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen sowie<br />

Schülerinnen und Schüler in den Vorbereitungsklassen <strong>der</strong><br />

Beruflichen Schulen.<br />

Angefangen hat die Geschichte <strong>der</strong> DiPers bereits im Jahr<br />

1995, als Mitarbeiter des Landrats<strong>am</strong>tes und an<strong>der</strong>e sozial<br />

engagierte Personen den Verein DiPers – „Die Perspektive“<br />

gründeten. Ziel des Vereins war es, d<strong>am</strong>alige Bezieher von Sozialhilfele<strong>ist</strong>ungen<br />

möglichst dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren. Es folgte im Jahr 1998, im Zuge <strong>der</strong> Ausweitung<br />

des Angebots <strong>der</strong> Hilfe zur Arbeit, die Gründung einer gemeinnützigen<br />

GmbH in <strong>der</strong> alleinigen Trägerschaft des <strong>Landkreis</strong>es<br />

als Gesellschafter, um die erfolgreiche Arbeit für und mit Arbeitslosen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> zu intensivieren. Das B<strong>ist</strong>ro<br />

im Foyer des Landrats<strong>am</strong>tes und ein Bekleidungsservice für<br />

Asylbewerber und Flüchtlinge etablierten sich in dieser Zeit als<br />

innovative Sozialprojekte.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung des Sozialgesetzbuches II, <strong>der</strong> Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende, erweiterten sich die Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> DiPers GmbH. Wichtige Zielgruppen <strong>am</strong> Arbeitsmarkt,<br />

wie Jugendliche o<strong>der</strong> Alleinerziehende, werden seitdem<br />

beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t, ebenso wurden Arbeitsgelegenheiten<br />

(1-Euro-Jobs) geschaffen und betreut.<br />

Als <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>am</strong> 1. Januar 2012 die Zuständigkeit<br />

als kommunaler Träger für die Le<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II erhielt<br />

und zur Aufgabenwahrnehmung das Jobcenter <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

einrichtete, än<strong>der</strong>te sich auch das Firmenportfolio.<br />

Im Rahmen einer bürgerfreundlichen und wirks<strong>am</strong>en Arbeitsvermittlung<br />

wurde die Gesellschaft in die strategische arbeitsmarktpolitische<br />

Neuausrichtung des Jobcenters konzeptionell<br />

mit eingebunden und entwickelte sich zum Beschäftigungsund<br />

Maßnahmenträger, <strong>der</strong> sich <strong>am</strong> arbeitsmarkt- und sozialpolitischen<br />

Auftrag des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> orientiert und<br />

zusätzlich in <strong>der</strong> freiwilligen Jugendhilfe tätig <strong>ist</strong>. Die DiPers<br />

GmbH <strong>ist</strong> seither ein nach <strong>der</strong> Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung<br />

Arbeitsför<strong>der</strong>ung zertifizierter Bildungs-


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

99<br />

träger, dessen Unternehmensfel<strong>der</strong> die Standards <strong>der</strong> neusten<br />

Norm ISO 9001 erfüllen.<br />

Am Standort Weingarten und <strong>der</strong> Außenstelle Leutkirch im<br />

Allgäu finden in ansprechenden Schulungsräumen arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen zur Hinführung auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt statt. Beispielhaft zu nennen sind die im<br />

Gruppenverbund durchgeführten Maßnahmen JobTrain, die<br />

alle Fragen und Bedarfe rund um den Bewerbungsprozess abdecken<br />

und mittels Matchingstrategien und gesundheitspräventiven<br />

Trainings unmittelbare Vermittlungen in Arbeitsverhältnisse<br />

generieren o<strong>der</strong> die Maßnahme MoVe (Motivation<br />

und Verän<strong>der</strong>ung), die Arbeitstugenden auffrischt und langzeitarbeitslosen<br />

Menschen zielführende Qualifikationselemente<br />

vermittelt. Im Einzelcoaching werden gravierende Vermittlungshemmnisse<br />

aufgedeckt und bearbeitet. Zudem wird eine<br />

zukunftsgerichtete Integrationsstrategie entwickelt und mittels<br />

Profiling und Stärkenanalysen ein objektives Le<strong>ist</strong>ungsbild<br />

erstellt, welches den Einzelnen befähigt, die erfolgversprechenden<br />

Schritte in Richtung Arbeitsmarkt gehen zu können.<br />

Als Beschäftigungsträger bietet die Gesellschaft langzeitarbeitslosen<br />

Menschen in begrenztem Umfang Arbeitsverhältnisse<br />

im Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereich an, um <strong>der</strong>en Chancen auf<br />

eine dauerhafte Anstellung signifikant zu erhöhen. Flankierende<br />

Le<strong>ist</strong>ungen in Form <strong>der</strong> aufsuchenden Sozialarbeit und <strong>der</strong><br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche nach kostengünstigem <strong>Wo</strong>hnraum<br />

bei drohen<strong>der</strong> Obdachlosigkeit ergänzen das Le<strong>ist</strong>ungsspektrum.<br />

Der Leitgedanke, dass Betroffene aus eigener Kraft und<br />

ohne Transferle<strong>ist</strong>ungen ihr Erwerbsleben selbst gestalten können,<br />

steht für Peter Kneisel, Geschäftsführer <strong>der</strong> DiPers GmbH,<br />

und seine Mannschaft immer im Vor<strong>der</strong>grund des täglichen<br />

Handelns und überzeugt mit hohen Vermittlungsquoten: Jährlich<br />

können rund 200 bis 300 Personen ihre Arbeitslosigkeit<br />

unmittelbar beenden und für viele an<strong>der</strong>e Personen steigen<br />

die Einglie<strong>der</strong>ungschancen nachhaltig.<br />

Alle Progr<strong>am</strong>me und Maßnahmen tragen den unterschiedlichen<br />

Zielgruppen Rechnung und sind jeweils speziell für Jugendliche<br />

und junge Erwachsene (U25), Alleinerziehende,<br />

Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, Langzeitle<strong>ist</strong>ungsbezieher<br />

o<strong>der</strong> Ältere konzipiert.<br />

Darüber hinaus <strong>ist</strong> die DiPers GmbH seit dem Jahr 2015 Träger<br />

<strong>der</strong> freiwilligen Jugendhilfe und betreut benachteiligte<br />

Schülerinnen und Schüler im Rahmen <strong>der</strong> Jugendberufshilfe<br />

und <strong>der</strong> neuen Schulform AVdual an den Beruflichen Schulen<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong> mit dem Ziel, diese in eine Ausbildungsstelle<br />

o<strong>der</strong> ein Beschäftigungsverhältnis zu integrieren<br />

und präventiv Schulabbrüche zu vermeiden.<br />

DiPers GmbH<br />

Sauterleutestraße 34 · 88250 Weingarten<br />

Tel. +49 751 35450-0<br />

info@dipers.de<br />

www.dipers.de


100 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Das Jugend<strong>am</strong>t: Unterstützung<br />

für Kin<strong>der</strong>, Jugend und F<strong>am</strong>ilie<br />

Das Jugend<strong>am</strong>t des Landrats<strong>am</strong>tes för<strong>der</strong>t positive Lebensbedingungen für junge<br />

Menschen und F<strong>am</strong>ilien sowie eine kin<strong>der</strong>- und f<strong>am</strong>ilienfreundliche Umwelt. Die<br />

Aufgaben des Jugend<strong>am</strong>ts sind dabei sehr vielfältig.<br />

Soziale Dienste<br />

Die Sozialen Dienste beraten bei Fragen zu Erziehung, Trennung<br />

und Scheidung, bei F<strong>am</strong>ilienproblemen und bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines einvernehmlichen Konzepts für die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> gemeins<strong>am</strong>en elterlichen Sorge nach einer<br />

Trennung. Sie unterstützen die F<strong>am</strong>iliengerichte bei <strong>der</strong> Regelung<br />

<strong>der</strong> elterlichen Sorge. Weiterhin beraten sie Jugendliche<br />

bei Problemen und schützen Kin<strong>der</strong> und Jugendliche vor Kindeswohlgefährdungen.<br />

Sollten mit dem Ziel, dass die Erziehung<br />

in <strong>der</strong> F<strong>am</strong>ilie wie<strong>der</strong> gelingen kann, Hilfen zur Erziehung<br />

notwendig sein, werden diese gemeins<strong>am</strong> mit den F<strong>am</strong>ilien<br />

geplant und umgesetzt. Weitere Aufgaben <strong>der</strong> Sozialen Dienste<br />

sind die Beratung und Begleitung bei einer Adoption, die<br />

Beratung und Begleitung von Jugendlichen in <strong>der</strong> Jugendgerichtshilfe,<br />

die Kin<strong>der</strong>gartenfachberatung, die Unterstützung<br />

von Alleinerziehenden und Patchworkf<strong>am</strong>ilien im Progr<strong>am</strong>m<br />

„Tandem“, die frühen Hilfen in den ersten Lebensjahren, die F<strong>am</strong>ilienbildung<br />

zur Stärkung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz sowie<br />

die Unterstützung von F<strong>am</strong>ilien, bei denen die Eltern psychisch<br />

belastet sind im Projekt „KiP – Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern“.<br />

För<strong>der</strong>ung positiver Lebensbedingungen für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und ihre F<strong>am</strong>ilien<br />

Die Jugendhilfe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> setzt auf die präventive<br />

Nutzung von Ressourcen im Sozialraum <strong>der</strong> F<strong>am</strong>ilien.<br />

Dementsprechend för<strong>der</strong>t das Jugend<strong>am</strong>t über Progr<strong>am</strong>me<br />

wie „Kin<strong>der</strong>, Jugend und F<strong>am</strong>ilie“ und „För<strong>der</strong>richtlinie Schulsozialarbeit“<br />

verschiedene Projekte, Angebote und die Schulsozialarbeit<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>.<br />

www.rv.de/JU<br />

Be<strong>ist</strong>andschaften – Pflegschaften – Vormundschaften<br />

Fragen zur Abst<strong>am</strong>mungsklärung, Unterhaltsansprüche<br />

von Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie<br />

Fragen rund um das Thema Sorgerecht stehen im Mittelpunkt<br />

dieser Angebote.<br />

Wirtschaftliche Jugendhilfe<br />

Finanzielle Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und F<strong>am</strong>ilien, wie<br />

beispielsweise die finanzielle Umsetzung von Jugendhilfemaßnahmen<br />

und Beiträge für die Kin<strong>der</strong>gärten, Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Kin<strong>der</strong>tagespflege, wenn das eigene Einkommen<br />

nicht ausreicht.<br />

Unterhaltsvorschusskasse<br />

Das Jugend<strong>am</strong>t gewährt min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong>n von alleinerziehenden<br />

Eltern Le<strong>ist</strong>ungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz,<br />

wenn vom an<strong>der</strong>en Elternteil kein o<strong>der</strong> zu wenig<br />

Unterhalt gezahlt wird.<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>und<br />

Jugendarbeit durch<br />

den Zukunftsplan Jugend<br />

eröffnet neue Chancen für<br />

junge Menschen.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

101<br />

Stabsstelle Sozialplanung<br />

Planung kommunaler Sozialpolitik<br />

Sozialplanung <strong>ist</strong> eine kommunale Querschnittsaufgabe, die sich mit <strong>der</strong> sozialen<br />

Infrastrukturplanung und <strong>der</strong> kommunalen Sozialpolitik befasst.<br />

Altenhilfefachberatung und -planung<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Altenhilfefachberatung und -planung<br />

sind die Koordination, Vernetzung und Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

allen gesellschaftlichen Kräften auf dem Gebiet <strong>der</strong> Altenhilfe,<br />

die Mitwirkung bei <strong>der</strong> Kreisseniorenplanung bzw. bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

eines seniorenpolitischen Konzeptes sowie die För<strong>der</strong>ung<br />

von Einrichtungen und Diensten in <strong>der</strong> Altenhilfe und des<br />

Bürgerengagements.<br />

Pflegestützpunkt<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit des Pflegestützpunktes im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> liegt in <strong>der</strong> umfassenden und unabhängigen<br />

Auskunft und Beratung zur Auswahl und Inanspruchnahme<br />

von Sozialle<strong>ist</strong>ungen und sonstigen Hilfsangeboten.<br />

Bei <strong>der</strong> Erledigung dieser Aufgaben wird er durch Kooperationspartner,<br />

die Zuhause Leben-Stellen <strong>der</strong> Caritas Bodensee-<br />

Oberschwaben, unterstützt. Der Pflegestützpunkt koordiniert<br />

auch alle für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in<br />

Betracht kommenden gesundheitsför<strong>der</strong>nden, präventiven,<br />

kurativen, rehabilitativen und sonstigen medizinischen sowie<br />

pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangebote.<br />

Teilhabeplanung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Eine zentrale Aufgabe <strong>der</strong> Teilhabeplanung <strong>ist</strong> die Bestandserhebung<br />

und Fortschreibung von Einrichtungen, Diensten<br />

und Angeboten in <strong>der</strong> Region sowie die Bedarfsermittlung und<br />

Entwicklung von Maßnahmen und Empfehlungen. Ziel <strong>der</strong><br />

Teilhabeplanung <strong>ist</strong> die Schaffung personenzentrierter Hilfen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Neben einer Flexibilisierung<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe und <strong>der</strong> Ambulantisierung <strong>der</strong> Versorgung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

steht die Gewährle<strong>ist</strong>ung einer flächendeckenden Versorgung<br />

durch Dezentralisierung im Mittelpunkt <strong>der</strong> Kreisplanung.<br />

Psychiatriekoordination<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Psychiatrieplanung übernimmt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> die Koordination <strong>der</strong> Hilfsangebote für Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen in seiner Region. Ziel <strong>ist</strong><br />

es, möglichst bedarfsorientierte, wohnortnahe, flexible und<br />

personenzentrierte Hilfen vorzuhalten. Dazu hat <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> gemeins<strong>am</strong> mit den Trägern <strong>der</strong> gemeindepsychiatrischen<br />

Versorgung <strong>der</strong> Region den Gemeindepsychiatrischen<br />

Verbund (GPV) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> gegründet.<br />

Suchthilfe und Suchtprävention<br />

Hauptaufgabe im Bereich Sucht <strong>ist</strong> die Planung und Erarbeitung<br />

von landkreisweiten Konzepten zur Suchtprävention<br />

mit Schwerpunkt Primärprävention, die Koordination aller Initiativen<br />

in diesem Bereich und die Mitwirkung bei kommunalen<br />

und überregionalen Konferenzen und Arbeitsgruppen.<br />

Zusätzliches Aufgabenfeld <strong>ist</strong> die Koordinierung des Suchthilfesystems<br />

und die landkreisübergreifende Suchthilfeplanung.<br />

Kontaktstelle für Selbsthilfe und Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Die Kontaktstelle informiert und berät interessierte Personen<br />

sowie bestehende Selbsthilfegruppen über die Themen<br />

Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement. Sofern im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> noch keine Selbsthilfegruppen zu einer<br />

beson<strong>der</strong>en Lebenslage bestehen o<strong>der</strong> die Bildung einer zusätzlichen<br />

Gruppe notwendig wird, bietet die Kontaktstelle<br />

umfassende Unterstützung bei einer Neugründung an.<br />

Kommunale Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte<br />

Seit April 2018 üben zwei ehren<strong>am</strong>tliche Kommunale Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte<br />

dieses Amt gemeins<strong>am</strong> aus. Zu ihren<br />

Aufgaben gehören u. a. die Beratung des <strong>Landkreis</strong>es in Fragen<br />

<strong>der</strong> Politik für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sowie die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>verwaltung. Sie üben auch die<br />

Funktion einer Ombudsfrau/eines Ombudsmannes aus.


102 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t<br />

Individuelle Hilfen für die Menschen<br />

Mit dem Bundesteilhabegesetz wurde die Einglie<strong>der</strong>ungshilfe <strong>am</strong> 1. Januar 2020 aus dem<br />

„Fürsorgesystem“ <strong>der</strong> Sozialhilfe herausgeführt und ermöglicht dadurch jetzt mehr individuelle<br />

Selbstbestimmung, ein mo<strong>der</strong>nes Recht auf Teilhabe und die dafür notwendigen<br />

Unterstützungen.<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Sozialhilfe <strong>ist</strong>, nicht nur Armut zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

son<strong>der</strong>n dem Empfänger eine Lebensführung zu ermöglichen,<br />

die <strong>der</strong> Würde des Menschen entspricht. Sie <strong>ist</strong> eine Hilfe <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft für jeden, <strong>der</strong> sich nicht selbst helfen und auch<br />

nicht auf an<strong>der</strong>e Unterstützung zählen kann. Sie soll ihn aber<br />

auch in die Lage versetzen, sein Leben möglichst bald wie<strong>der</strong><br />

aus eigener Kraft zu gestalten. Grundsätzlich spielt es keine Rolle,<br />

ob die Notlage selbst verursacht worden <strong>ist</strong> o<strong>der</strong> nicht. Wer<br />

in Not geraten <strong>ist</strong>, erhält individuelle Hilfe, bei <strong>der</strong> die persönlichen<br />

und wirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt werden.<br />

Sozialhilfe kann in Form von persönlicher Hilfe, als Geldle<strong>ist</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> als Sachle<strong>ist</strong>ung gele<strong>ist</strong>et werden.<br />

Die Sozialhilfe umfasst:<br />

• Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

• Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsmin<strong>der</strong>ung<br />

• Hilfen zur Gesundheit<br />

• Hilfe zur Pflege<br />

• Hilfe zur Überwindung beson<strong>der</strong>er sozialer Schwierigkeiten<br />

• Hilfe in an<strong>der</strong>en Lebenslagen.<br />

Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Grundsicherung im Alter<br />

und bei Erwerbsmin<strong>der</strong>ung <strong>ist</strong> Personen zu le<strong>ist</strong>en, die ihren<br />

notwendigen Lebensunterhalt nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend<br />

aus eigenen Kräften und Mitteln, insbeson<strong>der</strong>e aus ihrem Einkommen<br />

und Vermögen, bestreiten können. Der Umfang <strong>der</strong><br />

Le<strong>ist</strong>ungen umfasst den Regelbedarf <strong>der</strong> Le<strong>ist</strong>ungsberechtigten,<br />

die angemessenen Aufwendungen für Unterkunft und<br />

Heizung sowie in vertretbarem Umfang eine Teilhabe <strong>am</strong> sozialen<br />

und kulturellen Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />

Hilfe zur Pflege wird den Personen gewährt, die pflegebedürftig<br />

sind, soweit ihnen nicht zuzumuten <strong>ist</strong>, dass sie die für<br />

die Hilfe zur Pflege benötigten Mittel aus dem Einkommen und<br />

Vermögen aufbringen und die gedeckelten Le<strong>ist</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung nicht ausreichen, um ihren Bedarf zu decken.<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung erhalten zusätzlich zu den allgemeinen<br />

Sozialle<strong>ist</strong>ungen beson<strong>der</strong>e Le<strong>ist</strong>ungen, um Benachteiligungen<br />

im Arbeitsleben und bei <strong>der</strong> Teilhabe <strong>am</strong> Leben<br />

in <strong>der</strong> Gesellschaft möglichst gar nicht erst entstehen zu<br />

lassen, sie jedenfalls so schnell wie möglich zu überwinden<br />

o<strong>der</strong> zumindest abzubauen.<br />

Neben <strong>der</strong> Sozialhilfe und <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe werden<br />

vom Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t des Landrats<strong>am</strong>tes folgende<br />

Sozialle<strong>ist</strong>ungen gewährt:<br />

<strong>Wo</strong>hngeld<br />

Das <strong>Wo</strong>hngeld dient <strong>der</strong> wirtschaftlichen Sicherung angemessenen<br />

und f<strong>am</strong>iliengerechten <strong>Wo</strong>hnens. Das <strong>Wo</strong>hngeld<br />

wird als Mietzuschuss o<strong>der</strong> als Lastenzuschuss für den selbst<br />

genutzten <strong>Wo</strong>hnraum gele<strong>ist</strong>et und <strong>ist</strong> abhängig von <strong>der</strong> F<strong>am</strong>iliengröße,<br />

<strong>der</strong> Miethöhe und dem Einkommen.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

103<br />

Bundesausbildungsför<strong>der</strong>ungsgesetz und Aufstiegsfortbildungsför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

Das BAföG bzw. das AFBG sichert durch eine finanzielle Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Schüler/innen, Studierenden und Personen in<br />

Me<strong>ist</strong>er/innenvorbereitung eine individuelle Ausbildungsför<strong>der</strong>ung<br />

bzw. eine berufliche Aufstiegsfortbildung.<br />

Weitere Aufgabenbereiche<br />

Im Rahmen des Schwerbehin<strong>der</strong>tenrechts erfolgen insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf Antrag die Feststellung über das Vorliegen einer<br />

Behin<strong>der</strong>ung und des Grades <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung sowie die Ausstellung<br />

und Verlängerung von Schwerbehin<strong>der</strong>tenausweisen<br />

ab einem Grad <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung von wenigstens 50.<br />

Das Soziale Entschädigungsrecht gewährt Menschen finanzielle<br />

Unterstützung als Ausgleich für gesundheitsbedingte<br />

Nachteile auf <strong>der</strong> Grundlage des Bundesversorgungs- und<br />

Opferentschädigungsgesetzes sowie <strong>der</strong> Landesblindenhilfe.<br />

Zuwendungen an Träger <strong>der</strong> <strong>Wo</strong>hlfahrtspflege<br />

Das Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t för<strong>der</strong>t eine Vielzahl von<br />

Le<strong>ist</strong>ungsangeboten an<strong>der</strong>er Träger, von <strong>der</strong> Fachberatungsstelle<br />

des Dornahofs in Altshausen über die <strong>Ravensburg</strong>er Tagesstätten<br />

<strong>der</strong> Arkade e. V. bis zu den rechtlichen Betreuungen<br />

des Betreuungsvereins St. Martin im Kreis <strong>Ravensburg</strong> e. V.<br />

www.rv.de/SI<br />

Schuldnerberatung<br />

Die Schuldnerberatung berät Menschen mit Schuldenproblemen<br />

o<strong>der</strong> in einer Situation <strong>der</strong> Überschuldung. Die persönliche<br />

Beratung <strong>ist</strong> kostenlos und vertraulich.<br />

Betreuungsbehörde<br />

Die Betreuungsbehörde führt ehren<strong>am</strong>tliche Betreuer/innen<br />

und F<strong>am</strong>ilienangehörige in ihre Aufgaben ein. Sie berät<br />

und unterstützt diese Personen auch bei <strong>der</strong> Durchführung ihrer<br />

Aufgaben.<br />

Zentrale Aufgabe <strong>der</strong> Sozialhilfe<br />

<strong>ist</strong> es, alten o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen sowie<br />

Menschen, die nicht mehr<br />

erwerbstätig sein können, ein<br />

menschenwürdiges Dasein zu<br />

ermöglichen.


104 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG Anzeige<br />

„Wir sind da und helfen,<br />

wenn Menschen uns brauchen“<br />

St. Elisabeth-Stiftung<br />

Die St. Elisabeth-Stiftung bietet mit ihren Einrichtungen und<br />

sozialen Diensten in Baden-Württemberg in vielen Lebensbereichen Unterstützung.<br />

Rund 2.500 Mitarbeitende betreuen und för<strong>der</strong>n circa 4.500 hilfebedürftige Menschen.<br />

„Wir sind da und helfen, wenn Menschen uns brauchen“ –<br />

unter diesem Leitsatz sind 2.500 Mitarbeitende <strong>der</strong> St. Elisabeth-<br />

Stiftung für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, für alte und kranke Menschen<br />

und für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung da. Die Wurzeln <strong>der</strong><br />

Stiftung liegen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> bei Bad Waldsee auf<br />

dem Klosterberg in Reute: Dort haben die Franziskanerinnen<br />

von Reute im Jahr 2000 ihre karitativen Werke in weltliche Hände<br />

gegeben.<br />

Heute gehören ganz unterschiedliche soziale Einrichtungen<br />

und Dienste zwischen Ulm und dem Bodensee – und<br />

darüber hinaus – zur St. Elisabeth-Stiftung: <strong>Wo</strong>hn-, Qualifizierungs-,<br />

Arbeits- und Freizeitangebote für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

im Heggbacher <strong>Wo</strong>hnverbund und im Heggbacher<br />

Werkstattverbund, <strong>Wo</strong>hnen mit Service, Pflegeheime und<br />

Hospize in <strong>der</strong> Altenhilfe, eine Schule und <strong>Wo</strong>hnangebote für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Behin<strong>der</strong>ung sowie mehrere<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten im Bereich Kin<strong>der</strong>-Jugend-F<strong>am</strong>ilie. Teil <strong>der</strong><br />

Stiftung <strong>ist</strong> auch das von den Franziskanerinnen gegründete<br />

Jordanbad mit seinen vielfältigen Angeboten. Außerdem <strong>ist</strong><br />

die Stiftung an weiteren Einrichtungen beteiligt, unter an<strong>der</strong>em<br />

an drei Sozialstationen.<br />

Innovativ <strong>ist</strong> die St. Elisabeth-Stiftung nicht nur fachlich, son<strong>der</strong>n<br />

auch in <strong>der</strong> Personalpolitik. Ihr Lebensarbeitszeitmodell<br />

zeitWERT haben sich zahlreiche an<strong>der</strong>e Unternehmen zum<br />

Vorbild genommen. Die Stiftung <strong>ist</strong> als f<strong>am</strong>ilienfreundlicher<br />

Arbeitgeber ausgezeichnet und bietet ihren Mitarbeitenden das<br />

Tarifsystem des Deutschen Caritasverbands mit zahlreichen Sozialle<strong>ist</strong>ungen<br />

wie einer Zusatzrente. Außerdem bietet die St.<br />

Elisabeth-Stiftung eine große Bandbreite an Ausbildungsberufen<br />

und Studienmöglichkeiten. Mit ihrer Ausbildungsinitiative<br />

social4you verfolgt sie das Ziel, junge Menschen für einen sozialen<br />

Beruf zu bege<strong>ist</strong>ern. Näheres dazu unter www.social4you.de<br />

St. Elisabeth-Stiftung<br />

Steinacher Straße 70 · 88339 Bad Waldsee<br />

Tel.: +49 7524 906-100<br />

service@st-elisabeth-stiftung.de<br />

www.st-elisabeth-stiftung.de


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

105<br />

Sozialunternehmen<br />

mit Zukunft<br />

Die Zieglerschen<br />

Vor etwa 185 Jahren begann die diakonische Arbeit <strong>der</strong> Zieglerschen in<br />

Wilhelmsdorf mit einer „Taubstummenanstalt“. Heute beschäftigt das mo<strong>der</strong>ne Sozialunternehmen<br />

mehr als 3.300 Mitarbeitende an fast 60 Standorten. Rund 7.800 Menschen nehmen<br />

pro Jahr die sozialen Dienstle<strong>ist</strong>ungen in Anspruch.<br />

Mehr als 2.000 Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> sind<br />

„erfüllt mit Leben“. Denn bei den Zieglerschen arbeiten<br />

Menschen für Menschen: Sie betreuen Kin<strong>der</strong>, Erwachsene und<br />

Senioren mit Behin<strong>der</strong>ungen. Sie för<strong>der</strong>n Kin<strong>der</strong> mit Hör- und<br />

Sprachproblemen. Sie pflegen Seniorinnen und Senioren. Sie<br />

helfen Menschen mit einer Suchterkrankung. Sie unterstützen<br />

Jugendliche in schwierigen Situationen. Die Zieglerschen, das<br />

sind: Pflegefachkräfte und Son<strong>der</strong>schullehrer, Gebäu<strong>der</strong>einigerinnen<br />

und Psychologen, Erzieherinnen und Hauswirtschaftskräfte<br />

und noch viele Berufsgruppen mehr. Unterstützt werden<br />

sie von Freiwilligen, Auszubildenden und Ehren<strong>am</strong>tlichen.<br />

An fast 60 Standorten in Baden-Württemberg nehmen<br />

rund 7.800 Menschen jedes Jahr die diakonischen Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zieglerschen in Anspruch. Doch nur im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> sind die Zieglerschen mit allen fünf Hilfearten vertreten:<br />

zum Beispiel mit <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe, zu <strong>der</strong> auch die<br />

bundesweit bekannte Haslachmühle bei Horgenzell gehört.<br />

Die Altenhilfe <strong>der</strong> Zieglerschen betreibt im <strong>Landkreis</strong> insges<strong>am</strong>t<br />

vier Seniorenzentren und eine Diakonie-Sozialstation. Bekannt<br />

sind auch die Hör-Sprachzentren in <strong>Ravensburg</strong>, Wilhelmsdorf<br />

und Altshausen. Die Jugendhilfe bietet in Kleintobel<br />

bei <strong>Ravensburg</strong> – zum Teil bundesweit einmalige – Bildungsangebote<br />

<strong>der</strong> Erziehungshilfe an. Und auch die Suchthilfe <strong>ist</strong><br />

hier verwurzelt: Die Fachklinik Ringgenhof in Wilhelmsdorf<br />

blickt auf eine 115-jährige Tradition zurück.<br />

Wilhelmsdorf, <strong>der</strong> St<strong>am</strong>msitz <strong>der</strong> Zieglerschen, wird von<br />

den örtlichen Akteuren gerne als „Inklusionsgemeinde“ bezeichnet.<br />

Denn hier gelingt, wie an kaum einem an<strong>der</strong>en Ort,<br />

ganz selbstverständlich das Miteinan<strong>der</strong> von Menschen mit<br />

und ohne Behin<strong>der</strong>ung, Senioren, Suchtpatienten, Asylbewerbern<br />

und vielen an<strong>der</strong>en.<br />

Das diakonische Fund<strong>am</strong>ent ihrer Arbeit haben die Zieglerschen<br />

in ihrem Leitbild, das unter intensiver Mitarbeiterbeteiligung<br />

erarbeitet wurde, benannt: „Diakonie <strong>ist</strong> gelebte Nächstenliebe<br />

im Sinne Jesu. Wir vertrauen auf sein Wirken in<br />

unserem Handeln.“ Auf Grundlage dieser Gewissheit haben<br />

sich die Zieglerschen aus einer langen Tradition zu einem mo<strong>der</strong>nen,<br />

dyn<strong>am</strong>ischen Sozialunternehmen entwickelt.<br />

Die Zieglerschen e. V.<br />

Pfrunger Straße 2, 88271 Wilhelmsdorf<br />

Tel. +49 7503 929-0<br />

info@zieglersche.de<br />

www.zieglersche.de


106 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Amt für Migration und Integration<br />

Anlaufstelle für Auslän<strong>der</strong> und Flüchtlinge<br />

Im Amt für Migration und Integration des Landrats<strong>am</strong>tes sind die Bereiche Aufenthalt,<br />

Beschäftigung und Integration für alle Auslän<strong>der</strong> sowie Le<strong>ist</strong>ungsgewährung, Unterbringung<br />

und soziale Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />

Auslän<strong>der</strong>recht<br />

Alle ausländischen Mitbürger/innen, die außerhalb <strong>der</strong> dafür<br />

selbst zuständigen Großen Kreisstädte <strong>Ravensburg</strong>, Weingarten,<br />

Leutkirch im Allgäu und Wangen im Allgäu im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> leben, haben mit <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde des<br />

Amtes für Migration und Integration Kontakt. Hier werden Entscheidungen<br />

zur Einreise, zum Aufenthalt und zur Erwerbstätigkeit<br />

von Auslän<strong>der</strong>n, die in den Gemeinden im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> leben, getroffen.<br />

Unterbringung von Asylbewerbern/innen und Flüchtlingen<br />

Unterstützt wird die<br />

Sozialarbeit durch zahlreiche<br />

Ehren<strong>am</strong>tliche. Ihre<br />

Unterstützung als Brückenbauer<br />

zu den Bürgern und<br />

Unternehmen <strong>ist</strong> unverzichtbar.<br />

Asylbewerber/innen, die in Deutschland ankommen, werden<br />

von den Erstaufnahmestellen des Landes auf die einzelnen<br />

<strong>Landkreis</strong>e verteilt. Zunächst benötigen die Menschen ein<br />

Dach über dem Kopf. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> <strong>ist</strong> die sogenannte<br />

vorläufige („erste“) Unterbringung dezentral organisiert.<br />

In acht Städten und Gemeinden werden <strong>der</strong>zeit vom Amt<br />

für Migration und Integration Unterkünfte betrieben und betreut.<br />

Asylbewerber/innen können nach Abschluss des Asylverfahrens<br />

aus den landkreiseigenen Unterkünften <strong>der</strong> vorläufigen<br />

Unterbringung ausziehen und im <strong>Landkreis</strong> eine eigene<br />

<strong>Wo</strong>hnung anmieten. Sollte das Asylverfahren länger dauern, <strong>ist</strong><br />

ein Auszug aus <strong>der</strong> vorläufigen Unterbringung nach zwei Jahren<br />

möglich. Wer keine <strong>Wo</strong>hnung auf dem privaten <strong>Wo</strong>hnungsmarkt<br />

findet, wird nach einem festgesetzten Schlüssel auf die<br />

Städte und Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es verteilt, die für die sogenannte<br />

Anschlussunterbringung zuständig sind.<br />

Le<strong>ist</strong>ungsgewährung an Asylbewerber/innen<br />

Asylbewerber/innen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst<br />

sicherstellen können, erhalten Le<strong>ist</strong>ungen nach dem Asylbewerberle<strong>ist</strong>ungsgesetz.<br />

Soziale Betreuung von Asylbewerber/innen und Ehren<strong>am</strong>t<br />

Die neuzugewan<strong>der</strong>ten Menschen, die in <strong>der</strong> vorläufigen<br />

Unterbringung leben, benötigen weitere Unterstützung, d<strong>am</strong>it<br />

sie sich an ihrem neuen <strong>Wo</strong>hnort und in einer ihnen fremden<br />

Gesellschaft zurechtfinden können. Daher stehen ihnen Sozialarbeiter/innen<br />

des <strong>Landkreis</strong>es bei vielen Fragen des Alltags<br />

zur Seite. Unterstützt wird die Sozialarbeit durch zahlreiche Ehren<strong>am</strong>tliche.<br />

Ihre Unterstützung als Brückenbauer zu den Bürgern/innen,<br />

den Unternehmen, den örtlichen Vereinen und als<br />

Integrationspaten <strong>ist</strong> unverzichtbar. In <strong>der</strong> sogenannten Anschlussunterbringung<br />

wird die soziale Betreuung und Begleitung<br />

von Neuzugewan<strong>der</strong>ten durch me<strong>ist</strong> kommunale Integrationsmanager/innen<br />

erbracht. So wird die Inte gration auf<br />

örtlicher Ebene fortgesetzt.<br />

Integration im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Neben den oben beschriebenen Bereichen hat das Amt für<br />

Migration und Integration die Aufgabe, die Integration aller


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

107<br />

Menschen mit Migrationshintergrund im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

zu för<strong>der</strong>n und zu unterstützen. Hierfür gibt es im Amt<br />

eine Integrationsbeauftragte. Sie koordiniert die Integrationsarbeit<br />

im <strong>Landkreis</strong> und vernetzt alle relevanten Partner <strong>der</strong><br />

Integrationsarbeit. D<strong>am</strong>it sorgt sie für Transparenz und sichert<br />

den Zugang <strong>der</strong> Neuzugewan<strong>der</strong>ten zu Hilfsangeboten, Bildungsmaßnahmen<br />

und zum Arbeitsmarkt.<br />

Bereits im Jahr 2008 wurde erstmals ein Integrationsplan<br />

erstellt. Auf diesem aufbauend wurde 2017 unter Beteiligung<br />

vieler Partner ein Integrationskonzept erstellt, das für die wichtigen<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> wie Sprache, Arbeit, <strong>Wo</strong>hnen, Gesundheit,<br />

Gesellschaft und Beratung Handlungsempfehlungen und<br />

Maßnahmen aufzeigt. Helferkreise in <strong>der</strong> Migrantenarbeit, Initiativen<br />

und Institutionen können für Integrationsprojekte eine<br />

finanzielle För<strong>der</strong>ung erhalten; insbeson<strong>der</strong>e für Engagierte in<br />

<strong>der</strong> Asylbewerberarbeit werden Fortbildungen und Supervision<br />

angeboten. Über einen Sprach- und Kulturmittlerpool können<br />

Institutionen, Behörden und Ärzte/innen beim Landrats<strong>am</strong>t<br />

ehren<strong>am</strong>tliche Übersetzer/innen anfor<strong>der</strong>n.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

Wesentlich für die Integration in Bildung, Ausbildung, Beschäftigung<br />

und Gesellschaft <strong>ist</strong> die Sprachför<strong>der</strong>ung für alle<br />

Neuzugewan<strong>der</strong>ten. Weil die Voraussetzungen, aber auch die<br />

Umstände des Erlernens und des Gebrauchs <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache sehr unterschiedlich sind, werden vom Regionalen Bildungsbüro<br />

des <strong>Landkreis</strong>es angepasste För<strong>der</strong>angebote zur<br />

Verfügung gestellt. Mittel des <strong>Landkreis</strong>es und des Landes<br />

Baden-Württemberg werden sowohl für spezifische Kurse als<br />

auch für passgenaue Bildungsmaßnahmen eingesetzt. Mehr<br />

als 1.000 Teilnehmenden profitieren jährlich davon, sei es in geschlossenen<br />

Kursen, als schul- und ausbildungsbegleitende<br />

Angebote o<strong>der</strong> auch als integrierte Sprachbildung <strong>am</strong> Arbeitsplatz.<br />

www.rv.de/MI


108 Soziales Leben LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Übersicht über die Beratungsstellen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Beratungsstelle Zielgruppe Kontakt<br />

Adoptionsberatung Personen mit Adoptionswunsch Jugend<strong>am</strong>t<br />

Telefon 0751 / 85-3213<br />

Freiwilliger <strong>Wo</strong>hnungssuchdienst Benachteiligte <strong>Wo</strong>hnungssuchende, DiPers GmbH<br />

Kunden des Dezernates für Soziales und Arbeit Telefon 0751 / 35450-16<br />

<strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />

Jugendberufshilfe Beratung und Betreuung von Schülern DiPers GmbH<br />

<strong>der</strong> beruflichen Schulen im Telefon 0751 / 35450-27<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Kin<strong>der</strong>gartenfachberatung Kommunen und Träger von Kin<strong>der</strong>gärten Jugend<strong>am</strong>t<br />

Telefon 0751 / 85-3214<br />

KiP - Hilfe und Unterstützung für Kin<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit psychisch erkrankten Jugend<strong>am</strong>t<br />

mit psychisch erkrankten o<strong>der</strong> o<strong>der</strong> belasteten Eltern Telefon 0751 / 85-3216<br />

belasteten Eltern<br />

Kontaktstelle für Selbsthilfe Selbsthilfegruppen Stabsstelle Sozialplanung<br />

Telefon 0751 / 85-3119<br />

Pflegestützpunkt Hilfe- und pflegebedürftige Menschen aller Stabsstelle Sozialplanung<br />

Altersgruppen und <strong>der</strong>en Angehörige Telefon <strong>Ravensburg</strong>: 0751 / 85-3318 o<strong>der</strong> -3319<br />

Wangen im Allgäu: 07522 / 996-3667<br />

Bad Waldsee: 07524 / 97483317<br />

Schuldnerberatung Überschuldete Privatpersonen und Sozial- und Inklusions<strong>am</strong>t<br />

Haushalte Telefon 0751 / 85-3181 o<strong>der</strong> -3182<br />

Tagesmüttervermittlungsstelle Eltern, die eine flexible Jugend<strong>am</strong>t<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung suchen Telefon 0751 / 85-3217<br />

Pflegeeltern Beratung und Begleitung bei Jugend<strong>am</strong>t<br />

Pflegeverhältnissen Schussental Süd: Telefon 0751 / 85-3233<br />

Schussental Nord: Telefon 0751 / 85-3213<br />

<strong>Landkreis</strong> RV-Nordwest: Telefon 07524 / 9748-3423<br />

Allgäu-Süd: Telefon 07522 / 996-3725<br />

Allgäu-Nord: Telefon 07522 / 996-3747


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Soziales Leben<br />

109<br />

Vom Kreis geför<strong>der</strong>te Beratungsstellen<br />

Beratungsstelle Zielgruppe Kontakt<br />

Beratungsstelle gegen sexuellen Sexuell Missbrauchte und Betroffene Brennessel e.V.<br />

Missbrauch „Brennessel“ Telefon 0751 / 3978<br />

Beratungsstelle Grüner Turm Frauen, Paare, Jugendliche (Beratung pro f<strong>am</strong>ilia Ortsverband <strong>Ravensburg</strong><br />

in Schwangerschaft und Elternzeit, Telefon 0751 / 24343<br />

psycho-soziale Begleitung, Schwangerschafts-<br />

Konfliktberatung, Sexualberatung, sexuelle Bildung)<br />

Betreuungsverein St. Martin Privatpersonen und Betreuungsgerichte Betreuungsverein St. Martin im Kreis <strong>Ravensburg</strong> e. V.<br />

Telefon 0751 / 17870<br />

Betreuungsverein Wilhelmsdorf Privatpersonen und Betreuungsgerichte Die Zieglerschen<br />

Telefon 07503 / 929-522<br />

Erziehungsberatung Eltern und Kin<strong>der</strong> Caritas Bodensee-Oberschwaben: Telefon 0751 / 3590150<br />

Diakonisches Werk: Telefon 0751 / 29590410<br />

Fachberatungsstelle für <strong>Wo</strong>hnungslose Obdachlose Dornahof, Württemberger Hof<br />

Telefon 0751 / 35962-0<br />

F<strong>am</strong>ilienentlastende Dienste Eltern von behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n Liebenau Teilhabe gem. GmbH<br />

Körperbehin<strong>der</strong>tenzentrum Oberschwaben (KBZO)<br />

Die Zieglerschen – Süd – gem. GmbH<br />

Oberschwäbische Werkstätten für Behin<strong>der</strong>te (OWB)<br />

St. Jakobus Behin<strong>der</strong>tenhilfe gem. GmbH<br />

Stephanuswerk Isny im Allgäu<br />

Lebenshilfe <strong>Ravensburg</strong> e.V.<br />

Lebenshilfe Württembergisches Allgäu e. V.<br />

Frauenhaus und Beratungsstelle Frauen mit Gewalterfahrung Frauen und Kin<strong>der</strong> in Not e.V.<br />

Frauenhaus: Telefon 0751 / 16365<br />

Beratungsstelle: Telefon 0751 / 23323<br />

Interdisziplinäre Frühför<strong>der</strong>stelle Eltern von Kin<strong>der</strong>n Mobile gGmbH<br />

mit Entwicklungsdefiziten Standort <strong>Ravensburg</strong>: Telefon 0751 / 33413<br />

Standort Kisslegg: Telefon 07563 / 92055<br />

Kontaktladen „Die Insel“ Anlaufstelle für Abhängige illegaler Drogen ZfP Südwürttemberg<br />

Telefon 0751 / 17859<br />

Kontaktstelle Frau und Beruf Frauen, die den Wie<strong>der</strong>einstieg in den Kontaktstelle Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong>-<br />

Beruf o<strong>der</strong> die Selbstständigkeit planen<br />

Bodensee-Oberschwaben, c/o WiR GmbH<br />

Telefon 0751 / 35906-63<br />

Ökumenische Telefonseelsorge Personen in seelischer Notlage Katholisches Verwaltungszentrum Allgäu-Oberschwaben<br />

Telefon 0800 / 1110-111 o<strong>der</strong> -222<br />

Opferberatung Weißer Ring Opfer von Gewalt und Missbrauch Weisser Ring e. V.<br />

Telefon 0172 / 2582400<br />

Psychologische Beratungsstelle (PBS) Personen mit Fragen zur Erziehung und Diakonisches Werk Oberschwaben Allgäu Bodensee<br />

Entwicklung ihrer Kin<strong>der</strong>, ihrer Partnerschaft Telefon 0751 / 295904-10<br />

und F<strong>am</strong>ilie<br />

Suchtberatung Personen mit Suchterkrankung o<strong>der</strong> Caritas Bodensee-Oberschwaben<br />

Suchttendenzen Telefon 0751 / 36256-80<br />

<strong>Wo</strong>hnberatung Alle Personen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband <strong>Ravensburg</strong> e. V.<br />

Telefon 0751 / 56061-0<br />

Kommunale Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en Ehren<strong>am</strong>tliche kommunale Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte<br />

Angehörige Telefon: 0170 / 3723781 o<strong>der</strong> 0171 / 2986057<br />

Patientenfürsprecher Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Ehren<strong>am</strong>tliche Patientenfürsprecher<br />

<strong>der</strong>en Angehörige Telefon 0751 / 7601-2709 o<strong>der</strong> 0160 / 7074250<br />

IBB-Stelle Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Stabsstelle Sozialplanung<br />

<strong>der</strong>en Angehörige Telefon 0751 / 85-909959


110 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kulturarbeit im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Impulse für ein vielfältiges Kulturleben<br />

Über Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg war Oberschwaben und mittendrin <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> von<br />

kleinen und kleinsten Herrschaftssitzen beeinflusst. Kultivierte Klöster, stolze Adelshäuser<br />

und vier selbstbewusste Reichsstädte prägen bis heute diese geschichtsträchtige Landschaft<br />

und ihr kulturelles Leben.<br />

Heute bietet <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> eine Vielzahl kultureller<br />

Einrichtungen und Kulturdenkmale, die es zu unterstützen<br />

und zu pflegen gilt. Kulturarbeit, Heimatpflege und Denkmalschutz<br />

haben deshalb einen zentralen Platz im<br />

Aufgabenspektrum des Landrats<strong>am</strong>tes. Der <strong>Landkreis</strong> garantiert<br />

mit seiner Kulturarbeit im Zus<strong>am</strong>menwirken mit und ergänzend<br />

zu den Städten und Gemeinden die Teilhabe an einem<br />

vielfältigen Kulturangebot, das einen wichtigen<br />

Standortfaktor und einen Beitrag zur sozialen Integration darstellt.<br />

Er verstärkt d<strong>am</strong>it die Attraktivität <strong>der</strong> Region, unterstützt<br />

den öffentlichen Bildungsauftrag und sichert ein menschliches<br />

Grundbedürfnis seiner Bürger. KULTUR!RV, <strong>der</strong> Kulturbetrieb<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ravensburg</strong>, unterhält zwei eigene Kultureinrichtungen<br />

zur Entwicklung und Erhaltung regionaler<br />

Identität mit überregionaler Wirkung: das Bauernhaus-Museum<br />

Allgäu-Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg und das Schloss Achberg.<br />

Es sind viel besuchte und lebendige Orte, an denen Kultur und<br />

Geschichte nicht nur mit hohem Anspruch ges<strong>am</strong>melt und<br />

erforscht, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e über weithin wahrgenommene<br />

Ausstellungen, Veranstaltungen und pädagogische Angebote<br />

einem breiten Publikum vermittelt werden.<br />

Ohne Musik in ihren unterschiedlichsten<br />

Spielarten<br />

wäre das Leben im <strong>Landkreis</strong><br />

kaum vorstellbar. An die<br />

9.000 Musiker/innen spielen<br />

allein in den 114 Blasmusikkapellen<br />

mit.<br />

Die Kulturlandschaft Oberschwabens und des Allgäus <strong>ist</strong><br />

außergewöhnlich reich an sakralen Kunstwerken wie Skulpturen,<br />

Gemälden und Altartafeln. Viele von ihnen haben einen<br />

beson<strong>der</strong>en künstlerischen o<strong>der</strong> kulturgeschichtlichen Wert.<br />

Sie finden sich in den Pfarr- und Filialkirchen, an Hausfassaden,<br />

in den Hun<strong>der</strong>ten von kleinen Kapellen und in Bildstöcken. Oft<br />

können die Pfarrgemeinden, Kapellengemeinschaften o<strong>der</strong><br />

Privatleute, die diese Schätze hüten, Restaurierung, Erhaltung<br />

o<strong>der</strong> Sicherung nicht alleine bezahlen. Soweit die Kleinode sich<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> befinden und öffentlich zugänglich<br />

sind, bemüht sich <strong>der</strong> „Verein zur Erhaltung sakraler Kulturgüter<br />

e. V.“, im Volksmund „Heiligenverein“ genannt, auf Antrag, einen<br />

Zuschuss zu le<strong>ist</strong>en. Er wird seit seiner Gründung von <strong>der</strong> Kreissparkasse<br />

großzügig unterstützt. Die Entscheidung hängt von<br />

<strong>der</strong> Bedeutung des Objekts, <strong>der</strong> Dringlichkeit <strong>der</strong> Maßnahme<br />

und <strong>der</strong> Streuung <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Projekte im <strong>Landkreis</strong> ab;<br />

eine gewisse Eigenle<strong>ist</strong>ung und die Ausführung durch Fachleute<br />

sind Bedingung.<br />

Weitere eigene Akzente setzt <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> mit seiner<br />

Kunsts<strong>am</strong>mlung zur Dokumentation und För<strong>der</strong>ung regionalen<br />

Kunstschaffens und dem Kreisarchiv als öffentlichem Infor-


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

111<br />

mationsspeicher. Das Kreismagazin „Oberland“ als Plattform <strong>der</strong><br />

Regionalkunde bietet zweimal im Jahr ein Kaleidoskop aus Geschichte,<br />

Kultur und Naturkunde. Nicht min<strong>der</strong> aktiv <strong>ist</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des ehren<strong>am</strong>tlichen Engagements<br />

gerade im Bereich von Kultur und kultureller Bildung. Der Ausbau<br />

<strong>der</strong> vielfältigen Musikarbeit im hiesigen Raum gehört dazu.<br />

2011 bis 2016 wurde durch eine Qualitätsoffensive die Arbeit<br />

<strong>der</strong> vier vom <strong>Landkreis</strong> mitgetragenen Musikschulen auf eine<br />

zukunftsfähige Grundlage gestellt. Auch erhält etwa <strong>der</strong> Blasmusikkreisverband,<br />

<strong>der</strong> über 114 Musikkapellen repräsentiert,<br />

finanzielle Unterstützung für seine Jugendarbeit. Musikvereine,<br />

Chöre, Bands und nicht zuletzt die vier großen Jugendmusikschulen<br />

le<strong>ist</strong>en Jugendarbeit auf hohem Niveau und sorgen für<br />

aktive Gemeinschaften in Stadt und Land, seit Jahrzehnten<br />

vom <strong>Landkreis</strong> stark geför<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Landkreis</strong> einen Partner für finanzielle Unterstützung und öffentliche<br />

Sichtbarkeit. Mit seiner Projektför<strong>der</strong>ung unterstützt<br />

er kulturelle Vorhaben und Ereignisse von überörtlicher Bedeutung<br />

und herausgehobener Qualität. Flaggschiff <strong>ist</strong> <strong>der</strong> 2017<br />

von Landrat Harald Sievers ins Leben gerufene „OEW-Kultursommer<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>“, bei dem vier überregional<br />

ausstrahlende, ehren<strong>am</strong>tlich getragene sommerliche Kulturhöhepunkte<br />

gemeins<strong>am</strong> unterstützt und beworben werden;<br />

ein fünftes Highlight wird jährlich über einen Wettbewerb ermittelt.<br />

www.rv.de/KU<br />

Zahlreiche weitere, oft von großem bürgerschaftlichem Engagement<br />

getragene Initiativen und Projekte, haben mit dem


112 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Freilichtschauspiele wie<br />

die Wangener Festspiele<br />

und 42 Museen sind Teil<br />

des umfangreichen<br />

kulturellen Angebots im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong>.<br />

Isny Opernfestival<br />

Einhaldenfestival<br />

in Fronreute<br />

Schirmherr<br />

Landrat Harald Sievers<br />

?<br />

Jährlicher Wettbewerb – gleich bewerben!<br />

Internationale <strong>Wo</strong>lfegger Konzerte<br />

Brass im Gras<br />

www.kultursommer.rv.de


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

113<br />

Kreiskulturzentrum Schloss<br />

Achberg: Das „Heute“ in den<br />

Mauern des „Gestern“<br />

Hoch über dem Argental, eingebettet in die Bil<strong>der</strong>buchlandschaft des<br />

Voralpenlandes zwischen Wangen im Allgäu und Lindau im Bodensee,<br />

liegt das ehemalige Deutschordensschloss Achberg.<br />

Ein Blick in das stattliche Gebäude lohnt sich: Von Etage zu<br />

Etage steigert sich die Pracht <strong>der</strong> barocken Stuckdecken und findet<br />

ihren Höhepunkt im Rittersaal. Um das Jahr 1700 ließ <strong>der</strong><br />

d<strong>am</strong>alige Schlossbesitzer, Deutschordens-Landkomtur Franz Benedikt<br />

von Baden, den Festsaal mit einer <strong>der</strong> aufwendigsten und<br />

detailfreudigsten Stuckdecken in Süddeutschland schmücken.<br />

Nachfolger des Deutschen Ordens als Herr auf Schloss Achberg<br />

wurde in <strong>der</strong> Napoleonischen Zeit das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.<br />

Im Besitz des Fürstenhauses verblieb<br />

Schloss Achberg bis 1982. Es folgte eine mehr als sechsjährige<br />

Phase <strong>der</strong> Bauspekulationen, bis <strong>der</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> 1988<br />

das vom Verfall bedrohte Schloss erwarb und es in sechs Jahren<br />

nach den Vorgaben des Landesdenkmal<strong>am</strong>tes sanierte. Seit<br />

dem Frühjahr 1995 <strong>ist</strong> das barocke Schloss für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich.<br />

In diesen 25 Jahren <strong>ist</strong> Schloss Achberg nicht nur ein attraktives<br />

Ausflugsziel für Wan<strong>der</strong>nde und Radfahrende geworden,<br />

son<strong>der</strong>n dient als Kulturzentrum des <strong>Landkreis</strong>es den Bürgern/<br />

innen und Gästen als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Lernort.<br />

Jährlich rund 15.000 Besucher/innen aus nah und fern finden<br />

hier von Mitte April bis Mitte Oktober ein abwechslungsreiches<br />

und interessantes Angebot: Ausstellungen, Konzerte, Lesungen,<br />

standes<strong>am</strong>tliche Trauungen und ein buntes Progr<strong>am</strong>m für F<strong>am</strong>ilien,<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Schulklassen beleben das anmutige<br />

Gebäude.


114 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bauernhaus-Museum<br />

Allgäu-Oberschwaben <strong>Wo</strong>lfegg<br />

Geschichte und Natur hautnah<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung im Jahr 1978 hat sich das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben <strong>der</strong><br />

Erhaltung des ländlichen Kulturguts und <strong>der</strong> lebendigen Vermittlung von regionaler<br />

Geschichte und Kultur verschrieben.<br />

geführt. Ein fester St<strong>am</strong>m an Angestellten, etwa 50 freie Mitarbeitende,<br />

mehr als 100 Ehren<strong>am</strong>tliche und zahlreiche lokale<br />

Vereine tragen dazu bei, eine große Bandbreite des ländlichen<br />

Kulturguts erlebbar zu machen:<br />

Schauen, Lernen und Erleben<br />

Die 12 Hektar umfassende Kulturlandschaft, sorgs<strong>am</strong> angelegte<br />

Bauerngärten und eine ganze Menge Tiere – Rin<strong>der</strong>,<br />

Schafe, Ziegen, Schweine, Gänse und Hühner – bege<strong>ist</strong>ern große<br />

und kleine Besucher/innen. Die Dauerausstellung über die<br />

„Schwabenkin<strong>der</strong>“, wechselnde Son<strong>der</strong>ausstellungen und ein<br />

umfangreiches pädagogisches Angebot vermitteln regionale<br />

und län<strong>der</strong>übergreifende Geschichte.<br />

Der Kerngedanke des Bauernhaus-Museums Allgäu-Oberschwaben<br />

war und bleibt, Bauernhäuser, die an ihrem ursprünglichen<br />

Ort nicht mehr zu erhalten waren, zu retten und<br />

in einen neuen, lebendigen Zus<strong>am</strong>menhang zu bringen.<br />

Alte Häuser erzählen Geschichte<br />

Diese Denkmäler wurden vorsichtig abgebaut und auf<br />

dem Museumsgelände originalgetreu wie<strong>der</strong>errichtet. 19 größere<br />

<strong>Wo</strong>hn- und Wirtschaftsgebäude aus Oberschwaben und<br />

dem württembergischen Allgäu stehen <strong>der</strong>zeit auf dem Museumsgelände;<br />

dazu kommen Kleinbauten wie Spritzenhäuschen<br />

und Viehwaage. Die originalgetreu eingerichteten Stuben,<br />

K<strong>am</strong>mern, Ställe und Werkstätten geben einen<br />

authentischen Einblick in die Lebens- und Arbeitsumstände<br />

<strong>der</strong> Landbevölkerung.<br />

Auf wissenschaftlicher Grundlage wird im Bauernhaus-Museum<br />

die Geschichte <strong>der</strong> Häuser und Objekte recherchiert und<br />

den Besuchern/innen anschaulich und lebendig vor Augen<br />

Auch mit einem vielfältigen Veranstaltungskalen<strong>der</strong>, Führungen<br />

und vor allem den Mitmachaktionen für Kin<strong>der</strong> und<br />

Erwachsene bietet das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben<br />

<strong>Wo</strong>lfegg zahlreiche Möglichkeiten, sich mit den früheren<br />

Lebensumständen <strong>der</strong> Menschen in <strong>der</strong> Region auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Spezielle Angebote für F<strong>am</strong>ilien ermöglichen<br />

generationenübergreifend, diese vor dem eigenen Lebenshintergrund<br />

zu betrachten. Derzeit nehmen jährlich etwa 80.000<br />

Besucher/innen dieses Angebot wahr.<br />

Begegnung mit Menschen und ihrer Geschichte<br />

Das Bauernhaus-Museum <strong>ist</strong> ein Ort, an dem Menschen ihrer<br />

Geschichte und einan<strong>der</strong> begegnen können. Einerseits sind<br />

es die alteingesessenen Bewohner Oberschwabens und des<br />

Allgäus, die in <strong>Wo</strong>lfegg einen Teil <strong>der</strong> Geschichte ihrer Vorfahren<br />

o<strong>der</strong> teilweise auch ihrer eigenen Zeitgenossen wie<strong>der</strong>finden<br />

konnten. Spätestens seit <strong>der</strong> 2012 eröffneten Dauerausstellung<br />

zu den „Schwabenkin<strong>der</strong>n“ finden aber auch immer<br />

mehr Menschen von weiter her den Weg nach <strong>Wo</strong>lfegg: Die<br />

Ausstellung hat zum grenzüberschreitenden Austausch mit<br />

Menschen aus Österreich, <strong>der</strong> Schweiz, Italien und Liechtenstein<br />

geführt. Von dort k<strong>am</strong>en seit Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

die sogenannten „Schwabenkin<strong>der</strong>“, um sich im wohlhabende-


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

115<br />

ren Oberschwaben als Hütekin<strong>der</strong> zu verdingen. 2020 erfolgt<br />

mit dem Wie<strong>der</strong>aufbau des Hofes Beck eine wichtige Erweiterung<br />

und Weiterentwicklung des Museums, die den museumspädagogischen<br />

Angeboten rund um die Landwirtschaft gute<br />

räumliche Möglichkeiten bietet und auch bessere Angebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen erlaubt. 2021 wird die aktuelle,<br />

mit vielen Zeitzeugenbefragungen verbundene Arbeit<br />

zum Thema „‚Gastarbeiterinnen‘ und ‚Gastarbeiter‘ auf dem<br />

Land“ sich in einer neuen Dauerausstellung im Fischerhaus<br />

wie<strong>der</strong>finden.<br />

www.bauernhaus-museum.de<br />

Das Bauernhaus-Museum<br />

<strong>ist</strong> ein Ort, an dem<br />

Menschen ihrer Geschichte<br />

und einan<strong>der</strong> begegnen<br />

können.


116 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Denkmäler im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Ausgedient, unnütz und doch wertvoll<br />

Kirchen, Kapellen, Schlösser, Bauernhöfe, Zehntscheuern, Mühlen, Schmieden, Backhäuser,<br />

Brücken und Brunnen, aber auch Kleindenkmale wie Feldkreuze, Wegkapellen und Sühnezeichen<br />

prägen das Bild oberschwäbischer Städte und Dörfer.<br />

2.268 dieser Bau- und Kulturdenkmale finden sich im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong> und dokumentieren die Entwicklung von vorund<br />

frühgeschichtlicher Zeit bis zur Gegenwart. Diese sehr heterogene<br />

Denkmallandschaft <strong>ist</strong> geprägt durch die zahlreichen<br />

Klöster und Adelsgeschlechter, die Reichsstädte <strong>Ravensburg</strong>,<br />

Wangen im Allgäu, Leutkirch im Allgäu und Isny im Allgäu, aber<br />

auch die Landwirtschaft, die in Oberschwaben noch gelebte<br />

Volksfrömmigkeit, das Handwerk und die im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

aufkommende industrielle Entwicklung. So gibt es ca. 140 Kirchen,<br />

darunter gotische und vor allem barocke Gotteshäuser,<br />

aber auch Kirchen des H<strong>ist</strong>orismus und Kirchenräume aus den<br />

1950er-Jahren. Unter den 391 Kapellen finden sich herrschaftliche<br />

Kapellen, von Klöstern o<strong>der</strong> Adel gestiftet, aber auch<br />

schlichte Hofkapellen als Zeichen <strong>der</strong> Volksfrömmigkeit. Rund


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

117<br />

1.500 Kleindenkmale (Feldkreuze, Bildstöcke) prägen die Kulturlandschaft<br />

des <strong>Landkreis</strong>es genauso wie die rund 300 Burgen,<br />

Burgstellen und 20 Schlösser.<br />

Neben zahlreichen landwirtschaftlichen Gebäuden wie<br />

Scheuern, Zehntscheuern, Eindachhöfen, Bauernhäusern, Backhäusern<br />

und Brennereien gehören die stattlichen Bürgerhäuser<br />

in den ehemaligen freien Reichsstädten <strong>Ravensburg</strong>, Wangen<br />

im Allgäu, Leutkirch im Allgäu und Isny im Allgäu untrennbar<br />

zur heimischen Denkmallandschaft. Mühlen, Brücken und h<strong>ist</strong>orische<br />

Industrieareale als technische Denkmale, zwei <strong>Wo</strong>hnhäuser<br />

im Bauhausstil und Kulturdenkmale aus den 1950er-Jahren,<br />

wie die Neuwiesenschule in <strong>Ravensburg</strong> o<strong>der</strong> die<br />

Verlagsbauten Rieck von Rolf Gutbrod in Aulendorf runden das<br />

Bild ab. Die vielen baulichen und kulturellen Schmuckstücke <strong>am</strong><br />

Wegesrand werden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> ergänzt durch die<br />

überregional bekannten Denkmäler Schloss Achberg, Schloss<br />

Aulendorf und das Humpisquartier in <strong>Ravensburg</strong>, die nach<br />

mustergültigen Sanierungen heute alle wie<strong>der</strong> besichtigt werden<br />

können und die Vergangenheit erlebbar machen.<br />

All diese Denkmale sind wertvolle, erhaltenswerte Zeugen<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit, verlangen vom Besitzer aber oft auch einen<br />

beträchtlichen Sanierungsaufwand. Der <strong>Landkreis</strong> unterstützt<br />

die Erhaltung und die Pflege von Kulturlandschaft prägenden<br />

Bauwerken, die von überörtlicher und heimatgeschichtlicher<br />

Bedeutung sind. Dabei können auch Objekte unterstützt werden,<br />

die nicht unter Denkmalschutz stehen. Bereits 1979 beschloss<br />

<strong>der</strong> Kre<strong>ist</strong>ag das sogenannte „Kapellenprogr<strong>am</strong>m“, seit<br />

2004 weitergeführt unter dem N<strong>am</strong>en „Kreisdenkmalprogr<strong>am</strong>m“<br />

zur Erhaltung dieser Kulturgüter. Im Rahmen dieses<br />

d<strong>am</strong>als bundesweit einzigartigen Progr<strong>am</strong>ms werden bis heute<br />

Sanierungszuschüsse für Denkmale gewährt, die beson<strong>der</strong>s<br />

Der <strong>Landkreis</strong> unterstützt<br />

die Erhaltung und Pflege<br />

von Kulturlandschaft prägenden<br />

Bauwerken, die von<br />

überörtlicher und heimatgeschichtlicher<br />

Bedeutung<br />

sind.<br />

landschaftstypisch sind. Dazu zählen insbeson<strong>der</strong>e Kapellen,<br />

Backhäuser und Schmieden, aber auch Feldkreuze, Brücken<br />

und Brunnen. So wurden dafür bisher Zuschüsse in Höhe von<br />

mehr als 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. D<strong>am</strong>it konnten bislang<br />

rund 400 Objekte geför<strong>der</strong>t und ein Investitionsvolumen<br />

von ca. 15 Millionen Euro unterstützt werden. Eine weitere Beson<strong>der</strong>heit<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> als möglicher Zuschussgeber<br />

<strong>ist</strong> <strong>der</strong> „Verein zur Erhaltung sakraler Kulturgüter“ <strong>der</strong><br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong>. Der Verein för<strong>der</strong>t seit rund 36 Jahren<br />

die Restaurierung von sakralen Skulpturen, Ausstattungsgegenständen<br />

in Kapellen und Kirchen, aber auch verstärkt<br />

von Feld- und Wegkreuzen und Bildstöcken.<br />

Weitere Unterstützung dürfen die Eigentümer/innen solcher<br />

Kleinodien aus entsprechenden Progr<strong>am</strong>men <strong>der</strong> Landesregierung<br />

und durch eine erhöhte steuerliche Abschreibung<br />

erwarten. In beson<strong>der</strong>en Fällen gewähren auch die Deutsche<br />

Denkmalstiftung o<strong>der</strong> die Denkmalstiftung Baden-Württemberg<br />

entsprechende Zuschüsse.


118 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Das Kreisarchiv<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />

Archive sind Fundgruben mit h<strong>ist</strong>orischen Schätzen und erfüllen einen kommunal- und kulturpolitischen<br />

Auftrag. Die Kreisarchivare sorgen dafür, dass h<strong>ist</strong>orische Quellen gepflegt, die Orts- und<br />

Kreisgeschichte aufgearbeitet und das h<strong>ist</strong>orische Interesse <strong>der</strong> Bevölkerung geweckt wird.<br />

Als Informations- und Kommunikationszentrum für Geschichte<br />

nimmt das Archiv von KULTUR!RV zudem Dienstle<strong>ist</strong>ungsfunktionen<br />

wahr. Es steht jedem Bürger nach vorheriger<br />

Anmeldung offen und <strong>ist</strong> Anlaufstelle für Schüler/innen, Studierende,<br />

Wissenschaftler/innen und Privatforscher/innen<br />

ebenso wie für Vereine, Redaktionen und Verwaltungen. Entsprechend<br />

breit gefächert <strong>ist</strong> das Fragespektrum, das heimatkundliche,<br />

f<strong>am</strong>iliengeschichtliche und wissenschaftliche Themen<br />

umfasst. Zum Kreisarchiv <strong>Ravensburg</strong> gehören rund 3.900<br />

laufende Meter Schriftgut von 1513 bis heute, 29 S<strong>am</strong>mlungen,<br />

darunter herausragende S<strong>am</strong>mlungen zur Volksfrömmigkeit in<br />

Oberschwaben und eine große S<strong>am</strong>mlung h<strong>ist</strong>orischer Ansichten<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> sowie eine Handbibliothek mit rund<br />

10.000 Bänden.<br />

Neben Lexika, Handbüchern und Zeitschriften stehen für<br />

Besucher/innen grundlegende Veröffentlichungen zur Orts-,<br />

Kreis- und Landesgeschichte bereit. Die Nutzung des Archivs<br />

<strong>ist</strong> in <strong>der</strong> Regel gebührenfrei. Neben <strong>der</strong> Betreuung des Landrats<strong>am</strong>tarchivs<br />

<strong>ist</strong> das Kreisarchiv <strong>Ravensburg</strong> auch zuständig<br />

für alle nicht von eigenen Archivaren verwalteten Stadt- und<br />

Gemeindearchive des <strong>Landkreis</strong>es. Etwa 70 Gemeindearchive<br />

gehören zu seinem Sprengel. Derzeit teilen sich eine Mitarbeiterin<br />

und ein Mitarbeiter die Stelle <strong>der</strong> Gemeindearchivpflege<br />

und sind Ansprechpartner <strong>der</strong> Kommunen. Darüber hinaus betreut<br />

das Kreisarchiv auch einzelne Adelsarchive im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ravensburg</strong>.


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

119<br />

Die abwechslungsreiche Landschaft Oberschwabens und des Allgäus hat – als unmittelbarer<br />

Nachbar des Bodensees und <strong>der</strong> Alpen sowie als Heimat <strong>der</strong> „Oberschwäbischen Barockstraße“ –<br />

einiges zu bieten. <strong>Wo</strong> sonst findet man so viele Burgen, Schlösser, barocke Kirchen und Klöster,<br />

so viele liebevoll renovierte mittelalterliche Städte auf so engem und leicht „erfahrbarem“ und<br />

erwan<strong>der</strong>barem Raum?


120 Kultur und Tourismus LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bad Wurzach punktet mit seinem europa-diplomierten Ried, dem<br />

größten intakten Hochmoor Mitteleuropas und dem dazugehörigen<br />

Naturschutzzentrum MOOR EXTREM. Während im Naturschutzzentrum<br />

die Geologie <strong>der</strong> von den Eiszeiten geformten voralpinen Landschaft<br />

anschaulich vermittelt wird, informiert das von einer Bürgergemeinschaft<br />

initiierte und betriebene Torfmuseum mit seinem<br />

Torfbähnle über die früher wirtschaftlich und für Gesundheitszwecke<br />

genutzten Torfvorkommen.<br />

www.wurzacher-ried.de


LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Kultur und Tourismus<br />

121<br />

Oberschwaben-Tourismus GmbH<br />

Tourismusmarketing für die Region<br />

Erlebnisräume aktiv gestalten, tour<strong>ist</strong>ische Angebote und Services nach Urlaubsmotiven und<br />

Gästewünschen aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt zus<strong>am</strong>menführen – dies <strong>ist</strong> das Ziel einer starken<br />

tour<strong>ist</strong>ischen Destinationsmarke.<br />

Eine Destination wird als geografischer Raum definiert, den<br />

ein Gast als sein Reiseziel auswählt. Politische Grenzen spielen dabei<br />

kaum eine Rolle. Im Dreieck Bodensee-Allgäu-Donau, in den<br />

drei <strong>Landkreis</strong>en <strong>Ravensburg</strong>, Biberach und Sigmaringen, hat die<br />

Oberschwaben Tourismus GmbH (OTG) als Destinationsmanagement-Organisation<br />

für das Reisegebiet Oberschwaben-Allgäu das<br />

Tourismusmarketing übernommen. Unter <strong>der</strong> Marke „Oberschwaben-Allgäu“<br />

wird erfolgreich tour<strong>ist</strong>ische Arbeit für das Ferienland<br />

zwischen Donau und Bodensee gele<strong>ist</strong>et.<br />

Die Gesellschaft mit Sitz in Bad Schussenried hat insges<strong>am</strong>t 69<br />

Gesellschafter (drei <strong>Landkreis</strong>e, Zweckverband Tourismus Württembergisches<br />

Allgäu, 65 Städte und Gemeinden). Sie <strong>ist</strong> ihrerseits<br />

als Gesellschafterin mit <strong>der</strong> IBT GmbH und <strong>der</strong> Allgäu GmbH verbunden<br />

und arbeitet eng mit Tourismus-Marketing Baden-Württemberg<br />

(TMBW) sowie an<strong>der</strong>en benachbarten Tourismusorganisationen<br />

zus<strong>am</strong>men.<br />

Arbeitsgrundlage <strong>ist</strong> ein tour<strong>ist</strong>ischer Masterplan für die Jahre<br />

2016 bis 2021 mit insges<strong>am</strong>t fünf strategischen Geschäfts- und<br />

Entwicklungsfel<strong>der</strong>n: Kultur & Barock, Gesundheit & Wellness, Natur<br />

& Aktiv, F<strong>am</strong>ilienferien sowie Reisemobil & C<strong>am</strong>ping.<br />

Markenleitprodukte und d<strong>am</strong>it überregional bekannte tour<strong>ist</strong>ische<br />

Produktlinien von beson<strong>der</strong>em Rang sind beispielsweise die<br />

„Oberschwäbische Barockstraße“ und die beiden zertifizierten<br />

Radfernwege „Donau-Bodensee Radweg“ und „Oberschwaben-<br />

Allgäu Radweg“. Die vielfältige Thermen- und Bä<strong>der</strong>landschaft sowie<br />

einzigartige Moorgebiete prägen die Säule „Gesundheit &<br />

Wellness“ und das „<strong>Ravensburg</strong>er Spieleland“ <strong>ist</strong> ein Highlight für<br />

das Geschäftsfeld „F<strong>am</strong>ilienferien“.<br />

Immer größere Bedeutung erfährt auch das strategische Entwicklungsfeld<br />

„Reisemobil & C<strong>am</strong>ping“. Das sanfte Hügelland zwischen<br />

Donau und Bodensee im <strong>Süden</strong> Deutschlands gilt als eine<br />

Wiege des mobilen Reisens. Kein Wun<strong>der</strong>: Drei <strong>der</strong> großen, traditionsreichen<br />

<strong>Wo</strong>hnmobil- und Caravanhersteller Europas und zugleich<br />

echte Pioniere des Freizeitfahrzeugbaues haben hier ihre<br />

Wurzeln und sind mit ihren Produktionsstandorten bis heute in<br />

<strong>der</strong> Region beheimatet.<br />

Die OTG <strong>ist</strong> kompetenter Ansprechpartner für alle tour<strong>ist</strong>ischen<br />

Anfragen, präsentiert die Ferienregion Oberschwaben-Allgäu<br />

auf den wichtigsten Tour<strong>ist</strong>ikmessen und online u. a. über einen<br />

Webauftritt, initiiert neue tour<strong>ist</strong>ische Projekte und<br />

verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie tritt außerdem<br />

über neue digitale Plattformen und Kommunikationsräume<br />

sowie etablierte Fachtagungen und Netzwerker-Treffen in engen<br />

inhaltlichen und fachlichen Austausch mit den beteiligten Akteuren<br />

und schafft es so, die Zus<strong>am</strong>menarbeit auf allen Ebenen zu<br />

optimieren und zugleich die Identifikation als einheitliche Reiseregion<br />

zu för<strong>der</strong>n.<br />

Für die Destination Württembergisches Allgäu und Oberschwaben<br />

wurden 2018 über das Stat<strong>ist</strong>ische Landes<strong>am</strong>t Baden-<br />

Württemberg 3,2 Millionen tour<strong>ist</strong>ische Übernachtungen erfasst.<br />

Das Württembergische Allgäu war 2018 in Baden-Württemberg<br />

mit einem Plus von 9,7 Prozent Spitzenreiter bei <strong>der</strong> Steigerung<br />

<strong>der</strong> Übernachtungen. Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert <strong>ist</strong> auch die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Übernachtungszahlen <strong>der</strong> Gäste aus dem Ausland mit<br />

einem Plus von 19 Prozent auf knapp 300.000 Übernachtungen.<br />

Deutschland <strong>ist</strong> mit rund 80 Prozent weiterhin Hauptquellgebiet.<br />

Der stärkste ausländische Quellmarkt <strong>ist</strong> die Schweiz, gefolgt von<br />

den Nie<strong>der</strong>landen, Österreich, Frankreich und Italien.<br />

Die Tourismusbranche <strong>ist</strong> mit einem Bruttoumsatzvolumen<br />

von 24,8 Milliarden Euro für Baden-Württemberg zur Leitökonomie<br />

geworden und sichert inzwischen rund 390.000 Menschen<br />

eine Beschäftigung.* Diesen starken Wirtschaftsfaktor gilt es auch<br />

für die Zukunft in Oberschwaben-Allgäu weiter auszubauen.<br />

*dwif-Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus für das Bundesland<br />

Baden-Württemberg 2017“<br />

Oberschwaben Tourismus GmbH<br />

Neues Kloster 1, 88427 Bad Schussenried<br />

Tel. +49 7583 92638-0<br />

info@oberschwaben-tourismus.de<br />

www.oberschwaben-tourismus.de<br />

www.facebook.com/oberschwabenallgaeu<br />

www.instagr<strong>am</strong>.com/oberschwabenallgaeu


122 LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER + VERLAG<br />

neomediaVerlag GmbH<br />

In <strong>der</strong> Bredenau 24<br />

28870 Fischerhude<br />

Tel.: +49 4293 68437-0<br />

info@neomedia.de<br />

www.neomedia.de<br />

REDAKTION<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong>,<br />

Stabsstelle Landrat Franz Hirth<br />

Friedenstraße 6<br />

88212 <strong>Ravensburg</strong><br />

Tel.: +49 751 85-0<br />

www.rv.de<br />

In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

neomediaVerlag, Günter Poggemann<br />

BILDNACHWEIS<br />

Landrats<strong>am</strong>t <strong>Ravensburg</strong><br />

Franz Hirth: S. 3, 15 (links), 100 und 117<br />

Landrats<strong>am</strong>t: S. 15 (rechts), S. 54, S. 60, S. 68, S. 72<br />

Kontaktstelle Frau und Beruf <strong>Ravensburg</strong> Bodensee-<br />

Oberschwaben: S. 20 (rechts)<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben/Derek Schuh: S. 32<br />

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH:S. 66<br />

TWS/Felix Kästle: S. 65, 85<br />

MLR BW/Jan Potente: S. 78<br />

Ingo Reimer: S. 105 links<br />

Rolf Schultes: S. 105 rechts<br />

Blasmusikkreisverband <strong>Ravensburg</strong>, Rudolf<br />

Hämmerle: S. 111<br />

© AYAimages – Fotolia: S. 108, Titel (rechts)<br />

© karelnoppe – Fotolia: S. 53<br />

© Robert Kneschke – Fotolia: S. 6 (links unten)<br />

© Chr<strong>ist</strong>ian Schwier – Fotolia: S. 55<br />

©YakobchukOlena – Fotolia: Titel (oben)<br />

©Africa Studio – AdobeStock: S. 107<br />

Die beteiligten Unternehmen und Einrichtungen<br />

PROJEKTLEITUNG<br />

Matthias Kurz<br />

LAYOUT + DRUCK<br />

SATZDRUCK GmbH<br />

48653 Coesfeld-Lette<br />

Die photomechanische und elektronische<br />

Wie<strong>der</strong>gabe bedarf <strong>der</strong> ausdrücklichen Genehmigung<br />

des Verlages. Die Ges<strong>am</strong>therstellung <strong>der</strong><br />

Druckauflage erfolgt mit <strong>der</strong> gebotenen<br />

Sorgfaltspflicht, jedoch ohne Gewähr. Der Verlag<br />

kann keine Haftung für etwaige Fehler o<strong>der</strong><br />

Differenzen übernehmen.<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Auflage 2020<br />

Artikel Nr. 1220<br />

Unternehmensporträts und Inserenten<br />

ANDRITZ HYDRO GmbH 35<br />

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH 67<br />

Carthago Reisemobilbau GmbH 40<br />

Diehl Controls 36 - 37<br />

DiPers GmbH 98 - 99<br />

Dreilän<strong>der</strong>klinik <strong>Ravensburg</strong> 91<br />

St. Elisabeth-Stiftung 104<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG 63<br />

Energieagentur <strong>Ravensburg</strong> gGmbH 56 - 57<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben 32 - 33<br />

Kreissparkasse <strong>Ravensburg</strong> 24 - 25, 123<br />

Mineralbrunnen Krumbach GmbH 41<br />

MVZ Labor <strong>Ravensburg</strong> GbR 90<br />

NetCom BW GmbH 29<br />

Oberschwabenklinik gGmbH 86 - 87<br />

Schmie<strong>der</strong> GmbH 45<br />

STADLER Anlagenbau GmbH 43<br />

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG 65<br />

Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG 38 - 39<br />

WALDNER Unternehmensgruppe 2<br />

Pumpenfabrik Wangen GmbH 42<br />

WiR <strong>Ravensburg</strong> mbH 30 - 31<br />

Waldburg-Zeil Kliniken 88 - 89<br />

Die Zieglerschen e. V. 105<br />

Zoller + Fröhlich GmbH 44


Geld sparen<br />

<strong>ist</strong> einfach.<br />

Je<strong>der</strong> Einkauf zahlt sich aus.<br />

So viel Geld könnten Sie zum<br />

Beispiel zurückerhalten:<br />

AUSGABEN:<br />

Blumen...40€<br />

Friseur... 80€<br />

Outfit... 100€<br />

Essen... 50€<br />

CASHBACK:<br />

3% = 1,20€<br />

2% = 1,60€<br />

2% = 2,00€<br />

2% = 1,00€<br />

Geld zurück: 5,80€<br />

wird 1x im Monat ges<strong>am</strong>melt zurückbezahlt<br />

Bei jedem Kauf mit<br />

Ihrer Sparkassen-Card*<br />

bei regionalen Partnern<br />

<strong>der</strong> S-Vorteilswelt.<br />

*Debitkarte<br />

ksk-rv.s-vorteile.de


In unserem <strong>Landkreis</strong> steht mit<br />

fast 70.000 Kühen die größte<br />

„Milchviehherde“ Baden-<br />

Württembergs.<br />

Die Basilika St. Martin in<br />

Weingarten <strong>ist</strong> die größte<br />

Barockkirche nördlich <strong>der</strong><br />

Alpen.<br />

Der Blasmusikkreisverband<br />

<strong>Ravensburg</strong> hat mit<br />

114 Mitglie<strong>der</strong>n die<br />

me<strong>ist</strong>en Musikkapellen<br />

im Land.<br />

Wissenschaft³: In <strong>der</strong><br />

Hochschulstadt <strong>Ravensburg</strong> /<br />

Weingarten studieren über 10.000<br />

junge Menschen an drei Hochschulen<br />

in 77 Studiengängen.<br />

Nach den Bewertungskriterien des<br />

„European Energy Award“ sind wir in<br />

Sachen kommunaler Klimaschutz bester<br />

<strong>Landkreis</strong> in Baden-Württemberg – und<br />

sogar auf Platz zwei in<br />

Deutschland!<br />

Ein Drittel aller Seen und Weiher,<br />

die es in Baden-Württemberg<br />

gibt, liegt bei uns im <strong>Landkreis</strong>.<br />

Viele dieser 1.300 Gewässer<br />

bieten wun<strong>der</strong>bare Bademöglichkeiten.<br />

Der neue Park Allgäu<br />

von Center Parcs in Leutkirch <strong>ist</strong><br />

die größte Tourismus investition,<br />

die es in Deutschland in den<br />

letzten Jahren gegeben hat.<br />

SCHON<br />

GEWUSST?<br />

Mit dem St<strong>am</strong>msitz <strong>der</strong><br />

Erwin-Hymer-Gruppe sowie<br />

den Unternehmen Carthago und<br />

Dethleffs <strong>ist</strong> unser <strong>Landkreis</strong><br />

das Zentrum <strong>der</strong> deutschen<br />

Reisemobil- und<br />

<strong>Wo</strong>hnwagenindustrie.<br />

Der Ritt zu Ehren <strong>der</strong><br />

Heilig-Blut-Reliquie in Wein garten<br />

<strong>am</strong> Freitag nach Chr<strong>ist</strong>i Himmelfahrt<br />

<strong>ist</strong> die größte Reiterprozession<br />

Europas.<br />

Die intensive Deutschsprachför<strong>der</strong>ung<br />

für Neuzugewan<strong>der</strong>te,<br />

die unser <strong>Landkreis</strong><br />

betreibt, sucht bundesweit<br />

Ihresgleichen.<br />

Das Wurzacher Ried mit seiner<br />

wun<strong>der</strong>schönen Landschaft <strong>ist</strong><br />

das größte intakte Hochmoor<br />

Mitteleuropas.<br />

Unsere Kreissparkasse<br />

<strong>Ravensburg</strong> mit ihren 190.000<br />

Kunden <strong>ist</strong> die eigenkapitalstärkste<br />

in ganz Baden-Württemberg und<br />

d<strong>am</strong>it wirtschaftlich bestens<br />

gerüstet.<br />

Unsere bäuerlichen F<strong>am</strong>ilienbetriebe<br />

treiben die me<strong>ist</strong>en ökologisch<br />

bewirtschafteten Flächen in<br />

Baden-Württemberg um. Die Biolandund<br />

Biolebensmittelwirtschaft bei uns<br />

im <strong>Landkreis</strong> wurde als erste Bio-Musterregion<br />

im Land ausgezeichnet.<br />

In <strong>der</strong> ZDF-Deutschlandstudie<br />

2018 „<strong>Wo</strong> lebt es sich<br />

<strong>am</strong> besten?“ belegt unser <strong>Landkreis</strong><br />

in <strong>der</strong> Kategorie „Gesundheit und<br />

Sicherheit“ Platz drei von allen 401<br />

Land- und Stadtkreisen.<br />

www.rv.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!