PRESSEMITTEILUNG CALW - Stadt Calw

PRESSEMITTEILUNG
20.03.2012
Eröffnungsveranstaltung des Hugenottenund
Waldenserpfads am 21.04.2012
in der Schwarzwaldregion Calw
Sehenswürdiges aus der Geschichte der Hugenotten
und Waldenser in der Hermann-Hesse-Stadt Calw
Die Herrmann-Hesse-Stadt Calw empfängt die Wanderer auf dem
Hugenotten und Waldenserpfad mit den ersten belegbaren historischen
Zeugnissen und Stationen im süddeutschen Raum. Vom Süden,
aus Schaffhausen in der Schweiz kommend, stellt die Stadt Calw
auf dem Pilgerpfad ein Tor zu den nächsten geschichtlichen Stationen
der Hugenotten und Waldenser dar.
Im Rahmen der Eröffnung des Hugenotten und Waldenserpfads in
der Schwarzwaldregion Calw am 21. April um 9.15 Uhr begrüßt der
Oberbürgermeister der Stadt Calw, Ralf Eggert und ein Vertreter des
Waldenser- und Hugenottenvereins im Hermann-Hesse-Museum am
historischen Marktplatz die Gäste zum Programm in Calw. Es folgt ein
kleiner Rundgang durch die altehrwürdige Fachwerkstadt an der Nagold.
Viele Waldenser, die sich in Bourcet (Neuhengstett) niederließen,
fanden hier später Arbeit und Brot oder gründeten ein eigenes
Geschäft und wurden sesshaft. So auch Johann Immanuel Perrot, ein
Sohn des letzten Waldenserschulmeisters in Neuhengstett Jean Henry
Perrot, der zudem als Waldenser-Führer Bedeutung erlangte. Johann
Immanuel Perrot gründete 1860 in Calw eine Turmuhrenfabrik,
die heute weltweit tätig ist.
Der Waldenser- und Hugenottenpfad in Calw streift auch Stationen
der Familie Perrot, bevor es im Rahmen der gemeinsamen Wanderung
nach Neuhengstett vom Schwarzwald hinauf in den Stadtteil
Heumaden geht, in die Landschaft Hecken- und Schlehengäus.
HAUS BENDER
1875 kaufte der Schlosser und Begründer der Turmuhrenfabrik Perrot,
der Waldensernachfahre Johann Immanuel Perrot, dieses Haus.
Neben seiner Wohnung richtete er auch eine Werkstatt ein. Er hatte
bereits 1860 in Calw seinen Handwerksbetrieb gegründet und
bald darauf mit der Herstellung und der Reparatur von Turmuhren
begonnen. Von Juni 1894 bis September 1895 arbeitete der spätere
Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse als Praktikant bei Perrot.
Eindrücke aus dieser Zeit gingen in mehrere seiner Werke ein, wie z.
B. Heinrich Perrot als Erfinder Bastian Perrot aus Calw im Glasperlenspiel.
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CALW

HAUS PERROT
1898 kaufte der Mechaniker und Turmuhrenbauer Heinrich Immanuel
Perrot dieses Haus, in dem sich zuvor die Färberei der Vereinigten
Deckenfabriken Calw befunden hatte. Hier bot sich der aufstrebenden
Firma mehr Platz als im bisher von ihr genutzten in der Bahnhofstraße.
Perrot war der Enkel des letzten Waldenserschulmeisters von
Neuhengstett. Durch stetige Verbesserung der Fertigung und neue
Erfindungen wurde die Produktionsfläche in der Innenstadt mit der
Zeit zu klein. 1966 wurde eine neue Betriebsstätte in Calw-Heumaden
bezogen; ab 2013 befindet sich das Unternehmen im Stammheimer
Feld.
WACKELSTEIN
Seinen Ursprung soll der Wackelstein in keltischer Zeit haben, er wird
im Volksmund auch als Wackelfels bezeichnet. Der Sandsteinblock
sitzt auf einer flachen Steinplatte. Früher machten sich Mädchen und
Jungen einen Spaß daraus, diesen zum Wackeln zu bringen. Daher
auch sein Name.
1960 verhakten sich bei Waldarbeiten Holzstämme und brachten den
Felsbrocken in Schieflage, seither wackelt er nicht mehr. Der Wackelstein
diente auch als Grenzstein zwischen den Gemarkungen Calw
und Hirsau.
SCHAFSCHEUER
Eine Schafscheuer an dieser Stelle wurde erstmals 1586 urkundlich
erwähnt. Das jetzige Gebäude stammt aus dem Jahre 1751, wie auf
einem Steinquader an der Südseite zu lesen ist. Es war ursprünglich
44 m lang und 13 m breit. Um 1860 wurde die Schafscheuer auf die
heutige Größe verkürzt und aus den verbleibenden Steinen das dahinterliegende
Feldhäuschen als Unterkunft für den Schäfer errichtet.
Schafherden lieferten der Calwer Textilindustrie, die sich auf Wolle
spezialisiert hatte, den wichtigen Rohstoff. Das Haus bot bis Ende der
1970er Jahre in den Wintermonaten den Schafen und dem Schäfer
Schutz vor Kälte, Regen und Schnee, das Heu lagerte im Dachraum.
WELSCHES HÄUSLE
Das Welsche Häusle erinnert an die aus dem französischen (welschen)
Savoyen wegen ihres evangelischen Glaubens vertriebenen
Waldenser, die 1700 Bourcet (heute Neuhengstett) gründeten. Auf
ihren Wegen zwischen Wohnung und Arbeitsstätte in Calw nutzten
die Neuhengstetter die Hütte als Schutz bei schlechtem Wetter und
zur Rast. Das Alter der Schutzhütte ist nicht bekannt. Sie wurde 1835
als Schützenhaus erstmals erwähnt. Die Lindenbäume um die Hütte
wurden 1949 zum Naturdenkmal erhoben.
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CALW

Ansprechpartner:
Herr Hartmut Würfele
Stadtarchiv Calw
Tel.: 07051 4324
E-Mail: Hartmut.Wuerfele@t-online.de
Stadtinformation Calw
Sparkassenplatz 2
75365 Calw
Tel.: 07051 167-399
E-Mail: stadtinfo@calw.de
Internet: www.calw.de
Beigefügte Fotos auf der Presse-CD:
Calw_Schafscheuer
Calw_Wackelstein
Calw_Welsches Häusle
Calw_Welsches Häusle Tafel
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