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argumente - Jobcenter Dortmund

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<strong>argumente</strong>–<br />

das Magazin<br />

2. HJ-10<br />

handeln Ein Beitrag von Oberbürgermeister Ulli Sierau | beschäftigen Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich | einsteigen<br />

start2go im St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum | kooperieren Netzwerk Alleinerziehende | entwickeln Projekt „Bord-Stewardessen“ | gründen<br />

Handelsvertreter | qualifi zieren Energieberater | integrieren JobClub „Best Ager“ | fördern Soziale Arbeit | berichten Bildungsbörse<br />

mehr als eine<br />

sandkastenliebe<br />

<strong>Dortmund</strong>er netzwerk für Alleinerziehende


04_ handeln _Grußwort des Oberbürgermeisters<br />

Alle Akteure arbeiten auf Augenhöhe<br />

› DAs neue JobCenter DortmunD ist für unsere stADt unverziChtbAr<br />

06_ beschäftigen _ Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich<br />

Arbeit für Kultur und bildung<br />

› Alle DortmunDer profitieren von Arbeitsgelegenheiten<br />

10_ einsteigen _ St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum<br />

null bock! Was steckt dahinter?<br />

› trAin2go – eine mAssnAhme für Junge erWAChsene<br />

14_ kooperieren _ Netzwerk Alleinerziehende<br />

zwischen Wäschekorb und naseputzen<br />

› berufliCher WieDereinstieg für AlleinerziehenDe<br />

18_ entwickeln _ Projekt „Bord-Stewardessen“<br />

herzlich willkommen im team!<br />

› eine QuAlifizierungsmAssnAhme entsteht – teil 2<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong><br />

Geschäftsführung:<br />

Frank Neukirchen-Füsers (V.i.S.d.P.)<br />

Südwall 5-9<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon: 0231.842-2190<br />

www.arge-dortmund.de<br />

Konzept und Umsetzung:<br />

KO2B – Agentur für Kommunikation<br />

Korte Geitke 2<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon: 0231.79307-50<br />

Telefax: 0231.79307-55<br />

www.ko2b.com<br />

Redaktion: Katrin Osbelt<br />

Layout: Vera Berger, <strong>Dortmund</strong><br />

Titelfoto:<br />

Frank Peterschröder<br />

Druck:<br />

Scholz-Druck und<br />

Medienservice GmbH & Co. KG<br />

Höfkerstraße 31<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

www.scholz-druck.de<br />

Auflage: 3.000 Stück<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

20_ gründen _ Selbstständig als Handelsvertreter<br />

22_ qualifizieren _ Energieberater<br />

luft im Wasser füllt das portemonnaie<br />

energiespArhelfer im einsAtz<br />

02_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _03<br />

›<br />

Arbeiten und für die familie da sein<br />

› portrAit sven AsChenbrenner<br />

24_ integrieren _ JobClub „Best Ager“<br />

50 plus!<br />

› s & e stellt mensChen Ab 50 ein<br />

26_ fördern _ Soziale Arbeit<br />

maria, ihm schmeckt‘s wieder!<br />

› stAbilisierung Der lebensumstänDe<br />

28_ berichten _ Bildungsbörse<br />

Wege in die Arbeit<br />

›<br />

bilDungsbörse 2010<br />

14<br />

18<br />

20<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in dieser Ausgabe geht es um Brombeeren,<br />

Wäschekörbe und Naseputzen. Bevor Sie<br />

nun glauben, eine Zeitschrift zur Hand zu<br />

haben, die den Spagat zwischen Obstanbau<br />

und Gesundheitspolitik versucht, lassen Sie<br />

mich den Zusammenhang erklären. Sie lesen<br />

die Zeitschrift <strong>argumente</strong>, das Magazin der<br />

JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>.<br />

Wie hängen diese drei Begriffe nun zusammen?<br />

Es gibt ein Bindeglied zwischen ihnen:<br />

Kinder. Wir möchten Ihnen zeigen, was die<br />

JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> tut, um mit<br />

arbeits marktpolitischen Maßnahmen auch<br />

die Situation der Kinder in <strong>Dortmund</strong> zu<br />

verbessern. Die Brombeeren ernten Kinder<br />

in einem Schulgarten, den Langzeitarbeitslose<br />

gemeinsam mit dem Stadtverband der<br />

<strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine und der Agentur<br />

für Personalmanagement (apm) in<br />

der Kleingartenanlage Westerholz angelegt<br />

haben. „Wäschekorb“ und „Naseputzen“<br />

tauchen im Titel einer Story über den beruflichen<br />

Wiedereinstieg für Alleinerziehende<br />

auf. Lesen Sie, wie viele Kooperationspartner<br />

gemeinsam die Internetplattform<br />

www.wiedereinstieg-dortmund.de ins Leben<br />

gerufen haben. Ein Portal, das nun alle<br />

<strong>Dortmund</strong>erinnen und <strong>Dortmund</strong>er, besonders<br />

aber die 7.000 Alleinerziehenden,<br />

die von der JobCenterARGE betreut werden,<br />

nutzen können.<br />

Außerdem setzen wir unsere Serie über eine<br />

Maßnahme, die wir gemeinsam mit der<br />

Deutschen Bahn AG konzipiert haben, fort.<br />

Besonders freue ich mich aber über das<br />

Grußwort unseres Oberbürgermeisters Ullrich<br />

Sierau. Ich wünsche Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen!<br />

Ihr<br />

Frank Neukirchen-Füsers<br />

Foto: Peter Dorn


handeln _ Grußwort des Oberbürgermeisters<br />

› DAs neue JobCenter DortmunD ist für unsere stADt unverziChtbAr<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Alle Akteure arbeiten<br />

auf Augenhöhe<br />

bundesweite vergleiche der letzten Jahre zeigten: Das <strong>Dortmund</strong>er JobCenterArge ist eines der erfolgreichsten<br />

in Deutschland. beispielhaft sind seit Jahren vielfältige initiativen zur beruflichen integration, wie die „<strong>Dortmund</strong>er<br />

initiative gegen langzeitarbeitslosigkeit“, die dann mit dem programm „Jobperspektive“ weitergeführt<br />

wurde. Auch die Konzentration auf besondere zielgruppen wie langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, schwerbehinderte,<br />

erwerbstätige mit migrationshintergrund, ältere, gering Qualifizierte und Jugendliche unter 25 Jahren<br />

hat zu guten vermittlungsergebnissen geführt.<br />

04_ <strong>argumente</strong><br />

von ullrich sierau<br />

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JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> – Standort: Südwall 5 – 9 Das Rathaus der Stadt <strong>Dortmund</strong> – Friedensplatz 1 Hauptsitz der Agentur für Arbeit in <strong>Dortmund</strong> – Steinstraße 39<br />

Diese Erfolge sind Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen den<br />

Trägern der JobCenterARGE, der Bundesagentur für Arbeit und<br />

der Stadt <strong>Dortmund</strong>. Von Anfang an war dies eine Zusammenarbeit<br />

auf Augenhöhe mit dem Ziel, die Arbeitslosigkeit in unserer Stadt zu<br />

reduzieren und möglichst viele Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren. Dabei konnten wir in <strong>Dortmund</strong> mit aktiven, innovativen<br />

Beschäftigungsträgern zusammenarbeiten und so Projekte realisieren, die<br />

auch die soziale und städtische Infrastruktur weiterentwickelt haben.<br />

Mit seinem Urteil vom 20.12.2007 stellte das Bundesverfassungsgericht<br />

die bisherige Zusammenarbeit der Bundesagentur für Arbeit und der<br />

Kommunen in den JobCentern in Frage. Mittlerweile wurde die Verfassungskonformität<br />

wieder hergestellt. Nach einer Änderung des Grundgesetzes<br />

und entsprechender Anpassung des SGB II hat der Bundesrat das<br />

komplette Gesetzgebungsverfahren am 09.07.2010 abgeschlossen. Damit<br />

können die Städte auch künftig gemeinsam mit der Bundesagentur für<br />

Arbeit in den JobCentern zusammenarbeiten oder diese allein als Optionskommune<br />

betreiben.<br />

Aus meiner Sicht ist die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> auch zukünftig<br />

unverzichtbar. Der Grundgedanke der JobCenterARGE „Hilfen, Service<br />

und Beschäftigungsinitiativen aus einer Hand“ ist nach wie vor die beste<br />

Lösung für unsere Stadt. Wir werden weiterhin ein JobCenter realisieren,<br />

das auf einer engen Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit<br />

und der Stadt <strong>Dortmund</strong> beruht.<br />

Dabei ist klar: Es gibt auch zukünftig noch viel zu tun. Das Problem<br />

der Arbeitslosigkeit ist, trotz erfolgreichen Strukturwandels, noch<br />

lange nicht gelöst. Aus meiner Sicht sollten die Agentur für Arbeit und die<br />

Stadt die ARGE auch zukünftig paritätisch leiten. Mit den <strong>Dortmund</strong>er<br />

Beschäftigungsträgern wünsche ich mir weiterhin eine enge Zusammenar-<br />

handeln _ Grußwort des Oberbürgermeisters<br />

Talkrunde auf der <strong>Dortmund</strong>er Bildungsbörse 2010: (v.l.n.r.) Stefan Kulozik (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit <strong>Dortmund</strong>), Frank Neukirchen-Füsers (Geschäftsführer der JobCenterARGE<br />

<strong>Dortmund</strong>), Christian Scherney (Pressesprecher der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>), der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Dortmund</strong> Ullrich Sierau und der Ex-Fußball-Profi Christian Wörns<br />

beit und die Kommunalpolitik und Akteure am Arbeitsmarkt sollten in die<br />

Entscheidungsprozesse eingebunden sein.<br />

In <strong>Dortmund</strong> realisieren wir vielfältige Aktivitäten zur Bekämpfung<br />

von Armut und Arbeitslosigkeit. Diese Aktivitäten sind im Aktionsplan<br />

soziale Stadt gebündelt. Hier hat die JobCenterARGE schon in der Vergangenheit<br />

wichtige Beiträge geleistet. Erinnert sei an die Aktionsbüros vor<br />

Ort sowie vielfältige Beschäftigungsmaßnahmen in den Quartieren. Diese<br />

Zusammenarbeit werden wir künftig weiter vertiefen. Meine Überzeugung<br />

ist: Nur wenn wir eng zusammenarbeiten, nur wenn wir alle Ressourcen<br />

bündeln und aufeinander abstimmen wird es uns gelingen, einen gewichtigen<br />

Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu leisten.<br />

Mein Ziel ist es, die Arbeitslosigkeit in <strong>Dortmund</strong> zu reduzieren.<br />

Wir müssen es schaffen, dass die Arbeitslosenraten bei uns wieder in den<br />

einstelligen Bereich kommen. Um das zu erreichen, brauchen wir die neue<br />

JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>.<br />

Ullrich Sierau ist am 9. Mai 2010 in einer Wiederholungswahl<br />

der Kommunalwahl vom 30.<br />

August 2009 als Oberbürgermeister der Stadt<br />

<strong>Dortmund</strong> bestätigt worden und hat sein Amt<br />

am 18. Mai 2010 angetreten. Zuvor war er seit<br />

Februar 2007 Stadtdirektor der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

und Dezernent für Planung, Städtebau<br />

und Infrastruktur.<br />

<strong>argumente</strong> _05


eschäftigen _ Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Arbeit für Kultur und bildung<br />

› Alle DortmunDer profitieren von Arbeitsgelegenheiten<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Foto: Joe Kramer<br />

gehen sie gern ins museum? erholen sie sich in <strong>Dortmund</strong>s parks und öffentlichen grünanlagen? freuen sie sich,<br />

wenn ihre Kinder neben dem normalen Kindergarten- oder schulalltag interessante exkursionen machen können?<br />

viele Angebote für die öffentlichkeit – von handwerklichen hilfsleistungen für bedürftige oder gemeinnützige<br />

institutionen bis zum einsatz von helfern an Kindergärten, schulen, Kultur- oder sportstätten – wären in dem<br />

umfang, wie es sie in <strong>Dortmund</strong> gibt, ohne Arbeitsgelegenheiten nicht möglich. neben dem mehrwert für alle<br />

<strong>Dortmund</strong>erinnen und <strong>Dortmund</strong>er sind Arbeitsgelegenheiten vor allem aber ein wichtiges instrument, menschen,<br />

die bereits sehr lange ohne Arbeit waren, wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Jeden morgen zur<br />

Arbeit zu gehen, mit anderen im team zu arbeiten, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben und zum Alg ii noch<br />

1,50 eur pro stunde zu verdienen – das motiviert die meisten teilnehmer, wieder auf Jobsuche zu gehen.<br />

06_ <strong>argumente</strong><br />

„Ich möchte eine Brombeere pflücken.“ „Ich auch!“<br />

„Kann man die Äpfel auch essen?“ Solch ein lebhaftes<br />

Treiben erleben die Schrebergärtner des Gartenvereins<br />

„Westerholz“ morgens um 10 Uhr sonst nicht. Oder<br />

besser: … erlebten sie bisher nicht! Denn Ende Juli<br />

haben die Kinder der Kindertagesstätte „Bülowstraße“<br />

„ihren“ Schulgarten in Beschlag genommen. Und eines<br />

merkt man sofort: Hier fühlen sie sich zu Hause.<br />

beschäftigen _ Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich<br />

Die Kinder der Tagesstätte Bülowstraße hissen die Fahne im eigenen Garten. Foto: Joe Kramer<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

„Kinder, kommt in den garten!“<br />

› Agh-Kräfte gestAlten einen lehr-gArten<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Die bunte Truppe ist bei der Einweihung des Schulgartens ganz bei<br />

der Sache, hisst erst einmal ihre selbst gestaltete Fahne und teilt an<br />

alle Gäste den eigens für das Fest gebackenen Kuchen aus. Eine<br />

Kooperation zwischen JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>, der Agentur für Personalmanagement<br />

(apm), dem Stadtverband <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine e.V.<br />

und dem Gartenverein „Westerholz“ machte es möglich, einen brachliegenden<br />

Kleingarten komplett neu zu gestalten, zu kultivieren und als Lehrgarten<br />

für die Tagesstätte herzurichten.<br />

Am Anfang stand die Schenkung des Gartens durch die Vorbesitzer.<br />

Elisabeth Richter und Christoph Lorentz hatten ein neues Haus mit großem<br />

Garten bezogen. Der Schrebergarten im „Westerholz“ war plötzlich<br />

„über“. Elisabeth Richter – im Stadtteil gut vernetzt – wusste vom Wunsch<br />

der Kindertagesstätte um einen Garten. Und so spendete sie „ihre Parzelle“<br />

kurzerhand für die gute Sache. Die Umsetzung des Projektes wurde<br />

von apm im Auftrag der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> durchgeführt und<br />

fachlich betreut. Die Langzeitarbeitslosen Friedhelm Kuhlmann, Serdal<br />

Sahin und Walter Hömberg haben im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit<br />

fast vier Monate lang Natursteinmauern errichtet, Biotope gestaltet, die<br />

Gartenlaube renoviert, Spüle und Toilette in Ordnung gebracht. Serdal<br />

Sahin: „Das war schon ein hartes Stück Arbeit. Wir mussten Mauern entfernen<br />

und unzählige Steine ausbuddeln.“ Von Anfang an mischten auch<br />

die zukünftigen Mini-Gärtner mit. Regelmäßig besuchten sie die Baustelle<br />

und pflanzten voller Eifer Möhren, Radieschen und Erbsen. „Das hat uns<br />

mächtig motiviert. Wenn man sieht, wie die eigene Arbeit in jeglicher<br />

Hin sicht Früchte trägt, macht auch ein Knochenjob Spaß“, sagt Friedhelm<br />

Kuhlmann.<br />

Ein Schulgarten ermöglicht es auch Kindern, die nicht im Einfamilienhaus<br />

am Stadtrand groß werden, Natur hautnah zu erleben. Rüdiger<br />

Bayer, Geschäftsführer bei apm: „Das ist bereits der zweite Lehrgarten, den<br />

wir mit Unterstützung von Arbeitsgelegenheiten gestaltet haben.“ Dabei<br />

sei stärker noch als bei anderen Projekten zu beobachten, wie die Gemeinschaft<br />

der Teilnehmer sich festigt, wenn nach und nach deutlich wird, was<br />

sie geschafft hätten. Dazu komme der „bleibende Wert“ des Projekts. Das<br />

sieht auch Michael Schöneich vom <strong>Dortmund</strong>er Stadtverband Gartenvereine<br />

e. V. so: „Das ist ein besonders gelungenes Projekt. Eine Fortsetzung<br />

könnte folgen.“ Und Edelgard Möller, Vorsitzende des Stadtverbandes<br />

<strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine, ergänzt: „In einem Schulgarten kann man den<br />

Kindern zeigen, wo und wie Pflanzen wachsen, und dass Obst und Gemüse<br />

nicht einfach so aus dem Supermarkt-Regal kommen.“<br />

In Zukunft werden die verschiedenen Gruppen der Tagesstätte ihren<br />

Garten zwei- bis dreimal in der Woche besuchen. Auch eine Kooperation<br />

mit anderen Tagesstätten ist denkbar.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Harald.Grabbe@arge-sgb2.de!<br />

<strong>argumente</strong> _07


eschäftigen _ Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

nächster halt: bahnhof mooskamp!<br />

› DortmunDer nAhverKehrsmuseum stellt Die WeiChen<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Es war im Jahr 2001 – da bewahrte eine Gruppe von Liebhabern<br />

alter Straßenbahnen das ehemalige RAG-Revisions-Betriebswerk<br />

Mooskamp in <strong>Dortmund</strong>-Nette vor der so genannten „Anschlussnutzung<br />

Grün“, was so viel heißt wie „Abreißen und Gras drüber wachsen<br />

lassen“. Der 1979 gegründete Westfälische Almetalbahn e. V. hat sich auf<br />

die Fahnen geschrieben, den alten Bahnhof in ein attraktives Nahverkehrsmuseum<br />

zu verwandeln. Am Mooskamp werden seitdem alte Straßenbahnen<br />

– hauptsächlich aus dem ehemaligen Fuhrpark der <strong>Dortmund</strong>er<br />

Stadtwerke – restauriert und ausgestellt. Zwei der Oldtimer verwandeln<br />

sich regelmäßig in Party-Bahnen. Denn das macht den Standort nicht<br />

nur für begeisterte „Pufferküsser“ so spannend: Der Verein betreibt auch<br />

einen kleinen Fahrbetrieb. Auf einer ehemaligen Hoesch-Werkbahntrasse<br />

gehts vom Mooskamp über Ellinghausen zum interessanten Haltepunkt<br />

„Kokerei Hansa“ mit Verknüpfung zum Industriemuseum. Und die Ziele<br />

für die Zukunft sind noch weiter gesteckt: Die Strecke soll noch über die<br />

<strong>Dortmund</strong>er Eisenbahn an Kulturstandorte im Hafen und Fredenbaumpark<br />

sowie an den <strong>Dortmund</strong>er Hauptbahnhof angebunden werden, um<br />

auch externe Besucherzüge zu empfangen.<br />

Mit dem historischen Fahrbetrieb und der Fahrzeugsammlung<br />

am Betriebshof Mooskamp leistet der Verein nicht nur einen Beitrag zur<br />

Industrie- und Nahverkehrsgeschichte und zur Attraktivitätssteigerung der<br />

Stadtteile Nette und Huckarde, sondern bietet auch Langzeitarbeitslosen<br />

eine Chance, wieder den Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Derzeit arbeiten<br />

in den verschiedensten Berufen – im Garten- und Landschaftsbau, als<br />

Elektriker, Schlosser oder Lackierer – bis zu 19 Kräfte in Arbeitsgelegenheiten.<br />

„Das Interessante für unsere Mitarbeiter, die von der JobCenterARGE<br />

08_ <strong>argumente</strong><br />

Neue Ideen für alte<br />

Technik: Das Team vom<br />

Bahnhof Mooskamp<br />

restauriert ausrangierte<br />

Straßenbahnen fürs<br />

Museum.<br />

Foto: Joe Kramer<br />

<strong>Dortmund</strong> zu uns kommen, ist nicht nur die alte Technik. Wir arbeiten<br />

hier wie eine Firma auf dem ersten Arbeitsmarkt: Das Team muss sich<br />

abstimmen, verschiedene Gewerke arbeiten Hand in Hand, wer gute Ideen<br />

hat und Eigeninitiative zeigt, bekommt die attraktiveren Jobs“, berichtet<br />

Jens Petersmann, Geschäftsführer der Bahnhof Mooskamp gGmbH.<br />

Gern erzählt er von einem Mitarbeiter, der aus eigenem Antrieb und<br />

ohne fremde Hilfestellung eine vollkommen marode Draisine wieder ans<br />

Laufen brachte. „Die Motivation der meisten Teilnehmer ist außerordentlich<br />

hoch“, berichtet Petersmann. Das liegt zum einen an der Arbeit selbst:<br />

Besonders ältere Mitarbeiter genießen viele Erfolgserlebnisse, gehören<br />

doch solide Handwerkskenntnisse bei ihnen eher zum Portfolio als das<br />

Programmieren moderner Bordcomputer. Das liegt aber auch am beeindruckenden<br />

Arbeitsergebnis: Im Laufe seines zehnjährigen Bestehens hat<br />

sich das Nahverkehrsmuseum zu einer beliebten Institution in <strong>Dortmund</strong><br />

gemausert. Hallen und Plätze wurden nach und nach restauriert, der<br />

Fuhrpark beherbergt so attraktive Schätze wie einen Triebwagen aus dem<br />

Jahr 1918 oder den Fahrschulwagen „Hektor“, der 1957 aufs Gleis ging.<br />

Ohne Zweifel, die Anschlussnutzung „Perspektiven für den Arbeitsmarkt“<br />

ist für <strong>Dortmund</strong> ein weitaus größerer Gewinn als eine Grünfläche am<br />

Stadtrand!<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Harald.Grabbe@arge-sgb2.de oder<br />

Jens Petersmann unter gmbh@bahnhof-mooskamp.de!<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

› toys CompAny expAnDiert<br />

nicht nur<br />

ein spiel …<br />

›››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Sie lassen Puppen tanzen, Räder rollen oder Spielkonsolen brummen<br />

– die Mitarbeiter der Toys Company sammeln gebrauchtes oder<br />

defektes Spielzeug, Fahrräder, Roller und funktionierende Spielkonsolen,<br />

säubern und reparieren die Spenden, um sie dann an bedürftige<br />

Familien zu verteilen. 44 Teilnehmer in Arbeitsgelegenheiten arbeiten in<br />

dem Spielzeug-„Konzern“ der DEKRA Akademie GmbH. Und sie nehmen<br />

ihre Sache ernst.<br />

Die Toys Company ist mit Verwaltung, Einkauf, Vertrieb, PR-Abteilung,<br />

Werkstatt und Lager strukturiert wie ein reales Unternehmen. Ihre<br />

Mitarbeiter arbeiten hoch motiviert und außergewöhnlich selbstständig.<br />

„Spielzeug besitzt ein hohes Identifikationspotenzial“, erklärt Michael<br />

Urban von der DEKRA den Erfolg des Projekts. Dass die Spielsachen nach<br />

der Restaurierung außerdem Menschen zugute kommen, die mit den<br />

Arbeitssuchenden in einem Boot sitzen, das macht die Mitarbeiter der Toys<br />

Company umso mehr zufrieden. Pro Quartal können ALG II-Empfänger<br />

sich bei der Toys Company bis zu drei Spielzeuge – darunter auch hochwertiges<br />

Elektronikspielzeug oder Fahrräder – aussuchen.<br />

„Die Toys Company ist wirklich ein idealer Trainingsplatz für den<br />

Arbeitsmarkt“, ergänzt Harald Grabbe, Teamleiter Markt und Integration<br />

bei der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>. Von der Akquise – die Toys Company<br />

wirbt zum Beispiel auf städtischen Familienfesten oder öffentlichen<br />

Veranstaltungen – über die Pflege der Internetseite [http://dortmund.<br />

dekra-toyscompany.com], das Aufstellen und Leeren der Sammelboxen,<br />

die Restaurierung und Reparatur der Spielzeuge bis zu Beratung und Ausgabe<br />

im Toys Shop reicht die Wertschöpfungskette. Die Mitarbeiter stimmen<br />

sich untereinander ab, entwickeln neue Ideen für Flyer und Folder,<br />

treten in den Dialog mit Spendern und Abnehmern der Spielzeuge. „Viele<br />

Langzeitarbeitslose erleben sich selbst hier im Team noch einmal ganz neu<br />

– und schöpfen dann auch wieder Mut, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zu bewerben“, berichtet Urban.<br />

Die 15 bis 20 Prozent Integrationsquote fassen diesen Effekt in Zahlen.<br />

Dabei spielen auch die zusätzlichen Qualifizierungsangebote, die fast<br />

jede Arbeitsgelegenheit in <strong>Dortmund</strong> beinhaltet, eine wichtige Rolle. „Die<br />

DEKRA Akademie bietet zahlreiche Schnittstellen, um den 20-prozentigen<br />

Qualifizierungsanteil abzudecken“, erläutert Harald Grabbe. Ob Computerkursus<br />

oder Bewerbungstraining – die DEKRA Akademie fördert die<br />

Projektteilnehmer zusätzlich zu ihrem Job in der Toys Company.<br />

Ohne Spielzeug: keine Arbeit! Deshalb freut sich die Toys Company<br />

<strong>Dortmund</strong> über Spielzeugspenden jeder Art. Aus hygienischen Gründen<br />

können allerdings keine Stofftiere angenommen werden. Für die Sammlung<br />

stehen Behälter in öffentlichen Einrichtungen oder bei Betrieben und<br />

Unternehmen. Die erste Anlaufstelle zur Annahme von Spielzeug sind die<br />

Räumlichkeiten der DEKRA in <strong>Dortmund</strong>-Kley, Alter Hellweg 50. Darüber<br />

hinaus holen die Mitarbeiter im Raum <strong>Dortmund</strong> auch gebrauchtes Spielzeug<br />

ab, Anruf [Tel.: 0231/28 87 30-0] genügt!<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Harald.Grabbe@arge-sgb2.de oder Michael.Urban@dekra.com!<br />

beschäftigen _ Arbeitsgelegenheiten im Kultur- und Bildungsbereich<br />

Auch Kinderfahrräder werden in der Werkstatt fachgerecht repariert.<br />

Die Restauration von Holzspielzeug erfordert viel Fingerspitzengefühl.<br />

Die Abteilung Marketing und PR bei der Teambesprechung<br />

Die Abteilung Lager und Spielzeugausgabe Fotos (4): Joe Kramer<br />

<strong>argumente</strong> _09


einsteigen _ St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum<br />

Auf der bühne ist Kerstin* der hit. ohne versprecher, voller energie, mit<br />

großer präsenz spielt sie ihre rolle. sie stellt eine junge frau dar, die lieber<br />

auf dem sofa liegt oder sich mit ihren freunden bei „ballerspielen“ am<br />

Computer misst („Darin bin ich echt gut!“), als zu lernen oder zur Arbeit<br />

zu gehen. rechnungen? mahnungen? Die landen ungelesen im mülleimer.<br />

termin bei der Arge? Keine lust! Kerstin spielt mit Witz. vor 50 leuten<br />

steht sie auf der bühne. irgendwie spielt sie auch ihre eigene geschichte:<br />

Wie sie sich eines tages doch zum Arge-termin schleppt, wie ihre Jobvermittlerin<br />

sie auf das Angebot von train2go hinweist ... Kerstin macht eine<br />

Kunstpause. sie verleiht dem bühnenspiel einen spannungsmoment und<br />

platziert den schlusssatz mit großem gefühl für das richtige timing: „und<br />

wie ihr seht, bin ich immer noch da!“<br />

null bock!<br />

Was steckt dahinter?<br />

Aber wer ist dieses „Ich“? Ist es die „faule Socke“, die nur abhängt?<br />

Die taffe Schauspielerin, die das Publikum begeistert? Oder die<br />

scheue junge Frau, die ein Interview nach dem Auftritt strikt<br />

ablehnt?<br />

Wahrscheinlich weiß sie das selbst nicht so genau. Und um herauszufinden,<br />

was sie kann und was sie will oder um sich ihrer selbst<br />

bewusst zu werden und wieder eine Perspektive zu entwickeln, nimmt sie<br />

am Pro gramm train2go des St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrums teil. Das<br />

Theaterstück ist Programmpunkt der Einstandsveranstaltung zu train-<br />

2go. Betreuer und Teilnehmer hatten knapp vier Monate nach dem Start<br />

des Programms den Wunsch, all die einzuladen, die geholfen haben, das<br />

außergewöhnliche Projekt ans Laufen zu bringen.<br />

projektentwicklung am runden tisch<br />

In einer Gesprächsrunde erläuterten alle Beteiligten Entstehungsgeschichte<br />

und Projektinhalte. „Das Thema Ausbildung hatte bei uns im St. Vincenz-<br />

Jugendhilfe-Zentrum immer einen hohen Stellenwert“, berichtet Dipl. Psy-<br />

*Name von der Redaktion geändert<br />

Ergotherapeutin<br />

Petra Schlüter<br />

berichtet aus der<br />

Praxis: „Viele Teilnehmer<br />

haben ein<br />

hohes Potenzial,<br />

aber es fehlt oft an<br />

Selbstwertgefühl<br />

und Motivation!“<br />

einsteigen _ St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum<br />

› trAin2go förDert Die persönliChe unD berufliChe integrAtion<br />

Ewelina zeichnet und malt mit Begeisterung. Fotos (7): Joe Kramer<br />

Interview mit Ewelina (2o)<br />

<strong>argumente</strong>: Hallo Ewelina, wie bist du auf das Angebot von train2go aufmerksam<br />

geworden?<br />

Ewelina: Meine Betreuerin bei der ARGE meinte, dass dieses Angebot etwas für<br />

mich sein könnte. Sie hat mir den Flyer in die Hand gedrückt und gesagt: „Schauen<br />

Sie sich das doch ‘mal an! Die Teilnahme ist freiwillig, aber das ist bestimmt etwas<br />

für Sie.“<br />

<strong>argumente</strong>: Und warum hat das Programm dich angesprochen?<br />

Ewelina: Erst einmal, weil die Teilnahme freiwillig ist. Ich kann selbst entscheiden,<br />

ob ich mitmache oder nicht. Und dann haben mich die Kreativ-Kurse gereizt.<br />

Ich zeichne und male so gern und finde alles, was mit Design zu tun hat, total<br />

interessant. Ich habe schon so viele ARGE-Maßnahmen machen müssen, wo ich<br />

überhaupt nicht klar gekommen bin ... Das hörte sich irgendwie besser an.<br />

<strong>argumente</strong>: Warum hast du schon so viele Maßnahmen vorher abgebrochen?<br />

Ewelina: Ach, weiß ich gar nicht so genau. Weil mich die Arbeit nicht interessiert<br />

hat oder die Leute schwierig waren. Dann gehe ich da eben nicht mehr hin.<br />

<strong>argumente</strong>: Und das ist bei train2go anders?<br />

Ewelina: Auf jeden Fall! Hier sind viele Teilnehmer, die ähnliche Erfahrungen<br />

wie ich gemacht haben. Die Betreuer sind gut drauf. Und die Projekte machen viel<br />

Spaß. Eines meiner Bilder, so ein richtig großes, hängt sogar hier im Haus im Flur!<br />

<strong>argumente</strong>: Was für einen Schulabschluss hast du?<br />

Ewelina: Nach der Hauptschule habe ich noch den Realschulabschluss gemacht.<br />

Abi war echt nicht drin. Ich habe in einer Einrichtung der Jugendhilfe gelebt,<br />

danach bin ich in eine eigene Wohnung gezogen. Ich hatte irgndwie auch viel mit<br />

mir selbst zu tun.<br />

<strong>argumente</strong>: Hast du nie daran gedacht, etwas, was mit Design zu tun hat, zu<br />

deinem Beruf zu machen?<br />

Ewelina: Doch, klar! Aber das hat bisher halt noch nicht geklappt. Ich habe aber<br />

schon einmal ein Praktikum bei einer Foto-Designerin gemacht. Das war auch sehr<br />

interessant. Jetzt bin ich ja erst einmal hier und lerne noch viel dazu!<br />

10_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _11


einsteigen _ St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum einsteigen _ St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum<br />

chologin Irmgard Neulen, die mit Unterstützung der 2. Vorsitzenden des<br />

St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum e.V., Hildegard Chorhummel, das Konzept<br />

entwickelte. „Wir haben festgestellt, dass wir zu immer weniger jungen<br />

Menschen, die an der Schwelle von der Schule zu Ausbildung oder Arbeit<br />

standen, einen guten Kontakt aufbauen konnten.“ Obwohl die Angebote<br />

für junge Arbeitssuchende in <strong>Dortmund</strong> vielfältig seien, beobachteten die<br />

Betreuer des St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrums, wie junge Menschen sich<br />

zurückzogen, herumhingen und völlig in die Defensive gingen.<br />

„Ein Phänomen, von dem auch unsere Fallmanager im U 25 Bereich<br />

berichten“, ergänzt Regine Kreickmann von der JobCenterARGE in<br />

<strong>Dortmund</strong>. „Wenn junge Erwachsene Termine nicht mehr wahrnehmen,<br />

mehrere Maßnahmen schon abgebrochen haben, im Beratungsgespräch<br />

apathisch wirken, dann steckt meist mehr dahinter, als Faulheit oder<br />

Bockigkeit.“ Psychische oder soziale Probleme vom Elternkonflikt über<br />

Sucht bis zur ernsthaften psychischen Erkrankung können Gründe für die<br />

Verweigerungshaltung sein.<br />

Jennifer hat schon viele Angebote ausprobiert: Heute fertigt sie Tücher für ein Sommerfest.<br />

Interview mit Jennifer (24)<br />

<strong>argumente</strong>: Hallo Jennifer, seit wann bekommst du Hartz IV-Leistungen?<br />

Jennifer: Seit vier Jahren.<br />

<strong>argumente</strong>: Dann hast du in der Zeit sicher schon viele Maßnahmen über die<br />

ARGE kennengelernt. War da nie etwas dabei, was dir Spaß gemacht hat, oder was<br />

du dir als Job vorstellen könntest?<br />

Jennifer: Nein, leider nicht. Da bin ich immer nicht mit klar gekommen. Ich würde<br />

ja gern Tierpflegerin werden, aber das ist für mich als Hauptschülerin aussichtslos.<br />

<strong>argumente</strong>: Hast du nach der Schule eine Ausbildung gemacht?<br />

Jennifer: Ich habe ‘mal eine Kinderpflege-Ausbildung angefangen. Dann bin ich<br />

aber krank geworden und musste die Ausbildung abbrechen. Seitdem bin ich arbeitslos<br />

und weiß nicht wirklich, was ich anfangen soll. Immer zuhause herumsitzen<br />

– das ist echt langweilig.<br />

<strong>argumente</strong>: Welche Angebote hast du bei train2go denn schon ausprobiert?<br />

Jennifer: Den PC-Kurs, die Kreativ-Angebote und die Musikkurse. Ich singe und<br />

lerne Gitarre spielen. Das macht unheimlich viel Spaß!<br />

Interview mit Anne (23)<br />

<strong>argumente</strong>: Hallo Anne, was macht du denn gerade?<br />

Anne: Ich gestalte ein Cover für ein Fotoalbum.<br />

<strong>argumente</strong>: An welchen train2go-Kursen hast du sonst schon teilgenommen?<br />

Anne: Ich war reiten, habe am PC gearbeitet und Präsentationen erarbeitet.<br />

<strong>argumente</strong>: Präsentationen? Was bedeutet das?<br />

Anne: In diesem Kursus machen wir Rollenspiele. Wir lernen, wie man sich in<br />

einem Bewerbungsgespräch verhalten sollte, oder wie man anderen seine Arbeitsergebnisse<br />

vorstellt.<br />

<strong>argumente</strong>: Ist dir das leicht gefallen?<br />

Anne: Oh, Gott! Nein! Am Anfang hatte ich große Probleme damit. Situationen<br />

mit Menschen, die ich nicht gut kenne, sind für mich immer schwierig. Ich hätte nie<br />

gedacht, dass ich mich in eine Gruppe wie diese hier integrieren könnte.<br />

<strong>argumente</strong>: Es hat aber jetzt doch geklappt?<br />

Anne: Oh ja, sogar sehr gut! Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich mich ja<br />

selbst darum bemüht habe, an der Maßnahme hier teilnehmen zu können und<br />

dass die Teilnahme freiwillig ist. Ich war ein halbes Jahr sehr krank, musste auch<br />

zum psychologischen Dienst. Ich hatte das Bedürfnis, endlich etwas Sinnvolles zu<br />

machen.<br />

Das Programm train2go richtet sich an eben diese jungen Erwachsenen.<br />

Bei der Konzeption war deshalb wichtig, dass es sich um ein offenes<br />

Programm handelt, bei dem die Teilnahme freiwillig erfolgt. „Mit Zwang<br />

und Sanktionen erreichen wir bei diesen Fällen nichts“, weiß Regine<br />

Kreickmann aus jahrelanger Erfahrung. Außerdem sei es wichtig, die<br />

jungen Menschen zwar einerseits in Basiskursen wieder zu einem strukturierten<br />

Tagesablauf zu führen und Verantwortungs- und Selbstwertgefühl<br />

zu stärken. Andererseits wollten die Planer des Projekts eine möglichst<br />

trAin2go – DAs förDerAngebot<br />

für Junge mensChen unter 25 JAhren<br />

› Kleine förDergruppen mit mAximAl neun<br />

teilnehmern bzW. teilnehmerinnen<br />

› feste AnspreChpArtner Als persönliChe begleiter<br />

An „guten unD sChleChten tAgen“<br />

› tägliChe Arbeit in Der gruppe<br />

› vielfältige KursAngebote in Den bereiChen beWegung,<br />

reiten, neue meDien, KreAtives gestAlten unD<br />

musiK<br />

› selbst orgAnisierte proJeKte, in Denen Die iDeen<br />

Der teilnehmer enrst genommen unD AuCh umgesetzt<br />

WerDen<br />

› persönliChe berAtung<br />

› prAKtiKA in Den bereiChen hAusWirtsChAft,<br />

hAusteChniK unD gArten<br />

Haben das Projekt auf den Weg gebracht: Irmgard Neulen (l.), Hildegard Chorhummel (Mitte Links) und Regine Kreickmann (Mitte rechts). Michel Pfrimmer (rechts) betreut die jungen Erwachsenen.<br />

große Bandbreite an Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten, um alle Wege<br />

gehen zu können, die Talente der jungen Teilnehmer aufzudecken und zu<br />

fördern. Kreativkurse, Handwerkskurse, PC-Arbeit, Reiten und Trommeln<br />

ergänzen als Wahlangebote die Basiskurse, in denen z. B. Rollenverhalten<br />

und Umgangsformen geschult werden.<br />

„Die Vielfalt der Angebote und die Inhomogenität der Zielgruppe<br />

haben es uns nicht leicht gemacht, das Angebot SGB II-konform zu gestalten“,<br />

berichtet Irmgard Neulen. Zahlreiche runde Tische und Fachgespräche<br />

mit den Experten der ARGE waren notwendig, bis alle Rahmenbedingungen<br />

den Förderrichtlinien der aktuellen Gesetzeslage entsprachen.<br />

Keine Kuschel-pädagogik<br />

Jetzt können die Betreuer vom St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum auf einen<br />

Methoden-Pool zugreifen, der die persönliche Integration der jungen<br />

Erwachsenen in den Vordergrund stellt, die fachliche Integration in Arbeit<br />

jedoch stets im Blick hat. Denn letztere muss bei Maßnahmen nach dem<br />

SGB II stets Bestandteil sein. Hildegard Chorhummel: „Wir akzeptieren die<br />

jungen Erwachsenen so wie sie sind und verbiegen sie nicht. Dadurch, dass<br />

sie ihr eigenes Tun in den Projektgruppen als sinnvolle Tätigkeit erleben,<br />

verändern sie ihr Verhalten schließlich aus sich selbst heraus.“ Was in den<br />

verschiedenen Kursen abläuft, hat dennoch nichts mit „Kuschel-Pädagogik“<br />

zu tun. Pädagoge Michel Pfrimmer: „Wir fordern jeden Teilnehmer<br />

heraus, uns zu zeigen, was in ihm steckt!“ Außerdem stehen die Betreuer<br />

Anne (links) präsentiert ihrem Team ihre Ideen für ein Fotoalbum.<br />

stets im engen Kontakt mit den Arbeitsvermittlern. Sobald sie die Chance<br />

sehen, dass ihre Schützlinge ein Praktikum durchhalten oder sich für eine<br />

Ausbildung interessieren, helfen sie, gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

der ARGE die notwenigen Schritte einzuleiten.<br />

Aktuell besuchen 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von der<br />

JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> vermittelt wurden, das Projekt, das noch bis<br />

Mitte November läuft. Sie treffen dort auf junge Erwachsene, die aus den<br />

Bereichen DomiZiel und FLEX des St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrums<br />

kommen. q<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Wenden Sie sich an Regine.Kreickmann@arge-sgb2.de<br />

oder Irmgard.Neulen@vincenz-jugendhilfe.de!<br />

DAs st. vinCenz JugenDhilfe-zentrum bietet für KinDer,<br />

JugenDliChe unD Junge erWAChsene untersChieD liChe<br />

Wohn- unD betreuungsformen: z.b. Wohngruppen für<br />

JugenDliChe unD KinDer im hAus Des zentrums selbst<br />

oDer Als Wg im stADtgebiet, gruppen für Junge mütter mit<br />

ihren KinDern, intensivpäDAgogisChe betreuung von<br />

JugenDliChen, Die Als „unAushAltbAr“ oDer „gruppen-<br />

unfähig“ besChrieben WerDen.<br />

Die teilnehmer, Die über Die DortmunDer Arge An trAin-<br />

2go teilnehmen, treffen Junge erWAChsene Aus folgenDen<br />

bereiChen Des st. vinCenz JugenDhilfe-zentrums:<br />

• flexible hilfen<br />

› JugenDWohngemeinsChAften<br />

› mütterAppArtements<br />

› betreutes Wohnen<br />

• Domiziel – Wohngruppen für Junge erWAChsene mit:<br />

› persönliChKeitsstörungen<br />

› Chronifizierten neurotisChen fehlentWiCKlungen<br />

› psyChotisChen zustAnDsbilDern<br />

› entWiCKlungsverzögerungen<br />

› lernbehinDerungen<br />

12_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _13


kooperieren _ Netzwerk Alleinerziehende<br />

›<br />

Eine verlässliche Kinderbetreuung ist das A und O, wenn Eltern arbeiten gehen möchten. Fotos (3): Frank Peterschröder<br />

14_ <strong>argumente</strong><br />

Welcher Arbeitgeber liebäugelt da nicht eher mit dem konkurrierenden<br />

Bewerber, dessen Ehefrau sich um die Kinder kümmert,<br />

oder der sich als Single mit ganzer Kraft in den Job stürzt? Eine<br />

verlässliche und gute Kinderbetreuung ist das A und O für die Teilhabe<br />

alleinerziehender Eltern am Arbeitsmarkt. Das wissen in <strong>Dortmund</strong> viele<br />

Akteure. 13 Institutionen und Vereine haben sich deshalb zum Netzwerk<br />

„Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende in <strong>Dortmund</strong>“ zusammengeschlossen.<br />

Im Rahmen von Netzwerktreffen wollen sie die Angebote<br />

für Alleinerziehende in <strong>Dortmund</strong> besser aufeinander abstimmen. Sie haben<br />

außerdem eine Internetplattform [www.wiedereinstieg-dortmund.de]<br />

ins Leben gerufen, die Informationen zur Kinderbetreuung, zur Weiterbildung<br />

in Teilzeit sowie zu <strong>Dortmund</strong>er Trägern und ihren Angeboten für<br />

Alleinerziehende auf einen Blick bietet. „Natürlich sind weitere Kindergartenplätze,<br />

der Ausbau von Ganztagsschulen oder noch mehr Ausbildungs-<br />

und Weiterbildungsangebote in Teilzeit generell wünschenswert“, erläutert<br />

kooperieren _ Netzwerk Alleinerziehende<br />

thomas* erzieht seine drei Kinder – tom* (13), hannah*<br />

(11) und valentin* (7) – allein. vor drei Jahren<br />

blieb sein Job irgendwo zwischen Wäschekorb und naseputzen<br />

auf der strecke. „ich hatte wegen der Kinder<br />

viele fehlzeiten, selbst bei meinen Kollegen schwand<br />

die anfangs bekundete solidarität von tag zu tag“, berichtet<br />

er. unermüdlich bemüht er sich nun um eine<br />

neue Anstellung. Aber seine ehrlichkeit hat seinen<br />

preis: „ich spiele bei bewerbungsgesprächen mit offenen<br />

Karten: Kinder werden krank, schulunterricht fällt<br />

aus, eine tagesmutter kann ich mir nicht leisten.“<br />

*Name von der Redaktion geändert<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

zwischen Wäschekorb<br />

und naseputzen<br />

› berufliCher WieDereinstieg für AlleinerziehenDe<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

Nicole Siegmann vom Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum <strong>Dortmund</strong><br />

e. V., die das Projekt koordiniert. „Aber die öffentlichen Kassen sind nun<br />

einmal leer. Deshalb geht es uns darum, bestehende Angebote besser<br />

miteinander zu verknüpfen, diese bei den betroffenen Müttern und Vätern<br />

bekannter zu machen und Maßnahmen anzuregen, die auch ohne großen<br />

finanziellen Aufwand umsetzbar sind.“<br />

planungssicherheit und verlässlichkeit<br />

Dazu gehören zum Beispiel verlässliche Aussagen von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

zur Vergabe von Plätzen. Die Nachricht, dass es keine freien<br />

Plätze gibt, kann dabei mehr Planungssicherheit geben, als eine Warteliste,<br />

bei der manche Eltern bis zu einem Jahr auf einen Betreuungsplatz warten,<br />

andere hingegen von heute auf morgen ihre Kinder unterbringen können.<br />

Zur Transparenz beitragen könnte nach Meinung des Netzwerks vor<br />

<strong>argumente</strong> _15


kooperieren _ Netzwerk Alleinerziehende<br />

›<br />

Hier gibt‘s reichlich Arbeit: Buddeln im Sandkasten des Mütterzentrums.<br />

allem eine zentrale Datenbank, auf die alle Einrichtungen Zugriff haben:<br />

Die Datenbasis würde den Betreuungsbedarf aller suchenden Eltern mit<br />

aktuell freien Plätze in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege<br />

abgleichen. Das Ergebnis: Parallelanmeldungen entfallen, und<br />

Wartelisten geben endlich ein realistisches Bild ab. Einrichtungen könnten<br />

sich in die Gruppenstruktur passende Anfragen heraussuchen, persönliche<br />

Gespräche vereinbaren und Plätze vergeben. Ein Modellprojekt in Düsseldorf,<br />

gefördert vom Bundesfamilienministerium, erprobt bereits eine<br />

solche Datenbank.<br />

einheitliche brückentage für schulen und Kitas<br />

Eine weitere große Belastung für Alleinerziehende sind die uneinheitlichen<br />

Schließungstage von Schulen und Kindergärten außerhalb der Ferien.<br />

Während die Angebote in den Ferienzeiten ohne Zweifel auch verbesserungswürdig<br />

sind – Eltern schulpflichtiger Kinder müssen aufs Jahr<br />

verteilt mindestens zwölf Wochen Ferienzeiten abdecken –, können die so<br />

genannten Brückentage Alleinerziehende ganz schön unter Druck setzen.<br />

Und ist es wie bei unserem Fallbeispiel, bei dem Tom zur Realschule,<br />

Hannah zum Gymnasium und der kleine Valentin noch zur Grundschule<br />

geht, dann kann es sogar sein, dass Vater Thomas insgesamt zwölf Mal im<br />

Jahr zusätzlich für eines seiner Kinder eine Betreuung organisieren muss.<br />

Denn die drei bis vier Brückentage können von den Schulen frei gewählt<br />

werden. Sicherlich – eine landesweit einheitliche Regelung bedeutet einen<br />

Eingriff in die Autonomie jeder Schule. Aber sie könnte ohne zusätzlichen<br />

finanziellen Aufwand alleinerziehende Eltern entlasten. Nicole Siegmann:<br />

„Die Selbstbestimmung der arbeitssuchenden und arbeitenden Eltern<br />

16_ <strong>argumente</strong><br />

sollte doch Priorität vor der Selbstbestimmung der Institutionen haben!“<br />

Dass sie sich mit dieser Forderung aufs weite Feld der Politik begibt, ist<br />

Nicole Siegmann durchaus bewusst. Denn auch das ist ein Ziel des Netzwerks:<br />

politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen nachhaltig zu<br />

verändern!<br />

Nicht nur Alleinerziehende, alle Eltern kämpfen mit der Vereinbarkeit<br />

von Arbeitszeiten und Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />

Doch anders als Paare können sie die Betreuungsaufgaben nicht<br />

aufteilen. Umso wichtiger sind für Alleinerziehende flexible und planbare<br />

Betreuungszeiten. Diese Flexibilität ist sowohl Basis für eine erfolgreiche<br />

Teilnahme an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, als auch Voraussetzung<br />

für die Aufnahme einer Beschäftigung.<br />

www.wiedereinstiegdortmund.de<br />

bündelt<br />

eine Menge Infos – nicht<br />

nur für Alleinerziehende.<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Wenden Sie sich an Hannelore Kleyer<br />

(Hannelore.Kleyer@arge-sgb2.de)<br />

oder Nicole Siegmann (r.)<br />

(mueze-siegmann@dokom.net)!<br />

Wohnortnahe Angebote sind gefragt<br />

„Ein wichtiger Aspekt ist auch die Wohnortnähe – sowohl der Betreuungseinrichtung<br />

als auch der Fortbildungsstätte“, weiß Hannelore Kleyer<br />

von der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>. Alleinerziehende im SGB II-Bezug<br />

haben häufig kein Auto. Wer im <strong>Dortmund</strong>er Norden wohnt, bringt sein<br />

Kind oder womöglich mehrere Kinder nicht mit dem Bus zur Betreuung<br />

nach Brackel, um dann anschließend per Bus wieder zur Fortbildung in<br />

den Westen nach Dorstfeld zu fahren. Viele Bildungsträger gehen bereits<br />

auf diese Bedarfe ein und versuchen, begleitend zur Ausbildung der Eltern,<br />

eine Kinderbetreuung zu organisieren.<br />

Was für die Weiterbildung gilt, ist ebenso bei der Ausbildung<br />

relevant: Teilzeitausbildungsplätze würden es vor allem jungen Müttern<br />

ermöglichen, überhaupt einen ersten Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen.<br />

Das Netzwerk führt diesen Dialog bereits mit einigen interessierten<br />

Unternehmen. „Dabei zeigt sich, dass eine gewisse Bereitschaft zur<br />

Schaffung solcher Angebote in Unternehmen zwar vorhanden ist, dass<br />

es den aufgeschlossenen Betrieben aber oft an Wissen, Information und<br />

struktureller Unterstützung fehlt“, fasst Nicole Siegmann zusammen.<br />

In <strong>Dortmund</strong> leben 7.000 Alleinerziehende, die über die JobCenter-<br />

ARGE <strong>Dortmund</strong> Unterstützung erhalten. Circa 3.000 von ihnen haben<br />

mehr als ein Kind. „Bei den Beratungsgesprächen drehen wir uns häufig<br />

im Kreis“, berichtet Hannelore Kleyer. „Wie soll ich Arbeit finden, wenn<br />

ich keine Qualifizierung habe? Wie soll ich mich qualifizieren, wenn ich<br />

auf die Kinder aufpassen muss? Wer passt auf die Kinder auf, wenn ich<br />

arbeite?“ So lauten die Fragen. Die Jobberatung alleinerziehender Mütter<br />

und Väter bedarf eines besonderen Fingerspitzengefühls. „Wir versuchen,<br />

die Familiensituation ganzheitlich zu betrachten und Hilfen zur Lebensplanung<br />

zu geben“, ergänzt Hannelore Kleyer. Immer häufiger gehört<br />

auch der Hinweis auf die Website www.wiedereinstieg-dortmund.de zum<br />

Beratungsgespräch – haben doch inzwischen fast 70 Träger ihre Angebote<br />

für Alleinerziehende dort ins Netz gestellt. Ein Print-Flyer ergänzt zudem<br />

das Online-Angebot und dient als erste Orientierung.<br />

internetangebot soll weiter wachsen<br />

Ob es um Weiterbildungsmöglichkeiten, Bewerbungsunterstützung oder<br />

Wege in die Selbstständigkeit geht, ob praktische Unterstützung für den<br />

Familienalltag – von der Kita-Betreuung bis zu haushaltsnahen Dienstleistungen<br />

– gesucht wird, das Netzwerk „Beruflicher Wiedereinstieg<br />

für Alleinerziehende“ bildet im Internet fast das gesamte <strong>Dortmund</strong>er<br />

kooperieren _ Netzwerk Alleinerziehende<br />

Programm ab. Ergänzt werden die Angebote durch Hinweise auf Institutionen,<br />

die sich nicht nur speziell an Mütter oder Väter wenden, deren Hilfe<br />

aber vor allem von Familien in Krisen häufig benötigt werden: Schuldnerberatung,<br />

Suchtberatung oder Ernährungsberatung zum Beispiel.<br />

Da das Bereitstellen von Betreuungsangeboten in den Händen der<br />

Kommunen liegt und auch die Stadt <strong>Dortmund</strong> auf ein leeres Stadtsäckel<br />

verweisen muss, gewinnt die kooperative Zusammenarbeit des Netzwerks<br />

„Beruflicher Wiedereinstieg für Alleinerziehende“ noch mehr an Bedeutung.<br />

Da sich in den heutigen Zeiten keiner wirklich auf die von der Bun -<br />

desregierung versprochenen 750.000 Krippenplätze bis 2013 verlassen will,<br />

sind kreative Initiativen wie das <strong>Dortmund</strong>er Netzwerk gefragt. Nicole<br />

Siegmann und ihre Mitstreiter haben noch viele Ideen, wie die Internetplattform<br />

noch attraktiver und serviceorientierter gestaltet werden könnte:<br />

„Gern möchten wir die Internetseite durch eine Datenbank für Betreuungsangebote<br />

und ein Forum für Alleinerziehende ergänzen!“ Aber auch<br />

hier kämpfen die Aktiven mit den Finanzen: Das Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat zwar die Anschubfinanzierung<br />

gefördert und so eine gute Idee auf die Beine gestellt, nun muss das Netzwerk<br />

aber alleine laufen lernen – und das ist für alle, die sich dort neben<br />

einem anstrengenden Hauptjob engagieren, ein großer Kraftakt. q<br />

DAs netzWerK „berufliCher WieDereinstieg für AlleinerziehenDe<br />

in DortmunD“ ist ein zusAmmensChluss von<br />

privAten unD öffentliChen trägern, Die Angebote zur<br />

berAtung AlleinerziehenDer eltern Anbieten. DAs pro-<br />

JeKt WurDe 2009/10 vom bunDesministerium für fAmilie,<br />

senioren, frAuen unD JugenD geförDert.<br />

neben Der Agentur für Arbeit unD Der JobCenter Arge<br />

DortmunD hAben siCh DAs stäDtisChe fAmilienproJeKt, DAs<br />

JugenDAmt, Die evAngelisChe unD Die KAtholisChe fAmilienbilDungsstätte<br />

mit Dem mütterzentrum, Dem Arbeitslosenzentrum,<br />

Dem verein frAuen helfen frAuen unD Dem<br />

frAuenzentrum huCKArDe soWie Der unternehmensberAtung<br />

A tempo berAtung unD CoAChing soWie Den bilDungsträgern<br />

grone bilDungszentrum unD mAxQ im April 2010<br />

zum AKtiven netzWerK zusAmmengesChlossen.<br />

<strong>argumente</strong> _17


entwickeln _ Projekt „Bord-Stewardessen“<br />

herzlich willkommen im team!<br />

› eine QuAlifizierungsmAssnAhme entsteht – teil 2<br />

es ist 5.55 uhr. zugleiter manuel scholz trommelt sein team im<br />

<strong>Dortmund</strong>er serviceCenter der Db Ag zusammen: drei zugbegleiter<br />

und drei servicekräfte. unter ihnen ist auch timo Weischner. Anfang<br />

des Jahres hat er bei der Deutschen bahn Ag die Ausbildung<br />

zum „steward in der bordgastronomie“ begonnen, eine Qualifizierungsmaßnahme<br />

für langzeitarbeitslose, die von der Deutschen<br />

bahn Ag gemeinsam mit der JobCenterArge <strong>Dortmund</strong> entwickelt<br />

wurde. seit einem monat absolviert timo Weischner nun die praktikumsphase.<br />

nach ersten lernfahrten gilt er bereits als vollwertiger<br />

teamplayer, ist unterschiedliche strecken gefahren, hat verschiedene<br />

schichten übernommen und zahlreiche Kollegen kennengelernt.<br />

heute geht die fahrt im iCe zunächst nach münchen. Am <strong>Dortmund</strong>er<br />

hauptbahnhof wird timo Weischner erst wieder am nächsten<br />

morgen gegen 9.24 uhr sein.<br />

18_ <strong>argumente</strong><br />

Kaum ist die Crew in den ICE eingestiegen,<br />

bricht rege Geschäftigkeit aus. Die<br />

Zugbegleiter regeln die Jobübergaben,<br />

der Zugleiter begrüßt die Fahrgäste: „Ich bin Ihr<br />

Zugchef und begleite Sie mit meinem Team ...“<br />

Timo Weischner richtet die Bar des Bord-Bistros<br />

ein. Jeder Handgriff sitzt: Kaffeemaschine flott<br />

machen, Frühstück vorbereiten, Getränke kühl<br />

stellen. Die ersten Fahrgäste strömen in den Zug.<br />

Viele blinzeln noch schlaftrunken, andere haben<br />

schon geschäftig das Handy am Ohr. Der Zug<br />

setzt sich in Bewegung und nimmt Fahrt auf.<br />

Timo Weischner erhält die ersten Bestellungen<br />

von den Kollegen, die im Bistro bedienen.<br />

Besonders Kaffee ist am frühen Morgen<br />

gefragt. Der macht müde Passagiere munter. Das<br />

ist Timo Weischner schon seit circa 4.30 Uhr. Er<br />

hat keinen Job für Schlafmützen! Wenn morgens<br />

sein Wecker schrillt, ist er sofort auf den Beinen.<br />

Denn eines haben ihm seine Ausbilder von<br />

Anfang an eindringlich vermittelt: „Der Zug<br />

wartet nicht auf dich. Du musst deinen Dienst<br />

immer pünktlich antreten. Wenn du einmal verpennst,<br />

müssen die Schichtkollegen deine Arbeit<br />

mitmachen. Und wenn du mehrmals verpennst,<br />

übernehmen andere deinen Job für immer.“<br />

Geschickt befüllt er einen Caddy, mit dem<br />

auch er sich auf eine erste Tour durch den Zug<br />

macht. „Am-Platz-Service“ steht auf dem Programm.<br />

„Haben Sie einen Wunsch?“ „Möchten<br />

Sie Zucker zum Kaffee?“ Ruhig und freundlich<br />

bedient er die Fahrgäste, gleicht dabei behende<br />

die Kurvenlagen des Zugs bei Tempo 200 aus.<br />

Er erntet das ein oder andere müde Lächeln, hin<br />

und wieder ein nettes Wort, überwiegend ein<br />

wortkarges „Ja“ oder „Nein“. Ein elegant gekleideter<br />

Herr kann seinen Platz nicht erreichen.<br />

Der Mann vom Bistro-Service steht ihm mit<br />

entwickeln _ Projekt „Bord-Stewardessen“<br />

Das ist jetzt der feste Arbeitsplatz von Timo Weischner: das Bord-Bistro im ICE. Fotos (2): Joe Kramer<br />

seinem Caddy im Weg. Unwirsch drängelt er sich vorbei. Timo Weischner<br />

behält die Ruhe und wünscht einen „Guten Morgen!“<br />

Auch das hat er in seiner Ausbildung gelernt: Immer ruhig und<br />

freundlich zu bleiben, auch wenn die Fahrgäste es nicht sind. Und er<br />

macht seine Sache gut. „Ich habe ja vor meiner Arbeitslosigkeit in der Gastronomie<br />

gearbeitet, da gehörte Freundlichkeit einfach mit zum Geschäft“,<br />

berichtet er. Auch die Handfertigkeit und Sicherheit beim Servieren und<br />

Kassieren kommt ihm jetzt bei seinem Bahn-Job zugute. Der Schichtdienst,<br />

das frühe Aufstehen, die Hektik, wenn es im Zug voll wird – all das macht<br />

dem 29-Jährigen nichts aus. „Ich bin so froh, wieder arbeiten zu können“,<br />

sagt er. Und das bei einem Unternehmen, das unterschiedliche interne<br />

Fortbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bietet.<br />

Das bestätigt auch Martin Herting, Servicemanager der Deutschen<br />

Bahn AG und verantwortlich für die Qualifizierungsmaßnahme zum<br />

Bord-Steward: „Die Deutsche Bahn AG hat ein durchlässiges Karrieresystem.<br />

Wer gut in seinem Job ist, sich engagiert und unsere internen<br />

Seminare besucht, kann von der Servicekraft oder vom Zugbegleiter bis<br />

zur Führungskraft aufsteigen!“ Ob Timo Weischner oder die anderen Teil-<br />

nehmer der Qualifizierungsmaßnahme diese Chance wahrnehmen?<br />

Blicken wir zurück: 75 Kandidaten empfahl die JobCenterARGE<br />

<strong>Dortmund</strong>, an den Informationsveranstaltungen der Deutschen Bahn AG<br />

zum Thema „Bord-Stewards“ teilzunehmen. 54 stellten sich daraufhin<br />

den Vorstellungsgesprächen. 26 hielten die Experten von der Deutschen<br />

Bahn AG für geeignet, die anspruchsvolle Qualifizierung erfolgreich zu<br />

durchlaufen. Nach der arbeitsmedizinischen Untersuchung konnten im<br />

März 18 Kandidaten mit dem Lehrgang beginnen, 14 davon haben bis zum<br />

Ende durchgehalten. „Von diesen 14 Lehrgangsteilnehmern werden wir<br />

13 in eine Festanstellung übernehmen“, berichtet Martin Herting. Auch<br />

Timo Weischner gehört demnächst zu festen Crew. Er erfährt die frohe<br />

Nachricht zwischen Essen und Düsseldorf, zwischen Orangensaft und<br />

Schinkenbrötchen. „Sie sind freundlich, immer zuverlässig und pünktlich<br />

und Sie verstehen das Service-Geschäft“, lobt ihn sein Ausbildungsleiter.<br />

„Herzlich willkommen im Team der Deutschen Bahn AG.“ q<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Wenden Sie sich an Matthias.Doeth@arge-sgb2.de!<br />

<strong>argumente</strong> _19


gründen _ Selbstständig als Handelsvertreter gründen _ Selbstständig als Handelsvertreter<br />

hart arbeiten und<br />

für die familie da sein<br />

› sven AsChenbrenner verKAuft proDuKte für heim unD hAus<br />

seit neun uhr morgens steht sven<br />

Aschenbrenner an seinem info- und<br />

verkaufsstand auf dem hombrucher<br />

straßenfest, und es wird noch ein<br />

langer tag werden. „ich mache heute<br />

bestimmt erst um 22 uhr dicht“,<br />

ist er überzeugt. zu gut laufen die<br />

gespräche mit potenziellen Kunden,<br />

zu ehrgeizig ist er, sein neues business<br />

ans laufen zu bringen, als dass<br />

er nicht jede minute zur Akquise<br />

nutzen würde. sven Aschenbrenner<br />

hat sich als handelsvertreter selbstständig<br />

gemacht. er verkauft für ein<br />

etabliertes unternehmen markisen,<br />

rollläden, Kunststofffenster, Dachfenster,<br />

vordächer, überdach ungen<br />

und garagen-rolltore im Direkt vertrieb.<br />

DAs einstiegsgelD Als zusChuss zum<br />

ArbeitslosengelD ii KAnn erhAlten,<br />

Wer<br />

› eine soziAlversiCherungspfliChtige<br />

besChäftigung Aufnimmt, Die<br />

nur gering bezAhlt WirD unD min-<br />

Destens 15 stunDen WöChentliCh<br />

umfAsst<br />

Nach neun Monaten im SGB II-Bezug sah<br />

Sven Aschenbrenner in der Selbstständigkeit<br />

die beste Chance, wieder für das<br />

Auskommen seiner kleinen Familie selbst zu<br />

sorgen, und sich weiterhin die wichtige Aufgabe<br />

der Kindererziehung mit seiner Frau zu teilen.<br />

„Wenn meine Frau nicht da ist, dann muss ich<br />

zuhause sein und mich um unseren achtjährigen<br />

Sohn kümmern“, berichtet der Familienvater.<br />

Aschenbrenner: „So flexibel kann man sich<br />

seine Arbeit in einem Anstellungsverhältnis<br />

nicht einteilen.“ Als sein eigener Chef, so hofft<br />

der 36-Jährige, kann er in den Zeiten, in denen<br />

seine Frau die Kinderbetreuung übernimmt,<br />

besonders „ranklotzen“ und wenn er daheim<br />

gebraucht wird, für seine Familie präsent sein:<br />

„Ich werde hart arbeiten und trotzdem für Frau<br />

und Kind sorgen.“<br />

Mit Markisen und Garagentoren hatte<br />

Sven Aschenbrenner in seinem früheren Berufsleben<br />

nicht viel zu tun. Er brach sein Studium<br />

der Betriebswirtschaftslehre ab, als er Vater wurde.<br />

„Ich hatte neben dem Studium bereits in der<br />

Gastronomie gejobbt und bekam dort ein gutes<br />

Angebot, um richtig Geld zu verdienen“, berichtet<br />

er. Als Geschäftsführer eines Irish Pubs und<br />

später als Organisationschef einer gehobenen<br />

Gastronomie mit „sternewürdiger“ Kochschule<br />

startete er richtig durch. Doch als sich der Chef<br />

der Kochschule neu orientierte und sein Haus<br />

im Ruhrgebiet aufgab, stand Sven Aschenbrenner<br />

auf der Straße.<br />

Durch den Schwiegervater, der selbst im<br />

Direktvertrieb sein Geld verdient, kam dann der<br />

Anstoß, es als Handelsvertreter zu versuchen.<br />

Nach dreimonatiger Schulung in Warenkunde<br />

sprang Sven Aschenbrenner ins kalte Wasser.<br />

20_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _21<br />

oDer<br />

› siCh selbststänDig mAChen Will<br />

unD Dessen tätigKeit einen hAuptberufliChen<br />

ChArAKter hAt.<br />

über Die höhe Des einstiegsgelDs<br />

entsCheiDet Der JobberAter. Der<br />

grunDbetrAg Des ein stiegs gelDes<br />

WirD Auf Der grunD lAge Der monAtliChen<br />

regelleistung erreChnet.<br />

AusserDem WerDen in Der regel Die<br />

vorherige DAuer Der Arbeitslosig-<br />

Keit, Die grösse Des hAushAltes oDer<br />

besonDere persönliChe umstänDe<br />

berüCKsiChtigt. Die förDerungsDAuer<br />

beträgt mAximAl 24 monAte.<br />

WAs ist ein grünDungszusChuss?<br />

Diese leistung erhAlten nur bezieher<br />

von ArbeitslosengelDi nACh<br />

Dem soziAlgesetzbuChiii (sgb iii).<br />

Der grünDungszusChuss hAt Am 1.<br />

August 2006 Die iCh-Ag unD Den existenzgrünDerzusChuss<br />

Abgelöst.<br />

„Ich kann gut mit Menschen umgehen und<br />

bin ein kommunikativer Typ, was soll schon<br />

schief gehen?“, meint er optimistisch. Sein<br />

Vertriebskonzept zum Start trägt bereits erste<br />

Früchte. Auf Stadtteilfesten und Märkten baut er<br />

seinen Infostand auf und kommt so mit vielen<br />

Menschen ins Gespräch. Wenn er nicht direkt<br />

vor Ort seine Produkte verkauft, vereinbart er<br />

Beratungstermine bei den potenziellen Kunden<br />

zuhause.<br />

Nach dem Wegfall von Ich-AG und Übergangsgeld<br />

gewähren die ARGEn auch ALGII-<br />

Empfängern mit dem Einstiegsgeld weiterhin<br />

einen Zuschuss zur Existenzgründung. Das<br />

Einstiegsgeld ist jedoch keine Leistung, auf<br />

deren Zahlung ein rechtlicher Anspruch besteht.<br />

Vielmehr liegt die Gewährung dieser Leistung<br />

komplett im Ermessen des zuständigen Trägers.<br />

Die ARGEn sind angehalten, die Tragfähigkeit<br />

des angestrebten Unternehmenskonzepts<br />

und die Eignung des zukünftigen Unternehmers<br />

eingehend zu prüfen. Auch Sven Aschenbrenner<br />

musste eine Umsatz- bzw. Rentabilitätsvorschau<br />

vorlegen, um einen Zuschuss für die Startphase<br />

zu erhalten. Allerdings fiel ihm das Erstellen des<br />

Businessplans nicht leicht: „Als Verkäufer hängt<br />

doch ganz viel von den handelnden Personen ab,<br />

ein sympathischer Verkäufer ist genauso wichtig<br />

wie ein gutes Produkt. Branchendurchschnittszahlen<br />

sagen doch nichts über meine Qualität als<br />

Kundenberater aus.“ q<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Kay.Utermark@arge-sgb2.de!<br />

Kundenakquise auf dem Straßenfest: Sven Aschenbrenner präsentiert seine Produkte. Fotos (2): Joe Kramer


qualifizieren _ Energieberater<br />

fernseher, play-station, Aquarium und ein altersschwacher Kühlschrank – bei familie henze entdeckten die<br />

energiesparhelfer der Caritas einige einsparpotenziale. vater marco henze ist ganz bei der sache: „seitdem<br />

ich arbeitslos bin, müssen wir jeden Cent zweimal umdrehen. Die tipps sind klasse, da werden wir vieles<br />

sofort umsetzen.“ Alte leuchtmittel durch energiesparbirnen ersetzen, stand-bys ausschalten, die Kühlschranktemperatur<br />

möglichst auf die optimalen sieben grad bringen und an den Wasserarmaturen belüftete<br />

strahlregler installieren – das sind die wichtigsten sofort-maßnahmen, die energiesparhelfer bastian bott<br />

der familie ans herz legt.<br />

22_ <strong>argumente</strong><br />

luft im Wasser füllt<br />

das portemonnaie<br />

Marco Henze (r.) staunt, was<br />

die Messung von Energiesparhelfer<br />

Bastian Bott ergeben hat:<br />

Allein die Stand-by-Schaltungen<br />

an Fernseher, Stereoanlage<br />

und Playstation kosten bis zu<br />

60 Euro im Jahr.<br />

Foto: Joe Kramer<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››››<br />

*Name von der Redaktion geändert<br />

Bastian Bott und sein Kollege Thomas Seidel* wissen sehr gut, wie<br />

wichtig für Familie Henze ein paar Euro mehr in der Tasche sind.<br />

Auch sie waren bereits längere Zeit arbeitslos und haben im Rahmen<br />

einer Arbeitsgelegenheit bei der Caritas eine Ausbildung zum Energiesparhelfer<br />

absolviert. Jetzt beginnen sie nach vier Wochen theoretischer<br />

Schulung mit ihren ersten Kundenberatungen. Noch begleitet sie Anleiter<br />

Christian Wehr vom Energiesparservice der Caritas. Schon in Kürze werden<br />

Bastian Bott und Thomas Seidel ihre Kunden allein aufsuchen. Ihre<br />

Beratung bei Familie Henze lässt nichts an Professionalität zu wünschen<br />

übrig.<br />

107 Energiesparhelfer hat die Caritas seit Beginn des Programms<br />

im Januar 2009 in <strong>Dortmund</strong> bisher ausgebildet, 2.900 Kunden wurden<br />

seitdem beraten. Die Leistung des kostenlosen Energiespar-Checks können<br />

alle <strong>Dortmund</strong>er, die Inhaber eines <strong>Dortmund</strong>-Passes sind, Arbeitslosengeld<br />

II beziehen oder Grundsicherung erhalten in Anspruch nehmen.<br />

Neben der Energieverbrauchsanalyse im Haushalt und den Tipps für die<br />

Zukunft haben die Energiesparhelfer auch noch Einspargeräte mit im<br />

Gepäck. Energiesparleuchten, Duschköpfe, Strahlregler oder abschaltbare<br />

Steckdosenleisten im Wert von insgesamt maximal 70 Euro pro Haushalt<br />

erhalten die Kunden kostenlos, abgestimmt auf den individuellen Bedarf<br />

des jeweiligen Haushalts.<br />

Von Freunden hörte Marco Henze, dass die Caritas den kostenlosen<br />

Energiesparservice anbietet. „Bei zwei kleinen Kindern waschen wir<br />

viel, kochen regelmäßig und leider läuft auch der Fernseher recht häufig,<br />

eigentlich zu häufig“, berichtet der Familienvater. Dass es einige Möglichkeiten<br />

gibt, Energie zu sparen, ahnte er schon. Jetzt wollte er es aber genau<br />

wissen. „Außerdem sind Energiesparleuchten sehr teuer“, so Henze. „Solange<br />

die alten Leuchtmittel noch funktionieren, kann ich doch nicht für<br />

viel Geld neue Birnen kaufen.“ Die Energiesparhelfer raten dennoch zum<br />

schnellen Austausch. „Auf längere Sicht ist das gut angelegtes Geld“, weiß<br />

Bastian Bott. Zunächst klären die Energiesparhelfer alle Rahmenbedingungen:<br />

Wie groß ist die Wohnung? Welchen Tarif hat die Familie bei der<br />

DEW? Liegt eine aktuelle Nebenkostenabrechnung vor? Danach begeben<br />

sich Thomas Seidel und Bastian Bott auf die Runde durch die Wohnung<br />

von Familie Henze. Der Fernseher steht auf Stand-by. Auch DVBT-Adapter<br />

und Play-Station dämmern im Stand-by-Zustand der nächsten Nutzung<br />

entgegen. Bis zu 30 Euro im Jahr kostet das bei einer Hi-Fi-Anlage, zwölf<br />

Euro bei einem PC und acht bei einem Flachbildschirm. Insgesamt schätzt<br />

das Bundesumweltamt die jährlichen Leerlaufverluste in Haushalten und<br />

Büros auf 22 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht der Produktion<br />

von drei Atomkraftwerken und kostet fast vier Milliarden Euro. Bei den<br />

meisten elektronischen Geräten hilft da nur, den Stecker zu ziehen. Erst<br />

qualifizieren _ Energieberater<br />

dann sind sie wirklich aus. Am einfachsten geht das mit einer abschaltbaren<br />

Steckerleiste. An die wird Marco Henze die Mediengeräte demnächst<br />

anschließen. „Dann ist die Sache mit einem Klick erledigt“, freut er sich.<br />

Die Kühlschrankmessung ergibt neun Grad. „Das ist um zwei Grad<br />

zu warm“, erläutert Thomas Seidel. Wie‘s zustande kommt, kann sich<br />

Marco Henze denken: „Stellen wir den Kühlschrank kälter ein, vereist<br />

er. Vereist er, drehen wir wieder eine Stufe zurück.“ Abhilfe kann da nur<br />

regelmäßiges Abtauen oder ein neues Gerät schaffen. Aber ein neuer Kühlschrank?<br />

Der sei nun wirklich finanziell nicht drin, interveniert Henze.<br />

Auch hier gibt Bastian Bott einen guten Tipp: „Informieren Sie sich doch<br />

einmal über das ‚Weiße Programm‘ der DEW.“ Das <strong>Dortmund</strong>er Unternehmen<br />

sponsert für Bezieher von Sozialleistungen die Anschaffung eines<br />

neuen Kühlschranks oder einer neuen Waschmaschine, vorausgesetzt diese<br />

haben über ein halbes Jahr rund zehn Prozent weniger Energie verbraucht.<br />

Fünf Euro pro Monat schlagen die DEW bei der Stromrechnung auf<br />

den aktuellen Verbrauch auf, nach vier Jahren wird Bilanz gezogen. „Die<br />

monatlichen Kosten erhöhen sich für die Kunden in der Regel auf diesem<br />

Wege gar nicht“, erläutert Anleiter Christian Wehr. Denn die fünf Euro<br />

machten zumeist die Stromsparmaßnahmen bereits wett. Es sei sogar so,<br />

dass viele Familien am Ende der Aktion noch einen Bonus gutgeschrieben<br />

bekommen, da sie nach der Beratung mehr als fünf Euro im Monat<br />

einsparen.<br />

Nicht nur Strom, auch Wasser kostet Geld. Deshalb machen die Berater<br />

im Bad von Kunde Henze Halt. Fast zwölf Liter rauschen pro Minute<br />

ins Waschbecken, ist der Hahn voll aufgedreht. Mit einem Strahlregler lässt<br />

sich die Menge auf vier Liter reduzieren. Durch die Zufuhr von Luft bleibt<br />

das Empfinden unverändert. Luft macht aus Wasser also irgendwie mehr.<br />

Auch bei der Dusche entdecken die Berater Einsparpotenziale. Durch<br />

ältere Duschköpfe fließen circa 18 Liter pro Minute. Ein neuer Duschkopf<br />

könnte die Menge auf zwölf Liter reduzieren. Damit kann Familie Henze<br />

dann bei nur fünfminütigem Duschen 30 Liter sparen.<br />

Ein letzter Blick in Wohn- und Kinderzimmer zeigt, dass ein<br />

Schrank und ein Sofa zu nah an der Heizung stehen. Bastian Bott: „Mindestens<br />

40 Zentimeter sollte der Abstand betragen, damit die warme Luft<br />

gut zirkulieren und sich auch im Raum verteilen kann.“ Die Wohnungsbegehung<br />

ist abgeschlossen. In vier Wochen kommen die beiden Berater<br />

noch einmal vorbei und bringen ein individuell auf die Bedürfnisse von<br />

Familie Henze zugeschnittenes Energiesparset im Wert von 70 Euro mit.<br />

Dafür werden sie im Büro ihre Messergebnisse von der Checkliste in einer<br />

Bundesdatenbank erfassen und – anonym – bearbeiten. Einen weiteren<br />

Besuch kündigen sie in sechs Monaten an. Dann wird sich zeigen, was<br />

Familie Henze durch die Maßnahmen gespart hat.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Harald.Grabbe@arge-sgb2.de oder<br />

Barbara.Skindziel@caritas-dortmund.de!<br />

AufstiegsChAnCen für energiespArhelfer<br />

› DurCh Die mAssnAhme fAnDen 25 prozent Der teilnehmer<br />

WieDer eine Arbeit.<br />

› Die hAnDWerKsKAmmer rhein-mAin bietet für Absolventen<br />

Der mAssnAhme Die mögliChKeit An, Die prüfung<br />

zur serviCeKrAft für energie- unD WAsserspArteChniK<br />

Abzulegen.<br />

› Die ihK-prüfung zur serviCeKrAft für energie- unD<br />

WAsserspArteChniK bereChtigt zur fortbilDung zum<br />

gebäuDe-energieberAter.<br />

<strong>argumente</strong> _23


integrieren _ JobClub „Best Ager“<br />

Die Bevölkerung wird älter. Die Erwerbslosenzahlen unter den<br />

50- bis 65-Jährigen steigen. Die Zahl junger Menschen, die ins<br />

Berufsleben einsteigen, sinkt. Fast jeder vierte Arbeitslose ist heute<br />

über 50 Jahre alt. Warum sind so wenig Unternehmen bereit, ältere Arbeitslose<br />

einzustellen?<br />

Eva Ernst, Geschäftsführerin des <strong>Dortmund</strong>er Traditionsunternehmens<br />

Stellfeld & Ernst, kann sich das nicht erklären: „Wir stellen immer<br />

wieder auch ältere Mitarbeiter ein. Lebenserfahrung, Zuverlässigkeit<br />

und gute Umgangsformen – das sind Eigenschaften, die eigentlich nicht<br />

bezahlbar sind.“ Das Familienunternehmen hat aktuell 170 Angestellte,<br />

davon zwölf Auszubildende. An fünf Niederlassungen in <strong>Dortmund</strong> bietet<br />

Stellfeld & Ernst Produkte rund um die Themen Camping, Freizeit und<br />

Garten an, betreibt Autogas- und Dieseltankstellen im Stadtgebiet oder<br />

vermietet u. a. Wohnmobile, Wohnwagen und Anhänger. „Wir haben viele<br />

Kunden jenseits der 50“, berichtet Seniorchef Peter Ernst. „Die lassen sich<br />

gern von unseren älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten.“<br />

Fünf Neueinstellungen der letzten Jahre von Mitarbeitern über 50 kamen<br />

durch den guten Kontakt des 67-jährigen Firmenchefs zum Job-Club<br />

<strong>Dortmund</strong> zustande.<br />

Im Job-Club werden ältere Arbeitslose individuell beraten, sie können<br />

über dessen Angebote an Kursen und Qualifizierungen teilnehmen, sie<br />

werden aber auch direkt in Arbeit vermittelt. Der Job-Club ist Teil des Beschäftigungsbündnisses<br />

„Best Ager – Der Beschäftigungspakt für Ältere im<br />

Revier“, das von den Grundsicherungsstellen in Gelsenkirchen, <strong>Dortmund</strong>,<br />

Bochum, Herne, Oberhausen, Mülheim a.d. Ruhr, Bottrop und im Kreis<br />

Recklinghausen in enger Kooperation mit zahlreichen Bildungsträgern vor<br />

24_ <strong>argumente</strong><br />

Lydia Rybarczyk arbeitet beim<br />

<strong>Dortmund</strong>er Traditionsunternehmen<br />

S&E im Verkauf. Ihre Tätigkeit im<br />

Gartenmöbel- und Wohnaccessoire-<br />

Center macht ihr großen Spaß.<br />

Fotos (2): Christian Lünig<br />

Ort geschlossen wurde. „Best Ager“ setzt das Bundesprogramm „Perspektive<br />

50plus“ im Ruhrgebiet um.<br />

„Die Mitgliedschaft im Job-Club ist freiwillig“, erläutert Joachim<br />

Czichy vom Arbeitgeberservice der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>. 150<br />

bis 200 Kunden, die u.a. durch Arbeitsamt oder ARGE auf das Angebot<br />

aufmerksam gemacht wurden, kommen monatlich in die Räume am<br />

Westenhellweg 58. Am Anfang steht dann eine intensive Beratung. „Wir<br />

starten zunächst eine Aktivierung auf allen Ebenen“, so Czichy. Vom<br />

Bewerbungstraining über Sprachkurse bis zum Sportprogramm vermittelt<br />

der Job-Club alles, was für den Wiedereinstieg in den Beruf fit macht.<br />

Die operAtiven pArtner im Job-Club DortmunD<br />

› JobCenter Arge DortmunD<br />

› CAritAs-verbAnD DortmunD<br />

› DiAKonisChes WerK DortmunD/lünen<br />

› eurosChulen DortmunD gmbh<br />

› fortbilDungsAKADemie Der WirtsChAft gmbh<br />

› gAfög Arbeits förDerungsgesellsChAft gmbh<br />

› rAg bilDung gmbh<br />

› soziAlAmt DortmunD<br />

› gfA – gesellsChAft zur förDerung<br />

Der ArbeitsAufnAhme mbh & Co. Kg<br />

50<br />

plus!<br />

integrieren _ JobClub „Best Ager“<br />

best Ager, generation silver, golden oldies – die englische sprache bietet viele positive begriffe<br />

für menschen ab 50. Aber sind das wirklich „unsere besten Jahre“? nicht mehr ganz jung, aber<br />

auch noch nicht im rentenalter, dafür ohne Job und mit wenig perspektiven – da können einem<br />

die dauerfröhlichen Werbebotschaften schon ganz schön an die nerven gehen. „Altes eisen“ statt<br />

„generation silver“?<br />

Daneben ist der Erfahrungsaustausch der älteren<br />

Arbeitslosen untereinander ein wichtiger Aspekt:<br />

Beim monatlichen offenen Frühstück knüpfen<br />

die „Clubber“ Kontakte, verabreden sich zum<br />

gemeinsamen Lernen oder geben einander<br />

wertvolle Tipps. Der Job-Club leistet aber noch<br />

mehr: So genannte Unternehmensscouts sprechen<br />

gezielt Firmen in der Region an, ermitteln<br />

dort den Fachkräftebedarf und vermitteln<br />

passende Bewerber aus dem Kreis der Job-Club<br />

Kunden.<br />

Auf diesem Wege kam auch Lydia Rybarczyk<br />

zum Unternehmen Stellfeld & Ernst.<br />

Die gelernte Verkäuferin wollte, nachdem ihre<br />

Kinder aus dem „Gröbsten raus waren“, gern<br />

wieder arbeiten. Seit neun Jahren sucht sie nun<br />

schon eine Festanstellung, hangelte sich von<br />

einem Gelegenheitsjob zum nächsten. „Wenn<br />

man Ihnen mit 45 Jahren sagt, Sie seien zu alt,<br />

dann trifft Sie das wie ein Schlag“, erinnert<br />

sich die heute 54-Jährige an ihre ersten Bewerbungsgespräche<br />

nach der Erziehungszeit. Als sie<br />

Jahre später Mitglied im Job-Club wurde, war<br />

sie schon vollkommen entmutigt. „Zuletzt habe<br />

ich in einem Brautmodengeschäft als Aushilfe<br />

gearbeitet. Alles lief wunderbar. Als es aber um<br />

eine Festanstellung ging, hat leider eine jüngere<br />

Kollegin das Rennen gemacht.“ Im Gartenmöbel-<br />

und Wohnaccessoire-Center ist Lydia<br />

Rybarczyk voll in ihrem Element. Sie berät stilsicher<br />

und freundlich, sieht ihren Kunden schon<br />

an der Nasenspitze an, was gefallen könnte.<br />

Vera Bergen<br />

bringt Wohnwagen<br />

und<br />

Wohnmobile auf<br />

Hochglanz.<br />

„Frau Rybarczyk fällt selbst sofort auf, worauf es<br />

ankommt – ob zum Beispiel Waren abgestaubt,<br />

Kissenstapel geordnet oder Gartenmöbel zurecht<br />

gerückt werden müssen“, berichtet Eva Ernst.<br />

„Unsere älteren Mitarbeiter bringen Personen<br />

und Produkten häufig mehr Wertschätzung<br />

entgegen, als mancher der jungen Kollegen!“<br />

Nur mit dem Computer, der auch aus<br />

dem Alltag einer Verkäuferin in Zeiten moderner<br />

Warenwirtschaftssysteme nicht mehr wegzudenken<br />

ist, steht Lydia Rybarczyk noch auf Kriegsfuß.<br />

Juniorchef Andreas Ernst erinnert sich.<br />

„Anfangs hatte Frau Rybarczyk große Angst,<br />

etwas falsch zu machen.“ Mithilfe ihrer Kollegen<br />

verliert Lydia Rybarczyk diese Angst von Tag zu<br />

Tag ein wenig mehr und arbeitet sich tapfer in<br />

das System ein.<br />

Vera Bergen (55) ist ebenfalls über den<br />

Job-Club <strong>Dortmund</strong> zu Stellfeld & Ernst gekommen.<br />

Sie putzt Wohnmobile und Caravans, die<br />

aus der Vermietung kommen. Es sind Sommerferien:<br />

Hochsaison! „Gründlich, zuverlässig,<br />

gewissenhaft“, so charakterisiert Andreas Ernst<br />

die Arbeitsweise der neuen Kollegin. Wenn der<br />

nächste Kunde das Wohnmobil übernimmt,<br />

kann er sicher sein, dass hier alles blitzt und<br />

glänzt. „Das ist doch selbstverständlich“, meint<br />

diese nur und macht sich ohne große Worte ans<br />

Fensterputzen.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Joachim.Czichy@arge-sgb2.de !<br />

AufgAben Der<br />

unternehmenssCouts<br />

› ArbeitsplAtz- unD prAKtiKums-<br />

AKQuise bei unternehmen in Der<br />

region<br />

› pAssgenAue beWerberAusWAhl<br />

› gruppenmeetings mit Arbeitssu-<br />

ChenDen zur förDerung von be-<br />

WerbungsAKtivitäten<br />

› DurChführung von infoverAnstAltungen<br />

zu berufs- unD tätig-<br />

KeitsfelDern<br />

› informAtion von unternehmen<br />

über förDer- bzW. unterstützungsinstrumente<br />

zur berufli-<br />

Chen WieDereinglieDerung<br />

› betreuung unD berAtung in Der<br />

AnfAngsphAse einer neubesChäftigung<br />

zur nAChhAltigen stAbilisierung<br />

Des Arbeitsverhältnisses<br />

<strong>argumente</strong> _25


fördern _ Soziale Arbeit fördern _ Soziale Arbeit<br />

maria, ihm schmeckt‘s wieder!<br />

› soziAle Arbeit führt zur stAbilisierung Der lebensumstänDe<br />

Vincenzo Dioguardi ist in seinem Element: Charmant serviert er im Restaurant eines Freundes italienische Kaffee-Spezialitäten und Speisen. Foto: Joe Kramer<br />

Wie bei kaum einer anderen Arge ist in <strong>Dortmund</strong> die soziale Arbeit in die täglichen Arbeitsabläufe integriert.<br />

Denn, so die meinung der verantwortlichen, die meisten sgb ii-empfänger würden gerne arbeiten.<br />

häufig sind es die lebensumstände, die sie daran hindern: sucht, verschuldung, psychische probleme, Kinder<br />

oder kranke Angehörige, die betreut werden müssen. hier kommen die „kommunalen eingliederungsleistungen“<br />

des sgb ii ins spiel. Das sind unterstützungs- und beratungsleistungen, die ins klassische feld der<br />

sozialarbeit fallen, aber seit 2005 zu den Aufgaben der Arge gehören. schuldnerberatung, psychosoziale<br />

betreuung, suchtberatung, ärztliche gutachten, beratung und begleitung der Wohnsituation, unterstützung<br />

bei der Kinderbetreuung – in 60 prozent der fälle führt die unterstützung durch den bereich soziale Arbeit<br />

zu einer stabilisierung der betroffenen und eröffnet so für sie die Chance, wieder Arbeit zu finden.<br />

25 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind für die JobCenterARGE<br />

<strong>Dortmund</strong> im Einsatz. Ihre Aufträge erhalten sie aus allen Funktionsbereichen<br />

der ARGE – von den Arbeitsvermittlern, dem Fallmanagement<br />

oder aus der Leistungssachbearbeitung. „Sobald ein Mitarbeiter das Gefühl<br />

hat, dass bei einem Kunden ein Problem vorliegt, welches die eigentlich<br />

vorhandene Arbeitskraft überschattet, schaltet er unsere Experten von<br />

der Sozialen Arbeit ein“, erläutert Reinhard Wojahn, Bereichsleiter bei<br />

der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>. Dabei verfahren die Kollegen von der<br />

Sozialen Arbeit stets nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sie führen<br />

intensive Gespräche mit den Betroffenen, koordinieren Besuche beim<br />

Gesundheitsamt oder bei den Wohlfahrtsverbänden, machen Hausbesuche<br />

oder begleiten die Hilfesuchenden bei Behördengängen. Dabei stehen sie<br />

immer in engem Kontakt zu ihren „Auftraggebern“. Arbeitsvermittler und<br />

Fallmanager erhalten regelmäßig Feedback. Wojahn: „Die Kunden sollen<br />

die Beteiligten nicht gegeneinander ausspielen können. Eine umfassende<br />

und ganzheitliche Hilfestellung verlangt die enge Zusammenarbeit aller<br />

beteiligten Dienste.“<br />

Vincenzo Dioguardi hat <strong>argumente</strong> seine Geschichte erzählt. Das<br />

ist sehr mutig von ihm, denn er spricht über Dinge, die andere lieber totschweigen.<br />

Es ist aber auch eine Geschichte, die verdeutlicht, wie „lebenswichtig“<br />

das Zusammenspiel von Arbeitsvermittler und Sozialarbeiterin in<br />

diesem Fall war. Vincenzo Dioguardi kam mit elf Jahren aus Italien nach<br />

Deutschland. Er ist sprachbegabt, lernt schnell Deutsch, Spanisch, Englisch.<br />

Mit dem Fachabitur verlässt er die Schule. Drei Jahre lang arbeitet<br />

er als kaufmännischer Angestellter in einem großen Betrieb, bevor er das<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre an der FH beginnt. Noch während<br />

des Studiums eröffnet er eine Pizzeria. Zudem bekommt er immer wieder<br />

lukrative Aufträge als Dolmetscher, übersetzt sogar mit Sondergenehmigung<br />

auch ohne Diplom bei Gericht. Es macht ihm sehr viel Spaß, die<br />

vielen unterschiedlichen Tätigkeiten zu koordinieren. Schließlich eröffnet<br />

Vincenzo Dioguardi ein weiteres italienisches Restaurant, das sich schnell<br />

zu einer angesagten Adresse in <strong>Dortmund</strong> entwickelt. „Das war eine<br />

schöne Zeit“, berichtet er mit glänzenden Augen. „Wir waren beliebt und<br />

haben gutes Geld mit wirklich gutem Essen verdient.“ Vincenzo Dioguardi<br />

etabliert sich als erfolgreicher Gastronom, beschäftigt 15 Angestellte. Das<br />

Studium vernachlässigt er und bricht es schließlich ab. Ein Entschluss,<br />

den er heute sehr bedauert. „Denn“, so seine heutige Sicht, „akademische<br />

Bildung hat einen hohen Stellenwert!“<br />

Gemeinsam mit seiner damaligen Freundin schmiedet Vincenzo Dioguardi<br />

neue Pläne. Er verkauft sein Restaurant und eröffnet mit ihr eine<br />

Eisdiele. Zu Beginn geht die Rechnung auf. Der Laden läuft, es bleibt genügend<br />

Zeit für die Beziehung und sein neues großes Hobby, einen Hund.<br />

Doch dann wird das Ladenlokal durch eine Großbaustelle vom Durchgangsverkehr<br />

abgeschottet, die Geschäfte laufen schlechter, die Beziehung<br />

kriselt. „Als wir schließlich pleite waren, verließ mich meine Freundin und<br />

nahm auch noch den Hund mit“, schildert Vincenzo Dioguardi. „Sieben<br />

Jahre habe ich in der Eisdiele gearbeitet, aber es blieb nichts übrig. Selbst<br />

die Altersvorsorge war aufgebraucht.“<br />

Selbstständig und dann arbeitslos, das heißt: Hartz IV. „Vincenzo<br />

Dioguardi kam im August 2008 das erste Mal zu uns“, berichtet Arbeitsvermittler<br />

Marco Mattheis. Schnell fällt auf, dass seinem „neuen Kunden“<br />

die Besuche bei der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> schwer fallen. Er wirkt<br />

ausgebrannt und antriebslos, ist immer häufiger krank. Mattheis schaltet<br />

eine Kollegin von der Sozialen Arbeit ein. Christiane Weber führt intensive<br />

Gespräche mit Vincenzo Dioguardi. Sie will herausfinden, was den<br />

freundlichen Mann mit den vielen Begabungen daran hindert, wieder ins<br />

Berufsleben einzusteigen. Immer öfter sucht Vincenzo Dioguardi das Gespräch<br />

mit ihr, kommt auch unangekündigt in ihrem Büro vorbei. „Das ist<br />

grundsätzlich auch möglich“, erklärt Christiane Weber, „Krisen vereinbaren<br />

ja auch keine Termine.“ Als Vincenzo Dioguardi ihr jedoch erzählt, er<br />

sei, weil seine Situation so belastend sei, wieder zu seiner Mutter gezogen,<br />

wird sie hellhörig. Und als sich die Gespräche immer wieder im Kreis<br />

drehen, drängt sie Vincenzo Dioguardi sanft, aber bestimmt, dazu, sich<br />

in psychologische Behandlung zu begeben. „Jeder Satz begann mit ‚Ach,<br />

wenn ich doch nicht ...‘“, erinnert sich Christiane Weber. „Herr Dioguardi<br />

bedauerte seine verpassten Schul- und Ausbildungsabschlüsse, den Verkauf<br />

des Restaurants, einfach alles. Er hatte überhaupt keine positiven Erinnerungen<br />

mehr an die Zeit vor der Arbeitslosigkeit.“<br />

Vincenzo Dioguardi leidet an Schlaflosigkeit, er hat keinen Appetit<br />

mehr. „Die Gespräche mit Frau Weber haben mich aber glücklicherweise<br />

immer wieder aus meiner Wattewolke des Selbstmitleids und der Hoffnungslosigkeit<br />

herausgerissen“, erinnert er sich. Schließlich nimmt Vincenzo<br />

Dioguardi ärztliche Hilfe in Anspruch. Mit Erfolg. Die Behandlung<br />

hat zu einer Stabilisierung geführt. Und zu einer wichtigen Erkenntnis:<br />

„Verpassten Chancen nachzutrauern, trübt das Wahrnehmungsvermögen<br />

für das Hier und Jetzt!“ Je mehr Vincenzo Dioguardi wieder in der Gegenwart<br />

ankommt, desto konkreter werden die Planungen für die Zukunft.<br />

Um wieder Tritt zu fassen, arbeitet er aushilfsweise bei einem Freund in<br />

einer Pizzeria. Als längerfristige Perspektive strebt er jedoch erneut die<br />

Selbstständigkeit an. Ein kleines, feines Restaurant mit wirklich gutem<br />

italienischen Essen schwebt ihm vor. Und in diesem Zusammenhang hat es<br />

auch etwas Gutes, dass er in der Krise wieder zu seiner Mutter zog. Von ihr<br />

lässt er sich zurzeit viele Familienrezepte erklären und schreibt diese auf,<br />

um sie für weitere Generationen zu bewahren.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich an<br />

Reinhard.Wojahn@arge-sgb2.de oder<br />

Christiane.Weber@ arge-sgb2.de!<br />

§ 16A<br />

KommunAle einglieDerungsleistungen<br />

„zur verWirKliChung einer gAnzheitliChen unD umfAssenDen<br />

betreuung unD unterstützung bei Der einglie-<br />

Derung in Arbeit Können Die folgenDen leistungen,<br />

Die für Die einglieDerung Des erWerbsfähigen hilfebeDürftigen<br />

in DAs erWerbsleben erforDerliCh sinD,<br />

erbrACht WerDen:<br />

1. Die betreuung minDerJähriger oDer behinDerter<br />

KinDer oDer Die häusliChe pflege von Angehörigen,<br />

2. Die sChulDnerberAtung,<br />

3. Die psyChosoziAle betreuung,<br />

4. Die suChtberAtung.“<br />

26_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _27


erichten _ Bildungsbörse berichten _ Bildungsbörse<br />

Wege in die Arbeit<br />

› bilDungsbörse 2010 rollte besuChern roten teppiCh Aus<br />

Die Bildungsbörse 2010 lockte zahlreiche Besucher ins Rathaus und in die Berswordthalle. Foto: Christian Scherney<br />

Die Bildungsbörse 2010 rollte ihren Besucherinnen und Besuchern<br />

den roten Teppich aus. Dieser verband die verschiedenen Veranstaltungsorte:<br />

Auf dem Friedensplatz, in der Berswordthalle und im<br />

Rathaus präsentierten rund 70 Bildungs- und Beschäftigungsträger ihre<br />

Angebote. Das Interesse an dem gemeinsam von JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>,<br />

Agentur für Arbeit und Stadt <strong>Dortmund</strong> veranstalteten Informationsmarkt<br />

war erneut groß.<br />

„Die heutige Bildungsbörse ist das ideale Angebot an alle <strong>Dortmund</strong>erinnen<br />

und <strong>Dortmund</strong>er, sich einen Überblick über das breite Spektrum<br />

der Möglichkeiten in <strong>Dortmund</strong> zu machen“, so Oberbürgermeister<br />

Ullrich Sierau. „Eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen, das<br />

muss <strong>Dortmund</strong> erst ‘mal einer nachmachen.“ Dass im Krisenjahr 2010<br />

die befürchteten Folgen für den Arbeitsmarkt in <strong>Dortmund</strong> ausblieben,<br />

sei ebenfalls auf die gute Zusammenarbeit der Institutionen in <strong>Dortmund</strong><br />

zurückzuführen.<br />

„In diesem Jahr haben wir einen besonderen Fokus auf die Belange<br />

von Menschen mit Behinderung gerichtet“, erläuterte Frank Neukirchen-<br />

Füsers, Geschäftsführer der JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong>, zu Beginn der<br />

Veranstaltung. Und so fanden Interessierte vor allem in der Bürgerhalle des<br />

Rathauses zahlreiche Aussteller mit dem Schwerpunkt Reha/Schwerbehinderung.<br />

Das Vortragsprogramm wurde im Vergleich zu den Jahren zuvor<br />

ausgeweitet und optimiert. Diplom-Psychologe Hans-Georg Willmann<br />

informierte zum Beispiel im Rathaus über Wege aus der Arbeitslosigkeit<br />

und ließ seine Zuhörer hinter die Kulissen einer Personalabteilung schauen.<br />

Coach und Autorin Anke Stockhausen vermittelte in drei Workshops<br />

kurzweilig, wie man sich verbal schlagfertig verteidigen kann, ohne andere<br />

zu verletzen.<br />

„Es zeigt sich immer wieder, dass Menschen mit einer Ausbildung<br />

und der Bereitschaft, sich zu qualifizieren, bei der Integration in den Arbeitsmarkt<br />

deutlich mehr Chancen haben, als ungelernte Kräfte“, erläutert<br />

Stefan Kulozik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit<br />

in <strong>Dortmund</strong>. Er verweist damit auf den Sinn der Bildungsbörse. „Wir<br />

wollen die Menschen mit der Veranstaltung motivieren, sich neuen Zielen<br />

zu stellen und die Herausforderungen des Arbeitsmarktes anzunehmen.“<br />

Bewerbungsmappenchecks, die kostenlose Erstellung eines Bewerbungsflyers,<br />

kostenlose Bewerbungsfotos, intensive Beratung, das Kennenlernen<br />

der Beschäftigungsträger und ihrer Angebote – die Bildungsbörse<br />

ließ keine Wünsche offen.<br />

Und für gute Unterhaltung sorgten Bruno Knust, die Fun-Family<br />

und die HipHop Crew Stylematic. Fußball-Legende Christian Wörns war<br />

übrigens nicht nur gern gesehener Gast beim Eröffnungstalk, sondern<br />

auch ein knallharter Gegner beim Torwandschießen. q<br />

28_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _29<br />

Fußball-Legende<br />

Christian Wörns<br />

nahm an einer<br />

Talkrunde teil.<br />

Fotos (2): J. Kramer


fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der JobCenterArge <strong>Dortmund</strong>. Dabei bauen wir auf<br />

eine fruchtbare zusammenarbeit mit den zahlreichen projektträgern in <strong>Dortmund</strong>. öffentlich geförderte beschäftigung<br />

ist eines der zentralen instrumente für die integration von erwerbsfähigen hilfeempfängern in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt. öffentlich geförderte beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert<br />

werden, die Know-how, Qualität und soziales engagement vereinen. Wir sagen an dieser stelle deshalb allen<br />

institutionen in <strong>Dortmund</strong> „Danke!“, die projekte der JobCenterArge <strong>Dortmund</strong> mitentwickeln und umsetzen.<br />

Danke! Auch an alle ungenannten Kooperationspartner.<br />

Agentur für Berufsbildung e.V.<br />

Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/95 20 52 34<br />

info@uv-do.de • www.uv-do.de<br />

Arbeiterwohlfahrt (AWO)<br />

Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />

Klosterstr. 8-10<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/99 34-0<br />

info@awo-dortmund.de<br />

www.awo-dortmund.de<br />

Auslandsgesellschaft NRW e.V.<br />

Steinstr. 48 • 44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 38 00-0<br />

wegener@agnrw.de<br />

www.agnrw.de<br />

Außerbetriebliche Aus bildungs<br />

stätte der Hand werkskammer<br />

<strong>Dortmund</strong> gGmbH<br />

Huckarder Straße 111<br />

44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/1 84 00-0<br />

ausbildung@aa-hwk.de<br />

www.aa-hwk.de<br />

Berufsförderungswerk<br />

<strong>Dortmund</strong> im NW<br />

Berufsförderungswerk e.V.<br />

Hacheneyer Straße 180<br />

44265 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7109-0<br />

info@bfw-dortmund.de<br />

www.bfw-dortmund.de<br />

Berufsfortbildungswerk des<br />

DGB GmbH<br />

Emscherstr. 66<br />

45891 Gelsenkirchen<br />

Tel. 0209/7 00 92 70<br />

info@bfw-ruhr.de<br />

www.bfw-ruhr.de<br />

Bildungskreis Handwerk e.V.<br />

Lange Reihe 67<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/51 77-140<br />

www.bildungskreis-<br />

handwerk.de • info@bildungskreis-handwerk.de<br />

Bildungsmeile GbR<br />

Schützenstraße 183<br />

44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7 76 49 39<br />

info@bildungsmeile.de<br />

www.bildungsmeile.de<br />

BVWL<br />

Bildungswerk Verkehr Wirtschaft<br />

Logistik NRW e.V.<br />

Im Spähenfelde 51<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 69 80 - 0<br />

kaatz@bvwl.de • www.bvwl.de<br />

Bildungszentrum<br />

Ruhr-Lippe GmbH<br />

Reinoldistr. 17-19<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/52 84 56<br />

dortmund@br-l.de • www.br-l.de<br />

Bildungszentrum Westfalen<br />

für Wirtschaft, Handel und<br />

Soziales e.V.<br />

Hamburger Straße 110<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/52 38 35<br />

www.bildungszentrumwestfalen.de<br />

Caritasverband <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 48-160<br />

info@caritas-dortmund.de<br />

www.caritas-dortmund.de<br />

CJD <strong>Dortmund</strong><br />

Umweltwerkstatt<br />

Martener Str. 429<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/96 13 07-0<br />

manfred.trinkert@cjd.de<br />

www.cjd-dortmund.de<br />

CJD Integrationsbetrieb<br />

Zeche Germania gGmbH<br />

Entsorgungsfachbetrieb -<br />

Reinigungsdienst<br />

Martener Str. 429<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/961307-112<br />

manfred.trinkert@cjd.de<br />

www.cjd-dortmund.de<br />

COMCAVE.COLLEGE GmbH<br />

Hauert 1 (Technologiepark)<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7 25 26-0<br />

schulung@comcave.de<br />

www.comcave-college.de<br />

DAA Ruhr-Mitte<br />

Friedhof 6-8<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/14 08 38<br />

info.daa-dortmund@daa-<br />

bw.de<br />

www.daa-dortmund.de<br />

DBS Training & Consulting<br />

GmbH<br />

Im Spähenfelde 51<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/88 08 81 90<br />

info@dbs-consulting.net<br />

www.dbs-consulting.net<br />

DEKRA Akademie GmbH<br />

Alter Hellweg 52<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/96 10 15-0<br />

dortmund.akademie@dekra.com<br />

www.dekra.com<br />

DGB Bildungswerk NRW e.V.<br />

Ostwall 17–21<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 70 44-0<br />

info@dgb-bildungswerk-nrw.de<br />

www.dgb-bildungswerk-nrw.de<br />

Diakonisches Werk <strong>Dortmund</strong><br />

und Lünen gGmbH<br />

Rolandstr. 10 • 44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-273<br />

gf@diakoniedortmund.de<br />

www.diakoniedortmund.de<br />

ISB-Regie für<br />

Arbeits gelegen heiten<br />

Rolandstr. 10 • 44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-174<br />

isb-regie@diakoniedortmund.de<br />

www.diakoniedortmund.de<br />

ISB e.V. - Die Träger koope ration<br />

<strong>Dortmund</strong>er Beschäf tigungs-,<br />

Qualifizierungs- und<br />

Beratungsträger<br />

Koordinierungstelle:<br />

Unnaer Str. 44<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 40 96-42<br />

info@isb-dortmund.de<br />

www.isb-dortmund.de<br />

Dobeq GmbH<br />

Klosterstraße 8–10<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/99 34-0<br />

info@dobeq.de • www.dobeq.de<br />

<strong>Dortmund</strong>er Tafel e.V.<br />

Osterlandwehr 31–35<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02 31/47 73 24-0<br />

info@dortmunder-tafel.de<br />

www.dortmunder-tafel.de<br />

Euro-Schulen Ruhr GmbH<br />

Geschwister-Scholl-Str. 22<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/95 29 64-10<br />

info@es.dortmund.eso.de<br />

www.dortmund.eso.de<br />

Evangelisches Bildungswerk<br />

<strong>Dortmund</strong> • Reinoldinum<br />

Schwanenwall 34<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-401<br />

bildungswerk@vkk-do.de<br />

www.ebw-do.de<br />

EWZ Entwicklungszentrum<br />

für berufliche Qualifizierung<br />

und Integration GmbH<br />

Evinger Platz 11<br />

44339 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/72 84 84-0<br />

info@ewz-do.com<br />

www.ewz-do.com<br />

Fahrschule Wurzel GmbH<br />

Brackeler Hellweg 128<br />

44309 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/9 25 25 25<br />

info@fahrschule-wurzel.de<br />

www.fahrschule-wurzel.de<br />

FAW gGmbH • Akademie<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Kronenstraße 6<br />

44139 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/92 05-20<br />

sachbearbeitung@fawdortmund.de<br />

• www.faw.de<br />

Förderungsgesellschaft für<br />

das Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

mbH<br />

Gabelsbergerstraße 18<br />

59069 Hamm<br />

Tel. 02385/93 26-0<br />

umschulung@hoga-bildung.de<br />

www.hoga-bildung.de<br />

frankepartner GmbH<br />

Martin-Schmeißer-Weg 14<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/97 51 41-26<br />

info@frankepartner.net<br />

www.frankepartner.net<br />

GBB Gesellschaft<br />

für Bildung und Beruf e.V.<br />

Untere Brinkstr. 81-89<br />

44141 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 72 17-0<br />

bschnittker@yahoo.de<br />

www.gbb-gruppe.de<br />

Gewerkstatt gGmbH<br />

Schleipweg 20<br />

44805 Bochum<br />

Tel. 0234/23 63 64<br />

info@gewerkstatt.de<br />

www.gewerkstatt.de<br />

GFA Gesellschaft zur<br />

För de rung der Arbeits aufnahme<br />

mbH & Co. KG<br />

Mallinckrodtstraße 62<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02331/9 71 08-12<br />

info@tertia.de • www.tertia.de<br />

grieseler gmbH<br />

Emil-Figge-Str. 80<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/97 42 77 28<br />

info@grieseler-gmbh.de<br />

www.grieseler-gmbh.de<br />

Grone Bildungszentren NRW<br />

GmbH<br />

Kampstr. 38 • 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/91 45 50-0<br />

dortmund@grone.de<br />

www.grone.de<br />

GrünBau GmbH<br />

Unnaer Straße 44<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 40 96-0<br />

info@gruenbau-dortmund.de<br />

www.gruenbau-dortmund.de<br />

Handwerkskammer <strong>Dortmund</strong><br />

Reinoldistr. 7–9<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/54 93-164<br />

info@hwk-do.de<br />

www.hwk-do.de<br />

IN VIA Katholische Mäd chensozialarbeit<br />

<strong>Dortmund</strong> e.V.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/1848-138<br />

info@invia-dortmund.de<br />

www.invia-dortmund.de<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

zu <strong>Dortmund</strong><br />

Märkische Str. 120<br />

44141 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/54 17-420<br />

info@dortmund.ihk.de<br />

www.dortmund.ihk24.de<br />

maxQ. – Partner für<br />

Kompetenz und Qualität<br />

im Netzwerk Gesundheit,<br />

Erziehung und Soziales<br />

Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum<br />

Tel. 0234/9 30 40 11<br />

bochum@maxq.net<br />

www.maxq.net<br />

Mütterzentrum <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />

Hospitalstraße 6<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/14 16 62<br />

muetterzentrum@dokom.net<br />

www.muetterzentrumdortmund.de<br />

PariSozial – Gemeinnützige<br />

Gesellschaft für paritätische<br />

Sozialdienste mbH<br />

Friedensplatz 7<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 99 89-12<br />

marianne.schobert@paritaetnrw.org<br />

• www.paritaet-<br />

nrw.org<br />

Projektfabrik e.V.<br />

Ruhrtal 5 • 58456 Witten<br />

Tel. 02302/2 03 52 30<br />

kontakt@projektfabrik.org<br />

www.projektfabrik.org<br />

RAG BILDUNG GmbH •<br />

Region Rheinland<br />

Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Tel. 0201/8929-832<br />

info@ragbildung.de<br />

www.ragbildung.de<br />

RAG BILDUNG GmbH<br />

Region Westfalen<br />

Bärenbruch 128<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02 31/96 70 00 12<br />

bzdortmund@ragbildung.de<br />

www.ragbildung.de<br />

REFA Nordwest e.V.<br />

Verband für Arbeitsgestaltung,<br />

Betriebsorganisation und<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Emil-Figge-Straße 43<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/75 81 00-0<br />

info@refa-nordwest.de<br />

www.refa-nordwest.de<br />

RWTÜV Akademie GmbH<br />

Industriestr. 3 • 59425 Unna<br />

Tel. 02303/9 61 10-11<br />

info@rwtuev-akademie.de<br />

www.rwtuev-akademie.de<br />

SKM - Katholischer Verein<br />

für soziale Dienste in<br />

<strong>Dortmund</strong> e.V.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 48-117<br />

info@skm-dortmund.de<br />

www.skm-dortmund.de<br />

Sozialdienst Katholischer<br />

Frauen e.V.<br />

Anna-Zillken-Berufskolleg<br />

Arndtstraße 5 • 44135 <strong>Dortmund</strong><br />

sekretariat@anna-zillkenberufskolleg.de<br />

• www.annazillken-berufskolleg.de<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> 50/7<br />

Hospitalstraße 2-4<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231-5 02 25 07<br />

owozny@stadtdo.de<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> – Ausschuss<br />

für Soziales<br />

Friedenplatz 1<br />

44122 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel.: 0231/50-2 20 11 oder<br />

0231/50-2 20 12<br />

ufeuler@stadtdo.de<br />

oder wweber@stadtdo.de<br />

Stadtteil-Schule e.V.<br />

Oesterholzstr. 120<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/81 67 10<br />

info@stadtteil-schule.de<br />

www.stadtteil-schule.de<br />

TOP CAD/CAM-Schule GmbH<br />

Erfurter Straße 21<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/56 22 12-45<br />

info@top-cad.de<br />

www.top-cad.de<br />

TÜV NORD Akademie •<br />

Geschäftsstelle Rhein-Ruhr<br />

Gildehofstr. 2 • 45127 Essen<br />

Tel. 0201/3 19 55-28<br />

akd-rr@tuev-nord.de<br />

www.tuev-nord.de<br />

TÜV Rheinland<br />

Akademie GmbH<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/9 76 15-313<br />

matthias.senft@de.tuv.com<br />

www.tuev-akademie.de<br />

Verein zur Förderung einer<br />

anthroposophisch orientierten<br />

Aus- und Fortbildung für<br />

Altenpflege e.V. • Fach seminar<br />

für Altenpflege<br />

Mergelteichstr. 47<br />

44225 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/71 07-339<br />

pflegeseminar@freenet.de<br />

www.altenpflegeseminar.net<br />

VHS <strong>Dortmund</strong><br />

Hansastr. 2-4 • 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/50-2 47 27<br />

vhs@dortmund.de<br />

http://vhs.domap.de<br />

WbI startup GmbH –<br />

.garage ruhr<br />

Hermannstr. 75 (Stiftsforum)<br />

44263 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/4 74 10-0<br />

info@garagedortmund.de<br />

www.garagedortmund.de<br />

WBS Training AG<br />

Stockholmer Allee 32c<br />

44269 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/75 44 70<br />

info@wbstraining.de • www.<br />

wbstraining.de<br />

Weiterbildungsinstitut<br />

WbI GmbH<br />

Westenhellweg 85-89<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/91 44 05-0<br />

info@weiterbildungsinstitut.de<br />

www.weiterbildungsinstitut.de<br />

Werkhof Projekt gGmbH<br />

Nordring 43 • 59423 Unna<br />

Tel. 02303/2805-0<br />

h.pollmann@werkstatt-<br />

unna.de<br />

www.werkhof-projekt.de<br />

Westfälische Almetalbahn e.V.<br />

Mooskamp 23<br />

44359 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/3 95 64 17<br />

projekt@bahnhof-mooskamp.de<br />

www.bahnhof-mooskamp.de<br />

Wirtschaftsdienst<br />

Handwerk GmbH<br />

Lange Reihe 62<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/51 77-140<br />

klasen@handwerk-dortmund.de<br />

www.wdh.innung-dortmund.de<br />

Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Töllnerstr. 9-11<br />

44122 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/50 2 20 59<br />

info@wirtschaftsfoerderungdortmund.de<br />

• www.wbf-do.de<br />

›››››››››››››››››››››››› Kurz berichtet<br />

ChAnCen, rüCKhAlt, zuKunft!<br />

um vertrAuen Werben.<br />

Die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong> wirbt mit einer Kampagne um das<br />

Vertrauen ihrer Kunden. Mit den Schlagwörtern „Vertrauen“, „Rückhalt“,<br />

„Zukunft“ und „Chancen“ sprechen vier Motive zentrale Themen<br />

rund um die Langzeitarbeitslosigkeit an: Die Headlines beziehen<br />

sich auf die Leistungsgesetzgebung, berufliche Qualifizierung, Sozialarbeit<br />

und Fallmanagement sowie den berufliche Wiedereinstieg.<br />

Bürgerarbeitsplätze stehen Menschen zur<br />

Verfügung, die auch nach intensivsten Bemühungen<br />

keine Stelle finden konnten. Projektpartner<br />

ist dabei die Stadt <strong>Dortmund</strong>, die<br />

die Bürgerarbeitsplätze an unterschiedlichen<br />

Stellen bereitstellt. Vorgesehen sind z.B. die<br />

Bereiche Schulhausmeister, Ordnungs- und<br />

Präsenzdienste und hauswirtschaftliche Hilfen<br />

in Kindertageseinrichtungen.<br />

Die Bürgerarbeit selbst bietet neben<br />

einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsverhältnis zusätzlich den<br />

attraktiven Bonus eines begleitenden<br />

Coachings. Der Jobcoach hilft bei<br />

individuellen Problemlagen, aber auch<br />

bei weiteren Bewerbungsaktivitäten.<br />

„Die Teilhabe am Erwerbsleben wird<br />

das Selbstwertgefühl und die Motivation<br />

der Menschen in der Bürgerarbeit<br />

deutlich stärken“, ist sich Frank Neukirchen-Füsers<br />

sicher. Als Zielgruppe<br />

hat die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong><br />

die Gruppe der über vierzigjährigen<br />

Kunden ausgemacht, die mindestens<br />

36 Monate arbeitslos sind.<br />

Damit macht die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong><br />

auf die Qualität ihrer Leistungen aufmerksam,<br />

die sie u.a. auch durch ein Konzept zur<br />

Bürgerarbeit halten kann. Mit diesem Konzept<br />

überzeugte die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong><br />

auf Bundesebene und sorgte so dafür, dass in<br />

den nächsten drei Jahren bis zu 15,5 Millionen<br />

Euro zusätzliche Fördermittel nach <strong>Dortmund</strong><br />

kommen.<br />

Bis zu 400 Stellen sollen in der Bürgerarbeit<br />

ab Februar 2011 zur Verfügung stehen. Bis<br />

dahin wird die JobCenterARGE <strong>Dortmund</strong><br />

alle Bemühungen daran setzen, die für das<br />

Projekt in Frage kommenden ca. 1.200 Langzeitarbeitslosen<br />

durch engmaschige Beratung<br />

und Unterstützung in den Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren.<br />

30_ <strong>argumente</strong> <strong>argumente</strong> _31


telefon: 02 31/88 08 36 36

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