Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
Familienleben: Keine Schule ohne Mobbing
Mobilität: Wie sind junge Leute heute unterwegs?
Berufe-Check: Was macht eigentlich ein Raumausstatter?
Kultur: Die neue Comedia
Bildung: MINT.Festival Köln
Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst
Herbst / Winter 2020
MOBILITÄT
Umweltgewissen fährt mit
MOBBING
Keine Schule ohne
BERUFE-CHECK
Was soll ich werden?
© AdobeStock.com_hydebrink
INHALT
STADTLEBEN
04 App: Muelheimat.Cologne
Gaming ohne Grenzen
kurz notiert: Neues aus der Region
05 WDR-App: Mit 18 an die Front
WandelWerk: Gerne mitmachen!
06 Cirque Bouffon: Coeur à Coeur
On tour: Museumsnacht
TimeRide: Virtual-Reality-Stadtführungen
Messe: Spiel.Digital
07 Kunst: Keith Haring
Festival: Tanzsolo
08 Theater: Die neue Comedia
09 Festival: MINTköln
10 Angebote: Seelische Gesundheit
FAMILIENLEBEN
12 Keine Schule ohne Mobbing
16 Interview: Schulpsychologischer
Dienst der Stadt Köln
18 Podcast-Tipps: Was hörst du?
20
IMPRESSUM
Sonderveröffentlichung
Känguru Colonia Verlag GmbH
Hansemannstr. 17–21
50823 Köln
Tel. 0221 – 99 88 21-0
www.kaenguru-online.de
Auflage
35.000
25.000 Teilbeilage im
Oktober 2020 in KÄNGURU
Stadtmagazin für
Familien in KölnBonn,
10.000 freie Verteilung
Redaktionsleitung
Petra Hoffmann
Mitarbeit
Anja Schimanke
Inga Drews
Josephine Hepperle
Sue Herrmann
Sonja Hoffmann
Ursula Katthöfer
Hanka Meves-Fricke
Mediaberatung
Sonja Bouchireb
bouchireb@kaenguru-online.de
Christine David
david@kaenguru-online.de
Susanne Geiger-Krautmacher
geiger@kaenguru-online.de
Petra Priggemeyer
priggemeyer@kaenguru-online.de
INHALT / EDITORIAL
ZUKUNFT
Gestaltung
Bianca Werninghaus,
www.designfee.com
Lektorat
Kirsten Nagel
Druck
Weiss-Druck Monschau
Titelfoto
© AdobeStock_Aliaksei Kaponia
Bildnachweise am Foto
28
20 MOBILITÄT: DAS UMWELTGEWISSEN
FÄHRT MIT
26 Messe: JobVille
Förderung: Aufstieg durch Bildung
Umwelt: Plastic Pirates – Go Europe!
28 BERUFE-CHECK:
RAUMAUSSTATTER*IN
30 Berufe-Check: Bachelor of Law/Arts im
Beamtenverhältnis
Verwaltungswirt*in/-fachangestellte*r
Messe: Berufe live
31 Berufe-Check: Industriemechaniker*in
03 Impressum
© Sonja Hoffmann
Liebe KÄNGURUplus-Eltern,
wir alle möchten, dass unsere
Kinder dazugehören, Vertraute
haben und ohne Angst groß
werden können. Umso erschreckender,
dass Ausgrenzung,
Beleidigungen, Verleumdungen
im Internet, Übergriffe und
Misshandlungen durch
Mitschüler*innen grausame
Realität an vielen Schulen sind.
Laut der Kölner Schulpsychologin
Karen Wooding gibt es keine
Schule ohne Mobbing. Unsere
Autorin Anja Schimanke hat mit
ihr und ihrer Kollegin Eva Schute
darüber gesprochen, welche
Auswege es für die Opfer gibt,
welche wichtige Rolle Lehrkräfte
dabei spielen und was Eltern
besser lassen sollten.
Vielleicht ist es euch schon im
ersten Absatz dieses Editorials
aufgefallen: Von dieser Ausgabe
an verwenden wir das Gendersternchen.
Warum? Weil wir
KÄNGURU-Frauen keine Lust
mehr darauf haben, mit der
maskulinen Form immer
„mitgemeint“ zu werden – und
wir ziemlich sicher sind, dass das
auch vielen unserer Leser*innen
so geht. Zugegeben: Das Sternchen
ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Aber das sind Veränderungen
ja immer. Wir glauben auf
jeden Fall daran, dass Sprache
Bewusstsein prägt – und umgekehrt.
Und deshalb war es für
uns jetzt einfach an der Zeit.
Viel Spaß beim Lesen wünschen
wir euch!
PETRA HOFFMANN UND DAS
KÄNGURUplus-TEAM
Das nächste
KÄNGURUplus
erscheint im
März 2021.
KÄNGURUplus 10/20
3
STADTLEBEN
© AdobeStock.com_ Gorodenkoff
MUELHEIMAT.COLOGNE
Audioguide und Audiowalks. Im Rahmen der Programmreihe
„Mülheimer Heimatministerium“ hat der Kulturbunker
Köln mit dem Team vom migration-audio-archiv einen
Audioguide für den Kölner Stadtteil Mülheim entwickelt:
muelheimat.cologne – eine App, die zu einem Spaziergang
durchs Veedel einlädt. Damit können alle Nutzer*innen bequem
von zu Hause aus den Stadtteil (neu) entdecken und besondere
Mülheimer*innen kennenlernen. Oder sie installieren die App
auf dem Smartphone für einen Spaziergang durch das Viertel,
geführt mittels Erzählungen von 25 Bewohner*innen und
Kenner*innen Mülheims im Original-Ton.
Mülheim, der größte Stadtteil Kölns mit circa 43.000
Ein wohner*innen, ist voller Gegensätze: schöne Straßenzüge
und hässliche Bausünden, Obdachlose und Hipster, Arbeitslosigkeit
und Kreativwirtschaft, die boomende Keup straße, das
Schauspiel Köln in den Carlswerken, Clubs am Hafen und vieles
mehr. Arm, aber aufregend! Eine Installation aus dem Apple
Store oder Google Playstore ist nicht nötig. Die App kann auf
Smart phones aller Hersteller genutzt werden, ebenso wie auf
Laptops und Desktoprechnern. Um das räumliche Hören mancher
Klangbildaufnahmen optimal zu ermöglichen, empfehlen
sich Kopfhörer. [sh]
Info: www.muelheimat.cologne
GAMING OHNE GRENZEN
Barrierefreiheit in digitalen Spielen. Mit „Gaming ohne
Grenzen“ hat die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
ein Projekt gestartet, das sich mit Diversität und Inklusion
in der Gaming-Community beschäftigt. Gemeinsam mit
Jugendlichen mit und ohne Behinderung im Alter zwischen
12 und 27 Jahren möchte das Projekt-Team herausfinden,
welche digitalen Spiele mit verschiedenen Einschränkungen
gespielt werden können. Dazu treffen sich einmal pro Woche
fünf inklusive Gruppen in Jugendeinrichtungen in Köln und der
Region, um gemeinsam Spiele zu testen und zu bewerten.
Dabei achten sie zum Beispiel darauf, ob das Spiel auch ohne
Ton funktioniert, ob die Sprache kompliziert ist, ob die Steuerung
des Spiels einfacher gemacht werden kann und ob sich
das Spiel auch für Jugendliche mit eingeschränktem Sehvermögen
eignet. Neben den Spielen werden auch verschiedene
Technologien getestet, die die Barrieren in digitalen Spielen
überwinden oder verringern können.
Die Ergebnisse der Spieletests und die Übersicht über die
Techno logien werden auf der Website des Projekts veröffentlicht.
Jugendliche, die bei dem Projekt mitmachen und sich
einer der fünf Gruppen anschließen wollen oder von eigenen
Spielerfahrungen erzählen möchten, können sich gerne beim
Projekt-Team melden. [id]
Info: www.gaming-ohne-grenzen.de
KURZ NOTIERT
NEUES AUS
DER REGION
UMWELTSCHUTZPREIS
Zero Waste Köln gewinnt den Umweltschutzpreis
2020. Die Initiative
agiert auf verschiedenen Ebenen für
mehr Umwelt- und Klimaschutz. Eine
wichtige Basis sind Wissensvermittlung
und Sensibilisierung, die bereits in den
Schulen anfangen. Der gemeinnützige
Verein möchte Köln zu einer müllfreien
Stadt machen. Mit Aktionen, Bildungsarbeit
und klaren Forderungen an die
Politik bildet Zero Waste Köln ein Netzwerk
für alle, die dieses Ziel teilen und
selbst aktiv werden wollen.
www.zerowastekoeln.de
JUGENDLITERATURPREIS
Am 16. Oktober findet um 17.30 Uhr
die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises
als Livestream statt .
Geehrt werden die Gewinnertitel in
den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch,
Jugendbuch und Sachbuch sowie
„Preisträger der Jugendjury“. Die Live-
Veranstaltung aus dem Berliner Grips-
Theater wechselt sich mit verschiedenen
Video-Einspielern ab. Einschalten
und live dabei sein kann jede*r über
Homepage oder Social-Media-Kanäle.
www.jugendliteratur.org
ORGANSPENDE
Das neue Schulmaterial der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) „Wissen kompakt – Organspende.
Das Unterrichtsheft“ unterstützt
Lehrkräfte dabei, Jugendliche für
das Thema Organspende zu sensibilisieren.
Das Angebot richtet sich an die
Altersgruppe der Sekundarstufe II, da
junge Menschen ab dem 16. Lebensjahr
selbst entscheiden können, ob sie
Organe spenden möchten.
www.bzga.de/infomaterialien
FREIWILLIGES SOZIALES JAHR
4 KÄNGURUplus 10/20
STADTLEBEN
MIT 18 AN DIE FRONT
GERNE MITMACHEN!
WDR History App. Die App WDR AR 1933–1945 holt
Geschichte in die Klassenzimmer, indem sie in mehreren Teilen
aus der Zeit des Nationalsozialismus erzählt. Das neue, dritte
Kapitel der WDR History App berichtet in bewegender
Deutlichkeit davon, wie junge Soldaten den Zweiten Weltkrieg
erlebt haben.
75 Jahre nach Kriegsende erzählen die letzten noch lebenden
Wehrmachtssoldaten ihre Geschichte. Viele junge Männer
wurden mit 18 Jahren zum Kriegseinsatz gezwungen.
Später wurden sogar noch jüngere eingezogen. Wie ist es,
als junger Mensch in den Krieg zu ziehen und Teil eines
mörderischen Regimes zu sein? Welche Verantwortung hat
da der Einzelne? Ihre Erlebnisse und Erzählungen werden mittels
„Augmented Reality“-Technik innovativ und unmittelbar
erfahrbar. Schüler*innen können die ehemaligen Soldaten,
die nun alte Männer sind, mit ihren Handys oder Tablets wie
Holo gramme im Klassenraum erleben.
Im ersten Kapitel beleuchtet die App das bisher wenig beachtete
Schicksal der Kinder im Zweiten Weltkrieg – wie haben sie den
Krieg erlebt, welche Erinnerungen haben sich eingebrannt? –,
während sich das zweite Kapitel intensiv mit der Geschichte von
Anne Frank befasst. [sh]
Info: Die App WDR AR 1933–1945 kann kostenlos im Apple Store und
Google Playstore heruntergeladen werden. Kenntnisse im Bereich
„Augmented Reality“ sind nicht erforderlich.
Ein Autohaus wird zum WandelWerk. Wie entwickeln wir die
Stadt der Zukunft? Wie wollen wir miteinander leben? Wie
lösen wir uns aus Gewohnheiten? Wann gelingt Transformation?
All diese Fragen und noch viele mehr werden in den nächsten
Monaten an der Liebigstraße zwischen Ehrenfeld und Nippes
gestellt. Der Verein KLuG e. V. hat hier im ehemaligen Autohaus
eine fast 5.000 Quadratmeter große Spielwiese eröffnet, auf
der sich Menschen aller Altersgruppen begegnen und austauschen
und gemeinsam um Ideen und Konzepte ringen können.
Dafür sind vorgesehen: ein Co-Working-Bereich, ein Nachbarschaftscafé,
ein Kreativlabor, geteilte Werkstattflächen, Veranstaltungen
im Innen- und Außenbereich, Yogaräume und ein
Gewächshaus.
Was sich hier tatsächlich entwickelt, steht und fällt mit den
Menschen, die die Räume nutzen wollen. Immer dienstags treffen
sich Interessierte und Organisator*innen und gehen in die
Planung. Alle sind willkommen, die mitgestalten und mit denken
möchten oder ein eigenes Projekt realisieren wollen – ob
Theater, Musikperformance oder RepairCafé, Einkaufskooperative,
Marktplatz oder Diskussionsgruppe. Das WandelWerk wird
etwa neun Monate im Autohaus bleiben, bis dieses abgerissen
wird und hier ein Wohnviertel entsteht. [ph]
Info: www.klugev.de
Der Kölner Alpenverein bietet ein FSJ
im Sport. Der Erwerb persönlicher
Kompetenzen und sportlicher Lizenzen
sowie Engagement und Berufsorientierung
stehen im Mittelpunkt.
Zu den Aufgaben gehören die Betreuung
des Kooperationsangebots mit
Schulklassen, die Unterstützung der
sektionseigenen Kinder- und Jugendgruppen
sowie der gesamten Jugendarbeit
der Sektion. Als Bewerber*in
solltest du für die Ausbildung zum
Trainer C Sportklettern Breitensport
sicher im 6./7. Grad im Vorstieg unterwegs
sein.
www.dav-koeln.de
LANDESVERFASSUNG
Vor siebzig Jahren haben die
Bürger*innen die Verfassung des Landes
NRW bei einem Volksentscheid
angenommen. Der Landtag gibt die
Landesverfassung jetzt als kompakte
Broschüre heraus. Alle können sie kostenfrei
beim Landtag bestellen. Heute
ist die Landesverfassung aktueller
denn je. Sie enthält die wichtige Botschaft,
dass wir alle verpflichtet sind,
Verantwortung für die Demokratie zu
übernehmen. Bestellungen unter
Tel. 0211 – 884 2442, per E-Mail an
oeffentlichkeitsarbeit@landtag.nrw.de
und online unter
www.landtag.nrw.de
RATGEBER
Bis zu vier Angriffe täglich registrieren
die Beratungsstellen für Betroffene
rechter, rassistischer und antisemitischer
Gewalt in der Bundesrepublik
Deutschland. Das Schicksal der Opfer
wird in der Öffentlichkeit kaum thematisiert.
Für die Überlebenden und ihre
Familien bedeutet ein solcher Angriff
oft einen tiefen Einschnitt in ihr Leben,
viele sind danach traumatisiert. Die
Zeitschrift „Trauma“ hat im Heft 1/2020
das Schwerpunktthema „Opfer rechter
Gewalt“. Bestellung im Zentrum
für Trauma- und Konfliktmanagement
(ZTK).
www.ztk-koeln.de
FAHRRADKLIMATEST
Wie fahrradfreundlich sind die Städte
der Region? Fühlen sich die Radfahrenden
sicher? Macht das Fahrrad fahren
Spaß oder bedeutet es Stress? In welchem
Zustand sind die Radwege?
Sind überhaupt genügend Radwege
vorhanden? Das und vieles mehr will
der ADFC von den Radfahrer*innen
wissen, um das Fahrradklima der verschiedenen
Regio nen zu ermitteln. Bis
30. November läuft der ADFC-Fahrradklimatest
2020. Abgestimmt wird im
Internet.
www.fahrradklima-test.de
KÄNGURUplus 10/20
5
STADTLEBEN
© TimeRide
COEUR À COEUR
Weihnachtsshow des Cirque Bouffon. Unter dem Titel „Coeur
à Coeur“ – übersetzt „Herz an Herz“ – präsentiert die Kölner
Kompanie des Cirque Bouffon eine Weihnachtsshow in der
Kirche St. Michael am Brüsseler Platz. Vom 25. November
bis zum 3. Januar erzählen Akrobat*innen, Jongleur*innen,
Clowns, Musiker*innen und fantasievolle Fabelwesen ihren
Weihnachtstraum von Gemeinschaft, Freude, Herzenswärme,
Licht, Glanz und Schnee. Die international besetzte Kompanie
thematisiert auch die letzten Monate und zeigt auf, wie wichtig
Nähe für uns ist. Begleitet werden sie dabei von der Musik des
Kompo nisten Sergej Sweschenski. Karten für die Vorstellungen
gibt es im Vorverkauf bei KölnTicket und an der Abendkasse. [id]
Info: 25.11.–3.1., www.cirque-bouffon.com
VIRTUAL-REALITY-STADTFÜHRUNGEN
TimeRide Cöln. Der Zeitreise-Veranstalter TimeRide bietet jetzt
auch Virtual-Reality-gestützte Stadtführungen durch Köln an.
Dank mobiler VR-Brillen können Gäste jetzt erstmals an Ort
und Stelle in virtuelle Szenerien aus über 2.000 Jahren Kölner
Stadtgeschichte eintauchen – und sie so unmittelbar mit dem
heutigen Stadtbild vergleichen. Die Stadtrundgänge schlagen
den Bogen vom römischen Köln über den mittelalterlichen
Dombau bis hin zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Die
90-minütigen Touren durch die Altstadt werden am Wochenende
jeweils um 11, 14 und 17 Uhr angeboten. Ein Mund-Nasen-
Schutz ist mitzubringen. [sh]
Info: TimeRide Cöln, Alter Markt 36–42, 50667 Köln,
Tel. 0221 – 98 86 63 30, www.timeride.de/koeln
MUSEUMSNACHT ON TOUR
Thementouren durch die Kölner Museums- und Kulturlandschaft.
Da die Museumsnacht Köln in diesem Jahr nicht wie
geplant stattfinden kann, haben die Veranstalter*innen sich ein
neues Format ausgedacht: Seit September bis voraussichtlich
Februar ist die Museumsnacht on tour. Jeweils am ersten Donnerstag
im Monat – parallel zum KölnTag der Kölner Museen –
bietet das Team der Museumsnacht verschiedene geführte
Thementouren durch die Museums- und Kulturlandschaft der
Stadt. Bei jeder Tour erhaltet ihr in einer geschlossenen Gruppe
für vier Stunden besondere Einblicke in die Kölner Museen und
Kunstorte. Eine Übersicht über die angebotenen Touren und
Tickets gibt es auf der Website der Museumsnacht. [id]
Info: 1.10./5.11./3.12., www.museumsnacht-koeln.de
SPIEL.DIGITAL
Messe für Gesellschaftsspiele online. Anstatt auf dem Messegelände
in Essen finden die „Internationalen Spieltage SPIEL“
dieses Jahr im Internet statt. Vom 22. bis zum 25. Oktober
können Spiele-Fans online in sogenannten „Themenwelten“
auf Entdeckungstour gehen und die Neuheiten aus verschiedenen
Kategorien wie Karten- oder Rollenspiele kennenlernen.
Testen könnt ihr sie an virtuellen Spieltischen, an denen
auch Spielerklärer*innen sitzen. Zusätzlich bieten Live-Streams,
Workshops und weitere Programmhighlights Unterhaltung und
ein besonderes Messefeeling. Unter dem Motto „SPIEL Lokal“
können Spielecafés und -läden außerdem kleine lokalere Events
gestalten, bei denen ihr die Spieleneuheiten auch live ausprobieren
könnt. [id]
Info: 22.–25.10., www.spiel.digital
© AdobeStock.com_Tatyana Gladskih © Christoph Stallkamp
6 KÄNGURUplus 10/20
STADTLEBEN
Janet on the roof © cieparc_3 © Sebastian Drüen
KEITH HARING
„Art is for everybody“. Bis zum 29. November 2020 zeigt das
Museum Folkwang eine umfassende Ausstellung mit Werken
des US-amerikanischen Künstlers Keith Haring (1958–1990).
Unverwechselbar sind die tanzenden Männchen, bellenden
Hunde und fliegenden Untertassen, mit denen er seine Botschaften
für alle verständlich machte. Die Schau Keith Haring
präsentiert ihn nicht nur als Künstler, sondern auch als Performer,
Aktivist und Netzwerker, der mit seinem Streben nach einer
gerechteren Gesellschaft nichts an Innovation und Relevanz
eingebüßt hat. Gezeigt werden rund 200 Exponate, darunter
berühmte Ge mälde, großformatige Zeichnungen, frühe Videoarbeiten,
Skulpturen, Fotografien und Archivmaterialien. [sh]
Info: bis 29.11., Museum Folkwang, Museumsplatz 1, 45128 Essen,
www.museum-folkwang.de
TANZSOLO-FESTIVAL
Zeitgenössischer Tanz in Bonn. Beim 7. Internationalen
Bonner Tanzsolofestival könnt ihr vom 23. Oktober bis zum
1. November eine Auswahl an zeitgenössischen nationalen und
internationalen Solo-Künstler*innen erleben. Die Tänzer*innen
präsentieren an neun Tagen ihr Können, unter anderem in
einer Uraufführung und vier deutschen Erstaufführungen. Die
Soli basieren auf einer sichtbaren Bewegungsrecherche und
setzen sich teilweise sehr persönlich mit Lebensgeschichten
auseinander. Im Rahmen des Festivals stehen dieses Jahr auch
Gespräche, Diskussionen und Workshops auf dem Programm.
Die bis zu 13 Aufführungen finden im Theater im Ballsaal, im
Schauspielhaus Bonn und in der Bonner Brotfabrik statt. [id]
Info: 23.10.–1.11., www.bonn-dance.net
Berufe live Rheinland Online
Starte in deine
Zukunft!
Berufsorientierung – easy von zuhause!
12. & 13. November
Do: 14–18 | Fr: 12–16
Kostenlos!
einstieg.com
KÄNGURUplus 10/20
7
STADTLEBEN
Text: Josephine Hepperle
DIE NEUE COMEDIA
Das Comedia Theater in Köln wird zum „Zentrum der Kultur für
junges Publikum Köln und NRW“.
© Projekt-Photographie
öffnet das Kulturzentrum in der Vondelstraße
in der Kölner Südstadt weiterhin
seine Türen.
BETEILIGUNG IST
PROGRAMM
Die Performer*innen
beim BOHEI FESTIVAL
in der Comedia
Nach vierzig Jahren Comedia-Geschichte
begann im Sommer 2020 ein neues
Kapitel für das kulturschaffende Haus.
Noch mehr im Fokus als bisher schon
steht jetzt das junge Publikum: Kinder
und Jugendliche. Die Vermittlung der
Kultur- und Theaterangebote erfolgt auf
Augenhöhe, immer mit dem Ziel, jungen
Menschen einen Raum zum Nachdenken
und Sprechen über Gesellschaft,
Politik, Kultur und Zugehörigkeit zu
öffnen. Die Themen kommen aus der
aktuellen Lebenswelt des jungen Publikums,
Theater, Tanz, Literatur, Konzerte
und Musiktheater bieten den Rahmen
für Auseinandersetzung. „Auf die Bedürfnisse
der Kinder und Jugendlichen soll
dabei wirklich eingegangen werden“,
so die Kulturdezernentin der Stadt Köln,
Susanne Laugwitz-Aulbach.
VIELFÄLTIGES PROGRAMM
FÜR JUGENDLICHE
Bildungsklassiker wie Arendt, Werther
und Kohlhaas werden auseinandergenommen,
bespielt, auf links gedreht
und ins Hier und Jetzt übersetzt. Auch
moderne, experimentelle und skurrile
Stücke wie „Satelliten am Nachthimmel“
wirken auf das Publikum. „Durch
Ästhetik und Anspruch sind die Jugendlichen
zu Diskussionen angeregt – politische
Bildung wird erlebbar gestaltet“,
sagt Klaus Kaiser, der parlamentarische
Staatssekretär des Ministeriums für Kultur
und Wissenschaft in NRW. Ergänzt wird
das Angebot durch bekannte Festivals
wie die „lit.COLOGNE“ und das landes -
weite und internationale Kultur-Festival
„WESTWIND“ (Mai 2021). Auch dafür
Neu im Angebot der Kultur- und
Bildungsstätte ist das „Theater*Labor“.
Die theaterpädagogische Abteilung
der Comedia öffnet hier den
Raum für Kinder und Jugendliche,
um selbst aktiv zu werden und gemeinsam
künstlerisch zu handeln –
unabhängig von finanziellen Möglichkeiten
und familiärem Hintergrund.
Sie unterstützt außerdem Kooperationen
mit Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen,
um künstlerische Teilhabe zu
fördern.
GRENZEN ÜBERWINDEN
Das gemeinsame Handeln findet nicht
nur in den engen Grenzen Kölns statt,
sondern geht auch in die Welt hinaus
und holt sie wieder hinein. Mit „Public
Intervention“ beispielsweise startet
im Herbst 2020 ein europaweites
Performance-Projekt. Digital können
interessierte Jugendgruppen sich die
„Performance-Anleitung“ zu Europa
anschauen und einüben. Im Oktober
präsentiert das Kollektiv der Comedia,
die „Utopisten“, die Performance in Köln.
Info: COMEDIA Theater,
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln,
Tel. 0221 – 888 77 33 3,
www.comedia-koeln.de
8 KÄNGURUplus 10/20
STADTLEBEN
Text: Petra Hoffmann
MINTköln
Das Festival der Stadtbibliothek Köln
Vom 8. bis zum 24. Oktober feiert die Stadtbibliothek Köln wieder in allen Häusern
das Denken und Forschen, das Experimentieren und Ausprobieren.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfahren in über hundert kostenfreien
Mitmach-Aktionen, wie sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik unsere Zukunft nachhaltig gestalten lässt.
© Jörn Neumann
UMWELT, KLIMA UND
NACHHALTIGKEIT
Der Schwerpunkt des Festivals liegt
in diesem Jahr bei den Themen
Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit
und das Programm ist vielfältig und
spannend. Ob Papier- oder Schmuck-
Upcycling, Küchen-Chemie oder Kosmetikherstellung,
Escape-Game oder Spieletester,
Lasercutter- oder Bienenwachstuch-Workshop
– immer geht es darum,
anzufassen und Zusammen hänge zu begreifen.
Auch einige Vorträge in der Zentralbibliothek
stehen auf dem Programm.
So präsentieren beispielsweise
Forscher*innen des Deutschen Zentrums
für Luft- und Raumfahrt (DLR) ihre Arbeiten
in den Bereichen klimaneutrale Technologien.
Die Physiker Dr. Nicolas Wöhrl
und Dr. Reinhard Remfort, bekannt aus
dem Kultpodcast „Methodisch inkorrekt!“,
sagen Wissenschaftsskeptiker*innen den
Kampf an und packen auf der Bühne
Fakten und Feuerexperimente aus. Und
der Mathe-YouTuber und Buchautor
Daniel Jung fordert eine digitale Lern-
Revolution: individuelles Lernen statt
standardisierter Bildung.
MINT-AKTIONSTAG
Höhepunkt und Abschluss des Festivals
ist der MINT-Aktionstag am 24. Oktober
in der Zentralbibliothek am Neumarkt.
Von 10 bis 15 Uhr trefft ihr hier auf verschiedene
Initiativen und Vereine, die an
zahlreichen Experimentierständen MINT
zum Mitmachen anbieten. Bei der DingFabrik
könnt ihr beispielsweise elektronische
Spielereien basteln, bei der RheinEnergie
mit erneuerbaren Energien experimentieren
und im Repair-Café Sachen reparieren.
Ihr trefft auf Expert*innen aus unterschiedlichsten
MINT-Bereichen und könnt einfach
mal rumschauen, plaudern und neue
Themen entdecken.
Ob in der Zentralbibliothek oder in den
Zweigstellen in Chorweiler, Mülheim,
Kalk, Bocklemünd, Ehrenfeld, Neubrück,
Nippes, Rodenkirchen, Porz und Haus
Balchem in der Südstadt – ihr findet neben
den offiziellen Programmpunkten überall
gemütliche Ecken zum Lesen und Verweilen,
genau wie Arbeitsplätze, ein umfangreiches
Medienangebot und viele neue
Technologien und Angebote zum Ausprobieren,
Mitmachen, Experimentieren.
Info: 8.–24.10., www.mint-festival.de
© Stadtbibliothek Köln
INFO
Wusstet ihr schon, dass die
Zentralbibliothek am Neumarkt
jetzt auch sonntags geöffnet hat?
www.stbib-koeln.de
KÄNGURUplus 10/20
9
STADTLEBEN
SEELISCHE
GESUNDHEIT
© Unsplash.com_milada-vigerova
Jedes Jahr am 10. Oktober findet der
„Welttag der Seelischen Gesundheit“ statt.
Er soll an die Bedeutsamkeit der seelischen
Gesundheit für jedes Individuum erinnern
und zu gemeinsamen Aktionen aufrufen,
die über Beratung, Vorsorge und Behandlung
informieren. Wir haben für euch
einige Angebote zusammengestellt, die
sich speziell an junge Menschen richten.
PSYCH_ED Stammtisch zu mentaler Gesundheit – von und für junge Menschen.
„Stigma überwinden!“ lautet das Motto von Psych_Ed. Jeden ersten Donnerstag im Monat treffen
sich Teilnehmende zwischen 18 und 25 im Kölner inSide-Café, um in gemütlicher Atmos phäre
über mentale Gesundheit zu sprechen. Durch Offenheit, Gespräche, Bildung und Austausch
wollen sie Missverständnisse aus dem Weg räumen und sich Strategien aneignen bzw. mit
anderen teilen, mit denen das Sich-Kümmern um die eigene Gesundheit einfacher wird.
Organisiert wird der Stammtisch von jungen Kölner*innen. Neue Menschen sind jederzeit willkommen.
www.jungestadtkoeln.de/projekte/psych_ed
JUNG UND FREUDLOS Podcast aus der Psychiatrie.
Sebastian und Ismene aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik
Freiburg machen gerade ihren Facharzt bzw. ihre Fachärztin für Psychiatrie. Die beiden
beantworten alle 14 Tage Fragen zu psychischen Krankheitsbildern und psychiatriebezogenen
Themen. Gestellt werden sie von Moritz, einem Medizinstudenten. Der Podcast will informieren,
aufklären und mit Vorurteilen aufräumen. Ein ernstes Thema kommt hier im leichten Gewand
daher, ohne zu verharmlosen. „Wir möchten dazu beitragen, dass psychische Erkrankungen
weniger stigmatisiert werden und Betroffene die Hilfe in Anspruch nehmen können, die sie
brauchen. Und wir wollen dabei Spaß haben und mit euch unsere Begeisterung für die Psyche
und die Psychiatrie teilen“, erklären die Verfasser. Auch eine Folge über psychische Gesundheit
und Krankheit in Zeiten der Corona-Krise findet ihr im Podcast-Channel.
www.jungundfreudlos.de
10 KÄNGURUplus 10/20
STADTLEBEN
CORONA UND DU Infoportal zur psychischen Gesundheit.
Diese Seiten sind ein Projekt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums München.
Sie bieten Jugendlichen Infos, Rat, Anlaufstellen und konkrete Tipps an, damit diese positiv und
psychisch gestärkt durch die Corona-Zeit kommen. Gerade bei jungen Menschen kann die
psychische Belastung in der aktuellen Situation nämlich sehr stark sein. Dann kann sie auch zum
Auftreten psychischer Erkrankungen beitragen, wie etwa einer Depression oder einer Angststörung.
Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn Jugendliche schon vor der Corona-Zeit
zum Beispiel mit schlechter Stimmung oder Ängsten zu kämpfen hatten. Ziel ist, psychische
Belastungen zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen – und so auch in Zeiten von
Corona psychisch gesund zu bleiben.
www.corona-und-du.info
DANKE, GUT Podcast über Pop und Psyche.
Miriam Davoudvandi ist freie Musikjournalistin, DJ und sie spricht offen über ihre Erfahrungen
mit Depression, Hochsensibilität und Suizidgedanken. Für den WDR-Sender COSMO macht sie
nun den neuen Podcast „Danke, gut“. Dort trifft sie auf Menschen aus der Popkultur und spricht
mit ihnen über alles, was mit Mental Health und Psyche zu tun hat. Relevant ist das, denn über
fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen. Beinahe jede*r kommt
irgendwann einmal selbst oder im eigenen Umfeld damit in Kontakt. Trotzdem wird wenig über
Depression und psychische Gesundheit gesprochen. „Danke, gut“ will das ändern. Im ersten Teil
ist Journalistin Hengameh Yaghoobifarah zu Gast und spricht über Bipolarität und Hass im Internet.
In der zweiten Folge berichtet die ehemalige Pornodarstellerin Lou Nesbit über Borderline
und Hypochondrie und die Frage, was die Pornoindustrie damit zu tun hat.
https://www1.wdr.de/radio/cosmo
IRRSINNIG MENSCHLICH Psychische Erkrankungen beginnen oft schon im
Jugendalter
Häufig vergehen allerdings mehrere Jahre, bis Betroffene Hilfe suchen. Die größte Hürde für sie
ist die Angst, stigmatisiert zu werden. Der Verein Irrsinnig Menschlich will mit seiner Präventionsarbeit
in Schulen, Hochschulen und Unternehmen diese Zeitspanne verkürzen. Unter dem Titel
„Verrückt? Na und!“ bietet der Verein beispielsweise Workshops für Schulklassen, die Jugendliche
über Themen wie psychische Krisen und deren Bewältigung informieren. Warnsignale werden
erklärt, jugendtypische Bewältigungsstrategien diskutiert und lokale Hilfsangebote vorgestellt.
Tandems aus fachlichen und persönlichen Expert*innen begleiten die Angebote, wobei Letztere
selber seelische Krisen erfahren und gemeistert haben.
www.irrsinnig-menschlich.de
MIT KRAFT DURCH DIE KRISE Aktionswoche vom 10. bis 20. Oktober.
Die Corona-Krise hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt und Unsicherheiten und
Zukunftsängste ausgelöst. Die diesjährige Aktionswoche der Seelischen Gesundheit widmet
sich deshalb den psychischen Auswirkungen der Pandemie und stellt praktische Hilfsangebote
vor. Psychosoziale Einrichtungen, Selbsthilfeorganisationen und Initiativen in ganz Deutschland
waren aufgerufen, das Programm mitzugestalten. Ob Videokonferenz, Video-Podcast oder
virtueller Rundgang – viele Veranstaltungen sind in diesem Jahr als Online-Format geplant, so
dass Teilnehmende die Möglichkeit haben, Angebote in ganz Deutschland kennenzulernen.
Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit koordiniert sie und führt sie auf einer zentralen
Plattform zusammen.
https://aktionswoche.seelischegesundheit.net
SEELENLEBEN Buch gewährt Einblicke in die jugendliche Psyche.
Was ist, wenn Jugendliche psychische Probleme haben? Wie fühlen sie sich und wo finden
sie Hilfe? Luis und 19 andere Jugendliche waren Patient*innen in einer Jugendpsychiatrie und
berichten über sich und ihre Gedanken und Gefühle. Der Jugendpsychiater Prof. Schulte-
Markwort geht in kurzen Briefen auf jede einzelne Person ein. Außerdem erklärt er die verschiedenen
psychischen Erkrankungen im Jugendalter und beantwortet Fragen rund um das Thema
Therapie. Zusammen mit den Portraits von jugendlichen Patient*innen, aufgenommen von der
Fotografin und Initiatorin Nina Grützmacher im Rahmen eines Fotoprojekts, ist ein intensives und
informatives Buch entstanden.
Info: Carlsen Verlag 2020, 16 Euro
KÄNGURUplus 10/20
11
FAMILIENLEBEN
Text: Anja Schimanke
KEINE
SCHULE OHNE
MOBBING
Ausgrenzung, Beleidigungen, Verleumdungen
im Internet bis hin zu brutalen Übergriffen
und Misshandlungen durch Mitschüler*innen –
grausame Realität an Schulen.
© AdobeStock.com_Paolese
12 KÄNGURUplus 10/20
FAMILIENLEBEN
Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hat
schon einmal körperliche und psychische Gewalt erlebt!
Jede*r Sechste ist betroffen und jede*r Dritte hat Angst,
selbst Opfer zu werden.
Auch Cybermobbing via Smartphone
und Internet nimmt ab der 5. Klasse zu.
Die Verletzungen durch die Angriffe sitzen
tief. Oft schämen sich die betroffenen
Schüler*innen oder haben schlicht
Angst, sich Hilfe zu holen. Vor Eltern
und Lehrkräften bleibt Mobbing meist
lange Zeit verborgen oder wird bagatellisiert.
Für die Betroffenen ist es ohne
Hilfe kaum möglich, sich dem Mobbing
zu entziehen. Im schlimmsten Fall kann
dies im Suizid enden.
„5 Jahre Mobbing an der Schule.
5 Jahre, in denen die Lehrer weggeguckt
haben, während ich verprügelt,
meine Haare angezündet, mein
komplettes Selbstbild zerstört wurde.
5 Jahre, die ich noch heute mit
mir rumschleppe, die mich kaputt
gemacht haben. 5 Jahre Hölle.“ So
eindringlich schildert Fränzi unter
dem Hashtag #bullyme auf Twitter
die Mobbing-Attacken während ihrer
Schulzeit. Genauso Lady Hal
9000, die ab der 3. Klasse von ihren
Mitschüler*innen gemobbt wurde,
an Armen und Beinen gepackt und
über den Hof geworfen. „Mit 13
hatte ich Suizidgedanken beim
Gedanken an die Schule. In meinem
Abibuch stehen fast nur Beleidigungen,
ich habe es sofort verbrannt.
Lehrer und Eltern sagten ‚Stell dich nicht
so an‘.“ Auch Jules erzählt von ähnlichen
Erfahrungen: verprügelt, angespuckt, beklaut
und eingeschlossen. Dazu Mittelfinger
gebrochen und Ranzen zerstört.
Und das schon in der Grundschule. „Am
schlimmsten war aber, dass viele Lehrer
es mitbekamen und nix unternahmen.“
VOR MOBBING IST
NIEMAND GEFEIT
Einzelfälle? Nein! Mobbing ist keine
Seltenheit, im Gegenteil: Die Mehrheit
der Schüler*innen in Deutschland
hat schon Ausgrenzung, Hänseleien
oder körperliche Gewalt erlebt – so das
alarmierende Ergebnis der repräsentativen
Studie der Bertelsmann Stiftung
unter Schüler*innen zwischen 8 und
14 Jahren. An Haupt-, Real-, Gesamtund
Sekundarschulen sagte jede*r Fünfte,
dass sie oder er im vergangenen
Monat ausgegrenzt, gehänselt oder geschlagen
wurde. Im Gymnasium war es
jede*r Zehnte. Rund 60 Prozent haben
demnach auf einer weiterführenden
Schule mindestens eine solche Negativerfahrung
gemacht. Ein Viertel der
Schüler*innen fühlt sich in der Schule
nicht sicher. Dennoch ist nicht jede
Grenzüberschreitung bereits Mobbing.
SCHULE – EIN
TREFFPUNKT FÜR OPFER
UND TÄTER*INNEN
Wenn es tatsächlich um Mobbing geht,
agiert eine Gruppe von Schüler*innen
gegen eine einzelne, meist schwächere
Person. Täter*innen tyrannisieren ihr
Opfer dann systematisch über einen
längeren Zeitraum von mehreren Wochen
oder Monaten, manchmal sogar
über Jahre. Expert*innen sprechen daher
auch von Bullying (to bully = tyrannisieren,
einschüchtern). Meist beginnt es mit
Ausgrenzung, gefolgt von Beleidigungen
und zum Teil sogar massiven Körperverletzungen.
„Mobbing ist grundsätzlich ein
verbreitetes und zu erwartendes Phänomen
an Schulen“, weiß Diplom-Psychologin
Karen Wooding und sagt: „Es gibt
keine Schule ohne Mobbing!“ Gleichzeitig
gibt es verschiedene Mechanismen,
die zu einer Tabuisierung des Themas
führen. Ein Dilemma! Karen Wooding
arbeitet wie ihre Kollegin Eva Schute,
ebenfalls Psychologin, beim Schulpsychologischen
Dienst der Stadt Köln. Sie
bieten beispielsweise Elternabende zum
Thema Mobbing an und haben eine
Handreichung für Eltern zum Thema
Mobbing und Cybermobbing mit Infos
und Tipps verfasst.
KÄNGURUplus 10/20 13
FAMILIENLEBEN
© AdobeStock.com_Brian
ANZEICHEN, DASS (D)EIN KIND
EVENTUELL UNTER MOBBING LEIDET
Gemobbte Kinder oder Jugendliche können
- traurig, bedrückt und zurückgezogen wirken
- nicht mehr zur Schule gehen wollen
- regelmäßig über körperliche Symptome wie
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit,
Schlafprobleme klagen
- kaum oder keinen Kontakt zu Mitschüler*innen
oder Freund*innen haben
- bisherige Hobbys oder Interessen
nicht mehr weiterführen
- scheinbar ständig Sachen verlieren
- verstärkt Verletzungen oder
beschädigte Kleidung haben
- in der Schule die Nähe von
Lehrkräften suchen (vor allem
jüngere Schüler*innen)
- länger in der Klasse bleiben
- sich auf dem Schulhof
in der Nähe der
aufsichtführenden
Lehrkraft aufhalten
MOBBING HÖRT NICHT
EINFACH SO AUF, WIE ES
ANGEFANGEN HAT
Das Problem: Eltern und Lehrkräfte ahnen
oft lange nichts von den Mobbing-
Angriffen und dem Leidensdruck des
Kindes. Manche werden krank, andere
haben Selbstmordgedanken. Je intensiver
die Mobbing-Erfahrungen des Kindes,
desto höher sein Suizidrisiko. Besonders
Cybermobbing schadet den Opfern
nachhaltig. Die Selbstmordrate von
LGBTQ-Jugendlichen im Zusammenhang
mit Mobbing lag bei 20,7 Prozent –
also jede*r Fünfte. Aus eigener Kraft schaffen
es die betroffenen Schüler*innen
nicht, Mobbing zu beenden. Das gelingt
nur mit Hilfe von außen.
CYBERMOBBING
Mobbing findet längst nicht mehr nur in
der Klasse, auf dem Schulhof oder beim
Sportunterricht statt. Nach der Schule
gehen die Angriffe oft online in den
sozialen Netzwerken weiter. Beim sogenannten
Cybermobbing mittels Smartphones
und Internet spielt vor allem die
Anonymität im Netz eine große Rolle, die
Hemmschwelle sinkt. Meist lassen sich
Mobbing und Cybermobbing nicht voneinander
trennen. Die Attacken finden
parallel statt, ergänzen oder verstärken
sich. Cybermobbing sei so belastend,
da die Attacken das Opfer rund um die
Uhr treffen können, sagt Eva Schute. Sichere
Rückzugsmöglichkeiten und gar
Pausen gäbe es nicht. Außerdem können
durch Cybermobbing schnell große Personenkreise
erreicht werden und einmal
veröffentlichte Inhalte das Opfer immer
wieder „einholen“. Gegen Cyber mobbing
sollte daher mit aller Kraft angegangen
werden, so Schute, sowohl durch
präventive Maßnahmen in Schule und
Elternhaus (Medienerziehung) als auch
durch entsprechende Interventionen im
Akutfall.
Schön wär’s! Denn 34 Prozent der Jugendlichen
zwischen 12 und 19 Jahren
kennen jemanden, der durch Cybermobbing
fertiggemacht wurde. Jede*r Fünfte
hat selbst erleben müssen, wie über sie
oder ihn falsche oder beleidigende Inhalte
verbreitet wurden und die Runde machten.
Bei 13 Prozent war es peinliches Bildmaterial,
so das Ergebnis der JIM-Studie
(JIM steht für Jugend Internet Medien)
des medienpädagogischen Forschungsverbundes
Südwest. Besonders Mädchen
sind davon betroffen, der Großteil ist
16 und 17 Jahre alt. „Wir hatten bei uns
an der Schule einen Fall, dass ein intimes
Bild von einer Klassenkameradin rumgegangen
ist“, erinnert sich Julia Liebe (21),
und wie wenig Unterstützung die Schülerin
damals von den Lehrkräften bekam.
„Sie haben das Mädchen vorwurfsvoll
gefragt, warum sie diese Bilder gemacht
hat. Das fand ich unglaublich schlimm.“
Kurz darauf heuert Julia als Scout bei
Juuuport.de an. Die Beratungsplattform,
die auf die Peer-to-Peer-Methode setzt,
wurde 2010 ins Leben gerufen und hat
seitdem schon viele Auszeichnungen für
die digitale Medienbildung erhalten, darunter
den Klicksafe-Preis für Sicherheit im
Internet und den „Du bist richtig!“-Award
von der Stiftung „Mobbing stoppen!
Kinder stärken!“.
HILFE UND
UNTERSTÜTZUNG
Über ein Kontaktformular können sich
Jugendliche bei Problemen im Netz, bei
WhatsApp-Stress und Co. an die gleichaltrigen
und geschulten Scouts wenden.
Manche melden sich auch, um sich
präventiv zu informieren. 60 bis 70
Prozent der Anfragen betreffen das
Thema Cybermobbing. Julia sagt: „Den
Jugendlichen ist es peinlich, dass ihnen
so etwas passiert. Daher ist es oft
ein sehr schwerer Schritt für sie, sich
Hilfe zu suchen. Gerade, wenn es um
Themen wie Sexting und Bildrechte
geht.“ Mit ihr und den anderen dreißig
zurzeit aktiven Scouts können die betroffenen
Schüler*innen offen sprechen.
Vielen hilft es schon, zu merken, dass sie
nicht allein sind. Außerdem kennen sich
die Scouts mit Instagram und Snapchat
und den damit verbundenen Problemen
meist besser aus als Erwachsene. Einige
haben selbst negative Erfahrungen zu
Themen wie Cybermobbing gemacht,
andere haben bei ihren Freund*innen
Ähnliches miterlebt. Was die Scouts
eint, ist das Bedürfnis, anderen bei
Problemen im Netz helfen zu wollen und
das Internet zu einem respektvolleren
Ort zu machen, sagt Lennart Sörnsen,
zuständig für Presse und Koordi nation
der Online-Seminare. Denn neben
14 KÄNGURUplus 10/20
FAMILIENLEBEN
Beratung bietet Juuuport für Schulklassen
auch kostenlose Online-Seminare
zu Cybermobbing, Fake News und mehr
an. „Wir finden, dass diese Themen
deutlich mehr Raum im Schulunterricht
einnehmen müssen. Besonders jüngere
Smartphone-Anfänger*innen dürfen
mit der großen Verantwortung, die
mit der Handynutzung verbunden ist,
nicht allein gelassen werden.“
PC UND SMARTPHONE
AUS – PROBLEM WEG?
Cybermobbing – für viele Lehrkräfte und
Eltern ist das ein neues Phänomen mit viel
Unsicherheit und Unwissenheit. Das muss
sich ändern. Es sei wichtig, dass gerade
Lehrkräfte für dieses Thema ausgebildet
werden, findet Julia Liebe und schlägt
eine Art Leitfaden für das Thema vor, um
Lehrer*innen zu unterstützen. Das könnte
helfen. Auch Eva Schute und Karen
Wooding sind überzeugt, dass Lehr kräfte
grundinformiert sein und die wichtigsten
Basics kennen sollten. Dazu bieten
sie Fortbildungen für Schulleitungen,
Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen
an. Und beide Schulpsychologinnen
unterstützen Schulen, die sich auf den
Weg machen wollen, ein Anti-Mobbing-
Konzept für ihre Schule zu entwickeln
und umzusetzen. Ein Kummerkasten
oder eine Sprechstunde können schon
hilfreich sein. „Mobbing ist zwar schwer
zu erkennen, aber es kann viel gemacht
werden, wenn Lehrkräfte die Mobbing-
Brille aufhaben und wissen, worauf sie
achten können und sensibilisiert sind.“
Denn klar ist: Mobbing, das in der Schule
auftritt, kann dauerhaft und erfolgreich
nur von der Schule und in der Schule
beendet werden! Einige Schulen in Köln
wenden bereits erfolgreich Strategien an.
Aber längst nicht alle.
Julia, die mittlerweile Soziale Arbeit
studiert und Medienpädagogin werden
will, findet, dass Cybermobbing endlich
ernster genommen werden muss und
mehr Aufklärung stattfinden soll. Denn
wie groß die Probleme seien, die die Online-Attacken
mit sich bringen, und die
Folgen, hätten viele Erwachsene nicht
auf dem Schirm. „Gerade in der aktuellen
Zeit ist es schwierig zu sagen: ‚Mach den
Computer doch einfach aus.‘ Denn
damit verschwindet das Problem nicht.“
SCHULPSYCHOLOGISCHER DIENST
Stadthaus Deutz – Ostgebäude
Willy-Brandt-Platz 3
50679 Köln
Tel. 0221 – 221-2 90-01 und
221-2 90-02
www.stadt-koeln.de
SCHULPSYCHOLOGIE BONN
Sankt Augustiner Str. 86
53225 Bonn
Tel. 0228 – 77 45 63
www.bonn.de
JUUUPORT
JUUUPORT ist eine Beratungsplattform
für junge Menschen bei Problemen im
Netz. Medienaffine und medienpädagogisch
ausgebildete Scouts zwischen
15 und 21 Jahren helfen Gleichaltrigen.
Das Projekt wird von der Niedersächsischen
und sechs weiteren Landesmedienanstalten
gefördert.
www.juuuport.de
Jasmin und Jonas bei JUUUPORT
HANDYSEKTOR
Der Handysektor ist eine unabhängige
Anlaufstelle für Jugendliche zu ihrem
digitalen Alltag – mit vielen Tipps, Informationen
und auch kreativen Ideen
rund um Smartphones, Tablets und
Apps. Handysektor unterstützt darüber
hinaus bei Fragen oder Problemen
mit digitalen Medien, darunter auch
Cybermobbing.
www.handysektor.de
PARAVIDA
Das ParaVida Anti-Mobbing-Training
informiert und bietet Hilfe an. Klassenstrukturen
werden sichtbar gemacht
und bestehende soziale Normen
kritisch hinterfragt. Mobbing betrifft
immer die gesamte Klassengemeinschaft,
und deshalb sind Programme
nur dann hilfreich, wenn durch diese
auch die gesamte Klasse erfasst wird.
Die Teilnahme der Klassenleitung ist
obligatorisch.
www.paravida.de
SERVICE
NUMMER GEGEN KUMMER
Kinder- und Jugendtelefon: 11 61 11
(montags bis samstags von 14 bis
20 Uhr), Elterntelefon: 0800 – 111 05 50
(montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr,
dienstags und donnerstags zusätzlich
von 17 bis 19 Uhr
www.nummergegenkummer.de
GEGEN MOBBING
Auf www.schueler-mobbing.de finden
Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte
Tipps zum Thema. Mit Mobber-Typologie,
Ursachen und Gewaltprävention.
Enthält viele Artikel und Web-Links
zu Mobbing und Gewalt. Außerdem
existiert dort ein Forum, in dem sich
Schüler*innen über ihre Erfahrungen
mit Mobbing austauschen können.
ANZEIGE ERSTATTEN
Wenn du dich beleidigt, bedrängt oder
vielleicht sogar bedroht fühlst, dann
ist Mobbing strafbar und du kannst
Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
Auf der Internetseite „Polizei für dich“
finden Jugendliche auch umfangreiche
Infos zu Jugendschutz, Rechten,
Kriminalität bis hin zu Zivilcourage.
www.polizeifürdich.de
N.I.N.A.
Mobbing in der Schule, Cybermobbing,
Probleme mit Sexting – bei save-meonline.de
könnt ihr euch dazu informieren
und beraten lassen. Professionell,
kostenlos und auch anonym.
https://nina-info.de/save-me-online.
html
ABSEITS?!
Ein Film zur Gewaltprävention für
Schüler*innen ab 9 Jahre
www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/79-abseits
Anti-Mobbing-,
Selbstbehauptungs- und
Sozialkompetenz-Trainings
für Schüler/-innen
aller Jahrgänge
Telefon: 0221 -25 44 98
E-Mail: rosin@paravida.de
www.paravida.de
KÄNGURUplus 10/20 15
STADTLEBEN
INTERVIEW MIT EVA SCHUTE UND KAREN WOODING
„WENN ELTERN SICH EINMISCHEN,
FÜHRT DAS HÄUFIG ZU EINER ESKALATION
DER SITUATION“
In vielen Klassen findet Mobbing statt, wissen Karen Wooding und
Eva Schute vom Schulpsychologischen Dienst der Stadt Köln.
Und Mobbing kann gestoppt werden,
wenn Lehrkräfte entsprechende Hinweise
erkennen, eingreifen und die betroffenen
Schüler*innen schützen. Dies
gelingt den Lehrkräften allerdings häufig
nicht, unter anderem weil Mobbing
in kontrollfreien Räumen stattfindet,
die es in der Schule vielfältig gibt. Karen
Wooding, Eva Schute und ihre
Kolleg*innen vom Schulpsychologischen
Dienst der Stadt Köln können hier
unterstützen, bieten Fortbildungen für
Lehrkräfte zu (Cyber-)Mobbing an und
beraten bei Mobbing-Fällen, wenn Eltern,
Jugendliche und auch Schulen nicht
weiterwissen. Sie sagen: Die Lehrkräfte
und nicht zuletzt die Schulleitung stehen
dann in der Verantwortung, das Mobben
zu unterbinden, also zunächst einmal das
betroffene Klassenmitglied zu schützen
und bestenfalls mit der gesamten Klasse
zu arbeiten, um den Mobbing-Prozess
dauerhaft zu stoppen. Unsere Autorin
Anja Schimanke hat mit ihnen gesprochen.
KÄNGURUplus: Warum mobben
Jugendliche andere überhaupt?
Wer mobbt, möchte meist seinen Status
und seine Zugehörigkeit in der Gruppe
sichern. Jugendliche, die mobben, steigern
ihren Selbstwert, indem sie zu einer
Machtposition über das Opfer gelangen
und eine dominante Rolle in der Klassengemeinschaft
einnehmen.
Betroffene Jugendliche verheimlichen
vor ihren Eltern und
Lehrkräften meist, dass sie gemobbt
werden. Sie befürchten, dass sich
die Situation dadurch noch verschlimmert
… Ist das so?
Tatsächlich kann sich die Mobbing-
Situation verschlimmern, wenn die
Erwachsenen, Eltern wie Lehrkräfte, unreflektiert
und schnell eine Lösung finden
wollen. Schikanen können sich ausweiten
oder verstärken, wenn der Mobber
und die Klasse das Gefühl haben, dass
Opfer sei „petzen gegangen“. Wenn dies
geschieht, wird das Opfer noch weiter
geschwächt und seine Hilflosigkeit verstärkt
sich.
Wenn Eltern von den Mobbing-
Vorfällen erfahren, wollen sie die
am liebsten sofort stoppen, um ihr Kind
aus der Lage zu befreien. Ist es ratsam,
die Täter*innen oder die Eltern zu
kontaktieren?
Ganz klar nein! Davon raten wir ab, denn
das kann sich ungünstig auf den Mobbing-
Prozess auswirken und ihn sogar verschärfen.
Das Sprechen oder Zurechtweisen
des Mobbers allein führt selten zu
einer positiven Lösung. Mobbing in der
Schulklasse ist ein Gruppenphänomen, in
dem alle Beteiligten eine wichtige Rolle
spielen. Es kann daher auch nur mit der
gesamten Gruppe gelöst werden.
Setzen sich Eltern von Mobbing-Opfern
direkt mit der Täterin/dem Täter oder
den Eltern in Verbindung, führt dies häufig
eher zu einer Eskalation der Situation.
Was können Eltern bei
Mobbing-Verdacht tun?
Wenn Eltern sich Sorgen machen, dass
ihr Kind gemobbt werden könnte, sollten
sie immer die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer
oder die Beratungskräfte der
Schule informieren und auf das Problem
hinweisen. Gemeinsam können dann
Schritte zur Lösung überlegt werden.
Was ist zu beachten, um den
gemobbten Kindern nicht noch
mehr zu schaden?
Wichtig ist immer, dass die Betroffenen
mitentscheiden können, welche Schritte
gegangen werden. Nichts darf gegen
den Willen der Opfer geschehen. Nur so
kann das Ohnmachtsgefühl überwunden
werden, das oft mit Mobbing einhergeht.
© AdobeStock.com_burdun
16 KÄNGURUplus 10/20
Was können Eltern noch tun, um
ihr Kind zu unterstützen?
Grundsätzlich geht es darum, das betroffene
Kind zu stärken. Es trifft keine
STADTLEBEN
Schuld! Eltern sollten empathisch sein
und zum Beispiel schöne Unternehmungen
machen und für Erlebnisse sorgen,
die dem Kind verdeutlichen, dass es
wertvoll ist. Manchmal kann auch eine
therapeutische Unterstützung sinnvoll
sein.
Klassen- oder gar Schulwechsel
steht bei Mobbing oft als Lösung
im Raum. Ist das sinnvoll?
Der Wechsel auf eine andere Schule
sollte immer nur der allerletzte Schritt
sein, denn das Mobbing-Opfer erfährt
dadurch eine Verstärkung der eigenen
Ohnmacht und keine positive Lösung
des Problems. Wir raten Eltern daher
meistens, der Schule die Chance zu
geben, das Mobbing-Problem in der
Klasse zu beheben. So können alle Beteiligten
– auch gerade das Opfer –
gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Ein Wechsel auf eine andere Schule hingegen
kann zwar eine Chance sein, birgt
aber auch verschiedene Risiken, unter
anderem, dass das Mobben auch an der
neuen Schule wieder entstehen kann.
Lässt sich Mobbing an Schulen
verhindern?
Grundsätzlich ist es ein zu erwartendes
Phänomen in Gruppen. Es gibt aber
Möglichkeiten der Prävention. Hier ist
vor allem auch das Konzept der „Zivilcourage“
zu nennen, das Schüler*innen
darin stärkt, Mobbing-Situationen zu erkennen,
Handlungsstrategien zum Einschreiten
kennenzulernen und sich auch
zu trauen, diese einzusetzen. Gibt es bereits
einen Mobbing-Fall, gibt es verschiedene
Interventionsmöglichkeiten. Die
Interventionsmaßnahmen greifen deutlich
besser, wenn eine Schule ein gutes
Präventionskonzept hat, so dass hierauf
immer der Fokus der Schulen liegen
sollte. Und das letztlich nicht nur, um
die von Mobbing betroffenen Kinder
zu schützen, sondern auch und vor allem,
um eine gute Lernatmosphäre zu
schaffen, denn wo Mobbing ist, herrscht
zwangsläufig ein Klima der Angst, was
das Lernen aller deutlich erschwert. Bei
allen Interventions methoden, die getroffen
werden, ist es wichtig, dass die Lehrkräfte
„am Ball bleiben“, da der Mobbing-
Prozess sonst wieder aufflackern kann
und dies in der Regel auch tut.
DRK_AZ_Koeln_146x96_Streetart_RZ_ZW.indd 1 14.05.13 17:04
DRK_AZ_Koeln_146x96_Streetart_RZ_ZW.indd 1 14.05.13 17:04
Einblicke in Medienberufe
Ein Wochenende - ein Beruf
www.jobtester.de
Praxis-Workshops
für 15- bis 21-Jährige
Catch die
BAföG-Welle
Zweite Erhöhung
zum WiSe 20/21
861 €
Höchstbetrag
450 €
pro Monat
dazuverdienen
– ohne BAföG-
Abzug
3%
höhere Elterneinkommens-
Freibeträge
Vielen Dank für das Gespräch.
KÄNGURUplus 10/20 17
ZUKUNFT
WAS HÖRST DU?
KÄNGURUplus-Podcasttipps für Teenager und Eltern
Rausgesucht und reingehört von Josephine Hepperle
© Consuelo Verona
EMOTIONEN:
WO DRÜCKT’S?
Erste Liebe, nervige Eltern, Mobbing in
der Schule – die Freundinnen Lilly Charlotte
Dreesen (20) und Lea Zoe Voss
(23) sprechen über die großen Themen
des Erwachsenwerdens. Kennengelernt
haben sich die Schauspielerinnen am
Set der FUNK/ZDF-Serie „Druck“, die
seit 2018 frei im Web verfügbar ist. Von
Anfang an war den beiden klar: Wir können
über alles reden. Wenn das sympathische
Freundschafts-Duo dienstags
zusammenkommt, dann wird Instagram
auf den Realitätszahn gefühlt und sich
den eigenen Ängsten gestellt. Lea und
Lilly sprechen euch ihre persönlichen
Erfahrungen mit dem Leben aufs Ohr.
Jede Woche wird der Berg an alltäglichen
Krisen höher erklommen, ausgestattet
mit guten Worten, offenen Ohren
und immer mindestens einer Prise Spaß
dabei. Wenn ihr einfach mal Druck ablassen
wollt und eure aktuellen Themen
loswerden möchtet, dann könnt ihr über
den Instagram-Kanal „wodrueckts“ eine
Sprachnachricht an das Doppelpack
schicken. Mir hat es sehr gefallen, in den
Podcast reinzuhören. Die beiden schaffen
es mit ihren angenehmen Stimmen,
dass man die eigenen Gedanken einfach
mal loslassen kann.
Info: Wo drückt’s?, verfügbar auf Podimo,
Probehören auf Spotify möglich
LERNEN:
SAG MAL SCHÜLER,
SAG MAL LEHRER
Lehrersicht und Schülerperspektive treffen
in dem Podcast „Sag mal Schüler, sag
mal Lehrer – Tipps und Tricks für Schüler“
unterhaltsam aufeinander. Schüler
Patrick und Lehrer Oliver decken gemeinsam
auf, worauf es in der Schule wirklich
ankommt. Ob altbewährte Lernstrategien
in bevorstehenden Prüfungen zu Erfolg
verhelfen oder neue Lernhilfen nützlich
sein können – die beiden gehen den
Methoden des Paukens auf den Grund.
Lerncoaching statt Nachhilfe lautet hier
das Motto. Schüler*innen der Mittel- und
Oberstufe bekommen Tipps und Kniffe
an die Hand für einen leichteren Schulalltag.
Abschied feiern vom chaotischen
Zeitmanagement, einen spannenden
Vortrag im ungeliebten Fach präsentieren
und die richtige Wahl für die weiterführende
Schule treffen – Oliver und Patrick
halten viele spannende Themen und Einblicke
für euch bereit. Mit Rat und Tat zu
einem strukturierten Lernalltag. Wenn ich
da so an meine Schulzeit zurückdenke ...
mit einigen Tipps von den beiden hätte
ich vielleicht die ein oder andere stressfreiere
Lernphase erlebt.
Info: Sag mal Schüler, sag mal Lehrer –
Tipps und Tricks für Schüler, verfügbar auf
Spotify und bei iTunes
KREATIVITÄT:
FLORA & FAUNA
Der Podcast „Flora & Fauna – aus dem
Tagebuch einer Hexe“ hält viele Geheimnisse
und magische Begegnungen bereit.
Der im März 2020 gestartete Community-
Podcast von Pflanzenliebhaberin Marie
erzählt die spannende Geschichte der
18-jährigen Flora, die einen mysteriösen
Brief ihrer verstorbenen Oma erhält. Das
Stück Papier trägt eine weltverändernde
Nachricht für Flora in sich: Die junge Frau
soll eine Hexe sein! Ihr entscheidet, wie
Flora ihre neue Macht nutzt, und habt in
der Hand, wie das Abenteuer der Junghexe
verlaufen wird. Denn jede Folge ist
aus der Feder einer anderen Person geschrieben.
Über den Instagram-Account
„Marienova“ können Flora & Fauna-Begeisterte
Marie eine Nachricht schreiben
und an die bisherigen Folgen angelehnt
die Geschichte des magischen Mädchens
weitererzählen. Die Podcastinitatorin liest
die Weitererzählungen durch und spricht
eine Vorauswahl der möglichen Kapitel
ein. Die Hörer*innen stimmen ab, wie
das Leben der kleinen Hexe weitergeht.
Am liebsten höre ich die neuste Folge
eingekuschelt in einer Decke mit einer
riesigen Tasse heißem Tee.
Info: Flora & Fauna – aus dem Tagebuch
einer Hexe, verfügbar auf Spotify, Podimo,
iTunes und Youtube
18 KÄNGURUplus 10/20
ZUKUNFT
© Kira Liebmann
© heinefunk
© coldmirror funk
© AdobeStock.com_NEMANJA M
ELTERNRATGEBER:
PUBERTÄT-ÜBERLEBENS-
TIPPS FÜR ELTERN
Die Pubertät kann für die gesamte
Familie eine Herausforderung sein. Ob
Geschwisterstreit, die erste Liebe oder
stressfreie Urlaubsplanung: bei der Unternehmerin
Kira Liebmann finden Eltern
von Jugendlichen Rat, um die Hürden
des Erwachsenwerdens zu meistern. In
ihrem Podcast „Pubertät-Überlebens-
Tipps für Eltern“ spricht ddie Jugendcoachin
über die eigenen Erfahrungen
des Lebens mit Heranwachsenden. Frau
Liebmann setzt sich als Ziel, Eltern und
Teenagern wieder zu einer gemeinsamen
Sprache zu verhelfen. Zu Gast sind
interessante Redner*innen unter anderem
zu den Bereichen Cyberkriminalität,
Drogenberatung und Finanzcoaching.
Liebmann nimmt sich diverse Themen zu
Herzen und fühlt auch den unangenehmen
Gefühlswelten auf den Zahn. Dieser
Podcast hält wirklich eine schöne Sammlung
an Themen für das Zusammenleben
mit Jugendlichen bereit. Hier gilt: Nicht
verzweifeln als Eltern. Auch wenn die
Aufbereitung der Inhalte nicht immermeinen
persönlichen Geschmack trifft, ,
ist es dennoch lohnenswert reinzuhören.
Info: Pubertät-Überlebens-Tipps für Eltern
mit Kira Liebmann, verfügbar auf Spotify und
bei iTunes
SCHULE:
DER HEINEFUNK AUS
OBERHAUSEN
Immer topinformiert und alles auf dem
Schirm haben, was den Schulalltag am
„Heinrich-Heine-Gymnasium“ in Oberhausen
betrifft – so oder ähnlich geht
es wahrscheinlich den Schüler*innen
an dem Gymnasium im Ruhrpott. 2018
ging die erste Folge des schuleigenen
Podcasts „Heinefunk“ online. Das Team,
bestehend aus acht Schüler*innen und
einem Lehrer, veröffentlicht alle zwei
Wochen eine neue Folge rund um das
aktuelle Schultreiben. So führen die jungen
Redakteur*innen Interviews mit neuen
Lehrkräften, dem Oberbürgermeister
oder den neuen Austauschschüler*innen.
Während des „Corona-Lockdowns“ erhielten
die Schüler*innen einen spannenden
Einblick in das Leben der Lehrenden.
Die Hürden des Homeschoolings von
der Lehrer*innenseite betrachten oder
die langjährige Begeisterung für das Star-
Wars-Universum an die Schüler*innen
weitergeben: Die Themenvielfalt ist bei
diesem Podcast garantiert. Der „Heinefunk“
bietet eine bunte Palette des alltäglichen
Wahnsinns rund um das Thema
Schule und Erwachsenwerden. Das Format
erinnert an eine Schülerzeitung, die
nun vertont statt gedruckt serviert wird.
Schule und Podcast – für mich zwei
Sachen, die super miteinander funktionieren
und eine schöne Portion Bildung
liefern können.
COMEDY:
5 MINUTEN HARRY
PODCAST
Wer gerne lacht und sich vielleicht ein
kleines bisschen für Harry Potter interessiert,
der ist bei dem „5 Minuten Harry
Podcast“ genau richtig. Die Kulturwissenschaftlerin
und Youtuberin Kathrin Fricke
alias Coldmirror analysiert in jeder Folge
einen neuen 5-minütigen Ausschnitt
des Films „Harry Potter und der Stein der
Weisen“ bis ins kleinste Detail. Was ist eigentlich
eine Liguster und warum gibt es
im Tropfenden Kessel eigentlich so viel
„Soup Soup Soup“? Falls ihr euch das bisher
noch nicht gefragt habt, dann ist jetzt
auf jeden Fall der richtige Zeitpunkt dafür.
Coldmirror schafft es mit viel Humor,
die umfangreiche Filmwelt des Potter-
Universums detailreich und doch zusammengefasst
darzustellen. Dieser Podcast
ist mein kleiner Geheimtipp für euch.
Ob zum Einschlafen, beim Kochen, mit
Freunden oder alleine, ich höre diesen
Podcast seit Jahren und bin immer noch
ganz aufgeregt, sobald eine neue Folge
online erscheint. Die Moderatorin schafft
es, jeden Harry-Potter-Nerd als Unwissenden
zu entlarven, und hilft zugleich,
die wirklich relevanten Wissenslücken der
Fan-Welt zu schließen. Einfach magisch!
Info: 5 Minuten Harry Podcast, verfügbar
auf Spotify, iTunes und Youtube
Info: Heinefunk des Heinrich-Heine-
Gymnasiums, verfügbar auf Spotify und
iTunes
KÄNGURUplus 10/20 19
ZUKUNFT
Text: Ursula Katthöfer
DAS
UMWELT-
GEWISSEN
FÄHRT
MIT
Mobilität von
jungen Erwachsenen
© AdobeStock.com_Kevin George
20 KÄNGURUplus 10/20
ZUKUNFT
INTERVIEW MIT DANA GRUSCHWITZ
„DAS AUTO SPIELT EINE
GERINGERE ROLLE ALS 2002“
Dana Gruschwitz ist Mobilitätsforscherin beim infas Institut für angewandte
Sozialwissenschaft mit Sitz in Bonn. Sie kümmerte sich im Auftrag des
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur um die Studie
„Mobilität in Deutschland“. Diese Studie wurde nach 2002 und 2008 im Jahr 2017
zum dritten Mal erstellt.
Wie oft sind junge Menschen
pro Tag unterwegs und
welches Verkehrsmittel wird von
ihnen besonders bevorzugt?
An einem durchschnittlichen Tag in
Deutschland sind 85 von 100 der 10-
bis 19-Jährigen draußen unterwegs. Sie
machen im Durchschnitt 2,8 Wege und
legen 29 Kilometer zurück. Von allen
Altersklassen sind sie am häufigsten mit
dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln
unterwegs. Kinder unter zehn Jahren
machen noch jeden zweiten Weg
mit dem Auto – sie werden gefahren.
Was hat sich beim Mobilitätsverhalten
der Jugendlichen seit
2002 verändert?
Ihre Strecken sind länger geworden.
2002 hatte ein Weg im Schnitt acht
Kilometer, 2017 waren es zehn. Dafür
sind die heutigen Jugendlichen etwas
seltener unterwegs.
Verändert sich bei denen,
die bereits einen Führerschein
haben, die Nutzung des Autos?
Das Auto spielt eine geringere Rolle
als 2002. Damals gab es einen großen
Sprung von der Altersklasse der 10- bis
19-Jährigen in die Altersklasse der 20-
bis 29-Jährigen. Die Nutzung des Autos
stieg von 35 auf 64 Prozent. Beruf,
Familie, ein anderes Zeitbudget – all das
führt zu einer stärkeren Nutzung des
Autos. In unserer Studie aus 2017 stieg
der Wert von 38 auf 53 Prozent. Das
Auto bleibt häufiger stehen.
Gehen junge Menschen
noch zu Fuß?
Sogar überdurchschnittlich häufig. Zwei
Gruppen gehen viel zu Fuß: die unter
20-Jährigen und die Senioren.
Sie haben mit Ihrer Studie
auch in die Region geschaut.
Was fällt auf?
Da gibt es keine Auffälligkeiten. So wie
in Berlin, Hamburg und München steht
der öffentliche Verkehr in Köln und
Bonn stärker im Vordergrund als auf
dem Land. Sobald man ein bisschen
rauskommt,, werden die öffentlichen
Angebote schlechter und der Autoverkehr
nimmt zu.
Keine Besonderheiten
im Rheinland?
Es gibt ein Karnevalsticket im ÖPNV.
Aber das haben wir nicht untersucht.
Zu welchem Verkehrsszenario
könnte das Mobilitätsverhalten
der heutigen jungen Menschen im
Jahr 2035 führen?
Wir können mit unseren Daten nicht in
die Zukunft schauen. Doch wenn wir
den Umweg über die Vergangenheit
machen, lassen sich einige Aussagen
treffen. Die 20- bis 29-Jährigen fahren
weniger Auto und mehr Rad und ÖPNV
als die gleiche Altersgruppe aus dem
Jahr 2002. Ob sie dieses Verhalten mit
in die Zukunft nehmen, bleibt die spannende
Frage.
Was spräche dafür?
Jugendliche engagieren sich
heute stark für Umwelt- und Naturschutz.
Es kann gut sein, dass sie mehr
Energie darauf verwenden, bei umweltfreundlichen
Verkehrsmitteln zu bleiben
als ihre Vorgängergenerationen.
Es gibt außerdem äußere Faktoren, die
das begünstigen: Die Ausbildung dauert
länger, daher haben junge Menschen
länger ihr Azubi- oder Semesterticket.
Die Städte wachsen, also haben mehr
Menschen Zugang zu ÖPNV. Die meisten
Familien fahren Auto. Doch ich
sehe gute Chancen, dass Familien in
Zukunft nur noch ein Auto haben.
Vielen Dank!
KÄNGURUplus 10/20 21
ZUKUNFT
Noch nie waren in Deutschland so viele Fahrzeuge
zugelassen wie heute: 65,8 Millionen. Davon sind
47,7 Millionen Pkw. Die Generation 50 plus fährt
deutlich mehr Auto als noch vor 15 Jahren. Dem
setzen junge Erwachsene ein ganz anderes Mobilitätsverhalten
entgegen. Für sie verliert das Auto seinen
Status als des Deutschen liebstes Kind – wie diese
jungen Erwachsenen erzählen:
Jan, 19 Jahre, Bonn-Lessenich
Foto: Ursula Katthöfer
Der Führerschein
kann warten
»Ich fange gerade mit dem Studium
an, bin 19 Jahre alt und habe keinen
Führerschein. Früher wurde ich oft
gefragt, warum nicht. Einige Eltern, deren
Kinder den Führerschein machten, waren
verwundert, andere haben es abgenickt.
Auch in der Schule wurde das Thema
häufig angesprochen. Etwa, wenn jemand
fehlte. Dann hatte der oder die
seine praktische Prüfung. Andere durften
schon das Auto ihrer Eltern fahren.
Trotz allem kam in mir nicht der Wunsch
auf. Das hat viele Gründe. Ich bin begeisterter
Fahrradfahrer und erledige viel mit
dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Außerdem fahren wir in
der Familie sehr wenig Auto, obwohl wir
eines haben. Wenn ich den Führerschein
mit 17 gemacht hätte, hätte ich keine
Fahrpraxis bekommen. Denn meine
Eltern lassen das Auto meistens stehen.
Ich schließe nicht aus, den Führerschein
mal zu machen. Doch ich will in Zukunft
umweltbewusst und sportlich vorankommen,
ohne Geld und Zeit für Fahrschule
und Prüfung aufzuwenden.
Franziska, 24, Köln-Südstadt
Foto: privat
Mit Sharing flexibel
»Während eines Auslandssemesters
in China habe ich mit dem Sharing
angefangen. China ist damit schon viel
weiter als Deutschland. Jetzt wohne ich
in der Kölner Südstadt und mache ein
Praktikum in Holweide. Morgens fahre
ich mit einem Rad von Call a Bike zur
Straßenbahn an der Severinstraße. Um
zur Arbeit zu kommen, steige ich noch in
einen Bus um.
Ich könnte auch mein eigenes Rad nehmen.
Doch ich verabrede mich gern
nach der Arbeit und komme erst spät
nach Hause. Dann würde mein Rad den
ganzen Tag doof an der Straßenbahn
rumstehen. Es soll nicht geklaut werden.
Lieber nehme ich ein Call a Bike zurück
nach Hause. Mein eigenes Rad nehme
ich für weite Strecken, zum Beispiel zum
Fühlinger See.
Wenn ich ein Auto brauche, um zum
Beispiel etwas Sperriges zu kaufen, leihe
ich mir eins bei cambio. Das war
sehr praktisch, als ich in Stuttgart gelebt
habe. Da galt unsere Familienkarte auch.
Ich mag das Sharing. Es ist flexibel, kostengünstig
und man muss nie einen Parkplatz
suchen.
Moritz, 18 Jahre, Köln-Nippes
Foto: privat
Gemeinsam für mehr
Radverkehr
»Ich habe mit drei oder vier Jahren
gelernt, Fahrrad zu fahren. Heute ist
es mein wichtigstes Verkehrsmittel. Ich
fahre ein Gravel Bike, also schnell. Das
macht Spaß, wobei Radfahren in Köln
kriminell ist. Ich verstehe, dass manche
Leute nicht Fahrrad fahren aus Angst, von
einem Auto übersehen zu werden. Oder
dass ihnen ein Fußgänger vors Rad läuft.
Bei uns im Berufskolleg gibt es keine
Fahrradständer. Aber auf dem Hof ist ein
Pausendach. An den Pfosten schließen
manche Leute ihr Rad an. Nicht viele.
Weil es keine Stellplätze gibt, kommen
wenig Leute mit dem Rad. Und weil
wenig Leute mit dem Rad kommen,
gibt es keine Stellplätze. Ein Henne-
Ei-Problem. Ich engagiere mich deshalb
bei der RadKomm und Fridays for Future.
Vor Corona bin ich auch bei der
Critical Mass mitgefahren. Ich glaube
nicht, dass irgendwo in Köln ein neuer
Meter Radweg entsteht, weil ich das will.
Aber gemeinsam können wir vielleicht
etwas verändern.
22 KÄNGURUplus 10/20
Zahlen
und
Fakten
Kinder und Jugendliche zwischen
10 und 19 Jahren nutzten 2017 diese
Verkehrsmittel
ÖPNV:
22 %
Zu Fuß:
22 %
© AdobeStock.com_Lars Junker
2017
Auto als
Fahrer oder
Mitfahrer:
38 %
Als Fahrer oder Mitfahrer im Auto
2002
Fahrrad:
18 %
2017
2002
2017
Emily, 15 Jahre, Alfter-Impekoven
Foto: privat
Mit Maske in Bus
und Bahn
»Mein Schülerticket habe ich seit der
5. Klasse, weil ich mit dem Zug zur
Schule fahre. Weit ist es nicht, nur vier
Kilometer. Wir wohnen im Rhein-Sieg-
Kreis, die Schule ist in Bonn. Anfangs war
ich froh, mit meiner vier Jahre älteren
Schwester fahren zu können. Jetzt hat
sie Abitur, aber früher gab das Sicherheit.
Weil die Bahn nicht genug Waggons hat,
ist es manchmal so voll, dass ich nicht
mehr in den Zug komme. Dann muss ich
einen Zug später nehmen. Vor allem im
Sommer fahre ich lieber Fahrrad. Dann
kann ich morgens länger schlafen.
Ich nutze das VRS-Ticket auch, um zum
Kajak-Training oder zu meinem Freund
zu fahren. Aber manchmal wird die Zeit
für Bus und Bahn zu knapp. Mittwochs
gehe ich zum Beispiel nach der Schule
noch in die Malschule. Da fährt mich
jemand. Auch abends achten meine
Eltern darauf, dass ich im Dunkeln nicht
allein unterwegs bin.
Corona schränkt mich in Bus und Bahn
nicht ein. Als während des Lockdowns
keine Schule war, bin ich sowieso nicht
gefahren. Jetzt setze ich die Maske auf,
das war’s.
Julian, 19 Jahre, Köln-Nippes
Foto: privat
Schnell und gut
zu Fuß
»Ich gehe gerne zu Fuß. Es ist entspannt,
nicht so gehetzt wie mit
dem Rad. Ich sehe viel, auch im Urlaub
in anderen Städten oder in der Natur.
Ich mag es auch, zu gehen und dabei
ein Hörbuch zu hören. Meist Science-
Fiction oder Fantasy, von Tad Williams
oder Jack Campbell. An manchen Abenden
zeigt der Schrittzähler auf meinem
Handy 20.000 Schritte. Das sind fast
18 Kilometer.
Diesen Sommer habe ich mich viel mit
einer Freundin in der Stadt getroffen. Ich
bin mit der Bahn hingefahren und wir
sind zurück ein gutes Stück gelaufen.
Manchmal über den Ebertplatz bis nach
Nippes. Man kann sich beim Gehen viel
besser unterhalten als beim Radfahren.
Und Autofahren ist in Köln komplett
schwachsinnig. Das dauert viel zu lang.
Auch zum Einkaufen gehe ich zu Fuß
und nehme den Rucksack mit. Nur bei
Getränkekisten muss ich Rad und Anhänger
nehmen. Wenn ich Pizza hole, sagen
meine Eltern: Nimm das Rad, sonst wird
die Pizza kalt. Aber die wird nicht kalt,
denn ich bin schnell.
35 % 38 %
10- bis 19-Jährige
Jugendliche fuhren 2017 mehr Auto als
Jugendliche im Jahr 2002.
Das könnte auch mit dem Führerschein ab
17 zu tun haben. Deutlich ist der Sprung nach
unten bei den Autofahrten der 20- bis
29-Jährigen. 2002 nutzten sie das Auto noch
für 64 Prozent ihrer Wege (als Fahrender oder
Mitfahrender). 2017 waren es in der gleichen
Altersgruppe nur noch 53 Prozent.
Quelle beider Grafiken: infas, DLR, IVT und infas 360 (2019):
Mobilität in Deutschland (im Auftrag des Bundesministeriums
für Verkehr und digitale Infrastruktur BMVI)
2010 machten 86 Prozent der 18- bis
24-Jährigen in Deutschland den Führerschein,
2018 waren es noch 79 Prozent.
Vor allem in Großstädten verzichten junge
Erwachsene zunehmend auf den
Führerschein.
Quelle: Kraftfahrtbundesamt
64 % 53 %
20- bis 29-Jährige
86 % 2010
79 % 2018
Auf dem Land machen zwei Drittel der
Jugendlichen bereits mit 17 den
Führerschein für begleitetes Fahren.
Quelle: Fahrlehrerverband Nordrhein
Durch intelligente, selbstfahrende Autos
wird künftig das Verkehrsaufkommen
vermindert – meinen 20 Prozent
der Jugendlichen.
Quelle: Studie „Zukunft? Jugend fragen!“
des Bundesumweltministeriums
72 Prozent der Jugendlichen finden es
„sehr“ oder „eher“ wichtig, viele Reisen zu
unternehmen und viel zu erleben.
Quelle: Studie „Zukunft? Jugend fragen!“
des Bundesumweltministeriums (vor Corona)
KÄNGURUplus 10/20 23
ZUKUNFT
DIE VIELFALT MACHT’S!
Neue Mobilitätskonzepte setzen nicht auf ein einziges Verkehrsmittel, im Gegenteil:
Die Vielfalt macht’s! Um einen einzigen Weg möglichst schnell und sicher zurück zulegen,
bieten sich manchmal drei, vier oder sogar fünf Verkehrsmittel an. Die müssen nicht
alle in der eigenen Garage stehen. Kein Wunder, dass die Sharing-Community stetig
wächst und sich von Tag zu Tag verändert.
Für Roller mit einem Hubraum von nicht
mehr als 125 ccm ist der Motorradführerschein
der Klasse A1 nötig. https://
www.rheinenergie.com/de/privatkunden/kundenservice/interessent_e_
roller/e_roller_rhingo.html
© nextbike
EIN RAD FÜR EIN PAAR STUNDEN
Bikesharing ist aus unseren Städten nicht
mehr wegzudenken. Wer sich registriert
hat, kann sich jederzeit ein Fahrrad
schnappen, um von der Haltestelle zum
Arbeitsplatz zu fahren oder abends das
Auto stehen zu lassen. Nextbike mit Sitz in
Leipzig gehört zu den großen Playern im
Rheinland. Das Unternehmen ist Partner
des VRS. Es stellt die KVB-Räder in Köln, die
wupsiRäder in Leverkusen sowie Räder in
Bonn. Pro 30 Minuten zahlt man jeweils
1 Euro, ein ganzer Tag kostet 8 Euro.
www.nextbike.de
Der Bikesharing-Markt ist hart umkämpft.
Diverse Anbieter gaben bereits wieder
auf. In Köln ist noch FordPass Bikesharing
(www.fordpass-bike.de) am Start. Auch
die Deutsche Bahn bietet mit Call a Bike
Mietfahrräder an.
EIN RAD FÜR MEHRERE MONATE
Wer kein eigenes Fahrrad besitzt und
dennoch für längere Zeit dasselbe Rad
nutzen möchte, ist bei Swapfiets gut
aufgehoben. Das niederländische Unternehmen
bietet inzwischen auch in Köln
und Bonn Abonnements für Hollandräder
für 16 Euro oder Citybikes für
19 Euro (alle Preise pro Monat) an. Sie
sind am blauen Vorderrad gut zu erkennen.
In Köln gibt es außerdem E-Bikes
für 73 Euro und E-Scooter für 44 Euro
zu mieten. Sind Rad oder E-Scooter
kaputt, kommt ein Swapper. Er tauscht
das Fahrzeug gegen ein neues aus
(engl. „to swap“).
www.swapfiets.de
BELIEBT UND BUNT: E-SCOOTER
Sie heißen Tier, Lime, Dott oder Jump.
Manche sind Start-ups, andere gehören
zu großen Firmen wie Uber. Keine Frage:
Die Verleihfirmen prägen mit ihren
bunten E-Scootern inzwischen jedes
Stadtbild – trotz anfänglichen Spotts.
Einen Überblick gibt die Seite https://
escooter-lokal.de/mieten/nordrheinwestfalen/koeln/.
Wer einen E-Scooter
fahren will, muss über 14 Jahre alt sein.
Gefahren wird auf Radwegen oder der
Fahrbahn – Gehwege sind tabu! Testberichte
zu den Modellen für alle, die
einen E-Scooter kaufen wollen, gibt es
ebenfalls:
https://www.testberichte.de/inlineskates/383/roller-kickboards/elektroscooter.html
NEUES MITGLIED IN DER SHARING-
COMMUNITY: E-ROLLER
In Köln erlebt der Motorroller eine
Renaissance – als E-Version im Sharing-
Modell. rhingo heißt der Verleihservice,
der zu RheinEnergie gehört. Jugendliche
ab 16 Jahren brauchen den AM-Führerschein,
um Roller mit einem Hubraum
von maximal 50 ccm zu fahren. Auch
wer den Autoführerschein der Klasse B
hat, darf einen kleinen Roller mit
50 ccm Hubraum fahren.
© Swapfiiets
CARSHARING IST SCHON LANGE
NICHT MEHR ABENTEUERLICH
„Am Anfang war das AAbenteuer.“ So
schreibt cambio auf seiner Homepage.
1992 wagten die ersten Kölner*innen
mit STATTAUTO das erste Sharing-
Modell, im Jahr 2000 wurden sie Teil
der cambio-Gruppe. Die fährt inzwischen
gut durch 29 Städte, darunter
auch Bonn, Düren, Brühl und Troisdorf.
Cambio-Kund*innen bringen das Auto
an die Station zurück, bei der sie es
geliehen haben.
www.cambio-carsharing.de
Anders ist das bei Free-Floating-
Anbietern. Nutzer*innen lassen ihr Auto
einfach an seinem Ziel innerhalb der
Stadt stehen. BMW und Daimler starteten
ehrgeizig mit DriveNow und Car2go,
mussten aber feststellen, dass das Modell
nicht rentabel ist. Sie taten sich zu
Share Now zusammen. www.share-now.
com/de/de/cologne/
JUGEND BAHNCARD
Mit der Jugend BahnCard 25 erhalten
6- bis 18-Jährige 25 Prozent Rabatt auf
die Super-, Spar- und Flexpreise der
Deutschen Bahn. Die Karte wird für
maximal fünf Jahre ausgestellt und gilt
bis einen Tag vor dem 19. Geburtstag.
Sie kostet einmalig 8,80 Euro. Bevor
Jugendliche allein mit Bus und Bahn
reisen, sollten sie für den Notfall die
Nummern ihrer Eltern auf dem Smartphone
speichern – beruflich und privat,
mobil und fest. Auch etwas Bargeld
schadet nicht.
https://www.bahn.de/p/view/bahncard/ueberblick/jugendbahncard25.
shtml
24 KÄNGURUplus 10/20
VRS-TICKETS FÜR JUNGE
ERWACHSENE
Der VRS bietet diverse Tickets für junge
Erwachsene an: Das SchülerTicket des
VRS kann nur über das Schulsekretariat
bestellt werden. Der Preis hängt vom
Standort der Schule ab. Bietet die
Schule kein SchülerTicket an, ist das
StarterTicket eine Alternative.
Das AzubiTicket zum Preis von
62,40 Euro pro Monat gilt im gesamten
VRS-Netz. Wer in ganz NRW unterwegs
ist, kann für 20 Euro das NRWupgrade
dazukaufen. Das AzubiTicket ist ein
Abonnement von mindestens zwölf
Monaten. Für alle, die sich nicht so
lange festlegen möchten, gibt es das
MonatsTicket für Azubis. Es ist in den
Preisstufen 1 bis 7 zu haben.
Studierende können mit ihrem
Studierendenausweis Bus und Bahn
fahren.Für dieses SemesterTicket zahlen
sie im Wintersemester 2020/21 den
Betrag von 191,20 Euro, der im
Semesterbeitrag enthalten ist.
Mit einem VRS-Abo werden Leihräder
und Carsharing-Angebote günstiger.
Das gesamte Sortiment gibt es hier:
https://www.vrs.de/tickets/ticketsortiment
ELEKTROMOBILITÄT
ZUM MIETEN
Wer in Köln auf E-Mobilität umsteigen
möchte, hat es nun noch leichter: Unter
der Marke Donk-EE erweitert der Sharing-Anbieter
Green Moves sein Angebot
um E-Bikes und E-Roller, die er neben
E-Lastenrädern ab sofort in einer Flatrate
vermietet. Mit ihr erhalten Kund*innen
neben einem modernen und
zuverlässigen Fahrzeug zur exklusiven
Nutzung ein Rundum-sorglos-Paket
inklusive Wartung und Reparaturen.
Die Flatrate kann monatlich gekündigt
und das Fahrzeug zurückgegeben oder
gegen ein anderes ausgetauscht werden.
Beantragen kann man die Flatrates
auf der Donk-EE-Website.Wer spontan
eins der kölnweit ca. fünfzig E-Lastenräder
mieten will, greift wie gewohnt
einfach zur Donk-EE-App und sucht sich
ein freies Rad aus. Auch preislich überzeugen
Flatrate- und Sharing-Angebot:
Einen Monat E-Bike-Flatrate gibt’s ab
59 Euro, eine Minute E-Lastenrad
kostet im Sharing nur 8 Cent.
www.donk-ee.de
Deine Flatrate für
E-Zweiräder
E-Bike, E-Roller oder E-Lastenrad: Donk-EE ist das
praktische E-Zweirad, mit dem Du Dich unkompliziert,
kostengünstig, komfortabel und emissionsfrei
durch Köln oder ganz NRW bewegst – mit viel Fahrspaß,
dafür aber ohne Parkplatzsuche, CO 2
, Lärm
und Feinstaub.
Hol Dir die Flatrate und freue Dich über ein hochwertiges
E-Zweirad exklusiv für Dich allein. Du kannst jederzeit
monatlich kündigen. Und wenn etwas kaputt
geht? Kein Problem: Wir kommen vorbei und reparieren
Dein Donk-EE – natürlich kostenlos. Also: Sattel
um, lass das Auto stehen und steig aufs Donk-EE!
Jetzt anfragen unter
www.donk-ee.de/flatrate
Oder Du schaust einfach mal bei uns vorbei:
Hohenstaufenring 47–51 in Köln.
eine Marke von
KÄNGURUplus 10/20 25
ZUKUNFT
dasa
AUFSTIEG DURCH BILDUNG
Potentiale entfalten, Talente fördern und Teilhabe organisieren.
Vom Ruhrgebiet über das Rheinland, das Bergische
Land bis zur Städteregion Aachen und Ostwestfalen-Lippe sind
die rund siebzig NRW-Talentscouts des NRW- Zentrums für
Talentförderung in über 370 kooperierenden Berufs kollegs,
Gesamtschulen und Gymnasien ein fester Bestandteil der
Förderung motivierter und leistungsstarker junger Menschen.
Kooperations schulen finden sich konzentriert dort, wo besonders
viele Jugendliche aus weniger privilegierten Verhältnissen
aufwachsen. Talentscouts machen jungen Lernenden Mut, entwickeln
Visionen für die berufliche Zukunft, zeigen Wege auf und
schaffen hilfreiche Netzwerke. Sie arbeiten kontinuierlich und
langfristig – von der Schule über die Berufsausbildung oder das
(duale) Studium bis in den Job. [ph]
JOBVILLE
Digitale Berufsorientierung. Mit der neuen, digitalen Messe
JobVille lädt die DASA Arbeitswelt Ausstellung in eine Zukunft
voller Möglichkeiten rund um den Einstieg in die Arbeitswelt
ein. Für einen gelungenen Start in das Leben nach der Schule
bietet das neue Internetprojekt JobVille Orientierungshilfen für
Praktika und neue Wege in die Ausbildung. Die Website enthält
außerdem Storys über Unternehmer*innen, Talks und Tutorials.
Unterrichtshilfen und hilfreiche Verlinkungen gibt es ohnehin.
Ungewöhnliches wie DIY-Anleitungen oder Weiterführendes
zur Medienerziehung und Sicherheit im Netz findet sich auch.
[sh]
Info: www.jobville.de
Info: www.nrw-talentzentrum.de
PLASTIC PIRATES – GO EUROPE!
Mission gegen Plastikmüll. Die länderübergreifende Forschungsaktion
„Plastic Pirates – Go Europe!“ nimmt den Plastikmüll
in Flüssen und Gewässern in den Fokus. Bis zum 15.
November können Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren
als Schulklasse oder Vereins- bzw. Verbandsgruppe teilnehmen
und die Bäche und Flüsse ihrer Heimatorte auf Mikro- und
Makroplastik untersuchen. Die erhobenen Daten werden im
Anschluss von Wissenschaftler*innen der Kieler Forschungswerkstatt
ausgewertet und auf einer Online-Karte veröffentlicht.
Somit tragen die jungen Teilnehmenden nicht nur zum Umweltschutz
bei, sondern leisten zugleich einen Beitrag für die
Wissenschaft. Lehrkräfte sowie Leitende von Jugend gruppen
können sich begleitendes Arbeitsmaterial auf der Website
herunterladen. [sh]
Info: bis 15.11., www.plastic-pirates.eu
26 KÄNGURUplus 10/20
Trotz „Corona“ ist es wichtig, die berufliche
Perspektive nach der Schule, die Suche
nach einem Ausbildungsplatz oder
die Wahl eines Studiengangs nicht aus
den Augen zu verlieren. Die Unternehmen
haben ihre Nachwuchsgewinnung
nicht eingestellt.
ANZEIGEN
AUSBILDUNG ODER STUDIUM?
So hilft die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Corona-Zeiten.
Was soll ich später einmal werden?
Welcher Beruf passt zu mir und macht
mir Spaß? Was kann ich in diesem oder
jenem Beruf verdienen? Wie stelle ich
mich gut für meine berufliche Zukunft
auf? Was ist für eine erfolgreiche Bewerbung
wichtig? In all diesen Fragen helfen
die Berufsberaterinnen und Berufsberater
per Telefon oder via E-Mail weiter
und unterstützen bei der persönlichen
Berufswegplanung.
Telefonisch erreichbar ist die Berufsberatung
der Arbeitsagentur Köln
montags bis freitags in der Zeit von
14 bis 16 Uhr unter folgender
Rufnummer: 0221 – 994 29-15 55.
Aktuelle und weitere Informationen gibt
es immer unter: www.arbeitsagentur.de/
vor-ort/koeln/Telefontermin+in+der+
Berufsberatung
Noch für 2020 auf Ausbildungssuche?
Ein neuer Podcast gibt Tipps und
Tricks, wie es noch klappen kann:
https://soundcloud.com/jobtalks/last-minute-zur-ausbildung
© AdobeStock.com_Brian Jackson
Die Arbeitsagentur hat zusätzlich ein
umfangreiches Online-Angebot, das
bequem von zuhause genutzt werden
kann:
• Planet-beruf.de: Die Webseite gibt
Orientierung für alle mit Hauptschuloder
mittlerem Schulabschluss.
• Berufe.net: 8.000 Berufe von A bis Z.
Hier werden alle Berufe ausführlich
vorgestellt, inklusive Ausbildung und
Verdienstmöglichkeiten.
• Berufe.tv: Das Filmportal über Berufe.
Mit spannenden Einblicken in Berufe
und Studiengänge.
• Abi.de: Wer Abitur hat, kann zwischen
Ausbildung und Studium wählen. Dieses
Portal hilft bei der Entscheidung.
• Die App „AzubiWelt" vereint alle
Angebote der BA für Ausbildungssuchende
und begleitet während des
gesamten Prozesses mit wichtigen
Hinweisen, von den ersten Schritten
bei der Recherche nach geeigneten
Berufen bis zum Finden einer passenden
Ausbildungsstelle.
Auch die Agentur für Arbeit bietet Ausbildungen
als Fachangestellte/-r für
Arbeitsmarktdienstleistungen sowie ein
duales Studium im Bereich Arbeitsmarktmanagement
oder Beratung für Bildung,
Beruf und Beschäftigung an.
Nähere Informationen erhalten
Sie unter der Hotline
0221 – 94 29-42 87 und unter
www.arbeitsagentur.de/karriere.
Auch für 2020 gibt es noch freie Ausbildungs- und Studienplätze!
„SCHIFFE SIND AM SICHERSTEN IM HAFEN,
ABER DAFÜR WURDEN SIE NICHT GEBAUT!“
(J. W. Fulbright)
J. William Fulbright, US-Senator
nach dem Zweiten Weltkrieg,
hat Studenten aus dem
zerbombten Europa zum
Studium in die USA eingeladen
und wurde so zu einem
wesentlichen Begründer und
Pionier des internatio nalen
Schüleraustausches.
Bis heute folgen Tausende
von Schülerinnen und
Schülern dieser Vision und
machen sich auf den mutigen
Weg in die USA, nach
Australien, Kanada, Südafrika,
Argentinien – um nur einige
Ziele zu nennen – und verbringen
ein halbes oder ein
ganzes Schuljahr in einem anderen
Kulturkreis.
International EXPERIENCE e.V.,
gegründet im Jahr 2000 mit
Hauptsitz in Lohmar, tritt seit
18 Jahren an, jungen Menschen
diesen Weg zu bereiten
und alle notwendigen Rahmenbedingungen
zu schaffen,
damit das Auslandsjahr
nicht nur ein Weg ins Abenteuerland
wird, sondern mit
der richtigen Vorbereitung
ein Meilenstein in der persönlichen
Entwicklung.
Ein motiviertes Team mit viel
eigener Auslandserfahrung
steht Ihnen mit Rat und Tat
zur Seite – wir freuen uns auf
Ihre Kontakt aufnahme!
Info:
international EXPERIENCE e. V.
Amselweg 20, 53797 Lohmar
Tel. 02246 – 915 49-10
info@international-experience.net
www.international-experience.net
KÄNGURUplus 03/20 10/20 27
ZUKUNFT
Text: Hanka Meves-Fricke,
Fotos: Sonja Hoffmann
PARWIZ AHMADI:
RAUMAUSSTATTER
ERST BLUT,
DANN
HORNHAUT
„Ich bügele gern“, sagt Parwiz Ahmadi und zieht das
Bügeleisen von der Decke auf den Arbeitstisch.
Ich denke an das Wäschepaket, das zuhause auf
mich und mein Bügeleisen wartet. „Wirklich?“,
frage ich und unsere Fotografin Sonja Hoffmann
zwinkert mir zu.
Hier geht es zu den
Berufe-Checks auf der
KÄNGURU-Homepage.
28 KÄNGURUplus 10/20
ZUKUNFT
Parwiz sitzt vor einem Polsterstuhl und näht
Rücken und Seitenteil zusammen. Die Nadel
ist groß und gebogen. Parwiz ist fast 21 Jahre
alt und lernt im dritten Lehrjahr Raumausstatter.
Geduldig näht er Stich für Stich. „Habt
ihr keinen Fingerhut zum Schutz?“ Parwiz
und sein Meister Stefan Schneider lachen:
„Erst blutet es, dann bildet sich Hornhaut. Das
gehört zu unserer Arbeit.“
VON DER PIKE AUF
LERNEN
Parwiz ist mit 16 Jahren aus Kundus in
Afghanistan nach Deutschland gekommen.
Nach zweieinhalb Jahren an der
Hauptschule hat er ein Pflicht- und ein
freiwilliges Praktikum bei Stefan Schneider
gemacht. Bei einem weiteren Praktikum
als Koch hat er vor allem Geschirr
gespült. Hier in der Raumausstattung
lernt er alle Arbeiten von der Pike auf. Da
war ihm klar, dass das sein Platz ist.
„Schon als 12-, 13-Jähriger habe ich
in meiner Heimat bei einem Polsterer
ausgeholfen. Nähen macht mir einfach
Spaß.“ Parwiz strahlt. Später hat er im
Supermarkt seines Vaters ausgeholfen,
den dieser neben seiner Arbeit als Lehrer
führte.
AUF DER AUSBILDUNGS-
MESSE KENNENGELERNT
Raumausstatter Stefan Schneider hat Parwiz
auf einer Ausbildungsmesse getroffen.
Der Meister ist im Vorstand der Innung
der Polsterer in Köln und setzt sich dort
für den Erhalt dieses schönen Handwerks
sowie für die Ausbildung im Beruf ein. Die
Arbeit ist vielfältig: Raumausstatter*innen
gestalten Räume mit Vorhängen sowie
der dazu passenden Dekoration,
polstern Sofas und Sessel und verlegen
Teppiche. Wegen des Klimawandels
ist der Schutz vor Sonne und Insekten
besonders im Trend. Und davon gibt es
einen breiten Reigen: Plissees, Rollos,
Jalousien und Markisen und dies alles
in verschiedenen Stoffen, Ausführungen
und mit unterschiedlichen Befestigungen.
„Die Auswahl der richtigen Stoffe für
einen Polsterbezug oder einen Vorhang,
das ist nicht einfach“, erklärt Parwiz.
„Häufig muss ich in den Beschreibungen
nachsehen oder meinen Meister fragen.“
SPASS AM NÄHEN UND
DER ARBEIT MIT STOFFEN
Sie sind zu dritt in der Werkstatt, zumeist
zu zweit am Arbeiten. „Mir gefallen die
Arbeitszeiten. Wir fangen hier um 9 Uhr
an und arbeiten bis 18 Uhr: regelmäßige
Zeiten, das Wochenende ist frei“, erzählt
Parwiz. „Eigentlich gefällt mir alles an der
Arbeit: Teppiche verlegen, aufpolstern,
Vorhänge nähen. Am meisten macht
mir das Nähen Spaß und der Umgang
mit den schönen Stoffen.“ Er steht am
Bügeleisen, als er das erzählt. „Geduld
sollte ein Polsterer haben, denn das Aufarbeiten
eines Sofas kann schon einmal
eine Woche dauern“, ergänzt er. Körperlich
anstrengend ist die Arbeit nicht. Nur
beim Transport der Möbel, Rollos etc.
muss man mal zupacken können.“
KEIN LEICHTES ERSTES
JAHR
„Das erste Jahr an der Berufsschule war
nicht einfach“, fügt er hinzu. „Besonders
Deutsch war schwer. Mathematik, Wirtschaft
und Politik mag ich hingegen.“
Wenn Kunden anrufen, dann fällt es ihm
manchmal noch schwer, den Namen
zu verstehen und zu notieren. „Aber die
Telefonnummer schreibe ich immer
richtig auf.“ Dann schmunzelt Parwiz:
„Ich habe mal einen Flug verpasst, weil
ich nur eine Minute zu spät war. Das
vergisst man nicht. Jetzt bin ich immer
pünktlich.“ In der Berufsschule lernen die
Auszubildenden die klassischen Techniken
des Polsterns und arbeiten viel mit
der Hand. In den Werkstätten sind für
viele Arbeiten Maschinen eingezogen,
was die Arbeit leichter gemacht hat. So
kommt es, dass in Parwiz’ Klasse mehr
Mädchen als Jungen lernen.
EIN KUNDENGESPRÄCH
AUF DARI
Nach der Gesellenprüfung würde Parwiz
sich gern weiterbilden, vielleicht zum
Meister, vielleicht sogar Innenausstattung
studieren? Doch jetzt richtet Parwiz
erst einmal sein Augenmerk auf die
Gesellenprüfung. „Wenn ich daran denke,
bin ich heute schon aufgeregt“, sagt er.
„Wir sollen für die Prüfung ein Möbel-
BERUFE-CHECK
Ausbildung als
Raumausstatter*in
Voraussetzungen:
Kreativität, Gespür für Farben und
Anordnung, handwerkliche Begabung,
Kraft, Spaß am Umgang mit Kund*innen
und verschiedenen Arbeitsplätzen.
Real- oder Hauptschulabschluss
Einsatzorte: Polstereibetriebe, Möbelunternehmen,
Theater.
Weiterbildungsmöglichkeiten:
Meisterausbildung, Seminare für verschiedene
Bereiche wie Sonnen- und
Insektenschutz, Fachhochschulstudium in
Innenarchitektur.
Inhalte:
Zur Ausbildung gehören die Fächer
Deutsch und Kommunikation, Politik und
Gesellschaftslehre, Sport und Gesundheitsförderung,
Religionslehre, sowie
Auftrags- und Arbeits-, Herstellungs- und
Präsentations- sowie Gestaltungsprozesse
und Wirtschafts- und Betriebslehre. Die
Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung
ab, in der neben dem praktischen
Teil ein Kund*innenprofil erstellt und ein
Gespräch mit dieser Person geführt wird.
Vergütung:
Im 1. Ausbildungsjahr 515 Euro
Im 2. Ausbildungsjahr 611 Euro
Im 3. Ausbildungsjahr 695 Euro
Infos:
www.berufenet.arbeitsagentur.de
www.rrbk.koeln/wp-content/uploads/2020/02/leistungskonzept-AV.pdf
stück polstern und dazu passend den
Raum mit Vorhängen, Teppichen und
Deko ration gestalten. Dazu erstellen wir
ein Kundenprofil. Das beinhaltet, welche
Farben und Materialien die Kundin
oder der Kunde möchte, welches Budget
wir für das Projekt haben und wie
wir es umsetzen können.“ Wir spüren,
dass er sich Gedanken macht, ob das
Kund*innengespräch gut laufen wird.
Meister Stefan Schneider klopft ihm auf
die Schulter: „Das schaffst du. Vielleicht
kann ja eine afghanische Kundin dein
Beispiel sein und du sprichst mit ihr Dari,
deine Muttersprache.“ Parwiz schaut
skeptisch. Dann erwidert er: „Andere sind
vielleicht besser in der Kundenberatung,
aber in der Arbeit sind wir gleich gut.“
Sonja und ich sind uns sicher, dass
Parwiz die Gesellenprüfung mit der Unterstützung
seines Meisters schaffen
wird. Auch seine Freunde aus der Schule
und dem Jugendheim für Geflüchtete
werden ihm zur Seite stehen. Dann gehen
Sonja und ich nach Hause zu unseren
Bügelbergen. Und ich wünsche mir
auch ein Bügeleisen, das ich von der
Decke herunterziehen kann.
KÄNGURUplus 10/20 29
ANZEIGEN
BERUFE-CHECK
BACHELOR OF LAW/ARTS
IM BEAMTENVERHÄLTNIS
Verwaltungswirt*in/
-fachangestellte*r
SCHULE AUS –
UND DANN?
PROFIL: Verwaltungsmitarbeitende erbringen
vielfältige Aufgaben im kommunalen Portfolio.
Sie sind Ansprechpartner*innen für die Bürger*innen
und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der
kommunalen Aufgabenerledigung.
VORAUSSETZUNGEN: Freude am Umgang mit
Menschen, hohes Verantwortungsbewusstsein
und ein großes Engagement zeichnen dich aus.
Für den Bachelorstudiengang benötigst du
die deutsche Staatsangehörigkeit, die eines
EU-Mitgliedstaates, des Europäischen Wirt schaftsraums
oder der Schweiz.
SCHULABSCHLUSS: Für den Bachelorstudiengang
mindestens die uneingeschränkte Fachhochschulreife
(Fachabitur), für die anderen Ausbildungsgänge
die Fachoberschulreife.
LÄNGE DER AUSBILDUNG:
Bachelor/Verwaltungsfachangestellte*r: 3 Jahre
Verwaltungswirt*in: 2 Jahre
VERGÜTUNG:
1.018 bis 1.355 Euro brutto/Monat.
KONTAKT:
Web: Ausbildung.lvr.de
Instagram: #lvrausbildung
Mail: Martina.leisbrock@lvr.de
Hast du dich auch schon oft gefragt,
welcher Beruf zu dir passen könnte?
Der erste Schritt, das herauszufinden,
ist Infos zu sammeln – über dich und
die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten.
Wir helfen dir dabei.
Das Thema Zukunftsplanung ist gar nicht so einfach.
Schließlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie du
die Zeit nach der Schule verbringen kannst. Aber hab keine
Angst: Jeder muss sich in seinem Leben mindestens einmal
damit beschäftigen. Du bist also nicht alleine. Sprich doch
einfach erstmal mit deiner Familie, deinen Bekannten oder
deinen Freunden darüber. Vielleicht haben sie ja Ideen oder
Tipps, die dich weiterbringen.
Ebenso sinnvoll wie persönliche Gespräche mit nahestehenden
Personen sind Berufswahltests. Der Interessencheck
auf einstieg.com zum Beispiel verrät dir innerhalb von
15 Minuten, welche deiner beruflichen Interessen besonders
ausgeprägt sind. Denn nur, wenn du weißt, was du gut
kannst oder gerne machst, ist es einfacher, nach konkreten
Berufsbildern zu suchen.
Noch ein Tipp: Nimm doch einfach mal an einer digitalen
Berufswahlmesse teil. Auf der Berufe live Rheinland
Online kannst du dir am 12. und 13. November beispielsweise
Live-Vorträge anhören, jede Menge Infos sammeln
und mit vielen verschiedenen Unternehmen oder Hochschulen
in Kontakt kommen. Oder möchtest du dich am
liebsten einfach mal mit Gleichaltrigen austauschen?
Auch das ist auf dem Online-Event möglich. Nutz deine
Chance und mach die ersten wichtigen Schritte in Richtung
Traumberuf – ganz bequem vom Sofa aus!
www.einstieg.com/berufe-live-rheinland-online
ANZEIGE
BERUFE-CHECK
INDUSTRIEMECHANIKER (m/w/d)
PROFIL: Ganz klar: Chemische
Produktionsanlagen bei LANXESS
müssen immer einwandfrei funktionieren.
Deshalb ist es notwendig,
Einschränkungen und Probleme
des Produktionsprozesses frühzeitig
zu entdecken und effektiv zu
beheben. Hier sind unsere Industriemechaniker
gefragt: Sie kennen alle
technischen Systeme von innen und
von außen und finden die Lösung
auch für knifflige Fälle. Produktionsanlagen
einzurichten, in Betrieb zu
nehmen und umzurüsten gehört
für sie zum täglichen Geschäft.
Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten
an Maschinen und Anlagen
gehören zu den typischen Aufgaben
in diesem Ausbildungsberuf. Bei
j edem Handgriff wird auf Arbeitssicherheit
geachtet!
VORAUSSETZUNGEN:
• Gute Noten in Mathematik
und Physik
• Technisch-physikalisches
Verständnis
• Handwerkliches Geschick
• Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
• Eigenständiges und selbstverantwortliches
Arbeiten
SCHULABSCHLUSS:
Guter Schulabschluss Hauptschule
Klasse 10
LÄNGE DER AUSBILDUNG:
3,5 Jahre
VERGÜTUNG NACH LEHRJAHREN:
1.042 bis 1.284 Euro brutto/Monat
PERSPEKTIVEN:
Nach der Ausbildung stehen euch
verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten
zur Verfügung. Ob technischer
Betriebswirt (m/w/d) oder Meister
(m/w/d) mit der Fachrichtung Metall,
es liegt an euch, wofür ihr euch
entscheidet!
KONTAKT:
LANXESS Deutschland GmbH
Human Resources
Ausbildung
Kaiser-Wilhelm-Allee 40
51369 Leverkusen
ausbildung-lanxess.de
Termine:
12./13.11.2020 Berufe live
Rheinland Online
Bei uns erwarten euch spannende
Aufgaben in 33 Ländern rund um
den Globus. Rund 14.300 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter treiben das
Unternehmen täglich voran und
tragen so zum weiteren Wachstum
des Konzerns bei.
Wir machen uns stark für Talente:
LANXESS bietet jährlich die Möglichkeit,
in der Spezialchemie durchzustarten
– egal, ob im naturwissenschaftlichen,
technischen oder
kaufmännischen Bereich.
Außerdem bieten wir noch folgende
Ausbildungsberufe an:
• Industriemechaniker (w/m/d)
• Chemikant (m/w/d)
• Chemielaborant (m/w/d)
• Fachkraft (m/w/d) für Lederherstellung
und Gerbereitechnik
• Elektroniker (m/w/d) für
Automatisierungstechnik
• Biologielaborant (w/m/d)
KÄNGURUplus 10/20 31
Wenn aus dem Kinderein
Teeniezimmer wird.
4
FLÅDIS Faltkorb
12. 66
5
GURLI
Kissenbezug
3. 89
1
MYDAL Etagenbettgestell.
Ohne Matratzen
174. 49
6
SÖNDERÖD
Teppich
Langflor
135. 50
2
© Inter IKEA Systems B.V. 2020
1 MYDAL Etagenbettgestell 174.49 Ohne Matratzen. Mit
Lattenrosten. Massive Kiefer. 97×206 cm, 157 cm hoch.
Liegefläche je 90×200 cm. 001.024.52
2 GLADOM Tabletttisch 14.61 Pulverbeschichteter Stahl.
Ø 45 cm, 53 cm hoch. Schwarz 504.119.90
3 KOLBJÖRN Schrank 125.75 Pulverlackierter, verzinkter
Stahl. 90×35 cm, 161 cm hoch. Beige 203.456.33
4 FLÅDIS Faltkorb 12.66 Seegras. Ø 25 cm, 18/32 cm hoch.
603.221.73
5 GURLI Kissenbezug 3.89 100 % Baumwolle. 50×50 cm.
Grau 602.811.44
6 SÖNDERÖD Teppich Langflor 135.50 Flor: 100 % Polypropylen.
Unterseite aus Latex. 170×240 cm. 003.458.46
Alle Preise in dieser Anzeige enthalten die gesenkte
Mehrwertsteuer von 16 % und gelten bis zum 31.12.2020
bei deinem IKEA Köln, solange der Vorrat reicht.
3
KOLBJÖRN
Schrank
125. 75
IKEA – Niederlassung Köln-Am Butzweilerhof,
Butzweilerstraße 51, 50829 Köln
IKEA – Niederlassung Köln-Godorf,
Godorfer Hauptstraße 171, 50997 Köln
Mehr Infos und Angebote sowie unsere
Öffnungszeiten findest du unter IKEA.de/Köln
Dein Vertragspartner ist die IKEA Deutschland GmbH & Co. KG,
Am Wandersmann 2–4, 65719 Hofheim-Wallau.