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Empfehlungen zum Bau von Sohlgleiten in Schleswig-Holstein

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h<br />

Ü<br />

⎛ ⎞<br />

⎜<br />

v<br />

⎟<br />

m<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⋅µσ<br />

2g ⎟<br />

⎝ 3 ⎠<br />

Gleichung C-24<br />

Der Abm<strong>in</strong>derungsbeiwert σ ist abhängig <strong>von</strong><br />

dem Verhältnis (vgl. Abbildung C.5):<br />

h hü<br />

− ∆h<br />

=<br />

h h<br />

ü<br />

ü<br />

Gleichung C-25<br />

2<br />

Somit lässt sich die zulässige Wasserspiegeldifferenz<br />

Δh <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Überfallhöhe<br />

h ü für verschiedene mittlere Fließgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

v m ausdrücken. Setzt man<br />

den Überfallbeiwert µ = 0,5 (für breite, kantige<br />

Ste<strong>in</strong>e und gebrochenes Material), so ergibt<br />

sich der Zusammenhang zwischen mittlerer<br />

Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit v m , Wassertiefe <strong>in</strong> den<br />

Lücken und Wasserspiegeldifferenz Δh zwischen<br />

Ober- und Unterwasser (Abbildung C.6).<br />

E<strong>in</strong>e mittlere Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>von</strong> v m = 0,5<br />

m/s bei e<strong>in</strong>er Wassertiefe <strong>in</strong> den Lücken <strong>von</strong><br />

h ü = 0,2 m lässt sich nur bei e<strong>in</strong>er Wasserspiegeldifferenz<br />

zwischen den Becken Δh kle<strong>in</strong>er<br />

0,02 m realisieren (Abbildung C.6). Somit lassen<br />

sich bei Riegelbauweise nicht alle geforderten<br />

hydrologischen Grenzwerte e<strong>in</strong>halten.<br />

Aufgrund der hydraulischen Zusammenhänge<br />

muss daher bei Riegelbauweisen <strong>von</strong> der Forderung<br />

e<strong>in</strong>er mittleren Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

v m kle<strong>in</strong>er 0,5 m/s abgewichen werden. Für<br />

Riegelbauweisen wird daher e<strong>in</strong>e mittlere<br />

Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit v m kle<strong>in</strong>er 0,7 m/s gefordert.<br />

Hieraus ergibt sich zw<strong>in</strong>gend, dass die Wassertiefe<br />

über der Schwelle nicht größer als<br />

0,20 bis 0,25 m se<strong>in</strong> darf, wenn e<strong>in</strong>e Wasserspiegeldifferenz<br />

zwischen den Becken<br />

Δh ≈ 0,1 bis 0,15 m realisiert werden soll. Die<br />

Schwellenhöhe <strong>in</strong> den Lücken muss daher auf<br />

unterschiedliche Abfl üsse (MNQ, MQ, 330Q)<br />

ausgerichtet se<strong>in</strong>, um <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Lücke<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten unterhalb des Grenzwerts<br />

e<strong>in</strong>halten zu können (Abbildung C.6).<br />

Folgende Parameter s<strong>in</strong>d bei der Riegelbauweise<br />

so zu optimieren, dass die formulierten<br />

biologischen Anforderungen erfüllt werden<br />

können:<br />

Zulässige mittlere Geschw<strong>in</strong>digkeit v m<br />

Gefälle<br />

Betriebsabfl uss MNQ<br />

Betriebsabfl uss MQ<br />

Betriebsabfl uss 330Q<br />

Geometrie Niedrigwasserlücken<br />

(h MNQ , b MNQ )<br />

Geometrie Mittelwasserlücken (h MQ , b MQ )<br />

Geometrie der Lücken bei Betriebsabfl uss<br />

330Q (h 330Q , b 330Q )<br />

Es müssen e<strong>in</strong>e Anzahl Grundannahmen<br />

getroffen werden, um Aussagen treffen zu<br />

können, die die gesamte Bandbreite der <strong>in</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> vorkommenden Verhältnisse<br />

umfassen:<br />

V m kle<strong>in</strong>er 0,7 m/s <strong>in</strong> den Lücken für Abfl<br />

üsse bis 330Q<br />

Ansatz <strong>von</strong> MNQ=2,5 l/(s km²)* A Eo<br />

Ansatz <strong>von</strong> MQ=10 l/(s km²)* A Eo<br />

Ansatz <strong>von</strong> 330Q =25 l/(s km²)* A Eo<br />

Ansatz des Widerstandsbeiwerts µ = 0,5<br />

für breite, kantige Ste<strong>in</strong>e und gebrochenes<br />

Material<br />

Die m<strong>in</strong>imale Höhe der Wassersäule über<br />

Bodenschwellen liegt zwischen 15 bis 20<br />

cm.<br />

Die Wasserspiegeldifferenz zwischen<br />

Ober- und Unterwasser bei Schwellen<br />

beträgt 10 cm (MNQ bis 330Q).<br />

Ziel der Bemessung ist die Berechnung der<br />

erforderlichen Lückenbreiten und -höhen für<br />

das MNQ-, MQ- und 330Q-Niveau und der<br />

Nachweis, dass die geforderte mittlere Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>von</strong> 0,7 m/s m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

der Lücken bis <strong>zum</strong> Abfl uss 330Q e<strong>in</strong>gehalten<br />

wird. Die Bemessung wurde für drei verschiedene<br />

E<strong>in</strong>zugsgebietsgrößen beispielhaft durchgeführt<br />

(Tabelle C.2).<br />

Aus den Berechnungsergebnissen können<br />

folgende E<strong>in</strong>schätzungen h<strong>in</strong>sichtlich der Umsetzbarkeit<br />

der biologischen Anforderungen<br />

abgeleitet werden:<br />

Bei Riegelbauweisen muss aus hydraulischen<br />

Gründen e<strong>in</strong>e mittlere Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> den Lücken <strong>von</strong><br />

v m = 0,7 m/s h<strong>in</strong>genommen werden,<br />

wenn die M<strong>in</strong>destwassertiefe <strong>in</strong> den<br />

Lücken im Bereich <strong>von</strong> 0,2 m liegen soll.<br />

Das schränkt den s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong><br />

<strong>Sohlgleiten</strong> <strong>in</strong> Riegelbauweise erheblich<br />

e<strong>in</strong>, da e<strong>in</strong> v m = 0,7 m/s bei geschütteten<br />

<strong>Sohlgleiten</strong> <strong>in</strong> nahezu allen Fällen unter<br />

E<strong>in</strong>haltung der sonstigen biologischen<br />

Anforderungen zu erreichen ist.<br />

Die E<strong>in</strong>haltung e<strong>in</strong>er mittleren Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> den Lücken <strong>von</strong> v m<br />

= 0,7 m/s ist unabhängig <strong>von</strong> der E<strong>in</strong>zugsgebietsgröße<br />

und wird lediglich durch die<br />

Wassertiefen <strong>in</strong> den Lücken bestimmt.<br />

Dadurch ergeben sich bei unterschiedlichen<br />

E<strong>in</strong>zugsgebietsgrößen immer die<br />

gleichen Lückenhöhen, lediglich die Lückenbreite<br />

variiert.<br />

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