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PINwand Nr. 314

Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

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PINWAND N°<strong>314</strong><br />

„Newcomer des Jahres 2020”<br />

WEINGUIDE EICHELMANN<br />

WEINGUT JÜLG<br />

Echte Grenzgänger: Von beiden Seiten das Beste!<br />

Pfälzer Lebensfreude trifft auf französischen Esprit<br />

Erlesene Weine und Feinkost September 2020


PINWAND°<strong>314</strong><br />

Pinard de Picard<br />

FRANKREICH<br />

Domaine Jules Desjourneys | Mâconnais & Beaujolais. 4<br />

Seine Weine sind ein Naturereignis. Es sind extrem rare Spitzengewächse, die die althergebrachte<br />

Hierarchie der Topproduzenten ihrer Region pulverisiert haben. Brandaktuell:<br />

WEINWELT-Beaujolais-Test ‚Genial gut‘: Platz 1 mit der höchsten Wertung als bester Chénas!<br />

Château du Cèdre | Cahors . 16<br />

„Der Cahors-Gigant!” VINUM. „Die absolute Spitze des Cahors!” BETTANE. Subskription des heiß<br />

ersehnten Jahrgangs 2019: maximale Finesse bei unglaublicher Konzentration. Atemberaubend!<br />

Domaine de Fondrèche | Mont Ventoux . 24<br />

PARKER: „Diese Weine gehören in jeden Keller!” ENDLICH eingetroffen: der neue ‚Persia rouge 2019‘<br />

sowie unser großer Klassiker und Ihr Lieblingswein ‚Le Rouge 2019‘<br />

Saint Cosme | Gigondas . 30<br />

DER große Klassiker aus Gigondas. „Saint Cosme ist das beste Weingut von Gigondas mit<br />

magischem Terroir und Weinen auf absolutem Weltklasseniveau.” Parker<br />

Domaine Dugat-Py| Burgund. 42<br />

„Mit das Beste, was das zeitgenössische Burgund zu bieten hat!” PARKER. Spektakulär schöne Pinot Noir,<br />

„Eine der elegantesten Kollektionen der Weingutsgeschichte!” PARKER. Aus diesen Weinen sind Träume<br />

gemacht!<br />

ITALIEN<br />

NEU: Casanova di Neri | Toskana. 48<br />

Stilikone für Brunello di Montalcino. Höchstnoten für fulminante Weine<br />

aus dem historischen Jahrgang 2015!<br />

Sandrone | Piemont. 54<br />

Ein weiser Winzermagier, eine lebender Mythos, sensationelle Jahrgänge: höchste Wertungen<br />

ever für Barbera und Valmaggiore! Und Barolo Aleste aus Jahrhundertjahrgang!<br />

Boscarelli | Toskana. 62<br />

Die Nummer 1 in Montepulciano. „Das Aushängeschild für Vino Nobile!” VINUM ‘Top of Toskana 2020’!<br />

Bester Vino Nobile bei VINUM, 3 Gläser im GAMBERO ROSSO! „Das Geheimnis: Harmonie. Eleganz,<br />

Charakter!” GAMBERO ROSSO.<br />

ÖSTERREICH<br />

Bernhard Ott | Wagram. 70<br />

Bester Lagenwein in der VINUM, dreifach Erfolg bei À LA CARTE! Neu eingetroffen: „Der Ott 2019“,<br />

ein Traumveltliner! Und erstmals seit 2012 gibt es ihn wieder: „1000 Rosen”, eine echte Rarität!<br />

individuellem Stil. Das ist schlicht und ergreifend Weltklasse! Pinard-Herzenswinzer!<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Jülg | Pfalz . 78<br />

„Newcomer des Jahres 2020!” im EICHELMANN WEINGUIDE. Phänomenale Rotweine und betörende<br />

Weiße zu einem unfassbar guten Preis-Genussverhältnis! Ein Burgunder-Zauberer. „Jedes Jahr geht es<br />

noch ein Stück weiter vorwärts!”<br />

Van Volxem | Saar. 92<br />

2019 - die Kritiker haben gesprochen: Die Nummer 1 an der Saar! Überragende Basis<br />

für Parker mehrmals best ever), und nationale Spitze bei den GG!<br />

2 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Pinard de Picard PINWAND°<strong>314</strong><br />

PinWand N°<strong>314</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

unsere Pinwand No <strong>314</strong> hat einiges zu bieten! Zunächst widmen<br />

wir uns mit Fabien Dupperays Kultdomaine ‚Jules Desjourneys‘<br />

magischen Gamays und Chardonnays aus dem südlichen Burgund,<br />

genauer gesagt dem Mâconnais und Beaujolais. Sein Motto<br />

ist simpel: Nicht weniger als das Bestmögliche aus dem Terroir<br />

herauszuholen. Das gelingt ihm auf beeindruckende Weise<br />

durch ebenso detailversessene Weinbergsarbeit, Vinifikation<br />

und Ausbau wie bei den ganz großen Weinen der Côte d’Or.<br />

Hierbei handelt es sich um Weine von überragendem Format,<br />

die ein enormes Potenzial besitzen und uns schon seit Jahren<br />

begeistern. Mittlerweile sind wir damit nicht allein, sodass wir<br />

einen Großteil stets bei Erscheinen im Nu ausverkauft haben<br />

und leider die wenigen Flaschen streng limitieren müssen.<br />

Da schaut es in der Südpfalz schon viel besser aus. Hier darf<br />

sich Burgunder-Magier Johannes Jülg voll austoben. Der gleich<br />

zweifach zum „Newcomer des Jahres“ (Falstaff und Eichelmann)<br />

Gekürte hat eine wunderbare Kollektion eingefahren, die sich<br />

wie im Vorjahr noch mehr der parzellengenauen Definition des<br />

Schweigener Terroirs widmet. Besonders erfreulich: bei Jülgs<br />

bleibt man auf dem Boden, nahezu alle Weine sind nach wie vor<br />

höchst erschwinglich und gehören damit unter Preis-Genuss-<br />

Punkten schlichtweg zum Besten, was es in Deutschland gibt!<br />

Besonders freuen wir uns aber über unseren starken Neuzugang:<br />

Aus dem malerischen Montalcino begrüßen wir einen<br />

Klassiker und Superstar Italiens, die Azienda Agricola Casanova<br />

di Neri. Ein Kandidat, der mit seiner modernen, aber sehr präzisen<br />

Stilistik seit Jahren für Furore und Spitzenwertungen sorgt,<br />

der ganz große Jahrgang 2015 ist bei uns frisch im Lager eingetroffen.<br />

Und ein lang gehegter Traum wird wahr!<br />

Und wenn wir schon von Klassikern reden, wollen wir nicht unerwähnt<br />

lassen, dass die Subskription der Cahors von Château<br />

du Cèdre ansteht, mit dem vielleicht komplexesten ‚Le Cèdre‘<br />

der letzten 20 Jahre!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre<br />

unserer Pinwand<br />

Ralf Zimmermann &<br />

Markus Budai<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

3


FRANKREICH MÂCONNAIS<br />

Desjourneys<br />

Domaine<br />

Jules Desjourneys<br />

MÂCONNAIS & BEAUJOLAIS<br />

Fabien Duperray ist ein Naturereignis! ER ist der Winzer,<br />

der auf seiner Domaine Desjourney die Weltklasseweine<br />

vinifiziert, auf die das Beaujolais ein halbes Jahrhundert<br />

gewartet hat. Er ist der ungekrönte König seiner Region.<br />

Und mit seinen Chardonnays aus dem Mâconnais konkurriert<br />

er auf Anhieb mit der Gebietsspitze!<br />

„Jede Region hat ihre Superstar-Produzenten. Beaujolais hat die Bande von fünf Natural-Winzern, aber jetzt gibt es<br />

einen neuen Stern, der sie alle zu überschatten droht. Es ist Fabien Duperray von der Domaine Jules Desjourneys,<br />

der in priviligierten Lagen im Beaujolais (Gamay) und im Mâconnais Weltklasse-Weine herstellt.“<br />

– Jame Goode (Wineanorak)<br />

2017: „Wie ich bereits schrieb, zeigt der unbändige Fabien Duperray bei der Weinbereitung und dem Ausbau seiner<br />

Mâconnais-Weißen ebenso virtuose Talente wie bei seinen Beaujolais-Rotweinen, wobei er auf Lehrstunden aus der<br />

Gesellschaft von Jean-François Coche, Arnaud Ente und Pierre Morey zurückgreift…Kurz gesagt: Die 2017er nochmals zu<br />

verkosten überzeugte mich von der vorjährigen Annahme, dass sich Duperray rapide zum einzigen Rivalen Marie Guffens<br />

in der Region entwickelt.“ – Parker<br />

4 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

MÂCONNAIS FRANKREICH<br />

„Mitglied der<br />

Mâconnais-Elite“<br />

– William Kelley (Parker)<br />

Und dann wäre da noch Duperrays neustes Projekt. Mit größter<br />

Leidenschaft widmet sich der Grande-Mâitre den Weißweinen<br />

aus dem Mâconnais. Das Mâconnais liegt im südlichen<br />

Burgund, wenn man die goldene Küste um Beaune als Zentrum<br />

bezeichnet. Die Bodenstruktur geht hier vom Kalk auch zum<br />

Granit über, die Weine wirken fester und kraftvoller. Duperray<br />

gelingt es, ihnen wie ein Zauberer die pure Mineralität zu<br />

entziehen, vinifiziert Weißweine, die auf der Höhe der besten<br />

Meursault und Pulignys mitspielen. Wir trauen es uns kaum zu<br />

sagen, denn die Mengen sind verschwindend klein. Einige seiner<br />

Weißweine sind in ihrer Einzigartigkeit überzeugender als<br />

manch Grand Cru aus dem Montrachet!<br />

Werte Kunden: Wir haben viele Wingerte und viele Weinkeller<br />

der Welt gesehen. Der großen Winzer. Der ganz großen. Doch<br />

eine solche Liebe und Sorgfalt im Detail und Kennerschaft findet<br />

man nur ganz selten. Vielleicht ist dies eine Folge der Gnade<br />

einer einmaligen Chance, auf den besten Weinbergen des Beaujolais<br />

und Mâconnais mit einem uralten Rebschatz einzigartige<br />

Weingemälde mit einer fabelhaften inneren Balance und grandiosen<br />

Frische zu zeichnen. Und es ist wohl auch das Wissen um<br />

das Finden seiner wahren Berufung in der zweiten Hälfte seines<br />

Lebens. Chapeau, Monsieur Duperray! Chapeau aber auch wegen<br />

der singulären Qualität der betörenden Preziosen, die das<br />

Bild von Beaujolais und Mâconnais endgültig auf den Kopf gestellt<br />

haben. Der Süden Burgunds kann Weltklasse!<br />

Alle diese grandiosen Lagen bieten wir Ihnen heute<br />

an. Denn die Domaine Jules Desjourney finden Sie<br />

in Deutschland exklusiv bei Pinard de Picard!<br />

Wie es begann: Duperray ist aufgestiegen in den Olymp der<br />

französischen Winzergötter – Die höchsten 5 Bewertungen in<br />

den Jahrgängen 2009/2010 erhalten seine grandiosen Spitzenweine<br />

in Parkers großer Beaujolais- Degustation: „I know of no<br />

more exciting Beaujolais wines than these“. Und weiter: „Desjourneys<br />

Gewächse sind die konzentriertesten des Beaujolais.<br />

In jeder Blindprobe der Weine der Region von allen anderen klar<br />

unterscheidbar, da Beaujolais ganz eigenen Stils und stilistisch<br />

den Côte de Nuits näher als dem Beaujolais.“ Michel Bettane,<br />

die Legende des französischen Weinjournalismus, ist ebenfalls<br />

begeistert. Und urteilt noch euphorischer in seinem „Le Guide<br />

Bettane & Dessauve des Vins de France 2015“: „Auf seinen mit<br />

alten Reben gesegneten großen Terroirs in Fleurie und Moulinà-Vent<br />

vinifiziert Duperray die ganz großen Weine des Beaujolais.<br />

Seine Weine sind auf dem Gipfelpunkt und erreichen eine<br />

Qualität, wie man sie in dieser Region noch nie gesehen hat!“<br />

PS: Fabien Duperray lehnt geradezu scheu jeden Hype um seine<br />

Person ab. Ein Rummel um seine Person ist ihm suspekt. „Meine<br />

Weine sind es, die ihre Geschichte erzählen. Jedem, der zuhören<br />

will. Auch ihren leisen, sublimen Tönen. Meine Rebstöcke<br />

und ihr einzigartiges Terroir sind die wahren Helden meiner Geschichte.<br />

Nicht ich. Ich bin nur der erste Diener meiner Reben“,<br />

stellt Duperray seine historisch zu nennende Leistung weit unter<br />

den Scheffel. Denn seine Weine sind in Frankreich und den<br />

USA eingeschlagen wie eine Bombe. Die besten Restaurants der<br />

Welt reißen sich um die kleine Produktion. Und Parker urteilt<br />

begeistert: „I know of no more exciting Beaujolais wines than<br />

these!“ Und William Kelley, der die traumhaften Chardonnays<br />

probierte verkündet stolz und ergriffen nach seiner Verkostung<br />

im Vorjahr: „Die 2016er liefern den endgültigen Beweis dafür,<br />

dass die Domaine Jules Desjourneys es nun verdient als Mitglied<br />

der Mâconnais-Elite betrachtet zu werden.“ Beinahe selbstverständlich<br />

scheint bei ihm, dass auch im Beaujolais Dupperay klarer<br />

Platzhirsch ist. Bisher wurde noch kein Moulin-à-vent höher<br />

bewertet als Desjourneys ‚Les Michelons‘. Frisch eingetroffen<br />

sind nun die Weißweine des Jahrgangs 2017, der William Kelley<br />

in seiner Einschätzung bestätigt, Desjourneys in der Hierarchie<br />

der besten Winzer ganz oben anzusiedeln.<br />

Werte Kunden, Dupperays Chardonnays aus dem Mâconnais<br />

und Süden Burgunds sind mittlerweile heiß begehrt, die Mengen<br />

jeder Cuvée mit unter 5.000 gefüllten Flaschen verschwindend<br />

gering. Wir bieten nun die gesuchten Weine an, doch<br />

werden sie innerhalb kürzester Zeit vergriffen sein. Der Folgejahrgang<br />

erscheint dann wieder erst im Herbst 2021.<br />

5


FRANKREICH MÂCONNAIS<br />

Desjourneys<br />

BEAUJOLAIS VILLAGE BLANC 2017<br />

Willkommen in der Welt von Fabien Dupperay!<br />

FBJ021017 Beaujolais Village blanc 2017 13% Vol. 33,26 €/l 24,95 €<br />

„Der Beaujolais blanc bestätigt seine großartige<br />

Performance des Vorjahres.“<br />

max. 2 Fl./ Kunde<br />

Fabien Duperrays Weine gelten als hochpreisig. Das<br />

macht aber nichts, denn der Mann weiß genau, was<br />

er will. Fabiens Qualitätsansprüche übersteigen die<br />

Erwartungen, die man an Beaujolais und Mâconnais<br />

hat, bei weitem. Er ist der stille Philosoph im Hintergrund,<br />

gesegnet von grenzenlosem Wissen über die<br />

Region. Und er ist ein Visionär, der das Potenzial der<br />

Region sieht. Seine Weine haben in ihrem Anspruch<br />

fast schon künstlerischen Wert. Sie sind Lehrstücke<br />

des Weinbaus. Und damit entziehen sie sich eigentlich<br />

jeder Preisdiskussion.<br />

Dieser Beaujolais Villages, von dem es lediglich 5.041<br />

Flaschen Jahresproduktion gab, definiert die Grenzen<br />

des weißen Beaujolais neu. Er offenbart eine noble<br />

Holzfassnote ohne nach Barriques zu riechen, die<br />

alle Feinheit überdecken und er duftet fein nach gelben<br />

Pflaumen und Quitten. Die anspruchsvolle Herangehensweise<br />

Dupperays, die Weine des südlichen<br />

Burgunds und Beaujolais gleichwertig zu behandeln<br />

wie die besten Appellationen der Côte d’Or, gibt ihm<br />

Recht und erweist sich Jahr für Jahr mehr nicht nur als<br />

noble Geste und Vision, sondern füllt die Vorreiterrolle<br />

einer ganzen Region mit Leben.<br />

Dieser am Gaumen substanzreiche Weißwein, dessen<br />

stoffige Textur und mineralische Komponente in<br />

seiner Preisklasse einzigartig sind, besitzt eine ungemeine<br />

Tiefe und Balance am Gaumen. Ein Hauch von<br />

Sternfrucht, Kalkstaub und etwas Hefe tauchen hier<br />

auf. Dabei wirkt der Beaujolais blanc wie aus einem<br />

Guss und weckt durchaus Assoziationen an große Burgunder.<br />

Doch wir sind im Süden, im Beaujolais, jener<br />

Region, die doch vom Gamay lebt und den Schieferböden,<br />

anders als die goldene Küste mit ihrer Diva,<br />

Pinot Noir und den lehmigen Kalkböden. Der Wein<br />

hat Substanz, wirkt aber nicht fett. Er ist am Gaumen<br />

weich und charmant, man möchte einfach einen riesen<br />

Schluck nehmen. Und trotzdem wirkt er frisch und<br />

animierend. Ganze 18 Monate auf der Hefe verbrachte<br />

der Wein, das sind im Schnitt genau die 6 Monate<br />

mehr, die auch unser Lieblings-Meursault-Weingut<br />

Boisson-Vadot seinen Weißweinen zugesteht. Weil<br />

es sich aromatisch auszahlt! Und dann sieht manch<br />

teurer Puligny-Montrachet oder manch mittelmäßiger,<br />

aber trotzdem teurer Meursault, fast blass aus dagegen.<br />

Willkommen in der Welt von Fabien Duperray!<br />

Und das ist erst der Einsteig!<br />

Genuss ab sofort, Höhepunkt 2022 bis ca. 2026<br />

6 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

MÂCONNAIS FRANKREICH<br />

MÂCON-VERZÉ BLANC 2017<br />

„Eines der Highlights der diesjährigen Kollektion“ – William Kelley (Parker)<br />

FBU240717 Mâcon-Verzé blanc 2017 13% Vol. 34,53 €/l 25,90 €<br />

Als „Wein von echter Klasse und Reinheit“ bezeichnet<br />

William Kelley den aktuellen Jahrgang des Mâcon-Verzés<br />

von Jules Desjourneys. Lediglich 10 Hektar Chardonnay-Reben<br />

besitzt Fabien Dupperay, die sich auf<br />

die feinen Appellationen wie Mâcon-Verzé, Mâcon-<br />

Fuissé und Pouilly-Fuissé verteilen.<br />

Im Mâcon-Verzé findet sich geradezu nachschmeckbares<br />

Terroir! Und dies ist anders als in Pouilly-Fuissé<br />

vom Granit geprägt, und das schmeckt man. Das Ergebnis<br />

sind viel dichtere und kraftvollere Weißweine,<br />

die Fabien bewusst nicht mit neuem Holz ausbaut,<br />

sondern teilweise im Glas und Betontank. Das betont<br />

noch mehr die dichte Aromatik. Daher duftet dieser<br />

feine Chardonnay, von dem es im Jahrgang 2017 nur<br />

9.866 Fl. gibt, nach Karambole, Cantaloupe-Melonen,<br />

getrocknete Blumen und Birnen. Er ist würzig und nur<br />

zart flintig. Hier dreht sich alles um die ölige und feine<br />

Haptik am Gaumen. Kaktusfeigen und Reineclauden<br />

sind hier dicht gepackt, unterlegt von einer würzigen<br />

bis salzigen Aromatik und feinen Textur. William Kelleys<br />

Urteil nach der Verkostung der 2017er Kollektion:<br />

„Wie ich bereits schrieb, zeigt der unbändige Fabien<br />

Duperray bei der Weinbereitung und dem Ausbau<br />

seiner Mâconnais-Weißen ebenso virtuoses Talent<br />

wie bei seinen Beaujolais-Rotweinen, wobei er auf<br />

Lehrstunden aus der Gesellschaft von Jean-François<br />

Coche, Arnaud Ente und Pierre Morey zurückgreift.“<br />

Namen, die jeden Kenner Burgunds hellhörig werden<br />

lassen!<br />

MÂCON-FUISSÉ BOIS DE LA CROIX BLANC 2017<br />

93 Punkte: „Ein wunderschöner eleganter weißer Burgunder!“ – William Kelley<br />

FBU240817 Mâcon-Fuissé Bois de La Croix blanc 2017 12,5% Vol. 34,53 €/l 25,90 €<br />

93 Punkte<br />

PARKER<br />

Fabien Duperrays Weine aus Mâcon-Fuissé und -Verzé<br />

sind fester und geradliniger als seine ausladenden<br />

Chardonnays aus Pouilly-Fuissé, -Vinzelles und -Loché.<br />

Wenn wir im Burgund weiter südlicher wandern, verändert<br />

sich die Bodenstruktur. Neben Kalk regiert hier<br />

auch der Granit. Dieser bringt beim Chardonnay festere,<br />

in der Jugend massivere Weine hervor, die auch<br />

mehr Reife benötigen, ja sich langsamer entwickeln,<br />

wie es viele Winzer beschreiben.<br />

Es gibt nur 5.266 Flaschen von diesem hochfeinen<br />

Chardonnay, der schon aus dem Glas intensiv nach<br />

Karambole, Ananas und etwas Brioche duftet. Holz<br />

zeigt der Wein keines, denn er sah es nicht. Ausgebaut<br />

im Betontank, überzeugt der „Bois de la Croix“ durch<br />

seine feine Glimmspan-Note am Gaumen, die Aromen<br />

von gelben Pflaumen, Quitten und gelber Melone.<br />

Seine Säure hält sich eher im Hintergrund, viel mehr<br />

überzeugt die weiche und fein polierte Konsistenz<br />

dieses grandiosen Weins aus Mâcon-Fuissé, der noch<br />

lange mit seinen Aromen von Quitten und Zitronen<br />

nachhallt. Kurzum: Ein elektrisierender Wein, aus einer<br />

Appellation, die nur versierte Burgund-Kenner auf<br />

dem Schirm haben. Eine atemberaubende Schönheit!<br />

Höchstgenuss ab sofort, Höhepunkt 2022 bis 2030


FRANKREICH MÂCONNAIS<br />

Desjourneys<br />

MÂCON-PRISSÉ EN CHAILLOUX BLANC 2017<br />

Neu!<br />

FBU240917 Mâcon-Prissé En Chailloux blanc 2017 13% Vol. 34,53 €/l 25,90 €<br />

Was Fabien Dupperay anfasst, erlangt innerhalb kürzester<br />

Zeit Referenzcharakter. Sein großes Anliegen:<br />

Das südliche Burgund wiederzubeleben und auf Augenhöhe<br />

mit der Côte d’Or zu bringen. Mit seinen<br />

großartigen Rotweinen aus dem Beaujolais gilt er<br />

längst als primus inter pares. Genauso spannend sind<br />

aber seine Weißweinprojekte entlang des Mâconnais.<br />

Neu im Portfolio des Großmeisters ist ein Chardonnay<br />

aus Mâcon-Prissé. Diese nord-westlich von Mâcon gelegene<br />

Gemeinde überzeugt wie die Gemeinden Pouilly-Vinzelles<br />

und Loché durch tiefen Kalksteingrund.<br />

Man findet hier wunderbar preiswerte Weine, die allerdings<br />

selten jene Tiefe im Glas aufweisen wie im<br />

Hause Desjourneys. Das liegt auch daran, dass Dupperay<br />

jene Appellation mit derselben Würde behandelt<br />

wie die ganz großen des nördlicheren Burgunds.<br />

Das „Geheimnis“ lautet also: penible Weinbergsarbeit,<br />

extrem niedrige Erträge und langer Ausbau im Keller.<br />

Dann hat man einen so wunderbar duftigen und feinen<br />

Mâcon-Prissé im Glas wie diesen. Bienenwachs,<br />

frische Teiglinge und gelbe Pflaumen liegen hier im<br />

Glas. Am Gaumen ist der Chardonnay knochentrocken,<br />

eher fruchtintensiv. Dieser Eindruck verfliegt<br />

allerdings innerhalb weniger Sekunden, sobald man<br />

ihn am Gaumen kreisen lässt. Dann entwickelt er eine<br />

feine Würzigkeit und zitronige Säure, die ihn im Abgang<br />

regelrecht federleicht erscheinen lässt. Das ist<br />

schlichtweg ein großartiger weißer Burgunder aus<br />

einer für die meisten wohl unbekannten Ecke Frankreichs.<br />

5.266 Flaschen Jahresproduktion. Topwein.<br />

POUILLY-LOCHÉ BLANC 2017<br />

„Ein weiterer großer Erfolg in diesem Jahrgang!“ – William Kelley (Parker)<br />

FBU240217 Pouilly-Loché blanc 2017 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

Falls Sie es noch nicht wissen, Fabien Duperray ist ein<br />

Tausendsassa und in Frankreich als Koryphäe bekannt.<br />

Die Domaine Jules Desjourneys ist nur eines seiner vielen<br />

Hobbies. Er gilt als absoluter Connaisseur französischer<br />

Weine. Und Fabien weiß, wo die Messlatten der<br />

Weinwelt aktuell liegen. So teilt er in seiner Funktion<br />

als Wein-Agent einen Großteil der feinsten Burgunder<br />

in der französischen Gastronomie zu, darunter die<br />

Domaine de la Romanée-Conti, Arnaud Ente und Coche-Dury<br />

aus Meursault. Mit letzt genannter Domaine<br />

pflegt er übrigens engste Kontakte.<br />

Pouilly-Loché ist durch Kalkstein geprägt. Das Ergebnis<br />

ist ein Wein voller Entwicklungspotenzial und<br />

von ausgeprägter Mineralität. Es duftet nach Haferflocken,<br />

Cantaloupe-Melonen und weißen Blüten aus<br />

dem Glas. Auch ein Hauch weißer Tee taucht hier auf,<br />

trägt zum komplexen Gesamteindruck bei. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Chardonnay zunächst vermeintlich<br />

weich in seiner runden Textur, gewinnt dann aber mit<br />

Luftkontakt Glas für Glas an Würzigkeit und Mineralität.<br />

Es wirkt fast so, als hätte man zerriebene Kreide<br />

im Glas, so fein kalkig kommt dieser Ortswein daher.<br />

Vor allem aber durchfließt den Wein eine energetische<br />

Ader, die mit jedem Schluck dazu animiert, ein weiteres<br />

Glas zu nehmen. Kurzum: Ein hochfeiner Wein und<br />

ein echtes Juwel unseres Sortiments. Wir sind froh darüber,<br />

seit vielen Jahren die Weine Fabien Dupperays<br />

in Deutschland vertreiben zu dürfen, auch wenn die<br />

Nachfrage, speziell nach seinen Weißweinen, Jahr für<br />

Jahr enorm zunimmt. Ein Zeichen der zunehmenden<br />

Anerkennung des Großmeisters, zu dem es im Mâconnais<br />

nicht nur unserer Auffassung nach kaum Alternativen<br />

gibt!<br />

Genuss ab sofort, gern aus bauchigen Gläsern. Potenzial<br />

bis 2028+.<br />

8 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

MÂCONNAIS FRANKREICH<br />

POUILLY-VINZELLES LES LONGEAYS BLANC 2017<br />

94 Punkte: „Eines der diesjährigen Highlights des Portfolios.“ – William Kelley (Parker)<br />

FBU240317 Pouilly-Vinzelles Les Longeays blanc 2017 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

Auch wenn Pouilly-Vinzelles direkt an Pouilly-Fuissé<br />

angrenzt und der kalksteinhaltige Untergrund mit seiner<br />

dünnen Humusauflage ähnliche Voraussetzungen<br />

bietet, unterscheidet sich dieser betörende Les Longeays<br />

in seiner Stilistik vom Pouilly-Fuissé: weicher, runder,<br />

die kalkige Mineralität nicht so stark im Vordergrund,<br />

sondern gleichberechtigt im Duett mit einem<br />

ganzen Füllhorn an Frucht.<br />

Diese Hanglage liegt unweit entfernt der Bret-Brother’s<br />

Domaine, eine der Koryphäen der Region. Wie<br />

bei allen Chardonnays der Domaine Jules Desjourneys<br />

gibt es nur homöopathische Mengen. In diesem Fall<br />

wurden lediglich 5.034 Flaschen gefüllt. Der von uns<br />

sehr geschätzte, noch junge, aber extrem ehrliche und<br />

wissbegierige Burgund-Verkoster für Parker, William<br />

Kelley, besuchte Fabien Duperray kürzlich und ist offensichtlich<br />

genauso Fan dieser Weinstilistik wie wir.<br />

Er vergab 94 Punkte und lobt ferner: „Duperray ist der<br />

Langzeit-Agent von Domainen wie Coche-Dury und<br />

Arnaud Ente und es ist klar, dass sein Ansatz des Weinmachens<br />

geformt wurde von der langen Gewöhnung<br />

der Stilistik solcher Weine. Konzentration, Eleganz<br />

und Spannung; diese Weine haben all dies<br />

wahrhaftig.“<br />

Seit Anbeginn überzeugt uns Dupperays „Longeays“.<br />

Im Jahrgang 2017 gewinnt er nochmals<br />

an Feinheit, legt etwas von der provokativen<br />

Reduktionsnote ab. Glimmspan, gelbe Kiwis<br />

und frische Pfirsiche versammeln sich hier. Doch vor<br />

allem entsteigt dem Glas ein mineralischer Grundton,<br />

der für uns einfach großen Chardonnay definiert. Am<br />

Gaumen zeigt sich der Wein stoffig und von dichter<br />

Textur. Die Aromen sind hier dicht gebündelt, gelbe<br />

Äpfel und Ananas tauchen auf. 18 Monate verbrachte<br />

er auf der Hefe. Dadurch wirkt er am Gaumen ausladend<br />

und intensiv, verliert aber niemals die Spur beim<br />

Ausklang, da ihn eine reife aber feine Säure stets ausbalanciert.<br />

So schmeckt grandioser Chardonnay aus<br />

Burgund und hier im speziellen aus dem Süden dieser<br />

einzigartig vielfältigen Region.<br />

Gern aus bauchigen Gläsern bei 12-14 Grad Celsius<br />

genießen- Höhepunkt 2023 bis 2035+<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

SAINT-VÉRAN BLANC 2017<br />

Saint-Véran: Wieder im Rennen<br />

FBU240417 Saint-Véran blanc 2017 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

Aus dieser noch relativ unbekannten Appellation,<br />

nördlich von Pouilly-Fuissé im Mâconnais gelegen,<br />

kommt dieser noble, fein strukturierte weiße Burgunder.<br />

Vergangenes Jahr gab es leider keinen Wein, denn<br />

die Trauben fielen einem Hagelsturm zum Opfer. Um<br />

so mehr freuen wir uns über eine kleine Zuteilung der<br />

lediglich 2.666 Flaschen des aktuellen Jahrgangs von<br />

Monsiueur Dupperay.<br />

Dieser lediglich 12,5% Vol. aufweisende Chardonnay<br />

zeigt sich wunderbar intensiv im Glas. Es duftet nach<br />

Äpfeln und Birnen von Streuobstwiesen und Quittenbrot<br />

aus dem Glas. Weder neues Holz noch extreme<br />

Reduktions- oder Hefenoten zeichnen diesen Wein.<br />

Er ist pur und klar am Gaumen, dabei von einer<br />

bemerkenswerten aromatischen Dichte.<br />

Die Leichtigkeit der auf den Punkt gelesenen<br />

Trauben macht sich durch enorme Feinheit<br />

bemerkbar. Das ist ein Chardonnay, dessen<br />

cremiger Einschlag von intensiver Frucht abgerundet<br />

wird,<br />

Auch das kann also ein Chardonnay: Trinkanimation<br />

pur statt opulenter Fülle, Subtilität statt vordergründigem<br />

Gehabe. Ein Feingeist vom großen Visionär des<br />

südlichen Burgunds, Fabien Dupperay.<br />

93 Punkte<br />

PARKER<br />

9


FRANKREICH MÂCONNAIS<br />

Desjourneys<br />

93 Punkte<br />

PARKER<br />

POUILLY-FUISSÉ BLANC 2017<br />

93 Punkte von William Kelley (Parker)<br />

FBU240117 Pouilly-Fuissé blanc 2017 12,5% Vol. 60,00 €/l 45,00 €<br />

Es ist unglaublich, mit welchem Anspruch Duperray<br />

seine Weißweine vinifiziert. Er ist ein absoluter Qualitätsfanatiker,<br />

dies zeigen allein seine extrem hochwertigen<br />

Korken von 5cm Länge, die er in allen seinen<br />

Weinen verwendet. Er weiß eben, wo der Hammer<br />

hängt, und so ist der Grand-Maître seit vielen Jahren<br />

in Frankreich Agent für einige der feinsten Kultdomainen<br />

wie Arnaud Ente und Coche-Dury, deren Einfluss<br />

sich in der Stilistik seiner Weine widerspiegelt. Bereits<br />

mit dem Village Pouilly-Fuissé kassiert er traumhafte<br />

93 Punkte von William Kelley ab, der ihn sogar gleich<br />

zweifach für die Verkostung des Jahrgangs besuchte.<br />

Bekannt für oftmals eher körperreiche und üppige<br />

Weine bietet diese Gegend die idealen Vorrausetzungen,<br />

um Fabien Duperrays Ehrgeiz zu wecken, der<br />

Weinwelt zu zeigen, welches Potential in diesen Böden<br />

steckt und was hier machbar ist, so, wie er es im<br />

Beaujolais schon getan hat, abseits des Mainstreams<br />

und der gängigen Erwartung an Expression und Charakter<br />

der Weine. Betörende Pretiosen mit abgrundtiefer<br />

kalkiger Mineralität, unübertrefflicher Komplexität<br />

und einer großen Sanftheit.<br />

Pouilly-Fuissé ist bekannt für tonige Kalklagen, hat<br />

allerdings auch Schieferparzellen. Während viele Winzer<br />

reine Kalkanlagen bevorzugen, pocht Dupperay<br />

darauf, stets beide Böden zu vereinen. Für ihn haben<br />

jene Weine einfach eine größere Ausdruckskraft. Der<br />

Unterschied: In Dupperays High-End-Manufaktur<br />

werden die Weine behandelt wie die größten Chardonnays<br />

Burgunds. Das hat seinen Preis, liefert uns<br />

aber ein völlig anderes Bild vom Süden Burgunds.<br />

Bienenwachs, nicht zu reife Pfirsiche und Blätterteig<br />

duften aus dem Glas. Unterlegt von einer flintig-rauchigen<br />

Nase, entfaltet der Weißwein mit jeder Minute<br />

im Glas neue Facetten. Am Gaumen dreht sich dann<br />

alles um Struktur und Mineralität. Die Frucht ist ein<br />

Nebenthema. Dieser kraftvolle Chardonnay wirkt<br />

komplex und ausladend, fliegt aber, das ist die Crux<br />

an der ganzen Geschichte, niemals aus der Bahn. Immer<br />

zieht ihn eine feine Säure zurück, erfrischt den<br />

Gaumen. Obwohl in neuem Holz ausgebaut (François<br />

Frères, wie bei der Domaine de la Romanée- Conti),<br />

merkt man den Ausbau nur zart. Er besitzt eben die<br />

Kraft und Tiefe, um das Holz in der Jugend bereits voll<br />

zu schlucken. Er zählt zu den teuersten der Appellation,<br />

darf sich allerdings auch mehr mit den Chardonnays<br />

aus Meursault, Puligny- und Chassagne-Montrachet<br />

messen. In diesem Kontext erscheint er dann gar<br />

preiswert. Top-Wein für Kenner Burgunds!<br />

Genuss ab sofort, Höhepunkt 2022 bis 2038<br />

10 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

MÂCONNAIS FRANKREICH<br />

POUILLY-FUISSÉ VIGNES DE LA CÔTE BLANC 2017<br />

95 Punkte Parker: „Wahrscheinlich einer der langlebigsten Weine Dupperays“<br />

FBU240617 Pouilly-Fuissé Vignes de la Côte blanc 2017 12,5% Vol. 80,00 €/l 60,00 €<br />

Pouilly-Fuissé gilt für viele als die Königs-Appellation<br />

im Mâconnais. Von hier stammen die lagerfähigsten<br />

und mineralischsten Chardonnays. Der Domaine Jules<br />

Desjourneys ist hier ein Meisterwerk gelungen,<br />

das sich zu den größten Chardonnay zählen darf, die<br />

wir aus Frankreich kennen. Die Stilistik zeigt in eine<br />

eindeutige Richtung: Irgendwo zwischen Coche-Dury<br />

und Roulot angesiedelt, dabei aber ob der Appellation<br />

Pouilly-Fuissé und der zugrundeliegenden Bodenstruktur<br />

etwas kraftvoller und saftiger. Dem Glas kann<br />

man eine fein ziselierte Nase, bestehend aus gelben<br />

Pflaumen, Orangenöl und Zitrusblüten entnehmen.<br />

Ein Hauch frischer Teiglinge zeugt vom langen Ausbau<br />

auf der Feinhefe, gibt dem Bouquet eine wohlige<br />

Tiefe. Am Gaumen zeigt der Pouilly-Fuissé seine drahtige<br />

Ader und muskulöse Struktur. Allerdings zieht<br />

max. 3 Fl./ Kunde<br />

sich eine feine Säure durch den Wein, die ihn am Gaumen<br />

völlig fein erscheinen lässt, ja regelrecht umherpeitscht.<br />

Man lässt diesen Chardonnay umherkreisen<br />

und will ihn kaum herunterschlucken, weil sich ständig<br />

neue Dimensionen erschließen. Das können nur ganz<br />

wenige große Weine und um so mehr möchte<br />

man diese wie einen raren Schatz bewahren,<br />

wenn man sie gefunden hat. Wir haben eine<br />

kleine Allokation dieses Spitzenweins erhalten,<br />

die wir gerne, wenn auch leider streng limitiert,<br />

weiterreichen dürfen. Auf dass sie vielen Liebhabern<br />

den Süden Burgunds erschließen!<br />

Gern aus bauchigen Gläsern. Höhepunkt 2024 bis 2040+<br />

95 Punkte<br />

PARKER<br />

POUILLY-FUISSÉ VIGNES BLANCHES BLANC 2017<br />

Nur 2.247 Flaschen!<br />

FBU240517 Pouilly-Fuissé Vignes Blanches blanc 2017 12,5% Vol. 80,00 €/l 60,00 €<br />

max. 2 Fl./ Kunde<br />

Fabien Duperray ist in Frankreich eine Legende, in<br />

Deutschland allerdings höchstens Burgunder- bzw.<br />

Beaujolais-Aficionados bestens bekannt. Zu klein ist<br />

seine Produktion, zu wenig Prestige tragen sein geliebtes<br />

Beaujolais und Mâconnais, um breitflächige<br />

Aufmerksamkeit zu erlangen. Und wir wissen von<br />

Liebhabern, dass sie die Qualität der Weine streng<br />

geheim halten, um an die wenigen Flaschen weiterhin<br />

zu kommen. Nun hat William Kelley, der neue Parker-<br />

Verkoster fürs Burgund, das Schweigen gebrochen. Er<br />

besuchte Duperray, vergab Höchstwertungen. Doch<br />

viel aussagekräftiger als hohe Punkte sind seine Bemerkungen<br />

zur Stilistik der Weine, die allerhöchste<br />

persönliche Wertschätzung ausdrücken. Wenn ein<br />

Burgund-Kritiker bei einem Wein wie diesem in der<br />

60€-Preisklasse öffentlich schreibt, dass dieser Grand-<br />

Crus aus Pulingy peinlich berührt dastehen ließe, damit<br />

auf Burgunds beste Weißweinlagen, Montrachet<br />

und Co. anspielt, dann ist das schon mehr als ein<br />

Statement.<br />

Bei einem Zitat wie diesem müssten wir eigentlich<br />

keine Zeile weiter schreiben. Es spricht für sich! Doch<br />

auch wir sind persönliche Liebhaber von Duperrays<br />

magischer Stilistik, die ganz stark angelehnt ist an<br />

die seiner eng befreundeten Domainen aus Meursault,<br />

Arnaud Ente und Coche-Dury, für die er<br />

in Frankreich langjähriger Agent ist. Doch die<br />

Weine wären nicht derartig groß, wenn sie<br />

reine Kopien dieser heiß geliebten Weine wären.<br />

Sie spiegeln das Terroir, ihre Herkunft und<br />

die Handschrift des Winzers wider, sind etwas<br />

saftiger und massiver als ein Chardonnay aus<br />

Puligny- oder Chassagne-Montrachet.<br />

Dieser Pouilly-Fuissé duftet fein nach zerriebener<br />

Kreide, Lindenblüten, gelbem Tee und Brioche. Es ist<br />

vielleicht der reduktivste in Dupperays diesjähriger<br />

Kollektion. Dabei ist es gar nicht so leicht, diesen feinen<br />

Wein zu fassen. Er zeigt sich schön flintig und regelrecht<br />

tänzelnd. Ein Hauch Popcorn und Sternfrucht<br />

vermischen sich hier, Salzzitronen tauchen auf. Das ist<br />

hochfein, gleitet über den Gaumen und zeigt sich in<br />

jedem Moment fragil. Ein bisschen fühlt es sich an wie<br />

wenn flüssiger Kalk über den Gaumen gleitet. Das ist<br />

einfach elektrisierend und ergreifend. Ein Gefühl, das<br />

sich nur schwer in Worte fassen lässt und höchste Anerkennung<br />

auslöst. Einer der ganz großen Weine und<br />

von einer Dramaturgie, wie sie sonst nur Grand Crus<br />

aus Burgund verströmen.<br />

95+ Punkte<br />

PARKER<br />

11


FRANKREICH BEAUJOLAIS<br />

Desjourneys<br />

MORGON VIEILLES VIGNES ROUGE 2016<br />

94+ Punkte (Parker) - Ganz klassisch, sehnig und voller Energie präsentiert sich dieser Morgon<br />

FBJ020916 Morgon Vieilles Vignes rouge 2016 12,5% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

Der Name Morgon gehört in der Weinszene längst zu<br />

den hell klingenden Namen. So wie Fleurie oder Moulin-à-Vent<br />

ist dies ein Ort, dessen Lagen herausragende<br />

Qualität liefern können und rein gar nichts mehr<br />

mit einer überkommen Idee von Beaujolais zu tun<br />

haben, die im Süden der Appellation immer noch produziert<br />

wird. Morgon, das ist bei Winzern wie Fabien<br />

Duperray im Prinzip schon Burgund, aber natürlich aus<br />

Gamay vinifiziert. Sein Engagement im Beaujolais war<br />

für Duperray, den Händler und Freund von Romanée-<br />

Conti, Coche-Dury oder Arnaud Ente die einzige Möglichkeit,<br />

Premier oder Grand Cru-Lagen auf bezahlbarem<br />

Niveau zu erwerben. In Morgon besitzt er eine<br />

0,5-Hektar-Parzelle der nördlich gelegenen und nach<br />

Osten ausgerichteten Lage Corcelette mit Granit und<br />

Granitverwitterungsboden sowie eine Ein-Hektar-Parzelle<br />

der Lage Les Micouds unterhalb der Côtes du<br />

Puy, die aus den so genannten Piedmont-Böden mit<br />

altem alluvialem Schwemmland und Kieseln besteht.<br />

Die Reben, die man dort findet, sind alle mindestens<br />

sechszig Jahre alt und werden biologisch bewirtschaftet.<br />

Ausgebaut werden die Weine bei Duperray mit<br />

minimaler Intervention – Schwefel wird in minimalen<br />

Dosen im zweiten Jahr nach der Fermentation gezielt<br />

eingesetzt, um die Frucht zu bewahren – und seit 2015<br />

auch vollständig mit Verzicht auf Holz. Stattdessen<br />

baut er im Betontank aus und in 200-Liter- und 500-Liter-Behältern<br />

aus Glas – eine Erfindung seines Freundes,<br />

des Burgund-Winzers Arnaud Ente.<br />

Das Ergebnis ist ein kirschroter, leicht transparenter<br />

Cru Village, der in seinem Duft zunächst verhalten<br />

wirkt und lediglich einen Hauch von feuchtem Unterholz,<br />

Veilchen und Schlehen preisgibt. Mit Luft und<br />

Zeit – diese Weine brauchen Zeit, können dafür aber<br />

auch Jahrzehnte reifen – offenbart sich jedoch ein<br />

immer stimmiger werdendes Bild von einer dunklen,<br />

ja fast herben Frucht, die sich am Gaumen mit einer<br />

ungeheuer präzisen, klaren Säure verbindet und von<br />

einem bemerkenswert dichten Tannin getragen wird.<br />

Wenn man diesen Wein am Gaumen hat, denkt man<br />

viel eher an das jüngste Gericht als beim Chénas, der<br />

diesen Namen ja trägt. Hier sind es Noten von Erde,<br />

Blut und Fleisch, die sich mit der Frucht aus Sauerkirschen,<br />

Schlehen und wilden Pflaumen verbinden und<br />

sich alle um einen süßen, reifen Kern drehen, der das<br />

Zentrum dieses Morgon bildet. Was bei diesem Wein,<br />

wie bei allen Weinen der Domaine, Jahr für Jahr auf’s<br />

Neue begeistert ist die Tiefe und die durch die uralten<br />

Reben in den Wein gebrachte Mineralität und Spannung,<br />

die den Wein fest zusammenhält und schon<br />

jetzt eine Idee davon gibt, wieviel Kraft wirklich in diesem<br />

Morgon steckt.<br />

Den Morgon sollte man die nächsten fünf Jahre zur Seite<br />

legen und ihn dann genussvoll bis etwas 2038 trinken<br />

können.<br />

94+ Punkte<br />

PARKER<br />

Fabien Dupperay: Gesicht und Visionär hinter der Domaine Jules Desjourneys<br />

12<br />

<strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

CHÉNAS LE JUGEMENT DERNIER ROUGE 2016<br />

Das jüngste Gericht, aber sicher nicht der letzte Wein …<br />

FBJ020816 Chénas Le Jugement Dernier rouge 2016 12,5% Vol. 53,20 €/l 39,90 €<br />

Wenn Fabien Duperray etwas anfasst, dann tut er das<br />

mit aller Konsequenz. Ursprünglich hatte er als Winzer<br />

im Beaujolais mit einigen wenigen Lagen in Moulin-à-<br />

Vent und Fleurie angefangen, die zum Besten gehören,<br />

was man dort überhaupt an Grundstücken bekommen<br />

kann. Nach und nach aber konnte er weitere ausgewählte<br />

Parzellen erwerben und eine davon war eine<br />

völlig ungewöhnliche in Chénas – einem der etwas<br />

unbekannteren Cru Villages. Der Weinberg liegt schon<br />

fast im Bereich Moulin-à-Vent, liegt vergleichsweise<br />

hoch, verfügt über mehr als 60 Jahre alte Rebstöcke<br />

und wird von lehmigem Kalksteinboden geprägt. Das<br />

allein ist schon außergewöhnlich, denn die Region ist<br />

bestimmt durch unterschiedliche Arten von Granit sowie<br />

ein wenig alluvialem Schwemmland. Kalk gibt es<br />

nur auf rund einem Prozent. Das aber ist typisch für<br />

den Qualitätsfanatiker, der nur das Außergewöhnliche<br />

in seinen Beaujolais akzeptiert. Es wird biologisch mit<br />

vielen Ideen aus der Biodynamie bewirtschaftet, zertifiziert<br />

ist es auch, nur findet man diese Information<br />

nicht auf seinen Flaschen. Genausowenig übrigens,<br />

wie es auf den Flaschen der Domaine de la Romanée-<br />

Conti der Fall ist, deren Weine er über Jahrzehnte hinweg<br />

gehandelt hat. Duperray macht keine Weine, um<br />

sie als Bio-Weine zu verkaufen. Er macht überhaupt<br />

keinen Wein, um ihn zu verkaufen, denn er hat es nicht<br />

einmal nötig. Was für ein Glück für ihn, all das aus reiner<br />

Leidenschaft betreiben zu können. Doch diese Leidenschaft<br />

merkt man den Weinen an.<br />

Der Chénas le Jugement Dernier, also zu deutsch das<br />

jüngste Gericht, ist ein perfekter Ausdruck des Terroirs<br />

inklusive der Besonderheit des Jahrgangs. Hat<br />

der Jahrgang 2015 äußerst dichte und voluminöse, ja<br />

hedonistische Weine hervorgebracht, ist 2016 absolut<br />

klassisch. Und das meint, dass man hier einen recht<br />

transparenten rubinroten Wein mit leicht violetten<br />

Reflexen im Glas hat, der sehr präzise und zweifellos<br />

gewollt zwischen Eleganz und einer leichten Rustikalität<br />

balanciert. Das führt dazu, dass man hier einen absolut<br />

geerdeten Wein im Glas hat, der aber im ersten<br />

Moment schon an ein Premier Cru Niveau im benachbarten<br />

Burgund erinnert. Unterholz verbindet sich mit<br />

einem leicht feuchten Waldboden. Man hat einen Moment<br />

lang eine Note von Teer in der Nase, dann süßen<br />

Hefeteig, dann wiederum rohes Fleisch, dann saftige<br />

Sauerkirschen, dunkler Tabak zeigt sich, dann eine<br />

Handvoll Schlehen. Das ist wunderbar griffig und dunkel<br />

und dabei strahlend und klar. Diese Klarheit drückt<br />

sich am Gaumen in einer unbändigen Frische und Saftigkeit<br />

aus, die so ganz anders wirkt als die kompakte<br />

Dichte des Vorgänger-Jahrgangs. Was aber absolut<br />

wiederzuerkennen ist, ist die tiefe Mineralität, die<br />

die alten Reben in diesen kraftvollen, aber noch gezügelten<br />

Beaujolais bringen. Es ist die Spannung, die<br />

Sehnigkeit dieses Chénas, die vibrierende Energie,<br />

die präzise und markante Säure und schließlich die<br />

feine Salzigkeit, die am Gaumen ihre Spuren hinterlässt<br />

und für Trinkfluss sorgt. Das macht jetzt schon<br />

mächtig viel Freude. Aber das Potential, schöpft<br />

der Wein erst in einigen Jahren aus, ganz sicher.<br />

Der Chénas macht jetzt schon Freude. Allerdings<br />

sind diese Weine Distanzläufer mit einem Höhepunkt,<br />

der ca. bei 2030 liegt.<br />

1. Platz<br />

Großes Beaujolais-Tasting in der<br />

Weinwelt: „Genial gut!“ Bester Wein!<br />

WEINWELT<br />

„Gamay: Genial gut!“<br />

– WEINWELT<br />

13


FRANKREICH BEAUJOLAIS<br />

Desjourneys<br />

14 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Desjourneys<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

„LES MICHELONS”, MOULIN À VENT ROUGE 2014<br />

Freuen Sie sich auf einen außergewöhnlichen eleganten Tropfen,<br />

in den Sie sich verlieben werden ...<br />

FBJ020514 „Les Michelons”, Moulin à Vent rouge 2014 13% Vol. 80,00 €/l 60,00 €<br />

90 Jahre alte Reben aus einer der besten Lagen Frankreichs<br />

zeichnen verantwortlich für diesen Stoff, aus<br />

dem die Träume von Weinliebhabern bestehen. Das<br />

ist definitiv das Niveau von berühmten Grand Crus<br />

aus dem Burgund. Schreibt auch Michel Bettane, die<br />

Ikone des französischen Weinjournalismus. Höchste<br />

Eleganz (aber werte Kunden, lassen Sie sich nicht vom<br />

ersten Eindruck täuschen, da steckt unbändige Kraft<br />

dahinter) und eine komplexe, aristokratische, von roten<br />

Beeren geprägte Frucht, wie Kirsche, Waldbeeren,<br />

ein Hauch von dunkler Schokolade und Veilchenblüten<br />

paaren sich mit tänzerischer Leichtigkeit und seidiger<br />

Textur sowie geschliffenen Tanninen. Phantastische<br />

Balance, sensationell langer Nachhall.<br />

Lediglich gut dreieinhalbtausend Flaschen von diesem<br />

dichten, druckvollen Elixier wurden im stilistisch<br />

klassischen 2014er-Beaujolaisjahrgang gefüllt, viel zu<br />

wenig, um die weltweite Nachfrage nach dieser raren<br />

Cuvée zu befriedigen. Und so sind wir froh und auch<br />

ein kleines bisschen stolz, Ihnen, unseren treuen Kunden,<br />

dieses grandiose Gewächs anbieten zu können.<br />

Fabien Duperray: „Wenn Gamay mit allem Herzblut<br />

und aus alten Reben stammend hinsichtlich seiner<br />

Vinifizierung ganz sensibel in Richtung Eleganz und<br />

Finesse und Feinheit ausgebaut worden ist, dann ist<br />

er noch besser als die größten Pinot Noir, da seine unvergleichliche<br />

Frische höchste Trinkeslust hervorruft.“<br />

PS: Meininger Sommelier urteilt in der druckfrischen<br />

Dezember-Ausgabe in einer Blindverkostung: „ dunkler,<br />

brotig-fleischiger Typ, Kümmel, blaue Beeren, satte<br />

Würze, leicht tintig; salzig, die Brotkruste bleibt, geschmeidig,<br />

geschliffene Tannine, frisches Finale“ und<br />

vergibt die vierthöchste Wertung unter der im Magazin<br />

vorgestellten besten 58 Beaujolais!<br />

Zu genießen ab sofort, unbedingt karaffieren, Höhepunkt<br />

bis 2035+<br />

MOULIN À VENT „STYX”, ROUGE 2016<br />

96+ Punkte (PARKER) - Moulin-à-Vin aus einem klassischen Jahr<br />

voller Eleganz und Finesse.<br />

FBJ020216 Moulin à Vent „Styx”, rouge 2016 12,5% Vol. 79,86 €/l 59,90 €<br />

Normalerweise vinifiziert Fabien Duperray seine beiden<br />

Moulin-à-Vent-Parzellen getrennt zu den Weinen<br />

Chassignol und Les Michelons. Doch 2016 hat so viel<br />

Hagel von April bis in den Juni hinein gebracht, dass<br />

es gerade noch für einen Wein, den Styx gereicht hat.<br />

Die Tatsache, dass die Ernte extrem gering ausgefallen<br />

ist, sagt jedoch nichts über die Qualität dieses Weines<br />

aus, denn die ist über alle Zweifel erhaben. Der<br />

Styx ist ein Bild von einem Moulin-à-Vent, eine Schönheit<br />

von großer Komplexität und Finesse. Mag Fabien<br />

Duperray auch die Unterwelt gesehen haben, als er<br />

im Sturm und Hagel durch seine Weinberge ging, in<br />

diesem Wein ist davon rein gar nichts mehr zu spüren.<br />

Die bis zu hundert Jahre alten Reben liefern einen<br />

Beaujolais-Cru, der sich im Glas hell und transparent<br />

zeigt – parallel dazu sind die 2015er Moulins geradezu<br />

undurchdringlich dunkel – mit fruchtigen Noten<br />

von dunklen Kirschen, Walderdbeeren und dunklen<br />

Himbeeren, Unterholz, Tabak und dunklen Blüten.<br />

Die Nase ist geradezu ätherisch fein, unverwechselbar,<br />

ja raffiniert. Und das setzt sich am Gaumen<br />

fort. Dort ist der Beaujolais seidig und hüllt den<br />

Gaumen mit seiner Frucht ein, die konzentriert<br />

ist, aber immens frisch wirkt. Trotz der Seidigkeit<br />

hat der Wein eine herrliche Stoffigkeit und<br />

eine kühle, an Holz erinnernde Note, obwohl<br />

der Wein nicht mehr im Holz, sondern in speziellen<br />

Glasballons ausgebaut wird, die Dupperays<br />

Freund, der Winzer Arnaud Ente entwickelt hat.<br />

Wahrscheinlich ist der Anteil reifer Rappen, die diesen<br />

Eindruck hinterlassen und dem Styx eine zusätzliche<br />

Tiefe geben. Definitiv ist das ein Wein, der trotz der<br />

langen Reifezeit im Keller der Domaine gerade erst am<br />

Anfang seines Lebens steht. Er ist von phantastischer<br />

Eleganz und Frische, tiefer Mineralität und Klarheit geprägt.<br />

Wunderbar!<br />

Dem Moulin-à-Vin sollte man Zeit bis 2022 geben und<br />

ihn dann über die nächsten 15 Jahre bis 2037 verfolgen.<br />

96+ Punkte<br />

PARKER<br />

15


FRANKREICH CAHORS<br />

Cèdre<br />

Château du Cèdre<br />

CAHORS<br />

© Marc Ginot<br />

Cahors: „Die verkannteste Weinschatzkammer der Welt“<br />

Die heißersehnten 2019er Weine stehen zum Vorverkauf an. Damit das Warten mehr<br />

Spaß macht, haben Sie wie immer die Möglichkeit, die großen Weine dieser<br />

Vorzeigedomaine zu subskribieren. Und natürlich gibt es auch grandiose Weine<br />

im Einstiegsbereich, die bereits verfügbar sind!<br />

Subskription zweier unserer schönsten Fassproben des<br />

Jahres: Von Château du Cèdre wird der Referenzpunkt<br />

für den Jahrgang 2019 gesetzt!<br />

La REVUE DU VIN DE FRANCE: „2016 - Une grande année<br />

des rouges a Cahors! Phantastische klimatische Bedingungen,<br />

großes Potenzial für viele Jahre auf der Flasche und<br />

moderate Preise!”<br />

Ralf Zimmermann „Cahors 2019: Burgundische<br />

Finesse trotz maximaler Konzentration<br />

Michel Bettane, GUIDE DES VINS: „Château du Cèdre<br />

ist seit 15 Jahren die absolute Spitze des Cahors!“<br />

VINUM: „Pascal Verhaege von Château du Cèdre,<br />

der Cahors-Gigant!“<br />

Wahrlich sind Pascal Verhaeghes authentische Weinunikate<br />

voll innerer Dichte und Konzentration. Aber auch wegen<br />

ihrer singulären Frische, Finesse und Eleganz gelten sie<br />

unter Kennern wie Liebhabern als DIE ultimative Herausforderung<br />

der größten und teuersten Bordelaiser Gewächse!<br />

16 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Cèdre CAHORS FRANKREICH<br />

„Das Potenzial unserer Region ist gewaltig und gleichwertig<br />

mit dem des benachbarten Bordelais!“ Diese ebenso couragierte<br />

wie zutreffende These Pascals, des so extrem sympathischen<br />

Eigners von Château du Cèdre und „Qualitäts-Giganten von<br />

Cahors“ (VINUM), findet ihre Bestätigung nicht nur in vielen<br />

historischen Texten, in denen gar von einer Überlegenheit des<br />

„black wine“ aus dem Cahors über die Konkurrenz aus dem<br />

Bordelais die Rede ist. Diese Aussagen werden auch belegt<br />

durch die renommierte Zeitschrift VINUM, die von „der verkanntesten<br />

Weinschatzkammer der Welt“ schwärmt. Und letztendlich<br />

liegt die Wahrheit immer im Glas! Und hier überzeugt<br />

jeder Schluck der großartigen Weine von Château du Cèdre.<br />

Zudem ist unser Freund Pascal, ein visionärer und innovativer<br />

Weinmacher belgischer Herkunft, von so manchem Winzerkollegen<br />

hinter vorgehaltener Hand respektvoll gar als primus inter<br />

pares seiner Zunft in Frankreich apostrophiert, zweifellos der<br />

Initiator und die Seele der Renaissance der großen Weine des<br />

Cahors: Pascal produziert auf kargen Kalksteinlagen, welche<br />

für die Finesse und Mineralität in seinen Weinen verantwortlich<br />

zeichnen, sowie auf extrem steinigen Lehmböden (auf diesen<br />

findet man die ‚galets rouges’, die berühmten roten Steine aus<br />

Châteauneuf, welche die Hitze des Tages speichern und für Fülle<br />

und Opulenz in den Weinen sorgen) sehr kraftvolle, enorm<br />

dichte und konzentrierte, dunkelrubinrote bis pechschwarze<br />

und damit extrem farbintensive Gewächse, die dem Image des<br />

„black wine“ gerecht werden. Gleichwohl besitzen seine Weine<br />

mittlerweile auch eine ungemein vielschichtige und feine<br />

Frucht, eine<br />

extrem rare Komplexität, eine<br />

faszinierende Eleganz, eine vibrierende<br />

Frische und seidene<br />

Tannine, die man nur bei wenigen<br />

großen Weinen auf der<br />

Welt überhaupt zu finden vermag.<br />

So sind die authentischen<br />

Weine von du Cèdre trotz aller<br />

Dichte und Konzentration für<br />

bestimmte Journalisten keine<br />

Kraftprotze oder Fruchtbomben,<br />

sondern reinste „Haute<br />

Couture“: Eigenständige, handwerklich<br />

produzierte Persönlichkeiten<br />

aus Samt und Seide<br />

mit feinstem Tannin. Sie setzen<br />

im schönen Tal des wildromantischen<br />

Lot schlichtweg<br />

neue Maßstäbe, und dies nicht<br />

nur für ihre traditionsreiche<br />

Region. Bordeaux – zieh Dich<br />

warm an!<br />

17


FRANKREICH CAHORS<br />

Cèdre<br />

BLANDINE, BLANC 2019<br />

Flottes Weinvergnügen<br />

FSW071419 Blandine, blanc 2019 DV 11,5% Vol. 7,86 €/l 5,90 €<br />

Mit „Marcel Malbec“ und „Blandine Le Blanc“ hat Pascal<br />

Verhaeghe zwei wunderbare Alltagsweine geschaffen,<br />

die unprätentiös die Genusspforte ins Reich der<br />

Weine aus dem Südwesten weit aufstoßen. Blandine,<br />

das ist eine Vorstadtdame des fin de siècle, die Grazie<br />

und Stolz zeigt. Eine Dame, die sich in den feinen Kreisen<br />

zu bewegen weiß. Die Cuvée aus Ugni Blanc und<br />

Colombard, den autochthonen Rebsorten des Sudouest,<br />

duftet nach weißen<br />

Johannisbeeren im Glas und frischer Minze. Das ist einfach<br />

wunderbar erfrischend! Richtig Vollgas aber gibt<br />

der Weißwein am Gaumen, wo er frech und knackig<br />

auf der Stelle die Zunge in Beschlag nimmt. Birnenschalen<br />

schmeckt man erst, ein vor Frische strotzen<br />

der Granny Smith gesellt sich dazu und etwas Limette,<br />

die das Trio komplettiert, zaubert einem letztlich<br />

ein breites Grinsen ins Gesicht. Überhaupt dominieren<br />

Zitrusnoten das Geschehen. Federleicht steht dieser<br />

Weißwein im Mund, tanzt auf der Zunge auf und ab<br />

und hat einen Trinkfluss, der fast furchteinflößend ist.<br />

Flotter geht nicht, knackiger ebenso wenig. Mit seinen<br />

11,5 % Vol. zischt er wie frisches Gebirgswasser<br />

runter und man ertappt sich dabei, dass man ihn auch<br />

so trinkt. Ein Wein, der zu allerlei Anlässen passt. Zum<br />

Beispiel dann, wenn Blandines Freunde spontan vorbeikommen.<br />

Doch auch hier bleibt die feine Dame gelassen<br />

und beherrscht den Moment. Immer mit einer<br />

gekühlten Flasche gewappnet.<br />

„MARCEL”, ROUGE 2018<br />

Irres Preis-Genuss-Verhältnis! Der noble Luxus für jeden Tag!<br />

FSW071218 „Marcel”, rouge 2018 DV 13% Vol. 7,93 €/l 5,95 €<br />

Unsere Kunden wissen, dass Pascal auch Weine für jeden<br />

Tag vinifiziert, die alles andere als alltäglich sind,<br />

die seit Jahren als Bestseller in unserem Programm<br />

fungieren und immer wieder Weinjournalisten fast<br />

aus der Fassung bringen ob der singulären Relation<br />

von Qualität und fast unverschämt günstigem Preis.<br />

Und was haben wir heute nur für einen tollen Wein<br />

im Glas, der jedem Tag einen vornehmen Luxus gibt.<br />

Marcel Malbec, unser feiner Handelsmann aus dem<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts ist ein Gentleman. Seine<br />

Schuhe sind stets so ordentlich und glänzend wie dieser<br />

Wein. Die Frucht (schwarze Johannisbeere, Brombeere,<br />

Kirsche, Himbeere, Holunder) so verführerisch,<br />

die Textur am Gaumen so kuschelig und nobel, dass<br />

man den Preis kaum glauben mag. Kein Wunder, Marcel<br />

ist ein Visionär. Und so schafft er, den Luxus für<br />

den Alltag wahrwerden zu lassen. Und es ist wahr:<br />

Für einen derart fairpreisigen Alltagswein ist dieser<br />

Malbec nicht nur erstaunlich konzentriert und strukturiert,<br />

sondern dabei ungewöhnlich weich, saftig und<br />

geschmeidig, was keine Überraschung ist, denn auch<br />

bei der so delikaten, zart-cremigen Tanninstruktur<br />

spielt ein kleiner Merlottanteil eine ebenso entscheidende<br />

Rolle wie die genialen Vinifizierungskünste des<br />

brillanten Winzermagiers. Dieser fantastische Wein<br />

für jede Gelegenheit ist der Einstieg in die Weinwelt<br />

Pascal Verhaeghes, der verdeutlicht, warum das<br />

„Classement“ (die ‚Bibel’ der französischen Weinkritik)<br />

Château du Cèdre als Referenzgut seiner grandiosen<br />

Region feiert, „mit durchgehend großen Qualitäten<br />

seit über 15 Jahren.“<br />

Wegen seiner butterweichen Tannine direkt mit größtem<br />

Vergnügen zu trinken bis 2022.<br />

18 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Cèdre CAHORS FRANKREICH<br />

© Marc Ginot<br />

HÉRITAGE, ROUGE 2018<br />

Malbec mit Merlot-Charme!<br />

Pascal Verhaege und sein Bruder Jean-Marc<br />

FSW070618 Héritage, rouge 2018 13,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Malbec besticht durch ungemeine Konzentration,<br />

Kraft und Aromenfülle. Doch kann die Rebsorte in<br />

der Jugend durchaus auch abweisend daherkommen<br />

ob ihrer dickschaligen Trauben, die kräftiges Tannin<br />

ergeben. Bei seinem kleinen „Komplizen“ des Cèdres<br />

hat Pascal Verhaeghe sich daher einen Schuss Merlot<br />

erlaubt, ganz in Anlehnung ans benachbarte Bordeaux,<br />

wo die Rebsorte für eine feine Fruchtausprägung und<br />

Charme sorgt. Es sind oft nur 5% Merlot, die hier eingehen,<br />

doch genau diese runden die Tannine ab und<br />

sorgen für einen grandiosen Einstiegswein, der, wenn<br />

er dann wie hier über 18 Monate im Tank und zu kleinem<br />

Teil in altem Holz ausgebaut wurde, eine herrliche<br />

Komplexität entwickelt.<br />

Dieser Verführungskünstler duftet intensiv nach Cassis,<br />

Backpflaumen und Minze. Kakao und Veilchen<br />

gesellen sich mit Luft hinzu. Das ist eindrucksvoll und<br />

charmant zugleich. Am Gaumen bleibt der Héritage<br />

rouge fein und sinnlich. Frische Sauerkirsche, Zedernholz<br />

und wieder Minze treten hier auf. Faszinierend ist<br />

das Zusammenspiel der Cassisnote mit den teils floralen<br />

und auch würzigen Aromen am Gaumen. Dieser<br />

Wein tänzelt einfach lebendig über den Gaumen, zeigt<br />

Vielschichtigkeit, ohne in der Jugend abweisend zu<br />

sein. Trotz seiner Komplexität beeindruckt der Héritage<br />

mit Frische, mit Finesse und Vitalität. Ein Alltagswein,<br />

wie er erfrischender nicht sein kann. Eine tolle<br />

Visitenkarte für das Cahors! Genau der Wein, den<br />

man bedenkenlos zu allem, was aus der Küche kommt,<br />

servieren kann. Und das alles für unter 10 Euro. Kaufempfehlung!<br />

19


FRANKREICH CAHORS<br />

Cèdre<br />

CHÂTEAU DU CÈDRE, ROUGE 2016<br />

Cahors der Extraklasse von großem Terroir<br />

FSW070116 Château du Cèdre, rouge 2016 (Bio) 13,5% Vol. 21,26 €/l 15,95 €<br />

Kalkstein-Geröll sowie kieselhaltiger Ton und Reben<br />

zwischen 20 und 40 Jahren bilden die Basis für den<br />

Hauswein vom Château du Cèdre. Die Cuvée aus 90%<br />

Malbec, 5% Merlot und 5% Tannat überzeugt durch<br />

ihre tiefkomplexe Nase, die orientalische Gewürze,<br />

saftige Pflaumen und Brombeeren sowie schwarze<br />

Johannisbeeren vereint. Man hat es hier mit einem<br />

kraftvollen Rotwein zu tun, der jedoch bordelaiser Gewächsen<br />

in der Jugend ernsthaft Konkurrenz macht,<br />

sich dann am Gaumen aber durch seine eigenständige<br />

Aromatik und Finesse unverkennbar ins Cahors verorten<br />

lässt. Zwar handelt es sich hierbei durchaus um<br />

einen opulenten Rotwein, doch besitzt der ‚Château<br />

du Cèdre‘ derartig feine, ja fast saftige Tannine, dass<br />

die gebündelte schwarze Frucht hier in aller Lebendigkeit<br />

über den Gaumen gleitet. Was macht das Spaß,<br />

diesen Cahors im Mund zu haben, seine Lebendigkeit<br />

zu spüren.<br />

Seine Muskeln zeigt er zwar (wir haben Cahors im<br />

Glas!), lässt sie jedoch nicht spüren, die Würze stellt er<br />

in den Vordergrund und lässt trotzdem reichlich Platz<br />

für seine reife Frucht. Ein wunderbarer Wein, der mit<br />

perfekter Balance und Harmonie beeindruckt. Einer,<br />

der sich für ein wenig Luft bedankt und danach richtig<br />

großen Spaß macht. Das ist Cahors vom Allerfeinsten<br />

und wer kann, der horte diesen Stoff am besten<br />

kistenweise, denn dieser vermeintlich ‚kleine‘ Wein<br />

reift großartig und laut Pascal mühelos ein Jahrzehnt!<br />

Wenn man bedenkt, dass der 2016er Jahrgang zudem<br />

22 Monate in Tronçaiser Eiche gereift hat, wird klar: Im<br />

Cahors, da kann man sie noch ergattern, die fantastischen<br />

Rotweinschnäppchen Frankreichs!<br />

20 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

© Marc Ginot


Cèdre CAHORS FRANKREICH<br />

LE CÈDRE BLANC 2019<br />

Viognier-Traum aus dem Cahors: Heißbegehrtes Unikat! Publikumsliebling!<br />

FSW070519 Le Cèdre, BLANC 2019 13,5% Vol. 48,00 €/l 36,00 €<br />

Mit seinem „Le Cèdre rouge“ lehrte Pascal Verhaeghe<br />

der Konkurrenz aus Bordeaux das Fürchten. Und sein<br />

Le Cèdre blanc, dem am Markt kaum existenten, da<br />

nur in kleinsten Mengen produzierten Wein, lässt die<br />

Winzer aus dem Condrieu aufhorchen.<br />

Dieser reinsortige Viognier ist allerdings der geniale<br />

Gegenentwurf eines typischen Condrieus, viel mehr<br />

jener Typ Wein, den wir uns von der nördl. Rhône<br />

noch öfter wünschen würden. Denn er ist frisch und<br />

floral anstatt ölig-konzentriert und voller Steinobstund<br />

Honigaromatik. Ausgebaut im nur ganz dezent<br />

schmeckbaren Holz bester französischer Provenienz<br />

duftet er zart nach floralen Aromen über frische Aprikose,<br />

Quitte, weißen Pfeffer und Muskatnuss bis hin<br />

zu einer grandiosen, packenden Mineralität vom energetischen<br />

Kalk. Das ist ganz ganz großartiges Weinkino.<br />

Ein fülliger Weißwein mit kühler Frische, salziger<br />

Mineralität und angenehm griffiger Textur, dank der<br />

zarten Gerbstoffe. Allein der lange Nachhall, der den<br />

Wein immer wieder nachschmecken lässt, ist beeindruckend.<br />

Was für ein grandioser Viognier, den wir so andernorts<br />

noch nie getrunken haben. Wir sind sehr stolz, dass<br />

wir uns auch dieses Jahr wieder eine kleine Menge der<br />

Gesamtproduktion von wenigen Tausend Flaschen sichern<br />

konnten, die wir Ihnen hier gern anbieten. Ein<br />

kleiner Tipp: Seien Sie schnell!<br />

Grandioser, universeller Essensbegleiter ab sofort bis ca.<br />

2030.<br />

Malerisch schlängelt sich der Lot durch das Cahors<br />

Unser Top-Tipp!<br />

21


FRANKREICH CAHORS<br />

Cèdre<br />

LE CÈDRE, ROUGE 2019<br />

2019: Nie dagewesene Qualität?<br />

In Subskription, Auslieferung voraussichtlich im Frühjahr 2022<br />

FSW070219 Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) 38,66 €/l 29,00 €<br />

FSW070219M Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) MAGNUM 39,33 €/l 59,00 €<br />

FSW070219D Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) DOPPELMAGNUM 43,31 €/l 129,95 €<br />

Ralf Zimmermann: „Cèdre ist seit mehreren Jahrzehnten<br />

der Platzhirsch Cahors und einer der großen<br />

Klassiker französischer Rotweine. In Verbindung mit<br />

seiner Preiskategorie lässt er eine Vielzahl an Bordeaux<br />

höchst unattraktiv erscheinen!”<br />

Liebe Kunden: Schon über 20 Jahrgänge haben wir<br />

bei unserem Freund Pascal verkostet. Er vinifiziert<br />

Jahrgang für Jahrgang Weine der Spitzenklasse, die<br />

jahrgangsbedingt stilistisch unterschiedlich ausfallen<br />

können, gleichwohl immer exzellent schmecken, und<br />

bisweilen von der Natur so gesegnet werden, dass sie<br />

nochmals qualitativ herausragen. Das sind dann die<br />

sogenannten Jahrhundertjahrgänge. Zu den Sternstunden<br />

unseres Arbeitslebens zählt ein Besuch und<br />

Plausch mit Pascal Verhaeghe. Er ist der ideale Botschafter<br />

Cahors und dies seit mehreren Jahrzehnten,<br />

ließ damals schon viele Bordelaiser Châteaubesitzer<br />

schwitzen, die einen Blick ins nahe Tal des Lôt schweifen<br />

ließen. Kein Wunder, seine Weine reifen nachweislich<br />

mehrere Jahrzehnte und entwickeln sich zu ganz<br />

großen Rotweinen, sind dabei aber zu einem Bruchteil<br />

der Preise zu erhalten, welche die großen Namen aus<br />

Bordeaux aufrufen. Und dabei steckt hier viel mehr<br />

Authentizität im Glas als bei vielen großen Häusern,<br />

die von Beratern und Oenologen unterstützt einheitliche<br />

Weine hervorbringen, die einfach nur dem Marktgeschmack<br />

entsprechen sollen.<br />

Wenn man den Jahrgang 2019 in Pascal Verhaeghes<br />

Worten serviert bekommt, weiß man auch, warum<br />

dieser Winzer ohne jeden Oenologen und Berater<br />

arbeitet. Das Vertrauen in den Jahrgang und die finale<br />

Qualität sind für ihn unverrückbare Säulen großer Weine.<br />

Verlangte das Vorjahr mit den Herausforderungen<br />

des Mehltaudrucks Bio-Winzern wie Pascal nochmals<br />

mehr Fingerspitzengefühl ab, so dreht sich in 2019 alles<br />

um die winzigen Erträge. Der frühe Austrieb sorgte<br />

dafür, dass ein Frost Ende April die Hoffnung auf eine<br />

große potentielle Erntemenge bereits im Keim erstickte.<br />

Das Ergebnis waren kleine und konzentrierte, sehr<br />

lockerbeerige Trauben. Ein warmer Sommer, gefolgt<br />

von ordentlichen Niederschlägen und kühlen Nächten<br />

bescherte dann Bilderbuchtrauben, allerdings in<br />

homöopathischen Mengen weniger hundert Gramm<br />

pro Rebstock. Es gibt zwar keine großen Mengen in<br />

2019, dafür aber absoluten Spitzenwein im Glas. Der<br />

zu 100 % von alten Malbecstöcken stammende, mit<br />

niedrigem Ertrag vinifizierte und 20 Monate in neuen<br />

Barriques ausgebaute Wein schlummert nun im Keller<br />

Pascals, bis er voraussichtlich im Frühjahr 2022 freigegeben<br />

wird.<br />

Nach einer intensiven ersten Nase mit kräftigem<br />

Fruchtanflug (dunkle Brombeeren, schwarze Beerenfrucht,<br />

Schwarzkirschen) zeigen sich Feinheiten wie<br />

Ceylon-Tee, Kräuter und Eisen. Der Wein wird dabei<br />

stets feingliedriger, strahlt einen kühlen Charakter und<br />

Leichtigkeit aus. Das ist durchaus dunkel, aber eben<br />

doch burgundisch anmutend, so wie wir es seit Jahren<br />

von Château du Cèdre kennen. Malbec zu dieser<br />

Finesse zu verhelfen, dies schaffen nur die Weine im<br />

Cahors und speziell Pascal mit dieser exzellenten Cuvée,<br />

dem Klassiker der Region. Am Gaumen zeigt der<br />

2019er eine kühle Raucharomatik in Form von Buchenspänen,<br />

saftige Schwarzkirschen und Johannisbeeren.<br />

Kaffee, herbe Waldbeeren und Kräuter gesellen sich<br />

dazu. Die Tannine sind sehr feingliedrig, der Wein konzentriert<br />

und von einer Energie, die nur Malbec von<br />

äußerst niedrigem Ertrag hervorbringt. Das ist ein großer<br />

Cahors, vielleicht der beste Cèdre dieser Dekade!<br />

Denn bei aller Konzentration verweilt er schwerelos<br />

voller Leichtigkeit am Gaumen und überzeugt schon<br />

als Fassmuster mit seinem feinkörnigen Grip, der dem<br />

Wein einen wunderschönen Charakter verleiht. Ein<br />

nobler Cahors, gewirkt wie ein edler Samtteppich, der<br />

den Gaumen mit seinen überaus wohlschmeckenden<br />

Aromen vollständig auskleidet und die Zunge mit einer<br />

Finesse in der Textur verwöhnt, wie es sonst nur die<br />

größten Burgunder vermögen. Kein Wunder, hat Pascal<br />

doch im Burgund gelernt und es war immer sein<br />

Lebenstraum, einen burgundischen Malbec zu erzeugen.<br />

In den letzten 10 Jahren hat Pascal, dieser so im<br />

positivem Wortsinne Weinbesessene, die Alkoholgradationen<br />

im Schnitt um 1 % Vol. absenken können.<br />

Wie leicht und trotzdem aromenintensiv kommt diese<br />

moderne Generation kraftvoller Weine ohne Schwere<br />

heute daher. So geht Weinbau in Zeiten des Klimawandels!<br />

Gerne bieten wir Ihnen den Wein wieder, wie<br />

gewohnt, zur Subskription an, denn er wird überwiegend<br />

ausreserviert sein, beim Erscheinen im Jahr 2022.<br />

22 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Cèdre CAHORS FRANKREICH<br />

LE CÈDRE „GRANDE CUVÉE”, ROUGE 2019<br />

Vorbild und Referenzpunkt einer ganzen Generation<br />

In Subskription, Auslieferung<br />

voraussichtlich im Frühjahr 2022<br />

FSW070319 Le Cèdre „Grande Cuvée”, rouge 2019 (Bio) 90,66 €/l 68,00 €<br />

FSW070319M Le Cèdre „Grande Cuvée”, rouge 2019 (Bio) MAGNUM 90,00 €/l 135,00 €<br />

FSW070319D Le Cèdre „Grande Cuvée”, rouge 2016 (Bio) DOPPELMAGNUM 93,00 €/l 279,00 €<br />

Gäbe es die Grande Cuvée nicht, so wäre der ‚Le Cèdre‘<br />

im Jahrgang 2019 wohl unsere flaschengewordene<br />

Perfektion der Malbec-Traube, so dachten wir. Was<br />

Pascal Verhaeghe mit dem ‚GC‘, wie von uns liebevoll<br />

,die Grande Cuvée‘ getauft wurde, eingefangen hat,<br />

übertrifft dann allerdings alle Erwartungen! Der Inbegriff<br />

von Potenzial und Ausdruck einer Region. Dieser<br />

Cahors, ausschließlich aus Malbec-Trauben gekeltert,<br />

stammt von über 50jährigen Reben, die schon von Natur<br />

aus nur noch enorm niedrige Erträge liefern. Aufgrund<br />

seines immensen Entwicklungspotenzials komplett<br />

in neuen Fässern von 500 Litern vergoren und<br />

in selbigen für ganze 27 Monate ausgebaut. Zudem<br />

stammt er vom wohl besten Terroir Cahors, von den<br />

„Coteaux de Bru“. Ein Weinunikat mit einer legendären<br />

Aura, in der Stilistik dem Le Cèdre zwar ähnlich,<br />

gleichwohl aber mit dem letzten kleinen, entscheidenden<br />

Kick mehr, der ihn in die absolute Weltspitze katapultiert!<br />

Ein echter „vin de garde“, der eine Länge und<br />

eine Frische und Eleganz besitzt, die referenzartig sind<br />

für ihre Region.<br />

Die Nase fällt gegenüber dem ‚Le Cèdre‘ noch intensiver<br />

aus, auch süßlicher und damit mediterraner in ihrer<br />

Fruchtausprägung. Eine feine grüne Würze schlängelt<br />

sich um die dunkle Frucht, die von Assam-Tee und Nelke<br />

umgeben wird. Auch ein Hauch Kakao und etwas<br />

Blut kommen hier hinzu, verleihen dem Wein auch<br />

einen komplexen animalischen Unterton. Am Gaumen<br />

überzeugt die ungemeine Saftigkeit dieses noch im<br />

Fass schlummernden Weins, der dicht, konzentriert<br />

aber auch ausgewogen und rund daherkommt. Das<br />

hat überhaupt keine Schwere für einen Malbec, wirkt<br />

trotz des kraftvollen Tannins stets fein am Gaumen.<br />

Tapenade, Schwarzkirschen und Himbeeren vermischen<br />

sich hier.<br />

Und auch hier besitzt der Wein eine Frische und Feinheit,<br />

die über all die Jahre stets, sogar trotz der klimatischen<br />

Veränderungen, zunahm. Zeugnis von Pascals<br />

großer oenologischer Erfahrung, aber auch seines<br />

eigenen, sich verändernden Geschmacksideals, welches<br />

er im bestmöglichen Ausdruck der Weine seiner<br />

heimatlichen Region sucht und verkörpern möchte. Er<br />

arbeitet immer mehr die Feinheit und Frische heraus<br />

in seinen Cahors und es scheint, als hätte der Mann,<br />

der vor über 20 Jahren bereits das Cahors aufblühen<br />

ließ, wieder einen sehr guten Riecher bei der Weiterentwicklung<br />

seiner individuellen Stilistik!<br />

Zu genießen wohl etwa ab 2022 bis ca. 2042<br />

23


FRANKREICH CÔTES-DU-VENTOUX<br />

Fondrèche<br />

Domaine<br />

du Fondrèche<br />

CÔTES-DU-VENTOUX<br />

© Marc Ginot<br />

Sébastien Vincenti: Ehemaliger Sommelier und Inhaber der Domaine Fondrèche<br />

Unser Klassiker vom Mont Ventoux,<br />

mit Weltklasseweinen!<br />

„Ein überwältigender Erfolg, diese Weine gehören in jeden<br />

Keller der Welt!“ – Parker<br />

Parker beurteilt unser Urgestein euphorisch: „Fondrèche<br />

is the reference point for what can be done in the Cotes du<br />

Ventoux. This is a source of sensational wines ... The wines<br />

remain underpriced!“<br />

Die Fachpresse feierte geradezu enthusiastisch Sebastièns<br />

Kollektionen der letzten Jahre. Jeb Dunnuck: „Die Muster von<br />

Fondrèche haben mich umgehauen und sie sind das einzig<br />

Wahre. Jeder, der daran zweifelt, dass vom Mont Ventoux Weltklasseweine<br />

kommen, ist es sich selbst schuldig, diese Weine<br />

zu probieren!“ Und letztes Jahr merkte Parker-Verkoster Joe<br />

Czerwinski zur 2017er Kollektion an: „Der freundliche Sebastien<br />

Vincenti bringt weiterhin einige der aufregendsten Weine<br />

Ventouxs bei der Domaine de Fondrèche heraus. Dieser Produzent<br />

ist ein derartig konsistenter Performer, dass es manchmal<br />

schwer fällt sich daran zu erinnern, dass Vincenti erst seit 1995<br />

auf dem Weingut aktiv ist.“<br />

Die Rotweinriesen Divergente und die Cuvée Persia sind Klassiker<br />

der Region und erzielen alljährlich zuverlässig Höchstwertungen.<br />

Und dann ist da die Cuvée „Nature“, die uns einen Ausblick<br />

darauf gibt, welche Projekte Sebastien aktuell am meisten<br />

beschäftigen. Werte Kunden, kaufen Sie, was Sie nur kriegen<br />

können. Das sind schier unfassbare Schnäppchen. Die Weine<br />

haben mindestens die gleiche Qualität wie die von Hochpreisgewächsen<br />

(Châteauneuf und Gigondas lassen grüßen) in<br />

mittleren bis guten Jahrgängen! Dies gilt umso mehr bei einem<br />

Weingut wie der Domaine de Fondrèche, die von einem vorbildlich<br />

nachhaltig arbeitenden und sich höchstem handwerklichen<br />

Winzerethos verpflichteten Magier geleitet wird.<br />

24 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Fondrèche CÔTES-DU-VENTOUX FRANKREICH<br />

Unser Bestseller ist schon seit Jahren ein wahres Kleinod aus<br />

dem landschaftlich verzaubernden französischen Süden, von<br />

dessen herausragenden Qualitäten, die Parker als sensationell<br />

bezeichnet, bei gleichzeitig unglaublich günstigen Preisen,<br />

selbst die Winzer im benachbarten Châteauneuf-du-Pape<br />

schwärmen unter vorgehaltener Hand begeistert!. Sébastiens<br />

Ziel sind fein balancierte, terroirgeprägte Weine mit gut integrierten<br />

Alkoholgradationen, welche die unverfälschte Seele<br />

ihrer provençalischen Heimat widerspiegeln. Sie erfreuen sich<br />

wegen ihrer komplexen, hedonistischen, betörenden Frucht bei<br />

unseren Kunden seit Jahren derart großer Beliebtheit, dass sie<br />

zu den meist gesuchten Weinen der gesamten Rhône gehören.<br />

Wahrlich: Die Domaine de Fondrèche bietet höchst authentische<br />

Weine an, mit provençalischer Seele. Diese Pretiosen vom<br />

Fuße des mythischen Mont Ventoux haben daher unter Kennern<br />

und Liebhabern längst Kultstatus und besitzen unzweifelhaft<br />

die Top-Qualität von Prestige-Cuvées aus Châteauneuf-du-Pape,<br />

befinden sich aber preislich weit darunter: Phantastische<br />

Weine in einer Schnäppchenqualität, wie man sie ganz selten<br />

in der gesamten Weinwelt finden kann. Oder um nochmals mit<br />

Parker zu sprechen: „Ein überwältigender Erfolg, diese Weine<br />

gehören in jeden Keller der Welt!“<br />

LE BLANC 2019<br />

Ein fantastischer und vor allem frischer Weißer vom Mont Ventoux.<br />

FRS030619 Le Blanc 2019 13% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Sébastien Vincenti hat sich seit 1995 mit seiner Domaine<br />

de Fondrèche eine große Fan-Gemeinde erobert,<br />

und das nicht nur unter Weintrinkern, sondern<br />

auch unter Kritikern wie Jeb Dunnuck oder Robert<br />

Parker. Jeb Dunnuck hat dem Le Blanc im letzten Jahr<br />

92 Punkte gegeben. Wir betonen es deshalb, weil das<br />

für einen südfranzösischen Weißwein, der für unter<br />

zehn Euro zu haben ist, eigentlich eine Sensation ist.<br />

Diese Bewertung belegt, dass Sébastien seine Domaine<br />

mit unermüdlicher Arbeit zum „Referenz-Weingut“<br />

am Mont Ventoux gemacht hat, wie Dunnuck es formuliert.<br />

Und das gilt vor allem für die Weißweine, die<br />

nicht nur von herausragender Qualität sind, sondern<br />

auch von singulärem Charakter.<br />

Der Le Blanc 2019 ist eine Cuvée aus 30 % Grenache<br />

blanc, 30 % Roussanne, 30 % Clairette und 10 % Rolle,<br />

wie der Vermentino in der Provence heißt. Der Wein<br />

ist laut Sébastien Vincenti Ergebnis einer seit zwanzig<br />

Jahren erfolgenden Umstrukturierung des Weinbergs,<br />

hin zu nachhaltiger und ökologischer Bewirtschaftung<br />

und der perfekten Symbiose von geeigneten Rebsorten<br />

in dem vom Kalk geprägten Terroir. Die Trauben<br />

wurden nachts geerntet und unter Stickstoff, aber<br />

ohne Schwefel langsam gepresst, zehn Tage lang kühl<br />

vorvergoren, temperaturkontrolliert vergoren und für<br />

sechs Monate auf der Feinhefe ausgebaut. Grenache<br />

blanc und Rolle wurden im Edelstahl ausgebaut, Roussanne<br />

und Clairette im Holz.<br />

Was hier entstanden ist, ist ein Weißwein von großer<br />

Frische und noch größerer Eleganz. Der Le Blanc<br />

duftet intensiv nach Limetten und Maiglöckchen,<br />

nach weißen Pfirsichen und grünen Birnen, nach<br />

Guave und ein wenig Ananas, nach weißen Johannisbeeren<br />

und geriebenem Kalk. All das zusammen<br />

ergibt eine Melange, die nicht zuletzt an dezent im<br />

Holz vergorene Weine des Sancerre erinnert, das ja<br />

viel weiter nördlich liegt. Sebastien gelingt also hier,<br />

aus südlichen Rebsorten einen Wein zu kreieren, der<br />

die Frische und auch die Expressivität von nördlich<br />

vinifizierten Sauvignon blanc in sich trägt. Gleichzeitig<br />

behält der Wein seinen südlichen Charakter, der<br />

sich am Gaumen in feiner Würze und seidiger Säure<br />

ausdrückt. Auch wenn er dort gleichermaßen die Frische<br />

beibehält wie auch die markante Aromatik und<br />

noch mehr das Kalkige, das im Duft schon so präsent<br />

war, findet sich hier doch gleichzeitig eine warme<br />

gelbe Note, eine Spur Kurkuma und etwas von Salzzitrone,<br />

was den Trinkfluss deutlich anregt und für<br />

ein tonisches Empfinden sorgt. Ein toller Wein, wir<br />

sind mal wieder hin und weg, was Sebastien uns hier<br />

für den aufgerufenen Preis bietet.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher auch bis 2024<br />

oder länger genießen. Jetzt aber lebt er von seiner großen<br />

Frische.<br />

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FRANKREICH CÔTES-DU-VENTOUX<br />

Fondrèche<br />

CUVÉE PERSIA, BLANC 2019<br />

Was Sébastien Vincenti mit dem Persia erzeugt, ist nichts weniger als ein<br />

großer Weißwein des französischen Südens.<br />

FRS030719 Cuvée Persia, BLANC 2019 13,5% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

Längst hat sich Sébastien Vincenti mit seinen Weinen<br />

und nicht zuletzt mit seinen Weißweinen an die Gebietsspitze<br />

am Mont Ventoux geschoben. Der Persia<br />

ist sein Meisterstück. Jeb Dunnuck, Wein-Kritiker und<br />

Rhône-Koryphäe, bezeichnet den Persia als „sensationellen<br />

Weißwein und einen der feinsten“, den er aus<br />

der Ventoux-Region probiert habe. Er gab dem 2017er<br />

Jahrgang 94 Punkte, dem 2018er Jahrgang 95 Punkte.<br />

Den aktuellen Jahrgang hat er noch nicht bewertet,<br />

aber die Bewertung dürfte ähnlich ausfallen; denn 2019<br />

gehört für uns zum Feinsten, was Sébastien bisher vinifiziert<br />

hat. Die konstant hohen Bewertungen belegen<br />

eine Jahrzehnte währende konsequente Arbeit auf der<br />

Domaine de Fondrèche, deren Weine immer besser<br />

und besser wurden. Weshalb? Vor allem weil die Weingärten<br />

immer lebendiger und diverser wurden, weil die<br />

Arbeitsweise ökologisch und nachhaltig und in Teilen<br />

auch an biodynamischer Wirtschaftsweise orientiert<br />

ist. Beim Persia kommt hinzu, dass die Trauben – es<br />

sind zu 100 % Roussanne – von uralten Kalkstein-Parzellen<br />

mit wenig Ertrag, aber mit enormer Konzentration<br />

stammen. Die Trauben wurden nachts geerntet<br />

und unter Stickstoff, aber ohne Schwefel langsam<br />

gepresst, zehn Tage lang kühl vorvergoren, temperaturkontrolliert<br />

vergoren und für sechs Monate auf der<br />

Feinhefe im neuen Holz ausgebaut.<br />

Im Gegensatz zum expressiven Fondrèche Le Blanc<br />

wirkt der Persia geradezu schüchtern. Hier zeigen<br />

sich Noten von Orangen- und Apfelblüten, Maiglöckchen,<br />

Fenchelgrün, Salzzitronen und Obst mit weißem<br />

Fruchtfleisch. Am Gaumen zeigt sich die Roussanne<br />

von ihrer sinnlichen Seite. Die Frucht ist voll und reif,<br />

saftig sowie frisch und erinnert auch hier an weißfleischiges<br />

Obst wie Weinbergspfirsich, an gelbe Äpfel<br />

und Birnen, auch an Guave. Vor allem aber ist der Wein<br />

würzig und salzig mit einer sehr reifen seidigen Säure<br />

und einer an Samt erinnernden Textur. Hier herrscht<br />

pure Harmonie. Der Wein ist kraftvoll und als solcher<br />

ein idealer Essensbegleiter, etwa zu einer Küche mit<br />

gegrilltem Hummer, gebratenem Kalbsbries, Bresse-<br />

Hühnern mit Morcheln und sämigen Saucen. Es ist<br />

faszinierend, dass Sébastien einen solch komplexen<br />

Wein mit konstant hohen Bewertungen weiterhin für<br />

einen so genussfreundlichen Preis anbietet. Was für<br />

ein Weinwert!<br />

Diesen Wein kann man jetzt, aber sicher auch bis 2032<br />

und länger mit Genuss trinken.<br />

Der Mont Ventoux: Weinbergsarbeit mit Ausblick<br />

26 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Fondrèche CÔTES-DU-VENTOUX FRANKREICH<br />

LE ROUGE 2019<br />

„Einer der feinsten Weinwerte, die man an der südlichen Rhône finden kann. 91 Punkte“ – Parker<br />

FRS031319 Le Rouge 2019 14,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Sebastien Vicenti weiß einfach, worauf es ankommt.<br />

Als ehemaliger Sommelier ist für ihn klar, dass ein<br />

Einstiegswein abseits des fairen Preises fesseln und<br />

begeistern muss und zwar auf Anhieb und sobald er<br />

vom Winzer freigegeben wurde. Deshalb erkannte er<br />

schon früh, dass Schwefel den Wein zwar konserviert.<br />

Doch zu eifriger Einsatz blockiert die Weine und oft<br />

wird seine Dosis aus Routine zu hoch angesetzt. Daher<br />

verzichtet er während der Vinifikation bei allen Weinen<br />

auf die Zugabe. Und diese Vitalität und Freiheit<br />

des Weins schmeckt man, gerade in der Basis! Sein<br />

Ventoux rouge ist ein Blend aus 50% Grenache, 40%<br />

Syrah und 10% Mourvèdre. Vicentis Lagen, mit unmittelbarem<br />

Blick auf den Mont Ventoux, befinden sich<br />

allesamt ums Weingut gelegen. „Gerade angesichts<br />

der Klimaerwärmung glaube ich fest an die Zukunft<br />

des Ventoux“, so Sebastien, handelt es sich hier doch<br />

um eine kühle Ecke, die bei richtiger Bewirtschaftung<br />

und Lese eine beeindruckende Frische im Wein erhält,<br />

während es oft in Gigondas und Châteauneuf-du-Pape<br />

bereits zu warm ist.<br />

Sein Hauswein verbringt in Barriques, Fudern<br />

und Betontanks einige Monate, um dann lediglich<br />

vor der Füllung leicht geschwefelt zu<br />

werden. Wie alle Weine des Hauses besticht<br />

er durch eine spannende Mischung aus dunkelwürzigen<br />

Aromen, intensiven Tanninen<br />

und pfeffrigen Noten, ohne Frische vermissen<br />

zu lassen. Das Bouquet (Schwarzkirschen, Brombeeren,<br />

schwarzer Pfeffer und Salzstangen) ist einnehmend<br />

und intensiv und direkt präsent. Konzentriert<br />

und kraftvoll trifft der Le Rouge auf der Zunge ein,<br />

um dort Kräuter, Waldbeeren, Cassislikör und Oliven<br />

abzuladen. Die Tannine sind kräftig, geben einen feinen<br />

Widerstand am Gaumen, ohne allerdings sperrig<br />

daherzukommen. Sie sorgen für eine fleischige Textur<br />

im Wein, der dann ganz fein und samtig aushallt. Das<br />

ist einfach ein wunderbarer Einstiegswein, der von<br />

der beeindruckenden Region erzählt, die Stilistik der<br />

Domaine widerspiegelt und dies alles zu einem Preis,<br />

der jedermann Zugang verschafft. Eben ein perfekter<br />

Gutswein.<br />

91 Punkte<br />

PARKER<br />

N... SANS SOUFRE, ROUGE 2019<br />

Die ganze Zukunft Fondrèches im Glas<br />

FRS030119 N... sans soufre, rouge 2019 14,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Sebastien Vincenti war schon immer jemand, der gerne<br />

neue Wege beschreitet. Seine Cuvée „Nature“ gibt<br />

uns schon jetzt eine Perspektive, wie sich Fondreche<br />

weiterentwickeln wird. Und der Weg lautet grob gesagt:<br />

„back to the roots.“ Mit dem Jahrgang 2018 fügt<br />

Sébastien all seinen Cuvées lediglich einen Hauch<br />

Schwefel zur Abfüllung hinzu, bei dieser Cuvée geht er<br />

noch einen Schritt weiter verzichtet völlig auf Schwefel<br />

und Filtration – damit zählt er zu den ganz wenigen<br />

Weinen, die auf dem Etikett die Bezeichnung „Enthält<br />

keine Sulfite“ deklarieren dürfen. Für Sebastien liegt<br />

hier die Zukunft des Ventoux. Denn er sieht sich gegen<br />

die Folgen der Klimaerwärmung gut gewappnet. Jene<br />

erlaubt ihm sogar noch gesundere Trauben und schonenderen<br />

Ausbau im Keller. Es lohnt sich, diese Cuvée<br />

aus Grenache, Syrah, Mourvèdre und Cinsault zu<br />

probieren. Sie ist von Purismus geprägt und betont die<br />

klare Frucht. Auch, weil Vincenti hier völlig auf Holz<br />

verzichtet, den Wein im Beton ausbaut.<br />

Und wie schmeckt das Ganze? Ungewöhnlich nahe<br />

dran an seinen Topcuvées! Nur wirkt die Frucht hier<br />

feiner und klarer, ja fast schon sauberer. Der Jahrgang<br />

2019 duftet schwarzkirschig und nach Blaubeeren,<br />

Veilchen und Holunderblüten. Am Gaumen zeigt sich<br />

der Wein präzise und ausgewogen. Eine würzige Note<br />

durchzieht den Wein, der von reifen Süßkirschen geprägt<br />

ist, Brombeeren und Cassis. Die Tanninstruktur<br />

ist dabei einmalig fein und dezent im Hintergrund.<br />

Der Wein ist saftig, elegant und besitzt doch die Kraft<br />

der großen Weine der Domaine. Wie ein Welpe sehr<br />

verspielt im Mund, zeigt sich der „Nature“ dabei als<br />

eleganteste Rotweincuvée des Hauses, was außerhalb<br />

des Fondrèche-Kontexts immer noch als hedonistischer,<br />

kraftvoller Wein zu betrachten ist, der enorme<br />

Tiefe besitzt.<br />

27


FRANKREICH CÔTES-DU-VENTOUX<br />

Fondrèche<br />

90-92 Punkte<br />

PARKER<br />

© Marc Ginot<br />

CUVÉE PERSIA, ROUGE 2019<br />

Syrah meets Mourvèdre. Der großartige Klassiker von Fondrèche!<br />

FRS030419 Cuvée Persia, rouge 2019 14,5% Vol. 22,60 €/l 16,95 €<br />

90-92 Punkte bei der Fassprobe (Parker)<br />

Hier am Mont Ventoux reift Syrah in Vollendung aus,<br />

ohne an Frische zu verlieren. Sebastien Vicenti hat für<br />

seinen Persia die perfekte Formel gefunden. In dem<br />

er der Cuvée rund 10% Mourvèdre hinzufügt, betont<br />

er die Frische des Syrah. Denn letztere Rebsorte reift<br />

langsam aus, erhält auch in warmen Jahren eine herausragende<br />

Feinheit und Säurestruktur. Ausgebaut in<br />

großen Fudern vom Meister-Küfer Stockinger sowie<br />

einem kleinen Anteil Barriques und lediglich vor der<br />

Füllung zart geschwefelt, verkörpert die Cuvée Persia<br />

die geniale Kraft und Tiefe eines Südrhône-Weines mit<br />

der kühlen Frische des Ventoux.<br />

Fondrèches Persia ist ein Monolith. Allein der facettenreiche<br />

Duft dieses Weins nimmt uns einige Zeit ein.<br />

Dieser tieffarbene Wein duftet würzig (Nelke) nach<br />

Pfeffer, getrocknetem Fleisch und Brombeeren. Blaubeeren<br />

und Kräuter gesellen sich mit dem Schwenken<br />

im Glas hinzu. Das ist komplex, einnehmend und feinsinnig.<br />

Der Vergleich zur Nordrhône oder auch Châteauneuf-du-Pape<br />

kommt hier unausweichlich auf.<br />

Doch was würde man für eine derartige Qualität in<br />

den Prestigeregionen der Rhône sowohl im Norden als<br />

auch Süden zahlen?<br />

Am Gaumen zeigt sich die Cuvée dicht und kraftvoll.<br />

Die Tannine sind wahrnehmbar aber bereits fein<br />

poliert. Dieser sehr aromatische Rotwein ist präsent<br />

am Gaumen und strotzt nur vor saftiger Beerenfrucht.<br />

Schwarzkirschen tauchen auf, Brombeeren, Lakritz,<br />

Kakao und erneut Beef Jerky. Sein enormes Lagerpotenzial<br />

andeutend, man kann die niedrigen Erträge<br />

im Glas erschmecken, wandert der Wein stilistisch von<br />

der Nordrhône der kühlen Jahrgänge wieder mehr in<br />

den Süden, ist geschmeidiger in der Jugend. Der sympathische<br />

Superstar des Mont Ventoux hat die Traubenpartien<br />

der terroirmäßig höchst unterschiedlichen<br />

Syrahparzellen zunächst getrennt ausgebaut, dann mit<br />

großer Könnerschaft verschnitten. Das Resultat: Eine<br />

noch feinere Struktur als früher und eine klassischere<br />

Stilistik, eine enorme Dichte und eine fabelhafte Konzentration,<br />

eine große mineralische Tiefe, ein perfekt<br />

integrierter Alkohol und eine für die südliche Rhône<br />

extrem seltene Eleganz. Wie alle Weine des Hauses<br />

bewegen wir uns auch in der Spitze bei Fondrèche auf<br />

einem äußerst fairen Preislevel. Dem mangelnden Ehrgeiz<br />

vieler anderer Betriebe, welche den Ruf der Region<br />

mitprägen, sei Dank!<br />

Trotz aller Jugend bereits bestens zu genießen, dann bitte<br />

karaffieren. Höhepunkt 2023 bis 2030+.<br />

28 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Fondrèche CÔTES-DU-VENTOUX FRANKREICH<br />

IL ÉTAIT UNE FOIS, CÔTES DU VENTOUX ROUGE 2018<br />

Wie aus einer anderen Zeit: Uralte Reben, 1936 gepflanzt<br />

FRS030818 Il était une fois, Côtes du Ventoux rouge 2018 14,5% Vol. 42,66 €/l 32,00 €<br />

Parker: 92-94+ Punkte<br />

„Il était une fois“ ist eine Grénache-dominierte Cuvée,<br />

die durch jeweils rund 5% Syrah und Mourvèdre abgerundet<br />

wird. Im Gegensatz zur würzig-erdigen und<br />

durch Syrah geprägten Cuvée Persia ist dieser feine<br />

Côtes du Ventoux von der rotfruchtigen Aromatik der<br />

Grenache-Trauben geprägt, Châteaeuneuf-du-Pape<br />

lässt grüßen!<br />

Wie aus einer vergessenen Zeit erzählt diese Cuvée<br />

von uralten Reben. Diese liefern zwar nur noch äußerst<br />

geringe Erträge, ergeben allerdings hochkonzentrierte<br />

und feine Weine. Die tief wurzelnden Reben<br />

gruben sich tief in die Erde und überstehen auch den<br />

zähsten Sommer. Die Parzelle, die bereits 1936!! gepflanzt<br />

wurde, bringt einen Wein hervor, der nur in<br />

besonders guten Jahrgängen von Sebastièn produziert<br />

wird und der äußerst fruchtintensiv daherkommt. Es<br />

duftet nach Maraschino-Kirschen, Himbeeren und<br />

Kirschlikör. Der fromme Duft von Myrrhe verleiht dem<br />

Wein ein dunkles Momentum, bei dem man innehält.<br />

Überhaupt gewinnt die Cuvée mit dem<br />

Luftkontakt deutlich an Expression, florale Düften<br />

von Rosenblättern und getrockneten Blüten<br />

entfalten sich.<br />

Vergoren im Beton und ausgebaut im großen<br />

Holzfuder des Edelküfers Stockinger, zeigt sich hier<br />

eine blitzsaubere Frucht, die ohne Holzbetonung auskommt.<br />

Es ist die intensivste aller Cuvées im Hause,<br />

ein Wein, der wie ein Aromenbündel, ein Konzentrat<br />

daherkommt und eine fast schon ölige Konsistenz<br />

besitzt. Doch steht diesem dicht gewobenen und im<br />

Tannin kräftigen Wein auch eine erfrischende Säure<br />

entgegen, die ihn ausbalanciert. Daher nennt ihn<br />

Sebastien auch den „Grenache des Südens mit nördlicher<br />

Ausstreahlung“. Geben Sie dem Wein ruhig 2-3<br />

Jahre Flaschenreife oder bedienen Sie sich einer Karaffe.<br />

Es lohnt sich enorm, diesem Côtes de Ventoux den<br />

Raum und die Zeit zu geben, welche er einzunehmen<br />

fordert.<br />

93-95 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

DIVERGENTE, CÔTES DU VENTOUX ROUGE 2018<br />

Syrah aus genialer Mikroparzelle<br />

FRS0<strong>314</strong>18 Divergente, Côtes du Ventoux rouge 2018 14,5% Vol. 56,00 €/l 42,00 €<br />

Alte Syrah-Reben eines speziellen Klons, gepflanzt<br />

1955, sind die Grundlagen für diesen Stoff, aus dem die<br />

Träume gemacht sind! Stilistisch nahe am großartigen<br />

Persia, aber mit dem kleinen entscheidenden Kick<br />

mehr! Dieser geniale Tropfen vom Mont Ventoux hat<br />

auch uns innerlich berührt! Die kaum möglich gehaltene<br />

Steigerung des Persia. Nicht weil er noch mächtiger<br />

wäre, im Gegenteil, er wirkt feiner! Obwohl er<br />

unglaublich reichhaltig, mächtig und konzentriert ist.<br />

Und obwohl es diese Cuvée erst seit dem Jahrgang<br />

2015 gibt, hat er schon jetzt höchste Auszeichnungen<br />

abgeräumt.<br />

So bezeichnete Dunnuck den Divergente im vergangenen<br />

Jahr als „der feinste Wein, den ich vom Ventoux<br />

verkostet habe“ und bereits der Vorgänger, aus dem<br />

Jahrgang 2016, weckt beim Kritiker Assoziationen an<br />

„top Hermitage aus dem Meaul lieu-dit“. Was uns am<br />

Jahrgang 2018 gefällt, ist die prägnante rote Frucht und<br />

Leichtigkeit, die der Jahrgang mit sich brachte. Eine<br />

kühle und würzige, eher dunkelbeerige Nase entströmt<br />

hier dem Wein. Das wirkt weder überkonzentriert,<br />

noch erschlagend, sondern wunderbar harmonisch.<br />

Und dann entwickelt sich diese Feinheit,<br />

diese rotkirschige Frucht mit Luftkontakt. Der<br />

Ausbau, eine Mischung aus Fudern und Barriques,<br />

entlockt dem Wein eine feine Frucht<br />

im jugendlichen Stadium, ohne ihn mit neuem<br />

Holz zu überlagern. Und so bereitet er auch enorme<br />

Freude am Gaumen, wo die noch festen Tannine sich<br />

niederlegen aber eine feine, fast cremige Struktur zur<br />

Geltung kommt. Bleistift, Pflaumen und Erdbeeren<br />

vermischen sich hier. Das ist ungemein dicht und von<br />

frischen wie getrockneten Pflaumen geprägt, ohne an<br />

Frische einzubüßen.<br />

Das ist kein ungehobelter vin de garde, der seine Zeit<br />

benötigt. Nein, er hat bereits jetzt immensen Trinkfluss<br />

mit seiner feinen Struktur und den dunklen und<br />

reifen Früchten, die von etwas Räucherspeck ummantelt<br />

sind. Er zeigt Grazie und spielt in einer Liga mit<br />

den um ein Mehrfaches teureren Hermitage-Gewächsen,<br />

aber preislich, da hat er nochmals die Nase vorn!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2033 bis nach 2037+.<br />

93-95 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

29


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

Château<br />

Saint Cosme<br />

GIGONDAS<br />

30 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

Louis Barruol - Bio-Winzer der ersten Stunde und Gigondas-Ikone


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

Unser Kultweingut am Fuße der pittoresken Bergwelt der ‚Dentelles de Montmirail’<br />

wird von den Fachjournalisten, an erster Stelle Parker, geradezu euphorisch gefeiert:<br />

„Saint Cosme ist das beste Weingut von Gigondas mit<br />

magischem Terroir und Weinen auf absolutem<br />

Weltklasseniveau. Doch die Kunden sollten auch nicht<br />

das sagenhafte Preis-Genuss-Verhältnis seiner<br />

Côtes du Rhône-Weine übersehen.“<br />

Er ist klug, sympathisch und ungemein tatkräftig: Das Weingut<br />

Saint Cosme ist seit 1490 im Besitz seiner Familie. Trotz dieser<br />

immensen Tradition zählt Louis zu den Erneuerern und (nicht<br />

mehr ganz) jungen Wilden der Rhône. Er hat sein Weingut im<br />

letzten Jahrzehnt in den Weinhimmel der südlichen Rhône katapultiert,<br />

auf Augenhöhe mit dem berühmtesten Weinen des<br />

benachbarten Châteauneuf-du-Pape. Louis’ stilistisch so eigenständige<br />

Weine sind das Resultat einer äußerst geringen Produktion<br />

von durchschnittlich 27 hl/ha – bei den Spitzencuvées<br />

sind es also nochmals deutlich weniger – in seinen alten Weinbergen<br />

auf einem Terroir, das im fertigen Wein Eleganz sowie<br />

eine in der Appellation sonst unerreichte Finesse, gleichwohl<br />

eine enorme Kraft und viel Komplexität sowie eine sagenhafte<br />

Frische mit Konzentration und Vielschichtigkeit vereint.<br />

Welche Ursachen liegen diesem für die südliche Rhône fast<br />

einzigartigen Stil zu Grunde? In erster Linie spielt die hohe Lage<br />

der extrem kalkhaltigen Parzellen inmitten der pittoresken Naturlandschaft<br />

der ‚Dentelles de Montmirail‘ eine große Rolle,<br />

welche besonders große Temperaturschwankungen zwischen<br />

Tag und Nacht ermöglicht. Das ist ideal zur komplexen Aromenbildung<br />

in den Trauben. Außerdem ist die hohe Pflanzdichte der<br />

sehr alten Reben bedeutsam. Zur Nahrungsaufnahme graben<br />

sich die Wurzeln nämlich aus Konkurrenzgründen tief in die<br />

Erde. Die nördlich orientierte Ausrichtung der Parzellen ermöglicht<br />

eine späte, selektive und behutsame Handlese sehr aromatischer,<br />

hochreifer Trauben mit genügend Säure (wichtig für die<br />

Frische der Weine) aus einem langen Vegetationszyklus. Dann<br />

erst vinifiziert Louis in seinen uralten unterirdischen, in die Felsen<br />

getriebenen Kelleranlagen – in Stein gehauene Bottiche aus<br />

der Römerzeit zeugen hier von einer langen Weinbautradition<br />

– unter traumhaften klimatischen Bedingungen. „Weltklasse-<br />

Gigondas aus hoch gelegenen Einzellagen und uralten Reben<br />

sowie sehr preiswerte Côtes-du-Rhône in höchster Qualität, die<br />

meine Leser nicht vermissen sollten“, wie Parker enthusiastisch<br />

urteilt!<br />

31


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

LITTLE JAMES, BLANC 2019<br />

Weinvergnügen ohne Ende!<br />

FRS071319 Little James, VdP d’Oc BLANC 2019 DV 12,5% Vol. 10,53 €/l 7,90 €<br />

Eindeutig Sauvignon Blanc in der Nase. Klarer geht´s<br />

nicht. Frisch gemähtes Gras, knackige Apfelnoten und<br />

ein Tick von Heu sorgen für Erfrischung in der Nase.<br />

Genauso knackig rollt der Tropfen auf der Zunge an,<br />

schiebt eine Ladung Granny Smith vor sich her und<br />

zaubert einem mit seinem äußerst flotten Säurepuls<br />

ein hoch erfreutes Grinsen in die Mimik. Am Gaumen<br />

blitzt Melone auf, der Little James steht wunderbar<br />

trocken im Glas, ohne Schnickschnack. Was für ein<br />

Spaß! Pikant trifft es vielleicht am besten. Frech, glasklar<br />

und temporeich zieht der Tropfen seines Weges.<br />

Stachelbeeren übernehmen die dominierende Rolle,<br />

dazu wieder grüner Apfel und eine feine Mineralität<br />

des Viognier umspielt die Frucht. Der Little James<br />

ist frisch, flott, lustig, frech und einfach extrem süffig.<br />

Mit diesem Kerl in der Hängematte oder auf der<br />

Wiese ... da geht nichts mehr schief. So macht man<br />

Wein für unbeschwerte Sommertage, für warme<br />

Nächte und für alle, die ständig durstig sind. Unbeschwertes<br />

Weinvergnügen ohne Ende. Die perfekte<br />

Feierpulle für wirklich jeden Anlass. Riesenspaß und<br />

langjähriger Klassiker in unserem Programm!<br />

„LES DEUX ALBION“, BLANC 2019<br />

Vielschichtiger, wunderbar eleganter Charmeur in Sachen Frucht<br />

FRS071619 „Deux Albion”, blanc 2019 (Bio) 13% Vol. 16,66 €/l 12,50 €<br />

Louis Barruols „Les deux Albion“ ist eine wunderbar<br />

„swingende“, bald verschwenderisch üppige Kombination<br />

aus 40% Viognier, 30% Piquepoul, 20% Marsanne<br />

sowie Clairette, Bourboulenc und Ugni blanc zu mehr<br />

oder minder gleichen Teilen – allesamt von einem eigenen,<br />

noch vergleichsweise jungen Weinberg (2012)<br />

bei Saint Martin, der von Beginn an biologisch bewirtschaftet<br />

wird.<br />

„In einem Jahr wie 2019 wäre es ohne Piquepoul, Ugni<br />

blanc und Bourboulenc praktisch unmöglich gewesen,<br />

einen Weißwein mit einer gewissen Frische zu produzieren.<br />

Unsere Vorväter wussten schon genau, weshalb<br />

sie diese Rebsorten hier angepflanzt haben“ erklärt<br />

Louis. „Und ein entsprechend hoher Anteil dieser<br />

säurebetonten Sorten, ermöglicht es uns Viognier und<br />

Marsanne perfekt reifen zu lassen – nicht immer ganz<br />

leicht, dieser Spagat …“<br />

Aber auch diesmal bewundernswert schön gelungen!<br />

Der Wein präsentiert sich in der Nase mit nahezu<br />

„schwebenden“ floralen Noten, Orangenblütenhonig,<br />

(kandierter) Ananas und einer Melange aus gelbem<br />

Pfirsich, Melone (saftig, perfekt gereift) und Zitronenmelisse,<br />

mit zunehmender Zeit im Glas weicher und<br />

(geht das überhaupt?) noch verlockender, eine fast<br />

ätherische Krokantnote. Am Gaumen dann mustergültig<br />

rebsortentypisch ein dennoch verblüffend cremiges<br />

Mundgefühl, Milchzucker nebst Brioche mit<br />

einem Klecks Aprikosenfruchtmus, herrlich griffig,<br />

zarte, „punktgenaue“ Säure (Grapefruit, Stachelbeere<br />

und leicht süßliche Cedratzitrone), die über der anheimelnd<br />

exotischen, dabei nicht einlullenden Cremigkeit<br />

vibriert (perfekt dosierter Holzeinsatz, wie von Louis<br />

nicht anders zu erwarten!) – eine sehr zusagende,<br />

hochwillkommene Nervosität, die diesem spielerischverführerischen<br />

Wein (mehr „Tanzbär“ als „Schmusetiger“)<br />

im Nachhall mit einer sacht pfeffrigen Würze<br />

und leichten Salzigkeit noch mehr Frische mit auf den<br />

Weg gibt. Wir bleiben dabei: Nach wie vor für uns einer<br />

der mit Abstand schönsten und besten Weißweine<br />

von der südlichen Rhône.<br />

Ab sofort und in großen Zügen genießen – gilt auch für<br />

die nächsten zwei bis drei Jahre.<br />

32 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

CONDRIEU 2018<br />

Für die hedonistischen Momente im Leben: ein Traum-Condrieu von Louis Barruol<br />

FRS070118 Condrieu 2018 14% Vol. 72,00 €/l 54,00 €<br />

In einer Zeit als Robert Parker noch Bücher schrieb<br />

(lang ist’s her!), weihte er seine Leser in die Geheimnisse<br />

des Weinkosmos’ Rhônetal ein, wo er im Lauf von<br />

über zwei Jahrzehnten „Zehntausende von Weinen<br />

verkostet, Tausende von Weinbergen, Kellereien und<br />

Weinerzeugern besucht“ hatte. Der „exotischen Kostbarkeit“<br />

Condrieu und der Viognier-Traube widmet er<br />

selbstverständlich auch ein Kapitel, das vor allem die<br />

Rolle der Gastronomie als „Motor“ für die zum Teil<br />

überwältigenden Weine der Region hervorhebt:<br />

„Der Aufstieg des Viognier ist leicht nachzuvollziehen,<br />

zumindest für denjenigen, der schon einmal einen feinen<br />

Condrieu gekostet hat. Seinen heutigen Ruhm<br />

verdankt der Wein zu einem Teil den führenden Küchenchefs<br />

Frankreichs. Der berühmteste und einflussreichste<br />

unter ihnen war unbestreitbar Fernand Point<br />

(1897-1955), der in der Küche seines beliebten Restaurants<br />

La Pyramide in dem wenige Kilometer entfernten<br />

Vienne das Zepter schwang. So prominente Gourmets<br />

wie der Aga Khan, Jean Cocteau und Winston<br />

Churchill unternahmen häufige Pilgerreisen in diesen<br />

kulinarischen Palast, um eine Probe seiner Kochkunst<br />

zu genießen. Von den zwanziger Jahren bis Mitte der<br />

der fünfziger Jahre war Point, der viele der begabtesten<br />

französischen Küchenchefs des 20. Jahrhunderts –<br />

darunter Alain Chapel, Pierre Troisgros, Paul Bocuse,<br />

Michel Guérard – stark beeinflusste, ein lautstarker<br />

Fürsprecher des Condrieu, den er fast ebenso gern<br />

servierte wie einen Montrachet aus dem Burgund“.<br />

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen:<br />

Montrachet und Condrieu, Chardonnay<br />

und Viognier in einem Atemzug! Was damals<br />

wie heute zählte, ist der mithin unverwechselbare<br />

Charakter dieser Weine, die, wie könnte<br />

es auch anders sein, quintessenzieller Ausdruck<br />

eines jeweils einzigartigen Terroirs sind.<br />

Louis Barruols 2018-er Condrieu betört mit breiter<br />

Frucht und Saftigkeit bereits im Duft (Papaya, Mango,<br />

Pfirsich und Aprikose – Letztere reif bis fast konzentrierte<br />

Trockenfrucht), dazu ein Hauch Holunder–,<br />

dann stärker Kamillenblüten. Mit etwas Zeit im Glas<br />

zunehmend Blütenhonig und Süßholz, am Gaumen<br />

dann kraftvoll, ungemein präsent, mit elegantem<br />

Schmelz (von Crème fraîche bis Crème de caramel au<br />

beurre salé und wieder zurück) und zartestem Bitter<br />

(Pampelmuse, Frucht und Zeste), im Nachhall dann<br />

überraschend pikant (weißer Pfeffer, wieder Kamille,<br />

dazu Anis-„Glanzlichter“), wunderbar lang (plötzlich<br />

Zitrusnoten) und auf wunderbar sanfte, subtile Art<br />

druckvoll. Selten war Komplexität so einladend, so<br />

verführerisch! Der Schutzpatron aller Viognier-Fans<br />

auf dem Weg zur Erleuchtung? Saint Cosme!<br />

Ab sofort (ist jetzt schon einfach unwiderstehlich!) bis<br />

2023+ (wobei ein reifer Condrieu ab etwa 2030 – weniger<br />

Blüten und Frucht, mehr Honig, Gewürznoten und Tiefe<br />

– eine Offenbarung sein kann!)<br />

92-94 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

33


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

LITTLE JAMES, VDT ROUGE 2019<br />

Easy drinking, easy living. Genuss pur.<br />

FRS070819 Little James, VdT rouge 2019 DV 14% Vol. 10,53 €/l 7,90 €<br />

Einfach umwerfend, was uns da aus dem Glas entgegen<br />

duftet. Reife Kirschen, etwas Thymian und ein<br />

Tick Lavendel, der allem eine zart florale Note mitgibt.<br />

Das ist der Süden pur, und der findet sich auch am<br />

Gaumen: Kirschen und Johannisbeeren übernehmen<br />

augenblicklich das Kommando auf der Zunge, eine<br />

sehr dezente Würze breitet sich dahinter aus, ohne<br />

das verführerische Fruchtspiel zu stören. Die Frische,<br />

mit welcher sich der Little James im Mund ausbreitet,<br />

darf man durchaus als grandios bezeichnen. Kühl ist<br />

das Wesen dieses Tropfens, frisch und unprätentiös.<br />

Leichtgewirkt in der Textur, das Tannin feinkörnig wie<br />

auch seidig, das Gaumenspiel schlicht elegant. Leicht<br />

gekühlt ist dieser Kerl sogar filigran im Mund, er tänzelt<br />

auf der Zunge und am Gaumen wie eine Ballerina und<br />

hat doch auch Kraft unter der Haube. Wie und wo er<br />

diese allerdings versteckt, bleibt wohl für immer sein<br />

Geheimnis. Der Little James ist mit seiner frischen Art<br />

der ideale Sommerrotwein, der jedes BBQ bereichert<br />

und sich auch fürs Gläschen zwischendurch empfiehlt.<br />

Unkompliziert, easy going, süffig und erfrischend. So<br />

trinkt man auch an heißen Tagen gern mal rot. Mehr<br />

als nur gelungen.<br />

COTES DU RHONE 2019<br />

Unverkennbar Gigondas. Einfach köstlich.<br />

FRS070319 Côtes du Rhône rouge 2019 14,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Blind erkennt man bereits die Herkunft dieses Côtes<br />

du Rhône. So duftet nur das Gigondas. Nach Oliven,<br />

nach Rosmarin und Thymian, nach Brombeeren und<br />

herrlichen Gewürzen. Auch im Mund kommen keine<br />

Zweifel drüber auf, woher der Tropfen kommt. Dunkelwürzig<br />

weht er über den Gaumen, auf der Zunge<br />

schmeckt man Brombeeren, etwas Erde und ein paar<br />

helle Tabakblätter. Rauchig füllt der Wein den Mund<br />

aus, setzt sich in jeder Ritze mit seiner unglaublich edlen<br />

Würze fest und schickt sich an, nie mehr von dort<br />

weg zu gehen. An feinsten Kaschmir wird man erinnert,<br />

wenn sich das elegante wie auch kühle Gerbstoffkleid<br />

im Mund ausbreitet. Das frische Säurespiel setzt gekonnt<br />

den Gegenpart und schenkt dem Tropfen Tempo<br />

und Finesse. Saftig steht er auf der Zunge, an den<br />

Rändern machen sich die reifen Beeren zu schaffen,<br />

während im Finale wieder die Oliven das Kommando<br />

übernehmen und sich Hand in Hand mit dieser unglaublich<br />

edlen Würze in Richtung endlos langen Abgang<br />

aufmachen. Mit etwas Luft ein wunderbarer Côtes<br />

du Rhône für jeden Tag. Einer, der zu deftigen und<br />

rustikalen Gerichten aller Art zur Höchstform aufläuft<br />

und in jeder Küche Pflichtprogramm ist.<br />

34 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

CÔTES DU RHÔNE „LES DEUX ALBION“, ROUGE 2018<br />

Wunderbare Hommage an einen großen Wein – Alchemie à la Louis Barruol!<br />

FRS070418 Côtes du Rhône „Les deux Albion”, rouge 2018 (Bio) 15% Vol. 19,33 €/l 14,50 €<br />

Möglicherweise ist es genau das, was Louis Barruol<br />

meint, wenn er über den roten „Les deux Albion“ sagt:<br />

„Der Ko-Fermentation kommt hier eine besondere Bedeutung<br />

zu. Das grenzt an Alchemie. Mitunter muss<br />

der Winzer sich damit begnügen, seine Praxis zu verfeinern<br />

und dabei akzeptieren, dass er nicht alles erklären<br />

kann. Und das ist gut so: Etwas Geheimnisvolles<br />

umhüllt den Wein mit Genuss und Fragen.“<br />

Das Alchemistische könnte in der Zusammensetzung<br />

der Cuvée liegen, einer Mischung aus 40 % Syrah, 30 %<br />

Grenache und jeweils 10 % Carignan, Mourvèdre und<br />

… der weißen Clairette! Ein etwas anderer „Côtes du<br />

Rhône“: Louis Barruols Hommage an Marcel Guigals<br />

Côte Rôtie „La Mouline“. Ja, das geht ganz wunderbar!<br />

Denn nach „altväterlicher“ Tradition vergären die<br />

Trauben der unterschiedlichen Rebsorten gemeinsam<br />

erst zusammen für sechs Wochen im Gärtank, dann<br />

mehrheitlich in Beton sowie im Holzfass.<br />

Im Glas dunkelviolettfarben, im Duft eine ähnlich<br />

dunkle, tiefe Würze, reife Pflaume (es bleibt dunkel),<br />

Holunderbeeren (weiterhin dunkel), dann – es wird<br />

heller, das dichte Bouquet klart aromatisch auf! – Beerenfrüchte,<br />

herrlich saftige Himbeer- und Erdbeernoten,<br />

ein Hauch Blutorange, ein Wölkchen dunkles<br />

Kakaopulver, das eine wohlmeinende Seele um ein<br />

Quäntchen weißen Pfeffer angereichert hat. Dichte,<br />

ungemein feine Gerbstoffe, die die dunkelsüße Kirschen<br />

perfekt kontrastieren, ein Nachhall der betörender<br />

kaum sein könnte: Die eingangs erwähnte Alchemie,<br />

das Geheimnisvolle, das den Wein<br />

einhüllt – das ist Louis Barruol, das ist<br />

das Metier das er mit einer kaum zu<br />

überschätzenden Meisterschaft beherrscht<br />

und die uns solche vermeintlichen<br />

kleinen, absolut magischen<br />

Weine schenkt.<br />

Merci, Maestro!<br />

Ab sofort und mit Genuss. Der geht<br />

aber auch über die nächsten zehn Jahre<br />

nicht verloren, ganz im Gegenteil<br />

(bis 2030+)!<br />

35


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

CROZES-HERMITAGE, ROUGE 2018<br />

Saint Cosmes möglicherweise bester Crozes-Hermitage. Ever!<br />

FRS071518 Crozes Hermitage, rouge 2018 14,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

90-92 Punkte: „… beautifully textured and just sings<br />

of Syrah.“ – Jeb Dunnuck<br />

90-92 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

Einfach genial, diese Nase! Der tiefdunkle, fast<br />

schwarze Wein ist sofort voll da und entwickelt sich<br />

– im großen Glas entsprechend belüftet und nicht zu<br />

warm serviert (14 bis 16 °C) – ständig weiter. Das ist<br />

schon ziemlich großes Kino (ein unglaublich eleganter<br />

Ausstattungsfilm): üppiges Brombeerpanorama,<br />

delikateste, sehr präsente Cassis-Frucht, Himbeeren<br />

(konzentriert, fleischig bis hin zu Räucherspeck),<br />

Veilchenduft, Gewürz- und Kräuternoten<br />

(und immer wieder lockt die Garrigue!),<br />

ein Hauch Graphit. Am Gaumen reife, konzentriert<br />

dunkel leuchtende Frucht, dabei<br />

enorm frisch, was diesen Crozes-Hermitage<br />

fast beschwingt, fast tänzelnd leicht wirken<br />

lässt. Das Tannin ein Wunder an Feinkörnigkeit,<br />

reif und von seidiger Textur, immer wieder<br />

von der Melange aus Frucht (Schlehe, Brombeere,<br />

Kirsche) und Würze (Kräuter, Tapenade, zerstoßener<br />

schwarzer Pfeffer) später dann auch von „steinigen<br />

Nebendarstellern“ (mit einer leicht salzigen Mineralität)<br />

effektvoll kontrastiert.<br />

Die Grundlagen für so eine Performance? Louis Barruols<br />

Crozes-Hermitage stammt von Granitböden in den<br />

besten Lagen der nördlichen Rhône, die ausschließlich<br />

entrappte Trauben alter Syrah-Reben (die vor Ort als<br />

„Serine“ bezeichnet werden) baut er für 12 Monate in<br />

Barriques aus (20 % ist neues Holz, die schlanke, sehr<br />

diskrete „Rahmenhandlung“ unserer Erfolgsstory),<br />

dann zieht er den Wein unfiltriert auf Flaschen. Der<br />

Rest ist Zeit und – eine quintessenzielle Eigenschaft<br />

der Protagonisten aus dem Hause Saint Cosme – großes<br />

Potenzial. Das sich gerade für diesen Jahrgang<br />

schon überdeutlich ausmachen lässt: „Crozes 2018 ist<br />

lang, breit strukturiert, würzig, reif, ausgewogen: Was<br />

für ein Jahrgang! Wahrscheinlich einer der besten, seitdem<br />

wir Wein machen.“<br />

Dem ist, werte Kunden, nichts hinzuzufügen.<br />

Vielleicht doch ein „Bravo, Louis!“. Und: „Encore!“<br />

Ab sofort (Belüftung dann hochwillkommen) und mit<br />

Leichtigkeit bis 2030+<br />

36 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

GIGONDAS ROUGE 2018<br />

Ein mächtiger, hinreißend gelungener Gigondas von geradezu epischer Statur!<br />

FRS070518 Gigondas, rouge 2018 (Bio) 15,5% Vol. 48,00 €/l 36,00 €<br />

92–94 Punkte: „Der 2018er Gigondas … das ist ein<br />

umwerfend schöner Wein, den sich meine Leser<br />

schnappen sollten!“ Jeb Dunnuck<br />

92–94 Parker-Punkte: „Sehr vielversprechend!”<br />

Immenser Gigondas!<br />

Der Kritiker Joe Czerwinski (Robert Parker Wine Advocate)<br />

kommentiert: „… der 2018-er Gigondas sieht<br />

sehr vielversprechend aus. Im Duft Asphalt, schwarze<br />

Kirschen und Tapenade, am Gaumen fast schmerzhaft<br />

intensiv, mit reichlich Gewicht, großer Fülle und<br />

einem langen, samtigen Abgang.“<br />

Louis Barruol empfindet den (anfänglich recht verregneten,<br />

dann doch ziemlich heißen) 2018-er als durchaus<br />

von der<br />

Subtilität und Geschmeidigkeit kühlerer Jahrgänge geprägt<br />

(„eine köstlich feminine Version des Saint Cosme“).<br />

Jahrgänge, in denen häufig der „Burgunder-Stil“<br />

von Saint Cosme zutage tritt, „der an den Pinot Fin<br />

und seine Aromen von kleinen roten Beeren, Unterholz<br />

und Veilchen erinnert. Wobei seine Salzigkeit die<br />

Rolle eines Geschmacksverstärkers spielt, die Frische<br />

einen harmonischen Gesamteindruck betont, voller<br />

Charme und Tiefe“ – das immer wieder zu<br />

recht hinterfragte Phänomen der „Übersetzung“<br />

eines Terroirs in einen Jahrgang. Seiner Meinung<br />

sind Präzision und (Un-)Veränderlichkeit dieser<br />

„Übersetzung“ umso deutlicher, je hervorragender<br />

die Qualität des Terroirs. Was er mit seinen<br />

Weinen Jahr für Jahr aufs Schlüssigste beweisen<br />

kann!<br />

Die klassische GSM(+S)-Cuvée (diesmal 70 %<br />

Grenache, 14 % Syrah und 15 % Mourvèdre sowie<br />

1 % Cinsault), als Ganztraube inklusive Rappen<br />

und natürlich spontan vergoren, wurde in<br />

klassischen, zum Teil neuen Barriques und im<br />

Betontank ausgebaut. Der von Jeb Dunnuck so plakativ<br />

als „drop-dead gorgeous“ apostrophierte Wein<br />

ist das dann auch genau so, werte Kunden: einfach<br />

umwerfend schön! Im Duft rote<br />

und schwarze Beeren (Himbeere,<br />

Cassis und Brombeere), von einer<br />

zarten Toast- bis Röstnote zart<br />

gerahmt. Dann in dichter Folge<br />

üppige Veilchennoten, Süßholz,<br />

wieder Beeren (Holunder vorneweg,<br />

dann aromatische Walderdbeeren)<br />

und ätherisch-balsamische<br />

Noten (Minze und Eukalyptus). Am<br />

Gaumen dann dunkle Kirschfrucht<br />

(mit leisem Marzipan-Einschlag) en<br />

masse, wieder Cassis, trockenes<br />

pfeffrig-würziges Unterholz und<br />

Berge von dichtem, samtigen Tannin,<br />

durch die sich eine feine Säure<br />

Bahn bricht, die dem Wein trotz<br />

der enorm üppigen Umgebung<br />

(von Fliederbeermus über Fleisch<br />

bis Honignoten und Kirschkompott<br />

ist alles dabei) bis in den<br />

enorm langen Nachhall hinein,<br />

eine fast mineralisch vibrierende,<br />

leicht salzige Frische verleiht.<br />

Wir sind, wie so oft schon, von<br />

diesem Gigondas restlos begeistert!<br />

Wozu ins benachbarte Châteauneuf-du-Pape<br />

schweifen,<br />

wenn das „umwerfend Schöne“<br />

– Finesse, Kraft, Komplexität und Balance – doch so<br />

nahe liegt? Wir haben uns entschieden, wir bleiben<br />

hier, denn das ist einfach immens!<br />

Schon jetzt (entsprechend belüftet) ein großes Vergnügen.<br />

Noch besser: Gelassenheit zeigen und erst in den nächsten<br />

zwei bis fünf Jahren öffnen. Bis 2035+.<br />

92-94 Punkte<br />

PARKER<br />

92-94 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

37


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

94-96 Punkte<br />

THE WINE ADVOCATE<br />

95-97 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

GIGONDAS „HOMINIS FIDES“, ROUGE 2018<br />

Horizonterweiternder Gigondas: grandioser Grenache von uralten Reben<br />

FRS070918 Gigondas „Hominis Fides”, rouge 2018 (Bio) 16% Vol. 118,66 €/l 89,00 €<br />

94–96 Parker-Punkte: „… a big, concentrated and<br />

powerful wine. In this case, it‘s loaded with intense<br />

fruit and backed by waves of rich, velvety tannins<br />

…“– Joe Czwerwinski, The Wine Advocate, Issue 244<br />

95–97 Punkte: „This fleshy, opulent, sexy wine does<br />

everything right“ – Jeb Dunnuck<br />

Louis Barruol über den „Hominis Fides“, dessen uralte,<br />

vermutlich über 120 Jahre alte Grenache-Reben,<br />

auf Kalksteinböden aus dem Miozän mit hohem Sandanteil<br />

wurzeln (eine Konstellation, die natürlich an die<br />

legendären Châteauneuf-du-Pape-Weine von Clos du<br />

Caillou und Rayas denken lässt): „Kraft und Zärtlichkeit<br />

verbinden sich zu unserem tiefgründigsten und rätselhaftesten<br />

Wein“, und das in einer Höhe von 250 bis 270<br />

Metern über dem Meeresspiegel auf einer Einzellage,<br />

die „ungeachtet des Jahrgangs stets eines der besten<br />

lieux-dit ist: die großen Terroirs sind dem Jahrgang<br />

stets überlegen.“ Möglicherweise erklärt dies auch die<br />

Tatsache, dass der dieser Wein „in einem Weinjahr wie<br />

2018 mit Finesse und Frische daherkommt. Auch die<br />

Tannine erreichen stets mit verblüffender Leichtigkeit<br />

die gewünschte Finesse.“<br />

Umso verblüffender (und herrlich anregend!) die satte<br />

Kraft des „Hominis Fides“: konzentriert konzertierende<br />

Kombination von Brombeeren, Cassis, Lakritz,<br />

Blütenduft und einem Hauch Bergamotte (bis hin zum<br />

Earl Grey), dazu Schwarzkirschen und Pflaumen, die<br />

bald in eine dichte, „Umami-umwölkte“ Mischung aus<br />

Fleisch (leicht rauchig plus Extrakt à la Liebig), Röstnoten<br />

und Graphit übergeht. Am Gaumen kraftvolles,<br />

dabei ungemein weiches Tannin, das schon eine<br />

Lage Kaschmir übergestreift hat. Darunter brodelt bei<br />

diesem Uralt-Grenache die Frucht (mehr Brombeere,<br />

mehr Cassis, wieder die Schwarzkirsche, dazu ein verblüffend<br />

kühl-würziges „Aachener Pflümli“ mit Pfeffernoten<br />

und kräftiger Kräuterbeigabe – Garrigue!), die<br />

den Eindruck eines ungemein ätherisch-balsamischen<br />

Finales von (noch) jugendlichen Ungestümtseins und<br />

enormem Tiefgang verstärkt. Frucht, Frische, Opulenz<br />

und Wucht – was für ein Potenzial!<br />

Schon jetzt ein beglückender Wein, der allerdings in den<br />

nächsten 10 bis 15 Jahren seinen Zenit erreichen wird (bis<br />

2035+).<br />

38 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

94-96 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

96-98 Punkte<br />

PARKER<br />

GIGONDAS „LE POSTE“, ROUGE 2018<br />

Ganz großer Wurf von Grenache-Guru Louis Barruol!<br />

FRS071118 Gigondas „Le Poste”, rouge 2018 (Bio) 16% Vol. 118,66 €/l 89,00 €<br />

96–98 Parker-Punkte: „Given the intensity of every<br />

cuvée at this estate, I was blown away by the elegance<br />

shown by the 2018 Gigondas le Poste.“<br />

– Joe Czwerwinski, The Wine Advocate, Issue 244<br />

94–96 Punkte – Jeb Dunnuck<br />

Jahr für Jahr Weine für die Ewigkeit: Für Louis Barruol,<br />

den Grenache-Versteher, den Grenache-Flüsterer besitzt<br />

das geschichtsträchtige lieu-dit „Le Poste“ besondere<br />

Bedeutung. Es ist es seit 1490(!) im Besitz seiner<br />

Vorfahren und wurde entsprechend weinbaulich genutzt,<br />

schon sein Großvater, Henri Rolland, vinifizierte<br />

hier in den 1930-ern und 1940-ern einen „vin blanc du<br />

Poste“, und 1963 bepflanzte sein Vater (ebenfalls ein<br />

Henri) den Weinberg neu: drei Querterrassen (sogenannte<br />

„banquettes“) mit Grenache, eine mit Clairette.<br />

Zur selben Zeit begann er, mit Hilfe des damaligen<br />

Bürgermeisters von Gigondas, Pierre Amadieu, die<br />

inmitten des Weinbergs gelegene Kapelle Saint-Cosme<br />

et Saint-Damien zu restaurieren. Die Böden dieses<br />

„Kapellen-Weinbergs“ aus tortonischem Kalkmergel<br />

(ein Kalkstein-Lehmgemisch), finden sich so auch im<br />

Barolo und Barbaresco, ein recht spezieller geologischer<br />

Umstand (vor Ort auch als „Unfall von Saint<br />

Cosme“ bezeichnet), der dazu führt, dass insbesondere<br />

gereifte, ältere Weine in ihrer Aromatik und filigranen<br />

Textur an Barolo erinnern. Den 2018-er beschreibt<br />

Louis als „feminine, salzig-seidige Version“ des „Le<br />

Poste“, bei der das Terroir in der Jugend besonders gut<br />

zum Ausdruck kommt und dabei einen „burgundisch<br />

anmutenden Charakter“ aufweist.<br />

Und wir lieben dieses südliche, Grenache-geprägte<br />

„Burgund“! Im Duft ein engmaschiges Gewebe<br />

verschiedener, ständig changierender aromatischer<br />

Stränge – dunkel „glühende“ Frucht (Brombeere,<br />

Pflaumen, Schwarzkirschen, Maulbeere), dazu zart<br />

irisierende „Glanzlichter“ (Veilchennoten, Garrigue<br />

und eine Spur Anis): Frucht, balsamische Tiefe und<br />

zurück. Das geht immens lange so weiter und ist für<br />

alle Beteiligten mehr als beglückend … Nach einiger<br />

Zeit im Glas legt der „Le Poste“ in Sachen Komplexität<br />

nach: Lakritz, Graphit und dunkler Stein. Im Antrunk<br />

dann von konzentriert-eleganter Wuchtigkeit (wieder<br />

Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, darüber? darunter?<br />

ätherisch Blutorange), immens dicht, immens<br />

elegant, das Tannin mit präzisem grip, dabei feingliedrig<br />

und seidenweich, im Nachhall wieder etwas<br />

Frucht, die in leicht salziges aufgeht – ein Monument!<br />

Wir wissen natürlich, dass es extrem schwer ist, sich diesen<br />

Wein zu versagen, und ja, er ist schon jetzt ein Genuss!<br />

Aber: Gönnen Sie sich und dem „Le Poste“ (und<br />

zumindest den anderen Einzellagenweinen – „Hominis<br />

Fides“ bzw. „Le Claux“) etwas Zeit, „vergessen“ Sie ihn<br />

einfach zehn bis zwölf Jahre (15–20 wären vermutlich<br />

ideal) im Keller – er wird nur noch schöner, noch grandioser!<br />

(bis 2038+)<br />

39


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Saint Cosme<br />

GIGONDAS „LE CLAUX“, ROUGE 2018<br />

Ganz großer Wurf von Grenache-Guru Louis Barruol!<br />

FRS071218 Gigondas „Le Claux”, rouge 2018 (Bio) 15,5% Vol. 118,66 €/l 89,00 €<br />

95–97 Parker-Punkte: „ Everything about the<br />

all-Grenache 2018 Gigondas le Claux is big.“<br />

– Joe Czwerwinski, The Wine Advocate, Issue 244<br />

95 Punkte – Decanter<br />

93–95 Punkte – Jeb Dunnuck<br />

„Le Claux“ ist der älteste Weinberg der Domäne und<br />

nach der großen Phylloxera-Plage eine der ersten (um<br />

1870) Neupflanzungen auf reblausresistenten amerikanischen<br />

Unterlagsreben in Frankreich. Er sollte ursprünglich<br />

1914 komplett ausgerissen werden – ein<br />

Plan der aufgrund des Ersten Weltkriegs und seiner<br />

Spätfolgen – glücklicherweise! – nie verwirklicht wurde.<br />

Ende der 1960-er-Jahre war der Weinberg so ausgelaugt,<br />

dass Louis Barrouls Vater Henri riesige Mengen<br />

an Schafsmist ausbringen musste, um „Le Claux“<br />

wiederzubeleben. „Nach all diesen Abenteuern ist „Le<br />

Claux“ mittlerweile eine betagte Dame, der es gut<br />

geht“, so Louis, wo jedes Jahr neue Reben gepflanzt<br />

werden.<br />

Die uralten (und nicht ganz so alten) Grenache-Reben<br />

stehen hier auf kalkigem Mergel, die Einzellage mit<br />

Südwest-Ausrichtung direkt unterhalb der Straße, die<br />

zum Weingut führt, wird ganzjährig von einen kalten<br />

Luftstrom aus dem Tal La Font des Papes gekühlt –<br />

eine „mikroklimatisches“ Indiz und sicherlich eine weitere<br />

Erklärung für die Finesse, die dieser Wein, dessen<br />

Trauben hier langsamer als in den anderen Lagen reifen<br />

und in der Regel zuletzt geerntet werden, an den<br />

Tag legt. Eine Finesse, die von Kritiker gerne als Burgund-nahe<br />

(Frucht-)Stilistik „gelesen“ wird, was sich<br />

im Glas durchaus nachvollziehen lässt: Hier mischen<br />

sich prall-dunkle Kirschen, Wacholder (Beere und<br />

Holz), Schwarzjohannis- und Brombeeren mit Schlehen,<br />

Holunder, Kampfer- und Weihrauchnoten sowie<br />

eine Prise ätherischen schwarzen Pfeffers mit zartem<br />

Rauch, der über duftenden Blüten schwebt, einem<br />

Hauch von Fleisch und noch taufeuchten Steinen. Die<br />

ersten Sekunden am Gaumen gehören dem dichten,<br />

samtig-griffigen Tannin, Lakritz- bis fast Teernoten<br />

und einer fast schon magischen, weil „unendlich“ eleganten<br />

Säure. Dann ist alles so kraftvoll-konzentrierte<br />

wie elegante Frucht, die vor einem subtil mineralischen<br />

Prospekt geradezu vibriert. Grandios!<br />

Sofort zugänglich und in den nächsten 15 bis 20 Jahren<br />

– mit zunehmend größerem Genuss – erst recht (2035+)!<br />

„SAINT COSME PROBIERPAKET”<br />

FRS079919 „Saint Cosme Probierpaket” statt 63,80 € nur 59,90 €<br />

Zum Kennenlernen der neuen Jahrgänge haben wir Ihnen ein<br />

Paket mit den roten Baisweinen geschnürt, welches wir Ihnen<br />

zu vergünstigten Probierkonditionen anbieten.<br />

JE 2 FLASCHEN VON<br />

► Little James, VdT rouge 2019<br />

► Côtes du Rhône rouge 2019<br />

► Côtes du Rhône „Les deux Albion”, rouge 2018 (Bio)<br />

40 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH<br />

93-95 Punkte<br />

DUNNUCK<br />

95 Punkte<br />

DECANTER<br />

95-97 Punkte<br />

THE WINE ADVOCATE<br />

41


FRANKREICH BURGUND<br />

Dugat-Py<br />

Dugat-Py<br />

GEVREY CHAMBERTIN<br />

Dugat-Py 2018:<br />

„Weine, die zu den besten zählen,<br />

die das zeitgenössische Burgund zu bieten hat.“<br />

– WILLIAM KELLEY (PARKER)<br />

„Loïc macht weiterhin Weine im Stil seines Vaters. Dies sind<br />

kühne, intensive Beispiele für Gevrey-Chambertin, die durch<br />

die Frische, die sich aus der Zugabe der Rappen ergibt, ausbalanciert<br />

werden.“ – Neal Martin<br />

„Les meilleurs vins de France”, die Bibel der französischen<br />

Weinkritik, urteilt: „Der kleinste Wein von Dugat- Py ist<br />

bereits ein großer Wein”!<br />

Loïc Dugat-Py nennt drei wichtige Faktoren für die Exzellenz<br />

eines Burgunders: „Der Winzer, die Reben und das Terroir.“ Ein<br />

Satz, der sehr gut das Konzept der Domaine widerspiegelt. Seit<br />

2015 zieren neue Etiketten das Weingut. Und, eher unüblich für<br />

einen Winzer aus Burgund, betont dies das Weingut gegenüber<br />

der Lagenbezeichnung.<br />

Die Domaine Dugat-Py besteht bereits seit 13 Generationen!!<br />

Im alten historischen Keller, sicherlich einem der schönsten<br />

Burgunds, der im alten Stadtteil Gevrey-Chambertins liegt, am<br />

Fuße des Lavaux-St-Jacques, werden noch immer die Weine vinifiziert.<br />

Seit dem 11. Jahrhundert existiert dieser Keller, welcher<br />

beauftragt vom Abt Halinard erbaut wurde. Seit 900 Jahren<br />

wird in diesen Gewölben bereits Wein ausgebaut und seit dem<br />

17. Jahrhundert in den Händen der Familie!<br />

Und in der Tat steht hier die Philosophie der Domaine, die<br />

Idee des Winzers, gleichgewichtig neben dem Charakter des<br />

Weinbergs. Man trinkt nicht in erster Linie einen Chambertin,<br />

sondern einen Wein aus dieser grandiosen Lage UND aus dem<br />

Hause Bernard Dugat-Py, will heißen: deren Interpretation<br />

dieser Lage. Dugat-Py gilt mittlerweile als einer der besten Betriebe<br />

Burgunds, nicht zuletzt dank dieser klaren Philosophie<br />

und der ureigenen Stilistik der Weine. Die uralten Reben (die<br />

42 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Dugat-Py BURGUND FRANKREICH<br />

Loïc, 1981 geboren, leitet mittlerweile die Geschicke des rund<br />

10 ha umfassenden Betriebs. Seit 1997 begleitete er seinen Vater<br />

Bernard, der seinem Sohn peu à peu die Verantwortung<br />

übergab. Es war Loïc, der die Domaine nochmals auf ein zuvor<br />

nicht erdenkliches Level katapultierte. So initiierte er die Umstellung<br />

auf biodynamische Bewirtschaftung, zunächst nur mit<br />

einer Parzelle im Chambertin. Als die Ergebnisse höchst zufriedenstellend<br />

waren, arbeitete er die Folgejahre hart daran, alle<br />

Lagen auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. Dies gelang<br />

ihm mit dem Jahrgang 2003 und seitdem schwärmt Loïc<br />

von den qualitativen Ergebnissen. Er nennt diesen Wendepunkt<br />

einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Domaine,<br />

deren Lagen seit 2006 zusätzlich mit dem Pferd gepflügt<br />

werden. All diese Schritte, die uralten Reben, die niedrigen<br />

Erträge, aufwändigste Bewirtschaftung im Keller und kostenintensiver<br />

Einsatz neuer Barriques, erklärt die durchaus<br />

hohen, aber dennoch gerechtfertigten Preise der<br />

feinsten Burgunder. Doch wer einmal einen dieser<br />

mythischen und sehr raren Pinots, die mit ihrer einzigartigen<br />

Konzentration und inneren Dichte einen<br />

Pol von Weltklasseweinen verkörpern, der in dieser<br />

Präzision und Strahlkraft nur ganz selten auf dem<br />

Planeten Wein zu finden ist, im Glas hatte, wird zukünftig<br />

keinen Ersatz finden. Und dann trinkt man<br />

eben keinen Chambertin mehr, sondern den Chambertin<br />

von Dugat-Py! Ein Muss für Liebhaber majestätischer<br />

Burgunder!<br />

Über den Jahrgang 2018:<br />

jüngsten zählen 50 Jahre!) bringen derartig niedrige Erträge (im<br />

Schnitt rund 20 hl/ha), dass die kraftvollen Pinot Noirs nach<br />

dem Ausbau im neuen Holz geradezu verlangen. Ihre nötige Frische<br />

ziehen die fantastischen Burgunder aus dem Einsatz von<br />

Rappen bei der Gärung, der hier bei allen Cuvées praktiziert<br />

wird. Es sind Burgunder, die nicht für den schnellen Genuss vinifiziert<br />

werden, sondern die Geduld und Zeit benötigen, da sie<br />

für die lange Strecke gebaut sind. Es sind eben große Weine,<br />

echte „vins de garde“, die hier, angefangen beim einfachen Villages<br />

bis hin zum Grand Cru, gefüllt werden.<br />

Loïc war einer der ersten Winzer, die bereits Ende<br />

August mit der Lese starteten. Hauptgrund für<br />

Parker-Verkoster William Kelley, dass Dugat-Py<br />

mit einer „Bandbreite an exemplarischen Weinen<br />

belohnt wurde, die zu den feinsten des Jahrgangs<br />

zählen“. Und so führt er weiter auf, dass der Jahrgang<br />

2018 die jüngste Evolution der Stilistik dieser<br />

feinen Domaine veranschaulicht. Weniger neues<br />

Holz in allen Weinen! Kein Wunder, denn Loïc bemerkte<br />

seit einiger Zeit, dass seine enorm alten<br />

Reben und deren niedrigen Erträge genug Extrakt<br />

mit sich bringen und einen reduzierten Holzeinsatz<br />

ermöglichen. Und dann trifft Kelley ein Fazit,<br />

welches uns nicht überrascht, um so mehr freut, denn wir gehen<br />

100% d’accord mit dieser Einschätzung: „All diese Schritte<br />

führen zum Fazit, dass selbst im von Natur aus reifen und breitschultrigen<br />

Jahrgang 2018 eine der elegantesten Kollektionen<br />

zu verzeichnen ist, die jemals aus der Domaine Dugat-Py hervorgegangen<br />

sind. Ich ermutige die Leser, veraltete Stereotypen<br />

von übermäßiger Eiche und exzessiver Extraktion beiseite<br />

zu legen und zu probieren, was hier heute produziert wird, da<br />

dies Weine sind, die zu den besten zählen, die das zeitgenössische<br />

Burgund zu bieten hat.“<br />

43


FRANKREICH BURGUND<br />

Dugat-Py<br />

BOURGOGNE, ROUGE 2018<br />

Der Schlüssel zum Zauberreich<br />

FBU030718 Bourgogne, rouge 2018 (Bio) 13% Vol. 58,00 €/l 43,50 €<br />

Bereits vor zehn Jahren lobte die Bibel der französischen<br />

Weinkritik „Les meilleurs vins de France“ (Ausgabe<br />

2010) euphorisch den Einstiegswein der Domaine:<br />

„Der kleinste Wein von Dugat-Py ist bereits<br />

ein großer Wein“ – und an diesem Urteil hat sich, bis<br />

auf den Preis, in all der Zeit nichts geändert. Es ist im<br />

Grunde kaum zu glauben, dass so ein Niveau schon auf<br />

der untersten Stufe der burgundischen Qualitätspyramide<br />

existiert, unserer Meinung nach ist dieser fantastische<br />

Wein im Villages-Bereich anzusiedeln. Mindestens!<br />

Und so erging es uns (wieder einmal!) auch<br />

beim letzten Besuch vor Ort, als uns Loïc blind den<br />

einfachen „Rouge“ einschenkte und uns völlig begeistert<br />

über die Qualitäten seines Gevrey-Chambertin<br />

„Vieilles Vignes“ äußerten, den wir – ganz sicher – im<br />

Glas vermuteten … – eigentlich kaum zu glauben!<br />

Aber das ist eben Dugat-Py, allerhöchste Qualität hat<br />

hier Methode. So wird etwa im Burgund-Report für<br />

den Jahrgang 2018 des Magazins Decanter (Februar<br />

2020) Dugat-Py unter den elf „Best Producers“ geführt<br />

– wie die Domaine de la Romanée-Conti auch … Und<br />

den „Red Wine of the Vintage“ stellt Loïc – zum zweiten<br />

Mal in Folge! – auch, sein „Grand Cru Chambertin“<br />

ist „close to Pinot Noir perfection“.<br />

Wer die Weine der Domaine Dugat-Py ein wenig<br />

kennt, weiß, dass der Winzer sie alle als vin de garde<br />

bezeichnet, die ihre Trinkreife frühestens nach sechs<br />

bis acht Jahren erreichen. Für die höheren Qualitäten<br />

(Village, Premier und Grand Cru) gilt das allemal, doch<br />

auch der Regionalwein profitiert von etwas Zeit auf<br />

der Flasche, selbst wenn er (zugegebenermaßen) jetzt<br />

schon ziemlich viel abgewinnen kann – zwei-drei Jahre<br />

sollten Sie ihm schon geben.<br />

Momentan zeigt sich der Basis-Wein von seiner wunderbar<br />

kühlen, dunkelfruchtigen Seite, hier finden<br />

sich schwarze Johannisbeeren und Blaubeeren, wie<br />

in Rauch gehüllte Kirschen (Glas- und Herzkirschen),<br />

säuerliche Zwetschgen, mit etwas Zeit im Glas dann<br />

Walderdbeeren, balsamische Noten (Kräuter, eine<br />

Spur Eukalyptus), Unterholz und immer wieder Himbeere.<br />

Am Gaumen dann Substanz bis dort hinaus,<br />

Tiefe und ein traumhaft präsentes Säuregerüst. 12 bis<br />

18 Monate Fassreifung (10 % davon neues Holz) unfiltriert<br />

auf die Flasche gezogen – was dieser Wein an<br />

grip, an kreidig-intensiver Mineralität zu bieten hat,<br />

ist schon ein Traum! Das ist trotz aller Jugendlichkeit<br />

unglaublich elegant und von einer Präzision und Geschliffenheit,<br />

dass man sich unweigerlich die Frage<br />

stellt, was bei Dugat-Py „noch oben hin“ noch möglich<br />

ist – wenn das hier, wie gesagt, der Basiswein ist.<br />

Wir trauen es uns ja kaum zu schreiben, aber … der<br />

„Kleine“ ist die reinste Einstiegsdroge in Sachen Burgund.<br />

Oder, um Weinkritiker Andrew Jefford zu zitieren,<br />

er „öffnet die Tür zum Zauberreich burgundischer<br />

Glückseligkeit“. Dem schließen wir uns gerne und mit<br />

Nachdruck an!<br />

Mit Genuss ab 2021 bis sicherlich 2030+.<br />

44 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Dugat-Py BURGUND FRANKREICH<br />

BOURGOGNE „CUVÉE HALINARD“, ROUGE 2018<br />

Village für alle! Ein ‚kleiner Gevrey-Chambertin‘ de luxe!<br />

FBU030118 Bourgogne Halinard, rouge 2018 13% Vol. 66,60 €/l 49,95 €<br />

Noch Ende der 1970-er bis weit in die 1980-er-Jahre<br />

wurden hier viele Fehler gemacht (nach Ansicht einiger<br />

Winzer sogar „Todsünden begangen“), insbesondere<br />

der exzessive Chemieeinsatz, von dem sich viele<br />

Böden Jahre später noch nicht erholt hatten, was<br />

dazu führte, dass selbst bei namhaften Domaines nur<br />

wenige Premier Crus, ja selbst Grand Crus, nicht die<br />

Qualität erreichten, wie man sie heute etwa mit der<br />

„Cuvée Halinard“, dem „Bourgogne deluxe“ des Winzermagiers<br />

aus Gevrey-Chambertin findet.<br />

Entdecken Sie, werte Kunden, das „Mysterium Burgund“<br />

über diesen grandiosen Charakterwein, der<br />

nach dem Abt Halinard benannt ist, der im 11. Jahrhundert<br />

in Gevrey wirkte und den Keller erbauen ließ, in<br />

dem sich heute die Weine von Dugat-Py in aller Ruhe<br />

entwickeln – und Sie werden uns zustimmen, dass<br />

das Burgund eine eigene Weinwelt ist, denn Feinheit<br />

und Eleganz eines Burgunders sind – ganz nüchtern<br />

betrachtet – unvergleichlich. Dieser, in seiner Preisklasse,<br />

absolute Referenzwein bewegt uns<br />

mehr als viele renommierte Lagennamen<br />

der Côte de Nuits – dass die Trauben für die<br />

„Cuvée Halinard“ allesamt aus der Appellation<br />

Gevrey-Chambertin (also der nächsthöheren<br />

Village-Stufe der Qualitätspyramide)<br />

stammen, ist sozusagen die Kirsche auf<br />

dem Sahnehäubchen auf der Torte!<br />

Die Vorgehensweise ist klar: niedrige Erträge! 20–25<br />

Hektoliter pro Hektar, häufig genug darunter (beim<br />

Village „Les Evocelles“ zuletzt sogar unter 15hl/ha). In<br />

einem warmen Jahr wie 2018 heißt das – zumindest für<br />

die Domaine Dugat-Py – konzentrierte, kraftvolle Burgunder<br />

mit enormer Komplexität und fantastischem<br />

Lagerungspotenzial. Anderen Winzern hingegen hat<br />

die klimatische Achterbahnfahrt des Jahrgang ziemlich<br />

zugesetzt. Das dürfte wohl nicht zuletzt an der<br />

Arbeit im Weinberg bzw. der Gesundheit von Reben<br />

und Trauben liegen. Bernard Dugat-Py und Sohn Loïc<br />

arbeiten nicht von ungefähr seit 2003 komplett biologisch,<br />

z. T. auch biodynamisch, ab dem 2015-er-Jahrgang<br />

sind die Weine auch offiziell so zertifiziert. Daher<br />

sind es gerade die Einstiegsweine solcher Winzer (und<br />

diese Domaine gehört ohne Zweifel zur burgundischen<br />

Elite), die besondere Beachtung verdienen, da sich hier<br />

die qualitativen<br />

Fortschritte der letzten Jahre – die „Erneuerung<br />

des Burgunds” (Jancis Robinson) – sofort bemerkbar<br />

machen und sehr leicht nachzuvollziehen sind.<br />

Und Qualität ist bei diesem Wein, ungeachtet<br />

seiner Jugend, sofort zu erkennen, die<br />

„Cuvée Halinard“ wirkt schon im Duft sehr<br />

präzise, konzentriert, dabei „energiegeladen<br />

entspannt“, schon recht sinnlich: sehr<br />

schöne Brombeere, reife Sauerkirschen,<br />

rauchige Noten, Cassis (Beeren und Rispe),<br />

Wacholder, Gewürznoten, nach einer<br />

Weile dann Walderdbeere – zum Verlieben<br />

schön! Am Gaumen zeigt der Wein dann<br />

die Tugenden großer burgundischer Pinot<br />

Noir, Kraft und Substanz – ja, unbedingt,<br />

und nicht etwa heftige Extraktion, Kraftmeierei<br />

und Holzorgien. Dabei ist er von<br />

bewundernswerter Finesse und Eleganz,<br />

die hier auf Jahre hin angelegt ist. Herrlich<br />

klare, saftige Frucht (Sauerkirsche, Johannisbeere,<br />

Boysenbeere, Granatapfel),<br />

exzellente, belebende Säure und feinkörnige<br />

Tannine, die sich wie ein Schleier aus zerriebener<br />

Kreide auf Zunge und Gaumen legt. Großartige Dichte<br />

und ein packend mineralischer Nachhall: Bourgogne<br />

deluxe!<br />

Ab etwa 2022, dann sicherlich bis 2033+<br />

45


FRANKREICH BURGUND<br />

Dugat-Py<br />

„ Outstanding!”<br />

– Allen Meadows<br />

GEVREY-CHAMBERTIN „CUVÉE COEUR DE ROY“<br />

TRÈS VIEILLES VIGNES, ROUGE 2018<br />

Burgund at its best – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />

FBU030218 Gevrey-Chambertin „C. de Roy T. V. V.”, rouge 2018 13% Vol. 172,00 €/l 129,00 €<br />

Das Herzstück der Domaine!<br />

Der „Coeur de Roy” ist so etwas wie der heimliche Star<br />

im Portfolio der Domaine und genießt bei Insidern<br />

Kultstatus. Ein Wein, der schon so manch renommierten<br />

Grand Cru weit hinter sich gelassen hat. Etwa als<br />

er von Allen Meadows (Burghound.com) höher bewertet<br />

wurde als der Echézeaux Grand Cru der Domaine<br />

Romanée-Conti …!<br />

Loïc Dugat-Py spricht, ganz wie sein Vater, stets liebevoll,<br />

ohne jegliche Spur von Überheblichkeit, aber<br />

sichtlich stolz, wenn man auf seinen „Cœur de Roy“<br />

(eine Cuvée der lieux-dits Combe du Dessus, Jouise,<br />

Epointures und Les Marchais) zu sprechen kommt.<br />

Stolz auf das eigene Handwerk, die kontinuierliche<br />

Arbeit und Pflege, die er den zum Teil über 100-jährigen<br />

Reben dieser grandiosen Parzelle, einer wahren<br />

„Königslage“ (auch wenn da nicht allzu viel royality im<br />

Spiel ist, denn die Bezeichnung geht auf den Familiennamen<br />

eines vormaligen Eigentümers des zentralen<br />

Teilstücks dieser Rebfläche zurück) angedeihen lässt.<br />

Der Winzer ist hier quasi Archäobotaniker, der mit<br />

dem einzigartigen genetischen Material dieser très<br />

vieilles vignes , längst vergangene Weingeschichte rekonstruiert<br />

und dabei seine Interpretation des Terroirs<br />

als „Cuvée Cœur de Roy“ in die Realität überführt.<br />

Burgund ist zweifellos die Region (und die weltweit<br />

prominenteste), die sich in den letzten 20 Jahren, nach<br />

einem notwendigen inneren Reinigungsprozess, am<br />

vehementesten der Vereinheitlichung und Standardisierung,<br />

letztlich Verflachung des Weingeschmacks<br />

widersetzt hat. Burgund ist auf dem besten Weg,<br />

sich in die komplett entgegengesetzte Richtung – zu<br />

größtmöglicher Individualität und Expressivität des<br />

Terroirs – zu entwickeln. Für all die Vinophilen, die<br />

den Reiz von Originalität, Komplexität und Sinnlichkeit<br />

zu schätzen wissen, ein Paradies! Bei Dugat-Py<br />

sind es dann unter anderem eben die 1910 gepflanz-<br />

ten Prachtreben, die die kostbaren kleinen Trauben für<br />

diesen Domainen-Klassiker auf absolutem Grand-Cru-<br />

Niveau liefern. Und das zu einem deutlich günstigeren<br />

Nicht-Grand-Cru-Kurs!<br />

Der Zauber authentischer Pinot Noirs aus dem Burgund<br />

liegt in der vermutlich einzigartigen Symbiose<br />

von Zartheit und Kraft, die selbst außerordentlich<br />

reiche und konzentrierte Weine nicht „fett“ wirken<br />

lässt – im Unterschied zu vielen belanglosen Pendants<br />

aus Übersee. Die singuläre aromatische Vielfalt dieser<br />

Weine, ihre Finesse und „Magie“, erschließt sich<br />

in ihrer ganzen Komplexität erst nach Jahren der Entwicklung.<br />

Wahre charakterliche Größe braucht Zeit,<br />

ist ein Reifeprozess – beim Wein wie beim Menschen.<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der „Cuvée<br />

Cœur de Roy“ (unter uns: ein „Wahnsinnsstoff!“) finden<br />

sich im Glas: Herrlich hedonistische Pinot-Noir-<br />

Frucht (Cassis, intensiv Himbeeren, süße Schwarzkirschen,<br />

Walderdbeeren, Pflaumen), wie sie kaum<br />

ausdruckstärker sein könnte, dazu Noten von dunkler<br />

Schokolade, Röstnoten (Fleisch), Veilchen und Lakritz<br />

– bei aller konzentrierten Kraft und Dichte, bei aller<br />

Üppigkeit, wirkt der Wein fast schwerelos, unendlich<br />

fein, wird mit dann mit zunehmender „Bodenhaftung“<br />

immer kühler und präziser, bis aus dem Wechselspiel<br />

Gleichzeitigkeit wird. Frucht und Mineralität werden<br />

eins, um dann am Gaumen förmlich zu explodieren.<br />

Wieder Fülle, wieder kontrastierende Säure, samtigpudriges<br />

Tannin und ein langer, enorm befriedigender,<br />

mineralisch crescendierender Nachhall, der das beneidenswerte<br />

Potenzial nur noch deutlicher zutage treten<br />

lässt. Ein Meisterwerk!<br />

Für den Fall, dass Sie sich gedulden können idealerweise<br />

ab 2022, dann mit Gusto bis mindestens 2038+<br />

46 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Dugat-Py BURGUND FRANKREICH<br />

GEVREY-CHAMBERTIN VIEILLES VIGNES, ROUGE 2018<br />

Gevrey-Chambertin und „Alte Reben“ – Finesse, Eleganz und Raffinement<br />

FBU030318 Gevrey-Chambertin „Vieilles Vignes”, rouge 2018 (Bio) 13% Vol. 133,20 €/l 99,90 €<br />

Ein brillanter Village!<br />

Loïc Dugat-Py reduzierte bei diesem Wein den Einsatz<br />

von neuem Holz auf unter 25 %, da der streckenweise<br />

recht heiße 2018-er-Jahrgang – für viele andere(!) Winzer<br />

eine qualitative Achterbahnfahrt – ihm Winzer etwas<br />

reifere, aber auch konzentriertere Weine beschert<br />

hat – und auf keinen Fall darf die Finesse, eine Qualität<br />

die den Weinen von Dugat-Py seit Jahren (schon<br />

auf dem recht geduldigen Papier) zugeschrieben wird,<br />

verloren gehen. Finesse über alles – eine Weisheit, die<br />

wir so auch von Comte Louis-Michel von Liger-Belair<br />

gehört haben.<br />

Aber seien Sie unbesorgt, werte Kunden, Finesse, Eleganz<br />

und Raffinement besitzt dieser „Vieilles Vignes“<br />

mit seinen 30 bis 50 Jahren alten, genetisch ungeheuer<br />

wertvollen Reben zuhauf. Bemerkenswert die Ausstrahlung,<br />

Energie und Noblesse, die uns immer wieder<br />

berührt, uns ganz emotional werden lässt … In der<br />

Nase zarte Graphitnoten, Schwarzkirschen, dunkel getönte<br />

Himbeeren, Rauchnoten, Lakritz und ein Hauch<br />

Veilchenduft. Am Gaumen saftig, etwas verspielt, aber<br />

mit klarer Kontur und Richtung, wieder rote und dunkle<br />

Beerenfrüchte, Sauerkirsche, etwas Blutorange und<br />

exotische, leicht süße Gewürznoten und ein paar Flocken<br />

Fleur de sel. Das alles wird von durchaus noch<br />

forderndem, aber ach so feinkörnig-elegantem Tannin<br />

verbunden, das mit der exquisiten Säure und der kreidig-kühlen<br />

Mineralität geradezu zu kommunizieren<br />

scheint. Fabelhafte Balance von innerer Harmonie und<br />

Intensität dann auch im bemerkenswert langen Finish,<br />

das uns (und jeden Liebhaber solcher Côte de Nuits<br />

sicherlich auch) für die Dauer der Erinnerung an diesen<br />

Wein, wunschlos glücklich macht.<br />

Wie alle vins de garde von Dugat-Py lieber ein wenig später,<br />

ab 2023 bis 2032+<br />

CHARMES-CHAMBERTIN GRAND CRU VIEILLES VIGNES,<br />

ROUGE 2018<br />

Eine Klasse für sich, erst Recht in 2018!!<br />

FBU030618 Charmes-Chambertin Grand Cru V. V., rouge 2018) 13% Vol. 560,00 €/l 420,00 €<br />

Eine Perle des Jahrgangs im Burgund, eine Weltklasse-Pretiose,<br />

die man wenigstens einmal im Leben getrunken<br />

haben sollte. Besser kann Pinot-Noir kaum<br />

schmecken, nur anders. Welche Fabel-Qualität, eine<br />

Hommage an die größte Rotwein-Rebe der Welt.<br />

Welch enorme Konzentration, welch Wahnsinnsdichte<br />

gepaart mit subtilem Spiel und Eleganz, welch Urschrei<br />

an salziger Mineralität, welch unübertreffliche<br />

Komplexität der Frucht (saftige Schwarzkirschen!),<br />

dazu wiederum erdige Noten und Blumendüfte. Wirkt<br />

reichhaltig und vollmundig mit einer guten inneren<br />

Kraft und einer muskulösen Struktur, die ihm eine große<br />

Seriösität verleiht. Dieser emotional zutiefst berührende<br />

Wein verdeutlicht, warum der Jahrgang 2018 bei<br />

Dugat-Py so hoch angesehen wird. Er verbindet Dichte,<br />

Mineralität, Komplexität, verführerische Frucht bei<br />

maximaler Eleganz mit einem Lagerpotenzial für Jahrzehnte!<br />

Leider nur wenige Flaschen verfügbar. Traumwein!<br />

47


ITALIEN TOSKANA<br />

Casanova<br />

Casanova di Neri<br />

MONTALCINO<br />

„Es ist wichtig, die beeindruckende Qualitätskonstanz von<br />

Casanova di Neri zu unterstreichen. Nur eine Handvoll<br />

italienischer Weingüter kann diese Auszeichnung für sich<br />

beanspruchen.“<br />

– PARKER<br />

„Das unentbehrliche moderne Anwesen Casanova di Neri bietet<br />

weiterhin eine Auswahl an leistungsstarken Brunellos, die<br />

eine Vielzahl von Geschmäckern treffen. Dies ist hauptsächlich<br />

das Ergebnis einer nahezu manischen Liebe zum Detail<br />

sowohl in den Weinbergen als auch im Keller.“ – Vinous<br />

Schließen Sie die Augen und stellen sich vor, Sie lägen auf einem<br />

Liegestuhl in der Sonne. Der Liegestuhl steht neben einem<br />

leise plätschernden Pool. Stellen Sie sich nun vor, dass dieser<br />

Infinity Pool (ah, Sie spielen dieses Spiel nicht zum ersten Mal! –<br />

also gut, Infinity Pool) zum Gästehaus eines italienischen Weinguts<br />

gehört. Das Gästehaus („Relais“), ein aufwändig modernisierter<br />

Bauernhof nebst Scheune, liegt halbrechts hinter Ihnen,<br />

und Sie – etwas ermattet vom produktiven Müßiggang – noch<br />

immer auf dem Liegestuhl in der Sonne. Sie lassen Ihren Blick<br />

entspannt in die Ferne schweifen, betrachten entspannt die Silhouette<br />

des weniger als fünf Kilometer entfernten, auf einem<br />

Hügel thronenden Städtchens Montalcino. Und geraten ins<br />

Träumen. Sie träumen davon, in dieser paradiesischen Umgebung<br />

nicht nur Wein zu trinken – vermutlich haben Sie ein Glas<br />

(oder zwei) Brunello getrunken, bevor Sie sich am Pool, pardon,<br />

Infinity-Pool! niedergelassen haben – sondern ihn auch zu machen.<br />

Stellen Sie sich also vor, dass Sie davon träumen, selbst<br />

Brunello-Produzent zu werden. Nun: Ein gewisser Giovanni Neri<br />

träumte diesen Traum vor mehr als einem halben Jahrhundert,<br />

obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal über den Infinity-Pool<br />

verfügte – aber das ist eine andere Traumgeschichte.<br />

Neri wollte hier ein neues Weingut an einem der Pilgerorte der<br />

italienischen Weinwelt – Montalcino! – gründen. Hier, wo die<br />

besten Sangiovese-Weine überhaupt und einige der besten Weine<br />

Italiens zuhause sind.<br />

Und der Traum, der nicht Traum bleiben, sondern als wohlüberlegter<br />

Plan Gestalt annehmen sollte, wurde 1971 Realität. Er<br />

erwarb einen Landsitz, das heutige Weingut, der damals noch<br />

ein landwirtschaftlicher Mischbetrieb war. Im Laufe der Jahre<br />

48 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Casanova TOSKANA ITALIEN<br />

neu<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

seiner Trauben zuträglich waren. Mittlerweile hat sich der Klimawandel<br />

zu Gunsten von Neri ausgewirkt, da das natürliche<br />

Amphitheater des „Cerretalto“ mit Blick auf den Fluss Asso, die<br />

Reben vor Hitze schützt, so das einer optimalen Reifung der<br />

dort sehr kleinbeerigen Sangiovese-Trauben nichts im Wege<br />

steht.<br />

Giacomo Neri führt mit seinen<br />

beiden Söhnen Giovanni und Gianlorenzo<br />

in zweiter Generation den legendären Betrieb<br />

kaufte Giovanni Neri dann Grundstück für Grundstück in verschiedenen<br />

Gebieten der Appellation, die seiner Meinung nach<br />

alle Voraussetzungen für die Erzeugung wirklich bedeutender<br />

Weine erfüllen konnten. Das liest sich deutlich unspektakulärer<br />

und einfacher, als es in Wirklichkeit war, denn entsprechende<br />

Weinberge im Zauberreich des Brunello di Montalcino waren<br />

schon damals sehr teuer und nicht eben leicht zu finden. Aber<br />

im „Schicksalsjahr“ 1971 konnte Neri ein Grundstück östlich der<br />

Stadt erwerben, den auf einer Höhe von 270–290 Metern gelegenen<br />

Weinberg „Cerretalto“. Vermutlich war er seinerzeit der<br />

einzige Interessent, den nach herrschender Lehrmeinung bzw.<br />

Ansicht der Konkurrenz zählte dieser Weinberg zu den wenig<br />

bis gar nicht geschätzten Latifundien, Der Grund dafür: Diese<br />

Lagen galten als zu kühl, Trauben würden dort nie richtig reifen.<br />

Neri aber hatte ihre „natürlichen Grenzen“, die klimatischen Beschränkungen<br />

erkannt, machte aus der Not eine Tugend und<br />

passte seine Idee von Wein und Weinbau dem Terroir an. Er<br />

nahm niedrigere Erträge gerne in Kauf, wenn sie der Qualität<br />

Der Erwerb neuer Weinberge war den Neris zu allen Zeiten<br />

wichtig, inzwischen umfasst die rund 500 Hektar große Azienda<br />

heute sieben Weinberge – Fiesole, Poderuccio, Podernuovo, Le<br />

Cetine, Pietradonice, Spereta und der schon erwähnte Cerretalto<br />

– mit insgesamt 63 Hektar Rebfläche, dazu bewaldeten<br />

Flächen, Äckern und 20 Hektar Olivenhainen.<br />

1991 übertrug Giovanni seinem Sohn Giacomo die Leitung des<br />

Betriebs, der von keinem Geringeren als Carlo Ferrini<br />

beratend unterstützt wird. Giacomo Neri gehörte<br />

damals zu den ersten Produzenten, die sich von der<br />

traditionellen Praxis immer auch eine Riserva des Brunellos<br />

zu produzieren abwandten. Stattdessen konzentrierte<br />

er sich auf einzelne Weinberge oder Abfüllungen<br />

an mehreren Standorten. Die Weine werden<br />

separat vinifiziert, um das Terroir abzubilden und die<br />

Einzigartigkeit der Weinberge erfahrbar zu machen.<br />

Auf den ersten Brunello von 1978 folgte der Cerretalto,<br />

der seit 1981 produziert wird. 1982 dann der erste<br />

Rosso di Montalcino; Tenuta Nuova erschien dann<br />

1993, die Einzellage Pietradonice 2000, IrRosso di Casanova<br />

di Neri sowie Ibbianco 2011 wurde 2000 auf<br />

den Markt gebracht. Spätestens seit den 1990-ern<br />

gehört Casanova di Neri zu den beständigsten und<br />

international profiliertesten Brunello-Produzenten<br />

überhaupt. Die Auszeichnung von 100 Parker-Punkten<br />

für beide 2010er Brunello, Cerretalto und Tenuta<br />

Nuova, sorgte für eine internationale Nachfrage, die<br />

ihresgleichen sucht und Sucklings Liebesbekenntnisse<br />

mit ebenfalls 100 Punkten (2001, 2006, 2010) für<br />

den Cerretalto amtlich bestätigte.<br />

Die technischen Anlagen des Weinguts sind ein weiterer wichtiger<br />

Bestandteil der Erfolgsformel der Neris. Casanova di Neri<br />

ist – der Name verrät es – eine topmoderne, „neue“ Casa mit<br />

einem „dreistöckigen“ Wein- und Lagerkeller. Eine Etage davon<br />

ist unterirdisch angelegt, die anderen versetzt übereinander.<br />

Auf diese Weise nutzt Giovanni Neri bei der Vinifizierung die<br />

natürliche Schwerkraft und benötigt gleichzeitig nur minimale<br />

Energie zum Heizen, Kühlen und Pumpen. Der Verkostungsraum<br />

mit Blick auf den Weinberg Fiesole grenzt direkt an die<br />

niedrige, sich fast in die Landschaft duckende Azienda an. Und<br />

genau gegenüber, getrennt durch einen talartigen Einschnitt<br />

(den man beim besten Willen nicht Schlucht nennen kann)<br />

liegt etwa 350 Meter Luftlinie entfernt, das eingangs erwähntes<br />

neue „Relais“ mit dem Infinity-Pool von dem aus man verträumt<br />

seinen Blick über Montalcino und einen der besten Brunello-Erzeuger<br />

überhaupt schweifen lassen kann …<br />

49


ITALIEN TOSKANA<br />

Casanova<br />

ROSSO DI MONTALCINO DOC 2018<br />

Wir sehen mit Vergnügen rot: Rosso die Montalcino von Casanova di Neri<br />

– eine Klasse für sich!<br />

ITO130118 Rosso di Montalcino DOC 2018 14,5% Vol. 26,53 €/l 19,90 €<br />

Zum Feiern das kleine Rote!<br />

91 Punkte<br />

VINOUS<br />

„Mit unserem „Rosso“ treten wir den Beweis an, dass<br />

wir mit einem Sangiovese aus unseren Weinbergen in<br />

Montalcino selbstverständlich in der Lage sind, große<br />

Weine hervorzubringen, die man im Zweifel auch sofort<br />

trinken und genießen kann. Für uns ist der „Rosso<br />

di Montalcino“ von größter Bedeutung. Wir verwenden<br />

Trauben von ausgewählten Parzellen unserer<br />

Weinberge und behandeln sie mit der gleichen Aufmerksamkeit<br />

und Sorgfalt, wie wir sie auch für die<br />

Herstellung von Brunello walten lassen. Die starke<br />

Persönlichkeit und Identität dieses Weins, der in der<br />

Regel 12 bis 15 Monate im Holz liegt (für<br />

den Jahrgang 2018 waren es diesmal ganze<br />

18 Monate), ist auch auf unsere spezifische<br />

Auswahl von Sangiovese-Klonen zurückzuführen.“<br />

– soweit die Anmerkungen von Giacomo<br />

Neri.<br />

Der Rosso ist eine Klasse für sich! Nicht einfach<br />

ein Zweitwein, sondern ein wunderbar gelungener,<br />

wirklich großer und eleganter Sangiovese – noch dazu<br />

möchte man ihn wirklich sofort trinken. Was auch<br />

ganz hervorragend funktioniert (weswegen Kritiker<br />

Antonio Galloni genau aus diesem Grund dringend<br />

dazu rät ,Vorsicht walten zu lassen und vorsorglich ein<br />

paar Flaschen beiseite zu legen – man weiß ja nie!):<br />

Fein umrissener Duft von dunkelroten Früchten, vor<br />

allem Kirschen, Pflaumen, Lakritz, Waldboden (nebst<br />

Tannennadeln), dazu balsamisch-pfeffrige Kräuternoten.<br />

Am Gaumen saftig, vollmundig, jede Menge<br />

Beerenfrüchte, wunderbar disponierte mineralisch vibrierende<br />

Säure, Macchia und Blüten, die in ein langes,<br />

von feinkörnigem Tannin gestütztes Finale münden.<br />

Im Nachhall noch einmal Früchte, Lorbeer und ein<br />

letzter Kirschseufzer – und um ein letztes Mal Herrn<br />

Galloni zu zitieren: „Das ist so wunderhübsch!“ – ja,<br />

einfach bezaubernd!<br />

Mach jetzt schon großen Spaß, in einem Jahr dann sicher<br />

noch ein wenig mehr, und bis 2026+ sowieso.<br />

50 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Casanova TOSKANA ITALIEN<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO DOCG 2015<br />

Idealtypischer Brunello aus einem schon jetzt als historisch zu bezeichnenden Jahrgang!<br />

ITO130215 Brunello di Montalcino DOCG 2015 14,5% Vol. 65,33 €/l 49,00 €<br />

Benchmark-Brunello<br />

Casanova di Neri produzierte den Brunello mit der<br />

„eticchetta bianca“ erstmals 1978, ein Jahrgang, der, so<br />

wie es die Regeln des Consorzio vorsehen, ab dem 1.<br />

Januar des fünften auf die Ernte folgenden Jahres für<br />

den offiziellen Handel freigegeben wurde und daher<br />

erst 1983 auf den Markt kam. Der Wein löste schon<br />

recht bald einen regelrechten Hype um den new style<br />

Brunello aus. Traditionalisten bemängelten vor allem<br />

den Holzeinsatz, der das „wahre“ Gesicht des Sangiovese<br />

maskiere. Hätten Sie gewusst, was sie mit<br />

dem „Tenuta Nuova“ oder dem „Cerretalto“ erwarten<br />

würde, dann wäre manche Kritik deutlich leiser und<br />

nach entsprechender Bedenkzeit, das heißt Reifezeit,<br />

gar nicht erst geäußert worden. Bestes Beispiel: der<br />

2015-er-Jahrgang, den Weinkritiker James Suckling als<br />

vintage aller vintages in der Geschichte Montalcinos<br />

einschätzt. Einen besseren Jahrgang hat es seiner<br />

Meinung noch nicht gegeben. Haben wir diese Weine<br />

wirklich niemals besser getrunken? Und was wird er<br />

über die 2016-er sagen? Aber zurück zum Ausgangspunkt:<br />

Niemand bestreitet, dass 2015 tatsächlich ein<br />

ganz großer, ein historischer Jahrgang in Montalcino<br />

ist. Reife und Opulenz treffen auf vibrierende Frucht,<br />

auf wie mit dem Silberstift gezeichnete Tannine und<br />

belebend frische Säure. Die „eticchetta bianca“ fesselt<br />

mit einem herrlich duftigen, fast nostalgisch<br />

charmantem Bouquet – Rosenblüten und -blätter,<br />

Veilchenduft, dazu etwas Süßholz, eine Winzigkeit<br />

mehr Zimt – das sich immer zu erwärmen, zu intensivieren<br />

scheint. Jetzt deutlich Blaubeeren, sehr dicht,<br />

sehr samtig, dann klassisch vegetabile, leicht medizinale<br />

Noten, dazu balsamische Kräuter, Lorbeer und<br />

süßlich-pikante Gewürznoten. Am Gaumen mit Salz<br />

besprenkelte Blutorangen, Kirschen und noch mehr<br />

Kirschen, Brombeermus, wunderbar stoffig, dabei in<br />

perfekter Harmonie, saftig und mit schönem Trinkfluss,<br />

hellt das langgezogene, leicht süße Finish mit<br />

herben Granatapfelnoten auf. Stilistisch makellos und<br />

geradezu entspannt und entspannend zu trinken!<br />

Wenn gleich, dann bitte die Karaffe<br />

bemühen, ansonsten ab 2021–2022<br />

bis 2035+<br />

94<br />

Punkte<br />

SUCKLING<br />

94<br />

Punkte<br />

PARKER<br />

94<br />

Punkte<br />

VINOUS<br />

95<br />

Punkte<br />

FALSTAFF<br />

94<br />

Punkte<br />

SUCKLING<br />

51


ITALIEN TOSKANA<br />

Casanova<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO<br />

„TENUTA NUOVA” DOCG 2015<br />

Brunello di Montalcino „Tenuta Nuova“:<br />

Wenn aus ambitionierter Moderne allerbeste<br />

Tradition wird!<br />

TO130315 Brunello di Montalcino „Tenuta Nuova” DOCG 2015<br />

14,5% Vol. 132,00 €/l 99,00 €<br />

Alles neu, fast tautologisch: „Casanova“ di Neri, das „neue Haus“, das<br />

Weingut, das Giovanni Neri 1973 gründete, die Tenuta „Nuova“, der „neue“<br />

Grundbesitz, den er in den 1980-ern im südlichen Montalcino zwischen<br />

Castelnuovo dell’Abate und Sant’Angelo in Colle erwerben konnte, der<br />

neue (und jüngste) Jahrgang von 2015, der „erneut“ (und wie schon so oft<br />

seit dem Premierenjahrgang von 1993) mit einem großzügigen Punkteregen<br />

aus allen Ecken und Enden der Brunello-affinen Weinwelt bedacht<br />

wurde. „Neu“ war allerdings auch die Rebsorte, die auf diesem Weinberg<br />

(„Le Cetine“) zum ersten Mal angesiedelt wurde: ein für die „Tenuta Nuova“<br />

maßgeschneiderter Sangiovese in Dichtpflanzung aus dem Weinberg<br />

„Cerretalto“, dem natürlichen „Rebstock-Amphitheater“ östlich von Montalcino.<br />

Nach den ersten Sekunden mit dem Wein, nach dem ersten freudigen<br />

Schock, nachdem sämtliche Sinne abbondanza! alarmsignalisieren …:<br />

Dunkel-üppige, strahlend helle, massiv-elegante Frucht, die sich nicht<br />

entscheiden kann, ob sie sich als vollbeladener Kirschbaum oder als drahtiger<br />

Himbeerstrauch manifestieren möchte. Dann in Wellen Brombeeren,<br />

eingelegte Schwarzkirschen, getrocknete Rosenblätter, feuchtes<br />

Eisen und hellstes Wildleder, dahinter Kaskaden von Kräutern und Gewürzen<br />

(Salbei, Süßholz, Myrrhe, Nelke, ein Hauch Kampfer). Am Gaumen<br />

die Erkenntnis, dass man der Gleichzeitigkeit der Eindrücke kaum Herr<br />

werden kann. Dann also Plan B, die ekstatische Kapitulation: Tannin wie<br />

Samt und Seide? Bitteschön! Struktur bis dorthinaus, das Kettenhemd nur<br />

Kaschmir? Auch das! Moderner Holzeinsatz der heute und in zwanzig Jahren<br />

instinktiv als perfektes Podest und Vehikel für den Sangiovese erkannt<br />

wird, weil man es sich stilistisch nicht schöner denken kann? Der Beweis<br />

ist im Glas! Dann: Ruhe. Was bleibt, ist ein üppiges Quantum an Umami,<br />

ein feiner Schleier salziger Gischt, der an Felsen im Sonnenlicht auskristallisiert.<br />

Was sein wird, ist ein hinreißend schöner, betörend komplexer<br />

Wein, der sich plötzlich beglückend leicht trinken lässt, der wohl auch ein<br />

wenig süchtig macht, aber das wusste, das fühlte man nach Sekunden.<br />

Der bisher ekstatischste „Tenuta Nuova“ nach dem 2010-er – schlicht fulminant!<br />

Warum nicht sofort? Warum nicht in zwei Jahren?<br />

Beherrscht natürlich auch die Langstrecke – bis 2040+<br />

52 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Casanova TOSKANA ITALIEN<br />

98+<br />

Punkte<br />

PARKER<br />

98<br />

Punkte<br />

FALSTAFF<br />

97<br />

Punkte<br />

DUNNUCK<br />

99<br />

Punkte<br />

SUCKLING<br />

97<br />

Punkte<br />

DECANTER<br />

53


ITALIEN PIEMONT<br />

Sandrone<br />

Luciano Sandrone<br />

PIEMONT<br />

Luciano Sandrone: Weiser Winzermagier, lebender Mythos<br />

und einer der großen Persönlichkeiten der Wein-Welt.<br />

Die Kritiker jubeln: Traumwertungen für seine aktuellen Weine!<br />

94 Punkte: der höchtsbewertete Barbera des Jahrgangs!<br />

(Parker)<br />

94+ Punkte: der beste Valmaggiore der Gutsgeschichte.<br />

„Der Wein reicht an einen Baraolo heran. Welch aufregende,<br />

neue Generation von Nebbiolo! (Parker)<br />

2 x 98 Punkte: „Sandrones Aleste 2016: Beeindruckend! ”<br />

Eine Reise in das atemberaubend schöne Land am Fuße der<br />

Berge, die geradezu magische Heimat eines der großen Rotweine<br />

der Welt, des Barolo. Der Grandseigneur des Barolo, Luciano<br />

Sandrone, gehört zu den lebenden Legenden des Piemonts und<br />

weiß ganz bewegt aus eigener Anschauung von einer Zeit zu<br />

erzählen, als im Piemont die Uhren noch ganz anders tickten als<br />

heute, von den schweren Jahren der älteren Winzergeneration,<br />

der harten Arbeit in den Weinbergen und der ständigen Angst<br />

ihrer Väter, im Herbst genügend Trauben ernten zu können, um<br />

durch deren Verkauf die Familie, oft mehr schlecht als recht,<br />

ernähren zu können. Heute kaum noch vorstellbar, aber damals<br />

verkauften die Weinbauern im Piemont, das heute zu den großen,<br />

mythischen Weinbauregionen der Welt zählt, ihre Trauben<br />

noch lose und zumeist für ganz kleines Geld an einige wenige<br />

Großhändler, die eine Monopolstellung besaßen!<br />

Und wie so viele Winzer seiner Generation, die quasi bei Null<br />

angefangen und den Sprung in die Selbständigkeit gewagt haben,<br />

ist Luciano Sandrone qualitativ geradezu explosiv, aber<br />

quantitativ sehr behutsam gewachsen. Er steht heute an der<br />

Spitze des Piemont und feiert in diesem Jahr daher wohlverdient<br />

das 40jährige Bestehen seines Gutes. Luciano hat bis heute<br />

nicht vergessen, wo er herkommt. Und er macht sich seine Gedanken<br />

um die Zukunft. Nach reiflicher Überlegung hat er mit<br />

54 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Sandrone PIEMONT ITALIEN<br />

Boschis und alles wird durch ihre Hingabe, ihr Talent und ihre<br />

Arbeit in die Zukunft fließen. Alles, was ich gelebt und erlebt<br />

habe, hat mich auf diesen Gedanken gebracht. Es ist der Wein,<br />

der meine Karriere geprägt hat und auch die Zukunft unseres<br />

Weingutes prägen wird. Es ist unser Flaggschiff, ein Barolo, der<br />

weltweit anerkannt ist und den wir immer mit größtem Respekt<br />

gehegt und gepflegt haben. Daran wird sich nichts ändern. Deshalb<br />

widme ich diesen besonderen Wein meinen Enkelkindern<br />

Alessia und Stefano, er wird ab jetzt ihre Namen tragen.“<br />

dem Jahrgang 2013 beschlossen, seinen legendärsten Wein, den<br />

Cannubi Boschis, umzubennen in ‚Aleste’, den Anfangsbuchstaben<br />

seiner Enkelkinder ALEssia und STEfano. Ein Bruch mit<br />

der Geschichte? Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Es geht<br />

um Kontinuität. „Ich wollte meinen Enkelkindern meine erste<br />

und wertvollste Errungenschaft widmen, um ihnen zu zeigen,<br />

dass das Schicksal dieses Weinguts in ihren Händen liegt“, sagt<br />

Luciano. „Alles begann mit dem ersten Teil aus dem Cannubi<br />

„Die moderne Kompetenz“, die der Gambero Rosso zutreffend<br />

Sandrone attestiert, weist auf die behutsamen Umstellungen<br />

in der Kellerarbeit hin, die Luciano das Image des „beliebtesten<br />

Modernisten unter den Traditionalisten“ (Gambero) eingebracht<br />

hat. „Es hat somit einen gewaltigen Qualitätssprung<br />

gegeben, in Spitzenjahrgängen ebenso wie in durchschnittlichen.<br />

Verkürzte Extraktion und entsprechend einer uralten<br />

Piemonteser Tradition der behutsame Einsatz von erstklassigen<br />

500 l Holzfudern bester französischer Provenienz (davon nur ca.<br />

20% neu, der Rest gebraucht, denn Holz hat nur eine dienende,<br />

strukturgebende Funktion) in unserem 1998 am Fuße der<br />

legendä-<br />

ren Lage Cannubi erbauten neuen<br />

Weinkeller haben dazu entscheidend<br />

beigetragen. Damit will ich nicht<br />

sagen, dass man früher nicht in der<br />

Lage war, guten Wein zu machen,<br />

aber mit den Kenntnissen von früher<br />

war es eben auch nur der Wein von<br />

früher“, so Luciano in seiner engagierten,<br />

verschmitzt lächelnden und<br />

ruhigen Art, die auf den ersten Anschein<br />

gar nicht erkennen lässt, dass<br />

man hier einen legendären Qualitäts-Revolutionär<br />

des Piemonts, einen<br />

der dynamischen Erneuerer des<br />

Barolo, vor sich sitzen hat. Und all<br />

die Evolutionen in den letzten drei<br />

Jahrzehnten, zu denen immer mehr<br />

auch Lucianos höchst engagierte<br />

Tochter Barbara beigetragen hat,<br />

haben dazu geführt, dass der Name<br />

Sandrone weltweit einen mythischen<br />

Klang erhalten hat. Sandrones<br />

große Barolo sind wie ein<br />

burgundischer Grand Cru aus dem<br />

Piemont, Finesse und Eleganz paaren<br />

sich mit großer innerer Dichte<br />

und majestätischer Kraft. Sie gelten,<br />

wie sein Barbera, sein Dolcetto<br />

und sein Nebbiolo Valmaggiore, Jahrgang für Jahrgang, als<br />

Inbegriff höchster Winzerkunst!<br />

Werte Kunden: Eine Reise ins Piemont: Das sind sinnliche Genüsse<br />

und Verführung pur im Glas und auf dem Teller! Und großer<br />

Piemonteser Wein kann vielleicht anders schmecken, aber<br />

niemals besser als die sinnlichen Pretiosen von Sandrone!<br />

55


ITALIEN PIEMONT<br />

Sandrone<br />

DOLCETTO D’ALBA ROSSO 2019<br />

„Wein für einen Pizza-Abend.“ – Parker<br />

IPI040119 Dolcetto d‘Alba rosso 2019 Diam-Kork 13% Vol. 15,33 €/l 11,50 €<br />

Es gibt Weine für die große Bühne und solche für jeden<br />

Tag. Ein Dolcetto ist ganz klar ein einfacher Tischwein,<br />

der unbeschwert die Saftigkeit und Fruchtintensität<br />

der Rebsorte ins Glas zaubert. Daher handelt es<br />

sich beim Dolcetto d’Alba auch um den einzigen Rotwein<br />

im Hause Sandrone, der kein Holzfass gesehen<br />

hat. Einfach, weil die Rebsorte einen anderen Ansatz<br />

benötigt. In Italien steht der Dolcetto wie Salz- und<br />

Pfefferstreuer auf dem Tisch. Damit hier aber ein<br />

Wein von Charakter entsteht, müssen die Ausgangsbedingungen<br />

perfekt sein. Sandrones Trauben stammen<br />

aus 11 verschiedenen Lagen (unter anderem aus<br />

Montforte d’Alba, Castelletto Novello und Rocche di<br />

San Nicola), die mit ihren unterschiedlichen Böden<br />

(hoher Kalkanteil) einen komplexen Facettenreichtum<br />

in diesen betörenden Tropfen mit seinem phantastischen<br />

Preis-Genuss-Verhältnis einbringen!<br />

Aus dem intensiv violetten Glas steigt ein kraftvolles<br />

Fruchtspektrum das von frischen Blaubeeren über<br />

Blaubeerkonfitüre, bis hin zu Pflaumen und Brombeeren<br />

reicht. Eine erdig-würzige Note, ganz fein im<br />

Hintergrund, bildet den Rahmen für die feine Fruchtausprägung.<br />

Am Gaumen zeigt sich Sandrones Rotwein-für-jeden-Tag<br />

dann fruchtintensiv und saftig. Am<br />

2019er Jahrgang gefällt uns besonders das weiche und<br />

ausgewogene Tannin. Der Wein hat eine geschmeidige<br />

Textur, lässt die schwarzen Johannisbeeren und<br />

Blaubeeren wie auf einem Samtteppich dahingleiten.<br />

Das ist einfach ein völlig authentischer Piemonteser<br />

Rotwein, dem man nur etwas hochwertige Salami beilegen<br />

muss oder eine Pizza und schon hat man einen<br />

entspannten Abend. Der Ohrensessel darf gerne breit<br />

und weich sein und die Musik bereits aufgelegt. Dann<br />

kann nichts mehr schiefgehen.<br />

Zu genießen ab sofort und gerne stets zart gekühlt, bei 14<br />

bis 16 Grad. Potenzial bis 2024.<br />

BARBERA D’ALBA ROSSO 2018<br />

94 Punkte! Der am höchsten bewertete 2018er Barbera bei Robert Parker.<br />

IPI040218 Barbera d‘Alba, rosso 2018 14% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

Luciano Sandrone, der Meister des zwischen<br />

Klassik und Moderne balancierenden<br />

Barolo, legt mit dem 2018er „Barbera d’Alba“<br />

einen Wein vor, den es so gut und so<br />

elegant aus dieser Rebsorte nur ganz selten<br />

zu verkosten gibt. Das liegt vor allem daran,<br />

dass Sandrone seinem geliebten „Barbera<br />

d’Alba“ die gleiche Aufmerksamkeit widmet wie dem<br />

Nebbiolo respektive seinem Lagen-Barolo. Alte Reben<br />

aus sieben unterschiedlichen Parzellen inmitten<br />

der Barolo-Hügel sind die Grundlage für diesen Wein,<br />

der in offenen Edelstahl-Fermentern temperaturkontrolliert<br />

vergoren wird und dann in 500-Liter-Fässern<br />

reift. Sandrones Holzeinsatz ist bei diesem Wein wie<br />

immer vorbildlich, elegant, balanciert und ein großer<br />

Mehrwert; denn dieses sanfte Holz gibt dem „Barbera<br />

d’Alba“ die Struktur, die Finesse und die Größe, die ihn<br />

bei Robert Parker mit 94 Punkten zum höchstbewerteten<br />

Barbera des Jahrgangs macht. Überhaupt sind<br />

bisher in der gesamten rund 40-jährigen Geschichte<br />

von „Robert Parker’s The Wine Advocate“ nur 19 Barbera<br />

höher bewertet worden. Entscheidend war aber<br />

für uns natürlich der Eindruck, den wir selbst hatten,<br />

als wir den „Barbera d’Alba ” zum ersten Mal probieren<br />

konnten. Und tatsächlich waren wir damals schon<br />

bei der Fassprobe hingerissen von diesem Wein, der so<br />

viele Elemente in eine seltene Harmonie bringt. Der<br />

purpurfarbene „Barbera d’Alba“ duftet elegant und intensiv<br />

nach flüssiger Schokolade mit Morello-Kirschen<br />

und nach schwarzem Tee. Er duftet ferner nach reifen<br />

Zwetschgen, Brombeeren und Blaubeeren und ebenso<br />

nach ein wenig Unterholz, feinster Eiche und einem<br />

frischen Hauch von Orange und Stein. Am Gaumen<br />

zeigt sich die Dichte und Fleischigkeit dieses Weines.<br />

Die Frucht ist reif und saftig, das Tannin, typisch für<br />

Barbera, sanft und eher dezent, die Säure lebendig und<br />

glasklar, das Holz fast schmeichelnd und umarmend,<br />

der Wein zwar konzentriert, aber keineswegs zu üppig.<br />

Dafür zeigt sich im Finale eine herrliche Würze<br />

und eine vitale Mineralität, die dem Wein noch eine<br />

zusätzliche Dimension verleiht. Wenn man bei all dem<br />

auf den Preis schaut, kann man nur konstatieren: Besser<br />

geht es in dieser Klasse eigentlich kaum.<br />

Der Barbera ist jetzt wunderbar zu trinken und hat sicher<br />

ein Potential bis ca. 2028.<br />

56 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Sandrone PIEMONT ITALIEN<br />

NEBBIOLO D’ALBA „VALMAGGIORE“ 2018<br />

94+ Punkte! Nebbiolo d’Alba auf Barbaresco-Niveau.<br />

IPI040318 Valmaggiore Nebbiolo d‘Alba, rosso 2018 13,5% Vol. 34,53 €/l 25,90 €<br />

Roero ist eine Gegend nordwestlich von Alba, die in<br />

der Weinwelt lange Zeit überhaupt keine Rolle spielte.<br />

Erst mit der Wiederentdeckung der weißen Sorte<br />

Arneis Ende der 1970er rückte auch Roero wieder ein<br />

wenig in den Fokus – und damit auch der Nebbiolo,<br />

der dort seit langer Zeit angebaut wird. 1985 erhielten<br />

der rote „Roero“ und der weiße „Roero Arneis“ eine<br />

kontrollierte Herkunftsbezeichnung. Die Sandrones<br />

wurden auf das Gebiet aufmerksam, weil auch Bruno<br />

Giacosa dort tätig war. Er gehörte nicht nur zu den<br />

Rettern des Arneis, er vinifizierte auch einen Nebbiolo<br />

aus Valmaggiore. Als die Sandrones die Chance erhielten,<br />

dort den Teil eines Weinbergs zu erwerben,<br />

zögerten sie nicht lange. Zu schön sah der Weinberg<br />

aus. Dass er auch ein gutes Potential hatte, ahnten sie.<br />

Aber dass sich der Wein aus Valmaggiore zu den heutigen<br />

Höhen aufschwingen würde, hat sie dann doch<br />

überrascht. Sie hatten seinerzeit den Weinberg neu<br />

bestockt mit burgundischer Dichtpflanzung von rund<br />

zehntausend Stöcken pro Hektar. Diese Art der Pflanzung<br />

ist ja in den Weinbergen, die tatsächlich burgundische<br />

Weine auf Cru-Niveau erzeugen sollen, heute<br />

Standard. Der Nebbiolo wird – wie auch ein Barolo<br />

– mit geringen Erträgen gelesen, in temperaturkontrolllierten<br />

Edelstahlfermentern vergoren und dann im<br />

500-Liter-Tonneau über 14 Monate hinweg ausgebaut.<br />

Das Ergebnis ist ein duftiger und feiner „Nebbiolo<br />

d’Alba“, der zwischen roter Frucht und<br />

feinen Tabaknoten hin und her pendelt. Er<br />

wirkt geradezu kühl mit seinen Aromen von<br />

zerstoßenem nassen Stein und ein wenig Zitrusfrucht,<br />

in die sich dann immer mehr rote<br />

und saure Kirschen mischen, Berberitzen,<br />

Pflaumen und Waldbeeren, der besagte Tabak, etwas<br />

Unterholz und ein Hauch von weißem Nougat mit<br />

Mandeln und Pistazien. Am Gaumen findet man zwar<br />

auch die Kirsche, aber mehr Walderdbeeren und einige<br />

Himbeeren, vor allem jedoch wieder das Feinwürzige<br />

von blondem Tabak, Unterholz und Stein. Die Frucht<br />

bringt Säure mit sich, die den Wein enorm lebendig<br />

macht. Das Tannin ist fein, das Holz ummantelnd, nie<br />

im Vordergrund stehend, immer dienend und strukturierend.<br />

Dass Monica Larner diesem „Nebbiolo d’Alba“<br />

von Sandrone eine 94+ verleiht, ist absolut nachvollziehbar<br />

– so stimmig ist der Wein. Doch was ist das für<br />

eine Auszeichnung für den Einstiegs-Nebbiolo dieser<br />

fantastischen Winzer!<br />

Der Nebbiolo ist jetzt wunderbar zu trinken und hat<br />

sicher ein Potential bis ca. 2030.<br />

Bei Sandrone wird Familie groß geschrieben!<br />

94+ Punkte<br />

PARKER<br />

57


ITALIEN PIEMONT<br />

Sandrone<br />

2x 98 Punkte<br />

PARKER & VINOUS<br />

BAROLO „ALESTE“ 2016<br />

Barolo auf absolutem Spitzenniveau. 98 Punkte bei Robert Parker und bei Vinous.<br />

IPI040416 Barolo „Aleste” rosso 2016 14,5% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

Wohl kaum ein anderer Winzer hätte den Namen seines<br />

berühmtesten Weines, der auch noch die wohl berühmteste<br />

Lage des Piemont im Namen trägt, mir nichts dir<br />

nichts geändert. Luciano Sandrone jedoch hat dies in<br />

vollem Bewusstsein und auch mit großem Selbstbewusstsein<br />

getan und den Barolo „Cannubi Boschis“ mit<br />

dem Jahrgang 2013 in „Aleste“ umbenannt. Was war der<br />

Grund? Er wollte das Flaggschiff seines Weinguts seinen<br />

Enkelkindern Alessia und Stefano widmen. Dieser<br />

„Barolo“, der Lucianos allererster Wein war, ist nun ein<br />

Wein für die übernächste Generation. Und wenn man<br />

den Wein erst einmal im Glas hat, dann wird einem bewusst,<br />

dass Alessia und Stefano längst volljährig sein<br />

werden, wenn dieser „Barolo“ seinen Höhepunkt erreicht;<br />

denn der Nebbiolo aus der Lage Cannubi Boschis<br />

mit der Kreide, die im Oberboden längst zu weißem<br />

Lehm verwitterte, ist – wie sagt man so schön? – fast<br />

unkaputtbar, gerade wenn es um einen Jahrgang wie<br />

2016 geht, in dem eigentlich alles perfekt lief. Die Vegetationsperiode<br />

war lang, die Temperaturschwankungen<br />

zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten waren<br />

perfekt, es gab keine extremen Wetterereignisse, und<br />

überhaupt war das Wetter im Spätsommer bis zur Lese<br />

sehr stabil. Es hatte kaum geregnet, sodass die Lese<br />

spät und mit bildschönen Trauben stattfinden konnte.<br />

So wurden also schöne Trauben gelesen, die im Weingut<br />

noch einmal penibel sortiert wurden. Alsdann wurden<br />

sie spontan vergoren, in temperaturkontrollierten<br />

Open-Top-Fermentern aus Edelstahl kühl mazeriert,<br />

dann langsam vergoren und schließlich in französischen<br />

500-Liter-Tonneaux – rund 20 % davon neu – über 18<br />

Monate hinweg ausgebaut.<br />

58 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Sandrone PIEMONT ITALIEN<br />

50 Weinlesen hat Luciano hinter sich, 40 davon als<br />

selbstständiger Winzer. Er selbst sagt in diesen Zeiten,<br />

er sei angekommen dank all seiner Erfahrung. Angekommen<br />

– so wollen wir ergänzen – in einem Stadium,<br />

in dem er Weine nahe der Perfektion erzeugt, Weine<br />

wie den 2016er „Aleste“, dessen Duft schon betört wie<br />

der von wenig anderen Weinen, die wir kennen. Da<br />

findet sich natürlich die für Cannubi so typische rote<br />

Frucht, die im Jahrgang davor, der wärmer war, mehr<br />

zu dunkler Frucht tendiert hatte. In 2016 strahlen sie<br />

wieder, diese Nuancen von Himbeeren, Walderdbeeren<br />

und roten Kirschen, die sich mit ein wenig Holunder<br />

und Orangen samt Schalen vermählen und auch<br />

von der für Nebbiolo typischen Note von getrockneter<br />

Kirsche begleitet werden. Darüber liegt der Duft<br />

von Rosen- und Hibiskusblüten, von Minze und auch<br />

von ein wenig Ras el Hanout, Pfeffer und Zeder. Darunter<br />

dann erdet sich der Wein mit Noten von Unterholz,<br />

Teer und dem Rest einer Reduktionsnote, die an<br />

Knallplättchen erinnert. Schließlich wird man gewahr,<br />

dass da ja auch noch ein Anflug von Holz zu finden<br />

ist – elegant, zurückgenommen und stimmig. Am<br />

Gaumen dann ist all das wunderbar transparent, fein<br />

und elegant verwoben. Nichts sticht heraus, alles geht<br />

nahtlos ineinander über – schon jetzt! Rote Früchte,<br />

die Trockenkirsche und einige wenige Kirschkerne<br />

sind präsent, dazu trockenes Unterholz samt Waldboden,<br />

mit ein paar Pilzen, etwas Leder und Balsamico,<br />

ein wenig Tabak, Eisen und bestes Holz. Das alles ist<br />

durchdrungen von lebendiger Säure, die einen weiten<br />

Bogen spannt, aber auch schon so perfekt integriert<br />

ist wie das griffige Tannin. Was für eine Intensität und<br />

gezügelte Kraft! Was für eine Balance, in der vielleicht<br />

das Holz noch ein wenig prägend erscheint, aber das<br />

wird sich mit den Jahren abschleifen. Schon jetzt mündet<br />

dieser „Barolo“ in ein cremig seidiges, auch noch<br />

fruchtiges, vor allem aber ellenlanges Finale. Das ist<br />

wirklich groß, fein wie ein Grand-Cru-Burgunder, und<br />

die 98 Punkte von Parker und Galloni sind keinesfalls<br />

verwegen!<br />

Diesen „Barolo“ sollten Sie noch bis ca. 2024 zur Seite legen.<br />

Er hat ein Potential bis ca. 2054 und mehr.<br />

59


ITALIEN PIEMONT<br />

Sandrone<br />

BAROLO „VITE TALIN“ ROSSO 2014<br />

Die DNA eines großen Barolo entschlüsselt. Der neue Kultwein aus dem Hause Sandrone<br />

nimmt uns auf eine geschichtsträchtige Reise zu den Ursprüngen Barolos mit.<br />

IPI040914 Barolo „Vite Talin” rosso 2014 14% Vol. 486,66 €/l 365,00 €<br />

95-98 Punkte bei VINOUS-Fassprobe: „Der Barolo<br />

Vite Talin 2014 ist fabelhaft. Er entwickelt sich zu<br />

einem der besten Weine des Jahrgangs. In 2014 ist<br />

der Vite Talin ein Wein von außergewöhnlicher Finesse,<br />

Nuance und Klassik. Es würde mich nicht wudern,<br />

wenn dieser Jahrgang eines Tages den 2013er übertrifft<br />

(Anm: 100 P bei Parker!) - er ist genauso aufregend.<br />

Beeindruckend!”<br />

„Was man hier bekommt, hat nichts mit üblichen<br />

Barolo zu tun. Der Ausdruck dieses Weins stößt an<br />

neue Grenzen vor und es wird schwer sein, diesen<br />

Wein jemals wieder zu vergessen. Dieser Barolo wurde<br />

nach 25 Jahren des Experimentierens geboren und<br />

es wurden nur 2.200 kostbare Flaschen hergestellt.<br />

(Parker)<br />

Der „Vite Talin“ ist die vielleicht spannendste Neuerscheinung,<br />

die wir aus dem Piemont in den letzten<br />

Jahren mitverfolgen durften. Dabei ist sie alles andere<br />

als neu, viel mehr dürfen wir jetzt, nachdem die Familie<br />

Sandrone jahrzehntelange Forschungen angestellt<br />

hat und nun finale wissenschaftliche Klarheit besteht,<br />

vom bislang geheim gehaltenen Projekt berichten.<br />

„Vite Talin“ ist ein Barolo aus Einzellage, der mit dem<br />

Jahrgang 2013 sein Debüt feierte. Vor über 30 Jahren<br />

bemerkte die Familie Sandrone, dass vereinzelt Reben<br />

in einer Parzelle, welche sie vom Landwirt Natale (ein<br />

Dialekt für den Namen Talin) pachtete, völlig andere<br />

Beeren hervorbrachte. Sie waren dunkler und konzentrierter<br />

als Nebbiolo und viel lockerbeeriger. Auch die<br />

Blätter glichen zwar jenen der Nebbiolo-Rebe, zeigten<br />

allerdings Verformungen. Über die Jahrzehnte vermehrte<br />

die Familie mittels selection massale die Rebstöcke<br />

in der Lage Le Coste und baute die Trauben aus<br />

dieser 0,7 ha kleinen Parzelle separat aus. Der Wein<br />

schmeckte ganz klar wie ein großer Barolo. Erst eine<br />

kürzliche Zusammenarbeit mit der Turiner Universität<br />

ermöglichte dank DNA-Tests den Nachweis, dass<br />

es sich hier eindeutig um Nebbilo-Trauben handelte.<br />

Damit darf sich der hieraus gewonnene Wein offiziell<br />

als Barolo bezeichnen! Darüber hinaus weiß man nun,<br />

dass der ursprüngliche Rebstock aus einem Gendefekt<br />

resultierte und daher die kleinbeerigen und dickschaligen<br />

Trauben hervorbrachte.<br />

Das Ergebnis? Es ist gar nicht so leicht, sich an einen<br />

solch singulären Wein heranzutasten und die Gefühle<br />

zusammenzufassen. Am ehesten geht das mit einem<br />

Vergleich. Uns erinnert der „Vite Taline“ in seiner geradlinigen<br />

Art, in seinem Geruch und klassischen Charakter<br />

an die bewegendsten Barolo alter Schule.<br />

Der Jahrgang 2014 intensiviert den Eindruck. Es ist ein<br />

kraftvoller, cremiger Wein mit einer ungewöhnlichen<br />

Intensität und einer großartigen Vielschichtigkeit und<br />

Nuancenreichtum. Der über zwei Jahre im 500l-Tonneau<br />

ausgebaute Barolo verbrachte ein weiteres Jahr<br />

in Fässern, und eines, bereits in Flaschen gefüllt, im<br />

Weingut Sandrone. Das Bouquet duftet nach dunkelroter<br />

Kirschmarmelade, Pflaume, Lavendel, Gewürz,<br />

Rosenblatt und Minze. Am Gaumen sind die Tannine<br />

geschliffen. Dieser Wein hat wunderbare Ecken und<br />

Kanten, wirkt mit seiner süßen und warmen Frucht<br />

enorm vielschichtig. Er besitzt Finesse, lässt allerdings<br />

die niedrigen Erträge anklingen. Im Nachhall<br />

vermischen sich Kirschen mit balsamischen Noten,<br />

der 2014er hat eine ungewohnt exotische Anmutung,<br />

Aprikose blitzt auf und ein Füllhorn floraler Note wie<br />

auf einer Blumenwiese. Das ist Barolo hors categorie<br />

und irgendwie doch ganz klar waschechter Barolo. Definitiv<br />

einer der faszinierendsten Weine, die wir dieses<br />

Jahr getrunken haben. Monica Larner trifft den Kern<br />

der wahren Größe des Weins, sie schrieb: „Was mich<br />

fasziniert, ist, dass der Barolo Talin uns von der Diskussion<br />

über Weinberge und Crus wegführt. Er erinnert<br />

uns daran, dass die Nebbiolo-Traube letztendlich das<br />

ist, was hinter jedem großartigen Barolo steckt, den<br />

wir lieben. Dieser Wein bringt uns zum Herzen des<br />

Nebbiolo.“<br />

Rotwein, dem man nur etwas hochwertige Salami beilegen<br />

muss oder eine Pizza und schon hat man einen<br />

entspannten Abend. Der Ohrensessel darf gerne breit<br />

und weich sein und die Musik bereits aufgelegt. Dann<br />

kann nichts mehr schiefgehen.<br />

Zu genießen ab sofort und gerne stets zart gekühlt, bei 14<br />

bis 16 Grad. Potenzial bis 2024.<br />

60 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Sandrone PIEMONT ITALIEN<br />

95-98 Punkte<br />

VINOUS<br />

61


ITALIEN TOSKANA<br />

Boscarelli<br />

© Bruno Bruchi<br />

Boscarelli<br />

TOSKANA<br />

62 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

Nicolò De Ferrari selektioniert die Trauben für den Vin Santo


Boscarelli<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

Perlen toskanischer Winzerkunst<br />

Aktuell: Höchste Wertung in VINUM-Top of Toskana,<br />

bester Montepulciano für den Il Nocio 2016!<br />

3 Gläser im Gambero Rosso für Vino Nobile 2016!<br />

„Die Familie De Ferrari hat in den 1960er Jahren das Weingut<br />

Boscarelli in Montepulciano erworben, aber schon lange<br />

zählt der Betrieb, der heute von den Brüdern Luca und<br />

Nicolò de Ferrari geführt wird, zu den Aushängeschildern<br />

des Vino Nobile.“ – Vinum, ‚Top of Toskana 2020‘<br />

„Die Weine des Hauses, an der Spitze der Qualitätspyramide<br />

ebenso wie an ihrer Basis, bescheren uns stets starke Erlebnisse.<br />

Das Geheimnis liegt in einem Stil, der auf Zwänge<br />

verzichtet und von einem Weg zu Harmonie, Eleganz und<br />

Charakter nie abweicht.“ (Gambero Rosso 2018)<br />

Egidio Corradi hatte erfolgreich Karriere gemacht in Genua<br />

und Mailand. Dann erfüllte er sich einen Traum. Anfang der<br />

60er Jahre kaufte er ein kleines Landgut in einer romantischverträumten<br />

Region, die seit jeher zu schwärmerischen Lobdichtungen<br />

Anlass gab. Das traditionsreiche Renaissance-Städtchen<br />

Montepulciano beherbergt heute einige der führenden<br />

Weinerzeuger der Toskana und gehört zu den dynamischsten<br />

Weinregionen Italiens. Das hätte sich Egidio Corradi vor über<br />

50 Jahren nicht träumen lassen. Denn bis zum heutigen Spitzenweingut<br />

war der Weg lang und steinig: Insbesondere die 1980er<br />

Jahre waren für die Weine aus Montepulciano und den Prestige-Wein,<br />

den Vino Nobile, eine schwierige Zeit. Die gesamte<br />

italienische Weinwelt war im Umbruch. Image und Preise der<br />

Montepulciano-Weine lagen um Längen hinter jenen des Chianti<br />

Classico, geschweige denn des Brunello, zurück. Doch die<br />

rührigen Carlettis investierten in beste Rebflächen und Kellerausstattung,<br />

was zum damaligen Zeitpunkt neben einem hohen<br />

Maße an Unternehmergeist eine gehörige Portion Optimismus<br />

erforderte. Und wir alle wissen ja, dass im Weinberg die<br />

Quelle aller Qualität zu suchen ist. So wie auf unserem kleinen<br />

Landgut, das sich in Cervognano befindet, malerisch zwischen<br />

Montepulciano und Valdichiana gelegen, auf einem rund 300<br />

Meter hohen Hügel und vermutlich die beste Adresse für Sangiovese-<br />

Weine im gesamten Montepulciano-Gebiet. Und mit<br />

dem gleichen Enthusiasmus für den Weinbau und einer ebenso<br />

großen Liebe für die Toskana wie der Gutsgründer setzen<br />

heute in dem Familienbetrieb Egidios Tochter Paola de Ferrari<br />

Corradi sowie ihre beiden Söhne Nicolò und Luca das visionäre<br />

Werk fort, mit dem festen Vorsatz, DEN Spitzenwein des Vino<br />

Nobile di Montepulciano zu machen. Sie konzentrieren sich<br />

dabei hauptsächlich auf die einheimischen Rebsorten Sangiovese<br />

(Prugnolo Gentile), Colorino, Mammolo und Canaiolo und<br />

arbeiten mit weinbergseigenen Klonen und Hefen. Und ihr Ideal<br />

eines Nobile kommt stilistisch unseren Piemonteser Weinen<br />

von Massolino (über den wir auf diese bemerkenswerten Weine<br />

aufmerksam geworden sind) sehr nahe: Wir sind begeistert von<br />

der klassischen, eleganten Stilistik dieser verzaubernden Weine.<br />

Nicht Opulenz und Fruchtsüße stehen im Vordergrund, sondern<br />

Finesse, Frische, Eleganz, Individualismus und Tiefgang. Dabei<br />

sind diese Aushängeschilder des Vino Nobile in der Jugend oft<br />

etwas sperrig und verschlossen, entziehen sich dem Modediktat<br />

des schnellen Genusses, um nach etwas Flaschenreife umso<br />

heller zu strahlen. Es sind heute die Fixsterne am Himmel einer<br />

Region, die mit Chianti Classico und Brunello zu den Top 3 der<br />

bekannten Weinbaugebiete im Inneren der Toskana gehören.<br />

Rebsorten und Großklima sind dabei vergleichbar: Montepulciano<br />

liegt von Montalcino keine 30 Kilometer Luftlinie entfernt.<br />

Die Weinberge sind hier aber etwas höher gelegen, zudem<br />

sind die Böden lehmreicher und kühler, was den Weinen<br />

umso mehr Frucht und Finesse verleiht. Der Gambero Rosse<br />

fasst die Qualitätsgaranten bei Boscarelli treffend zusammen:<br />

„Ein Keller, in den laufend für Verbesserungen investiert wird,<br />

heimische Trauben und Hefen, Weisheit und Leidenschaft, das<br />

macht den Charakter des Hauses aus, das auf eine zahlreiche<br />

Anhängerschaft unter den Freunden toskanischer Weine zählen<br />

kann.“<br />

Liebe Kunden: Lassen Sie sich diese Perlen toskanischer Winzerkunst<br />

nicht entgehen. Sie sind die Aushängeschilder ihrer betörend<br />

schönen Landschaft. Salute!<br />

63


ITALIEN TOSKANA<br />

Boscarelli<br />

„DE FERRARI“ ROSSO DI TOSCANA 2018<br />

Der Rosso „De Ferrari“ ist die Visitenkarte des Weinguts<br />

und schmeckt wie ein junger und frischer „Vino Nobile“.<br />

ITO110118 Rosso de Ferrari 2018 Diam-Kork 13,5% Vol. 15,33 €/l 11,50 €<br />

Mit dem „De Ferrari“ bieten die Marchesi de Ferrari<br />

Corradi so etwas wie eine junge und unkomplizierte<br />

Version ihres „Vino Nobile di Montepulciano“ an, ohne<br />

dass er so heißen könnte. Aber er schmeckt eigentlich<br />

schon wie ein solcher. Das dürfte daran liegen,<br />

dass er aus den klassischen Weinbergen von Boscarelli<br />

in Cervognano stammt, also von kalkhaltigen<br />

Schwemmlandböden, die einen guten Anteil an Sand<br />

und Lehm enthalten. Es sind die jungen Rebpflanzungen<br />

des Prugnolo Gentile (Sangiovese), die hier zu 90<br />

% genutzt und zu 10 % mit Merlot verfeinert werden.<br />

Die Trauben werden von Hand gelesen und nach dem<br />

Entrappen und nach sanftem Pressen in Edelstahlfermentern<br />

spontan vergoren. Der Wein reift anschließend<br />

über mehrere Monate hinweg in klassischen<br />

Zementtanks.<br />

Das Ergebnis ist ein leicht transparenter, kirschfarbener<br />

Wein mit leicht bräunlichen Reflexen, der satt und<br />

intensiv nach Schwarzkirschen und Sauerkirschen,<br />

nach Blaubeeren und Cassis, nach ein wenig Marzipan<br />

mit dunkler Schokolade und violetten Blüten duftet.<br />

Auch am Gaumen zeigt sich die Kombination aus Blüten<br />

und frischen, saftigen Früchten. Der Wein lebt dabei<br />

von der typisch lebendigen und präsenten Säure<br />

des Sangiovese und wird eingefasst von einem feinen,<br />

aber ebenso präsenten Tannin. Der „Rosso di Toscana“<br />

wirkt einerseits kompakt und dicht in seiner Aromatik,<br />

andererseits wunderbar transparent und frisch. Das<br />

macht ihn zu einem idealen Speisebegleiter für zünftige<br />

Brotzeiten und italienische Alltagsgerichte.<br />

Das ideale Trinkfenster für diesen Wein beginnt jetzt<br />

und reicht sicher bis ins Jahr 2023 und länger.<br />

„PRUGNOLO” ROSSO DI MONTEPULCIANO DOC 2018<br />

Genialer Rosso di Montepulciano: Ein Ausbund an Frische und Saftigkeit.<br />

ITO110218 „Prugnolo” Rosso di Montepulciano DOC 2018 DK 13,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

90 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Um es klar zu sagen: Wir sind begeistert von<br />

diesem Rosso! Das ist mal wieder ein Rosso di<br />

Montepulciano, der sich ganz klassisch auf diese<br />

Appellation bezieht. Den Marchesi de Ferrari<br />

Corradi, den Besitzern des Weinguts Boscarelli,<br />

geht es nicht darum, einen kleinen Vino Nobile<br />

zu vinifizieren, sondern ein gänzlich eigenständiges,<br />

frisches, saftiges und im besten Sinne bodenständiges<br />

Geschöpf zu kreieren. Genau aus diesem<br />

Grunde ist der »Prugnolo« entstanden – eine Reminiszenz<br />

an die große Rebsorte der Region; denn der<br />

Prugnolo Gentile ist die regionale Variante des Sangiovese,<br />

die ein wenig tanninstärker daherkommt als<br />

üblicher Sangiovese, sich aber genetisch nicht von ihm<br />

unterscheidet und insofern auch keine eigene Rebsorten-Variante<br />

darstellt. Bei Boscarelli wird der Prugnolo<br />

Gentile durch 10 % Mammolo ergänzt, jener historischen<br />

Sorte, die schon seit Jahrhunderten ein fruchtiger<br />

Sparringspartner des Sangiovese ist. Beide Sorten<br />

stehen in den kalkreichen und mit Sand und Ton angereicherten<br />

Weinbergen von Cervignano. Genutzt wurden<br />

die Trauben der jüngeren Reben, die mehr Parfum<br />

besitzen, aber weniger Gerbstoffe liefern. Nach<br />

Handlese und Selektion wurden die Trauben entrappt,<br />

langsam gepresst und spontan in zu drei Vierteln gefüllten<br />

Edelstahlfermentern über eine Woche hinweg<br />

vergoren. Danach wurde der Rosso im Zementtank<br />

ausgebaut.<br />

Das Ergebnis ist ein überaus lebendiger Rosso di Montepulciano,<br />

der vollgepackt ist mit roten Johannisbeeren,<br />

roten und sauren Kirschen, einigen Himbeeren,<br />

aber auch mit Zimt, etwas Unterholz, trockener Erde<br />

und Stein. Dieser Wein ist so lebendig und energiegeladen,<br />

wie man es von einem anspruchsvollen toskanischen<br />

Rotwein einfach erwartet. Er ist so klassisch wie<br />

gut gemacht. Die Tannine sind sanft, aber vorhanden,<br />

und liefern durchaus Grip an den Gaumen. Die Frucht<br />

ist saftig und pur, sie wird durch die Ausbauart unverfälscht<br />

präsentiert. Die Säure ist sortentypisch lebendig.<br />

Das ist ein ehrlicher Rosso di Montepulciano für<br />

die nächste Feier, das nächste Ragù oder die nächste<br />

Pizza.<br />

Ein Rosso, der jetzt und sicher bis 2024 mit Genuss getrunken<br />

werden kann.<br />

64 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Boscarelli<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

3 GLÄSER<br />

GAMBERO ROSSO<br />

© Bruno Bruchi<br />

Rollenwechsel. Statt einer Diplomatenkarriere entschied sich Luca de Ferrari für seine Passion, den Wein<br />

VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO DOCG ROSSO 2016<br />

3 Gläser im Gambero Rosso<br />

ITO110416 Vino Nobile di Montepulciano DOCG rosso 2016 13,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

Boscarellis Aushängeschild ist ein Vino Nobile wie<br />

aus dem Bilderbuch.<br />

Wenn es so etwas wie eine Messlatte für klassischen<br />

Vino Nobile di Montepulciano gibt, dann ist das seit<br />

Jahrzehnten derjenige der Poderi Boscarelli. Dieser<br />

Wein geht in seiner Komposition auf eine Idee Egidio<br />

Corradis zurück, dessen Kinder heute das Weingut<br />

führen. Er hat in einer Zeit, in der die Weine der<br />

Toskana vor allem mit Bastflaschen in Verbindung gebracht<br />

wurden, einzig auf die Qualität des Vino Nobile<br />

gesetzt und versucht, eine Jahrhunderte alte Tradition<br />

behutsam in die Moderne zu führen, ohne jeden touristischen<br />

Kitsch. Genutzt hat er dazu die klassischen<br />

Rebsorten der Toskana. Das sind neben dem Prugnolo<br />

Gentile – der regionalen Variante des Sangiovese –<br />

auch die Rebsorten Canaiolo, Mammolo und Colorino,<br />

die zusammen rund 15 % dieser Hammer-Cuvée<br />

ausmachen. Während im modernen Chianti und Vino<br />

Nobile heute gerne Merlot und Syrah auftauchen, wird<br />

dieser Vino Nobile di Montepulciano bis heute ganz<br />

traditionell vinifiziert. Dazu gehört auch, dass die von<br />

Hand gelesenen Trauben aus den Weingärten von<br />

Cervognano di Montepulciano nach dem Entrappen<br />

und spontanen Vergären bis zu zwei Jahren in großen<br />

Fudern von fünf bis 35 Hektolitern aus slawonischer<br />

Eiche und Allier-Eiche ausgebaut werden.<br />

So entsteht bei Boscarelli ein Wein, der zeitlos wirkt<br />

wie die Piazza Grande in der mittelalterlichen Hügelstadt<br />

Montepulciano. Der rubinrote, leicht transparente<br />

Vino Nobile duftet zunächst nach Veilchen, Rosen<br />

und ein wenig Rauch sowie getrocknetem Holz. Dann<br />

mischen sich Noten von saftig frischen und getrockneten<br />

Kirschen darunter, Pflaumen, Blutorangenzesten,<br />

Marzipan und ein Hauch von Kirschlikör, Thymian und<br />

Lorbeer. Am Gaumen begeistert uns die Komposition<br />

von saftiger Frucht und dem feinkörnigen, reifen, aber<br />

strukturgebenden Tannin und der feinen, präzisen<br />

Säure. Hier wirkt schon jetzt alles stimmig, wenn auch<br />

noch verhalten. Das ist aber typisch für die Weine der<br />

Marchesi. sie brauchen ihre Zeit, bis sie sich vollständig<br />

öffnen. Dann aber verfällt man diesem superben<br />

Vino Nobile sehr schnell und fragt sich, weshalb man<br />

diesem Klassiker unter den toskanischen Weinen so<br />

viel seltener begegnet als dem benachbarten Brunello<br />

di Montalcino.<br />

Optimal ist es, den Wein ab 2021 über die nächsten 20<br />

Jahre hinweg zu trinken. Wer ihn heute öffnet, sollte ihn<br />

einige Zeit karaffieren.<br />

65


ITALIEN TOSKANA<br />

Boscarelli<br />

VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO RISERVA 2016<br />

Grandios: Die „Vino Nobile Riserva“ aus 2016 schließt nahtlos<br />

zum großartigen Vorgängerjahrgang auf.<br />

ITO110516 „Riserva” V. N. di Montepulciano DOCG rosso 2016 14% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

94 Punkte<br />

DECANTER<br />

Boscarellis „Vino Nobile di Montepulciano Riserva“ ist<br />

das Ergebnis einer kompletten Neuanpflanzung jenes<br />

Weinbergs, den der Marchese Enrico de Ferrari Corradi<br />

einst für seine „Riserva“ auserkoren hatte. Mit ihm<br />

wurde die „Vino Nobile di Montepulciano Riserva“ in<br />

den 1970er und 1980er Jahren berühmt. Als Luca und<br />

Nicolò de Ferrari Corradi das Weingut zu Beginn der<br />

1990er Jahre von ihrem Vater übernahmen, legten sie<br />

den Weinberg in Cervognano 1992 komplett neu an.<br />

Erst mit dem Jahrgang 2010 hatte der Wein wieder<br />

das Niveau erreicht, dass sie sich für eine Riserva vorstellen<br />

und seit diesem Jahrgang wird der Wein immer<br />

noch besser und besser. Da spielten den beiden natürlich<br />

die exzellenten Jahrgänge 2015 und nun auch 2016<br />

in die Karten. In 2016 wurde in manchen Weinbergen<br />

zum ersten Mal überhaupt die phenolische Reife und<br />

die benötigten Zuckerwerte zur gleichen Zeit erreicht.<br />

Die Reifephase der Trauben war lang und es gab keinerlei<br />

Trockenstress.<br />

So konnten die Marchesi den Wein genau so<br />

vinifizieren, wie es schon in den 1970ern und<br />

1980ern geschehen ist. Dazu wird der Prugnolo<br />

Gentile, wie die Variante des Sangiovese<br />

ja in Montepulciano genannt, mit rund<br />

10 % Canaiolo nero und Colorino vermischt.<br />

Die beiden Sorten gehören zusammen mit<br />

dem Mammolo zu den ganz klassischen<br />

toskanischen roten Rebsorten. Die gesamte Weinbereitung<br />

ist ähnlich klassisch: Nach der Handlese wird<br />

entrappt und gemahlen. Der Wein vergärt danach<br />

spontan in hölzernen Gärständern bei 28 bis 30 °C. Die<br />

malolaktische Gärung und Reifung findet in Fudern<br />

aus slawonischer Eiche in Gebinden von fünf bis 25 hl<br />

statt. Nach der Reifung über 28 bis 32 Monate (je nach<br />

Gebinde) hinweg wird der Wein unfiltriert gefüllt und<br />

reift weitere Monate auf der Flasche.<br />

Die 2016er „Vino Nobile di Montepulciano Riserva“ ist<br />

ein rubinroter Wein mit leicht ziegelroten Reflexen.<br />

Hier duftet es intensiv nach Rosen, Veilchen und Wildkirschen<br />

bis hin zu Salbei und Thymian. Mit Luft erinnert<br />

der Wein zunehmend an getrocknete Kirschen<br />

und Kirschkerne, Walderdbeeren, Marzipan und auch<br />

ein wenig an Rauch, an trockenes Holz und an zerstoßenen<br />

Feuerstein. Am Gaumen ist die „Riserva“ schon<br />

jetzt außerordentlich elegant und sehr schmackhaft.<br />

Dabei täuscht die Frische und das noch unruhig Tänzelnde<br />

fast darüber hinweg, wieviel Kraft in diesem<br />

Wein steckt. Ganz wunderbar ist jetzt schon die ganz<br />

leichte reife Süße in der Frucht, das feine, puderige<br />

Tannin, dass die Weine von Boscarelli immer auszeichnet<br />

und die reife 2016er Säure, die so elegant wie belebend<br />

wirkt. Trotzdem steht dieser hervorragende<br />

„Vino Nobile“ erst am Anfang seiner Entwicklung. Der<br />

Wein hat locker ein Potential für anderthalb Jahrzehnte.<br />

Das ideale Trinkfenster für diesen Wein dürfte bei 2022<br />

bis 2035 liegen. Die Marchesi weisen aber darauf hin, dass<br />

ihre „Vini Nobili“ über Jahrzehnte reifen.<br />

„SOTTO CASA” VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO<br />

RISERVA 2015<br />

Boscarellis Vino Nobile „Sotto Casa“ ist weder modern noch klassisch. Er ist zeitlos.<br />

ITO110615 „Sotto Casa” Riserva V. N. di M. DOCG rosso 2015 14% Vol. 46,66 €/l 35,00 €<br />

In den letzten Jahren wird in Montepulciano viel darüber<br />

diskutiert, was einen wahren „Vino Nobile“ ausmacht.<br />

Man ist sich im Konsortium der Winzer der Region<br />

heute weitgehend darin einig, dass man für den<br />

„Vino Nobile“ auf Dauer nur noch die autochthonen<br />

Rebsorten der Region nutzen will, um den Weinstil<br />

klarer zu positionieren. Die Marchesi de Ferrari Corradi<br />

sind genau der gleichen Meinung, und fast alle ihrer<br />

„Vini Nobili“ entsprechen ganz der klassischen Verfahrensweise.<br />

Es gibt allerdings die Weinbergslage Sotto<br />

Casa mit einem roten steinigen Boden aus alluvialem<br />

Schwemmland, Ton und ein wenig Kalk, wo Merlot<br />

und Cabernet einfach so gut werden, dass sie den<br />

Prugnolo Gentile in einer Cuvée definitiv bereichern.<br />

Und deshalb haben sich die Marchesi mit dem Jahrgang<br />

2011 dazu entschlossen, diesen Wein auch zu füllen.<br />

Der 2014er „Sotto Casa“ war im letzten Jahr dann<br />

auch prompt der zweitplatzierte Wein beim großen<br />

66 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Boscarelli<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

Vino-Nobile-Tasting des schweizerischen Weinmagazins<br />

„Vinum“. Höher bewertet wurde nur der „Vino<br />

Nobile ,Il Nocio‘“, der ebenfalls von Boscarelli stammt.<br />

Tatsächlich ist die Cuvée aus 80 % Prugnolo Gentile,<br />

15 % Cabernet Sauvignon und 5 % Merlot ein ganz<br />

famoser Wein. Und der exzellente Jahrgang 2015 liefert<br />

noch ein bisschen mehr an Tiefe und Kraft als<br />

der schon grandiose 2014er. Der Modernist, der aber<br />

genauso wie die Klassiker vinifiziert wird – Handlese,<br />

Entrappung, spontane Vergärung in Holzgärständern<br />

und separater Ausbau in Fudern von drei bis 30 Hektolitern<br />

über 28 bis 32 Monate hinweg –, ist schon jetzt<br />

ein Prachtkerl, der noch ein langes Leben vor sich hat.<br />

Im Duft erinnert die Cuvée zunächst an wilde Kräuter,<br />

ja fast ein wenig an Garrigue und Heidekraut, an<br />

Veilchen und Iris, an kalte Asche und Rauch sowie an<br />

zerriebenen Stein. Dann kommen Unterholz, trockene<br />

Erde und Tabak mit hinzu, viele Kirschen, und zwar in<br />

saftiger wie in getrockneter Form, dazu ein wenig Sandelholz<br />

und Walnüsse, Eisen und Grafit. Das ergibt ein<br />

äußerst spannendes Duftbild, das am Gaumen noch<br />

ergänzt wird durch ein geradezu cremig wirkendes<br />

Tannin mit einer seidig reifen, aber präsenten Säure.<br />

Gerade die ist es, die dem Wein Spannung verleiht<br />

und ihn trägt, weil sie in jedem Moment präsent und<br />

spürbar ist und im Finale noch zusätzlich von mineralischen<br />

Eindrücken begleitet wird. Das ist komplex,<br />

das ist stimmig, balanciert und definitiv begeisterungswürdig.<br />

Das ideale Trinkfenster für diesen Wein dürfte bei 2022<br />

bis 2040 liegen.<br />

„COSTA GRANDE“ VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO 2016<br />

Boscarellis „Costa Grande“ gehört zur absoluten Spitze der Region.<br />

ITO110916 „Costa Grande” V. N. di M. DOCG rosso 2016 14% Vol. 60,00 €/l 45,00 €<br />

Im Consorzio del Vino Nobile di Montepulciano hat<br />

man in den letzten Jahren eine große Offensive gestartet,<br />

um den „Vino Nobile“ wieder dorthin zu bringen,<br />

wo er in der Achtung der Weintrinker und aufgrund<br />

seiner Qualitäten auch stehen sollte, nämlich<br />

auf einer Höhe mit dem besten „Chianti Classico“ und<br />

dem „Brunello di Montalcino“. Um diesen Anspruch zu<br />

untermauern, haben Avignonesi, Poliziano, Boscarelli<br />

und weitere Weingüter im Laufe der letzten Jahre<br />

neue Einzellagen-Cuvées lanciert. Eine davon ist der<br />

2016er „Costa Grande“ von Boscarelli.<br />

Der Wein stammt aus einem 1,5 Hektar umfassenden<br />

Weinberg, der direkt neben der legendären Lage Vigna<br />

del Nocio liegt. Im Boden finden sich die gleichen<br />

drei Formationen von roter Erde, Lehm und Sand,<br />

wobei es hier, in der Lage Vigna Grande, mehr Lehm<br />

gibt. Dadurch verändert sich der pH-Wert des Weines<br />

gegenüber dem „Il Nocio“. Er ist etwas höher, die<br />

Säure dadurch etwas niedriger, das Tannin aber auch<br />

kompakter als beim „Il Nocio“. Der Weinberg wurde<br />

im Jahr 2000 neu bepflanzt, und die Klone, aus denen<br />

er sich zum Teil zusammensetzt, sind „selections massale“<br />

aus dem Nocio und andere klonale Selektionen.<br />

Natürlich wurden die Trauben manuell gelesen, der<br />

Prugnolo Gentile entrappt und gerebelt. Der Wein<br />

wurde in Eichenfässern vergoren, die zu höchstens<br />

zwei Dritteln ihres Fassungsvermögens gefüllt waren.<br />

Für den Gärungsprozess, der etwa eine Woche dauerte<br />

und spontan eingeleitet wurde, wurde heimische<br />

Hefe bei kontrollierten Temperaturen von 28 bis 30°C<br />

verwendet. Der „Vino Nobile ,Costa Grande‘“ wurde<br />

im ersten Jahr in Tonneaux von 5 hl und im zweiten<br />

Jahr in Fudern von 16 bis 25 hl ausgebaut, dann einige<br />

Monate im Zement und weitere rund zwölf Monate<br />

auf der Flasche.<br />

Was während dieser lagen Reifezeit entstand, ist<br />

nichts weniger als einer der ganz großen toskanischen<br />

Verführer. Es ist ein Wein, der seinem Appellationsnamen<br />

„Vino Nobile“ zur Ehre gereicht. Schon dieses<br />

intensive, aber klare und noch transparente Kirschrot<br />

ist einladend, noch mehr aber der Duft von Schattenmorellen,<br />

Zwetschgen und dunklen Himbeeren, einem<br />

Anflug von W. Ø. Larsen’s „Old Fashioned“ aus dem<br />

Regal für Pfeifentabak, bestem Marzipan und jeder<br />

Menge an Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Pimpernelle<br />

und Minze. Das Holz ist hier ganz fein, ganz zurückhaltend<br />

und verbindet sich mit ein wenig Süßholz.<br />

Dem „Costa Grande“ ist schon im Duft nicht zu widerstehen.<br />

Am Gaumen dann hält der Wein diese Komplexität,<br />

ja baut sie noch aus und schickt Wellen von<br />

reifer und immer noch knackiger Frucht über die Zunge,<br />

bringt neben den Kirschen und Himbeeren auch<br />

einige rote und schwarze Johannisbeeren mit ins Spiel,<br />

wirbelt mit präziser Säure und kleidet den Gaumen mit<br />

einem nahezu perfekten Gerbstoff aus. Vino-Nobile-<br />

Herz, was willst du mehr? Okay, es gibt natürlich noch<br />

den „Il Nocio“ …<br />

Das ideale Trinkfenster für diesen Wein dürfte bei 2022<br />

bis 2040 liegen.<br />

67


ITALIEN TOSKANA<br />

Boscarelli<br />

© Bruno Bruchi<br />

„IL NOCIO” VINO NOBILE DI MONTEPULCIANO 2016<br />

Boscarellis „Il Nocio“ 2016 toppt den schon grandiosen Vorgängerjahrgang.<br />

TO110716 „Il Nocio” V. N. di M. DOCG rosso 2016 14,5% Vol. 86,66 €/l 65,00 €<br />

Höchste Wertung: 18 Punkte in VINUM-Top of Toskana<br />

2020 und damit Platz 1 Montepulciano<br />

Boscarellis „Vino Nobile“ aus der Einzellage Vigna del<br />

Nocio hat sich seit der Übernahme des Weinbergs im<br />

Jahr 1988 an der Spitze der Appellation etabliert. Der<br />

reinsortige Prugnolo Gentile, wie die Variante des Sangiovese<br />

in Montepulciano genannt wird, hat als 2015er<br />

Jahrgang nicht nur den 1. Platz beim großen Vino-Nobile-Tasting<br />

der „Vinum“ gewonnen, er wurde auch<br />

der bei „Robert Parker“ bisher am höchsten bewertete<br />

„Vino Nobile“ überhaupt. Man kann wohl ganz klar sagen,<br />

dass dieser Wein und seine Erzeuger, die Marchesi<br />

de Ferrari Corradi, genau das eingeläutet haben, was<br />

Andreas März in der „Merum“ als „die Renaissance des<br />

Vino Nobile“ bezeichnet hat.<br />

Was macht den „Il Nocio“ zu diesem besonderen<br />

Wein? Es ist – wie bei allen großen Weinen – ganz eindeutig<br />

die Lage, in der in guten Jahren einfach alles<br />

zusammenspielt. 2016 war ein solches Jahr, in dem die<br />

Trauben eine sehr lange Reifezeit hatten, die physiologische<br />

Reife und die optimalen Zuckerwerte fast am<br />

selben Tag erreicht wurden und das Wetter so gemäßigt<br />

war, dass die Reben keinerlei Trockenstress ausgesetzt<br />

waren. Die Lage Vigna del Nocio liegt auf 280<br />

bis 350 Metern in nordöstlicher Ausrichtung, was für<br />

die Qualität – gerade in Bezug auf den Klimawandel<br />

– entscheidend ist und immer wichtiger wird. Es ist<br />

eine vergleichsweise kühle Lage mit 1991 gepflanzten<br />

Reben von alten Klon-Selektionen, die eine gute Mischung<br />

an Genetik in den Weinberg gebracht haben.<br />

Hinzu kommt der einzigartige Boden, der eine Mischung<br />

aus Schwemmland mit eisenhaltigem roten<br />

Kalkmergel, Lehm und Sand aufweist. Auch wenn<br />

der Weinberg rund vier Hektar groß ist, entstehen<br />

trotzdem nie mehr als nur etwa 5.000 Flaschen. Die<br />

Trauben für den „Il Nocio“ wurden manuell gelesen,<br />

der Prugnolo Gentile entrappt und gerebelt. Der Wein<br />

wurde in Eichenfässern vergoren, die zu höchstens<br />

zwei Dritteln ihres Fassungsvermögens gefüllt wurden.<br />

Für den Gärungsprozess, der etwa eine Woche<br />

dauerte und spontan eingeleitet wurde, wurde heimische<br />

Hefe bei kontrollierten Temperaturen von 27 bis<br />

31 °C verwendet. Der „Il Nocio“ wurde über 18 bis 24<br />

68 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Boscarelli<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

Monate hinweg in Tonneaux und Fudern von 5 hl bis 10<br />

hl aus französischer und slawonischer Eiche ausgebaut<br />

und durfte mindestens zwölf weitere Monate auf der<br />

Flasche reifen.<br />

Nachdem die Marchesi de Ferrari Corradi mit dem<br />

2015er Jahrgang so etwas wie einen „Premier Cru“ aus<br />

dem benachbarten Weinberg Vigna Grande veröffentlicht<br />

hatten, muss sich der „Il Nocio“ nun alljährlich<br />

dem hausinternen Konkurrenten stellen. Und bei aller<br />

Klasse, die der „Costa Grande“ besitzt – es ist ein umwerfend<br />

charmanter Wein –, zeigt „Il Nocio“ wahre<br />

Grand-Cru-Qualitäten. Der tief kirschrote Wein, der<br />

an den Rändern schon einen ganz leichten roten Ziegelton<br />

annimmt, was völlig typisch ist für die Rebsorte<br />

beim Ausbau in größeren Gebinden, zeigt von Beginn<br />

an die ganze Noblesse, zu der die Rebsorte Prugnolo<br />

Gentile in der Lage sein kann. Der Auftakt ist gar nicht<br />

einmal so unähnlich mit Noten von Schattenmorellen,<br />

Zwetschgen und dunklen Himbeeren. Doch es kommen<br />

noch rote Johannisbeeren hinzu und vor allem<br />

Noten von Rosenblättern und Veilchen, Eisenkraut<br />

und Kampfer. Dazu gibt es ein paar süße Nuancen<br />

von reifen Früchten, Süßholz und warmer Schokolade,<br />

dann aber wiederum frische Noten von Blutorangen<br />

und Stein. Am Gaumen wird es noch komplexer mit<br />

balsamischen Noten, mehr Erde, mehr Eisen, etwas<br />

Leder und Tabak, Malz und Schokolade. Doch auch<br />

hier ist die Frische präsent, ferner das fast Kristalline,<br />

Lebendige und Klare in der Struktur. Der „Vino Nobile“<br />

besitzt beeindruckend viel Kraft, und doch steckt diese<br />

gleichsam in einem Anzug aus der Manufaktur von<br />

Ermenegildo Zegna. Da gibt es kein gewolltes Ausbeulen,<br />

keine Falte, wo sie nicht hingehört. Das ist Maßarbeit,<br />

der Wein ist äußerst delikat, das Tannin schmilzt<br />

nur so dahin, und die Frucht liegt zwischen süßer Reife<br />

und knackiger Frische. Das macht schon jetzt Freude,<br />

vor allem wenn man dekantiert. Es ist allerdings ganz<br />

sicher ein Wein für Jahrzehnte.<br />

Das ideale Trinkfenster für diesen Wein dürfte bei 2023<br />

bis 2050 liegen.<br />

FAMILIAE „OCCHIO DI PERNICE” VIN SANTO<br />

DI MONTEPULCIANO 2010<br />

Was für ein seltenes Vergnügen: Vin Santo aus Sangiovese<br />

ITO110810H „Familiae” Vinsanto DOC O. di P. 2010 (0,375l) 12,5% Vol. 88,00 €/l 33,00 €<br />

Zu den großen Klassikern der Toskana gehört der „Vin<br />

Santo“. Der „Heilige Wein“ hat tatsächlich eine Geschichte,<br />

die eng mit der katholischen Kirche verbunden<br />

ist. Er wurde früher zwischen der Adventszeit und<br />

der Karwoche gekeltert. Außerdem diente er oft als<br />

Messwein. Der „Vin Santo“ ist ein sogenannter „Passito“,<br />

für den reife Beeren Verwendung finden, die vor<br />

dem Pressen über mehrere Wochen hinweg auf Strohmatten<br />

getrocknet wurden. So entsteht eine bemerkenswerte<br />

Konzentration an Süße und Frucht.<br />

Bei Boscarelli wird der Saft dieser Beeren dann spontan<br />

zusammen mit ein wenig „Madre del Vin Santo“<br />

vergoren. Dies sind die Heferückstände des Vorgängerweins,<br />

also so etwas wie „Livieto Madre“, die Mutterhefe<br />

beim Sauerteig. Der vergorene Wein wird<br />

dann in kleine Caratelli gegeben – Fässer von 20 bis 50<br />

Litern aus unterschiedlichen Holzarten –, die dann zur<br />

weiteren Reifung auf dem Dachboden des Weinguts<br />

gelagert werden und dort nicht nur den unterschiedlichen<br />

Temperaturen der Jahreszeiten ausgesetzt sind,<br />

sondern meist auch noch eine zweite Gärung durchlaufen.<br />

Bei Boscarelli werden diese Fässer zum ersten<br />

Mal nach vier bis fünf Jahren wieder geöffnet.<br />

Der typische „Vin Santo“ ist einer aus weißen Rebsorten<br />

wie Malvasia Bianca Lunga, Greccheto di Orvieto<br />

und bzw. oder Trebbiano Toscano. So ist es meist auch<br />

bei Boscarelli. Doch in 2010 haben die Marchesi di Ferrari<br />

Corradi nach 2009 erneut einen „Occhio di Pernice“<br />

vinifiziert – einen „Vin Santo“, der ausschließlich<br />

aus roten Trauben, also im Wesentlichen aus Prugnolo<br />

Gentile entstanden ist. „Occhio di Pernice“ heißt so<br />

viel wie „Auge des Rebhuhns“ und ist bei Weinen aus<br />

der Champagne oder der Schweiz als „Œil de Perdrix“<br />

bekannt. Es bezeichnet den besonderen roséfarbenen<br />

Ton des Weins.<br />

Der Wein, dessen Farbe irgendwo zwischen einem<br />

tiefdunklen Orange und Bernstein angesiedelt ist und<br />

dessen ölige Konsistenz an Farben alter Kirchenfenster<br />

erinnert, duftet intensiv, ja geradezu opulent nach süßem<br />

„Plum Cake“-Pfeifentabak, nach Datteln und Feigen,<br />

nach Saftaprikosen und kandiertem Ingwer, nach<br />

Orangeade, Walnüssen und arabischen Gewürzen. Am<br />

Gaumen zeigt der Wein seine ganze Süße und Cremigkeit<br />

voller kandierter Früchte, Nüsse und Gewürze, die<br />

durchzogen werden von einer lebendigen Säure. Hach,<br />

das macht Spaß, wenn man sich diesem Wein in einem<br />

Moment der Ruhe und Gelassenheit hingibt, am besten<br />

zusammen mit dem typischen Mandelbrot oder<br />

den Mandelplätzchen der Region.<br />

Süßweine wie dieser machen sowohl in ihrer Jugend als<br />

auch im Alter Spaß. Sie sind heute zu trinken und sicher<br />

ebenso in 10 bis 15 oder mehr Jahren.<br />

69


ÖSTERREICH WAGRAM<br />

Ott<br />

Bernhard Ott<br />

WAGRAM<br />

© Gerald Hoermann<br />

70 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Ott WAGRAM ÖSTERREICH<br />

„Alle arbeiten zusammen. Die Wurzeln holen den Regen<br />

aus dem tiefen Löss, der Kompost bringt Leben in den<br />

Boden, die Sonne Süße in die Trauben, am Höhepunkt<br />

ihrer Reife wie schon immer von Hand geerntet. Alles in<br />

Balance. Das Ergebnis ist kostbar. Glas für Glas.“<br />

– BERNHARD OTT<br />

Platz 1 der VINUM ‚Ersten Lagen‘<br />

-Verkostung Österreich - Wagram!<br />

Dreifach Erfolg bei ‚À la carte‘: Platz 2, 4 und 7!<br />

Frisch eingetroffen: der neue ‚Der Ott 2019‘ – Überragend!<br />

Erstmals wieder seit 2012: Veltliner ‚1000 Rosen 2018‘!<br />

Bernhard Ott ist ein legendärer Weinmacher. Nicht erst seit<br />

er vom FALSTAFF, dem renommierten österreichischen Weinführer,<br />

mit dem Titel „Winzer des Jahres“, der bedeutendsten<br />

Ehrung, die ein Winzer in Österreich erreichen kann, ausgezeichnet<br />

wurde. Denn „Österreichs Mr. Grüner Veltliner“, wie<br />

der sympathische Genuss-Mensch in der Weinszene liebevoll<br />

tituliert wird, „hat sich schon in frühen Jahren mit Haut und<br />

Haar der regionaltypischen österreichischen Paradesorte verschrieben“,<br />

VINARIA.<br />

„Der Grüne Veltliner ist unsere Chance. Der wächst nirgendwo<br />

anders auf der Welt. Der kann nicht wie Chardonnay von<br />

jedermann übernommen und zum charakterlosen Modewein<br />

degradiert werden.“<br />

Eigentlich ist Bernhard Ott, ein sinnenfroher, ausgeglichener,<br />

barocker Genussmensch, so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen.<br />

Doch wenn die Rede auf „seinen“ Grünen Veltliner kommt,<br />

dann wirkt er wie elektrisiert, wird zum engagierten Streiter für<br />

eine häufig verkannte, von allzu vielen Winzern zum billigen<br />

Durstlöscher abgestempelte Massenrebe. Dann erspürt jeder<br />

Gesprächspartner, dass sein leidenschaftliches Plädoyer für Österreichs<br />

große autochthone Rebsorte, die unter den Händen<br />

begnadeter Winzer höchst anspruchsvolle Spitzengewächse<br />

mit cremig-seidener, aber auch zutiefst mineralischer Textur gebären<br />

kann, aus tiefstem Herzen kommt. Markenzeichen ist für<br />

uns die Brillanz und Klarheit, die allen Weinen innewohnt. Das<br />

sind gebirgsbachklare und präzise Weine mit großem Trinkfluss.<br />

Die Umstellung auf biodynamischen Anbau hat Bernhards<br />

großartigen Weinen eine neue Dimension an Terroirausdruck,<br />

an strahlender Mineralität, unvergleichlicher Brillanz und betörend<br />

aromatischer Finesse und Transparenz hinzugefügt. Er hat<br />

den Gipfel österreichischer Winzerkunst erreicht, was sich in<br />

der Verleihung des Titels „Winzer des Jahres“ durch den Falstaff<br />

beispielhaft widerspiegelte – und ist trotzdem ein so wohltuend<br />

bescheidener und sympathischer Naturbursche geblieben, wie<br />

wir ihn dereinst als aufstrebenden Fixstern am österreichischen<br />

Weinhimmel kennenlernten. Seine wunderbaren Grünen Veltliner<br />

gehören allesamt zur Kategorie persönliche Lieblingsweine<br />

bei Pinard de Picard.<br />

Und Bernhards Weine begeistern auch die Kritiker. Nach<br />

dem Testsieg in der ‚Ersten Lagen‘-Verkostung Österreich/<br />

Wagram in der VINUM hat nun das österreichische Feinschmeckermagazin<br />

‚À la carte‘ in einer groß angelegten Grand<br />

Cru Verkostung der besten Grünen Veltliner Österreichs die<br />

Testsieger gekürt.<br />

Überragend: die Weine unseres Freundes Bernhard!<br />

Über 650 Veltliner wurden getestet, aufgeteilt in 5 verschiedene<br />

stilistische Kategorien. Extrem homogen und auf höchstem<br />

Niveau ist die Qualität der Ottchen Lagenweine (vielleicht grob<br />

vergleichbar den Großen Gewächsen in Deutschland) aus dem<br />

Jahrgang 2018. Mit den Plätzen 2 (Rosenberg), 4 (Spiegel) und<br />

7 (Stein) !! finden sich gleich alle drei seiner Grand Crus an der<br />

Spitze der allerschönsten Veltliner Österreichs. Am meisten<br />

freut uns, das die Jury Bernhard Otts ausgefeilte Stilistik (die er<br />

in den vergangenen Jahren immer feiner justiert hat) honoriert,<br />

„der den Jahrgang mit Finesse und Leichtigkeit interpretierte!”<br />

(À la carte). Welch ein Triumph!<br />

Feiern Sie mit Bernhard (und dessen vorzüglichen Weinen) diesen<br />

grandiosen Testerfolg! Glückwunsch an das ganze Ott-Team<br />

für die tolle Arbeit, die uns Jahr für Jahr so schöne Vetliner<br />

beschert!!!<br />

71


ÖSTERREICH WAGRAM<br />

Ott<br />

SPECTRUM 2019<br />

Aus einem traditionellen Weinberg, in dem viele Sorten vereint stehen,<br />

gelesen und vergoren werden.<br />

OWG011818 Spectrum 2019 (Bio) DV 12% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war es vielerorts noch<br />

gang und gäbe, dass unterschiedliche Rebsorten gemeinsam<br />

im Weinberg standen, gemeinsam gelesen<br />

und vergoren wurden. Man nannte dies einen „Gemischten<br />

Satz“. Es war üblich, dies zu tun, weil die<br />

Mischung der Sorten den Weinberg deutlich stabiler<br />

machte, als es reine Monokulturen können. Doch mit<br />

dem Aufkommen der modernen Landwirtschaft und<br />

ihrer Spritztechnik sowie mit den in Mode gekommenen<br />

reinsortig ausgebauten Weinen war diese Art des<br />

Anbaus fast dem Vergessen anheimgefallen. Es gab<br />

lediglich noch historische Weinberge mit Gemischten<br />

Sätzen und darunter jedoch eine Ausnahme: die Wiener<br />

Winzer haben diese Gemischten Sätze zu einem<br />

USP gemacht und sich das Ganze auch gleich als „Wiener<br />

Gemischten Satz“ schützen lassen – europaweit.<br />

Der Wein von Bernhard Ott heißt daher schlicht<br />

„Spectrum“. Den Weinberg mit Traminer, Müller-Thurgau,<br />

Silvaner, rotem Veltliner und Weißburgunder hat<br />

er von seinen Vorfahren übernommen. Biologischdynamisch<br />

bewirtschaftet, wurde der „Spectrum“ im<br />

großen Holzfass vergoren und ausgebaut. Er duftet<br />

nach weißen Blüten und reifen Birnen, Birnen-Sahnecreme<br />

und Wiesenkräutern. Das wirkt beschwingt und<br />

leicht, frühlingshaft und hell, hat aber gleichzeitig das<br />

richtige Maß an würziger Ernsthaftigkeit. Am Gaumen<br />

dann wird es ganz wunderbar in der Mischung aus<br />

saftig reifer Frucht, seidiger Säure, einem Hauch von<br />

Gerbstoff und einer eleganten Textur. Gelbe Birnen<br />

und Äpfel vermischen sich mit Steinobst und Orangen,<br />

die Cremigkeit ist sehr gelungen, denn der Wein fließt<br />

nur so über die Zunge und bekommt im Finale noch<br />

einen Hauch von Salz dazu, der dafür sorgt, dass man<br />

definitiv wieder zum Glas greift und weitertrinkt. Ah,<br />

das ist – man darf das sagen – richtig lecker.<br />

Der Wein ist jetzt schon offen und sollte sich bis 2024<br />

weiter entwickeln.<br />

RIESLING 2019<br />

Eins und eins macht eins.<br />

OWG011419 Riesling trocken 2019 (Bio) DV 13% Vol. 19,93 €/l 14,95 €<br />

Otts „Riesling“, ehemals Ortswein, ist jetzt Landwein.<br />

Aber was für einer!<br />

2019 war ein besonderes Jahr für Bernhard Ott. Der<br />

Sommer war heiß, aber der Frühling so angenehm<br />

kühl und auch regnerisch, dass das Wasserreservoir für<br />

die Reben gut genug gefüllt war und es keinen Trockenstress<br />

gab. Im Gegenteil: Die Zuckerwerte waren<br />

ebenso ein Traum wie die Säure- und die pH-Werte.<br />

Als die Weine fertig gegoren und getrennt ausgebaut<br />

waren, ging es in dem Frühjahr daran, die passenden<br />

Cuvées zu finden. Seit 2015 hatten die Otts die Trauben<br />

aus Wagram und Kamptal getrennt gefüllt, obwohl<br />

die Weinberge teilweise direkt nebeneinander liegen.<br />

Doch um Qualitätswein deklarieren zu können, war<br />

dies ab dem Jahr 2015 gesetzlich so vorgeschrieben.<br />

Als Bernhard Ott die 2019er Weine probierte, blitzte<br />

in ihm jedoch die verwegene Idee auf, die Grundweine<br />

aus den Weinbergen der beiden Gebiete zusammenzubringen.<br />

Gesagt – getan – probiert – gestaunt<br />

– in Begeisterung verfallen – überlegt – entschieden.<br />

Bernhard haben die Cuvées, in denen er Wagram und<br />

Kamptal zusammengebracht hat, so begeistert, dass<br />

er sich dazu entschloss, die bisherigen Qualitätsweine<br />

zu Landweinen zu degradieren, dafür aber die Qualität<br />

zu erhöhen. Aus eins und eins ist bei den Otts plötzlich<br />

ein anderes geworden – eine Einheit, die mehr ist als<br />

die Summe ihrer Teile.<br />

Das schmeckt man auch in diesem Wein, der jetzt einfach<br />

nur noch „Riesling“ heißt, aber ein fantastisches<br />

Potential besitzt. Der strohgelbe Wein vom Löss und<br />

vom Urgestein duftet intensiv nach Stein und reifen<br />

Limetten, nach hellem Tabak und nach Hopfensprossen,<br />

nach Mirabellen und grünen Birnen, nach Tonic<br />

Water und nach Pfeffer, wie man es auch vom Grünen<br />

Veltiner kennt. Am Gaumen setzt sich zwar der<br />

leicht rauchige Eindruck fort, vor allem aber wird es<br />

höchst saftig und seidig mit reifer, aber doch leicht<br />

druckvoller Säure und sattreifen Kern- und Steinobst-<br />

Noten. Was zu Beginn so reif und fast üppig wirkt,<br />

wird mit jeder Sekunde des Innehaltens immer klarer,<br />

immer frischer, immer druckvoller und immer herber.<br />

Plötzlich denkt man an Limetten und grüne Äpfel, an<br />

Grapefruits, getrocknete Kräuter und zerstoßenen<br />

Stein, bis es im Finale immer salziger wird und man<br />

direkt an den nächsten Schluck denken muss. Ja, du<br />

niederösterreichischer Landwein, du macht enorm viel<br />

Spaß, das muss man dir lassen!<br />

Wir trinken diesen Wein ab jetzt mit großem Vergnügen<br />

bis circa 2026.<br />

72 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Ott WAGRAM ÖSTERREICH<br />

© Bernhard Angerer<br />

GRÜNER VELTLINER „DER OTT“ 2019<br />

„Der Ott“ mal anders<br />

Bei Bernhard Ott wird Teamgeist groß geschrieben!<br />

OWG010219 Grüner Veltliner „Der Ott” 2019 (Bio) DV 13,5% Vol. 26,60 €/l 19,95 €<br />

OWG010219M Grüner Veltliner „Der Ott” 2019 (Bio) MAGNUM DV 13,5% Vol. 28,26 €/l 42,40 €<br />

Neuer<br />

Jahrgang!<br />

Längst ist „Der Ott“ einer unserer Klassiker. Zugleich<br />

ist er neben dem ‚Fass 4‘ Bernhard Otts wichtigster<br />

Wein. Doch während man anderswo sagt: „Never<br />

change a winning team“, heißt es beim Weinmachen:<br />

„Nichts ist in Stein gemeißelt, alles ist im Fluss.“ Und so<br />

hat Bernhard Ott seine Cuvée diesmal verändert. Was<br />

vorher Weine waren, die entweder aus dem Kamptal<br />

oder aus Wagram kamen, sieht in 2019 anders aus.<br />

O-Ton Ott: „Wir hatten zwar einen heißen, trockenen<br />

Sommer, doch ein kühles feuchtes Frühjahr, das<br />

uns über die Trockenperiode hinweghalf. Mit Traumwerten<br />

von KMW (Mostgewicht), perfekter Säure bei<br />

niedrigen pH-Werten und vielen fleißigen Händen<br />

fuhren wir perfektes Traubenmaterial ein. Alle Trauben<br />

wurden spontan vergoren, teilweise – wie früher – in<br />

großen Holzfässern. Alles lief hervorragend. Dann kam<br />

die nächste heiße Phase, die Verkostungen. Wie in den<br />

letzten Jahren üblich, verkosteten wir die Weine der<br />

beiden Gebiete separat. Aber dann hatten wir plötzlich<br />

die Idee, die Grenzen zu überschreiten, einfach<br />

nur so für uns. Was würde sich ändern? Wenn wir nur<br />

dem Gefühl folgten und das zusammenführten, von<br />

dem wir der Meinung waren, dass es zusammengehörte.<br />

Das Ergebnis machte uns sprachlos! Die Cuvée<br />

war plötzlich ein Ganzes. Harmonisch, trotzdem mit<br />

einer Spannung und einer Vielfalt. Himmlisch! Es dauerte<br />

noch ein paar Verkostungen, bis wir sicher waren,<br />

aber dann war klar, was zu tun war. Unser Ziel musste<br />

es sein, den besten Wein in die Flasche zu bringen …“<br />

Tatsächlich zeigt sich in Otts 2019er Cuvée ein Mehr<br />

an Tiefe, Saftigkeit und Komplexität. „Der Ott“ ist<br />

nochmal eine Stufe spannender geworden! Während<br />

es also weinrechtlich gleichsam vom Ortswein zum<br />

Landwein bergab ging, ging es qualitativ bergauf. So<br />

ist das manchmal im Weinbau. Und wenn man einen<br />

so guten Namen hat wie Bernhard Ott, muss man sich<br />

zum Glück um offizielle Deklarationen keine großen<br />

Gedanken machen.<br />

In sattem Strohgelb mit leicht grünen Reflexen strahlt<br />

„Der Ott“ im Glas. Der 2019er Jahrgang zeigt eine herbe<br />

und deutlich an Kernobst erinnernde Nase. Grüne<br />

und gelbe Äpfel wie auch Birnen, etwas Grünhopfen,<br />

ein wenig blonder Tabak, Zitronenabrieb und Würze<br />

von Stein und Erde liefern hier einen spannenden<br />

Auftakt. Am Gaumen wirkt der „Grüne Veltiner“ ungemein<br />

saftig und seidig mit einer sattreifen hellen<br />

Frucht und einer dem Grünen Veltiner zwar immanenten,<br />

in diesem Jahr aber besonders klar und markant<br />

herausgearbeiteten Würze. Dieser Wein ist zwar<br />

fruchtbetont, aber die Würze begleitet die Frucht auf<br />

kongeniale Weise. Den Wein kennen wir ja eigentlich<br />

schon lange, doch in diesem Jahr hat uns „Der Ott“<br />

erneut von Grund auf begeistert.<br />

Wir trinken diesen Wein ab jetzt mit großem Vergnügen.<br />

Und das wird sicher bis 2026 anhalten.<br />

73


ÖSTERREICH WAGRAM<br />

Ott<br />

RIED ENGABRUNNER<br />

„STEIN” GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2018<br />

Platz 2 der VINUM ‚Ersten Lagen‘-Verkostung Österreich - Kamptal!<br />

OWG010718 Ried Engabrunner „Stein” G. V. 1. Lage 2018 (Bio) DV 13% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

93-95 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

Ein Grüner Veltliner zum Dahinschmelzen<br />

– 93–95 Falstaff-Punkte<br />

Platz 7 der großen Grand Cru Verkostung<br />

der besten Grünen Veltliner Österreichs<br />

(‚À la carte‘)<br />

Bernhard Otts Grüner Veltliner vom Engabrunner<br />

„Stein“ stammt von der Grenze des Kamptals zum<br />

Wagram aus dem Nachbarort Engabrunn, in dem Otts<br />

Urgroßvater noch Winzer war. Die Böden aber unterscheiden<br />

sich deutlich von denen in Feuersbrunn, dem<br />

heutigen Stammsitz des Weingutes. Die Reben, von<br />

denen die ältesten 1957 gepflanzt wurden, fußen tief<br />

in Gföhler Gneis, in roten und weißen Sanden, bedeckt<br />

von einer dünnen Oberschicht aus Lösslehm. So vielschichtig<br />

der „Stein“, so komplex ist der Wein, in dessen<br />

Entstehung Ott die Trauben mehr als 30 Stunden<br />

auf der Maische ließ, um Extrakt und Phenole in den<br />

Saft zu bringen, der ja die ganze Tiefe und Mineralität<br />

der Lage widerspiegeln soll. Und das tut der Grüne<br />

Veltliner mit einer Eleganz und Entspanntheit, die uns<br />

sehr beeindruckt. In der Nase dominieren – viel mehr<br />

als bei den anderen beiden Feuersbrunner Lagen –<br />

mineralische Noten, etwas Rauch, jedoch verbunden<br />

reifem Pfirsich und Ananas. Dazu gesellen sich Japanische<br />

Birne und herber Orangenabrieb. Am Gaumen<br />

wird dieser Wein dann zum Belami. Er redet von seiner<br />

Herkunft und tut das mit Charme und Eleganz, verzaubert<br />

mit einem sinnlich cremigen und komplexen<br />

Ausdruck und hat dabei richtig Saft und Kraft. Die Textur<br />

ist markant, die Salznote ungeheuer animierend.<br />

Es ist ein Veltliner von großer Fülle, der jedoch gleichzeitig<br />

von dezenter Extraktsüße und einer ganz feinen,<br />

überaus eleganten Säureader durchdrungen ist. Das<br />

macht ihn lebendig, beschwingt und so kurzweilig,<br />

dass man mit ihm ganz sicher einen ganzen Abend<br />

verbringen möchte.<br />

Zu genießen ab sofort bis 2026<br />

74 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

© Etienne van Sloun


Ott WAGRAM ÖSTERREICH<br />

RIED FEUERSBRUNNER<br />

„SPIEGEL” GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2018<br />

Extraktreicher Grüner Veltliner aus Otts höchstem Weinberg. 93–95 Falstaff-Punkte.<br />

OWG010818 Ried Feuersbrunner „Spiegel” G. V. 1. Lage 2018 (Bio)DV 13% Vol. 39,93 €/l 29,95 €<br />

Platz 4 der großen Grand Cru Verkostung der besten<br />

Grünen Veltliner Österreichs (‚À la carte‘)<br />

Nach Bernhard Otts Empfinden ist der „Spiegel“ immer<br />

der Neugierigste seiner drei Lagenweine. Er ist<br />

der, der sich früher als die anderen beiden aus der<br />

Deckung traut und sich nach vorne auf die Bühne<br />

wagt. Dort glänzt der schlanke Kerl mit jugendlichem<br />

Charme und einer mitreißenden Vitalität. Dabei ist der<br />

„Spiegel“ ein feiner und subtiler Charakter. Er hat es –<br />

wie alle anderen Weine Otts auch – gar nicht nötig,<br />

laut zu werden. Vielmehr zeigt er in der Präzision seines<br />

Spiels aus Extraktreichtum, Säure und Frucht Otts<br />

Interpretation seiner Herkunft. Die trotz Südausrichtung<br />

kühle, weil hoch gelegene Lage findet sich in einem<br />

Mehr an Säure wieder – allerdings zarter als 2017.<br />

Der Boden aus Tertiärschotter und aus mit Kalk durchsetztem<br />

Löss sorgt für eine besondere Würze und für<br />

eine pfeffrige Schärfe, die sich mit einer Andeutung<br />

von Orangenzesten und einer Minznote verbindet.<br />

Keine Hexenküche, sondern Ingredienzien für biodynamischen Weinbau<br />

Gleichzeitig findet man im „Spiegel“ saftige Aromen<br />

von Marillen und Äpfeln sowie saftige Tropenfrüchte.<br />

Am Gaumen ist die fruchtige Extraktsüße markant,<br />

die von einer längeren Maischestandzeit herrührt und<br />

dem Wein viel Kraft, Tiefe und Substanz mit auf den<br />

Weg gibt. Was uns besonders fasziniert ist der Druck,<br />

den der kühle, doch keineswegs distanzierte, sondern<br />

vielmehr einladende Grüne Veltliner am Gaumen aufbaut.<br />

Ebenso besticht die präzise, aber weiche Säure,<br />

die den gesamten Wein durchzieht und zupackend,<br />

frisch und lebendig wirkt. Auch am Gaumen lebt der<br />

Wein vom Frucht- und Säurespiel, von der Würze, die<br />

neben Stein auch an Pfeffer erinnert. All das findet<br />

sich in diesem Wein zunächst dicht gepackt, fächert<br />

sich dann mit Luft beeindruckend auf und wirkt geradezu<br />

verspielt, obwohl der Wein immer dem Boden<br />

und seiner Herkunft verhaftet bleibt. Das ist höchst<br />

beeindruckende Winzerkunst<br />

Ab sofort zu genießen bis 2024<br />

93-95 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

© Bernhard Angerer<br />

75


ÖSTERREICH WAGRAM<br />

Ott<br />

„1. LAGEN SIEGER-PAKET“ 2018<br />

100% Genussgarantie!<br />

OWG019918P „1. Lagen Sieger-Paket” 2018 DV 89,00 €<br />

Die VINUM veröffentlicht die Ergebnisse der großen alljährlichen ‚Ersten Lagen‘-Verkostung, wo die allerbesten<br />

Weine aus den Top-Rieden Österreichs präsentiert werden, und Bernhard stellt mit seinem Grünen Veltliner<br />

‚Rosenberg‘ auf Platz 1 mir der Höchstnote den besten Wein aus der Region Wagram vor, und der Grüne Veltliner<br />

‚Stein‘ mit der zweithöchsten Wertung, nur einen halben Punkt hinter dem Sieger, ist damit einer der<br />

besten Weine aus dem Kamptal! Grund genug, für Sie die Siegerweine zu einem Lagen-Probierpaket, zusammen<br />

mit dem dritten Topwein aus dem Hause Ott, zu schnüren, 100% Genussgarantie mit jeweils einer Flasche:<br />

► Ried Feuersbrunner „Rosenberg” Grüner Veltliner 1. Lage 2018<br />

► Ried Engabrunner „Stein” Grüner Veltliner 1. Lage 2018<br />

► Ried Feuersbrunner „Spiegel” Grüner Veltliner 1. Lage 2018<br />

RIED FEUERSBRUNNER<br />

„ROSENBERG” GRÜNER VELTLINER 1. LAGE 2018<br />

Platz 1 der VINUM ‚Ersten Lagen‘-Verkostung Österreich - Wagram!<br />

OWG010318 Ried Feuersbrunner „Rosenberg” G. V. 1. Lage 2018 (Bio) DV 13% Vol. 45,33 €/l 34,00 €<br />

Platz 2 der großen Grand Cru Verkostung der besten<br />

Grünen Veltliner Österreichs (‚À la carte‘)<br />

aber im stets sehr kalten Keller bis in den Sommer nach<br />

der Lese im Edelstahl auf der Feinhefe reifen lässt.<br />

1. Platz<br />

VINUM<br />

Otts Veltliner-Meisterwerk mit 94–96 Punkten beim<br />

Falstaff!<br />

und tiefgründigster Wein. Er ist so tiefgründig wie<br />

der Lössboden, der in der Ried „Rosenberg“ mit besonders<br />

viel Kalk durchmischt ist. Diesen Kalkreichtum<br />

merkt man dem Wein an in seiner begeisternden<br />

Spannung, in seiner Energie und dem Druck, den er<br />

am Gaumen aufbaut. Die Riede mit Reben aus dem<br />

Jahr 1956 hat Bernhards Vater 1961 erwerben können.<br />

Für Ott liefert sie heute sowohl diesen Wein als auch<br />

das Material für neue Pflanzungen, die alle per sélection<br />

massale entstehen, wobei Reis für Reis aus diesen<br />

alten Reben gewonnen wird. Die Handlese der in biodynamischer<br />

Pflege entstandenen Trauben erfolgte<br />

zum perfekten Erntezeitpunkt. Danach wurden die<br />

Trauben bei Ott gemahlen, dann langsam gepresst,<br />

und der Saft wurde „gebräunt“, wie es die Winzer formulieren.<br />

Das heißt, dass der Saft auf dem Weg zur<br />

Vergärung der Luft ausgesetzt wird, kurz oxidiert und<br />

danach wieder klar wird. Man ist sich heute ziemlich<br />

sicher, dass diese früher völlig übliche Behandlung des<br />

Saftes zu einem deutlich stabileren Wein führt, der zudem<br />

viel weniger geschwefelt werden muss. So ist es<br />

auch bei Ott, der nur geringste Mengen an Schwefel<br />

verwendet und den Wein ohne Temperaturkontrolle,<br />

Das Ergebnis dieser beständig auf den Ausdruck des<br />

Terroirs gerichteten Arbeit ist ein leiser, aber zutiefst<br />

eindrucksvoller Grüner Veltliner. Die Nase braucht etwas<br />

Zeit und Luft – ihre Geduld wird reich belohnt:<br />

Der „Rosenberg“ erinnert an gelben Apfel, garniert<br />

mit einer tropischen Note und einer Spur Honig. Dazu<br />

kommen Kräuter mit einem dezenten Tupfer Tabak<br />

– ein Duft-Gesamtkunstwerk, das absolut mundwässernd<br />

ist. Am Gaumen erlebt man eine beeindruckende<br />

Struktur und Komplexität. Zwar findet sich auch<br />

hier Frucht, vor allem aber Würze, Stein und die mineralische<br />

Komponente, die ähnlich wie eine 12-Volt-<br />

Batterie an der Zungenspitze wirkt. Durch den „Rosenberg“<br />

zieht sich sehr viel Energie mit einer feinen<br />

Säure. Der Wein baut eine beeindruckende Spannung<br />

auf und bleibt trotzdem ganz vornehm und leise. Dazu<br />

kommt die cremig stoffige Eleganz, die noch lange<br />

präsent bleibt, auch wenn die Würze samt Orangennoten<br />

im ewig langen Nachhall langsam verklungen<br />

ist. respekt-BIODYN heißt nicht nur die Gruppe biodynamischer<br />

Winzer, der Ott angehört, Respekt muss<br />

man auch diesem hochsensiblen, feingeistigen Veltliner<br />

zollen. Das ist höchstes Niveau.<br />

Zu genießen ab sofort bis 2026<br />

76<br />

<strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Ott WAGRAM ÖSTERREICH<br />

BERNHARD OTT, WEINBERGHONIG AUS<br />

DEN EIGENEN WEINGÄRTEN<br />

Bei so großer Biodiversität muss es einen eigenen Honig geben.<br />

OWG019700 Weinberghonig (Bio) 300g aus den eigenen Weingärten DV 8,95 €<br />

Ein biologisch gepflegter Weingarten, in dem der Winzer Wert auf Biodiversität legt, ist heute so<br />

wichtig wie nie zuvor. Während weltweit immer mehr Arten aussterben – nicht zuletzt Bienen –,<br />

schafft Bernhard Ott in seinen Weingärten ein wahres Paradies. Neben den Reben stehen Aussaaten,<br />

um die Weinberge herum Bäume und Hecken, und zwischenzeitlich erstrahlt der Weinberg als großes<br />

Blütenmeer. Aus diesem Meer nun stammt dieser Honig. Der ist nicht nur als Brotaufstrich ein wahrer<br />

Genuss – wir empfehlen dazu Brioche und beste Butter. Lasiert man aber ein glücklich aufgewachsenes<br />

Huhn mit diesem feinwürzigen, duftigen Honig und schiebt es in den Ofen, sind später nicht nur<br />

die Düfte betörend, sondern auch die Kombination des Ofenhuhns mit einem Grünen Veltliner von<br />

Bernhard Ott. Somit schließt sich dann der Kreis, der im Weinberg eröffnet wurde.<br />

„TAUSEND ROSEN“ GRÜNER VELTLINER 2018<br />

„Tausend Rosen“ aus dem Ried Rosenberg.<br />

Ein Veltliner-Monument voller Charme und Eleganz.<br />

OWG011118 Grüner Veltliner „Tausend Rosen” 2018 (Bio) 13% Vol. 86,66 €/l 65,00 €<br />

Otts Veltiner-Auslese.<br />

Aus der Feuersbrunner Riede „Rosenberg“ erzeugt<br />

der Winzer Bernhard Ott Jahr für Jahr seine feinsten,<br />

elegantesten und tiefgründigsten Weine aus Erster<br />

Lage. Doch in ganz besonderen Jahren wie 2003, 2006,<br />

2012 und jetzt wieder 2018 entsteht in der Riede mit<br />

den uralten Reben von 1956 zusätzlich ein ganz besonderer<br />

Wein, eine Auslese von entsprechend reifen<br />

Trauben, die über zwei Winter hinweg bis Juni 2020<br />

auf der Vollhefe im großen Holzfass vergoren wurden.<br />

Sein Name ist „Tausend Rosen“, was in Österreich eine<br />

Redewendung ist, die so viel bedeutet wie „es einfach<br />

so geschehen lassen, wie es kommt“. Genau das<br />

tat Bernhard Ott schon im Angesicht des besonderen<br />

Jahresverlaufs 2018, aber auch im Keller, als er merkte,<br />

dass dieser besondere Wein für seine Balance einen<br />

höheren Restzucker braucht und ihm deshalb alle Zeit<br />

der Welt einräumte. So ist hier ein Wein mit einem<br />

faszinierenden Süß-Säure-Spiel und einer unergründlichen<br />

Tiefe entstanden. Dabei wirkt der „Tausend<br />

Rosen“ im Duft zunächst noch schüchtern und gibt<br />

erst mit Luft gleichsam etwas von seiner Anwesenheit<br />

preis. Würze ist es, ein wenig Selleriestange, Stein,<br />

Schwebe, ist noch unentschieden. Nimmt man<br />

aber den ersten Schluck, ändert sich das schlagartig.<br />

Plötzlich ist der „Tausend Rosen“ präsent,<br />

dicht, kraftvoll. Er gleitet opulent mit feiner Süße<br />

und einer eleganten Seidigkeit über die Zunge, liefert<br />

einen angenehmen, ganz feinen Gerbstoff und ein<br />

wunderbares Potpourri an saftig reifen gelben Birnen,<br />

Orangen und Honigmelonen, fast schon überreifen<br />

Nektarinen, ein wenig Ananas und Mango. Begleitet<br />

wird die Frucht von der schon angesprochenen Würze<br />

und einer feinen, immer präsenten und lebendigen<br />

Säure, die dem Wein die notwenige Spannung verleiht.<br />

Kraftvoll ist er, dieser Grüne Veltliner mit grandioser<br />

Länge und Saftigkeit bis in die letzte Verästelung. Und<br />

trotz der Kraft und der üppigen Frucht schafft es Ott,<br />

diesem Wein Finesse mit auf den Weg zu geben. Das<br />

hat Größe, das hat Charakter, das ist ein wunderbar<br />

eigenständiger und berührender Wein!<br />

Wir trinken diesen Wein jetzt, nachdem wir ihn karaffiert<br />

haben. Doch er hat sicher ein Potential bis circa 2036 und<br />

länger.<br />

NEU!<br />

Süßholz, aber auch Zitrusfrüchte, Apfelschale und<br />

etwas Birne findet man hier. Doch alles bleibt in der<br />

77


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

„ Entdeckung des<br />

Jahres 2018“<br />

–WEINPLUS<br />

Weingut Jülg<br />

SCHWEIGEN<br />

© Woody T. Herner<br />

„Jedes Jahr können wir beim Weingut Jülg<br />

einen Schritt vorwärts erkennen!“<br />

– EICHELMANN<br />

„Frankreich ist hier ganz offensichtlich Vorbild. Spätburgunder,<br />

Chardonnay, Sauvignon Blanc, wie sie in Deutschland<br />

in dieser Qualität nurmehr wenig Konkurrenz haben.<br />

Aber halt, da ist ja auch noch der Riesling! Jülg kann alles.“<br />

– Marcus Hofschuster<br />

Johannes Jülg, ein Meisterschüler von Klaus Peter Keller, katapultiert<br />

sich mit wunderbaren weißen und roten Gewächsen<br />

in die deutsche Burgunderspitze. Und das bei sagenhaft<br />

günstigen Preisen! Der Sonnenberg strahlt in vollem Glanz:<br />

Johannes Jülg verfolgt konsequent den Terroirgedanken und<br />

unterteilt die Großlage Sonnenberg in drei grandiose Spätburgunder!<br />

Johannes Jülg, noch jung an Jahren, besitzt gleichwohl bereits<br />

ungemein viel Wissen und Erfahrung: Gelernt hat er unter anderem<br />

bei Klaus Peter Keller, Werner Schönleber und auf der<br />

nicht minder berühmten Domaine Clos des Lambrays im Burgund.<br />

Meisterwinzer der feinen handwerklichen Kunst formten so<br />

einen Meisterschüler, dessen Weg wir stets aufmerksam verfolgten<br />

und der sich mit jedem famosen neuen Jahrgang in der<br />

Spitzenliga der deutschen Top-Weingüter festgesetzt hat. Sodass<br />

auch der gestrenge Weinführer Eichelmann bereits 2017<br />

urteilt: „Jedes Jahr können wir beim Weingut Jülg einen Schritt<br />

vorwärts erkennen!“ und ihn nun im aktuellen Guide 2020 folgerichtig<br />

mit dem Titel „Newcomer des Jahres“ belohnt. Johannes<br />

Jülg ist längst angekommen im Olymp deutscher Burgundererzeuger.<br />

Wir können uns aktuell schon gar nicht mehr vorstellen,<br />

78 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

„ Newcomer des<br />

Jahres“<br />

– EICHELMANN<br />

WEINGUIDE 2020<br />

Zusammen mit seinem Vater Werner bewirtschaftet der ebenso<br />

sympathische wie kluge Jungstar Hand in Hand rund 18 Hektar<br />

Rebfläche. An einem ganz speziellen Ort sind beide im wahrsten<br />

Sinne des Wortes als „Grenzgänger“ unterwegs. Wie das<br />

denn? Nun, das Weinanbaugebiet der Pfalz erstreckt sich als<br />

ein durchschnittlich sieben Kilometer breiter, etwa 23.600 Hektar<br />

umfassender Traubengürtel in einer klimatisch besonders<br />

gesegneten Region, in der alljährlich selbst Mandeln und Feigen<br />

reifen. Doch nur ein Örtchen besitzt eine ganz spezifische<br />

Eigenheit: Schweigen, und damit auch das seit 1961 bestehende<br />

Familiengut der Jülgs im Grenzland zwischen Vogesen und Pfälzerwald,<br />

wo das Elsass die Pfalz berührt, besitzt erstklassige,<br />

sehr kalkhaltige Weinberge auf deutschem Territorium wie auf<br />

französischem! Das hängt zusammen mit der wechselvollen<br />

Geschichte der Pfälzer und Saarländer mit unseren französischen<br />

Freunden. 40% der Weinberge des Weinguts Jülg liegen<br />

daher auf französischem Staatsgebiet bei Wissembourg. Und<br />

vor dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens mussten<br />

die weltoffenen Jülgs, allesamt mit einer frankophilen Seele<br />

ausgestattet, stets ihren Reisepass bei der Arbeit im Weinberg<br />

mit sich führen!<br />

Doch lassen wir diese Irrwege einer leidvollen<br />

kriegerischen Vergangenheit sein und uns<br />

lieber von den authentischen Terroirweinen,<br />

die unsere leidenschaftlichen Jülgs mit viel<br />

Könnerschaft und Herzblut vinifizieren, sprechen:<br />

Ihr großartiges, kalkgeprägtes Terroir<br />

gibt ihnen die Möglichkeit, tolle Rieslinge und<br />

pfälzische Burgunder zu kreieren, deren Zauber<br />

wir uns seit der ersten Verkostung nicht<br />

mehr entziehen können. Das liegt an ihrer besonderen<br />

Stilistik, die darin gründet, dass sie,<br />

wie von Zauberhand geführt, einander sich<br />

auf den ersten Blick widersprechende Eigenschaften<br />

aufweisen: Sie sind...<br />

• stoffig und kraftvoll, gleichwohl elegant<br />

• präzise in ihrer Textur, animierend frisch<br />

und gleichwohl saftig und mundfüllend<br />

• betören mit einer traumhaften Frucht und<br />

gleichwohl höchst terroirbetont!<br />

wie die Weinwelt ohne die Pfälzer Burgunder aus dem Hause<br />

Jülg aussähe. Wir wollen nicht mehr verzichten auf die vielleicht<br />

preiswertesten (im wahrsten Wortsinne) Burgunder Deutschlands!<br />

Zudem zeichnet Marcus Hofschuster, Verkoster von Wein-<br />

Plus, das Weingut als „Entdeckung des Jahres“ aus. Treffend<br />

analysiert er: „Frankreich ist hier ganz offensichtlich Vorbild.<br />

Spätburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc, wie sie in<br />

Deutschland in dieser Qualität nurmehr wenig Konkurrenz haben.<br />

Aber halt, da ist ja auch noch der Riesling! Jülg kann alles.“<br />

Johannes Zukunftsprojekt der noch parzellengenaueren<br />

Abbildung des Terroirs geht nun in Runde zwei.<br />

Die bisherigen Bezeichnungen für seine Weine aus dem Sonnenberg<br />

(‚Pinot Noir‘ und ‚Reserve‘) entfielen zugunsten der genaueren<br />

Parzellenangaben der Großlage Sonnenberg. ‚Wormberg‘<br />

und ‚Kammerberg‘ (manch einer wir diese Lage auch als<br />

grandioses Pinot Noir-GG von Fritz Becker geläufig sein) traten<br />

hervor.<br />

Werte Kunden, schon lange predigen wir, dass über dem Jahrgang,<br />

über jeder noch so großen Lage immer stets der Winzer<br />

steht. Es sind die Winzer, die am Ende darüber entscheiden,<br />

welche Qualität in die Flasche eingeht. Nur durch sie kann das<br />

volle Potenzial einer Lage und eines Jahrgangs erfasst werden.<br />

Daher setzen wir seit vielen Jahren auf unsere wertvollste Ressource,<br />

das Vertrauen in unsere Winzer. Johannes Jülg ist ein<br />

solcher Winzer, dem wir unser vollstes Vertrauen aussprechen.<br />

Er trifft konsequent die richtigen Entscheidungen und nutzt alle<br />

Möglichkeiten, diese perfekt umzusetzen. Das Ergebnis ist eine<br />

geniale Kollektion, die wir Ihnen nun im Folgenden genauer vorstellen<br />

möchten.<br />

79


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

RIESLINGSEKT BRUT 2016<br />

Hallo Frankreich!<br />

DPF071116 Rieslingsekt brut 2016 12,5% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

Die Familie Jülg lebt wortwörtlich so frankophil wie<br />

kaum ein anderes Weingut in Deutschland, befinden<br />

sie sich in Schweigen doch direkt gegenüber der französischen<br />

Grenze und haben gar Weinlagen, die offiziell<br />

zum französischen Gebiet zählen. Da wundert es<br />

nicht, wenn ein klassischer Crémant hoch geschätzt<br />

und regelmäßig im Weingut getrunken wird.<br />

Vater Werner, der für die Schaumweine des Gutes verantwortlich<br />

zeichnet, hat ganze Arbeit geleistet! Und<br />

in der Tat hat dieser Rieslingsekt eine französische Anmutung.<br />

Denn ihm liegt traditionelle Flaschengärung<br />

zu Grunde und ein feines Hefelager. So duftet dieser<br />

zarte Jahrgang-Rieslingsekt wunderbar mineralisch<br />

und erfrischend aus dem Glas. Wenn sich die feine<br />

Schaumkrone im Glas reduziert hat, steigt Steinobst,<br />

allen voran Pfirsich, aus dem Glas. Auch ein Hauch<br />

Orangenblüten. Am Gaumen betört der Sekt durch<br />

seine absolute Erfrischung, die hochfeine Perlage –<br />

Zeichen des langen Hefeausbaus – gibt Raum zur Entfaltung.<br />

Kühler Kalk legt sich nieder, eine animierende<br />

Frische leitet den Sekt bis zum Nachhall. Das ist<br />

einfach exzellentes Winzerhandwerk und Zeichen der<br />

deutschen Sekt-Revolution, die in den letzten Jahren<br />

zweifeslfrei einige der bislang schönsten Schaumweine<br />

Deutschlands hervorgebracht hat, die sich vor den<br />

Nachbarn aus Frankreich nicht zu verstecken brauchen.<br />

CRÉMANT ROSÉ BRUT 2018<br />

2018: Prädestiniert für intensiven Rosé-Crémant!<br />

DPF071818 Crémant rosé brut 2018 12% Vol. 15,93 €/l 11,95 €<br />

Das Weingut Jülg befindet sich in Schweigen, direkt<br />

an der deutsch-französischen Grenze. Und dem frankophilen<br />

Savoir-Vivre ist man hier ohnehin sehr aufgeschlossen.<br />

Kein Wunder, dass die Jülgs auch gerne<br />

Crémant trinken. Und wie sehr sie ihn schätzen, dass<br />

schmeckt man an ihrem eigenen Schaumwein aus besten<br />

Trauben vom Pinot Noir und Pinot Meunier.<br />

„Beim Crémant suchen wir die ideale Balance zwischen<br />

Frucht und Eleganz“, so Johannes Jülg über diesen<br />

hochattraktiven Crémant der Extraklasse. 2018<br />

ergab einen herrlich fruchtintensiven Rosé, allein die<br />

tief orange-lachsfarben funkelnde Farbe erzählt vom<br />

strahlenden Sommer. Diese sonnenverwöhnten Trauben<br />

geben dem Crémant eine unglaubliche Energie.<br />

Aus dem Glas duftet es nach Himbeeren und Austernschalen.<br />

Eine noble und angenehm zurückhaltende<br />

Kombination. Wenn man den Crémant dann in den<br />

Mund nimmt, merkt man schnell, welches Konzept die<br />

Jülgs hier fahren. Das ist ein mineralischer und feinstoffiger<br />

Crémant, einem seriösen Rotwein näher als<br />

einem fruchtig-spritzigen Aperitif. Das bedeutet, wir<br />

haben es hier mit einem anspruchsvollen, nach gutem<br />

Wein schmeckendem Crémant zu tun, der Tiefe und<br />

Spannung besitzt, da er seine Farbe durch die Zugabe<br />

von rotem Stillwein erhält. Ganz wichtig ist Johannes,<br />

dass dieser Crémant auf der Zunge feingliedrig daherkommt<br />

anstatt grobe Perlage zu besitzen. Und dank<br />

seines Hefelagers von mindestens 12 Monaten fallen<br />

die Perlen entsprechend zart aus und moussieren fein<br />

im Hintergrund. Natürlich zeigt sich hier auch der<br />

angenehm herb-intensive Brut-Charakter dieses von<br />

handgelesenen Trauben stammenden Meisterwerks,<br />

ohne allerdings die samtige Frucht zu kaschieren. Das<br />

ist einfach perfekt balanciert und höchst nobel!<br />

Ein wunderbarer Crémant für festliche Auftakte, zu<br />

Krustentiergerichten, und natürlich auch solo ein<br />

Hochgenuss. Wir lieben den Crémant Rosé zum gemütlichen<br />

Brunch mit Lachs-Brötchen!<br />

80 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

WEISSBURGUNDER TROCKEN 2019<br />

In jeder Hinsicht verführerischer Charakterkopf mit ausgeprägtem<br />

Hang zum Publikumsliebling<br />

PF070319 Weißburgunder trocken 2019 DV 12,5% Vol. 10,00 €/l 7,50 €<br />

Oh ja, das lassen wir uns liebend gerne gefallen – dieser<br />

Duft nach frisch gefallenem Schnee, reifen Ananas<br />

(vom Saft bis hin zur eingedosten Frucht), Blüten,<br />

noch nicht übermäßig reifer Birne und Zitruszesten<br />

(eher Grapefruit und Pomelo als Zitrone, fast „lieblich“,<br />

aber mit phenolischem Zartbitter) und einem<br />

„hellgrünkrautigen“ je ne sais quoi: Verführung pur!<br />

Am Gaumen weiterhin gelbfruchtig (wieder Ananas,<br />

Pfirsich bis fast Nektarine, Quitte und dann auch Honigmelone),<br />

noch leicht grüne, leicht herbe (und oh so<br />

trinkanimierende) Haselnuss. Schönes Spiel von reifer<br />

Frucht, Saftigkeit und zurückhaltender, aber im Verhältnis<br />

zum cremigen Schmelz des Weißburgunders<br />

wohlproportionierter Säure. Im Nachhall ein Hauch<br />

Salz, geröstete Mandelblättchen und ätherisches Grün<br />

(Minze, ein Hauch Salbei). Ausgezeichneter, im besten<br />

Sinne geradliniger Wein: der Weg von A nach B wirkt<br />

in jedem Augenblick (und Zungenschlag) konsequent<br />

und folgerichtig. Wunderbarer „Alltagswein“, der auch<br />

am Wochenende und (hohen) Feiertagen eine ausgezeichnete<br />

Figur macht. Nicht von ungefähr einer<br />

der beliebtesten, weil charmantesten Weißburgunder<br />

unseres Portfolios!<br />

Ab sofort und mit großem Genuss bis 2023+.<br />

RIESLING TROCKEN 2019<br />

Da geht die Sonne auf!<br />

DPF071219 Riesling trocken 2019 DV 13% Vol. 10,00 €/l 7,50 €<br />

© Woody T. Herner<br />

Sie sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein<br />

Klassiker, auf den sich zahlreiche Weinliebhaber freuen,<br />

stehen doch die Weine aus dem Hause Jülg für absolut<br />

zuverlässige Handwerkskunst und faire Preise.<br />

Der Gutsriesling unseres Südpfälzer-Betriebs stammt<br />

dabei aus Trauben dies- und jenseits der deutschen<br />

Grenze. Eine Besonderheit des Dörfchen Schweigens!<br />

In einem Jahrgang wie 2019 steckt hier enorm<br />

viel Wein in der Flasche! Der Südpfälzer duftet intensiv<br />

nach gelben Früchten, allen voran Mirabellen und<br />

Aprikosen. Dabei behält er eine feinwürzige Note, die<br />

ihm wunderbar zu Gesicht steht. Am Gaumen zeigt<br />

sich der Wein trocken und kernig. Die saftige Frucht<br />

legt sich über die Zunge, badet in cremiger Fruchtfülle<br />

aus Zitrusfrüchten und wird von einer feinziselierten<br />

Mineralik unterlegt. Das ist ganz schön komplex für<br />

einen Gutswein, aber im Hause Jülg einfach Zeugnis<br />

des ohnehin hohen Niveaus aller Weine.<br />

Zu genießen ab sofort bis nach 2027.<br />

81


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

WEISSBURGUNDER „KALKMERGEL“ TROCKEN 2019<br />

Weißburgunder von geradezu idealtypischer Anmutung – einfach mustergültig!<br />

DPF070419 Weißburgunder „Kalkmergel” trocken 2019 DV 12,5% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

Was im Weingut Jülg unter der Bezeichnung „Kalkmergel“<br />

gefüllt wird, ist einfach eine Bank. Für uns<br />

zählt diese Linie ganz eindeutig zu den schönsten und<br />

sympathischsten Kollektionen in Deutschland.<br />

Dieser Wein verkörpert einen seidig-würzigen Idealtypus:<br />

Der Weißburgunder „Kalkmergel“ (80 % der<br />

Trauben stammen aus Lagen in der Pfalz, der Rest aus<br />

dem benachbarten Elsass) von Johannes Jülg, spielt<br />

gekonnt auch mit der „Grenzverschiebung“ im Glas:<br />

Frucht, Cremigkeit und Mineralität in ständigem Fluss<br />

und doch immer in perfekter Balance – chapeau!<br />

Wer könnte, wer kann bei solch idealtypischer Weißburgunderherrlichkeit<br />

denn auch widerstehen? Also<br />

wir nicht. Nicht heute, und morgen vermutlich auch<br />

nicht. Soweit wollen wir’s gar nicht kommen lassen,<br />

weil wir uns ganz auf den Jülg’schen Kalkmergel konzentrieren:<br />

Duftige Frische im Grenzgebiet von Birne,<br />

weißem Pfirsich, Aprikose und weichem Holz, mit einer<br />

sehr schlanken, sehr „biegsamen“ Cremigkeit (und<br />

entsprechend elegantem Schmelz) als kontrastierendem<br />

und kongenial begleitendem Unterbau. Nach und<br />

nach dominieren diese unterfütternden „Maßnahmen“<br />

das Geschehen und mit der (wie hier idealtypische) Pinot-piccantezza<br />

werden die vertrauten Register mit<br />

leichter Hand und umso resoluterer Ausprägung gezogen.<br />

Alles selbstverständlich in einem quasi hellgelben,<br />

immer zurückhaltend eleganten Bereich. Kein überhebliches<br />

Auftrumpfen, sondern charmante Überzeugungsarbeit<br />

– die er im Grunde gar nicht leisten<br />

muss. Das hier gleicht eher einer „Instant“-Bekehrung,<br />

harmonisch bis in die feinste Verästelung. Wir konstatieren:<br />

Ein wirklich wunderbarer Weißburgunder,<br />

der erst am Anfang einer langen Karriere steht – mit<br />

genügend Substanz und Finesse für gut eine Dekade.<br />

Davon bitte mehr!<br />

Ab sofort und mit Genuss bis sicherlich 2028+<br />

RIESLING „KALKMERGEL“ TROCKEN 2019<br />

Riesling, grenzüberschreitend: Es lebe das Terroir!<br />

DPF070119 Riesling „Kalkmergel” trocken 2019 DV 13% Vol. 12,93 €/l 9,70 €<br />

„Kalkmergel“ – ein Begriff (und vor allem dann ein<br />

Wein!), den man sich auf der Zunge zergehen lassen<br />

sollte. Bestechend elegant, wie das Sedimentgestein<br />

die Jülg’schen Weine in Szene setzt (oder sind es die<br />

Weine, die den Bodentyp in die Flasche bannen?), bestechend<br />

harmonisch auch die Gemengelage im Glas:<br />

Anfangs noch eine leicht hefige Note, dann pastellgrüne,<br />

weil leicht „pudrige“ vegetabile Düfte (Minze,<br />

frisch geschnittenes Gras, ein Hauch frischer Ingwer).<br />

Dahinter dann noch recht zurückhaltend die ersten<br />

Früchte (etwas Melone, Quitte, eine Spur unreife<br />

Mandel) – so weit, so schön. Am Gaumen noch winzige<br />

CO2-Perlen, der Riesling (schlank und rank) gibt<br />

sich ungemein jugendlich und „quecksilbert“, was das<br />

Zeug hält, dabei schiebt sich eine zart traubige Frucht<br />

in den Vordergrund, die recht schnell von Apfel, Birne<br />

und Cedratzitrone – im Schlepptau das animierende<br />

Säurespiel – abgelöst wird. Ein inspiriertes, weil inspirierendes<br />

Geben und Nehmen, Frucht und eine gewisse<br />

Salzigkeit im regen Austausch: Quitte trifft aus<br />

nassen Stein, sanftes Grapefruit- und Kräuterbitter<br />

auf zarten Rauch und kühlschmelzende Cremigkeit.<br />

Ein wunderbar komplexer, ganz und gar unkomplizierter<br />

Riesling, den man dringend häufiger im Glas haben<br />

sollte. Alleine schon, um den „kleinen Grenzverkehr“<br />

der Pfälzer und Elsässer Lagen gebührend zu feiern!<br />

Vom ersten Moment an ein Genuss, jetzt, und in den<br />

nächsten fünf Jahren (und darüber hinaus vermutlich)<br />

auch. Bis 2025+<br />

82 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „BUNTSANDSTEIN“ TROCKEN 2019<br />

Riesling! „Buntsandstein“! – denn alles andere ist Schwarz-weiß-Trinkerei<br />

DPF071419 Riesling „Buntsandstein” trocken 2019 DV 13,5% Vol. 12,93 €/l 9,70 €<br />

Grüne Äpfel, noch unreife Aprikose, Cantaloupe-Melone<br />

und süßliche, fast „füllige“ Limette – doch, doch,<br />

das lässt man sich, zumal wenn so hübsch proportioniert,<br />

sehr gerne gefallen. Der „Terroir“-Riesling aus<br />

überwiegend französischen Buntsandsteinlagen wirkt<br />

„wärmer“, reifer noch als sein Pendant vom Kalkmergel.<br />

Am Gaumen bestätigt sich dieser Eindruck. Die<br />

Säure des in letzter Konsequenz nicht knochentrockenen,<br />

dafür umso animierend saftigeren Rieslings wird<br />

von dem recht stabilen Fruchtkörper (mehr Melone,<br />

etwas Birne und gelbe Äpfel) gut abgepuffert, dabei<br />

aber auch gebührend kontrastiert. Im Nachhall macht<br />

sich dann auch eine herb-mineralische Komponente<br />

(Limette und Pomeranze kurz vor Margarita-Cocktail<br />

mit obligatorischem Salzrand) angenehm bemerkbar,<br />

die dem mit zunehmender Zeit im Glas überraschend<br />

stoffigen Riesling einen nicht zu unterschätzenden<br />

Trinkfluss beschert. Ein ganz wunderbarer, recht unwiderstehlicher<br />

Zechwein für gehobene Ansprüche,<br />

mithin ein famoser, weil recht universell einsetzbarer<br />

Speisenbegleiter. Klare Kaufempfehlung!<br />

Vom ersten Moment an ein Genuss, jetzt, und in den<br />

nächsten fünf Jahren (und darüber hinaus vermutlich)<br />

auch. Bis 2025+<br />

Terroirforscher: Der Sonnenberg bietet Johannes Jülg die Möglichkeit für parzellengenaues Arbeiten<br />

© Woody T. Herner<br />

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DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

Pfälzer Lebensart in Jülgs Weinstube - immer einen Besuch wert!<br />

© Woody T. Herner<br />

WEISSBURGUNDER „SONNENBERG“ TROCKEN 2019<br />

Spitzen-Weißburgunder vom Schweigener Sonnenberg!<br />

DPF070519 Weißburgunder „Sonnenberg” trocken 2019 13,5% Vol. 23,33 €/l 17,50 €<br />

Die Kalksteinlage Sonnenberg liefert den Stoff für<br />

diesen herrlich komplexen und fein ausbalancierten<br />

Weißburgunder. Jülgs Weine aus dem Sonnenberg<br />

sind stets etwas kraftvoller und immens aromatisch,<br />

wirken zugleich aber fast schwerelos. Und wie schon<br />

im letzten Jahr, sind wir der Meinung, dass sich der im<br />

November 2019 vom Eichelmann zum „Aufsteiger des<br />

Jahres“ gekürte Winzer, nochmals weiterentwickelt<br />

hat. Was angesichts von Johannes’ stetiger „Horizonterweiterungen“<br />

– aufwändige Weinbergsarbeit hier,<br />

eifriges Verkosten der Weine der französischen Nachbarn<br />

da – fast zwangsläufig geschehen musste.<br />

Der Weißburgunder „Sonnenberg“ duftet nach Feuerstein,<br />

ganz wie die großen Meursaults aus dem Burgund,<br />

dazu Hefe- bis fast Briochenoten, weiße Blüten<br />

und im Hintergrund ein fast unmerklicher Anflug von<br />

Holz – perfekt integriert! Am Gaumen legt er gegenüber<br />

seinem kleinen Bruder vom „Kalkmergel“ nochmals<br />

an Dichte und Stoffigkeit zu. Das ist die eindeutig<br />

kraftvollere, dabei noch elegantere Variante, mit<br />

Aromen von Birnen, Honigmelone und Ananas – ein<br />

saftiger Burgunder mit mineralischem Kern: Tropenfrucht<br />

und Kalkstein. Was ganz der Vorstellung des<br />

Winzers, diametral entgegengesetzte Eigenschaften<br />

zusammenzuführen, mit einander zu versöhnen entspricht.<br />

Wie eben in diesem enorm vielschichtigen<br />

Pinot blanc vom Sonnenberg geschehen, der nicht<br />

nur der Kraft, burgundischen Cremigkeit und inneren<br />

Dichte huldigt, sondern sich auch der im Grunde stilbildenden<br />

Eleganz verpflichtet fühlt. Johannes Jülg hat<br />

mit stupender Könnerschaft seinen Wein in Barriques<br />

bester französischer Provenienz hoch sensibel ausgebaut,<br />

das Holz „nahtlos“, nicht schmeckbar, aber<br />

strukturgebend integriert: Ein Weißburgunder, der die<br />

qualitativen Parameter für den Ausbau dieser Rebsorte<br />

neu definiert!<br />

Ab sofort zu genießen, gerne auch mit etwas Belüftung in<br />

den ersten beiden Jahren, bis 2028+<br />

84 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „SONNENBERG“ TROCKEN 2019<br />

Ziemlich großes Gewächs!<br />

DPF070219 Riesling „Sonnenberg” trocken 2019 13,5% Vol. 22,66 €/l 17,00 €<br />

Kalkstein, Kalkmergel und eine dünne Buntsandsteinauflage:<br />

Die Beschaffenheit der Böden der südöstlich<br />

exponierten Parzellen aus den besten Lagen des ältesten<br />

Weinbergs der Jülgs, bestimmen das eigentliche,<br />

stilistische „Gravitationszentrum“ diese Weinguts. Der<br />

in der Tat sonnenverwöhnte, kräftige Wein, für den<br />

die Trauben jenseits der Staatsgrenze auf Elsässischer<br />

Seite geerntet werden, ist der mit Abstand anspruchsvollste<br />

Riesling im Portfolio der Jülgs. Er zeigt sich zunächst<br />

etwas verschlossen, doch öffnet sich der in der<br />

Weingutsklassifikation als „Lagenwein“ eingeordnete<br />

„Sonnenberg“ mit Luft und Wärme, verströmt zunächst<br />

leicht kräutrig-herbe Noten (minimaler Sponti-Touch<br />

inklusive) von Eisenkraut bis fast Zitronenthymian,<br />

dann, leicht aufklarend Apfel und (anfangs<br />

verhalten) Ananas, deutlich später dann zitrische Noten,<br />

Blüten, Salzlakritz und Steine. Alles ganz peu a<br />

peu. Am Gaumen gibt sich der Riesling recht kompakt,<br />

öffnet sich auch in punkto Frucht nicht sofort – die<br />

Innenspannung ist erstaunlich. Zunächst wieder Apfel<br />

(leicht phenolisch), Salzzitrone, Nektarine, ein Hauch<br />

weiße Johannisbeeren und Grapefruit. Die Entourage<br />

lässt nicht auf sich warten, der Wein baut einen erstaunlichen<br />

Druck auf, viel Spannung und Mineralität<br />

mit einer plötzlich ins flintige gekehrten Aromatik. Ein<br />

wirklich großer Wein (den andere so gerne als GG abfüllen<br />

würden, wenn, ja wenn …), mit mehr als beachtlicher<br />

Substanz zu einem fast provokant preiswerten<br />

Kurs – den wir Ihnen, werte Kunden, dringend ans<br />

Herz legen wollen. Was hiermit geschehen ist!<br />

Ab sofort und mit Leichtigkeit(und Genuss) auch noch<br />

über die nächsten zehn Jahre (2030+).<br />

CHARDONNAY „SONNENBERG” TROCKEN 2019<br />

Grandioser Chardonnay vom gelben Kalk.<br />

DPF071719 Chardonnay „Sonnenberg” trocken 2019 13,5% Vol. 23,33 €/l 17,50 €<br />

Im Eichelmann Weinguide wurde Johannes Jülg mit 4<br />

Sternen als „Aufsteiger des Jahres 2020“ ausgezeichnet.<br />

Wir sind uns sicher, nicht nur die exzellenten<br />

Spätburgunder haben zu dieser Ehre beigetragen.<br />

Nein, Johannes Jülg zählt zu einer handvoll exzellenter<br />

Winzer, die sich dem Chardonnay in Deutschland besonders<br />

widmen und ihm zu nie dagewesenem Glanz<br />

verhelfen. Der Chardonnay „Sonnenberg“ stammt aus<br />

dem ursprünglichen und steilen Kern der Lage. Die Reben<br />

wurzeln hier tief in den gelben Kalk und liefern die<br />

Basis für einen Chardonnay, der sich ganz klar nach<br />

Stil Burgunds ausrichtet. Johannes beherrscht den Einsatz<br />

von Holz hier meisterlich, der nur als eine flintige<br />

Komponente wahrnehmbar ist, aber dem Wein Raum<br />

und Tiefe verleiht. Es duftet nach hellen Früchten (Forellen-Birne,<br />

Sternfrucht und Ananas) aus dem Glas.<br />

Der Ausbau auf der Hefe verleiht der Nase Schmelz<br />

und Feinheit. Das riecht nobel und sinnlich gleichermaßen.<br />

Am Gaumen zeugt der gelbe Kalkstein für<br />

einen kraftvollen Chardonnay, der satt und fein poliert<br />

über die Zunge kreist. Eine Mineralität, die vom Terroir<br />

der Lage berichtet. Gelbe Pflaumen und eine hauchfeine<br />

Phenolik durch den Holzausbau leiten diesen<br />

schönen Chardonnay aus der Südpfalz. Ein wunderbarer<br />

Wein, durchaus dem Chardonnay Opus-O nahekommend.<br />

Welch Kompliment!<br />

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DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

SPÄTBURGUNDER TROCKEN 2018<br />

Johannes Jülg: Spätburgunder. Und das ist nur die Basis ...<br />

DPF070618 Spätburgunder trocken 2018 DV 13% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Rote Johannisbeeren, Waldboden im Spätsommer,<br />

Sauerkirsche, etwas Rauch am Horizont – es wird wieder<br />

Herbst. Darüber Glanzlichter in Form von Blauund<br />

Brombeeren, leicht säuerliche Kirsche, Hagebuttenmark.<br />

Ausgewogenes Spiel von harmonischer Säure<br />

und griffigem, dabei recht schmiegsamem Gerbstoffkleid.<br />

Sehr schöne Substanz, viel dunkler Samt, dabei<br />

animierend trocken. Trinkfluss und -spaß vermitteln<br />

das niemals „übergriffige“, Sekundenbruchteile lang<br />

süße Fruchtpotpourri und die feine, fast filigrane Säurestruktur<br />

(eine Spur Granatapfel, ein Hauch Grapefruit).<br />

Im Nachhall wieder zart rauchige, fast fleischige<br />

Noten, die immer wieder „in Frucht“ zurückgekoppelt<br />

werden. Bemerkenswert viel Spätburgunder für erstaunlich<br />

kleines Geld – wer außer Johannes Jülg kann<br />

das schon bieten? Und so viel „gefühltes“ Frankreich<br />

gleich gar nicht. Perfekter Begleiter in allen spätsommerlichen<br />

oder herbstlichen Küchenlebenslagen – ob<br />

Schmorbraten, Wild, Geflügel oder Pilzgericht – diesen<br />

vermeintlich kleinen Pinot könnte man jederzeit,<br />

zu jedem Anlass genießen. So etwas geht immer …!<br />

Ab sofort und mit Vergnügen auch noch die nächsten<br />

fünf Jahre lang. Wie gesagt, so etwas geht immer! (2024+)<br />

SPÄTBURGUNDER „KALKMERGEL” TROCKEN 2018<br />

„Frucht ist bei den Jülg’schen Weinen kein vorherrschendes Thema.<br />

Und das ist gut so.“ – Gault & Millau Weinguide 2020<br />

DPF070718 Spätburgunder „Kalkmergel” trocken 2018 13,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Johannes Jülg ist längst angekommen im Olymp deutscher<br />

Burgundererzeuger. Vorletztes Jahr erst vom<br />

Falstaff als „Newcomer des Jahres“ gekürt, darf er sich<br />

nun dieses Jahr über selbige Auszeichnung im Eichelmann<br />

Weinguide 2020 freuen! Und doch freut es uns,<br />

dass im Hause Jülg treue Kundschaft mit weiterhin<br />

enorm preiswerten Weinen belohnt wird, die eben jedes<br />

Jahr noch ein bisschen besser werden.<br />

Der Spätburgunder „Kalkmergel“ veranschaulicht Jülgs<br />

Philosophie wohl am besten. „Unser Stil ist modern,<br />

aber nicht modisch; solide, aber nicht behäbig; geradlinig<br />

und ehrlich, aber nicht eigensinnig,“ so Johannes.<br />

Seine gesammelte Erfahrungen im Burgund und bei<br />

Top-Betrieben wie Klaus Peter Keller lassen seine Rotweine<br />

schnörkellos und in sich ruhend dastehen. Hier<br />

weiß jemand, was er will! Der 2018er Spätburgunder<br />

duftet offenherzig aus dem Glas. Hibiskusblüten,<br />

schwarze Johannisbeeren und Sauerkirschen vermischen<br />

sich hier. Eine typische Spätburgunder-Nase,<br />

die kühl daherkommt und durch das alte Holz zwar<br />

Tiefe erfährt, jedoch die Frucht erstrahlen lässt und<br />

nicht mit Röstnoten verdeckt. Am Gaumen besitzt der<br />

„Kalkmergel“ eine angenehme Fleischigkeit, so wie<br />

auch Pinot Noir aus Burgund. Die Aromatik ist hier<br />

fein, zeugt von einer ausgereiften, aber nicht zu reif<br />

gelesenen Frucht. Rosenblätter, Blaubeeren und ein<br />

Hauch Nelke vermischen sich hier. Man spürt deutlich,<br />

der Wein hat beste Anlagen zur weiteren Reifung. Und<br />

so profitiert er aktuell auch von der Luft, blüht mit<br />

Sauerstoffkontakt immer mehr auf und entfaltet stets<br />

neue Facetten. Das ist ungemein dicht am Gaumen,<br />

aber nicht schwer. Diese Eigenschaft des Spätburgunders,<br />

Kraft und Feinheit gleichermaßen zu vereinen, ist<br />

einfach einzigartig.<br />

Zu genießen ab sofort (gewinnt enorm mit Luft), Höhepunkt<br />

bis 2025+<br />

86 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

SPÄTBURGUNDER „SONNENBERG“ TROCKEN 2018<br />

Nächste Station Olymp: Spätburgunder vom „Sonnenberg“<br />

DPF070818 Spätburgunder „Sonnenberg” trocken 2018 13% Vol. 25,33 €/l 19,00 €<br />

Johannes Jülg ist längst im Olymp deutscher Burgundererzeuger<br />

angekommen. 2017 erst vom Falstaff als<br />

„Newcomer des Jahres“ gekürt, 2020 der erste Platz<br />

bei der „Spätburgunder-Trophy“ (ebenfalls Falstaff)<br />

– wir können es uns überhaupt nicht mehr vorstellen,<br />

wie die Weinwelt ohne seine Pfälzer Burgunder<br />

aussähe. Und außerdem wollen wir auf die vielleicht<br />

„preis-wertesten“ Burgunder Deutschlands einfach<br />

nicht mehr verzichten!<br />

Das mit dem Jahrgang 2017 etablierte Model der genauen<br />

Lagenanalysegeht in die nächste Runde. Der<br />

Einzellagen-Spätburgunder „Sonnenberg“ ersetzt die<br />

ursprüngliche „Réserve“‘-Version. Darüber hinaus füllt<br />

Johannes die beiden Filetstücke aus dem Sonnenberg<br />

getrennt ab, den grandiosen „Kammerberg“ (wie wir<br />

ihn auch von Fritz Becker als eines der besten Großen<br />

Gewächse kennen) und den kaum weniger spannenden<br />

„Wormberg“. Beide Parzellen liegen im Sonnenberg,<br />

zeichnen sich aber durch völlig unterschiedliche<br />

Böden aus. Das ist Johannes Jülg, konsequent und<br />

kompromisslos auf dem Weg an die Spitze der besten<br />

Pinot-Produzenten Deutschlands, dessen Affinität zur<br />

Weinmacherkunst der Nachbarn in Frankreich und<br />

auch die Erfahrung, die er bei Top-Winzern wie Klaus<br />

Peter Keller, Emrich-Schönleber oder der Domaine<br />

Clos des Lambrays sammeln konnte, man sofort spürt.<br />

Bereits mit dem Sonnenberg-Spätburgunder wird klar,<br />

warum der Name Jülg jedem Liebhaber deutscher<br />

Weine ein Begriff ist bzw. sein müsste. Johannes hat<br />

hier einen herrlich präzisen Pinot auf die Flasche gebracht,<br />

der in seiner rotfruchtigen und saftigen, von<br />

zarter Würze unterlegten Art, puren Trinkfluss ausstrahlt.<br />

Einen solch geschmeidigen und eleganten<br />

Burgunder findet man selten in dieser Preisklasse. Er<br />

duftet nach Brombeeren, dunklen Kirschen und Heidelbeeren<br />

– ein Bouquet, das über dem Glas zu schweben<br />

scheint: charmant und extrem verführerisch!<br />

Hocharomatisch konzentriert, dabei weit entfernt von<br />

jeglichem „Kompott“ oder „Rumtopf“ – ein ebenso<br />

bravourös wie elegant gelöster Balanceakt! Rote und<br />

dunklen Beerenfrüchte wirken nun wie in samtiges<br />

Tannin gehüllt, darüber ein Hauch Rosenblätter und<br />

zarte Röstaromen, unterlegt von einer kühlen Mineralität<br />

– das Reifepotenzial dieses Spätburgunders, der<br />

Kraft, Komplexität und Finesse zu vereinen weiß, ist<br />

mehr als ersichtlich. Ein großartiger Wein – Top-Tipp!<br />

Zu genießen ab sofort (gewinnt enorm mit Luft), Höhepunkt<br />

bis 2028+<br />

© Woody T. Herner<br />

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DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

„OPUS OSKAR“ SAUVIGNON BLANC 2019<br />

Mineralischer Sauvignon Blanc mit gekonntem Holzeinsatz<br />

PF071519 „Opus Oskar” Sauvignon blanc 2019 64,00 €/l 48,00 €<br />

In Subskription, Auslieferung Dez. 2020<br />

Fruchtfreie Zone!<br />

Ausgebaut in französischen Tonneaus, hat Johannes<br />

Jülg sich mit seiner Interpretation des Sauvignon<br />

Blancs weit aus dem Fenster gelehnt. Und das hat sich<br />

gelohnt! Wenn Sie hier einen typisch deutschen Sauvignon<br />

Blanc erwarten, der durch Primärfrucht und<br />

Leichtigkeit überzeugt, dann dürfte der Opus Oskar<br />

nichts für sie sein. Wenn es allerdings darum geht, die<br />

Mineralität der Rebsorte herauszuarbeiten und das<br />

große Potenzial zu betonen, ja gar die Rebsorte von<br />

einer neuen Perspektive aus zu betrachten, möchten<br />

wir gerne auf ein Glas einladen. Im französischen Fumé-Stil<br />

überzeugt dieser merkbar vom Holz betonte<br />

Weißwein durch eine feinrauchige Nase, die sich über<br />

die feine Frucht der Sauvigon-Traube legt. Ein Hauch<br />

Johannisbeeren und Pfirsichspalten werden angedeutet,<br />

jedoch von der feinen mineralischen Ausprägung regelrecht<br />

verdrängt. Das weckt Neugier, ist höchst<br />

eigenständig. Und so zeigt sich der Wein dann auch<br />

am Gaumen. Hier ist alles auf Potenzial ausgelegt. Ein<br />

kraftvoller Sauvignon Blanc, der Druck am Gaumen erzeugt,<br />

durch die Kalklagen eine wunderbare Substanz<br />

besitzt. Das ist fein poliert, mineralisch und wunderbar<br />

trocken. Die von der Elsässer Seite stammenden<br />

Trauben betonen die Böden und setzen die Frucht in<br />

den Hintergrund. Damit eignet sich dieser feine Wein<br />

durchaus als nobler Essensbegleiter. Und Papa Werner<br />

hat auch schon direkt eine Empfehlung parat: „Da<br />

können Sie jederzeit ein Hummersüppchen dazu essen!“<br />

Stimmt ;-)<br />

„OPUS OSKAR” CHARDONNAY 2019<br />

Eichelmann: „Gehört zu den besten Vertretern dieser Rebsorte in Deutschland!”<br />

DPF071319 „Opus Oskar” Chardonnay 2019 64,00 €/l 48,00 €<br />

In Subskription, Auslieferung Dez. 2020<br />

Die Opus-Reihe ist eine Hommage an Weingutsgründer<br />

Oskar Jülg. Und Oskar wäre heute stolz, könnte er<br />

miterleben, dass Johannes mit dem Chardonnay heute<br />

zielsicher einen der besten deutschen Chardonnays<br />

auf die Flasche zieht. Bereits mit dem 2015er erzielte<br />

er große Erfolge. Der Falstaff lobte ihn wegen seiner<br />

„epischen Länge“ und betonte die „Reduction noble<br />

par excellence“. Und auch wir waren bei unserer Verkostung<br />

auf dem Weingut derartig begeistert, dass wir<br />

dieses Flaggschiff sofort in unser Sortiment aufgenommen<br />

haben. Denn dieser Chardonnay ist stilbildend für<br />

einen neuen Typ Chardonnay, der in Deutschland von<br />

einer handvoll Winzern umgesetzt wird. Das Vorbild<br />

sind zweifelsfrei die feinsten Weißweine aus dem Burgund,<br />

allen voran aus Meursault. Doch auch hier geht<br />

es um einen bestimmten Stil, der von feiner Reduktion,<br />

heller Frucht und purer Präzision bestimmt wird.<br />

So wie wir dies beispielsweise von unseren Chardonnays<br />

der Domaine Boisson-Vadot kennen und lieben.<br />

Im Eichelmann-Weinguide 2020 heißt es dann über<br />

Vorgängerjahrgang: „Die Familie Jülg hat uns in diesem<br />

Jahr ihre bislang stärkste Kollektion geschickt, so stark,<br />

das wir das Weingut mit dem vierten Stern auszeichnen.“<br />

Und weiter: „Der Chardonnay „Opus Oskar“<br />

zeigt leicht reduktive Noten, sehr feine röstige Würze<br />

und etwas Zitrusfrucht, ist am Gaumen schon offener<br />

als im Bouquet, wirkt aber noch sehr jung, besitzt Frische,<br />

viel Zug und ist ebenfallls sehr nachhaltig.“ Damit<br />

zählt er für Gerhard Eichelmann zu den besten<br />

Chardonnay Deutschlands, ebenso im aktuellen Falstaff-Weinguide,<br />

wo die Jury die „kalkmineralischen,<br />

taktilen Komponenten“ lobt und den Wein als „sehr<br />

lange nachhallend, dicht und potenzialreich“ einstuft.<br />

Daran hat sich 2019 nichts geändert. Die ‚Opus Oskar‘-<br />

Linie ist die Krönung der ohnehin wohldurchdachten<br />

Kollektion aus dem Hause Jülg. Und der Chardonnay<br />

darf sich stilistisch mit einer handvoll Kollegen messen<br />

(z.b. Huber aus Baden!), die auf ähnlichem Niveau<br />

Chardonnay zu einem Glanz verhelfen, der so vor<br />

10 Jahren noch undenkbar in Deutschland erschien.<br />

Dieses Jahr, so scheint uns, hat der Chardonnay gar<br />

an Genauigkeit zugelegt. Das liegt natürlich auch am<br />

Jahrgang, der nochmals etwas mehr Präzision ohne<br />

Schwere ermöglichte. Ein großer Wurf eines messerscharfen<br />

Chardonnays, der den völligen Gegenentwurf<br />

zum fruchtig-öligen Chardonnay mit üppigem<br />

Steinobst und Honignoten darstellt. Hier kommt das<br />

Kalksteinterroir voll zur Geltung!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2023 bis nach 2030+.<br />

88 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

© Woody T. Herner<br />

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DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Jülg<br />

SPÄTBURGUNDER „WB IM SONNENBERG” TROCKEN 2018<br />

Wormberg: Parzellengenaue Extraktion aus dem Sonnenberg<br />

In Subskription, Auslieferung Dez. 2020<br />

DPF070918 Spätburgunder „WB im Sonnenberg” trocken 2018 13% Vol. 36,00 €/l 27,00 €<br />

‚WB‘ steht für eine Parzelle innerhalb des Sonnenbergs,<br />

die auch Wormberg genannt wird. Freunde<br />

der Burgunder des ortsansässigen Winzers Friedrich<br />

Becker kennen die Problematik bereits. Hier an der<br />

Nähe Frankreich existieren Weinlagen, die bereits auf<br />

französischem Boden stehen. Das Weingut Jülg hat<br />

gar 50% der Rebflächen jenseits der Grenze. Letztes<br />

Jahr ging Johannes Jülg einen Schritt, der sich konsequent<br />

dem Terroir-Gedanken widmet. Er möchte<br />

seine Weine noch lagenspezifischer ausbauen. Im Sonnenberg<br />

gelegen gibt es nun die Parzellen Wormberg<br />

und Kammerberg. Beides unterschiedliche Lagen mit<br />

eigenem Charakter, die direkt aneinander angrenzen.<br />

Der Wormberg ist eine Süd-West-Lage mit Kalkboden<br />

im Untergrund, die einen enorm kühlen und seidigen<br />

Spätburgunder hervorbringt.<br />

„Mehr Präzision“ lautet die Aufforderung, die Johannes<br />

Jülg sich zum eigenen Maßstab gemacht hat. Mit<br />

dem Jahrgang 2018 steht nun der Nachfolger dieses<br />

Langzeit-Projekts an. Ein Jahrgang, der für Spätburgunder<br />

von großem Format wie prädestiniert erschien,<br />

wenn man den rechtzeitigen Lesepunkt erwischte.<br />

Dieser tief einnehmende Spätburgunder duftet nach<br />

Süßkirschen, Weichseln und wird dabei ganz zart<br />

vom Holz in Form einer dunklen Myrrhe-Note begleitet.<br />

Am Gaumen erweist sich der Spätburgunder als<br />

äußerst dicht und von noblem Tannin begleitet. Die<br />

aromatische Kraft ist enorm. Süßkirschen, Pflaumen<br />

und Rosen vermischen sich hier im fleischigen Rotwein,<br />

der in seiner ausufernden Art definitiv nach<br />

großen bauchigen Gläsern verlangt. Und dann ist da<br />

eine feine und vibrierende Säure, die den intensiven<br />

Wein leitet, ihm bis ins zimtig-würzige Finale folgt und<br />

ihm einen Nachhall verlangt, der stets Lust auf einen<br />

weiteren Schluck macht. Das ist einfach ein genialer<br />

Wein, nochmals eine Stufe feiner als die ehemalige<br />

Sonnenberg Reserve. Johannes Jülg, unser Zauberlehrling<br />

und Grenzwanderer, definiert eine neue deutsche<br />

Pinot-Stilistik, die so viele Wohlfühlecken offenbart<br />

und damit Novizen wie Kenner großer Burgunder gleichermaßen<br />

in den Bann zieht.<br />

Zu genießen ab sofort, aufgrund der verschwenderisch<br />

intensiven Fruchtfülle, Höhepunkt 2022 bis nach 2030+.<br />

© Woody T. Herner<br />

SPÄTBURGUNDER „KB IM SONNENBERG” TROCKEN 2018<br />

Kammerberg: Berühmtes Terroir!<br />

In Subskription, Auslieferung Dez. 2020<br />

DPF071018 Spätburgunder „KB im Sonnenberg” trocken 2018 13% Vol. 50,66 €/l 38,00 €<br />

Auf Anhieb landete sein ‚KB‘ auf Platz 1 der Falstaff<br />

Spätburgunder-Trophy 2020.<br />

Mit dem Jahrgang 2017 war es so weit. Johannes Jülg<br />

ging einen mutigen und konsequenten Schritt nach<br />

vorne, hin zu „mehr Präzision“, wie er sein oberstes<br />

Ziel gerne benennt. Mit dem Jahrgang 2017 teilte er<br />

den Sonnenberg in seine Einzellagen auf, um dem Fußabdruck<br />

des Terroirs noch gerechter zu werden. Und<br />

der Erfolg gab ihm Recht!<br />

‚KB‘ steht für die Lage Kammerberg, wie wir sie auch<br />

von Friedrich Becker kennen. Da sie bereits auf französischer<br />

Seite steht, darf Johannes sie nicht als Lage<br />

ausschreiben, auch wenn sie legendären Status besitzt.<br />

Mit dem deutschen Weingesetz wurde der Kammerberg<br />

1971 in die Lage „Schweigener Sonnenberg“ eingegliedert.<br />

Es war Friedrich Becker, welcher der Lage<br />

als Großes Gewächs zu internationalem Ruhm verhalf.<br />

Hier stehen die Reben auf Kalkmergel und Ton mit tiefer<br />

Kalksteinunterlage, genau so wie im Burgund. Hier<br />

hat Johannes französische Klone gepflanzt, die nun so<br />

weit sind, um als Einzellage gefüllt zu werden.<br />

2018 hat Johannes einen wunderbaren Kammerberg<br />

eingefangen. Er duftet intensiv nach Süßkirschen,<br />

Maulbeeren und Veilchen. Außerdem zeigt er sich<br />

würzig, voller pfeffriger Noten. Das Fass ist präsent,<br />

aber hauchfein und im Hintergrund. Es bildet den<br />

90 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Jülg PFALZ DEUTSCHLAND<br />

Rahmen für dieses Kunstwerk vom Spätburgunder.<br />

Am Gaumen bleibt der Kammerberg fruchtintensiv,<br />

allerdings noch eine Spur rassiger als die Parzelle aus<br />

dem Wormberg. Er besitzt Kraft, zeigt diese allerdings<br />

nicht durch Zurschaustellung von Musekelkraft, sondern<br />

Druck am Gaumen. Die reifen Kirschen und Rosenblätter<br />

legen sich saftig über den Gaumen. Pflaumen<br />

kommen hinzu, eine fleischige Struktur prägt den<br />

Spätburgunder. Und doch bleibt er fein, ja geschliffen<br />

und bestens ausbalanciert. Eine feine Säure verleiht<br />

dem Wein Rassigkeit im Nachhall, der mit saftigen<br />

Blutorangen einen ungemein rassigen Eindruck hinterlässt.<br />

Welch Pinot Noir mit klarem Vorbild (Burgund!)<br />

und dabei doch durch und durch ein typischer<br />

Jülg-Wein. Geschliffen, saftig, präzise und einfach ein<br />

wunderbarer Genusswert!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2022 bis nach 2030+.<br />

„OPUS OSKAR” SPÄTBURGUNDER TROCKEN 2018<br />

Eichelmann: „Gehört zu den besten Vertretern dieser Rebsorte in Deutschland!”<br />

DPF071918 „Opus Oskar” Spätburgunder trocken 2018 112,00 €/l 84,00 €<br />

94 Punkte: „Die kommende Komplexität bereits andeutend“<br />

– Falstaff Weinguide 2020<br />

„Als Anführer werden intern die drei Weine der<br />

Opus-Oskar-Linie gesehen. Der Spätburgunder daraus<br />

ist ein stolzes Manifest französischer Machart<br />

und glänzt in feinnerviger Eleganz.“ – Gault & Millau<br />

Weinguide 2020<br />

„Die beiden Spitzen (gemeint sind der Opus Oskar<br />

Sauvignon und Chardonnay) gehören jeweils zu den<br />

besten Vertretern ihrer Rebsorte in Deutschland“, urteilt<br />

Gerhard Eichelmann in seinem Weinguide. Eine<br />

Aussage, die nun um einen weiteren Wein korrigiert<br />

werden muss, den Spätburgunder Opus Oskar! Mit<br />

dem Jahrgang 2017 war es erstmals soweit, die Qualität<br />

stimmte einfach von Anbeginn der Lese, bis zur<br />

Füllung der Flaschen. Dieser Wein aus Miniproduktion,<br />

es gibt nur einige hunderte Flaschen, stammt aus<br />

einer speziellen, sehr steinigen Kalksteinparzelle des<br />

Kammerbergs, den Johannes mit französischem Pinot-<br />

Noir-Klonen veredelt hat, welche er selbst pflanzte.<br />

Für ihn muss Pinot Noir tänzeln, Spiel und Zug haben,<br />

Finesse zeigen. Folglich überrascht es uns nicht, dass<br />

er ihn begeistert als „Roter Riesling“ bezeichnet.<br />

In Subskription, Auslieferung Dez. 2020<br />

Im Jahrgang 2018 gelang ihm einer der ganz großen<br />

Spätburgunder der Pfalz. Der kirschrote ‚Opus Oskar‘<br />

duftet charmant aus dem Glass. Sauerkirschen und<br />

Lavendel werden von einer feinen Holzfass-Nase umrandet,<br />

Kirschkerne ergänzen den komplexen Gesamteindruck<br />

dieses dichten Weins. Das Bouquet strahlt<br />

Souveränität aus, zeigt sich dicht und deutet bereits<br />

auf die Struktur des Weines hin. Diese ist unglaublich<br />

kompakt und fleischig. Die Tannine sind hierbei hauchfein<br />

poliert, die Frucht (Blutrorangen, Süßkirschen)<br />

kühl und fernab von Hagebutten, Speck und Erdbeeren.<br />

Dabei prägt den Wein eine feine Eisennote, wie<br />

wir sie von den feinsten Pommards und Volnays der<br />

Côte de Beaune kennen. Das ist ein feingliedriger Burgunder,<br />

dessen zarte Würze, die saftige Frucht<br />

und das feine Fruchtaufspiel jeden Burgunderliebhaber<br />

magisch in den Bann ziehen. Der<br />

Wein gleitet wie ein kühles Seidentuch über<br />

den Gaumen! Einer der ganz großen Weine,<br />

bislang klar Johannes Jülgs größter Rotwein,<br />

der so viel Potenzial hat, allerdings auch jetzt<br />

schon pure Freude bereitet. Das ist einfach äußerst<br />

nobel und bestens balanciert. Zu genießen ab sofort,<br />

Höhepunkt wohl ab 2024 bis nach 2036<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

91


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

Van Volxem<br />

WILTINGEN<br />

© Dieth+Schröder<br />

92 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

Roman Niewodniczanski: Mit seinen Weinen die unumstrittene <strong>Nr</strong>.1 der Saar


Van Volxem SAAR DEUTSCHLAND<br />

Welch ein Erfolg! Die ersten Kritiker haben den aktuellen<br />

Jahrgang 2019 bewertet, und Van Volxem rockt!<br />

Die Weine sind die Nummer 1 an der Saar, sowohl für das<br />

SOMMELIERMAGAZIN als auch die WEINWELT gleichermaßen.<br />

Mit dem ‚Scharzhofberger‘ und dem ‚P‘ erzielen gleich<br />

zwei Weine die Höchstnote (jeweils 96 P) für diese aufstrebende<br />

Region, aber auch in ganz Restdeutschland konnten nur 3<br />

Weine einen Punkt mehr erzielen. Damit ist Van Volxem auch<br />

national in 2019 Spitze!<br />

Und auch bei Parker wurden die ersten Ergebnisse veröffentlicht.<br />

Auch hier: 96 respektive 96+ Punkte für die beiden Weine<br />

aus dem Scharzhofberg, einer der mythischsten Weinberge<br />

Deutschlands! Aber nicht nur die Großen Gewächse begeistern,<br />

gerade auch die Basisweine glänzen.<br />

91 für den SchieferRiesling, 92 für den SaarRiesling, 92+ für den<br />

Wiltinger (der außerdem der beste Ortswein Deutschlands in<br />

der Frühjahrsverkostung der WEINWIRTSCHAFT war), 93 für<br />

den Kabinett aus dem Ritterpfad! Dominik Völk, der begnadete<br />

Kellermeister bei Van Volxem, hat wieder alle Register seines<br />

Könnens gezogen und uns eine traumhaft schöne Rieslingkollektion<br />

beschert. Saarweine vom Feinsten! Für Stephan Reinhardt,<br />

der für Parker die Weine verkostete, sind einige Rieslinge<br />

gar die besten, die er jemals von Van Volxem probieren durfte!<br />

Grund genug, ein Probierpaket dieser wunderschönen Basisweine<br />

für Sie zu schnüren. So schön kann Riesling sein!<br />

91 Punkte<br />

SCHIEFER RIESLING 2019<br />

Der Stein spricht und knistert auf der Zunge.<br />

PARKER<br />

DMO010619 Schiefer Riesling 2019 DV 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

„Welch prachtvoller Einstiegswein! Das ist der beste<br />

Jahrgang, den ich bisher von diesem Wein probiert<br />

habe. Höchst empfehlenswert! 91 Punkte.”<br />

– Stephan Reinhardt (Parker)<br />

Liebe Kunden, wer die Weine des Weinguts Van Volxem<br />

mit seinen beiden Weinmachern Roman Niewodniczanski<br />

und dem Kellermeister Dominik Völk<br />

in den letzten Jahren geordert hat, der hatte einen<br />

brillanten Jahrgang nach dem anderen im Glas. 2019<br />

steht dem in nichts nach. Und das merkt man schon<br />

beim „Schiefer-Riesling“, der zusammen mit seinem<br />

etwas fülligeren Pendant, dem „VV“, den Einstiegswein<br />

der Kollektion bildet. Die Trauben stammen<br />

von diversen bis zu 30 Jahre alten Reben aus eigenen<br />

Weingärten oder aus denen von befreundeten Winzern,<br />

und sie sind geprägt von devonischem Schiefer<br />

mit Anteilen von vulkanischem Rhyolith, Quarzporphyr<br />

und Grauwacke. Der Schiefer ist hier nicht nur<br />

namentlich erwähnt, Schiefer ist bei diesem Wein<br />

Programm, und zwar ab dem ersten Moment; denn<br />

Schiefer bestimmt mit seiner Kräuterwürze und vor<br />

allem mit seiner Rauchigkeit das gesamte Aroma dieses<br />

brillanten Weins, der bei Van Volxem im Edelstahl<br />

ausgebaut wird.<br />

Der „Schiefer-Riesling“ ist ein betont rassiger, säurebetonter<br />

Einstieg, der natürlich trotzdem über eine<br />

sehr fein balancierte, ganz zurückhaltende Restsüße<br />

verfügt, die sich jedoch offiziell im trockenen<br />

Bereich bewegt. Trotzdem gehört das bei einem<br />

solchen Saar-Riesling natürlich einfach dazu. Die<br />

Säure aber saugt die Süße förmlich auf und äußert<br />

sich in der Nase mit Noten von Zitronen und Limetten.<br />

Dazu kommt ein Hauch Passionsfrucht, ferner<br />

Minze und weitere Küchenkräuter, etwas helles<br />

Stein- und Kernobst und vor allem Stein, und zwar<br />

in geriebener und feuchter Form, aber auch rauchig.<br />

Am Gaumen vollführt dieser Wein geradezu einen<br />

Veitstanz auf der Zunge, so viel Elektrizität bringt<br />

dieser Riesling mit seiner Mineralität an die Zunge.<br />

Zitronen und Grapefruits sorgen für Frische, eine<br />

feine Salzigkeit für Trinkfluss. Der Wein versprüht<br />

nur so seinen Charme und macht schiere Lust auf<br />

das nächste Glas. Das ist helle Saftigkeit und brillante<br />

Säure bei moderatem Alkohol. Das ist ferner<br />

in diesem Preissegment sicher ein Referenzwein für<br />

die Saar und einer, bei dem man nicht zu wenige<br />

Flaschen einlagern sollte, weil man sonst schnell auf<br />

dem Trockenen säße.<br />

Diesen Wein trinken wir jetzt bis 2024.<br />

93


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

SAARRIESLING 2019<br />

„Ein delikater, nobler Riesling zu diesem Preis! 92 Punkte.” – Stephan Reinhardt (Parker)<br />

DMO011019 SaarRiesling 2019DV 12% Vol. 16,80 €/l 12,60 €<br />

DMO011019M SaarRiesling 2019 MAGNUM 12% Vol. 20,13 €/l 30,20 €<br />

DMO011019D SaarRiesling 2019 DOPPELMAGNUM 12% Vol. 21,66 €/l 65,00 €<br />

92 Punkte<br />

PARKER<br />

Was für ein genialer Stoff! Der 2019er „Saar<br />

Riesling“ ist Emotion pur: energiegeladen, lebendig,<br />

saftig und absolut präzise.<br />

Die Begriffe „feinherb“ oder gar „halbtrocken“<br />

sucht man auf den Etiketten Van Volxems vergeblich.<br />

Das sind nicht die Kategorien, in denen<br />

Roman Niewodniczanski und sein kongenialer<br />

Weinmacher Dominik Völk denken. Und auch viele Kunden<br />

schrecken diese Begriffe bis heute ab. Dabei mögen<br />

manche von Ihnen, verehrte Kunden, genauso wie wir<br />

solche Weine besonders gerne, vor allem auch dann,<br />

wenn sie von der Saar kommen. Und warum sollte das<br />

auch verwundern? Ist ein Wein wie der „Saar Riesling“<br />

von Van Volxem nicht „Saar pur“ und „Saar klassisch“?<br />

Tatsächlich ist dieser Wein einer der schönsten Vertreter<br />

dieses Stils, den es seit so langer Zeit gibt und den<br />

man nirgendwo sonst kopieren kann. Auch in 2019 ist<br />

er das Aushängeschild des Weinguts und im Laufe der<br />

Jahre geradezu zu einem Archetyp eines Saar-Rieslings<br />

auf Gutswein-Niveau geworden. Er ist wieder derart<br />

voller Energie, Spannung und Lebendigkeit, dass wir<br />

sehr begeistert sind. Dieser Wein weckt Emotionen. Er<br />

ist berührend, charakterstark, voller Mineralität und so<br />

wunderbar reif, fruchtig und salzig, dass wir gar nicht<br />

von ihm ablassen können. Er ist so etwas wie die perfekte<br />

Vermählung von physiologischer Reife mit lebendiger<br />

Säure, spontan vergoren und ausgebaut im Edelstahl,<br />

frisch und klar und doch auf den Punkt genau<br />

spät gelesen und reif. Marille und Marcuja treffen auf<br />

Mandarine und Grapefruit, kandierten Ingwer und Blüten,<br />

etwas Fenchelpollen und rauchig feuchten Schiefer.<br />

Der gesamte Riesling strotzt nur so vor Vitalität und will<br />

getrunken werden. Es ist uns kaum möglich, etwas von<br />

diesem Wein einzulagern, dabei lohnt es sich, die Entwicklung<br />

dieses brillanten „Saar Rieslings“ zu verfolgen<br />

– so viel steckt in diesem Wein, der nichts weniger ist als<br />

das Geschenk eines Teams von genialen Weinmachern.<br />

Diesen Wein trinken wir jetzt bis 2026. Unter seinem<br />

Schraubverschluss reift er langsam, aber das, was sich in<br />

den Jahren verändert, ist es wert, Beachtung zu finden;<br />

denn der Wein gewinnt noch einmal deutlich an Tiefe und<br />

Komplexität.<br />

92+ Punkte<br />

PARKER<br />

Bester Ortswein<br />

WEINWIRTSCHAFT<br />

94 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020<br />

WILTINGER RIESLING 2019<br />

„Kein Riesling für Fruchttrinker. Kristalline, flintige Nase, am Gaumen sehr intensiv,<br />

salzig und knochentrocken. 92+ Punkte!” – Stephan Reinhardt (Parker)<br />

DMO010819 Wiltinger Riesling 2019 12,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

DMO010819M Wiltinger Riesling 2019 MAGNUM 12,5% Vol. 21,86 €/l 32,80 €<br />

„Bester Ortswein“ & 92 Punkte!<br />

- WEINWIRTSCHAFT 2020<br />

Werte Kunden, wenn man sich durch das Angebot<br />

von Van Volxem durchprobiert, so ist es<br />

faszinierend, zu sehen, wie sich ein Wein<br />

gleichsam auf dem anderen aufbaut. Das<br />

gilt bereits für die Basis, den „Schiefer-<br />

Riesling“ und den „VV“, über denen dann<br />

der „Saar-Riesling“ und schließlich der<br />

„Wiltinger- Riesling“ liegen. All diese Weine<br />

stammen von einem ähnlichen, von<br />

Devonschiefer, Rhyolith, Porphyr und Grauwacke<br />

geprägten Terroir. Sie wurden spontan vergoren, lange<br />

auf der Feinhefe belassen und im Edelstahl ausgebaut.<br />

Doch tatsächlich werden die vewendeten Reben älter,<br />

die Weine von Stufe zu Stufe intensiver und kulminieren<br />

vorerst in einem der besten Ortsweine von der Saar.<br />

Der „Wiltinger“ liefert bestechend viel Saar-Typizität<br />

mit seinem an rauchende Colts erinnernden Charakter<br />

aus Schiefer, leichtem Petrol und Rauch sowie aus Wacholder,<br />

Schlehe, Pfeffer und heller Frucht. Grapefruits<br />

findet man hier samt Schale, Weinbergspfirsich, Anis<br />

und Süßholz. Am Gaumen gesellen sich Kräuternoten<br />

hinzu und noch mehr Stein, Salz, Jod und süßes Steinobst,<br />

das jederzeit von dieser einzigartigen blauen und<br />

steinigen Mineralität gekontert wird. Die Säure ist, wie<br />

immer bei Van Volxem, brillant bei diesem Orts-Riesling,<br />

sodass man immer weiter trinken möchte – natürlich<br />

immer unter Maßgabe der „Drink in Moderation“-<br />

Vorgabe. Zum Glück ist das bei einem Riesling von 12,5<br />

% immer noch recht gut möglich – zumal der Wein auf<br />

der Zunge tanzt und damit auch so schnell nicht aufhören<br />

möchte. Der „Wiltinger-Riesling“ ist eine der großen<br />

Errungenschaften des modernen Weinbaus an der Saar<br />

und Aushängeschild eines Weinguts, dass vor allem den<br />

trockenen Saar-Wein wieder auf Weltniveau gebracht<br />

hat. Er ist atemberaubend. Diesen Wein trinken wir jetzt<br />

bis 2026, er hat aber noch Potential für weitere Jahre.


Van Volxem SAAR DEUTSCHLAND<br />

Wie eine laue<br />

Sommerbrise<br />

© Dieth+Schröder<br />

ROTSCHIEFER RIESLING KABINETT (FEINHERB) 2019<br />

„Ein Bilderbuch-Kabinett! 93 Punkte!” Stephan Reinhardt (Parker)<br />

DMO010319 Rotschiefer Riesling Kabinett (feinherb) 2019 10,5% Vol. 16,80 €/l 12,60 €<br />

DMO010319M R.Riesling Kabinett (feinherb) 2019 Magnum 10,5% Vol. 20,13 €/l 30,20 €<br />

93 Punkte<br />

PARKER<br />

Bei diesem animierenden Kabinett aus Rotschieferanlagen<br />

steht eindeutig der Boden im Vordergrund.<br />

Dieser saartypische Kabinett stammt aus den legendären<br />

Traumparzellen der Saar wie dem Gottesfuß,<br />

der Kupp und dem Braunfels. Bewusst wurden hier<br />

vor den Großen Gewächsen die Trauben vorgelesen,<br />

als sie noch nicht zu reif waren. Goldgelbe Träubchen<br />

mit ausreichend Säure sind das Ergebnis. Die Nase ist<br />

allein für sich bereits ein Träumchen, eine Duftprobe,<br />

die man nicht mehr aus der Hand geben will. Es duftet<br />

nach eingelegten Birnen, ein bisschen Muskatblüten<br />

und nicht zu reifer Mango. Einfach ein verführerischer<br />

Duft, den der Rotschiefer Kabinett da an den Tag legt.<br />

Am Gaumen überzeugt er durch sein Rothschiefer-<br />

Terroir, wirkt würzig und ausgewogen. Das ist wunderbar<br />

feinfruchtig, balanciert und schwebend am<br />

Gaumen. Wie eine laue Sommerbrise, die am Abend<br />

Gänsehaut erzeugt. Einfach ein Riesling zum Entspannen<br />

und den Tag ausklingen lassen. Das fällt bei 10%<br />

Vol. spielerisch leicht!<br />

Werte Kunden: Der Hauch von Restsüße in diesem<br />

betörenden Kabinett ist kaum schmeckbar, da so gut<br />

ausbalanciert. Da bleibt nur überwältigende Feinheit!<br />

Vergessen Sie teuren Schaumwein, trinken Sie preiswerten<br />

Rotschiefer. Die Preise trennen Äonen. Die<br />

qualitative Gleichwertigkeit jedoch ist eingemeißelt<br />

im vibrierenden Genuss im Glase! Eintauchen in die<br />

Leichtigkeit des Seins, in eine verzaubernde Welt von<br />

Zartheit, Fröhlichkeit und Weisheit.<br />

95


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

VOLZ RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2019<br />

Unser diesjähriger Favorit!<br />

DMO011219 Volz Riesling Großes Gewächs 2019 12,5% Vol. 42,66 €/l 32,00 €<br />

DMO011219M Volz Riesling Großes Gewächs 2019 MAGNUM 12,5% Vol. 46,00 €/l 69,00 €<br />

„Dies ist ein Langstreckenläufer und möglicherweise<br />

eine der besten Volz-Abfüllungen, die ich bisher probiert<br />

habe. 94 Punkte!” – Stephan Reinhardt (Parker)<br />

Zusammen mit den beiden Scharzhofberger Rieslingen<br />

stellt dieses Große Gewächs für uns die Spitze<br />

der Kollektion 2019 dar.<br />

Der Scharzhofberg mit all seinen Ausläufern ist im<br />

Jahrgang 2019 eine bärenstarke Lage, aus welcher Roman<br />

gemeinsam mit Kellermeister Dominik Völk ganz<br />

große Rieslinge gewonnen haben. Es ist jedes Mal eine<br />

Freude, sich durch die Fassproben zu kosten, die Großen<br />

Gewächse untereinander im Charakter und Potenzial<br />

einzufangen, abzuwägen und Favoriten ausfindig<br />

zu machen. Wir sind schon lange persönliche Fans des<br />

Pergentsknopp und des Volz. Zwei Lagen, die immer<br />

ganz vorne mitmischen. Dieses Jahr stachen der Volz<br />

gemeinsam mit dem Scharzhofberger Riesling für uns<br />

als puristischste und fokussierteste Rieslinge heraus.<br />

Dabei ist es kein Wunder, dass der Volz ebenso glänzt<br />

wie seine berühmten Brüder aus dem Scharzhofberg.<br />

Hierbei handelt es sich nämlich um eine besonders<br />

wertvolle, südwestlich ausgerichtete Spitzenlage, unmittelbar<br />

an den mythischen Scharzhofberg angrenzend<br />

(daher auch in der Preußischen Lagenklassifikation<br />

von 1868 in der Klasse der privilegierten Terroirs<br />

als Grand Cru geführt!), mit skelettreichen Grau- und<br />

Blauschieferböden mit zahlreichen Quarziteinschüben<br />

und über 80 Jahre alten, wertvollen Reben bestockt.<br />

Dies ergab in 2019 einen äußerst feingliedrigen,<br />

frucht- und mineralienintensiven Riesling. Ganz klar<br />

der schlankste Riesling unter den Großen Gewächsen<br />

im Lagenportfolio Van Volxems. Kellermeister Dominik<br />

Völk verrät das Geheimnis der Lage: „Der Volz, der<br />

heute Teil des Wiltinger Braunfels ist, bringt einfach<br />

Trauben mit verrückt niedrigen Erträgen hervor. Das<br />

gibt dem Wein seine Energie und Textur.“ Er duftet<br />

aus dem Glas filigran nach Ananas, angemaischtem<br />

Apfel, etwas frischem Ingwer und weißen Blüten. Er<br />

ist zart, übt sich im Purismus. Das ist messerscharf,<br />

eben typisch Saar und hochspannend. Am Gaumen da<br />

gelingt es dem Volz sowohl kraftvolle Frucht in Form<br />

von Pampelmusen und etwas gelben Pflaumen aufzulegen,<br />

als auch durch Druck und Zug am Gaumen<br />

zu überzeugen. Der Volz besitzt eine großartige innere<br />

Komplexität, die fordert, aber – unserer Meinung<br />

nach – , nochmals eine andere Tiefe als alle bisherigen<br />

Großen Gewächse aufweist. Auch einer der Lagen-Favoriten<br />

des Jahrgangs von Kellermeister Dominik Völk,<br />

ganz nah dran am großen 2017er, der ebenfalls durch<br />

all das überzeugt, was ihm NICHT anhaftet und gerade<br />

durch diesen Purismus die perfekten Proportionen<br />

besitzt. Der Riesling ist wie ein Pfeil, baut immense<br />

Spannung auf. Damit ist er das Gegenstück zum<br />

wollüstigen und ausladenden Gottesfuß. Welch ein<br />

Triumph des Terroirs und bestimmt Anwärter auf die<br />

Höchstwertung, sobald er von den Parker, Meininger,<br />

Weinwisser und Co verkostet wurde. Da sind wir uns<br />

sicher! Zu genießen ab sofort bis nach 2034+.<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

Kongeniales Duo: Roman und sein langjähriger Kellermeister Dominik Völk<br />

96 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Van Volxem SAAR DEUTSCHLAND<br />

SCHARZHOFBERGER RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2019<br />

„Dieser verführerische Scharzhofberger ist wahrscheinlich der beste, den ich in den letzten 15<br />

Jahren von van Volxem probiert habe. 95-96 Punkte!” – Stephan Reinhardt (Parker)<br />

DMO010519 Scharzhofberger Riesling Großes Gewächs 2019 12,5% Vol. 56,00 €/l 42,00 €<br />

DMO010519M Sch. Riesling Großes Gewächs 2019 MAGNUM 12,5% Vol. 59,33 €/l 89,00 €<br />

Scharzhofberg: Teuerste Weißweinlage der Welt.<br />

„Im Jahrgang 2019 ist der Scharzhofberger für uns<br />

auf Augenhöhe mit dem Pergentsknopp!“<br />

– R. Zimmermann<br />

Der Wiltinger Scharzhofberg ist eine der legendären,<br />

weltberühmten Lagen der Saar, der seit Urzeiten im Fokus<br />

des weltweiten Interesses von Weinliebhabern verblieben<br />

ist. Egon Müller hat diesen Namen in die Welt<br />

hinausgetragen und ihm mit seinen edelsüßen Rieslingen<br />

mythischen Klang verliehen.<br />

Eigentlich ist der Scharzhofberg, steht man vor ihm,<br />

keine spektakuläre Lage. Wie eine riesige angelegte<br />

Rampe ragt er hunderte Meter weit empor, im fast immergleichen<br />

Winkel. Der Scharzhofberg strahlt keine<br />

visuelle Dramatik aus. Doch jeder Winzer, der mal vor<br />

ihm stand, begutachtete ihn mit Ehrfurcht. Zweifelsfrei<br />

zählt der Wiltinger Scharzhofberg zu den größten<br />

Lagen Deutschlands und der Welt. Müsste man die historisch<br />

wichtigsten Weinlagen Deutschlands auf fünf<br />

beschränken, es gäbe wohl keine Aufzählung ohne ihn.<br />

Die perfekte Exposition zur Sonne und die Schieferverwitterungsböden<br />

sind die goldene DNA der Lage.<br />

auskleidender, steiniger Riesling,<br />

der bei aller Spannung über den Gaumen schwebt<br />

oder wie Öl zwischen Schieferplatten kriecht und<br />

sich immer rarer macht. Ein ganz großer Wein!<br />

96 Punkte<br />

MEININGER<br />

95-96 Punkte<br />

PARKER<br />

Daniel Deckers schreibt in seinem Klassiker „Zur Lage<br />

des Deutschen Weins“ über die historische Lage: „Der<br />

Scharzhofberg ist ein archetypischer nördlicher ‚Weinberg‘,<br />

wie sie von den Römern von Mitte des dritten<br />

Jahrhunderts an entlang der Flußtäler angelegt wurden;<br />

sie bildeten die Grundlage für die Rieslinge von Mosel,<br />

Saar und Ruwer.” Er zeigt im jugendlichen Stadium zartrauchige<br />

Spontanvergärungsnoten, vielleicht von allen<br />

Rieslingen Van Volxems die intensivsten. Weißer frisch<br />

geschroteter Pfeffer, etwas Zitronenschale und Pfirsich<br />

duften aus dem Glas. Das wirkt präzise und fein. Genau<br />

mit dieser zarten Struktur und Eleganz legt er sich<br />

auch auf den Gaumen nieder. Er erinnert uns stark an<br />

den Volz, hat aber nochmals eine weitere Komponente,<br />

ein Mehr an Tiefgang, welcher in Worte schwer zu fassen<br />

ist. Damit ist er etwas zugänglicher und kraftvoller.<br />

Doch selbstredend im typischen Kontext messerscharfer<br />

Saar-Rieslinge. Er wirkt dunkler als der Volz, präziser<br />

als die Parzelle aus dem Pergentsknopp, der noch<br />

mehr Zeit zur Entfaltung benötigen wird. Er ist damit<br />

dem Pergentsknopp im Jahrgang 2019 ziemlich dicht<br />

auf den Fersen. Lange hallt er nach, ohne sich in intensiver<br />

Frucht zu baden und dies, obwohl er eine gewisse<br />

Grundreife besitzt. Das ist ein ungemein den Gaumen<br />

Van Volxems Scharzhofberger besitzt jene aristokratische<br />

und mineralische Anmutung, die den Mythos der<br />

Lage begründet. Was wir hier im Glas haben ist die Essenz<br />

der besten, meist ältesten Rebstöcke, die allerfeinsten<br />

Rieslingträubchen. Hier ist Terroir mit allen Sinnen<br />

erlebbar. Denn diese traumhafte Lage, die aus reinem<br />

feinstem Blauschiefer besteht, spiegelt sich geradezu<br />

archetypisch in diesem filigran-transparenten, ungemein<br />

spielerischen und dennoch packenden Riesling wieder.<br />

PS: Der Winzer des Jahres (Vinum Weinguide 2018) hat<br />

hier ein enormes Großes Gewächs eingefangen. Dabei<br />

wirkt es für uns so, als ob Dominik Völk nochmals mehr<br />

Präzision in den letzten Jahrgängen in seinen Großen<br />

Gewächse herausgearbeitet hat. Vielleicht auch eine<br />

Konsequenz der neu erbauten Weinmanufaktur, in der<br />

Dominik bereits den letzten, mehrfach ausgezeichneten<br />

Jahrgang, kelterte. Bei unseren Besuchen zur Einweihung<br />

des Gebäudes schwärmte er: „Alles ist auf Effizienz<br />

ausgelegt. Wir haben genug Freiraum, um schalten<br />

und walten zu können wie wir wollen und können allen<br />

Weine genau so viel Aufmerksamkeit geben, wie wir es<br />

idealerweise wollen.“<br />

97


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

SCHARZHOFBERGER -P- PERGENTSKNOPP RIESLING<br />

GROSSES GEWÄCHS 2019<br />

„Enorm fein und duftend, intensiv, dicht und komplex in der reinen, flintigen und<br />

terroirgetriebenen Nase. Am Gaumen mit großer Reinheit und Vitalität, aber auch<br />

Gleichgewicht und Kristallinität. Bis 96+ Punkte!” – Stephan Reinhardt (Parker)<br />

DMO011319 Sch. -P- Pergentsknopp Riesling GG 2019 12% Vol. 74,66 €/l 56,00 €<br />

DMO011319M Sch. -P- P. Riesling GG 2019 MAGNUM 12% Vol. 78,00 €/l 117,00 €<br />

96 Punkte<br />

MEININGER<br />

95-96+ Punkte<br />

PARKER<br />

Brandaktuell: 96 Punkte (Meininger)<br />

Pergentsknopp 2019: Mythos Scharzhofberg!<br />

Hervorgegangen aus dem Filetstück einer exzellenten<br />

Paradeparzelle des Scharzhofbergs,<br />

genauer: Aus dem steilsten Kernstück mit den<br />

ältesten Reben eines der berühmtesten Weißweinterroirs<br />

der Welt und vinifiziert in der<br />

Obhut eines großartigen Winzers und magischen<br />

Künstlers! Das ist der Pergentsknopp!<br />

Dieser Wein ist schier unfassbar komplex.<br />

Die Aromen dieses quellbachklaren Saftes<br />

entwickeln sich über Stunden, über Tage<br />

gar von reifen Quitten, Steinobst bis hin zu<br />

Kiwispalten, Limetrenabrieb, raffiniert verwoben<br />

mit mineralischen Gesteinsnoten<br />

und einem Hauch Schieferwürze. Präzision<br />

im Trunk, Brillanz in der Frucht, Komplexität der Würze<br />

und bestechend interpretierte abgrundtiefe Mineralität.<br />

Selten, ganz selten im Leben haben wir einen<br />

Weißwein im Glase gehabt, der mit einer derartig rassigen<br />

Mineralität alle Sinne herausfordert! Welch Dichte<br />

und gleichwohl Eleganz, welch schier kaum zu bändigende<br />

Wildheit! 2019 überzeugt uns in aller Vollmundigkeit<br />

und erhabenen Tiefe des Scharzhofberger Terroirs.<br />

Ein Wein voller Kraft und Spannung am Gaumen.<br />

Blauer und ein kleiner Anteil roter Schiefer prägen<br />

die mineralische Struktur des Pergentsknopp und betören<br />

die Sinne eines jeden Genießers. Dominik Völk,<br />

der geniale KellerMEISTER, erweist sich als sensibler<br />

Interpret eines Terroirs, das er sinnlich erlebbar in<br />

Wein überführt hat: Extrem fein und elegant entwickelt<br />

dieser Weltklasseriesling nach einigen Monaten<br />

der Flaschenreife eine etwas cremigere Textur als<br />

zur Zeit noch (bleibt in dieser Hinsicht aber stets der<br />

Gegenpol zum Gottesfuß wie auch zum Altenberg!), wird<br />

aber niemals seine noble Stilistik, seine tänzerische<br />

Verspieltheit und fordernde Tiefgründigkeit verlieren.<br />

Ein irrsinnig mineralischer, edler Aristokrat mit einer<br />

großen Länge und wiederum Pomelo im nicht enden<br />

wollenden, mit reifer Säure unterfütterten und cremigen<br />

Abgang, an den man sich noch Tage nach der<br />

Verkostung gerührt zurückerinnert. Man muss ihn aber<br />

nicht ehrfürchtig meditierend genießen, denn dieser<br />

fabelhafte Wein wird nach einigen Monaten der Flaschenreifung<br />

auch über einen ungemein hohen Trinkund<br />

Genussfaktor verfügen. Das ist die Stärke bei allen<br />

Gewächsen aus dem Hause Van Volxem.<br />

Dieses Meisterwerk mit expressiver Schieferqualität<br />

von einem der berühmtesten Weinberge Deutschlands<br />

erfüllt alte Lagenklassifikationen mit neuem Leben<br />

und präsentiert sich wie stets als der wohl „intellektuellste”<br />

Riesling in der Kollektion von Van Volxem.<br />

Mittlerweile rar, weil weltweit gesucht, hat er sich seine<br />

Ausnahmestellung über viele Jahre hart erarbeitet.<br />

Pergentsknopp 2019: Ein saftiger, von dunkler Aromatik<br />

geprägter Riesling. Er wirkt vollkommen und<br />

in seiner Tiefe erhaben, über allen Lagen schwebend.<br />

Das Jahr 2019 bringt eine kraftvolle Textur ohne überbordende<br />

Exotik. Riesling mit Twist! Er, der große<br />

Klassiker der Kollektion, ist das Aushängeschild für die<br />

denkbare Spitzenstellung Van Volxems. Der krönende<br />

Abschluss einer gelungenen Kollektion, ein großer<br />

Wein, bei dem Stille am Verkostungstisch herrscht.<br />

98 <strong>PINwand</strong> N°<strong>314</strong> | September 2020


Van Volxem SAAR DEUTSCHLAND<br />

GOTTESFUSS ALTE REBEN RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2019<br />

96 Punkte bei Stuart Pigott (für Suckling): „Die Konzentration der alten Reben mit<br />

prickelnder Mineralität im langen, kraftvollen Abgang!”<br />

DMO011519 Gottesfuß Alte Reben Riesling GG 2019 12,5% Vol. 56,00 €/l 42,00 €<br />

DMO011519M Gottesfuß Alte R.Riesling GGs 2019 MAGNUM 12,5% Vol. 59,33 €/l 89,00 €<br />

2019: Ein Gottesfuß, der einen mit offenen Armen<br />

empfängt.<br />

Erste Station einer Weinbergstour mit Roman Niewodniczanski,<br />

dem Botschafter der Saar, ist gewiss<br />

der Wiltinger Gottesfuß. Denn von hier aus kann man<br />

fast alle der Großen Gewächse-Lagen des Weinguts<br />

sehen. Am beeindruckendsten ist aber dieser extrem<br />

steile Prachthang. Einem Amphitheater gleichend, mit<br />

warmer Thermik von der unmittelbar zu seinem Fuß<br />

fließenden Saar gesegnet, verfügt er über skelettreiche<br />

Rot- und Blauschieferböden mit hohem Eisengehalt.<br />

Die Pflanzdichte (über 11.000 Stöcke pro Hektar!)<br />

der teilweise über 120 Jahre alten wurzelechten Reben<br />

unterbindet jede direkte Bodenbesonnung und setzt<br />

die Pflanzen extremer Konkurrenz aus, weshalb sie ihre<br />

Wurzeln tief in die Erde versenken müssen, um sich<br />

wertvolle Nährstoffe zu sichern. Dies ist die Grundlage<br />

für diesen phantastischen Riesling und seine sagenhafte<br />

Mineralität. Schier ungeheuer war der Arbeitsaufwand<br />

in dieser einst renommiertesten Wiltinger<br />

Lage, ja, sie war in der ersten Blütezeit von Mosel, Saar<br />

und Ruwer angesehener noch als der Scharzhofberg<br />

(!) und wir sind sicher, Roman und Dominik werden<br />

diesem Terroir seinen gebührenden Rang zurückgeben.<br />

Tausende von Einzelpfählen mit Wagenladungen<br />

von Draht und Nägeln wurden in den Fels geschlagen,<br />

Selektionsreben von Hand nachgepflanzt, Tonnen<br />

von Pferdemist, Stroh und diversen Komposten<br />

eingebracht. Nicht zuletzt wurden die Rebstöcke in<br />

mehreren Etappen durch Schnitt ‚tiefer gelegt’, damit<br />

die Wärme des Schieferbodens die Trauben optimal<br />

versorgen kann. Wenn man sich einmal selbst in diese<br />

Steillage begeben hat, und sei es nur für den Augenblick<br />

eines Fotos und um das geniale Saar-Panorama<br />

zu genießen, geht einem schon mal schnell die Puste<br />

aus. Dafür steigt der Respekt um so mehr, wenn man<br />

bedenkt, dass hier in diesem Weinberg allein mehrere<br />

tausende Stunden pro Jahrgang gearbeitet werden!<br />

2019 lässt keine Zweifel: Der Gottesfuß strahlt Brillanz<br />

aus. „Insgesamt ist das Jahr sehr zugänglich,“<br />

merkt Kellermeister Dominik Völk an. Dabei sieht er<br />

2019 qualitativ durchaus auf Augenhöhe mit 2017, der<br />

wohl bisher höchst ausgezeichneten Kollektion Van<br />

Volxems. Nur ist 2019 nochmals zugänglicher in der<br />

Jugend, während 2017 erst einige Jahre der Flaschenreife<br />

benötigen wird. Dann sollten Novizen wie Kenner<br />

keine Zweifel an der Größe der Rieslinge haben.<br />

Wer das nachvollziehen will, sollte gern zum aktuellen<br />

Jahrgang greifen. Denn hier strahlen Aprikosen<br />

und Pfirsiche aus dem Glas. Ein Hauch Zitrusabrieb<br />

sorgt für eine ätherische, fast schwebend wirkende<br />

Nase. Am Gaumen zeigt der Gottesfuß dann so richtig<br />

seine Herkunft. Man meint den puren Schiefer zu<br />

schmecken. Er überzeugt durch einen typisch stahligen<br />

Charakter, der zugleich von dichter Frucht, einer<br />

genialen Balance aus gelber Frucht und reifer Säure,<br />

geprägt ist. Man spürt förmlich, wie der Gottesfuß die<br />

Tagessonne eingefangen hat. Er zählt gemeinsam mit<br />

dem Goldberg zu den gehaltvollsten Rieslingen der<br />

Kollektion, natürlich immer im Kontext der kühlen und<br />

eher leichten Saar-Rieslinge. Anders als die Lagen Volz<br />

oder Altenberg ist der Riesling hier cremiger und geht<br />

mehr in die Breite. Er ist ein aromatischer Gaumenschmeichler.<br />

Daher bereitet er auch schon<br />

in seiner Jugend am meisten Freude. Er nimmt<br />

einen mit offenen Armen in Empfang! 120 Jahre<br />

alte wurzelechte Reben in einer dramatisch<br />

schönen und zugleich grausam steilen, von edlem<br />

Rotschiefer geschaffenen Lage haben einen<br />

Wein zum Schwelgen hervorgebracht. Er vermittelt<br />

den Eindruck purer Lebensfreude.<br />

Der Gottesfuß bereitet mit etwas Belüftung bereits jetzt<br />

pures Trinkvergnügen, Höhepunkt bis nach 2038.<br />

96 Punkte<br />

SUCKLING<br />

© Dieth+Schröder<br />

99


© Dieth+Schröder<br />

„VAN VOLXEM 2019 PARKER PROBIERPAKET”<br />

DMO019819P „Van Volxem 2019 Parker Probierpaket” statt 72,80€ nur 69,95 €<br />

Je zwei Flaschen der vorzüglichen trockenen Einstiegsweine in das Van Volxem-Universum:<br />

2 x SchieferRiesling: 91 Punkte<br />

2 x SaarRiesling: 92 Punkte<br />

2 x Wiltinger Riesling: 92+ Punkte


PinWand N° <strong>314</strong> Saarwellingen, im September 2020<br />

Brandaktuell:<br />

Stuart Pigott urteilt: „2019 ist der beste Jahrgang, den ich in meiner 40jährigen Karriere verkostet habe.”<br />

Unter den besten Weinen: Emrich-Schönlebers Gewächse aus dem legendären Halenberg, allesamt absolute Spitzenklasse!<br />

DNA040219 Halenberg Riesling Großes Gewächs 2019 — 98 PUNKTE 13% Vol. 58,66 €/l 44,00 €<br />

„98 P! Ein ganzes Bündel brillanter Gegensätze macht diesen sehr konzentrierten, aber auch leichtfüßigen tr. Riesling zu einem Meisterwerk!”<br />

DNA040319 Monzinger Halenberg Riesling Spätlese 2019 — 98 PUNKTE 9% Vol. 28,00 €/l 21,00 €<br />

„98 P! Die total faszinierende, würzige Nase zieht Sie in einen sinnlichen Strudel mineralischer Geheimnisse. Atemberaubendes Finish!”<br />

DNA042119H Monzinger Halenberg, Riesling Auslese 2019 (0,375l) — 99 PUNKTE 8,5% Vol. 49,33 €/l 18,50 €<br />

„99 P! Atemberaubend, Supernova-Brillanz am Gaumen und Sie fragen sich plötzlich, wo oben und unten ist. Perfekte Balance!<br />

Salute!<br />

PinWand N° <strong>314</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Jülg – Pfalz<br />

* in Subskription<br />

DPF070319 Weißburgunder trocken 2019 7,50 €<br />

DPF070419 Weißburgunder „Kalkmergel” trocken 2019 9,90 €<br />

DPF070519 Weißburgunder „Sonnenberg” trocken 2019 17,50 €<br />

DPF071219 Riesling trocken 2019 7,50 €<br />

DPF070119 Riesling „Kalkmergel” trocken 2019 9,70 €<br />

DPF071419 Riesling „Buntsandstein” trocken 2019 9,70 €<br />

DPF070219 Riesling „Sonnenberg” trocken 2019 17,00 €<br />

DPF071719 Chardonnay „Sonnenberg” trocken 2019 17,50 €<br />

DPF070618 Spätburgunder trocken 2018 7,95 €<br />

DPF070718 Spätburgunder „Kalkmergel” trocken 2018 11,90 €<br />

DPF070818 Spätburgunder „Sonnenberg” trocken 2018 19,00 €<br />

DPF070918 Spätburgunder „WB im Sonnenberg” 2018 * 27,00 €<br />

DPF071018 Spätburgunder „KB im Sonnenberg” 2018 * 38,00 €<br />

DPF071319 „Opus Oskar” Chardonnay 2019 * 48,00 €<br />

DPF071519 „Opus Oskar” Sauvignon blanc 2019 * 48,00 €<br />

DPF071918 „Opus Oskar” Spätburgunder trocken 2018 * 84,00 €<br />

DPF071818 Crémant rosé brut 2018 11,95 €<br />

DPF071116 Rieslingsekt brut 2016 11,95 €<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobe-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Van Volxem – Saar<br />

DMO010619 Schiefer Riesling 2019 Parker: 91 P 9,90 €<br />

DMO011019 SaarRiesling 2019 Parker: 92 P 12,60 €<br />

DMO011019M SaarRiesling 2019 MAGNUM 30,20 €<br />

DMO011019D SaarRiesling 2019 DOPPELMAGNUM 65,00 €<br />

DMO010819 Wiltinger Riesling 2019 Parker: 92+ P 13,90 €<br />

DMO010819M Wiltinger Riesling 2019 MAGNUM 32,80 €<br />

Rotschiefer Riesling Kabinett (feinherb) 2019<br />

DMO010319<br />

Parker: 93 P<br />

12,60 €<br />

DMO010319M Rotschiefer Kabinett (feinherb) 2019 MAGNUM 30,20 €<br />

DMO011219 Volz Riesling GG 2019 Parker: 94 P 32,00 €<br />

DMO011219M Volz Riesling GG 2019 MAGNUM 69,00 €<br />

DMO010519 Scharzhofberger Riesling GG 2019 Parker: bis 96 P 42,00 €<br />

DMO010519M Scharzhofberger Riesling GG 2019 MAGNUM 89,00 €<br />

DMO011519<br />

Gottesfuß Alte Reben Riesling GG 2019<br />

Suckling, Parker: 96 P<br />

42,00 €<br />

DMO011519M Gottesfuß Alte Reben GG 2019 MAGNUM 89,00 €<br />

DMO011319 Scharzhofberger -P- GG 2019 Parker: bis 96+ P 56,00 €<br />

DMO011319M Scharzhofberger -P- GG 2019 MAGNUM 117,00 €<br />

DMO019819P „V Volxem 2019 Probierpaket” (6 Fl.) statt 72,80 € nur 69,95 €


PinWand N° <strong>314</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Fondrèche – Mont Ventoux<br />

FRS030619 Le Blanc 2019 9,95 €<br />

FRS030719 Cuvée Persia, BLANC 2019 Parker: 91 P 16,90 €<br />

FRS030119 N... sans soufre, rouge 2019 9,95 €<br />

FRS031319 Le Rouge 2019 Parker: 91 P 9,95 €<br />

FRS030419 Cuvée Persia, rouge 2019 16,95 €<br />

FRS030818 Il était une fois, rouge 2018 Dunnuck: bis 95 P 32,00 €<br />

FRS0<strong>314</strong>18 Divergente, rouge 2018 Dunnuck: bis 95 P 42,00 €<br />

FRANKREICH | Saint Cosme – Gigondas<br />

* Bio<br />

FRS071319 Little James, VdP d’Oc BLANC 2019 7,90 €<br />

FRS070819 Little James, VdT rouge 2019 7,90 €<br />

FRS071619 „Deux Albion”, blanc 2019* 12,50 €<br />

FRS070118 Condrieu 2018 54,00 €<br />

FRS070319 Côtes du Rhône rouge 2019 9,50 €<br />

FRS070418 Côtes du Rhône „Les deux Albion”, rouge 2018 * 14,50 €<br />

FRS071518 Crozes Hermitage, rouge 2018 21,90 €<br />

FRS070518 Gigondas, rouge 2018 * 36,00 €<br />

FRS070918 Gigondas „Hominis Fides”, rouge 2018 * 89,00 €<br />

FRS071118 Gigondas „Le Poste”, rouge 2018 * 89,00 €<br />

FRS071218 Gigondas „Le Claux”, rouge 2018 * 89,00 €<br />

FRS079919 „StCosme Probierpaket” (6 Fl.) statt 63,80 € nur 59,90 €<br />

FRANKREICH | Château du Cèdre – Cahors<br />

* in Subskription<br />

FSW071419 Blandine, blanc 2019 5,90 €<br />

FSW071218 „Marcel”, rouge 2018 5,95 €<br />

FSW070618 Héritage, rouge 2018 7,95 €<br />

FSW070116 Château du Cèdre, rouge 2016 (Bio) 15,95 €<br />

FSW070519 Le Cèdre, BLANC 2019 36,00 €<br />

FSW070219 Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) * 29,00 €<br />

FSW070219M Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) MAGNUM * 59,00 €<br />

FSW070219D Le Cèdre, rouge 2019 (Bio) DOPPELMAGNUM * 129,95 €<br />

FSW070319 Le Cèdre „Grande Cuvée”, rouge 2019 (Bio) * 68,00 €<br />

FSW070319M Le Cèdre „Grande Cuvée” MAGNUM * 135,00 €<br />

FSW070319D Le Cèdre „Grande Cuvée” DOPPELMAGNUM * 279,00 €<br />

FRANKREICH | Desjourneys – Beaujolais<br />

FBJ021017 Beaujolais Village blanc 2017 max. 2 Fl./ Kunde 24,95 €<br />

FBJ020816<br />

Chénas Le Jugement Dernier rouge 2016<br />

WEINWELT: 1.Platz bester Chenas<br />

39,90 €<br />

FBJ020916 Morgon Vieilles Vignes rouge 2016 39,90 €<br />

FBJ020216 Moulin à Vent „Styx”, rouge 2016 Parker: 96+ P 59,90 €<br />

FBJ020514 „Les Michelons”, Moulin à Vent rouge 2014 60,00 €<br />

Freihaus ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein, Spirituosen,Olivenöl). Unterhalb der<br />

Freihausgrenze erheben wir eine Versandkostenpauschale in Höhe von 6,50 €.<br />

Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen unter www.pinard.de<br />

Name / Firma<br />

Kunden-<strong>Nr</strong>. (falls zur Hand)<br />

Straße, <strong>Nr</strong>.<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobe-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Desjourneys – Mâconnais<br />

FBU240717 Mâcon-Verzé blanc 2017 25,90 €<br />

FBU240817<br />

Mâcon-Fuissé Bois de La Croix blanc 2017<br />

Parker: 93 P<br />

25,90 €<br />

FBU240917 Mâcon-Prissé En Chailloux blanc 2017 25,90 €<br />

FBU240217 Pouilly-Loché blanc 2017 40,00 €<br />

FBU240417 Saint-Véran blanc 2017 Parker: 93 P 40,00 €<br />

FBU240317<br />

Pouilly-Vinzelles Les Longeays blanc 2017<br />

Parker: 94 P<br />

40,00 €<br />

FBU240117 Pouilly-Fuissé blanc 2017 Parker: 93 P 45,00 €<br />

FBU240617<br />

Pouilly-Fuissé Vignes de la Côte blanc 2017<br />

max. 3 Fl./ Kunde<br />

Parker: 95 P<br />

60,00 €<br />

FBU240517<br />

Pouilly-Fuissé Vignes Blanches blanc 2017<br />

max. 2 Fl./ Kunde<br />

Parker: 95+ P<br />

60,00 €<br />

FRANKREICH | Dugat-Py – Burgund<br />

* Bio<br />

FBU030718 Bourgogne, rouge 2018 * 43,50 €<br />

FBU030118 Bourgogne Halinard, rouge 2018 49,95 €<br />

FBU030318 Gevrey-Chambertin „Vieilles Vignes” 2018 * 99,90 €<br />

FBU030218<br />

Gevrey-Chambertin „Coeur de Roy Très<br />

Vieilles Vignes”, rouge 2018 *<br />

129,00 €<br />

FBU030618<br />

Charmes-Chambertin Grand Cru<br />

Vieilles Vignes, rouge 2018 *<br />

420,00 €<br />

ITALIEN | Boscarelli – Toskana<br />

ITO110118 Rosso de Ferrari 2018 Diam-Kork 11,50 €<br />

ITO110218 „Prugnolo” Montepul. DOC 2018 Suckling: 90 P 12,90 €<br />

ITO110416 Vino Nobile di Montepulciano 2016 3 Gläser 21,90 €<br />

ITO110516 „Riserva” Vino Nobile DOCG 2016 Decanter: 94 P 29,95 €<br />

ITO110615 „Sotto Casa” Riserva DOCG rosso 2015 35,00 €<br />

ITO110916 „Costa Grande” Vino Nobile DOCG rosso 2016 45,00 €<br />

ITO110716<br />

„Il Nocio” Vino Nobile di Montepulciano<br />

DOCG 2016 Vinum: 1. Platz 'Top of Toskana'<br />

65,00 €<br />

ITO110810H „Familiae” Vinsanto Occhio di Pernice 2010 (0,375l) 33,00 €<br />

ITALIEN | Sandrone – Piemont<br />

IPI040119 Dolcetto d'Alba rosso 2019 11,50 €<br />

IPI040218 Barbera d'Alba, rosso 2018 Parker: 94 P 19,50 €<br />

IPI040318 Valmaggiore Nebbiolo d'Alba 2018 Parker: 94+ P 25,90 €<br />

IPI040416<br />

Barolo „Aleste” rosso 2016<br />

max. 2 Fl./ Kunde<br />

Parker, Vinous: 98 P<br />

95,00 €<br />

IPI040914 Barolo „Vite Talin” rosso 2014 Vinous: bis 98 P 365,00 €<br />

ITALIEN | NEU: Casanova di Neri – Toskana<br />

ITO130118 Rosso di Montalcino DOC 2018 Vinous: 91 P 19,90 €<br />

ITO130215 Brunello di Montal. DOCG 2015 Falstaff: 95 P 49,00 €<br />

ITO130315<br />

Brunello di Montalcino „Tenuta Nuova”<br />

DOCG 2015<br />

Suckling: 99 P<br />

99,00 €<br />

ÖSTERREICH | Ott – Wagram<br />

alle Bio<br />

OWG011818 Spectrum 2019 11,90 €<br />

OWG011419 Riesling trocken 2019 14,95 €<br />

OWG010219 Grüner Veltliner „Der Ott” 2019 19,95 €<br />

OWG010219M Grüner Veltliner „Der Ott” 2019 MAGNUM 42,40 €<br />

Ried Engabrunner „Stein” Grüner Veltliner<br />

OWG010718<br />

1. Lage 2018 Falstaff: bis 95 P<br />

29,95 €<br />

Ried Feuersbrunner „Spiegel” Grüner Veltliner<br />

OWG010818<br />

1. Lage 2018 Falstaff: bis 95 P<br />

29,95 €<br />

Ried Feuersbrunner „Rosenberg” Grüner<br />

OWG010318<br />

Veltliner 1. Lage 2018 Vinum: 1 Platz Wagram<br />

34,00 €<br />

OWG011118 Grüner Veltliner „Tausend Rosen” 2018 65,00 €<br />

OWG019700 Weinberghonig 300g aus eigenen Weingärten 8,95 €<br />

OWG019918P „1. Lagen Sieger-Paket” 2018 statt 93,90 € nur 89,00 €<br />

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Kreditkartennummer Gültig bis Prüfziffer<br />

Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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