Das Gleichgewicht stärken Das Gleichgewicht stärken - DÄGfA
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2<br />
Aus der Forschung<br />
Laserakupunktur wirkt<br />
stimmungsaufhellend<br />
Eine Studie der Monesh University<br />
in Victoria, Australien,<br />
untersuchte, ob sich mit Laserakupunktur<br />
die Symptome einer<br />
Depression lindern lassen. 30 Patienten,<br />
die aufgrund einer depressiven<br />
Erkrankung in Behandlung<br />
waren, nahmen an der Untersuchung<br />
teil.<br />
Für die Studie wurden die Betroffenen<br />
in zwei Gruppen eingeteilt:<br />
Bei der ersten wurden vier<br />
Wochen lang zweimal und anschließend<br />
weitere vier Wochen<br />
einmal wöchentlich bestimmte<br />
Akupunkturpunkte mit Softlaserstrahlen<br />
angeregt. Die Kontrollgruppe<br />
dagegen wurde ebenso<br />
lang mit inaktiven, also mit so<br />
genannten Placebo-Laserstrahlen<br />
behandelt.<br />
Zur Beurteilung des Behandlungserfolgs<br />
wurde ein spezieller, von<br />
Wissenschaftlern erstellter Index<br />
verwendet, anhand dessen sich<br />
der Schweregrad einer Depression<br />
einstufen lässt. Überprüft wurde<br />
zu Beginn der Behandlung, dann<br />
nach vier bzw. acht Wochen sowie<br />
vier und zwölf Wochen nach Ende<br />
der Studie.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis macht Mut: Unmittelbar<br />
nach Behandlungsende<br />
war der Schweregrad der depressiven<br />
Erkrankung in der Lasergruppe<br />
um 16,1 Prozentpunkte, in<br />
der Placebogruppe dagegen nur<br />
um 6,8 Prozentpunkte gefallen.<br />
Dieser deutliche Unterschied bestand<br />
auch noch zwölf Wochen<br />
nach Abschluss der Akupunkturbehandlung.<br />
Akupunktur bewahrt vor<br />
Gallenblasen-Operation<br />
Wenn die Gallenblase sich zu<br />
langsam entleert, bezeichnen<br />
Mediziner dies als Gallenblasen-Dyskinesie.<br />
<strong>Das</strong> Leiden macht<br />
sich vor allem durch starke<br />
Schmerzen bemerkbar. Meist<br />
wird zur Behandlung die Gallenblase<br />
operativ entfernt. Eine Studie<br />
der University of Puerto Rico<br />
School of Medicine ging daher der<br />
Frage nach, ob Linderung auch<br />
ohne einen solchen chirurgischen<br />
Eingriff möglich ist und eine Akupunkturbehandlung<br />
den Betroffenen<br />
helfen kann.<br />
Die zarten Nadeln erwiesen<br />
sich als erfolgreich: Die Teilnehmer<br />
der Studie – Jugendliche mit<br />
einem Durchschnittsalter von 16<br />
Jahren, die an Gallenblasen-Dyskinesie<br />
litten – wurden einmal<br />
pro Woche und insgesamt durchschnittlich<br />
fünfmal akupunktiert.<br />
Bei allen normalisierte sich schon<br />
nach der ersten oder zweiten Behandlung<br />
die Gallenblasenfunk-<br />
tion spürbar, nach maximal sieben<br />
Nadelungen waren alle Jugendlichen<br />
symptomfrei.<br />
Besonders erfreulich war, dass<br />
bei einer Kontrolluntersuchung<br />
zwei Jahre später immerhin noch<br />
80 Prozent der Patienten angaben,<br />
keinerlei Beschwerden mehr<br />
zu haben.<br />
Hilfe für Zuckerkranke<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Aus der Forschung 2<br />
Frauenleiden 3<br />
Im Wechselbad der Hormone<br />
Akupressur 6<br />
Heilen mit Fingerspitzengefühl<br />
Würgereflex 7<br />
Kleine Nadel – große Wirkung<br />
Die letzte Seite 8<br />
Fotos: Fotos: www.natureasart.de / Hartmut Thorbeck (Titel),<br />
DAK/Wigger (3), AOK-Mediendienst (7), dieBlen.de (8)<br />
Herzinfarkt<br />
vorbeugen mit Tai Chi<br />
<strong>Das</strong> ermutigende Ergebnis einer kleinen<br />
Studie der University of Maryland, USA,<br />
lässt den Schluss zu, dass die chinesische Heilgymnastik<br />
Tai Chi einige Risikofaktoren für<br />
Schlaganfall und Herzinfarkt günstig beeinflusst.<br />
An der Studie nahmen Patienten teil, die<br />
an einem so genannten metabolischen Syndrom<br />
litten, einer gefährlichen Stoffwechselerkrankung,<br />
die mit Bluthochdruck, erhöhten<br />
Blutfett- und Blutzuckerwerten sowie oft erheblichem<br />
Übergewicht einhergeht. All diese<br />
Faktoren schädigen auf Dauer die Blutgefäße<br />
und können deshalb zu Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />
führen.<br />
Im Rahmen der Untersuchung übten die Patienten<br />
drei Monate lang regelmäßig Tai Chi<br />
und wurden am Ende mit mehr Wohlbefinden<br />
belohnt: Der Blutdruck sank, Körpergewicht<br />
und Taillenumfang gingen deutlich zurück –<br />
eine wichtige Entlastung für Arterien und andere<br />
Blutgefäße.<br />
Akupunktur hat einen positiven Einfluss auf den häufig mit Diabetes einhergehenden<br />
Juckreiz, wie eine aktuelle taiwanesische Studie zeigte. Die Forscher wollten wissen, ob<br />
die chinesischen Nadeln dieses belastende Begleitsymptom der Zuckerkrankheit lindern<br />
können. Sie untersuchten zwei Gruppen mit je 20 Patienten. Die erste Gruppe erhielt<br />
einen Monat lang dreimal wöchentlich Nadeln an klassischen Akupunkturpunkten,<br />
die Kontrollgruppe wurde ebenso oft an beliebigen Körperpunkten, also nur zum<br />
Schein akupunktiert.<br />
Sowohl unmittelbar am Ende der Studie, als auch bei einer Nachuntersuchung drei Monate<br />
später berichteten die Patienten der ersten Gruppe, der Juckreiz habe deutlich<br />
nachgelassen, die Patienten der Kontrollgruppe konnten dagegen keine Veränderung<br />
feststellen.<br />
Akupunkturmagazin 4. Quartal 2006