gute besserung! 2|2020
Das Hamburger Gesundheitsmagazin mit Themen rund um Medizin und Gesundheit. Adel Tawil spricht im Prominterview darüber, wieso er Fahrradhelme verteilt und kritische Töne im aktuellen Stuidoalbum anklingen lässt.
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24 Offene Wunden
Über ein zertifiziertes
Wundzentrum verfügen
• Agaplesion Diakonie-
klinikum Hamburg
• BG Klinikum Hamburg
Wenn Wunden nicht heilen wollen
Knapp eine Millionen Menschen leiden in Deutschland an chronischen Wunden –
Verletzungen, die wochenlang nicht heilen. Maßgeschneiderte Therapien bringen den
Heilungsprozess wieder in Schwung.
Eigentlich hatte Imke R. aus Wilhelmsburg
nur eine oberflächliche
Schürfwunde am Knöchel – die
aber nicht verheilt. Ihr Hausarzt diagnostizierte
eine chronische Wunde. „Von
einer chronischen Wunde sprechen wir,
wenn eine Hautverletzung nicht innerhalb
von ein bis zwei Monaten abheilt“, erklärt
Dorit Meier-Ostwald, Wundexpertin am
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg.
Die Ursachen können sehr unterschiedlich
sein. Häufig liegen Geschwüre durch
Druck, Durchblutungsstörungen oder der
sogenannte Diabetikerfuß zugrunde. Im
Fall von Imke R. war es ein Ulcus cruris,
im Volksmund auch „offenes Bein“ genannt.
Aufgrund einer Durchblutungsstörung
in den Beinen können die Kapillaren
das Gewebe nur noch unzureichend mit
So beugen Sie chronischen
Wunden vor
• Gesunde, eiweiß- und vitamin-
reiche Ernährung
• Regelmäßige Bewegung
• Diabetiker: regelmäßige Sicht-
kontrolle der Beine und Füße
sowie eine gute Fußhygiene
Knapp
1 Mio.
Menschen in
Deutschland leiden
an chronischen
Wunden.
Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.
Das hemmt den Wundheilungsprozess.
Lösung: Wundversorgung und
Ursachenbehandlung
Damit die Therapie erfolgreich ist, muss
zum einen die Wunde versorgt werden.
Das Wundmanagement sollte eine ausgebildete
Fachkraft übernehmen. Diese
stellt sicher, dass die Verletzung hygienisch
und richtig behandelt wird. Patienten
selbst sollen die chronische Wunde
nicht weiterversorgen. „Verwenden Sie
keine Creme oder Salbe ohne Absprache
mit Ihrer behandelnden Fachkraft.
Duschen Sie die Wunde auch nicht zu
Hause aus“, rät die Expertin.
Zum anderen ist die Ursache zu behandeln.
Bei Imke R. wurde als Grund
für die Durchblutungsstörung eine Venenschwäche
festgestellt. Zeitgleich
mit der Wundversorgung begann sie
Kompressionsstrümpfen zu tragen und
machte eine Bewegungstherapie. Das
fördert die Durchblutung und der Körper
ist in der Lage, die Verletzung selbst zu
heilen. Durch den ganzheitlichen Ansatz
verheilte die Wunde von Imke R. innerhalb
von sechs Wochen.
Es gibt kein Patentrezept
Patienten mit chronischen Wunden müssen
Geduld mitbringen. Der Prozess kann
langwierig sein. Zudem gibt es kein Allheilmittel,
sodass die Therapie gegebenenfalls
angepasst werden muss. „Wunden
müssen immer heilen. Wenn die Heilung
nach ein paar Wochen der immer gleichen
Behandlung nicht voranschreitet, muss
über einen anderen Therapieansatz nachgedacht
werden“, weiß Meier-Ostwald. Ist
die passende Behandlung gefunden, steht
der Genesung nichts mehr im Weg. ns