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Schraegstrich_Ausgabe_1_2020 - Wünsche & Träume

In der aktuellen Ausgabe des Schraegstrich - die Zeitschrift für Interessierte - setzt sich das Redaktionsteam der Tagesstruktur per arte von pro mente steiermark mit den Themen Traum als Schlaferlebnis und Traum als Wunsch auseinander. Spannende Beiträge, Kommentare, Geschichten und Wissenswertes dazu fanden so Eingang in das Magazin.

In der aktuellen Ausgabe des Schraegstrich - die Zeitschrift für Interessierte - setzt sich das Redaktionsteam der Tagesstruktur per arte von pro mente steiermark mit den Themen Traum als Schlaferlebnis und Traum als Wunsch auseinander. Spannende Beiträge, Kommentare, Geschichten und Wissenswertes dazu fanden so Eingang in das Magazin.

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Ausgabe nr. 1 // 2020

//SchrÆgstrich

das Magazin für Interessierte

Wünsche

& Träume

//WISSENSWERT

Hilfe, ein Albtraum

Krusha Yarashi

//zum thema

Der Traumfänger

Andrej Bariak

//Lebensart

Verwirkliche deine Träume/

Träume hoch, aber mit Vorsicht

Rabitsch und Resetarits


Editorial // Wünsche und Träume

Träume und Gedanken kennen

keine Schranken

Deutsches Sprichwort

Jeder von uns tut es, doch

die wenigsten können sich

daran voll und ganz erinnern;

wir sprechen natürlich vom

Träumen.

Warum Träumen wir? Was

haben die verschiedensten

Träume, egal ob über verflossene

Beziehungen oder

gar über unsere dunkelsten

Ängste – widergespiegelt in

Albträumen – zu bedeuten?

Und wir können auch ganz

anders von etwas träumen,

nämlich wenn wir uns ganz

stark etwas wünschen oder

ein Ziel anstreben. Beispielsweise

haben wir den Traum,

Profifußballer zu werden; ein

sehr steiniger Weg bis dahin,

der sich aber sehr lohnen

kann, wenn man fokussiert

ist und es auch bleibt. Im

Artikel „Wovon ich träume“

bekommen Sie einen Einblick,

wie schwierig es sein

kann, die Balance zwischen

Träumen und Wünschen zu

finden.

Ebenso präsentieren wir Ihnen

in unserer Kolumne „So

und So“ interessante Männer-

und Frauenperspektiven

zum Thema.

Egal ob es um das Wünschen

oder Träumen geht,

liebe LeserInnen, nach dieser

Ausgabe werden Sie sicher

verstehen, wie wichtig

diese beiden Aspekte für unser

Leben sind und uns beeinflussen.

In diesem Sinne – viel Spaß

beim Lesen!

IMPRESSUM

Eigentümer/Herausgeber/Verleger:

TeilnehmerInnen der Tagesstruktur

per arte, pro mente steiermark GmbH

Stiftingtalstraße 322, 8010 Graz,

Tel: +43 (0)664 88 69 13 24,

E-Mail: perarte@promentesteiermark.at

Redaktion: Bariak, Dr. Katze, Krusha

Yarashi, Nauschnigg, Rabitsch,

Resetarits

Layout: per arte

Bildredaktion: per arte

Trainerinnen: Sophie-Marie Reiter

Helene Hofer

Coverfoto: © Fototeam per arte

© Fototeam per arte

Seite 2

//SchrÆgstrich


Inhalt // Wünsche und Träume

WISSENSWERT // Warum träumt man?

4

Johanna Nauschnigg

Traumdeutung

5

Johanna Nauschnigg

Hilfe, ein Albtraum

6

Krusha Yarashi

ZUM THEMA //

Der Traum vom Profifußballer

Andrej Bariak

Der Traumfänger

Andrej Bariak

10 Schlaftipps zum Ausprobieren

Denise Rabitsch

Eine Traumhafte Geschichte

Pascal Resetarits

8

9

10

13

INNENWELTEN //

Wovon ich träume

Dr. Katze

14

LEBENSART//

So und So

Denise Rabitsch und Pascal Resetarits

16

DIES UND DAS //

Rätselseite

17

SchrÆgstrich // Seite 3


WISSENSWERT // Wünsche und Träume

Warum träumt man?

Träumen während dem Schlaf

Unter Traum oder Träumen versteht man das Erleben während des Schlafens.

Der Traum ist somit eine besondere Form des Bewusstseins. Während der Körper – von

außen beobachtet – weitgehend ruhig zu sein scheint, kann die Träumende/der Träumende

bewegte Szenen erleben.

Im NREM-Schlaf (Non-REM-Schlaf; auch orthodoxer Schlaf) kommen Träume allerdings

seltener vor als im REM-Schlaf (mit REM-Latenz wird die Zeit zwischen dem Einschlafen

und dem Beginn der ersten REM-Phase bezeichnet. Diese liegt bei den meisten Erwachsenen

bei etwa 90 Minuten).

REM (Rapid Eye Movement), auch paradoxer Schlaf oder desynchronisierter Schlaf, wird

eine Schlafphase genannt, die unter anderem durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen

Lidern gekennzeichnet ist.

Es gibt mehrere Theorien zum Sinn des Traumes:

Während des Schlafes verfestigt und bearbeitet unser Gehirn das, was wir tagsüber gelernt

haben.

TeilnehmerInnen an Studien berichten, dass sich in ihren Träumen neue Erfahrungen mit

alten mischen, die beide häufig emotional miteinander verbunden sind.

Die bzw. der Schlafende bearbeitet Themen, die sie/ihn beschäftigen, und findet durch die

Kreativität der Träume möglicherweise Lösungen für ihre/seine aktuellen Probleme.

Kleine Kinder erleben den REM-Schlaf schon, also jenen Schlaf mit den intensivsten Träumen.

Dieses Schlafstadium tritt in vier bis fünf Phasen in der Nacht auf und macht ungefähr

zwanzig Prozent des Gesamtschlafes bei einem Erwachsenen aus.

Johanna Nauschnigg

Quelle (D. Foulkes – Die Psychologie des Schlafes, Fischer, Frankfurt am Main 1969)

Seite 4

//SchrÆgstrich


Wissenswert // Wünsche und Träume

Traumdeutung

Die Traumdeutung hat eine lange Vorgeschichte, denn schon immer maßen die Menschen

ihren Träumen eine große Bedeutung bei. Früher glaubte man an eine höhere Macht, die

Träume schickt, um bestimmte Botschaften zu übermitteln.

Was wir träumen, ist oft das, was wir erlebt haben bzw. was wir erlebt und nicht verarbeitet

haben. Es kann auch etwas sein, was wir verdrängen oder uns wünschen, oder etwas,

wovor wir uns fürchten. Denn im Traum ist alles möglich. Träume sind meistens nicht klar

zu fassen. Nur einzelne Traumfragmente bleiben an der Oberfläche unserer Wahrnehmung

haften.

Wiederholter Traum vom Exmann:

Oft träumen Frauen beispielsweise von ihren ehemaligen Beziehungspartnern. Die Figur

des Exmannes kann dabei symbolischer Natur sein und etwas verkörpern, was man sich

unbewusst wünscht.

So überträgt diese Figur tiefe Sehnsüchte und heimliche Begierden im Traum auf die Person

des Exmannes. Womöglich trauern die Träumenden dem Ende der Beziehung nach und

sind nicht offen für eine neue Liebe und Leidenschaft. Es könnte auch sein, dass die aktuelle

Beziehung an einem Punkt feststeckt, der bereits Thema in der alten Partnerschaft war.

Der Traum bedeutet vielleicht ebenso, dass man etwas aufarbeiten muss. Das heißt nicht

automatisch, dass man wieder mit dem ehemaligen Partner zusammenkommen möchte.

Im Allgemeinen ist jedoch anzumerken: Es gibt keine Menschen, die nicht träumen. Auch

wenn wir uns nicht erinnern, träumen wir trotzdem.

Johanna Nauschnigg

Quelle: www.traumdeuter.ch

SchrÆgstrich // Seite 5


WISSENSWERT // Wünsche und Träume

Hilfe, ein Albtraum!

Man kann in jeder Schlafphase träumen, aber am häufigsten träumen wir in der REM-

Schlafphase. In dieser finden sowohl Träume als auch Albträume statt.

Laut Professor Michael Schredl träume ein Mensch von jüngsten Ereignissen, die einen

beschäftigen. Die Emotionen, die wir empfinden, verarbeiten wir in unseren Träumen oder

Albträumen. In Träume bauen wir häufig unterschiedliche Einflüsse aus der Umwelt ein wie

Licht und Geräusche; auch das Empfinden von Hunger, Durst und Harndrang ist möglich. In

der Traumforschung werden immer noch Untersuchungen für die Ursachen von Albträumen

durchgeführt. Wenn man regelmäßig mehrere Albträume in der Woche hat, sollte man professionelle

Hilfe in Anspruch nehmen.

Es gibt keine eindeutigen Erklärungen für Albträume.

Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, einen Albtraum zu haben, erhöhen, sind

• Stress,

• Angst,

• Atemaussetzer,

• Drogen,

• Alkohol (besonders abends vor dem Schlafengehen),

• Medikamente z.B. Antidepressiva,

• psychische Erkrankungen,

• traumatisches Erlebnisse,

• genetische Veranlagung.

Es gibt unterschiedliche Arten von Albträumen:

• Unangenehme Träume, auch bekannt als dysphorische Träume,

• der schlechte Traum ohne Aufwachen,

• der Albtraum mit Aufwachen,

• die posttraumatischen Albträume, die einen mit Flashbacks konfrontieren, wenn man ein

traumatisches Ereignis hatte, wie zum Beispiel das Miterleben eines Krieges.

Seite 6

//SchrÆgstrich


Wissenswert // Wünsche und Träume

Verwechslungen kommen vor: Schlechter Traum versus Albtraum

Albträume und schlechte Träume sind nicht dasselbe. Sie werden häufig miteinander verwechselt.

Vielleicht liegt es daran, dass der Albtraum bekannter ist als der schlechte Traum.

Bei Albträumen sind die Emotionen intensiver als bei einem schlechten Traum.

Von Alp- zu Albtraum:

Heute sind beide

© Krusha Yarashi

Schreibweisen erlaubt

Es gibt zwei Schreibweisen

von Alptraum/Albtraum.

Bis 1996 wurde Alptraum

in dieser Schreibweise verwendet.

Seit 2004 sind beide

Schreibweisen richtig.

Der Alptraum wurde mit Alpen

in Verbindung gebracht,

was früher für Verwirrungen

sorgte. Denn manche waren

der Meinung, dass die

Alpen nichts mit Alpträumen

zu tun haben, sondern mit

der Alb. Alb ist ein altgermanisches

Wort für Elbe, auch

unter dem Wort Elfen sind

sie bekannt. Der Alb wurde

früher als böses Wesen angesehen,

weshalb er für die

Albträume verantwortlich

gemacht wurde.

Krusha Yarashi

Quellen: www.gesundheit.gv.at; www.lernen.net; www.gesundheit-koerperseele.com;

www.wikipedia.org; www.zeit.de/wissen

SchrÆgstrich // Seite 7


zum thema // Wünsche und Träume

Der Traum vom Profifußballer

Der Weg vom jungen Talent zum Profi ist hart und beschwerlich. Man muss viel geben, viel

opfern und hat keine Garantie, mit dem Fußballspielen Geld zu verdienen. Die meisten Profis

fangen schon im Kindergarten mit dem ‚Kicken‘ an, zumeist im Dorfverein. Der Weg führt

über weitere Altersklassen, dann geht es möglicherweise in eine Fußballakademie.

Bereits in jungen Jahren sind tägliches Training und gesunde Ernährung wichtige Faktoren.

Denn Talent alleine reicht oft nicht aus. Der Tagesablauf in einer Akademie sieht häufig so

aus: Um sechs Uhr aufstehen, frühstücken, trainieren, zur Schule gehen, wieder trainieren,

früh schlafen gehen. Um aber letztendlich von einem Fußballscout entdeckt zu werden,

braucht es auch viel Glück.

Besondere Vorsicht ist bei Verletzungen geboten. Diese haben oft negative Auswirkungen

und können den Durchbruch verhindern oder die Chancen schmälern. Wichtige Aspekte für

einen späteren Profi sind Sprintfähigkeit, Dribbelstärke, das Jonglieren mit dem Ball und das

Erkennen von Spielsituationen, körperliche Fitness und ausgeprägte mentale Fähigkeiten.

Wichtige psychische Einflussfaktoren sind Motivation, Willensstärke und Angstfreiheit. Oft

haben Bundesligisten auch Amateurmannschaften. Dort können sich junge Talente gut entwickeln.

Wer alles auf eine Karte setzt, begeht ein großes Risiko. Meiner Meinung nach sollte man

zuerst eine vernünftige Ausbildung anstreben, danach kann man es immer noch versuchen,

Profi zu werden. Wenn es mit der Profikarriere nichts wird, kann man ja einer Arbeit nachgehen

und Fußball noch hobbymäßig spielen. Auch so kann der Sport viel Spaß machen.

Und wer weiß, möglicherweise findet man neue Freunde. Denn nicht umsonst ist Fußball

die schönste Nebensache der Welt.

Quelle: www.karrierepropeller.de

© Fototeam per arte

Seite 8

//SchrÆgstrich


zum thema // Wünsche und Träume

Der Traumfänger

Der Traumfänger ist ein indianisches Kultobjekt. Dieses kommt aus der Ojibwe-Kultur, einem

Indianerstamm Nordamerikas. Die ersten Traumfänger kamen zwischen den 1960ern

und 1970ern vor.

Der Traumfänger soll dazu dienen, die guten Träume durchzulassen und die schlechten abzuwehren.

Die ersten Windspiele hatten eine kreisrunde Form, in deren Mitte sich eine Art

Spinnennetz befand. Dieses war aus Sehnenfäden oder Darmschnur gearbeitet. Verziert

war das Netz mit Perlen, Lederbändern, Federn, Pferdehaaren oder Gräsern. Vor allem ist

dieser bei Kindern sehr beliebt. Auch Traumfänger-Tatoos werden immer öfter gestochen.

Man kann Traumfänger käuflich erwerben. Die Preisspanne beträgt zwischen € 5,- und

€ 80 +. Im Internet findet man auch einige Bauanleitungen, um sich ein Windspiel zu basteln.

Egal, ob man an die Wirkung von Traumfängern glaubt oder nicht, sie sind auf jeden Fall ein

schönes Dekorationsstück für jeden Haushalt.

Quelle: www.wikipedia.de; www.schlafzimmer.de

Eine Legende besagt,

wenn Du nachts nicht schlafen kannst,

dann ist es deshalb, weil Du im Traum einer

anderen Person wach bist...

sprüchetante.de

SchrÆgstrich // Seite 9


Zum thema // Wünsche und Träume

10 Schlaftipps zum Ausprobieren

Wie sieht es eigentlich mit deinem Schlafrhythmus aus?

Schläfst du schnell ein oder wälzt du dich stundenlang im Bett hin und her? Hast du einen

guten oder schlechten Schlaf? Was auch immer deine Antwort ist, hier sind ein paar Tipps

für einen besseren Schlaf.

1. Sorge für einen ordentlichen Schlafbereich

Unordnung sorgt bei vielen Menschen für Unwohlsein. Wenn du dich in einem unaufgeräumten

Schlafbereich befindest, können deinen Gedanke im Kopf nicht zur Ruhe kommen. Du

denkst vielleicht daran, dass du eigentlich noch aufräumen müsstest, und das führt dazu,

dass du an all die Dinge denkst, die noch zu erledigen sind. Ein ordentlicher Schlafbereich

führt zu einem ordentlichen Schlaf.

2. Frische Luft und ein dunkles Zimmer für besseren Schlaf

Es ist gut, vor dem Zubettgehen deinen Schlafbereich für circa fünf Minuten zu lüften. Frische

Luft sorgt für einen klaren Kopf. Anschließend ist es ratsam, das Zimmer abzudunkeln.

Da Menschen aus Gewohnheit nachts schlafen, ist es sicher leichter, einzuschlafen, wenn

es finster ist. Ansonsten können auch verschiedene Gerüche helfen, sich zu entspannen.

Tipps hierfür wären Rose, Lavendel, Zirbe oder Heu.

3. Angenehmes Raumklima

Um optimal schlafen zu können, sollte die Luft im Zimmer nicht zu warm oder zu kalt sein.

Empfehlenswert wäre eine Temperatur von circa 18° - 21° Celsius.

4. Halte deine Füße warm

Sorge dafür, dass deine Hände und Füße möglichst warm bleiben. Die meiste Wärme des

Körpers entweicht über die Füße. Wenn du also zu den Menschen gehörst, die leichter zu

frieren beginnen, könntest du dir überlegen, ein paar Socken beim Schlafen zu tragen.

Seite 10

//SchrÆgstrich


Zum Thema // Wünsche und Träume

5. Finde deinen Rhythmus

Stelle deinen Wecker am besten immer zur selben Uhrzeit. Auch am Wochenende. Das

gleiche Prinzip kannst du auch beim Zubettgehen anwenden. Wenn du dir feste Aufstehund

Schlafenszeiten zulegst, dann gewöhnt sich der Körper an diesen Rhythmus. Natürlich

braucht jeder Mensch unterschiedlich viel Schlaf. Aber ein ungefährer Richtwert wäre eine

Schlafenszeit von circa acht Stunden. Vielleicht schaffst du es dadurch, auch ohne Wecker

aufwachen zu können.

6. Weder hungrig noch voll gefuttert

Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen solltest du deine letzte Mahlzeit zu dir nehmen.

Wenn du mit vollem Magen zu Bett gehst, wird nur die Verdauung aktiviert und der

Schlaf muss erst mal warten. Hungrig schlafen zu gehen, ist aber auch schwer. Die ganze

Zeit knurrt einem der Magen. Deshalb solltest du, wenn du abends noch hungrig bist, nur

leichte Mahlzeiten zu dir nehmen und nichts essen, was dir schwer im Magen liegt.

7. Bewegung, um zur Ruhe zu kommen

Solltest du dich einmal abends im Bett wälzen und nicht schlafen können, hilft dir Bewegung

dabei, müde zu werden. Ein paar einfache Übungen oder ein Spaziergang an der frischen

Luft können dir helfen, leichter müde zu werden. Allerdings sollte die Bewegung nicht zu

anstrengend sein: Wenn du statt des Spaziergangs eine Jogging-Runde einlegst, wird der

Körper wieder aktiviert und du bewirkst das Gegenteil.

8. Wohltuende Getränke für Gaumen und Seele

Dass du abends auf die aufputschenden Koffein-Getränke verzichten solltest, ist dir wahrscheinlich

klar. Etwas, das hingegen gut beim Einschlafen hilft, ist warme Milch mit Honig.

Weiters könntest du auch verschiedenen Teesorten probieren, wie zum Beispiel Baldrian,

Hopfen, Melisse oder Lavendel.

SchrÆgstrich // Seite 11


Zum thema // Wünsche und Träume

9. Entspannungstechniken der einfachen Art

Wenn einem der Schlaf verwehrt bleibt, hilft es manchmal auch, sich bewusst zu entspannen.

Du kannst dich einfach auf deine Atmung konzentrieren oder Musik hören, um zur

Ruhe zu kommen. Lies ein Buch oder nimm ein entspannendes Bad. Was immer dir hilft,

deinen Ruhepol zu finden – mach es.

10. Schlafbereich: Sperrzone für Streit

Zuletzt: Solltest du dich mal mit einer dir nahestehenden Person wie zum Beispiel deiner

Familie oder deinen Freunden gestritten haben, sorge dafür, dass du es vorher klärst.

Den Ärger eines Streites mit ins Bett zu nehmen, ist nicht gut für den Schlaf. Du könntest

viel über den Streit nachdenken. Vielleicht bekommst du davon auch schlechte Träume.

Also: Lass den Ärger/Streit lieber gleich draußen. Denn glücklich schläft es sich besser.

Denise Rabitsch

© Denise Rabitsch

Seite 12

//SchrÆgstrich


Zum Thema // Wünsche und Träume

Eine Traumhafte Geschichte

Er stand abseits der dicht befahrenen Straße. Wie war er hierher gekommen? Der Mann

wusste es nicht. Er wollte auch nicht darüber nachdenken. Kalt war es. Nur in eine lumpige

Jacke gehüllt blickte er nach unten. Auch seine dreckigen Stiefel hatten schon bessere

Tage gesehen. Als er sich mit der einen Hand übers Gesicht fuhr, bemerkte er seinen Bart;

lange musste sich der jugendliche Mann nicht mehr rasiert haben. In seiner anderen Hand

entdeckte er einen Laib Brot, den der Jugendliche nun in einen noch festeren Griff hüllte.

Sein Bauch rumorte laut. Dieser war wohl mit nichts als Leere gefüllt. Langsam hob er den

Kopf an und sein Blick wanderte auf die andere Straßenseite. Es waren einige Menschen

unterwegs. Sie gingen schnell mit ihren vollgepackten Taschen und meist mit Blick auf ihre

Mobiltelefone gerichtet hin und her. Doch unter all den Menschen, die dort herumgingen, fiel

dem Mann eine junge Frau auf. Sie saß am Boden auf einem schäbigen Stofffetzen. Vor ihr

ein kleineres Tuch, auf dem ein paar wenige Münzen lagen. Auch sie hatte bei dieser Kälte

nur eine dünne, verschlissene Jacke an. Der Mann überlegte kurz und ging dann ohne weiteres

Zögern über die Straße direkt auf die Frau zu. Und obwohl er nur diesen einen Laib

Brot hatte, teilte er diesen mit der Frau, die wohl auch auf der Straße betteln musste. Ihr

rannen große Tränen über die Backen, als sie in das weiche Brot biss. Auch er konnte die

Tränen kaum zurückhalten und schloss die Augen, um das Brot besser zu schmecken. Als

der Mann die Augen wieder öffnete, war er daheim in seinem Bett. Er schob die warme Bettdecke

von sich, setzte sich auf und bemerkte mit einem sanften Lächeln im Gesicht, seine

feuchten Augenlider. Neben ihm die Frau seiner Träume.

Pascal Resetarits

© Pascal Resetarits

SchrÆgstrich // Seite 13


INNENWELTEN // Wünsche und Träume

Wovon ich träume

Zuerst einmal träume ich davon, einfach losschreiben zu können, ohne von einer inneren

Stimme angeschrien zu werden: „Du bist scheiße, lass es lieber, du kannst es eh nicht!

KEIN MENSCH interessiert sich für deine Gedanken. Du bist SCHLECHT, so SCHLECHT.

Du wirst niemals gut genug sein. Man wird sich auf deine Schwächen stürzen, dich in der

Luft zerreissen, dich belächeln. Niemand braucht dich und deine Meinung“. Meine Damen

und Herren, ich präsentiere – meinen inneren Kritiker.

Ich träume davon, einfach mal stolz auf mich sein zu können. Ohne mich mit anderen vergleichen

zu müssen, ohne im gedanklichen Wettbewerb mit anderen zu verlieren. Denn es

wird immer jemanden geben, der es besser kann als ich.

Ich träume davon, im alltäglichen Smalltalk bei der Frage nach meinem Beruf nicht verlegen

zu werden und herumstammeln zu müssen.

Ich träume davon, Dinge einfach zu tun, die mir Freude bereiten würden, ohne vorher ewig

lange mit mir selbst verhandeln zu müssen, ob ich es denn überhaupt ‚darf‘ oder ‚verdiene‘.

Ich stelle mir vor, wie andere über mich denken:

„Wieso macht sie nicht einfach?“

„Wieso ist sie so faul und arbeitet nicht?“

„Wieso stellt sie sich so an, sie ist doch klug?“

„Wieso macht sie sowas, sie ist doch vernünftig?“

und

„Wann ist sie denn jetzt endlich gesund?“

Manchmal stelle ich mir vor, wie sich alles zum Guten wendet. Wie ich eines Tages erfolgreich

bin, ein erfülltes Leben führe und viel Geld habe. Wie plötzlich ‚alles einen Sinn macht‘.

Wie ich anderen Menschen mit meiner Erfahrung helfen und zurecht stolz auf mich sein

kann.

Dann hinterfrage ich das alles, und komme zu dem Schluss, dass wahrscheinlich nichts von

alledem je passieren wird. Dass ich bis ans Ende meiner Tage in den Tag hineinleben muss,

immer wieder stolpere, ein völlig belangloses und sinnbefreites Leben führe, und mein einziger

Urlaub aus sich stets wiederholenden Aufenthalten in der Psychiatrie besteht. Meine

Damen und Herren, ich präsentiere – mein Schwarz-Weiß-Denken.

Seite 14

//SchrÆgstrich


INNENWELTEN // Wünsche und Träume

Manchmal frage ich mich, ob es sinnvoll ist, zu träumen. Zu viel träumen bedeutet, nicht im

Hier und Jetzt zu sein, nicht achtsam zu sein. Das ist schlecht, weil man das Leben, das

gerade um und in einem stattfindet, nicht mitbekommt (oho, da hat jemand seine Therapie-

Hausaufgaben gemacht!). Außerdem hat man mir von klein auf immer gesagt, ich würde zu

viel träumen und das wäre schlecht. Auch jetzt noch kann ich dieses Wort nicht lesen, ohne

mich selbst dafür hassen zu wollen, da man sich immer wieder über mich lustig gemacht

hatte – weil ich ‚verträumt‘ war, langsam, eine ‚Schlaftablette‘. Man zweifelte sogar an meiner

Fähigkeit, in der Schule aufpassen zu können; die Schulpsychologin kam aber (soweit

ich mich erinnere) zu keinem ‚kranken‘ Ergebnis. Irgendwie ging es dann ja doch.

Also am besten gar nicht mehr träumen? Das ist aber auch schlecht. Träumen bedeutet,

sich etwas vorstellen zu können, das in der Realität (noch) nicht existiert. Wenn ich es mir

nicht einmal vorstellen kann, dann kann ich auch nicht daran arbeiten, dass es wahr wird.

Und jetzt? Habe ich denn ein Fazit zu meinem Geschreibsel? Sowas wie „träume nicht dein

Leben, sondern lebe deinen Traum“? KOTZWÜRG, nein, bloß nicht. Vielleicht ein anderer,

zugegeben etwas ausgelutschter Spruch, der passt, wie:

Die Dosis macht das Gift. Ende.

Dr. Katze

„Allein die Dosis

macht das Gift“

Paracelsus

SchrÆgstrich // Seite 15


LEBENSART // Wünsche und Träume

Verwirkliche deine Träume

Träume hoch, aber mit Vorsicht

Träume, Wünsche oder vielleicht sogar ein

Ziel? Jeder Mensch hat seine ganz persönlichen

Wünsche und Träume. So auch Männer

und Frauen. Diese können durchaus

Ähnlichkeiten haben oder

total verschieden sein.

Schon immer hatten wir Männer die ausgefallensten

Wünsche und Träume. Ob es um beruflichen

bzw. finanziellen Erfolg geht oder um das Treffen

seiner ganz persönlichen Traumfrau. Männer wissen

meist genau, was sie

gerne hätten.

Trotzdem würde ich dazu

Der typische Wunsch einer So & So

raten, zweimal über das

Frau ist es (wahrscheinlich),

Gewünschte nachzuden-

irgendwann eine Fa-

Denise Rabitsch

ken. Denn selbst Ruhm

und

milie zu haben. Dieser Gedanke

Pascal Resetarits

und Reichtum haben

kommt einem, da

die Bindung zwischen einer

Mama und ihrem Kind

eine ganz besondere ist. Sie lässt sich nicht

beschreiben. Ein gemütliches Haus, in dem

die Kinder großgezogen werden, könnte ein

weiterer Wunsch sein.

ihre Schattenseiten. Zu

schnell steigt einem der

Ruhm zu Kopf, zu schnell

findet man sich ohne Geld wieder. Infolgedessen

kann einen auch der Traumpartner verlassen.

Doch auch wenn Wünsche mal nicht in Erfüllung

oder nach hinten losgehen, werden und sollten wir

Männer niemals aufhören, zu träumen! Sich hohe

Aber es muss nicht unbedingt jede Frau einen

Kinderwunsch hegen. Es gibt durchaus

auch Frauen, die das Ziel einer erfolgreichen

Karriere anstreben. Es ist schon lange nicht

mehr so, dass nur Männer im Job hoch hinaus

wollen.

Ziele zu setzen oder einfach mal an das (fast)

Unmögliche zu denken, so etwas sollte man sich

nicht nehmen lassen. Erst die größten Wünsche

und Träume treiben unsere Welt voran.

Egal ob Liebesglück oder Karriere, ein Hoch auf

unsere Träume.

Dann gibt es noch die ganz persönlichen

Ziele und Wünsche, die ein jeder Mensch

hat. Etwas Neues zu lernen, etwas für seine

Gesundheit zu tun oder soziale Kontakte zu

pflegen, sind nur einige Beispiele. Oft fehlt

einem einfach die Zeit, sich den Zielen zu

widmen. Doch ist es nicht so, dass man sich

die Zeit nehmen sollte? Einfach darauf zu

warten, dass sich unsere Wünsche erfüllen

, funktioniert nicht. Wir selbst sind unseres

Glückes Schmied. Nur wir selbst können unsere

Träume verwirklichen. Wir müssen nur

den ersten Schritt wagen, und sei er auch

noch so klein.

Vorschau auf die nächste Ausgabe

Steckt in uns allen nicht ein Künstler?

Kreativ sind wir allemal! Wie sehr und

wie sich Kreativität entwickeln kann,

wenn man ihr einmal freien Lauf lässt,

erfahren Sie in unserer nächsten

Ausgabe.

Seite 16

//SchrÆgstrich


DIES UND DAS // Wünsche und Träume

Testen Sie Ihr Wissen!

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▶ 3

9

▼ 1

1

8

▼ 4

▶ 2

14

4

6

▶ 7 ▶ 5

2

13

12

7

5

▶ 8

15

3

Lösungshinweise:

Horizontal ▶

(2) Was hilft, um Müde zu werden, wenn man nicht

schlafen kann?

(3) Was teilt der Mann in der traumhaften

Geschichte?

(5) In welcher Schlafphase träumt man am

häufigsten?

(7) Was kann sehr wahrscheinlich einen Albtraum

auslösen?

(8) Welcher Tee hilft beim Einschlafen?

(9) Über welchen Körperteil entweicht die meiste

Wärme?

Lösungswort:

Vertikal ▼

(1) Wo beginnen die meisten Fußballer ihre

Karriere?

(4) Bei wem sind Traumfänger sehr beliebt?

(6) Wofür steht das altgermanische Wort

Alb?

1

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SchrÆgstrich // Seite 17


Tagesstruktur

Strukturierter Tagesablauf mit pro mente steiermark

Mit dem Angebot der sozialpsychiatrischen Tagesstruktur begleitet Sie unser

Team 18 Monate dabei, Ihren Tag durch verschiedene Tätigkeitsbereiche

wieder zu strukturieren:

• Erstellung diverser Produkte für unsere steiermarkweiten

Verkaufsstätten

• Möbelrestauration

• Sport- und Bewegungseinheiten

• Nähwerkstatt und Siebdruck

• Upcyclingwerkstatt

• Secondhand-Shop

• Kreatives Kochen

• Schreibwerkstatt

Sie erhalten eine individuelle Förderung Ihrer

persönlichen Stärken und schaffen so mithilfe der

Fach- und SozialtrainerInnen wieder Ziele und

Zukunftsperspektiven. Im Vordergrund steht dabei

Ihre psychische und gesundheitliche Stabilisierung.

Standorte mit dem Angebot der sozialpsychiatrischen

Tagesstruktur:

• per arte Graz

• la vida Graz

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Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, erhalten Sie detailliert Auskunft unter:

Zentrale der pro mente steiermark GmbH

Eisteichgasse 17, 8042 Graz | T: +43 5 0441 - 0 | E: zentrale@promentesteiermark.at

Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 16:30 Uhr, Freitag von 08:00 bis 13:30 Uhr

www.promentesteiermark.at/projekttyp/tagesstruktur

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