leadership@wdf.at - bomiba
leadership@wdf.at - bomiba
leadership@wdf.at - bomiba
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verlagspostamt und Erscheinungsort 1030 Wien, P.b.b., GZ 02Z031458 M<br />
LEADERSHIP<br />
W i r t s c h a f t s f o r u m d e r F ü h r u n g s k r ä f t e<br />
Das Magazin für Österreichs Führungskräfte 7/8 2011<br />
Primarius Michael Musalek über die Wichtigkeit strukturierten „Abschaltens“ Seite 4-5<br />
Regener<strong>at</strong>ion<br />
6<br />
13<br />
14<br />
17<br />
25<br />
Schwerpunkt<br />
Arbeit an eigener Balance<br />
kann man nicht delegieren<br />
von Mag. (FH) Verena Deutsch<br />
WdF-Intern<br />
Aufbruchstimmung im<br />
Young Leaders Forum<br />
WdF-Generalversammlung:<br />
Übergabe nach 11 Jahren<br />
Magna-Chef Apfalter über<br />
Produzieren in Österreich<br />
Expertenforum<br />
Personalbeschaffung in<br />
Den „Social Networks“<br />
von Günter Jaritz, MSc<br />
www.wdf.<strong>at</strong>
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
6<br />
11<br />
14<br />
17<br />
23<br />
26<br />
inhalt<br />
schwerpunkt<br />
impressum & Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />
Unternehmensgegenstand:<br />
die Heraus gabe von Zei tungen, Zeitschriften, Büchern<br />
und sonstigen Druck werken aller Art<br />
Für den Verein:<br />
Wirt schafts forum der Führungs kräfte, gesetzlicher Ver -<br />
treter nach außen, der Vorsitzende, Dr. Paul Jankowitsch<br />
Erklärung über die grundlegende Richtung<br />
der Zeit schrift:<br />
Inform<strong>at</strong>ionen, Stellung nahmen und Meinungen zu<br />
aktuellen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen<br />
Themen aus der Sicht der Füh rungs kräfte.<br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
Wirt schafts forum der Führungskräfte,<br />
1030 Wien, Lothringerstraße 12, Tel.: 01/712 65 10,<br />
Fax: 01/711 35-2912 DW, e-mail: office@wdf.<strong>at</strong><br />
Rekre<strong>at</strong>ion – Was uns wieder aus der Arbeitssucht führt<br />
Univ. Prof. Dr. med. Michael Musalek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5<br />
Interview<br />
„Arbeit an der eigenen Balance kann man nicht delegieren!“<br />
Mag. (FH) Verena Deutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7<br />
intern<br />
Gibt es auch ein Leben nach der Arbeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Zum Jubiläum eine Reise nach Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Schauspiel für den Management-Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Neue Chefin und Aufbruchstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
32. Generalversammlung: Führungswechsel im WdF . . . . . . 14-15<br />
Besuch bei einem Jahrhundertprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Innocent – wie man Obst zur Marke macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Produzieren in Österreich – Attraktiv oder unzeitgemäßer Luxus? . . 17<br />
Medienökonomie aus erster Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Lobbying für Führungskräfte: Ein starker WdF-Schwerpunkt . . 19<br />
CSR und die entscheidenden Inform<strong>at</strong>ionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Junger Blick auf die Pensionen: Sichern, aber wie? . . . . . . . . . . 20<br />
Veranstaltungen / Neue Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
service<br />
Bestellformular „Einkommensstudie 2011“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Buchtipps für den Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23<br />
expertenforum<br />
Manager & Recht<br />
Regener<strong>at</strong>ion – Der Urlaubsanspruch Ihrer Mitarbeiter<br />
Dr. Hannes Füreder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Das Social Web als Markt für die Personalbeschaffung . . . . . . 25<br />
Nehmen Sie Ihre Zukunft wieder in die eigene Hand . . . . . . . . . 27<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Redaktion: Mag. Roland Graf<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge reflektieren<br />
ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors, der<br />
auch für den Inhalt verantwortlich ist.<br />
Layout & Pro duk tion:<br />
Breiner&Breiner Werbegrafik&Design,<br />
2601 Maria Theresia, office@breiner-grafik.com<br />
Auflage: 3.500 Exemplare<br />
Lithos & Druck:<br />
Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH,<br />
Scheydgasse 31, A-1210 Wien<br />
Coverfoto: Anton-Proksch-Institut Wien<br />
Foto: Gewista<br />
editorial<br />
Danke für den Vertrauensvorschuss<br />
Am 1. Juni wurde ich von der Generalversammlung<br />
des WdF zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt.<br />
Ich möchte mich herzlich für das mir entgegengebrachte<br />
Vertrauen bedanken und weiß, welche<br />
große Verantwortung ich für die Weiterentwicklung<br />
unserer Organis<strong>at</strong>ion übernommen habe.<br />
Noch nie zuvor waren politische Entscheidungsträger<br />
derart hilflos, ohne Vision und Durchsetzungskraft.<br />
Das eigene kurzfristige<br />
Überleben scheint zur bestimmenden<br />
Maxime politischen<br />
Handelns geworden zu sein.<br />
Keine Führungskraft eines<br />
Wirtschaftsunternehmens<br />
könnte derartig defensiv und<br />
lustlos agieren und die Gefahr<br />
besteht, dass sich immer<br />
mehr Bürger frustriert abwenden. Dabei wäre es<br />
gerade unsere Aufgabe, den Politikern Mut zu machen<br />
und Ihnen zu zeigen, dass die Zeit schon<br />
längst reif ist für Zukunftsentscheidungen, die auch<br />
manchmal Widerstand hervorrufen können. Und<br />
wir müssen das Wahrnehmen von Führung bei der<br />
Politik laut und deutlich einfordern und darauf bestehen,<br />
dass unsere Grundprinzipien auch für die<br />
Verantwortlichen der Firma Österreich gelten.<br />
Ich möchte mit ganzer Kraft das WdF bei dieser<br />
Aufgabe unterstützen und weiß, dass vor allem die<br />
Landesorganis<strong>at</strong>ionen und das Young Leaders Forum<br />
hier einen wertvollen Beitrag leisten. Ich bin<br />
auch froh, dass uns der langjährige Bundesvorsitzende,<br />
Dr. Paul Jankowitsch, als Ehrenpräsident<br />
erhalten bleibt – wir werden seine Weitsicht und<br />
Erfahrung gut brauchen können.<br />
In diesem Sinne freue ich mich schon auf eine gemeinsame<br />
Arbeit mit Ihnen.<br />
Ihr<br />
KR Karl Javurek<br />
WdF-Bundesvorsitzender<br />
3
4<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Rekre<strong>at</strong>ion – Was uns wieder<br />
Die Sommermon<strong>at</strong>e stehen im Zeichen der Ferien und der Erholung.<br />
Eine Auszeit vom Büroalltag ist angesagt und st<strong>at</strong>t Terminen locken<br />
Entspannung und Freizeitspaß. Nicht zuletzt möchte man sich endlich<br />
etwas mehr der Familie, den Freunden oder Partnern widmen.<br />
Möchte man – geht aber nicht, denn oft<br />
ist für den wohlverdienten Urlaub „keine<br />
Zeit“. Ein Projekt jagt das andere und<br />
die Urlaubsvertretung für abwesende<br />
Kollegen bringt noch zusätzliche Arbeit<br />
mit sich. Viel zu arbeiten, tüchtig und erfolgreich<br />
zu sein, genießt in unserer<br />
Gesellschaft immer noch ein hohes Ansehen.<br />
Wer ständig im Stress ist und von<br />
einem Meeting ins nächste hetzt, wird<br />
meist als „wichtig“ wahrgenommen.<br />
Wenn Arbeit zur Sucht wird<br />
In Zeiten von wirtschaftlichen Krisen und<br />
Unsicherheiten steigt der Druck am Arbeitspl<strong>at</strong>z<br />
für den Einzelnen stetig. Arbeitssucht<br />
beginnt mit übermäßigem Arbeiten.<br />
Besonders gefährdet sind stark belastbare<br />
Menschen, die darüber hinaus noch einen<br />
hohen Leistungsanspruch an sich<br />
selbst zeigen. Der Betroffene arbeitet<br />
ohne Grenzen und wird unfähig Freizeit als<br />
Müßiggang und Erholung zu erleben.<br />
Betrachtet man die Abhängigkeitskriterien,<br />
die eine Sucht definieren – u. a. körperliche<br />
Entzugserscheinungen, Kontrollverlust,<br />
psychische Abhängigkeit<br />
und die völlige Vernachlässigung aller anderen<br />
Aktivitäten (Familie, Hobbies) – so<br />
entspricht die Arbeitssucht in allen Belangen<br />
den Suchterkrankungen. Besonders<br />
problem<strong>at</strong>isch ist dabei der letzte Punkt:<br />
Das Dasein der Betroffenen reduziert<br />
sich allein auf die Arbeit, Familie, Freunde<br />
oder Partner spielen keine Rolle mehr,<br />
Freizeitaktivitäten werden vernachlässigt.<br />
Wird einmal nicht gearbeitet, verspüren<br />
Betroffene ein schlechtes Gewissen.<br />
Warnsignale erkennen<br />
Arbeitssucht entsteht nicht über Nacht.<br />
Die Entwicklung folgt einem Prozess in<br />
dem gerne und viel gearbeitet wird,<br />
schließlich rückt die Arbeit immer mehr<br />
und mehr in den Mittelpunkt des Interesses<br />
bis hin zur Besessenheit.<br />
Zu Beginn zeigt sich oft ein vermehrtes<br />
Engagement bzw. der Zwang, sich zu beweisen.<br />
Dieses Bestreben kann von freiwilliger<br />
und unbezahlter Mehrarbeit,<br />
dem Gefühl der Unentbehrlichkeit bzw.<br />
nie Zeit zu haben, begleitet sein. Die Betroffenen<br />
verleugnen zunehmend eigene<br />
Bedürfnisse, verdrängen allfällige<br />
Enttäuschungen und beschränken sich in<br />
ihrem sozialen Umfeld vorwiegend auf<br />
berufliche Kontakte. Dies alles resultiert<br />
letztlich im Zustand hochgradiger<br />
Erschöpfung und Entfremdung, dem<br />
sogenannten „Burnout“. Chronische<br />
Müdigkeit, Energiemangel und Unausgeschlafenheit<br />
sind charakteristisch.<br />
Arbeitssucht und Burnout treten dabei nie<br />
isoliert auf. Sie sind in der Regel auch mit<br />
priv<strong>at</strong>en Problemen – etwa in der Partnerschaft<br />
– vergesellschaftet. Dies ist insofern<br />
verständlich, denn wer sein Leben<br />
ausschließlich der Arbeit widmet, kann<br />
und will sich keine Zeit für die Familie, für<br />
Freunde, den Partner oder gar sich selbst<br />
nehmen. Auffällig ist auch, dass primär<br />
Menschen betroffen sind, die als Vorbilder<br />
dienten, die lange Zeit sehr engagiert<br />
und erfolgreich gearbeitet haben – bis es<br />
eben zum Zusammenbruch kommt.<br />
Schlagwort „Burnout“-Syndrom<br />
Der Begriff wurde 1974 in seiner jetzigen<br />
Bedeutung durch den amerikanischen<br />
Psychoanalytiker Herbert Freudenberger,<br />
eingeführt. Man versteht darunter einen<br />
Komplex aus körperlichen, emotionalen,<br />
kognitiven sowie verhaltensorientierten<br />
Symptomen, die stets als Reaktion<br />
auf chronische psychische und/oder<br />
physische Stressoren aufgefasst werden.<br />
Das Kardinalsymptom des Burn-Out ist<br />
die „Erschöpfung“ als Reaktion auf eine<br />
länger währende emotionale bzw. interpersonelle<br />
Belastung am Arbeitspl<strong>at</strong>z gemeinsam.<br />
Darüber hinaus findet sich eine<br />
zunehmende Entfremdung gegenüber<br />
der Arbeit, dem Arbeitspl<strong>at</strong>z und den Arbeitskollegen<br />
sowie eine markante Leistungsreduktion.<br />
Zudem bilden sich oft<br />
aufschaukelnde Kreisprozesse mit Beziehungen<br />
bzw. Partnerschaften.<br />
Kennzeichen eines „Burnouts“<br />
Dieses „Ausgebrannt-sein“ ist eng mit<br />
emotionalem Rückzug und reduziertem<br />
Engagement verbunden. Die Betroffenen<br />
verlieren ihren Idealismus und werden<br />
zynisch. Zunehmend steigt das Gefühl<br />
mangelnder Anerkennung und man<br />
fühlt sich ausgebeutet. Die Reaktion darauf<br />
sind eine neg<strong>at</strong>ive Arbeitseinstellung,<br />
Desillusionierung und Widerwillen<br />
zur Arbeit zu gehen. Die Motiv<strong>at</strong>ion der<br />
Betroffenen ist dahin, ihre kre<strong>at</strong>iven Fähigkeiten<br />
versiegen und sie machen<br />
verstärkt „Dienst nach Vorschrift“. Parallel<br />
dazu kommt es häufig zu Problemen<br />
in der Partnerschaft und/oder Konflikten<br />
mit den eigenen Kindern.<br />
Die zunehmende Leere zeigt sich in Hinblick<br />
auf das emotionale (Gleichgültigkeit),<br />
soziale (weniger persönliche Anteilnahme<br />
an anderen, Einsamkeit) und das<br />
geistige Leben (Aufgeben von Hobbies,<br />
Desinteresse bis hin zur Ap<strong>at</strong>hie).
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 5<br />
aus der Arbeitssucht führt<br />
Mit Fortschreiten der Krankheit weisen<br />
die Betroffenen dann auch Konzentr<strong>at</strong>ionsschwächen<br />
auf, sie werden ungenau<br />
und verlieren die Fähigkeit komplexe Aufgaben<br />
zu lösen oder Entscheidungen zu<br />
treffen. Nach und nach zeigen sich eine<br />
innere Ruhe- und Rastlosigkeit und die<br />
Unfähigkeit zur Entspannung in der Freizeit.<br />
Es folgen körperliche Auswirkungen<br />
wie Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen,<br />
Hypertonie, sowie das häufige<br />
Auftreten von Infekten. Die häufigsten<br />
psychischen Folgen sind Depressionen,<br />
Angst- und Panikstörungen.<br />
Behandlung der Arbeitssucht<br />
Völlige Abstinenz kann hier nicht das<br />
Hauptziel der Behandlung sein. Das Erreichen<br />
der Abstinenz alleine, wäre auch<br />
noch kein Therapieerfolg. Vielmehr muss<br />
der Betroffene wieder Freude an und<br />
Sinn in seinem Leben finden, andere<br />
Möglichkeiten für ein freudvolles Leben<br />
suchen als die Arbeit.<br />
Vor allem das Erreichen eines möglichst<br />
autonomen und freudvollen Lebens<br />
spielt in der Behandlung sowohl der<br />
Arbeitssucht als auch des Burnouts eine<br />
wesentliche Rolle. Es muss – bei der Arbeitssucht<br />
– nicht so sehr die Arbeit als<br />
vielmehr das Freizeitverhalten, das man<br />
besser als Erholungsverhalten bezeichnete,<br />
verändert werden. Das Leben ist<br />
völlig neu zu gestalten. Die Therapie der<br />
Arbeitssucht muss daher ressourcen-<br />
und darf nicht nur defizitorientiert sein.<br />
Betroffene weisen eine Fülle von Ressourcen<br />
auf – sie erinnern sich oft nur<br />
nicht mehr daran. Wesentliche Aufgabe<br />
der Therapie ist daher, diese Ressourcen<br />
freizusetzen bzw. neu zu schaffen.<br />
Freude am Genuss<br />
Im Anton Proksch Institut wurde dafür das<br />
Orpheus-Programm entwickelt. Unterschiedliche<br />
Module tragen darin zur Neuund<br />
Wiederentdeckung der eigenen Lebenskräfte<br />
bei. Denn wo das Leben wieder<br />
schön und damit auch sinnvoll wird, haben<br />
Suchtmittel keine Verführungskraft.<br />
Wir leben in einer Gesellschaft in der das<br />
Genießen – wenn überhaupt – leider nur<br />
mehr eine untergeordnete Rolle spielt. Genießen<br />
ist ein hochkomplexer Vorgang, es<br />
braucht dazu Achtsamkeit, Erlebnisfähigkeit,<br />
das Zulassen intensiver Wahrnehmung<br />
sowie Reflexion des Erlebten. Menschen<br />
mit Arbeitssucht müssen dies meist<br />
erst wieder lernen. Auch das sich selbst Er-<br />
Zur Person<br />
Univ. Prof. Dr. med. Michael Musalek, Facharzt für Psychi<strong>at</strong>rie und Neurologie,<br />
Psychotherapeut, Prof. für Psychi<strong>at</strong>rie an der Univ. Wien, Ärztlicher<br />
Direktor des Anton-Proksch-Instituts, Präsident der Österreichischen Gesellschaft<br />
für Psychi<strong>at</strong>rie und Psychotherapie, Präsident der European Society<br />
of Aesthetics and Medicine, Mitglied des Executive Committee of the<br />
European Psychi<strong>at</strong>ric Associ<strong>at</strong>ion, Präsident der European Society on Tre<strong>at</strong>ment<br />
of Alcohol Dependence and Rel<strong>at</strong>ed Disorders, Präsident – Stiftung<br />
Erwin Ringel Institut, Herausgeber der Zeitschriften „Spectrum<br />
Psychi<strong>at</strong>rie“ und „Psychi<strong>at</strong>rie & Psychotherapie“<br />
lauben von Freude ist dabei wichtig. Viele<br />
von Arbeitssucht Betroffene können sich<br />
gar nicht mehr freuen.<br />
Erste Ergebnisse aus dem Orpheus-Programm<br />
zeigen, dass die Behandlungs<strong>at</strong>traktivität<br />
der Arbeitssucht damit stark gestiegen<br />
ist. Auch die Lebenseinstellung<br />
der Betroffenen h<strong>at</strong> sich durch dieses<br />
Programm enorm verbessert.<br />
Eine gut funktionierende Wirtschaft ist<br />
n<strong>at</strong>ürlich wichtig. Eine ausschließliche Fixierung<br />
auf Wirtschaftlichkeit und Konsum<br />
kann aber nur unzureichend sein.<br />
Arbeiten ist ein wunderbarer Wert –<br />
wenn dieser Wert aber der einzig erstrebenswerte<br />
Lebensinhalt bleibt, wird das<br />
Leben als eingeengt und un<strong>at</strong>traktiv erlebt.<br />
Das größte Ziel des Menschen,<br />
nämlich ein möglichst selbstbestimmtes<br />
und freudvolles Leben zu leben, bleibt damit<br />
unerreicht. Es gilt daher mit all unseren<br />
Kräften unseren Mitmenschen ein<br />
solches selbstbestimmtes und freudvolles<br />
Leben zu ermöglichen.
Foto: styf/Fotolia.com<br />
6<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
„Arbeit an der eigenen Balance<br />
Die Erhaltung und Schaffung der<br />
Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern<br />
steht bei Mag. (FH) Verena<br />
Deutsch im Mittelpunkt. Gerade<br />
Führungskräfte sollten wissen,<br />
wie sie ihre B<strong>at</strong>terien wieder aufladen.<br />
Was diese Auszeiten mit<br />
einer ausgeglichenen Work-Life-<br />
Balance zu tun h<strong>at</strong> und warum<br />
auch Erholung eine Struktur haben<br />
sollte, erzählt die Expertin im<br />
„Leadership“-Interview.<br />
Frau Magistra Deutsch, man hört viel<br />
von Mitarbeiter-Zufriedenheit, aber wenig<br />
bis nichts von der strukturierten Regener<strong>at</strong>ion<br />
von Führungskräften. Warum<br />
gibt es dieses Manko?<br />
Deutsch: Wir leben in einer schnelllebigen<br />
Zeit und in einer Leistungsgesellschaft,<br />
wo man davon ausgeht, dass persönliche<br />
Präsenz Stärke und Macht darstellt.<br />
Hier werden leider oftmals Auszeiten<br />
oder effizientes Arbeiten als Schwäche<br />
ausgelegt. Ein Umdenken ist unbedingt<br />
notwendig, wenn der Mensch leistungsund<br />
arbeitsfähig bleiben möchte. Die<br />
Leistungsmaschine Körper braucht ausreichend<br />
Schlaf, Erholung und Ruhe<br />
genauso wie ausgewogene Ernährung<br />
und Bewegung, damit auch der Geist klar<br />
ist, was besonders für Entscheidungsträger<br />
wichtig ist. Sportler kennen das<br />
Wechselspiel von Körper und Geist. Ist<br />
der Geist träge, ist auch der Körper träge<br />
und umgekehrt. Für eine verantwortungsvolle<br />
Führungskraft sollte die Str<strong>at</strong>egiearbeit<br />
für die eigene Balance genauso<br />
wichtig sein wie die Str<strong>at</strong>egiearbeit im<br />
Unternehmen.<br />
Ich will nicht das Thema Burnout strapazieren,<br />
aber wann wäre der „normale“<br />
Stresslevel überschritten? Wo sind<br />
erste Indik<strong>at</strong>oren und Warnschilder im<br />
Managementbereich zu sehen?<br />
Deutsch: Aus meiner Sicht ist der Punkt<br />
bereits bei vielen überschritten. Allerdings<br />
mangelt es an der Selbst-Wahrnehmung<br />
bzw. am Eingeständnis sich selbst<br />
und anderen gegenüber, dass man nicht<br />
mehr im Wohlfühlbereich lebt und arbeitet.<br />
Wenn der „normale“ Stresslevel<br />
überschritten ist und über längere Zeit<br />
nicht wahrgenommen wird bzw. dagegen<br />
gesteuert wird, können einem<br />
manchmal schon kleine unvorhergesehene<br />
Ereignisse von außen aus der<br />
Bahn werfen und dann merkt man erst,<br />
dass die Freude am Tun verloren gegangen<br />
ist und die Sinnhaftigkeit fehlt.<br />
Erste Anzeichen zum Gegensteuern können<br />
auf folgenden Ebenen bewusst<br />
wahrgenommen werden:<br />
1. Die körperliche Ebene: Chronische Krankheiten,<br />
Schlafstörungen, auch in der<br />
Freizeit braucht man Aktivität, vermehrter<br />
Konsum von Kaffee, Energydrinks<br />
aber auch Alkohol sowie erhöhter Bedarf<br />
an Zucker (Zucker ist ein kurzfristiger<br />
Energiespender).<br />
2. Die psychische Ebene: Gefühl von funktionieren<br />
zu müssen, nicht abschalten<br />
können, Gefühl der Überforderung, ein-<br />
geschränkte Konzentr<strong>at</strong>ionsfähigkeit,<br />
Unzufriedenheit, innere Unruhe, Unwohlsein,<br />
mangelnde Kontrolle über<br />
Emotionen, starke Gereiztheit, das nach<br />
außen getragene Ich entspricht nicht<br />
dem inneren Selbstbild, innere Leere<br />
Abgesehen von individuellen Vorlieben<br />
wie Kultur, Meer oder Berge – wie sollte<br />
eine Auszeit beschaffen sein, die die<br />
Leistungsfähigkeit von Managern wiederherstellt?<br />
Deutsch: Nicht nur die Freizeit selbst sollte<br />
einen Ausgleich darstellen, sondern<br />
auch die Dinge, die einem zum Ausgleich<br />
verhelfen, sollten individuell und situ<strong>at</strong>ionsbedingt<br />
aufeinander abgestimmt<br />
sein. Ich empfehle zum einen, dass man<br />
sich aktive sowie passive Dinge jeweils<br />
auf der geistigen als auch auf der körperlichen<br />
Ebene überlegt, die zu einem<br />
passen. Beispiele:<br />
Aktivität Passivität<br />
Körper Sport, Spazieren schlafen, Massage,<br />
gehen, Hausarbeit, Medit<strong>at</strong>ion, etc.<br />
Gartenarbeit, etc.<br />
Geist Lesen, Lernen, an- Medit<strong>at</strong>ion, Gedanspruchsvollen<br />
Film ken schweifen lassen<br />
ansehen, Buch (vom Berg sehen,<br />
schreiben, etc. aufs Meer sehen),<br />
beobachten
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 7<br />
kann man nicht delegieren!“<br />
Zum anderen muss die Selbst-Wahrnehmung<br />
geschärft werden, damit man<br />
zielgerichtet die erarbeiteten Str<strong>at</strong>egien<br />
passend anwenden kann.<br />
Jetzt wissen die meisten Führungskräfte<br />
zwar, dass das wichtig wäre, man vergisst<br />
aber auch gerne darauf. Lässt sich<br />
diese Achtsamkeit lernen oder trainieren?<br />
Was sind da Ihre Tipps?<br />
Deutsch: Die angesprochene Achtsamkeit<br />
ist für ein ausgeglichenes Leben und einem<br />
besseren Umgang damit unerlässlich.<br />
Meine Empfehlungen sind beispielsweise<br />
folgende:<br />
■ kurz vorm Schlafen gehen 5 Minuten<br />
stilles, aufrechtes Sitzen<br />
■ Angebote wie zB Yoga, Qi-<br />
Gong, etc.<br />
■ Nehmen Sie ihr Essen ohne<br />
Ablenkung (z.B. TV, Radio,<br />
Gespräch, Zeitung, etc.) ein<br />
und schmecken Sie jeden<br />
einzelnen Bissen<br />
■ Fragen an sich selbst: Wie<br />
geht es mir? Was fehlt?<br />
■ Bewusstsein in der Situ<strong>at</strong>ion<br />
(im Jetzt) schärfen – das hilft<br />
auch in der Mitarbeiterführung<br />
■ Ein Gedankentagebuch führen<br />
■ Zeit für sich nehmen: Inne halten, zurück<br />
blicken, wo stehe ich jetzt, wo will<br />
ich hin, wie komme ich dort hin.<br />
Ähnliche wie in einem Unternehmen:<br />
Sie entwickeln Str<strong>at</strong>egien, setzen diese<br />
um und in Reportings vergleichen<br />
Sie Ist- und Sollzustand und steuern<br />
gegebenenfalls dagegen. Genauso<br />
ist es auch im Umgang mit der eigenen<br />
Balance. Auch hier kann ein Externer<br />
in der Prozessbegleitung helfen<br />
effizienter klarer zu sehen.<br />
■ Zeit nehmen, um die passenden Str<strong>at</strong>egien<br />
in der Schublade zu haben.<br />
■ Psychische Hygiene: Reflexion über<br />
belastende Lebensthemen, Gefühle,<br />
Emotionen, etc. mit einem Coach, Lebensber<strong>at</strong>er<br />
oder Psychotherapeuten<br />
Da wir alle Individuen sind, kann ich Ihnen<br />
nur erprobte Str<strong>at</strong>egien zum Gedankenanstoß<br />
vorstellen. Daher ist es notwendig,<br />
dass jeder seine eigenen passenden<br />
Str<strong>at</strong>egien entwickelt. Das braucht<br />
Zeit, Ruhe und kann nicht delegiert<br />
werden.<br />
Sie verwenden auch gerne das Schlagwort<br />
vom „selbstverwirklichten Unternehmen“.<br />
Wie darf man sich die Regener<strong>at</strong>ion<br />
einer ganzen Firma vorstellen?<br />
Deutsch: Um eine Produktivitätssteigerung<br />
sowie Gewinnmaximierung (niedrigere<br />
Krankenstände, niedrigere Fluktu<strong>at</strong>ion,<br />
erhöhtes Engagement, erhöhte Arbeits-<br />
& Leistungsfähigkeit) über den Faktor<br />
Mensch zu erzielen, sind Bewusstsein,<br />
Akzeptanz und mögliche Umsetzung<br />
zum Thema Regener<strong>at</strong>ion notwendig.<br />
Feststellen der Ist-Situ<strong>at</strong>ion, Erarbeitung<br />
eines Maßnahmenplans, Umsetzung<br />
und Re-Check, sodass jeder Mitarbeiter<br />
sowie Führungskraft persönliche<br />
BalanceStr<strong>at</strong>egien erarbeitet h<strong>at</strong> und<br />
die Toleranz zu diesem Thema untereinander<br />
gegeben ist.<br />
Bei Dienstleistern und in der Gastronomie<br />
gibt es in der „toten Saison“ auch<br />
Zur Person<br />
Mag. FH Verena Deutsch, Geschäftsführerin von <strong>bomiba</strong>, verbindet ihre<br />
wirtschaftliche Erfahrung mit dem psychologischen Know-How und h<strong>at</strong><br />
mit ihrer ganzheitlichen Sicht einen Ans<strong>at</strong>z für Unternehmen und Führungskräfte<br />
entwickelt wie man den Faktor Mensch in der leistungsorientierten<br />
Gesellschaft wertschätzend im Wertschöpfungsprozess mit ein -<br />
bindet.<br />
das Instrument des Betriebsurlaubs.<br />
Bringt das Ihrer Ansicht nach mehr als<br />
individuelle Auszeiten und Urlaube?<br />
Deutsch: Lassen Sie mich das folgendermaßen<br />
beantworten: Stellen Sie sich vor<br />
ihr Körper ist wie ein Handyakku. Wenn<br />
Sie viel und lange telefonieren, ist der<br />
Energielevel rasch verbraucht und sie<br />
müssen diesen aufladen. Das Aufladen<br />
braucht eine bestimmte Zeit und kann<br />
nicht verkürzt werden. Wenn diese notwendige<br />
Zeit nicht vorhanden ist, dann<br />
können Sie ihr Handy nur halbvoll aufladen.<br />
Das wiederum bedeutet, dass<br />
sie kürzere Leistung haben und bald<br />
wieder zur nächsten Steckdose<br />
müssen. Solange das Handy nie<br />
lange genug an der Steckdose<br />
hängt, um voll aufgeladen zu<br />
werden, haben Sie immer nur<br />
halbe Energie.<br />
Eine andere Str<strong>at</strong>egie wäre,<br />
vorausschauend zu agieren<br />
und die verbrauchte Energie<br />
frühest möglich wieder aufzuladen,<br />
damit auch in unvorhergesehenen,<br />
langen Situ<strong>at</strong>ionen genug<br />
Akkuleistung zur Verfügung<br />
steht.<br />
Eine persönliche Frage, die sich bei diesem<br />
Thema aufdrängt, zum Schluss: Wie<br />
holen Sie sich selbst am liebsten die<br />
(geistige) Kraft zurück?<br />
Deutsch: Unterschiedlich, je nachdem<br />
was gerade passend ist. Je nach Bedürfnis<br />
und Kontext. Da ich mich sehr gut<br />
wahrnehmen kann, ist es mir möglich<br />
rasch zu erkennen was die passende Regener<strong>at</strong>ionsstr<strong>at</strong>egie<br />
ist, weil ich meine<br />
eigenen BalanceStr<strong>at</strong>egien erarbeitet<br />
sowie meine Wahrnehmung geschärft<br />
habe. Zusätzlich ist es mir möglich mir<br />
die dafür notwendige Zeit zielgerichtet<br />
bereits vorab terminlich im Kalender frei<br />
zu halten.
8<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Österreichs Manager im Gehalts-Check<br />
„Einkommensstudie 2011“<br />
Im Gegens<strong>at</strong>z zu vielen Darstellungen beruhen die Ergebnisse auf<br />
den Selbstauskünften von 550 österreichischen Managern.<br />
Die Gehaltsstudie beantwortet praktisch alle Fragen zum „heißen“<br />
Thema Manager-Entlohnung wie z. B.:<br />
■ Welche Auswirkungen h<strong>at</strong> die Finanzkrise auf die Entlohnung?<br />
■ Wie hoch ist der leistungsabhängige Gehaltsanteil/durchschnitt -<br />
liche Bonus?<br />
■ Wie viele Überstunden leisten Österreichs Führungskräfte?<br />
■ Welche Auswirkungen h<strong>at</strong> die Finanzkrise auf die Entlohnung?<br />
■ Welcher Dienstwagen ist der beliebteste?<br />
■ Wie viele Manager erhielten Aktienoptionen?<br />
■ Wurden diese „stock options“ eingelöst?<br />
Bestellschein – WdF-Einkommenserhebung 2011<br />
Ich bin WdF-Mitglied und bestelle den Gesamtband 2011 zum Preis von je € 380,– + 10 % MWSt.<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Ich bin k e i n WdF-Mitglied und bestelle den Gesamtband 2011 zum Preis von je € 540,– + 10 % MWSt.<br />
Name (bitte in Blockbuchstaben ausfüllen): ______________________________________________________________<br />
Adresse: ________________________________________________________________________________<br />
Firma: ________________________________________ e-mail: __________________________________<br />
D<strong>at</strong>um: _______________________________ Unterschrift: _______________________________________<br />
Bestellung per Fax: 01/711 35-2912 oder e-mail: office@wdf.<strong>at</strong>
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I werbung I 9<br />
Die Pensionsfalle:<br />
Stolpersteine für Manager<br />
„Jüngere Führungskräfte kümmern sich zu wenig um die eigene Zukunft und vergessen auf eine<br />
ergänzende Pensionsvorsorge über die Firma“, so Otto Lauer, Pensionsexperte der VBV. Die heute<br />
über 60-jährigen Manager waren da meist cleverer. Vergleicht man die Pensionsvorsorge der jüngeren<br />
Führungskräfte mit denen der „Altmanager“, so steigen die Jungen schlecht aus.<br />
Dafür gibt es mehrere Gründe: Die heutigen<br />
(35 bis 50-jährigen) Manager werden<br />
einmal eine deutlich geringere<br />
ASVG-Pension erhalten. Nichtanrechnung<br />
von Studienzeiten, längere Durchrechnungszeiträume<br />
und Abschläge bei<br />
einem vorzeitigen Pensionsantritt verringern<br />
die sta<strong>at</strong>liche Pension um rund 30%.<br />
Aber auch bei den Firmenpensionen<br />
haben die „Altmanager“ meist besser<br />
verhandelt. So ist es nicht selten, dass<br />
der im Unternehmen nachfolgende Geschäftsführer<br />
eine deutlich niedrigere<br />
Pensionszusage erhält als sein in Pension<br />
gehender Vorgänger.<br />
Besonders alarmierend ist die Vorsorge<br />
von Führungskräften im KMU-Bereich.<br />
Entweder es gibt überhaupt keine Firmenpensionen<br />
oder die Beiträge reichen<br />
nicht für eine adäqu<strong>at</strong>e Schließung der<br />
Pensionslücke. Diese Lücke ist durchaus<br />
gravierend (siehe Grafik).<br />
Die Initi<strong>at</strong>ive müssen die Führungskräfte<br />
aber selbst ergreifen, betont Otto<br />
Lauer. Laut WdF-Studie haben rund 50%<br />
eine Pensionszusage in ihrem Unternehmen<br />
ausverhandelt und nutzen damit die<br />
Vorteile von Firmenpensionen:<br />
■ Die Beiträge werden zur Gänze als Betriebsausgaben<br />
anerkannt,<br />
■ sind von Lohnsteuer- und Sozialversicherungsabgaben<br />
befreit und<br />
■ die Veranlagungserträge sind steuerfrei.<br />
■ Die Versteuerung verschiebt sich in die<br />
Pension, in der die Steuerbelastung<br />
deutlich geringer ist als in der Aktivphase.<br />
Wer den Nutzen optimieren will, deckt<br />
weitere Risken über die Firma. So kann<br />
z. B. mit einem Spezialmodell der VBV-<br />
Pensionskasse - der VBV-Managerpension<br />
– auch ein erhöhter Hinterbliebenenschutz<br />
für den Partner über Betriebsausgaben<br />
finanziert werden. Auch eine für<br />
Manager adäqu<strong>at</strong>e Vorsorge für Berufsunfähigkeit<br />
kann in das Modell integriert<br />
werden.<br />
Zur Person<br />
Mag. Otto Lauer, Pensionsexperte der VBV<br />
Weitere Inform<strong>at</strong>ionen, Musterberechnungen oder konkrete Ber<strong>at</strong>ungstermine<br />
bietet Ihnen die VBV-Pensionskasse, Tel.: 01 / 240 10-421,<br />
www.vbv.<strong>at</strong>, sales@vbv.<strong>at</strong><br />
Grafik:<br />
Wichtig ist, sich rechtzeitig um eine Firmenpension<br />
zu kümmern. Denn wer zu<br />
spät daran denkt, kann die Lücke kaum<br />
mehr schließen.
10<br />
buchtipps<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Wenn wir wüßten, was unser<br />
Unternehmen alles weiß…<br />
Wir stehen auf den Schultern vor Riesen,<br />
wenn es um die Weiterentwicklung bestehenden<br />
Wissens geht. Für Innov<strong>at</strong>ionen ist nicht<br />
unbedingt der Inform<strong>at</strong>ionsvorsprung (Schnelligkeit<br />
also) entscheidend, sondern auch die<br />
Tiefe und Auffindbarkeit bestehender Erfahrungen.<br />
Wie sich hier der technologische Wandel<br />
auswirkt, sehen die Frankens in ihrer Darstellung<br />
als essentiell an. Nur weil etwas elektronisch<br />
abrufbar ist, heißt das nicht, zeitgemäßes<br />
Wissensmanagement zu betreiben.<br />
Die neue Gener<strong>at</strong>ion der Firmenintelligenz<br />
läßt sich weniger klar verorten, wie eines der<br />
Lieblingsbeispiele des Autorenduos zeigt: Airline-C<strong>at</strong>ering<br />
und die Rolle von RFID-Technologie<br />
erfordern einen völlig anderen Umgang<br />
mit unternehmensrelevanten Inform<strong>at</strong>ionen<br />
als etwa Handbücher oder D<strong>at</strong>enbanken. Der<br />
soziale Faktor, Motiv<strong>at</strong>or ebenso wie Hemmschuh<br />
für gemeinsames Lernen im Unternehmen.<br />
Kre<strong>at</strong>ivtechniken, Praxisbeispiele und<br />
Belohnungsmodelle für besonders „gescheite“<br />
Teammitglieder runden dieses echte Kochbuch<br />
in Sachen Corpor<strong>at</strong>e Knowledge ab.<br />
Rolf und Swetlana Franken, „Integriertes<br />
Wissens- und Innov<strong>at</strong>ionsmanagement“<br />
(Gabler Verlag), ISBN 978-3-8349-2599-2,<br />
320 Seiten, € 34,80<br />
Chuzpe? Management<br />
von Chinas KP lernen<br />
Die Frivolität endet nach wenigen Seiten.<br />
Dann nämlich h<strong>at</strong> Felix Lee klar gemacht,<br />
dass es ihm nicht um eine Verteidigung des totalitären<br />
Politsystems China geht. Wirtschaftlich<br />
allerdings nimmt er die rote Macht unters<br />
Brennglas und stellt Bemerkenswertes fest. Die<br />
globale Armutsbekämpfung sähe etwa ohne die<br />
Erfolge der Volksrepublik traurig aus, auch der<br />
Weg der KP-Führung gegen die drohende Immobilienblase<br />
zeigt, dass es auch anders geht<br />
als in den USA. Mit wenigen gesetzlichen<br />
Eingriffen verhinderte man diese in Shanghai;<br />
dennoch riß die amerikanische Krise die kreditgebenden<br />
Chinesen („Hausbank des Übeltäters“)<br />
beinahe mit. Gerade dieses „beinahe“<br />
unterscheidet den Kurs der Notenbanken Europas<br />
von Pekings Antwort. Die Abkoppelung<br />
vom Devisenmarkt und die Abkehr vom Dollar<br />
ermöglichte dies der gelenkten Wirtschaft.<br />
Dass sich auch visionäre Projekte wie die Umwelttechnik<br />
durch einen Fünf-Jahresplan besser<br />
umsetzen lassen als mit dem Schielen auf<br />
Wiederwahl und Partikular-Interessen werden<br />
Demokr<strong>at</strong>en zähneknirschend lesen. Lee liefert<br />
Stoff für viele Diskussionen!<br />
Felix Lee, „Die Gewinner der Krise. Was der<br />
Westen von China lernen kann“ (Rotbuch),<br />
ISBN 978-3-86789-127-1, 192 Seiten, € 13,50<br />
Bestellung: WdF-Büchertisch auf www.managementbuch.de/wdf<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Mülleimer Meeting: Einblick<br />
ins Wesen der Organis<strong>at</strong>ion<br />
Nicht alles läßt sich so konkret darstellen wie<br />
die „Sterber<strong>at</strong>e“ der US-Brauereien. Diese<br />
stellt ein Beispiel für wiederkehrende Muster,<br />
die die Soziologie in Werden und Vergehen von<br />
Unternehmen erkennt, dar. Auch das Mülleimer-<br />
Modell als Erklärung gescheiterter Meetings<br />
fällt in diese K<strong>at</strong>egorie. Zumeist operiert Preisendörfer<br />
aber auf abstraktem Level, wenn er<br />
die verschiedenen Konzepte zur Organis<strong>at</strong>ion<br />
von Teams und Gruppen vorstellt. Beginnend mit<br />
den klassischen Steigerungen der Arbeitsr<strong>at</strong>ionaliät<br />
bei Taylor und Hawthorne gelingt ihm dennoch<br />
auch eine implizite Theoriegeschichte des<br />
Unternehmensaufbaus.<br />
In CSR-Zeiten besonders hervorzuheben ist seine<br />
Darstellung der organis<strong>at</strong>ionsökologischen Ansätze,<br />
die Firmen (und ihre Entwicklung, z. B. bei<br />
Change-Prozessen) als Teil einer größeren Umwelt<br />
begreifen. Schließlich wirken Zwang, Imit<strong>at</strong>ion<br />
oder norm<strong>at</strong>iver Druck des gesellschaftlichen<br />
Umfelds auch auf wirtschaftliche Unternehmungen.<br />
Für Gründer h<strong>at</strong> die Soziologie sogar<br />
eine Antwort par<strong>at</strong>, ob Generalisten oder Spezialisten<br />
bessere Startchancen haben.<br />
Peter Preisendörfer, „Organis<strong>at</strong>ionssozio -<br />
logie. Grundlagen, Theorien und Problemstellungen“<br />
(Verlag für Sozialwissenschaften),<br />
ISBN 978-3-531-17862-2, 198 Seiten,<br />
€ 20,40
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 11<br />
Landesgruppe Niederösterreich Fit for Business st<strong>at</strong>t Burnout<br />
Gibt es auch ein Leben nach der Arbeit?<br />
Zum aufschlussreichen Gespräch<br />
„Fit for Business st<strong>at</strong>t Burnout“ lud<br />
die Landesgruppe NÖ in der Aula<br />
des Sparkassenhauses der Sparkasse<br />
Niederösterreich Mitte West AG.<br />
Am Podium diskutierten Mag. Andrea<br />
Ristl, Geschäftsführerin Autonom<br />
Talent, Mag. Marion Carmann, Geschäftsführerin-Stv.<br />
AMS Niederösterreich, DI<br />
Helmut Schwarzl, Geschäftsleitung Gerberit<br />
Produktions GmbH & Co KG und<br />
Mag. Helge Haslinger, MBA, Landesvorstand<br />
WdF NÖ und Vorstandsmitglied<br />
der Sparkasse NÖ Mitte West AG über<br />
körperliche und mentale Ressourcen,<br />
Führungs- und Leistungspotenzial, Folgen<br />
psychischer Belastungen und Erhalt<br />
des individuellen und organis<strong>at</strong>ionalen<br />
Energiezentrums.<br />
Unter den interessierten Zuhörern befanden<br />
sich u.a. Mag. Anton Haiden, Landesvor-<br />
Diskutierten über den Erhalt der Arbeitsfreude und das Risiko Burnout: DI Helmut Schwarzl, Mag. Marion Carmann,<br />
Mag. Andrea Ristl, Mag. Helge Haslinger, MBA (v.l.n.r.).<br />
stand WdF Niederösterreich, die beiden<br />
Vorstandsdirektoren der Sparkasse Niederösterreich<br />
Mitte West AG und WdF-Mitglieder<br />
Mag. Wolfgang Just und Otto Korten, Ing.<br />
Johann Hauser, Geschäftsführer Rheinzink<br />
Austria GmbH, Werner Steinwendtner, BKS<br />
Steuerber<strong>at</strong>ung GmbH & Co KG, sowie vie-<br />
le weitere WdF-Mitglieder, Mitarbeiter und<br />
Kunden der Sparkasse.<br />
Beim anschließenden Buffet blieb noch<br />
ausreichend Zeit für Networking und gemeinsamen<br />
Austausch zum Thema:<br />
„Glaubst Du, es gibt ein Leben nach der Arbeit?“<br />
12 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Zahlreiche Mitglieder des WdF sowie der Jungen Industrie kamen in den Genuss einer Führung durch das Traditionsunternehmen Robert Bosch GmbH in Stuttgart.<br />
Landesgruppe Salzburg Zu Besuch bei der Robert Bosch GmbH<br />
Zum Jubiläum eine Reise nach Stuttgart<br />
Zwei Jubiläen auf einen Streich: Die Robert Bosch GmbH mit Firmenhauptsitz<br />
in Stuttgart feiert 2011 nicht nur das 125-jährige Firmenbestehen,<br />
sondern auch den 150. Geburtstag ihres Gründers Robert Bosch.<br />
Grund genug für das WdF Salzburg<br />
einen Blick hinter die Kulissen des<br />
Erfolgsunternehmens direkt in Stuttgart-<br />
Feuerbach zu werfen.<br />
In der Werksführung erhielten die WdF-<br />
Mitglieder Einblick in die Entwicklungsarbeit,<br />
die Mitarbeiteraus- und<br />
-weiter bildung und in das Qualitätsmanagement<br />
des Unternehmens. Die Ro-<br />
bert Bosch GmbH ist mit den vier Standbeinen<br />
Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik,<br />
Gebrauchsgüter- und Gebäudetechnik<br />
sowie Solartechnik besonders<br />
breit aufgestellt. Weitere Höhepunkte<br />
des Ausfluges bildeten ein Besuch des<br />
Porsche Museums, ein Stadtrundgang<br />
und der Ausklang bei kulinarischen Genüssen<br />
in einem Stuttgarter Traditions-<br />
Landesgruppe Steiermark Spielend führen lernen<br />
restaurant. Besonderer Dank für die perfekte<br />
Organis<strong>at</strong>ion vor Ort an DI Ferdinand<br />
Hochhauser, selbst Mitglied beim WdF.<br />
Beim Besuch des Erfolgsunternehmens waren<br />
u. a. Mag. Irene Schulte (Geschäftsführerin<br />
IV Salzburg), WdF-Landesvorsitzender<br />
Dr. Philipp Lettowsky (Rechtsanwalt),<br />
Petra Fuchs (Oberbank Salzburg), Mag.<br />
Christian Straßgschwandtner (Porsche Holding),<br />
Mag. Alexandra Schwaiger-Hild (fer<strong>at</strong>el<br />
media technologies), Mag. Gerlinde Freis<br />
(AFM-Agentur für Medienarbeit), Dr. M<strong>at</strong>thäus<br />
Ammering (W+H Dentalwerk Bürmoos)<br />
und Mag. Marion Weixlberger (ikp).
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Der neue Vorstand des YLF: DI Michael Kaiser (Der Standard), Mag. K<strong>at</strong>ja Blasl (KPMG), Mag. Nóra Erhardt (Boston<br />
Scientific), Mag. Gabriele Bayer (Donau-Universität Krems) und Mag. Toni Haiden (Raiffeisen Centrope; v.l.n.r.).<br />
Young Leaders Forum Der Vorstand im Portrait<br />
Neue Chefin und Aufbruchstimmung<br />
Parallel zum Wechsel an der Spitze des<br />
WdF (siehe auch Seiten 14-15) kam<br />
es auch im Young Leaders Forum zu personellen<br />
Änderungen. Mag. Walter C.<br />
Huber, der langjährige Vorsitzende der Organis<strong>at</strong>ion<br />
für Österreichs Nachwuchsführungskräfte,<br />
übergab berufsbedingt<br />
sein Amt. Ehe er nach Dublin übersiedelt,<br />
stellte er noch seine Nachfolgerin Mag.<br />
Nóra Erhardt dem WdF-Präsidium vor.<br />
Die seit 8 Jahren in der Medizintechnik tätige<br />
Betriebswirtin dankte für die erfolgreiche<br />
Arbeit Hubers und unterstrich die<br />
gemeinsame Zielsetzung: „Das YLF h<strong>at</strong> es<br />
sich zum Ziel gesetzt, junge, engagierte<br />
Nachwuchsführungskräfte bei ihrer fachlichen<br />
und persönlichen Entwicklung zu<br />
unterstützen und sie bereits in jungen Jah-<br />
Dank für die Aufbauarbeit: Mag. Nóra Erhardt übernahm<br />
die Leitung des Young Leaders Forum von<br />
Mag. Walter Huber.<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
ren in das spannende WdF-Netzwerk<br />
einzuführen. „Vernetzen, entwickeln, vertreten“<br />
– das ist der Kern unserer Arbeit.<br />
Durch unser zielgruppenspezifisches Angebot<br />
für junge Nachwuchsführungskräfte<br />
sollten langfristig etwa 15% der<br />
WdF-Mitglieder unter 35 Jahre alt sein.“<br />
Eine erste organis<strong>at</strong>orische Maßnahme<br />
setzte das neue Team noch im Juni. Zur<br />
besseren Aufteilung der Agenden übernahmen<br />
die einzelnen YLF Vorstandsmitglieder<br />
– neben der laufenden oper<strong>at</strong>iven<br />
und str<strong>at</strong>egischen Networking-Arbeit –<br />
weitere konkrete Zuständigkeiten:<br />
Mag. Nóra Erhardt – Mitgliedermanagement<br />
& Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
Mag. K<strong>at</strong>ja Blasl – Intern<strong>at</strong>ionales<br />
DI Michael Kaiser – Lobbying<br />
Mag. Gabriele Bayer – Kooper<strong>at</strong>ionen<br />
NÖ/Wien<br />
Mag. Anton Haiden, MBA – NÖ<br />
DI (FH) Wolfgang Lanzer, MSc – Steiermark<br />
Wie erfolgreich die YLF-Aktivitäten waren,<br />
zeigt auch die Aufbruchsstimmung<br />
in den Landesorganis<strong>at</strong>ionen. Erst kürzlich<br />
konnten mit Hansjörg Wenzel (Tirol)<br />
und Heinrich Richter (OÖ) zwei neue Vorstände<br />
gewonnen werden. Sie werden in<br />
ihren Bundesländern spezifische Aktivitäten<br />
für den Führungsnachwuchs setzen.<br />
„Eine erfreuliche Entwicklung“, so<br />
Mag. Erhardt, „unser Ziel ist n<strong>at</strong>ürlich das<br />
flächendeckende Angebot für junge Führungskräfte“.<br />
14<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Der Generaldirektor der GEWISTA<br />
wurde von den anwesenden Mitgliedern<br />
im Haus der Industrie einstimmig<br />
gewählt und dankte für den Vertrauensvorschuss.<br />
KR Javurek ist der achte Bundesvorsitzende<br />
in der WdF-Geschichte,<br />
Vorgänger in dieser Funktion waren u. a.<br />
auch Andreas Treichl (ERSTE) und Friedrich<br />
Macher (Express Interfracht).<br />
„Wir haben Gleichheit, was bestimmte Bereiche<br />
unseres Daseins betrifft, etwa Würde<br />
und Zukunft. Gerechtigkeit aber ist ein<br />
Kunstprodukt, um bestimmte Unterschiede<br />
verdrängen zu können“. Philosophische<br />
Überlegungen wie diese standen im Mittelpunkt<br />
des Festvortrags, den der M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>iker<br />
und Bestseller-Autor Univ.-Prof. Dr.<br />
Rudolf Taschner, hielt. „Gleichheit müsse gegen<br />
die N<strong>at</strong>ur geschaffen werden“, begab<br />
sich Taschner auf eine historische Tour<br />
durch die Versuche, Gerechtigkeit im Sta<strong>at</strong><br />
zu verwirklichen. Von der Abneigung der<br />
US-Gründerväter gegen ungleiche Anreden,<br />
die zum bekannten „Mister President“<br />
führten, bis zum Gini-Koeffizienten, der die<br />
Gleichverteilung der Ressourcen in einer<br />
Volkswirtschaft misst. Von der Tulpen- Krise<br />
des 17. Jahrhunderts über Karl Marx bis<br />
zu Dominique Strauss-Kahn schlug der Vortrag<br />
einen Bogen, dem man dank der<br />
faszinierenden Rhetorik Taschners gerne<br />
folgte.<br />
Wichtig, so schloß Taschner, sei die Sehnsucht<br />
nach Gerechtigkeit zu behalten; „ist<br />
man einmal der Ansicht, wir haben Gerechtigkeit<br />
verwirklicht, führt das schnell zum<br />
Wohlfahrtausschuss und anderen Instrumenten“,<br />
spielte er auf die Schrecken der<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
32. Generalversammlung mit dem Festvortrag Dr. Rudolf<br />
Führungswechsel im WdF: KR<br />
Nach elf Jahren an der Spitze des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF), Österreichs unabhängigem<br />
Managerverband, übergab Dr. Paul Jankowitsch in der Generalversammlung sein Amt an KR Karl Javurek.<br />
Der Autor Dr. Rudolf Taschner und Hewlett Packard-<br />
Personalchefin Evelin Mayr.<br />
DI Michael Kaiser (Der Standard) und TU-Dekan Dr.<br />
Johannes Fröhlich (re.).<br />
Dr. Paul Jankowitsch (li.) wünscht seinem Nachfolger KR Karl Javurek alles Gute.<br />
Französischen Revolution an. Mit langem<br />
und intensivem Applaus dankten die 110<br />
Zuhörer für die „intellektuelle Nahrung“ im<br />
Rahmen der GV.
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 15<br />
Taschners zum „Kunstprodukt Gerechtigkeit“<br />
Javurek folgt Dr. Jankowitsch<br />
Mag. Gabriele Schallegger (KHD Humboldt Wedag Intl.) und FIV-Präsidentin Mag.<br />
Heidrun Strohmeyer (BM für Unterricht & Kunst) (v.l.n.r.).<br />
Netzwerken im Rahmen der Generalversammlung: Mag. Gerald<br />
Steger von café+co und Werberin Annabel Loebell.<br />
Dr. Niki Harramach, Generalsekretär Mag. Roland Graf und WdF-Kassaprüfer Dr.<br />
Walter Springer (v. l. n. r.).<br />
Dr. Helmut Sitz (RAG), Robert G. Pramendorfer, MSc. (Eternit) und Elisabeth Blank<br />
(Salzburger Nachrichten).<br />
Frauenpower: Mag. Karin Pl<strong>at</strong>zer (Peter Drucker Society), Elfriede Kraft (Wipark), Dr. Brigitte Wolf<br />
(ORF) und Mag. Ren<strong>at</strong>e Danler (Hofburg) (v.l.n.r.).<br />
Ein signiertes Buch von Prof. Taschner holte sich auch Dr. Klaus Tritscher (Strabag<br />
Umwelttechnik). Fotos (9): WdF/Anna Rauchenberger
16 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Landesgruppe Steiermark Die Arbeiten am Koralmtunnel<br />
Besuch bei einem Jahrhundertprojekt<br />
So hätten sich das die wenigsten<br />
erwartet: Ausgerüstet mit Sicherheitsschuhen,<br />
Helmen und Sauerstoff-Selbstrettern<br />
ging es in das<br />
Innere des Berges.<br />
Über 1.500 Meter lang ist das Baulos 1<br />
des Koralmtunnels bereits und die<br />
steirischen Führungskräfte überzeugten<br />
sich vor Ort über die Baufortschritte. Zum<br />
Zeitpunkt der Besichtigung wurde gerade<br />
an einem Verbindungsschacht zwischen<br />
den beiden Tunnelröhren gearbeitet, der<br />
sowohl während der Bauarbeiten als auch<br />
während des Betriebs essentiell für die Sicherheit<br />
ist. Auch für die Logistik wird dieser<br />
benötigt, denn im Laufe der Bohrung<br />
müssen hunderttausende Kubikmeter Gestein<br />
ins Freie befördert werden.<br />
Voraussichtlich 2022 wird dieses milliardenschwere<br />
Projekt Koralmbahn fertig sein und<br />
gemeinsam mit dem Semmeringbasistun-<br />
nel die „Baltisch Adri<strong>at</strong>ische Achse“ komplettieren.<br />
Damit werden für die Steiermark<br />
sowohl die adri<strong>at</strong>ischen Häfen als auch der<br />
Wirtschaftsraum im Baltikum besser erschlossen.<br />
Auch im Personenverkehr gibt es<br />
Verbesserungen: Die Fahrzeit von Graz<br />
nach Klagenfurt wird sich beispielsweise auf<br />
eine Stunde verkürzen.<br />
Beeindruckt zeigt sich das steirische WdF von<br />
den technischen Details der Bauarbeiten. Die<br />
Young Leaders Forum Adam Balon im Insider-Talk<br />
Innocent – mit Obst zur Marke<br />
„Wenige Dinge gut machen können und dann keine Kompromisse eingehen",<br />
so faßte Adam Balon sein Erfolgsrezept für Unternehmen zusammen.<br />
Der britische Gründer des Smoothies-<br />
Produzenten „Innocent“ sprach im<br />
„Motto am Fluss“ über das ungewöhnliche<br />
Management des europäischen<br />
Marktführers. Gemeinsam mit zwei<br />
Freunden gründete der Cambridge-Student<br />
1999 seinerzeit das gesunde Obstpüree-Getränk.<br />
Dabei war die Business-<br />
Idee nicht die erste Wahl, erinnerte sich<br />
der Brite: Es hätte auch eine autom<strong>at</strong>ische<br />
Bade-Füllanlage werden können,<br />
allerdings hätte die Elektrik im Badewasser<br />
dann doch gegen die Smoothies<br />
„verloren“ in einem zehn-stündigen<br />
Brainstorming am Weg zum Snowboard-Urlaub.<br />
umfangreichen geologischen Voruntersuchungen,<br />
Machbarkeitsstudien und Probebohrungen<br />
erklären die lange Vorlaufzeit,<br />
denn bereits 1995 wurde mit der Planung begonnen,<br />
nach UVP und eisenbahnrechtlichen<br />
Verfahren wurde 2008 der Bau eingeleitet.<br />
Nach erfolgreicher Erkundung unter Tage<br />
ging es weiter in die Buschenschänke, wo<br />
eine zünftige „Brettljausen“ für die Strapazen<br />
auf der Baustelle entschädigte.
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Landesgruppe Steiermark Magna-Chef DI Günther Apfalter stand Rede und Antwort<br />
Produzieren in Österreich – Attraktiver<br />
Standort oder unzeitgemäßer Luxus?<br />
Über 100 Führungskräfte nutzen<br />
beim gemeinsamen Top-Gespräch<br />
von IV und WdF die Möglichkeit,<br />
mehr über DI Günther Apfalter und<br />
Magna zu erfahren.<br />
Einblicke gab es auch in den Werdegang<br />
des Spitzenmanagers: Eigentlich<br />
hätte er ja Welthandel studieren sollen,<br />
die lange Warteschlange bei der Inskription<br />
h<strong>at</strong> ihn dann aber doch zur<br />
Landwirtschaft auf die BOKU gebracht.<br />
Nach Zwischenst<strong>at</strong>ionen in der Steyr-<br />
Daimler-Puch AG führt der Nachfolger<br />
von Siegfried Wolf nun 33.000 Mitarbeiter<br />
an 123 Standorten.<br />
Trotz hoher Standortkosten produziert<br />
Magna mit Tausenden Mitarbeitern im<br />
Hochlohnland Österreich, obwohl im Vergleich<br />
zu China oder Indien die Personalkosten<br />
bis zu zwölf Mal höher sind. Die provokante<br />
Frage, ob Magna nicht rechnen<br />
könne, beantwortete DI Apfalter in der Aula<br />
der Alten Universität so: Nur durch Produktivität<br />
kann sich der Standort Steiermark<br />
(noch) halten. Kompetenz, Qualität und<br />
Nähe zum Kunden sind Argumente für das<br />
Produzieren in Österreich.<br />
Die Nähe zum Kunden spielt nicht nur in<br />
Punkto Logistik eine Rolle, sondern auch in<br />
Bezug auf Kultur. Verkaufsverhandlungen<br />
Das steirische YLF beim Vortrag in der Alten Universität: Mag. Manuel Neubauer, Mag. Christina Schönbacher<br />
(YLF Vorstand), MMag. Wolfgang Eichert (WdF GF), DI (FH) Hannes Robier und Alexander Rabler (v.l.n.r).<br />
IV-Präsident KR Mag. Jochen Pildner-Steinburg, Landeshauptmann Mag. Franz Voves, President Magna Europe<br />
DI Günther Apfalter, WdF-Vorsitzender DI Christian Kehrer.<br />
und seiner Führungskräfte, unabhängig von sozialer und n<strong>at</strong>ionaler Herkunft.<br />
17<br />
mit einem Bayern laufen n<strong>at</strong>urgemäß anders<br />
als mit einem Asi<strong>at</strong>en, berichtete<br />
Günther Apfalter aus eigener Erfahrung.<br />
Qualität kann Magna nur durch exzellente<br />
Mitarbeiter erreichen, umso wichtiger<br />
sind für den Konzern hochqualifizierte<br />
Fachkräfte. Mit einer Lehrwerkstätte und<br />
rund 180 Lehrlingen in der Steiermark<br />
positioniert sich Magna auch aktiv im vorherrschenden<br />
Fachkräftemängel. Besondere<br />
Aufmerksamkeit auf Mädchen wird<br />
beim jährlichen „Girls‘ Day“ gelegt, bei<br />
dem junge Frauen zu technischen Berufen<br />
motiviert werden.<br />
Zur Sicherung des Standorts gab es auch<br />
einen klaren Appell an die Politik, die<br />
durch Landeshauptmann Mag. Franz Voves<br />
vertreten war. „Wir müssen uns dringend<br />
auf die Zukunftsthemen Bildung, Innov<strong>at</strong>ion<br />
und Infrastruktur fokussieren und so<br />
die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes<br />
sichern“. Günther Apfalter hält sich<br />
diesbezüglich an Henry Ford, Pionier in der<br />
Automobilherstellung: „Über die Konkurrenzfähigkeit<br />
eines Landes wird nicht in den<br />
Fabriken entschieden, sondern in den<br />
Klassenzimmern.“
18<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Einblick in das Papierlager: Druckerei-Leiter Thomas Hofinger präsentierte als<br />
erstes den Rohstoff der Tageszeitungen.<br />
Vor allem die Qualitätskontrolle, die<br />
Thomas Hofinger von der computergeneriert<br />
erzeugten Druckpl<strong>at</strong>ten bis zur<br />
fertigen Zeitung vorführte, beeindruckte<br />
die Besucher in der „Mediaprint“. Der<br />
Leiter des Druckzentrums wartete auch<br />
an jeder der St<strong>at</strong>ionen – Papierkeller,<br />
Farblager, Maschinenraum und Expedit –<br />
mit beeindruckenden Fakten auf: 50.000<br />
Tonnen Papier, geliefert in 20 Kilometer<br />
langen Rollen, bedruckt das Unternehmen<br />
pro Jahr, zwei bis drei Tonnen Farbe<br />
werden dafür pro Tag verwendet.<br />
Wie die 100.000 Stück frisch gedruckte Inform<strong>at</strong>ionsträger<br />
in ganz Österreich zugestellt<br />
werden, erläuterte „Standard“-Vertriebschef<br />
Thomas Letz direkt beim „Andruck“<br />
der aktuellen Ausgabe: „20.000<br />
Leute nehmen die Ausgaben im Verlauf einer<br />
Nacht in die Hände“.<br />
Verlagsgeschäftsführer Mag. Wolfgang<br />
Bergmann diskutierte im Anschluss mit<br />
WdF-Generalsekretär Mag. Roland Graf über<br />
Medienökonomie („Stirbt Print?“), seinen<br />
Werdegang vom Theologiestudium bis in<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Young Leaders Forum Druckerei und Logistik beim „Standard“<br />
Medienökonomie aus erster Hand<br />
„Wo die Inform<strong>at</strong>ion gemacht wird“ lautet der Titel einer neuen Eventserie<br />
für die jungen Führungskräfte im WdF. Zum Auftakt waren die Young<br />
Leaders bei der Produktion der Tageszeitung „Der Standard“ im Druckzentrum<br />
Mediaprint dabei. Die ökonomische Seite des Medienunternehmens<br />
stellte dann im Anschluß Mag. Wolfgang Bergmann vor.<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
So kommt die Farbe ins Bl<strong>at</strong>t: DI Michael Kaiser (YLF), Thomas Hofinger (Mediaprint)<br />
und Thomas Letz (Der Standard; v.l.n.r.) mit den noch unfertigen Andruck-Exemplaren.<br />
Bravo, Wirtschaftsforum der Führungskräfte!<br />
<strong>leadership@wdf</strong>.<strong>at</strong><br />
die Zeitungsbranche und die Charakteristik<br />
der „Standard“-Familie. Die besondere<br />
Herausforderung eines „Produkts, das<br />
sein Ablaufd<strong>at</strong>um noch am gleichen Tag<br />
h<strong>at</strong>“ läge im zweifachen Verkauf an Lesermarkt<br />
und Werbewirtschaft. Die Leser,<br />
mit denen ein Drittel der Umsätze erlöst<br />
wird, 90% davon im Abonnement, definierte<br />
Mag. Bergmann als „Bildungselite, die<br />
sich mit der Zeit und der gesellschaftspolitischen<br />
Entwicklung beschäftigt und kritische<br />
Berichte schätzt“. Mit einem Buffet<br />
und kleinen Geschenken (neben dem<br />
druckfrischen „Standard“ einen lachsrosa<br />
Fächer für die Sommertage) klang der<br />
Abend in Inzersdorf aus.<br />
Der nächste Termin im Rahmen der medienökonomischen<br />
YLF-Reihe ist bereits fixiert:<br />
Im September wird der KURIER-<br />
Newsroom besucht.
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 19<br />
Lobbying für Führungskräfte:<br />
Ein starker WdF-Schwerpunkt<br />
Die Anliegen unserer Mitglieder bei den Meinungsmachern Österreichs<br />
verständlich zu machen und akzeptabel zu gestalten, verfolgt das WdF im<br />
Rahmen bewußt kleiner Frühstücksrunden mit Opinion Leaders. Zielgruppe<br />
sind dabei vor allem Minister und Chefredakteure sowie andere Entscheider<br />
aus Politik und Wirtschaft.<br />
WdF-Frühstück im Bundeskanzleramt: Dr. Felix Josef, KR Viktor Wagner, KR Karl Javurek, Sta<strong>at</strong>ssekretär Dr. Josef<br />
Ostermayer, Dr. Hannes Füreder, Mag. Nóra Erhardt, Mag. Emmerich Bachmayer und Dr. Paul Jankowitsch (v. l. n. r.).<br />
Mit dem Besuch im Bundeskanzleramt<br />
bei Sta<strong>at</strong>ssekretär Dr. Josef<br />
Ostermayer wurde die Serie der Poli -<br />
tikerfrühstücke des ersten Halbjahres abgeschlossen.<br />
Vor allem die Rettung der<br />
griechischen (und damit europäischen)<br />
Wirtschaft stand dabei neben dem „Dauerthema“<br />
Verwaltungsreform im Mittelpunkt.<br />
Anlässlich der Sommerpause zog der<br />
stv. Bundesvorsitzende KR Viktor Wagner,<br />
im WdF auch Lobbying-Verantwortlicher,<br />
Bilanz über die weiteren im ersten<br />
Halbjahr 2011 durchgeführten Arbeitssitzungen.<br />
Begrüßt werden konnten in den<br />
letzten Mon<strong>at</strong>en folgende Gäste:<br />
Chefredakteurs-Frühstücke<br />
■ ZiB-Wirtschaftschef Mag. Christoph Varga<br />
(II/2011)<br />
■ Kurier-CR Dr. Helmut Brandstätter (III/2011)<br />
Politiker-Frühstücke<br />
■ BM Rudolf Hundstorfer (III/2011)<br />
■ BM Dr. Reinhold Mitterlehner (IV/2010)<br />
■ Darüber hinaus fand ein Treffen mit dem<br />
Präsidenten der N<strong>at</strong>ionalbank, Dr. Claus<br />
Raidl zu seiner Verwaltungsreform-Initi<strong>at</strong>ive<br />
st<strong>at</strong>t.<br />
Für die zweite Jahreshälfte 2011 wurden<br />
bereits folgende Gesprächstermine vereinbart:<br />
■ StS Sebastian Kurz<br />
■ BM Dr. Karlheinz Töchterle<br />
■ Klubobmann Abg. z. NR Josef Bucher<br />
„Die WdF-Kontakte“, so KR Wagner, „werden<br />
unabhängig von politischen Ideologien<br />
gepflegt. Wichtig ist uns allein, mit den<br />
Gästen Anregungen zu einem wirtschaftlich<br />
denkenden und Manager-freundlichen<br />
Österreich zu geben“.
20<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Die Pensionistenvertreter von morgen diskutierten mit dem Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen: Jürgen Michlmayr (Gewerkschaftsjugend), Mag. Andreas Zakostelsky,<br />
Dr. Walter Rothensteiner, FORMAT-Chefredakteur DI Martin Kwauka, YLF-Vorsitzende Mag. Nora Erhardt, Markus Roth (Junge Wirtschaft) und Dr. Ulrich Schuh (IHS).<br />
Junger Blick auf die Pensionen: Sichern, aber wie?<br />
Mit einem Perspektiven-Wechsel – die Pensionistenvertreter des Jahres<br />
2030 wurden geladen – fragten WdF und der Fachverband der Pensionskassen<br />
nach der Zukunft der Vorsorge.<br />
Im Museumsquartier diskutierten unter<br />
der Moder<strong>at</strong>ion von DI Martin Kwauka<br />
(Form<strong>at</strong>) Mag. Nóra Erhardt (Young<br />
Leaders Forum), Jürgen Michlmayr (Österreichische<br />
Gewerkschaftsjugend) und<br />
Markus Roth (Junge Wirtschaft) gemeinsam<br />
mit dem Pensionsexperten des IHS,<br />
Dr. Ulrich Schuh, sowie Mag. Andreas Zakostelsky,<br />
Obmann des Fachverbandes<br />
der Pensionskassen.<br />
„Die Pensionslücke, also die Differenz<br />
zwischen dem letzten Gehalt vor Pensionsantritt<br />
und der ersten Pension, wird größer“,<br />
rechnete Dr. Schuh vor: „Ebenso vergrößert<br />
sich das Finanzierungsproblem für<br />
die öffentliche Hand. Wer das verschweigt,<br />
der steht letztlich einer Lösung des Problems<br />
im Wege“. Dem stimmte auch Markus<br />
Roth zu, für den Bundesvorsitzenden<br />
der Jungen Wirtschaft „kommen die Reformen<br />
für das Pensionssystem viel zu spät“.<br />
Jetzt seien dringend Maßnahmen zu setzen:<br />
Die Hacklerregelung muss sofort weg<br />
und das faktische Pensionsantrittsalter<br />
sollte angehoben werden.“<br />
Mag. Nóra Erhardt vom Young Leaders Forum<br />
des WdF war es wichtig, Bewußtsein<br />
zu schaffen, damit in den Unternehmen<br />
auch die Maßnahmen für Gesundheitsvorsorge<br />
und längere Beschäftigung Älterer<br />
gesetzt werden: „Unser Ans<strong>at</strong>z ist, angehende<br />
Führungskräfte dahingehend zu<br />
sensibilisieren, Verantwortung zu übernehmen,<br />
damit ihre Mitarbeiter länger<br />
und zufriedener im Arbeitsleben bleiben.<br />
Das Ziel ist, so strukturell die Probleme des<br />
Pensionssystems hintanzuhalten“.<br />
Ein klares Bekenntnis zur sta<strong>at</strong>lichen Pension<br />
legte hingegen Jürgen Michlmayr,<br />
Bundesvorsitzender der Österreichischen<br />
Gewerkschaftsjugend, ab: „Wenn wir den<br />
jungen Menschen Sicherheit geben wollen,<br />
dann muss Schluss sein mit dem öffentlichen<br />
Schlechtreden der sta<strong>at</strong>lichen Pensionsvorsorge.<br />
Denn die Finanzierbarkeit<br />
des Pensionssystems ist nicht nur eine Frage<br />
des politischen Willens, sondern auch<br />
eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit<br />
in Österreich“.<br />
Mag. Andreas Zakostelsky vom Fachverband<br />
der Pensionskassen verwies auf eine<br />
aktuelle Studie unter 1.000 jungen Erwerbstätigen.<br />
Demnach würden 21 % der<br />
jungen Arbeitnehmer sogar die Firma<br />
wechseln, wenn der neue Dienstgeber<br />
eine Betriebspension anbietet. „Die EU-<br />
Kommission h<strong>at</strong> Österreich darauf hingewiesen,<br />
dass der Anteil des Umlagesystems<br />
an den Pensionsleistungen zu hoch<br />
ist. Langfristig ist das nicht finanzierbar. Um<br />
den Druck auf die Sta<strong>at</strong>sfinanzen zu reduzieren,<br />
sollten die kollektive Firmenpension<br />
und die individuelle Vorsorge ausgebaut<br />
werden“, so Zakostelsky.<br />
Trotz der unterschiedlichen Ansätze, wer<br />
dafür aufkommen soll, einigte man sich am<br />
Podium darauf, dass eine Verbreiterung der<br />
zweiten Säule wünschenswert wäre, vor allem<br />
auch im KMU-Bereich. Zudem gebe es<br />
starke Branchenunterschiede, räumte Mag.<br />
Zakostelsky ein, „nur 3,7% der Angestellten<br />
in Gastgewerbe und Hotellerie verfügen<br />
über betriebliche Altersvorsorge“.<br />
Einfach, resümierte Pensionsexperte Dr.<br />
Schuh, würde es nicht werden: „Österreich<br />
ist geradezu verliebt in das Sparbuch, h<strong>at</strong><br />
aber eine unverständliche Skepsis gegenüber<br />
kapital-gedeckten Systemen“.
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Veranstaltungen<br />
Landesgruppe Burgenland<br />
Dienstag, 27. September 2011<br />
„Die Kunst des Fragens. Wer fragt, der führt“<br />
(Workshop mit Conny Bischofberger),<br />
gemeinsam mit der IV Burgenland und<br />
Volkswirtschaftlichen Gesellschaft,<br />
„Der Wirtuose“ im I&T-Center,<br />
Industriegebiet 1, A-7011 Siegendorf, 18:00 Uhr<br />
Landesgruppe Niederösterreich<br />
Mittwoch, 13. Juli 2011<br />
Die Hochzeit des Figaro – Le Nozze di Figaro<br />
– WdF-Empfang und Vorstellung der<br />
OperKlosterneuburg mit Intendant<br />
Michael Garschall,<br />
Kaiserhof des Stiftes Klosterneuburg, 20:00 Uhr<br />
Oberösterreich<br />
Mitwoch, 28. September 2011<br />
Besichtigung der voestalpine Stahlwelt<br />
Begrüßung durch den Vorstand Mag. Adi Punz<br />
Führung durch die Stahlwelt<br />
Im Anschluß Buffet im Café Stahlwelt<br />
voestalpine-Straße 4, A-4020 Linz, 18:00 Uhr<br />
Landesgruppe Salzburg<br />
Donnerstag, 21. Juli 2011<br />
Sommerfest mit Bierverkostung<br />
in der Brauerei Kaltenhausen,<br />
Salzburgs ältester Brauerei,<br />
Salzburger Straße 67, A-5400 Hallein, 17:30 Uhr<br />
Landesgruppe Wien<br />
Mittwoch, 7. September 2011<br />
Peter Drucker Dialog<br />
Schulbuch-Wissen oder Learning by doing?<br />
Die Führungslektionen der Spitzenmanager<br />
Palais Liechtenstein, Seminar Räume der<br />
WU Executive Academy (2. Stock),<br />
Fürstengasse 1, A-1090 Wien, 18:30 Uhr<br />
Mittwoch, 16. September 2011<br />
Betriebsführung Fernwärme – Besichtigung<br />
Kraftwerk Simmering/Waldbiomasse<br />
1. Haidequerstraße 1, A-1110 Wien, 13:00 Uhr<br />
Dienstag, 20. September 2011<br />
PEP-Vortrag – Die größten Zeitkiller im Office<br />
DI Peter Kurt Fromme, Haus der Industrie,<br />
Schwarzenbergpl<strong>at</strong>z 4, A-1030 Wien, 18:00 Uhr<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Young Leaders Forum<br />
Dienstag, 13. September 2011<br />
Wo die Inform<strong>at</strong>ion gemacht wird 2 –<br />
Abendkonferenz und Newsroom-Führung<br />
beim KURIER, Seidengasse 11, A-1070 Wien,<br />
17:00 Uhr<br />
Donnerstag, 22. September 2011<br />
Das Jahres-Top-Event des YLF:<br />
„Vom Young Leader zum Top Leader" –<br />
3. Young Leaders Night<br />
u. a. mit Mag. Richard Grasl (ORF),<br />
Mag. Alfred Lackner (Organis<strong>at</strong>ions-<br />
Psychologe) und Mag. Sandra Baierl (Kurier)<br />
Palffy Club, Josefspl<strong>at</strong>z 6, 1010 Wien,<br />
18:30 Uhr<br />
Donnerstag, 6. Oktober 2011<br />
Diskussionsabend mit Dr. Friedhelm Boschert:<br />
„Achtsam führen – mehr als schöne Worte?<br />
Die Challenge: Sich selbst führen und dann<br />
die anderen“,<br />
Volkswirtschaftliche Gesellschaft Wien/NÖ,<br />
Forum Rudolfspl<strong>at</strong>z, Rudolfspl<strong>at</strong>z 10,<br />
A-1010 Wien, 19:00 Uhr<br />
In der Juni-Ausgabe des „Leadership“ unterlief<br />
uns leider eine Verwechslung im Bildtext auf Seite<br />
17. Abgebildet zum Veranstaltungsbericht<br />
„Das Mitarbeiter-Gespräch als Führungsinstrument“<br />
war nicht Mag. Hermann Weiss-<br />
Err<strong>at</strong>um<br />
Neue Mitglieder<br />
wasser , wie fälschlich in der Bildlegende vermerkt,<br />
sondern Mag. Josef Waiß.<br />
Wir bedauern den Irrtum und ersuchen die betroffenen<br />
Mitglieder um Nachsicht.<br />
Austausch, Hilfestellung, Freundschaft, Spaß und Freude geprägt ist.<br />
21<br />
Wolfgang Ahammer Vereinigte Fettwaren -<br />
industrie GmbH, Wels<br />
Ing. Mag. Johann Essl KPMG Alpen-Treuhand<br />
Gmbh, Linz<br />
Ing. Ferdinand Hassler, MAS, MSc Personal<br />
Service Hassler GmbH, Villach<br />
DI Franz Pichler Mass Response Service<br />
GmbH, Wien<br />
Peter Slavik Andreas Fahl Medizintechnik-<br />
Vertrieb GmbH, Wiener Neudorf<br />
Prok. DI Hartwig Holweg Porr Bau GmbH,<br />
Unterpremstätten<br />
Dir. Mag. Paul Zotloeterer Cisco Systems, Wien<br />
Mag. Jörg Mosgieler Credit Suisse, Wien<br />
Mag. Markus Schrangl Landes-Hypotheken -<br />
bank Steiermark AG, Graz<br />
Ing. Wolfgang Hobisch Carrier Kältetechnik<br />
GesmbH, Wien<br />
Andreas Blumauer MAS, MBA PwC Oberöster -<br />
reich, Linz<br />
Mag. Peter Spiess MBA ideas consulting<br />
GmbH, Wien<br />
Dipl.Päd. N<strong>at</strong>aliya Vencl Eco Contact -<br />
Sprachreisen, Perchtoldsdorf<br />
Ing. Josef Gunsch Physiotherm GmbH,<br />
Innsbruck<br />
Erholsame Tage und schönen Sommer<br />
wünscht Ihnen das<br />
Führungskraft für Führungskräfte seit 1979<br />
Foto: Dmitry Ersler/Fotolia.com
22<br />
buchtipps<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Sonnenschutz für den Geist: WdF-Tipps zur Urlaubslektüre<br />
Traditionell kümmert sich das WdF im sommerlichen „Leadership“-Doppelheft um die Reise-Lektüre der<br />
Mitglieder – egal, wohin Sie die Sommerzeit auch führt. Dieses Mal sind unsere „Einpack-Empfehlungen“<br />
daher so vielfältig wie die Urlaubsdestin<strong>at</strong>ionen – von kulinarisch bis historisch – selbst für Daheimgebliebene<br />
sind Lesereisen dabei!<br />
Urlaubstraum und Realität:<br />
Zu Besuch bei Aussteigern<br />
N<strong>at</strong>ürlich sind wir alle empfänglich für Robinsoniaden,<br />
speziell in Ferienlaune. Warum nicht immer<br />
am Strand sein? Ein bisschen Körbe flechten,<br />
Fische grillen….. Jan Grossarth besuchte<br />
Menschen, die der Sehnsucht nach einfachem<br />
Leben nachgegeben haben: Mönche, Hippies,<br />
Esoteriker. Der Grad ihrer Devianz ist unterschiedlich;<br />
während der eine schlicht auf ein<br />
Hausboot gezogen ist, lebt der andere ganzjährig<br />
vom Ertrag seiner Heidelbeerplantage. Bemerkenswert<br />
wird Grossarths Buch, das zum<br />
Ziegenhirt und Sekten-artigen Ökodörfern ebenso<br />
führt wie zu Mittelalter-Fans, durch seinen Stil.<br />
Durchgängig ironisch stellt er dennoch seine<br />
Gastgeber nicht bloß. Deren Lebensentwurf wird<br />
zwar vorgestellt, die Menschen dahinter aber<br />
nicht vorgeführt. Friedliche Utopien und ideologische<br />
Modelle einer besseren Wirtschaft kann<br />
man für sich also ebenso herauslesen wie<br />
echtes Spinnertum. Episoden wie die vom Frühstücksei<br />
aus Kot-gefütterter Hühnerhaltung<br />
neidet man dem Autor schließlich nicht gerade.<br />
Jan Grossarth, „Vom Aussteigen und Ankommen.<br />
Besuche bei Menschen, die ein<br />
einfaches Leben wagen“ (Riemann Verlag),<br />
ISBN 978-3-570-50123-8, 320 Seiten, € 19,50<br />
Sempre Serenissima! Tipps<br />
für einen „Sehnsuchtsort“<br />
Zwölf Weinlokale in Venedig stellt Manuela<br />
Zardo vor. Dass sich ihre Sicht von den Wochenendbeilagen<br />
der Zeitungen unterscheidet, die voll<br />
von Tipps für den Sehnsuchtsort sind, liegt an einer<br />
zeitlichen Differenz. Es sind nämlich zwei<br />
Blicke, die die Autorin auf die Lagunenstadt und<br />
ihre „Beisln“ richtet. Der lang vergriffene Bàcaro-Führer<br />
wurde von ihr für diesen Sommer komplett<br />
überarbeitet. Man erfährt also auch, was<br />
dazwischen geschah: Eine Geschichte des Verlusts<br />
vom unersetzlichen Padrone, aber auch von<br />
Versuchen der gastronomischen Profitmaximierung<br />
als Pub, Pizzeria oder Ähnliches.<br />
Doch die klassischen Häuser waren eben nicht<br />
umzubringen in einer Stadt, die ihren Namen vom<br />
Wein herleitet. Die kulturhistorischen Details, die<br />
laufend eingestreut sind, bereichern das Venedig-Wissen<br />
ebenso wie der kleine Sprachführer<br />
im Anhang. Für die persönliche Entdeckungsreise<br />
zwischen Canale und Piazza San Marco<br />
schließt das Buch mit weiteren Adressen für die<br />
„ombra“, das Achtel nach getaner Arbeit.<br />
Manuela Zardo/Jakob Brandis, „Bàcari in<br />
Venezia - Vom Essen und Trinken in Venedig“<br />
(Culinaris), ISBN 978-3-941641-10-5,<br />
160 Seiten, € 25,60<br />
Im Glase eine Macht, als<br />
Landstrich zu entdecken<br />
Am Ende haben die Italiener mit der Glera-Traube<br />
auch Paris Hilton besiegt. Nur mehr hier erzeugter<br />
Spumante darf auch Prosecco heißen.<br />
Hans Messner h<strong>at</strong> sich aufgemacht, eine aktuelle<br />
touristische Bestandsaufnahme der Gegend<br />
zu unternehmen. Sie stellt ja immer noch<br />
eine Unbekannte dar, zu viele Urlauber bleiben<br />
oberhalb in Triest, Grado oder Lignano hängen<br />
oder ziehen gleich weiter nach Venedig (siehe<br />
auch nebenstehenden Tipp!). Treviso, wirtschaftlich<br />
eine Großmacht, und sein Umland<br />
kennt man eher durch die flüssigen Produkte.<br />
Man reduziert die Gegend um Valdobbiadene und<br />
Conegliano, wenn man sie nur als Land des Prosecco<br />
wahrnimmt. Daher umfassen die Touren<br />
im Buch auch immer landschaftliche Punkte von<br />
großer Schönheit und n<strong>at</strong>ürlich die vielen Palazzi<br />
der seit alters her wohlhabenden Gegend. Fast<br />
könnte man ein schlechtes Gewissen des Autors<br />
angesichts des vielen Schaumweins vermuten.<br />
Denn er ist besonders bemüht um die Darstellung<br />
sämtlicher Sport-Möglichkeiten der Region.<br />
Und auch die sind recht vielfältig.<br />
Hans Messner, „Reise durch das Land des<br />
Prosecco“ (Styria), ISBN 978-3-7012-0057-3,<br />
190 Seiten, € 19,95
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 23<br />
Lesen mit Fassung: Üppiger<br />
Abgesang auf die Bulbologie<br />
Das Buch will vieles zugleich sein: Dreharbeiten-Bericht,<br />
Liter<strong>at</strong>uranthologie und Wissenschaftsprosa<br />
wechseln sich munter ab. Die anfangs<br />
etwas verwirrende Fülle an Autoren<br />
und Textsorten weicht aber bald der Faszin<strong>at</strong>ion<br />
an einem Alltagsgegenstand; dass die<br />
Glühbirne, um die es über 500 Seiten lang geht,<br />
noch dazu gerade vom Markt verschwindet,<br />
liefert eine gewisse Nostalgie als Grundstimmung<br />
mit.<br />
Bekennende „Bulbologen“ berichten fasziniert<br />
von ihrem leuchtenden Objekt der Begierde,<br />
das angeblich ja schon die Ägypter kannten,<br />
zumindest aber nicht Edison, sondern der<br />
verkannte deutsche Bastler Heinrich Goebel erfand.<br />
Im historischen Ablauf (dem der Band<br />
nicht folgt), wird es dann zusehends spannend:<br />
Kurioses wie die Versuche des Lyrikers Erich<br />
Fried als Glühbirnen-Innov<strong>at</strong>or machen den<br />
Reiz für Techniker aus, die Ausflüge in die Wirtschaftsgeschichte<br />
lassen dann vollends staunen.<br />
Denn das Glühbirnen-Kartell „Phoebus“<br />
wird sowohl anhand der Aktenlage, als auch<br />
in der verschwörungstheoretisch unterlegten<br />
Brillianz des Liter<strong>at</strong>ur-Einzelgängers Thomas<br />
Pynchon beleuchtet.<br />
Peter Berz, Helmut Höge und Markus<br />
Krajewski (Hg.), „Das Glühbirnenbuch“<br />
(Braumüller Lesethek),<br />
ISBN 978-3-99100-038-9, 568 Seiten, € 24,90<br />
„Schirmchen-Drinks“ und<br />
die ganze Kultur dahinter<br />
Die Barkultur kehrt wieder und der Sommer ist<br />
ihre Hochsaison. Passend dazu haben die<br />
Herren Adam, Hasenbein und Bastian 13 Key-<br />
Cocktails portraitiert, die die Basis für 230<br />
weitere Kre<strong>at</strong>ionen liefern. Von den Klassikern<br />
bis zum Campari-Staub reicht die Palette.<br />
Wem das Mixen nach Anleitung zu langweilig<br />
ist, der wird mit der in jeder Hinsicht ge -<br />
wichtigen Barbibel aber ebenfalls bestens<br />
bedient.<br />
Die Geschichte der Mischgetränke wird nämlich<br />
ebenfalls kurz, aber hochspannend aufbereitet:<br />
Sir Francis Drake etwa kann als Urv<strong>at</strong>er<br />
des Mojito gelten, der Julep, Südsta<strong>at</strong>en-<br />
Drink par excellence, geht hingegen namentlich<br />
auf das Arabische zurück. Faszinierend,<br />
was man bislang alles nicht wußte; nicht nur<br />
die Getränke, auch der Smalltalk bei der nächsten<br />
Pool-Party ist gesichert durch das stilsichere<br />
Buch. Neben den Bartrends werden<br />
auch die Originalrezepte aus den legendären<br />
Bars dieser Welt präsentiert. Damit haben<br />
Sie selbst für ein Grillfest unter Steuerber<strong>at</strong>ern<br />
mit dem „Income Tax Cocktail“ das passende<br />
Getränk par<strong>at</strong>.<br />
Helmut Adam, Jens Hasenbein und<br />
Bastian Heuser, „Cocktailian – Das<br />
Handbuch der Bar“ (Tre Torri Verlag),<br />
ISBN 978-3-941641-41-9, 528 Seiten, € 41,10<br />
Die Tragik der Dottie Parker:<br />
Bonmots, bis der Arzt kommt<br />
Man liest vom New York der ersten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts und denkt doch an unsere Celebrity-Kultur.<br />
Dorothy Parker war Teil dieses<br />
Systems, aber auch eine der scharfzüngigsten<br />
Kritikerin der Hohlheit dahinter. Auf einen Hemingway<br />
oder Scott Fitzgerald kommen Dutzende<br />
Stars aus ihrem Umfeld, die heute niemand<br />
mehr kennt. Trotz Pulitzerpreis, Tony und<br />
Oscars.<br />
Die Tragik, die verstärkt um zuviel an Alkohol<br />
das Leben der Autorin umflort, schimmert in<br />
Karls Biographie, immer durch. Es ist immer<br />
auch das Schicksal einer Epoche, das in den<br />
Bonmots Parkers durchschimmert. Für diese<br />
wurde sie berühmt, wenngleich sie diesen Teil<br />
der Arbeit eher ablehnte. Das politische Engagement<br />
kommt aber ebenso zur Sprache in dieser<br />
ungewöhnlichen Biographie und zeigt den<br />
Mut dieser scheinbar aufs Lästern abonnierten<br />
Erfolgsautorin, die so untrennbar mit New<br />
York verbunden ist. Selbstmorde (Hemingway)<br />
und Alkoholkrankheit (Fitzgerald) prägten den<br />
Freundeskreis der Erfolgreichen.Immer wieder<br />
erhellt der Witz Parkers den Lebensweg einer<br />
emanzipierten, erfolgreichen Frau, die nie<br />
Geld, aber stets die falschen Männer h<strong>at</strong>te.<br />
Michaela Karl, „Noch ein Martini und ich<br />
liege unter dem Gastgeber – Dorothy Parker.<br />
Eine Biografie“, (Residenz Verlag),<br />
ISBN 978-3-7017-3190-9, 284 Seiten, € 24,90
24 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Grundsätzlich ist der Urlaub zu vereinbaren<br />
und zwar so, dass der Urlaub<br />
möglichst bis zum Ende des Urlaubsjahres,<br />
in dem der Anspruch entstanden<br />
ist, verbraucht werden kann (§ 4<br />
Abs 1 UrlG). Wenn Sie bereits eine Vereinbarung<br />
über den Urlaub mit Ihrem<br />
Mitarbeiter getroffen haben, so ist<br />
diese grundsätzlich für beide Teile<br />
verbindlich. Der Arbeitgeber kann von<br />
dieser Vereinbarung einseitig nur im<br />
Falle besonders schwerwiegender<br />
Gründe zurücktreten, nämlich solche<br />
Gründe, die zur Vermeidung wirtschaftlicher<br />
Nachteile für das Unternehmen<br />
eine dienstliche Inanspruchnahme<br />
des Arbeitnehmers unumgänglich<br />
notwendig machen. Der Arbeitnehmer<br />
ist ebenfalls gebunden, abgesehen<br />
von wichtigen Gründen, wie<br />
beispielsweise wenn die Mutter für ihr<br />
krankes Kind zu sorgen h<strong>at</strong> oder eben<br />
selbst erkrankt. Falls es zu keiner Einigung<br />
über den Zeitpunkt des Urlaubsverbrauches<br />
kommt, kann der Mitarbeiter<br />
den Rechtsweg beschreiten<br />
und den Dienstgeber auf Duldung<br />
des Verbrauchs des noch offenen Urlaubes<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
klagen (OGH vom 13.4.1988, 9<br />
Ob A 45/88).<br />
Wenn Sie jedoch einen Betriebsr<strong>at</strong> im<br />
Unternehmen haben, kann der Dienstnehmer<br />
bei Nichteinigung über den Urlaubsantritt<br />
einseitig den Urlaub antreten,<br />
wenn der Urlaub mindestens zwei<br />
Wochen dauert, der Urlaub drei Mon<strong>at</strong>e<br />
vorher angemeldet wurde und auch<br />
nach Beiziehen des Betriebsr<strong>at</strong>es keine<br />
Einigung über den Urlaubsantritt zu-<br />
manager & recht<br />
Regener<strong>at</strong>ion – Der Urlaubsanspruch Ihrer Mitarbeiter<br />
stande kam. Der Arbeitgeber kann jedoch<br />
den einseitigen Urlaubsantritt<br />
durch eine Klage beim Arbeitsgericht<br />
verhindern (§ 4 Abs 4 UrlG).<br />
Rechtlich ist der Arbeitgeber verhalten,<br />
dem Arbeitnehmer den Urlaubsantritt<br />
zum gewünschten Termin zu gest<strong>at</strong>ten,<br />
wenn nicht entgegenstehende betriebliche<br />
Erfordernisse überwiegen.<br />
Ein einseitiger Urlaubsantritt des<br />
Dienstnehmers ist auch bei einer notwendigen<br />
Pflege eines erkrankten, im<br />
gemeinsamen Haushalt lebenden,<br />
höchstens 12-jährigen Kindes zugelassen,<br />
wenn der Anspruch auf Pflegefreistellung<br />
(max. zwei Wochen pro Arbeitsjahr)<br />
bereits verbraucht ist.<br />
Da derzeit die Wirtschaft gut läuft und<br />
die Arbeitnehmer Geld für den Konsum<br />
brauchen, könnte man auf die Idee einer<br />
Urlaubsablöse kommen. Diese ist allerdings<br />
unzulässig, weil sie dem Erholungszweck<br />
des Urlaubs zuwiderläuft<br />
und daher rechtsunwirksam gemäß §<br />
7 UrlG ist. Wenn Sie unwirksamerweise<br />
um Geld den Urlaub abgelöst haben,<br />
wird das Urlaubsguthaben des Arbeitnehmers<br />
dadurch nicht vermindert.<br />
Der Arbeitnehmer kann den Urlaub<br />
dennoch beanspruchen und im Fall der<br />
Auflösung des Dienstverhältnisses h<strong>at</strong><br />
er den Anspruch auf die Vergütung des<br />
offenen Resturlaubes. Als Arbeitgeber<br />
haben Sie nur die Möglichkeit, den unter<br />
dem Titel Urlaubsablöse bereits bezahlten<br />
Nettobetrag vom Dienstnehmer<br />
zurückzuverlangen (OGH 9 Ob A<br />
121/1995), der bei Beendigung des<br />
Dienstverhältnisses gegen noch zu<br />
bezahlende Ansprüche aufzurechnen<br />
ist.<br />
Ein rechtswirksamer Verzicht auf den<br />
Urlaubsanspruch ist ebenso nicht<br />
möglich und der Anspruch unabdingbar.<br />
Dies gilt sogar noch über die Beendigung<br />
des Dienstverhältnisses hinaus,<br />
und zwar so lange, als das Arbeitsverhältnis<br />
noch nachwirkt.<br />
Verpönt ist nach den Intentionen des<br />
Urlaubsgesetzes auch das Horten von<br />
Urlaubsansprüchen. Allerdings die<br />
Rechtsmissbräuchlichkeit nachzuweisen,<br />
wird nur im Einzelfall bei Nachweis<br />
unlauterer Motive gelingen.<br />
Immer wieder irreführend ist auch<br />
die Ansicht, dass bei Auflösung des<br />
Dienstverhältnisses in der Kündigungsfrist<br />
der Urlaub zu verbrauchen<br />
ist. Dies ist grundsätzlich unrichtig und<br />
bedarf auch dies einer Urlaubsvereinbarung.<br />
Eine Verpflichtung, in der<br />
Kündigungsfrist oder während der Dienstfreistellung<br />
den Urlaub zu verbrauchen,<br />
gibt es nicht. Der OGH h<strong>at</strong> nur<br />
bei mehrjährigen Dienstfreistellungen<br />
eine Rechtsmissbräuchlichkeit in<br />
der Weigerung des Urlaubsverbrauches<br />
gesehen.<br />
Einen Betriebsurlaub können Sie ebenfalls<br />
nicht einheitlich einseitig anordnen.<br />
Eine sogenannte Betriebssperre<br />
wegen Betriebsurlaubes bedarf einer<br />
Vereinbarung mit jedem einzelnen<br />
Arbeitnehmer. Mit der Möglichkeit<br />
des § 97 Abs 1 Z 10 ArbVG über den<br />
Abschluss einer freiwilligen Betriebsvereinbarung<br />
über die Grundsätze<br />
betreffend den Verbrauch des Erholungsurlaubes<br />
ist nur eine allgemeine<br />
und generelle Ordnung des Urlaubsanspruches<br />
im Betrieb gemeint, nicht<br />
aber die Festlegung konkreter Urlaubszeitträume<br />
für den einzelnen Arbeitnehmer.<br />
Es empfiehlt sich daher,<br />
eine Urlaubsvereinbarung gemeinsam<br />
mit dem Betriebsr<strong>at</strong> aufzusetzen<br />
und von jedem einzelnen Arbeitnehmer<br />
unterfertigen zu lassen.<br />
Wenn Sie nach obigen Grundsätzen<br />
die Urlaube mit Ihren Mitarbeitern<br />
geregelt haben, so dürfen wir Ihnen als<br />
Manager ebenfalls einen erholsamen<br />
Urlaub wünschen.<br />
Zuschriften und Meinungen an<br />
<strong>leadership@wdf</strong>.<strong>at</strong><br />
Von Dr. Hannes Füreder SIEMER-SIEGL-FÜREDER & PARTNER RECHTSANWÄLTE www.ssfp-law.<strong>at</strong>
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Das Social Web als Markt<br />
für die Personalbeschaffung<br />
Die Menschen bewegen sich immer mehr in sozialen Netzwerken und<br />
hinterlassen unzählige Inform<strong>at</strong>ion, die für das Recruiting und Personalmanagement<br />
genutzt werden können. Umgekehrt nutzen aber<br />
auch immer mehr BewerberInnen das Internet und Web 2.0 Anwendungen,<br />
um sich ein Bild über Unternehmen und potenzielle ArbeitgeberInnen<br />
zu machen. Der Trend geht weg von der traditionellen Stellanzeige<br />
hin zum E-Recruiting in sozialen Netzwerken.<br />
Das Internet ist mittlerweile das wichtigste<br />
Medium für den Bewerbungsprozess<br />
und verdrängt herkömmliche Anzeigenform<strong>at</strong>e.<br />
66,8 Prozent von befragten<br />
Stellensuchenden gaben laut der Studie<br />
„Bewerbungspraxis 2011“ an, vorrangig<br />
im Internet nach Stellenanzeigen zu suchen.<br />
Dieser Fokus auf das Internet als<br />
primäre Pl<strong>at</strong>tform spiegelt sich auch im<br />
Engagement der Unternehmen und Personalverantwortlichen<br />
wider. 23 Prozent<br />
der deutschen Unternehmen nutzen<br />
laut der Studie „Recruiting Trends 2011“<br />
bereits das soziale Netzwerk Xing zur Inform<strong>at</strong>ionssuche<br />
über potenzielle BewerberInnen.<br />
Ein Blick nach Amerika, welches<br />
in Sachen neue Medien immer<br />
etwa 5 Jahre vor Europa liegt, zeigt, dass<br />
sich dieser Trend in Europa in den kommenden<br />
Jahren noch verstärken wird.<br />
Employer Branding<br />
Unternehmen, die in keinen sozialen<br />
Pl<strong>at</strong>tformen vertreten sind, verpassen die<br />
Möglichkeit sich im Internet als <strong>at</strong>traktiver<br />
Arbeitgeber zu positionieren und<br />
riskieren damit einen Wettbewerbsnachteil<br />
im Kampf um hochqualifizierte Arbeits-<br />
kräfte. Meist wird über das Unternehmen<br />
bereits online gesprochen, sei es durch<br />
derzeitige oder ehemalige MitarbeiterInnen.<br />
Viele Unternehmen werden auch<br />
auf Arbeitgeber-Bewertungspl<strong>at</strong>tformen<br />
bewertet, die zur Online-Reput<strong>at</strong>ion und<br />
damit zum Employer Branding beitragen.<br />
Durch einen Auftritt im Web 2.0 kann sich<br />
ein Unternehmen authentisch als interessanter<br />
Arbeitgeber präsentieren und es<br />
bietet die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme<br />
mit Kandid<strong>at</strong>Innen.<br />
Fehler- und Risikovermeidung<br />
Unternehmen begehen oftmals den Fehler<br />
zu voreilig ins Web 2.0 einzusteigen.<br />
Erfolgsgeschichten zeigen, dass die Erarbeitung<br />
einer Online-Str<strong>at</strong>egie vor<br />
dem Start ins Web 2.0 zu größerem Erfolg<br />
führt. Die Definition von Zielen, Er-<br />
Zur Person<br />
Günter Jaritz, MSc ist Inhaber der Firma Social Media Consulting. Er berät<br />
Personen und Unternehmen im Online- und Social Media Bereich und unterstützt<br />
sie in der Umsetzung. Weiters ist er als Trainer und Vortragender<br />
intern<strong>at</strong>ional tätig. Kontakt: g.jaritz@social-media-consulting.<strong>at</strong><br />
www.social-media-consulting.<strong>at</strong><br />
wartungen und Zielgruppen sowie die<br />
Festlegung von Zuständigkeiten im Unternehmen<br />
kann Probleme schon im<br />
Vorhinein verhindern und Ressourcenverschwendung<br />
vorbeugen. Für eine<br />
umfassende Str<strong>at</strong>egieerstellung ist es<br />
notwendig, dass alle Unternehmensbereiche<br />
mit einbezogen werden, da alle<br />
Unternehmensebenen von einem Web<br />
2.0 Engagement betroffen sind.<br />
Facebook unbedeutende Rolle im Recruiting<br />
Häufig wird auch der Fehler begangen<br />
beim Begriff Web 2.0 immer nur an Facebook<br />
zu denken. Vor allem im deutschsprachigen<br />
Raum ist für das Recruiting von<br />
Fachkräften das Netzwerk Xing relevant.<br />
Facebook spielt hier eine eher untergeordnete<br />
Rolle. Weitere Pl<strong>at</strong>tformen variieren<br />
nach Sparte und Ländern, wie etwa das<br />
Netzwerk QQ, das in China Marktführer ist.<br />
Erfolgreiches E-Recruiting betreibt jenes<br />
Unternehmen, das anhand seiner definierten<br />
Zielgruppen im Web 2.0 agiert<br />
und in den richtigen Kanälen aktiv ist.<br />
Dann heißt es up-to-d<strong>at</strong>e bleiben, regelmäßige<br />
Stellenangebote posten, auf Anfragen<br />
reagieren und mit den Usern interagieren,<br />
um einen positiven Beitrag für<br />
das Recruiting und einen Mehrwert für<br />
das Unternehmen zu lukrieren.
26<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
LEADERSHIP 7/8 2011<br />
Nehmen Sie Ihre Zukunft<br />
Am Zenit des Lebens fragen sich viele: Wie kann ich später meinen steigenden Lebensstandard zwölf arbeitsfreie<br />
Mon<strong>at</strong>e lang mit nur einem Urlaubsgeld und dem halben Einkommen finanzieren? Die Presse<br />
führt uns beinahe täglich das Versagen aller herkömmlichen Pensionsmodelle vor. Von 40 Jahren Arbeit<br />
mit 23 % Anteil bleiben weniger als € 2.000 mon<strong>at</strong>liches Einkommen, Pensionszusagen werden zudem<br />
laufend nach unten korrigiert.<br />
Die Lebensversicherungen müssen ihre<br />
Versprechungen laufend kürzen. Die<br />
Prämienvorsorge blickt auf ein Minus des<br />
ATX von 30 % in den letzten drei Jahren<br />
zurück. Gerade Führungskräfte sind<br />
von den jüngsten Pensionsreformen<br />
besonders betroffen. Der verlängerte<br />
Durchrechnungszeitraum senkt die Pensionshöhe<br />
von maximal 80 % der Höchstbemessungsgrundlage<br />
weiter ab. Ab<br />
der zweiten Führungsebene sinkt in der<br />
arbeitsfreien Zeit das Einkommen auf 40<br />
% des letzten Nettogehaltes – trotz steigenden<br />
Bedarfs!<br />
Von den Erfolgsreichsten lernen<br />
Täglich eine Million, 220 pro Jahr und<br />
3.300 €-Millionen Wertzuwachs in 15<br />
Jahren. Das sind die Erfolge des bekanntesten<br />
österreichischen priv<strong>at</strong>en Immobilien-Investors<br />
und Nr. 5 unter unseren<br />
Milliardären. Karl Wlaschek h<strong>at</strong> mit BIL-<br />
LA in 40 Jahren ein Vermögen von € 1,1<br />
Mrd. aufgebaut. € 4,4 Mrd. ist jetzt sein<br />
Vermögen nach 15 Jahren wert. Für € 1,1<br />
Mrd. braucht er bei Immobilien nur<br />
noch 5 Jahre. Das ist mehr als das 8-fache<br />
Tempo der schon sehr erfolgreichen<br />
Unternehmerlaufbahn. Der neue Zukunftsfonds<br />
bietet jetzt auch Mitarbeitern<br />
und Führungskräften einen einfachen<br />
und günstigen Zugriff auf dieses Potenzial.<br />
Ihr Zukunftsfonds ist so wie Ihr persönliches<br />
Pensionskonto im Unternehmen. Er<br />
nutzt alle Möglichkeiten und Vorteile, die<br />
Unternehmen, Gesetze und Märkte bieten.<br />
Ihr Zukunftsfonds investiert in krisensichere<br />
Rendite-Immobilien, das jedoch<br />
schon parallel zu Ihrer Arbeitsphase.<br />
Rund 20 Jahre dauert die Refinanzierung<br />
der Immobilie, deshalb ist sein Start ab<br />
der Lebensmitte sinnvoll. Banken co-finanzieren<br />
diese sichere Veranlagung<br />
sehr gerne und günstig. Immobilien<br />
sind reale Werte, deshalb sind sie vor Infl<strong>at</strong>ion<br />
(derzeit ca. 3 % p.a.) geschützt und<br />
auch bei eventuellen €-Währungsproblemen<br />
unberührt. Weitere Probleme anderer<br />
Modelle wie die längere Lebenserwartung,<br />
das niedrige Pensionsantrittsalter,<br />
die unsteten Kursentwicklungen der Aktien<br />
etc. bleiben hier ebenso unwirksam.<br />
Als ‚vierte‘ Säule der Altersvorsorge ist<br />
das Investment gesetzlich geregelt und<br />
steuerbegünstigt. Als Sondervermögen<br />
ist die Immobilie nicht Teil der Masse im<br />
Insolvenzfall. Das Grundbuch, die Kapitaldeckung<br />
und die Wertsteigerung sind<br />
Abb. 1: Der Beitrag Ihres 2n-Zukunftsfonds zu einem langfristig<br />
wachsenden Lebensstandard<br />
Abb. 2: Lebensplanung – Donauabwärts versus bergauf (Schweiz)<br />
Mit nur 1/11 der Kosten leistet der 2 n -Zukunftsfonds im Q 4 das Urlaubsgeld für 11 zusätzliche Urlaubsmon<strong>at</strong>e,<br />
anst<strong>at</strong>t das Einkommen zu halbieren. Das Vermögen steigt weiter stark an.
LEADERSHIP 7/8 2011 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I 27<br />
wieder in die eigene Hand<br />
Abb. 3: 7 str<strong>at</strong>egische Ziele schneller und zu 100 % erreichen.<br />
Herkömmliche Lösungen erreichen rund 1/10 bis höchstens 1/2 des Ergebnisses des Zukunftsfonds.<br />
weitere Argumente für diese krisensichere<br />
Veranlagungsform, deren Wert ständig<br />
wächst. Und er greift nicht zwangsweise<br />
in die Taschen der nächsten Gener<strong>at</strong>ionen,<br />
das macht ihn auch politisch<br />
stabiler. Die große Auswahl an Immobilien<br />
bietet weitere Vorteile. Der klassische<br />
Altbau, die Vorsorgewohnung „von der<br />
Stange“ sowie lukr<strong>at</strong>ivere Städte, Immobilien<br />
und Mieter, etc.<br />
Die 2 n -Formel<br />
Keine sagenhaften Renditen, unnötige Risiken<br />
oder unglaubliche Versprechen<br />
sind die Basis des Zukunftsfonds sondern<br />
ganz einfach, effizient und wirksam:<br />
nachhaltiges Teilen.<br />
Sie teilen sich das Investment in die Immobilie<br />
mit fünf anderen Partnern: dem<br />
Unternehmen, dem Sta<strong>at</strong>, den Banken<br />
etc. Ihr Anteil an der Finanzierung bleibt<br />
2 -5 – also 1/32 oder 3 %.<br />
Viele Vorteile verdoppeln den Nutzen für<br />
den Mitarbeiter und das Unternehmen<br />
zusätzlich!<br />
Die Wirkungsweise<br />
Im 4. Quartal unseres Lebens – wird der<br />
Urlaub zum Lebensstil, 52 Wochen lang,<br />
12 Mon<strong>at</strong>e arbeitsfrei – mit immer noch<br />
einem Urlaubsgeld und oft mit weniger<br />
als einem halbem Pensions-Einkommen<br />
und Lebensstandard. Wie werden<br />
Sie das machen?<br />
Verunsicherung bis Depressionen, Sparen<br />
und Lebensstandard senken, noch<br />
länger arbeiten und sich später nach der<br />
Decke strecken – so können Menschen<br />
in dieser Situ<strong>at</strong>ion reagieren!<br />
Müssen sie jetzt aber nicht mehr!<br />
Ihr Zukunftsfonds bringt Ihren späteren<br />
Lebensstandard auf Urlaubsniveau und<br />
ermöglicht dabei ein weiteres Wachstum<br />
des Vermögens.<br />
Beispiel: Führungskraft 2. Ebene<br />
Sie sind knapp 45 Jahre und stehen vor<br />
dem Sprung in die 2. Führungsebene. Sie<br />
verdienen bisher insgesamt € 80.400 pro<br />
Jahr (laut Gehaltserhebung 2011).<br />
Sie entscheiden sich dafür, den variablen<br />
Teil Ihrer Gehaltserhöhung zukünftig<br />
nicht in bar auszahlen zu lassen sondern<br />
in Ihren Zukunftsfonds zu investieren:<br />
netto € 250,–.<br />
Das Unternehmen kauft eine Immobilie<br />
im Wert von knapp € 1.500.000. Der Mietertrag<br />
beträgt bei 5 % Rendite anfangs<br />
€ 75.000. Nach der Refinanzierung der Fi-<br />
Zur Person<br />
Mag. Karl J<strong>at</strong>schka MBA h<strong>at</strong> als Unternehmensber<strong>at</strong>er und Spezialist für innov<strong>at</strong>ive<br />
Unternehmensfinanzierung den ZUKUNFTSFONDS weiter entwikkelt.<br />
Er baut dabei auf seine Erfahrungen und Kontakte aus 20 Jahren Immobilien-<br />
Management, Unternehmensber<strong>at</strong>ung und als CFO intern<strong>at</strong>ionaler Familienund<br />
Konzernunternehmen.<br />
Inform<strong>at</strong>ionen: www.zukunftsfonds.<strong>at</strong><br />
nanzierungskosten übersteigt ihr zusätzliches<br />
mon<strong>at</strong>liches Einkommen von<br />
netto € 2.600, wertgesichert die sta<strong>at</strong>liche<br />
Pension in der Höhe von knapp<br />
€ 1.800,– und gemeinsam übersteigen<br />
beide Ihr aktives Nettoeinkommen!<br />
Sie zahlen € 250,- ein und bekommen ein<br />
Einkommen von netto € 2.600, während<br />
Sie für die sta<strong>at</strong>liche Pension doppelt so<br />
lange das 6-fache zahlen und nur rd. 2/3<br />
davon retour bekommen.<br />
Der Investor und Unternehmer profitiert<br />
noch stärker von seiner Investitionen in<br />
der Höhe der Jahrespersonalkosten des<br />
Mitarbeiters. Mit dem Zukunftsfonds erreicht<br />
Ihr Unternehmen 7 str<strong>at</strong>egische<br />
Ziele besser, schneller und günstiger als<br />
die mit herkömmlichen Lösungen. Beispielsweise<br />
beträgt Ihr neues Vermögen<br />
nach 20 Jahren schon rund € 3 Millionen<br />
und nach 40 Jahren € 6 Millionen. Die<br />
Rendite übersteigt die Ihrer meisten internen<br />
Projekte deutlich.<br />
Die österreichische Volkswirtschaft profitiert<br />
mehrfach vom Zukunftsfonds:<br />
■ durch die zusätzliche Kaufkraft für Pensionisten<br />
und für Leistungsträger.<br />
■ durch die Senkung der Lohnnebenkosten<br />
und Steigerung der Wettbewerbsstärke<br />
■ durch eine Stärkung und Verbreiterung<br />
des Vermögensaufbaues durch<br />
Leistungsträger<br />
■ durch die Stärkung des zu knappen<br />
Wohnungsangebotes und der Bauwirtschaft<br />
■ durch eine Entlastung der Sta<strong>at</strong>sausgaben<br />
und höheren Steuereinnahmen.<br />
Kann für Sie ein Zukunftsfonds ebenfalls<br />
interessant sein?