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SMART CITIES

Leben und arbeiten in der intelligent vernetzten und nachhaltig grünen Stadt von morgen.

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit msg entstanden.<br />

Das Herzstück<br />

einer<br />

intelligenten<br />

Kommune<br />

Moderne Kommunen sind heute<br />

Ökosysteme im permanenten Wandel.<br />

Ein Gespräch mit Joachim Schonowski,<br />

Principal Business Consultant Smart<br />

Sustainable Cities bei msg sowie<br />

Vorsitzender des DIN Smart City<br />

Standards Forum, über das Potenzial<br />

von Daten, Kommunen im Sinne von<br />

Smart City weiterzuentwickeln, und<br />

darüber, welche Faktoren in Balance<br />

zu bringen sind und welche Rolle eine<br />

kommunale Datenplattform dabei spielt.<br />

Mehr Informationen<br />

zum Thema<br />

kommunale<br />

Datenplattform:<br />

msg.group<br />

Text Volker Holt<br />

Joachim<br />

Schonowski<br />

Principal Business<br />

Consultant Smart<br />

Sustainable Cities<br />

bei msg und Vorsitzender<br />

des DIN<br />

Smart City Standards<br />

Forum<br />

Was bedeutet Digitalisierung<br />

der Kommune im Sinne einer<br />

„Smart City“?<br />

In einer intelligenten Kommune<br />

werden neue digitale Technologien,<br />

vernetzte Sensoren als Teil des<br />

Internets der Dinge, IT-Plattformen<br />

und die Plattform-Datenökonomie<br />

dazu beitragen, dass Städte<br />

umweltfreundlicher und effizienter<br />

werden, Partizipation gefördert<br />

und die Lebensqualität der Bürger<br />

verbessert wird. Einige aktuelle<br />

Beispiele, z. B. Songdo in Südkorea,<br />

wo niemand leben will, oder das<br />

Projekt der „Google City“ in Toronto,<br />

das wieder eingestellt wurde,<br />

zeigen, dass eine rein technische<br />

und ökonomische Betrachtung<br />

nicht angenommen wird. Die<br />

soziologische und die ökologische<br />

Perspektive müssen von Beginn an<br />

mitgedacht werden. Der Mensch<br />

gestaltet die Kommune: Dazu gehören<br />

Klimabewusstsein „by Design“,<br />

Schonung von Ressourcen, aber<br />

auch ganz einfach die Integration<br />

von Grünflächen. Dann reden wir<br />

über mehr Lebensqualität, über<br />

„Mensch im Mittelpunkt“.<br />

Können Sie ein paar Szenarien<br />

beschreiben, in denen die<br />

Digitalisierung die Kommunen<br />

unterstützen kann?<br />

Schon heute ermöglicht die<br />

Nutzung kommunaler Daten in<br />

den verschiedenen kommunalen<br />

Handlungsfeldern in vielfältiger<br />

Weise eine Weiterentwicklung<br />

im Sinne der Bürgerinnen und<br />

Bürger. Digitale Anträge und<br />

deren Verknüpfung können für die<br />

kommunale Verwaltung und ihre<br />

Kunden Prozesse optimieren und<br />

verkürzen. Eine digitale Infrastruktur<br />

mit Sensoren für Umwelt-,<br />

Brücken- oder Gebäudedaten<br />

liefert genauere Ist-Analysen unter<br />

anderem von der Qualität von Luft,<br />

Standfestigkeit oder Daten für eine<br />

angepasste Verkehrssteuerung.<br />

Neue Mobilitätsdienste verknüpfen<br />

Angebote des öffentlichen und des<br />

privaten Verkehrs oder auch mit<br />

Logistikdiensten, wenn etwa Busse<br />

bei niedrigen Fahrgastzahlen auch<br />

Pakete befördern. Mithilfe von<br />

„Smart Grids“ können Quartiere<br />

energieautark und CO 2<br />

-neutral<br />

werden. Und die Entwicklung geht<br />

natürlich weiter: In der Zukunft<br />

können Fahrzeuge teil- oder<br />

vollautonom mittels verschiedener<br />

Funktechnologien, Stichwort 5G,<br />

und auf Basis hoch automatisierter<br />

Kameras miteinander und mit der<br />

kommunalen digitalen Infrastruktur<br />

interagieren, um sicher und<br />

störungsfrei ans Ziel zu kommen.<br />

Dabei spielt auch die viel zitierte<br />

intelligente Straßenlaterne eine<br />

Rolle. Der Verkehr braucht dann<br />

keine Schilder und Ampeln mehr.<br />

Vor welchen Herausforderungen<br />

sehen Sie Kommunen in<br />

Bezug auf eine erfolgreiche<br />

Digitalisierung?<br />

Die Kommunen stehen mittlerweile<br />

in einem globalen Attraktivitätswettbewerb.<br />

Dazu gehört heute<br />

und in Zukunft unbedingt eine<br />

digitale Daseinsvorsorge in Form<br />

einer digitalen Infrastruktur. Das<br />

betrifft nicht nur die kommunale<br />

Verwaltung oder einzelne Bereiche<br />

oder Wirtschaftszweige, sondern<br />

das gesamte Ökosystem einer<br />

Kommune. Dafür sind insbesondere<br />

kleinere Kommunen angehalten,<br />

sich zu Metropolregionen zusammenzuschließen,<br />

um gemeinsam<br />

eine Digitalstrategie zu entwickeln,<br />

Ressourcen – sowohl finanzielle als<br />

auch personelle – zu bündeln, Wissenszentren<br />

aufzubauen oder Einkaufsgemeinschaften<br />

zu schaffen.<br />

Aber auch für Großstädte gilt es zu<br />

vermeiden, eine scheinbar günstige<br />

„Regallösung“ zu verwenden, um<br />

nicht von einer Technologie oder<br />

einem Lösungsanbieter abhängig<br />

zu werden. Denn wenn die Digitalisierung<br />

zukunftsfähig sein soll,<br />

muss sie offen sein für neue Module<br />

und Kooperationen. Dafür muss das<br />

verwendete System interoperabel<br />

sein. Dieser übergeordnete Gedanke<br />

fehlt oft noch in den Schritten,<br />

die viele Kommunen jetzt bereits<br />

unternommen haben.<br />

Wie auch bei anderen Projekten<br />

der Digitalisierung steht auch<br />

im Mittelpunkt einer intelligenten<br />

Kommune eine passende<br />

Plattform. Können Sie die Voraussetzungen<br />

dafür genauer<br />

beschreiben?<br />

Auf der kommunalen Datenplattform<br />

finden unterschiedliche<br />

Anbieter und eine Vielzahl von<br />

Abnehmern zusammen. Man<br />

spricht daher technisch von einem<br />

System von Systemen und ökonomisch<br />

von mehrseitigen Marktplätzen.<br />

Die Daten der Plattform<br />

bieten auch die Möglichkeit, einen<br />

digitalen Zwilling der Kommune zu<br />

erzeugen, der z. B. für die Stadtplanung<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Die Entwicklung einer solchen<br />

Plattform ist eine langfristige, strategische<br />

Investitionsentscheidung.<br />

Ihr sollte eine Digitalisierungsstrategie<br />

zugrunde liegen, die bedenkt,<br />

wofür man die Plattform einsetzen<br />

will. Also etwa: Wer hat die Hoheit<br />

über die gewonnenen Daten? Wie,<br />

von wem und gegebenenfalls zu<br />

welchem Preis dürfen diese genutzt<br />

werden? Die lokalen Akteure wie<br />

Bürgerinnen und Bürger, Vereine,<br />

Körperschaften, Unternehmen,<br />

Politik und Verwaltung sollten<br />

in die Gestaltung eingebunden<br />

sein. Wie können die Daten für<br />

mehr Ressourceneffizienz, für die<br />

Reduktion von Schadstoffen und<br />

anderen Emissionen oder generell<br />

für nachhaltiges Wirtschaften<br />

eingesetzt werden?<br />

Sie empfehlen Standards für<br />

kommunale Datenplattformen<br />

– warum?<br />

Nur auf der Grundlage offener,<br />

globaler Standards können<br />

Smart-City-Plattformen nachhaltig<br />

Anschlussfähigkeit und<br />

Datensouveränität gewährleisten.<br />

Weitere Systeme können über<br />

standardkonforme Schnittstellen<br />

einfach angeschlossen, Interoperabilität<br />

mit anderen kommunalen<br />

Datenplattformen kann gewährleistet<br />

werden. Und Interoperabilität<br />

hat noch eine weitere Dimension:<br />

Nicht zuletzt geht es um die Lesbarkeit<br />

der Daten, die sogenannte<br />

„Datensemantik“. Außerdem kann<br />

Standardisierung die technische<br />

Komplexität im Zusammenspiel<br />

der Systeme reduzieren, Datenaustausch<br />

vereinfachen und Herstellerabhängigkeit<br />

vermeiden. Die<br />

Standards schaffen Klarheit für die<br />

technische Weiterentwicklung und<br />

sorgen für Investitionssicherheit.<br />

Das ist am Ende sowohl ökonomisch<br />

als auch ökologisch die<br />

vernünftige Lösung.<br />

Welche Lösung bietet msg in<br />

Bezug auf kommunale Datenplattformen<br />

an?<br />

Wir bieten eine interoperable<br />

Datenplattform auf Basis von<br />

globalen Standards bei einer frei<br />

wählbaren Infrastruktur, außerdem<br />

Dienste zur Datenanalyse<br />

sowie generell die technische<br />

Beratung und die Integration.<br />

Dabei können wir das Wissen und<br />

die Dienste aus unterschiedlichen<br />

Branchen abrufen. Und bei<br />

unserer Lösung bleibt die Hoheit<br />

über die Daten und die Dienste<br />

bei der Kommune. Das macht<br />

unsere Lösung aus.

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