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«Dienen durch Freundschaft» - Kiwanis

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Volle Konzentration ist gefragt.<br />

STOLPERSTEINE AUF DEM WEG<br />

ZUM KONZERT<br />

Der Schreck fuhr Erika Bärtschi gehörig in die Glieder, als<br />

sie vierzehn Tage vor dem Konzert mit dem Dirigenten<br />

Jörg Frei eine Besichtigung vor Ort machte. Frei wollte die<br />

Spieler auf ein Podium stellen, damit er zu allen Sichtkontakt<br />

herstellen konnte. Doch da erhob der Kirchensiegrist<br />

Einspruch: Am Morgen des Konzerts sollte nämlich eine<br />

Veranstaltung von Konfirmanden stattfinden, wofür umfangreiche<br />

Dekorationen aufgebaut werden mussten. Es<br />

war deshalb nicht möglich, vorher ein Podium für die Musiker<br />

aufzubauen. Ein Problem, für das es keine Lösung zu<br />

geben schien. Was tun?<br />

Doch zu diesem Zeitpunkt wollte natürlich niemand mehr<br />

aufgeben und alle suchten verzweifelt nach einer Lösung.<br />

Ein befreundeter Schreiner hatte endlich die rettende Idee:<br />

Nicht die Spieler sollten erhöht werden, sondern der Dirigent.<br />

Und zwar mit einem Hubstapler. Diese etwas ungewöhnliche<br />

Methode erntete am Konzerttag beim Publikum<br />

denn auch die ersten Lacher.<br />

«Nicht an den Problemen hängen bleiben, sondern Lösungen<br />

suchen!», das ist ein Leitspruch, welcher der Organisatorin<br />

und dem Leiter der Panflötenschule am Herzen liegt<br />

und der sich in diesem Fall mehrfach ausbezahlt hat.<br />

GOODWILL VON ALLEN SEITEN<br />

Viele weitere kleine Details mussten bis zum grossen Tag<br />

geklärt werden: zum Beispiel die Verpflegung der Musiker,<br />

Garderoben und ein Raum für die Instrumententaschen<br />

mussten bereitgestellt werden. Die Kirchgemeinde zeigte<br />

sich sehr hilfsbereit und stellte die Helferei zu diesem<br />

Zweck gratis zur Verfügung. Auch die Stadtpolizei bot<br />

bereitwillig Hand, als es darum ging, am Konzerttag die<br />

Cars vor der Kirche vorfahren und die Musiker ausladen<br />

zu lassen. Sogar Sponsoren für die Unkosten von 12 000<br />

Franken konnten gefunden werden.<br />

2<br />

Dirigent Jürg Frei (l.) und Jöri Murk<br />

bestreiten miteinander ein Solo.<br />

3<br />

Zum Abschied winken die Musiker<br />

mit ihren Instrumenten.<br />

DIE PANFLÖTE –<br />

EIN AUSDRUCKSVOLLES INSTRUMENT<br />

Um am Konzert teilnehmen zu können, mussten die Spieler<br />

über mindestens drei Jahre Spielerfahrung verfügen. Das<br />

Orchester war wie ein Chor aufgebaut, die Stücke wurden<br />

zwei- bis sechsstimmig vorgetragen. In Gruppen von 20<br />

oder 30 Musikern hatten sich die Panflötenspieler auf den<br />

grossen Tag vorbereitet. Schwierigkeiten, die Musiker zu<br />

motivieren, gab es keine. Die Aussicht, einmal im Zürcher<br />

Grossmünster spielen zu können, war gar zu verlockend.<br />

Die Panflöte ist ein Instrument, das in der Regel von erwachsenen,<br />

älteren Spielern gewählt wird. Siebzig Prozent<br />

der Spieler sind Frauen. Wer das Instrument wählt, ist<br />

fasziniert von seinem Klang, seinem Ausdruck von Sehnsucht,<br />

Liebe und Geborgenheit. Diese Emotionen schienen<br />

sich beim Konzert aufs Publikum zu übertragen.<br />

VOR DEM GROSSEN AUFTRITT<br />

HIGHLIGHT – SEITE 7<br />

Am Konzerttag schliesslich herrschte wunderbares Sommerwetter,<br />

die Musiker konnten ihren Auftritt kaum erwarten.<br />

Etwas Hektik kam auf, als sich vor dem Grossmünster<br />

bereits eine Menschenschlange bildete, und doch<br />

erst noch die Dekorationen der Konfirmandenveranstaltung<br />

abgeräumt werden sollten. Das Publikum musste sich<br />

wohl oder übel in Geduld üben.<br />

Der grosse Moment, die Krönung monatelanger Vorbereitungsarbeit,<br />

war gekommen. Das Publikum reagierte mit<br />

grosser Begeisterung, als der Dirigent Jörg Frei auf dem<br />

Hubstapler langsam in die Höhe schwebte und die 306<br />

Musiker ihre Instrumente zum Spiel ansetzten. «Song of<br />

Love» von Felix Kölla, «Bolero» von Gheorghe Pulca oder<br />

der «Heugümper» von Gheorghe Ciolac waren einige der<br />

Stücke, die sie vortrugen. Eine Gruppe rumänischer Musiker,<br />

deren Finanzierung die Panflötenschule DAJOERI<br />

grosszügig übernommen hatte, und der Alphornbläser<br />

Kurt Ott bereicherten zusätzlich das Programm.

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