Guter - Kindergarten und Schule in Südtirol
04 Guter
Unterricht
12 Eine Frage
der Perspektive
16 Unser Bild
von Unterricht
24 Für den Notfall
gerüstet
26 Dialog mit
der Natur
2011
Dezember
2 Dezember 2011
4
Aktuell
Guter Unterricht ist ... 4
Vertrauen schaffen 5
Wie Unterricht gelingt 6
’s junge Ehrenamt 8
9
Thema
Bilder von Unterricht 9
Zehn Merkmale guten Unterrichts 9
Unterrichtsqualität erfassen 10
Eine Frage der Perspektive 12
Stimmen aus der Praxis 14
Unser Bild von Unterricht 16
17
Vor Ort
Voneinander lernen 17
Gletscher hautnah 18
Wie Lehrerteams kooperativ lernen 19
Geleistete Arbeit wert-schätzen 20
Guter Unterricht ist ein Unterricht,
in dem mehr gelernt als gelehrt wird.
21
Lernwelten
Abenteuer Lernen 21
„Ihr seid Zeugen“ 22
Nicht nur kalter Kaffee 23
Für den Notfall gerüstet 24
Dialog mit der Natur 26
Schule auf indisch 28
Was ist guter Geschichtsunterricht? 30
31
Service & Info
Auf einen Blick 31
Spannender Unterricht 32
Brauchen wir Bräuche? 34
Österreichisches
Bildungsvolksbegehren 35
Landesranglisten 35
Neue Südtirolkarte
Wettbewerbe: Termine
35
und Anmeldungen 35
Landesbeirat der Eltern 36
Willkommen in der Schule
Landesbeirat der Schüler
37
und Schülerinnen 38
Franz Emanuel Weinert, 1930–2001
Deutsches Bildungsressort
Rundschreiben 39
Deutsches Bildungsressort
Mitteilungen 39
Beschlüsse der Landesregierung 39
Dezember 2011
3
Aktuell
Guter Unterricht
ist ...
4 Dezember 2011
Aufgrund dieser Forschungsarbeiten
wissen wir inzwischen viel über Bildungs-
und Lernprozesse. Dieses Wissen
ist in die tägliche Schul- und Unterrichtspraxis
eingeflossen. Unter dem
Titel des Ko-Konstruktivismus und der
Kompetenzorientierung hat es Eingang
in die Lehrpläne und Rahmenrichtlinien,
in die Fortbildung, in die Lehrmaterialien
und in den Unterricht gefunden. Die
beste Zusammenfassung der wissenschaftlichen
Erkenntnisse bieten nach
wie vor Andreas Helmkes Standardwerk
„Unterrichtsqualität: Erfassen, Bewerten,
Verbessern“ (2007) sowie seine
10 Thesen zum guten Unterricht. Sie
bilden eine gute Grundlage, wenn
Lehrerinnen und Lehrer sich und ihre
Schülerinnen und Schüler – etwa über
die Web-Plattform „IQES online“ – fragen
wollen, wo die Stärken und Schwächen
ihres eigenen Unterrichts liegen. Ein
Merkmal guten Unterrichts, nämlich
„Lernförderliches Unterrichtsklima“,
möchte ich kurz herausgreifen, weil es
mir besonders wichtig erscheint.
Ein förderliches Lernklima
setzt Vertrauen voraus
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich, als
meine jüngste Tochter die dritte Klasse
des Gymnasiums besuchte. Sie und
ihre Mitschülerinnen und Mitschüler
bekamen eine neue Lehrerin in Latein
und Deutsch. Diese setzte zu Beginn
des Schuljahres einen Test an, um zu
Föderliches Lernklima
VERTRAUEN
SCHAFFEN
Viele Forschungen sind seit Mitte der 1990er-Jahre zu den Fragen
„Wie funktioniert Lernen?“ und „Was ist guter Unterricht?“
gemacht worden. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Guter Unterricht
baut auf einem förderlichen Lernklima auf und ist geprägt
von gegenseitigem Vertrauen zwischen Lehrenden und Lernenden.
sehen, wo die Klasse leistungsmäßig
steht. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus:
Die Klasse hatte sehr große Lücken in
Latein. Die Lehrerin fiel nun allerdings
nicht ins Klagen, warf der Klasse nicht
vor, dass man mit ihr nichts anfangen
könne, und beklagte sich auch nicht
über ihr „Schicksal“. Sie stellte sich in
die Klasse und sagte: „Das Ergebnis ist
sehr schlecht. Euer Leistungsstand ist
niedrig. Aber bis zum Ende des Jahres
werden wir das schon hinkriegen.“ Damit
gab sie den Schülerinnen und Schülern
das Vertrauen, dass sie es schaffen können.
Sie kratzte nicht am Selbstwertgefühl
der Jugendlichen, sondern signalisierte,
dass sie ihnen zutraut, dass sie zu
guten Leistungen fähig sind. So förderte
sie ihre Lernbereitschaft. Vor allem aber
machte sie durch das „Wir“ deutlich,
dass sie nicht alleine dastehen, sondern,
dass sie sie als Lehrerin unterstützen
wird und Verantwortung mit übernimmt.
Damit hat sie mit einem einzigen Satz ein
Vertrauensverhältnis aufgebaut und ein
lernförderliches Klima geschaffen.
Der Lehrer auf deiner Seite
Welchen Stellenwert ein förderliches
Lernklima hat, zeigt eine zweite Begebenheit
in einem Lyzeum in Helsinki.
Schüler und Schülerinnen stellten uns
Besuchern aus Südtirol ihre Schule
vor. Eine Schülerin hatte ein Jahr lang
ein Gymnasium in Frankfurt am Main
besucht und beschrieb uns, wie sie die
Rudolf Meraner
Schule in Deutschland erlebt hatte. Sie
brachte einen gravierenden Unterschied
zur finnischen Schule auf den Punkt:
„In Deutschland zeigt dir der Lehrer
immer, was du noch nicht kannst. Er
ist an deinen Fehlern interessiert und
sagt dir, dass du sie vermeiden musst.
Du hast immer das Gefühl, er ist auf der
anderen Seite. In Finnland ist der Lehrer
dein Freund, er ist auf deiner Seite, er
hilft dir.“ Auch hier treffen wir auf das
Bild der Lehrperson, die die Schülerinnen
und Schüler bei ihrem Lernen
begleitet, ihnen vertraut und dadurch
Vertrauen zurückbekommt. Vertrauen ist
somit die Grundlage dafür, dass Lernen
überhaupt stattfinden kann – und Kinder
und Jugendliche überhaupt erst gestärkt
werden können.
Rudolf Meraner
Leiter des Bereichs Innovation und Beratung
Rudolf.Meraner@schule.suedtirol.it
Dezember 2011
5
Aktuell
Herbsttagung der Führungskräfte
WIE UNTERRICHT GELINGT
In Südtirol ist er kein Unbekannter:
Professor Andreas Helmke von der
Universität Koblenz/Landau, der als
wissenschaftlicher Berater zur Teamorientierten
Unterrichtsentwicklung und
der Web-Plattform „IQES online“, zum
Qualitätsrahmen für die Schule in Südtirol
sowie anderen Untersuchungen zum
Unterricht öfters in Südtirol zu Gast war.
Bei der Tagung stellte er ein ergänzendes
Programm zur Unterrichtsdiagnostik
vor: EMU (Evidenzbasierte Methoden der
Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung).
Schwerpunkt seiner Ausführungen war
zunächst die scheinbar einfach klingende
Frage „Was ist guter Unterricht?“. Für
Helmke gibt es den guten Unterricht
nicht. Vielmehr wählte er aus der Fülle
wissenschaftlicher Untersuchungen und
der spontanen Einschätzung von Schülerinnen
und Schülern sowie Eltern Gruppen
von Faktoren aus: Voraussetzungen
für Unterricht, direkte und indirekte
Einflüsse auf Unterricht.
Die Rahmenbedingungen
Den Rahmen bilden kulturelle und regionale
Bedingungen, Schulform, Bildungsgang,
Zusammensetzung der Klasse,
Didaktik, Schul- und Klassenklima. Nicht
zu unterschätzen sind der Einfluss der
Familie, also der Erziehung, die Bildungsnähe
und soziale Schicht. In Südtirol
haben die PISA-Studien gezeigt, dass es
verhältnismäßig gut gelungen ist, Kinder
aller Schichten zu fördern. Andererseits
muss die Schule vermehrt Erziehungsaufgaben
wahrnehmen und darf diese
6 Dezember 2011
Um die Qualität von Unterricht ging es bei der Herbsttagung der
Führungskräfte aus Kindergarten und Schule im Oktober 2011 in
Brixen. Hauptreferent war Andreas Helmke, der Antworten auf die
Frage zu geben versuchte, was „guten Unterricht“ ausmacht.
gemeinsam mit den Eltern nicht vernachlässigen.
In den westlichen Ländern spielt
die Einschätzung des Lernpotenzials der
Schülerinnen und Schüler eine Rolle.
Damit fasst man Lernmotivation, Anstrengungsbereitschaft,
Ausdauer, Selbstvertrauen,
Veranlagungen und Ähnliches
zusammen. Interessant ist in diesem
Zusammenhang, dass im konfuzianisch
geprägten Teil Asiens die Aussage, X sei
zu wenig begabt, nahezu unbekannt ist.
Hohe Wertschätzung des Lernens und
der Bildung führt zur Einstellung: Wer
sich anstrengt, lernt auch etwas und kann
einiges erreichen. Daraus entsteht viel
Zutrauen in das Leistungsvermögen der
Lernenden.
Eine Voraussetzung dafür, dass Unterricht
überhaupt erst möglich ist, ist das
Schaffen einer gemeinsamen Grundlage,
etwa Regeln des Umgangs und Verhaltens
in der Klasse, die mit Schülerinnen
und Schülern sowie Eltern vereinbart
sind. Regeln sind noch wirksamer, wenn
einige von ihnen für alle Klassen gleichermaßen
gelten. Hier ist die Schulführungskraft
gefordert.
Direkter Einfluss auf das Lernen
Was wirkt direkt auf das Lernen ein? Da
sind zum einen Klarheit und Strukturierung
des Unterrichts, Konsolidierung,
Sicherung und Aktivierung. Ebenso sollte
fachliche Richtigkeit auf dem neuesten
Forschungsstand selbstverständlich
sein. Auch die Lehrersprache ist nicht zu
unterschätzen: Aussprache, syntaktische
Vollständigkeit, keine Floskeln, Laut-
stärke und anderes mehr spielen eine
wichtige Rolle. Die Schulbaurichtlinien
sehen nur für die Grundschule bestimmte
Schalleigenschaften von Klassenzimmern
vor – das wäre in allen Schulen
dringend notwendig! Interessant ist die
richtige Dosierung des scheinbaren
Gegensatzpaares Klarheit-Unklarheit,
weil Unklarheiten Fragen der Lernenden
anstoßen, neugierig machen, zum
Gespräch untereinander und mit der
Lehrperson führen. Üben und Vertiefen
hat im Sinne geistlosen Paukens zu
verbreiteten Missverständnissen geführt.
Unbestritten ist, dass gewisse Grundinhalte
und Fertigkeiten automatisiert werden
müssen, das Einmaleins beispielsweise.
Intelligent üben kann man nicht
oft genug, mit Transfer von Lerninhalten,
mit Üben auf einer höheren Stufe als
Problemlösen, mit dem Übertragen von
Inhalten auf andere Fachbereiche. Mit
Aktivierung ist die Selbststeuerung der
Lernenden gemeint, stark unterstützt
durch Visualisierung, durch Nachdenken
über das Lernen und Auswerten des
Lernens, durch aktivierende Lernszenarien.
Es sollte keine „Osterhasen-
Pädagogik“ geben, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Lehrperson das
Wissen versteckt, Schülerinnen und
Schüler es suchen müssen, etwa durch
fragend-entwickelnde Engführung auf
einen einzigen richtigen Begriff hin, was
zugleich alle anderen Schülerbeiträge
abwertet und als Ablenkung einstuft.
Das „passive Vernehmen der Stimme
des Lehrers tut dem Gehirn des Schülers
nicht gut“, meint dazu der Psychiater
und Neurowissenschaftler Manfred
Spitzer. Lernende müssten hören, lesen,
selber zeigen, handeln, auf andere Fälle
übertragen – das verankere Kenntnisse,
statt sie im Gehirn abzulagern. Die
Unterrichtszeit sollte für das Lernen
genutzt werden, statt des weit verbreiteten
„Ich lerne daheim!“.
Indirekt beeinflussen
Lernen kann auch indirekt beeinflusst
werden, etwa indem eine positive Grundstimmung
verbreitet wird: Ich traue euch
zu, dass ihr das lernt, ihr könnt darauf
vertrauen, dass ich euch dabei helfe.
Auch durch den Aufbau einer guten
Beziehung zu den Schülerinnen und
Schülern kann die Unterrichtsqualität
erhöht werden. So kann die Lehrperson
als Gastgeberin wirken, wenn sie
vor Unterrichtsbeginn im Raum ist, die
Schülerinnen und Schüler begrüßt und
alles für die Stunde vorbereitet hat.
Was können wir tun, um die Unterrichtsqualität zu steigern?
Fehler sind Lernchancen auf dem Weg
zum Richtigen. Die Schülerinnen und
Schüler sollten Zeit zum Denken haben,
Leistung und Wertschätzung sollten
entkoppelt werden. Aus den genannten
Prinzipien, die nicht als Rezepte aufzufassen
sind, lassen sich viele praktische
Hinweise und Methoden für den Unterricht
ableiten.
Nach einer Bestandsaufnahme in einer
Schule oder einer Klasse müssen
Qualitätsschwerpunkte gesetzt werden,
um die Schule weiterzuentwickeln. Die
genannten Merkmale sollten in guter
Ausgewogenheit vorkommen. Laut
Andreas und Tuyet Helmke kann EMU
die Schritte zu mehr Qualität begleiten,
weil es als Werkzeug für Gespräche über
Unterricht und als Instrument für gegenseitiges
Lernen im wertungsfreien Raum
dient. Ein modularer Aufbau gewährleistet
Zugriff auf ausgewählte Bereiche,
die Triangulation gewährleistet sichere
Aussagen über den Unterricht und hilft
der Selbsteinschätzung der Lehrkraft.
In angeregten Gruppendiskussionen
überlegten die Schulführungskräfte, was
sie tun könnten, um die Unterrichtsqualität
zu fördern. Die erörterten Schritte
lassen sich in einigen Schwerpunkten
zusammenfassen: Information über
Qualitätsmerkmale und unterstützende
Instrumente; Gespräche über Unterricht
als wiederkehrende Inhalte von Konferenzen,
Sitzungen, Gesprächen, Fortbildung
und Training; Förderung von Unterrichtsbesuchen
und nachbereitenden Gesprächen;
Lernen von guten Beispielen;
Sichtbarmachen von Entwicklungsfortschritten
der gesamten Schule im Bereich
Unterrichtsqualität und Verankerung im
Schulprogramm; Einfordern eines zunehmenden
Grades an Verbindlichkeit.
Veronika Rieder
Direktorin der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie
Meran „Marie Curie“ und Tagungsleiterin
Veronika.Rieder@schule.suedtirol.it
Herbsttagung 2011
in Brixen
Die Direktorinnen und Direktoren des
Kindergartens und aller Schulstufen
trafen sich am 18. und 19. Oktober
2011 zur jährlichen Herbsttagung im
Sozialwissenschaftlichen Gymnasium
„Josef Gasser“ in Brixen. Neben
dem Tagungsschwerpunkt zu den
Merkmalen guten Unterrichts standen
Themen wie die Vereinheitlichung des
Schulkalenders, die Zusammenarbeit
der Schulen mit den Jugendverbänden
und die Auszeichnung „gesundheitsfördernde
Schule“ auf dem Programm.
Die Tagung leiteten Simon Raffeiner
und Veronika Rieder.
Dezember 2011
7
Aktuell
Schule, Kinder- und Jugendorganisationen
’S JUNGE EHRENAMT
Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat bei der Herbsttagung der
Führungskräfte der Kindergärten und Schulen die „Ehrenamtskampagne
fürs junge Ehrenamt“ vorgestellt. Wichtigstes
Anliegen: mehr Kooperation zwischen der Schule und den
Kinder- und Jugendorganisationen.
Immer wieder hat man in den vergangenen
Monaten in den Medien Berichte
über die „Ehrenamtskampagne fürs junge
Ehrenamt“ gehört. Was hinter dieser
Kampagne steckt und warum sie gerade
für Schulen sehr wichtig ist, haben
Vertreterinnen und Vertreter des Südtiroler
Jugendrings den Führungskräften
aus Kindergarten und Schule bei ihrer
Tagung am 18. Oktober 2011 erklärt. „Mit
der Ehrenamtskampagne soll auch die
Kooperation der Kinder- und Jugendorganisationen
mit den Schulen verstärkt
werden“, erläuterte Igor Guizzardi, Vorsitzender
im SJR. Zudem sollte aufgezeigt
werden, welche wertvollen Kompetenzen
junge Menschen durch ihre ehrenamtlichen
Tätigkeiten erwerben können:
„Führungskompetenzen, die Leitung von
Sitzungen, die Organisation von Veranstaltungen,
Teamarbeit und vieles andere
mehr wird gerade im Ehrenamt erlernt“,
so Guizzardi.
Entwickelt wurde die Kampagne, der
das Motto „Come together – 's junge
Ehrenamt“ zugrunde liegt, vom Südtiroler
Jugendring gemeinsam mit seinen
Mitgliedsorganisationen. Die Kampagne
besteht aus mehreren Bausteinen:
fundierte Weiterbildungsangebote für
junge Ehrenamtliche, Kooperationen
mit Schule und Wirtschaft, Sensibilisierung
der Öffentlichkeit durch Plakate,
die auch in den Oberschulen zu sehen
sind, Erhebung zum Stand des jungen
Ehrenamts in Südtirol und anderes mehr
(siehe dazu http://ehrenamt.jugendring.
it). Unterstützt wird die Ehrenamtskampagne
durch den Sonderfonds für die
ehrenamtliche Tätigkeit sowie durch die
Abteilung Präsidium – Amt für Kabi-
8 Dezember 2011
nettsangelegenheiten der Südtiroler
Landesregierung.
Erwartungen und Wünsche
Der SJR erhofft sich von den Schulen vor
allem Folgendes:
Kooperation mit Grund- und Mittelschulen
• Verständnis für das junge Ehrenamt
• Anerkennung des nicht formalen
Lernens
• Kooperationspartner für Projekte (Aktive
Pause, Zirkuswochen)
• Bekanntmachen von Initiativen und
Projekten über die Schulen
• Bekanntmachen von Vereinen über die
Schulen (offener Tag der Vereine)
• Austausch und Kooperation zwischen
Schulen und Vereinen
Kooperation mit Oberschulen
• Verständnis für das junge Ehrenamt
(bei Zeitversäumnis für Aus- und
Freundschaften fürs Leben –
Eine Initiative des Südtiroler Jugendrings
zum Europäischen Jahr des Ehrenamts powered by:
mach mit!
www.jugendring.it
Weiterbildung)
• Anerkennung des nicht formalen
Lernens
• Kooperationspartner (für Weiterbildung,
Projekte)
• Bekanntmachen von Initiativen und
Projekten über die Schulen
• Mittragen der Ehrenamtskampagne für
das junge Ehrenamt
• Anrechnen der ehrenamtlichen Tätigkeit
bei „Matura“-Punkten
Igor Guizzardi, SJR-Vorsitzender
Michael Peer, SJR-Geschäftsführer
info@jugendring.it
Mitgliedsorganisationen
des Südtiroler Jugendrings
• Alpenvereinsjugend Südtirol
(AVS-Jugend)
• Junge Generation in der SVP (JG)
• Katholische Jungschar Südtirols
(KJS)
• Kolpingjugend (KJ)
• Südtiroler Bauernjugend (SBJ)
• Südtiroler Pfadfinder (SP)
• Südtirols Katholische Jugend (SKJ)
• Verein Animativa (Verein zur
Förderung der Zirkuskunst)
• Verein für Kinderspielplätze &
Erholung (VKE)
• Weißkreuzjugend (WKJ)
• Junge Grüne (Beobachterstatus)
• KVW-Live (Beobachterstatus)
• ASGB-Jugend (Beobachterstatus)
Zur Förderung einer guten
Zusammenarbeit zwischen Schule und
Kinder- und Jugendorganisationen
bietet der Südtiroler Jugendring seine
Unterstützung an: Tel. 0471 060430,
info@jugendring.it
Thema
Bilder von
Unterricht
ZEHN MERKMALE
GUTEN UNTERRICHTS
1. Effiziente Klassenführung und Zeitnutzung
2. Lernförderliches Unterrichtsklima
3. Vielfältige Motivierung
4. Strukturiertheit und Klarheit
5. Wirkungs- und Kompetenzorientierung
6. Schülerinnen- und Schülerorientierung, Unterstützung
7. Förderung aktiven, selbstständigen Lernens
8. Angemessene Variation von Methoden und Sozialformen
9. Konsolidierung, Sicherung, intelligentes Üben
10. Passung
www.iqesonline.net
nach Andreas Helmke
Unterrichtsqualität: Erfassen, Bewerten, Verbessern. Seelze, 2004 (3. Auflage).
Dezember 2011
9
Thema
Externe Evaluation und Qualitätsrahmen
UNTERRICHTSQUALITÄT
ERFASSEN
Mit ihrem „Qualitätsrahmen für die deutsche Schule“ hat die
Evaluationsstelle einen überschaubaren Katalog von Kriterien
guten Unterrichts zusammengestellt, der auf möglichst viele
Unterrichtssituationen und alle Schultypen anwendbar ist.
Dass Unterrichtsqualität unter den
Merkmalen einer guten Schule den
wohl entscheidenden Maßstab darstellt,
darüber dürften kaum Zweifel bestehen.
Doch was guter Unterricht ist, ist
sicherlich nicht mit derselben Eindeutigkeit
zu beantworten. Externe Evaluation,
die nicht anders als die interne, dazu
berufen ist, Unterrichtsqualität auf der
Grundlage weithin geteilter und transparenter
Kriterien zu erheben, wird jedoch
um eine Antwort auf diese Frage nicht
herumkommen. Sie wird entscheiden
müssen, woran man guten Unterricht
erkennen kann, selbst wenn sie nicht
erschöpfend oder definitiv sein kann. In
einem zweiten Schritt stellt sich dann die
Frage, auf welche Weise und mit welchen
Instrumenten Unterrichtsqualität erfasst
werden kann, wobei der Aufwand an Zeit
und Mitteln in möglichst engen Grenzen
zu halten ist.
Woran Unterricht gemessen wird
Die neuere Unterrichtsforschung hat –
vor allem durch die Arbeiten von Hilbert
Meyer und Andreas Helmke – empirisch
gesicherte Grundlagen erarbeitet, die
zeigen, worauf es bei einem guten
Unterricht ankommt. Dass man dabei
auf einige überraschende Sichtweisen
stößt, überwiegend jedoch Merkmale
hervorgehoben werden, die einem in
der einen oder anderen Weise vertraut
sind, sei nur am Rande bemerkt.
Verschiedene „Orientierungsrahmen
zur Schulqualität“ zahlreicher Länder
und Organisationen bieten in Fülle
Anschauungsmaterial dafür, wie
Unterrichtsqualität begrifflich unter-
10 Dezember 2011
schiedlich gefasst werden kann und wie
man doch immer wieder auf dieselben
Grundprinzipien zurückkommt. Er soll
konkret genug sein, um die Ziele eines
zeitgemäßen Unterrichts wie auch die
Erwartungen der Gesellschaft, der Eltern
und Schülerinnen und Schüler klar
zu formulieren, aber auch so offen, dass
dadurch nicht die didaktische Autonomie
der Schule und die Lehrfreiheit eingeschränkt
werden. Von diesen Merkmalen,
die auch im Austausch mit Vertretern
der Schulwelt entstanden sind, beziehen
sich sieben auf die Unterrichtsprozesse,
ein weiteres auf die Ergebnisse des
Unterrichts. Wie man erkennen kann,
sind die Merkmale weitgehend neutral
formuliert, sie zeigen aber deutlich die
Eckpunkte, an denen Unterrichtsqualität
gemessen werden soll.
Um Aussagen über die Unterrichtsqualität
treffen zu können, ist es jedoch nötig,
deutlich die Ansprüche zu klären, die
man an einen guten Unterricht zu stellen
gedenkt. Deshalb müssen die einzelnen
Merkmale bestimmt und inhaltlich ausgeführt
werden. Dies geschieht dadurch,
dass Abb1 Teilmerkmale oder Indikatoren, wie
Vermittlung von Sach- und Fachkompetenzen
Vermittlung überfachlicher Qualifikationen
Lernformen und Lehrmethoden
Individuelle Förderung
Beratung und Beurteilung
Lernklima
Lernmittel und Lernumgebung
Ergebnisse
Merkmale guten Unterrichts nach dem Qualitätsrahmen
Abb2
Vermittlung von Sach- und Fachkompetenzen
immer man sie nennen mag, festgelegt
werden.
Welche Instrumente sind geeignet,
Unterrichtsqualität so zu erfassen, dass
die gewonnenen Ergebnisse objektiv und
zuverlässig sind?
Ein probates Mittel der
Evaluation: der Fragebogen
Für die externe, aber auch für die interne
Evaluation des Unterrichts bieten sich
zwei Methoden an, die am besten im
Verbund eingesetzt werden, da sie in der
Lage sind, die Schwächen der jeweils
anderen zu ergänzen. Durch einen an
Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler
sowie Eltern gerichteten Fragebogen
erhält man die Einschätzungen der unmittelbar
oder vermittelt am schulischen
Geschehen Beteiligten. Dadurch, dass
man einen großen Personenkreis in die
Befragung einbeziehen kann, erreicht
man eine hohe Repräsentativität. Mithilfe
entsprechend formulierter Items werden
die folgenden Teilmerkmale des Unterrichts
erfasst.
Der Vorteil und der Nutzen dieser Methode
sind, da alle Beteiligten mithilfe
derselben Items
befragt werden,
die hohe Repräsentativität
der
Ergebnisse und
ihre Vergleichbarkeit.
Es lassen sich
nicht nur die Daten
zwischen verschiedenenFachrichtungen,Schulstellen
oder Schulen
1
Vermittlung von Sach- und Fachkompetenzen
Vermittlung überfachlicher Qualifikationen
Lernformen und Lehrmethoden
Individuelle Förderung
Beratung und Beurteilung
Lernklima
vergleichen, sondern man kann auch
Lernmittel und Lernumgebung
die Einschätzungen der Eltern, Lehr-
Ergebnisse
personen und Schülerinnen und Schüler
einander gegenüberstellen, um gegensätzliche
Sichtweisen zu verdeutlichen.
2
Wenn man die Ergebnisse der einzelnen
Vermittlung von Sach- und Fachkompetenzen
•Angemessene Lernansprüche
•Gutes fachliches Niveau
•Inhalte auf aktuellem Stand
•Eingehen auf Schülerinteressen
•Strukturierter Unterricht
Vermittlung überfachlicher Qualifikationen
•Erziehung zur Selbstständigkeit
•Erziehung zur Teamfähigkeit
•Verbesserung der Computerkompetenz
Lernformen und Lehrmethoden
•Vielfalt der Lernformen
•Eigenverantwortliches Arbeiten
•Gestaltung der Pflichtquote
Individuelle Förderung
•Unterstützung bei Lernrückständen
•Fördern von Begabungen
•Regelmäßiges Differenzieren
Beratung und Beurteilung
•Individuelle Lernbegleitung
•Regelmäßiges und transparentes Feedback
•Gebotene Aufholmöglichkeiten
•Abgestimmte Bewertungsmaßstäbe
•Transparente Leistungsfeststellung
•Zeitgerechte Korrektur
Lernklima
•Geeigneter Umgang mit Störungen
•Gegenseitiger Respekt im Unterricht
•Kontinuität
•Angemessenes Hausaufgabenpensum
•Positive Lerneinstellung
•Lehrkräfte arbeiten an gemeinsamen Zielen
•Gute Klassenführung
Lernmittel und Lernumgebung
•Nutzung der Ausstattung
•Geeignetes Lernmaterial
Ergebnisse
•Fachliche Leistungen
•Erzieherische Wirkungen
•Gesamtzufriedenheit
Mit Fragebogen erhobene Teilmerkmale
Abb3
Raster für die Unterrichtsbeobachtung
Gruppen zusammenlegt, indem man einen
Durchschnitt berechnet, erhält man
eine gruppenübergreifende Einschätzung
der Qualitätsmerkmale.
Eine neutrale Sichtweise:
die Unterrichtsbeobachtung
Allerdings ist die Fragebogenmethode
nicht dazu angetan, alle Qualitätsmerkmale
adäquat zu erfassen. Es ist
außerdem wichtig, zu Einschätzungen
zu gelangen, die nicht ausschließlich
durch die Perspektive der Beteiligten
geprägt sind, sondern eine neutrale Sicht
gewährleisten. Dazu wird die Methode
der Unterrichtsbeobachtung angewandt,
die in Form von vergleichsweise kurzen,
aber möglichst zahlreichen Klassenbesuchen
umgesetzt wird. Zweck der
Unterrichtsbeobachtung ist es aber weiterhin,
den Unterricht in der gesamten
Literaturnachweis
Schule beschreibbar zu machen, nicht
der jeweiligen Klasse. Deshalb bedarf es
auch hier klarer Kriterien, die für (fast)
jede Form des Unterrichts anwendbar
sind und zudem in der verfügbaren Zeit
erfassbar sind, um die Ergebnisse der
Einzelbeobachtungen zu einem Gesamtbild
zusammenfügen zu können. Für den
Klassenbesuch wurde das obige Raster
zusammengestellt, mit dem die Beobachtungen
festgehalten werden können.
Der offensichtliche Schematismus dieses
Rasters ist im Bestreben begründet,
Ergebnisse zu erhalten, die möglichst
unabhängig von der Subjektivität der
Betrachterin und des Beobachters sind
und eine statistische Ausarbeitung und
Darstellung zu ermöglichen.
Bernhard Hölzl, Evaluationsstelle für die deutsche
Schule, Bernhard.Hoelzl@schule.suedtirol.it
• Andreas Helmke, Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose,
Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Seelze, Kallmeyer Verlag, 2008
• Hilbert Meyer, Was ist guter Unterricht? Berlin, Cornelsen Scriptor Verlag, 2004.
• Beispiele zu Orientierungsrahmen: How good is our school? The Journey
to Excellence; HM Inspectorate of Education, Schottland. Kwaliteistskaart
(Toezichtkaart); Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap, Niederlande.
Wie gut ist unsere Schule? Bertelsmann Stiftung, Deutschland. Qualität in
der Schule (QIS); BMUKK, Österreich. Orientierungsrahmen Schulqualität;
Kultusministerium Niedersachsen und viele andere
Dezember 2011
11
Thema
Unterrichtsdiagnostik
EINE FRAGE
DER PERSPEKTIVE
Ein neu entwickeltes Verfahren zur Unterrichtsdiagnostik stellten
Andreas und Tuyet Helmke bei der Herbsttagung der Führungskräfte
der Kindergärten und Schulen im Oktober 2011 in Brixen vor. Für
INFO haben sie die „Evidenzbasierten Methoden der Unterrichtsdiagnostik
und -entwicklung“, kurz EMU, näher beschrieben.
Das Ziel von EMU ist es,
• Stärken und Schwächen des eigenen
Unterrichts zu erkennen, um ihn auf
empirischer Grundlage gezielt weiterzuentwickeln;
• eigene implizite Theorien des Lehrens
und Lernens explizit zu machen und
blinde Flecken bei der Unterrichtswahrnehmung
zu erkennen;
• den Unterricht mit den Augen der
Schülerinnen und Schüler zu betrachten
und für Heterogenität innerhalb der
Klasse zu sensibilisieren;
• durch wechselseitige Hospitation im
Tandem den kollegialen Austausch
über Unterricht im bewertungsfreien
Raum anzuregen;
• durch die Öffnung der Klassenzimmertüren
einen Beitrag zur innerschulischen
Kooperationskultur zu leisten.
Wieso Diagnostik?
Viele verbinden mit dem Begriff Diagnostik
die Medizin. Diagnostizieren bedeutet
jedoch ursprünglich – unabhängig vom
Gegenstand – die eindeutige Zuordnung
von Phänomenen zu Kategorien. Die dafür
verwendeten Messinstrumente müssen
bestimmten methodischen Standards
und Gütekriterien genügen. Insbesondere
muss ihre Auswahl forschungsbasiert
sein, und die Instrumente müssen empirisch
überprüft worden sein.
Warum ist Unterrichtsdiagnostik
nötig?
Wie die videobasierte Unterrichtsfor-
12 Dezember 2011
schung gezeigt hat, reicht eine Selbsteinschätzung
durch die unterrichtende
Lehrperson nicht aus: Erstens ist diese
angesichts der Komplexität des Unterrichtsgeschehens
und der damit verbundenen
Kapazitätsbelastung nur schwer
möglich, und zweitens gibt es blinde
Flecken, derer man sich oft gar nicht
bewusst ist. Daher ist eine Außensicht,
ein „fremder Blick“ auf den Unterricht
für dessen gezielte Weiterentwicklung
unabdingbar. EMU stellt hierzu Fragebögen
zu Merkmalen der Unterrichtsqualität
bereit, die den Unterricht einer
konkreten Stunde aus verschiedenen
Perspektiven (unterrichtende Lehrkraft,
hospitierende Kollegin oder hospitierender
Kollege, Schülerinnen und Schüler
der unterrichteten Klasse) erfassen.
Einige Merkmale von EMU
Das Verfahren zur Unterrichsdiagnostik
EMU
• kann kostenlos genutzt werden; die
Nutzung ist mit keinerlei Verpflichtungen
verbunden.
• ist selbsterklärend und erfordert keine
externen Spezialisten, kein Zusatzstudium.
• ist modular aufgebaut und bietet viele
Einstiegsmöglichkeiten.
• kann ungehindert, das heißt ohne Registrierung,
Passwort und Anmeldung
heruntergeladen werden.
• ist ein „lernendes Programm“ und
wird daher ständig verbessert und
erweitert.
• wird seit der Freischaltung im Januar
2011 intensiv genutzt: Es wurde
seitdem in 38 Ländern der Welt – über
27.000-mal heruntergeladen (Stand:
November 2011).
Referenzzeitraum und
Gegenstandsbereich
Referenzzeitraum ist – anders als
bei vielen Instrumenten der externen
Evaluation – nicht das gesamte
Schuljahr, sondern eine konkrete
Unterrichtsstunde. Dies macht die
Selbstbeurteilung des eigenen Unterrichts
anschlussfähig an die Sichtweisen
einer hospitierenden Lehrperson
(Individualfeedback) und der Klasse
(Schülerfeedback).
Inhaltlich geht es um vier klassische
Bereiche fachübergreifender Unterrichtsqualität:
(1) effiziente Klassenführung,
(2) lernförderliches Klima und
Motivierung, (3) Klarheit und Strukturiertheit
sowie (4) Kognitive Aktivierung,
ergänzt um (5) einen Bilanzbereich,
das heißt eine Einschätzung der
Stunde in emotionaler (Wohlfühlen),
motivationaler (Interessantheit) und
kognitiver Hinsicht (Lernertrag). Dieser
Basisbereich wird ergänzt durch
Zusatzbereiche (Kognitive Aktivierung,
Qualität der Gruppenarbeit, Umgang
mit Vielfalt, kompetenzorientierter
Unterricht, fachliche und fachdidaktische
Qualität, Lehrersprache). Darüber
hinaus können eigene Items für den
Zusatzbereich entwickelt werden.
Lehrerfragebogen Kollegenfragebogen Schülerfragebogen
Die Schüler/innen konnten
ungestört arbeiten.
Wenn ich eine Frage
gestellt habe, hatten die
Schüler/innen ausreichend
Zeit zum Nachdenken.
Ich habe die Lernziele
dieser Unterrichtsstunde
erreicht.
Perspektivenabgleich
und Reflexion
Jede der drei Perspektiven hat ihre Stärken
und Schwächen. Im Kern der Unterrichtsdiagnostik
steht daher ein Abgleich
dieser Sichtweisen als Grundlage für
gemeinsame Reflexion und gegebenenfalls
Verabredung von Maßnahmen der
Weiterentwicklung des Unterrichts. Eine
speziell für EMU entwickelte Software
ermöglicht die Dateneingabe und visualisiert
auf Knopfdruck die Ergebnisse.
Der kollegiale Reflexionsprozess erfolgt
bei EMU in Gestalt von Tandems, die auf
Augenhöhe und im bewertungsfreien
Raum agieren. Das Tandemprinzip ist
nach unseren Erfahrungen mit EMU der
Schlüssel für eine erfolgreiche Unter-
Die Schüler/innen konnten
ungestört arbeiten.
Wenn die Kollegin/der
Kollege eine Frage gestellt
hat, hatten die Schüler/innen
ausreichend Zeit zum
Nachdenken.
Die Kollegin/der Kollege
hat die Lernziele dieser
Unterrichtsstunde
erreicht.
Die Übersicht veranschaulicht anhand von drei Beispiel-Items
das Prinzip des Abgleichs.
Ich konnte in dieser Unterrichtsstunde
ungestört
arbeiten.
Wenn die Lehrerin/der
Lehrer in dieser Unterrichtstunde
eine Frage
gestellt hat, hatte ich
ausreichend Zeit zum
Nachdenken.
Ich habe in dieser Unterrichtsstunde
etwas
dazugelernt.
richtsentwicklung. Ergebnis eines solchen
Austauschs kann die Verabredung
spezifischer Veränderungen sein, die in
einer folgenden Unterrichtsphase umgesetzt
und anschließend durch eine erneut
durchgeführte Unterrichtsdiagnostik
evaluiert werden können. Im Idealfall
ist EMU eingebettet in ein umfassendes
und kontinuierliches Programm der systematischen
Unterrichtsentwicklung.
Andreas Helmke
Professor an der Universität Koblenz-Landau,
Bereich Entwicklungspsychologie und Bildungsforschung,
helmke@uni-landau.de
Tuyet Helmke
Senior Researcher, Universität Koblenz-Landau,
tuyet@uni-landau.de
Infobroschüre zu EMU
EMU richtet sich an Lehrpersonen aller
Schularten und an Schülerinnen und
Schüler ab der 5. Klassenstufe. Ein
Fragebogen für Grundschülerinnen und
Grundschüler der 3. und 4. Klasse wird
ab 2012 zur Verfügung stehen. EMU
umfasst neben Fragebögen, Folien,
Software und Infos eine zehnseitige
Infobroschüre, die auf www.
unterrichtsdiagnostik.info zu finden ist,
Darin geht es um elf Aspekte:
1) Unterrichtsdiagnostik – was ist das,
und warum ist sie nötig?
2) An wen richtet sich EMU?
3) Welchen wissenschaftlichen
Hintergrund hat EMU?
4) Was heißt „Abgleich von
Perspektiven“?
5) Was leistet das Auswertungsprogramm?
6) Welche Szenarien und
Veranstaltungsformate haben
sich in der Praxis bewährt?
7) Wovon hängt das Gelingen ab?
8) Unterrichtsdiagnostik –
und was dann?
9) Wie kann das Kollegium zum
Mitmachen motiviert werden?
10) Kostet die Nutzung etwas, und wie
erhält man das Material?
11) EMUplus: Unterrichtsdiagnostik
und Lehrergesundheit
Literaturhinweis
• Andreas Helmke, Unterrichtsqualität
und Lehrerprofessionalität. Diagnose,
Evaluation und Verbesserung des
Unterrichts. Seelze, Klett-Kallmeyer,
2010.
• Andreas Helmke, Tuyet Helmke,
Gerlinde Lenske, Giang Pham,
Anna-Katharina Praetorius,
Friedrich-Wilhelm Schrader, Manuel
Ade-Thurow, Unterrichtsdiagnostik –
Voraussetzung für die Verbesserung
der Unterrichtsqualität. In: Adolf
Bartz, Maja Dammann, Stephan
Huber, Carmen Kloft und Manfred
Schreiner (Hrsg.), PraxisWissen
SchulLeitung. Köln, Wolters Kluwer
(in Druck).
Dezember 2011
13
Thema
Was ist guter Unterricht?
STIMMEN
AUS DER PRAXIS
Die einen machen ihn an der Lehrperson und deren Motivationskünsten
fest, die anderen messen ihn am Ausmaß der Freiarbeit
oder an der Grundstimmung in der Klasse. INFO hat Stimmen von
Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen eingefangen, was sie sich
unter gutem Unterricht vorstellen.
Guter Unterricht
muss nachwirken
Guter Unterricht ist für mich, wenn ich
während der gesamten Stunde nicht
einen einzigen Blick auf die Uhr werfe
und nach dem Läuten der Schulglocke
erstaunt feststellen muss, wie schnell
die Zeit vergangen ist. Außerdem bedeutet
eine gute Unterrichtsstunde für mich,
dass der Lehrer ein Thema so spannend
und gut präsentiert, dass ich mich auch
außerhalb der Schule noch mit der Unterrichtsstunde
und dem Inhalt befasse.
Carmen Wolf
Schülerin, Sprachengymnasium Meran
Selbstständig und frei arbeiten
Für mich sollte der Unterricht nur bis
halb ein Uhr dauern. Die Stunden sollten
50 Minuten betragen mit jeweils fünf
Minuten Zwischenpause. Ein Lehrer
sollte für höchstens zwei Stunden am
Tag in der Klasse sein. Unterricht sollte
abwechslungsreich sein, zum Beispiel
gefällt es mir am Computer zu arbeiten,
Plakate zu gestalten sowie Gruppenarbeiten
und Lehrausgänge zu machen.
Der Unterricht ist auch toll, wenn man
viel frei und selbstständig arbeiten kann.
Ich mag es nicht, wenn ich eine ganze
Stunde lang nur schreiben, zuhören oder
lesen muss.
Jonas Mairhofer
Schüler, Mittelschule Terlan
14 Dezember 2011
Eine bunte Palette:
Mandala und Seil ziehen
Heute hat es mir in der Schule sehr
gefallen, weil wir Mandalas ausmalen
durften und ein Memory gebastelt
haben. Bei Turnen durften wir Seil
ziehen, wir Buben gegen die
Mädchen und die Lehrerin. Das
Tolle war, dass wir Buben gewonnen
haben. Bei Deutsch haben wir
Leserätsel gelöst und beim Wahlpflichtfach
durften wir ein kleines
Malrätsel machen.
Max Grünfelder
Schüler, Grundschule Tiers
Guter Unterricht ist wie die
Vorbereitung eines Konzerts
mit tonaler und atonaler Musik
Guter Unterricht setzt einen qualifizierten
und motivierenden Dirigenten
voraus. Er braucht Spieler, die auf ihrem
Instrument ihren spezifischen Fähigkeiten
gemäß bereit sind, unterschiedliche
Notenblätter zu lesen und Improvisation
nicht zu scheuen. Er verlangt gegenseitigen
Respekt und Geduld während der
Proben, schließt das tägliche Alleinarbeiten
nicht aus. Somit entsteht aus
einer Aneinanderreihung von Noten
etwas Einzigartiges, das zum Schluss
auch in Abwesenheit des Dirigenten
gespielt werden kann und den Spielern
die Freude und den Mut gibt, sich jedem
Orchester und Dirigent anzupassen.
Maria Ventura
Lehrerin, Mittelschule Neumarkt
Lernende am selben Inhalt
individuell fördern
Für mich bedeutet guter Unterricht,
wenn es mir als Lehrperson gelingt,
unabhängig von den verschiedenen
Leistungs- und Lernvoraussetzungen
der Schüler und Schülerinnen, diese am
selben Inhalt trotzdem noch individuell
zu fördern.
Guter Unterricht bedeutet für mich,
eine gute, respektvolle Atmosphäre im
Klassenzimmer entstehen zu lassen und
die Lust der Schülerinnen und Schüler
zu wecken, etwas zu lernen. Werte wie
Akzeptanz der Unterschiedlichkeiten, gegenseitiges
Wohlwollen und Wertschätzung
werden bei einem guten Unterricht
vermittelt und gelebt.
Karin Gummerer
Lehrerin, Landesberufsschule für Handel, Handwerk
und Industrie „Christian Josef Tschuggmall“, Brixen
Ständig Events in der Klasse
sind nicht notwendig
Für mich ist der Unterricht – mein Unterricht
– gelungen, wenn ich mit einem
Gefühl der Freude die Klasse verlasse,
dass ich etwas gelehrt, etwas vermittelt,
etwas bewirkt habe. Das erkenne ich
auch am Ausdruck meiner Schülerinnen
und Schüler, wenn diese mich wunschlos
und ohne weitere Fragen aus der
Klasse ziehen lassen. Guter Unterricht
beinhaltet interessante Themen,
Lehrpersonen, die ihrer Arbeit gerne
nachgehen und aufmerksame Lernende,
die bereit sind, Neues zu erfahren.
Dabei kommt es nicht so sehr darauf
an, welche Methode man anwendet.
Es müssen nicht ständig Events in die
Klasse gebracht werden. Wichtig ist
es, dass eine positive Haltung – sowohl
bei den Lehrpersonen, als auch bei den
Lernenden – vorherrscht.
Sonja Anna Plank
Lehrerin, Mittelschule „Josef Wenter“, Meran
Auf Fragen der
Lernenden eingehen
Für mich bedeutet ein guter Unterricht,
dass Lehrpersonen unterrichten, weil
es ihre Absicht ist, den Schülern etwas
beibringen zu wollen. Die Lehrkräfte
sollen nicht schlechte Schüler ignorieren
und einfach Fragen – auch wenn sie noch
so banal sind – übergehen. Der Unterricht
sollte abwechslungsreich gestaltet
werden und die Schüler motivieren.
Anna Micheler
Schülerin, Landesberufsschule Brixen für Handel,
Handwerk und Industrie „Christian Josef Tschuggmall“
Regie führen
Ein guter Unterricht ist für mich, wenn
ich gut vorbereitet bin und dabei meine
eigenen Ideen einbringe – nicht fremde,
aus Lehrbüchern oder Arbeitsblättern.
Denn nur dann bin ich authentisch.
Wenn diese Ideen bei den Kindern ankommen
und ich spüre, dass sie mitmachen,
dass sie sich selbst mit eigenen
Meinungen einbringen und kritisch sind,
dann gehe ich zufrieden aus der Stunde.
Langfristig gesehen bedeutet guter Unterricht
für mich, dass die Kinder mich
irgendwann nur mehr als „Regisseurin“
wahrnehmen, die Impulse gibt, mich
aber eigentlich fürs Lernen nicht mehr
brauchen.
Sigrid Klotz
Lehrerin, Grundschule Frangart
Ein anderes Bild
von Unterricht
Also lautet ein Beschluß:
Daß der Mensch was lernen muß.
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen in die Höh,
Nicht allein im Schreiben, Lesen
Übt sich ein vernünftig Wesen;
Nicht allein in Rechnungssachen
Soll der Mensch sich Mühe machen;
Sondern auch der Weisheit Lehren
Muß man mit Vergnügen hören.
Daß dies mit Verstand geschah
War Herr Lehrer Lämpel da.
Wilhelm Busch, 1832–1908
Dezember 2011
15
Thema
Lehrerausbildung an den Berufsschulen
UNSER BILD VON
UNTERRICHT
Qualität im Unterricht fi ndet sich in verschiedenen Komponenten
wieder: in der Refl exion des eigenen Unterrichts, der Variation von
Methoden und Sozialformen und in der Kooperation zwischen
Fachunterricht und allgemeinbildenden Fächern.
Guter Unterricht beginnt wahrscheinlich
in dem Moment, wenn sich die
Lehrperson anderen Perspektiven
öffnet und den Unterricht nicht hinter
verschlossenen Türen hält. Qualität im
Unterricht bedeutet, dass die Lehrperson
mit Respekt dem Wissensdrang,
den Bedürfnissen sowie Problemen der
Schüler und Schülerinnen entgegentritt.
Es folgt daraus, dass der Fokus auf die
Schüler und Schülerinnen gerichtet ist
und ihre Entwicklung achtsam gefördert
und begleitet wird.
Lehrerausbildung an den Berufsschulen
hat Tradition. Ausgebildete Tutoren und
Tutorinnen begleiten die jungen Lehrpersonen
intensiv im ersten Schuljahr,
noch bevor die formale Ausbildung in
eigenen Lehrgängen außerhalb der
Schule beginnt. Das hausintern ausgebildete
Tutorenteam steht auch anderen
Lehrpersonen des Kollegiums bei Bedarf
zur Verfügung.
Die Beratung erfolgt in unterschiedlichen
Formen. Lehrpersonen in Ausbildung
leisten mehrere Unterrichtsauftritte in
einer kollegialen Kleingruppe, begleitet
von Tutoren und Tutorinnen. Diese
helfen dabei, den eigenen Unterricht zu
reflektieren und weiterzuentwickeln. Die
Beobachtungen während des Unterrichts
stützen sich auf wissenschaftlich erwie-
16 Dezember 2011
sene Merkmale von gutem Unterricht.
Es sind diese Rahmenbedingungen, die
es ermöglichen, den eigenen Unterricht
durch andere Sichtweisen zu erweitern.
In den Nachbesprechungen wird geprüft,
wie der eigene Unterricht wahrgenommen
wird. Das eigene Bild von Unterricht
wird zur Diskussion gestellt und kann
somit anders eingefärbt oder sogar
wesentlich verändert werden.
Diese systematische Vorgehensweise von
Beratung im Zusammenhang mit Klassenbesuchen
ergibt ein relativ objektives
Urteil über die Qualität des eigenen
Unterrichts.
Variation von Methoden
und Sozialformen
Guten Unterricht verstehen wir als
Angebot für Kompetenzerwerb unter
verschiedenen Gesichtspunkten, als
weitgehend geplantes Geschehen, das
zuerst von den Schülern und Schülerinnen
in ihrer individuellen Unterschiedlichkeit
ausgeht. Schüler und Schülerinnen
sind verschieden, Lernarrangements
im guten Fall auch. Aufgrund dieser
Tatsache wird auf die heterogenen Lernvoraussetzungen
eingegangen und mit
differenzierten Lernzielen geantwortet.
Ebenso ist eine angemessene Variation
von Unterrichtsmethoden und Sozial-
formen, die sowohl dem Fach als auch
den Lernzielen angemessen sind, von
grundlegender Bedeutung, um qualitativen
Unterricht zu gewährleisten.
Kooperation zwischen
Fachunterricht und allgemeinbildenden
Fächern
Die gemeinsame inhaltliche Abstimmung
von allgemeinbildendem
Unterricht und Fachunterricht ist an
den Berufsschulen grundlegend und
ermöglicht Qualität im Unterricht. Die
Lehrpersonen beziehen in den gemeinsamen
regelmäßigen Planungsgesprächen
beide Bereiche ein. Dem kommt
der Lernfeldunterricht entgegen, wo in
didaktisch aufbereiteten Lernfeldern
beruflich-fachliche und allgemeinbildende
Inhalte unter dem Aspekt der
Handlungs-, Sozial und Kommunikationskompetenz
verknüpft werden. Der
ganzheitliche Lernprozess der Schülerinnen
und Schüler steht im Mittelpunkt
und spiegelt sich im entsprechend
gestalteten Zeugnis wider.
Renate Gasser
Tutorin an der Landesberufsschule Brixen
für Handel, Handwerk und Industrie
„Christian Josef Tschuggmall“
Renate.Gasser@schule.suedtirol.it
Vor Ort
Voneinander lernen
Gletscherkunde-Camp am Ortler
Dezember 2011 17
Vor Ort
Forschungscamp am Ortler
GLETSCHER HAUTNAH
Ein Gletscherkunde-Camp
der Ohio State University bot
zwanzig Oberschülerinnen und
-schülern sowie deren Lehrpersonen
ein besonderes Erlebnis:
Vom 21. bis 25. September 2011
konnten sie die Vorbereitungen
am Fuße des Ortler-Gletschers
mitverfolgen und sich mit den
Wissenschaftlern austauschen.
Zwei der Schülerinnen und Schüler,
Katherina vom Realgymnasium Schlanders
und Stefano vom Liceo Scientifico
Tecnologico „Galileo Galilei“ in Bozen,
wurden im Anschluss an das Camp zu
ihren Eindrücken befragt.
Warum habt ihr euch zu diesem Camp
angemeldet?
Stefano: Mi é piaciuta l‘attività sul campo;
l‘affiancamento agli scienziati. Poi c‘é
la montagna che mi affascina molto.
Katherina: Mich hat das Projekt sofort
angesprochen, als es an der Schule
Die Präsentation des selbst gebauten Gletschermodells.
18 Dezember 2011
präsentiert wurde. Es war eine einmalige
Gelegenheit.
Haben sich eure Erwartungen und Vorstellungen
erfüllt?
Stefano: Si, sono molto soddisfatto,
anche se mi sarebbe piaciuto camminare
di più e fare più attività all‘aperto.
Katherina: Es war sehr interessant für
mich dabei zu sein. Schade nur, dass es
wegen des Wetters nicht möglich war,
alle geplanten Exkursionen zu machen.
Was hat euch besonders gefallen?
Stefano: Sono stato molto contento di
conoscere il professore Lonnie Thompson
e il suo staff, di parlare con lui e
vedere la passione che lo animava. Difficilmente
potrò ripetere questa esperienza.
Mi è piaciuto anche il paesaggio
naturale e la sistemazione logistica.
Katherina: Die Forscher vor Ort zu
erleben, war beeindruckend. Ein ganz
besonderer Moment war für mich, als
wir die Wissenschaftler verabschiedet
haben, als sie zum
Ortler geflogen
sind.
Wie hat die
Kommunikation
zwischen
deutsch- und
italienischsprachigen
Schülern
und Schülerinnen
funktioniert?
Stefano: La comunicazione
tra i due
gruppi linguistici
è molto importante.
In Alto Adige
bisogna cercare insieme di superare le
barriere linguistiche. La convivenza tra
i due gruppi linguistici è possibile se c‘è
disponibilità.
Katherina: Io non ho nessun problema
con l‘altra lingua. Anzi, io ho imparato
l‘italiano lavorando in un negozio e con
gli amici italiani. A casa con i miei genitori
parlo solo il tedesco.
Habt ihr das Gefühl, hier mehr gelernt
zu haben als beim Unterricht im Klassenzimmer?
Stefano: Imparato di più non direi, però
è stato molto più divertente e per questo
penso, che ciò che ho imparato mi rimarrà
impresso maggiormente.
Katherina: Wir konnten den Wissenschaftlern
direkt Fragen stellen und
haben gute Antworten bekommen, ihre
Begeisterung ist auch auf uns übergegangen.
Was ist eurer Meinung nach ein guter
Unterricht?
Stefano: I migliori risultati si raggiungono
partecipando attivamente, come
abbiamo fatto qui.
Katherina: Bei schwierigen Inhalten finde
ich gut, wenn sie schrittweise frontal
erklärt werden. In anderen Fächern bietet
es sich an, Experimente durchzuführen
oder aktuelle Themen aus Zeitungen
zu präsentieren.
Weitere Informationen und verschiedene
didaktische Angebote zum Thema Gletscher
unter www.ortles.org
Interview: Susanne Hellrigl
Bereich Innovation und Beratung
Susanne.Hellrigl@schule.suedtirol.it
Teamorientierte Unterrichtsentwicklung
WIE LEHRERTEAMS
KOOPERATIV LERNEN
Im Schuljahr 2010/2011 nahmen zehn Lehrerinnen des Schulsprengels
Meran/Obermais am Projekt des Bereichs Innovation und
Beratung zur Teamorientierten Unterrichtsentwicklung teil. Dessen
zentraler Aspekt „Kooperatives Lernen“ wurde am Pädagogischen
Tag im Oktober 2011 ins Gesamtkollegium getragen.
Als Beauftragte ihrer Schule hatten
sich die zehn Lehrerinnen verpflichtet,
das Gelernte in ihren Klassen zu
erproben und es dann in geeigneten
Formen der schulinternen Fortbildung
weiterzugeben. Es war keine leichte
Aufgabe, als Expertin vor den Kolleginnen
und Kollegen aufzutreten, kooperative
Lernmethoden zu vermitteln
und zu deren Einsatz im Unterricht zu
motivieren. Hier einige Erfahrungsberichte:
Wissen gerne weitergeben
Wir hatten im Team schon verschiedenste
Methoden in der Klasse umgesetzt,
wovon wir beim Pädagogischen
Tag berichteten. Nach einer kurzen
theoretischen Einleitung zeigten wir
Beispiele aus unserem Unterricht. Unserer
Meinung nach ist dies gelungen.
Wir sind überzeugt, dass kooperatives
Lernen eine sehr wirksame Methode
darstellt, deshalb haben wir unser
Wissen gerne weitergegeben.
Hubert Gufl er, Viktoria Lösch,
Maria Unterthurner
Trotz Lampenfieber
gelungene Veranstaltung
Die Vorbereitungen auf den Pädagogischen
Tag waren intensiv, denn es galt
die Inhalte von sechs Fortbildungstagen
zu reduzieren und so reizvoll zu präsentieren,
dass unsere Kolleginnen und
Kollegen Lust bekamen, die Methoden
des Kooperativen Lernens auszuprobieren.
Trotz des Lampenfiebers und technischer
Probleme gelang uns dies. Der
Frage „Was ist eine gute Schule?“ gingen
die Teilnehmenden mit der „Struktur-Lege-Technik“
nach. Außerdem wurden das
„Wechselseitige Lesen und Zusammenfassen“
und die „Placemat-Methode“
geübt. Unsere „Musterschüler“ zeigten
sich offen und probierten die angebotenen
Beispiele mit
Engagement aus.
Renate Schönegger,
Sabine
Waldner
Kollegiales
Arbeitsklima
und ein
Dankeschön
Die Rückmeldungen
meiner
Kolleginnen und
Kollegen waren
sehr positiv. Unsere
Beiträge waren für sie wertvoll, einige
haben gleich etwas umgesetzt. Ich war
überrascht, dass sich Kolleginnen und
Kollegen für den Tag und die Vorbereitung
bedankten. Die Vorbereitung war
zeitaufwendig, Sigi und ich haben die
Aufgaben auch differenziert. Für mich
war es kein Problem, vor dem Kollegium
zu sprechen. Das Arbeitsklima empfand
ich als sehr kollegial. Ich hoffe, dass wir
im Pädagogischen Team und im Lehrerzimmer
öfters über die Teamorientierte
Unterrichtsentwicklung sprechen, Ideen
und Erfahrungen austauschen.
Bettina Mitterhofer
Erste erfolgreiche Schritte
Bei der Vorbereitung passte ich die bereits
im Unterricht erprobten Unterlagen
für die Erwachsenen an. Am Pädagogischen
Tag war ich etwas aufgeregt,
in der Meinung, die Methoden noch zu
wenig getestet zu haben. Ich merkte,
dass es anders ist, die teamorientierten
Unterrichtsmethoden bei Erwachsenen
anzuwenden. Neben einigen kritischen
Rückmeldungen gab es Kolleginnen und
Kollegen, die mich um die Unterlagen
gebeten und sie bereits in der Klasse
eingesetzt haben. Erste erfolgreiche
Schritte sind gemacht.
Ulrike Rauch
Zusammengestellt von Angelika Janz
und Elisabeth Mairhofer
Pädagogisches Beratungszentrum Meran
Maria-Angelika.Janz@schule.suedtirol.it
Elisabeth.Mairhofer@schule.suedtirol.it
Dezember 2011
19
Vor Ort
Selbstevaluation im Kindergarten
GELEISTETE ARBEIT
WERT-SCHÄTZEN
Im Kindergarten wird nicht von „gutem Unterricht“ gesprochen
wie in der Schule. Der Blick richtet sich hier auf die Qualität in
der Begleitung der kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse im
Alter zwischen zweieinhalb und sechs Jahren.
Prozesse der Qualitätsentwicklung stützen
auch in der Welt des Kindergartens
die Weiterentwicklung der pädagogischen
Qualität. Die einzelnen Kindergartensprengel
haben bereits verschiedene
Akzente in der Selbstevaluation gesetzt.
Der Inspektorin für den Kindergarten,
Christa Messner, ist es ein großes Anliegen,
die Selbstevaluation zu systematisieren
und die Vernetzung sowie den
Austausch zwischen den Sprengeln zu
fördern. Die systematische Auseinan-
Die Führungskräfte der Kindergartensprengel
bei der Auftaktveranstaltung
in Nals
20 Dezember 2011
dersetzung mit der Selbstevaluation und
deren gezielte Verankerung soll durch
eine Kursfolge mit ausgewählten Vertreterinnen
aus allen Kindergartensprengeln
gestützt werden.
Gelungene
Auftaktveranstaltung
Die Auftaktveranstaltung zu dieser geplanten
Kursfolge fand am 15. November
2011 in der Lichtenburg in Nals statt.
Alle Führungskräfte der Kindergartensprengel,
die Vizedirektorinnen und
Projektbegleiterinnen sowie die beiden
Mitarbeiterinnen für den Kindergarten
im Bereich Innovation und Beratung nahmen
an der Fortbildungsveranstaltung
teil. Die beiden Referenten, Ferdinand
Patscheider, Direktor der Wirtschaftsfachoberschule
Meran, und Alexander
Plattner, Leiter des Pädagogischen
Beratungszentrums Brixen, führten in
die Grundlagen der Selbstevaluation ein.
Neben theoretischen Aspekten brachten
sie auch immer wieder persönliche
Erfahrungen ein, welche beide in ihrer
Tätigkeit als Schulentwickler gerade in
Bezug auf Selbstevaluation in der Schule
gesammelt haben.
Information und
Kommunikation
Nach einer ersten Klärung der Begrifflichkeiten
und des Kontextes zur
Selbstevaluation erfolgte eine kurze
Einführung in die Thematik des Projektmanagements
und des Evaluationsdesigns.
Das Aufzeigen verschiedener
Methoden und Instrumente sowie ein
kurzer Blick auf wichtige Aspekte der
Information und Kommunikation im
Kontext der Evaluation rundeten das
reichhaltige Programm ab.
Ziel der Veranstaltung war es, eine erste
Einführung in die komplexe Thematik zu
geben. Die in den vier Informationsblöcken
aufgezeigten Details werden in der
Kursfolge, die im Herbst 2012 starten
wird, vertieft.
In der Feedbackrunde wurde deutlich,
dass die gesetzten Ziele erreicht worden
waren. Als besondere Wertschätzung
erlebten die Teilnehmerinnen die Fähigkeit
der Referenten, sich auf die Begrifflichkeiten
und Rahmenbedingungen des
Kindergartens einzulassen. Obwohl in
der Schulwelt verankert, ist es beiden
Referenten gelungen, eigene Erfahrungen
sowie theoretisches und praktisches
Wissen auf die Bildungswelt des Kindergartens
zu beziehen. Die Möglichkeit, mit
Südtiroler Referenten zu arbeiten, wurde
von allen Teilnehmerinnen geschätzt und
als besonderer Gewinn betrachtet.
Martina Monsorno
Bereich Innovation und Beratung
Martina.Monsorno@schule.suedtirol.it
Lernwelten
Abenteuer Lernen
Straße in Hebron/Palästina
Dezember 2011 21
Lernwelten
Operation Daywork: Aktionstag Gewaltfreiheit
„IHR SEID ZEUGEN“
Der Nahost-Konflikt sorgt immer wieder
für Schlagzeilen. Mit unseren neuen
OD-Bildungsmaterialien, der Zeitung
2011/2012 und dem Lehrerheft möchten
wir viele Jugendliche dazu einladen, sich
mit den Themen Gewaltfreiheit und Palästina
auseinanderzusetzen. Ziel ist eine
kritische Konfrontation mit den globalen
und aktuellen Themen. Mit unserer Zeitung
informieren wir über die Situation
in Israel und den seit 1967 besetzten
Palästinensergebieten. Berichte und
Fotos von unserer Projektreise ins Westjordanland
sowie Zitate aus Interviews,
aber auch Verweise auf Studien und auf
das Internationale Menschenrecht sowie
ein Glossarium bilden die inhaltlichen
Schwerpunkte. Hinzu kommen Beiträge
und Informationen, die dazu beitragen
sollen, die aktuelle Situation in Palästina
bestmöglich aufzuarbeiten und zentrale
Themen für Friedensprozesse anschaulich
zu erklären.
Auch die Geschichte spielt eine wichtige
Rolle. Man denke zum Beispiel an das
22 Dezember 2011
Jahr 1948: Israel feiert seinen Befreiungskrieg
und die Staatsgründung, die
Palästinenser erinnert das Jahr an „naqba“,
die Katastrophe. Zentrale Schwerpunkte
sind die Themen Gewalt und
Gewaltfreiheit am Beispiel Palästinas,
aber auch an Beispielen von anderen
Bürgerbewegungen weltweit veranschaulicht.
Wir gehen der Frage nach,
welche Möglichkeiten uns Denker und
Aktivisten der Gewaltfreiheit aufzeigen,
um Konflikte kreativ zu lösen und um
aktiv für Menschenrechte einzustehen.
Gewaltfreiheit geht uns schließlich alle
an, denn wir alle kennen Konflikte und
Gewaltsituationen.
Verantwortung übernehmen –
Hoffnung schenken
„Junge Menschen, wie ihr es seid, geben
uns Hoffnung: Wenn junge Menschen
Verantwortung tragen und sich aktiv
engagieren, so glaube ich, werden wir in
Zukunft in einer besseren Situation sein.
Ihr seid hier hergekommen, ihr habt ge-
Kinder singen beim Festival der gewaltfreien Resistenz in At-Tuwani im Sommer 2011.
Gewaltfreiheit − das ist das aktuelle Thema und Projekt der
Schülerorganisation „Operation Daywork“ (OD). Mit dem Erlös aus
dem Aktionstag am 20. April 2012 wird ein Ausbildungsprojekt für
Jugendliche in At-Tuwani fi nanziert, einem kleinen Dorf in Palästina,
südlich von Hebron, in den besetzten Palästinensergebieten.
sehen und beobachtet, ihr seid Zeugen.
Das ist ein großes Wort: Wer Zeuge von
etwas wird, trägt die Verantwortung,
davon zu berichten“. Das waren die
Worte von Sami Adwan, dem Alexander-
Langer-Preisträger 2001 bei unserem
Besuch im Sommer 2011 in Bethlehem.
OD-Projektpartner sind das Komitee
Salvagente aus Turin, das weltweit
Menschenrechtsaktivisten unterstützt,
sowie das Gewaltfreie Bürgerkomitee
der südlichen Hebron-Hügel, eine Bürgerbewegung,
die seit über zehn Jahren
den täglichen gewaltlosen Widerstand
gegen Menschenrechtsverletzungen in
den besetzten Palästinensergebieten
praktiziert.
Wir ersuchen alle Schulen und Lehrpersonen,
die sich am Projekt beteiligen
möchten, sich möglichst bald bei uns
anzumelden! Vertreter und Vertreterinnen
des Gewaltfreien Bürgerkomitees
besuchen im März 2012 die Schulen und
Klassen.
Monika Weissensteiner
Koordinatorin Operation Daywork
monika.w@operationdaywork.org
Operation Daywork
Für Informationen, für Anmeldungen
und für die Bestellung der kostenlosen
Bildungsmaterialien für den Unterricht
– die OD-Zeitung 2011/2012 und das
Lehrerheft – steht Operation Daywork
gerne zur Verfügung:
www.operationdaywork.org
Monika Weissensteiner
Tel. 331 9110393
Talente Tage 2011
NICHT NUR KALTER KAFFEE
36 Jugendliche aus 13 Oberschulen
des Landes – vorgeschlagen von ihren
Lehrpersonen – haben im November
2011 zwei Tage lang das Haus St. Georg
in Sarns bevölkert. Tiefer gehendes Interesse
für den Themenbereich und Teamfähigkeit
waren die Bedingung für die
Zulassung. In kürzester Zeit haben alle
Teilnehmenden zusammengefunden und
engagiert bei einem der drei Workshops
mitgearbeitet. Hier einige Eindrücke der
Referentinnen und Referenten.
Experimentieren
mit Mathematik
Feststellen, wie lange es dauert, bis
Kaffee abkühlt, scheinbar unmögliche
Turmkonstruktionen mit Holzklötzen
bauen, den Todeszeitpunkt von Mordopfern
bestimmen, die Verbreitung von Kettenbriefen
simulieren – mit diesen und
weiteren Problemstellungen setzten sich
die elf Teilnehmenden des Workshops
„Experimentieren mit Mathematik“
auseinander. Ausgehend von praktischen
Versuchen wurden Daten zu Wachstumsund
Abnahmeprozessen gesammelt.
Vermutungen wurden aufgestellt, Hypothesen
formuliert, Computersimulationen
durchgeführt. Schrittweise wurde
ein passendes mathematisches Modell
erarbeitet. Das einstimmige Urteil der
Schülerinnen und Schüler: „Gefällt mir!“
Karin Höller und Dagmar Morandell
Licht aus – Traum an!
Warum träume ich? Was bedeuten meine
Traumbilder? Wann und wie oft träume ich
in einer Nacht? Kann ein Blinder Traumbilder
sehen, ein Gehörloser Traumgeräusche
hören? Welche Traumtheorien gibt es
Was haben Traumbilder, Drachenläufer und kalter Kaffee
gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Alle drei waren
Themen der Talente Tage 2011. Jugendliche aus den dritten
Klassen Oberschule konnten sich dabei zwei Tage lang mit ihren
schulischen „Steckenpferden“ beschäftigen.
in der Antike und Gegenwart? Wie werden
Träume in der Kunst umgesetzt?
Beim fächerübergreifenden Workshop
„Licht aus – Traum an“, der klassische
Sprachen, Kunstgeschichte und Philosophie
vereinte, standen solche Fragen
im Mittelpunkt. Zwei Tage lang wurde
gelernt, geforscht, gefragt, geschmunzelt,
gelacht und natürlich geträumt: Antike
Träume wurden übersetzt und szenisch
dargestellt, ein antikes Traumberatungsgespräch
nachgespielt, Traumtheorien auf
Lernplakaten festgehalten, die Traumdeutung
Freuds und Ansätze der experimentellen
Traumpsychologie kennengelernt
und über Filmausschnitte zu Träumen und
Albträumen sowie über eigene Träume
diskutiert.
Irene Terzer, Bernhard Windischer und
Karlheinz Gufl er
Same same but different
Freundschaft, Heimatgefühl, Hoffnung
und Wiedergutmachung – das waren die
Themen in unserer Gruppe. Die Grundlage
dafür stellten der Roman „The
Kite Runner – Der Drachenläufer“, von
Khaled Hosseini und dessen Verfilmung
dar. Anhand von theaterpädagogischen
Techniken und Übungen wurde Vertrautes
mit angeblich Fremden verglichen.
Dabei wurden Freeze-Images geschaffen,
eigene Szenen erfunden, vorgegebene
Prosaauszüge inszeniert, Haikus
und innere Monologe verfasst. Neben
bemerkenswerten Arbeitsergebnissen
beeindruckten der in kürzester Zeit
entstandene Zusammenhalt und die einzigartige
Atmosphäre in der Gruppe.
Evi Schwienbacher und
Helga Tschurtschenthaler
Mit Freude und Begeisterung bei der Sache
Talente Tage 2011
• Finally back home
Looking for my memories
Everything replaced.
• Sky is falling down
But you won’t give up your life
Shiny days will come.
Haikus, verfasst bei den Talente Tagen 2011
Im Rahmen der Initiativen zur Begabungs-
und Begabtenförderung hat das
Deutsche Schulamt in Kooperation mit
dem Bereich Innovation und Beratung
2011 zum zweiten Mal die Talente
Tage für Schülerinnen und Schüler der
Oberschule organisiert. Koordinatorin
Siglinde Doblander steht für Fragen
gerne zur Verfügung: Tel. 0471 417666,
Siglinde.Doblander@schule.suedtirol.it
Dezember 2011
23
Lernwelten
Herr Mairösl, inwiefern können auch
Schulen von Notfällen betroffen sein?
Wilfried Mairösl: Mit Notfällen an Schulen
sind aus Sicht der Notfallpsychologie
und Notfallseelsorge plötzliche und
unerwartete Ereignisse gemeint, welche
als nicht bewältigbar erlebt werden und
bei denen Menschen in Gefahr oder zu
Tode gekommen sind. Mögliche Beispiele
sind Todesfälle von Schülern und Schülerinnen
oder von Lehrpersonen auf dem
Schulgelände oder außerhalb davon,
Suizide – auch von Eltern, Gewalt oder
Geiselnahmen in der Schule.
Was gilt es für Schulen in derartigen
Krisen zu beachten?
Wilfried Mairösl: Menschen können in
solchen Situationen unterschiedlich reagieren.
Manche mögen auch in schwierigen
Situationen innerlich ruhig bleiben,
während andere mit hoher Erregung,
Unruhe, Angst oder Ärger reagieren und
wieder andere von einem distanzierten
und unwirklichen Erleben der Wirklichkeit
berichten. Wichtig ist dabei zu beachten,
dass es sich hierbei um normale Reaktionen
auf ein nicht normales Ereignis
handelt. Da jeder Notfall anders ist, ist
es auch schwierig, einen allgemeingültigen
Handlungsleitfaden für das
„Managen“ solcher Krisen zu erstellen.
Ganz allgemein kann man sagen, dass es
zunächst gilt, sich einen Überblick über
die Situation zu verschaffen. Wer ist in
welchem Maße von dem Ereignis betrof-
24 Dezember 2011
Tagung „Unfall, was dann?“
FÜR DEN NOTFALL
GERÜSTET
Was Notfallpsychologie und Notfallseelsorge in Krisensituationen
an Schulen leisten können, zeigten Fachpersonen bei der Tagung
„Unfall, was dann?“ auf. Einen ersten Einblick gibt ein Gespräch
mit dem Notfallpsychologen Wilfried Mairösl und mit Marlene
Kranebitter von der Notfallseelsorge.
fen und benötigt damit vielleicht auch ein
unterschiedliches Ausmaß und eine unterschiedliche
Form der Unterstützung?
Dabei gelten die Grundsätze „Hilfe zur
Selbsthilfe“ und bezüglich der Bereitstellung
von Angeboten „so viel wie nötig und
so wenig als möglich“.
Was brauchen Betroffene bei einem
Notfall?
Wilfried Mairösl: Wie bereits angesprochen
können Betroffene unterschiedlichste
Gefühle zeigen. Häufig treten
Hilflosigkeit und Ohnmacht, Unsicherheit
und Ängste auf. Betroffene benötigen
zuallererst ein Gefühl von Sicherheit.
Sie brauchen ein angemessenes Maß an
Aufmerksamkeit, also dass man sich Zeit
nimmt, ihnen zuhört, für sie da ist. Sie
möchten wissen, was auf sie zukommt,
was geschieht und was geschehen ist. Sie
brauchen Orientierung im Durcheinander,
sie brauchen Struktur! Ganz wichtig dabei
ist, dass sie sich auf die „Richtigkeit“ der
gegebenen Informationen verlassen können.
Sie benötigen größtmögliche Klarheit
und Freiräume, um selbst wieder handlungsfähig
zu werden und „mitreden“ zu
dürfen, wenn es um die Aufarbeitung des
Krisenereignisses geht. Hilfsangebote
sollten dabei die inneren und die sozialen
Ressourcen aktivieren. Noch vor der Betreuung
von Betroffenen gilt es allerdings,
die Informationsgestaltung nach innen,
also in der Schule, und nach außen aktiv
zu steuern.
Frau Kranebitter, wie lassen sich die
Aufgaben eines Care-Teams, eines Kriseninterventionsteams,
beschreiben?
Marlene Kranebitter: Vorsorge, Fürsorge
und Nachsorge sind die Aufgaben eines
Care-Teams. Schutz bieten, überlegen,
welche Interventionen notwendig sind,
und an die Zeit danach denken … die
Herausforderungen sind vielfältig. Psychische
Erste Hilfe leisten bedeutet, die
unmittelbaren Bedürfnisse von trauernden
oder traumatisierten Menschen zu
kennen und wahrzunehmen und diese
darin zu unterstützen, wieder Kontrolle
über das eigene Leben zu erlangen. In
einer Krise gilt es, den Überblick zu wahren,
und es muss klar sein, wer wofür
zuständig ist. Wenn eine Schulgemeinschaft
durch den Tod einer Schülerin,
eines Schülers oder einer Lehrperson
erschüttert wird, dann sollte das Care-
Team der Fels in der Brandung sein und
Hilfe und Beratung für Schülerinnen und
Schüler, für Eltern und für Lehrpersonen
anbieten. Diese Hilfe ist jedoch erst möglich,
wenn das Team entsprechend groß
ist, damit auch die eigene Betroffenheit
aufgefangen werden kann.
Wie kann sich eine Schule für den
Notfall rüsten?
Marlene Kranebitter: Für den Notfall
gerüstet zu sein, heißt ein Team zu haben,
das sich kennt und das auch unter
schwierigen Bedingungen miteinander
arbeiten kann. Für den Notfall gerüs-
Auf Krisensituationen vorbereitet sein erleichtert den Umgang damit.
tet zu sein, heißt durch gemeinsame
Fortbildung gewachsen zu sein und auf
die Fähigkeiten der anderen vertrauen zu
können. Für den Notfall gerüstet zu sein
heißt auch, einen – oder mehrere – Notfallkoffer
griffbereit zu haben, Bücher,
Texte, Vorschläge für die Gestaltung von
Unterrichtsstunden zur Verfügung zu
haben, immer wieder „das Undenkbare
zu denken“ zu wagen.
Welche Bedeutung kommt einem Care-
Team in der Schule zu?
Marlene Kranebitter: Ein Beispiel aus
meiner Schule: „Schutzengel fuhr im
Auto“ lautete die Schlagzeile in der
Zeitung am Tag darauf. Die beiden Zimmererlehrlinge
hatten in der Tat einen
Schutzengel, als sie mit ihrem Auto auf
dem Weg vom Lehrlingsheim zur Schule
verunglückten und sich nicht allzu
schwer verletzten. Ein klein wenig hatten
auch wir einen Schutzengel. Was wäre
gewesen, wenn mehr passiert wäre? Was
wäre gewesen, wenn – so wie bereits vor
Jahren an fast genau derselben Stelle
– ein junger Mensch gestorben wäre?
Wir wären an der Schule nicht wirklich
vorbereitet gewesen auf über dreißig
geschockte Klassenkameraden, auf
verzweifelte Eltern, auf sich ohnmächtig
fühlende Lehrpersonen. Wir wären nicht
vorbereitet gewesen auf Trauer, Fassungslosigkeit,
Wut und wir hätten wahrscheinlich
keine Antworten auf direkte
und unausgesprochene Fragen gehabt.
Inzwischen sind wir besser vorbereitet.
Interview: Sara Tanja Oberhofer
Dienststelle für Unterstützung und Beratung
Sara-Tanja.Oberhofer@schule.suedtirol.it
Stichwort Notfallseelsorge
Seit 15 Jahren bietet die
Notfallseelsorge ihren Dienst für
unverletzt Beteiligte bei Notfällen und
für Angehörige und Bezugspersonen
an. Der Dienst wird durch ausgebildete
freiwillige Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen geleistet.
Sie sind für die Betroffenen da,
unterstützen diese in der ersten Phase
der Bewältigung des traumatischen
Ereignisses, gestalten mit ihnen
Abschiedsrituale und verweisen
auf weiterführende Begleitung und
Unterstützung durch psychosoziale
Einrichtungen und Gruppen. Der
Dienst der Notfallseelsorge einen
psychosozialen und präventiven
Charakter.
Die Notfallseelsorge wird von den
Einsatzkräften vor Ort über die
Landesnotrufzentrale 118 angefordert.
„Unfall, was dann?“
Die Arbeitsbereiche Verkehrserziehung
und Gesundheitsförderung am
Schulamt haben sich zusammengetan
und am 7. Oktober 2011 gemeinsam
die Tagung „Unfall, was dann?“ im
Bozner Kolpinghaus veranstaltet.
Der Umgang mit Krisensituationen
an Schulen stand im Mittelpunkt
der Ganztagsveranstaltung,
zu der Schulführungskräfte,
Koordinatorinnen und Koordinatoren
der Verkehrserziehung, der
Gesundheitsförderung und die
Verantwortlichen der Zentren für
Information und Beratung eingeladen
waren.
Wilfried Mairösl, Notfallpsychologe
und Psychotherapeut, gab den
Lehrpersonen theoretisches
Hintergrundwissen sowie Hinweise
darauf mit, was Schulen in
Krisenmomenten aus Sicht der
Notfallpsychologie konkret tun können
und worauf sie im Krisenmanagement
achten müssen. Marlene Kranebitter,
Landesleiterin der Notfallseelsorge
und Pädagogische Leiterin am
Berufsbildungszentrum Bruneck, gab
den Anwesenden einen praktischen
Einblick in die Tätigkeit eines
Krisenteams. Artur Punter,
Dienstleiter der Notfallseelsorge,
erläuterte Aufgaben und Ziele des freiwilligen
Dienstes, der Menschen zur
Seite steht, die durch Unfall oder Krankheit
in akute Notlagen geraten sind.
Auf der Homepage des Deutschen
Schulamtes unter
www.provinz.bz.it/schulamt
stehen die Tagungsunterlagen zu
Referaten und Workshops zum
Herunterladen bereit.
Dezember 2011
25
Lernwelten
Zeltlager der Landesberufsschulen
DIALOG MIT DER NATUR
Jugendliche auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter
bedürfnis- und kompetenzorientiert
zu begleiten, stellt die Schule
vor große Herausforderungen fachlicher,
pädagogischer und sozialer Natur. Deren
hohe Komplexität erweist sich häufig als
unvereinbar mit den Handlungsspielräumen
im Schulalltag.
Um nach einer abgeschlossenen Ausbildung
den heutigen Anforderungen im
Arbeitsleben gerecht zu werden, sind
Kompetenzen wie Eigenverantwortung,
26 Dezember 2011
Teambewusstsein, Eigenverantwortung, Selbstständigkeit:
Um diese Eigenschaften zu fördern, trafen sich heuer wieder
Schülerinnen und Schüler mit Lehrpersonen aus verschiedenen
Landesberufsschulen im Zeltlager in Fennberg.
Kommunikations- und Teamfähigkeit
mehr denn je erforderlich.
Motivation, Flexibilität, Mut und entschlossenes
Handeln sind entscheidende
Faktoren, um in einer immer komplexer
werdenden Berufswelt bestehen zu
können. Diese Schlüsselqualifikationen
lassen sich besonders nachhaltig außerhalb
unserer gewohnten Alltagsstruktur
durch unmittelbares Erleben der Natur
vermitteln.
Das von der Koordinationsstelle für beruf-
liche Weiterbildung ins Leben gerufene
Projekt „Dialog mit der Natur“ bietet
seit nunmehr fünf Jahren interessierten
Schulklassen der Landesberufsschulen
aus ganz Südtirol die Möglichkeit, ihre
Sozial- sowie Lebenskompetenzen zu fördern
und sich auf die komplexen Anforderungen
im Berufsleben vorzubereiten.
Der Ablauf
Auch heuer im Herbst fanden sich
Schülerinnen und Schüler mit Lehrerinnen
und Lehrern als Begleitpersonen
aus unterschiedlichsten Landesberufsschulen
im hoch gelegenen Zeltlager in
Fennberg ein, um jeweils für eine Woche
ihr Miteinander zu stärken. Aufgabe der
Trainer war es dabei, die Schülerinnen
und Schüler in ihrem Teambewusstsein
zu stärken und sie in ihrer persönlichen
Entwicklung zu unterstützen. Damit die
Eigenverantwortung und Selbstständigkeit
der Schüler bestmöglich gefördert
werden konnte, wurde die Selbstversorgung
als zusätzliches Element eingebaut.
Am ersten Tag stand die Ankunft der
Gruppe im Vordergrund. Am Feuerkreis
stellten die Trainer die Projektinhalte
und den Ablauf der Woche vor. Tägliche
Aufgaben wurden unter den verschiedenen
Teams verteilt. Anstelle von Regeln
wurden mit den Jugendlichen Vereinba-
Man kann die Welt nur nach dem verstehen, was man erlebt. Antoine de Saint-Exupèry
rungen getroffen – um ihnen auf gleicher
Augenhöhe zu begegnen. Die Bedeutung
von Handschlagqualität im zwischenmenschlichen
Umgang spielte dabei eine
zentrale Rolle. Im Anschluss daran erhielten
die Schülerinnen und Schüler die
Gelegenheit, in Teamarbeit ihre Wünsche
und Vorstellungen für die bevorstehende
Woche auszutauschen und ihre persönlichen
Wünsche vor der gesamten Gruppe
zu präsentieren.
In den darauffolgenden Tagen wurden
erlebnis- und handlungsorientierte
Elemente mit dem Ziel eingesetzt,
spielerisch neuen Herausforderungen
zu begegnen, persönliche Stärken zu
entdecken, Schwächen zuzulassen und
die Entwicklung der Gruppe zum Team
zu fördern.
Fragen öffneten Räume für neue Perspektiven
und Lösungsstrategien: Bin ich
im Leben eher Spieler oder Spielball?
Will ich Teil des Problems oder Teil der
Lösung sein? Nicht nur „ob“ ein Ziel erreicht
wurde, sondern vor allem „wie“ es
erreicht wurde, war in diesen Tagen von
Bedeutung. Besonderen Anklang fanden
die zwei Hauptelemente Bogenschießen
und Trommeln.
Wege in die Mitte
Mit einer Mischung aus Respekt und
Interesse nahmen die Jugendlichen die
traditionellen Holzbögen in die Hände,
um damit ihre ersten Erfahrungen im
intuitiven Bogenschießen zu machen. Mit
Begeisterung und Ausdauer blieben sie
konzentriert bei den einzelnen Übungsschritten
und berichteten am Ende eines
langen Tages beim abendlichen Feuerkreis
mit Freude von ihren Erfolgserlebnissen.
Im Gegensatz zum Schießen mit dem
Sportbogen wird beim intuitiven Bogenschießen
das Hauptaugenmerk ganz
bewusst nicht auf das Zielen, sondern
auf das Erspüren und Optimieren des
Bewegungsablaufes und des Atmens
gerichtet.
Der Rhythmus in mir
Hand in Hand mit dem Trommeln
ging es darum, sich mit dem Neuen,
Anders- oder Fremdartigen auseinanderzusetzen.
Madagassische Küche bezauberte
selbst die „nicht-Knoblauch-,
nicht-Reis-, nicht-Gemüse- und lieber-
Pasta-Esser“ und zog gemeinsam mit
wilden, aber rhythmischen Trommelwirbeln
alle, Schüler, Schülerinngen
wie Lehrpersonen, in ihren Bann.
Unter der einfühlsamen Führung eines
„Native-Drummer“ aus Madagaskar
trainierten die Jugendlichen in diesen
Tagen nicht nur, auf sich und auf andere
zu hören, sondern auch verschiede-
ne Rhythmen zu spielen und zu halten
sowie die rechte und linke Gehirnhälfte
schrittweise auszugleichen. Am Ende
der Woche veranstalteten die jeweiligen
Schüler eine beeindruckende
Abschlussaufführung vor der versammelten
Gruppe sowie vor unterschiedlichen
Gästen (Schuldirektorinnen und
Schuldirektoren, Projektleitung usw.).
Der Wertschätzungskreis
Zum Abschluss jeder Woche gehörte es,
dass sich die Schülerinnen und Schüler
der Gruppe gegenüber öffneten und
ihre gegenseitige Wertschätzung zum
Ausdruck brachten. Dies erforderte
von jedem Einzelnen eine besondere
Überwindung. Der in der Woche neu gewonnene
Gruppenzusammenhalt wurde
dadurch zusätzlich gefestigt.
Die Abgeschiedenheit in den Bergen,
die einfache Lebensweise im Zeltlager
und das Zusammensein unter freiem
Himmel ermöglichen es jedes Jahr aufs
Neue, mit der Natur in Dialog zu treten
und der eigenen inneren Natur während
dieser Wochen etwas näher zu
kommen.
Werner Schwienbacher
Projektleiter und Mitarbeiter der Koordinationsstelle
für berufliche Weiterbildung
Werner.Schwienbacher@provinz.bz.it
Dezember 2011
27
Lernwelten
Impressionen einer Reise
SCHULE AUF INDISCH
Die „Government Middle School“ liegt in
Photoskar, einem kleinen Ort mit
350 Einwohnern auf 4.200 Meter Meereshöhe.
Das Schulgebäude scheint auf
den ersten Blick mit der Landschaft zu
verschmelzen. Die ganze Schule ist 25
Quadratmeter groß, in vier kleinere Räume
unterteilt, in denen sich 40 Kinder
von 4 bis 14 Jahren und insgesamt
9 Lehrpersonen befinden – 7 Frauen und
2 Männer. Die Lehrpersonen unterrichten
teilweise Fachunterricht in mehreren
Klassen, teilweise übernehmen sie den
Großteil des Unterrichts in einer Klasse,
vor allem für die kleineren Kinder. Wenn
ich richtig verstanden habe, werden nur
sechs Fächer unterrichtet: die Landessprache
Urdu, Englisch, Mathematik,
Naturkunde, Geschichte und „Body“,
also Leibeserziehung. Alle Schulbücher
sind in englischer Sprache verfasst. Der
Unterricht dauert sechs Tage in der
28 Dezember 2011
Interessante Einblicke in die Schulwelt Indiens bringt Arthur
Pernstich von einer Reise im Sommer 2011 mit. Bei einem Trekking
in Ladakh im Norden Indiens besuchte er eine Schule und stieß auf
wissbegierige Kinder, engagierte Lehrpersonen und ... Ugo Foscolo.
Woche jeweils von 10 bis 16 Uhr, mit
einer Stunde Mittagspause. Das Mittagessen
bringen die Schülerinnen und
Schüler selbst von zu Hause mit.
Solange die Sonne scheint …
Auffallend, wenn auch etwas eigenartig
erscheint, dass alle Schulkinder in Indien
eine Uniform tragen, die allermeisten
sogar Krawatten. Dieses Überbleibsel
aus der britischen Kolonialzeit ist
deshalb etwas befremdend, weil in
vielen Gebieten große Armut herrscht,
man immer wieder auf extremes Elend
stößt und – für unsere Begriffe – häufig
unbeschreibliche hygienische Zustände
vorfindet. So hat die genannte Schule
nur ein Plumpsklo für fast 50 Personen.
In der Klasse gibt es für ein Viertel der
Schülerinnen und Schüler Schulbänke,
die anderen sitzen am Boden, genauso
wie die Lehrpersonen. Es herrscht aber
eine sehr lebendige, angeregte Atmosphäre,
die Kinder sind sehr aufmerksam
und interessiert und jede Lehrperson
beschäftigt sich mit einer Gruppe
aus fünf bis sechs Schülerinnen und
Schülern. Im Hauptklassenraum hängt
der Kalender einer italienischen Hilfsorganisation,
die diese Schule schon seit
Jahren unterstützt. Darüber ist auf einer
goldenen Plakette folgender Halbsatz
aus den „Sepolcri“ von Ugo Foscolo
angebracht und ins Englische übersetzt:
„Finché il sole risplenderà sulle sciagure
umane“– Solange die Sonne auf das
menschliche Elend scheint.
Zufriedene Lehrpersonen
Am Abend haben uns die sieben Lehrpersonen
im Camping besucht und über
ihren Schulalltag geplaudert. Dabei
kam heraus, dass sie unter der Woche
gemeinsam wohnen – außer zweien, die
vom Ort sind. Viele von ihnen müssen
alle zwei, drei Wochen endlose Fußmärsche
machen, um nach Hause zu
kommen. Erst seit einem Jahr führt eine
Straße in das Dorf. Im Winter, wenn über
Monate ein bis zwei Meter Schnee liegen,
bleibt die Schule längere Zeit geschlossen.
Alle sind aber mit ihrem Beruf sehr
zufrieden. Sie verdienen umgerechnet
130 Euro im Monat, ein gutes Gehalt in
Indien, und fühlen sich in einer durchwegs
privilegierten Position.
Arthur Pernstich
Abteilungsdirektor
Arthur.Pernstich@schule.suedtirol.it
Indien und sein
Bildungswesen
Das indische Schulsystem geht auf
die britische Kolonialzeit zurück und
ist heute noch davon geprägt. Die
Ausgestaltung des Bildungssystems
liegt bei den einzelnen Bundesstaaten,
wodurch es zu großen regionalen
Unterschieden kommt. Im Jahr 2002
wurde eine allgemeine Schulpflicht
für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren
ausdrücklich in die indische Verfassung
aufgenommen. Ab 2012 tritt ein
Gesetz in Kraft, das das Recht auf
Schulbesuch für alle Kinder verankert.
Die öffentlichen Schulen können in
Indien kostenlos besucht werden. Das
Bildungssystem sieht folgende Etappen
vor: Nach der fünfjährigen Grundschule
folgt der Besuch einer dreijährigen
Mittelschule, danach einer zweijährigen
Sekundarschule, danach eröffnet sich
der Weg zu einer Hochschule oder
Universität. Die Kinder – vor allem die
Buben – werden fast alle eingeschult,
aber nur die Hälfte bleibt bis zur
fünften Klasse dort.
Wie weit Kinder und Jugendliche in
ihrer Schulkarriere kommen, hängt
von ihrer Kastenzugehörigkeit,
von der sozialen Stellung und den
Möglichkeiten der Eltern, dem
heimischen Bundesstaat und dem
Geschlecht ab. Vor allem im ländlichen
Raum erhalten viele Kinder oft
eine unzureichende Grundbildung.
2011 lag die Alphabetisierungsrate
im Landesdurchschnitt bei 74,0 %
(Männer: 82,1 %, Frauen: 65,5 %).
2001 hatte sie noch 64,8 % betragen,
1951 sogar nur 18,3 %. Eltern aus
der Mittel- und Oberklasse schicken
ihre Kinder aufgrund besserer
Zukunftsperspektiven bevorzugt
auf Privatschulen. Ab 2012 sollen
diese verpflichtet werden, ein Viertel
ihrer Schulplätze für Kinder aus
sozial benachteiligten Familien
bereitzuhalten.
Quellen:
www.wikipedia.de
www.nachindienreisen.de
www.taz.de/Neues-Gesetz-in-
Indien/!38712
Dezember 2011
29
Lernwelten
Best practices
WAS IST GUTER
GESCHICHTSUNTERRICHT?
Der Schweizer Professor für Geschichtsdidaktik
Peter Gautschi hat sich die
Frage danach, was guter Geschichtsunterricht
ist, im Laufe seines Lebens
öfters gestellt: Als Schüler, später als
Lehrer, zuletzt als Professor der Didaktik
der Geschichte. Die Antworten fielen mit
dem Status- und Perspektivenwechsel
unterschiedlich aus. Interessant wurde
daher für ihn die Frage, ob es einen Geschichtsunterricht
gibt, der aus verschiedenen
Perspektiven als „gut“ bewertet
wird. Seine Aufmerksamkeit widmete er
außerdem dem gelungenen Unterricht,
während er misslungene Lektionen außer
Acht ließ: best practices eben.
Die Analyse jener Geschichtslektionen,
die sowohl von Lehrpersonen als auch
von Schülerinnen und Schülern als gut
bewertet wurden, ergab, dass es vor
allem zwei Schlüsselfaktoren gibt, die
Merkmale eines guten Geschichtsunterrichts
sind: die Schülerorientierung und
die Lernaufgaben.
Faktor Schülerorientierung
Dass die Lehrperson das zu behandelnde
Thema möglichst auf die Situation
der Schülerinnen und Schüler beziehen
möge, ist ein altes Hausrezept für guten
Unterricht. Denn, so die Erfahrung
zahlreicher Lehrpersonen, die Motivation
der Studierenden und ihr Einsatz
30 Dezember 2011
Die Meinungen über guten Unterricht von Lehrpersonen,
Schülerinnen und Schülern stimmen nicht immer überein.
Wenn diese aber übereinstimmen, dann zahlt es sich aus,
besonders genau hinzusehen. Das hat Peter Gautschi in seinem
Werk „Guter Geschichtsunterricht“ gemacht.
steigen beträchtlich, wenn sie sich vom
Stoff persönlich berührt und angesprochen
fühlen. Es überrascht daher nicht,
wenn Gautschi bei seiner Analyse der
Bewertungen, was guter Unterricht aus
der Sicht von Lehrpersonen und Studierenden
ist, auf diesen Schlüsselfaktor
stößt. Als Regel für die Unterrichtspraxis
könnte die Lehrperson daraus ableiten:
Achte darauf, dass die Studierenden auf
die Frage: „Und was hat das mit mir zu
tun?“ eine Antwort bekommen!
Faktor Lernaufgaben
Zweites gemeinsames Element der
sowohl von Studierenden als auch von
Lehrenden als „gut“ eingeschätzten
Unterrichtsstunden waren anregende,
aktivierende und den Schülerinnen und
Schülern angepasste Lernaufgaben.
Damit die Lernaufgaben im
Geschichtsunterricht gut sind, müssen
sie einem oder mehreren der folgenden
Kriterien zugeordnet werden:
Das Unterrichtsthema ist exemplarisch
und hat Transferpotenzial.
Es ermöglicht den Blick auf
menschliches Handeln in der Praxis,
zeigt Entwicklungszusammenhänge
auf, ermöglicht Multiperspektivität und
Kontroversität.
Gute Lernaufgaben sind offen,
kognitiv herausfordernd, verständlich
und bewältigbar. Sie erlauben
Differenzierung und erfordern
Interaktion in der Klasse.
Gute Lernaufgaben ermöglichen den
Lernenden sowohl die Verbesserung
ihrer Kompetenzen für „Historisches
Lernen“ als auch die Aneignung von
Wissen und das Verständnis von
Geschichte.
Walter Pichler
Fachdidaktik
Walter.Pichler@schule.suedtirol.it
Service & Info
Auf einen Blick
Wenn auch die Freude eilig ist,
so geht doch vor ihr eine lange Hoffnung her,
und ihr folgt eine längere Erinnerung nach.
Jean Paul, 1763–1825, deutscher Schriftsteller
Dezember 2011 31
Service & Info
Neue Bücher für die einzelnen Schulstufen
SPANNENDER UNTERRICHT
Die Pädagogische Fachbibliothek bietet den Lehrpersonen ständig
neue und hilfreiche Unterrichtsmaterialien und Publikationen zu
Erziehungsfragen an. Online-Vormerkungen und der Lieferdienst
des Amtes für audiovisuelle Medien bieten auch all jenen außerhalb
von Bozen einen leichten Zugang zum Bestand.
LUZIE BRENN, THOMAS SEIDEL
Internet-Führerschein für Kinder.
Clever surfen – Infos fi nden –
sicher chatten.
Verlag an der Ruhr, 2011
Bereits in der
Grundschule begegnen
die Kinder
dem Internet
mit Neugier und
Motivation. In der
konkreten Auseinandersetzung
mit dem Medium
lernen sie Handlungskompetenz
und Urteilsfähigkeit.
Die Arbeitsmappe bietet sorgfältig
aufbereitete Arbeitsblätter zum Recherchieren
im Internet. Ausgangspunkt
sind verschiedene Kindersuchmaschinen,
mit denen sich die Lernenden das
notwendige Instrumentarium erwerben
können. Die Themen: Formulierung von
Suchbegriffen, Bildsuche, Diebstahl im
Internet, Vor- und Nachteile bestimmter
Medien, sichere Chats für Kinder. Für
die 3. und 4. Klasse der Grundschule.
MANFRED KIESEL
Kreativer Kunstunterricht
in der Grundschule. Bildbetrachtung.
Auer Verlag, 2011
Bilder von Klee, Matisse, Miró, Balla
und von vielen anderen Künstlern können
im Kunstunterricht der Grundschule
eingesetzt werden, um den Kindern
den Zugang zur Kunst zu erleichtern
32 Dezember 2011
und das Verständnis
für die Kunst
zu fördern. Das
Buch bietet viele
konkrete Anregungen
dafür: Zu den
einzelnen Bildern
gibt es Informationen,
Vorschläge
für den konkreten
Ablauf des Unterrichts und Arbeitsanregungen
mit genauen Hinweisen auf
benötigte Materialien und mögliche
Techniken. Auch Schülerarbeiten sind
abgedruckt. Auf der beiliegenden CD
findet man alle behandelten Bilder.
PHILIPP BEYER
Lebendige Tafelbilder Wirtschaft.
Auer Verlag, 2011
Das Erklären
wirtschaftlicher
Zusammenhänge
erfordert
die Beschreibung
komplexer
Sachverhalte und
Unterrichtsinhalte.
Gut strukturierte
Tafelbilder sind
dafür ein willkommenes Hilfsmittel.
Das Buch beschäftigt sich mit den
wirtschaftlichen Grundlagen, dem Geldund
Kapitalmarkt, dem Zahlungsverkehr
und den Grundlagen von Betrieben.
Für die Sekundarstufe I werden zu
den genannten Themen Tafelbilder und
dazu passende didaktisch-methodische
Hinweise sowie Erläuterungen zu den
Präsentationen geliefert. Die beiliegende
CD-ROM bietet alle Tafelbilder als
veränderbare Power Point-Präsentationen
an.
ELKE KÖNIGSDORFER
Themenheft China.
Basiswissen kompakt.
Auer Verlag, 2010
Das Buch bietet einen
Überblick über
die geografische,
politische, gesellschaftliche
und
wirtschaftliche Situation
Chinas. Die
einzelnen Kapitel:
Stadt- und Landleben,
Rolle von
Bildung und Erziehung, Sehenswürdigkeiten
und Besonderheiten des Landes,
Thema Menschenrechtsverletzungen ...
Ein kurzer Überblick über die Inhalte,
die Lernziele, didaktische Anmerkungen
und Hinweise auf Materialien leiten die
Kapitel ein. Es folgen Sachtexte zu den
Themen, Arbeitsaufträge sowie Tafelbilder.
Die beiliegende CD enthält Tafelbilder,
Quizkarten und viele Fotos. Für den
Unterricht in der Mittelschule und in den
Biennien der Oberstufe.
ULRICH SCHNAKENBERG
Geschichte in Karikaturen.
Karikaturen als Quelle 1945 bis heute.
Wochenschau-Verlag, 2011
Die Arbeit mit historischen
Quellen
ist ein wesentlicher
Teil des Geschichtsunterrichtes
in der Oberstufe.
Der Einsatz von
Karikaturen bietet
gute Möglichkeiten
der Analyse
und Interpretation zeitgenössischer
Originalquellen. Die Arbeit damit ist
anspruchsvoll, erfordert Hintergrundwissen,
Kritikfähigkeit und die Fähigkeit, die
breite Palette der verwendeten Stilmittel
zu erkennen. Die abgebildeten deskriptiven
und kommentierenden Karikaturen
ermöglichen die Beschäftigung mit den
historischen Ereignissen seit 1945. Zu
den Karikaturen gibt es jeweils kurze
Beschreibungen, eine Einordnung in den
historischen Kontext, eine Deutung sowie
Anregungen für den Unterricht.
LIANE PARADIES, WENCKE
SORRENTINO, JOANNES GREVING
99 Tipps: Lernstrategien vermitteln.
Cornelsen Verlag Skriptor, 2010
Effektives und erfolgreiches Lernen kann
nur dann gelingen, wenn die Lernenden
über angemessene Lern- und Arbeitskompetenzen
verfügen. Eine der wichtigsten
Aufgaben der Schule ist es, den
Lernenden die Möglichkeit
zu schaffen,
verschiedene und
den einzelnen
Lernsituationen
angemessene
Techniken und
Strategien kennenzulernen
und diese
im Fachunterricht,
in Projekten, in Werkstätten einzuüben.
Dieses Buch bietet Lehrenden die Möglichkeit,
sich einen Überblick über wichtige
Lerntechniken zu verschaffen und den
Lernenden in der Mittelschule dabei zu
helfen, bei ihrer Arbeit und ihrem Lernen
die richtige Technik zu finden.
REMO H. LARGO, MONIKA CZERNIN
Jugendjahre.
Kinder durch die Pubertät begleiten.
Piper Verlag, 2011
Das Buch versucht,
Verständnis für die
Jugendlichen in
ihrer wohl schwierigstenLebensphase
zu wecken. Die
Gesetzmäßigkeiten
der Entwicklung in
der Pubertät und
die Ursachen für
die Schwierigkeiten in dieser Lebensphase
werden beschrieben, und es
wird dargestellt, wie Eltern, Schule und
Gesellschaft die Jugendlichen bei der
Suche nach ihrer Rolle in der Gesell-
schaft unterstützen können. Das Buch
ist im Wesentlichen ein Dialog zwischen
der Journalistin und Mutter Czernin und
dem Arzt Largo. Die Erklärungen werden
durch zahlreiche wissenschaftliche Daten
untermauert.
Mathilde Aspmair
Pädagogische Fachbibliothek
Mathilde.Aspmair@schule.suedtirol.it
PÄDAGOGISCHE
FACHBIBLIOTHEK
Deutsches Bildungsressort
Amba-Alagi-Straße 10
39100 Bozen
Öffnungszeiten
Vormittag: 9.00 bis 12.30 Uhr
Nachmittag: 14.00 bis 17.00 Uhr
Donnerstag: bis 17.30 Uhr
Mitarbeiterinnen
• Mathilde Aspmair
• Jessica Pedross
• Waltraud Prader
Tel. 0471 417228/417638
www.schule.suedtirol.it
Dezember 2011
33
Service & Info
Rubrik Lebensart
Wandel von Bräuchen
„Feste soll man feiern, wie sie fallen“,
heißt es in einem Sprichwort. Ohne
Feste und Rituale wäre unser Alltag
eintönig und farblos. Bräuche sind Teil
unseres Lebens und unserer Festkultur.
Sie sind nicht starr, sie wandeln
sich, so wie sich unser Lebensalltag
verändert und wandelt. Bräuche passen
sich dem Zeitgeist an, auch wenn
es so aussehen mag, als wären sie
beständig und gleichbleibend. „Bräuche
kommen, gehen, ändern sich
und werden neu erfunden“, schreibt
die Kulturjournalistin Helga Maria
Wolf. Durch die Technisierung in der
Landwirtschaft und die veränderten
Arbeitsbedingungen verschwanden
in Südtirol im Laufe des 20. Jahrhunderts
mehrere Arbeitsbräuche,
die lange Zeit als selbstverständlich
galten, wie etwa das „Kraglen“
beim Flachsbrecheln. Mägde und
Knechte erlaubten sich während des
Flachsbrechelns, also während der
Verarbeitung der Flachsfasern für
die Leinenproduktion im Herbst,
einen besonderen Scherz. Gingen der
Dorflehrer oder der Pfarrer zufällig an
34 Dezember 2011
Kraglen, Pitschile-Singen,
Krapfenschnappen, Klöckeln …
BRAUCHEN
WIR BRÄUCHE?
Bräuche und Feste − brauchen wir sie oder sind sie Überbleibsel
einer vergangenen Zeit und etwas für Ewiggestrige? Der Begriff
Brauch leitet sich von „brauchen“ ab. Dies klingt fast schon so,
als wären Bräuche lebenswichtig.
einer Brechelhütte vorbei, lief man
ihnen nach und fing sie mit einem
Flachsbüschel, das um den Hals
gebunden wurde, ein. Wurde jemand
„gekragelt“, so musste der am Abend,
wenn man sich bei Musik und Tanz
traf, eine Flasche Wein ausgeben oder
ein Pfand einlösen. Der Brauch des
Kragelns ist abgekommen, seit die
Leinenproduktion auf den Bauernhöfen
eingestellt wurde. Der Begriff
Krageln hat sich im Dialekt bis heute
erhalten und wird verwendet, wenn
eine Flasche geöffnet wird.
Aufgabe von Bräuchen
Bräuche haben unterschiedliche
Aufgaben. Sie bringen eine Struktur
in den Jahreslauf, machen den
Alltag lebenswerter und abwechslungsreicher.
In den letzten Jahren
ist ein vermehrtes Interesse an
Bräuchen beobachtbar. Je öfter
in den Medien und in politischen
Diskussionen von Globalisierung
gesprochen wird, desto mehr
wächst das Interesse am lokalen
Geschehen und an der Suche nach
den eigenen Wurzeln. Dies hat
zur Revitalisierung alter Bräuche
geführt. So erfreuen sich gerade in
den Wintermonaten eine Reihe von
Heische- oder Bittbräuchen wieder
großer Beliebtheit. Allerdings sind
diese inzwischen losgelöst von ihrem
ursprünglichen Hintergrund, der
armen Menschen die Gelegenheit
bot, sich dank eines Brauches etwas
zu erbetteln. Das Pitschile-Singen,
Krapfenschnappen, Klöckeln, das
Neujahrsschreien und andere alte
Tiroler Bittbräuche werden heute der
Tradition willen gepflegt und nicht
mehr aus einer Not heraus.
Neben dem Unterhaltungswert
haben Bräuche auch eine soziale
Funktion. Sie können Zeichen der
Hoffnung in einer schweren Zeit
sein, wenn man an die Totenbräuche
denkt. Bereits Kinder können durch
Bräuche soziale Kompetenz erlernen,
Lebenshilfe, Trost, Unterhaltung
und Gemeinschaft erleben.
Barbara Stocker
Volkskundlerin, Ressort für Denkmalpflege, Bildungsförderung,
Deutsche Kultur und Museen
Barbara.Stocker@provinz.bz.it
infos
ÖSTERREICHISCHES
BILDUNGSVOLKSBEHREN
Modell Südtirol
Genau 383.820 Unterschriften sind zwischen
dem 3. und 13. November 2011
beim Bildungsvolksbegehren in Österreich
gesammelt worden. Gefordert wurde
ein „faires, effizientes und weltoffenes
Bildungssystem, das vom Kleinkind
an alle Begabungen fördert und Schwächen
ausgleicht“. Insgesamt zwölf Forderungen
wurden formuliert, darunter
ein autonomes Schulsystem, die Gleichstellung
der Kindergärten mit den Schulen,
die Abschaffung des Sitzenbleibens
und die Trennung der Kinder nach Interessen
und Begabungen erst am Ende
der Schulpflicht. Einiges davon ist in Südtirol
bereits Wirklichkeit. In puncto Einheitsschule
wird Südtirol auch als Modell
gesehen. So hat Lydia Ninz, Südtirolerin
und Generalsekretärin des österreichischen
Automobilclubs ARBÖ, bei einem
Online-Interview Partei für die gemeinsame
Schule ergriffen: „Ich bin ein leibhaftiges
Produkt der Gesamtschule, weil ich
in Südtirol aufgewachsen bin [...] Südtirol
schneidet bei PISA immer besser ab als
der OECD-Durchschnitt und als Österreich.
Es gibt also keinen Grund zur Angst
vor der angeblichen Leistungs-Nivellierung
durch eine gemeinsame Schule.
Das Gegenteil ist der Fall. […] In Österreich
wird gnadenlos mit 10 Jahren selektiert.
Wenn ein Kind ein Spätzünder ist,
bleibt es in Österreich auf der Strecke. In
Südtirol haben die Kinder bis zum 14ten
Lebensjahr Zeit, sich zu entscheiden.“
Nachzulesen auf
www.nichtsitzenbleiben.at
LANDESRANGLISTEN
Eintragung für das Schuljahr
2012/2013
Die Gesuche für die Eintragung in die
Landesranglisten, die Neuberechnung der
Punkte, die Änderung des Zulassungstitels
und die Eintragung mit Vorbehalt
sind bis 16. Dezember 2011 im Deutschen
Schulamt, Amba-Alagi-Straße 10, 39100
Bozen, mit Einschreibebrief mit Rückantwort
einzureichen. Es handelt sich hierbei
um eine Verfallsfrist. In jedem Fall gilt der
Poststempel. Gesuche können bis 12.00 Uhr
des 16. Dezember 2011 auch persönlich
im Deutschen Schulamt abgegeben werden.
In diesem Fall ist der Protokollstempel
des Schulamtes für den Nachweis
der fristgerechten Einreichung des Ansuchens
ausschlaggebend. Alle Informationen
zur Eintragung in die Landesranglisten
für das Schuljahr 2012/2013 sind dem
Rundschreiben vom 24. November 2011,
Nr. 40, zu entnehmen.
NEUE SÜDTIROLKARTE
FÜR DIE GRUNDSCHULE
Jetzt im Handel
Seit einigen Tagen
ist die neue Südtirolkarte
für
die Grundschule
erhältlich. Die
Handkarte wurde
vom Westermann
Verlag in Zusammenarbeit
mit dem
Bereich Innovation
und Beratung am Deutschen Bildungsressort
herausgegeben. Die Südtirolkarte,
gefalzt auf A 4, besteht aus einer
physischen Karte Südtirols im A 2-Format,
einer stummen Karte Südtirols im
A 3-Format sowie einer physischen Karte
Italien im A 4-Format. Die neue Südtirolkarte
(ISBN: 978-3-14-140430-2)
kann direkt beim Westermann Verlag
unter www.westermann.de bestellt oder
im Buchhandel erworben werden. Ein
10er-Kartenset ist zum Preis von 26 Euro
erhältlich.
WETTBEWERBE: TERMINE
UND ANMELDUNGEN
Politische Bildung, Fremdsprachen,
Känguru der Mathematik
Dezember-Zeit ist Anmelde-Zeit: Wer an
Schülerwettbewerben im Frühjahr 2012 teilnehmen
möchte, darf die Anmeldefrist dazu
im Dezember nicht verpassen. Dies gilt beispielsweise
für den Landeswettbewerb Politische
Bildung/Europaquiz, an dem Schülerinnen
und Schüler der Mittel-, Ober- und
der Berufsschulen teilnehmen können. Der
Bewerb will junge Menschen dazu motivieren,
sich mit Themen der Politik auseinanderzusetzen.
Sie können ihr Wissen
unter Beweis stellen und zugleich Preise
gewinnen. Der Landeswettbewerb findet
als Online-Wettbewerb am 14. März 2012
statt. Die teilnehmenden Schulen müssen
sich dazu mittels Anmeldeformular
bis 10. Dezember 2011 anmelden. Auskünfte
für die Mittel- und Oberschulen
erteilen Walter Pichler, Walter.Pichler@
schule.suedtirol.it und für die Schulen der
Berufsbildung Markus Costabiei,
Markus.Costabiei@provinz.bz.it
Ebenfalls im Dezember müssen sich interessierte
berufsbildende Oberschulen
für den BHS-Fremdsprachenwettbewerb
anmelden, der am 1. März 2012 in Innsbruck
über die Bühne geht. Für Südtiroler
Kandidatinnen und Kandidaten sind insgesamt
zehn Startplätze in der Kategorie
Englisch reserviert. Teilnahmeberechtigt
sind pro Schule ein bis zwei Schülerinnen
und Schüler der 4. und 5. Klasse. Eine
formlose Anmeldung mit der Angabe der
voraussichtlichen Teilnehmerzahl ist bis
12. Dezember 2011 an Oscar La Rosa,
Oscar.La-Rosa@schule.suedtirol.it,
Fax 0471 417649 zu schicken.
Der internationale Wettbewerb „Känguru
der Mathematik“ ist für den 15. März 2012
angesetzt. Daran teilnehmen können Schülerinnen
und Schüler aller Schulstufen vom
3. bis zum 13. Schuljahr. Für die Teilnahme
kann man sich unter www.kaenguru.
at/schulen/erstregistrierung bis spätestens
22. Jänner 2012 anmelden. Auskünfte
erteilt Marta Herbst, Marta.Herbst@schule.
suedtirol.it, Tel. 0471 417620.
Dezember 2011
35
Service & Info
LANDESBEIRAT DER ELTERN
für die deutschsprachige Schule in Südtirol – Schuljahr 2011/2012
Schul- und Grundschulsprengel
sowie Mittel- und Oberschulen
Kindergartensprengel
Kindergartensprengel Bozen Astrid Fink
36 Dezember 2011
Mitglieder
des Landesbeirates
der Eltern
Kindergartensprengel Brixen Silvia Zanotto
Kindergartensprengel Bruneck Heidi Mairl
Kindergartensprengel Lana Gerda Alber Kofler
Kindergartensprengel Meran Cordula Wolf
Kindergartensprengel Mühlbach Ulrike Stedile
Kindergartensprengel Neumarkt Dagmar Sanin
Kindergartensprengel Schlanders Gerhard Götsch
Grundschulsprengel Auer Marion Vedovelli
Grundschulsprengel Bozen Heidi Pittracher
Grundschulsprengel Brixen Markus Costabiei
Grundschulsprengel Bruneck Renate Kaiser
Grundschulsprengel Eppan
Caterina Grandi
Messerschmidt
Grundschulsprengel Klausen I Ingrid Hofer
Grundschulsprengel Klausen II
Annemarie Augschöll
Blasbichler
Grundschulsprengel Lana Stefan Bacher
Grundschulsprengel Neumarkt Karin Simeoni
Grundschulsprengel Vahrn Petra Fink
Schulsprengel Ahrntal Karl Pircher
Schulsprengel Algund Michael Bernhart
Schulsprengel Bozen/Europa Sonja Varsallona
Schulsprengel Bozen/Gries Astrid Regele
Schulsprengel Bozen/Stadtzentrum Isabella Rohrbacher
Schulsprengel Brixen/Milland Barbara Pallingen
Schulsprengel Bruneck I Manuel Stuefer
Schulsprengel Bruneck II Gerhard Elzenbaumer
Schulsprengel Deutschnofen Elke Herbst
Schulsprengel Eppan Erika Hofer
Schulsprengel Graun Monika D'Orso
Schulsprengel Innichen Rosa Regina Arnold
Schulsprengel Kaltern Stefano Taferner
Schulsprengel Karneid
Irmgard Lantschner
Psenner
Schulsprengel Laas Sonia Turina
Schulsprengel Lana Josef Berger
Schulsprengel Latsch
Waltraud Wunderer
Stricker
Schulsprengel Leifers Kurt Rosanelli
Schulsprengel Mals Silvia Ratschiller
Schulsprengel Meran/Obermais Gabriella Kuen
Schulsprengel Meran/Stadt Friedrich Ellmenreich
Schulsprengel Meran/Untermais Gerhard Laimer
Schulsprengel Mühlbach Sonja Hackhofer
Schulsprengel Naturns zzt. nicht besetzt
Schulsprengel Nonsberg Karl Josef Kofler
Schulsprengel Olang Christof Mair
Schulsprengel Prad am Stilfserjoch Georg Lechner
Schulsprengel Ritten Renate Tanner
Schulsprengel Sand in Taufers
Christine Pörnbacher
Reichegger
Schulsprengel Sarntal Dieter Profanter
Schulsprengel Schlanders Norbert Kofler
Schulsprengel Schlern Günther Messner
Schulsprengel Schluderns Heinrich Wittmer
Schulsprengel St. Leonhard
in Passeier
Ulrich Königsrainer
Schulsprengel St. Martin
Angelika Annain
Passeier
Elisabeth Stadler
Schulsprengel Sterzing I Meinhard Oberhauser
Schulsprengel Sterzing II Gudrun Pardeller
Schulsprengel Sterzing III Herta Festini Sughi
Schulsprengel Terlan Nives Coletti
Schulsprengel Toblach Daniela Hofer
Schulsprengel Tramin Maria Gamper
Schulsprengel Tschögglberg Astrid Ploner
Schulsprengel Ulten Imelda Staffler
Schulsprengel Vintl Kurt Kammerlander
Schulsprengel Welsberg Sigrid Feichter
Mittelschuldirektion
„O. v. Wolkenstein“ Brixen
Irmgard Mayr
Mittelschule Klausen
Roswitha Moret
Niederwolfsgruber
Mittelschule Neumarkt und Salurn Hubert Fischer
Fachoberschule für Bauwesen
„Peter Anich“ Bozen
Ulrike Goller Hofmann
Fachoberschule für Landwirtschaft
und Wirtschaft Auer
Fachoberschule für Tourismus und
Elmar Leitgeb
Biotechnologie
„Marie Curie“ Meran
Eleonora Hackl Eder
Fachoberschule für Wirtschaft,
Grafik und Kommunikation Brixen
Klassisches, Sprachen- und
Miriam Stockner Broli
Kunstgymnasium „Walther von der
Vogelweide“ Bozen
Babette Ginthör
Oberschulzentrum „Claudia von
Medici“ Mals
Florian Eller
Oberschulzentrum Sand in Taufers Gerhard Elzenbaumer
Oberschulzentrum Schlanders Norbert Kofler
Oberschulzentrum Sterzing Siegfried Delueg
Realgymnasium Bozen Birgit Biasion
Realgymnasium und technologische
Fachoberschule Meran
Realgymnasium, Sprachengymna-
Elmar Knoll
sium und technologische Fachoberschule
„Jakob Philipp Fallmerayer“
Brixen
Martin Bernhard Thaler
Sozialwissenschaftliches
Gymnasium „Josef Gasser" Brixen
Sozialwissenschaftliches
Antonietta Del Monaco
Gymnasium und Fachoberschule für
Tourismus „Robert Gasteiner“ Bozen
Annamaria Kritzinger
Sozialwissenschaftliches Gymnasium
und Kunstgymnasium Bruneck
Sozialwissenschaftliches, Klassi-
Monika Rauter
sches, Sprachen- und
Kunstgymnasium Meran
Andreas Köhne
Sprachen- und Realgymnasium
„Nikolaus Cusanus“ Bruneck
Petra Schuster
Technologische Fachoberschule
„Max Valier“ Bozen
Edith Gerlinde Regele
Technologische Fachoberschule
Bruneck
Paul Rieper
Wirtschaftsfachoberschule
„Heinrich Kunter“ Bozen
Karl Florian
Wirtschaftsfachoberschule Bruneck Johann Georg Felder
Wirtschaftsfachoberschule Meran Martin Kathrein
Gleichgestellte
„Freie Waldorfschule“ Brixen
zzt. nicht besetzt
Gleichgestellte Mittelschule
„Herz-Jesu-Institut“ Mühlbach
Helga Holzer Gasser
Gleichgestellte Mittelschule Beatrix Kössler
„Mariengarten“ St.Pauls
Foradori
Gleichgestellte Mittelschule Alexandra Janach
„Ursulinen“ Bruneck
Gleichgestellte Mittelschule
Oberhollenzer
und Klassisches Gymnasium
„PP. Franziskaner“ Bozen
Gleichgestellte Mittelschule und
zzt. nicht besetzt
Klassisches Gymnasium
„Vinzentinum“ Brixen
Gleichgestelles Sozialwissen-
Walther Dietl
schaftliches Gymnasium
„Maria-Hueber“ Bozen
Klaus Jakomet
Landeshotelfachschule
„Kaiserhof“ Meran
zzt. nicht besetzt
Landeshotelfachschule Bruneck zzt. nicht besetzt
Schuljahr 2012/2013
Willkommen
in der Schule
Ein Elternratgeber zum Schulanfang
WILLKOMMEN IN DER SCHULE
Elternratgeber für 2012/2013 erschienen
Spezial
Was ist zu tun, was gibt es zu bedenken, wenn mein Kind die
Kindergartenzeit beendet hat und in die Schule kommt? Für
Kinder und ihre Familien ist dieser Übergang mit Erwartungen,
Hoffnungen, aber auch Ängsten und Unsicherheiten verbunden.
Der Ratgeber „Willkommen in der Schule“ will Eltern in dieser
Phase Orientierung bieten und ihnen dabei helfen, dem Schulstart
mit Zuversicht entgegenzugehen.
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist ein Meilenstein
in der Entwicklung und im Lernen von Kindern und Familien.
Damit dieser Übergang gut gelingt, ist die Zusammenarbeit
von Familie, Kindergarten und Schule erforderlich.
Die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens verteilen bei
ihren gemeinsamen Veranstaltungen mit der Schule den Ratgeber
an die Eltern. In der Grundschule erhalten die Broschüre
vor allem die Lehrpersonen, die im kommenden Schuljahr
2012/2013 in den ersten Klassen unterrichten. „Willkommen in
der Schule“ ist auch auf der Homepage des Schulamtes unter
www.provinz.bz.it/schulamt zu finden.
Dezember 2011
37
Service & Info
LANDESBEIRAT DER SCHÜLER
UND SCHÜLERINNEN
für die deutschsprachige Schule in Südtirol – Schuljahr 2011/2012
Deutschsprachige Oberschulen
38 Dezember 2011
Mitglieder des Landesbeirates
der Schülerinnen und Schüler
Fachoberschule für Bauwesen Bozen „Peter Anich“ Magdalena Goller Greta Tauferer
Fachoberschule für Landwirtschaft und Wirtschaft Auer Martin Hofer Diego Graf
Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ Meran Julia Heinisch Barbara Berdou
Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation Brixen Vivien Manzoni Anna Maria Amort
Klassisches, Sprachen- und Kunstgymnasium
„Walther von der Vogelweide“ Bozen
Klara Senn
Franz Ferdinand
Willeit
Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ Mals Patrizia Gusella zzt. nicht besetzt
Oberschulzentrum Sand in Taufers Tobias Plaickner Martin Oberhollenzer
Oberschulzentrum Schlanders Mara Stirner Hannes Hoffer
Oberschulzentrum Sterzing Stefan Gabalin Fabian Staudacher
Realgymnasium Bozen Moritz Mascotti Simon Matteo Lauer
Realgymnasium und technologische Fachoberschule Meran Antonia Johanna Stampfl Jacob Geier
Realgymnasium, Sprachengymnasium und technologische Fachoberschule
Brixen „Jakob Philipp Fallmerayer“
Alexander Klement Peter Natter
Sozialwissenschaftliches Gymnasium „Josef Gasser“ Brixen Evi Ploner Maria Lang
Sozialwissenschaftliches Gymnasium und Fachoberschule für Tourismus
„Robert Gasteiner“ Bozen
Sabine Egger Aaron Dallio
Sozialwissenschaftliches Gymnasium und Kunstgymnasium Bruneck Nadin Pramstaller Franziska Fauster
Sozialwissenschaftliches, Klassisches, Sprachen- und Kunstgymnasium Meran Philipp Genetti Theresa Bonell
Sprachen- und Realgymnasium „Nikolaus Cusanus“ Bruneck Katharina Hitthaler Loris Burger
Technologische Fachoberschule „Max Valier“ Bozen Simon Rauch Brian Boaretto
Technologische Fachoberschule Bruneck Johannes Oberjakober Lukas Ploner
Wirtschaftsfachoberschule „Heinrich Kunter“ Bozen Rupert Stefan Widmann Anita Renner
Wirtschaftsfachoberschule Bruneck Matthias von Wenzl Fabian Veider
Wirtschaftsfachoberschule Meran Tobias Platzgummer Natasa Vasic
Klassisches Gymnasium „PP. Franziskaner" Bozen Matteo Carmignola zzt. nicht besetzt
Klassisches Gymnasium „Vinzentinum" Brixen Marie Theres Zingerle Verena Dariz
Sozialwissenschaftliches Gymnasium „Maria-Hueber" Bozen Anna Timpfler Claudia Gamper
Landeshotelfachschule „Kaiserhof" Meran zzt. nicht besetzt zzt. nicht besetzt
Landeshotelfachschule Bruneck Julia Innerhofer Georg Hofer
1
4
8 9
Das Logo steht in verschiedenen
Größen zur Verfügung.
Je nach Verwendungszweck
sind diese vorgeschrieben,
dies gilt für die farbige ebenso wie
für die Schwarzweiß-Anwendung.
Die Skalierung nach unten ist
begrenzt, die Skalierung nach
oben frei.
DEUTSCHES 0 BILDUNGSRESSORT
RUNDSCHREIBEN
10
• Nr. 06/2011/BB vom 25.10.2011
Ergänzung zum Rundschreiben des Abteilungsdirektors
Nr. 5/2011 – Sammelbescheinigung über die ordnungs-
8
gemäße Beitragslage – DURC
• Nr. 37/2011 vom 09.11.2011
Rauchverbot in den Kindergärten und Schulen
• Nr. 38/2011 vom 10.11.2011
Kompetenztests 2012 – Südtirol
• Nr. 39/2011 vom 23.11.2011
Lernstandserhebung des INVALSI für die 2. Klassen der
Oberschulen des Landes
2 3 4
• Nr. 40/2011 vom 24.11.2011
Eintragung in die Landesranglisten für das Schuljahr
2012/2013
• Nr. 41/2011 vom 28.11.2011
Außendienste der Schuldirektoren/innen | Kontingentierung
der Geldmittel
DEUTSCHES BILDUNGSRESSORT
MITTEILUNGEN
27.10.2011
• Erhebung der Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit
Funktionsdiagnose
• Prämieninitiative der Stiftung Südtiroler Sparkasse
5 6 7 8 9
28.10.2011
• Veröffentlichung weiterer Dokumente der Handreichung zu
den Rahmenrichtlinien für die Grundschule
• Zweitsprachjahr
03.11.2011
• Die Reihe „Recht“ – Neue Lehrmaterialien für Rechtskunde
im Triennium
• 50 Jahre Feuernacht – Tagung
07.11.2011
• Einreichtermine Angebote EU-Programm Lebenslanges
Lernen
• Sondernummer Info „Willkommen in der Schule.
Ein Elternratgeber zum Schulanfang“
7 Erscheinungsbild
Oktober 2010
Landeswappen
Farbe
Anwendungsgrößen
1
2
Landeswappen im Größenverhältnis
4 : 5, nach oben beliebig vergrößerbar.
08.11.2011
30 x 37,5 mm
• Rauchverbot in den Kindergärten und Schulen
• Science in English 3 – 26 Englisch x 32,5 mm Woche im Naturmuseum Trient
• Nationale Leitlinien zu Lernstörungen
09.11.2011 4 24 x 30 mm
• Genehmigter Bildungsurlaub Schuljahr 2011/2012
5 20 x 25 mm
10.11.2011
• Mitteilung des6Bereichsleiters 16 x 20 mmfür
Berufsbildung
Zulage für Klassenlehrer – Schuljahr 2011/2012
• Austria-Businessplan-Wettbewerb 7 14 x 17,5 mm „next generation vol.6“
• Beitrag der Carabinieri zur Bildung einer Kultur der
Legalität – Schuljahr 2011/2012
• Streikausruf der 8 12 x 15 mm
Gewerkschaften SISA, CUB und COBAS
16.11.2011 9 10 x 12,5 mm
• Anmeldungen zum Wettbewerb Politische Bildung/Europaquiz
2011/2012 0 8 x 10 mm
(kleinste Anwendungsgröße)
18.11.2011
• Dienstkonferenz der Schulführungskräfte
Das Logo steht in verschiedenen
21.11.2011
Größen zur Verfügung.
• Einladung Teilnahme Je Wettbewerb nach Verwendungszweck „Känguru der Mathematik
2012“
sind diese vorgeschrieben,
dies gilt für die farbige ebenso wie
22.11.2011
für die Schwarzweiß-Anwendung.
• Südtiroler Chemieolympiade Die Skalierung 2012nach
unten ist
• BHS-Fremdsprachenwettbewerb begrenzt, die Skalierung 2012 – Vorerhebung
nach
oben frei.
23.11.2011
• Neue Südtirolkarte für die Grundschule
30.11.2011
• Ausschreibung der 17. Mathematik-Modellierungswoche
SÜDTIROLER LANDESREGIERUNG
BESCHLÜSSE
0
07.11.2011
10
• Nr. 1642: Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Anwendung des
Art. 12-quinquies des L.G. Nr. 24/96
8
28.11.2011
• Nr. 1854: Schülerbeförderungsdienste für das Schuljahr
2011/2012 – Abänderung der Zweckbindung der Ausgabe
Dezember 2011
39
Viele Forschungen sind seit Mitte der
1990er-Jahre zu den Fragen „Wie
funktioniert Lernen?“ und „Was ist guter
Unterricht?“ gemacht worden. Unter dem
Titel des Ko-Konstruktivismus und der
Kompetenzorientierung haben die
Forschungsergebnisse Eingang in die
Lehrpläne und Rahmenrichtlinien, in die
Fortbildung, in die Lehrmaterialien und
in den Unterricht gefunden.
Rudolf Meraner
Leiter des Bereichs Innovation und Beratung
Informationsschrift für Kindergarten und Schule in Südtirol
Dezember 2011
Herausgeber: Deutsches Bildungsressort
Verantwortlicher Direktor: Peter Höllrigl
Redaktion: Andrea Aldrighettoni, Markus Costabiei,
Verena Hilber, Elisabeth Mairhofer, Walter Pichler,
Michaela Steiner, Thomas Summerer,
Herbert Taschler
Korrektorat: Michaela von Wohlgemuth
Fotos: Archiv Deutsches Bildungsressort,
Landespressedienst, Evi Giggenbacher, Susanne
Hellrigl, Christa Messner, Arthur Pernstich,
Simon Raffeiner, Evi Schwienbacher, Werner
Schwienbacher, Barbara Stocker, Monika
Weissensteiner
Cover: Manuela Tessaro & Alberto Franceschi,
Digital Photo Image
Anschrift und Sitz der Redaktion:
Deutsches Bildungsressort,
Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen,
Tel. 0471 417511, Fax 0471 417519,
redaktioninfo@schule.suedtirol.it
www.provinz.bz.it/schulamt
Grafik und Druck: Südtirol Druck, Meran
Eingetragen beim Landesgericht Bozen
unter Nr. 18 vom 26.09.2002.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem,
pH-neutralem Papier, 100% recycelbar.
Erscheint monatlich von September bis Juni.
Verwendung und Nachdruck von Texten sind nur
nach Rücksprache mit der Redaktion gestattet.