NFV_06_2007 - Rot Weiss Damme
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An dieser Stelle darf ein Artikel nicht unkommentiert bleiben, der Ende April in der Hannoverschen Allgemeinen<br />
Zeitung zu lesen war.<br />
Unter der Überschrift „Einbußen für Lotto Niedersachsen“ trifft der Geschäftsführer der Toto-Lotto-Gesellschaft,<br />
Rolf Stypmann, unter anderem die Aussage, sein Unternehmen habe in <strong>2007</strong> rund eine Million Euro<br />
Sponsorengeld für Niedersächsische Fußballvereine gestrichen, weil der DFB bei Länderspielen mit dem Wettanbieter<br />
„bwin“ kooperiere.<br />
Viele von Ihnen, die diese Zeilen lesen, sind von den Kürzungsmaßnahmen ebenso betroffen, wie der <strong>NFV</strong><br />
selbst. Ist eine solche „kollektive Abstrafung“ des Fußballs in Niedersachsen vor dem Hintergrund der vielfach<br />
erörterten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom März letzten Jahres zum Sportwettenmonopol verständlich?<br />
Ein Blick über die Landesgrenzen Niedersachsens hinaus beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen<br />
Nein. Während in anderen Bundesländern die Toto-Lotto-Gesellschaften mehr denn je die Nähe zum Fußball suchen<br />
und ihre bisherigen Sponsoring-Aktivitäten beibehalten oder gar ausbauen, wird in Niedersachsen eine<br />
jahrzehntelang bestehende Partnerschaft durch die aktuelle Geschäftspolitik von Toto-Lotto beschädigt oder<br />
möglicherweise gar zerstört.<br />
Die Partner des Lotto-Blocks außerhalb Niedersachsens haben erkannt, dass es mit oder ohne künftiges<br />
Sportwettenmonopol Sinn macht, mit der Sportart Nr. 1 in Deutschland weiterhin zu kooperieren. Unterstellt,<br />
der neue Staatsvertrag zur Regelung des Sportwettenmarktes tritt in Kraft und hat mit seiner festgeschriebenen<br />
Monopolstellung der Toto-Lotto-Gesellschaften bestand, macht es überhaupt keinen Sinn, den mit Abstand<br />
wichtigsten Produkthersteller einer Sportwette, den Fußball, aus seiner Geschäftspolitik völlig auszublenden.<br />
Unterstellt, das Sportwettenmonopol ist nicht zu halten und es erfolgt eine Liberalisierung oder Teilliberalisierung<br />
des Marktes für private Anbieter, wären die Toto-Lotto-Gesellschaften gut beraten, mit dem Fußball<br />
weiterhin eng zusammen zu arbeiten, um nicht das Feld den privaten Anbietern zu überlassen.<br />
Wir wissen letztlich nicht, welche Variante am Ende eines möglicherweise noch langen Weges zur Herstellung<br />
endgültiger Rechtssicherheit zum Tragen kommen wird. Wir wissen aber, dass eine Beibehaltung der jetzigen<br />
Geschäftspolitik von Toto-Lotto-Niedersachsen allen Beteiligten nur schadet und niemandem nutzt. Ergebnisverbesserungen<br />
der Toto-Lotto-Gesellschaft, wie sie Herr Stypmann meint, mit der Einsparung beim Fußball<br />
erzielt zu haben, stellen eine ausgesprochen kurzsichtige Betrachtungsweise dar, die mittelfristig ins Gegenteil<br />
umschlagen kann. Für eine Kurskorrektur, die wir nach mehr als fünf Jahrzehnten bester Zusammenarbeit mit<br />
Toto-Lotto Niedersachsen erhoffen, ist es noch nicht zu spät. Das Spiel dauert aber bekanntlich nur 90 Minuten<br />
und wir sind bereits in der zweiten Halbzeit.<br />
Karl <strong>Rot</strong>hmund<br />
(Präsident)<br />
Der <strong>NFV</strong> N<br />
– Ein Ball verbindet<br />
Liebe<br />
Fußballfreunde<br />
Juni <strong>2007</strong> 3