NFV_06_2007 - Rot Weiss Damme
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Neun Frauen und neun Männer nahmen unter der Leitung von Udo Rathjens (stehend, Dritter von links) an dem Trainer-Lehrgang des <strong>NFV</strong>-Kreises<br />
Stade teil. Zu den Ausbildern gehörten unter anderem Bernhard Augustin (stehend, Zweiter von links), Ulf Drewes (stehend, Dritter von rechts) und<br />
Paul-Reinhard Schmidt (stehend rechts). Fotos (2): Manfred Borchers<br />
Zwanziger dankt Udo Rathjens<br />
<strong>NFV</strong>-Kreis Stade als<br />
Vorreiter: Erster Trainer-<br />
Lehrgang nur für Frauen<br />
Neue Wege im Frauenfußball beschreitet<br />
der <strong>NFV</strong>-Kreis Stade. In einer<br />
auf Bundesebene vermutlich einmaligen<br />
Aktion bot der Lehrausschuss um<br />
seinen Vorsitzenden Udo Rathjens einen<br />
Trainerlehrgang nur für Frauen an. Neun<br />
Übungsleiterinnen nutzen dieses Angebot.<br />
Zusammen mit neun männlichen Kollegen,<br />
die den Lehrgang komplettierten,<br />
legte sie jetzt erfolgreich ihre Lehrprobe<br />
auf der Sportanlage des VfL Stade in<br />
Ottenbeck ab.<br />
Bisher hatten sich nur vereinzelt Frauen<br />
an die umfangreiche Trainer-Ausbildung<br />
gewagt. Grund genug für Udo Rathjens<br />
und sein Team, einen Lehrgang gezielt für<br />
Frauen anzubieten. Dass nachher doch<br />
noch einige Herren dazu kamen, änderte<br />
nichts an der Einmaligkeit mit der außergewöhnlich<br />
hohen Beteiligung der Anwärterinnen<br />
auf den Trainerschein. „Es war ein<br />
ungewöhnlich lebhafter Lehrgang“, freute<br />
sich Rathjens. Unterschiede seien vor allem<br />
in der Lehreinstellung aufgetreten. „Frauen<br />
hinterfragen weitaus mehr als Männer“, er-<br />
klärte der Vorsitzende des Stader Lehrausschusses.<br />
„Es hat sehr viel Spaß gemacht“, berichtete<br />
die Bliedersdorferin Andrea Langebröker.<br />
„Ich werde in Kürze eine Mädchenmannschaft<br />
übernehmen und wollte nicht<br />
ohne Vorkenntnisse diese Aufgabe angehen.“<br />
Die praktischen Lehrproben wurden<br />
erstmals nur mit Nachwuchsspielerinnen<br />
durchgeführt.<br />
Die ungewöhnliche Aktion fand nicht<br />
nur im Teilnehmerkreis großen Anklang.<br />
„Über Ihr Engagement für den Mädchenfußball<br />
habe ich mich sehr gefreut. Ich hoffe,<br />
dass es uns gelingen wird, diese Begeisterung<br />
in all unseren Fußballkreisen zu<br />
wecken. Für Ihren großen Einsatz an der Basis<br />
danke ich Ihnen sehr“, schrieb DFB-Präsident<br />
Dr. Theo Zwanziger in einem Brief an<br />
Rathjens. Dieser versprach, dass dem Premieren-Lehrgang<br />
weitere folgen werden.<br />
„Ich hoffe, dass jetzt mehr Frauen den Mut<br />
finden, sich für die Übungsleiterausbildung<br />
anzumelden.“<br />
Unterstützt wurde Rathjens von seinen<br />
Stader Lehrausschusskollegen Bernhard<br />
Augustin, Marcel Wiebusch und Ulrich Willenbockel<br />
sowie von Ulf Drewes (dezentraler<br />
<strong>NFV</strong>-Sportlehrer für den Bezirk Lüneburg)<br />
und Paul-Reinhard Schmidt (Vorsitzender<br />
<strong>NFV</strong>-Kreis Stade). Die neuen Inhaber<br />
der Trainer-Lizenz: Bert Birkner, Tjorven<br />
Domeyer, Dimitri Fiks, Karin Fritz, Jenny<br />
Viel Spaß hatten die Absolventinnen des<br />
Trainer-Lehrganges im <strong>NFV</strong>-Kreis Stade.<br />
Hacker, Melanie Iden, Oliver Knippel, Andrea<br />
Langebröker, Ron Lindenau, Jan<br />
Mencke, Sandra Mencke, Marcus Meyer,<br />
Alexander Schlimm, Katharina Schrader,<br />
Alica Stüben, Daniel Stüben Birger Tomforde,<br />
Nina Nouri. Manfred Borchers<br />
Jürgen Sparwasser (links), 1974<br />
Schütze zum legendären 1:0-Erfolg der DDR<br />
über den späteren Weltmeister Bundesrepublik<br />
Deutschland, nahm anlässlich der <strong>Rot</strong>enburger<br />
Messetage an einer Gesprächsrunde<br />
zum Schicksal von Björn Kasper teil. Der inzwischen<br />
21-Jährige aus Hellwege lebt im<br />
Wachkoma, nachdem ihm im Oktober 2005<br />
während eines Spiels seines TV Sottrum (Bezirksliga<br />
Lüneburg) ohne Fremdeinwirkung<br />
ein Hirnaneurysma – eine Erweiterung eines<br />
Blutgefäßes – geplatzt war. „Unser Leben hat<br />
sich komplett verändert. Am Anfang wusste<br />
mancher nicht, ob und wie er uns ansprechen<br />
sollte“, berichtete seine Mutter Ute Kasper.<br />
Wertvolle Hilfe leisteten Irmgard und Edgar<br />
von Frieling, deren Sohn Andreas selbst betroffen<br />
ist und die in <strong>Rot</strong>enburg einer Selbsthilfegruppe<br />
für Schädel-Hirn-Verletzte angehören.<br />
Unterstützung erfuhren beide Familien<br />
von <strong>Rot</strong>enburgs Messechef Jürgen<br />
Nascimento-Coelho, der gemeinsam mit den<br />
<strong>Rot</strong>enburger Werken eine Spendenaktion initiierte,<br />
bei der 1500 Lavendelpflanzen zum Stückpreis von zwei Euro verkauft wurden. An dieser Aktion beteiligte sich darüber hinaus Tennis-Profi<br />
Christoph Radecke, der von seiner Tennisschule drei T-Shirts mit Autogrammen zur Verfügung stellte. Durch den Verkauf der Hemden wurde ein Erlös<br />
von 600 Euro erzielt. 500 Euro steuerte allein die Raiffeisen-Warengenossenschaft Heidesand bei. Von links: Jürgen Sparwasser, Ute Kasper,<br />
Christoph Radecke, Moderator Hermann Koopmann, Björn Kasper, Edgar von Frieling, Irmgard von Frieling, Andreas von Frieling. Foto: Menker<br />
Neues vom Frauenfußball<br />
Juni <strong>2007</strong> 39