NFV _02_2010 - Rot Weiss Damme
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WM <strong>2010</strong><br />
10<br />
Jens-Peter Hecht vor dem Sporthotel Fuchsbachtal. Fotos (2): Kramer<br />
Die Vorfreude der deutschen Fußballfans<br />
auf die Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika ist riesengroß. Wer<br />
Pünktlichkeit gibt es allerdings noch Nachholbedarf.“<br />
Der ehemalige Pressechef des Deut-<br />
live dabei sein möchte, sollte sich vor schen Tennis Bundes und aktuelles Mitglied<br />
der Reise nach Afrika ausführlich infor- im Presseausschuss des Niedersächsischen<br />
mieren und gut vorbereiten. Dies rät Fußballverbandes hat die zehn WM-Städte<br />
Jens-Peter Hecht, der bereits seit neun bereits drei bis vier Mal besucht. Die Stadien<br />
Monaten in Johannesburg vor Ort ist. werden nicht zuletzt wegen der FIFA-An-<br />
Der Niedersachse leitet die Medienabteiforderungen absolutes WM-Niveau haben.<br />
lung des lokalen Organisationskomitees Zuschauer und Medienvertreter dürfen sich<br />
(OK) für die WM in Südafrika. REINER auf die Spiele freuen. Der Transport zu den<br />
KRAMER traf sich jetzt mit Jens-Peter Spielorten erfordert aber einen großen<br />
Hecht in Barsinghausen. Der Lüneburger logistischen Aufwand. Die weiteste Entfer-<br />
nutzte die Jahreswende zu einem kurnung zwischen den Stadien beträgt rund<br />
zen Heimaturlaub in Deutschland, bevor 1800 Kilometer. Vergleichbar mit einer<br />
er Mitte Januar wieder nach Johannes- Fahrtroute von Hamburg nach Barcelona.<br />
burg zurückkehrte.<br />
Jens-Peter Hecht ist mit seinen Kolle-<br />
„Die Europäer glauben viel zu wissen, gen für die technische Komponente der<br />
ohne viel zu fragen“, sagte mal ein südafri- Medienbetreuung zuständig. Das heißt: Der<br />
kanischer Journalist. Wie sieht es 15 Jahre 63-Jährige besichtigte im Vorfeld mehrfach<br />
nach dem Ende der Apartheid im Land aus? die Medienzentren in den WM-Stadien und<br />
Wie klappt die Zusammenarbeit mit den die Mixed Zonen, unterhielt sich mit den<br />
Einheimischen? Können die Südafrikaner Verantwortlichen des dafür vorgesehen<br />
ein Ereignis dieser Größenordnung organi- Ordnungsdienstes. Hecht konnte dabei auf<br />
sieren und reibungslos durchführen? Diese seine Erfahrungen von der Weltmeister-<br />
und viele weitere Fragen stellte sich Jens-Peschaft 2006 zurückgreifen, als er im WMter<br />
Hecht, als wer vor etwa neun Monaten Stadion Hannover mit seinem Team für ei-<br />
seinen Dienst vor Ort aufnahm. Sein Zwinen reibungslosen Ablauf gesorgt hatte.<br />
schenfazit fällt weitgehend positiv aus: „Die Den Job in Südafrika bezeichnet Hecht<br />
Südafrikaner sind ausgesprochen angeneh- als spannendste Herausforderung seiner<br />
me Menschen, freundlich und zuvorkom- Laufbahn. Die Schulung der einheimischen<br />
mend. Ich arbeite mit meinen schwarzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Me-<br />
Freunden gerne zusammen. Sie bringen dienbereich ist eine seiner vielfältigen Auf-<br />
eine positive Einstellung mit. In Sachen gaben. Denn auf dem Gebiet gibt es noch<br />
Februar <strong>2010</strong><br />
„Fußballfans müssen sich<br />
an Spielregeln halten“<br />
Jens-Peter Hecht leitet Medienabteilung des lokalen OK für WM in Südafrika<br />
genügend Nachholbedarf. So war beim<br />
Confederations-Cup im vergangenen Jahr<br />
die Ausweiskontrolle vor den Stadien teilweise<br />
lückenhaft. Dies führte dazu, dass<br />
Personen ohne Akkreditierung bis ins Pressezentrum<br />
gelangten. Mit der Pünktlichkeit<br />
bei Besprechungen nahmen es nicht alle<br />
Südafrikaner so genau. „Wenn ein Meeting<br />
um neun Uhr morgens angesetzt war, kam<br />
der Letzte manchmal erst um viertel vor<br />
zehn“, berichtet Hecht. Aber da hat sich einiges<br />
geändert. Auch bei den Bus-Transporten<br />
hakte es bisweilen. Da kam es schon<br />
mal vor, dass sich der Fahrer verspätete oder<br />
gar nicht erst erschien. Bei Workshops wurden<br />
die Media-Offiziellen und ihre Assistenten<br />
in den zehn WM-Städten geschult.<br />
Daraus nimmt Hecht auch seinen Optimismus<br />
mit. „Die Einheimischen sind lernwillig<br />
und werden unsere Erfahrungen von<br />
der WM 2006 in ihre Arbeit mit einfließen<br />
lassen. Da habe ich schon viele positive<br />
Rückmeldungen erhalten“, berichtet der<br />
Lüneburger. Das deutsche Streben nach Perfektion<br />
lässt sich aber wohl dennoch nicht<br />
eins zu eins übertragen. „Wir sollten uns<br />
darauf einstellen, dass nicht alles einhundertprozentig<br />
klappt“, lautet das erste Resümee<br />
von Hecht. Aber wo ist das schon so?<br />
Die Diskussionen zum Thema Sicherheit<br />
haben nach dem tödlichen Anschlag<br />
auf die Nationalmannschaft von Togo beim ➤<br />
Zur Person<br />
Hans-Peter Hecht, geboren: 18.<br />
Dezember 1946 in Lüneburg. Verheiratet<br />
(seit 1968) – 1 Tochter. Persönlicher<br />
Werdegang: Grundschule<br />
(1953–1957), Gymnasium, beendet<br />
mit der mittleren Reife (1957–1965),<br />
4 Jahre Bundeswehr (1965–1969),<br />
Volontariat und Redakteur bei der<br />
Landeszeitung Lüneburg (1969–<br />
1972), Redakteur beim WESER-Kurier,<br />
Bremen (1972–1976), Redakteur bei<br />
der Deutschen Presse-Agentur (dpa)<br />
von 1976–1984, Leiter Pressestelle<br />
beim Deutschen Tennis-Bund (1984 –<br />
Febr. 1988), Redakteur bei Sport-<br />
BILD, Hamburg (März – Mai 1988),<br />
Pressesprecher Deutscher Tennis-<br />
Bund, verantwortlich für Presse/Öffentlichkeitsarbeit,<br />
PR des Verbandes<br />
und aller seiner Veranstaltungen (Mai<br />
1988 – 1999). Seit 1999 freiberuflicher<br />
PR-Berater (u. a. FIFA-WM<br />
2006); Confed-Cup 2005; Association<br />
of Tennis Professionals/ATP;<br />
Olympiapark München; Ostseehalle<br />
Kiel; Stadtwerke Allianz Schleswig-<br />
Holstein; Gerry Weber Open; Pressearbeit<br />
u. a. für das europaweit erste<br />
Beachvolley-Indoor-Turnier; Tennis<br />
Davis Cup; PGA Golf-Turnier; Handball-WM<br />
2008).