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Lifestyle of Health and Sustainability - Home - Ernst & Young ...

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I.<br />

LOHAS – eine Einführung<br />

Die Bedeutung von LOHAS<br />

Das Thema LOHAS – <strong>Lifestyle</strong> <strong>of</strong> <strong>Health</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Sustainability</strong> – erobert die Gesellschaft<br />

und die Märkte. Medien, Nahrungsmittelproduzenten,<br />

Detailhändler<br />

und Marktforschungsstudien propagieren<br />

einen gesunden und nachhaltigen<br />

Lebensstil. Im Zentrum dieser Entwicklung<br />

stehen einerseits die Vorteile für<br />

den Einzelnen wie Gesundheit, Wohlbefinden,<br />

Luxus und Bequemlichkeit und<br />

<strong>and</strong>ererseits ein steigendes Bewusstsein<br />

für soziale Verantwortung, ethisch<br />

unbedenkliche Produktionsmethoden,<br />

fairen H<strong>and</strong>el und Nachhaltigkeit.<br />

Das Bewusstsein der Konsumenten für<br />

Gesundheit und Nachhaltigkeit wird im<br />

Alltag durch Medienberichte über Lebensmittelsk<strong>and</strong>ale,<br />

Verbrauchertipps in<br />

Zeitschriften, Studien unabhängiger Institute<br />

zur Produktqualität und -sicher-<br />

heit oder durch Aktivitäten von Umweltschutzgruppen<br />

verstärkt. Zudem steigt<br />

die Unsicherheit der Konsumenten mit<br />

der zunehmenden Globalisierung. Sie<br />

fordern deshalb vermehrt Sicherheit,<br />

Herkunftsnachweise und Glaubwürdigkeit.<br />

Aber auch Aspekte rund um Fairness<br />

und Nachhaltigkeit sind ihnen zunehmend<br />

wichtig. Immer häufiger wird<br />

die Forderung nach Transparenz laut:<br />

Woher stammen die Produkte? Unter<br />

welchen Bedingungen werden sie her-<br />

gestellt? Welche Praktiken wenden die<br />

Produzenten an? Wie verlässlich und<br />

sicher sind die Produkte? Wie fördern<br />

sie die Gesundheit? Und wie schneiden<br />

die Produkte bezüglich Fair Trade und<br />

Nachhaltigkeit ab?<br />

Mit Blick auf dieses wachsende Sicherheitsbedürfnis<br />

fordern auch Anleger zunehmend<br />

Nachweise für eine verantwortungsvolle<br />

Unternehmenspolitik in<br />

den Bereichen Ethik und Nachhaltigkeit.<br />

Sie verlangen, dass die Unternehmen<br />

ihre soziale Verantwortung aktiv<br />

wahrnehmen, indem sie beispielsweise<br />

klare Richtlinien, Kontrollmassnahmen<br />

und Verfahren einführen, die Glaubwürdigkeit<br />

und Qualitätssicherung gewährleisten.<br />

Damit tragen die Unternehmen<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

574<br />

Quelle: Bio Suisse<br />

Umsatztrend für Bio-Produkte in der Schweiz<br />

(Zahlen in CHF Mio.)<br />

654<br />

1998 1999<br />

793<br />

932<br />

nicht nur zu einem nachhaltigen Wachstum<br />

bei, sondern stärken auch das Vertrauen<br />

der Konsumenten.<br />

Marktentwicklung<br />

200 wurde in der Schweiz mit Bio-Produkten<br />

ein Gesamtumsatz von CHF 1,2<br />

Milliarden erzielt. Dies entspricht einer<br />

Wachstumsrate von 1, %. Im Lebensmittelsektor<br />

betrug der Marktanteil von<br />

Bio-Produkten , % und der Pro-Kopf-<br />

Verbrauch CHF 1 0. Die Bio-Industrie<br />

in der Schweiz ist nicht nur fortgeschritten,<br />

sondern hat auch das Potenzial für<br />

weiteres Wachstum.<br />

1056<br />

1152<br />

1188<br />

1183<br />

1202<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

LOHAS – Was steckt dahinter?<br />

LOHAS ist ein moderner Lebensstil, der<br />

die Konsumenten zu einem bewussteren<br />

Verbrauch von Produkten mit gesundheitlichen<br />

Vorteilen anregt, die zudem<br />

nach den Grundsätzen der sozialen Gerechtigkeit,<br />

des Umweltschutzes und der<br />

Nachhaltigkeit hergestellt und vertrieben<br />

werden. Informierte Konsumenten erkennen,<br />

wie wichtig ihr persönlicher Beitrag<br />

für die Gesellschaft und für die Umwelt<br />

ist, und unterstützen Geschäftspraktiken,<br />

die sich mit ethischen Grundsätzen vereinbaren<br />

lassen.<br />

Die Frage lautet nun: Was genau wollen<br />

die Konsumenten? Ist LOHAS ein kurzlebiger<br />

Trend oder umreisst LOHAS einen<br />

Anspruch, den die Konsumenten<br />

auch künftig ihren Kaufentscheidungen<br />

zugrunde legen?<br />

Bereits beginnen Begriffe und Definitionen<br />

in diesem Bereich zu erodieren. Die<br />

Anzahl von Labels, Marken und Gütesiegeln<br />

auf dem Markt sowie deren spezifische<br />

Eigenschaften und Richtlinien<br />

sind fast unüberschaubar geworden. Statt<br />

bei den Konsumenten Vertrauen aufzubauen,<br />

verwirrt diese Vielfalt zunehmend<br />

– und wirkt sich bereits auf den Detailh<strong>and</strong>el<br />

aus. Denn Konsumenten sind nur<br />

dann bereit, für ein Produkt mehr zu bezahlen,<br />

wenn sie einen zusätzlichen Nutzen<br />

erkennen.<br />

LOHAS-Labels<br />

Die Grundsätze des biologischen Anbaus<br />

sind in der Schweiz in der Verordnung<br />

über die biologische L<strong>and</strong>wirtschaft und<br />

die entsprechende Kennzeichnung der<br />

pflanzlichen Erzeugnisse und Lebensmittel<br />

(«Bio-Verordnung») per 1. Januar 1998<br />

geregelt. Sie gilt für alle «biologischen»<br />

und «ökologischen» Produkte, welche<br />

strengen Richtlinien in Bezug auf Produktion,<br />

Verarbeitung und Kontrolle genügen<br />

müssen. Allerdings werden immer<br />

wieder neue Labels eingeführt, die den<br />

Anschein eines Bio-Labels erwecken. Da<br />

es diesen Labels zum Teil an klaren Spezifikationen<br />

in Bezug auf Ökologie und<br />

Tierschutz mangelt, führen sie zu einer<br />

Verwässerung der Bio-Deklaration.<br />

Neben den bestehenden gesetzlichen Zertifizierungsrichtlinien<br />

gibt es Labels und<br />

Siegel, die sich an eigenen St<strong>and</strong>ards orientieren.<br />

Auch diese verweisen auf ethische<br />

Grundsätze, haben jedoch nur teilweise<br />

einen Bezug zum ökologischen Anbau.<br />

In der vorliegenden Studie werden die<br />

Begriffe «biologisch» und «ökologisch»<br />

im Sinne der Schweizer Bio-Verordnung<br />

verwendet.<br />

Die Bezeichnung «Fair Trade» verweist<br />

auf den H<strong>and</strong>el von Produkten zu fairen<br />

Preisen, auf den Verzicht auf Ausbeutung<br />

der Dritten Welt und auf die Förderung<br />

von besseren Arbeitsbedingungen<br />

durch die Produzenten.<br />

Im Gegensatz zu «Bio» und «Fair Trade»<br />

existiert kein Siegel für «Nachhaltigkeit».<br />

In diesem Zusammenhang hat<br />

sich ein neuer Begriff der «Corporate<br />

Social Responsibility» etabliert. Die<br />

darunter diskutierten Fragen und Verhaltensnormen<br />

decken ein sehr breites<br />

Spektrum ab, ohne jedoch auf eine klare<br />

Differenzierung in «nachhaltige Bewirtschaftung»<br />

und «Ethik im Wirtschaftsleben»<br />

Rücksicht zu nehmen. Ein erheblicher<br />

Spagat von der «Überfischung der<br />

Meere» bis hin zur «Kinderarbeit» ist<br />

zu bewältigen. Gleichzeitig bestehen erhebliche<br />

Überschneidungen z.B. zwischen<br />

Nachhaltigkeit und ökologischer<br />

L<strong>and</strong>wirtschaft oder zwischen Fair Trade<br />

und Ethik im Wirtschaftsleben. Um<br />

die befragten Konsumenten nicht zu<br />

verwirren, beschränkte sich der bei der<br />

Befragung verwendete Terminus «Nachhaltigkeit»<br />

auf die Aspekte «schonender<br />

Umgang mit natürlichen Ressourcen»<br />

und «Umweltschutz». Beim Thema Ethik<br />

im Wirtschaftsleben wurden Kinder-<br />

arbeit, Mitarbeiterdiskriminierung, gesundheitsschädliche<br />

Arbeitsbedingungen<br />

und Lohndumping herausgegriffen.<br />

10 E r n s t & Y o u n g – LoHAs<br />

E r n s t & Y o u n g – LoHAs 11

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