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Juli 2007 - Arbeit und Gesundheit

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Explosionsschutz |<br />

Quelle: BG Chemie, Merkblatt A022<br />

8 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Info<br />

Explosionsschutz: EU-weit geregelt<br />

Innerhalb der Europäischen Union regelt die Richtlinie<br />

94/9/EG, wie Geräte <strong>und</strong> Schutzsysteme in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen verwendet werden dürfen. Mit Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmersicherheit in explosionsgefährdeten<br />

Atmosphären befasst sich die EU-Richtlinie 1999/92/EG.<br />

Ihre Schwerpunkte sind:<br />

• Verhindern von <strong>und</strong> Schutz gegen Explosionen<br />

• Beurteilung von Explosionsrisiken<br />

• Koordinierungspflicht<br />

• Explosionsschutzdokument<br />

• Einteilung von Bereichen, in denen explosionsfähige<br />

Atmosphäre vorhanden sein kann<br />

<strong>und</strong> Nitroglyzerin ein Stoff mit eher unangenehmen<br />

Eigenschaften. Gr<strong>und</strong> dafür, dass Kameras den vollautomatischen<br />

Herstellungsprozess überwachen. Die <strong>Arbeit</strong>er<br />

sitzen in abgeschirmten, massiven Betonbauten. „Ölberg“<br />

nennen die <strong>Arbeit</strong>er das Reservoir, aus dem per Schwerkraft<br />

das Sprengöl als Emulsion mit Wasser nach unten<br />

befördert <strong>und</strong> erst am Mischhaus getrennt wird.<br />

„Notretter“ in regelmäßigen Abständen<br />

„In der Produktion werden auch Salpeter- <strong>und</strong> Schwefelsäure<br />

zur Trennung verwendet“, erläutert Dr. Held. Eventuell<br />

freigesetzte Säuregase sind der Gr<strong>und</strong> dafür, dass in<br />

den Produktionshallen in regelmäßigen Abständen<br />

„Notretter“ hängen. Sie schützen vor Umgebungsluft <strong>und</strong><br />

sollen so ein schnelles Entkommen ermöglichen. Denn<br />

wenn bei der Sprengstoffproduktion etwas schief läuft, ist<br />

nicht Löschen erste Pflicht, sondern Rennen.<br />

Zündquellen fernhalten: In haushohen Behältern wird Ammoniumnitrat<br />

zur Weiterverarbeitung gelagert. Es ist der Gr<strong>und</strong>stoff für zahlreiche<br />

Sprengstoffarten.<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />

• Mindestvorschriften zur Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong><br />

des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes der <strong>Arbeit</strong>nehmer, die durch<br />

explosionsfähige Atmosphäre gefährdet werden können<br />

sowie Kriterien für die Auswahl von Geräten <strong>und</strong><br />

Schutzsystemen<br />

• Warnzeichen zur Kennzeichnung von Bereichen, in denen<br />

explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann<br />

Relevant für den <strong>Arbeit</strong>sschutz sind auch die Explosionsschutzverordnung<br />

(ExVO), die Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) <strong>und</strong> die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Der<br />

Fachausschuss „Chemie“ des Hauptverbandes der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften gibt mit den Explosionsschutz-Regeln<br />

(EX-RL) die Gr<strong>und</strong>lagen vor, wie sich Gefährdungen in explosiver<br />

Atmosphäre verhindern lassen.<br />

Vor allem die empfindlichen, nitroglyzerinhaltigen<br />

Sprengmittel sind es, die einen weiteren Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Branche begründen: „So wenig Stoff wie möglich über die<br />

Straße transportieren.“ Westspreng unterhält daher b<strong>und</strong>esweit<br />

etliche dezentrale Lager. Doch der Trend geht weg<br />

von der Sprengpatrone. Die Firma hat eine Lösung<br />

entwickelt, um deren Beförderung zu umgehen: Mini-Produktionsanlagen<br />

auf Lkw. Die Systeme sind eine aufwändige<br />

Eigenentwicklung. Sie sorgen dafür, dass die<br />

Komponenten des Emulsions-Sprengstoffs erst im Bohrloch<br />

zusammenkommen.<br />

Mit bis zu 60 Meter langen Schläuchen befüllen Westspreng-Mitarbeiter<br />

die Löcher mit den Chemikalien. Dann<br />

kommen Zünder <strong>und</strong> Verstärkungsladung hinzu, die<br />

besonders gesichert in den mit bis zu 15 Tonnen Ladekapazität<br />

ausgerüsteten Lkw mitgeführt werden. Für die<br />

<strong>Arbeit</strong>en in Tunneln oder anderen schwierig zugänglichen<br />

Explosives Lager: Unter der Erde, hinter massiven Betonwänden<br />

<strong>und</strong> schweren Stahltüren, lagern Tonnen von Sprengstoff als Pulver<br />

<strong>und</strong> Emulsion.

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