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Schulblatt - Schule Untersiggenthal

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20Schulleitung<br />

Was ändert das Bildungskleeblatt<br />

für die Kindergartenkinder?<br />

Die Volksabstimmung über das Bildungskleeblatt naht. Eine Vorlage betrifft die Einführung<br />

der Eingangsstufe. Die neu geschaffene Stufe sieht die Verschmelzung von Kindergarten, Unterstufe<br />

und Einschulungsklasse vor. Was heisst dies aus Sicht des Kindergartens und der <strong>Schule</strong>?<br />

In der Eingangsstufe verschmelzen die<br />

beiden Kindergartenjahre mit dem ersten<br />

Jahr der Primarschule zur Grundstufe<br />

oder mit den beiden ersten Jahren der<br />

Primarschule zur Basisstufe.<br />

Positive Altersdurchmischung<br />

In der Regel tritt ein Kind mit dem fünften<br />

Altersjahr in die Eingangsstufe ein.<br />

Die Abteilung besteht aus mindestens<br />

zwölf bis maximal 25 Kindern, die vier<br />

bis acht Jahre alt sind. In der Eingangsstufe<br />

sind somit jüngere und ältere Kinder<br />

zusammen, dadurch erhalten sie gegenseitig<br />

vielfältige Anregungen und<br />

lernen voneinander. Die Grundstufe dauert<br />

drei, die Basisstufe vier Jahre. Je nach<br />

Entwicklung kann ein Kind auch ein Jahr<br />

länger verweilen oder die Eingangsstufe<br />

schneller durchlaufen. In der Eingangsstufe<br />

werden die Kulturen von Kindergarten<br />

und <strong>Schule</strong> vereint. Wenn Schulleitungen,<br />

Schulpflegen und Lehrpersonen<br />

darüber nachdenken, wie eine<br />

Eingangsstufe eingerichtet werden soll,<br />

ist es sinnvoll, die Raumgestaltung eines<br />

traditionellen Kindergartens mit den<br />

Aussenräumen zu verinnerlichen und anschliessend<br />

auf die schulischen Belange<br />

zu erweitern und nicht umgekehrt.<br />

Spielen und Lernen vereint<br />

Was sich räumlich so präsentiert, entspricht<br />

auch der Betätigung und dem<br />

Lernen der Kinder. Dem persönlichen<br />

Spielen und Lernen des Kindergartens<br />

wird weiterhin ein grosser Spielraum gewährt.<br />

Das Lernen ist abgestimmt auf die<br />

individuelle Entwicklung und den Lernrhythmus<br />

des einzelnen Kindes. Jedes<br />

Kind geht dabei seinen eigenen Weg. Es<br />

ist heute durchaus möglich, dass ein Kind<br />

vor dem ersten Schultag bereits Lesen<br />

und Schreiben gelernt hat. Die Kinder<br />

werden durch die Lehrperson vom spielerischen<br />

zum systematischen Lernen<br />

geführt. Die notwendigen Beobachtungen<br />

können aber neu in der Eingangsstufe<br />

über drei bis vier Jahre von den<br />

beteiligten Lehrpersonen einer Abteilung<br />

geführt werden.<br />

Entwicklungsstand entscheidet<br />

Die Kinder werden nicht wie bei den<br />

Jahrgangsklassen nach Alter, sondern<br />

nach Entwicklungsstand und Begabung<br />

und Interessen kontinuierlich in ihrem<br />

Tun und Lernen gefördert. Die Fähigkeit,<br />

sich in einer altersdurchmischten Gruppe<br />

einzufügen und wohlfühlen zu können,<br />

ist für das soziale und emotionale Gleichgewicht<br />

der Kinder von entscheidender<br />

Bedeutung. In der Eingangsstufe lernen<br />

die Kinder ohne Selektionsdruck, einmal<br />

in der Position des Schwächeren, einmal<br />

in der Position des Stärkeren, einmal mit<br />

Erfolg, einmal mit Misserfolg umgehen<br />

zu müssen. Während drei bis vier Jahren<br />

können die Kinder ohne Selektionsdruck<br />

den unbeschwerten Weg vom lernenden<br />

Spielen zum spielenden Lernen machen.<br />

Zwei Lehrpersonen sind eine<br />

grosse Cance für das Kind<br />

Ein grosser Vorteil der Eingangsstufe und<br />

eine enorme Chance für die Kinder ist,<br />

dass sie von zwei Lehrpersonen gemeinsam<br />

mit einem Pensum von 150 Prozent<br />

unterrichtet werden. Vorläufig gehen wir<br />

davon aus, dass sich eine Kindergarten-<br />

und eine Unterstufenlehrperson dieses<br />

Pensum teilen. Künftig wird es eine Ausbildung<br />

zur Eingangsstufenlehrperson<br />

geben. In jeder Abteilung gibt es je nach<br />

Anzahl der fremdsprachigen Kinder zusätzliche<br />

Deutschstunden. Auch diese<br />

Stunden werden integriert unterrichtet,<br />

so dass alle Kinder aktiv oder auch passiv<br />

davon profitieren.<br />

Erste Erfahrungen gesammelt<br />

Seit mehreren Jahren werden in diversen<br />

Kantonen Erfahrungen mit der Eingangsstufe<br />

gesammelt und ausgewertet. Die<br />

Resultate können Sie im Internet nachlesen.<br />

Die ersten Erfahrungen sind bei<br />

Eltern und Lehrpersonen grundsätzlich<br />

positiv. Sollen die Vorteile, die eine Eingangsstufe<br />

mit sich bringt, zum Tragen<br />

kommen, helfen nicht allein die Motivation<br />

und das Engagement aller Beteiligten.<br />

Die Eingangsstufe muss auch in angemessene<br />

Strukturen eingebettet sein<br />

in Bezug auf die Klassengrösse, das Pensum<br />

und die Weiterbildungsangebote für<br />

die Lehrpersonen.<br />

Silvia Mallien<br />

Weitere Informationen<br />

www.ag.ch/bildungskleeblatt<br />

www.edk-ost.ch<br />

www.muristalden.com

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