neue Wohnformen sprengen das Mietrecht - Mieterverband
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EfErEnZZinssAtZ<br />
der Bundesrat hat ein Einsehen<br />
Bei der Berechnung des<br />
Referenzzinssatzes gilt<br />
neu die mathematische<br />
Rundung. Dies hat der<br />
Bundesrat beschlossen. Ab<br />
Dezember 2011 wird daher<br />
der Satz von 2.75 auf<br />
2.5% sinken.<br />
Der Bundesrat hat die Berechnungsart<br />
für den Referenzzinssatz<br />
geändert. Bisher waren die Mietenden<br />
systematisch benachteiligt.<br />
Mit der Einführung der mathematischen<br />
Rundung wird diese Ungerechtigkeit<br />
beendet. Der MV hatte<br />
dies schon lange gefordert.<br />
sMV zeigt sich befriedigt<br />
Seit der Einführung im September<br />
2008 lag der <strong>neue</strong> Referenzzinssatz<br />
stets über dem Durchschnitt aller<br />
Hypotheken, aus dem er berechnet<br />
sMV/d<br />
Der Deutschschweizer Mieterinnen-<br />
und <strong>Mieterverband</strong><br />
(SMV/D) ist weiterhin durch<br />
drei Nationalräte im Parlament<br />
vertreten. Nächstes<br />
Jahr steht der Kampf gegen<br />
die Bausparinitiativen<br />
sowie die Planung von möglichen<br />
Volksinitiativen auf<br />
dem Programm.<br />
Für den SMV/D verliefen die Wahlen<br />
ins eidgenössische Parlament<br />
erfolgreich. Nach dem Rücktritt von<br />
Anita Thanei (SP, Zürich) und Doris<br />
Stump (SP, Aargau) ist der Verband<br />
weiterhin durch drei Vorstandsmitglieder<br />
direkt im Nationalrat vertreten:<br />
Evi Allemann (SP, Bern) wurde<br />
wiedergewählt, und neu schafften<br />
Balthasar Glättli (Grüne, Zürich)<br />
und Jacqueline Badran (SP, Zürich)<br />
den Sprung nach Bern. Beide machen<br />
seit dem letzten Jahr im Vorstand<br />
des SMV/D mit. Die beiden<br />
Mieten & Wohnen 8 | 2011<br />
Bild m&w<br />
Der Bundesrat hat beim Referenzzins die mathematische Rundung beschlossen.<br />
wird. Grund war eine Rundungsregel,<br />
die bei Zinsen unter 3.5 Prozent<br />
die Mietenden in jedem Fall benachteiligt.<br />
Mit der Einführung einer mathematischen<br />
Rundung wird diese<br />
Ungerechtigkeit nun ausgeräumt.<br />
Der Schweizerische Mieterinnen-<br />
und <strong>Mieterverband</strong> (SMV) zeigt sich<br />
Neulinge im Bundeshaus – sie politisieren<br />
freilich schon viele Jahre im<br />
Stadtzürcher Gemeinderat – konnten<br />
die Gratulation von Präsidentin<br />
Anita Thanei auf der Rigi entgegennehmen.<br />
Dort trafen sich die Vorstandsmitglieder<br />
kürzlich zu einer<br />
Retraite.<br />
in die offensive gehen<br />
Wie die Wahlen insgesamt für den<br />
MV verliefen, lesen Sie in unserer<br />
Wahlnachlese auf Seite 9. Allemann,<br />
Glättli, Badran sowie die weiteren<br />
der Mieterbewegung verbundenen<br />
Politiker werden in den nächsten<br />
befriedigt: «Unser Einsatz gegen diese<br />
unsinnige Regelung ist endlich erfolgreich.»<br />
Leider aber sind den Mietenden<br />
in den letzten drei Jahren<br />
Mietzinssenkungen in Milliardenhöhe<br />
vorenthalten worden.<br />
Nichts wissen wollte der Bundesrat<br />
von einer Berechnungsmethode,<br />
Viel Arbeit in den nächsten Jahren: der SMV/D-Vorstand an einer Retraite.<br />
vier Jahren viel zu tun haben. Es stehen<br />
wichtige Entscheidungen an,<br />
bei denen es gilt, die Interessen der<br />
Mieterschaft zu wahren. Der Verband<br />
will sich politisch engagieren.<br />
«Zuerst steht der Kampf gegen die<br />
Bausparinitiativen bevor», sagte Präsidentin<br />
Anita Thanei (siehe auch<br />
Artikel Seite 13). Der Verband müsse<br />
gleich von Anfang an einen Erfolg<br />
anstreben, man müsse hier «auf tutti<br />
gehen». Die Federführung liegt<br />
beim nationalen Dachverband SMV.<br />
Die Kampagne ist in Vorbereitung,<br />
wie SMV-Generalsekretär Michael<br />
Töngi darlegte.<br />
die den Referenzzinssatz stabilisiert<br />
hätte. Auch mit der mathematischen<br />
Rundung sind schnelle Wechsel<br />
des Zinssatzes möglich. Mit der<br />
<strong>neue</strong>n Berechnungsart wird der Referenzzinssatz<br />
von 2.75 auf 2.5 Prozent<br />
sinken, da der Durchschnitt aller<br />
Zinsen bei der letzten Publikation<br />
bei 2.51 Prozent lag.<br />
Der SMV ruft die Vermieter auf,<br />
die Mietzinsen auf den nächstmöglichen<br />
Termin zu senken, sobald der<br />
Referenzzinssatz ab dem 2. Dezember<br />
sinkt. Die Vermieterseite profitiert<br />
seit drei Jahren von rekordtiefen<br />
Zinsen, während die Mieten<br />
immer noch am Steigen sind. Gleichzeitig<br />
ruft der SMV alle Mietenden<br />
auf, eine Mietzinssenkung einzufordern,<br />
da leider viele Vermieter die<br />
Mietzinsen nicht von sich aus senken.<br />
Eine Senkung des Referenzzinssatzes<br />
um ein Viertel Prozent führt<br />
zu einer Mietzinssenkung von knapp<br />
3 Prozent – was in einer Durchschnittswohnung<br />
mehrere hundert<br />
Franken im Jahr ausmacht.<br />
der Verband will politisch in die offensive gehen<br />
Bild m&w<br />
Der MV will auch mieterpolitisch<br />
in die Offensive gehen. Es ist bald<br />
zehn Jahre her, seit die letzte Volksinitiative<br />
«Für faire Mieten» lanciert<br />
wurde. Diese hatte die Loslösung der<br />
Mieten vom Auf und Ab des Hypothekarzinses<br />
zum Ziel. Bekanntlich<br />
konnte dies nicht erreicht werden.<br />
Weitere wichtige Mieterpostulate<br />
harren einer Lösung. So etwa die Verbesserung<br />
des Kündigungsschutzes,<br />
der zu den schwächsten in Europa<br />
gehört. Andere Probleme verschärften<br />
sich in den letzten Jahren auf besorgniserregende<br />
Weise, zum Beispiel<br />
der Mangel an günstigen<br />
Wohnungen in den Agglomerationen.<br />
Solcher Wohnraum muss auch<br />
durch raumplanerische Massnahmen<br />
geschützt werden.<br />
Sowohl beim Kündigungsschutz<br />
als auch beim Preisschutz besteht<br />
laut Thanei grosser Handlungsbedarf.<br />
Nächstes Jahr sollen sich zwei<br />
Arbeitsgruppen des Verbands mit<br />
diesen Themen befassen und Vorschläge<br />
für mögliche Volksinitiativen<br />
ausarbeiten. Die Beschlussfassung<br />
darüber wird beim nationalen<br />
Dachverband SMV liegen.<br />
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