Desert Flower MAGAZIN
Als Supermodel arbeitete Waris Dirie für Chanel, L'Oreal, Revlon, Versace, Cartier, Levi's und viele andere internationale Topmarken. Ihr Bestsellerbuch "Wüstenblume", das ihre Lebensgeschichte erzählt, verkaufte sich über 12 Millionen Mal, wurde erfolgreich verfilmt und begeistert aktuell auf der Musical-Bühne. Ihre wahre Berufung findet Waris Dirie als Menschenrechtsaktivistin! Mit der Desert Flower Foundation kämpft sie seit Jahren für Frauenrechte und gegen das grausame Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Eine unmenschliche Tortur, die sie als kleines Mädchen am eigenen Körper erfahren musste. FGM ist ein weltweites Problem, das Millionen Mädchen und Frauen betrifft. Die Arbeit der Desert Flower Foundation reicht von Patenschaften über Tausende vor FGM gerettete Mädchen bis zum Bau von „Wüstenblume Schulen“ in Afrika. Doch lesen Sie selbst: im Desert Flower MAGAZIN!
Als Supermodel arbeitete Waris Dirie für Chanel, L'Oreal, Revlon, Versace, Cartier, Levi's und viele andere internationale Topmarken. Ihr Bestsellerbuch "Wüstenblume", das ihre Lebensgeschichte erzählt, verkaufte sich über 12 Millionen Mal, wurde erfolgreich verfilmt und begeistert aktuell auf der Musical-Bühne.
Ihre wahre Berufung findet Waris Dirie als Menschenrechtsaktivistin! Mit der Desert Flower Foundation kämpft sie seit Jahren für Frauenrechte und gegen das grausame Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Eine unmenschliche Tortur, die sie als kleines Mädchen am eigenen Körper erfahren musste. FGM ist ein weltweites Problem, das Millionen Mädchen und Frauen betrifft.
Die Arbeit der Desert Flower Foundation reicht von Patenschaften über Tausende vor FGM gerettete Mädchen bis zum Bau von „Wüstenblume Schulen“ in Afrika. Doch lesen Sie selbst: im Desert Flower MAGAZIN!
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DESERT FLOWER<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
Lin<br />
?<br />
Editorial<br />
Liebe <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Familie,<br />
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer!<br />
Als wir 2002 die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation gegründet haben, wussten nur wenige<br />
Menschen über weibliche Genitalverstümmelung (FGM) Bescheid. 2020 weiß<br />
die ganze Welt über dieses grausame Verbrechen an kleinen unschuldigen Mädchen<br />
und Frauen Bescheid. 2002 hatten nur 4 afrikanische Staaten ein Gesetz<br />
gegen weibliche Genitalverstümmelung. 2020 haben nur noch 4 afrikanische<br />
Staaten KEIN Gesetz gegen weibliche Genitalverstümmelung. 2002 lag die Verbreitungsrate<br />
von FGM in Ostafrika bei Mädchen unter 14 Jahren bei noch 71,4<br />
Prozent und in Westafrika sogar bei 73,6 Prozent. 2020 liegt die FGM-Verbreitungsrate<br />
bei Mädchen unter 14 Jahren laut dem renommierten British Medical<br />
Journal in Ostafrika bei 8 Prozent und in Westafrika bei 25,3 Prozent.<br />
2014 haben wir unser Patenschaftsprojekt „Rette eine kleine Wüstenblume“<br />
ins Leben gerufen und konnten seither allein in Sierra Leone (Westafrika) 1076<br />
Mädchen vor FGM schützen und ihnen eine Schulausbildung ermöglichen.<br />
2019 und 2020 haben wir in Sierra Leone drei „Wüstenblume Schulen“ für insgesamt<br />
1200 Kinder gebaut. Schon Nelson Mandela sagte: „Bildung ist die mächtigste<br />
Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ Wir nehmen<br />
Nelson Mandela beim Wort. Bildung ist meiner Meinung nach das einzige wirksame<br />
Mittel, um FGM endgültig auszurotten!<br />
Wir haben gemeinsam schon sehr viel erreicht, gewonnen haben wir den Kampf<br />
aber noch nicht.<br />
Das wollen wir noch erreichen:<br />
Die gänzliche Ausrottung von FGM weltweit.<br />
Schulbildung für alle Kinder in Afrika.<br />
Sexuelle Aufklärung an allen Schulen Afrikas.<br />
Die gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau in Afrika.<br />
Kompetente, ganzheitliche Behandlung für Frauen, die von FGM betroffen sind,<br />
in allen Krankenhäusern.<br />
Aufgeben kommt für mich nicht in Frage. Versprochen!<br />
Love & Peace,<br />
Waris Dirie<br />
PS: Sie halten das <strong>MAGAZIN</strong> der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation in Ihren Händen. Wir<br />
wollen Ihnen darin einen Überblick über unsere Arbeit, Projekte und Kampagnen<br />
liefern, gleichzeitig aber auch Ihr Bewusstsein für unseren Kampf gegen<br />
FGM weiter schärfen. Blättern Sie darin und freuen Sie sich über die schönen<br />
Erfolge, die wir dank Ihrer/Deiner Hilfe schon erreicht haben!<br />
IMPRESSUM<br />
Inhaber:<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Media GmbH,<br />
Ungargasse 24/6, A-1030 Wien<br />
E-Mail:<br />
office@desertflowerfoundation.org<br />
Website:<br />
www.desertflowerfoundation.org<br />
Geschäftsführung:<br />
Walter Lutschinger<br />
Redaktion:<br />
Walter Unterweger (Chefredakteur), David<br />
Lutschinger, Joanna Jasik<br />
Fotografen:<br />
Rankin, Lisi Niesner, Andreas J. Etter, Andoni<br />
Lopez, Anna-Tina Eberhard<br />
Produktion & Layout:<br />
TNT<br />
Bildbearbeitung:<br />
Arbër Kolonja<br />
Hersteller:<br />
Kale Medien KG<br />
Verlags- und Herstellungsort:<br />
Wien<br />
Offenlegung:<br />
Gemäß § 25 Mediengesetz<br />
desertflowerfoundation.org/Offenlegung<br />
Das <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation Magazin<br />
berichtet über die internationalen Projekte,<br />
Kampagnen und Aktivitäten der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation.<br />
SO FUNKTIONIERT<br />
DER QR-CODE:<br />
1. QR-Code-Scanner runterladen:<br />
Ist im App-Store oder Google<br />
PlayStore verfügbar.<br />
2. App installieren:<br />
Installieren Sie die ausgewählte App<br />
auf Ihrem Handy.<br />
3. App öffnen:<br />
Öffnen Sie die heruntergeladene App<br />
und folgen Sie den Schritten.<br />
4. Code scannen:<br />
Mit der Handy-Kamera den<br />
QR-Code scannen.<br />
5. Inhalt öffnen:<br />
Angezeigten Link öffnen.<br />
?<br />
?<br />
Erfolgsstory: Bildung<br />
4<br />
statt Beschneidung<br />
Wie der Bau der "Werner Holzer<br />
Schule" die grausame FGM-Praxis<br />
in Allen Town stoppte.<br />
Was für ein schönes<br />
6<br />
Muttertags-Geschenk<br />
Rotary-Club Heidenheim-Giengen<br />
finanziert mit Benefizabend<br />
weitere Schule in Sierra Leone.<br />
Charlie Chaplins Enkelin<br />
8<br />
eröffnet Schule mit uns<br />
Fotomodell & Schauspielerin<br />
Kiera Chaplin ist Schirmherrin<br />
unserer "Wüstenblume Schule".<br />
1 Million <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
12<br />
Bildungsboxen für Afrika<br />
Bildungsoffensive: Verteilung von<br />
unseren Bildungsboxen zaubert<br />
Lächeln in Kindergesichter.<br />
Safa und ihre wundervolle<br />
Rettung vor FGM 14<br />
Sie rührte in "Wüstenblume" Millionen<br />
Zuseher zu Tränen und war Initialzündung<br />
für Patenschaftsprojekt.<br />
16<br />
In Sierra Leone haben wir 1000<br />
Mädchen vor FGM bewahrt. Damit<br />
geben wir uns nicht zufrieden.<br />
Neue Kampagne: Jetzt<br />
retten wir 8000 Mädchen<br />
Das Cover<br />
Das Cover zeigt Waris Dirie, Menschenrechtsaktivistin und<br />
Gründerin der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation, fotografiert vom<br />
britischen Starfotografen Rankin. Im Hintergrund sind<br />
Porträts einiger Patenmädchen, die wir vor weiblicher Genitalverstümmelung<br />
(FGM) gerettet haben. Die leeren Flächen<br />
symbolisieren freie Plätze für weitere "Wüstenblumen".<br />
Inhalt<br />
18 zu "Wüstenblume"<br />
Uwe Fahrenkrog-Petersen komponierte<br />
das Musical "Wüstenblume". Das<br />
Erfolgsgeheimnis des Hit-Machers.<br />
Von "99 Luftballons"<br />
20<br />
Erste ganzheitliche Betreuung für<br />
FGM-Betroffene. Dr. Cornelia Strunz<br />
gibt Frauen Lebensqualität zurück.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Center<br />
für FGM-Betroffene<br />
22<br />
Ein Priester<br />
kämpft gegen FGM<br />
Father Peter Konteh ist Direktor der<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation Afrika. In<br />
Sierra Leone managt er unsere Schulen.<br />
24<br />
Die Kooperation mit Luxuswäschelabel<br />
Coco de Mer sorgt für Schlagzeilen.<br />
Plus: Rankin im Interview.<br />
Top-Kampagne mit<br />
Starfotograf Rankin<br />
26<br />
Waris Dirie arbeitet mit Mey und<br />
Vivobarefoot zusammen und<br />
unterstützt Frauen in Äthopien.<br />
Initiative: Gemeinsam<br />
für Afrikas Frauen<br />
28<br />
Nach Buch und Film nun auf der<br />
Bühne: Neues Musical "Wüstenblume"<br />
macht Mädchen & Frauen Mut.<br />
Standing Ovation für<br />
Musical "Wüstenblume"<br />
30<br />
So nützt Supermodel Waris Dirie<br />
Ruhm und Bekanntheit für ihren<br />
weltweiten Kampf gegen FGM.<br />
Prominente Unterstützer:<br />
Politik, Wirtschaft, Show<br />
2 3
DESERT FLOWER<br />
BILDUNG<br />
Die neue "Werner<br />
Holzer Schule" in Allen<br />
Town in Sierra Leone.<br />
"WERNER HOLZER SCHULE"<br />
Die Erfolgsstory:<br />
Bildung stoppt FGM<br />
Vorzeigeprojekt "Werner Holzer Schule".<br />
Wie unser Schulbau in Sierra Leone zum<br />
kompletten Umdenken in der Gemeinde führte.<br />
Werner Holzer children, we<br />
are the best of all!", skandieren<br />
400 Schulkinder entlang<br />
der Säulenbalustrade des neuen<br />
Schulgebäudes. Als "Vorsinger"<br />
fungiert Michael Bangura, der<br />
die Kinder über ein Megafon immer<br />
wieder zu Höchstleistungen<br />
motiviert. Er ist es auch, der die<br />
Aufsicht über den Bau der zweiten<br />
"Wüstenblume Schule" in Allen<br />
Town managt – sie trägt den<br />
Namen "Werner Holzer Schule".<br />
Zu Ehren. Zur Vorgeschichte:<br />
Anläßlich eines Vortrags vor<br />
Wirtschaftsgrößen in Berlin<br />
lernte Waris Dirie den deutschen<br />
Topmanager Philip Holzer<br />
kennen. Er war 22 Jahre in führender<br />
Position bei der Investmentbank<br />
Goldman Sachs tätig<br />
und ist Aufsichtsratschef beim<br />
deutschen Fußball-Bundesligaklub<br />
Eintracht Frankfurt. Philip<br />
Holzer zeigte sich von der Arbeit<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation so<br />
begeistert, dass er spontan den<br />
Bau einer Schule in Sierra Leone<br />
finanzierte. Einzige Bedingung:<br />
Die Schule sollte zu Ehren seines<br />
Vaters benannt werden.<br />
Werner Holzer (†2016) war<br />
Chefredakteur der Frankfurter<br />
Rundschau und einer der profiliertesten<br />
Journalisten Deutschlands.<br />
Der schwarze Kontinent<br />
Seit Bestehen<br />
der<br />
Schule hat<br />
FGM in der<br />
Gemeinde<br />
stark abgenommen!<br />
Michael Bangura,<br />
Werner Holzer Schule<br />
und seine Menschen lagen ihm<br />
immer am Herzen, er zählte zu<br />
den großen Afrika-Experten.<br />
Dankbar. "Wir sind der Familie<br />
Holzer sehr dankbar. Seit es die<br />
Schule gibt, hat sich bei uns vieles<br />
zum Guten verändert", erzählt<br />
Michael Bangura. "Der Großteil<br />
der Menschen hier kann weder<br />
lesen noch schreiben. Durch das<br />
Schulprojekt und die Aufklärungsarbeit<br />
im Vorfeld haben die<br />
Menschen akzeptiert, dass die<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation gegen<br />
FGM kämpft und im Gegenzug<br />
Mädchen bei ihrer Ausbildung<br />
unterstützt."<br />
Dann huscht ein Lächeln über<br />
sein Gesicht. Im Hintergrund<br />
stimmen die Kinder zum wiederholten<br />
Male an: "Werner Holzer<br />
children, we are the best of all!"<br />
Die jüngsten<br />
SchülerInnen in<br />
ihren neuen<br />
Schuluniformen.<br />
Diese Mädchen freuen sich über ihre neue Schule in Allen Town.<br />
PHILIP HOLZER<br />
ÜBER SEINE MOTIVE:<br />
"Afrika lag<br />
meinem Vater<br />
sehr am Herzen"<br />
Interview über Nachhaltigkeit, Schulbildung statt<br />
Verstümmelung und die Hoffnung auf Nachahmer.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation:<br />
Wie kam es<br />
zur Idee, die Schule<br />
in Allen Town nach<br />
Ihrem Vater, Werner<br />
Holzer, zu benennen?<br />
»Philip Holzer: Die<br />
Namensgebung bot<br />
mir und meiner Familie<br />
die einmalige Gelegenheit,<br />
die Leistung<br />
meines Vaters als<br />
Topmanager Philip Holzer<br />
finanzierte unsere Schule.<br />
Namensgeber<br />
der Schule:<br />
Werner Holzer.<br />
Afrika-Experte zu<br />
würdigen, worüber ich<br />
mich sehr freue. Der<br />
schwarze Kontinent und seine Menschen<br />
lagen meinem Vater sehr am<br />
Herzen. Ich bin mir sicher, dass er<br />
das Projekt bereitwillig unterstützt<br />
hätte, um zur Verbesserung der afrikanischen<br />
Verhältnisse beizutragen,<br />
die er über Jahrzehnte hinweg<br />
mitbegleitet hat.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie<br />
wichtig ist es Ihnen, mit der Unterstützung<br />
nachhaltig zu helfen?<br />
»Philip Holzer: Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation setzt bei ihrem Kampf<br />
gegen genitale Verstümmelung<br />
Bildung als ein zentrales Medium<br />
ein. Auch ich bin davon überzeugt,<br />
dass Bildung der Schlüssel ist, um<br />
Kindern und Jugendlichen in Afrika<br />
eine Perspektive zu<br />
geben und eine bessere<br />
Zukunft zu ermöglichen.<br />
Vor allem bei<br />
solch einem Projekt wie<br />
dem Bau einer Schule<br />
gilt es dafür Sorge zu<br />
tragen, dass ihr Betrieb<br />
auf viele Jahre sichergestellt<br />
wird, damit die<br />
Bevölkerung nicht in<br />
„alte Muster“ verfällt.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation:<br />
Hoffen Sie, dass<br />
Ihr Projekt auch in<br />
anderen Gemeinden<br />
Sierra Leones Schule macht?<br />
»Philip Holzer: Die Resonanz auf das<br />
Projekt in der Region um die Werner<br />
Holzer Schule ist überragend.<br />
Es wäre schön, wenn der Ansatz<br />
„Schulbildung statt genitale Verstümmelung"<br />
in anderen Gemeinden<br />
Sierra Leones Anklang findet.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation/Lisi Niesner, privat<br />
Hier können Sie spenden!<br />
Mit einer "Allgemeinen<br />
Spende" unterstützen<br />
Sie unsere<br />
Bildungsprojekte für<br />
die Kinder in Afrika.<br />
4 5
DESERT FLOWER<br />
BILDUNG<br />
Der Rohbau steht, das Dach ist auch fertig.<br />
Im Hauptgebäude werden ingesamt sechs<br />
Klassenzimmer untergebracht sein.<br />
ROTARY-CLUB HEIDENHEIM<br />
Eine Wüstenblume-Schule<br />
zum Muttertag<br />
Starkes<br />
Zeichen.<br />
Mit dem Reinerlös<br />
einer<br />
denkwürdigen<br />
Benefizveranstaltung<br />
am<br />
Muttertag 2019<br />
wird die dritte<br />
"Wüstenblume<br />
Schule" in<br />
Sierra Leone<br />
realisiert.<br />
6<br />
Die Geschichte beginnt in Heidenheim<br />
an der Brenz im Osten<br />
Baden-Württembergs. Und<br />
findet ein Happy End in Tombo,<br />
einem Fischerdorf an der Atlantikküste<br />
im westafrikanischen<br />
Sierra Leone.<br />
Wir schreiben den 12. Mai<br />
2019. Muttertag! Für Waris Dirie<br />
und die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Familie ein<br />
ganz besonderer Tag. Als sie die<br />
Bühne im Festsaal des Congress<br />
Centrums betritt, brandet tosender<br />
Applaus auf. Im Hintergrund<br />
haben Jugendliche des Neuen<br />
Kammerchors des Schiller-Gymnasiums<br />
Heidenheim Aufstellung<br />
genommen. Der hatte zuvor die<br />
Festgäste mit einer eindrucksvollen<br />
Darbietung auf den Abend<br />
eingestimmt. Waris mischt sich<br />
mit Father Peter Konteh unter<br />
die Jugendlichen und beginnt zu<br />
tanzen. Zu feiern gibt es an diesem<br />
Abend genug.<br />
Der Rotary-Club Heidenbeim-<br />
Giengen hat mit seiner Benefizveranstaltung<br />
über 50.000<br />
Euro an Spenden für die <strong>Desert</strong><br />
DENKWÜRDIGER ABEND<br />
Jubel um Waris Dirie<br />
bei Benefiz-Event<br />
Dieser Schnappschuss entstand<br />
noch vor der Corona-Zeit:<br />
Jugendliche des<br />
Neuen Kammerchors des Schiller-Gymnasiums<br />
Heidenheim<br />
(GER) umringen Waris Dirie auf<br />
der Festbühne und strecken<br />
ihr vor Begeisterung die Hände<br />
entgegen. Ein ganz besonderer<br />
Moment bei der Benefizveranstaltung<br />
am Muttertag 2019<br />
des Rotary-Club Heidenheim-<br />
Giengen zugunsten der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation.<br />
Rotary-Club Heidenheim-Giengen, <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation/Lisi Niesner, privat<br />
<strong>Flower</strong> Foundation gesammelt.<br />
Dank dieser großartigen Unterstützung<br />
durch die Rotarier war<br />
es möglich, eine weitere Schule<br />
für 400 Kinder in Sierra Leone zu<br />
bauen: die "Rotary-Club Heidenheim<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Schule" im<br />
Fischerdorf Tombo.<br />
Aller guten Dinge sind drei. Es ist<br />
das dritte Schulprojekt, das von<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
im Zuge der großen Bildungsinitiative<br />
für Afrikas Kinder in Sierra<br />
Leone umgesetzt wurde. Tombo<br />
liegt 50 Kilometer südöstlich der<br />
Hauptstadt Freetown. Das Leben<br />
der Menschen dort ist durch den<br />
täglichen Kampf gegen Hunger<br />
und Armut geprägt. Der Großteil<br />
von ihnen kann weder lesen<br />
noch schreiben. Wie schon in<br />
den anderen zwei Standorten<br />
der "Wüstenblume Schulen" war<br />
auch hier eine sensible Aufklärungsarbeit<br />
bei der Bevölkerung<br />
vorausgegangen. Auch in Tombo<br />
musste sich die Gemeinde letztendlich<br />
verpflichten, weibliche<br />
Genitalverstümmelung (FGM)<br />
Wir<br />
wollen die<br />
Lebensumstände<br />
der<br />
Frauen<br />
vor Ort<br />
verbessern!<br />
Hans-Günter Sturm,<br />
Rotary-Club Heidenheim<br />
und Zwangsverheiratung von<br />
Kindern zu verbieten.<br />
Umschulung der Beschneiderinnen.<br />
Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
überlässt die Beschneiderinnen,<br />
die ihren Lebensunterhalt mit<br />
dieser blutigen Arbeit verdient<br />
haben, nicht ihrem Schicksal. Für<br />
sie wurden Umschulungsprogramme<br />
ausgearbeitet, welche<br />
mit der Eröffnung der Schule in<br />
Kraft treten und den Frauen eine<br />
neue Einnahmequelle sichert.<br />
Spatenstich in Tombo: Den lassen sich die künftigen Schülerinnen<br />
und Schüler der neuen Schule natürlich nicht entgehen.<br />
INTERVIEW:<br />
"Unser Ziel<br />
ist es,<br />
nachhaltig zu<br />
helfen"<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation:<br />
Wie kam es<br />
zur Unterstützung<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation?<br />
»Hans-Günter Sturm:<br />
Seit 10 Jahren veranstaltet<br />
unser Rotary- Hans-Günter Sturm<br />
Club mit dem Neuen vom Rotary-Club<br />
Kammerchor Heidenheim<br />
einmal jährlich<br />
Heidenheim-Giengen.<br />
ein Benefizkonzert. Für das letztjährige<br />
Konzert, das am Muttertag<br />
stattfand, wollten wir ein Spendenprojekt<br />
für Mütter vorstellen und<br />
sind auf Genitalverstümmelung bei<br />
Frauen gestoßen. Nach einer kurzen<br />
Recherche waren wir überzeugt,<br />
dass Waris Dirie und ihre Foundation<br />
genau die Organisation ist, die<br />
wir für unser Projekt suchten.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Bedingung<br />
für den Schulbau war, dass<br />
die Gemeinde FGM beendet.<br />
Hoffen Sie auf Vorbildwirkung<br />
für andere Communities?<br />
»Hans-Günter Sturm: Ja, wir hatten<br />
unsere Spende an die Bedingung<br />
geknüpft, dass sich die Gemeinde<br />
zu einer Beendigung von FGM verpflichtet<br />
und dass diese Verpflichtung<br />
von der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
vor Ort kontrolliert wird. Nur so<br />
ist unser Ziel, die Lebensumstände<br />
der Frauen in Tombo nachhaltig zu<br />
verbessern, zu erreichen.<br />
Schenken Sie Bildung!<br />
Mit einer "Allgemeinen<br />
Spende" unterstützen<br />
Sie unsere<br />
Bildungsprojekte für<br />
Afrikas Kinder.<br />
7
DESERT FLOWER<br />
BILDUNG<br />
Kiera Chaplin vor dem Bild ihres berühmten<br />
Großvaters (l.) und vor der neu<br />
eröffneten "Wüstenblume<br />
Schule".<br />
Schirmherrin<br />
Kiera umringt von<br />
SchülerInnen der<br />
„Kiera Chaplin<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Schule“.<br />
KIERA CHAPLIN IN SIERRA LEONE<br />
Charlie Chaplins<br />
Enkelin eröffnet<br />
unsere 1. Schule<br />
Kiera Chaplin hilft den Ärmsten der Armen. Die Enkelin von Charlie<br />
Chaplin ist Schirmherrin unserer "Wüstenblume Schule" für 400 Kinder.<br />
Der 10. Jänner 2020 wird für<br />
immer mit der Geschichte der<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation verbunden<br />
sein. An diesem Freitag<br />
war die ganze Gemeinde von<br />
River Number 2 in Sierra Leone<br />
(Westafrika) auf den Beinen.<br />
Die Eröffnung der ersten „Kiera<br />
Chaplin <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Schule“,<br />
30 Kilometer südlich der Hauptstadt<br />
Freetown, wurde zu einem<br />
Riesenfest. Ein denkwürdiger<br />
Höhepunkt der feierlichen Zeremonie:<br />
Beschneiderinnen der<br />
Community haben in einem Ritual<br />
ihre Arbeit niedergelegt!<br />
FGM abgeschworen. Das grausame<br />
Verbrechen der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung (FGM)<br />
an kleinen Mädchen gehörte in<br />
River Number 2 mit diesem Tag<br />
der Vergangenheit an. Das war<br />
eine der Hauptbedingungen,<br />
damit die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
die Schule dort überhaupt<br />
baut und eröffnet. Ab sofort haben<br />
400 Kinder, ein Großteil von<br />
ihnen arbeitete davor in einem<br />
Steinbruch, die Möglichkeit auf<br />
eine Schulausbildung. Bildung ist<br />
der Schlüssel, um FGM in Afrika<br />
nachhaltig zu beenden.<br />
Für die erste „Wüstenblume-<br />
Schule" im westafrikanischen<br />
Sierra Leone konnte die <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation eine prominente<br />
Mitstreiterin gewinnen.<br />
Kiera Chaplin, Model, Schauspielerin,<br />
Sängerin und Enkelin des<br />
unvergesslichen Charlie Chap-<br />
8 9
DESERT FLOWER<br />
BILDUNG<br />
Mädchen in der<br />
offiziellen Schuluniform<br />
der "Kiera<br />
Chaplin <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Schule".<br />
Tanzvorführung der Schülerinnen<br />
bei der feierlichen<br />
Eröffnungszeremonie.<br />
Einmarsch der Schülerinnen und<br />
Schüler am Gelände der neuen<br />
"Wüstenblume Schule".<br />
lin und Ur-Enkelin von Literatur-<br />
Nobelpreisträger Eugene O'Neill,<br />
hat die Schirmherrschaft für die<br />
Schule übernommen. Sie hat Waris<br />
Dirie auf einer Veranstaltung<br />
in Berlin kennengelernt. "Durch<br />
Waris bin ich auf die extreme Armut<br />
und die große Ungerechtigkeit,<br />
die in Afrika herrschen, erst<br />
richtig aufmerksam geworden.<br />
Ich musste nicht lange überlegen,<br />
ob ich mich für die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation engagieren will", erinnert<br />
sich Kiera.<br />
Neue Berufung gefunden. In dieser<br />
Funktion und als Präsidentin<br />
der Fondation Fleur du Désert,<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
in Frankreich, wird sich Kiera<br />
Chaplin in die karitative Arbeit<br />
vermehrt einbringen. Sie hat eine<br />
neue Berufung gefunden. "Es ist<br />
unsere Pflicht, denen zu helfen,<br />
denen es weniger gut geht als<br />
uns", sagt Kiera. "Es war ein sehr<br />
bewegender Moment, als ich mit<br />
der Eröffnung der Schule meinen<br />
Traum von einer besseren Welt<br />
endlich erfüllen konnte."<br />
Die "Kiera Chaplin <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Schule" in River Number 2<br />
ist eine Grundschule für Kinder<br />
zwischen sechs und zwölf Jahren.<br />
20 Lehrerinnen und Lehrer kümmern<br />
sich um deren Schulausbildung.<br />
Kiera Chaplin: "Diese Schule<br />
ist erst der Anfang von vielen<br />
anderen Hilfsprojekten."<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation/Lisi Niesner<br />
Bewegender<br />
Moment: Kiera<br />
Chaplin eröffnet die<br />
Schule. Mit dabei:<br />
Sierra Leones Minister<br />
Emily Kadiatu<br />
Gogra und Mohamed<br />
Haji-Kella (l.) sowie<br />
Father Peter Konteh.<br />
KIERA CHAPLIN IST ÜBERZEUGT:<br />
"Charlie Chaplin ist<br />
unser Schutzengel"<br />
Interview über ihre neue Berufung, das Engagement<br />
in Sierra Leone und ihren weltberühmten Großvater. Es ist<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Kiera,<br />
wie kam es zur Zusammenarbeit<br />
mit Waris Diries <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation? Was waren deine<br />
Beweggründe?<br />
»Kiera Chaplin: Ich habe Waris Dirie<br />
auf einer Veranstaltung in Berlin<br />
kennengelernt. Sie ist eine so starke<br />
Frau und ihre Lebensgeschichte<br />
ist natürlich faszinierend. Sie ist ein<br />
sehr positiver Mensch und strahlt so<br />
viel Energie aus. Durch Waris bin ich<br />
auf die extreme Armut und die große<br />
Ungerechtigkeit, die in gewissen<br />
afrikanischen Staaten herrschen,<br />
erst richtig aufmerksam gemacht<br />
worden. Da musste ich nicht lange<br />
überlegen, ob ich mich für ihre<br />
Foundation engagieren will.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Was hat<br />
dich veranlasst, eine Schule für<br />
400 Kinder in Afrika zu eröffnen?<br />
»Kiera Chaplin: Afrika leidet unter einem<br />
Bildungsnotstand. 34 Prozent<br />
der 1,2 Milliarden Afrikanerinnen<br />
und Afrikaner können weder lesen<br />
noch schreiben. Betrofffen sind vor<br />
allem Frauen und Mädchen.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Und warum<br />
in Sierra Leone?<br />
»Kiera Chaplin: Sierra Leone zählt zu<br />
den ärmsten Ländern der Welt mit<br />
einer der höchsten Analphabetenraten<br />
überhaupt. Die Folgen des<br />
schrecklichen Bürgerkrieges, der<br />
über ein Jahrzehnt tobte, und der<br />
Ebola-Epidemie sind bis heute spürbar.<br />
Ich finde, es ist einfach unsere<br />
unsere<br />
Pflicht,<br />
denen zu<br />
helfen,<br />
denen es<br />
weniger<br />
gut geht!<br />
Kiera Chaplin über<br />
ihre Mission<br />
Pflicht, denen zu helfen, denen es<br />
weniger gut geht als uns.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Was kann<br />
man da mit einer Schule konkret<br />
bewirken?<br />
»Kiera Chaplin: Wer Afrika nachhaltig<br />
helfen will, etwas gegen die<br />
wachsende Armut, die ausufernde<br />
Bevölkerungsexplosion und gegen<br />
die leider noch immer weit verbreitete<br />
weibliche Genitalverstümmelung<br />
zu unternehmen, muss in Bildung<br />
investieren.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Dein<br />
Großvater Charlie Chaplin ist<br />
als Bild auf der Außenmauer des<br />
Schulgebäudes verewigt.<br />
»Kiera Chaplin: Mein Großvater hatte<br />
selbst eine schwierige Kindheit in<br />
London. Bildung war für ihn immer<br />
sehr wichtig. Ich betrachte ihn gerne<br />
als meinen Schutzengel, und ich<br />
weiß, dass er auch der Schutzengel<br />
der Schulkinder unserer Schule in<br />
Sierra Leone ist.<br />
Video von Schuleröffnung!<br />
Mit Handy-Kamera<br />
QR-Code scannen<br />
und das Video der<br />
Schuleröffnung<br />
anschauen.<br />
10 11
DESERT FLOWER<br />
BILDUNG<br />
Nach der Verteilung an Schulen<br />
in Sierra Leone wird Waris<br />
Diries Lese- und Übungsheft<br />
"My Africa - The Journey" im<br />
Unterricht eingesetzt.<br />
Auch SchülerInnen<br />
der "Kiera Chaplin<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Schule"<br />
bekamen natürlich<br />
die Bildungsbox.<br />
Das steckt in<br />
der Bildungsbox<br />
Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsbox enthält Lese- und<br />
Übungsheft, Set mit Buntstiften, Holzlineal, Spitzer<br />
und Schulbeutel.<br />
Mangel an Schulmaterial. Was für uns selbstverständlich<br />
ist, macht in Afrika den Unterschied aus. Und verändert<br />
den Schulalltag der Kinder. Warum? In Afrika<br />
besitzt nur eines von 30 Schulkindern ein Schulbuch.<br />
Schülerinnen<br />
in Sierra Leone<br />
mit Lese- und<br />
Übungsheft<br />
aus der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong><br />
Bildungsbox.<br />
Wer<br />
Frauen und<br />
Mädchen<br />
in Afrika<br />
helfen will,<br />
muss in<br />
Bildung investieren!<br />
Waris Dirie über<br />
ihre Bildungsoffensive<br />
1 MILLION BILDUNGSBOXEN FÜR AFRIKA<br />
Schon 10.000 Spenden<br />
Boxen verteilt<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsboxen. In Afrika teilen sich 30<br />
Schulkinder ein Lesebuch. Es fehlt überall an Schreibutensilien.<br />
Wir kämpfen gegen diese Missstände an.<br />
Es ist ein Teufelskreis! Nahezu<br />
alle Statistiken der UNESCO<br />
und der Weltgesundheitsbehörde<br />
(WHO) zeigen, dass Afrikas<br />
Länder mit der höchsten Anzahl<br />
an Analphabeten auch die stärkste<br />
Verbreitung von weiblicher<br />
Genitalverstümmelung (FGM)<br />
aufweisen. Armut und Bevölkerungsexplosion<br />
verschärfen die<br />
traurige Situation zusätzlich.<br />
Bildung in Afrika. Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation kämpft mit ihrer<br />
Bildungsinitiative in Afrika dagegen<br />
an. Schon 2016 hat sich<br />
Waris Dirie mit ihrem Team dazu<br />
entschlossen, "Bildung in Afrika"<br />
zum einem Schwerpunkt ihrer<br />
Arbeit zu machen. Die Verteilung<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsboxen<br />
spielt eine tragende Rolle.<br />
Anfang 2020 wurden 10.062<br />
Stück, verpackt in 387 Kartons,<br />
an 5.692 Mädchen und 4.370<br />
Burschen in 19 Schulen in Sierra<br />
Leone (Westafrika) verteilt. Jede<br />
einzelne Bildungsbox enthält<br />
Lese- und Übungsheft, Buntstifte,<br />
Spitzer, Holzlineal und Schulbeutel.<br />
Ab 10,00 Euro kann man<br />
bereits eine <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsbox<br />
einem Kind in Afrika<br />
spenden. Was wenig erscheint,<br />
macht in Afrika den großen Unterschied<br />
aus. Dazu muss man<br />
wissen, dass sich laut UNESCO<br />
in Afrika 30 Schulkinder ein Lesebuch<br />
teilen müssen. In vielen<br />
öffentlichen Grundschulen fehlt<br />
es an Schulbüchern und Schreibutensilien.<br />
Das hat zur Folge, dass<br />
viele SchülerInnen auch nach einigen<br />
Jahren Schulbesuch weder<br />
Lesen noch Schreiben können.<br />
Geschichte. Das Lese- und<br />
Übungsheft der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Bildungsbox ist angelehnt an Waris<br />
Diries erstes Lesebuch "My<br />
Africa - The Journey". Es erzählt<br />
die Geschichte von Wüstenblume<br />
Waris, die sich mit ihrem Bruder<br />
Mo auf Reise begibt, um ihren<br />
Heimatkontinent Afrika zu entdecken.<br />
Weiters enthält das Buch<br />
Übungen, mit denen die Kinder<br />
lesen und schreiben lernen.<br />
Sie Bildungs-<br />
Boxen!<br />
Die große Verteilaktion der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Bildungsboxen hat<br />
in Sierra Leone gestartet. Der<br />
Staat weist mit 70,10 Prozent Analphabeten<br />
(Bevölkerung über 14<br />
Jahre) nach Niger (79,60 %) und<br />
Burkina Faso (71,30 %) weltweit<br />
die dritthöchste Anzahl auf.<br />
1 Million. Das Ziel unserer Bildungskampagne<br />
ist es 1 Million<br />
Kindern in Afrika ihre erste<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsbox zu<br />
schenken und die Tür zu einer<br />
besseren Zukunft zu öffnen.<br />
Spenden Sie gleich hier!<br />
Sie möchten Kindern<br />
in Afrika Bildungsboxen<br />
spenden?<br />
QR-Code scannen<br />
und Link öffnen.<br />
12 13
DESERT FLOWER<br />
INSIDE<br />
Szenenbild aus dem<br />
Film "Wüstenblume":<br />
Die dreijährige Safa<br />
mit ihrer Film-Mutter<br />
auf dem Weg zur<br />
grausamen Genitalbeschneidung.<br />
Safa (r.) mit Waris<br />
Dirie in der Schule<br />
in Dschibuti.<br />
Safa wird wie alle "Wüstenblumen"<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation auf<br />
ihre körperliche Integrität untersucht<br />
- hier mit Dr. Emma Acina.<br />
Die Story von<br />
Safa ging<br />
um die Welt:<br />
US-Sender<br />
CNN berichtete<br />
und schaffte<br />
Bewusstsein<br />
für Waris Diries<br />
weltweiten<br />
Kampf gegen<br />
FGM.<br />
Die britische<br />
Soulpop-<br />
Sängerin Joss<br />
Stone war von<br />
Safas Story so<br />
berührt, dass<br />
sie sie in Dschibuti<br />
besuchte.<br />
DAS WÜSTENBLUME-FILMWUNDER<br />
So retteten wir<br />
Safa, die kleine<br />
Wüstenblume<br />
Der Film "Wüstenblume". Safa spielte die kleine<br />
Waris Dirie in der Beschneidungsszene und rührte<br />
die Welt zu Tränen. Der Film rettete ihr Leben!<br />
Die nachgestellte, gewaltsame<br />
Beschneidung im Film "Wüstenblume"<br />
schockte die Welt und<br />
brachte die Kinobesucher zum<br />
Weinen. Die Szene ist bis heute<br />
extrem verstörend, die Praxis<br />
selbst grausam und gegen jedes<br />
Menschenrecht. Aber die Filmszene<br />
ist auch sehr eng verbunden<br />
mit der wunderbaren Rettung<br />
von Safa aus Dschibuti.<br />
Casting. Safa Idriss Noura aus<br />
Balbala, einer sogenannten<br />
"Shanty Town" (Slumsiedlung),<br />
spielte die kleine Waris Dirie im<br />
Film. "Sie ist uns bei den Castings<br />
sofort aufgefallen", erinnert sich<br />
Dirie heute. "Ein bildhübsches,<br />
dreijähriges Mädchen. Es war<br />
schnell klar, dass sie es ist, die<br />
mich im Film spielen sollte."<br />
Später stellte sich heraus, dass<br />
Safas Eltern sie im wirklichen Leben<br />
mit der Filmgage beschneiden<br />
lassen wollten. "Als ich das<br />
erfuhr, war ich entsetzt, schockiert,<br />
fassungslos, aber auch<br />
richtig wütend", erzählt Dirie.<br />
Der Deal. Ein Vertrag zwischen<br />
Safas Eltern und der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation wurde abgeschlossen,<br />
der bis heute Gültigkeit<br />
hat. Der Deal: Keine Genitalverstümmelung<br />
und auch<br />
keine Zwangsehe von Safa. Im<br />
Gegenzug werden Schulbesuch<br />
bezahlt und die Familie jeden<br />
Monat mit Wasser und Lebensmitteln<br />
versorgt.<br />
Safas Rettung vor FGM führte<br />
2014 zur Gründung des erfolgreichen<br />
Patenschaftsprogramms<br />
Mein<br />
großer<br />
Traum ist<br />
es, Schauspielerin<br />
oder Ärztin<br />
zu werden.<br />
Safa Idriss Noura über<br />
ihre Zukunftspläne<br />
"Rette eine kleine Wüstenblume".<br />
Tausenden Mädchen blieb<br />
dadurch die FGM-Tortur erspart.<br />
Und Safa? Sie lebt mit ihrer<br />
Familie nach wie vor in Dschibuti,<br />
besucht dort die Schule Lycee<br />
Francais und hat große Zukunftspläne.<br />
"Manchmal fragen mich<br />
die Leute, was Waris Dirie und<br />
mich verbindet. Dann antworte<br />
ich immer, dass ich stolz bin, die<br />
kleine Waris im Film gespielt zu<br />
haben", verrät Safa. "Mein großer<br />
Traum ist es, Schauspielerin oder<br />
Ärztin zu werden. Deshalb ist es<br />
für mich auch so wichtig, dass ich<br />
in die Schule gehen kann."<br />
Rettet Wüstenblumen!<br />
Hier QR-Code<br />
mit Handy-<br />
Kamera scannen<br />
und <strong>Desert</strong>-<strong>Flower</strong>-<br />
Patin/Pate werden.<br />
14 15
DESERT FLOWER<br />
INSIDE<br />
Bei ihrem letzten<br />
Besuch in Sierra<br />
Leone wird Waris<br />
Dirie in den<br />
Straßen von Allen<br />
Town gefeiert.<br />
UNSERE NEUE FGM-KAMPAGNE<br />
Jetzt retten wir<br />
8000 Mädchen<br />
Offensive. Allein in Sierra Leone hat die <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation über 1000 Mädchen vor FGM<br />
bewahrt. Das ist nicht genug! Mit neuer Kampagne<br />
sollen jetzt 8000 Mädchen gerettet werden.<br />
Als Waris Dirie im Dezember<br />
2019 in Sierra Leone war, um<br />
sich vor Ort selbst ein Bild über<br />
die Baufortschritte der ersten<br />
drei „Wüstenblume Schulen“<br />
zu machen, wurde sie schon am<br />
Flughafen mit einem Riesenplakat<br />
wie eine Heldin empfangen.<br />
Beim Besuch in Allen Town, wo<br />
heute die „Werner Holzer <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Schule“ steht, war die<br />
ganze Community auf den Beinen.<br />
Unter Trommelklängen zog<br />
der Konvoi, angeführt von Waris,<br />
singend und tanzend durch die<br />
Straßen. Dieselben Trommelklänge<br />
ertönen normalerweise<br />
nur, wenn die nächste Genitalbeschneidung<br />
von Mädchen bevorsteht.<br />
FGM beendet. Doch diesmal war<br />
alles anders. Zwar waren über 30<br />
kleine Mädchen in ihren weißen<br />
Kleidern und weißer Gesichtsbemalung<br />
bereits auf das unmenschliche<br />
Ritual vorbereitet<br />
worden, doch anstatt sie genital<br />
zu verstümmeln, wurden sie in<br />
einer Zeremonie von 20 Beschneiderinnen<br />
in die Obhut der<br />
FGM ist<br />
eine der<br />
schlimmsten<br />
Formen<br />
von Kindesmissbrauch.<br />
Waris Dirie über<br />
ihren Kampf gegen FGM<br />
Waris Dirie<br />
kämpft mit ihren<br />
Emotionen: FGM<br />
gefährdete Mädchen<br />
werden in die<br />
Obhut der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation<br />
übergeben.<br />
Dankbar: Für Sierra Leones Bevölkerung ist<br />
Waris Dirie " Ein wahrer Champion".<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation übergeben.<br />
Ein Akt mit starker Symbolkraft.<br />
Die traditionellen Beschneiderinnen<br />
von Allen Town,<br />
die, wie in Sierra Leone üblich,<br />
einem einflussreichen Geheimbund,<br />
der sogenannten Bondo-<br />
Gesellschaft angehören, haben<br />
ihre blutige Arbeit niedergelegt.<br />
Neue Kampagne. Diesem Erfolg<br />
war ein monatelanger Aufklärungsprozess<br />
von der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation innerhalb der<br />
Bevölkerung vorangegangen. Mit<br />
dem Bau von drei „Wüstenblume<br />
Schulen“, aber vor allem auch<br />
mit dem Patenschaftsprogramm<br />
„Rette eine kleine Wüstenblume“,<br />
konnte die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation allein in Sierra Leone<br />
bisher über 1000 Mädchen<br />
vor FGM retten. Doch es sollen<br />
noch viel mehr Wüstenblume<br />
Alle Mädchen, die von uns<br />
vor FGM gerettet werden,<br />
wird eine Schulausbildung<br />
ermöglicht.<br />
Diese Mädchen (l.) waren<br />
für die Genitalbeschneidung<br />
schon vorbereitet. Sie konnten<br />
alle gerettet werden.<br />
Im Kreis ihrer SchülerInnen und<br />
Patenkinder fühlt sich Waris Dirie<br />
immer am wohlsten.<br />
gerettet werden. Ziel: Mit Unterstützung<br />
der Spenderinnen und<br />
Spender möchte die Foundation in<br />
den nächsten Jahren 8000 Mädchen<br />
vor dieser grausamen Praxis<br />
bewahren!<br />
Tragischer Vorfall. Dass noch genung<br />
getan werden muss, um FGM<br />
ein für alle Mal auszurotten, zeigt<br />
folgender Vorfall. Ausgerechnet<br />
während Waris Diries Aufenthalt<br />
in Sierra Leone, bei dem sie täglich<br />
auch in den Medien Stimmung<br />
machte, sickerte durch Zufall ein<br />
besonders trauriger Fall durch. 64<br />
Mädchen waren bei einem FGM-<br />
Massaker genital verstümmelt<br />
worden. Die 10-jährige Mariatu<br />
überlebte das brutale Ritual nicht<br />
und verblutete. Sieben weitere<br />
Mädchen wurden im kritischen<br />
Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert.<br />
Tragisch: Mariatus Vater<br />
wollte die Beschneidung noch<br />
verhindern, da bereits seine ältere<br />
Tochter an den Folgen von FGM<br />
gestorben war. Die Mutter hatte es<br />
trotzdem machen lassen.<br />
Waris Dirie hatte der Vorfall sehr<br />
mitgenommen: „Ich kämpfe seit 20<br />
Jahren gegen diesen Schrecken,<br />
dann bin ich in Sierra Leone und<br />
erlebe das wieder." Gleichzeitig ist<br />
es aber auch der Ansporn, mit der<br />
neuen Offensive Tausende weitere<br />
Mädchen vor FGM zu retten.<br />
Hier geht's zur Spende!<br />
Mit einer <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Patenschaft<br />
können Sie eine<br />
"Wüstenblume" vor<br />
FGM retten.<br />
16 17
DESERT FLOWER<br />
INSIDE<br />
"WÜSTENBLUME", DAS MUSICAL<br />
Von "99 Luftballons"<br />
zu "Wüstenblume"<br />
Hit-Produzent Uwe<br />
Fahrenkrog-Petersen.<br />
Er komponierte das<br />
Musical "Wüstenblume"<br />
und den Song "8000<br />
Mädchen". Ein Lied, das<br />
Hoffnung macht.<br />
Er ist ein Garant für Hits am<br />
laufenden Band. Uwe Fahrenkrog-Petersen<br />
kombonierte Lieder<br />
wie "99 Luftballons" und "Irgendwie,<br />
irgendwo, irgendwann"<br />
für Deutschlands Pop-Ikone<br />
Nena, mit der er als Keyboarder<br />
jahrelang auf Tour war. Fahrenkrog-Petersen<br />
schrieb auch die<br />
einfühlsame Musik zum neuen<br />
Musical "Wüstenblume" (siehe<br />
Seite 28/29), für die er von den<br />
Medien schon mit viel Lob überhäuft<br />
wurde.<br />
Die Zahl 8000. Extrem emotional,<br />
kämpferisch und aufwühlend ist<br />
vor allem sein Song "8000 Mädchen".<br />
Ein Lied mit unglaublich<br />
starker Aussagekraft. Im Musical<br />
"Wüstenblume" symbolisiert<br />
der Song Waris Diries Rede bei<br />
den Vereinten Nationen. Die<br />
Zahl 8000 steht einerseits für<br />
die grausame Realität, dass immer<br />
noch täglich 8000 Mädchen<br />
genital verstümmelt werden.<br />
Andererseits steht die Zahl auch<br />
für das nächste große Ziel, das<br />
sich die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
in Sierra Leone ab sofort<br />
vorgenommen hat. Über 1000<br />
Mädchen konnte die Foundation<br />
dort schon vor FGM erfolgreich<br />
retten und eine Schulausbildung<br />
ermöglichen. Jetzt sollen weitere<br />
8000 Mädchen vor der grausamen<br />
Tortur bewahrt werden.<br />
Uwe Fahrenkrog-<br />
Petersen schrieb<br />
Welthits wie<br />
"99 Luftballons" und<br />
das Musical<br />
Wüstenblume".<br />
Uwe Fahrenkrog-Petersen (2), Andoni Lopez<br />
UWE FAHRENKROG-PETERSEN:<br />
"Waris ist meine<br />
große Inspiration"<br />
Interview: Der Musical-Macher über das Komponieren,<br />
seine Inspirationsquellen und Waris Dirie.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie<br />
schwierig war es, dass heikle Thema<br />
weibliche Genitalverstümmelung<br />
in Songs zu verpacken?<br />
»Uwe Fahrenkrog-Petersen: Ich war<br />
mir erst nicht sicher ob es funktionieren<br />
würde. Aber dann habe ich<br />
es gewagt und mich selbst positiv<br />
überrascht wie sich die Musik mit<br />
diesen starken Emotionen verknüpft<br />
hat. Es geht bei Musik letztendlich<br />
um den Transport von Emotionen,<br />
je größer und stärker die<br />
Emotionen, desto stärker der Song.<br />
Ich habe mich beim Song “8000<br />
Mädchen” beim Komponieren am<br />
Klavier selbst zu Tränen gerührt.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Hilft es<br />
beim Komponieren, wenn man<br />
weiß, dass es sich um eine wahre<br />
Geschichte handelt?<br />
»Uwe Fahrenkrog-Petersen: Es ist<br />
beim Komponieren sehr hilfreich<br />
zu wissen, dass es eine wahre Story<br />
ist. Musik muss wahrhaftig sein, um<br />
den Zuhörer mitzureißen.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie bist<br />
du an die Sache herangegangen?<br />
Was hat dich inspiriert?<br />
»Uwe Fahrenkrog-Petersen: Vieles.<br />
Von John Lennon bis Barock,<br />
Opern-Chören oder Heavy Metal,<br />
sogar Oasis. Aber einer meiner absoluten<br />
Lieblingskomponisten ist<br />
John Barry, der auch die Musik zu<br />
“Jenseits von Afrika” geschrieben<br />
hat, das war eine gute Inspiration<br />
für die epische Seite der Story.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie<br />
wichtig war es für die Entstehung,<br />
dass du Waris Dirie persönlich<br />
kennengelernt hast?<br />
»Uwe Fahrenkrog-Petersen: Man<br />
MUSS Waris kennenlernen, wenn<br />
man ihr Leben in Musik darstellen<br />
will. Sie ist eine außergewöhnlich<br />
starke inspirierende Frau.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Ist es dir<br />
Waris und Uwe am Red Carpet<br />
bei der Musical-Premiere im<br />
Theater St. Gallen.<br />
Man<br />
muss Waris<br />
persönlich<br />
kennenlernen,<br />
wenn<br />
man ihr<br />
Leben in<br />
Musik darstellen<br />
will!<br />
Uwe Fahrenkrog-<br />
Petersen über seinen Antrieb<br />
Die Musical-Macher<br />
von "Wüstenblume"<br />
mit ihren Frauen<br />
bei der Welturaufführung<br />
im Theater<br />
St. Gallen in der<br />
Schweiz. Dritter von<br />
rechts: Fahrenkrog-<br />
Petersen mit seiner<br />
Christin.<br />
wichtig, mit deiner Musik nicht<br />
nur zu unterhalten, sondern auch<br />
einen gesellschaftspolitischen<br />
Beitrag zu leisten?<br />
»Uwe Fahrenkrog-Petersen: Wie<br />
schon damals bei 99 Luftballons<br />
ist es mir sehr wichtig, mit Musik<br />
etwas bei den Menschen im Herzen<br />
und Kopf zu bewegen. Das ist das<br />
was ich am besten kann und deshalb<br />
auch wieder heute tun muss,<br />
um diese Welt zu bewahren und zu<br />
einem besseren Ort zu machen.<br />
Unterstützen Sie uns!<br />
Mit einer<br />
"Allgemeinen<br />
Spende" helfen Sie,<br />
Mädchen & Frauen<br />
vor FGM zu retten.<br />
18 19
DESERT FLOWER<br />
MEDIZIN<br />
EINZIGARTIG<br />
Die <strong>Desert</strong><br />
Die weiteren<br />
drei <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Center<br />
<strong>Flower</strong><br />
Center<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Center Berlin. 2013 gegründet,<br />
ist es heute das weltweit größte ganzheitliche<br />
Behandlungszentrum für FGM-Betroffene.<br />
Wer die Notfallnummer von<br />
Dr. Cornelia Strunz wählt<br />
oder sie in der Sprechstunde<br />
aufsucht, hat Schlimmes durchgemacht.<br />
In ihrem Büro im 5.<br />
Stock des <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Centers<br />
im Krankenhaus Waldfriede in<br />
Berlin-Zehlendorf empfängt sie<br />
Frauen vieler unterschiedlicher<br />
Nationalitäten, die aber alle eines<br />
gemeinsam haben: Sie wurden<br />
genital beschnitten.<br />
"Dr. Conny". "Die meisten Frauen,<br />
die zu mir kommen, sind verängstigt<br />
und schüchtern. Viele<br />
fühlen sich nicht nur körperlich<br />
entstellt, sondern auch ihrer<br />
Weiblichkeit beraubt", sagt Cornelia<br />
Strunz, die im DFC von allen<br />
nur "Dr. Conny" gerufen wird.<br />
Seit 2013 gibt es das <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Center in Berlin, das<br />
von Waris Diries <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation ins Leben gerufen<br />
wurde. Ihr war es immer wichtig,<br />
Mädchen und Frauen nicht nur<br />
vor dem unmenschlichen Ritual<br />
der weiblichen Genitalverstümmelung<br />
(FGM) zu schützen, sondern<br />
auch den betroffenen Frauen<br />
zu helfen. Weitere <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Center gibt es in Paris,<br />
Stockholm und Amsterdam.<br />
Ganzheitlich. Das DFC Berlin<br />
ist das einzige Zentrum, das<br />
FGM-Betroffenen eine ganzheitliche<br />
Betreuung anbietet.<br />
Das Konzept: Ärztinnen, Physiotherapeuten,<br />
Psychologen und<br />
Sozialarbeiterinnen arbeiten hier<br />
im Team zusammen und bieten<br />
neben medizinischer auch psychosoziale<br />
Betreuung an. Das<br />
oberste Ziel: Den Frauen ihre Lebensqualität<br />
zurückzugeben.<br />
Trauma. FGM-Betroffene leiden<br />
häufig an Schmerzen beim<br />
Toilettengang und Geschlechtsverkehr,<br />
schlimmen chronischen<br />
Entzündungen, Fisteln, Inkontinenz<br />
und großen seelischen Belastungen.<br />
"Die Frauen erinnern<br />
sich ein Leben lang an ihre Beschneidung,<br />
an dieses qualvolle<br />
Festhalten, daran, dass die Beine<br />
zusammengebunden wurden,<br />
an die Schmerzen. Das ist für sie<br />
traumatisierend", weiß Strunz.<br />
Rückoperationen (Rekonstrukion<br />
der Schamlippen, Klitoriswiederherstellung)<br />
bei beschnittenen<br />
Frauen machen nur wenige<br />
Ärzte und Ärztinnen, da der Eingriff<br />
sehr komplex ist. Im DFC<br />
Berlin übernimmt das Dr. Uwe<br />
von Fritschen, ein plastischer<br />
Chirurg. Das Ärzteteam im Center<br />
steht unter der Leitung von<br />
Chefarzt Dr. Roland Scherer.<br />
Er war es auch, der Cornelia<br />
Strunz die verantwortungsvolle<br />
und so sensible Aufgabe angeboten<br />
hat, sich um die Frauen zu<br />
kümmern.<br />
Die<br />
meisten<br />
Frauen,<br />
die zu mir<br />
kommen,<br />
sind<br />
total verängstigt.<br />
Dr. Cornelia Strunz,<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Center Berlin<br />
"Dr. Conny" mit ihrer Selbsthilfegruppe,<br />
die sich einmal im Monat im Berliner<br />
Krankenhaus Waldfriede trifft.<br />
Besonders freut sich "Dr. Conny",<br />
wenn die betroffenen Frauen ihre Kinder<br />
zur Selbsthilfegruppe mitnehmen.<br />
INDIVIDUELLE THERAPIEN<br />
"Möchte für jede Frau<br />
das Beste erreichen"<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie wird sehr ergreifend. Ich leite auch eine<br />
den Frauen im <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Selbsthilfegruppe, die sehr gut angenommen<br />
wird. Die meisten Frau-<br />
Center Berlin geholfen?<br />
»Dr. Cornelia Strunz: Wir sind das en sind sehr verängstigt.<br />
erste Zentrum, in dem genitalbeschnittenen<br />
Frauen eine ganzheit-<br />
jeder Frau, die zu Ihnen kommt,<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wird bei<br />
liche Hilfe angeboten wird. Sowohl eine Rückoperation durchgeführt?<br />
chirurgisch als auch psychologisch. »Dr. Cornelia Strunz: Nein. Unsere<br />
Wichtig ist die Sprechstunde: Ich Hilfe hängt auch von der Art der Beschneidung<br />
ab. Den meisten Frauen<br />
kümmere mich komplett um die<br />
Frauen, all ihre Fragen und Sorgen. können wir operativ sehr gut helfen.<br />
Sehr oft bin ich die erste Frau, mit Ich möchte für jede Frau individuell<br />
der sie darüber sprechen. Das ist die beste Therapie erreichen.<br />
Interview:<br />
Dr. Cornelia<br />
Strunz über<br />
ihre Arbeit<br />
im <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Center<br />
Berlin.<br />
Das Ärzteteam<br />
im <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Center in Berlin:<br />
Dr. Cornelia Strunz<br />
(M.), Dr. Roland<br />
Scherer (r.) und<br />
Dr. Uwe von<br />
Fritschen (l.).<br />
TRAININGSZENTRUM IN AMSTERDAM<br />
Mit Dr. Refaat Karim (NLD/2.v.r.) wurde 2014<br />
ein Trainingscenter für Chirurgen, Gynäkologen<br />
sowie Urologen in Amsterdam eröffnet.<br />
"LA MAISON DES FEMMES" IN PARIS<br />
Seit 2016 können sich FGM-Opfer an die Anlaufstelle<br />
im <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Center im Hôpital<br />
Delafontaine in Paris Saint-Denis wenden.<br />
DESERT FLOWER CENTER STOCKHOLM<br />
In Kooperation mit der Karolinska Universitätsklinik<br />
öffnete 2015 das vierte <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Center in Stockholm seine Türen.<br />
Unterstützen Sie uns!<br />
Mit einer "Allgemeinen<br />
Spende" können<br />
Sie unsere einzelnen<br />
Projekte direkt<br />
unterstützen.<br />
20 21
DESERT FLOWER<br />
INSIDE<br />
Peter Konteh<br />
unterwegs in<br />
seiner Funktion als<br />
Direktor der <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation<br />
Afrika.<br />
Bildung für<br />
Mädchen ist der<br />
Schlüssel im<br />
Kampf gegen<br />
weibliche Genitalverstümmelung.<br />
Father Peter<br />
Konteh bei der<br />
Verteilung unserer<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Bildungsboxen.<br />
VORBILDLICH:<br />
Ein Priester<br />
kämpft gegen FGM<br />
Father Peter Konteh ist Direktor der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation Afrika. Er nützt seine hervorragenden<br />
Kontakte im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung.<br />
Die reichen bis zum Heiligen Stuhl.<br />
Father Peter Alpha Konteh ist<br />
in seinem Heimatland Sierra<br />
Leone eine Institution. Die Menschen<br />
lieben ihn, und er liebt die<br />
humanitäre Arbeit. Sein Netzwerk<br />
reicht bis in höchste Regierungskreise<br />
– Sierra Leones<br />
Staatspräsident Julius Maada Bio<br />
ist ein guter Bekannter, mit dem<br />
er sich immer wieder austauscht.<br />
So hat sich Bio bei Father Peter<br />
Konteh persönlich über die Projekte<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
und die Baufortschritte der<br />
ersten drei "Wüstenblume Schulen"<br />
erkundigt.<br />
Organisationsgenie. Peter Konteh<br />
ist auch für sein außerordentliches<br />
Organisationstalent<br />
Religiöse<br />
Führer<br />
müssen<br />
den Mythos<br />
zerstreuen,<br />
dass<br />
FGM eine<br />
Notwendigkeit<br />
sei.<br />
Peter Konteh über<br />
seine Anstrengungen<br />
bekannt. Was uns bei der Umsetzung<br />
der großen Bildungsinitiative<br />
in Sierra Leone schon sehr<br />
weit gebracht hat.<br />
Peter Konteh hat etwa die<br />
Standorte der drei "Wüstenblume<br />
Schulen" in River Number<br />
2 (Kiera Chaplin Schule), Allen<br />
Town (Werner Holzer Schule)<br />
und Tombo (Rotary-Club Heidenheim<br />
Schule) nach ganz besonderen<br />
Kriterien ausgewählt.<br />
Er hat die Verteilung der<br />
10.000 <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Bildungsboxen<br />
an Sierra Leones Schulen<br />
zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern vor<br />
Ort logistisch koordiniert.<br />
Während des Corona-Lockdowns<br />
hat er kurzerhand Radiogeräte<br />
an unsere Wüstenblume-<br />
Patenmädchen in Sierra Leone<br />
verteilt, damit sie den von der Regierung<br />
initiierten Fernunterricht<br />
auch tatsächlich nützen können.<br />
Novum. Und: Father Peter Konteh<br />
ist weltweit der erste katholische<br />
Priester, der sich öffentlich<br />
gegen weibliche Genitalverstümmelung<br />
(FGM) einsetzt. Was er<br />
auch bei seinen häufigen Besuchen<br />
im Vatikan immer wieder als<br />
Diskussionsthema einwirft.<br />
Während der schrecklichen<br />
Ebola-Seuche in Sierra Leone<br />
(2014-2016) hat er nicht das Land<br />
verlassen, sondern sich für die<br />
Menschen dort aufgeopfert. Er<br />
kümmerte sich u. a. um verwaiste<br />
Kinder. Gleichzeitig schärfte<br />
er aber auch das Bewusstsein auf<br />
internationaler Ebene mit zwei<br />
vielbeachteten Vorträgen im<br />
US-Kongress und im britischen<br />
Unterhaus. Das vergessen ihm<br />
die Sierra-Leoner nie!<br />
Während der Corona-Krise hat Father Peter Konteh unsere<br />
Patenmädchen mit Radios für den Fernunterricht ausgestattet.<br />
Strippenzieher und Organisationstalent: Father Peter Konteh mit<br />
Waris Dirie (r.) im Jahr 2019 zu Besuch bei Freetowns Bürgermeisterin<br />
Yvonne Aki-Sawyerr (Mitte).<br />
KLARTEXT VON PETER KONTEH:<br />
"Keine Religion<br />
schreibt FGM vor"<br />
Interview über das Recht auf einen unversehrten<br />
Körper und unsere drei "Wüstenblume Schulen".<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Nach<br />
welchen Kriterien wurden die<br />
Standorte für die drei Wüstenblume<br />
Schulen ausgesucht?<br />
»Father Peter Konteh: In allen drei<br />
Communities, River Number 2, Allen<br />
Town und Tombo, gab es keine<br />
Schulen. 67 Prozent der Kinder im<br />
schulpflichtigen Alter besuchten<br />
dort keine Schule. Diese Zahl war<br />
alarmierend. Und die Kinder waren<br />
hauptsächlich mit Stein- und Sandabbau,<br />
Fischfang am Meer und anderen<br />
gefährlichen Aktivitäten beschäftigt.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Was<br />
muss geschehen, um FGM ein für<br />
alle Mal auszurotten?<br />
»Father Peter Konteh: Es heißt, dass<br />
es ein Dorf braucht, um ein Kind<br />
großzuziehen. Großeltern, Mütter,<br />
Väter und Schwiegermütter haben<br />
alle ihre Rollen zu spielen, ebenso<br />
wie religiöse Führer, die dazu beitragen<br />
müssen, den Mythos zu<br />
zerstreuen, dass FGM eine religiöse<br />
Notwendigkeit sei. FGM ist ein<br />
Verbrechen und hat in unserer Zeit<br />
wirklich nichts mehr verloren.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Warum<br />
ist die Praxis so tief verwurzelt?<br />
»Father Peter Konteh: In Afrika sind<br />
die Gründe für FGM je nach Land,<br />
ethnischen Gruppen und Gemeinschaften<br />
sehr unterschiedlich. Es<br />
handelt sich um eine tief verwurzelte<br />
soziale Praxis, die mit dem Erwachsenwerden,<br />
der Heiratsfähigkeit,<br />
Reinheit und sexueller Kontrolle verbunden<br />
ist. Die Praxis kommt auf<br />
allen Bildungsebenen, in allen sozialen<br />
Schichten und in vielen religiösen<br />
Gruppen vor, obwohl keine<br />
Religion sie vorschreibt. Fest steht:<br />
Jedes Mädchen hat das Recht auf<br />
einen unversehrten Körper und auf<br />
Schulbildung. Darum ist es auch von<br />
so entscheidender Bedeutung, dass<br />
sichere und qualitativ hochwertige<br />
Bildungsmöglichkeiten für gefährdete<br />
Mädchen gewährleistet werden.<br />
Hier können Sie spenden!<br />
Bitte unterstützen<br />
Sie die Arbeit der<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation mit<br />
einer Spende.<br />
22 23
DESERT FLOWER<br />
KAMPAGNE<br />
LUXUSLABEL, STARFOTOGRAF & SUPERMODEL<br />
DIE Kampagne gegen FGM<br />
Schulterschluss. <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation kooperiert im Kampf<br />
gegen FGM mit Luxuslabel Coco de Mer und Starfotograf Rankin.<br />
London, im Studio von Starfotografen<br />
Rankin. MitarbeiterInnen<br />
wieseln hektisch durch den<br />
Raum, rufen sich Kommandos<br />
zu. Scheinwerfer werden anund<br />
ausgeknipst. Aus den Boxen<br />
hämmert Musik von Prince. Klick,<br />
klick, klick! Rankin sitzt am Boden,<br />
drückt den Auslöser seiner<br />
Kamera stakkatoartig. Das Feeling<br />
zwischen Waris Dirie und<br />
Rankin passt sofort. Das Ergebnis<br />
der Kooperation hat im Frühjahr<br />
2019 für viel Aufsehen gesorgt.<br />
Model-Comeback. "EndFGM"<br />
hieß die Kampagne, zur Gänze<br />
finanziert vom britischen Luxuswäschelabel<br />
Coco de Mer. Im<br />
Gegenzug posierte Waris Dirie in<br />
Dessous für die Icons-Kollektion<br />
des Wäscheherstellers. Für Waris<br />
war es ein Comeback als Model.<br />
Was bemerkenswert ist, da<br />
sie sich als Menschenrechtsaktivistin<br />
eigentlich nicht mehr für<br />
Werbung zur Verfügung stellen<br />
wollte. Es sei denn, es geht um die<br />
Rechte afrikanischer Frauen und<br />
für ihre Mission, den Kampf gegen<br />
das brutale Ritual der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung.<br />
Schlagzeilen. Parallel dazu produzierte<br />
Rankin den Kurzfilm<br />
"Save A <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong>" ("Rette<br />
eine Wüstenblume") für die<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation. Angeführt<br />
von Waris Dirie halten<br />
die DarstellerInnen Plakate mit<br />
Botschaften in ihren Händen.<br />
Die Kampagne löste ein großes<br />
internationales Medienecho aus.<br />
Viele Zeitungen und Magazine,<br />
darunter Vogue, Harper's Bazaar,<br />
Vanity Fair, Rolling Stone Magazi-<br />
All dieser<br />
Missbrauch,<br />
wir<br />
können<br />
ihn gemeinsam<br />
beenden!<br />
Waris Dirie über<br />
die "EndFGM"-Initiative<br />
ne, die Welt, Spiegel und El Pais,<br />
berichteten ebenso wie CNN,<br />
BBC und Sky News.<br />
Die Kampagne wurde bewusst<br />
am 7. März 2019, einen Tag vor<br />
dem Internationalen Weltfrauentag,<br />
gestartet. "Es wird Zeit,<br />
dass die Frauen das Zepter übernehmen<br />
und Frieden, Liebe, Verständnis,<br />
Mitgefühl, Zuwendung<br />
und Miteinander wieder Einzug<br />
halten", erklärte Dirie damals.<br />
Prämiert. Die "EndFGM"-Kampagne<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
in Kooperation mit Coco<br />
de Mer und Rankin sorgte nicht<br />
nur für Schlagzeilen in den Medien,<br />
sondern wurde auch ausgezeichnet.<br />
Eine 14-köpfige Fachjury<br />
des renommierten deutschen<br />
iF International Forum krönte sie<br />
mit dem Social Impact Prize 2019.<br />
iF unterstützt soziale Projekte,<br />
die die gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
mit neuen Ideen<br />
und Impulsen lösen.<br />
Rankin/Coco de Mer<br />
STARFOTOGRAF<br />
Rankin<br />
setzt Waris<br />
in Szene<br />
Es war die erste Zusammenarbeit<br />
zwischen Waris Dirie und dem<br />
britischen Starfotografen Rankin.<br />
Und sie wurde gleich ein großer<br />
Erfolg. Weitere Projekte sind nicht<br />
ausgeschlossen.<br />
Unkapriziös. John Rankin Waddell,<br />
wie er mit bürgerlichem<br />
Namen heißt, ist einer der bekanntesten<br />
Fotografen der Welt.<br />
Von Kate Moss, Heidi Klum über<br />
Queen Elizabeth bis zu Tausenden<br />
Unbekannten auf der Straße - vor<br />
seiner Linse sind alle gleich.<br />
Das ist das offizielle<br />
Foto zur "EndFGM-<br />
Kampagne", die von<br />
Starfotograf Rankin<br />
in London produziert<br />
wurde.<br />
DAS SAGT<br />
RANKIN:<br />
"Deshalb<br />
unterstütze<br />
ich Waris<br />
Dirie"<br />
Interview über<br />
die Kooperation.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Was war<br />
ausschlaggebend, dass Sie zugestimmt<br />
haben, die Kampagne zu<br />
produzieren?<br />
»Rankin: Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
leistet fantastische Arbeit in<br />
der Sensibilisierung für weibliche<br />
Genitalverstümmelung. In vielen<br />
Ländern ist FGM ein dringliches<br />
Problem. Ich war beeindruckt von<br />
Waris Diries Engagement, wie sie<br />
die Aufmerksamkeit der Welt auf<br />
dieses Thema lenkt.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie war<br />
die Zusammenarbeit mit ihr?<br />
»Rankin: Nun, sie ist schließlich ein<br />
Supermodel. Es war also eine absolute<br />
Freude.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Die Söhne<br />
von Waris Dirie wirkten in der<br />
Kampagne mit. Was waren die<br />
Überlegungen, sie zu integrieren?<br />
»Rankin: Die Familie zusammenzubringen,<br />
um gegen Ungerechtigkeiten<br />
einzutreten, ist eine sinnvolle<br />
Aufgabe. Vor allem, wenn es für<br />
manche Männer schwierig ist, über<br />
dieses spezielle Thema zu sprechen.<br />
Aber wenn wir unseren Kindern beibringen<br />
können, für Dinge einzutreten,<br />
von denen wir glauben, dass sie<br />
die Welt verändern, dann haben wir<br />
viel erreicht.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Die Kampagne<br />
wurde mit dem "iF Social<br />
Impact Prize 2019" ausgezeichnet.<br />
Haben solche Preise noch<br />
eine Bedeutung für Sie?<br />
»Rankin: Es ging nie darum, Preise<br />
zu gewinnen, sondern darum, die<br />
öffentliche Meinung zu verändern.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Können<br />
Sie sich vorstellen, weitere Kampagnen<br />
für die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation zu produzieren?<br />
»Rankin: Absolut. Wir müssen für<br />
Frauenrechte kämpfen, die Menschheit<br />
muss gleichberechtigt sein.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation: Wie<br />
wichtig ist Ihnen die soziale Komponente<br />
bei Ihrer Arbeit?<br />
»Rankin: Auf jeden Fall ist es ein<br />
Privileg meinen Lebensunterhalt<br />
als Kreativer bestreiten zu können.<br />
Die Macht der Kommunikation ist<br />
eine Kraft, die hoffentlich die Herzen<br />
und Köpfe verändern kann. Es<br />
wäre eine Schande, wenn ich meine<br />
Fähigkeiten nicht einsetzen könnte,<br />
um zu versuchen, die Welt positiv zu<br />
verändern.<br />
Das Video zur Kampagne.<br />
Hier können Sie<br />
das Rankin-Video<br />
zur "EndFGM"-<br />
Kampagne auf Ihr<br />
Handy laden.<br />
24 25
DESERT FLOWER<br />
KAMPAGNE<br />
"TOGETHER FOR AFRICAN WOMEN"<br />
Gemeinsam für<br />
Afrikas Frauen<br />
Frauen stärken. Mit den erfolgreichen Initiativen<br />
"Together for African Women" und "Soul of Africa"<br />
haben wir die Unabhängigkeit von Frauen<br />
in Äthopien gestärkt.<br />
Mit der "Together for African Women"-<br />
Kampagne wurden 200 alleinerziehende<br />
Mütter in Äthopien unterstützt.<br />
Die Kooperation von Waris<br />
Dirie mit dem Wäschelabel Mey<br />
sorgte für viel Aufsehen.<br />
Mey, Vivobarefoot/Asiko<br />
Die Kampagne "Me, Myself<br />
and Mey" entstand<br />
aus einer Zusammenarbeit<br />
mit dem deutschen<br />
Wäschelabel Mey.<br />
Immer wieder sorgt Waris Dirie<br />
mit großflächigen Kampagnen für<br />
Aufsehen. Dabei geht es ihr nicht<br />
um Selbstinszenierung. Es geht ihr<br />
vielmehr darum, das Bewusstsein<br />
für ihre Mission, den Kampf gegen<br />
weibliche Genitalverstümmelung<br />
(FGM), zu schärfen. Und den Menschen<br />
in Erinnerung zu rufen, dass<br />
dieser verbrecherische Akt an unschuldigen<br />
Mädchen und Frauen<br />
noch immer mitten unter uns ist.<br />
Großes Aufsehen. Das hatte auch<br />
die aufsehenerregende Kampagne<br />
"Me, Myself and Mey" im Jahr<br />
2011 zum Ziel. Waris Dirie posierte<br />
für das deutsche Wäschelabel<br />
Mey, die Kampagne wurde von<br />
der Agentur Jung von Matt umgesetzt.<br />
Und zwar in so aufregender<br />
Art und Weise, dass sich die deutsche<br />
Bild-Zeitung zur Schlagzeile<br />
"So sexy kann Charity sein" hinreißen<br />
ließ.<br />
Die Initiative hatte ihre Wirkung<br />
nicht verfehlt. Die Motive sind damals<br />
in den reichweitenstärksten<br />
Magazinen in Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz, Dänemark, Belgien<br />
und den Niederlanden erschienen.<br />
Schon zuvor war gemeinsam<br />
das Charity-Projekt "Waris Dirie &<br />
Mey bodywear - Together for African<br />
Women" umgesetzt worden.<br />
Die Aktion hatte zum Ziel, die Un-<br />
abhängigkeit afrikanischer Frauen<br />
zu stärken. Der Erlös aus dem Verkauf<br />
von Schals, die in Äthiopien<br />
gewebt wurden, ging an die <strong>Desert</strong><br />
<strong>Flower</strong> Foundation. 200 alleinerziehende<br />
Mütter in Äthopien<br />
wurden unterstützt und ihren Kindern<br />
der Schulbesuch ermöglicht.<br />
Die Frauen lernten bei "Sabahar",<br />
einem äthiopischen Fair-Trade-<br />
Unternehmen, das handgefertigte<br />
Textilien für den Weltmarkt produziert,<br />
wie man Schals und Stoffe<br />
richtig herstellt. Nach zwei Jahren<br />
gab es für<br />
alle <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Diplome. Ein<br />
Exemplar eines Schals trägt Waris<br />
Dirie übrigens im Bild oben am<br />
Kopf.<br />
Born Free, Born Nomad. Auch die<br />
Kooperation mit der Firma Vivobarefoot<br />
hatte zum Zweck, Unterstützung<br />
für den Kampf gegen<br />
weibliche Genitalverstümmelung<br />
zu bekommen und Frauen in Afrika<br />
zu stärken. Für die nachhaltige<br />
Schuhmarke übte sich Waris Dirie<br />
als Designerin und entwarf mit der<br />
Kreativabteilung des Unternehmens<br />
einen Sommerschuh für die<br />
Kollektion "Soul of Africa". Inspiriert<br />
von Waris, zierten die Schuhe<br />
den Aufdruck "Born Free, Born<br />
Nomad" ("Frei geboren, als Nomadin<br />
geboren“).<br />
Mit Vivobarefoot<br />
entwarf<br />
Waris Dirie eine<br />
Schuhkollektion.<br />
Ein Teil des<br />
Verkauferlöses<br />
ging an die<br />
Foundation.<br />
Hier geht's zum Video!<br />
Wie die Vivobarefoot-Kampagne<br />
umgesetzt wurde,<br />
erzählt Waris Dirie<br />
hier im Video.<br />
26 27
ufgewühl<br />
DESERT FLOWER<br />
MUSICAL<br />
Waris Dirie (r.) posiert vor dem Plakat des<br />
Musicals, das ihre Lebensgeschichte erzählt. Kerry<br />
Jean (l. Mitte) überzeugt mit ihrer Darstellung.<br />
Unvergesslich! Cast und Musical-Macher nehmen nach der<br />
Welturaufführung am 22. Februar 2020 im Theater St. Gallen<br />
für die Fotografen Aufstellung. Die Stimmung ist ausgelassen,<br />
nachdem das Premieren-Publikum so begeistert war.<br />
Neu! Das gefeierte<br />
Musical Wüstenblume<br />
Stimmgewaltige Hauptdarstellerinnen:<br />
Naomi<br />
Simmonds (oben links)<br />
und Kerry Jean (gr.<br />
Bild rechts).<br />
Andreas J. Etter, Andoni Lopez, Anna-Tina Eberhard<br />
Starke Botschaft. Nach Bestsellerbuch und Kino-<br />
film berührt "Wüstenblume" auch auf der Musical-<br />
Bühne. Als Mutmacher für Frauen und Mädchen!<br />
E s war ein unvergesslicher<br />
Abend, der 22. Februar 2020<br />
im Theater St. Gallen. Die Welturaufführung<br />
des Musicals<br />
"Wüstenblume" wurde mit Spannung<br />
erwartet und übertraf alle<br />
Erwartungen. So ein sensibles<br />
Thema wie weibliche Genitalverstümmelung<br />
(FGM) auf einer Musical-Bühne?<br />
Wie soll das gehen?<br />
Es geht! Und wie!!! Dank exzellenter<br />
Inszenierung (Gil Mehmert),<br />
mitreißender Musik (Uwe<br />
Fahrenkrog-Petersen),<br />
schönen<br />
Liedtexten (Frank Ramond),<br />
stimmgewaltigen<br />
Darstellerinnen<br />
(wie Kerry Jean, Naomi<br />
Simmonds, Jogi Kaiser) und eindrucksvollem<br />
Bühnenbild (Christopher<br />
Barreca). Und dank Theaterdirektor<br />
Werner Signer, der<br />
Mut und viel Fingerspitzengefühl<br />
bewies, indem er Wüstenblume<br />
nach St. Gallen holte.<br />
Musical macht Mut. Süddeutsche<br />
Zeitung und Zeit schrieben von<br />
"Gänsehautmomenten", die Welt<br />
meinte "Wüstenblume wühlt<br />
auf". Sichtlich aufgewühlt war<br />
auch Waris Dirie, die nach der<br />
Aufführung auf die Bühne kam<br />
und mit Standing Ovation überhäuft<br />
wurde. Sie war überwältigt,<br />
dass die Botschaft bei den Leuten<br />
Das<br />
Musical<br />
hat die<br />
Message:<br />
Du kannst<br />
alles schaffen<br />
- auch<br />
als Frau!<br />
Waris Dirie<br />
über "Wüstenblume"<br />
so gut angekommen ist. Dirie:<br />
"Ich glaube, die Leute nehmen<br />
etwas mit. Etwas, das sie im Musical<br />
gelernt haben. Das man im<br />
Leben immer etwas ändern kann,<br />
wenn man es wagt, zu ändern. Ich<br />
möchte mit dem Musical allen<br />
Mädchen und Frauen Mut machen.<br />
Du kannst im Leben alles<br />
schaffen, auch als Frau! Egal, woher<br />
du kommst und welche Hautfarbe<br />
du hast." Nach Buch (1998)<br />
und Film (2009) berührt "Wüstenblume"<br />
auch als Musical.<br />
Mehr Infos zum Musical!<br />
Hier werden Sie<br />
mit allen Informationen<br />
zum neuen<br />
Musical "Wüstenblume"<br />
versorgt.<br />
28 29
DESERT FLOWER<br />
Waris mit<br />
Salma Hayek<br />
(l.) und Francois-Henri<br />
Pinault.<br />
Mit Salma<br />
Hayek gegen<br />
Gewalt an<br />
Frauen<br />
Waris Dirie im Vorstand<br />
der Kering<br />
Foundation von<br />
Hollywood-Schauspielerin<br />
Salma Hayek<br />
und ihrem Ehemann,<br />
dem französischen<br />
Entrepreneur François-Henri<br />
Pinault,<br />
der Waris Diries<br />
Film "Wüstenblume"<br />
unterstützte.<br />
BACKSTAGE<br />
VON POLITIK ÜBER<br />
WIRTSCHAFT<br />
BIS SHOW-BIZ<br />
Waris'<br />
Netzwerk<br />
Backstage. Sie ist ein Supermodel und ein Bond-<br />
Girl. Ihre wahre Berufung findet Waris Dirie im Kampf<br />
gegen weibliche Genitalverstümmelung. Sie nützt<br />
Ruhm & Bekanntheit für ihre Lebensaufgabe.<br />
2004 in<br />
Hamburg:<br />
Women's<br />
World Award<br />
Gala.<br />
Höhepunkt:<br />
Sarkozy<br />
zeichnet<br />
Waris in<br />
Paris aus.<br />
Mit höchstem Orden<br />
Frankreichs geehrt<br />
Im Juli 2007 wurde Waris Dirie<br />
und die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
im Élysée-Palast vom<br />
französischen Staatspräsidenten<br />
Nicolas Sarkozy mit Frankreichs<br />
höchstem Orden, "Ritter der<br />
Ehrenlegion" (Chevalier de la Legion<br />
d'honneur), ausgezeichnet.<br />
Mit Model-Freundin Liya Kebede<br />
für H&M. Liya spielte Waris<br />
Dirie im Film "Wüstenblume".<br />
Waris als UN-<br />
Botschafterin<br />
UN-Generalsekretär<br />
Kofi Annan ernannte<br />
Waris Dirie 1997 zur<br />
UN-Sonderbotschafterin<br />
gegen weibliche<br />
Genitalbeschneidung.<br />
Sie reiste um die Welt,<br />
um auf FGM aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Supermodel für<br />
guten Zweck<br />
Als Supermodel arbeitete<br />
Waris Dirie für Chanel,<br />
L’Oréal, Revlon, Versace,<br />
Cartier, Levi’s und viele<br />
andere Topmarken. Heute<br />
modelt sie für internationale<br />
Unternehmen<br />
wie H&M, Mey, Coco de<br />
Mer, Rado, um Spenden<br />
für die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation zu sammeln.<br />
Mit den Topmodels<br />
Marcus<br />
Schenkenberg<br />
und Carmen<br />
Kreuzer bei der<br />
Rado-Wüstenblume-Gala.<br />
Mit Model-Kollegin Alek Wek<br />
bei Wüstenblume-Charity.<br />
Talk mit Beatle Sir Paul McCartney über<br />
ein gemeinsames Projekt in Somalia.<br />
Gutes Taktgefühl<br />
Musik ist eine tragende Säule im<br />
Leben von Waris Dirie. Bei ihren<br />
zahlreichen Begegnungen mit<br />
Rockstars und<br />
Popgrößen kam<br />
es immer wieder<br />
zu ausführlichen<br />
Gesprächen und<br />
interessantem<br />
Meinungsaustausch.<br />
Ron Wood, Gitarrist<br />
der Rolling Stones,<br />
plant mit Waris ein<br />
Kunstprojekt.<br />
Mit Güler<br />
Sabanci<br />
in Istanbul.<br />
Geballte<br />
Frauenpower<br />
Die Sabanci-Stiftung<br />
von Türkeis Top-<br />
Unternehmerin und<br />
Philanthropin Güler<br />
Sabanci unterstützt<br />
die Bildungsprojekte<br />
der <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong><br />
Foundation. Waris<br />
Dirie stellt in Istanbul<br />
ihr erstes Schullesebuch<br />
"My Africa - The<br />
Journey" vor.<br />
2019 in Düsseldorf: Ehrenpreis für Paula Caballero<br />
(r.) beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis.<br />
Michael Gorbatschow überreichte<br />
Waris die Trophäe.<br />
Geehrte und Laudatorin<br />
2004 bekam Waris Dirie von Michael Gorbatschow den<br />
"World Social Award" überreicht. 2019 hielt sie beim Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreis die Laudatio für Paula Caballero.<br />
Mit Polens Ex-Präsident Lech Walesa<br />
und Managerin Joanna Jasik bei<br />
einer Gala in Düsseldorf.<br />
Polit-Lobbying<br />
In ihrer Funktion als UN-Sonderbotschafterin<br />
gegen weibliche<br />
Beschneidung traf Waris Dirie<br />
zahlreiche Politiker. Mit manchen<br />
verbindet sie eine Freundschaft,<br />
andere zeichneten sie<br />
aus. Lech Walesa riet ihr: "Du<br />
darfst nie aufgeben!"<br />
BBC-Doku über ihre<br />
einzigartige Karriere<br />
"A Nomad in New York" ("Eine Nomadin<br />
in New York") heißt die Doku,<br />
die von der BBC gedreht wurde. Sie<br />
erzählt die Lebensgeschichte von<br />
Waris Dirie. Produziert für die Serie<br />
"The day that changed my life." ("Der<br />
Tag, der mein Leben veränderte").<br />
Waris mit Freundin<br />
& Fan: Deutschlands<br />
Pop-Ikone Nena (u.).<br />
Mit Musiker, "Live Aid"-Organisator<br />
und Langzeitfreund Bob Geldof im<br />
Gespräch über Afrika-Projekt.<br />
Waris Dirie auf Instagram<br />
Folge Waris Dirie<br />
auf Instagram und<br />
erfahre alles über<br />
ihre Mission aus<br />
erster Hand.<br />
Beim Wiener Opernball<br />
Beim Stanglwirt in Tirol<br />
2018 als Staatsgast von 2014 erhielt Waris eine hohe Friedenspreis-Auszeichnung<br />
vom britischen<br />
sionspräsident Jeanmit<br />
Ex-EU-Kommis-<br />
Österreichs Bundeskanzler<br />
30 Sebastian Kurz.<br />
House of Lords.<br />
Claude Juncker.<br />
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DANKE!<br />
Die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern<br />
sowie allen Sponsoren. Dank Ihrer jahrelangen Unterstützung konnten wir gemeinsam<br />
schon sehr viel erreichen. Wir haben aber noch viel mehr vor.<br />
Deshalb bitten wir Sie: Unterstützen Sie uns weiterhin so großzügig!<br />
„Die Loyalität der Frauen muss mit Vertrauen, Respekt und Zuneigung verdient werden,<br />
nicht mit barbarischen Ritualen. Mit Religion hat FGM nichts zu tun, der einzig wahre<br />
Grund und Zweck ist die Unterdrückung von Frauen.<br />
Es ist die brutalste Form der Unterdrückung.“<br />
WARIS DIRIE<br />
RETTEN SIE KLEINE<br />
WÜSTENBLUMEN!<br />
Spenden an die <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation sind<br />
in Österreich, Deutschland und in der Schweiz steuerlich absetzbar.<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation, Österreich<br />
Erste Bank, Kto. Nr: 294 698 036 00, BLZ: 20111<br />
IBAN: AT 94 20111 294 698 036 00, BIC: GIBAATWWXXX<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation, Deutschland<br />
Commerzbank, Kto. Nr: 40 55 64000, BLZ: 500 803 00<br />
IBAN: DE 25 5008 0300 0405 5640 00, BIC: DRESDEFF500<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation, Schweiz<br />
Raiffeisen Bank, Kto. Nr: 799407.36<br />
IBAN: CH 89 8080 8004 2499 7163 4, SWIFT: RAIFCH22<br />
Verein <strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Schweiz<br />
UBS, Kto. Nr. 0292-117744.01 L<br />
IBAN: CH920029229211774401L, BIC: UBSWCHZH80A<br />
Kontakt & Information:<br />
<strong>Desert</strong> <strong>Flower</strong> Foundation<br />
Ungargasse 24, A-1030 Wien<br />
office@desertflowerfoundation.org<br />
www.desertflowerfoundation.org<br />
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