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26<br />
<strong>130</strong><br />
JAHRE<br />
Was verbinden Sie mit der <strong>Elser</strong> <strong>Gruppe</strong>?<br />
Stieglitz Verlag<br />
Ausbildung zum Schriftsetzer<br />
Hochwasser Schmiedeberg<br />
Als ich mit dem Stieglitz Verlag<br />
noch auf der Frankfurter Buchmesse<br />
war, kam ein Mann an meinen<br />
Stand, der ganz überrascht<br />
war, dass Mühlacker einen eigenen<br />
Buchverlag hat. Er erzählte, dass<br />
er seine Schulbücher früher immer<br />
im Buch-<strong>Elser</strong> gekauft hat und sich<br />
an eine nette alte Frau erinnert.<br />
Sie hätte ihm immer Pixi-Bücher<br />
geschenkt. Ich sagte ihm, dass das<br />
meine Oma Rosa Grathwohl war.<br />
Brigitte Wetzel-Händle<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum <strong>130</strong>sten Geburtstag<br />
Meine Ausbildung zum Schriftsetzer<br />
(damals noch im Bleisatz) absolvierte<br />
ich von 1963 bis 1966 beim<br />
<strong>Elser</strong>/Mühlacker Tagblatt. Nach<br />
zwei <strong>Jahre</strong>n im Akzidenzbereich<br />
durfte ich im dritten Lehrjahr<br />
beim Zeitungsumbruch mithelfen.<br />
Meine Aufgabe bestand hauptsächlich<br />
darin, die Titelzeilen für die<br />
Zeitungsartikel zu setzen. Im Winkelhaken<br />
setzte ich die einzelnen<br />
Bleibuchstaben (Lettern) zusammen<br />
und stellte die Überschriften<br />
auf das sogenannte „Schiff“,<br />
von wo sie dann<br />
der Metteur abhob<br />
und in die Zeitungsseiten<br />
baute.<br />
Die Überschriften<br />
und die Namen der<br />
Verstorbenen in<br />
den Todesanzeigen<br />
wurden in der<br />
Regel mit der gleichen<br />
Schrift (20<br />
Punkt halbfette<br />
Folio) gesetzt. Die<br />
gemeinen (kleinen)<br />
Buchstaben „e“<br />
und „r“ waren stets<br />
Mangelware und<br />
oftmals vergriffen.<br />
Ich musste sie<br />
dann auf dem Ablegebrett<br />
suchen,<br />
was sehr zeitraubend<br />
war. Einmal<br />
setzte ich kurz vor<br />
Feierabend um 17<br />
Uhr noch schnell<br />
eine Titelzeile.<br />
Ich war in Zeitnot,<br />
weil mein Zug<br />
Hans Geiger<br />
nach Ölbronn um 17.18 Uhr abfuhr.<br />
Ich fand wieder einmal keine „r“<br />
und so zog ich in der Eile aus einer<br />
fertig geprägten Seite vier „r“<br />
aus einer Todesanzeige. Im Nachhinein<br />
musste auf derselben Seite<br />
nachträglich noch eine Korrektur<br />
ausgeführt und nochmals geprägt<br />
werden. Kein Kollege bemerkte,<br />
dass in der Todesanzeige die „r“<br />
fehlten und so stand in der Todesanzeige<br />
Fideike Aichelbege. Das<br />
war natürlich für den ganzen Verlag<br />
peinlich und blamabel! Aber es<br />
hatte auch sein Gutes: Nach dem<br />
Ansch..., den ich abbekommen hatte,<br />
wurden bei einer Schriftgießerei<br />
zusätzlich „r“ und „e“ bestellt<br />
und die Sucherei hatte ein Ende.<br />
Hans Geiger<br />
Stegmaier<br />
Als Schüler der Mörike Realschule<br />
i. J. 1959 hatten wir beim Quaddle<br />
(Lehrer Marquardt) Geschichte.<br />
Bei einer Klassenarbeit schielte ich<br />
in das Heft meines Schulkameraden<br />
Siegfried E., dies bemerkte der<br />
Lehrer. Er kam forsch auf mich zu,<br />
schob meinen Pullover hoch und<br />
trommelte auf meinen Oberkörper.<br />
In meiner rechten Hand hatte ich<br />
den Füller, welchen ich dann seitlich<br />
gegen die Lehrerhände schob,<br />
um dem Geschehen ein Ende zu<br />
bereiten. Füller ging kaputt, Vorgang<br />
meinem Vater geschildert; er<br />
unterstützte mich ausnahmsweise<br />
und empfahl mir, zum Stegmaier<br />
zu gehen und einen neuen Füller<br />
auf Kosten vom Lehrer zu holen.<br />
Dies hat ohne große Probleme<br />
funktioniert.<br />
Wolfgang Bossert<br />
MT-Leserreise nach Kanada<br />
Auf den vielen Leserreisen, die<br />
wir mit dem Mühlacker Tagblatt<br />
unternommen haben, gab es immer<br />
wieder schöne Erlebnisse. Eines<br />
davon ereignete sich im Herbst<br />
2000 auf der Leserfahrt in den Osten<br />
Kanadas von Toronto über Ottawa<br />
und Montreal nach Quebec<br />
City. Um die Fahrt zwischen den<br />
einzelnen Städten auf den kilometerlangen<br />
Strecken etwas zu verkürzen,<br />
sollten die MT-Reisenden<br />
einen Elch aus dem Gedächtnis<br />
malen. Unter großem Gelächter<br />
wurde sich ans Werk gemacht, als<br />
ein Freudenschrei der Reiseleiterin<br />
aufhorchen ließ. Auf der Strecke<br />
zwischen Ottawa und Montreal<br />
stand plötzlich ein ausgewachsenes<br />
Prachtexemplar von Elch am<br />
Straßenrand. Schnell wurden die<br />
Fotoapparate gezückt, doch es bestand<br />
keine Eile. Das Tier ließ sich<br />
nicht aus der Ruhe bringen, was<br />
die Reiseleiterin zu der Bemerkung<br />
veranlasste: „ Jetzt fahre ich schon<br />
seit über 20 <strong>Jahre</strong>n mit Reisegruppen<br />
diese Strecke und habe noch<br />
nie einen Elch gesehen. Da mussten<br />
schon Sie vom Mühlacker Tagblatt<br />
kommen, damit ich das auch mal<br />
erlebe.“ Unsere zu Papier gebrachten<br />
Exemplare hielten dem echten<br />
natürlich nicht stand, aber Spaß<br />
hat das Malen nach diesem schönen<br />
Erlebnis erst recht gemacht.<br />
Heidi Friedrich<br />
Meine Geschichte reicht zurück in<br />
das Jahr 2002, als in Schmiedeberg<br />
(im Erzgebirge) das katastrophale<br />
Hochwasser acht Häuser wegriss<br />
und weitere fünf Häuser so stark<br />
beschädigte, dass sie abgerissen<br />
werden mussten. In Schmiedeberg<br />
war das THW Mühlacker im Einsatz.<br />
So nahm ich Kontakt zum<br />
Bürgermeister von Schmiedeberg<br />
auf. Mit Unterstützung des Mühlacker<br />
Tagblatt und der Druckerei<br />
Stegmaier habe ich ein Benefizkonzert<br />
mit dem Musikverein Enzberg,<br />
dem Musikverein Mühlacker,<br />
den Trommlern und Pfeifern und<br />
den Jagdhornbläsern Mühlacker<br />
sowie der Musikschule Gutmann<br />
und dem THW Mühlacker organisiert.<br />
Im Vorfeld wurde das Konzert<br />
durch das Mühlacker Tagblatt<br />
groß angekündigt. Das löste eine<br />
Spendenaktion aus und es kamen<br />
große Sachspenden unter anderem<br />
der Firmen Heinzelmann (Holzpaneele<br />
und Verlegmaterial), dem<br />
Transportunternehmen Craiss<br />
mit 140 Schlafsofas, sowie weitere<br />
großzügige Geld- und Sachspenden<br />
zusammen. Durch eine Tombola<br />
und eine Versteigerungsaktion<br />
- in der unter anderem ein Bild<br />
von der Künstlerin Brunhilde Stoll<br />
aus Maulbronn versteigert wurde<br />
- kam am Konzertabend zusammen<br />
mit den Eintrittsgeldern und<br />
weiteren Spenden eine Summe von<br />
zirka 15 000 Euro zusammen. Weil<br />
Oberbürgermeister Arno Schütterle<br />
auf meine Bitte hin die Schirmherrschaft<br />
für den Konzertabend<br />
und die Spendenaktion übernommen<br />
hat, konnte der gesamte Erlös<br />
direkt von Stadtkasse zu Stadtkasse<br />
überwiesen werden. Im Rathaus<br />
Schmiedeberg übergab ich symbolisch<br />
einen Scheck über eine Summe<br />
in Höhe von 15328,87 Euro an<br />
Schultes Karl Günter Schneider.<br />
Eine Dankes-Plakette von Schmiedeberg<br />
hängt im Mühlacker Rathaus<br />
gegenüber dem Amtszimmer<br />
von Oberbürgermeister Schneider.<br />
Durch diese Spendenaktion entstand<br />
eine Freundschaft zwischen<br />
dem Schultes von Schmiedeberg<br />
und der Familie Herre, die bis zum<br />
heutigen Tag besteht.<br />
Hans-Werner Herre<br />
Mit Poetry Slam hat‘s angefangen<br />
Poetry Slam auf einer Bühn,<br />
dort oben stehen, da biste kühn.<br />
Mit Herzblut hat Ramonas Trupp,<br />
die Moderation durch <strong>Elser</strong> Group,<br />
die Slamer und das Publikum<br />
begeistert, bis der Abend rum.<br />
Die Zuschauer amüsierte das<br />
und alle hatten großen Spaß.<br />
Eine Leseinsel, sehr beliebt,<br />
nicht nur Dichter es (hier)her trieb.<br />
Eine bunte Schar traf sich<br />
um zu hören die Gedicht.<br />
Die Bewertung zu beleben,<br />
mit den Nummern, die vergeben.<br />
Zwischen Büchern, das hat Klasse,<br />
passt auch nicht die große Masse<br />
an Zuhörern auf die Stühle,<br />
Gott sei Dank hat Buch-<strong>Elser</strong> viele!<br />
Auch Regale sind befreit,<br />
dort sitzen aufmerksame Leut‘.<br />
So dichte ich gar viele Vers,<br />
entdeck dabei mein liebend Herz<br />
für Kurzgeschichten ohne Reim,<br />
die schreib ich für die Kinder klein.<br />
Und irgendwann, ihr Bücherwürmer,<br />
gibts hier:<br />
den „Drachen Himmelsstürmer“<br />
Annegret Löwen