FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 16
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
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Im Herbst 2020 | Ausgabe <strong>16</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik im Stadtteil<br />
®<br />
CLAUDIA SCHREIBER<br />
SOAP OPERA<br />
» Ich liebe den persönlichen Kontakt ! «<br />
KURT RICHTER & MARIE PIGORS Pionierarbeit im Biohandel DETLEF<br />
AMBRASSAT Auf Holz geklopft STEFAN SCHRÖDER Edelgastronom<br />
FRANK BRUNHORN ElectronicPartner MODETIPPS Wünsch Dir was
Das gute<br />
Gefühl,<br />
zu Hause<br />
zu sein.<br />
BEXTES BLICK<br />
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />
» Where Are We Now ? « (David Bowie)<br />
T<br />
ja, wo sind wir jetzt – vier<br />
Jahre und sechszehn Ausgaben<br />
von <strong>FINDORFF</strong><br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
später ? Man könnte die<br />
Frage wie folgt beantworten:<br />
Wir sitzen wieder<br />
einmal am Schreibtisch vor<br />
dem Computer, um ein halbwegs<br />
intelligentes Vorwort zu verfassen. Man könnte schreiben: Wir<br />
befinden uns nach mehreren Monaten weiterhin in einer Krise,<br />
die mit C anfängt, vieles verändert hat und noch lange nicht<br />
vorbei ist. Man könnte rückblickend philosophieren, wie schnell<br />
die Zeit vergeht, denn: »Time takes a Cigarette« – um eine<br />
weitere Zeile des großen David Bowie in diesem Intro unterzubringen,<br />
der im Dezember 20<strong>16</strong> unsere Welt verließ, während<br />
wir damals im gleichen Monat gestartet waren, die Premiere<br />
von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> vorzubereiten.<br />
Was ist in den vergangenen vier Jahren passiert ? Hat sich unser<br />
Stadtteil verändert ? Wenn man aus dem Fenster schaut, ist alles<br />
wie immer: typisches Schietwetter, dreiste FalschparkerInnen<br />
auf den Gehwegen, einkaufsfreudige Menschen, die auf den<br />
Findorffmarkt eilen und Bäume, die im Spätherbst ihre letzten<br />
Blätter abwerfen. Was man im Stadtteil eben alles so macht.<br />
»Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen<br />
Mauern und die anderen Windmühlen.«, heißt es in einem<br />
chinesischen Sprichwort. Woher kennen die Chinesen<br />
Findorff ? Es gibt auch im »Dorff« sowohl Beharrungsvermögen,<br />
aber auch den Wandel. Wer bisher für<br />
uns interessant war und den Stadtteil mit guten Ideen<br />
vorangebracht hat, kann man online lesen unter<br />
www.yumpu.com/user/findorff.gleich.nebenan<br />
Auf der bisherigen Wegstrecke haben wir viel Lob<br />
erfahren, durften aber auch Kritik erleben. So ist das,<br />
wenn man öffentlich Position bezieht: Wer Flagge zeigt, muss<br />
Gegenwind vertragen. Gegenwind können wir gut ab – und<br />
offene Diskussionen finden wir interessanter als abgrenzende<br />
Mauern. Und: Gelesen werden wir offensichtlich von allen !<br />
Man nennt das Recht auf subjektive Äußerungen übrigens<br />
Meinungsfreiheit. Kontroverse Standpunkte zu Themen, die<br />
im »Dorff« bewegen, bilden wir in Rubriken wie »Zwischenruf«<br />
und »Ja oder nein ?« ab – vielfältig, fair und meinungsstark.<br />
»Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb «? Die aufgesetzte<br />
Harmoniefalle ist keine Option. Wir stellen lieber Menschen vor,<br />
die offen sind, Position beziehen und als »ÜberzeugungstäterInnen«<br />
den Stadtteil bereichern. Diesmal dabei: Claudia Schreiber,<br />
die mit »Martha’s Corner« in Findorff eine Seifenmanufaktur<br />
etabliert hat, Kurt Richter und Marie Pigors, die als BiohändlerInnen<br />
auf dem Wochenmarkt nicht wegzudenken sind, Stefan<br />
Schröder, der mit dem Restaurant »L‘Orangerie« am Bunker auf<br />
dem Findorffmarkt neue kulinarische Akzente setzt und Frank<br />
Brunhorn als »ElectronicPartner«. Viel Spaß mit Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> !<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 04<br />
06 l CLAUDIA SCHREIBER<br />
Handgefertigte Seifen: Der Kopf hinter »Martha’s Corner«<br />
10 l KURT RICHTER & MARIE PIGORS<br />
Biohandel seit fast vierzig Jahren: Vater und Tochter sind<br />
bei jedem Wetter mit ihrem Stand auf dem Markt vertreten<br />
<strong>16</strong> l DETLEF AMBRASSAT<br />
Auf Holz geklopft: Der Bildhauer hat für Findorff<br />
ein besonderes »Kunststück« geschaffen<br />
18 l 24 SCHÖNE GESCHENKIDEEN<br />
20 l STEFAN SCHRÖDER<br />
Am Bunker auf dem Findorffmarkt: Der Gastronom<br />
aus Findorff über sein neues Restaurant »L‘Orangerie«<br />
Kunst sollte nicht nur bierernst sein. Detlef Ambrassat liebt es,<br />
wenn ein gewisser Schalk dabei ist. Das Interview ab Seite <strong>16</strong><br />
24 l FRANK BRUNHORN<br />
Die wunderbare Welt der Unterhaltungselektronik<br />
28 l MODE IM TREND<br />
Antje Lammers: Tipps für die Wintersaison<br />
29 l AKTIV VOR ORT<br />
30 l DORFFKLATSCH<br />
32 l MAHLZEIT<br />
Speisen wie eine Königin im »Maharani«<br />
33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
34 l SUPERSUSE<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
PROFILE<br />
q »MARTHA’S CORNER« IN <strong>FINDORFF</strong> IST EINE SEIFENMANUFAKTUR FÜR ALLE SINNE<br />
» Ich habe offensichtlich viel Glück gehabt. «<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
CLAUDIA SCHREIBER<br />
SEIFENKÖNIGIN<br />
C<br />
laudia Schreiber, wann hatten Sie die Idee<br />
eine Seifenmanufaktur zu gründen ?<br />
Ich habe vor einigen Jahren im Fernsehen<br />
einen Dokumentarfilm über Palmöl gesehen.<br />
Dadurch habe ich angefangen zu recherchieren,<br />
um mit Rezepten aus dem Internet<br />
eigene Seife herzustellen. Diese habe ich an<br />
Familie und Freunde verschenkt und bin auf<br />
die Idee gekommen meine Seifen online zu<br />
verkaufen. Aufgrund der administrativen Aspekte bin ich dann<br />
relativ schnell wieder ausgestiegen. Für jedes Produkt muss<br />
man unglaublich viel abklären und prüfen lassen, was einen<br />
als EinsteigerInnen zu erschlagen scheint.<br />
Woher kommt Ihre Leidenschaft für das Produkt »Seife« ?<br />
Ich war schon immer sehr naturverbunden und habe schon in<br />
jungen Jahren angefangen, Kosmetik selbst zu machen, weil ich<br />
mit Hautproblemen zu kämpfen hatte. Neben der Schule habe<br />
ich bei einer großen Kosmetikkette gearbeitet. Auch meine<br />
Tante war Kosmetikerin – diese Welt war also bereits damals<br />
ein Teil meines Lebens. Eigentlich war ich schon immer kreativ,<br />
habe dann beruflich zunächst jedoch eine ganz andere Richtung<br />
eingeschlagen: Ich habe als Betriebswirtin und Wirtschaftsjuristin<br />
gearbeitet. Die Liebe zum Meer und die Verbundenheit zur<br />
Natur hielt aber immer an. Ich wollte Menschen zeigen, dass<br />
Produkte, die gut für die Haut sind, nicht hunderte an Inhaltsstoffen<br />
brauchen, sondern einfach produziert mehr bringen.<br />
Mit welcher Seife haben Sie angefangen ?<br />
Im Laden in der Münchener Straße habe ich als erstes »Shea<br />
Schätzchen« herausgebracht. Diese Reihe gibt es in verschiedenen<br />
Varianten. Es sind dann immer mehr Produkte dazugekommen,<br />
beispielsweise im Bereich Creme und Haarseife<br />
sowie verschiedene Beiprodukte. Mein persönlicher Favorit ist<br />
»Shea Schätzchen Natur unbeduftet«. Allen KundInnen gerecht<br />
werden kann man natürlich nie. JedeR hat einen eigenen Geschmack.<br />
Jede Haut reagiert anders. Ich wurde einmal gefragt,<br />
woher ich gewusst hätte, dass meine Produkte gut ankommen<br />
würden. Das wusste ich anfangs natürlich gar nicht. Eine<br />
Garantie hat man nie. Das ist Geschäftsrisiko, aber ich habe<br />
offensichtlich viel Glück gehabt.<br />
Wieso haben Sie den Standort Findorff gewählt ?<br />
Ich habe damals in Schwachhausen gewohnt. Mein Nachbar<br />
bekam mit, dass ich in meinem Job nicht wirklich glücklich war.<br />
Da ich meine Produkte nicht Zuhause produzieren darf, war die<br />
Idee, eine kleine Siederei zu eröffnen. Mein Nachbar hatte diese<br />
Immobilie zu dem Zeitpunkt gerade gekauft und der Standort<br />
für den heutigen Laden hat sich dann durch unsere Gespräche<br />
eher zufällig ergeben. Findorff ist perfekt für meine Produkte:<br />
Das Motto »weniger ist mehr« findet hier viel Anklang – und<br />
trotz der Distanz zur Hemmstraße, die sicherlich die Geschäftsstraße<br />
im Stadtteil ist, kommen meine KundInnen treu zu mir.<br />
Gibt es eine Seife, die besonders gut ankommt ?<br />
Eindeutig das »Shea Schätzchen frisch«. Diese Seife ist auf<br />
KundInnenwunsch entstanden und mit Abstand der Liebling<br />
meiner KundInnen. Haarseife und festes Shampoo kommen<br />
auch sehr gut an.<br />
Parallel zum lokalen, stationären Geschäft in der Münchener<br />
Straße vertreiben Sie Ihre Produkte auch deutschlandweit online.<br />
Was zeichnet einen guten Onlineshop aus und kann man<br />
eine Präsenz im Internet einfach aus dem Boden stampfen ?<br />
Es gibt in ganz Deutschland viele wunderbare Geschäfte, die<br />
alle online Seife verkaufen. Ich habe mich von Anfang an dazu<br />
entschieden, mehrere Standbeine aufzubauen: meinen Laden,<br />
Onlinehandel und Kursangebote. Vor allem online muss man<br />
sich erst mal einen Namen erarbeiten – ein Prozess, der einige<br />
Zeit dauert. Der größte Teil meines Geschäftes ist weiterhin<br />
mein Laden. Verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel meine<br />
aktuelle Unterstützung eines kleinen australischen Vereins,<br />
bekommen viel Aufmerksamkeit im Netz. Ich habe auch<br />
KundInnen im Ausland, die meine Produkte als Geschenke an<br />
FreundInnen verschicken lassen. Den Onlinehandel habe ich<br />
jedoch so direkt nie groß beworben. Ich wollte mich immer von<br />
anderen Angeboten im Netz unterscheiden, durch meine Nachhaltigkeit<br />
und auch durch ein anderes Sortiment an Produkten.<br />
Das Wichtigste an einer Internetpräsenz ist aus meiner Erfahrung,<br />
dass KundInnen viele Informationen erhalten und sich<br />
auch online willkommen fühlen – damit ein ähnliches Gefühl<br />
aufkommen kann, wie hier im Laden. Ich bin froh, dass ich<br />
nach dem ersten Corona-Schock wieder öffnen konnte, denn<br />
ich liebe den persönlichen Kontakt zu meinen KundInnen! u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
q CLAUDIA SCHREIBER IM INTERVIEW<br />
» Die Inhaltsstoffe sind entscheidend. «<br />
Die Präsenz online ist sehr wichtig und ich bin dankbar, dass<br />
ich den Shop zu Beginn meiner Geschäftstätigkeit schon aufgebaut<br />
habe und dieser mein eigentliches Geschäft unterstützt.<br />
Wie haben Sie sich die Produktion der Seifen beigebracht ?<br />
können. Die werden gern für Junggesellinnenabschiede oder<br />
Abteilungsevents angefragt.<br />
Wie schaffen Sie es, dass KundInnen bei Ihnen kaufen und<br />
nicht bei den großen Konkurrenten ?<br />
Durch mein Studium habe ich sehr gut recherchieren gelernt.<br />
Mit diesen Erfahrungen habe ich mir dann vieles aus dem<br />
Netz gefischt. Viele Tutorials und der Kontakt mit amerikanischen<br />
KollegInnen haben mir weitergeholfen. Ich habe damals<br />
auch mehrere Bücher über das Thema durchgelesen, um die<br />
verschiedenen Philosophien kennenzulernen. In dieser Zeit<br />
habe ich unglaublich tolle Menschen kennengelernt, vor allem<br />
auch auf »facebook«. Dort war ich in größtenteils in englisch<br />
sprachigen Gruppen unterwegs, die mir sehr geholfen haben.<br />
Aber irgendwann ist es das Wichtigste, es einfach auszuprobieren.<br />
Ich wollte früher immer Aquarelle malen, aber ich wollte<br />
die teuren Materialien nie verschwenden. Mein Onkel, der<br />
studierter Innenarchitekt und Kunstmaler ist, hat mir dann<br />
irgendwann gesagt, sei mutig – nur so kannst du dich weiterentwickeln.<br />
Diese Worte habe ich bis heute im Kopf, wenn ich<br />
Dinge neu ausprobiere.<br />
Wie wichtig ist der Online-Shop für den Umsatz oder könnten<br />
Sie auch nur von dem Ladengeschäft in Findorff leben ?<br />
In der Coronazeit, als mein Laden geschlossen werden musste,<br />
war der Onlinehandel für mich und vermutlich auch für die<br />
meisten stationär und online aufgestellten Geschäftsleute sehr<br />
wichtig. Der Laden bringt allerdings den Großteil des Umsatzes<br />
ein. Ich hoffe, in der derzeitigen Situation schärft sich auch<br />
das Bewusstsein der Menschen, wie wichtig der stationäre<br />
Handel ist – denn auf einmal funktioniert zum Beispiel der<br />
internationale Handel nicht mehr so wie vorher: Man muss<br />
sich jetzt auf die lokalen Geschäfte verlassen können. Dennoch<br />
glaube ich, dass der Onlinehandel noch wichtiger werden wird.<br />
Das ist eine unumkehrbare Entwicklung, die ich auch deshalb<br />
so bewerte, weil ich neben KundInnen, die von außerhalb<br />
bestellen, auch viele KundInnen habe, die zwar in Bremen<br />
eigentlich nahebei wohnen, aber trotzdem ausschließlich<br />
online bei mir bestellen.<br />
Spielen Aufträge für Events und Firmen eine große Rolle ?<br />
Als kleines Geschäft ist es natürlich schwierig große Konzerne<br />
als KundInnen überhaupt ansprechen zu können. Ich hatte das<br />
große Glück im ersten Jahr eine große Umweltorganisation<br />
aus Hamburg als Kunden zu haben. Durch diesen Glücksfall<br />
konnte ich unter anderem in weiteres Werkzeug investieren.<br />
Auch für die eigene Reputation ist ein so bekannter Kunde sehr<br />
wichtig. Für ein anderes Unternehmen habe ich zum Beispiel<br />
auch zwei exklusive Kleinserien hergestellt. Wenn man gut arbeitet<br />
und Aufträge zur Zufriedenheit der KundInnen erledigt,<br />
spricht es sich herum und das bringt natürlich weitere Vorteile.<br />
Sobald nach Corona technisch alles wieder erlaubt ist und<br />
ich die Kapazität habe, werden auch Kurse wieder stattfinden<br />
Die Inhaltsstoffe sind entscheidend. Der große Unterschied<br />
sind die Natürlichkeit meiner Produkte und deren Verpackung.<br />
Große Ketten werben oft mit Nachhaltigkeit, jedoch muss man<br />
sich dann die Qualität und die Anzahl der Inhaltsstoffe immer<br />
ganz genau anschauen. Auch eigene Experimente Zuhause<br />
gehen oft schief, wenn man sich nicht wirklich mit der Materie<br />
auskennt.<br />
Sie werben für die Produkte von »Martha’s Corner« auch<br />
mit Nachhaltigkeit – nicht nur für Ihre Zielgruppe heute ein<br />
wichtiges Kriterium. Können Sie unseren LeserInnen kurz<br />
erläutern, warum die Produkte, die Sie verkaufen, nachhaltig<br />
sind und warum Ihnen dieses Anliegen so wichtig ist ?<br />
Für mich hat Nachhaltigkeit ganz viel mit der Verpackung zu<br />
tun. Wir wollen so wenig Müll wie möglich produzieren. Auch<br />
naturbelassene Rohstoffe, die möglichst fair gehandelt wurden,<br />
sind uns wichtig. Ich habe viele meiner LieferantInnen, die für<br />
die Rohstoffe der Seifenproduktion sorgen, schon persönlich<br />
kennengelernt. Nachhaltigkeit hat ganz viele Aspekte. Wichtig<br />
ist für mich auch, dass alles plastik-, mineralöl-, silikon- und<br />
mikroplastikfrei ist, denn alles, was ins Wasser gelangt, bleibt<br />
auch im Wasser. Ich verkaufe vieles unverpackt. Nachhaltigkeit<br />
fängt bei mir auch schon damit an, dass ich bei einer gemeinnützigen<br />
Bank bin, bei einer Umweltorganisation Strom beziehe<br />
und auch in der Produktion darauf achte, möglichst wenig<br />
Müll zu produzieren. Alle meine Produkte sind palmölfrei.<br />
Die meisten meiner KundInnen kommen tatsächlich auch mit<br />
ihren eigenen Einkaufstaschen. Ich sehe bei meiner Kundschaft<br />
immer wieder, dass viele den Aspekt der Nachhaltigkeit schon<br />
im Kopf haben – das ist total super.<br />
▼ ÜBER CLAUDIA SCHREIBER<br />
Claudia Schreiber wurde in Oldenburg geboren und ist in<br />
Bremerhaven aufgewachsen, wodurch sich ihre Verbundenheit<br />
zum Meer erklärt. Seit zwölf Jahren lebt sie in Bremen. Als Kind<br />
wollte Claudia Schreiber Meeresbiologin werden, aber mittlerweile<br />
ist sie froh, diesen Weg nicht eingeschlagen zu haben.<br />
Schreiber machte eine kaufmännische Ausbildung. Sie studierte<br />
Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht mit nationaler Ausrichtung<br />
und Schwerpunkt Finanzen und Wirtschaftskriminalität.<br />
Beide Studiengänge absolvierte sie unter anderem in Boston<br />
und Krakau. Mit einer Menge Mut und dem Wunsch zur Veränderung<br />
eröffnete sie ihre Seifenmanufaktur »Martha’s Corner«.<br />
Durch dieses Konzept ist sie ihrer Liebe zur Natur wieder etwas<br />
näher und trägt ihren Teil zu einer nachhaltigeren Welt bei.<br />
Mehr Infos und den Shop auf www.marthas-corner.de<br />
Interview: Lilli Schmitz, Fotos: www.bildplantage13.de ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 09
PROFILE<br />
q KURT RICHTER UND MARIE PIGORS ÜBER IHREN BIOHANDEL AUF DEM <strong>FINDORFF</strong>MARKT<br />
» Am Anfang hatten wir nur Kartoffeln. «<br />
KURT RICHTER<br />
MARIE PIGORS<br />
BIOHÄNDLER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />
M<br />
oin Marie und Kurt ! Ist das<br />
Marktleben so idyllisch wie einige<br />
Menschen es sich vorstellen ?<br />
Kurt Richter: Als idyllisch würde<br />
ich das, was wir tun, nicht bezeichnen.<br />
Es ist Arbeit. Das gilt für die<br />
frühe Anfahrt, das Aufbauen, die<br />
Auszeichnung der Preise und was<br />
sonst noch alles getan werden muss,<br />
damit der Verkauf beginnen kann. Dann ist es nett oder es kann<br />
nett werden. Aber idyllisch ist etwas anderes.<br />
Wann fahrt Ihr morgens auf dem Findorffmarkt vor ?<br />
Kurt Richter: Am Dienstag und am Donnerstag bin ich gegen<br />
4:00 Uhr morgens da. Am Samstag versuche ich früher da zu<br />
sein. Normalerweise bin ich dann um 3:15 Uhr da.<br />
Das ist mit An- und Abfahrt länger als ein 12 Stunden Tag.<br />
Seid Ihr ausschließlich auf dem Findorffmarkt vertreten ?<br />
Kurt Richter: Ja, das ist so.<br />
Marie, vor zwei Jahren hast Du als die von den MarktbeschickerInnen<br />
gewählte Marktsprecherin öffentlich gesagt, der<br />
Großmarkt, der den Etat der Marktleute verwaltet, reagiere<br />
oft zu langsam, es fehle zudem an Modernität und die Potenziale<br />
des Findorffmarktes würden nicht ausgeschöpft werden.<br />
Was hat sich seitdem geändert ?<br />
Marie Pigors: Es hat sich positiv geändert, dass ich von den<br />
MarktmeisterInnen häufiger angesprochen werde, heißt: Die<br />
Kommunikation ist besser geworden. Die von mir angesprochenen<br />
Defizite sind vom Großmarkt erkannt worden und es gibt<br />
neue AnsprechpartnerInnen. Luft nach oben ist immer: Ich freue<br />
mich, dass es in der neuen Konstellation noch besser wird.<br />
Ein weiterer Ansatz von Dir war, die positiven Aspekte des<br />
Marktes hervorzuheben: Einkaufen in entspannter Atmosphäre<br />
von unverpackten, ökologischen und hochwertigen Produkten.<br />
Reicht das, damit der Findorffmarkt attraktiv bleibt ?<br />
Kurt Richter: Ich glaube, der Findorffmarkt ist nach wie vor<br />
sehr attraktiv. Momentan hat der Markt regen Zulauf, weil<br />
Menschen in Corona-Zeiten vermehrt unter freiem Himmel<br />
einkaufen möchten. Natürlich war es auch vorher schon immer<br />
voll. Nicht nur an einzelnen Ständen, sondern auch insgesamt<br />
auf dem Markt; es sei denn es waren im Winter acht Grad<br />
minus oder es gab Schneetreiben. Meine Wahrnehmung ist,<br />
dass der Findorffmarkt in Bremen sehr bekannt ist und auch<br />
stark von KundInnen aus anderen Stadtteilen besucht wird.<br />
Man muss natürlich aufpassen, dass es auch so bleibt.<br />
Marie Pigors: Was ich mir wünsche ist, dass man über den<br />
Findorffmarkt verstärkt positiv berichtet; durch mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />
und mehr Werbung. Was mich vor zwei Jahren<br />
gestört hat, war, dass die öffentliche Kommunikation seitens<br />
des Großmarktes in der Berichterstattung der Medien immer<br />
so leidklagend war. Ich finde, mittlerweile sind wir auf einem<br />
guten Weg. Der Tenor ist jetzt ein ganz anderer, der lautet: Es<br />
macht Spaß auf den Findorffmarkt zu gehen und einzukaufen.<br />
Der Findorffmarkt hat vormittags geöffnet, also genau dann,<br />
wenn viele potentielle KundInnen arbeiten gehen. Sind diese<br />
Zeiten arbeitnehmerfreundlich und wie kann es gelingen,<br />
neue Zielgruppen wie junge Familien anzusprechen ?<br />
Kurt Richter: Es gibt schon länger und immer wieder die Diskussion,<br />
ob man die Marktzeiten auf den späten Nachmittag<br />
verlegt. Warum soll man etwas, das jahrelang gut läuft, jetzt<br />
aufgeben für etwas, von dem man nicht weiß, ob es laufen<br />
wird ? Zu den jungen Familien: Bei uns am Stand ist es schon<br />
immer so gewesen, dass wir Familien mit kleinen Kindern<br />
hatten und haben, weil die Eltern möchten, dass ihre Kinder<br />
biologisches Essen auf den Tisch bekommen. Es gibt die schöne<br />
Geschichte eines Lütten, der sagt immer zu Mama und Papa,<br />
die KundInnen bei uns sind: »Kurt gehen. Spielen.«<br />
Marie Pigors: Dass der Findorffmarkt auch nachmittags geöffnet<br />
sein muss, ist aus meiner Sicht mittlerweile überholt. Das<br />
Arbeitszeitmodell, nach dem viele von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
arbeiten gehen, löst sich nicht nur coronabedingt durch den<br />
Trend zum »Homeoffice« weiter auf. Der klassische Arbeitstag<br />
ist so wie früher nicht mehr gegeben. Für mich ist Markt gefühlt<br />
auch immer morgens: Wir haben viele KundInnen, die kommen<br />
früh vor der Arbeit einkaufen.<br />
Es gab dennoch einen Versuch, neue Zielgruppen mit einer<br />
Veranstaltung am Freitagabend zu erreichen, die mangels<br />
Beteiligung der HändlerInnen allerdings nicht zustande kam.<br />
Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Bremer Großmarkt<br />
GmbH, die zuständig für die Wochenmärkte ist, hat im<br />
Interview mit <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> verschiedene<br />
Ansätze für neue Ideen gebracht. Sind neue Ideen notwendig<br />
oder braucht es Veränderungen gar nicht, weil der Findorffmarkt<br />
ein »Selbstgänger« ist und man gar nichts ändern muss ?<br />
Marie Pigors: Wenn wir als MarktbeschickerInnen schon am<br />
Samstag vor Ort sind, stelle ich mich doch nicht auch noch am<br />
Freitag hin und mache Markt. Wie soll das allein zeitlich gehen ?<br />
Dieser Ansatz ist für mich nicht nachvollziehbar gewesen. Bezogen<br />
auf den Dienstag und Donnerstag ist sicherlich noch Luft<br />
nach oben, um die Markttage in der Woche für mehr KundInnen<br />
noch attraktiver zu machen.<br />
Die Wochenmärkte haben auch bei den HändlerInnen ein<br />
Nachwuchsproblem. Jüngere Generationen möchten sich den<br />
»Knochenjob« der Marktleute, deren Arbeitstag in der Nacht<br />
anfängt, nicht mehr antun. Kurt, bei Deinem Biohandel ist<br />
das anders: Alle Generationen sind am Stand vertreten und<br />
Deine Tochter Marie ist sowieso dabei. Was machst Du<br />
anders als andere MarkthändlerInnen ? u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 11
q KURT RICHTER UND MARIE PIGORS IM INTERVIEW<br />
» Bauern, die selbst verkaufen, gibt es fast gar nicht mehr.«<br />
Kurt, Du warst damals ein echter Pionier. Wie entstand 1981<br />
die Idee, einen Biostand auf dem Findorffmarkt zu eröffnen ?<br />
Kurt Richter: Keine Ahnung. Mit anderen vergleichen wir uns<br />
gar nicht. Ich kann nur sagen: Ich bin zuverlässig da am Dienstag,<br />
Donnerstag und Samstag – egal wie das Wetter ist. Und wir<br />
schleimen nicht herum oder erzählen Geschichten, sondern wir<br />
stehen hinter der Sache. Bio ist uns ernst und wenn die Sachen<br />
uns nicht schmecken, sagen wir das auch ehrlich. Der Ursprung<br />
des Findoffmarkts ist gewesen, dass ein Bauer aus dem Blockland,<br />
Worpswede oder Grasberg in die Stadt fuhr und das von<br />
ihm angebaute Gemüse auf dem Markt verkaufte. Das hat sich<br />
gewandelt: Bauern, die als Erzeuger auch auf dem Markt selbst<br />
verkaufen, gibt es heute fast gar nicht mehr. Der Nachwuchs<br />
der Bauern als eigentlich die nächste Generation der Marktleute<br />
will das schon gar nicht. Die wollen nicht mehr zum Markt<br />
fahren, sondern lieber einen Job am Computer haben.<br />
Marie Pigors: Ich glaube, was wir anders machen, ist, dass wir<br />
nicht vorrangig das Interesse haben, zu verkaufen, um damit<br />
Geld zu verdienen. Das auch, aber in erster Linie haben wir ein<br />
starkes Interesse an Menschen. Wir haben eine Beziehung zu<br />
unseren KundInnen. Ich könnte Dir Briefe zu unserem dreißigjährigen<br />
Jubiläum vorlesen, die unglaublich freundlich sind<br />
und uns sehr gerührt haben.<br />
Euren Stand gibt es nächstes Jahr im Oktober seit 40 Jahren.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
Kurt Richter: Wenn man sich noch einmal vor Augen führt, was<br />
1981, als ich anfing, in Bremen und Westdeutschland und in<br />
den Köpfen von uns jungen Leuten los war, waren das in den<br />
Siebzigerjahren ganz andere, bewegte Zeiten. Ich habe damals<br />
studiert. Bei mir und den MitstreiterInnen in meinem Umfeld<br />
war völlig klar: Wir wollten auf keinen Fall eine »bürgerliche<br />
Karriere« einschlagen. Was macht man also, um die Welt zu<br />
verbessern ? Unter uns gab es jemanden, der kam von einem<br />
Demeter-Hof in Schleswig-Holstein, wo man schon seit Jahrzehnten<br />
biologischen Anbau betrieb. Dieser Mensch kam mit<br />
der Idee an, dass wir etwas in dieser Richtung auch in Bremen<br />
unternehmen sollten. Irgendwann haben wir gesagt: »Ja, wir<br />
machen das jetzt.« Wir »beglücken« Bremen mit Bio-Kartoffeln.<br />
Wir sind dann einfach zum Bio-Bauern in die Lüneburger Heide<br />
gefahren, haben jede Menge biologisch angebauter Kartoffeln<br />
eingekauft – und uns damit auf den Findorffmarkt gestellt.<br />
Der Gedanke war: Wir wollten etwas Gutes tun.<br />
Marie Pigors: Und Ihr habt mitten auf den Markt gestanden ?<br />
Kurt Richter: Ja. Wir dachten: »Wir sind clever, fahren früh<br />
los, stellen uns auf den Platz und fangen an, Kartoffeln an<br />
die Leute zu verkaufen.« Wir haben uns dafür mitten auf den<br />
Findorffmarkt gestellt. Sofort kam jemand, der sagte: »So geht<br />
das hier nicht. Das ist unser Platz.« Am Ende standen wir mit<br />
einem Laster voller Bio-Kartoffeln am Rand des Marktgeschehens<br />
– und niemand wollte sie haben. Rückblickend waren wir<br />
ziemlich blauäugig, aber so war das halt. Daraus ist dann der<br />
»Kurt Richter Lebensmitteleinzelhandel Biohandel Bremen«<br />
entstanden, den es im nächsten Jahr 40 Jahre gibt.<br />
Was macht Euren Stand heute besonders ?<br />
Kurt Richter: Das besondere an unserem heutigen Sortiment ist:<br />
Es ist nicht am Reißbrett entstanden. Am Anfang hatten wir nur<br />
Kartoffeln. Irgendwann kamen KundInnen und fragten uns:<br />
»Warum habt Ihr nicht auch Möhren ?« und: »Warum habt Ihr<br />
nicht auch Äpfel ?« Jemand anders kam, der hatte Kontakte zu<br />
einem Bio-Großhandel in den Niederlanden. Plötzlich führten<br />
wir biologisches Distelöl. Man konnte biologische Produkte<br />
früher nicht irgendwo einfach zentral einkaufen. Die Strukturen<br />
und das Angebot von heute gab es ja gar nicht. Auf diese<br />
Weise ist unser Sortiment Schritt für Schritt entstanden. Wenn<br />
man das, was man tut, nicht aus Überzeugung und mit Leidenschaft<br />
macht, kann es sowieso nicht funktionieren. Marie und<br />
ich ergänzen uns gut. Das ist für beide ein großes Glück, das<br />
wir haben. Gestalterische Ideen am Stand setzt gern und gut<br />
Marie um. Meistens reden wir darüber, ob wir etwas so oder so<br />
machen wollen. So kommen die Dinge auf den Tisch und werden<br />
am Ende besser. Man muss aber auch machen – und Marie<br />
macht auch. Grundsätzlich ist es bei uns so: Eins und eins gibt<br />
bei uns nicht zwei, sondern drei. u<br />
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Text & Gestaltung: Rätsch Communications, www.raetsch.de, Fotos: © Andreas Weimann »Team« und © Chones »Goldene Trophäe«, www.shutterstock.com
q KURT RICHTER UND MARIE PIGORS IM INTERVIEW<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />
» Irgendwann bin ich zur See gefahren. «<br />
Marie Pigors: Dass nur ich gestalten würde, stimmt so nicht.<br />
Wir haben ein Feige-Walnuss-Baguette neu im Angebot. Was<br />
macht Papa ? Ein Bilderrätsel ! Er legt eine Feige und eine Walnuss<br />
auf das Baguette. Dann müssen die KundInnen raten: »Was ist<br />
das für ein Baguette ?« Auf solche Ideen würde ich nie kommen !<br />
Im professionellen Marketing würde man ein solches Vorgehen<br />
»Aufmerksamkeit durch Irritation« nennen ...<br />
Marie Pigors: Oder Bärlauch ... da legt er dann den Teddybär<br />
und eine Porreestange hin – als Bilderrätsel für Bär und Lauch.<br />
Oder er hängt irgendwo am Stand Bananen auf. Auf so etwas<br />
würde ich nie kommen ! Er gestaltet auch, nur so ganz anders<br />
als ich – und gibt damit dem Stand einen ganz eigenen Charme.<br />
Mit Marketing-Kram hat das bei uns nichts zu tun.<br />
Kurt, was hättest Du beruflich gern gemacht, wenn Du nicht<br />
Markthändler geworden wärst ?<br />
Marie Pigors: Papa wäre bestimmt gern Erzieher geworden ...<br />
Kurt Richter: Keine Ahnung. Es gibt öfter mal Kommentare auf<br />
dem Markt nach dem Motto: Kurt, Du hättest werden sollen:<br />
Lehrer, Pastor, Politiker ... Ich weiß nicht was noch alles.<br />
... und Marie ? Du bist ja auch nicht als Markthändlerin<br />
geboren worden. Hast Du noch andere Existenzen gehabt ?<br />
Marie Pigors: Der Markt ist schon die Konstante in meinem<br />
Leben. Ich war schon als Kind dabei und auch später, als ich<br />
studiert habe. Irgendwann bin ich zur See gefahren.<br />
Du bist zur See gefahren ? Erzähle unseren LeserInnen mehr...<br />
Marie Pigors: Der eine Familienzweig von uns fährt seit jeher<br />
zur See. Meine Großväter und Onkel sind zur See gefahren. Ich<br />
bin eine zeitlang auf dem Schiff gewesen. Immer wenn ich frei<br />
hatte, war ich in Findorff auf dem Markt. Als ich auf dem Schiff<br />
war, haben KundInnen mir gute Wünsche an Bord gesendet.<br />
Ich habe dadurch Strände auf den Seychellen oder in Indien gesehen,<br />
die waren nicht weiß, sondern komplett vollgemüllt mit<br />
Plastik und allen möglichen Dingen. Da ist mir klar geworden:<br />
Papa hat mit seiner biologischen Lebenweise und seiner Einstellung,<br />
auf überflüssigen Konsum zu verzichten, völlig recht.<br />
Als Schülerin war ich auf dem Hermann-Böse-Gymnasium. Als<br />
ich erzählt habe, dass wir als BiohändlerInnen mit einem Stand<br />
auf dem Findorffmarkt stehen, wurde ich belächelt. Papa wurde<br />
früher als Öko-Spinner bezeichnet. Das sagt heute niemand<br />
mehr, aber als Kind bekommst Du diese Geringschätzung der<br />
Arbeit deines Vaters ja mit. Du denkst dann: Bin ich ein Freak ?<br />
Das war nicht so toll. Irgendwann habe ich erkannt: Es macht<br />
Sinn, zu überdenken, wie wir auf dieser Welt leben. Die eigene<br />
Überzeugung zu leben und zu vertreten habe ich von Papa<br />
gelernt. Heute finden alle »Öko« super, aber das war in meiner<br />
Kindheit und Jugend ganz und gar nicht so. Im Studium hat<br />
meine Professorin zu mir gesagt: »Sie wollen doch nicht am<br />
Marktstand Ihres Vaters versauern ?« So etwas tut weh und<br />
trifft einen. Aber es härtet auch ab.<br />
Kurt Richter: Du hast mich vorhin gefragt, wie es innerfamiliär<br />
bei uns ist und was ich anders mache. Es gibt von Marie Fotos,<br />
wie sie als Acht- oder Neunjährige neben dem großen Marktstand<br />
ihren eigenen kleinen Marktstand mit Äpfeln aufgebaut<br />
hat oder einen eigenen Flohmarkt gemacht hat. Ich habe sie als<br />
Kind einfach mitgenommen und in das Marktleben von Anfang<br />
an mit hereingelassen. Sie ist mit dem, was ich beruflich immer<br />
gemacht habe und weiterhin mache, aufgewachsen. Oft ist es<br />
ja so: Mit der Arbeit des Vaters haben die Kinder gar nichts am<br />
Hut. Die Bauern haben ihren Nachwuchs erst mitgenommen,<br />
als der mitarbeiten konnte. Das war bei uns anders.<br />
Marie, wirst Du den Biohandel Deines Vaters irgendwann<br />
übernehmen ?<br />
Marie Pigors: Dass es mir so viel Spaß macht, liegt daran, dass<br />
wir den Stand zusammen machen – und ihn allein zu machen ist<br />
für mich unvorstellbar. Darüber kann ich gar nicht nachdenken.<br />
Kurt Richter: Es gab eine Zeit, da hätte ich – ohne eine Sekunde<br />
darüber nachzudenken – sofort jedem davon abgeraten, das zu<br />
tun, was ich mache – weil es so viel Arbeit ist, es sehr lange Zeit<br />
wenig Anerkennung und Wertschätzung für einen Biohandel<br />
gab und diese Arbeit auch finanziell wenig rentabel ist, so dass<br />
kein vernünftig denkender Mensch meinen Beruf machen sollte.<br />
Aber die Situation hat sich seit zwei Jahren leicht geändert,<br />
nachdem wir einen neuen Hänger angeschafft haben, wodurch<br />
die Arbeit etwas einfacher wurde. Es ist immer noch sehr viel<br />
Arbeit, aber wir sind auch wirtschaftlicher geworden. Wenn<br />
Marie jemanden findet, der unseren Stand gemeinsam mit ihr<br />
weiterführen will, dann würde ich sagen: »Ja, macht das !«<br />
Könntest Du nach vier Jahrzehnten überhaupt loslassen ?<br />
Marie Pigors: Absolut, das könnte Papa.<br />
Kurt Richter: Ja, sofort. Jetzt ist es so: Solange ich kann, will<br />
und es mir Spaß macht, stehe ich weiterhin auf dem Findorffmarkt.<br />
Ich denke auch nicht mehr an Übermorgen; das habe<br />
ich mir mittlerweile abgewöhnt.<br />
Was macht den Findorffer Wochenmarkt so liebenswert ?<br />
Kurt Richter: Die Menschen.<br />
Marie Pigors: Ja, ganz klar: Es sind die Menschen.<br />
▼ AUF DEM <strong>FINDORFF</strong>MARKT<br />
Am 10. August 1948 eröffnete der Findorffmarkt mit den ersten<br />
Marktständen. Seit dem 28. Oktober 1981 ist Kurt Richter als<br />
Biohändler auf dem Markt vertreten. Vater und Tochter feiern<br />
deshalb nächstes Jahr mit allen KundInnen und einem Team<br />
aller Generationen vierzigjähriges Jubiläum. Der Stand ist<br />
ganzjährig dreimal die Woche am Dienstag und Donnerstag<br />
von 8:00 bis 13:00 Uhr und am Samstag von 8:00 bis 14:00 Uhr<br />
auf dem Findorffmarkt zu finden – abgesehen von einem kurzen<br />
Urlaub im Sommer. www.findorffer-wochenmarkt.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Lilli Schmitz, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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Geöffnet täglich 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:30 bis 22:30 Uhr
PROFILE<br />
q DETLEF AMBRASSAT HAT FÜR <strong>FINDORFF</strong> EIN BESONDERES »KUNSTSTÜCK« GESCHAFFEN<br />
» Es ist ein gewisser Schalk dabei.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>16</strong><br />
DETLEF AMBRASSAT<br />
NEUGIERIGER<br />
HOLZMANN<br />
W<br />
enn man im Stadtteil Findorff in<br />
die Chemnitzer Straße einbiegt,<br />
eine kleine Seitenstraße geschmückt<br />
mit bunten Blumen und einem verträumten<br />
Flair, und dabei fast vom<br />
Rad fällt – dann liegt das an dem<br />
»Holzmann« am Eingangstor zum<br />
Haus von Detlef Ambrassat. Die<br />
große Holzfigur stützt ihre Arme<br />
auf den Pforteneingang und schaut PassantInnen neugierig an.<br />
Doch was hat es mit diesem hölzernen Herrn auf sich ? Unsere<br />
Stadtteilreporterin Lilli Schmitz hat den Künstler befragt.<br />
Wie sind Sie darauf gekommen diese Figur zu realisieren ?<br />
Die Idee hat sich durch Zufall ergeben ! Mir wurde von einem<br />
Bekannten ein großes Holzstück einer in Schwachhausen<br />
gefällten Fichte angeboten. Als ich die Form gesehen habe,<br />
kam mir spontan die Idee.<br />
Gestalten Sie solche interessanten »Kunststücke« beruflich, als<br />
eine Art Hobby oder ist diese Arbeit etwas Einmaliges ?<br />
Ich bin seit 25 Jahren bildhauerisch unterwegs und habe diese<br />
Tätigkeit immer eher nebenberuflich gemacht. Seit 2011 bin ich<br />
aus meinem bisherigen Beruf ausgeschieden. Seitdem arbeite<br />
ich hauptberuflich als Bildhauer und stelle auch aus. Seit mehreren<br />
Jahren organisiere ich zudem auch Ausstellungen. Aufgrund<br />
von Corona ist das allerdings ziemlich schwierig geworden.<br />
Meine nächste Ausstellung ist deshalb erst im Mai 2021. Sie<br />
findet in der »Lichthof Kunstfabrik« in Bremen Marßel statt. Ich<br />
werde sie zusammen mit meiner Künstlergruppe »Panopticon«<br />
machen. Wir sind vier Leute und haben uns 2014 gegründet.<br />
Die Zusammenstellung unserer Arbeiten ist immer auf bestimmte<br />
Themen fokussiert. Im Mai präsentieren wir unsere<br />
Werke unter dem Titel »Wenn alles gesagt ist…«. Es ist unsere<br />
dritte Ausstellung.<br />
Was hat Sie inspiriert, den »Holzmann« umzusetzen ?<br />
Ich habe noch eine zweite Figur im Vorgarten stehen. Irgendwann<br />
bemerkte ich, dass diese leider viel zu wenig Aufmerksamkeit<br />
bekam. Ich wollte mit dieser Figur auf die Leute zugehen<br />
und in ihr Blickfeld rücken. Ich finde es unheimlich wichtig,<br />
dass Menschen ihr Blickfeld erweitern. Dafür ist Kunst im<br />
öffentlichen Raum genau richtig. Kunst spricht Gefühle an. Alle<br />
unsere Handlungen sind von Gefühlen geprägt. Ohne Gefühle<br />
könnten wir gar nicht handeln. Das vergessen die meisten<br />
Menschen. Ich möchte den PassantInnen in Erinnerung rufen,<br />
dass es etwas neben der Spur gibt, die man verfolgt, was eine<br />
Bereicherung darstellen kann.<br />
Was können Sie sich als nächstes Projekt vorstellen ?<br />
Es kommt immer drauf an, an welchen Themen ich momentan<br />
arbeite. Und das hat meistens mit Menschen zu tun – mit<br />
Handlungen, gesellschaftlichen Bezügen und psychischen<br />
Befindlichkeiten. (Herr Ambrassat zeigt mir zu dem Stichpunkt<br />
eine kleine Holzfigur, die er seiner Frau zum Geburtstag<br />
geschenkt hat. »Rote Schuhe« zeigt einen dicklichen Man,<br />
der in roten Schuhen verrückt tanzt und den Themenbereich<br />
des Künstlers reflektiert – genauso humorvoll wie der neugierige<br />
Mann.) Kunst sollte nicht immer nur bierernst sein.<br />
Ich liebe es, wenn ein gewisser Schalk dabei ist.<br />
Sie haben ja sicher schon viele Komplimente für diese Idee<br />
bekommen. Was sagen die FindorfferInnen denn so ?<br />
Leute, die vorbei gehen oder auch unsere NachbarInnen finden<br />
den neugierigen Mann witzig. Als Figur ist er etwas Ungewöhnliches<br />
für diese Straße in Findorff. Meine Frau hat zum Beispiel<br />
schon beobachtet, wie ein Kind mit der Figur durch Grimassen<br />
kommuniziert hat – und so etwas macht mich froh.<br />
Wen soll der neugierige Holzmann darstellen – und hat er über<br />
seine Neugier hinaus noch einen bestimmten Charakter ?<br />
Er ist einfach nur ein Mensch, der wachsam und neugierig sein<br />
Gegenüber betrachtet.<br />
Haben Sie so gar keine Angst, dass die Figur gestohlen werden<br />
könnte ?<br />
Die Holzfigur ist sehr schwer und gut befestigt. Er liegt mit dem<br />
Hauptgewicht, also durch seine Arme, fest auf dem Sockel. Ein<br />
Diebstahl würde somit zumindest schwerfallen.<br />
▼ ÜBER DETLEF AMBRASSAT<br />
Detlef Ambrassat ist ein erfahrener Bildhauer, der humorvolle<br />
Kunststücke realisiert, um Gesellschaftsbezüge und Emotionen<br />
aufzugreifen. Sein neugieriger Holzmann wird hoffentlich noch<br />
lange ein echtes Highlight für die Nachbarschaft bleiben.<br />
Interview und Foto: Lilli Schmitz ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17
01 02 03<br />
13 14 15<br />
24 SCHÖNE GESCHENKIDEEN<br />
01 Gewinnerin des »Deutschen Buchpreises«: Anne Weber mit »Annette, ein Heldinnenepos«. Gibt’s im »Findorffer Bücherfenster«<br />
02 Nora Osler empfiehlt Second-Hand Kinderkleidung und andere Überraschungen von »MIKA«, Karlshafener Straße 1<br />
03 Wir sagen DANKE und wünschen Ihnen ALLEN eine gute Zeit ... bleiben Sie gesund ... Ihr Team von Basse Immobilien OHG<br />
04 05 06<br />
04 Georg Gersberg empfiehlt einen guten Bio-Wein aus dem »Flotte Karotte«-Sortiment, www.flotte-karotte-bremen.de<br />
05 Isa Fischer empfiehlt <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> im Abo: per Post deutschlandweit für 20,00 €, www.findorff.info<br />
06 Weihnachtszeit ist Fernsehzeit: Die neuesten Modelle für bestes Entertainment Zuhause gibt es vor Ort bei »EP:Brunhorn«.<br />
07 08 09<br />
07 Gesehen bei »Martha’s Corner« in der Münchener Straße 51: Die Seife »Shea Schätzchen NATUR«, www.marthas-corner.de<br />
08 Weihnachtsfeier? Jetzt frühzeitig reservieren bei »Kitchens of India« in der Hemmstraße 240, Telefon 0421 / 57 72 68 68<br />
09 Trainingsziele erreichen, 100 % spenden: Geschenkgutscheine zu Gunsten der »Bremer Klinikclowns« in der Admiralstr. 54<br />
10 11 12<br />
13 »Zu Fuß am Fluss« heißt das neue, druckfrische Buch von Isa Fischer. Gleich vorbestellen auf www.duplio.de/buecher<br />
14 Rucksack MELA bietet Design und Funktionalität. Gibt's vor Ort bei »Georgs Fairkauf« oder www.georgs-fairkauf.de/shop<br />
15 Ronald Meißner bedankt sich bei allen FindorfferInnen, die »aks« so toll mit selbst genähten Masken unterstützt haben.<br />
<strong>16</strong> 17 18<br />
<strong>16</strong> Eine leckere Käseplatte zum Fest ? Aber selbstverständlich nur vom Findorffer Käsekontor ! www.findorffer-kaesekontor.de<br />
17 Claudia Schreibers Kulturtipp: ein Theatergutschein für »Der Tatortreiniger« im b.k.t., www.bremer-kriminal-theater.de<br />
18 Bluetooth-Lautsprecher-Tisch »Stockholm« von »Block«. Gesehen bei »EP:Brunhorn«, Hemmstr. 150, www.epbrunhorn.de<br />
19 20 21<br />
19 Barbara Hüchting empfiehlt festliches Speisen in der »L'Orangerie« auf dem Findorffmarkt, www.lorangerie-bremen.de<br />
20 Das Motto von Sandra & Elvira Basse ... wo einkaufen Spaß macht ... frisch & gesund der beliebte Findorffmarkt !<br />
21 Antje Lammers bedankt sich bei den wunderbaren Kundinnen der www.chic-chic-boutique.de und bei ihrem Team.<br />
22 23 24<br />
IN <strong>FINDORFF</strong><br />
WEIHNACHTEN<br />
10 Katrin Grosch verschenkt in der Familie Gutscheine von Findorffer Restaurants und Theaterkarten für viel gemeinsame Zeit.<br />
11 Heißer Favorit als Weihnachtsgeschenk: warme »Leder-Leggings« aus der »Chic Chic Boutique«, Wartburgstr. 7 in Walle<br />
12 Simone Walter dankt allen treuen KooperationspartnerInnen vom »FinNetz« für das große Engagement, www.finnetz.com<br />
22 Indische Spezialitäten online bestellen, liefern lassen oder abholen: Tel. 0421 / 57 72 68 68 oder über www.kitchensofindia.de<br />
23 Im Dezember 30% Rabatt auf alle Filme & Spiele im Verkauf und zum Fest die Weihnachtstombola! www.videothekbremen.de<br />
24 Nussmus frisch gezapft ? Das geht beim unverpackten Einkauf in der »Füllerei Findorff«, Borgfelder Straße 17 www.fuellerei.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18 | WEIHNACHTSPECIAL | PROMOTION<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19 | WEIHNACHTSPECIAL | PROMOTION
PROFILE<br />
q STEFAN SCHRÖDER BETREIBT »L‘ORANGERIE« AM BUNKER AUF DEM <strong>FINDORFF</strong>MARKT<br />
» Ich polarisiere sehr stark als Person.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 20<br />
STEFAN SCHRÖDER<br />
EDELGASTRONOM<br />
D<br />
ie Corona-Pandemie hat auch in Bremen<br />
die Gastronomie schwer getroffen. Vielen<br />
Betrieben droht die Insolvenz. Du hast in<br />
der Krise das Restaurant »L‘Orangerie« am<br />
Bunker auf dem Findorffmarkt eröffnet.<br />
Wie verrückt muss man sein ?<br />
Verrückt ??? Oder einfach nur selbstbewusst<br />
? Ich finde, man sollte auch während<br />
einer Pandemie nicht den Kopf in den Sand<br />
stecken. Man sollte stattdessen versuchen, wie der Lachs gegen<br />
den Strom zu schwimmen – und zeigen, dass es auch anders<br />
geht. Man kann auch in schwierigen Zeiten eine vernünftige<br />
Gastronomie aufbauen, sich an die Regeln halten und zeigen,<br />
das es auch anders geht.<br />
Warum hat es mit dem Anbau am Bunker am Findorffmarkt<br />
bis zur Eröffnung im August so lange gedauert ?<br />
Erstens hat mich niemand gehetzt. Zweitens gab es ein paar<br />
bauliche Prozesse, die komplexer waren. Drittens sollte man<br />
eine Sache nur machen, wenn man sie zu 100 % gut macht.<br />
Bist Du ein Perfektionist ?<br />
Privat bin ich eher der Typ, der in der Erziehung seiner Kinder<br />
sehr viel durchgehen lässt. Beruflich bin ich in der Tat absoluter<br />
Perfektionist. Ich werde von MitarbeiterInnen oft als streng beschrieben,<br />
weil ich alles so haben will, wie ich es will. Ich gebe<br />
Dir ein Beispiel: Wenn ich die Wand schwarz gemalt haben will,<br />
dann will ich die Wand schwarz gemalt haben. Wie Du die Wand<br />
schwarz anmalst, ist mir egal. Du sollst Dich dabei nicht verbiegen,<br />
aber male die Wand bitte nicht grün, gelb oder blau an.<br />
Ich habe mir seit der Eröffnung der »L‘Orangerie« im August<br />
einige Bewertungen im Internet auf »Google« angeschaut:<br />
Zwei Drittel sind erstklassige Bewertungen mit vier oder fünf<br />
Sternen. Ansonsten gibt es nur zwei Sterne oder als schlechteste<br />
Bewertung einen Stern. Rezensionen im »Mittelfeld«<br />
mit drei Sternen gibt es keine einzige, dafür Aussagen zum<br />
angeblich wenig erfreulichen Service. Der »Kellner« mit dem<br />
grauen Bart sei super unfreundlich. Das kann ich jetzt nicht<br />
bestätigen, aber dennoch die Frage: Polarisierst Du als Person ?<br />
Ich polarisiere sehr stark als Person. Aber ich sage auch: Wir<br />
haben seit März »Corona«. Gäste haben sich in Corona-Zeiten<br />
an Regeln zu halten – und es gibt es auch bei uns Öffnungszeiten,<br />
die gelten. Zudem sind wir ein Speiserestaurant. Gern<br />
kann man in der »L‘Orangerie« nur einen Cappuccino oder<br />
einen guten Kaffee trinken, aber wir sind kein Café, sondern<br />
eben ein Speiserestaurant. In den momentanen Corona-Zeiten<br />
hat man weniger Sitzplätze zur Verfügung. Trotzdem müssen<br />
wir betriebswirtschaftlich auf unsere Kosten kommen. Dafür<br />
erwarte ich Verständnis. Wenn man zum Beispiel auf unserer<br />
Terrasse nur etwas trinken möchte, geht das. Wenn ich nach 20<br />
Minuten Verweildauer den Tisch brauche, sage ich das meinen<br />
Gästen vorher. Das finde ich völlig normal. Auch wenn jemand<br />
außerhalb der Öffnungszeiten hereinkommt und mit seiner<br />
EC-Karte wedelt, weil er und seine Mama sofort bedient werden<br />
wollen, während eigentlich geschlossen ist und unser Team<br />
wohlverdient Pause macht und am Mittagessen ist, kann ich ein<br />
solches Verhalten nicht verstehen. Also polarisieren: Ja, positiv<br />
wie negativ. Ich habe ein klares Credo für guten Service. Guter<br />
Service heißt für mich nicht, dass man gegenüber den Gästen<br />
devot ist und jedes Verhalten akzeptieren muss. Auch Gäste haben<br />
keine Narrenfreiheit. Es gibt Regeln für den gegenseitigen,<br />
respektvollen Umgang miteinander. Wenn bei uns am Eingang<br />
ein großes Schild mit dem Satz »Sie werden platziert.« steht,<br />
kann man eben nicht einfach auf die Tische zulaufen, ohne<br />
angewiesen zu werden. Zumal wir momentan die Tische auch<br />
völlig zurecht zwischendurch zu desinfizieren haben. Derartige<br />
Zusammenhänge vermittele ich ab und zu auch gegenüber<br />
Gästen sehr eindringlich. JedeR kann sich dann immer noch<br />
überlegen, ob man mit den Regeln umgehen möchte oder nicht.<br />
In einem weiteren Google-Eintrag ist zu lesen von »Stammgästen«,<br />
die kommen, weil sie sich anscheinend »hip« fühlen,<br />
da sie bei Herrn Schröder sitzen dürfen. Ist das einfach nur<br />
bösartig oder offensichtlicher Sozialneid – und wie gehst Du<br />
mit solchen Bewertungen von Menschen emotional um, die<br />
Dich persönlich gar nicht weiter kennen ?<br />
Wo steht das ? (Stefan Schröder sucht auf seinem Smartphone<br />
im Internet die neue Bewertung. Die Antwort kommt dann<br />
mit kurzer Bedenkzeit.) Ich finde, wenn die Leute mir etwas zu<br />
sagen haben, sollen sie mir das gern persönlich sagen, aber sich<br />
nicht hinter anonymen Bewertungen verstecken.<br />
Ein weiterer Eintrag zur Begrüßung der »L‘Orangerie« im<br />
Stadtteil lautet: »Passt nicht wirklich nach Findorff.« Der<br />
Rezensent erträgt in seiner Vorstellung einer »Dorffgemeinschaft«<br />
offensichtlich kein hochwertiges Restaurant, das sich<br />
im Anspruch und auch preislich nach oben abhebt. Was sagst<br />
Du als offensichtlicher Individualist dazu ? Warum passt aus<br />
Deiner Sicht die »L‘Orangerie« sehr gut nach Findorff ?<br />
Wir passen sehr gut nach Findorff und Bremen, weil dieses<br />
Restaurant einfach ein besondere Location ist, es Spaß macht<br />
bei uns Gast zu sein, der Service gut ist und unsere Gerichte<br />
geschmacklich sehr lecker sind. Der erwähnte Hobbykritiker<br />
hat auf »Google« auch geschrieben, dass ein Nachtisch bei uns<br />
12,90 Euro kostet. Mit seiner Kritik deklariert er Findorff als<br />
»Billig-Stadtteil«, was die FindorfferInnen vermutlich nicht so<br />
sehen. Es wurde online auch moniert, dass wir keine vegetarischen<br />
Gerichte anbieten, was nicht stimmt. Wir haben an<br />
manchen Tagen über zwanzig Gäste, die VegetarierInnen sind –<br />
und denen wir sehr leckere, vegetarische Gerichte anbieten.<br />
Kurz definiert: Was macht einen guten Gastronom aus ?<br />
Visionen, Durchhaltevermögen, Erfolg und ein dickes Fell. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
q STEFAN SCHRÖDER IM INTERVIEW<br />
» Die Abläufe in der Gastronomie müssen stimmen.«<br />
Welche gastronomische Erfahrung hat Dich besonders geprägt ?<br />
Das gemeinsame Kochen mit meiner Oma. Diese Erfahrung in<br />
meiner Kindheit hat mich geprägt. Heute kann ich durch die<br />
Selbstständigkeit meine Interessen wie Angeln, Kochen und<br />
meine ausgeprägte Vorliebe für bestimmte Produkte hervorragend<br />
kombinieren. Ich wache jeden Morgen auf und weiß, die<br />
Dinge, die ich heute mache, mache ich für meine Familie und<br />
mich. Auch sehr entscheidend: Was ich mache, mache ich gern.<br />
Du hast vier Restaurants. Wie sind Deine Arbeitszeiten ?<br />
Mein Arbeitstag hat 14 bis 18 Stunden. Sieben Tage die Woche.<br />
Du sagst: »Meine beste Werbung sind die Gerichte auf dem<br />
Teller.« Reicht das als Marketing, um ein neues Restaurant<br />
bekannt zu machen ?<br />
Werbung für gute Gerichte macht man letztendlich nur über<br />
besondere Geschmackserlebnisse. JedeR sollte sich selbst<br />
überzeugen, ob und wie etwas schmeckt und sich dazu eine<br />
eigene Meinung bilden – und das natürlich nicht alle immer<br />
einer Meinung sind, ist wie in der Politik: Es gibt verschiedene<br />
Positionen. Genauso ist es beim Essen.<br />
In der Gastronomie geht es oft etwas ruppiger zu, weil in der<br />
Küche und im Service alles klappen muss. Wie ist das bei Euch ?<br />
»Ruppig« ist ein schwieriges, weil nicht ganz passendes Wort.<br />
Die Abläufe der Gastronomie müssen stimmen. Da wir alle nur<br />
Menschen sind, läuft auch bei uns nicht immer alles perfekt.<br />
Stress und Druck produzieren Hektik – daher muss man versuchen<br />
im Vorfeld zu präventieren, damit es nicht hektisch wird.<br />
Wenn zeitlich eng getaktete Prozesse einigermaßen über die<br />
Bühne gehen, läuft es bei uns meistens relativ entspannt.<br />
Als »Food Broker« hast Du weltweit für die Top-Gastronomie<br />
Lebensmittel eingekauft. Was ist ein »Food Broker« ?<br />
Du scoutest bestimmte Produkte, kaufst sie ein, bringst sie auf<br />
den deutschen Markt – und versuchst sie erstklassigen GastronomInnen<br />
zu verkaufen. Das habe ich mehrere Jahre gemacht.<br />
Jetzt neu! Der Viertel-Stadtführer<br />
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Wie erlebst Du Findorff privat als Stadtteil, wo Du mit Deiner<br />
Frau und Euren zwei Kindern seit 2012 auch lebst ?<br />
Ich empfinde Findorff als sehr familienfreundlichen und<br />
ziemlich entspannten Stadtteil.<br />
Ein Papa, der so gut kochen kann, ist sicherlich ein Traum.<br />
Was gibt es bei Euch zuhause auf den Tisch – und bekommst<br />
Du von Deinen Kindern auch Lob für Deine Kochkünste ?<br />
Ich koche zuhause sehr wenig, weil ich dafür kaum Zeit habe.<br />
Meine Kinder kommen zu uns nach der Schule ins Restaurant,<br />
um zu essen. Wenn ich zuhause bin, versuche ich mit den Kids<br />
andere Dinge zu machen, als zu kochen. Natürlich kochen<br />
und backen wir auch ab und zu, aber viel wichtiger ist, dass<br />
wir zusammen spielen, kuscheln und Papa einfach da ist.<br />
Wie man auf »YouTube« in einem Video beim Armdrücken<br />
mit Ex-Werder-Torhüter Tim Wiese sehen kann, liebst Du den<br />
Wettbewerb. Im Armdrücken habe ich gegen Dich leider keine<br />
Chance. Machen wir lieber einen verbalen Schlagabtausch um<br />
den besten Gastrowitz. Du fängst an.<br />
Ehrlich gesagt: Ich kenne gar keine Gastrowitze. Ich könnte<br />
mir jetzt einen Witz aus dem Ärmel schütteln, wie: »Guck mal,<br />
da sind kompetente und ehrliche ›Google‹-Bewertungen.«<br />
Das wäre doch zur Abwechslung einmal ein guter Witz.<br />
Der Gastrowitz aus meiner Kindheit geht so: Gast zum Kellner:<br />
»Haben Sie auch Froschschenkel ?« Antwortet der Kellner<br />
dem Gast: »Nein, ich laufe immer so.«<br />
Ja, den Witz kenne ich natürlich.<br />
Meine letzte Frage: Warum sollte man die Weihnachtsfeier<br />
dieses Jahr in der »L‘Orangerie« buchen ?<br />
Ich weiß gar nicht, ob ich Weihnachtsfeiern machen werde,<br />
angesichts der Unsicherheiten, die Corona weiterhin für unsere<br />
Branche bringt. Wenn wir Weihnachtsfeiern anbieten, werden<br />
wir das auf unserer Homepage rechtzeitig bekannt geben.<br />
Stefan, vielen Dank für das Gespräch.<br />
▼ ÜBER STEFAN SCHRÖDER<br />
Stefan Schröder (45) wurde in Hamburg geboren. Der Gastronom<br />
betreibt in Bremen neben der in diesem Jahr neu eröffneten<br />
»L‘Orangerie« in Findorff auch das »Allegria« in Schwachhausen,<br />
den »Kleinen Ratskeller« im Schnoor und das »Feines 1783« in<br />
der Innenstadt am Bremer Marktplatz. Stefan Schröder steht für<br />
anspruchsvolle Qualität, absolute Frische und großartige Geschmackserlebnisse<br />
in einem besonderen Ambiente. Zwei Tipps:<br />
Am lebhaftesten Markttag kann man am Samstag von 9:00 Uhr<br />
bis 11:00 Uhr lecker frühstücken und das Marktgeschehen beobachten<br />
– und der wöchentlich wechselnde Mittagstisch ist auch<br />
im Preis-Leistung-Verhältnis sensationell. Die Speisekarte, der<br />
Mittagstisch mit Fisch, Fleisch und Salat der Woche sowie<br />
weitere Infos finden sich auf www.lorangerie-bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22
PROFILE<br />
q FRANK BRUNHORN ÜBER DEN TREND ZUM LOKALEN HANDEL<br />
» Unsere Welt ist ›smarter‹ geworden.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24<br />
FRANK BRUNHORN<br />
ELECTRONIC<br />
PARTNER<br />
M<br />
oin Herr Brunhorn, Sie sind Inhaber<br />
von »EP:Brunhorn Electronic-<br />
Partner« in der Hemmstraße 150.<br />
Es ist Vorweihnachtszeit. Welche<br />
Geschenktipps aus der wunderbaren<br />
Welt der Unterhaltungs- und<br />
Haushaltselektronik haben Sie<br />
für unsere LeserInnen ?<br />
Unsere Welt ist »smarter« geworden.<br />
Das heißt: In unseren Tagesabläufen findet permanent eine<br />
Verbindung zu Technik und Internet statt. Egal ob Mobilität,<br />
Ernährung, Gesundheit, Bildung oder Freizeit – überall nehmen<br />
digitale »Gadgets« an unserem Leben teil. Das Smartphone ist<br />
zum wichtigsten Begleiter der Menschen geworden. Es ist ein<br />
»Must-have«, das, getrieben durch die ständige Weiterentwicklung<br />
von Leistung und Ausstattung auf vielen Wunschlisten<br />
ganz weit vorn liegt. Das passende Zubehör ist fast noch wichtiger:<br />
Smartwatch oder Fitnesstracker, Brillen mit Smart-Funktionen,<br />
kabellose »Ohrstöpsel« oder kabellose Lautsprecher, mobil<br />
oder auch für das Zuhause. Auch Tablet-PCs und Notebooks<br />
zählen derzeit zu den familiären Investitionen, forciert durch<br />
den Trend zu Homeoffice, Homeschooling und Video-Chats,<br />
beispielsweise zwischen EnkelInnen und ihren Großeltern.<br />
Gibt es Produkte als Highlights in Ihrem Sortiment, die Sie<br />
besonders empfehlen können ?<br />
Die Pandemie hat auch »Entschleunigung« als Thema gesetzt.<br />
Viele wollen wieder mehr Zeit, also warum nicht ganz »oldschool«<br />
mit einem neuen, analogen Plattenspieler die alten<br />
Schallplatten vom Dachboden reaktivieren. Und auch das geht<br />
in Verbindung mit drahtlosen Streaming-Lautsprechern, die<br />
heute ansonsten die Musik vom Smartphone wiedergeben.<br />
Nach den wenig erfreulichen letzten Monaten für ein lokales<br />
Fachgeschäft, das coronabedingt zeitweise sogar schließen<br />
musste: Wie wichtig ist die Vorweihnachtszeit für den Umsatz ?<br />
Nach wie vor ist die Vorweihnachtszeit die wichtigste Jahreszeit<br />
für den Handel. Aber es gibt bei weitem nicht mehr so extreme<br />
Unterschiede im Umsatz im Vergleich zu den restlichen Monaten<br />
im Jahr, wie noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Es gibt<br />
nicht mehr das wichtige »Weihnachtsgeld« wie früher. Viele<br />
Menschen sind heute ganzjährig liquide. Persönlicher Bedarf<br />
wird heute viel schneller befriedigt – und problemlose Null-<br />
Prozent-Finanzierungen der Banken haben den Trend beflügelt.<br />
Ich habe einmal bei Ihnen im Geschäft erlebt, wie Sie geduldig<br />
und sehr, sehr lange mit einem Kunden gesprochen haben,<br />
der fest davon überzeugt war, dass der von ihm in den Blick<br />
genommene Fernseher im Internet viel günstiger zu haben<br />
wäre. Sie hatten gute Argumente für einen lokalen Kauf, aber<br />
der Kunde wollte anscheinend nur schlau reden. Ich wäre im<br />
Gespräch irgendwann ausgerastet, aber Sie sind sehr geduldig<br />
geblieben. Wie oft am Tag kommt in der fachlichen Beratung<br />
ein derart nerviges Kundengespräch vor ?<br />
Solche Gespräche sind weniger geworden: Der Unterschied<br />
zwischen »online« und »lokal« ist bei durchschnittlich bis gut<br />
gebildeten MitteleuropäerInnen mittlerweile durchaus bekannt<br />
(lacht). Die meisten KundInnen, die bei uns kaufen, können<br />
die Kosten und den Nutzen für sich einordnen. Mein Argument<br />
ist nach wie vor: Wer von der Globalisierung mittlerweile nicht<br />
mehr ganz so überzeugt ist, sollte sich lieber auf das kleinstmögliche<br />
Netzwerk rund um Heimat und Familie fokussieren:<br />
Das ist die Stadt und in der Stadt der Stadtteil, in dem man lebt.<br />
Nicht nur bei Ernährung ist regional ein Trend – diese Entwicklung<br />
gilt auch für den lokalen Handel. Unser Werbeslogan<br />
als Geschäftsleute in Findorff »Lass die Kohle im Dorff !« ist<br />
bewusst ein Appell. Die FindorfferInnen sollen wissen: Wir sind<br />
Dein »Dorff« – und es ist das schönste Dorff unserer Stadt !<br />
Sie betreiben im Verbund der »ElectronicPartner« eines von ca.<br />
5.000 Fachgeschäften und Fachmärkten. »ElectronicPartner« ist<br />
eine der größten europäischen Verbundgruppen in den Bereichen<br />
Unterhaltungs- und Haushaltselektronik, IT, Multimedia<br />
und Telekommunikation. Welche Vorteile hat dieser Zusammenschluss<br />
für Sie und Ihre KundInnen ? u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25
q FRANK BRUNHORN IM INTERVIEW<br />
»Wir entwickeln für unsere KundInnen Lösungen. «<br />
Der Verbund garantiert unsere Warenversorgung. Er umfasst<br />
weit mehr als 1.000 HändlerInnen, wovon in Deutschland über<br />
300 unter der Marke »ElectronicPartner« firmieren. Mit den<br />
HerstellerInnen werden jährlich akzeptable Konditionen zentral<br />
ausgehandelt, die uns einen wettbewerbsfähigen Handel in<br />
einem sehr transparenten Markt ermöglichen. Nur so sind wir<br />
als Händlergemeinschaft stark und wettbewerbsfähig – das ist<br />
in unserer Branche absolut überlebenswichtig.<br />
»EP:Brunhorn« ist auch online hervorragend aufgestellt. Es<br />
gibt unter www.ep.de/brunhorn einen Online-Shop und<br />
einen Blog mit aktuellen Themen. Außerdem machen Sie<br />
auch on- und offline Werbung in Findorff. Wie wichtig ist<br />
lokales Marketing im Stadtteil für Ihr Fachgeschäft ?<br />
Ein großer Teil der KundenInnen möchte lokal kaufen,<br />
orientiert sich vorab aber nunmal gern online. Und da gilt es,<br />
die vorhandene Leistungsfähigkeit unseres seit über 30 Jahren<br />
bestehenden Geschäftes mit einer eingespielten Mannschaft<br />
in aller Klarheit und Professionalität nach außen darzustellen.<br />
Dabei ist unsere Internetpräsenz mit integriertem Shop mehr<br />
als eine »Visitenkarte« oder ein Onlinehandel. Auf unserer Seite<br />
wird informiert. Wir stellen fest: Vornehmlich am Wochenende<br />
wird zunehmend auch aus unserem Stadteil in unserem Online-<br />
Shop bestellt, um dann werktags die reservierte Ware im Laden<br />
abzuholen. Unser technischer Kundendienst fährt täglich alle<br />
Stadtteile an. Dadurch können wir eine schnelle Auslieferung<br />
der Waren an unsere KundInnen ermöglichen.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Findorffer Einzelhandels<br />
angesichts der anhaltenden Coronakrise ?<br />
Immer mehr Verbände und Organisationen suchen gezielt den<br />
Schulterschluss mit lokalen Anbietern. Ein Beispiel ist aktuell<br />
die bundesweite Kooperation der Handelsverbände mit »Signal<br />
Iduna« für die Aktion »Nicht nur klicken, auch anfassen !«. Die<br />
Pandemie hat ganz klar die Schwächen des globalen Handels<br />
aufgezeigt. In der Krise kann sich besonders der lokale Handel<br />
mit allen Stärken präsentieren: Wir sind schnell, flexibel und<br />
kundennah. Der Preis steht dabei nicht mehr im Fokus. »Geiz<br />
ist geil« war gestern. Die Innenstadt und die Stadtteile erhalten<br />
überall eine neue Bedeutung. Auch bei uns im »Dorff« haben<br />
viele KundInnen verstanden, dass die Erträge und Gewinne aus<br />
dem lokalen Handel in Findorff auch zu einem guten Stück weit<br />
wieder dem Gemeinwohl dieses Standtteils zu Gute kommen.<br />
Überspitzt: Keine Gewinne heißt fehlende Steuereinnahmen.<br />
Keine Steuereinnahmen verursachen eine marode Infrastruktur<br />
für Schulgebäude, Spielplätze oder Fahrradwege. Briefkastenfirmen<br />
globaler Unternehmen in Luxemburg oder auf den Kaimaninseln<br />
kommen in der Gesellschaft jetzt noch weniger an.<br />
»ElectronicPartner« definieren sich als FachberaterInnen, die<br />
im Geschäft beraten, erklären und vorführen. Aber das ist<br />
nicht alles. Was leisten Sie noch für Ihre KundInnen ?<br />
Ganz einfach: Wir liefern nicht nur Ware, wir entwickeln für<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26<br />
unsere KundInnen Lösungen. Wir gehen mit ihnen gemeinsam<br />
einen Weg, von einer Idee bis zur Fertigstellung vor Ort. Unsere<br />
MitarbeiterInnen verfügen durch regelmäßige Schulungen über<br />
umfangreiches Know-how, langjährige Erfahrung und erprobte<br />
handwerkliche Fähigkeiten, damit alle am Ende eines Auftrags<br />
absolut zufrieden sind.<br />
»EP:Brunhorn« ist ein echtes Familienunternehmen: Sie führen<br />
die Geschäfte zusammen mit Schwester Petra und Ihrem Vater<br />
Günther. Wenn man das ganze Jahr beruflich eng zusammenarbeitet,<br />
feiert man dann auch noch zusammen Weihnachten ?<br />
Ja, wir sind ein Unternehmen in zweiter Generation, das seit<br />
1983 hier in Findorff besteht. Wir sind außerdem auch Gründungsmitglied<br />
des ersten Gewerbevereins in Bremen, dem<br />
Findorffer Geschäftsleute e.V.. Einige unserer MitarbeiterInnen<br />
begleiten uns bereits seit über 25 Jahren. Wir sind Meisterbetrieb<br />
und natürlich Mitglied in Handels- und Handwerkskammer.<br />
Ja, wir sind auch ein kleines bisschen stolz auf das Geleistete.<br />
Wir glauben daran, mit unserem Handeln ein kleines<br />
bisschen mit zur positiven Entwicklung des Stadtteils beigetragen<br />
zu haben – und wir wollen weiter dazu beitragen, dass es in<br />
Findorff auch in Zukunft einen funktionierenden Einzelhandel<br />
gibt. Nochmal ja: Wir verbringen Weihnachten traditionell im<br />
Kreis der Familie – in aller Ruhe und bei gutem Essen.<br />
Letzte Frage: Was wünschen Sie sich zu Weihnachten und wie<br />
ist Ihre Prognose für das neue Jahr ?<br />
Wir werden erstmal weiter mit der Pandemie und den damit<br />
verbundenen Umständen leben müssen – und sicherlich immer<br />
besser und routinierter im Umgang damit werden. Natürlich<br />
wünsche ich mir dennoch so schnell wie möglich die »alte<br />
Normalität« zurück. Gute und neue Medikamente und irgendwann<br />
ein Impfstoff werden uns dabei helfen, die Krise zu<br />
überwinden. Ich hoffe für den Einzelhandel und den gesamten<br />
Stadtteil, dass der Trend zum »Local Hero« und zur »Dorffgemeinschaft«<br />
bestehen bleibt und sich noch verstärken wird.<br />
Lassen wir dafür auch nach Corona »die Kohle im Dorff«.<br />
▼ ÜBER FRANK BRUNHORN<br />
»EP:Brunhorn« in der Hemmstraße 150 ist im Stadtteil der<br />
erfahrene Markenpartner für Hersteller wie Loewe, Metz,<br />
Technisat, Kathrein, Panasonic, Samsung, Denon, Pioneer,<br />
Canton, Elac, Sonos, Sonoro, Siemens, Liebherr, Miele,<br />
Delonghi, Saeco, Nivona, AVM und Apple. Inhaber Frank<br />
Brunhorn (53) ist ausgebildeter Radio- und Fernsehtechnikmeister.<br />
Seit 2005 führt er gemeinsam mit Schwester Petra<br />
in zweiter Generation das Geschäft des Vaters. Privat lebt<br />
Frank Brunhorn mit Frau und Kindern in Bremen. Neben<br />
der Begeisterung für Technik, die er schon als Kind hatte,<br />
spielt er Schlagzeug in seiner Band. Mehr über die wunderbare<br />
Welt der Elektronik gibt es auf www.epbrunhorn.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
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»Es kommt darauf an, den<br />
Körper mit der Seele und die Seele<br />
durch den Körper zu heilen.«<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
q ANTJE LAMMERS GIBT TIPPS FÜR DIE WINTERSAISON<br />
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gewünscht ?<br />
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nicht da ? Bei uns wird SERVICE<br />
groß geschrieben: Wir bestellen<br />
für Euch gern.<br />
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MODE IM TREND<br />
Was ist für uns Mode ? Mode sollte natürlich lässig, bequem<br />
und zugleich zeitlos sein. Im wöchentlichen Rhythmus werden<br />
in der »Chic Chic Boutique« schöne »Basics« mit besonderen<br />
Einzelteilen ergänzt. Wir ziehen Frauen jeder Generation an,<br />
von Größe 36 bis 46.<br />
Neugierig geworden ? In der neuen Kollektion für die Wintersaison<br />
werden alle fündig. Wir führen u. a. die Marken Fransa,<br />
Melly & Co, JEWELLY, Zwillingsherz, SAMAYA und Malique.<br />
Heißer Favorit für kühle Herbst- und Wintertage sind<br />
»Leder-Leggings«. Die sind innen ganz weich, mit<br />
super Passform, es gibt sie in vielen aktuellen Farben<br />
und man kann sie wunderbar mit langen Kuschelpullis,<br />
Feinstrick oder Strickjacken kombinieren.<br />
Angesagt sind auch schicke Grobstrickjacken und<br />
Boucle-Blazer und -Jacken. Stufentuniken und<br />
Long-Blusen komplettieren den individuellen Look.<br />
Unbedingt dazu gehören auch die Echtledertaschen,<br />
Handytaschen und die »Cross Over« in verschiedenen<br />
Formaten. Noch Wünsche offen ? Wie wäre<br />
es mit einem Gutschein zu Weihnachten ?<br />
Wir beraten gern und freuen uns auf Euren<br />
Besuch.<br />
q ÜBER ANTJE LAMMERS<br />
Modeexpertin Antje Lammers ist Diplom-Modedesignerin und<br />
Schneiderin im Handwerk. 2005 hat sie sich mit der »ChicChic<br />
Boutique« in der Wartburgstr. 7 in 28217 Bremen selbstständig<br />
gemacht. Schwerpunkt ist Mode aus Italien und Frankreich.<br />
Telefon 0421 /5 48 99 11. Mehr auf »facebook« unter »Chic Chic<br />
Boutique Antje Lammers« und www.chic-chic-boutique.de<br />
Text: Antje Lammers, Fotos: Andreas Weimann ▲<br />
G<br />
ing es Ihnen auch so ? Dieses<br />
Jahr ist an uns vorbeigerast:<br />
Im Februar habe<br />
ich an dieser Stelle über<br />
unseren nachhaltigen<br />
Aktienfonds FairInvest<br />
berichtet. Dann kam –<br />
und blieb – Corona. Wir<br />
haben unsere Filiale vorübergehend<br />
geschlossen. Über Telefon und E-Mail<br />
hielten wir Kontakt zu den Menschen<br />
im Stadtteil. Obwohl das persönliche<br />
Treffen uns allen fehlte, haben wir die<br />
Situation gemeinsam gut gemeistert.<br />
Im Sommer konnten wir schließlich wieder öffnen. Eine gewisse<br />
Normalität im Umgang mit dem Virus hat sich trotz aller<br />
Einschränkungen eingestellt. Und jetzt ? Ist das Jahr fast schon<br />
wieder um ! Im Rückblick endet es für uns so nachhaltig wie<br />
es begonnen hat.<br />
Mit unserer Aktion »Geld nachhaltig anlegen« spenden wir<br />
noch bis Jahresende für die Natur hier in Bremen. Die Idee:<br />
Es soll sich lohnen Geld nachhaltig anzulegen. Nicht nur, weil<br />
damit ebenso viel Rendite erwirtschaftet werden kann wie<br />
Nachhaltig Gutes tun !<br />
AKTIV VOR ORT<br />
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
mit herkömmlichen Anlageformen. Es soll zusätzlich<br />
erlebbar sein. Interessierte können sich beteiligen,<br />
indem sie in eine nachhaltige Geldanlage wie<br />
einen Fonds investieren. Auch als Sparplan ab<br />
50,00 Euro monatlich ist dies möglich. Für jede<br />
Investition bis zum 31. Dezember 2020 wird ein<br />
bienen- oder schmetterlingsfreundlicher Strauch<br />
gepflanzt. Ausgesucht mit dem NABU für die<br />
Pauliner Marsch. Dazu kommt eine Spende an die<br />
Stiftung NordWest Natur für die Artenerhaltung in<br />
den Wümmeniederungen. Noch ist es<br />
kein Standard, aber es wird mehr. Ich<br />
nehme wahr, dass immer mehr Menschen<br />
sich dafür interessieren, in welche Unternehmen<br />
ihr Geld investiert ist. Bei nachhaltigen Geldanlagen<br />
ist das sehr gut zu sehen, denn die Nachhaltigkeitsaspekte sind<br />
genau beschrieben. Auch wenn der Begriff selbst verschiedene<br />
Aspekte beinhaltet, sind die Anlagekriterien jederzeit transparent<br />
und nachvollziehbar. Mein Tipp: Tun Sie sich selbst und<br />
gleichzeitig der Natur hier in Bremen etwas Gutes. Besuchen<br />
Sie uns gerne in der Filiale Fürther Straße und erfahren mehr<br />
darüber. Bleiben Sie gesund ! www.nachhaltigfuerbremen.de<br />
Saskia Döring, Kundenberaterin, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
In Findorff seit 1989<br />
<br />
Anke mit »Leder-Legging«<br />
Annette mit Handy-Tasche<br />
Jenny mit Kuschel-Strickjacke<br />
Ines mit modischen Accessoires<br />
Petra mit Dreieck-Schal<br />
von »Zwillingsherz«<br />
Antje mit Boucle-Long-Blazer<br />
Danke an alle FreundInnen !<br />
<br />
<br />
<br />
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Top-Schuhreparaturen<br />
Kompetent und zuverlässig: Fred Doll ist Ihr Spezialist in<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28 | PROMOTION<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 29
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
+++ Der kleine, aber feine Bio-Weinladen VIVO LO VIN<br />
direkt am Findorffmarkt in der Neukirchstraße 41 war seit seiner<br />
Gründung ein bisschen in die Jahre gekommen. Grund genug für<br />
YVONNE ROTTMANN, die Findorffer Filiale, in der<br />
es das gesamte Sortiment von »VivoLoVin« gibt,<br />
wieder »hübsch« zu machen. Nach der Renovierung<br />
im Oktober erwartet die KundInnen<br />
weiter eine<br />
fachkundige<br />
und<br />
freundliche<br />
Beratung,<br />
die dem 1988<br />
gegründeten<br />
Bremer Weinhandel<br />
mehrfach<br />
die Zugehörigkeit<br />
zu<br />
den »besten<br />
Weinläden<br />
in Deutschland«<br />
eingetragen hat. Kurzum:<br />
Der Besuch lohnt sich, gern in<br />
Verbindung mit einem entspannten<br />
Bummel über den Findorffmarkt,<br />
um nicht nur zum anstehenden<br />
Weihnachtsfest<br />
besondere Weine zu entdecken. Geöffnet<br />
ist Dienstag und Donnerstag<br />
von 9:00 bis 13:00 Uhr, Freitag<br />
von 15:00 bis 18:00 Uhr und am<br />
Samstag von 9:00 bis 13:30 Uhr.<br />
Telefonisch ist der kleine Laden erreichbar<br />
unter 0421 / 35 72 38. Mehr<br />
über »reine Weine« auf www.vivolovin.de<br />
+++ Weihnachten in der MARTIN-LUTHER-GEMEINDE ?<br />
Auch in diesem Jahr kann man dort die Geburt Jesu Christi<br />
feiern – jedoch coronabedingt auf andere Art und Weise als sonst.<br />
Pastorin CAROLIN JOPPIG lädt die Menschen aus Findorff<br />
DORFFKLATSCH<br />
und umzu ein, die Kirche zu besuchen, um dort innezuhalten und<br />
die Krippe zu betrachten. Die Gottesdienste werden widerum<br />
draußen im Klostergarten gefeiert. Es wird viele kurze feierliche<br />
Andachten mit begrenzter Personenzahl geben. Ausführliche<br />
Informationen gibt es im Gemeindeblatt<br />
»mittendrin« und online im Internet auf<br />
www.martin-luther-findorff.de<br />
+++ Ein tolles Angebot zu den Festtagen:<br />
Die VIDEO BOXX in der Fürther<br />
Straße 10 bieten allen KundInnen jetzt<br />
eine äußerst günstige<br />
Flatrate für Filmund<br />
Serienklassiker<br />
an. Für nur<br />
15,00 Euro kann<br />
man sich monatlich<br />
bis zu<br />
90 Filme und/<br />
oder 600 Folgen<br />
seiner Lieblingsserien<br />
anschauen. Ein Abo ist nicht erforderlich.<br />
Die Idee des neuen Angebots ist es, zu vermitteln, dass es nicht<br />
unbedingt drei oder vier Streaming-Anbieter braucht, um günstig<br />
die guten Film- und Serien-Klassiker zu genießen, sondern dass<br />
man bei Videothekar OLAF ERNSTING auch alles aus einer<br />
Hand bekommen kann – inklusive kompetenter Beratung.<br />
Mehr Infos auf www.videothekbremen.de<br />
+++ »Akkurat« heißt ja sorgfältig und ordentlich – und »Akkurat<br />
muss es sein.« ist dementsprechend das Motto des Findorffer<br />
Dienstleistungsunternehmens ROLF FLATO Inh. A. Eckert.<br />
ANDREAS ECKERT und sein bewährtes Team von zehn<br />
MitarbeiterInnen ist nach dem Umzug aus der Hemmstraße auch<br />
schon seit nunmehr fünf Jahren am »neuen Standort« in der Admiralstraße<br />
19 ansässig. In den Ausstellungsräumen berät Eckert<br />
umfassend, fair und persönlich rund um Heizung, Sanitär und<br />
Klima – und wünscht allen KundInnen und solchen, die es noch<br />
werden möchten, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.<br />
Geöffnet ist von Montag bis Donnerstag 7:00 bis 17:00 Uhr und<br />
am Freitag von 7:00 bis 13:00 Uhr. www.flato.de u<br />
+++ Nach dem Tod von Birte Brinkmann war die beliebte<br />
ESPRESSOSTATIONan der Magdeburger Straße verwaist.<br />
Im Herbst 2018 übernahmen<br />
die vier Freundinnen Tina<br />
Heinemann, Anne<br />
Kösters, Annika Sauermann<br />
und Anne<br />
Starke die kleine<br />
Kaffeebar und<br />
führten sie erfolgreich<br />
weiter. Wie<br />
schnell doch die<br />
Zeit vergeht – und<br />
das nicht nur im Gespräch<br />
am Bistrotisch<br />
bei einem guten Espresso:<br />
Mitte September 2020 konnte das<br />
engagierte Dreier-Team (Tina Heinemann ist seit Juni 2020<br />
nicht mehr dabei) mit seinen Gästen zweijähriges Jubiläum<br />
feiern. <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> gratuliert dem<br />
Team ganz herzlich und wünscht dem beliebten Treffpunkt am<br />
Findorffmarkt viele weitere genussvolle Jahre. Mehr Infos unter<br />
»Espressostation Bremen« auf www.facebook.com<br />
+++ Der Tipp zu Weihnachten: »Zu Fuß am Fluss« heißt das<br />
neue Buch von ISA FISCHER aus Findorff. Inspiration waren<br />
Spaziergänge an Bremer Wasserwegen, die von den Textautoren<br />
Heinrich Lintze und Klaus Brandt beschrieben werden. Beide<br />
schlagen Wanderungen an Weser, Lesum, Wümme und Ochtum<br />
vor – und haben dafür auch Pfade an kleinsten Fleeten und Kanälen<br />
gefunden. Die aquarellierten Tusche-Zeichnungen zeigen<br />
entlang der Wasserwege die Besonderheiten der Heimatstadt<br />
von Isa Fischer auf. Natürlich hat die Künstlerin auch unser<br />
Findorff mit dem Torfkanal in Szene gesetzt. Am Sonntag, den<br />
29. November 2020 findet die Buchpräsentation und Ausstellung<br />
der Originalzeichnungen von 12:00 bis <strong>16</strong>:00 Uhr im<br />
ALTEN PUMPWERK in Findorff statt. www.duplio.de<br />
Textredaktion: Mathias Rätsch, Fotos: VinoLoVin © Mathias<br />
Rätsch, Carolin Joppig © Jürgen Klampäckel, Olaf Ernsting<br />
© Martin Bockhacker, Espressostation © Mathias Rätsch ▲<br />
Wir wünschen allen Kunden »Frohe Weihnachten«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
▼ INIDISCH-PAKISTANISCHE KÜCHE IM RESTAURANT »MAHARANI«<br />
S<br />
eit 2007 gibt es im Stadtteil das<br />
indisch-pakistanische Restaurant<br />
»Maharani« in der<br />
Findorffstraße 114 nahe<br />
dem Torfkanal. Maharani<br />
heißt übersetzt »Königin«.<br />
Serviert werden den Gästen<br />
Speisen der sogenannten<br />
»Mogul«-Küche. Die Speisen<br />
sind traditionell zubereitet – und es wurden die<br />
besten Zutaten der authentischen indisch-pakistanischen<br />
Küche ausgewählt. Die zeichnet<br />
sich aus durch viel frisches Gemüse und leckere<br />
Früchte bei den Desserts.<br />
Das »Maharani« ist ein Familienbetrieb. Tarek Sheikh hat die<br />
Restaurantabläufe von der Pike auf gelernt. Bereits als Schuljunge<br />
wurde er von seinem Vater in dessen erstem Restaurant<br />
»Maharaja« in Achim erst in der Küche, dann am Tresen und<br />
zuletzt im Service angelernt. Es wurde ihm stets überlassen, ob<br />
er in den Familienbetrieb einsteigen oder etwas ganz anderes<br />
machen möchte. Nach dem Studium entschied Tarek Sheikh<br />
Im Maharani treffen Genuss und Verführung auf<br />
einen Ort der Entspannung und der Begegnung.<br />
Jetzt reservieren: Telefon 0421 566 25 66<br />
oder E-Mail: info@maharani-bremen.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />
Speisen wie eine Königin<br />
MAHLZEIT<br />
sich, als Gastronom in einem der Familienbetriebe<br />
zu arbeiten. Mittlerweile kümmert er sich seit<br />
2012 federführend um das »Maharani«.<br />
Den Lockdown haben er und sein Team<br />
genutzt, um eine moderne Belüftungsanlage,<br />
die sechsmal in der Stunde die Luft austauscht,<br />
und eine schöne neue Beleuchtung mit orientalischen<br />
Lampen zu installieren. Außerdem hat<br />
Tarek Sheikh in der für gastronomische Betriebe<br />
weiterhin durch die Coronakrise wirtschaftlich<br />
äußerst kritischen Lage von Anfang an immer<br />
ein eindeutiges Zeichen gesetzt: »Wir bleiben<br />
– und zwar mit großer Karte.« Die Unterstützung<br />
aus dem Stadtteil während der letzten Monate empfand er<br />
als überwältigend. Umliegende Firmen haben sich Mittagessen<br />
abgeholt, Leute kamen und suchten das Gespräch, kauften Gutscheine<br />
oder Wein. Andererseits blieben die Stammgäste von<br />
Messeveranstaltungen aus und Catering, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern<br />
fallen nach wie vor weg. Das neue Sicherheitskonzept<br />
hat sich gut etabliert. Die Tische sind mit viel Abstand<br />
zueinander aufgestellt. Alle Speisen können wie gewohnt in<br />
hoher Qualität vor Ort genossen oder auch zum Mitnehmen bestellt<br />
werden. Geboten werden zudem vegetarische und vegane<br />
Gerichte. Auf Unverträglichkeiten wird Rücksicht genommen.<br />
▼ ÜBER DAS »MAHARANI«<br />
Geöffnet hat das »Maharani« von Mittwoch bis Montag von<br />
12:00 bis 14:30 Uhr und 18:00 bis 23:00 Uhr. Samstagmittag<br />
ist geschlossen, dienstags ist Ruhetag. Hinter grünen Hecken<br />
gibt es eine Sommerterrasse. Die Speisen können auch zu den<br />
Öffnungszeiten unter Telefon 0421 / 566 25 66 vorbestellt und<br />
abgeholt werden. Speisekarten zum Mitnehmen liegen im Restaurant<br />
aus. Das »Maharani« kann für private Feierlichkeiten<br />
gebucht werden. Tischreservierung wird empfohlen. Infos und<br />
die Speisekarte des »Maharani« auf www.maharani-bremen.de<br />
Text: Nicole Henze, Foto: © Martin Globisch ▲<br />
Findorffstraße 114 · 28215 Bremen<br />
Alle Informatione zu Bestellservice, Mittagstisch,<br />
Sonntagsbuffet und Speisekarte finden Sie<br />
unter www.maharani-bremen.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
11.12 l ALTES PUMPWERK<br />
In diesem Sound haben Sie Weihnachtslieder<br />
noch nie gehört: Musikalische Klassiker im<br />
Boogie-Woogie-Beat, als treibender Blues<br />
oder als flotter Ragtime ? Ja, das funktioniert<br />
großartig, wenn Entertainer, Pianist und<br />
Sänger EMANUEL JAHREIS mit Band zu<br />
einem etwas anderen Weihnachtskonzert in<br />
die Maschinenhalle in das »Alte Pumpwerk«<br />
einlädt. Es spielen: Emanuel Jahreis, Klavier,<br />
Maximilian Suhr, Schlagzeug und Stephan<br />
Werner, Bass. Beginn ist um 19:00 Uhr.<br />
u www.altespumpwerk.de<br />
06.11 l ALTES PUMPWERK<br />
SIEMBRA steht für Musik und Poesie aus<br />
Lateinamerika. Dieses Programm ist dem<br />
Meer gewidmet – und niemals setzen die<br />
MusikerInnen auf klischeehafte Romantik<br />
oder einfältigen Gefühlskitsch. 19:00 Uhr<br />
u www.altespumpwerk.de<br />
20.11 l ALTES PUMPWERK<br />
Ob Swing, Tango, Bossa Nova oder Jive:<br />
VERTIKO steht für einen Sound, der uns<br />
in die verrauchten Salons der 20er und 30er<br />
Jahre mitnimmt – als tolle Melange mit Texten<br />
von Erich Kästner. Beginn: 19:00 Uhr<br />
u www.altespumpwerk.de<br />
14.11 l BENEFIZ-LESUNG<br />
Das <strong>FINDORFF</strong>ER BÜCHERFENSTER<br />
lädt ein zu einer außergewöhnlichen Benefiz-<br />
Lesung: Schauspielerin Stefanie Knauer liest<br />
Texte von Astrid Lindgren in den Räumen<br />
der Kirche der Martin-Luther-Gemeinde,<br />
während Künstlerin Barbara Steinitz dazu<br />
live Illustrationen erstellt. Beginn: 19:00 Uhr<br />
u Alle Infos: www.buecherfenster.de<br />
05.12 l SCHLACHTHOF<br />
Eine kleine EULE geht auf große Entdeckungsreise,<br />
um Kindern die Vielfalt der<br />
Musik näherzubringen – als (Party-)Erlebnis<br />
für die ganze Familie. Beginn: <strong>16</strong>:00 Uhr.<br />
u www.schlachthof-bremen.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Saskia Döring, Nicole Henze, Antje Lammers, Suse Lübker,<br />
Mathias Rätsch, Lilli Schmitz © Nutzung durch Nachdruck<br />
oder digital, auch auszugsweise, sind nur mit vorheriger<br />
Genehmigung gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung<br />
liegen beim Findorff Verlag. Zuwiderhandlungen in Form von<br />
Urheberrechtsverletzungen werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />
Martin Bockhacker, www.bildplantage13.de<br />
Lilli Schmitz, www.findorff-gleich-nebenan.de<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Leona Ilgner<br />
BILDNACHWEIS<br />
Titel/Seite 6: © Martin Bockhacker, www.bildplantage13.de,<br />
Seite 5/<strong>16</strong>: Lilli Schmitz, www.findorff-gleich-nebenan.de,<br />
Seite 5: »Location Position You Are Here Icon« © IO-Images,<br />
www.pixabay.com, Seite 18/19: »Kugeln« © Pressefotos,<br />
Seite 10/20/22/24/29 © Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de,<br />
Seite 28 Chic Chic © Andreas Weimann, Seite 30/31 Dorffklatsch:<br />
VinoLoVin © M. Rätsch, Carolin Joppig © Jürgen<br />
Klampäckel, Olaf Ernsting © Martin Bockhacker, Espressostation<br />
© Mathias Rätsch, Seite 32: Mahlzeit © Martin<br />
Globisch, Seite 33: Jahreis © Christan Schmid, Siembra ©<br />
Pressefoto, Vertiko © Pressefoto, Lindgren © Roine Karlsson,<br />
Seite 34: Supersuse © Rainer Pleyer, sonstige: Pressefotos<br />
DRUCK<br />
BerlinDruck GmbH + Co KG,<br />
www.berlindruck.de, FSC ® -mixed<br />
produziert. Es wurden Materialien<br />
aus FSC-zertifizierten Wäldern<br />
und/oder Recyclingmaterial sowie<br />
Material aus kontrollierten<br />
Quellen verwendet.<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
10.000 Exemplare<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2021 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in Briefkästen von ausgesuchten Haushalten in<br />
Findorff sowie über ca. 50 Arztpraxen und 70 »Hotspots« im<br />
Stadtteil. Infos unter »Distribution« auf www.findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Mehr Infos auf www.findorff.info/anzeige/online-buchen<br />
Ausgabe 17 erscheint ab dem 27. Februar 2021. Anzeigenschluss<br />
ist der 12. Februar 2021. Ausgabe 18 erscheint ab<br />
dem 5. Juni 2021. Anzeigenschluss ist der 21. Mai 2021.<br />
Änderungen vorbehalten. Unser Dank gilt allen treuen und<br />
neuen AnzeigenkundInnen aus und um Findorff, ohne die<br />
diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
KOOPERATION<br />
Der Findorff Verlag kooperiert mit der Stadtteilinitiative<br />
»Leben in Findorff«. Wir betreuen für die Initiative ehrenamtlich<br />
mit das Stadtteilportal www.findorffaktuell.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Der Findorff Verlag ist Mitglied in der Handelskammer<br />
Bremen. Infos unter www.handelskammer-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt ! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Leserbriefe zu den Themen in dieser<br />
Ausgabe auf www.findorff-gleich-nebenan.de/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33<br />
®
q IM SEPTEMBER ÜBER WEIHNACHTEN SCHREIBEN ? SUPERSUSE HAT ES GETAN.<br />
M<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34<br />
ir ist warm, sehr warm. Ich laufe<br />
durch den Bürgerpark und denke<br />
an Weihnachten. Besser gesagt: Ich<br />
zwinge mich dazu, an Weihnachten<br />
zu denken, um über Weihnachten<br />
zu schreiben. Die Sonne scheint<br />
mir auf die Nase, die Leute<br />
spazieren in T-Shirt und Sandalen<br />
durchs Grüne und ich soll an<br />
Tannenbaumkugeln, Zimtplätzchen oder Männer in<br />
roten Gewändern denken ? Eine Weihnachts-<br />
kolumne, hmm. Ich könnte jetzt so einiges<br />
über Klimawandel schreiben und warum<br />
Ende September im Garten die Rhododen-<br />
dren blühen und ich mit kurzen Hosen<br />
durch den Park laufe ...<br />
Aber nein, das ist jetzt nicht das Thema.<br />
Also Weihnachten.<br />
Wie bringt man sich in Weihnachtsstimmung ?<br />
Ich könnte die Weihnachtskiste aus dem Keller<br />
holen und schon mal den Tannenbaumschmuck sortieren.<br />
Oder ich begeistere meine Familie dafür,<br />
Kekse zu backen. Sterne gehen wohl das ganze<br />
Jahr, vielleicht wundert sich niemand, wenn<br />
es plötzlich nach Zimt und Kardamom duftet<br />
… Dabei ein bisschen »Jingle Bells« summen und über das<br />
Weihnachtsmenü nachdenken. Wie wäre es mit Ente vegan mit<br />
Knödeln und Rotkohl ? In Weihnachtsstimmung bin ich immer<br />
noch nicht, dafür habe ich jetzt tierisch Kohldampf. Ente vegan<br />
steht hier nicht auf dem Speiseplan und nach Nudeln mit Pesto<br />
ist jegliche Weihnachtsstimmung verpufft. Kekse backen kommt<br />
jetzt auch nicht so gut. Es ist einfach zu warm.<br />
Okay, also verschwinde ich in meinem Arbeitszimmer und<br />
stöbere in alten Fotos und Videos. Und erinnere mich daran,<br />
wie unsere Tochter mit knapp einem Jahr zum ersten Mal einen<br />
geschmückten Tannenbaum sieht. Und ganz aufgeregt »Ball,<br />
Ball !« ruft und im Dicke-Windeln-Watschelgang auf die glitzernden<br />
Kugeln zusteuert. Und Ball spielen möchte. Und dann<br />
ist da noch das alljährliche Weihnachtsbaumthema: Brauchen<br />
wir einen ? Mit Kindern – klaro. Dann reicht wohl ein kleiner,<br />
finde ich. Meine Familie meint: Natürlich muss er so groß wie<br />
möglich sein, möglichst sollte er bis oben an die Decke stoßen.<br />
Deckenhöhe drei Meter achtzig. Nur wie bekommen wir den<br />
nach Hause ? Alle Blicke richten sich auf ... Papa. Der macht<br />
das schon irgendwie.<br />
Ach ja, und der Weihnachtsmann: Ich erinnere mich, wie der<br />
beste aller Ehemänner im Sommer die Nachbarsnichten auf<br />
der Straße trifft, bei denen er Weihnachten mit rotem Gewand,<br />
weißem Bart und Jutesack seinen großen Auftritt hatte. Und<br />
» Oh, wie weihnachtlich ! «<br />
die kleinste auf einmal ruft: »Oh, da ist ja der Weihnachtsmann!<br />
Danke, danke lieber Weihnachtsmann, dass du uns<br />
so tolle Sachen gebracht hast !«<br />
Oder wie die Kinder sich noch Jahre später darüber schlapp<br />
lachen, dass unser Weihnachtsmann den Bart falsch herum angeklebt<br />
hatte. Derselbe, der Jahre zuvor nicht an den Beutel mit<br />
den Geschenken für unsere Kinder kam, weil er das neue Auto<br />
nicht öffnen konnte. Die Geschenke waren im Kofferraum ...<br />
SUPERSUSE<br />
Apropos Geschenke: Einige verstecke ich gern<br />
eine Weihnachtstradition.<br />
schon Wochen vor dem Fest und irgendwie<br />
sind meine Verstecke so gut, dass ich am<br />
23. Dezember das halbe Haus auf den<br />
Kopf stelle. Und alle anderen wundern<br />
sich, warum ich so hektisch bin.<br />
Und die Weihnachtskarten ! Jedes Jahr<br />
vergessen wir, dass die Karten nicht<br />
nur im Kopf existieren, sondern auch<br />
noch gezeichnet, gedruckt, beschriftet<br />
und versendet werden müssen. Wir könnten<br />
ja ausnahmsweise jetzt schon mal überlegen,<br />
welches Motiv denn zu diesem Jahr passt,<br />
dann hätten wir nicht den Stress. Und<br />
dann fällt mir ein, dass wir genau diesen<br />
Gedanken jedes Jahr haben und trotzdem<br />
immer zu spät anfangen. Vielleicht auch<br />
Herrlich, mal so richtig in Erinnerungen zu schwelgen und<br />
ganz in Ruhe zu planen.<br />
Am nächsten Tag entdecke ich im Supermarkt jede Menge<br />
Schokoladenweihnachtsmänner, Dominosteine und Zimt-<br />
sterne ! Und wisst ihr was – ich finde das wunderbar. Mir ist<br />
so richtig weihnachtlich zumute. Morgen werde ich einen<br />
Plan ausarbeiten und meiner Familie erklären, dass es sehr<br />
viel entspannter ist, frühzeitig mit den Vorbereitungen zu<br />
beginnen. Dazu ein paar Zimtsterne, leuchtende Kerzen<br />
und sie werden schon in Stimmung kommen.<br />
q ÜBER SUSE LÜBKER<br />
Suse »Supersuse« Lübker lebt mit Kindern und Ehemann im<br />
schönen Findorff. Die freiberufliche Texterin und Trainerin<br />
konzipiert, schreibt und redigiert Texte für Verlage, Vereine,<br />
Verbände und Soloselbstständige, online und offline. Zudem<br />
veranstaltet sie Kommunikations- und Schreibworkshops. 2015<br />
erschien ihr Buch »Das Bremer Kinderlexikon. Von Achterdiek<br />
bis Ziegenmarkt« – für alle kleinen und großen BremerInnen,<br />
die Lust haben, ihre Stadt (neu) zu entdecken. In ihrem Blog<br />
berichtet sie über Alltagsabenteuer und gibt Tipps zum Thema<br />
Zeitmanagement. Der Blog auf www.suseluebker.de/blog<br />
Text: Suse Lübker, Illustration: Rainer Pleyer ▲<br />
Für Druckfehler keine Haftung.<br />
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beim Lieferservice; gilt nicht bei Versand per Paket und in Aral/REWE To Go Shops.<br />
*Rechtliche Hinweise unter: rewe.de/coupons<br />
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09/2020