Grundschule aktuell Heft 152
Grundschule in und nach Corona
Grundschule in und nach Corona
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Rundschau: Eine Welt in der Schule<br />
Rundschau: Eine Welt in der Schule<br />
Rundschau<br />
Die 17 Ziele der Agenda 2030 gemeinsam mit den Bremer Stadtmusikanten erleben<br />
Wir für eine bessere Welt!<br />
Die Agenda 2030 und ihre 17<br />
Ziele mit Grundschülerinnen<br />
und Grundschülern erarbeiten.<br />
Einfach gesagt, einfach gemacht: Ein<br />
Methodenhandbuch, entwickelt in<br />
Kooperation mit der Senatskanzlei Bremen,<br />
dem SV Werder Bremen und dem<br />
Projekt „Eine Welt in der Schule“.<br />
Am 25. September 2015 beschlossen<br />
193 Staatsführer*innen die „Transformation<br />
unserer Welt: Die Agenda 2030 für<br />
nachhaltige Entwicklung“. Der damalige<br />
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte<br />
dabei: „Wir können die erste Generation<br />
sein, der es gelingt, die Armut<br />
zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte<br />
sein könnten, die die Chance hat, unseren<br />
Planeten zu retten“ (https://17ziele.<br />
de/ziele/17.html).<br />
dung gewährleisten und Möglichkeiten<br />
lebenslangen Lernens für alle fördern“<br />
(http://www.bmz.de/de/themen/<br />
2030_agenda/), betrifft Schulen direkt<br />
und ruft sie auch dazu auf, Multiplikatoren<br />
jeden Alters auszubilden und zu<br />
motivieren, sich mit eigenen Ideen in die<br />
Umsetzung der Agenda einzubringen.<br />
Die Präambel der Agenda 2030 für<br />
nachhaltige Entwicklung benennt fünf<br />
Kernbotschaften (5 Ps), die den 17<br />
Nachhaltigkeitszielen als handlungsleitende<br />
Prinzipien vorangestellt sind und<br />
die Zusammenhänge zwischen den Zielen<br />
verdeutlichen. Zur altersgruppengerechten<br />
Vermittlung aller Aspekte bezieht<br />
sich das im folgenden vorgestellte<br />
Methodenhandbuch auf die 5 Ps in der<br />
Arbeit mit Schülerinnen und Schülern<br />
Themen für die junge Zielgruppe praktisch<br />
erfahrbar.<br />
Die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten,<br />
in der sich vier Tiere auf den<br />
Weg in ein besseres Leben machen, ist<br />
das verbindende Element der Stationen<br />
und erfährt einen kontinuierlichen Fortlauf:<br />
„Vielleicht habt Ihr schon einmal<br />
von den Bremer Stadtmusikant*innen<br />
gehört. Das ist eine Gruppe, die besteht<br />
aus einem Esel, einem Hund, einer Katze<br />
und einem Hahn. Diese vier haben sich<br />
auf eine Reise begeben, um gemeinsam<br />
eine bessere Welt zu suchen …“<br />
Die fünf Stationen<br />
Mit dem Beginn der Geschichte der<br />
Bremer Stadtmusikanten und einem<br />
Blick auf die fünf Stationen (siehe S. 43)<br />
beginnt jede dieser Stationen mit einer<br />
Einführung in das jeweilige Thema. Bei<br />
vier Stationen werden einzelne Aspekte<br />
des Themas anschließend in einem<br />
gemeinsamen sportlichen Spiel aufgegriffen.<br />
Dabei sind zwischendurch<br />
immer wieder Reflexionsphasen eingebaut,<br />
in denen die Schülerinnen und<br />
Schüler Elemente aus den Spielen mit<br />
den einzelnen Themen der Station verknüpfen<br />
können. Am Ende jeder Station<br />
ist eine Ergebnissicherung vorgesehen,<br />
in denen die Teilnehmenden wichtige<br />
Aspekte der Inhalte der Station sammeln<br />
und auf einem Plakat-Haus festhalten.<br />
Dieses Haus steht als Sinnbild<br />
des Hauses der Bremer Stadtmusikanten<br />
am Ende ihres Weges und wird nach<br />
Die fünf Stationen<br />
Station 1: Gutes Leben für alle!<br />
Prosperity – Wohlstand: Sicherstellen, dass alle Menschen<br />
ein glückliches und erfüllendes Leben führen können<br />
und dass wirtschaftliche, soziale und technische Entwicklung<br />
in Harmonie mit der Natur geschieht.<br />
Bei der ersten Station geht es um die Auseinandersetzung<br />
mit der gerechten Verteilung von Ressourcen und<br />
Station 2: Füreinander statt gegeneinander!<br />
People – Menschen: Armut und Hunger aller Art und in<br />
allen Dimensionen beenden sowie sicherstellen, dass alle<br />
Menschen ihr volles Potenzial in Würde und gleichgestellt<br />
in einer gesunden Umgebung leben können.<br />
Station 3: Frieden tut gut!<br />
Peace – Frieden: Friedliche, gerechte<br />
und inklusive Gesellschaften schaffen,<br />
die frei von Angst und Gewalt sind.<br />
Ohne Frieden keine Nachhaltigkeit<br />
und ohne Nachhaltigkeit kein Frieden.<br />
Station 4: Die Erde ist unser Zuhause!<br />
Planet – Umwelt: Die Erde ist vor dem Zerfall zu schützen,<br />
v. a. durch nachhaltigen Konsum und Produktion sowie<br />
durch nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.<br />
Es gilt, den Klimawandel zu bekämpfen.<br />
An dieser Station steht die Erde als unser Lebensraum<br />
im Mittelpunkt. Die einzelnen Teams treffen in dem<br />
der Frage, was die Basis für ein gutes Leben bildet. Die<br />
Befriedigung von grundlegenden menschlichen Bedürfnissen,<br />
wie Wasser, Essen, Gesundheit (körperlich<br />
und psychisch) und Kleidung stehen in dem dazugehörigen<br />
sportlichen Spiel im Mittelpunkt.<br />
In dieser Station spielt die (gegenseitige?) Anerkennung<br />
für die Stärken eines jeden Einzelnen eine entscheidende<br />
Rolle. Der aufgebaute Sport-Parcours ist nur zu<br />
schaffen, wenn als Team zusammengearbeitet wird.<br />
Bei dieser Station steht die Lösung von Konflikten im<br />
Vordergrund. Trotz unterschiedlicher Interessen im besten<br />
Falle eine Win-Win-Situation herzustellen, ist eine<br />
entscheidende Kompetenz, die zur Bewältigung dieser<br />
Station gebraucht wird.<br />
Spiel immer wieder auf Fragen, zu denen Ideen für umweltfreundliches<br />
und ressourcenschonendes Verhalten<br />
gesucht werden. Dabei soll eigenes Verhalten reflektiert<br />
und über Möglichkeiten nachgedacht werden, um<br />
zerstörerischen Verhalten gegenüber der Umwelt Alternativen<br />
entgegenzusetzen.<br />
Diese Agenda 2030 zielt darauf ab,<br />
dass sich alle Menschen weltweit an<br />
der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele<br />
(Sustainable Development Goals<br />
– SDGs) beteiligen. Sie umfasst nicht<br />
nur soziale, ökonomische und ökologische<br />
Veränderungen, sondern ergänzt<br />
diese durch die Aspekte des Friedens<br />
und der Rechtsstaatlichkeit. Bildungseinrichtungen<br />
sind durch die<br />
Arbeit mit jungen Menschen ein wichtiger<br />
Schlüssel zur Umsetzung der<br />
Agenda. Das vierte Ziel, „Inklusive,<br />
gleichberechtigte und hochwertige Bil-<br />
und bindet die 17 Ziele auf diese Weise<br />
ein.<br />
So sind in dem Handbuch neben Hintergrundinformationen<br />
fünf Stationen<br />
detailliert beschrieben, an denen Schülerinnen<br />
und Schüler dazu angeleitet werden,<br />
sich sportlich und inhaltlich mit<br />
den Kernpunkten der Agenda 2030 auseinanderzusetzen<br />
und Bezüge zum eigenen<br />
Lebensumfeld zu diskutieren und zu<br />
reflektieren. „Bildung durch Bewegung“<br />
ist ein wichtiger Bestandteil des Lernkonzeptes<br />
und verschiedene Sportspiele<br />
an den einzelnen Stationen machen die<br />
Das „Haus der Bremer Stadtmusikanten“<br />
Station 5: Gemeinsam statt einsam!<br />
Partnership – Zusammenarbeit:<br />
Eine nachhaltige Entwicklung ist nur<br />
mit globaler Solidarität, Teilnahme<br />
aller Staaten, Akteure und Menschen<br />
möglich.<br />
Der Erfolg der Agenda 2030 hängt<br />
in großem Maße davon ab, dass alle mitmachen, nicht<br />
nur Staaten und Organisationen, sondern jede_r Einzelne.<br />
An dieser Station werden beispielhaft Wege gesucht,<br />
wie wir partnerschaftlich handeln und voneinander<br />
lernen können. Dies kann umgesetzt werden durch<br />
Botschaften, die auf Steine gemalt und an ausgewählte<br />
Orte abgelegt werden, Schilder mit Ideen zu nachhaltigem<br />
Verhalten können in der Schule verteilt werden<br />
und/oder die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten<br />
kann weitererzählt und Freunde und Familie von den<br />
zusammengetragenen Ideen begeistert werden. Für<br />
welchen Weg sich eine Gruppe entscheidet bzw. welche<br />
weiteren Wege beschritten werden, bleibt am Ende<br />
ihr selbst überlassen.<br />
42 GS <strong>aktuell</strong> <strong>152</strong> • November 2020<br />
GS <strong>aktuell</strong> <strong>152</strong> • November 2020 43