03.11.2020 Aufrufe

UMWELT JOURNAL 2020-5

Themen dieser Ausgabe sind: Energiebilanz von Photovoltaikanlagen - POLLUTEC 2020 online - Recy & DepoTech 2020 online - Regenabfluss von Verkehrsflächen - 15. CSR-Tag Nachbericht - Staatspreis Unternehmensqualität - Nachhaltige Immobilien - Brennstoffzelle wird noch Zeit brauchen - ARA fürchtet um kleine Betriebe - EsKorte: Sensorgestützte Stoffstromüberwachung für Kunststoffabfälle - Seminare, Prüfungen, Ausbildungen - Bibliothek

Themen dieser Ausgabe sind:
Energiebilanz von Photovoltaikanlagen - POLLUTEC 2020 online - Recy & DepoTech 2020 online - Regenabfluss von Verkehrsflächen - 15. CSR-Tag Nachbericht - Staatspreis Unternehmensqualität - Nachhaltige Immobilien - Brennstoffzelle wird noch Zeit brauchen - ARA fürchtet um kleine Betriebe - EsKorte: Sensorgestützte Stoffstromüberwachung für Kunststoffabfälle - Seminare, Prüfungen, Ausbildungen - Bibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />

Heft 5/<strong>2020</strong><br />

Eine gute Bilanz<br />

für die Photovoltaik<br />

Photovoltaik-Bilanzr<br />

Pollutec <strong>2020</strong> onliner<br />

Regenabfluss von Verkehrsflächenr<br />

Staatspreis Unternehmensqualitätr<br />

15. CSR-Tag onliner


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S2<br />

<strong>2020</strong> MESSEN EVENTS ORT INTERNET<br />

14. – 17. September INTERLIGHT RUSSIA Moskau interlight-building.ru<br />

25. – 26. September OÖ <strong>UMWELT</strong>TAGE Ried www.ooe-umwelttage.at<br />

29.09. – 01. Oktober BATTERY EXPERTS FORUM Frankfurt www.battery-experts-forum.com<br />

28. – 31. Oktober ECO EXPO ASIA Hongkong ecoexpoasia.hktdc.com<br />

03. – 06. November ECOMONDO Rimini en.ecomondo.com<br />

04. – 05. November ACQUA ALTA Essen www.acqua-alta.de<br />

8. – 20. November RECY & DEPO TECH Leoben www.recydepotech.at<br />

26. – 27. November RENEXPO INTERHYDRO Salzburg www.renexpo-hydro.eu<br />

01. – 04. Dezember POLLUTEC Lyon www.pollutec.com<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

31. Jänner <strong>2020</strong><br />

30. April <strong>2020</strong><br />

19. Juni <strong>2020</strong><br />

17. August <strong>2020</strong><br />

05. Oktober <strong>2020</strong><br />

23. November <strong>2020</strong><br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong><br />

Ausgabe 1/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 2/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 3/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 4/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 5/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 6/<strong>2020</strong>


EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />

Werte Kunden!<br />

Nachhaltigkeit wird in diesem<br />

Jahrzehnt zum Kernthema. Begonnen<br />

hat dieses Thema vor vielen Jahren bereits<br />

mit nachhaltigem Abfallmanagement.<br />

Seit einigen Jahren hat sich das Thema auf<br />

den Energiebereich ausgeweitet und nun<br />

klopft es sehr konkret bei der Industrie an.<br />

Dort geht es um eine Kreislaufwirtschaft<br />

in der Produktion, es geht aber in der<br />

Wirtschaft auch etwa um nachhaltiges<br />

Personalmanagement - Schlagwort:<br />

Corporate Social Responsibility.<br />

Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren<br />

Wegbegleiter der Nachhaltigkeit - wir zeigen<br />

regelmäßig auf, wer nachhaltig arbeitet,<br />

welche Modelle angewendet werden<br />

und welche Arbeitsweisen herrschen.<br />

Beispielgebend dafür beschäftigte sich<br />

der 15. CSR-Tag damit, wie nachhaltig die<br />

Wirtschaft ist und was notwendig wäre,<br />

um ökonomische Ziele der Nachhaltigkeit<br />

zu erreichen.<br />

Recht ähnlich gelagert ist die Thematik<br />

beim jährlich vergebenen Staatspreis Unternehmensqualität:<br />

Hier werden qualitativ<br />

ausgezeichnet arbeitende Unternehmen<br />

oder Organisationen vor den Vorhang geholt.<br />

Wir stellen die Preisträger vor.<br />

Weitere Berichte aus den Bereichen Energie,<br />

Umwelttechnik, Abwassertechnik,<br />

Abfallwirtschaft, Recycling, Immobilien<br />

und Alternative Energien runden diese<br />

Ausgabe ab. Dazu liefern wir interessante<br />

Möglichkeiten zur Weiterbildung und Information.<br />

Nützen Sie diese zu ihrem ganz<br />

persönlichen Vorteil!<br />

Wer dieses Jahr übersteht, hat mit einiger<br />

Sicherheit bereits bisher nachhaltig gearbeitet.<br />

Wir wünschen weiterhin viel Erfolg<br />

und ein positives Jahr 2021!<br />

Weiterhin viel Lesevergnügen wünscht<br />

Ihr Peter R. Nestler<br />

PETER NESTLER<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong><br />

INHALT 5/<strong>2020</strong><br />

02 Termine & Events<br />

03 Editorial, Impressum, Inhalt<br />

04 Aktuelles<br />

06 Energiebedarf von PV-Anlagen<br />

09 Interview zur POLLUTEC <strong>2020</strong>/21<br />

12 Regenabfluss von Verkehrsflächen<br />

14 ARA fürchtet um Kleinbetriebe<br />

16 15. CSR-Tag von respACT<br />

18 Uni Leoben: Projekt EsKorte<br />

21 Recy & DepoTech Vorschau<br />

22 Staatspreis Unternehmensqualität<br />

24 Mehr Nachhaltigkeit beim Bauen<br />

26 Nachhaltige Immobilien<br />

28 Investment in Brennstoffzellen<br />

30 Seminare, Ausbildungen<br />

31 Cradle-to-Cradle-Ausbildung<br />

32 Bibliothek<br />

33 Ausblick<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />

Herausgeber: Peter Nestler<br />

Redaktion: Christian Vavra<br />

Grafik: nes2web<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />

E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />

https://umwelt-journal.at


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S4<br />

12 Xelletor-Dekanterzentrifugen für Wien Energie von Flottweg<br />

Für die Entwässerung des<br />

anfallenden Klärschlamms<br />

aus einer Hauptkläranlage<br />

der Wien Energie liefert<br />

Flottweg 12 Xelletor-Dekanterzentrifugen<br />

an Wien Energie.<br />

Flottweg konnte sich im<br />

Qualifikationsbetrieb gegenüber<br />

zwei weiteren Wettbewerbern<br />

durchsetzen.<br />

Wien Energie versorgt 2 Millionen<br />

Kunden und 230.000<br />

Gewerbe- und Industrieanlagen<br />

mit Strom, Wärme<br />

und Kälte. Um den Klimaschutz<br />

voranzutreiben, investiert<br />

das Unternehmen in<br />

den nächsten Jahren massiv<br />

in den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien, wie Sonnen-,<br />

Wind- und Wasserkraft sowie<br />

Elektromobilität. Wien Energie<br />

setzt hierbei auf neue<br />

Technologien, Innovationen<br />

sowie eine höhere Energieeffizienz<br />

in allen Bereichen.<br />

Die Energieeffizienz der Flottweg<br />

X7E Dekanterzentrifugen<br />

war einer der Gründe<br />

für die Vergabe des Großprojekts<br />

an Flottweg. Neben<br />

dem Energiebedarf und<br />

dem Trockensubstanzwert<br />

© Allclick<br />

spielte auch der geringe<br />

Polymerbedarf eine wichtige<br />

Rolle bei dieser Entscheidung.<br />

Im April 2018 startete das<br />

Projekt. Für die Testphase<br />

wurde jeweils eine Mietzentrifuge<br />

von insgesamt drei<br />

Wettbewerbern installiert.<br />

Ab Oktober 2019 folgte die<br />

Ausschreibung und im Januar<br />

<strong>2020</strong> der Qualifikationsbetrieb.<br />

Nach Abschluss des<br />

Qualifikationsbetriebs wurden<br />

die Kosten für Investition<br />

und Betrieb verglichen,<br />

um den Bestbieter für diese<br />

Baumaßnahmen ermitteln<br />

zu können. Hierbei konnte<br />

sich Flottweg gegenüber<br />

zwei Wettbewerbern durchsetzen.<br />

Im Februar <strong>2020</strong> erhielt<br />

Flottweg schließlich den<br />

Zuschlag. Flottweg liefert<br />

neben der bereits in Betrieb<br />

genommenen Mietzentrifuge<br />

noch 11 weitere X7E-<br />

Dekanterzentrifugen. Außer<br />

der Lieferung der Entwässerungszentrifugen<br />

sorgt Flottweg<br />

für die rohrtechnische<br />

Anbindung und Aufstellung<br />

der Zentrifugen, sowie die<br />

Allclick: Industrieller Raumschallschutz<br />

made in Austria<br />

leitungs- und elektrotechnische<br />

Ein- und Anbindung.<br />

Die X7E Dekanterzentrifugen<br />

verfügen über das innovative<br />

Xelletor-System, welches<br />

2019 von Flottweg eingeführt<br />

wurde. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Dekantern<br />

benötigen die Xelletor-Maschinen<br />

deutlich weniger<br />

Polymer und Energie bei<br />

gleichzeitig höherem Trockenstoffgehalt.<br />

Die neue Anlage zur Klärschlammentwässerung<br />

fügt<br />

sich damit vollends in die<br />

innovative Zukunftsausrichtung<br />

von Wien Energie ein.<br />

© Flottweg<br />

Lärmschutz ist eine der<br />

großen Herausforderungen<br />

in der modernen Arbeitswelt.<br />

Sowohl in Produktionsbetrieben<br />

wie auch in Büros ist<br />

dieses Thema in den vergangenen<br />

Jahren verstärkt in<br />

den Fokus geraten. Die Allgemeine<br />

Unfallversicherungsanstalt<br />

(AUVA) attestiert<br />

dem Lärm eine nicht zu gesundheitliche<br />

Gefährdung<br />

für Arbeitnehmer: Konzentration,<br />

Arbeitsleistung und<br />

Arbeitsqualität werden beeinträchtigt,<br />

die Kommunikation<br />

wird erschwert und in<br />

weiterer Folge führt Lärm zu<br />

Lärmschwerhörigkeit.<br />

Der industrielle Raumschallschutz<br />

von Allclick setzt bei<br />

der Absorption von Lärm an,<br />

wenn die direkte Eindämmung<br />

der Lärmquelle nicht<br />

möglich ist. Absorbiert wird<br />

dort, wo Hallen und Räume<br />

einen zu hohen Schallpegel<br />

aufweisen oder aus akustischen<br />

Gründen die Nachhallzeit<br />

verringert werden muss.


| WT12-03G |<br />

Clarke und Innio setzen auf<br />

Jenbacher Gasmotoren<br />

Clarke Energy und INNIO<br />

Jenbacher geben den Projektabschluss<br />

und die Inbetriebnahme<br />

eines zweiten<br />

Blockheizkraftwerk-Moduls<br />

(BHKW) im Kraftwerk der<br />

Centrale Laitière de Mahdia<br />

(Vitalait) in Mahdia, Tunesien,<br />

bekannt. Durch die Installation<br />

eines weiteren IN-<br />

NIO Jenbacher-Gasmotors<br />

wurde die gesamte elektrische<br />

Leistung im Werk von<br />

Vitalait auf 4 MWel erhöht.<br />

Vitalait nahm ihren Betrieb<br />

im Dezember 1998 auf und<br />

verfügt derzeit in ihrem Werk<br />

in Mahdia über eine Produktionskapazität<br />

von 215 Millionen<br />

Litern Milch pro Jahr.<br />

Das Werk stellt eine breite<br />

Palette von Produkten her,<br />

darunter Käse und Joghurt.<br />

Derzeit arbeitet Vitalait mit<br />

rund 35 Vertriebshändlern in<br />

ganz Tunesien zusammen.<br />

Clarke Energy, ein Spezialist<br />

auf dem Gebiet modernster<br />

Gasmotorentechnologie<br />

von INNIO, steht Vitalait als<br />

zuverlässiger Partner für alle<br />

Energieeffizienzprojekte zur<br />

Seite. Im Jahr 2013 installierte<br />

Clarke Energy einen ersten<br />

Jenbacher J612 Gasmotor<br />

von INNIO im Werk von Vitalait,<br />

der eine elektrische Leistung<br />

von 2 MW el liefert.<br />

Die Anlage produziert derzeit<br />

1.100 kWth Heißwasser<br />

und 800 kWth Dampf. Im<br />

Jahr 2018 führte das Wartungsteam<br />

von Clarke Energy<br />

Tunisia – bestehend aus<br />

hoch qualifizierten, autorisierten<br />

tunesischen Spezialisten<br />

und Technikern – die<br />

nach 30.000 Betriebsstunden<br />

fällige kleine Revision erfolgreich<br />

durch.<br />

Sieben Jahre nach der Installation<br />

des ersten Jenbacher<br />

Gasmotors von INNIO beschloss<br />

Vitalait angesichts<br />

seines wachsenden Energiebedarfs<br />

die Eigenproduktion<br />

von Energie durch die<br />

Installation eines weiteren<br />

Jenbacher J612 Gasmotors<br />

von INNIO zu steigern.<br />

Das BHKW umfasst künftig<br />

zwei Jenbacher J612 Gasmotoren<br />

von INNIO mit<br />

einer Gesamtleistung von 4<br />

MWel. Es trägt zur deutlichen<br />

Reduktion der Energiekosten<br />

von Vitalait bei und senkt die<br />

CO 2<br />

-Emissionen um mehr als<br />

6.000 Tonnen pro Jahr.<br />

Ali Hechmi, stellvertretender<br />

geschäftsführender Direktor<br />

von Vitalait, erläutert:<br />

„Clarke Energy und INNIO<br />

Jenbacher sind unsere strategischen<br />

Partner für die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung. Die<br />

Unterzeichnung des zweiten<br />

Vertrags zeugt von unserer<br />

Zufriedenheit mit der Qualität<br />

des Produkts und der<br />

Dienstleistungen, die im Rahmen<br />

der ersten Investition erbracht<br />

wurden.“<br />

Christof Harrasser, INNIO<br />

Jenbacher General Manager<br />

META & SA, führt dazu aus:<br />

„Unsere Jenbacher Gasmotoren<br />

von INNIO decken<br />

den Leistungsbereich von<br />

200 kW bis 10 MW ab und<br />

liefern Strom, Wärme und<br />

Kühlung am Ort des Verbrauchs<br />

für eine Vielzahl von<br />

kommerziellen, industriellen<br />

und kommunalen Anwendungen.<br />

Dank der kontinuierlichen<br />

Verbesserungen und<br />

der intensiven Nutzung des<br />

J612 sind über eine weitere<br />

Kooperation zuversichtlich.<br />

bezahlte Anzeige<br />

Reaktionszeit<br />

unter 1 ms<br />

Ultraschnelle Windparkvernetzung<br />

mit EtherCAT<br />

www.beckhoff.at/wind<br />

Schnelle Parkvernetzung ist der Schlüssel zur Effizienz: Wie effektiv<br />

können Sie auf Spannungseinbrüche oder geänderte Anforderungen<br />

reagieren? Eine Vernetzung mit EtherCAT setzt hier neue Maßstäbe:<br />

Augenblickswerte von Strom und Spannung werden am Einspeisepunkt<br />

mit bis zu 10.000 Samples/s erfasst. Die Sollwertvorgaben für alle<br />

Windkraftanlagen können nach einem etwaigen Spannungseinbruch<br />

in weniger als 1 ms im gesamten Parknetz erfolgen. Ebenso können<br />

die Messwerte aller Windkraftanlagen und die Messung am Einspeisepunkt<br />

auf einem Zeitfenster kleiner als 1 μs synchronisiert und Strom,<br />

Spannung sowie Frequenz entsprechend geregelt und somit das Netz<br />

gestützt werden. Neben der Lösung für die Windparkvernetzung bietet<br />

Beckhoff mit der PC- und EtherCAT-basierten Steuerungstechnik eine<br />

durchgängige Automatisierungsplattform für Windkraftanlagen: von der<br />

Betriebsführung, Pitchregelung bis Condition Monitoring.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S6<br />

Wieviel Energie benötigt die Herstellung<br />

einer Photovoltaik-Anlage wirklich?<br />

Böse Zungen behaupten, dass eine Photovoltaik-Anlage mehr Energie bei ihrer<br />

Herstellung braucht als sie jemals im Betrieb einsparen kann. Das stimmt allerdings<br />

bei weitem nicht, zeigen Berechnungen. Text: VOLKER QUASCHNING<br />

VOLKER QUASCHNING<br />

ENERGIEXPERTE<br />

HTW BERLIN<br />

H<br />

artnäckig hält sich das Gerücht, dass<br />

Photovoltaikanlagen während ihrer<br />

Lebensdauer nicht einmal die Energie<br />

einspielen, die für ihre Herstellung benötigt<br />

wird. Dabei erzeugt eine Solaranlage<br />

ein Vielfaches der Energie, die für ihre Herstellung<br />

aufgewendet wird (Fraunhofer ISE<br />

<strong>2020</strong>; Koppelaar 2016; Leccisi et al. 2016).<br />

Welche Unsicherheiten bei der Bewertung<br />

der energetischen Amortisationszeit existieren<br />

und welche Werte realistisch sind, wird<br />

hier thematisiert.<br />

Den entscheidenden Marktanteil, mit 95 %,<br />

hat die kristalline Silizium-Photovoltaik (Fraunhofer<br />

ISE <strong>2020</strong>), wobei hier zwischen monokristallinem<br />

und multikristallinem Silizium<br />

unterschieden wird. Obwohl monokristalline<br />

Photovoltaikmodule durch einen allgemein<br />

besseren Wirkungsgrad mehr Strom generieren,<br />

sinkt die positive Umweltbilanz durch<br />

die energieintensivere Produktion etwas unter<br />

die von multikristallinen Modulen (Guofu<br />

et al. 2016).<br />

Verschiedene Faktoren maßgeblich<br />

Der kumulierte Energieaufwand gibt an, wie<br />

viel Primärenergie für die Herstellung, Nutzung<br />

und Beseitigung einer Anlage anfällt.<br />

Generell hängt der Wert von dem verwendeten<br />

Zellenmaterial, der Effizienz der Module<br />

und der Installationsart ab. Einzelne Untersuchungen<br />

unterscheiden sich vor allem<br />

durch ihr Analyseverfahren und die Systemgrenzen.<br />

Außerdem ist das Alter der Erhebung<br />

von Bedeutung. Es entstehen mitunter<br />

große Varianzen in den Ergebnissen (Palmer<br />

und Floyd 2017).


Eine häufig zitierte Quelle, auf die sich auch<br />

das Fraunhofer ISE <strong>2020</strong> bezieht, erfasst jeweils<br />

zwei Fälle und umfasst sowohl kristalline,<br />

als auch Dünnschicht-Photovoltaik (Quelle:<br />

Wild-Scholten 2013), siehe Grafik oben.<br />

Eine Studie, die sich der Vergleichbarkeit<br />

der Lebenszyklusanalysen von Photovolatik<br />

widmet (Tannous, Bessous et al. 2019) zeigt,<br />

dass durch Anpassung älterer Untersuchungen<br />

unter Berücksichtigung aktueller Verfahrensweisen,<br />

der kumulierte Energieaufwand<br />

bereits signifikant sinkt (damit ergibt sich eine<br />

positivere Umweltbilanz).<br />

Durch verbesserte Energieeffizienz beim Siliziumschmelzen,<br />

verbesserte Effizienz der Zellen<br />

und immer geringeren Rohstoffeinsatz<br />

sinkt der Energieeinsatz pro Kilowattpeak<br />

(kWp) PV-Anlage stetig.<br />

So hat sich der Materialbedarf an Silizium<br />

beispielsweise von über 16 g/Wp im Jahr<br />

2004 auf unter 4 g/Wp im Jahr 2018 reduziert<br />

(Fraunhofer ISE <strong>2020</strong>).<br />

Die energetische Amortisationszeit (engl. Energy-Payback-Time,<br />

EPBT) gibt an, in welcher<br />

Zeit die Anlage die Energie eingebracht hat,<br />

die für die Herstellung benötigt wurde.<br />

Zwei Punkte sind besonders zu beachten:<br />

- Der Ertrag (jährlich generierter Strom/kWp)<br />

richtet sich nach der Jahressumme der Einstrahlung<br />

und ist im wesentlichen standortspezifisch.<br />

- Um den Stromertrag einer PV Anlage sinnvoll<br />

mit dem Energieaufwand der PV Anlage (meist<br />

angegeben als Primärenergie) zu vergleichen,<br />

wird der Strom in ein Primärenergieäquivalent<br />

umgerechnet, bzw. der Primärenergieaufwand<br />

in ein Stromäquivalent, hierbei bedarf es eines<br />

Netzwirkungsgradfaktors, der in seiner Varianz<br />

zu weiteren Unterschieden im Ergebnis führt.<br />

Der Erntefaktor gibt an, wie oft eine regenerative<br />

Stromerzeugungs-Anlage in ihrer Lebenszeit<br />

(PV ~25 bis 30 Jahre) den kumulierten<br />

Energieaufwand wieder abgibt, beziehungsweise<br />

an anderer Stelle wieder einspart.<br />

Die untenstehende Tabelle enthält verschiedene<br />

Werte für die Amortisationszeit<br />

und die sich ergebenen Erntefaktoren (berechneter<br />

Wert für 25 Jahre Lebensdauer).<br />

Die einzelnen Studien setzen unterschiedliche<br />

Werte für den kumulierten Energieaufwand,<br />

unterschiedliche Standorte (unterschiedliche<br />

Globalstrahlung) und unterschiedliche<br />

Wirkungsgradfaktoren an. Des Weiteren ist<br />

zwischen monokristalliner (s-Si) und multikristalliner<br />

(m-Si) Silizium PV zu unterscheiden.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S8<br />

Die Berechnungen des Fraunhofer Instituts<br />

beziehen sich auf die (Wild-Scholten 2013)<br />

Daten und zeigen damit den Stand aus 2011.<br />

Aktuelle, belastbare Untersuchungen sind<br />

kaum verfügbar.<br />

Oftmals wird eine energetische Amortisationszeit<br />

auch für fossile und nukleare Kraftwerke<br />

angegeben. Hierbei wird jedoch der eingesetzte<br />

Brennstoff nicht berücksichtigt. Da<br />

fossile und nukleare Kraftwerke auch beim<br />

Betrieb erschöpfliche Energievorräte nutzen,<br />

ist die Angabe einer energetischen Amortisation<br />

bei diesen Kraftwerken nicht sinnvoll.<br />

Weiterführende Überlegungen<br />

Um den über die Lebenszeit erzeugten Photovoltaik-Strom<br />

in ein Primärenergieäquivalent<br />

umzurechnen, bedarf es eines Netzwirkungsgradfaktors.<br />

Dieser Wirkungsgradfaktor<br />

beschreibt den Anteil der genutzten Primärenergie<br />

am Strommix und ist davon abhängig,<br />

welcher Anteil verschiedener fossiler und<br />

regenerativer Energien am Kraftwerksmix vorhanden<br />

ist. Mit steigendem EE-Anteil steigt<br />

der Netzwirkungsgrad.<br />

Der durchschnittliche Primärenergieaufwand<br />

pro 1 kWh Strom im deutschen Kraftwerksmix<br />

des Jahres 2018 betrug 1,85 kWh. (FragDenStaat.de,<br />

<strong>2020</strong>). Das entspricht einem Gesamtwirkungsgrad<br />

von 54 Prozent.<br />

Das deutsche Umweltbundesamt veröffentlichte<br />

zu den Photovoltaik-Stromeinspeiungen<br />

in Deutschland im Jahr 2018 Substitutionsfaktoren,<br />

die anzeigen, welche fossile Kraftwerke<br />

durch die Photovoltaik-Einspeisung gedrosselt<br />

wurden (UBA 2019, Emissionsbilanz erneuerbarer<br />

Energien, Kapitel 4). Über die anteiligen<br />

gemittelten Bruttowirkungsgrade (selbe Quelle,<br />

Kapitel 4) ergibt sich die genaue Primärenergieersparnis<br />

für Photovoltaik-Strom: 2,03<br />

kWh(PE)/kWh(PVStrom), diese Angaben nach<br />

eigener Berechnung.<br />

Basis für die errechnete Amortisationszeit<br />

Die Berechnung der Amortisationszeit kristalliner<br />

Silizium Photovoltaikanlagen aus dem kumulierten<br />

Energieaufwand für den allgemeinen<br />

Fall in Deutschland erfolgten unter der<br />

Anwendung folgender Details:<br />

- 927 Volllaststunden als gemittelter Wert der<br />

Vollaststunden der Jahre 2010-2017 für PV Anlage<br />

in Deutschland (bdew 2018)<br />

- 1 kWh PV Strom ersetzt 2,03 kWh Primärenergie,<br />

wie im Jahr 2018,<br />

- Lebensdauer von 25 Jahren.


„Die Unternehmen brauchen die POLLUTEC,<br />

um weiterhin Geschäfte zu machen.“<br />

Die französische Umweltleitmesse POLLUTEC stellt ihre Ausgabe <strong>2020</strong> auf online<br />

um und wird erst 2021 wieder in Lyon live abgehalten. Die Themenliste bleibt<br />

aber ungehindert umfangreich und hochspannend. Wir sprachen darüber mit<br />

Messedirektor Alexis de Gerard. Interview: PETER NESTLER<br />

© POLLUTEC<br />

ALEXIS DE GERARD<br />

EVENT DIRECTOR<br />

POLLUTEC<br />

UJ: Hat Reed Expositions endlich die Entscheidung<br />

getroffen, die Ausgabe der Pollutec-<br />

Messe auf 2021 zu verschieben? Was sind die<br />

Elemente, die Sie zu dieser schwierigen Wahl<br />

führen? / Wie haben die Aussteller auf all diese<br />

Veränderungen und auf die allgemeine<br />

Situation reagiert?<br />

Alexis de Gerard: Die COVID-19-Pandemie<br />

ist auf nationaler, europäischer und internationaler<br />

Ebene nach wie vor aktuell. Für<br />

zahlreiche Aussteller aus der Umwelttechnikbranche<br />

bringt sie starke wirtschaftliche<br />

Beeinträchtigungen mit sich und zudem ist<br />

ungewiss, ob eine Anreise der Besucher in gewohnter<br />

Weise möglich sein würde. Deshalb<br />

haben sich die Veranstalter nun entschlossen,<br />

die ursprünglich für den 1. bis 4. Dezember<br />

<strong>2020</strong> geplante Auflage der Pollutec auf Oktober<br />

2021 zu verschieben.<br />

Es war keine leichte Entscheidung, da zahlreiche<br />

Fachleute, Aussteller, Besucher und<br />

Organisationen, die sich von der Messe eine<br />

vom Umweltschutz geprägte Wiederbelebung<br />

der Wirtschaft versprechen, für eine<br />

Durchführung der Veranstaltung ausgesprochen<br />

hatten. Auch für die Akteure aus der<br />

Region ist die Pollutec stets ein wichtiger Faktor<br />

für die Attraktivität und die Wirtschaft der<br />

Metropole Lyon.<br />

Vor diesem Hintergrund und mit der Zuversicht,<br />

den Infektionsschutz für alle Teilnehmer<br />

mit einem genehmigten Hygienekonzept<br />

optimal gewährleisten zu können, haben die<br />

Veranstalter bis zum Sommer an ihrem Kurs<br />

festgehalten. Doch aufgrund der aktuellen<br />

Entwicklung der Pandemie ist eine Verschiebung<br />

des Termins nun unumgänglich. Denn<br />

so bleibt die Möglichkeit gewahrt, dass diese<br />

Leitmesse ein weltweites Publikum erreicht<br />

und dass sich die Investitionen für die Kunden<br />

auch tatsächlich auszahlen.<br />

Wir verstehen die Enttäuschung all derer, die<br />

sich mit uns für die Durchführung der Messe<br />

eingesetzt haben und die wegen der Pollutec<br />

auf eine Wiederbelebung ihres Geschäfts<br />

zum Jahresende gehofft haben. Doch die<br />

Pollutec ist ein Branchentreffen, das die gesamte<br />

Lieferkette abdeckt. Die Durchführung<br />

der Veranstaltung <strong>2020</strong> ist aus heutiger<br />

Sicht mit großen Risiken verbunden und wäre<br />

zahlreichen Kunden schwer zu vermitteln gewesen.<br />

Trotzdem wird die Pollutec <strong>2020</strong> zur<br />

Förderung der Energiewende und des ökologischen<br />

Wandels beitragen, indem sie an<br />

dem ursprünglich geplanten Veranstaltungstermin<br />

vom 1. bis 4. Dezember <strong>2020</strong> nun eine<br />

virtuelle Messe mit Webinaren und Online-<br />

Meetings anbietet.<br />

UJ: Welche neuen Aussteller werden 2021 auf<br />

der POLLUTEC vertreten sein – sind das eher<br />

Startups, sind das größere Unternehmen, die<br />

die Chance diesmal nützen wollen, um in einem<br />

schwierigen Umfeld zu punkten? Woher<br />

kommen die Neuen?<br />

de Gerard: Was wir in diesem Jahr beobachten<br />

konnten, ist, dass der Energiesektor im<br />

laufenden Jahr sehr gut performt hat. Auch<br />

Anbieter von Smart Tools hatten eine gute<br />

Entwicklung. Der gesamte Industriebereich<br />

ist stärker von der Krise betroffen. Eine kleine<br />

Ausnahme stellt hier der Bereich Luft dar,<br />

hier gibt es einen starken Fokus auf moderne<br />

Abluftsysteme, der sich positiv ausgewirkt<br />

hat und von diesen Unternehmen haben wir<br />

auch viele Anfragen erhalten.<br />

UJ: Was sind die geplanten Hauptthemen der<br />

POLLUTEC 2021?<br />

de Gerard: Das hat sich von Anbeginn an<br />

wenig geändert: alle Arten von Umweltthe-


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S10<br />

ZUR PERSON<br />

Seit September 2019 ist Alexis de Gérard<br />

neuer Direktor der Von Reed Expositions<br />

France organisierten Messe Pollutec. Er hat<br />

es am Dienstag, dem 8. Oktober, in einer<br />

Erklärung angekündigt.<br />

Pollutec ist die internationale Messe für<br />

Umweltlösungen, die alle zwei Jahre in Lyon<br />

stattfindet. Alexis de Gérard tritt die Nachfolge<br />

von Stéphanie Gay-Torrente an, die<br />

das Unternehmen Anfang 2019 nach 17<br />

Jahren verlassen hatte.<br />

Alexis de Gérard (46) hat seinen Abschluss<br />

an der Toulouse Business School gemacht.<br />

Reed Expositions France betont, dass er<br />

“einen großen Teil seiner Karriere in den<br />

Bereichen Engineering und Innovation”<br />

gemacht habe, in denen er sehr schnell in<br />

Umwelt- und Energiefragen vertieft worden<br />

sei. In der Raffinerie & Marketing-Sparte<br />

von Total konnte er mehr als sechs Jahre<br />

lang Lösungen zur Verhütung und Behandlung<br />

von Umweltverschmutzungen in der<br />

Industrie entwickeln. Seine letzten Missionen<br />

bei GreenYellow, einer Tochtergesellschaft<br />

der Casino-Gruppe, haben das<br />

Unternehmen auch dazu gebracht, sowohl<br />

öffentlichen als auch privaten Kunden<br />

Energieeffizienzlösungen anzubieten.<br />

Ich habe aber das Ziel, künftig<br />

einen eigenen Event „Sea<br />

& Coastline“ daraus zu machen,<br />

vielleicht bereits 2022<br />

als eigenen Event.<br />

UJ: Hat sich gegenüber den<br />

Vorjahren das geografische<br />

Interesse bei den Ausstellern<br />

geändert – kommen vermehrt<br />

Anfragen aus anderen<br />

Teilen der Welt als bisher?<br />

men – Abfall, Wasser, Energie, Luft und Abluft,<br />

Emissionen, Instrumente, Messtechnik<br />

und Analysetools, also eine Plattform für Umwelt-<br />

und Energielösungen für die Industrie, für<br />

Kommunen und für Regionen. Darüber hinaus<br />

wollen wir ein Sprungbrett für Innovationen<br />

und internationale Entwicklungen sein.<br />

Wir werden aber in diesem Jahr auch das<br />

Thema „Meer und Küste“ neu auf der POLLU-<br />

TEC präsentieren. Wir sind in diesem Bereich<br />

mit sich dynamisch ändernden Regulativen<br />

konfrontiert, die zu einer Reihe von Änderungen<br />

führen werden. Die Antworten auf diese<br />

Fragen und Herausforderungen versuchen<br />

wir mit einem Special auf der POLLUTEC 2021<br />

mit dem Titel „Sea & Coastline“ zu geben. Wir<br />

wollen hier möglichst viele Anbieter von Lösungen<br />

an einem Ort zusammenbringen. Dies soll<br />

heuer im Rahmen der POLLUTEC stattfinden.<br />

Interessanterweise haben<br />

wir diesmal viele Anfragen<br />

aus Italien erhalten. Das hat<br />

dazu geführt, dass der Italien-Pavillon<br />

jede Woche größer<br />

geworden ist. Ich denke,<br />

das dürfte auf ein spezifisches Interesse Italiens<br />

zurückzuführen sein. Hier sollen offenbar<br />

die italienischen Unternehmen besonders gepusht<br />

werden, ihre Geschäfte im Ausland voranzutreiben.<br />

UJ: Die aktuelle Krise hat zu einer verstärkten<br />

Wahrnehmung auch und besonders bei Umweltthemen<br />

geführt: Wenn die Krise einmal<br />

ausgestanden ist, rechnen Sie damit, dass<br />

die POLLUTEC noch deutlich größer werden<br />

könnte, eben weil Umweltthemen einen noch<br />

höheren Stellenwert haben?<br />

de Gerard: Als Organisator der POLLUTEC setze<br />

ich genau darauf. Darum laden wir auch<br />

Politiker als Entscheidungsträger zur POLLUTEC<br />

ein – und zwar nicht nur jene aus Frankreich,<br />

sondern auch aus anderen Ländern sowie von


der Europäischen Kommission. Denn<br />

hier werden Lösungen präsentiert, die<br />

gerade für sie interessant sind. Es spricht<br />

alles vom Green Deal – wir haen die Antworten.<br />

Der Wiederaufbau nach der Krise<br />

muss auch nach ökologischen Kriterien<br />

vorangetrieben werden. Wir haben<br />

dazu auch bereits gutes Feedback von<br />

vielen Politikern erhalten. Dies ist wiederum<br />

eine Chance für die ausstellenden<br />

Unternehmen, sich hier auszutauschen.<br />

UJ: Wird es bei der Ausgabe im Jahr<br />

2021 der POLLUTEC komplett neue Themen<br />

geben?<br />

de Gerard: Vor allem der Energiesektor<br />

wird mit einer großen Zahl an Innovationen<br />

präsent sein. Darüber hinaus wird<br />

es spannende Lösungen für eine moderne<br />

Kreislaufwirtschaft geben. Diese<br />

werden wir stark in den Vordergrund<br />

stellen. Zum Beispiel wird unsere Hauptbühne<br />

am ersten Tag diesem Thema<br />

zur Gänze gewidmet sein.<br />

UJ: Welche spannenden Livepräsentationen<br />

wird es auf der POLLUTEC 2021<br />

für die Besucher geben?<br />

de Gerard: Da ist sicherlich der Water<br />

Hub zu nennen, den wir in diesem<br />

Jahr aufbauen werden. Als ich<br />

im Herbst 2019 als neuer Direktor der<br />

POLLUTEC angetreten bin, war mir<br />

eine verstärkte Interaktion zwischen<br />

den Besuchern und den Ausstellern<br />

besonders wichtig. Das werden wir<br />

auch wie geplant umsetzen. Im Bereich<br />

Wasser wird es also viele Innovationen<br />

tatsächlich live zu sehen geben,<br />

mit einer interaktiven Show, an<br />

der 15 bis 20 Unternehmen beteiligt<br />

sein werden. Die Besucher erhalten<br />

hier auch die Möglichkeit, die ihrer<br />

Meinung nach beste Innovation im<br />

Zuge einer Abstimmung zu wählen.<br />

Sehr spannend wird auch ein Simulationsspiel<br />

zum Thema Klimawandel sein,<br />

das wir dieses Jahr auf der POLLUTEC<br />

haben werden. Dieses ist eine realistische<br />

Simulation auf wissenschaftlicher<br />

Basis, die aufzeigen soll, wohin uns der<br />

Klimawandel führen wird, wenn nichts<br />

dagegen unternommen wird. Die Teilnehmer<br />

des Spiels können aber in<br />

Teams Entscheidungen im Rahmen des<br />

Spiels treffen und sich die Auswirkungen<br />

davon live ansehen.<br />

UJ: Wie lautet abschließend Ihre Erwartung<br />

für die POLLUTEC ONLINE <strong>2020</strong> in<br />

einem Satz zusammengefasst?<br />

Die Pollutec ist ein unverzichtbares Ereignis<br />

für die gesamte Umweltkette<br />

und -sektoren. In einem Kontext einer<br />

Gesundheitskrise, die Besprechungen<br />

verhindert und sich direkt auf die Aktivitäten<br />

von Umweltakteuren auswirkt,<br />

ist es wichtig, sich zu treffen, um Kontakt<br />

mit Kunden aufzunehmen, weiterhin<br />

Auftragsbücher zu füllen, neue<br />

Leads zu generieren und sich auf dem<br />

Laufenden zu halten. Aktualisierung<br />

regulatorischer Änderungen und Hervorhebung<br />

individueller Erfolge. Aus<br />

diesem Grund bieten wir mit Pollutec<br />

Online ein Triple-Play-Angebot: Online-<br />

Konferenzen, Online-Meetings und einen<br />

Marktplatz. Wir warten hinter Ihren<br />

Bildschirmen auf Sie.<br />

UJ: Danke für das Gespräch – wir wünschen<br />

eine erfolgreiche POLLUTEC<br />

ONLINE <strong>2020</strong> und sehen uns dann im<br />

nächsten Jahr live in Lyon!


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S12<br />

Regenabfluss von Verkehrsflächen nutzen<br />

und zugleich das Grundwasser schonen<br />

Betriebsgelände haben für entsprechenden Regenabfluss zu sorgen. Bis dieses<br />

ins Grundwasser gelangt, sind eine Reihe von Faktoren zu beachten. Passende<br />

Lösungen schützen Unternehmen vor den Risiken einer nicht fachgerechten<br />

Ableitung des Wassers. Text: KLAUS W. KÖNIG<br />

Das künftige Credo der Wasserwirtschaft<br />

lautet: Regenwasser bleibt vor<br />

Ort. Ob Versickerung, zeitverzögerte<br />

Ableitung in den Kanal oder Nutzung – immer<br />

mit entsprechender Vorreinigung des Oberflächenabflusses.<br />

Die Regeln der Technik sind<br />

vorhanden, entsprechende Produkte ebenfalls.<br />

Werden die Anlagen, die dauerhaft<br />

Schadstoffe entfernen, unterirdisch und aus<br />

Beton-Fertigteilen gebaut, sind die Flächen<br />

darüber weiterhin normal befahrbar.<br />

Entwässerungsplanung gemäß ÖNORM<br />

Die Planung einer Entwässerungsanlage<br />

durch Architekten und Ingenieure sowie die<br />

Beurteilung des Vorhabens durch die Wasserrechtsbehörde<br />

ergeben, ob Regenabfluss in<br />

den Kanal muss oder vorzugsweise in Oberflächengewässer<br />

wie die Donau eingeleitet<br />

oder alternativ versickert werden kann. Als Entscheidungs-Grundlagen<br />

dienen die ÖNORM<br />

B 2506-3 und das ÖWAV-Regelblatt 45, wonach<br />

Abflussflächen gemäß Verschmutzungsgrad<br />

in fünf Kategorien eingeteilt sind. Die<br />

möglichen Inhaltsstoffe im Oberflächenabfluss<br />

reichen von Nährstoffen über Schwermetalle<br />

bis zu organischen Spurenstoffen, die durch atmosphärische<br />

Deposition, Siedlungstätigkeiten<br />

und Verkehrsbelastung entstehen.<br />

Je nach Kategorie der Abflussfläche, also je<br />

nach Grad der Regenwasserverschmutzung,<br />

ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Der<br />

Schutz der Gewässer, in die eingeleitet werden<br />

soll, ist in Österreich gewährleistet durch die<br />

Qualitätszielverordnungen QZV Chemie OG<br />

für Oberflächengewässer und QZV Chemie<br />

GW für das Grundwasser. Mit ihnen werden<br />

die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

umgesetzt. Das Ziel ist, eine Verschlechterung<br />

des Zustandes der Gewässer zu vermeiden.<br />

Verantwortlich für den Inhalt dieser<br />

österreichischen Verordnungen ist<br />

das Bundesministerium für Landwirtschaft,<br />

Regionen und Tourismus<br />

(BMLRT). Welche Maßnahmen<br />

im Einzelfall zu treffen sind, um die<br />

Ziele zu erreichen und eine Bewilligung<br />

der Behörden zu erhalten,<br />

beschreiben die Regeln der Technik,<br />

hier die ÖNORMEN B 2506 mit<br />

ihren Teilen 1 bis 3.<br />

Den Regen vor Ort behalten<br />

Das nachfolgende Beispiel, Mitte<br />

2019 realisiert, zeigt eine interessante<br />

Variante zur Versickerung:<br />

Die Nutzung von Niederschlagswasser<br />

vor Ort. Um den vom Himmel<br />

gefallenen Rohstoff zusammen<br />

mit Grundwasser im Recycling verwenden<br />

zu können, muss er allerdings<br />

durch so genannte „Behan-


dlungsanlagen“ von den Stoffen gereinigt<br />

werden, die sich auf den Sammelflächen,<br />

hier Fahrbahnen, gelöst haben.<br />

Die Komponenten dieser Anlagen werden<br />

idealerweise:<br />

* vorgefertigt zur Baustelle geliefert, unterirdisch<br />

installiert, haben zwischen Zu- und Ablauf<br />

wenig Höhenunterschied und damit eine<br />

geringe Aushubtiefe<br />

* kompakt platzsparend angeordnet, so dass<br />

wenig Aushubfläche erforderlich ist und sie<br />

werden ab Werk bereits ausgestattet mit fertig<br />

installierten Einbauten und Wanddurchführungen<br />

bzw. Dichtungen als Voraussetzung<br />

für eine schnelle Montage<br />

* statisch ab Werk so ausgelegt, dass keine<br />

Fundamente nötig sind sowie die komplette<br />

Fläche darüber befahrbar ist.<br />

Anwendungsbeispiel<br />

Das G-Class Experience Center in Feldkirchen<br />

bei Graz: Das Gelände zur Präsentation<br />

von Fahrzeugen erstreckt sich über 100.000<br />

m² und liegt direkt beim Flughafen Graz auf<br />

einem ehemaligen Fliegerhorst.<br />

Neben dem Empfangs- und Präsentationsbereich<br />

befinden sich verschiedene Offroad-Module<br />

mit künstlichen Hügeln und<br />

Rampen. Zur Entwässerung der befestigten<br />

Flächen von Tankstelle, Waschplatz sowie<br />

der im Kreislaufsystem bewässerten Fläche<br />

um die Schleuderplatte waren jeweils Mineralölabscheider<br />

mit Warneinrichtung, bei<br />

Tankstelle und Waschplatz zusätzlich je eine<br />

Pumpstation für den Anschluss an die Kanalisation<br />

erforderlich.<br />

Der Regenabfluss der On-Road-Strecken und<br />

der sonstigen befestigten Flächen wird in<br />

einer Sedimentationsanlage ViaSed und in<br />

einem Lamellenklärer ViaTub gereinigt und<br />

danach zum Beregnen der Schleuderplatte<br />

bereitgestellt.<br />

Diese Form des Nutzens bzw. Recycelns durch<br />

Kreislaufführung schont natürliche Wasserressourcen.<br />

Und es entlastet das Abwassersystem<br />

durch weniger Abflussmenge. Wie<br />

bei allen Entwässerungsanlagen, bei denen<br />

mit mineralölhaltigem Abwasser gerechnet<br />

werden muss, sorgen Abscheider für eine<br />

Reduktion der Schadstoffe bereits vor Ort.<br />

LINK-TIPP:<br />

Weitere Informationen finden Sie hier:<br />

https://www.mall-umweltsysteme.at<br />

https:// www.g-class-experience.com


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S14<br />

Kreislaufwirtschaft: Warnung vor negativer<br />

Enwtwicklung bei den kleineren Betrieben<br />

Aus Sicht der EU-Kommission bildet die Kreislaufwirtschaft – neben Energiewende<br />

und Digitalisierung – einen der wichtigsten Entwicklungspfade der Zukunft.<br />

Darauf hat sich auch Österreichs Wirtschaft längst eingestellt. Im Detail ergeben<br />

sich im Bereich der Circular Economy Unterschiede: vor allem kleinere Betriebe<br />

drohen zurückzufallen. Zu diesem Ergebnis kommt nun eine Marktforschungsumfrage<br />

von GfK im Auftrag von ARAplus.<br />

DWährend größere Unternehmen verstärkt<br />

mit der Kreislaufwirtschaft planen,<br />

diese bereits nutzen oder in sie<br />

investieren, drohen kleinere Betriebe zurückzufallen.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />

Marktforschungsumfrage von GfK* im<br />

Auftrag von ARAplus.<br />

Auch wenn laut Umfrage bereits zwei von<br />

drei österreichischen Unternehmen (67 %) die<br />

Kreislaufwirtschaft nutzen oder mit ihr planen:<br />

Zwischen größeren Unternehmen (>50 Mitarbeiter)<br />

und kleineren Betrieben (


my Index wider, der auf einer Skala von<br />

0-100 einen Rückgang von 55,9 (2019)<br />

auf 51,7 (<strong>2020</strong>) verzeichnet.<br />

„Diese Entwicklung ist dramatisch und<br />

geht in die falsche Richtung. Als wichtige,<br />

tragende Säule der Wirtschaft dürfen<br />

kleinere Unternehmen nicht noch weiter<br />

im Bereich Circular Economy zurückfallen.<br />

Denn diese ist unsere Zukunft. Was wir<br />

jetzt brauchen ist ein Schulterschluss von<br />

Politik und Wirtschaft sowie die Ausgestaltung<br />

von Rahmenbedingungen, die den<br />

Unternehmen größtmögliche Investitionsund<br />

Planungssicherheit bieten“, so Hauke<br />

mit einem Appell.<br />

Schon heute wird Österreich als internationales<br />

„Best Practice“ in Sachen Kreislaufwirtschaft<br />

gehandelt, an deren Ausgestaltung<br />

und Umsetzung die ARA seit über<br />

25 Jahren tätig ist. „Mit Blick in die Zukunft<br />

arbeiten wir bereits jetzt intensiv, zum Beispiel<br />

im Rahmen von ARA Circular Design:<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden schaffen wir<br />

optimales Verpackungsdesign für morgen.<br />

Oder wir optimieren mit jeweils individuellen<br />

Lösungen das Stoffstrommanagement von<br />

Betrieben im Hinblick auf Abfallströme sowie<br />

die Verfügbarkeit von hochwertigen Rezyklaten“,<br />

so Hauke abschließend.<br />

Auch die durchgeführte Marktforschung bestätigt<br />

schlussendlich die genannten Schwerpunkte<br />

des heimischen Marktführers der Sammel-<br />

und Verwertungssysteme mit über 15.000<br />

Kunden: ARAplus – sowie die Wirtschaftskammer<br />

– nehmen nach wie vor die Führungsposition<br />

ein, wenn man die österreichischen Unternehmen<br />

nach der Kompetenz im Bereich<br />

Circular Economy fragt.<br />

LINK-TIPP:<br />

Weitere Informationen zum Thema Kreislaufwirtschaft<br />

finden Sie hier:<br />

https://www.ara.at/kreislauf-wirtschaft<br />

IHRE VORTEILE MIT DER<br />

FLOTTWEG X-SERIE BEI DER<br />

SCHLAMMENTWÄSSERUNG<br />

· Xtra Entwässerungsleistung<br />

· Xtra Polymereinsparung<br />

· Xtra Energieeinsparung<br />

· Xtra Sauber: Abscheidegrad über 99 %<br />

· Xtra Kapazität: bis zu 15 % mehr Durchsatz


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S16<br />

15. CSR-Tag: Grünes Licht für die Wirtschaft -<br />

Zukunftsfähig mit Klimaschutz<br />

Der jährliche Unternehmenskongress zu nachhaltigem Wirtschaften findet am 21.<br />

und 22. Oktober <strong>2020</strong> statt. Die TeilnehmerInnen erwartet ein vielseitiges Programm<br />

mit Einblicken in klimafreundliche Unernehmensführung, Innovationen und Geschäftsmodelle.<br />

Die Geschäftführerin von respACT, Daniela Knieling (Foto), verrät,<br />

auf welche Highlights sich die BesucherInnen freuen dürfen.<br />

Frau Knieling, der CSR-Tag <strong>2020</strong> steht im Zeichen<br />

des Klimaschutzes. Warum haben Sie<br />

diesen Schwerpunkt gewählt?<br />

Daniela Knieling: Weil Klimaschutz uns alle<br />

betrifft und dieses „alle“ bezieht sich auch<br />

auf Wirtschaftstreibende. Bei „unternehmerischem<br />

Klimaschutz“ geht es nicht nur darum,<br />

aufzuzeigen, wie Unternehmen ihre Emissionen<br />

und ihren ökologischen Fußabdruck<br />

nachhaltig reduzieren können, sondern auch<br />

und vor allem um Innovationen. An diesem<br />

großen Thema kommt langfristig kein Unternehmen<br />

vorbei. Die Corona-Krise hat die unmittelbare<br />

Bedeutung des Green Deals verstärkt,<br />

der jetzt genutzt werden muss, um die<br />

Transformation der europäischen Wirtschaft<br />

voranzutreiben.<br />

Ein Online-Kongress – wie dürfen sich die TeilnehmerInnen<br />

das vorstellen?<br />

Es ist eine bewusste Entscheidung, den CSR-<br />

Tag im Corona-Jahr als Online-Kongress zu<br />

veranstalten. Nur so können wir die Sicherheit<br />

aller Beteiligten gewährleisten und gleichzeitig<br />

die angestrebte Größe des Events ermöglichen.<br />

An den inhaltlichen Schwerpunkten,<br />

die wir setzen, ändert die virtuelle Ausrichtung<br />

nichts. Es ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung,<br />

den Qualitätsansprüchen gerecht<br />

zu werden, die die TeilnehmerInnen an diese<br />

langjährige Veranstaltung haben. Umso mehr<br />

freut es uns, dass es auch heuer wieder gelingt,<br />

österreichische Expertise mit internationalen<br />

Impulsen zu verbinden und wir Speaker<br />

wie R. Edward Freeman und Paul Polman für<br />

die gemeinsame Sache gewinnen konnten.<br />

Was ist thematisch am CSR-Tag geplant?<br />

Vieles – das respACT-Team hat ein sehr abwechslungsreiches<br />

Programm zusammengestellt.<br />

Es ist für alle etwas dabei! Der erste Tag<br />

beginnt mit einer Begrüßungszeremonie, bei<br />

der wir auf die Videobotschaft von Paul Polman<br />

gespannt sein dürfen. Der Gründer von<br />

IMAGINE und ehemalige CEO von Unilever ist<br />

ein Mann mit viel Erfahrung auf dem Gebiet<br />

nachhaltigen Wirtschaftens. Ich freue mich<br />

schon jetzt auf seine inspirierenden Worte.<br />

Der international bekannte Wissenschaftler R.<br />

Edward Freeman wird mit seiner Keynote<br />

über „Verantwortungsvolles Wirtschaften<br />

ohne Kompromisse“ anschließen.<br />

Die Keynote am zweiten Tag wird<br />

sich den aktuellen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen ganz praktisch<br />

nähern. Der Unternehmer Reinhard<br />

Schneider, der als CEO der Werner &<br />

Mertz GmbH letztes Jahr den Deutschen<br />

Umweltpreis erhielt, wird sich der<br />

Frage „Wie viel Nachhaltigkeit braucht<br />

Vertrauen?“ widmen.<br />

Tiefer in das diesjährige Thema eintauchen<br />

können die TeilnehmerInnen<br />

durch zwölf Schwerpunktsessions, die in


drei Runden angeboten werden. Sie reichen<br />

von Klimakommunikation und MitarbeiterInnenkultur<br />

über Green Finance, Kreislaufwirtschaft<br />

und Privat Public Partnerships bis hin zu<br />

Logistik, Energieefffizen und dem Einsatz von<br />

Klimadaten im unternehmerischen Kontext.<br />

Am Ende des zweiten Tages entlassen wir<br />

die TeilnehmerInnen schließlich mit einer anregenden<br />

Podiumsdiskussion zu Klimaschutz<br />

und nachhaltigem Unternehmertum.<br />

respACT blickt auf 14 Jahre CSR-Tag zurück<br />

und feiert dieses Jahr – trotz Corona – ein „kleines<br />

Jubiläum“. Was macht den CSR-Tag nach<br />

den vielen Jahren noch immer so besonders?<br />

„Viele“ Jahre sind es tatsächlich. Dieses Jahr<br />

treten wir Corona bedingt sozusagen in das<br />

digitale Zeitalter ein. Wir freuen uns, unser kleines<br />

Jubiläum mit den TeilnehmerInnen in diesem<br />

besonderen Format feiern zu können. In<br />

den letzten 14 Jahren hat sich unser CSR-Tag<br />

aus vielen Gründen zu einem Flagship-Event<br />

von respACT und zum „Treffpunkt“ der österreichischen<br />

Szene rund um nachhaltiges Wirtschaften<br />

entwickelt.<br />

respACT verfolgt seit über 20 Jahren das Ziel,<br />

verantwortungsvolles Unternehmertum in Österreich<br />

zu etablieren und den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich wortwörtlich nachhaltig<br />

zu stärken. Heute ist das Thema aktueller<br />

denn je und in unserem Netzwerk finden sich<br />

viele UnternehmerInnen und WegbegleiterInnen,<br />

die nicht müde werden, sich für dieses<br />

gemeinsame Ziel einzusetzen. Dieser Spirit<br />

steckt an und so dürfen wir uns seit Jahren<br />

über einen gut besuchten CSR-Tag freuen.<br />

Ebenso wichtig ist es, sich als Veranstalter<br />

nicht auf einem Erfolg auszuruhen. Jahr für<br />

Jahr bespielt der Kongress topaktuelle Themen<br />

wie dieses Jahr „unternehmerischer<br />

Klimaschutz“. Dabei steht der Anspruch im<br />

Zentrum, diese Themen durch einen ausgewogenen<br />

Mix aus Theorie und Praxis greifbar<br />

zu machen, denTeilnehmerInnen Ideen für ihr<br />

persönlches Arbeitsumfeld mitzugeben und<br />

mit Innovation und Mut zu begeistern!<br />

LINK-TIPP:<br />

Anmeldungen zum 15. CSR-Tag hier:<br />

http://www.csrtag<strong>2020</strong>.com/anmeldung


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S18<br />

Projekt EsKorte - Sensorgestützte<br />

Stoffstromüberwachung für<br />

Kunststoffabfälle<br />

In der EU wurden im Jahr 2017 insgesamt 14,5 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle<br />

aus Kunststoff generiert. Im Vergleich zum Jahr 2007 war dies ein Anstieg<br />

um 12,7 Prozent. Die teilweise Freisetzung von Kunststoffabfällen in die Umwelt<br />

sowie die Umweltauswirkungen der Gewinnung von Erdöl als Ausgangsstoff für<br />

die Erzeugung von Kunststoffen stellen daher ein immer größeres ökologisches<br />

Problem dar. Text: SABINE SCHLÖGL und DANIEL VOLLPRECHT<br />

Zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks<br />

von Kunststoffverpackungen<br />

ist das Kunststoffrecycling von großer<br />

Bedeutung. Hier ist der Innovationsbedarf<br />

sehr hoch, da die Recyclingrate in Österreich<br />

gemäß EU-Vorgaben von derzeit nur<br />

28 Prozent bis ins Jahr 2030 auf 55 Prozent<br />

gesteigert werden muss.<br />

Derzeit keine Chance auf Recyclingziel<br />

Gegenwärtig ist die Erreichung dieses Ziels<br />

in Österreich technisch nicht möglich, da<br />

Schwankungen im Aufkommen und in der<br />

Zusammensetzung der getrennt gesammelten<br />

Leichtverpackungsabfälle und das Auftreten<br />

von Störstoffen die Effizienz von Sortieranlagen<br />

beeinträchtigen.<br />

Die Möglichkeiten anschließender Kunststoffrecycling-Unternehmen<br />

sind allerdings<br />

maßgeblich von der Qualität der erreichten<br />

Sortierprodukte abhängig. Eine Anlagenoptimierung<br />

kann dabei einerseits eine Verbesserung<br />

im Bezug auf die Outputströme


ewirken (höheres Ausbringen und/oder<br />

höhere Reinheit), andererseits aber auch<br />

den Energieaufwand der Anlage reduzieren,<br />

indem zum Beispiel temporär nicht benötigte<br />

Aggregate abgeschaltet werden.<br />

Uni Leoben forscht an Stoffstrommonitoring<br />

In einem derzeit lasufenden Forschungsprojekt<br />

am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik<br />

und Abfallwirtschaft (AVAW) der<br />

Montanuniversität Leoben in der Steiermark<br />

ist der Fokus daher auf die Entwicklung<br />

und Erprobung eines sensorgestützten<br />

Stoffstromüberwachungssystems für Kunststoffsortieranlagen<br />

gerichtet - Projektname<br />

kurz „EsKorte“.<br />

In Kooperation mit den Projektpartnern<br />

Brantner Environment Group GmbH, EVK<br />

DI Kerschhaggl GmbH, OMNETRIC GmbH,<br />

Siemens Aktiengesellschaft Österreich und<br />

der RWTH Aachen University wird eine intelligente<br />

Vernetzung der maschinellen Anlagenkomponenten<br />

angestrebt.<br />

Durch das verknüpfte Know-How sollen die<br />

Grundlagen für eine Modernisierung der<br />

Abfallwirtschaft und eine optimierte Kunststoffsortierung<br />

geschaffen und somit ein<br />

Beitrag für die Erfüllung der ambitionierten<br />

Recyclingquoten geleistet werden.<br />

Input-Material sehr unterschiedlich<br />

Konkret ist ein fundamentales Problem in<br />

Kunststoffsortieranlagen die Schwankung<br />

des Durchsatzes und der Zusammensetzung<br />

des Input-Materials. Gründe dafür<br />

sind beispielsweise unterschiedliche Sammelsysteme<br />

der Kommunen im Einzugsgebiet,<br />

unterschiedliche Trennmoral der Bevölkerung,<br />

oder saisonal unterschiedliche<br />

Abfallzusammensetzungen.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S20<br />

Auch innerhalb der Sortieranlage ist der<br />

Vereinzelungsgrad auf den Förderbändern<br />

nicht konstant. Je nach eingesetzten Aggregaten<br />

sowie deren Abfolge kann es zu großen<br />

Unterschieden kommen. Das verursacht<br />

in der Folge eine schlechtere Anlagenperformance,<br />

da die Sortiermaschinen entweder<br />

unter- oder. überlastet sind.<br />

Die Innovation des Forschungsprojektes<br />

besteht darin, sensorgestützte<br />

Verfahren zum Monitoring<br />

beziehungsweise zur<br />

Stoffstromsteuerung zu untersuchen,<br />

mit Hilfe derer wichtige<br />

trenntechnische Einflussgrößen,<br />

wie Größe und Stetigkeit des<br />

Volumenstroms, kontrolliert, beeinflusst<br />

und somit auch optimiert<br />

werden können.<br />

Projekt EsKorte gestartet<br />

Das Projekt „EsKorte“ startete im März <strong>2020</strong>.<br />

In den vergangenen Monaten konnten<br />

durch Versuche am Versuchsstand für sensorgestützte<br />

Erkennung und Sortierung der<br />

Montanuniversität Leoben schon erste Einflussgrößen<br />

manifestiert werden. Dazu zählen<br />

die schwankende Input-Zusammensetzung,<br />

wie beispielsweise der Anteil an 2D-Material,<br />

oder der schwankende Durchsatz und damit<br />

zusammenhängend die Bandbelegung.<br />

In der ersten Veröffentlichung mit dem Titel<br />

„Influence of material alterations<br />

and machine impairment<br />

on throughput related sensorbased<br />

sorting performance“<br />

konnte unter anderem gezeigt<br />

werden, dass die Reinheit der<br />

Outputströme systematisch mit<br />

einem höheren Durchsatz gesunken<br />

ist und dass hohe Anteile<br />

an 2D-Material das Ausbringen<br />

verschlechtern. Weitere Untersuchungen<br />

sowohl im Zusammenhang<br />

mit der NIR-Erkennung<br />

als auch in Bezug auf den Einsatz von<br />

3D-Lasertriangulation laufen und werden in<br />

den nächsten Monaten sicherlich interessante<br />

Ergebnisse bringen.


Recy & DepoTech passt Programm an<br />

Aufgrund der zurzeit herrschenden Corona-Pandemie findet die von der Montanuniversität<br />

Leoben alljährlich organisierte Recy & DepoTech - die größte Abfallwirtschafts-<br />

und Recyclingkonferenz im deutschsprachigen Raum - von 18. bis 20. November<br />

<strong>2020</strong> diesmal als Hybrid-Konferenz statt.<br />

Das Ausnahmejahr <strong>2020</strong> stellt Veranstalter<br />

von Fachkonferenzen vor große<br />

Herausforderungen. Das gilt auch<br />

für die Recy & DepoTech <strong>2020</strong>. Diese wird<br />

heuer hybrid abgehalten, also mit einem reduzierten<br />

Liveteil und ansonsten online.<br />

Roland Pomberger, Vorstand des Lehrstuhls<br />

für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft<br />

(AVAW), sowie Leiter der Recy & DepoTech,<br />

richtet dazu seine Grußworte an alle<br />

Teilnehmer und Interessierten:<br />

„Das Corona-Virus beeinflusst uns ALLE und<br />

natürlich auch unsere diesjährige Recy &<br />

DepoTech. Das gewohnte und erfolgreiche<br />

Format ist unter diesen Umständen nicht umsetzbar.<br />

Lange haben wir überlegt, wie wir<br />

damit umgehen. Eine Absage oder Verschiebung<br />

stand für uns aber nicht zur Diskussion.<br />

Wir passen uns an die Möglichkeiten an und<br />

versuchen das BESTE daraus zu machen.<br />

Daher wird die Recy & DepoTech <strong>2020</strong> alles<br />

außergewöhnlich sein.<br />

Wenn Sie wollen, können Sie zu uns nach<br />

Leoben kommen. Den ersten Tag werden<br />

wir mit maximal 199 Teilnehmern unter Berücksichtigung<br />

aller Sicherheitsauflagen mit<br />

physischer Anwesenheit spannend gestalten.<br />

Diesen Tag können Sie aber auch<br />

als Livestream über unsere innovative Konferenzplattform<br />

miterleben. Am Donnerstag<br />

und Freitag wird die Recy & DepoTech dann<br />

zur virtuellen Konferenz. Wie in einem Videospiel<br />

werden Sie sich in der virtuellen Konferenzwelt<br />

bewegen können. 128 Vorträge<br />

und 30 Poster werden online präsentiert.<br />

Firmen werden sich in einem virtuellen Messeplatz<br />

mit Avataren präsentieren. Sogar unser<br />

Reuse-Kaffeehaus können Sie virtuell besuchen<br />

(Meetinglounge).<br />

Aber das Wichtigste sind die Themen. Wir befinden<br />

uns als Abfallwirtschaft derzeit in einer<br />

außerordentlich dynamischen Phase. Viele<br />

Rahmenbedingungen sind im Umbruch und<br />

Lösungsansätze in Diskussion. Die Recy & DepoTech<br />

ist für die Veränderungen Wissensträger,<br />

Sprachrohr und Plattform. Ich lade Sie<br />

ein. Nehmen Sie als Experte aus Forschung,<br />

Wirtschaft und Verwaltung teil. Gerade jetzt<br />

und trotz Corona.“<br />

Programmänderungen zur Recy & Depotech:<br />

• Der Festvortrag von Herrn Prof. Konrad Paul<br />

Liessmann, die 3 Plenarvorträge, die ISWA-<br />

Preisverleihung, der 5. Leobener Abfall-Disput<br />

sowie die Top of Circular Solution Start-Ups<br />

finden am Mittwoch (18.11.<strong>2020</strong>) physisch in<br />

Leoben statt.<br />

• Am Mittwoch können maximal 199 Personen<br />

physisch teilnehmen (Anmeldung erforderlich).<br />

Für die virtuellen Teilnehmer/innen<br />

wird der gesamte Tag mittels Live-Stream in<br />

unserer virtuellen Konferenzwelt auf meetyoo<br />

übertragen.<br />

• Alle Vorträge und Poster finden ausschließlich<br />

in der virtuellen Konferenzwelt statt.<br />

• Da die Posterausstellung nicht wie gewohnt<br />

stattfinden kann (keine Fragerunde), werden<br />

auch die Poster mit einem kurzen Video<br />

präsentiert.<br />

• Zum im Programmheft angegebenen Zeitpunkt<br />

werden die Vorträge automatisch abgespielt.<br />

• Im Anschluss an den jeweiligen Vortragsblock<br />

(mit 3 bzw. 4 Vorträgen) findet eine online<br />

Live-Diskussion mit den Vortragenden des<br />

Blockes im jeweiligen virtuellen Raum statt.<br />

• Die Zuseher/innen können mittels Chatfunktion<br />

Fragen schriftlich an die Chairperson<br />

übermitteln. Die Chairperson wird die Fragen<br />

live an die betroffene Sprecherin bzw. den<br />

betroffenen Sprecher stellen.<br />

• Alle Vorträge und Poster sowie die Aufzeichnung<br />

des Live-Streams können nach der Konferenz<br />

noch bis 30.11.<strong>2020</strong> abgerufen werden.<br />

LINK-TIPP:<br />

Zum genauen Konferenzprogramm der<br />

Recy & DepoTech <strong>2020</strong> geht es hier.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S22<br />

Schadendienstleister faircheck gewinnt<br />

den Staatspreis Unternehmensqualität <strong>2020</strong><br />

Die faircheck Schadenservice GmbH hat trotz der größten Wirtschaftskrise seit<br />

dem Zweiten Weltkrieg Exzellenz bewiesen. Die Steirer gewinnen zum 25-jährigen<br />

Staatspreis-Jubiläum die nationale Auszeichnung für ganzheitliche Spitzenleistung.<br />

Die Auszeichnung wird seit 1996 vom Bundesministerium für Digitalisierung<br />

und Wirtschaftsstandort (BMDW) und der Quality Austria vergeben.<br />

Fotos (3): © Georges Schneider<br />

Die Sachverständigen der faircheck<br />

Schadenservice GmbH sind als Schadenregulierer<br />

in den Versicherungssparten<br />

KFZ sowie Sach- und Haftpflicht<br />

österreichweit im Einsatz. Ein weiterer Geschäftszweig<br />

ist die Immobilienbewertung. Am<br />

16. September <strong>2020</strong> bekam das Grazer Unternehmen<br />

im Studio 44 in Wien den Staatspreis<br />

Unternehmensqualität verliehen.<br />

„Mit Dienstleistungsinnovationen und der<br />

damit verbundenen Digitalisierung ist faircheck<br />

den Mitbewerbern weit voraus. Das Unternehmen<br />

pflegt eine offene Kommunikation<br />

sowohl zu den Mitarbeitenden als auch zu den<br />

weiteren Interessengruppen. In der COVID-19<br />

Krise konnte dadurch allen Mitarbeitenden Sicherheit<br />

vermittelt werden“, wie Jury-Sprecher<br />

Peter Koren als Begründung ausführte.<br />

Auch in Krisen ganzheitliche Spitzenleistungen<br />

„faircheck ist als Know-how-Träger in der<br />

Branche anerkannt, stets um die Schaffung<br />

nachhaltiger Beziehungen zu allen seinen<br />

Partnern bemüht und hat vorbildhaft bewiesen,<br />

dass Unternehmen auch in Krisenzeiten<br />

ganzheitliche Spitzenleistungen vollbringen<br />

können“, gratulierte Franz Peter Walder, Member<br />

of the Board der Quality Austria, dem Geschäftsführer<br />

Peter Winkler zum Gesamtsieg<br />

des jährlich stattfindenden Wettbewerbs.<br />

Der 1996 ins Leben gerufene Staatspreis Unternehmensqualität<br />

dient nicht nur der stetigen<br />

Verbesserungen im eigenen Unternehmen,<br />

sondern hat auch eine Ansporn-Funktion für<br />

andere. Kleine Unternehmen können ebenso<br />

teilnehmen wie Konzerne.<br />

Die weiteren Preisträger des Abends<br />

Der Personaldienstleister I.K. Hofmann gewann<br />

den Kategoriepreis für Großunternehmen.<br />

Den Oberösterreichern kam laut Jury ihr ausgeprägtes<br />

und fundiert umgesetztes Qualitätsmanagementsystem<br />

zugute. Besonders<br />

positiv hervorgehoben wurde von den Juroren<br />

das identitätsstiftende „WIR-Gefühl“, das von<br />

der Geschäftsführung bis zum Betriebsrat und<br />

den Mitarbeitern spürbar sei. Zudem<br />

würden die Vermögenswerte,<br />

Finanzen und Ressourcen auf exzellentem<br />

Niveau geplant, gesteuert<br />

und überwacht.<br />

Die Marktführerin in der Beratung<br />

betriebsnaher Arbeitsmarktpolitik,<br />

die ÖSB Consulting GmbH, holte<br />

den Sieg in der Kategorie „Mittlere<br />

Unternehmen“. Dem Wiener Unternehmen<br />

dient für die Leistungserstellung<br />

eine klare Prozesslandkarte<br />

als Rahmen, die nach dem neuen<br />

EFQM Modell überarbeitet wurde<br />

und daher nun noch stärker auf<br />

den Kundennutzen ausgerichtet ist.


Jurypreis „außergewöhnliche<br />

Konsequenz<br />

in unternehmerischer<br />

Führung”<br />

Kompetenzzentrum<br />

Gesundheit Attersee<br />

Süd, Ordination<br />

Dr. Walter Titze<br />

v.r.n.l.: Dr. Walter<br />

Titze, Maria Ulmer<br />

Kategoriesieger<br />

„Großunternehmen”<br />

I.K. Hofmann<br />

GmbH – Personaldienstleister<br />

v.l.n.r.:<br />

Franz Peter Walder,<br />

Maria Ulmer,<br />

Barbara Schipek,<br />

Ingrid Hofmann,<br />

Roland Fürst und<br />

Helmut Herzog<br />

In der Kategorie „Non-Profit-Organisationen“<br />

ging der Sieg an die Connexia – Gesellschaft<br />

für Gesundheit und Pflege GmbH.<br />

Beim Vorarlberger Sozialunternehmen hatten<br />

sich die etablierten Strukturen und Prozesse<br />

als äußerst krisenfest und anpassungsfähig<br />

erwiesen. Im Bereich der mobilen Kinderkrankenpflege<br />

und mit der Aktion Demenz<br />

verwirklicht Connexia ein professionelles Gesamterlebnis<br />

bei der Unterstützung von Angehörigen<br />

in schwierigen<br />

Lebenssituationen. Dabei<br />

habe die Organisation<br />

stets im Blick, „good news“<br />

zu erzählen.<br />

qualityaustria Aus- und Weiterbildungen<br />

Trainieren Sie für Ihren Erfolg!<br />

www.qualityaustria.com/kursprogramm


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S24<br />

Globaler Konsens zu mehr<br />

Nachhaltigkeit im Bauwesen<br />

„Eine erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in der Gesellschaft sowie<br />

die Verringerung der verheerenden globalen und lokalen Folgen des Klimawandels<br />

erfordern nicht eine weltweite, transformative und einheitliche Anstrengung<br />

aller Akteure des Bauwesen“, so die zentrale Kernaussage des GLOBE Konsens,<br />

welcher unlängst von einer internationalen Expertengruppe verabschiedet wurde.<br />

Die Abkürzung GLOBE steht für einen<br />

Globalen Konsens zur Nachhaltigkeit<br />

im Bauwesen und das Dokument<br />

unterstreicht die weltweiten Herausforderungen,<br />

die das gesamte Umfeld des Bauens<br />

mit seinem wesentlichen Beitrag zum Klimawandel<br />

erfährt.<br />

Der GLOBE Konsens richtet sich an gesellschaftliche<br />

Entscheidungsträger sowie<br />

Fachleute im Bereich der Bauindustrie und<br />

ruft dazu auf, gemeinschaftliche und koordinierte<br />

Bestrebungen zur Verringerung des<br />

Klimawandels anzugehen. Die Zielsetzung ist<br />

es, Akteuren im Bauwesen ihre enorme Verantwortung<br />

ins Bewusstsein<br />

zu rufen.<br />

G L O B E<br />

setzt Nachhaltigkeit<br />

im Bausektor<br />

auf die<br />

globale<br />

Agenda<br />

– mit dem<br />

gleichen<br />

Stellenwert<br />

wie Sicherheit<br />

und Dauerhaftigkeit. Zuletzt benennt<br />

der Konsens Personen, die Nachhaltigkeit<br />

beflügeln können und schlägt konkrete Handlungsanweisungen<br />

vor, welche unmittelbar<br />

umgesetzt werden müssen.<br />

„Nachhaltigkeit und Reduzierung des Klimawandels<br />

ist eine globale Herausforderung<br />

– diese kann nur in einer weltweiten,<br />

gemeinschaftlichen und fokussierten Anstrengung<br />

erfolgen – und diese ist es, worum<br />

es im Kern des GLOBE Consensus wirklich<br />

geht“, erklärt Prof. Michael Havbro Faber<br />

von der Aalborg Universität in Dänemark und<br />

gleichzeitig Präsident des Joint Committee<br />

on Structural Safety.<br />

„Mit zunehmender Urbanisierung und wachsendem<br />

Baubedarf bei gleichzeitig immer<br />

stärker limitierten Ressourcen, werden Bauindustrie<br />

und Bauingenieure zu wesentlichen<br />

Triebfedern positiver sozio-ökonomischer,<br />

ökologischer Entwicklungen und nachhaltiger<br />

Prozesse. Allerdings sind sich die meisten<br />

Verantwortlichen ihrer Rolle und Verantwortung<br />

dabei gar nicht wirklich bewusst. Deshalb<br />

stellt der GLOBE Konsens einen Meilenstein<br />

dar, indem er die Akteure im gesamten<br />

Umfeld des Bauwesens unmittelbar anspricht<br />

und dazu ermutigt Vorboten positiver Entwicklungen<br />

für eine bessere Zukunft zu<br />

werden“, stellt Dr. Dipl.-Ing. Wolfram Schmidt<br />

(BAM) fest, der an lokalen Materiallösungen<br />

für globale Herausforderungen arbeitet.<br />

„Die Erderwärmung ist die zentrale Herausforderung,<br />

der die Menschheit gegenübersteht.<br />

Alles, was zur Verringerung der Emissionen<br />

beitragen kann, muss getan werden,<br />

und das gesamte Umfeld des Bauens steht<br />

für einen wesentlichen Anteil an eingebundenem<br />

CO2“, bestätigt Prof. Karen<br />

Scrivener (EPFL), welche führende Expertin<br />

für nachhaltige Zemente und Produktionstechnologien<br />

ist.<br />

Judith Hardy, die Generalsekretärin von<br />

RILEM, die sich mit ganzem Herzen für den<br />

Erfolg von GLOBE einsetzt bestätigt „Ich bin<br />

sehr glücklich die GLOBE Aktivitäten unterstützen<br />

zu können und durch RILEM Hilfestellungen<br />

bei der Kommunikation zu Wissenschaftlern<br />

und Fachleuten bieten kann.“


Dr. Nicolas Roussel, Forschungsdirektor der<br />

Université Gustave Eiffel in Frankreich sowie<br />

Vizepräsident von RILEM stellt fest: „Zum ersten<br />

Mal überhaupt, konnten internationale<br />

Verbände von Wissenschaftlern und technischen<br />

Experten gemeinschaftlich eine strategische<br />

Vision für die Bedürfnisse unserer<br />

Gesellschaft bezüglich des Bauens und der<br />

Umwelt entwickeln und die zugehörigen<br />

Forschungsbedarfe definieren“.<br />

Die Expertenrunde propagiert die Einrichtung<br />

einer weltweiten Arbeitsgruppe, die<br />

damit beauftragt wird, nationale und überstaatliche<br />

politische Entscheidungsträger<br />

dabei zu unterstützen, nachhaltige Entwicklungen<br />

im Bausektor und der Bauwirtschaft<br />

zu implementieren.<br />

Weitere Details zum GLOBE Consensus können<br />

auf der GLOBE Homepage (siehe Kasten<br />

rechts) abgerufen werden.<br />

GLOBE MISSION STATEMENT<br />

LINK-TIPP<br />

Die Expertengruppe vertritt die sechs<br />

wichtigsten internationalen Verbände für<br />

Tiefbau und Bauwesen sowie Baustoffe:<br />

• CIB – International Council for Research<br />

and Innovation in Building and Construction<br />

• ECCS – European Convention for Constructional<br />

Steel Work<br />

• fib – The International Federation for<br />

Structural Concrete<br />

• IABSE – International Association for<br />

Bridge and Structural Engineering<br />

• IASS - International Association for Shell<br />

and Spatial Structures<br />

• JCSS – the Joint Committee on Structural<br />

Safety<br />

• RILEM - International Union of Laboratories<br />

and Experts in Construction Materials,<br />

Systems and Structures<br />

Web: http://globe.rilem.net/<br />

Ziel des globalen Konsenses über Nachhaltigkeit<br />

in der gebauten Umwelt (GLOBE)<br />

ist es, die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft,<br />

von Politikern, Branchenführern und<br />

gesellschaftlichen Entscheidungsträgern auf<br />

die entscheidende Bedeutung der gebauten<br />

Umwelt für eine nachhaltige Entwicklung<br />

auf globaler und lokaler Ebene zu lenken<br />

Waage. Geeignete Maßnahmen aller<br />

angesprochenen Parteien sind dringend<br />

erforderlich, um sicherzustellen, dass die gebaute<br />

Umwelt der Zukunft widerstandsfähig,<br />

angemessen sicher und sozial, ökologisch<br />

und wirtschaftlich nachhaltig ist.<br />

Nicht weniger als eine transformative und<br />

vereinte weltweite Anstrengung aller Akteure<br />

des Bausektors ist erforderlich, damit<br />

die menschliche Gesellschaft eine nachhaltige<br />

Entwicklung und die Abschwächung<br />

der katastrophalen Folgen des Klimawandels<br />

auf globaler und lokaler Ebene erfolgreich<br />

vorantreiben kann.<br />

Die internationale Gemeinschaft, Regierungen,<br />

internationale und nationale Ingenieurverbände<br />

sowie Branchen im gesamten<br />

Bausektor werden hiermit aufgefordert,<br />

einen Beitrag zu leisten und ihre Stimme zur<br />

Unterstützung von GLOBE zu geben. Der<br />

Ausdruck der Unterstützung ist über diesen<br />

Link möglich: GLOBE-Unterstützung. Siehe<br />

Liste der Unterstützer hier.<br />

Die Abonnenten von GLOBE wissen zu<br />

schätzen, dass die gebaute Umwelt viel<br />

mehr ist als Strukturen und Infrastrukturen -<br />

sie umfasst und bezieht die Gesellschaft im<br />

Allgemeinen, die Umwelt und ein breites<br />

Spektrum von Branchen und Berufen ein.<br />

Es ist beabsichtigt, dass sich die GLOBE-<br />

Initiative im Laufe der Zeit weiterentwickelt,<br />

um alle Beteiligten ganzheitlicher zu berücksichtigen,<br />

und es wird zu Beiträgen dazu<br />

eingeladen und diese werden erhofft.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S26<br />

Immobilien: „Nachhaltig muss jetzt<br />

zum neuen Normal werden!“<br />

Deutschland hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2050 soll das Land klimaneutral<br />

sein. Die größten Anstrengungen müssen dabei in den Bereichen Gebäude und<br />

Verkehr erfolgen, die für 50 Prozent des CO 2 -Ausstoßes verantwortlich sind. Im Interview<br />

erläutert Martin Pauli, Leiter Foresight Consulting bei Arup in Deutschland,<br />

wie sich CO 2 -Emissionen in den Städten reduzieren lassen, welche Pilotprojekte<br />

zukunftsweisend sind, warum der Green Deal der EU die richtigen Weichen stellt –<br />

und warum man den neuen Arup Experten-Podcast nicht verpassen sollte.<br />

© Michel Buchmann<br />

MARTIN PAULI<br />

FORESIGHT CONSULTING<br />

ARUP<br />

Herr Pauli, in der Studie “2050 Scenarios:<br />

Four Plausible Futures” hat Arup Best- und<br />

Worst Case Szenarien für den Klimawandel<br />

entwickelt. Ist dies ein Appell an die Immobilienwirtschaft,<br />

mehr für die Erreichung der<br />

Klimaziele zu tun?<br />

Martin Pauli: Arup Foresight beschäftigt sich<br />

mit komplexen Fragestellungen, die einen<br />

vorausschauenden und ganzheitlichen Blick<br />

auf die Zukunft erfordern. Unser interdisziplinäres<br />

Team identifiziert Trends und Themen,<br />

die einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft<br />

und die gebaute Umwelt haben.<br />

Indem wir das Bewusstsein für zukünftige<br />

Herausforderungen schärfen, unterstützen<br />

wir unsere Kunden dabei, kreative Lösungen<br />

zu entwickeln und Risiken besser zu managen.<br />

Mithilfe von Szenarien lässt sich sehr<br />

gut verdeutlichen, welche Auswirkungen<br />

verschiedene Handlungsoptionen auf die<br />

Zukunft haben werden. Bei der nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Städte geht es, abstrakt<br />

gesehen, darum, die Bedürfnisse der wachsenden<br />

Weltbevölkerung mit den ökologischen<br />

Grenzen unseres Planeten ins Gleichgewicht<br />

zu bringen. Die Studie soll Städten und<br />

Kommunen, sowie Architekten und Stadtplanern<br />

als Entscheidungshilfe dienen.<br />

Der Gebäudesektor ist für 40 % des Energieverbrauchs<br />

und 30 % der CO 2 -Emissionen verantwortlich.<br />

Halten Sie einen klimaneutralen<br />

Gebäudebestand bis 2050 für realistisch?<br />

Pauli: Im Neubau ist dies durchaus realistisch.<br />

Know-how und Technik zum Bau klimaneutraler<br />

bzw. klimapositiver Gebäude<br />

sind vorhanden und werden weitestgehend<br />

umgesetzt. Zudem hat bei Investoren und<br />

Planern ein Umdenken stattgefunden. Mut<br />

machen Initiativen wie „Phase Nachhaltigkeit“,<br />

die von der Bundesarchitektenkammer<br />

und der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />

Ende 2019 ins Leben gerufen wurde. In ihr<br />

haben sich über 100 Architekten und Planer<br />

zusammengeschlossen, um Nachhaltigkeit<br />

zum neuen Normal zu machen. Vielen Menschen<br />

wird es immer wichtiger, dass Gebäude,<br />

in denen sie leben oder arbeiten nachhaltig<br />

sind.<br />

90 % der Gebäude in Deutschland sind Bestandsbauten,<br />

die nicht mehr den aktuellen<br />

Energiestandards entsprechen. Reichen 30<br />

Jahre, um diese klimaneutral zu sanieren?<br />

Pauli: In Bestandsgebäuden steckt in der Tat<br />

das größte Einsparpotenzial. Statt die Sanierung<br />

auf einzelne Gebäude zu reduzieren,<br />

plädieren unsere Experten für eine energetische<br />

Stadterneuerung mit quartiersübergreifenden<br />

Energiekonzepten: Nah- und Fernwärmenetze,<br />

die Haushalte mit regenerativ<br />

erzeugter Energie versorgen, innovative Insellösungen<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung oder<br />

die energetische Kompensation zwischen<br />

Alt- und Neubauten reduzieren den Primärenergiebedarf<br />

der Gebäude im Quartier. Dieser<br />

Ansatz ermöglicht eine effiziente, hochwertige<br />

Modernisierung, senkt die Sanierungskosten<br />

pro Gebäude – und erhöht die Chance,<br />

dass die Sanierung des Gebäudebestands<br />

in 30 Jahren abgeschlossen ist. Insgesamt ist<br />

wichtig, dass sich der Fokus mehr und mehr<br />

weg von der reinen Energieeffizienz hin zu


einer Emissionsbetrachtung entlang des<br />

gesamten Lebenszyklus` verschiebt. Nur so<br />

lässt sich langfristig eine Entkopplung von<br />

städtischer und wirtschaftlicher Entwicklung<br />

vom Verbrauch von Ressourcen und damit<br />

verbundenen CO2-Emissionen ermöglichen.<br />

Wird der Green Deal der EU die klimaneutrale<br />

Stadterneuerung vorantreiben?<br />

Pauli: Davon bin ich überzeugt. Der politische<br />

Wille ist parteiübergreifend vorhanden, der<br />

regulatorische Rahmen für Planer und Investoren<br />

gesteckt, die entsprechenden Finanzmittel<br />

stehen zur Verfügung. In einem Volumen,<br />

das steuernde Wirkung haben wird und<br />

die Möglichkeit eröffnet, Pilotprojekte, die sich<br />

in Quartieren bewährt haben, auf den großen<br />

Maßstab zu übertragen. Mit dem Green<br />

Deal wird Nachhaltigkeit erstmalig zu einem<br />

Wirtschaftsfaktor. Und genau das wird die klimaneutrale<br />

Stadterneuerung vorantreiben.<br />

In Ihrer Arup Podcast-Folge „Klimaneutrale<br />

Städte“ diskutieren Sie mit Dr. Christine Lemaitre,<br />

Vorständin der DGNB, und Prof. Dr. Philipp<br />

Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt<br />

GmbH, unter anderem über das klimaneutrale<br />

Vorzeigequartier Berlin TXL – The Urban<br />

Tech Republic. Was macht dieses Projekt so<br />

zukunftsweisend?<br />

Pauli: Berlin TXL – The Urban Tech Republic ist<br />

das erste Gewerbequartier in Deutschland,<br />

das von der DGNB mit Platin vorzertifiziert<br />

wurde. Herausragend ist unter anderem das<br />

innovative Energiekonzept. Die Versorgung<br />

erfolgt über ein neuartiges LowEx-Niedrigtemperaturnetz,<br />

in das sowohl die Abwärme der<br />

Nutzer als auch die selbst erzeugte regenerative<br />

Energie aus Blockheizkraftwerken, Solaranlagen<br />

und Geothermie eingespeist wird.<br />

Vorbildlich ist auch das auf Fußgänger und<br />

Radfahrer ausgerichtete Mobilitätskonzept,<br />

das den ÖPNV mit Mobility-Hubs verbindet.<br />

Das Prinzip der Schwammstadt hilft dabei,<br />

die Folgen der globalen Klimaerwärmung<br />

auszugleichen. Speziell bepflanzte Zonen<br />

sorgen dafür, dass Regenwasser gespeichert<br />

wird und das Quartier an heißen Tagen<br />

durch natürliche Verdunstung kühlt. Offensichtlich<br />

ist, dass nachhaltige Stadtentwicklung<br />

immer eine Betrachtung des Gesamtsystems<br />

erfordert – ein System, welches nach<br />

den Prinzipien der Circular Economy also regenerativ<br />

ist und damit eine positive Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Der Flughafen Tegel<br />

schließt und macht<br />

Platz für das wachsende<br />

Berlin. Hier entsteht<br />

ein Forschungsund<br />

Industriepark für<br />

urbane Technologien:<br />

„Berlin TXL - The Urban<br />

Tech Republic“.<br />

(Grafik:<br />

Tegel Projekt GmbH)<br />

LINK-TIPP:<br />

Folge 1 des Arup Experten-Podcasts steht unter folgendem Link zum Anhören<br />

bereit: https://der-arup-experten-podcast.podigee.io/about<br />

Anregungen und Fragen sind ebenso willkommen wie konstruktive Kritik.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S28<br />

Der Weg zu Brennstoffzellen ist noch lang<br />

Der Wettlauf um die Antriebstechnologie der Zukunft ist noch nicht entschieden.<br />

Im Bewerb stehen Verbrennungsmotoren, Elektroantriebe und verschiedene<br />

Formen der Wasserstofftechnologie. Der Brennstoffzelle wird in der Antriebstechnik<br />

Zukunft eingeräumt, aber nicht baldige Marktreife, sagt Fondsmanager<br />

Aanand Venkatramanan von LGIM.<br />

AANAND VENKATRAMANAN<br />

HEAD OF ETF STRATEGIES<br />

LGIM<br />

Beim Thema Antriebstechnologien der<br />

Zukunft scheiden sich die Geister: Noch<br />

im letzten Jahr betonte Tesla-Chef Elon<br />

Musk, dass „Erfolg mit Brennstoffzellen einfach<br />

nicht möglich“ sei. Dagegen kam eine 2017<br />

durchgeführte Umfrage unter Tausenden von<br />

Führungskräften aus der globalen Automobilindustrie<br />

zu dem Schluss, dass die Brennstoffzellentechnologie<br />

letztlich die Batterien übertreffen<br />

werde.<br />

Noch ein langer Weg<br />

„Wir beobachten diesen Trend sehr genau.<br />

Aber bis Wasserstoff, mit dem die Brennstoffzellen<br />

betrieben werden, kosteneffizient<br />

und unterm Strich wirklich ohne Emissionen<br />

produziert, gespeichert und genutzt werden<br />

kann, dauert es mindestens noch zehn Jahre.<br />

Bis dahin sind Batterien einfach vorteilhafter,<br />

die auf elektro-chemischen Prozessen basieren<br />

– sowohl im Bereich des emissionsfreien<br />

Transportverkehrs als auch bei ortsunabhängigen<br />

Speicherkonzepten“, erklärt Aanand<br />

Venkatramanan, Head of ETF Investment<br />

Strategies bei Legal & General Investment<br />

Management (LGIM).<br />

Betrachtung über Gesamtzyklus<br />

„Ein Blick auf den Gesamtzyklus von Fahrzeugen,<br />

die mit Brennstoffzellen betrieben<br />

werden, macht deutlich: Der Prozess von der<br />

Wasserstoffproduktion bis hin zum Antrieb<br />

verbraucht viel Energie. Dazu kommt die<br />

aufwändige Speicherung des komprimierten<br />

oder verflüssigten Gases sowie sein Transport<br />

durch Pipelines oder Tankschiffe. Im<br />

Vergleich zu Batterien für den Elektroantrieb<br />

ist jeder dieser Schritte mit Effizienzverlusten<br />

verbunden und erzeugt Kohlenstoff. Zudem<br />

sind Brennstoffzellenfahrzeuge nur halb so<br />

leistungsfähig wie Elektrofahrzeuge – dafür ist<br />

ihre Antriebstechnik komplizierter und teurer.<br />

Die derzeit am häufigsten genutzte Methode<br />

Wasserstoffgas zu gewinnen, ist die Dampfreformierung.<br />

So entsteht der sogenannte<br />

blaue Wasserstoff von dem jährlich etwa 70<br />

Millionen Tonnen produziert werden. Diese<br />

Methode der Wasserstoffproduktion verursacht<br />

jedoch erhebliche CO2-Emissionen, da<br />

sie zu 75% aus Erdgas und zu 22% aus Kohle<br />

erzeugt wird.<br />

Grüner Wasserstoff ist aufwändig<br />

Für die kohlenstofffreie grüne Variante hingegen<br />

wird wenig produziert, weil man dafür<br />

kostspielige Elektrolyseanlagen braucht.<br />

Wenn in den nächsten zehn bis 20 Jahren die<br />

Kosten für Elektrolyseure deutlich sinken, wie<br />

es die Internationale Agentur für Erneuerbare<br />

Energien erwartet, könnte umweltfreundlicher<br />

Wasserstoff ab dem Jahr 2030 weniger<br />

kosten als blauer.<br />

Aktuell fehlt es auch an der notwendigen<br />

Vertriebsinfrastruktur und effizienten Speichermöglichkeiten<br />

für Wasserstoff: Der Aufbau<br />

von Verteilungsnetzen und Tankstellen erfordert<br />

weitaus mehr Investitionen und einen<br />

größeren Aufwand als der Aufbau einer Ladeinfrastruktur<br />

für Elektrofahrzeuge, denn<br />

diese nutzen bereits bestehende Netze. Das<br />

wird auch in der näheren Zukunft dazu beitragen,<br />

dass E- Autos bevorzugt werden. Selbst<br />

wenn in den kommenden Jahrzehnten die<br />

Betankungsreichweiten von Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

für den Personenverkehr auf dem<br />

Niveau von Verbrennungsmotoren liegen<br />

werden und damit die von Elektrofahrzeugen<br />

deutlich überflügeln.<br />

Elektrische Antriebe mit großem Vorsprung<br />

Investoren sollten bedenken, dass die Brennstoffzellentechnologie<br />

bisher noch keinen<br />

nennenswerten kommerziellen Erfolg hatte.


In unserem L&G Battery Value Chain UCITS<br />

ETF gibt es daher auch keine reinen Wasserstoffanbieter<br />

wie PowerCell oder Ballard. Wir<br />

setzen eher auf namhafte Unternehmen wie<br />

Nissan, BMW und LG Chem3, die im Rahmen<br />

ihrer Forschung und Entwicklung bereits an<br />

Brennstoffzellentechnologien arbeiten.<br />

Nicht so bald für Pkw verfügbar<br />

Wir halten es nicht für sehr wahrscheinlich,<br />

dass Wasserstoff zumindest in naher Zukunft<br />

in großem Umfang für den Antrieb von<br />

PKWs eingesetzt wird. Tatsächlich planen verschiedene<br />

Automobilhersteller Wasserstoff<br />

kurz- bis mittelfristig lediglich als alternativen<br />

Kraftstoff für Fernverkehrs- und Flurförderfahrzeuge<br />

wie Gabelstapler ein. Aber obwohl<br />

der Weg noch lang ist, bleiben wir optimistisch,<br />

dass durch mehr Investitionen und<br />

intensive Forschung die Kosten und Effizienzverluste<br />

in den nächsten Jahren sinken und<br />

Wasserstoff attraktiver wird.<br />

INFOS ZUM PRODUKT:<br />

Der ETF L&G Battery Value-Chain UCITS (ISIN:<br />

IE00BF0M2Z96) bildet den Parameter “Solactive<br />

Battery Value-Chain Index” physisch<br />

nach. Der Index umfasst Unternehmen, die<br />

Technologien für die Energiespeicherung<br />

anbieten oder Materialien fördern, die<br />

zur Herstellung von Batterien verwendet<br />

werden. Der ETF umfasst 30 Unternehmen<br />

mit einer durchschnittlichen jährlichen<br />

Umsatzwachstumsrate von 10-15 %. Die<br />

Titel im Index werden gleichgewichtet. Die<br />

Anpassung und Neugewichtung des Index<br />

erfolgt alle sechs Monate, um die Diversifikation<br />

aufrechtzuerhalten und auf Trends<br />

sowie neue Marktteilnehmer reagieren zu<br />

können. Der ETF hat seit Jahresbeginn eine<br />

Wertentwicklung von 7,10 % in Euro erzielt<br />

und damit den MSCI World Index (-6,27 %)<br />

übertroffen (Stand 31. Juli <strong>2020</strong>). Der ETF<br />

wurde im Januar 2018 zugelassen und hat<br />

ein Volumen von 111,91 Millionen Euro.


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S30<br />

Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />

<strong>2020</strong> TITEL ORT INTERNET<br />

14.10. – 16.10.<br />

Grundlagen des Umweltrechts<br />

(Anlagen, Gewerbe, Umwelt, Energie und Arbeitssicherheit)<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

KEC Kanzian<br />

16.10.<br />

Webinar: ISO 14001:2015 und EMAS –<br />

betriebliche Umwelt-Performance optimieren<br />

Online<br />

KEC Kanzian<br />

27.10.<br />

Webinar: ISO 50001:2018 Energie-Einsparungspotentiale erkennen<br />

und umsetzen<br />

Online<br />

KEC Kanzian<br />

27.10.<br />

Webinar Nachhaltigkeitsmanagement –<br />

Schlüsselkompetenz der Zukunft<br />

Online<br />

qualityaustria<br />

03.11. – 05.11. Umweltmanagement in der Praxis Linz qualityaustria<br />

19.11. – 20.11. Grundlagen zu Life Cycle Assessment und Carbon Footprinting Wien qualityaustria<br />

08.02. – 10.02.2021 Umweltmanagementsysteme Wien qualityaustria<br />

28.04. – 29.04.2021<br />

NEU: Cradle to Cradle® und ISO-Konzepte<br />

zur Förderung der Kreislaufwirtschaft<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

06.05.2021 NEU: E-Mobilität für Betriebe – Faktencheck statt Fake News Linz qualityaustria<br />

23.06. – 24.06.2021<br />

Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge<br />

(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 4)<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />

Anbieterverzeichnis<br />

Ausbildung<br />

Das Umwelt Journal bietet<br />

Ihnen den idealen Ort, um<br />

auf Ihr Unternehmen, Ihre<br />

Organisation aufmerksam<br />

zu machen. Im Anbieterverzeichnis<br />

können Sie Ihr Logo<br />

präsentieren. Dazu wird das<br />

Logo mit einer Wunsch-URL<br />

Ihrer Wahl verlinkt.<br />

Sie wollen Ihren Auftritt noch<br />

verstärken? Dann fragen Sie<br />

nach unserem Online-Anbieterverzeichnis.<br />

Dieses finden<br />

Sie hier (klicken). Gehören<br />

auch Sie künftig zu den Topanbietern<br />

im Umwelt Journal,<br />

als verlässlicher Partner in der<br />

Umweltbranche. Sie erhalten<br />

dazu eine persönlich gestaltete<br />

Microsite im Rahmen<br />

der Website des Fachmagazins<br />

Umwelt Journal.<br />

Als Package Print + E-Paper<br />

+ Online ist Ihre Präsenz übrigens<br />

nicht nur am höchsten,<br />

sondern besonders günstig!<br />

Fragen Sie uns einfach:<br />

p.nestler@umwelt-journal.at.<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien


Neue Cradle-to-Cradle-Ausbildung der<br />

Quality Austria macht Unternehmen fit<br />

für die Kreislaufwirtschaft<br />

Die EU erhöht den Druck auf die Unternehmen bei der kreislauffähigen Gestaltung<br />

von Produkten und Dienstleistungen. Die Quality Austria hat darauf in ihrem Kursprogramm<br />

2021 reagiert. Im neuen Seminar „Cradle to Cradle und ISO-Konzepte zur Förderung<br />

der Kreislaufwirtschaft“ wird das Kreislaufwirtschaftspaket der EU thematisiert.<br />

Das neue Kursprogramm der Quality<br />

Austria für 2021 steht fest. Im Bereich<br />

Umwelt und Energie bietet Österreichs<br />

führender Anbieter für akkreditierte Trainings<br />

und Personenzertifizierungen insgesamt zehn<br />

Lehrgänge, Lehrgangsreihen, Seminare bzw.<br />

Refreshings an. Ganz neu im Angebot ist das<br />

Seminar „Cradle to Cradle und ISO-Konzepte<br />

zur Förderung der Kreislaufwirtschaft“, das für<br />

Geschäftsführer und Vorstände, Mitarbeiter in<br />

der Forschung & Entwicklung sowie im Produktdesign<br />

konzipiert wurde. Angesprochen werden<br />

sollen Produktmanager, Systemmanager,<br />

strategische Einkäufer, Marketingmitarbeiter<br />

und die Bereiche Finanzen und Controlling.<br />

Biologische und technische Kreisläufe schließen<br />

„Kreislaufwirtschaft rangiert weit vorne auf<br />

der Agenda der EU. Dadurch steigt unweigerlich<br />

der Druck auf die Industrie, im Zuge<br />

der Transformation auf dem neuesten Stand<br />

zu bleiben“, erklärt Axel Dick, Business Developer<br />

für die Bereiche Umwelt, Energie und<br />

CSR bei Quality Austria. Wesentliche Inhalte<br />

des Seminars sind unter anderem das Kreislaufwirtschaftspaket<br />

der EU, die Entwicklungen<br />

auf ISO-Ebene und auf den Finanzmärkten,<br />

das Schließen biologischer und<br />

technischer Kreisläufe, der Cradle to Cradle<br />

Certified Standard und wie gesunde und sichere<br />

Materialien als Hebel wirken können.<br />

Dadurch werden Innovationen auf den Ebenen<br />

der Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle<br />

angestoßen. Termine für das<br />

zweitägige Seminar gibt es in Wien (28. bis 29.<br />

April 2021) und Linz (3. bis 4. November 2021).<br />

Rechtliche Grundlagen für Elektro-KFZ<br />

Neu im Programm ist auch das Seminar „E-<br />

Mobilität für Betriebe – Faktencheck statt<br />

Fake News“. Zielgruppe sind Geschäftsführer,<br />

Umweltbeauftragte und -manager, Energiebeauftragte<br />

und Mitarbeiter aus dem<br />

Einkauf sowie Fuhrparkmanagement. Wesentliche<br />

Kursinhalte sind unter anderem die<br />

rechtlichen Grundlagen für die Verwendung<br />

von Elektro-KFZ im Betrieb sowie internationale<br />

Erfolgsmodelle. Termine für das eintägige<br />

Seminar gibt es in Wien (6. Mai 2021) und Linz<br />

(3. November 2021).<br />

Attraktive Förderungen<br />

Die Quality Austria verfügt über eine Ö-Cert-<br />

Anerkennung und erfüllt damit eine wichtige<br />

Grundvoraussetzung für Förderungen in<br />

der Erwachsenenbildung. Unternehmen bekommen<br />

zum Beispiel über das AMS unter<br />

bestimmten Voraussetzungen bis zu 50 Prozent<br />

der Bildungsausgaben für ihre Mitarbeiter<br />

ersetzt. Pro Person und Begehren sind im<br />

Idealfall bis zu 10.000 Euro möglich. Bezahlen<br />

die Mitarbeiter die Kurse selbst, können<br />

sie die Aufwendungen über die Arbeitnehmerveranlagung<br />

als Werbungskosten geltend<br />

machen. Fördermöglichkeiten gibt es<br />

aber auch seitens der Bundesländer. Mehr<br />

Infos dazu unter: www.qualityaustria.com/<br />

service/foerderungen<br />

Spezieller Rabatt bei neuen Kursen<br />

Bei Buchung bis zum 22. November <strong>2020</strong><br />

gibt es für das gesamte Kursprogramm zehn<br />

Prozent Frühbucherbonus. Für den ersten<br />

Termin eines neuen öffentlichen<br />

Trainingsprodukts<br />

erhalten die Teilnehmer<br />

sogar 20 Prozent Pionierbonus.<br />

Ein Addieren der<br />

Boni ist nicht möglich.<br />

Nähere Informationen zum<br />

Bonussystem gibt es unter:<br />

www.qualityaustria.com/<br />

bonus<br />

Flexibilität groß geschrieben<br />

Insgesamt gibt es im 116 Seiten<br />

starken Kursprogramm<br />

2021 der Quality Austria<br />

zwölf neue Seminare, Lehrgänge<br />

und Refreshings zu<br />

entdecken. Hinzu kommen<br />

zahlreiche Updates.<br />

Das ist aber nur ein Teil der<br />

Neuerungen. Neben den<br />

Präsenzkursen in Wien,<br />

Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck,<br />

Villach und Bregenz<br />

werden mittlerweile viele<br />

dieser Bildungsangebote<br />

auch als Online-Seminare<br />

angeboten.<br />

Zudem wurde die Palette<br />

an gemischten Lernformen<br />

(Blended Learning) ausgebaut<br />

und auch die maßgeschneiderten<br />

Seminare für<br />

die individuellen Bedürfnisse<br />

einzelner Unternehmen<br />

erfreuen sich steigender<br />

Beliebtheit.<br />

LINK-TIPP:<br />

Das Kursprogramm 2021 steht auf der<br />

Website der Quality Austria unter folgendem<br />

Link zum Download bereit:<br />

www.qualityaustria.com/Kursprogramm


<strong>UMWELT</strong>journal 5/<strong>2020</strong> | S32<br />

Kreislaufwirtschaft in der EU<br />

Eine Zwischenbilanz<br />

Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft<br />

bedeutet eine große Transformation<br />

von einer ressourcenvernichtenden,<br />

linearen zu einer enkeltauglichen, zirkulären<br />

Wirtschaftsweise. Sie ist nicht konzipiert<br />

ohne Wachstum auszukommen. Allerdings<br />

ist die Postwachstumsökonomie, wie sie<br />

einige Autoren zu Recht fordern, derzeit<br />

politisch nicht anschlussfähig. Progressive<br />

Wissenschaftler empfehlen seit Jahrzehnten<br />

Dienstleistungen statt Produkteigentum,<br />

Sharing- und Reuse-Modelle und eine<br />

generelle Abkehr vom Wachstumsparadigma,<br />

um unsere imperiale Lebensweise<br />

auf ein sozialökologisch vertretbares Maß<br />

zu reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass<br />

der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft<br />

nicht durch Maßnahmenpakete der Kommission<br />

allein erfolgen wird; der Übergang<br />

braucht eine gemeinsame Anstrengung<br />

aller. Das Paket zur Kreislaufwirtschaft ist<br />

erst der Anfang des Übergangs hin zur<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Kreislaufwirtschaft in der EU, eine<br />

Zwischenbilanz, Sepp Eisenriegler<br />

gebundene Ausgabe, 248 S.<br />

Springer Fachmedien, Preis: 35,97 € (TB)<br />

Print-ISBN 978-3-658-27378-1<br />

Abfallwirtschaftsrecht<br />

Das Abfallwirtschaftsrecht ist ein Rechtsgebiet<br />

von praktischer Relevanz und<br />

Komplexität. Unionsrechtliche Einflüsse<br />

und die innerstaatliche Kompetenzverteilung<br />

sorgen für eine hohe Vielschichtigkeit,<br />

die die Normanwender<br />

(Unternehmen, technische Büros, Rechtsanwaltskanzleien,<br />

Behörden, Judikative)<br />

vor große Herausforderungen stellt.<br />

Dieses Werk bietet eine gesamthafte<br />

Betrachtung des Abfallwirtschaftsrechts<br />

unter Einbeziehung des Altlastensanierungsrechts,<br />

übersichtlich strukturiert und<br />

durch Praxishinweise und Beispiele veranschaulicht.<br />

Die 2. Auflage bringt das<br />

Werk nun auf aktuellen Stand und berücksichtigt<br />

insbesondere Neuerungen<br />

durch:<br />

• die AWG-Rechtsbereinigungsnovelle<br />

2019 (BGBl I 2019/71),<br />

• das Anti-Gold-Plating-Gesetz 2019<br />

(BGBl I 2019/46) und<br />

• das Aarhus-Beteiligungsgesetz 2018<br />

(BGBl I 2018/73).<br />

Abfallwirtschaftsrecht, 2. Auflage<br />

Florian Berl<br />

Flexibler Einband, 284 S.<br />

MANZ Verlag Wien, Preis: 48,- € (A)<br />

ISBN 978-3-214-03658-4<br />

Das EFQM Modell<br />

Version <strong>2020</strong><br />

Das EFQM Modell ist ein auf sieben<br />

Kriterien basierendes, flexibles Modell,<br />

das dabei hilft, das Verhalten, Denken<br />

und die Kultur einer Organisation<br />

zu verstehen und zu analysieren. Das<br />

EFQM Modell ermöglicht einen Gesamtblick<br />

auf ein Unternehmen. Die<br />

Struktur des EFQM Modells ist auf folgende<br />

drei Bereiche aufgebaut:<br />

· Ausrichtung: Warum existiert die Organisation?<br />

Welchen Zweck und Strategie<br />

erfüllt sie?<br />

· Realisierung: Wie beabsichtigt sie,<br />

ihren Zweck zu erreichen und ihre<br />

Strategie umzusetzen?<br />

· Ergebnisse: Was hat sie bisher erreicht?<br />

Was will sie künftig erreichen?<br />

Das EFQM Modell (deutsch),<br />

Version <strong>2020</strong><br />

Herausgeber: Quality Austria<br />

Neue Ausgabe <strong>2020</strong><br />

Buch ISBN 978-90-5236-846-7<br />

Preis: 60,- €


Ausblick: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> 6/<strong>2020</strong><br />

erscheint am Montag, 23. November<br />

Energietechnik von heute<br />

Moderne Energietechnik umfasst<br />

insbesondere die Berechnung von<br />

Energiekosten von der Installation bis<br />

hin zur Entsorgung, als auch hier über<br />

den gesamten Lebenszyklus.<br />

Moderne Ablufttechnik<br />

Die Ablufttechnik ist für viele Unternehmen<br />

ein zunehmend wichtiges<br />

Thema. Die Regulative stellen<br />

erhöhte Anforderungen. Wir stellen<br />

Best-Practice-Beispiele vor.<br />

Recy & DepoTech <strong>2020</strong><br />

Das war die von der steirischen<br />

Montanuniversität Leoben organisierte<br />

Recy & DepoTech in der<br />

Ausgabe <strong>2020</strong>. Die bis zuletzt hybrid<br />

geplante Veranstaltung musste im<br />

letzten Augenblick noch einmal<br />

umorganisiert werden.<br />

HJS MEDIA WORLD APP<br />

Ihr exklusiver Zugriff auf die ganze Welt der Logistik: <strong>UMWELT</strong><br />

<strong>JOURNAL</strong>, BUSINESS+LOGISTIC, LOGISTIK EXPRESS, ÖSTERR.<br />

VERKEHRSZEITUNG bzw. blogistic.net, logistik-express.com,<br />

umwelt-journal.at, oevz.com & Partner. Mit dieser App entsteht<br />

das größte zusammenhängende Informationsportal<br />

rund um die Logistik.<br />

Zeit ist kostbar! Daher beziehen Sie über die jetzt in den<br />

App-Stores von Android und Apple erhältliche LOGISTIK<br />

NEWS | HJS MEDIA WORLD APP täglich News.<br />

Holen Sie sich die Magazine mit einem einfachen Klick auf<br />

Ihr Smartphone oder Ihr Tablet und schmökern Sie in den<br />

aktuellsten Ausgaben und/oder in unserem für Sie bereit<br />

gestellten Magazin-Archiv. Und bei Bedarf können Sie die<br />

Magazine on Demand im Hochglanzformat drucken und<br />

zusenden lassen.<br />

Hier warten mehr als 100.000 News, Artikel, Interviews,<br />

Round Tables, Filme etc. rund um die Themen Logistik &<br />

Umwelt. Rund 800.000 Unique User aus der DACH-Region<br />

nutzten in 2019 die Leistungen und Services der HJS MEDIA<br />

WORLD & Partner. Gehören auch Sie dazu!


HJS MEDIA WORLD GROUP & PARTNER<br />

blogistic.net<br />

logistik-express.com<br />

umwelt-journal.at<br />

oevz.com<br />

Die<br />

ganze<br />

Welt der<br />

Logistik<br />

hjs@hjs-media-world.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!