Tagungsband - BFT International
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gen von feinen SAP-Partikeln, die nach der Was-<br />
seraufnahme aus Frischbeton als kleine, über das<br />
Betonvolumen gleichmäßig verteilte Wasserspen-<br />
der dienen (ABB. 1). Das weltweit erste Beispiel<br />
der baulichen Anwendung von SAP-modifiziertem<br />
Hochleistungsbeton ist ein Pavillon aus filigranen<br />
Fertigteilen in Kaiserslautern [1], siehe ABB. 2. Neu-<br />
ere Untersuchungen an der TU Dresden zeigen, dass<br />
auch das plastische Schwinden sowohl von Hoch-<br />
leistungsbetonen als auch von herkömmlichem<br />
Beton durch SAP-Zugabe reduziert werden kann.<br />
STABILE PORENSYSTEME FÜR FROSTWIDER-<br />
STAND Eine weitere Herausforderung der moder-<br />
nen Betontechnologie ist die gezielte Gestaltung<br />
des Porengefüges, um die Dauerhaftigkeit zu ver-<br />
bessern bzw. zu optimieren. Zur Steigerung der<br />
Frostbeständigkeit von Beton werden unter Ver-<br />
wendung von Luftporenbildnern während des<br />
Mischvorganges feine sphärische Poren erzeugt.<br />
Jedoch ist ein solches Porensystem je nach Fließ-<br />
mittelart, Betonkonsistenz, Temperatur und Verar-<br />
beitungstechnik oftmals instabil, so dass sich die<br />
Gleichmäßigkeit der Luftporenverteilung und die<br />
Porengröße im Festbeton kaum garantieren lassen.<br />
Abhilfe kann die Zugabe von SAP-Partikeln schaf-<br />
fen, deren Größe und Verteilung sich gut kontrol-<br />
lieren lässt und die ein sehr stabiles Verhalten<br />
aufweisen. Nach der Wasserabgabe an die Matrix<br />
hinterlassen SAP-Partikel sphärische Hohlräume,<br />
vgl. ABB. 1, die ähnlich wie feine Luftporen wirken.<br />
Die positive Wirkung von SAP-Zugabe auf den Frost-<br />
Tausalz-Widerstand von herkömmlichem Beton<br />
concrete. SPA was shown to fulfill additional<br />
functions in this material. SAPs are involved<br />
in implementing specific micro-defects in the<br />
material structure that contribute to activating<br />
fiber action. Moreover, the internal curing pro-<br />
cess supports the self-healing of concrete.<br />
OTHER FIELDS OF APPLICATION Several other,<br />
very interesting applications for SAPs in con-<br />
crete construction are listed in the forthco-<br />
ming State-of-the-Art Report of the RILEM TC<br />
225-SAP Technical Committee [4]. �<br />
REFERENCES // LITERATUR<br />
[1] Dudziak, L., Mechtcherine, V.: Mitigation of<br />
volume changes of ultra-high performance<br />
concrete (UHPC) by using super absorbent<br />
polymers, In: E. Fehling, M. Schmidt, S. Stürwald<br />
(Eds.), Ultra High Performance Concrete (UHPC) –<br />
Second <strong>International</strong> Symposium on Ultra High<br />
Performance Concrete, Kassel University Press,<br />
Kassel, 2008, p. 425-432.<br />
[2] Reinhardt, H.-W., Mönnig, S.: Ein Zusatzmittel zur<br />
Vergrößerung des Frost-Taumittelwiderstands<br />
von normal- und hochfestem Beton, BetonWerk<br />
<strong>International</strong> (2008), S. 70-80.<br />
[3] Brüdern, A.-E., Mechtcherine, V.: Multifunctional<br />
use of SAP in strain-hardening cement-based<br />
composites, In: Proceedings of <strong>International</strong><br />
RILEM Conference on Use of Superabsorbent<br />
Polymers and Other New Additives in Concrete,<br />
Lyngby (DK), 15-18 August 2010, p. 11-22.<br />
[4] Mechtcherine, V., Reinhardt, H.-W. (Eds.):<br />
Application of superabsorbent polymers in<br />
concrete construction, State-of-the-Art Report of<br />
the RILEM TC 225-SAP, Springer, 2011, in print.<br />
KONGRESSUNTERLAGEN // PODIUM 1<br />
⊳ FIG. 2 The first built example in the world using<br />
high-performance concrete internally cured by<br />
SAP addition: a pavilion in Kaiserslautern, Germany,<br />
constructed for the 2006 FIFA World Cup. //<br />
ABB. 2 Die weltweit erste bauliche Anwendung von<br />
Hochleistungsbeton mit innerer Nachbehandlung durch<br />
SAP-Zugabe – Pavillon in Kaiserslautern (D), errichtet<br />
anlässlich der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006.<br />
Dipl.-Chem. Christof Schröfl,<br />
Technische Universität Dresden<br />
Christof.Schroefl@<br />
tu-dresden.de<br />
Geb. 1980; 2000-2005 Chemie-Studium an<br />
der Technischen Universität München;<br />
studienbegleitendes Industriepraktikum in einem<br />
Entwicklungslabor für Beton-Zusatzmittel in<br />
wurde in [2] nachgewiesen. In [3] wurde die Stei-<br />
gerung der Frost-Tausalz-Beständigkeit von hoch-<br />
duktilem Kurzfaserbeton vorgestellt. Hierbei wurde<br />
aufgezeigt, dass SAP in diesem Material weitere<br />
Funktionen übernimmt. Durch die SAP werden<br />
gezielt Mikrodefekte in das Gefüge implementiert,<br />
die zur Aktivierung der Faserwirkung beitragen.<br />
Des Weiteren wird durch innere Nachbehandlung<br />
eine Selbstheilung des Betons unterstützt.<br />
WEITERE ANWENDUNGSGEBIETE Eine Reihe von<br />
weiteren interessanten Anwendungsgebieten für<br />
SAP im Betonbau sind dem in Kürze erscheinenden<br />
Sachstandbericht des technischen Komitees RILEM<br />
TC 225-SAP zu entnehmen [4]. �<br />
AUTHOR //<br />
AUTOR<br />
Chigasaki (Japan);<br />
2005-2010 Promotion<br />
am Lehrstuhl für Bau-<br />
chemie der TU München;<br />
im Zuge der Promotion<br />
zweimonatiger For-<br />
schungsaufenthalt am<br />
Tokyo Institute of<br />
Technology (Japan); seit<br />
September 2010 Leiter<br />
der Arbeitsgruppe<br />
Gefügemorphologie und<br />
Analytik am Institut für<br />
Baustoffe der TU Dresden<br />
www.bft-online.info <strong>BFT</strong> 02/2011 23