Tagungsband - BFT International
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einer amtlichen Prüfanstalt aus den Jahren 2001 bis<br />
2009 (ABB. 1). Hier wurde der Beurteilungs-Grenz-<br />
wert von 1500 g/m² bei insgesamt 1.176 Prüfungen<br />
nicht weniger als 225 Mal überschritten, entweder<br />
durch zu hohe Abwitterungen an der befrosteten<br />
Oberfläche oder dadurch, dass sich bei zweischich-<br />
tigen Produkten der Vorsatz ganz oder teilweise<br />
abgelöst hat – zwei unterschiedliche Erschei-<br />
nungen, die verschiedene betontechnologische<br />
und/oder herstelltechnische Ursachen haben. Bei<br />
zahlreichen scheinbaren „Durchfallern“ stellt sich<br />
zwangsläufig die Frage, was die Prüfergebnisse<br />
über das praktische Verhalten aussagen – noch<br />
dazu, wenn zwei verschiedene Verfahren zur Ver-<br />
fügung stehen, die beide eingeführt und wohl be-<br />
gründet sind.<br />
Zahlreiche der negativ beurteilten Produkte wur-<br />
den dennoch verarbeitet. Im Rahmen einer Studie<br />
wurden elf solcher Flächen zwei bis acht Jahre<br />
nach ihrer Verlegung begangen und deren op-<br />
tischer Zustand visuell dokumentiert. Kriterien<br />
waren Oberflächenabwitterungen, Pop-Outs, ein-<br />
zelne Abplatzungen sowie das Ablösen des Vor-<br />
satzes und die Zerstörung einzelner Steine. Die<br />
ABB. 2 zeigt die noch akzeptablen Abwitterungen<br />
einer sechs Jahre alten Fläche, deren Steine im<br />
CDF-Test mit 1.520 g/m² den Grenzwert nur knapp<br />
verfehlten. Hier war ein Zusammenhang zwischen<br />
dem Verhalten in der Prüfung und in der Praxis zu<br />
erkennen. Bei anderen Flächen war dies zum Teil<br />
nicht der Fall. So hatte sich während der CDF-Prü-<br />
fung der Vorsatz gelöst, die Abwitterungen waren<br />
mit bis zu etwa 17.000 g/m² entsprechend gravie-<br />
rend. In der Praxis war die Oberfläche der Steine<br />
zwar teilweise angewittert, der Vorsatz war dage-<br />
gen nicht geschädigt.<br />
Die orientierenden Betrachtungen der Studie er-<br />
gaben insgesamt keinen aussagefähigen Zusam-<br />
menhang zwischen den Ergebnissen der Labor-<br />
prüfungen und dem Praxisverhalten. Es besteht<br />
demnach weiterer Erkenntnisbedarf, inwieweit<br />
die derzeitigen Verfahren und die ihnen zugeord-<br />
neten Kriterien immer zu einer sachgerechten<br />
Beurteilung des Frost-Tausalz-Widerstandes in der<br />
Praxis führen und wie sie ggf. optimiert werden<br />
können. �<br />
REFERENCES // LITERATUR<br />
[1] DIN EN 1338:2003 Pflastersteine aus Beton –<br />
Anforderungen und Prüfverfahren<br />
[2] DIN EN 1340:2003 Bordsteine aus Beton –<br />
Anforderungen und Prüfverfahren<br />
[3] Setzer, M.J.; Fagerlund, G.: CDF-Test -<br />
Prüfverfahren des Frost-Tau-Widerstands von<br />
Beton - Prüfung mit Taumittel-Lösung. Betonwerk<br />
+ Fertigteil-Technik, 1997, Heft 4, Rilem<br />
Recommendation<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Michael Schmidt,<br />
Universität Kassel<br />
m.schmidt@uni-kassel.de<br />
Geb. 1947; Studium<br />
Bauingenieurwesen TU<br />
Hannover; bis 1989 Re-<br />
ferent im Forschungs-<br />
institut der Zementin-<br />
dustrie in Düsseldorf;<br />
bis 1997 Leiter der<br />
Forschung, Entwick-<br />
lung und Beratung der<br />
Heidelberger Zement<br />
AG; vereidigter Sach-<br />
verständiger für Beton-<br />
technologie; seit 1999<br />
Leiter des Fachgebiets Werkstoffe des Bauwe sens,<br />
Geschäftsfüh-render Direktor des Instituts für<br />
Konstruk-tiven Ingenieurbau und Direktor der<br />
Amtlichen Materialprüfanstalt (AMPA) der Uni-<br />
versität Kassel; Partner und wissenschaftlicher<br />
Leiter des Ingenieurbüros Fehling & Jungmann,<br />
Kassel<br />
always the case. For example, where the facing<br />
became detached during the CDF test; the<br />
scaling of up to approximately 17.000 g/m² was<br />
accordingly serious. In service, the facing was<br />
not damaged, although some surfaces of the<br />
blocks showed signs of scaling.<br />
The orientative examinations of the study all<br />
in all showed no concrete correlation between<br />
the results of the laboratory tests and the per-<br />
formance in service. There is therefore a con-<br />
tinued need for research to establish to what<br />
extent the current procedures and the criteria<br />
allocated to them lead to a proper assessment<br />
of the freeze-thaw and deicing agent resistance<br />
in practice and how they can be optimized, if<br />
necessary. �<br />
AUTHOR //<br />
AUTOR<br />
KONGRESSUNTERLAGEN // PODIUM 2<br />
Torsten Braun,<br />
Universität Kassel<br />
torsten.braun@uni-kassel.de<br />
Geb. 1974;<br />
AUTHOR //<br />
AUTOR<br />
2001-2009 Studium des<br />
Bauin-genieurwesens<br />
an der Universität<br />
Kassel mit Vertiefungs-<br />
richtung Konstruktiver<br />
Ingenieurbau; seit 2009<br />
wissenschaftlicher Mit-<br />
arbeiter im Fachgebiet<br />
Werkstoffe des Bau-<br />
wesens und Bauchemie<br />
der Universität Kassel<br />
� FIG. 2 Slight surface-scaling, corresponds to<br />
approx. 70% of the pavement. // ABB. 2 Geringe,<br />
oberflächliche Abwitterung, entspricht ca. 70 %<br />
der Anlage.<br />
www.bft-online.info <strong>BFT</strong> 02/2011 35