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Die Wirtshauszeitung der OÖ KultiWirte | Ausgabe 58 | Herbst 2020 | www.kultiwirte.at

EIN KLEINES DORF

UND EIN HOHER TURM

-> Seite 4

VON DER HOHEN

LINDE IN DIE TIEFSEE

-> Seite 12

GENUSS IST

UNSER BIER

-> Seite 15


1 Gutschein,

67 Mal Genuss.

Das gschmackigste Weihnachtsgeschenk für Freunde

und Kollegen. Einlösbar bei allen KultiWirten.

Jetzt bestellen unter www.kultiwirte.at

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IN DIESER AUSGABE

EIN KLEINES DORF UND

EIN HOHER TURM

4

DAHEIM IN ÖSTERREICHS

WILDER MITTE

6

IRGENDWER FLIEGT IMMER

10

VON DER HOHEN LINDE

IN DIE TIEFSEE

12

Lesen Sie

außerdem ...

8

GENIESSEN VOR

DEN TOREN STEYRS

16

Z'SAMMTRAGEN

18

REZEPT FÜR

HERBSTLICHE

REHKNÖDEL

3


EIN KLEINES DORF UND

EIN HOHER TURM

Neukirchen an der Enknach - das ist ein Ort im Innviertel, den man gut in einer Viertelstunde

durchwandern kann. Wer aber mehr Zeit hat, dem wird hier einen ganzen Tag was Neues

begegnen. Fürs leibliche Wohl sorgt die Familie Hofer im gleichnamigen Gasthaus - ein paar

dutzend Meter von der Kirche entfernt.

Der Neukirchner Kirchturm ist auch ein guter Orientierungspunkt:

Dreiundsiebzig Meter ragt der auf - in einer

Gegend, die sanft zum Inn hin abfällt. So kompakt der Ort

selbst ist, das Gemeindegebiet reicht bis zur Braunauer Stadtgrenze.

"Ja Braunau is unsere Bezirkshauptstadt und Salzburg

unsere Landeshauptstadt", sagt Franz Hofer. Das Innviertel

gehört zwar gut zweihundert Jahre wieder zu Oberösterreich,

der Weg nach Linz dauert aber fast zwei Stunden. In Salzburg

ist man in einer dreiviertel Stunde. Das Salzburger und das

Bayrische Erbe haben die Geschichte geprägt und sie prägen

die Wirtshauskultur. Jetzt im Herbst zum Beispiel: "Rindsbackerl

mit Rahmpolenta, Schmarrn und Wurzelgemüse, Hirsch-

4


und aus der Steiermark. Die waren auch Herren des

Schlosses Neukirchen. Von dem gibts aber nur mehr

Bilder. Vor hundertfünfzig Jahren ist es abgerissen

worden.

In der Allerseelenkapelle der Kirche steht auch eine

von Oberösterreichs größten Weihnachtskrippen

- mit rund hundertachtzig Figuren. Die ältesten

davon sind fast dreihundert Jahre alt. Drei biblische

Szenen der Weihnachtszeit können hier

gezeigt werden - die Geburt Christi, die Anbetung

der Weisen, der Heiligen Drei Könige und die

Hochzeit zu Kana.

Wenn Sie mehr wissen möchten über die Geschichte

und die Natur im Enknachtal - das Heimatbuch ist

zwar schon vor dreißig Jahren erschienen aber noch

immer aktuell: von den alten Mühlen, den häufigen

Hochwässern der Enknach - der "Gieß" bis zu

den Marterln und Kapellen. Der Neukirchner Zeitgeschichte

zwischen 1933 und 1945 ist ein eigenes

Buch gewidmet - ein Versuch, diese Zeit begreifbar

zu machen. Beide Bücher sind im Gemeindeamt erhältlich.

rücken oder Rehbraten aus einer der umliegenden Jagdgenossenschaften,

oder hausgemachte Bluatwürst nach Opas Rezept, dazu eingmachts Sauerkraut

und mitbratene Erdäpfel".

Gudrun Hofer hört sich die Aufzählung mit einem Schmunzeln an: "Das

is de Männerseite, die jetzt gesprochen hat. Bei uns wird schon sehr viel

Wert gelegt auf Gerichte ohne Fleisch. Des is genau so guat - ob das Kichererbsen

sind oder Einkornreis: Es schmeckt eich eh a."

Eines hören die Wirtsleut von den Gästen immer wieder - vegetarische

Gerichte werden hier genauso liebevoll zubereitet wie Fisch und Fleisch.

Der Name Neukirchen könnt ein wenig verwirren. Denn hier steht wohl

die älteste Marienkirche der Diözese Linz. Bald tausenddreihundert

Jahre ist es her, dass die geweiht wurde. Und die "neue" Kirche steht im

Kern auch schon seit dem zwölften Jahrhundert. Neben den Seitenaltären

der Kirche sind Grabsteine eingemauert, die von den Neukirchner

Herren im Mittelalter erzählen: Adelsgeschlechter aus Niederbayern

Gasthaus Hofer

Untere Hofmark 11, 5145 Neukirchen

www.gasthaus-hofer.com

07729/2282

5


DAHEIM IN ÖSTERREICHS

WILDER MITTE

Der Nationalpark Kalkapen, der Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet

Dürrenstein sind jetzt durch einen markierten Wanderweg verbunden.

Und wenn Sie im Winter lieber im Tal bleiben - rund um den Nationalpark

Kalkalpen ist auch jetzt einiges los.

6


Zum Beispiel ein Nachmittag bei der Rotwildfütterung im

Bodinggraben. Hier in einem Talschluss auf der Nordseite

des Sengsengebirges haben sich die Grafen Lamberg ein kleines

Jagdschloss gebaut. Ein paar hundert Meter weiter, im Jagahäusl

ist Treffpunkt zur geführten Wanderung. Bei der Fütterung

selbst können sie freilebende Hirsche, Muttertiere und Kälber

erleben - von einer geheizten Beobachtungskanzel aus - ganz

ohne Frieren.

Für viele Besucherinnen und Besucher war die Rotwildfütterung

der Einstieg zu anderen Nationalpark-Touren. Zum Beispiel zu

Schneeschuhtouren, die im Ennstal und in Windischgarsten angeboten

werden. Heuer neu im Programm - Gams-Gschichten.

Eine Wanderung auf der Sengsengebirgs-Südseite, zum Ende des

Winters. Ge-bucht werden können die Führungen im Nationalparkzentrum

in Molln, Tel. 07584/3651. Neu ist in diesem Winter,

dass die Führungen zur Rotwildfütterung täglich möglich sind.

Die Uhrzeit erfahren Sie bei der Anmeldung - die Fütterungszeit

ist abhängig vom jeweiligen Sonnenstand.

Das Besucherzentrum Ennstal des Nationalparks Kalkalpen

nahe Großraming ist im Winter Montag bis Freitag geöffnet - von

9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr - mit der Ausstellung Wunderwelt

Waldwildnis. Infos zum Nationalpark unter www.kalkalpen.at.

Hier gibts mehr zum Luchstrail, den Weg, der die Nationalparks

Kalkalpen, Gesäuse und den Dürrenstein miteinander verbindet

Mehr unter www.luchstrail.at.

Gasthaus Berger

Hollensteinerstr. 14, 3335 Weyer

office@binbanberger.at

07355/6294

Landgasthof Klausner

Hafnerstr. 30, 4591 Molln

office@landgasthof-klausner.at

07584/39933

Boigerstadl

Boigstr. 14, 4451 Garsten

boig@aon.at

07252/53196

Gasthaus Hohe Linde

Hohe Linde Str. 13, 4595 Waldneukirchen

office@hohelinde.at

07257/7034

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GENIESSEN VOR DEN

TOREN STEYRS

"Z´sammsitzen, guat essen, guat trinkn, guat schlafn" - über dreihundert Jahre gilt diese Regel

beim Wirt im Feld in Dietach bei Steyr. Das Haus der Familie Schweinschwaller ist mehr als ein

Hotel - "a kommods Wirtshaus is a dabei".

Das Kommode, das Gemütliche wollen die Schweinschwallers

im nächsten Jahr besonders leben, wenn wohl ein wenig

mehr Gäste als sonst kommen. Arbeit, Wohlstand, Macht:

Die Oberösterreichische Landesausstellung ist ab 24. April

2021 zu Gast in Steyr. Arbeiter, Bürger, Adel - alle drei

Gruppen bekommen in Steyr ihren eigenen Ausstellungsort.

Die Arbeiterschaft drunten im Wehrgraben, im Museum

Arbeitswelt, die Bürger im Innerberger Stadel mitten

in der Stadt und der Adel droben im Schloss Lamberg,

über der Mündung der Steyr in die Enns. Mehr dazu unter

www.landesausstellung.at.

Dort wo der Wirt im Feld steht, in Steyrs Nachbargemeinde Dietach,

dort gibts aber genau so Spannendes zu entdecken - vom

Bauerntechnik-Museum im Gallhuberhof über die Filialkirche

in Stadlkirchen bis hin zu Exkursionen in namhafte Dietacher

Unternehmen - oder einem Besuch im Star Movie Kino. Und

wer lieber Natur erlebt - da gibts zum Beispiel den Schaugarten

Messner oder etliche Rundwanderwege.

Wirt im Feld

Ennser Str. 99, 4407 Dietach

07252/38222

office@wirtimfeld.at

Rezept für

Apfelknödel

Zutaten

250 g Äpfel, 50 g Butter, 50 g Brösel, 30 g Haselnüsse,

30 g Rosinen, 1 Ei, 40 g Zucker, Zimt, Nelkenpulver

Zubereitung

Die Äpfel kleinwürfelig schneiden und mit Zimt,

Nelkenpulver und Zucker vermischen. Semmelbrösel

in etwas Butter rösten und gemeinsam

mit geriebenen Nüssen, Rosinen und dem Ei in

die Apfelmasse rühren. Knödel formen, panieren

und backen.

Dazu passt Vanillesauce oder Schokosauce.

8


EINFACH SPITZE,

DIESER SPITZER.

Den Spitzerwirt in St. Georgen im Attergau gibts jetzt

seit hundert Jahren: Der Erste Weltkrieg ist eben zu

Ende, da darf Maria Pettighofer neben ihrer kleinen Käserei

auch ein Wirtshaus eröffnen. Die Konzession dafür bekommt

sie von Gräfin Theodora Kottulinsky, der Besitzerin des

Schlosses Kogl. Die Burgtaverne zu Kogl war durch einen

Brand zerstört worden.

x

100

JAHRE

JUBILÄUM

Wirtshaus - das heißt damals kellerkühles Flaschenbier,

ein Himbeerkracherl, und für den der sichs leisten konnte

vielleicht eine Knackwurst. So mancher Gast schlief sich

auf der für damals üblichen "Ottoman", dem Sofa direkt am

Kachelofen aus und kam morgens nüchtern nach Hause.

Und das Wirtshaus läuft neben der kleinen Landwirtschaft.

Auch noch zu der Zeit, als Gottfried Spitzer, der heutige

Wirt, hier aufwächst. Der hat dann mit seiner Frau Karolin

von 1990 bis 1991 das Gasthaus von Grund auf neu gebaut.

Viel gibts zu berichten aus den vergangenen hundert Wirtshaus-Jahren

- von drei Großvätern, vom "Öltegerlwirt", vom

Erbseneintopf, den Feriengästen und den Stammtischen.

Wenn Sie mehr dazu wissen möchten - die Fest-Zeitung

zum 100-Jahr-Jubiläum liegt beim Spitzerwirt auf und kann

gerne mitgenommen werden.

Landgasthof Spitzerwirt

Kogl 17, 4880 St. Georgen/Attergau

info@spitzerwirt.at

07667/6590

Geöffnet von 10 - 24 Uhr

Ruhetag Montag und Mittwoch

Ganztägig warme Küche von 11:30 - 20:30

Kleine Speisekarte von 14 - 17:30

9


IRGENDWER

FLIEGT

IMMER

Kaum einer unser heimischen Vögel bleibt das

ganze Jahr bei uns - auch wenn wir Kohlmeisen

zum Beispiel das ganze Jahr sehen. Wer

wann wohin fliegt und warum, das erforscht

der Scharnsteiner Vogelkundler Norbert

Pühringer.

Es gibt Zugvögel, Standvögel und Strichvögel - so haben wir´s

in der Schule gelernt. Die einen ziehen im Winter in den

Süden, die andern bleiben bei uns und die dritten vagabundieren

herum. In den letzten Jahrzehnten hat sich etliches geändert

an dieser Vorstellung - vor allem durch das Beringen von Vögeln

und das Verfolgen ihrer Zugwege mit Funkpeilung und Satellitensendern.

Was gefällt denn den Vögeln nicht bei uns, dass sie wegziehen?

"Es ist vor allem die fehlende Nahrung", sagt Norbert Pühringer:

"Ein Storch zum Beispiel könnte problemlos überwintern bei

uns, wenn er genug zu fressen hat. Die Kälte würde ihm nicht

schaden."

Vier Monate auf der Reise

Auch wenn immer wieder mal ein Storch bei uns überwintert -

die meisten verlassen sich auf ihre ererbte Landkarte im Kopf

und machen sich auf den Weg nach Zentralafrika oder Ostafrika.

Ähnlich wie Kuckuck, Mauersegler oder Neuntöter. Die fliegen

bis zu zwei Monate lang ins Winterquartier - sechstausend Kilometer

weit. Wegen der weiten Reise ziehen sie im August schon

weg und kommen erst im Mai wieder zu uns.

"Wer im Frühjahr früher kommt, der zieht nicht so weit", sagt

Pühringer: Star oder Feldlerche zum Beispiel, die sind bei uns

schon im Februar zu hören. Und das hat auch seinen Vorteil -

wer sich früher umschaut, findet die besseren Reviere.

Und die Standvögel? Die sind oft gar nicht ständig bei uns. Wie

jene Blaumeise, die Pühringer in Scharnstein beringt hat und die

im Winter in Südfrankreich von einer Katze gefressen worden ist.

Oder "unsere" Rotkehlchen, die aus Russland zu uns in den ver-

10


gleichsweise milden Winter kommen. Auch bei so großen Vögeln

wie den Schwänen ist das Ziehen modern: Am Traunsee leben

jahraus, jahrein Schwäne. An die sechzig wurden schon einmal

beringt. Doch von den Vögeln, die jetzt zu sehen sind, ist kaum

einer hier geboren. Die kommen nach ihren Ringen zu schließen

aus Nord-Deutschland, aus der Tschechischen Republik und aus

Kroatien.

Denksport mit Nüssen

Ziemlich unabhängig von solchen Sorgen sind Tannenhäher und

Eichelhäher: die legen sich Vorräte an und sammeln im Herbst

Eicheln oder Zirbensamen. Auch wenn die Vögel nicht alle ihrer

Samen wiederfinden - bis zu zehntausend Verstecke kann sich

ein Tannenhäher merken. Und das auch, wenn im Winter schon

Schnee drüber liegt. Norbert Pühringer hält Vorträge am Biologiezentrum

des Oberösterreichischen Landesmuseums und

führt Exkursionen durch.

Mehr dazu unter www.biologiezentrum.at.

Viele unserer KultiWirte haben draußen ein Vogel-Futterhäuschen

hängen. Und noch wichtiger - so ziemlich jeder KultiWirt

liegt in einer Gegend, die für ganz bestimmte Vögel im Winter

wichtig ist - von den Stauseen am Inn über die Salzkammergut-Seen

bis zum Donautal.

Landgasthof Hocheck

Kalvarienbergweg 4, 4813 Altmünster

info@hocheck.at

07612/87461

Mönchsgrasmücken - british only

Doch die Mode kann sich ändern: unsere Mönchsgrasmücken

haben früher am Mittelmeer überwintert. Seit ein paar

Jahrzehnten sind genau unsere Vögel im Winter in Großbritannien

und Irland - und fressen dort Meisenknödel. Mit Insekten

schauts auch auf den britischen Inseln mager aus im Winter.

Denn nicht jeder ist so genügsam wie das Wintergoldhähnchen

- Europas kleinster Vogel: Es kommt sogar bei uns

in den Bergen durch - aber nur, weil es ununterbrochen auf

der Suche ist nach eingewinterten Insekten, Larven, Puppen.

Zwanzig Minuten ohne etwas zu fressen, wären schon zuviel.

Andere Bergvögel, wie der Zeisig, ziehen vom Berg ins Tal - in

alle Richtungen - wenns kalt wird. Und Kreuzschnäbel sammeln

sich in großen Gruppen, dort wo´s gerade viele Zapfen gibt: heuer

vielleicht bei uns, nächstes Jahr in Slowenien oder im Schwarzwald.

Zu den wenigen "richtigen" Standvögeln zählen bei uns Spechte

und Eulen, die auch im Winter ein Revier besetzt halten. Dafür

sind da die Jungen unterwegs: Junge Uhus ziehen hunderte Kilometer

auf der Suche nach einem passenden Revier.

Wirtshaus-Restaurant "Stoabaun-Wirt"

Lindnerstr. 1, 4372 St. Georgen

restaurant@stoabaunwirt.at

07954/2229

Wirt am Markt

Hofmarkt 33, 4753 Taiskirchen

www.gasthaus-ziegler.at

07764/8402

Gasthaus Scharfling

Scharfling 2

5310 Scharfling

06232/3842

Gasthof zur Traube

Greinburgstr. 6, 4360 Grein

info@zurtraube-grein.at

07268/312

Leonfeldner Hof

Hauptplatz 8, 4190 Bad Leonfelden

info@leonfeldner-hof.at

07213/6301-0

Gasthof Bauböck

G. Schachingerweg 2, 4770 Andorf

gasthof@bauboeck.at

07766/2279

11


VON DER HOHEN LINDE

IN DIE TIEFSEE

Geologische Schmankerl vom oberösterreichischen Alpenrand hat Hans Egger von

der Geologischen Bundesanstalt jetzt in einem Buch zusammen getragen. Dort, wo es

zwischen Steyr und Gmunden einen KultiWirt gibt, dort ist auch ein Stück interessanter

Erdgeschichte in der Nähe.

Aufregend sind sie nicht unsere Flyschberge, wenigstens

nicht auf den ersten Blick. Es sind sanfte Waldrücken, die

sich hinziehen zwischen dem Alpenvorland und den Kalkbergen.

Für die Geologen stecken diese Berge aber voller Besonder-

heiten.

Hans Egger ist seit vierzig Jahren unterwegs in Steinbrüchen und

Waldgräben, in Schottergruben und auf rutschenden Hängen.

Das, was Hans Egger und seine Kollegen und Kolleginnen hier

suchen, sind Hinweise drauf, welches Gestein im Boden steckt.

Viele tausend Proben haben sie gesammelt, im Labor aufbereitet

und unterm Mikroskop untersucht.

Plankton, da am Meeresboden angesammelt hat, das ist irgendwann

nach Norden geschoben und in die Höhe gehoben worden.

Wir können nur mehr vermuten, wie dieses Urgebirge ausgesehen

hat. Seit Millionen von Jahren werden die Alpen schon abgetragen

von Wind und Wetter, durch Regen und Frost: "Berge

sind das, was die Erosion vorerst stehen gelassen hat, aber im

Lauf der Zeiten noch wegräumen wird", sagt Hans Egger.

Die Kugelsteine und der Heilige Nikolaus

An den Quellbächen des Sulzbachs bei Adlwang liegen kugelige

und ovale Felsen wie riesige Eier im Bachbett. So regelmäßig

geformt, als habe sie jemand in einer Kugelmühle gedreht.

Hineinschauen in die alten Berge

Ganz einfach gesagt wirds immer älter, wenn wir vom Alpenvorland

aus hinein schauen in die Berge: Wir stehen in Vorchdorf, in

Eberstalzell oder in Wolfern auf Schotter, der von den Gletscherflüssen

heraus geschüttet wurde ins Vorland. Es sind Schotter

die während der Eiszeiten abgelagert wurden vor höchstens

einer Million Jahren.

Die Flyschzone dahinter, nach Süden zu, die entstand vor sechzig

bis hundert Millionen Jahren. Und die leuchtend weißen Kalke

zum Beispiel am Warscheneck, die sind vor zweihundertzwanzig

Millionen Jahren abgelagert worden, in einem tropischen Meer.

Doch das, was sich an mikroskopisch kleinen Lebewesen, an

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Bloß - diese Kugelsteine stecken hier in einem groben mürben

Sandstein. Der stammt aus der späten Kreidezeit. Zwischen 72

und 66 Millionen Jahre alt sind diese Ablagerungen. Entstanden

am Boden eines mehrere tausend Meter tiefen Meeres. Was sich

da drunten abgelagert hat, ist der Sand von Flüssen.

Und der ist in Trübeströmen hinunter geschossen bis in die tiefe

See. Die Kugeln sind dort entstanden, wo im Sand besonders viele

Pflanzenteile steckten: Rund um diese organischen Teilchen ist

der Sandstein durch Kalkspat verfestigt - wie betoniert.

Nahe dem Sulzbach stand bis ins 18. Jahrhundert eine Nikolauskapelle.

Und der Heilige Nikolaus hat als Attribut drei Steine.

Vielleicht entstand diese Kapelle ja gerade wegen der Kugelsteine

hier.


Wozu das gut ist, wenn man das alles weiß?

"Vorgänge, die vor Jahrmillionen auf der Erdoberfläche abliefen,

könnten auch heute genauso wieder ablaufen. Was geschehen

ist, kann wieder geschehen. Wenn wir wissen wollen, was auf

der Erde jenseits unserer Alltagserfahrung alles möglich ist,

müssen wir Geologie betreiben, denn unsere Art ist viel zu

kurz auf der Erde, um zu wissen, was hier wirklich los ist. Viele

Vorgänge kennen wir nicht aus eigener Anschauung oder aus

schriftlichen Berichten, sondern nur durch die Informationen,

die in den Sedimentgesteinen gespeichert sind. Sie sind das

einzige Archiv und Gedächtnis der Erde", sagt Hans Egger.

Bei der Geologischen Bundesanstalt sind auch die Geologischen

Karten für unser Gebiet erhältlich. Unter www.geologie.ac.at

können Sie die Karten bestellen oder Sie zusammen mit

ausführlichen Erläuterungen online durchsehen.

Bunte Steine. Ausflüge in die

Erdgeschichte zwischen Ybbsund

Trauntal

Das Buch von Hans Egger mit

geologischen Ausflugstipps ist

im Verlag Pustet erschienen.

Zu jedem der dreißig Wandertipps

gibts Hinweise, wie man

dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln

hinkommt.

Von Hans Egger ist vor drei

Jahren ein ähnliches Buch über

Salzburg erschienen: Lebensräume.

Ausflüge in die Erdgeschichte

von Salzburg und

Oberbayern; Wenn Sie unsere

KultiWirte im Innviertel

besuchen, dann ist das ein

guter Reisebegleiter.

Gasthaus Hohe Linde

Hohe Linde Str. 13, 4595 Waldneukirchen

office@hohelinde.at

07257/7034

Stadtgasthof Rettenbacher

Hauptplatz 24, 4560 Kirchdorf

gasthof.rettenbacher@kremstalnet.

at07582/62081

Landgasthof Klausner

Hafnerstr. 30, 4591 Molln

office@landgasthof-klausner.at

07584/39933

Boigerstadl

Boigstr. 14, 4451 Garsten

boig@aon.at

07252/53196

13


Z’SAMMTRAGEN.

Gasthaus Hofer

Untere Hofmark 11, 5145 Neukirchen

hoferwirt@aon.at

07729/2282

Gasthaus Badhaus

Moosstr. 28, 5230 Mattighofen

gasthaus@badhaus.at

07742/2372

Wirtshaus "Zum Onke Heli"

Kirchberg 3, 5232 Kirchberg bei Mattighofen

info@onkeheli.at

07747/5271

EIN KORN,

EIN WEG,

DREI WIRTE

Vorm Kirchturm in Neukirchen

haben wir sie zum Foto getroffen -

Franz Hofer vom Gasthaus Hofer gleich

im Ort, Herbert Karrer vom Badhaus in

Mattighofen und Christian Drack vom

Wirtshaus Onke Heli in Kirchberg bei

Mattighofen. Und eigentlich sollten von

da droben am Turm alle drei Wirte zu

sehen sein. Denn allzuviel Höhenunterschiede

gibts hier nicht. Drum lässt sich

ein Besuch bei den drei Wirten auch

gut mit einer Radrunde verbinden - auf

dem Genussradweg und dem Mattigtal-Radweg.

Auch beim Essen haben die

drei Wirte manches gemeinsam - bei

allen dreien gibts Gerichte mit Einkorn.

Eine recht ursprüngliche und robuste

Getreidesorte. Gering vom Ertrag, aber

köstlich - zum Beispiel als Einkorn-

Risotto.

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GENUSS IST UNSER BIER!

Genuss ist unser Bier. Nach diesem Motto „zelebrieren“

wir KultiWirte das diesjährige Brausilvester. Der Auftakt

dazu fand im Gasthof Kreuzmayr in Eferding statt. Beim traditionellen

Brausilvester wird sowohl die vergangene als auch die

kommende Biersaison gefeiert.

Eigens fürs Brausilvester hat die BrauUnion diesmal ein

spezielles Bier eingebraut, das bei allen KultiWirten ausge-

schenkt wird – solange der Vorrat reicht. Das KULT ist ungefiltert,

leuchtend bernsteinfarben und besonders charakterstark mit

intensiver Malzblume und feiner Karamellnote. Mit 5,3 Volums-

prozent Alkoholgehalt und 12,5 Grad Stammwürze präsentiert

sich dieses Bier am Gaumen sehr vollmundig, malzig, mild und

zart gehopft.

oö. KultiWirte ihren Schulterschluss für den Genuss signalisieren

und damit aktiv in die Kulinarik-Strategie

für Oberösterreich einzahlen. Zur Definierung von

Kulinarik als Genuss-Lifestyle gehört auch die emotionale

und erlebnisorientierte Inszenierung der

Genussangebote, die neben den Produkten und Angeboten

auch die dahinter stehenden Menschen auf

die Bühne holt. Bei den oö. Kultiwirten wird diese Inszenierung

bereits praktiziert, wie sie vor allem auch

mit dem Brausilvester verdeutlichen.

Mehr Infos zum Brausilvester finden Sie

auch auf unserer Facebook-Seite!

Im Oktober rücken wir KultiWirte wieder Bier in all seinen Facetten

in den Mittelpunkt des Wirtshausalltags. Der Bogen spannt

sich dabei von einer erweiterten Bierauswahl auf der Getränkekarte

über „bierlastige“ Gerichte bis hin zu Menüabenden,

die natürlich ganz im Zeichen des Biers stehen.

Für Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner

ist das Brausilvester eine jener Veranstaltungen, mit denen die

15


DRINNEN UND DRAUSSEN

ZUM WOHLFÜHLEN

Die letzten herbstlichen Tage lassen sich im Bayrischen Hof in Wels noch im

lauschigen, grünen Stadt-Gastgarten genießen. Und wenns draußen zu kalt

wird, dann ist drin alles neu: In den Innenräumen wurde in den letzten Monaten

kräftig renoviert. Die urige Gaststube strahlt nun in freundlich hellen

Tönen.

Gasthof Bayrischer Hof

Dr. Schauer Str. 21 - 23, 4600 Wels

office@bayrischerhof.at

07242/47214

Von Montag 9. bis Freitag 13. November finden wieder die beliebten Wildwochen

statt. Auf Vorbestellung gibt es die köstlichen Ansfeldner Weidegänse der

Familie Langmayr. Das perfekte Ambiente für kleine und größere Weihnachtsfeiern

bieten sechs feierlich dekorierte und separate Räumlichkeiten: von der

finnischen Grillkota für zehn Personen, bis zum Kaminzimmer für zwanzig

Personen oder den Saal bis achtzig Personen.

Weitere Informationen und Menüvorschläge finden Sie auf der Homepage.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 17 bis 22 Uhr warme Küche.

Wirt am Bach

Am Bach 13, 4664 Laakirchen

info@wirtambach.at

07612/74503-0

WILD AM BACH

Von Donnerstag 5. November bis Sonntag 22. November wird das „Traunviertler

Weidegansl“ serviert. Außerdem gibts auch weiterhin Speisen zur

Abholung.

Gasthof Jägerwirt

Oberer Markt 24, 4332 Au/Donau

johanna.landerl@utanet.at

07262/58514

MARTINIGANSL UND WILD

Bei Johanna Landerl, im Gasthof Jägerwirt in Au an der Donau, gibts das ganze

Jahr über Spezialitäten vom Wild aus der Region. Martinigansl gibt’s ab

November und wird noch bis 30. November serviert. Der traditionelle

Mühlviertler Kreativmarkt ist heuer am 6. und 8. Dezember - mit Kunst,

Musik und Genussreichem dazu.

16


WAIDWERK IN DRITTER

GENERATION

Im Gasthof Geirhofer in Schwertberg sind traditionelle Wildwochen von

Freitag 16. Oktober bis Sonntag 22. November. Schon der Vater von Christian

Geirhofer, dem heutigen Wirt, war Waidmann. Und der Sohn Daniel hat auch

wieder viel Freude mit regionalem und selbst erlegtem Wild.

Mühlviertler Hof

Hauptstr. 10, 4311 Schwertberg

info@gasthof-geirhofer.at

07262/61262-0

WILDE ZEITEN

Im November und Dezember werden Schmankerl vom Wild serviert und an

den Wochenenden ofenfrische Enten.

Gasthaus Bauer

Steinbrunn 2, 4784 Schardenberg

wirt-in-steinbrunn@aon.at

07713/6744

HEURIGER ZWISCHEN

WACHAU UND

SÜDSTEIERMARK

Prachtvolles Sommerwetter, viele gemütliche Gäste, die Mühlviertler

Laterndlmusi und fünf Winzer sorgten für einen tollen Abend beim

ersten Weinheurigen im Mühlviertler Hof in Schwertberg. Unser Team

versorgte die zahlreichen Gäste mit selbstgemachter Jause und regionalen

Schmankerln.

Die Winzer, die auch unser Sortiment auf der Weinkarte prägen, boten ein

umfangreiches Angebot - von der Wachau bis in die Südsteiermark:

Weingut Kolkmann – Fels am Wagram; Bioweingut Schmidl - Dürnstein/

Wachau; Bioweingut Mrozowski und Pratsch aus Hohenruppersdorf;

Weingut Polz & Tement aus der Südsteiermark; Sekt von Henkell -Freixenet.

Der zweite Weinheurige für das kommende Jahr ist schon in Planung.

17


Rehknödel

auf fruchtig

mariniertem Rotkraut

Foto: Netzwerk Kulinarik

Zutaten

Rehknödel:

500 g Rehschulter

100 g Wurzelwerk (Karotte, Petersilienwurzel, gelbe Rübe,

Sellerie)

100 g Zwiebel

2 EL Preiselbeeren

1 EL Zucker

1 Schuss Portwein

1/8 l Rotwein

Saft von einer Orange

1/4 l Wildfond oder Rindssuppe

Salz, Pfeffer, Majoran

Pfefferkörner, Wacholderbeeren, 1 Lorbeerblatt (fein zerstoßen)

Mehl, Eier und Brösel für die Panier

Rotkraut:

1 Rotkrautkopf (nicht zu groß)

1-2 EL Preiselbeeren

1 EL Waldhonig

Saft von 2 Orangen

1/8 l Apfelsaft

1 Schuss weißer Balsamico-Essig oder Sherry-Essig

1 Prise Kümmel gemahlen

4 EL Walnuss-Öl

18


Zubereitung

Rehknödel:

Rehschulter in kleine Würfel schneiden und in

einem Topf mit Öl gut anrösten. Wurzelgemüse

und Zwiebel fein schneiden, beigeben und weiter

rösten. Mit 1 EL Zucker karamellisieren, Preiselbeeren

dazu geben, mit Portwein, Rotwein und Orangensaft

ablöschen und einkochen. Mit Wildfond

aufgießen. Die restlichen Gewürze dazu geben.

Das Ganze eine halbe Stunde einreduzieren und

weich dünsten. Noch warm mit dem Fleischwolf

faschieren. die Masse zu kleinen Knödeln formen,

in Mehl, Eiern und Bröseln panieren und in heißem

Öl herausbacken.

Wild-Spezialitäten

gibts in der Hoftaverne in Bad Wimsbach

von Samstag 17. Oktober bis Sonntag

15. November - natürlich auch während

der Woche.

Rotkraut:

Das Rotkraut halbieren und den Strunk entfernen.

In feine Streifen schneiden und mit den restlichen

Zutaten vermischen. Über Nacht oder mindestens

vier Stunden marinieren. Gut vermengen und

abschmecken.

Das Rotkraut kann vorher auch blanchiert werden.

Knödel mit mariniertem Rotkraut, Portwein-Saftl

und Kresse anrichten.

Zu den Rehknödeln passt auch gut ein Relish - eine

würzige, stückige Soße, zum Beispiel mit Roten

Rüben

Martiniganserl sind am

Mittwoch, 11. November, Samstag,

14. und Sonntag 15. November

dran.

Gasthof Dickinger

Neydharting 15, 4654 Bad Wimsbach

office@gasthof-dickinger.at

07245/25475-0

19


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IMPRESSUM | Herausgeber und Medieninhaber: Verein der KultiWirte,

4020 Linz, Hessenplatz 3, www.kultiwirte.at Redaktion und Text: Monika

Nowotny, Franz Xaver Wimmer, Steinbach am Ziehberg, info@kultiwirte.at

Layout: ideengeber e.U., Cranachstraße 41, 4060 Leonding, ideengeber.at |

Verlagspostamt Linz, Die Zeitung erscheint dreimal jährlich mit einer

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