2020/47 - conSenio ET: 17.11.2020
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17.11.<strong>2020</strong><br />
DER GENERATIONENRATGEBER<br />
R TG<br />
EBERER<br />
Blick nach vorn<br />
Im Alter verändern sich viele Bedürfnisse.<br />
Das Wohnumfeld muss angepasst werden,<br />
die Gesundheit rückt in den Mittelpunkt.<br />
PFLEGE IN CORONAZEITEN<br />
Was Angehörige und<br />
Pflegeprofis in Sachen<br />
Hygiene beachten sollten.<br />
Seite 12<br />
BERATUNG VOR ORT<br />
Profis aus der Region<br />
stehen mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
Seite 16<br />
Laichingen<br />
ALB-DONAU-KREIS Langenau<br />
Burlafingen<br />
Blaubeuren<br />
Ulm<br />
Neu-Ulm<br />
Schelklingen<br />
Erbach<br />
KREIS NEU-ULM<br />
Senden<br />
Weissenhorn<br />
Ehingen<br />
Vöhringen<br />
Roggenburg<br />
Munderkingen<br />
Illertissen<br />
Dietenheim<br />
2,5 km<br />
TECHNIK<br />
Wie sieht die Zukunft der<br />
Pflege aus? Wie Roboter<br />
Pflegende unterstützen.<br />
Seite 10
IMMOBILIENABWICKLUNG:<br />
SERIÖS, DISKR<strong>ET</strong>, RESPEKTVOLL<br />
VOM PROFI: „ALLES AUS EINER HAND“<br />
Als Testsieger unter den Immobilienmaklern in der Region vermitteln wir nicht nur Immobilien,<br />
sondern sind seit Jahren auch als Spezialist für die Komplettabwicklung bekannt.<br />
Der Wechsel in ein neues Zuhause ist immer mit vielen Veränderungen und Aufgaben verbunden –<br />
ob in eine Einrichtung für betreutes Wohnen oder in eine barrierefreie, behindertengerechte Immobilie.<br />
Und das nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern auch für deren Angehörige.<br />
Hierbei sind Experten für alle Belange gefragt. Niemand möchte in so einem Fall gerne verkaufen, was<br />
man zuvor aufgebaut hat. Oftmals ist es aber unumgänglich. Gerne stehen wir bei diesen Entscheidungen<br />
beratend zur Seite – und meist ist das Aufatmen am Ende deutlich zu spüren. In diesen Fällen ist es<br />
wichtig, dass es einen reibungslosen Ablauf und möglichst nahtlosen Übergang gibt, um allen Beteiligten<br />
den Prozess zu erleichtern.<br />
Entscheidend sind hierbei verschiedene Faktoren. Gute Kontakte zu Dienstleistern, wie beispielsweise<br />
Umzugsunternehmen, Notare oder Finanzexperten stehen dabei ganz oben.<br />
Wir bieten sozusagen „alles aus einer Hand“ und sorgenfrei für<br />
unsere Kunden. Rufen Sie uns einfach unverbindlich an:<br />
Tel. 0731 . 379522-0 oder senden Sie uns eine eMail an<br />
tentschert@tentschert.de.<br />
„Uns können die Kunden vertrauen – wir<br />
arbeiten seriös, diskret und respektvoll.“<br />
Ihr Martin Tentschert
INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM – <strong>conSenio</strong> 3<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Technik<br />
Zukunft<br />
der Pflege<br />
Welche Rolle Roboter in der<br />
Pflege spielen können und<br />
wo ihre Grenzen liegen.<br />
Seite 10<br />
Gute Nacht!<br />
Schlafprobleme bei Pflegebedürftigen,<br />
aber auch bei Pflegenden sind<br />
keine Seltenheit. Seite 30<br />
Fünf Pflege-Tipps<br />
für die Corona-Krise<br />
Seite 12<br />
Und plötzlich<br />
ist alles anders<br />
Meist passiert es plötzlich: Ein<br />
Sturz, ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt.<br />
Und plötzlich gibt es jemanden<br />
in der Familie, der gepflegt<br />
werden muss. Manchmal<br />
reichen kleine Hilfestellungen<br />
im Alltag, in anderen Fällen<br />
brauchen die Patienten rund um<br />
die Uhr Betreuung.<br />
Mit so einer Situation klarzukommen,<br />
ist per se schon<br />
schwierig für Angehörige. Nach<br />
dem ersten Schock tun sich viele<br />
Fragen auf. Wohin man sich<br />
als Betroffener wenden kann, haben<br />
wir auf Seite 16 im Überblick<br />
zusammengetragen.<br />
Auch Papierkram muss nun erledigt,<br />
ein Pflegegrad beantragt<br />
und ein passender Pflegedienst,<br />
eine Tagespflege oder ein Heim<br />
gesucht werden. Allzu oft wollen<br />
die Betroffenen aber in ihren<br />
eigenen vier Wänden bleiben.<br />
Wie das bei eingeschränkter Mobilität<br />
gehen kann, erklären wir<br />
ab Seite 18.<br />
04 News, Storys, Tipps<br />
Aktuelles und Hilfreiches<br />
rund ums Thema Pflege.<br />
14 Helfen, nicht<br />
bevormunden<br />
Es ist ein Spagat: Älteren<br />
helfen, ohne sie einzuengen.<br />
15 Allein zum Arzt?<br />
Ein Experte klärt auf, wann<br />
Angehörige beim Arzt<br />
dabei sein sollten.<br />
16 Hier gibt<br />
es guten Rat<br />
Beratungsstellen in der<br />
Region auf einen Blick.<br />
18 Hinauf mit Hilfe<br />
Treppen können schnell<br />
zum Hindernis werden.<br />
20 Stürzen vorbeugen<br />
Regelmäßiges Training ist<br />
die beste Prophylaxe.<br />
21 Nicht für jeden<br />
geeignet<br />
Wann ein Rollator nützt und<br />
wann er eher schadet.<br />
24 Pakete & Telefonate<br />
Corona schlägt vielen auf<br />
die Psyche. Kontakte helfen.<br />
28 Zeit lassen für die<br />
Trauer<br />
Tipps für den Umgang mit<br />
trauernden Angehörigen.<br />
Nicht selten sind es auch die Angehörigen<br />
selbst, die in die Bresche<br />
springen und selbst zum<br />
Pfleger werden. Gerade in Zeiten<br />
von Corona eine unglaubliche<br />
Herausforderung. Deshalb<br />
haben wir an mehreren Stellen<br />
in diesem Heft Tipps gesammelt,<br />
zum Beispiel auf Seite 14. Hier<br />
zeigen Profis auf, wie man mit<br />
pflegebedürftigen Senioren auf<br />
Augenhöhe kommuniziert. Und<br />
auf Seite 12 finden sich Tipps für<br />
Pflege in Zeiten von Corona. Auf<br />
Seite 24 erklären wir, wie die<br />
Psyche unter Corona leidet und<br />
was gegen coronabedingte Einsamkeit<br />
hilft.<br />
Impressum<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Frauenstr. 77, 89073 Ulm<br />
Projektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Anzeigen (verantwortlich)<br />
Stefan Schaumburg<br />
Redaktion<br />
Stefanie Müller<br />
(verantwortlich)<br />
Kerstin Auernhammer,<br />
Heike Viefhaus<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Gestaltung<br />
mediaservice ulm<br />
Fotos<br />
Titelbild: © simona pilolla 2<br />
/shutterstock.com, SVH<br />
Shutterstock, SWP-Archiv,<br />
Datenschutz<br />
Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Druck<br />
DHO – Druckzentrum<br />
Hohenlohe Ostalb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Erhard-Straße 109<br />
74564 Crailsheim<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ihre<br />
Stefanie Müller<br />
Redaktionsleitung<br />
Schwäbisches Verlagshaus
4<br />
<strong>conSenio</strong> – GUT ZU WISSEN<br />
News,<br />
Storys,<br />
Tipps<br />
Seniorenwegweiser<br />
für Neu-Ulm<br />
Bereits seit 2012 gibt es den Seniorenwegweiser<br />
der Stadt Neu-<br />
Ulm, seit 2016 als gemeinsames<br />
Projekt der Stadt und des Netzwerkes<br />
Senioren Neu-Ulm. Inzwischen<br />
ist die zweite Auflage<br />
erschienen. Die Broschüre bietet<br />
einen umfassenden Überblick<br />
über Beratungsstellen, Einrichtungen<br />
und Angebote in Neu-<br />
Ulm sowie Informationen zu verschiedenen<br />
Themen wie Vorsorge,<br />
Pflege oder Wohnen im Alter.<br />
Die Neuauflage umfasst knapp<br />
100 Seiten.<br />
Die Broschüre ist kostenlos<br />
erhältlich und liegt im Neu-Ulmer<br />
Rathaus, im Bürgerbüro,<br />
beim Generationentreff Ulm/<br />
Neu-Ulm sowie bei den beteiligten<br />
Einrichtungen des Netzwerkes<br />
Senioren aus.<br />
pm<br />
Entlastung<br />
für Angehörige<br />
Die Corona-Pandemie zehrt an<br />
den Nerven: Familien mit Kindern<br />
müssen teilweise eine Betreuung<br />
organisieren, wenn die<br />
Schule ausfällt, so mancher steht<br />
finanziell wegen Kurzarbeit<br />
schlechter da, einige haben sogar<br />
Existenzängste. Aber auch<br />
wer Angehörige pflegt, merkt die<br />
Mehrbelastung. Die Bundesregierung<br />
hat deshalb Erleichterungen<br />
beschlossen. Wer akut für einen<br />
Pflegefall die Pflege zu Hause<br />
organisieren muss, hatte bislang<br />
Anspruch auf eine bezahlte<br />
Auszeit von bis zu 10 Arbeitstagen<br />
– bis mindestens Ende des<br />
Jahres sind es 20 Arbeitstage.<br />
Dieses Pflegeunterstützungsgeld<br />
gilt für neue Fälle, aber auch für<br />
bereits bestehende Pflegefälle.<br />
dpa<br />
Geistige Fitness fördern<br />
Wer ältere Menschen pflegt, sollte<br />
deren geistige Fitness stets<br />
fördern. Das geht durch kleine<br />
Aufgaben im Alltag: Kopfrechnen<br />
beim gemeinsamen Einkauf<br />
oder das gemeinsame Lesen einer<br />
Zeitung beispielsweise. Gesellschaftsspiele<br />
sind nach Angaben<br />
des Zentrums für Qualität<br />
in der Pflege (ZQP) ebenfalls<br />
gut geeignet. Hohes Alter und<br />
Hilfsbedürftigkeit schließen es<br />
jedenfalls nicht aus, geistige Fähigkeiten<br />
zu erhalten oder sogar<br />
zu verbessern, betont das ZQP.<br />
Wichtig sei nur, dass alles<br />
ohne Zwang erfolge. Das schließt<br />
körperliche Aktivitäten ein –<br />
Tanzen, Ballspielen und andere<br />
Übungen, die Koordination fordern,<br />
lassen nützliche Netzwerke<br />
im Hirn neu entstehen. Es gibt<br />
für fast jeden das passende Seniorensportangebot:<br />
Wer nicht<br />
mehr gut auf den Beinen ist,<br />
könnte etwa Sitzgymnastik machen.<br />
Es gibt laut ZQP auch Rollator-Übungen.<br />
Körper und Geist fit halten<br />
Kurze Spaziergänge oder Treppensteigen<br />
sind ebenfalls förderlich.<br />
Gut ist außerdem, wenn sich<br />
Pflegebedürftige selbst waschen<br />
oder anziehen. Kontakte zu<br />
Freunden und Verwandten sind<br />
ein weiterer wichtiger Baustein,<br />
um die geistigen Fähigkeiten zu<br />
erhalten. Darum sollte sichergestellt<br />
sein, dass das Telefon möglichst<br />
selbstständig vom<br />
Pflegebedürftigen genutzt<br />
werden könne – Telefonate<br />
sind laut ZQP<br />
gerade für nicht mehr so<br />
mobile ältere Menschen<br />
wichtig, um persönliche<br />
Kontakte zu pflegen. dpa
GUT ZU WISSEN – <strong>conSenio</strong> 5<br />
Mit Pflege Rente<br />
aufbessern<br />
Wer als Rentner einen Partner<br />
oder einen Angehörigen pflegt,<br />
kann damit seine Rente aufbessern.<br />
Nach Angaben der Deutschen<br />
Rentenversicherung zahlen<br />
die Pflegekassen unter bestimmten<br />
Voraussetzungen Beiträge<br />
an die gesetzliche<br />
Rentenversicherung.<br />
Am besten beraten lassen<br />
Das gilt zum Beispiel für Personen,<br />
die vorzeitig in Rente gegangen<br />
sind – die Pflegekasse<br />
zahlt dann bis zum eigentlichen<br />
Eintreten der Rente die Beiträge.<br />
So erhöht sich die spätere<br />
Rente für den Pflegenden. Auch<br />
für Teilrentner gibt es ähnliche<br />
Regelungen. Ob<br />
sich die Modelle<br />
lohnen, sollten Betroffene<br />
vorab<br />
klären, am<br />
besten in einer<br />
persönlichen<br />
Beratung.<br />
dpa<br />
Pflegegrade aktuell<br />
Die meisten der rund 3,4 Millionen<br />
Pflegebedürftigen in<br />
Deutschland sind in<br />
Pflegegrad 2 eingestuft,<br />
nämlich fast die Hälfte<br />
(46,5 Prozent).<br />
Das zeigt die Zahl der Leistungsbezieher<br />
der Pflegeversicherung.<br />
14,1 Prozent sind als Pflegegrad 1<br />
eingestuft, 26,5 als Pflegegrad 3,<br />
9,4 Prozent als Pflegegrad 4 und<br />
3,4 Prozent als Pflegegrad 5. Wer<br />
wie viel Geld bzw. Sachleistungen<br />
bekommt, ist individuell unterschiedlich.<br />
Die Grundbeträge reichen von<br />
125 Euro für Pflegegrad 1 bis 1.995<br />
Euro für Pflegegrad 5 bei professioneller<br />
Betreuung. Eine Beratung<br />
lohnt sich in jedem Fall, da<br />
auch Pflegemittel oder eine<br />
Wohnraumanpassung bezuschusst<br />
werden können. dpa<br />
Weniger Kontrollen wegen Corona<br />
Normalerweise kommt nach<br />
dem Antrag auf einen Pflegegrad<br />
bei der Pflegekasse ein Gutachter<br />
vorbei. Diese Besuche waren<br />
zwischenzeitlich wegen Corona<br />
ausgesetzt, die Begutachtungen<br />
fanden mittels eines Telefoninterviews<br />
statt.<br />
Seit Anfang Oktober besuchte<br />
der Medizinische Dienst die<br />
Pflegebedürftigen in aller Regel<br />
wieder persönlich zuhause. Aber<br />
die Art der Begutachtung soll<br />
künftig flexibler gehandhabt<br />
werden. Der Geschäftsführer<br />
des Medizinischen Diensts des<br />
Spitzenverbandes Bund der<br />
Krankenkassen, Peter Pick, verweist<br />
auf das Hygienekonzept:<br />
Bevor die Gutachter vorbeikommen,<br />
klären sie ab, ob ein besonderes<br />
Risiko vorliegt. Regeln wie<br />
Abstand, Mund-Nasen-Schutz<br />
und regelmäßiges Händewaschen<br />
sind für die Gutachter obligatorisch.<br />
dpa<br />
Pflegetipps<br />
auf Türkisch<br />
in Deutschland lebten Ende 2018<br />
rund drei Millionen Menschen<br />
mit Migrationshintergrund, deren<br />
Wurzeln in der Türkei liegen.<br />
Türkisch sprechende Pflegende<br />
finden nun auch Pflegetipps<br />
in ihrer Muttersprache auf<br />
den Seiten des Zentrums für<br />
Qualität in der Pflege (ZQP).<br />
Gerade ältere sprechen<br />
kein oder kaum Deutsch<br />
Hintergrund sei, dass es türkischstämmige<br />
Familien gebe,<br />
bei denen gerade ältere Menschen<br />
kein oder kaum Deutsch<br />
sprächen, erläutert das ZQP.<br />
Deutschsprachige Informationen<br />
seien für diese Zielgruppe<br />
kaum verständlich und damit<br />
wenig hilfreich. Das Projekt wird<br />
vom Bundesgesundheitsministerium<br />
gefördert. Unter der Adresse<br />
www.zqp.de/tuerkce gibt es<br />
kostenlose Ratgeber zu den Themen<br />
Körperpflege und Mundpflege,<br />
teilt die gemeinnützige<br />
Stiftung mit.<br />
pm
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außergewöhnlich: illerSENIO<br />
Das ganzheitliche Pflegekonzept von illerSENIO hilft Senioren und Angehörigen:<br />
mit vernetzten Angeboten, die sich flexibel an Alter und Lebensumstände anpassen.<br />
Ein wichtiges Bindeglied dabei: Tagespflege. Eine solche gibt es jetzt neu in Illertissen.<br />
In den letzten Jahren hat sich<br />
eine Menge getan, was dazu Anlass<br />
gibt, offener und entspannter<br />
mit dem Thema Altwerden<br />
umzugehen. Speziell in unserer<br />
Region ist mit diesem Wandel<br />
ein Name fest verbunden:<br />
illerSENIO. Mit mutigen Ideen<br />
und ganzheitlicher Ausrichtung<br />
sorgt der Senioren-Komplettdienstleister<br />
seit einigen Jahren<br />
für völlig neue Perspektiven –<br />
nicht zuletzt bei (pflegenden)<br />
Angehörigen. Der Wunsch,<br />
möglichst lange selbstbestimmt<br />
in den eigenen vier Wänden zu<br />
leben, ist präsenter denn je. Mit<br />
einem vernetzten Komplettangebot<br />
zeigt illerSENIO mustergültig,<br />
wie dieser Wunsch im<br />
Alltag Wirklichkeit werden<br />
kann. Im Zusammenspiel unterschiedlichster<br />
Dienstleistungen<br />
ermöglicht es Menschen, auch<br />
bei hohem Betreuungsbedarf<br />
und Pflegebedürftigkeit, in ihrer<br />
eigenen Wohnung und in ihrem<br />
familiären Umfeld weiterleben<br />
zu können.<br />
Egal, was morgen kommt<br />
Bei illerSENIO hat man sich<br />
zum Ziel gesetzt, das Prinzip einer<br />
ganzheitlichen Versorgung<br />
erlebbar werden zu lassen. Ein<br />
Gegenbeispiel zum althergebrachten<br />
Prinzip, das Beteiligten<br />
oft nur die Wahl zwischen<br />
Pflegedienst und Heim lässt.<br />
Die Tagespflege-Experten<br />
wissen: Das Leben ist nicht<br />
schwarz oder weiß. Wenn es<br />
nach illerSENIO geht, ist es<br />
auch im Alter noch möglichst<br />
lange bunt und abwechslungsreich.<br />
Das Paradebeispiel: Die<br />
illerSENIO-Tagespflege, die es<br />
ab 2022 gar sieben Mal geben<br />
wird. Seit September <strong>2020</strong> ist sie<br />
auch in Illertissen heimisch und<br />
Lebensqualität im Alter – ein Produkt von illerSENIO. Tagespflege<br />
heißt hier nette Gesellschaft, frisch gekochtes Essen und ein<br />
außergewöhnliches Ambiente, bei dem Sich-Wohlfühlen fast von<br />
allein geschieht.<br />
Foto: illerSENIO/Rampant Pictures<br />
empfängt dort jeden Tag in elegantem<br />
Hotel-Ambiente bis zu<br />
20 Gäste, die morgens daheim<br />
abgeholt und abends dorthin zurückgebracht<br />
werden. Dazwischen<br />
verbringen die Senioren<br />
einen Tag mit abwechslungsreichem<br />
Programmangebot sowie<br />
ausgezeichneter Verpflegung in<br />
netter Gesellschaft und Atmosphäre.<br />
Ein Angebot, das dank<br />
qualifizierten Betreuungspersonals<br />
besonders auch für Menschen<br />
mit demenzieller Erkrankung<br />
bzw. deren Angehörige<br />
ganz neue Freiheit bietet. Nicht<br />
zuletzt, weil die Pflegekassen<br />
das Modell „Tagespflege + Ambulante<br />
Pflege“ de facto mit<br />
doppeltem Budget unterstützen.<br />
Die Rundum-glücklich-<br />
Sozialstation<br />
Alles andere als gewöhnlich ist<br />
auch, was die illerSENIO-Sozialstationen<br />
in der Region bieten.<br />
Neben der obligatorischen<br />
Grund- und Behandlungspflege<br />
gehören bspw. umfassende alltagserleichternde<br />
Dienstleistungen<br />
dazu – und sei es „nur“ praktische<br />
Hilfe beim Rasenmähen,<br />
beim Hauswirtschaften oder<br />
Schneeräumen. Fünf Standorte<br />
gibt es derzeit. Die jüngst hinzugekommenen<br />
– in Senden, Buch<br />
und Illertissen – wurden unter<br />
einem Dach mit den jeweiligen<br />
Tagespflege-Einrichtungen eröffnet.<br />
Aus einer Hand haben<br />
Kunden bei illerSENIO somit die<br />
Möglichkeit, den individuellen<br />
Bedarf an Pflege, Betreuung und<br />
Unterstützung für zuhause zu<br />
finden und anzupassen.<br />
Mut wurde Geschäftsprinzip<br />
Unter der Flagge von illerSENIO<br />
hat der Caritasverein Illertissen<br />
es geschafft, das Thema Pflege
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Steckbrief<br />
In Illertissen hat illerSENIO ein architektonisches Schmuckstück realisiert. Viel Holz und geschmackvolles<br />
Interieur sorgen für Hotel-Ambiente mit Liebe zum Detail. Über die große Terrasse haben<br />
Tagespflegegäste direkten Zugang zum neuen Rosengarten.<br />
Foto: illerSENIO/Rampant Pictures<br />
» Abwechslungsreiche<br />
Tagesprogramme<br />
» Ausgewogenes Frühstück<br />
und ein frisches Mittagsmenü<br />
von illerGASTRO sowie am<br />
Nachmittag Kaffee und<br />
Kuchen<br />
» Individuelle Tagesgestaltung,<br />
z.B. mit Biografiearbeit,<br />
Anleitung und Beratung zur<br />
Sturzprävention, Gruppenspielen,<br />
Sitztanz, Seniorentanz<br />
und -gesang, gemeinsamem<br />
Musizieren, gemeinsamem<br />
Gärtnern an Hochbeeten,<br />
hauswirtschaftlichen Tätigkeiten<br />
wie gemeinsamem<br />
Backen, Handarbeit und<br />
Handwerken<br />
» Betreuung durch fachlich<br />
geschultes Personal<br />
» Räume mit modernwohnlichem<br />
Hotelambiente<br />
» Pflegebad mit Wellness-<br />
Badewanne<br />
Tür an Tür mit der neuen Tagespflege-Einrichtung in Illertissen: die ebenfalls neu eingeweihte<br />
iller SENIO-Sozialstation. Senioren und deren Angehörige profitieren in jeder Hinsicht von kurzen<br />
Wegen.<br />
Foto: illerSENIO/Rampant Pictures<br />
nicht nur lokal entscheidend<br />
voranzubringen. Ausgehend<br />
vom Illertal, wurden im Rahmen<br />
der eigenen Qualitätsinitiative<br />
Vorhaben in die Tat umgesetzt,<br />
an die sich größere Wettbewerber<br />
lange nicht heranwagten, zumindest<br />
nicht mit der gleichen<br />
Entschlossenheit. Die erste ambulant<br />
betreute Senioren-WG im<br />
Landkreis, die moderne Interpretation<br />
von Tagespflege und<br />
wegweisende Senioren-Wohnquartiere<br />
stehen dafür nur stellvertretend.<br />
In der Gesamtbetrachtung<br />
ist es vor allem die<br />
umfängliche Vernetzung ambulanter<br />
und (teil)- stationärer<br />
Leistungen, worin illerSENIO<br />
sich inzwischen eine Ausnahmestellung<br />
erarbeitet hat.<br />
Vor über 50 Jahren in Vöhringen<br />
als Pionier in der Altenhilfe<br />
gestartet, ist der Caritasverein<br />
Illertissen heute mit rund<br />
550 Mitarbeitern und seinem<br />
lückenlosen Leistungsangebot<br />
der beiden Marken illerSENIO<br />
und iller GASTRO Leuchtturm in<br />
der Pflegelandschaft der Region<br />
Ulm/Neu-Ulm. Zwei Pflegeheime,<br />
sieben Sozialstationen und<br />
demnächst sieben Tagespflege-Einrichtungen<br />
bilden die Basis<br />
für viele ergänzende Dienstleistungen<br />
rund ums Älterwerden<br />
sowie um das Wohnen im Alter.<br />
Auch hier ist der Caritasverein<br />
inzwischen überregionaler Innovator<br />
in der Konzeption und Realisierung<br />
von Wohnquartieren<br />
speziell für Senioren.<br />
illerSENIO – der<br />
Dienstleister mit<br />
Pflegegarantie<br />
Exklusiv in der Region: da<br />
niemand weiß, was morgen<br />
sein wird. Alle illerSENIO-<br />
Kunden erhalten im Bedarfsfall<br />
die Garantie auf einen Platz in der<br />
Kurz-/Langzeitpflege binnen<br />
14 Tagen. Binnen 48 Stunden<br />
auf einen Tagespflegeplatz und<br />
bereits 24 Stunden nach Kontaktaufnahme<br />
steht der eigene<br />
ambulante Pflegedienst zu Verfügung,<br />
auf Wunsch mit vollumfänglicher<br />
Versorgung noch in<br />
derselben Woche.
10 <strong>conSenio</strong> – FORTSCHRITT<br />
FOTO: UNITONE VECTOR/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Zukunft der Pflege<br />
Technik Maschinen nehmen uns immer mehr Alltagsaufgaben ab, auch komplexe. Ein<br />
Medizinethiker und Philosoph erklärt, wo die Chancen und die Grenzen liegen.<br />
Die Menschen werden älter,<br />
die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
steigt.<br />
Schon jetzt warnen Verbände<br />
vor Pflegeengpässen, und<br />
die Situation könnte sich zuspitzen.<br />
Soziale digitale Assistenten<br />
sind hier womöglich ein Teil der<br />
Lösung – die Bandbreite reicht<br />
von Apps, die Menschen beim<br />
Strukturieren des Alltags helfen,<br />
über Pflegeroboter bis hin zu<br />
elektronischen Haustieren für<br />
Therapiezwecke. Doch mit der<br />
Technik kommen auch ethische<br />
Fragen: Geht damit die Menschlichkeit<br />
verloren, und wo muss<br />
man den Maschinen Grenzen<br />
setzen? Medizinethiker und Philosoph<br />
Joschka Haltaufderheide<br />
von der Ruhr-Universität Bochum<br />
sucht nach Antworten.<br />
Wenn man von sozialen digitalen<br />
Assistenzsystemen redet: Was<br />
meint man dann konkret?<br />
Joschka Haltaufderheide: Es gibt<br />
keine allgemeine Definition. Es<br />
ist ein Sammelbegriff, in dem<br />
sich drei große Kategorien überlappen:<br />
• Systeme, die physische Unterstützung<br />
anbieten.<br />
• Systeme, die kognitive Aufgaben<br />
übernehmen – zum Beispiel<br />
interaktive Tagesbegleiter,<br />
die Ihnen Termine ansagen<br />
und Sie daran erinnern, wann<br />
Sie Tabletten nehmen sollen.<br />
• Und eine dritte Kategorie von<br />
Systemen, die emotionale und<br />
soziale Bedürfnisse von Nutzern<br />
ansprechen. Sie haben allesamt<br />
eine soziale Schnittstelle:<br />
Sie simulieren im Grunde<br />
eine Art von natürlicher<br />
menschlicher Interaktion.<br />
Wie machen die Systeme das?<br />
Wenn sie sich so einen Pflegeroboter<br />
anschauen, dann hat er lustige<br />
Augen aufgeklebt oder ein<br />
menschliches Gesicht. Und er<br />
kann Sprache verstehen. Und je<br />
nachdem, wie fortgeschritten es<br />
ist, kann das System Mimik und<br />
Gestik interpretieren und darstellen.<br />
Und das macht die Geräte<br />
interessant, weil sie dadurch<br />
natürlich einfach bedienbar werden.<br />
Sie können dem Gerät sagen,<br />
was Sie möchten. Je nachdem,<br />
wie ausgefeilt es ist, kann<br />
es sogar über Ihre Witze lachen.<br />
Kritiker äußern die Sorge vor<br />
dem Verlust der menschlichen<br />
Zuwendung, wenn die Pflege von<br />
Maschinen übernommen wird –<br />
dass die Technik also schaden<br />
könnte.<br />
Ist das eine berechtigte Sorge?<br />
Das ist die Sorge, die sehr viele<br />
Menschen haben. Und sie ist<br />
sehr ernst zu nehmen. Interessanterweise<br />
ist es gar nicht so<br />
einfach zu sagen, was es konkret<br />
ist, was verloren geht. Es ist natürlich<br />
ein Problem, wenn Sie<br />
sich vorstellen, dass der tägliche<br />
Besuch der Pflegekraft ersetzt<br />
wird durch einen technischen<br />
Helfer. Damit ist jedem sofort<br />
Es wäre gut,<br />
wenn die<br />
Technik einfache<br />
Dinge abnimmt.<br />
klar: Es geht etwas verloren.<br />
Aber was das genau ist, das muss<br />
man tatsächlich formulieren<br />
können. Das hat dann etwas mit<br />
menschlichen Beziehungen zu<br />
tun, mit gegenseitiger Anerkennung<br />
und damit, Teil einer sozialen<br />
Gemeinschaft zu sein.<br />
Das ist etwas, was Pflege leistet,<br />
wofür Pflegende aber eigentlich<br />
leider überhaupt nicht bezahlt<br />
werden. Wobei es genau<br />
das ist, was uns daran wertvoll<br />
erscheint. Man kann es so herunterbrechen:<br />
Es wäre gut, wenn<br />
die Technik einfache Dinge abnimmt<br />
– etwa ein Roboter, der<br />
erinnert, ausreichend zu trinken.
FORTSCHRITT – <strong>conSenio</strong><br />
11<br />
© FRANTIC00/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Aber wenn es um die emotionale<br />
Ebene geht, sollte das nicht den<br />
Maschinen überlassen werden?<br />
Es ist nicht so einfach. Ich glaube<br />
vielmehr, dass es auf die Umstände<br />
ankommt, unter denen so<br />
eine Technik eingesetzt wird.<br />
Zentral sind die Nutzer: Wie viel<br />
wissen sie, in welchem Zustand<br />
sind sie, wie abhängig sind sie<br />
von so einer Technik? Man kann<br />
sich umgekehrt das Beispiel<br />
überlegen: Was ist mit der Person,<br />
die bei bestimmten körperlichen<br />
Pflegeakten oder in bestimmten<br />
Zusammenhängen<br />
Scham empfindet?<br />
Die sich in bestimmten Situationen<br />
einem pflegenden Menschen<br />
gar nicht aussetzen möchte.<br />
Wieso sollten wir dieser Person<br />
die Nutzung bestimmter<br />
Technologien untersagen? Wofür<br />
wir aber sorgen müssen: Dass<br />
bestimmte Gefahren in der Nutzung<br />
minimiert werden und dass<br />
bestimmte Standards eingehalten<br />
werden. Der Nutzer muss in<br />
der Lage sein, die technische Natur<br />
dieses Gerätes zu verstehen.<br />
Er darf nicht Gefahr laufen, getäuscht<br />
zu werden.<br />
zuwenden. Dann nutzen wir die<br />
Robbe nur als Mittel, um ihre Bedürfnisse<br />
irgendwie zu befriedigen<br />
und wir uns um andere Dinge<br />
kümmern können. Das ist etwas,<br />
das entwürdigend und aus<br />
ethischer Perspektive dem Menschen<br />
nicht angemessen ist.<br />
Die digitalen Systeme werden<br />
immer ausgefeilter und lernen<br />
Pflegeroboter<br />
können menschliche<br />
Interaktion<br />
simulieren: Bei<br />
ihrem Einsatz gibt<br />
es aber auch<br />
ethische Fragen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Foto: Timm<br />
Schamberger/<br />
dpa-mag<br />
ständig dazu. Wo geht die Entwicklung<br />
noch hin?<br />
Naturgemäß sind Prognosen immer<br />
schwer abzugeben. Was<br />
man aber sagen kann: Wir werden<br />
erleben, dass sich solche und<br />
weiterentwickelte Systeme zunehmend<br />
in den Alltag von älteren<br />
und hilfsbedürftigen Menschen<br />
integrieren. Die werden<br />
ein Stück Normalität.<br />
FOTO: UNI BOCHUM<br />
Zur Person<br />
Joschka Haltaufderheide<br />
hat Philosophie und allgemeine<br />
und vergleichende<br />
Literaturwissenschaften<br />
in Bochum studiert<br />
und mit Auszeichnung<br />
abgeschlossen. 2015 wurde<br />
er mit einer Arbeit über die<br />
theoretischen Probleme der<br />
Risikoethik promoviert. In<br />
der Abteilung für Medizinische<br />
Ethik und Geschichte<br />
der Medizin arbeitet er zu<br />
ethischen Fragen neuer Biound<br />
Gesundheitstechnologien,<br />
Ethik in der Psychiatrie<br />
und Fragen der klinischen<br />
Ethikberatung.<br />
Was ist, wenn jemand zum Beispiel<br />
eine Roboter-Robbe, die zu<br />
Therapiezwecken eingesetzt<br />
wird, für ein echtes Tier hält?<br />
Das ist meiner Auffassung nach<br />
ein großes ethisches Problem.<br />
Stellen Sie sich eine alte Dame<br />
im Altersheim vor, die diese<br />
Robbe tatsächlich für ein echtes,<br />
schutzbedürftiges Jungtier hält.<br />
Allein das Bild erzeugt ja schon<br />
Widerstand in einem. Das ist etwas,<br />
was wir dieser Person gegenüber<br />
als nicht angemessen<br />
empfinden – denn offensichtlich<br />
manipulieren wir ja, indem wir<br />
diese Täuschung zulassen, die<br />
Handlungsgrundlage der Dame.<br />
Und noch schwerwiegender<br />
ist das Problem, wenn wir ihr die<br />
Robbe auf den Schoß legen würden,<br />
um uns anderen Dingen zu-<br />
AOK – Die Gesundheitskasse Ulm-Biberach · aok.de/bw<br />
Weil Pflege<br />
Nahe<br />
braucht<br />
ZGH 0080/16 · 10/<strong>2020</strong> · Foto: Michael Heinsen
12 <strong>conSenio</strong> – PFLEGE IN CORONA-ZEITEN<br />
Fünf Pflege-Tipps<br />
für die Corona-Krise<br />
Hygiene Wer einen Angehörigen pflegt, steht derzeit besonders unter Druck. Was<br />
pflegende Angehörige beachten sollten, damit sie und ihr Patient gesund und sicher<br />
durch die Krise kommen.<br />
Für pflegende Angehörige bedeutet die<br />
Corona-Krise eine besondere Belastung.<br />
Viele von ihnen müssen jetzt<br />
mehr leisten, weil Pflegeeinrichtungen<br />
oder -kräfte ausfallen. Gleichzeitig ist die Pflege<br />
im Angesicht der Pandemie besonders sensibel.<br />
Zum einen, weil Pflegebedürftige durch<br />
wegfallende Angebote teilweise unter der Isolation<br />
leiden. Und zum anderen, weil die Älteren<br />
zur Risikogruppe für Covid-19 gehören.<br />
Was also tun? Das Zentrum für Qualität in der<br />
Pflege (ZQP) und die Verbraucherzentralen<br />
der Länder haben dazu Tipps und Beratungsangebote<br />
gesammelt.<br />
1Distanz halten und schützen:<br />
1,5 Meter Abstand – das ist<br />
grundsätzlich auch in der Pflege geboten.<br />
Durchhalten lässt sich das<br />
natürlich kaum, auf nicht dringend<br />
nötigen Körperkontakt sollten Pflegende<br />
trotzdem verzichten. Das gilt<br />
leider auch für Umarmungen und andere<br />
Formen menschlicher Nähe. Bei<br />
allen körpernahen Tätigkeiten sollten<br />
pflegende Angehörige zudem eine<br />
sogenannte Alltagsmaske tragen.<br />
2Penible Hygiene: Geschirr nicht teilen,<br />
Einwegtaschentücher verwenden<br />
und häufig Angefasstes wie Lichtschalter<br />
und Türklinke oft reinigen – mit solchen<br />
Tipps lässt sich das Infektionsrisiko schon<br />
deutlich reduzieren. Besonders wichtig ist<br />
zudem konsequente Händehygiene. Das<br />
bedeutet: Vor jedem Kontakt mit dem<br />
Pflegebedürftigen und Medikamenten, Lebensmitteln,<br />
Kontaktlinse und Co die Hände<br />
waschen - genau wie nach jedem Kontakt<br />
mit Dingen, auf denen Keime lauern<br />
können, von der Klobürste bis zum Haltegriff<br />
im Bus.<br />
3Vorsorgen für den Ernstfall:<br />
Nicht jeder Angehörige kann pflegen<br />
– aus beruflichen oder gesundheitlichen<br />
Gründen zum Beispiel.<br />
Eventuell lassen sich dann Ausnahmeregeln<br />
und Notbetreuungsangebote<br />
eigentlich geschlossener Pflegeeinrichtungen<br />
nutzen. Welche das genau<br />
sind und für welche Fälle und Berufsgruppen<br />
sie gelten, ist von Bundesland<br />
zu Bundesland unterschiedlich. Für<br />
den Fall einer eigenen Corona-Infektion<br />
sollten pflegende Angehörige einen<br />
Plan erstellen – mit professionellen<br />
Pflegediensten, falls es da noch Kapazitäten<br />
gibt, oder mit Verwandten beziehungsweise<br />
Nachbarn.<br />
BILDER: NAUMOVA MARINA/SHUTTERSTOCK.COM
PFLEGE IN CORONA-ZEITEN – <strong>conSenio</strong><br />
13<br />
4Freistellen und unterstützen<br />
lassen: Rund um die<br />
Pflege Angehöriger gibt es zahlreiche<br />
Möglichkeiten, sich vom Beruf<br />
freistellen zu lassen – für wenige<br />
Wochen oder sogar Jahre. Wer sich<br />
da nicht auskennt, kann im<br />
Dschungel der Varianten schnell<br />
verloren gehen. Hierzu sollten sich<br />
gerade neuerdings pflegende Angehörige<br />
daher beraten lassen.<br />
Gleiches gilt für finanzielle Unterstützung,<br />
aktuell zum Beispiel aus<br />
dem Hilfspaket der Pflegeversicherungen<br />
für die Corona-Krise.<br />
5Beratung und Hilfe annehmen:<br />
Beratungsangebote gibt<br />
es zum Glück genug – für konkrete<br />
rechtliche und finanzielle Fragen<br />
ebenso wie für Probleme mit der<br />
Pflege an sich oder mit der emotionalen<br />
Belastung. Einen Überblick<br />
lokaler Anlaufstellen gibt es auf<br />
Seite 16. Aber auch die Pflegekasse<br />
hilft. Wichtig ist zudem, den<br />
Kontakt zu Verwandten und<br />
Freunden nicht abreißen zu lassen<br />
– auch wenn man die Besuche wegen<br />
der Ansteckungsgefahr auf ein<br />
absolutes Minimum reduzieren<br />
sollte.<br />
Passt Ihr Haus noch gut zu Ihnen?<br />
Lebenssituationen ändern sich – Immobilien nicht.<br />
Schlüssel rum und weg – wäre das nicht schön?<br />
...keine Lust<br />
mehr auf<br />
...der Weg<br />
nach oben zu<br />
beschwerlich?<br />
Aber Ihr großes Haus bindet Ihre Zeit und Kraft –<br />
also verkaufen?<br />
Schon lange denken Sie darüber nach, wissen aber<br />
nicht, wie Sie den ersten Schritt tun sollen.<br />
Dann sprechen Sie mit uns. Wir zeigen Ihnen im Zuge<br />
einer unverbindlichen Beratung, was Sie tun können.<br />
Nutzen Sie unsere Erfahrung.<br />
...im Winter<br />
Schnee schippen.<br />
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14 <strong>conSenio</strong> – TIPPS<br />
Angehörige sollten<br />
Pflegebedürftige<br />
ermuntern, so viel wie<br />
möglich selbst zu<br />
erledigen.<br />
1Eigenständigkeit erhalten und<br />
auf Augenhöhe kommunizieren<br />
Ob Körperpflege, Essen und Trinken<br />
oder leichtere Haushaltsarbeiten:<br />
Die pflegebedürftige Person sollte so<br />
viel wie möglich selber machen. Eigene<br />
Aufgaben zu haben hält lebendig,<br />
und zugleich werden so die vorhandenen<br />
Ressourcen erhalten und<br />
gestärkt. Haben Sie Geduld, wenn es<br />
etwas länger dauert – Hektik und<br />
Unruhe sollten außen vor bleiben.<br />
Ein respektvoller Umgang<br />
sollte ebenso<br />
selbstverständlich<br />
sein. Anregungen<br />
zu Aktivitäten sollten<br />
nie bevormundend,<br />
sondern immer<br />
ermunternd<br />
und freundlich gegeben<br />
werden.<br />
2Körperpflege als tägliches<br />
Ritual<br />
Jeder möchte sich sauber und gepflegt<br />
fühlen. Die Körperpflege ist<br />
daher ein fester Bestandteil der täglichen<br />
Routine – egal in welcher Altersklasse.<br />
Zähneputzen nach dem<br />
Frühstück und vor dem Schlafengehen<br />
ist wichtig. Die Körperpflege<br />
kann mit Duschhocker in der Dusche<br />
erfolgen oder, bei Bettlägerigkeit,<br />
mit dem Waschlappen. Auch<br />
gewaschene und frisierte Haare beeinflussen<br />
den Wohlfühlfaktor. Gerade<br />
bei der Körperpflege ist der<br />
Wunsch nach Intimität verständlich.<br />
Unterstützen Sie ganz behutsam und<br />
lassen Sie den Pflegebedürftigen<br />
möglichst viel selber<br />
machen. Thematisieren<br />
Sie mögliche<br />
Schamgefühle<br />
in einem offenen<br />
Gespräch.<br />
3Feste<br />
Essenszeiten<br />
und genug trinken<br />
Feste Essenszeiten geben dem Tag<br />
Struktur und bieten dem Pflegebedürftigen<br />
Verlässlichkeit. Achten Sie<br />
auf vitamin- und nährstoffreiche<br />
Kost – und auf die jeweiligen<br />
Vorlieben. Da im<br />
Alter das Durstgefühl<br />
nachlässt,<br />
sollte immer etwas<br />
zu trinken in<br />
Reichweite stehen<br />
– am besten Mineralwasser<br />
oder unge-<br />
Helfen, nicht<br />
bevormunden<br />
Tipps Wer sich um einen Pflegebedürftigen kümmert, hat<br />
vielfältige Herausforderungen zu meistern. Experten sehen im<br />
Umgang mit Pflegebedürftigen fünf goldene Regeln.<br />
1,8<br />
Millionen Pflegebedürftige<br />
werden<br />
in Deutschland ausschließlich<br />
durch ihre<br />
Angehörigen betreut.<br />
Quelle:<br />
Bundesfamilienministerium<br />
süßter Tee. Leisten Sie dem Pflegebedürftigen<br />
Gesellschaft: In angenehmer<br />
Atmosphäre macht Essen<br />
und Trinken mehr Freude.<br />
4Mobilität und Aktivität<br />
fördern<br />
In Bewegung zu bleiben ist gerade<br />
für ältere Menschen äußerst<br />
wichtig. Denn<br />
schon nach zwei Tagen<br />
Bettruhe baut<br />
die Muskulatur ab –<br />
und ist man erst einmal<br />
bettlägerig, ist<br />
der Weg zurück auf<br />
die Beine äußerst mühsam.<br />
Wer zum Aufstehen<br />
in der Lage ist, sollte mehrmals am<br />
Tag das Bett oder Sofa verlassen – je<br />
häufiger, desto besser. Doch auch im<br />
Liegen ist Bewegung möglich: Ein<br />
BILDER: © ROBERT KNESCHKE, © MARISH/SHUTTERSTOCK.COM<br />
tägliches Gymnastikprogramm<br />
wirkt belebend für Körper und<br />
Geist.<br />
5Selbstfürsorge: Raum<br />
für Erholung schaffen<br />
Wer einen pflegebedürftigen Menschen<br />
unterstützt und möglicherweise<br />
sogar selbst berufstätig ist,<br />
hat wenig Zeit für das eigene<br />
Wohlbefinden und kann<br />
leicht unter Druck geraten.<br />
Doch für Pflegende ist es<br />
wichtig, auch an sich selbst<br />
zu denken und Ruhephasen<br />
einzuplanen. Schon fünf Minuten<br />
bewusste Entspannung<br />
können viel bewirken und den<br />
Kopf freimachen. Mindestens einmal<br />
pro Woche sollte ein Zeitfenster<br />
für Yoga, Sport, Meditation oder<br />
Ähnliches reserviert werden. pm
GESUNDHEIT – <strong>conSenio</strong><br />
15<br />
Allein zum Arzt?<br />
Gesundheit Arztbesuche bringen oft eine Menge Informationen und manchmal wichtige<br />
Entscheidungen mit sich. Viele Angehörige von Senioren würden deshalb gern mit zum Arzt.<br />
Wenn die Mutter oder der Vater<br />
älter werden, überlegen viele, ob<br />
sie ihre Eltern nicht in die Praxis<br />
oder ins Krankenhaus begleiten<br />
sollten. Dahinter steckt oft<br />
die Angst, die Eltern könnten<br />
wichtige Informationen nicht<br />
richtig verstehen oder in der<br />
Aufregung vergessen. Gleichzeitig<br />
wollen sie natürlich die Privatsphäre<br />
und das Arztgeheimnis<br />
ihrer Angehörigen respektieren.<br />
Keine Frage des Lebensalters<br />
Prinzipiell könne eine Begleitung<br />
Sinn machen, sagt der Altersmediziner<br />
Prof. Hans Jürgen<br />
Heppner. „Wer etwa Schmerzen<br />
hat, versteht oft nicht alles und<br />
bringt manche Zusammenhänge<br />
durcheinander.“ Und auch direkt<br />
nach einer schweren Diagnose<br />
Sollten Angehörige Ältere beim Arztbesuch begleiten? Eine heikle<br />
Frage.<br />
Foto: © Inside Creative House/shutterstock.com<br />
kann die Wahrnehmungsfähigkeit<br />
eingeschränkt sein, so dass<br />
Patienten in der Folge wichtige<br />
Infos nicht mitbekommen. „Eine<br />
Person, die dabei ist und sich das<br />
merken kann, ist da durchaus<br />
hilfreich.“ Aber, stellt Heppner<br />
klar, am Lebensalter ist die Entscheidung<br />
nicht festzumachen.<br />
Ob jemand zum Arzt begleitet<br />
werden sollte oder nicht, hängt<br />
nach Einschätzung des Mediziners<br />
stattdessen ganz wesentlich<br />
von zwei anderen Aspekten ab:<br />
„Wie gut kann derjenige Gesprächen<br />
noch folgen und wie komplex<br />
ist die Behandlung, um die<br />
es geht – beziehungsweise wie<br />
sehr beeinflusst sie das künftige<br />
Leben?“ Es macht demnach zum<br />
Beispiel einen Unterschied, ob<br />
es nur um eine Umstellung bei<br />
den Entwässerungstabletten<br />
geht oder etwa um eine neue Diabetes-Behandlung.<br />
Wichtig ist, dass sich die Älteren<br />
durch die Anwesenheit der<br />
Angehörigen nicht bevormundet<br />
fühlen. Man sollte deshalb vorher<br />
ein einfühlsames Gespräch<br />
führen, rät der Präsident der<br />
Deutschen Gesellschaft für Geriatrie.<br />
dpa<br />
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Ältere Menschen leiden häufig unter chronischen<br />
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16 <strong>conSenio</strong> – PFLEGESTÜTZPUNKTE<br />
Hier gibt es guten Rat<br />
Beratung Plötzlich Pflegefall – dann ist Rat gefragt. Betroffene und Angehörige können sich<br />
in Ulm und im Alb-Donau-Kreis an die Pflegestützpunkte wenden. Von Heike Viefhaus<br />
Das Alter, ein Unfall oder<br />
eine Erkrankung – alles<br />
Ereignisse, die Pflegebedürftigkeit<br />
nach sich<br />
ziehen können. Wenn man auf<br />
Unterstützung im Alltag angewiesen<br />
ist, ist manch Betroffener<br />
oder Angehöriger überfragt,<br />
wo man die herbekommt beziehungsweise<br />
wo es vorab Informationen<br />
dazu gibt. „Genau dafür<br />
wurde vor etwa zehneinhalb<br />
Jahren der Ulmer Pflegestützpunkt<br />
im Grünen Hof 5 eingerichtet“,<br />
sagt Constance Schulz-<br />
Blazevic, die dort zusammen mit<br />
drei weiteren Kolleginnen als<br />
Pflegeberaterin tätig ist. Statistisch<br />
waren im Jahr 2015 3.665<br />
Personen in Ulm auf Pflege angewiesen.<br />
Tendenz steigend.<br />
Nachbarn. Einzige Voraussetzung:<br />
Die Person, die die Pflegeleistungen<br />
bekommen soll, muss<br />
gesetzlich pflegeversichert und<br />
in Ulm wohnhaft sein.“<br />
Meist besteht akuter Bedarf<br />
„Für Versicherte des Alb-Donau-Kreises<br />
oder des Raum<br />
Ehingen gibt es eigene Pflegestützpunkte“,<br />
erklärt Beraterin<br />
Claudia Litzbarski aus Ehingen.<br />
Für Bayern oder Privatversicherte<br />
sind wieder andere Ansprechpartner<br />
zuständig.<br />
„Meist besteht akuter Handlungsbedarf,<br />
wenn sich bei uns<br />
jemand telefonisch zum ersten<br />
Mal meldet und Beratung zu<br />
Pflegeleistungen braucht“, sind<br />
sich beide Beraterinnen einig.<br />
„Gerade im Seniorenalter ist es<br />
jedoch besser, möglichst frühzeitig<br />
zu erkennen, wenn es im<br />
Alltag ohne fremde Hilfe nicht<br />
mehr rund läuft.“ Beim Gesprächstermin<br />
vor Ort oder im<br />
eigenen Zuhause informieren<br />
die Pflegeexperten welches individuelle<br />
Pflegemodell passend<br />
ist: Ambulant oder stationär,<br />
Betreuung tagsüber oder<br />
nachts, der Bezug von Pflegegeld,<br />
Hilfsmitteln oder eines<br />
monatlichen Entlastungsbeitrags<br />
zum Beispiel - überhaupt,<br />
welche Leistungen einem zustehen<br />
und wie man sie miteinander<br />
kombinieren kann. Das<br />
Ausstellen des Pflegeantrages<br />
zählt auch dazu oder die Vorbereitung<br />
auf den Besuch des<br />
Medizinischen Dienstes von<br />
der Krankenkasse.<br />
Info<br />
Die Beratung erfolgt unabhängig<br />
und neutral, die Inhalte unterliegen<br />
der Schweigepflicht. Finanziert<br />
wird das Ganze von der gesetzlichen<br />
Pflegekasse und der<br />
Kommune, somit ist das Angebot<br />
für Informationssuchende kostenlos.<br />
An manchen Standorten ist das<br />
Beratungsangebot auch nach § 7a<br />
des SGB XI zertifiziert. Das heißt,<br />
genau wie bei den gesetzlichen<br />
Krankenkassen, erstellen die Pflegestützpunktberater<br />
im Auftrag<br />
der Pflegekasse einen detaillierten<br />
Versorgungsplan der Maßnahmen,<br />
Ziele und Zeitvorgaben<br />
des individuellen pflegerischen<br />
Einsatzes aufführt.<br />
Corona hat<br />
die Inhalte<br />
der Beratung<br />
etwas verändert.<br />
Hier, im Grünen Hof 5, ist<br />
der Pflegestützpunkt in<br />
Ulm angesiedelt.<br />
Constanze<br />
Schulz-Blazevic<br />
Pflegestützpunkt Ulm<br />
„Mit Corona haben sich die Inhalte<br />
der Beratung etwas verändert“,<br />
sagt Schulz-Blazevic.<br />
Durch das Wegbrechen einiger<br />
Angebote (zum Beispiel Tagespflege,<br />
Kurzzeitpflege, Nachbarschaftshilfe)<br />
lag noch mehr Verantwortung<br />
bei den Angehörigen,<br />
die dies nicht immer leicht<br />
stemmen konnten. Daher kamen<br />
vermehrt Fragen nach Arbeitszeitreduzierung,<br />
Pflegezeit und<br />
Familienpflegezeit auf.“<br />
Wer Informationen und Hilfe<br />
zu sämtlichen Aspekten im Bereich<br />
Pflege braucht, der bekommt<br />
sie an den Stützpunkten<br />
auch zu Coronazeiten – soweit<br />
es geht im persönlichen Kontakt,<br />
andernfalls auch telefonisch:<br />
„Bei uns melden sich Bedürftige<br />
oder Angehörige genauso, wie<br />
zum Beispiel Freunde oder
PFLEGESTÜTZPUNKTE – <strong>conSenio</strong><br />
17<br />
Unabhängige Beratung in der Region<br />
1 1<br />
Laichingen<br />
ALB-DONAU-KREIS<br />
Langenau<br />
1 1<br />
Blaubeuren<br />
2<br />
Ulm<br />
Burlafingen<br />
Neu-Ulm<br />
2 2<br />
Schelklingen<br />
3<br />
Erbach<br />
1<br />
KREIS NEU-ULM<br />
Senden<br />
Weissenhorn<br />
Ehingen<br />
Vöhringen<br />
2 3<br />
Munderkingen<br />
Illertissen<br />
Roggenburg<br />
Dietenheim<br />
2,5 km<br />
1 Pflegestützpunkt<br />
Stadt Ulm<br />
(für gesetzlich Versicherte<br />
im Stadtkreis)<br />
Constanze Schulz-Blazevic<br />
(1. Reihe links)<br />
Elke Sonnenfroh (1. Reihe<br />
rechts),<br />
Simone Fülle, (2. Reihe links)<br />
Dorothea Heim (2. Reihe rechts)<br />
Grüner Hof 5,<br />
Telefon 0731 161-5255,<br />
pflegestuetzpunkt@ulm.de<br />
2 Pflegestützpunkt<br />
Alb-Donau-Kreis,<br />
Standort Ulm<br />
(für gesetzlich Versicherte<br />
im Landkreis)<br />
Karin Wörner (3. Reihe links)<br />
Schillerstr 30, 89077 Ulm<br />
Telefon 0731 185-4379,<br />
karin.woerner@<br />
alb-donau-kreis.de<br />
Sabine Böckeler (3. Reihe rechts)<br />
Schillerstr. 30, 89077 Ulm<br />
Telefon 0731 185-4501,<br />
sabine.boeckeler@<br />
alb-donau-kreis.de<br />
Alice Renz (4. Reihe l.)<br />
Schillerstr. 30, 89077 Ulm<br />
Telefon 0731 185-4513<br />
alice.renz@alb-donau-kreis.de<br />
3 Pflegestützpunkt<br />
Alb-Donau-Kreis<br />
Standort Ehingen<br />
(für gesetzlich Versicherte<br />
im Landkreis)<br />
Claudia Litzbarski<br />
Sternplatz 5,<br />
Telefon 07391 779-2<strong>47</strong>6,<br />
claudia.litzbarski@<br />
alb-donau-kreis.de<br />
Auf der bayerischen Seite der<br />
Donau ist die Beratung dezentral.<br />
Sie läuft meist über Wohlfahrtsverbände<br />
und Träger von Einrichtungen<br />
in den einzelnen Kommunen.<br />
Einen Überblick<br />
gibt es online auf<br />
www.senioren.neu-ulm.de<br />
Privatversicherte<br />
Für Privatversicherte ist die<br />
Compass-Pflegeberatung zuständig.<br />
Sie gehört zum Verband der<br />
Privaten Krankenversicherung.<br />
Versicherte können sich telefonisch<br />
über die gebührenfreie<br />
Service nummer 0800 1018800<br />
beraten lassen oder eine persönliche<br />
Beratung vereinbaren.
18 <strong>conSenio</strong> – HÜRDEN ÜBERWINDEN<br />
Hinauf<br />
mit Hilfe<br />
Mobilität Treppen können für Menschen<br />
mit motorischen Problemen zum schier<br />
unüberwindbaren Hindernis werden. Mit<br />
Umbauten lässt sich das ändern.<br />
Treppenstufen schränken<br />
die Bewegungsfreiheit<br />
Älterer in den eigenen<br />
vier Wänden oft<br />
stark ein. Wann ist es Zeit, Abhilfe<br />
zu schaffen?<br />
Der wichtigste Gradmesser<br />
neben der Vermeidung von<br />
Stürzen sei die Alltagsbewältigung,<br />
sagt Michael Hubert<br />
von der Agentur Barrierefrei<br />
NRW. Wenn einem die Treppe<br />
als Barriere erscheint, die einen<br />
daran hindert, bestimmte<br />
Dinge zu tun und man sich deswegen<br />
in seiner Selbstständigkeit<br />
eingeschränkt fühlt, sollte<br />
man handeln.<br />
Komfortabel, aber nicht<br />
überall möglich<br />
Als erstes dürften die meisten<br />
in dieser Situation an einen<br />
Treppenlift denken. Die Geräte<br />
sind eine komfortable Lösung:<br />
Nutzer nehmen Platz und zuckeln<br />
die Stufen im Sitzen hoch.<br />
Dass Treppenlifte auch Gegenstände<br />
wie Einkaufstüten ein<br />
Stockwerk nach oben transportieren<br />
können, ist ein weiterer<br />
„Vorteil. Allerdings müssen<br />
die Voraussetzungen stimmen.<br />
Nicht jede Treppe eignet<br />
sich für den Einbau. „Bei sehr<br />
engen Treppen, die auch von gehenden<br />
Personen genutzt werden<br />
sollen, wird es schwierig“,<br />
erklärt Hubert. Brandschutzklauseln<br />
und Fluchtwege müssten<br />
ebenfalls bedacht werden.<br />
Letztlich, so Hubert, könne ein<br />
Treppenlift aber in einer Vielzahl<br />
der Fälle installiert werden.<br />
Rund um Fragen zum Einbau,<br />
zur Angebotsgestaltung der<br />
Hersteller, zur Wartung und zur<br />
Finanzierung empfiehlt Hubert<br />
die Internetplattform Treppenlift-ratgeber.de.<br />
„Das ist eine<br />
Sie haben einen kranken Angehörigen!?<br />
Brauchen Hilfe, bis Sie eine adäquate Lösung gefunden haben?<br />
Da bin ich die richtige Person für Sie!<br />
Bin exam. Altenpflegerin mit Zusatzqualifikation zur Pflegedienstleiterin.<br />
Wenn Sie eine Privatperson sind, dann melden Sie sich bei<br />
mir. Es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen.<br />
Telefon 0176-34894009<br />
DONAU-TAXEN – jetzt auch mit<br />
TRENNSCHUTZSCHEIBE<br />
zwischen Fahrer und Fahrgast!<br />
Checken Sie auch unsere Preise mittels unserem<br />
ONLINE-PREISKALKULATOR<br />
unter www.donau-taxen.de<br />
0731 79000<br />
Donau-Taxen eG<br />
Wohnen auf mehreren Stockwerken geht im Alter oft nur mit einem<br />
Treppenlift.<br />
Foto: Ingo Bartussek/fotolia.com<br />
Art Leistungsübersicht aller<br />
Treppenlifte-Hersteller, aber<br />
sehr informativ.“ Wer Geld sparen<br />
möchte, für den lohnt ein<br />
Blick auf Angebote von Händlern,<br />
die instandgesetzte, ältere<br />
Treppenlifte anbieten. Damit<br />
ist eine Ersparnis von bis zu 50<br />
Prozent gegenüber vergleichbaren<br />
neuen Liften möglich.<br />
Steighilfen und Handläufe<br />
als Alternativen<br />
Ein weitere, weniger verbreitete<br />
Variante zur Unterstützung<br />
sind Steighilfen. Das ist<br />
ein Griff, der wie der Treppenlift<br />
auf einer Schiene neben<br />
der Treppe montiert wird<br />
– nur eben auf Hüfthöhe. Diesen<br />
Griff schieben die Nutzer<br />
vor sich die Treppe hoch- oder<br />
herunter. Man nutzt also seine<br />
Füße, hat jedoch vor sich eine<br />
Stange zum Festhalten: quasi<br />
eine Art Rollator für die Stufen,<br />
welcher die Bewegungsfähigkeit<br />
fordert und fördert.<br />
Die Idee wurde an der Technisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Universtität Norwegens entwickelt.<br />
Das sei eine Lösung, die<br />
durchaus ihre Berechtigung<br />
habe, findet Hubert. Ob so<br />
eine Steighilfe aber das Richtige<br />
sei, sei zum einen Typenfrage:<br />
Will man es lieber bequem<br />
haben oder möchte man<br />
sich auch mal herausfordern<br />
und das Gehen trainieren? Eine<br />
Rolle spielt zum anderen auch,<br />
Bei sehr<br />
engen<br />
Treppen wird es<br />
schwierig.<br />
Michael Hubert<br />
Agentur Barrierefrei NRW<br />
ob die Gehfähigkeit – aufgrund<br />
einer Krankheit zum Beispiel<br />
– absehbar schwinden wird. In<br />
dem Fall wäre wohl ein Treppenlift<br />
die bessere Variante.<br />
Eine vergleichsweise simple<br />
Idee, um das Treppensteigen zu<br />
erleichtern, ist das Anbringen<br />
eines zweiten Handlaufs. „So<br />
können Sie sich im Zweifel mit<br />
beiden Händen abstützen“, erklärt<br />
Hubert. Die Geländer<br />
sollten bereits ein gutes Stück<br />
vor der ersten Treppenstufe<br />
losgehen, so dass Nutzer vor<br />
dem ersten Schritt hinauf oder<br />
hinunter schon einen sicheren<br />
Griff haben.<br />
dpa/ka
ALTERSGERECHTER UMBAU – <strong>conSenio</strong><br />
19<br />
Vermieter muss<br />
zustimmen<br />
Wer zur Miete lebt und seine<br />
Wohnung barrierefrei umbauen<br />
will, muss seinen Vermieter<br />
fragen. Denn bauliche Veränderungen<br />
sind nur mit dessen<br />
Zustimmung zulässig. Allerdings<br />
könne der Vermieter nur<br />
in Ausnahmefällen nein sagen,<br />
meint Anja Franz vom Mieterverein<br />
München. Wenn die<br />
Maßnahme eine behindertengerechte<br />
Nutzung ermögliche,<br />
müsse in der Regel die<br />
Zustimmung erfolgen.<br />
Die Kosten<br />
für den Umbau<br />
muss der Mieter<br />
allerdings<br />
selbst übernehmen.<br />
„Der Vermieter<br />
kann seine<br />
Zustimmung<br />
nur dann verweigern,<br />
wenn sein Interesse<br />
an dem unveränderten Zustand<br />
des Gebäudes oder Wohnung<br />
größer ist als das des Mieters<br />
an der Barrierefreiheit“, sagt<br />
Franz. „Das ist dann reine Abwägungssache<br />
und muss im<br />
Zweifel von einem Richter entschieden<br />
werden.“ Der Vermieter<br />
kann seine Zustimmung<br />
auch von der Hinterlegung einer<br />
Sicherheit abhängig machen,<br />
damit er sicher<br />
sein kann, dass genug<br />
Geld da ist,<br />
um später nach<br />
dem Auszug<br />
des Mieters<br />
den ursprünglichen<br />
Zustand wieder<br />
herstellen<br />
zu können.<br />
dpa<br />
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AWO<br />
„Zum Anbeißen - unsere<br />
Lieblingsplätzchen“<br />
www.awo-pflege.net<br />
PLÄTZCHENBUCH<br />
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haben wir in einem Plätzchenbuch zusammengestellt!*<br />
AWO Pflegeheim Amstetten<br />
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Neu ab: 01.01.2021<br />
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* Die Broschüre ist im Dez. <strong>2020</strong> kostenlos, nach E-Mail an:<br />
schätze@awo-wuerttemberg.de, erhältlich.<br />
Wir wünschen eine frohe Adventszeit!
20 <strong>conSenio</strong> – GESUNDHEIT<br />
Stürzen vorbeugen<br />
Prävention Bewegung ist gut für den Körper - das gilt auch im Alter.<br />
Gerade wer unsicher beim Gehen ist, sollte regelmäßig aktiv sein.<br />
Anzeige<br />
Auch im Alter sollte man<br />
seine Beweglichkeit<br />
und seine Koordination<br />
trainieren. Sonst<br />
lassen die Muskelkraft und der<br />
Gleichgewichtssinn nach. Das<br />
erhöht etwa die Gefahr von Stürzen,<br />
warnt das Zentrum für Qualität<br />
in der Pflege (ZQP). Wer<br />
stürzt, ist durch diese Erfahrung<br />
eventuell verunsichert und bewegt<br />
sich noch weniger. Das<br />
könne zu einem Teufelskreis<br />
werden. Darum<br />
sind auch Angehörige<br />
und Pflegekräfte<br />
gefragt.<br />
Sie<br />
sollten Ältere<br />
dazu<br />
motivieren,<br />
noch möglichst<br />
viel selbst zu schaffen –<br />
sich anziehen zum Beispiel. Das<br />
fördert die Selbstständigkeit und<br />
zugleich den Bewegungsradius.<br />
Wichtig ist: nicht überreden,<br />
drängen oder gar zwingen. Es<br />
muss freiwillig passieren.<br />
Betreutes Wohnen / Lang- und Kurzzeitpflege<br />
Seniorenresidenz Friedrichsau<br />
Seniorenresidenz Friedrichsau gGmbH, Eberhardtstraße 85-93, 89073 Ulm<br />
Tel. 0731 92419, info@seniorenresidenz-friedrichsau.de, www.seniorenresidenz-friedrichsau.de<br />
Gepflegte Wohnkultur<br />
Augen und Ohren regelmäßig<br />
untersuchen lassen<br />
Wer gut sieht und hört, ist sicherer<br />
unterwegs. Aus dem Grund<br />
rät das ZQP, Brillen und Hörgeräte<br />
stets zu nutzen, die Augen<br />
und Ohren regelmäßig testen zu<br />
lassen und die Funktionalität der<br />
Geräte zu kontrollieren. Auch im<br />
Haushalt lässt sich die Sturzgefahr<br />
senken: durch Haltegriffe<br />
und Handläufe oder Lampen mit<br />
Bewegungsmeldern.<br />
Läufer, Schwellen und Kabel in<br />
der Wohnung sind typische Stolperfallen,<br />
die man lieber<br />
entschärft. Kleidung<br />
und alltägliche Gegenstände<br />
wie die Fernbedienung<br />
sollten leicht<br />
erreichbar sein.<br />
Medikamente können<br />
Auslöser sein<br />
Manche Medikamente<br />
können Nebenwirkungen<br />
haben, die das Sturzrisiko<br />
erhöhen - indem<br />
sie müde machen, für<br />
akuten Harndrang sorgen<br />
oder zu Verwirrung führen,<br />
wie die Pflegeexperten<br />
erläutern. Beobachtet man<br />
diese Art von Symptomen, sollte<br />
man sich ärztlichen Rat einholen.<br />
Wer unsicher ist, was<br />
körperlich noch möglich ist und<br />
was nicht, kann sich in einer<br />
Die Seniorenresidenz Friedrichsau bietet komfortable Apartments<br />
und Pflegezimmer, dazu Sicherheit und viel Service.<br />
BILDER: © ALLA.YA, © ROBERT KNESCHKE/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Physiotherapiepraxis einen Bewegungsplan<br />
mit Übungen erstellen<br />
lassen. Krankenkassen<br />
oder Gemeinden machen möglicherweise<br />
Angebote, die man<br />
nutzen kann: Sitzgymnastik<br />
zum Beispiel.<br />
dpa<br />
Steckbrief<br />
Betreuungsplätze:<br />
Pflegewohnen: 160<br />
Apartments: 300<br />
Zimmergröße: ab 28 qm<br />
Das Haus liegt in einem ruhigen<br />
Wohngebiet im Ulmer Osten,<br />
nah am Friedrichsau-Park.<br />
Einkaufsmöglichkeiten gibt<br />
es direkt vor der Haustür, im<br />
Stadtzentrum ist man schnell<br />
mit Bus oder Straßenbahn. Die<br />
gehobene Ausstattung: Grünanlagen,<br />
Rezeption, Restaurant,<br />
Clubraum, Bibliothek, Fitnessraum,<br />
Apotheke, Parkplatz und<br />
Tiefgarage, „Residenz-Lädle“,<br />
„Schuberts Café“ mit Terrasse,<br />
Friseursalon und Arztpraxen<br />
im Haus.<br />
Man muss nicht unbedingt<br />
Pflege benötigen, um von der<br />
Seniorenresidenz Friedrichsau<br />
zu profitieren. Die Apartment-Bewohner<br />
genießen ein<br />
Grün vor der Tür.<br />
FOTO: SENIORENRESIDENZ<br />
seniorengerechtes Wohnumfeld<br />
und Service für ein selbstständiges<br />
Leben bis ins hohe Alter.<br />
Das Angebot: Betreutes Wohnen<br />
(Rundum-Service), Pflege-Wohnen<br />
(Ambulante Versorgung),<br />
Urlaubs- und Probewohnen.<br />
Ein 24-Stunden-Notrufsystem<br />
sorgt für Sicherheit.<br />
Gehobene Wohnkultur<br />
Der Pflegebereich bietet Langzeit-<br />
und Kurzzeitpflege, überwiegend<br />
in Einzelzimmern sowie<br />
Vitalpflege. Die freundlichen,<br />
hoch professionellen<br />
Fachkräfte sorgen für beste<br />
Versorgung und liebevolle Betreuung.<br />
Das hauseigene Freizeitprogramm<br />
mit Kursen und<br />
Veranstaltungen ist ein weiteres<br />
Plus. Wer gehobene Wohnkultur<br />
in guter Gesellschaft bevorzugt,<br />
ist hier goldrichtig.<br />
Medizinische Betreuung:<br />
Arzt und Orthopäde im Haus auf<br />
Wunsch<br />
Personal: 170 Mitarbeiter<br />
Pflegegrade: 1-5<br />
Freizeitangebot:<br />
Gruppen- und Einzelbetreuungen<br />
nach Wunsch<br />
Verpflegung:<br />
Zwei Menüs zur Auswahl, Diätkost<br />
nach ärztlicher Anordnung
ALLTAGSHELFER – <strong>conSenio</strong><br />
21<br />
Nicht für jeden geeignet<br />
Mobilität Rollatoren geben Älteren, die nicht mehr gut zu Fuß sind, Sicherheit und Halt.<br />
Doch in manchen Fällen schadet das Gefährt mehr als es nutzt.<br />
Ob im Supermarkt oder<br />
beim Spaziergang im<br />
Park: Rollatoren begegnen<br />
einem im Alltag<br />
an vielen Stellen. „Der Rollator<br />
hat heute kein Stigma<br />
mehr, zumindest in der Gesellschaft“,<br />
sagt Christine Gaszczyk<br />
vom Sozialverband VdK. In<br />
den Köpfen einiger Älterer<br />
sitzt aber nach wie vor das Vorurteil,<br />
dass Rollatoren ein Signal<br />
für körperlichen Verfall<br />
sind, deshalb lehnen sie ihn ab<br />
– obwohl er ihnen zu mehr<br />
Selbstständigkeit und weniger<br />
Schmerzen verhelfen könnte.<br />
Aber für wen kommt ein Rollator<br />
als Hilfsmittel überhaupt<br />
in Frage? In der Regel vertrauten<br />
Schlaganfall- oder Parkinson-Patienten<br />
darauf. Auch bei<br />
leichter Gangunsicherheit oder<br />
Wer unsicher auf<br />
den Beinen ist, dem<br />
kann ein Rollator<br />
Halt geben.<br />
Foto: Family<br />
Veldman/fotolia.com<br />
wiederkehrendem Schwindel<br />
kann ein Rollator sinnvoll sein.<br />
Andere Experten halten Rollatoren<br />
längst nicht immer für<br />
das ideale Mittel. „Die Leute<br />
verlernen, selbstständig zu laufen,<br />
wenn sie sich nur auf den<br />
Rollator verlassen und stürzen<br />
schneller“, warnt VdK-Expertin<br />
Christine Gaszczyk. Die Menschen<br />
würden unvorsichtiger<br />
und achteten nicht mehr auf<br />
ihren Körper.<br />
Bei Schwindel lieber den<br />
Hausarzt konsultieren<br />
Andererseits gewinnen Senioren<br />
durch einen Rollator an Sicherheit.<br />
„Man wird wieder aktiver,<br />
viele machen aus Angst sonst bestimmte<br />
Sachen nicht mehr“,<br />
sagt Gaszczyk. Sie rät aber, vor<br />
allem bei Schwindel und Gangunsicherheit<br />
mit dem Hausarzt<br />
die Ursachen zu erforschen.<br />
Eventuell ist ein Rollator in so<br />
einem Fall gar nicht notwendig<br />
oder kann vermieden werden.<br />
dpa/ka<br />
Anzeige<br />
Tagespflege / Seniorenheim<br />
Gesundheitszentrum Ulm<br />
ASB Gesundheitszentrum, Magirusstr. 48, 89077 Ulm<br />
Tel. 0731 93771-407, info@asb-ulm.org, www.asb-ulm.org<br />
Tagsüber beim ASB<br />
– abends zuhause<br />
Tagespflege Der ASB unterstützt Senioren, die alleine wohnen oder<br />
von Angehörigen gepflegt werden und zeitweilig Hilfe benötigen.<br />
Steckbrief<br />
Betreuungsplätze:<br />
Tagespflege 20<br />
Seniorenheim 34<br />
Ulmer Hausgemeinschaften 80<br />
Pflegepersonal: Altenpfleger/<br />
innen, Krankenpfleger/innen und<br />
Pflegehilfskräfte<br />
Ob Menschen, die Geselligkeit<br />
suchen, Menschen, die pflegebedürftig<br />
sind oder auch Menschen<br />
mit Altersverwirrtheit – in der<br />
Tagespflege finden Menschen<br />
Gemeinschaft und Betreuung in<br />
einer familiären Umgebung. Begleitet<br />
werden sie im Gesundheitszentrum<br />
Ulm durch qualifiziertes<br />
Fachpersonal des Arbeiter-Samariter-Bundes.<br />
Spielen hält jung.<br />
Foto: ASB<br />
Alles unter einem Dach<br />
Zusätzliche Termine und Fahrten<br />
entfallen für die Angehörigen<br />
und Gäste der Tagespflege.<br />
Die ASB-Therapeuten für Krankengymnastik,<br />
Ergotherapie und<br />
Logopädie kommen bei Bedarf<br />
direkt in die Tagespflege. Auch<br />
Termine beim Friseur oder der<br />
Fußpflege können vor Ort wahrgenommen<br />
werden. Die Tagespflege<br />
trägt dazu bei, dass ältere<br />
Menschen möglichst lange zuhause<br />
leben können, ohne auf<br />
eine angemessene Betreuung<br />
und Pflege sowie ein Leben in<br />
der Gemeinschaft verzichten zu<br />
müssen.<br />
ASB-Seniorenheime<br />
Die stationären Pflegezentren<br />
des ASB, die Ulmer Hausgemeinschaften<br />
und das Seniorenheim<br />
Brauerviertel liegen in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
Pflegegrade: 1-<br />
Betreuungsleistungen:<br />
pflegerische Leistungen (z.B. Körperpflege,<br />
Inkontinenzversorgung),<br />
aktivierende Hilfen (z.B.<br />
Gymnastik, Gedächtnisübungen)<br />
Freizeitangebot:<br />
Basteln, Singen, Spazierengehen,<br />
Feste, Ausflüge, Gesprächsrunden<br />
Verpflegung:<br />
Sämtliche Kostformen verfügbar
22 Anzeige<br />
Pflegeheim<br />
Seniorenzentren<br />
Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis, Hopfenhausstraße 2, 89584 Ehingen<br />
Tel. 07391 586-5494, E-Mail: seniorenzentren@adk-gmbh.de, www.adk-gmbh.de<br />
Steckbrief<br />
Betreuungsplätze:<br />
541 stationäre Plätze,<br />
davon 39 Kurzzeitpflegeplätze<br />
65 Tagespflegeplätze<br />
Pflegegrade: 1-5<br />
Medizinische Versorgung:<br />
Freie Arztwahl<br />
Freizeitangebot:<br />
Alltagsnahe und individuelle<br />
Tagesgestaltung, saisonale Feste,<br />
Gottesdienste, Ausflüge in die<br />
nähere Umgebung, je nach Einrichtung<br />
Männerstammtisch,<br />
Handarbeitsgruppe, Tiere …<br />
Verpflegung:<br />
Frische regionale Küche, Einbeziehung<br />
der Bewohner in die<br />
Speiseplangestaltung, gekocht<br />
wird im Wohnbereich (unter freiwilliger<br />
Mithilfe der Bewohner),<br />
sämtliche Kostformen möglich<br />
Besonderheiten:<br />
Hausgemeinschaftskonzept<br />
„Mein Zuhause“ mit hohem Alltagsbezug<br />
und Einbeziehung der<br />
Bewohner<br />
Standorte:<br />
Blaustein<br />
Dietenheim<br />
Ehingen<br />
Erbach<br />
Laichingen<br />
Schelklingen<br />
Wiblingen<br />
www.adk-gmbh.de<br />
Körperliche und geistige Fitness erhalten – das ist das Ziel für die Bewohner der Seniorenzentren des<br />
Alb-Donau-Kreises. Ein Mittel dabei ist das gemeinsame Kochen. Fotos: Caro Hoene/Pflegeheim GmbH<br />
Mein Zuhause –<br />
in Würde altern<br />
Heimat Die sieben Seniorenzentren unter Trägerschaft der<br />
landkreiseigenen Pflegeheim GmbH arbeiten nach einem Konzept,<br />
das seit mehr als 15 Jahren erfolgreich Anwendung findet.<br />
Selbstbestimmt sein, unabhängig<br />
bleiben, zuhause alt werden – das<br />
ist der Wunsch vieler Menschen.<br />
Wenn dies aber in den eigenen<br />
vier Wänden nicht mehr gelingt<br />
oder zumindest Unterstützung<br />
nötig ist, dann wollen wir ihnen<br />
in unseren sieben Seniorenzentren<br />
ein Altern in Würde und<br />
Selbstbestimmung ermöglichen<br />
und ein Zuhause bieten. „Mein<br />
Zuhause“ – das sind zwei Worte,<br />
die mit allen Buchstaben für das<br />
stehen, was die Seniorenzentren<br />
der Pflegeheim Alb-Donau-Kreis<br />
GmbH den Menschen bieten und<br />
wie Mitarbeiter und Bewohner<br />
miteinander umgehen. Das<br />
überzeugende Hausgemeinschaftskonzept<br />
ist seit mehr als<br />
15 Jahren im Alltag fest verankert.<br />
„Mein Zuhause“ – das steht<br />
für Menschlichkeit, Erinnerung,<br />
Individualität, Nachhaltigkeit,<br />
Zusammenleben, Unterstützung,<br />
Hausgemeinschaft, Alltag, Umfeld,<br />
Sicherheit und Engagement.<br />
Im Detail wird das Konzept in einer<br />
Broschüre vorgestellt, die<br />
unter dem folgenden QR-Code<br />
zu finden ist:<br />
In den Einrichtungen in Blaustein,<br />
Dietenheim, Ehingen, Erbach,<br />
Laichingen, Schelklingen<br />
und Wiblingen bieten die Seniorenzentren<br />
nicht nur eine kompetente<br />
und empathische Pflege,<br />
sondern so viel Alltag wie möglich.<br />
Die Mitarbeiter beziehen die<br />
Bewohner bei allen Tätigkeiten<br />
mit ein. So können sie zum Beispiel.<br />
beim Abschleifen der Gartenmöbel<br />
im Frühjahr helfen, im<br />
Garten ein Hochbeet bepflanzen,<br />
bei der Zubereitung des Essens<br />
einzelne Schritte wie das Kartof-<br />
felschälen oder Salatzupfen übernehmen.<br />
Sie helfen mit, wenn der<br />
Tisch abgewischt oder gedeckt<br />
werden soll oder wenn die Geschirrtücher<br />
zusammengelegt<br />
werden. Dabei kann sich jeder<br />
Bewohner so einbringen, wie er<br />
dies möchte. Auch die Bewohner,<br />
die nicht aktiv mitmachen wollen<br />
oder dies nicht mehr können,<br />
profitieren von diesem hohen<br />
Alltagsbezug. Sie riechen das Essen<br />
schon bei der Zubereitung<br />
und bekommen auf ganz natürliche<br />
Weise Appetit. Sie sehen und<br />
hören Vertrautes, die sie aus<br />
ihrem Alltag zuhause kennen und<br />
das ihnen dadurch Sicherheit und<br />
Geborgenheit vermittelt. Es ist<br />
einfach schön, wenn der Geruch<br />
eines frisch gebackenen Apfelkuchens<br />
oder leckeren Bratens<br />
durchs ganze Haus zieht.
Anzeige 23<br />
Ambulanter Pflegedienst<br />
Ambulanter Pflegeservice<br />
Ambulanter Pflegeservice GmbH ADK, Hopfenhausstraße 2, 89584 Ehingen<br />
Tel. 07391 586-5586, E-Mail: aps@adk-gmbh.de, www.adk-gmbh.de<br />
Pflege mit Kompetenz und Herz<br />
Geselligkeit Seit mehr als 20 Jahren kommen die Mitarbeiter des<br />
Ambulanten Pflegeservice zu ihren Klienten nach Hause.<br />
Alb-Donau-Kreis • Ulm<br />
Steckbrief<br />
Betreutes Gebiet:<br />
Möglichst lange in den eigenen<br />
vier Wänden leben. Foto: Fotolia<br />
Der ambulante Pflegeservice ist<br />
als erfahrener Pflegedienst in der<br />
Region bekannt. Körperpflege,<br />
häusliche Krankenpflege, hauswirtschaftliche<br />
Versorgung und<br />
Beratung – das sind die Grundbausteine<br />
der ambulanten Pflege<br />
vor Ort. Die Leistungen sind<br />
einzeln oder auch in Kombination<br />
erhältlich – auf jeden Fall ganz<br />
individuell. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand: Kunden können<br />
möglichst lange in ihrer vertrauten<br />
Umgebung bleiben. Der Pflegeservice<br />
unterstützt bei allen<br />
Tätigkeiten, die selbst nicht<br />
mehr möglich sind – immer gerade<br />
so weit wie nötig und gewünscht.<br />
Auch wenn auf Grund<br />
einer Erkrankung Hilfe bei bestimmten<br />
Therapiemaßnahmen<br />
nötig sind, sind die Fachkräfte<br />
da. Sie kontrollieren z.B. Blutzucker<br />
oder Blutdruck, richten Medikamente<br />
oder helfen bei der<br />
Einnahme. Sie legen Verbändee<br />
an oder kontrollieren Wunden.<br />
Das ist aber noch längst nicht alles,<br />
denn auch bei einer notwendigen<br />
künstlichen Ernährung<br />
oder Beatmung können die<br />
Fachkräfte des Pflegeservice<br />
mit dazu beitragen, dass Patienten<br />
so lange wie möglich zu Hause<br />
versorgt werden. Auch wenn<br />
Hilfe im Haushalt oder bei der<br />
Begleitung zum Arzt geleistet<br />
werden soll, ist das selbstverständlich.<br />
Mit dem Service „Essen<br />
auf Rädern“ kommen täglich<br />
frische und leckere Gerichte<br />
nach Hause. So kann der eigene<br />
Herd kalt bleiben – und sei es<br />
nur vorübergehend.<br />
Dienstleistungen:<br />
Grund- und Behandlungspflege,<br />
hauswirtschaftliche Hilfen,<br />
Servicepakete, Nachbarschaftshilfe,<br />
24-Stunden-Betreuung,<br />
Hausnotruf, Hilfe für pflegende<br />
Angehörige, Essen auf Rädern<br />
Pflegepersonal:<br />
Qualifizierte Fachkräfte<br />
ADK GmbH<br />
für Gesundheit<br />
und Soziales<br />
„In unseren Seniorenzentren mache ich<br />
mich für den Pflegeberuf stark, weil ich der<br />
Pflege ein Gesicht geben will.“<br />
WIR die ADK<br />
Altenpflege in der<br />
ADK GmbH für Gesundheit und Soziales<br />
www.adk-gmbh.de
24 <strong>conSenio</strong> – PSYCHE IN CORONA-ZEITEN<br />
Pakete<br />
und<br />
Telefonate<br />
Wenn man die Kinder und<br />
Enkel schon nicht sehen<br />
kann, sollte man sie doch<br />
regelmäßig hören.<br />
Foto: © Olena Yakobchuk/<br />
shutterstock.com<br />
Psyche Angehörige können älteren Menschen<br />
auch mit Abstand durch die Corona-Zeit helfen.<br />
Die Grundzutat bleibt die gleiche wie vorher: Zeit.<br />
Nähe, Zuneigung und Vertrautheit<br />
– aufgrund des<br />
Coronavirus müssen<br />
Menschen, die in Pflegeoder<br />
Seniorenheimen leben<br />
oder längere Zeit im Krankenhaus<br />
liegen, auf einiges verzichten.<br />
Umso wichtiger ist, dass die Angehörigen<br />
immer wieder Kontakt aufnehmen<br />
– wenn es nicht persönlich<br />
geht, dann auf anderen Wegen. Denn<br />
die Einsamkeit, aber nicht nur die,<br />
belastet die Älteren. Gelten Besuchseinschränkungen,<br />
fühlen sich<br />
Pflegebedürftige und Kranke mitunter<br />
noch einsamer und isolierter als<br />
ohnehin schon. Pflegekräfte sind<br />
kein Ersatz für Angehörige: Sie stehen<br />
meist unter Zeitdruck, gerade<br />
in Corona-Zeiten, wo es auch in der<br />
Pflegebranche zu Ausfällen durch<br />
Quarantäne oder infiziertes Personal<br />
kommen kann. Außerdem ist die<br />
persönliche Beziehung zur Pflegekraft<br />
natürlich eine andere als zu den<br />
Kindern, Enkeln und nahestehenden<br />
Personen.<br />
Es drohen Depressionen<br />
Diese Isolation von Pflegebedürftigen<br />
kann schlimmstenfalls zu verheerenden<br />
gesundheitlichen Folgen<br />
führen. „Insbesondere zu Depressionen,<br />
Angstzuständen bis hin zu Suizidversuchen“,<br />
sagt Katrin Markus<br />
aus dem Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisationen<br />
(Bagso).<br />
Psychogerontologe Prof. Frieder<br />
R. Lang spricht von möglichen<br />
Stressreaktionen als Folge, die im<br />
weiteren Lebensverlauf belastend<br />
wirken können. „Zum Beispiel kann<br />
dies Entzündungsprozesse auslösen<br />
und die Abwehrkräfte des Körpers<br />
mindern. Man kann dann sogar anfälliger<br />
für Erkrankungen werden“,<br />
sagt der Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Man kann sogar<br />
anfälliger für<br />
Erkrankungen<br />
werden.<br />
Prof. Frieder R. Lang<br />
Psychogerontologe<br />
Grund für das erhöhte Stresslevel<br />
bei Senioren im Alten- oder Pflegeheim<br />
während der Corona-Zeit ist<br />
laut Lang jedoch nicht nur Einsamkeit.<br />
Die hätten wir alle im Lockdown<br />
erlebt. „Das Spezifische war<br />
die spezielle Ausgrenzung der in Altenheim<br />
oder Pflegeeinrichtung<br />
wohnenden Menschen. Und gezielte<br />
soziale Ausgrenzung macht Menschen<br />
krank“, sagt er.<br />
Verschärfte Bedingungen<br />
Zu Beginn der Coronakrise hätten<br />
die Einschränkungen alle Menschen<br />
gleichermaßen betroffen. „Für die<br />
Menschen aber, die in Pflegeeinrichtungen<br />
oder Altenheimen lebten,<br />
wurden die Kontaktbeschränkungen<br />
verschärft“, sagt Lang. Er spricht von<br />
„Diskriminierung aufgrund der eigenen<br />
Wohnsituation“. Die Ausgrenzung<br />
werde durch die Haltung vieler<br />
Angehöriger verschärft. „Sie ver-<br />
1,6<br />
Millionen Menschen<br />
in Deutschland litten<br />
im Jahr 2018 an einer<br />
Demenzerkrankung.<br />
Experten gehen davon<br />
aus, dass die Zahl im<br />
Jahr 2050 auf 2,7 Millionen<br />
steigt.<br />
Quelle: Alzheimer Europe<br />
bieten ja teilweise ihren Großeltern,<br />
sich im sozialen Raum zu bewegen“,<br />
erläutert Lang. Es habe also nicht<br />
nur von institutioneller Seite eine<br />
Andersbehandlung in einzelnen Einrichtungen<br />
gegeben, sondern auch<br />
von familiärer Seite.<br />
Päckchen mit<br />
Naschereien oder Spielen<br />
Auch wenn der Besuch von Oma<br />
oder Opa im Pflegeheim oder Mama<br />
im Krankenhaus momentan eingeschränkt<br />
ist – eine Freude kann man<br />
immer machen. „Anrufen, anrufen,<br />
anrufen“, sagt Christa Roth-Sackenheim,<br />
die Vorsitzende des Berufsverbandes<br />
Deutscher Psychiater<br />
(BVDP). Auch Briefe oder Päckchen<br />
mit kleinen Naschereien sorgen für<br />
Abwechslung im Alltag der Senioren.<br />
„Oder lassen Sie der Oma Spiele<br />
zukommen (...) und sprechen Sie<br />
mit ihr, wie sie damit umgeht, was<br />
sie damit gemacht hat“, rät die Expertin.<br />
Video statt Telefon<br />
Auch über Videotelefonie könne<br />
man andere am Leben teilhaben lassen<br />
und zusammen singen oder essen,<br />
sagt Roth-Sackenheim. So kön-
PSYCHE IN CORONA-ZEITEN – <strong>conSenio</strong><br />
25<br />
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nen Großeltern etwa am Ritual<br />
des sonntäglichen Mittagessens<br />
teilhaben. Für Katrin Markus<br />
Einen<br />
95-Jährigen<br />
kann ich nicht<br />
einfach vor den<br />
Apparat setzen.<br />
Katrin Markus<br />
Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisationen<br />
(Bagso)<br />
von der Bagso ist Videotelefonie<br />
zwar eine Alternative – sie müsse<br />
jedoch geübt werden, auch in<br />
guten Zeiten. „Denn einen<br />
95-Jährigen kann ich nicht einfach<br />
vor den Apparat setzen. Da<br />
kriegt er Angst, und es stresst<br />
ihn.“ Vor allem für dementiell erkrankte<br />
Menschen seien solche<br />
Telefonate oftmals kein Ersatz.<br />
„Bei ihnen läuft Kommunikation<br />
oft nonverbal. Man nimmt<br />
sich in den Arm oder gibt sich<br />
die Hand“, erklärt die Expertin<br />
für Gesundheit und Pflege. Rund<br />
75 Prozent der Bewohner in stationären<br />
Pflegeeinrichtungen<br />
haben laut Katrin Markus in irgendeiner<br />
Form dementielle<br />
Veränderungen. Die jetzigen<br />
Einschränkungen stressen sie<br />
noch mehr als Nicht-Demente.<br />
Kein Patentrezept<br />
für Demenzkranke<br />
Selbst ein unscharfes Bild des<br />
Sohnes auf dem Handy oder technische<br />
Störungen während eines<br />
Videoanrufes können Stressreaktionen<br />
auslösen oder verstärken.<br />
Für Angehörige bedeutet das, im<br />
direkten Kontakt ruhig zu bleiben<br />
und das Stresslevel möglichst<br />
niedrig zu halten. Auf lange Diskussionen<br />
verzichtet man besser.<br />
Ein Patentrezept, wie sich Angehörige<br />
von Demenzerkrankten in<br />
der Corona-Zeit verhalten sollten,<br />
gibt es jedoch nicht. „Denn<br />
Demenzen sind nicht alle gleich“,<br />
sagt Markus. Es gebe Menschen,<br />
die hätten Angst und wollten Abstand.<br />
Andere bräuchten genau<br />
das Gegenteil: Nähe, Zuneigung<br />
und Vertrautheit. dpa/ka<br />
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26 <strong>conSenio</strong> – ERNÄHRUNG<br />
Essen nicht vergessen!<br />
Ernährung Ein paar Kilos weniger auf die Waage zu bringen, schadet vielen Menschen<br />
nicht. Doch im Alter ist das anders – eine Fehlernährung kann schlimme Folgen haben.<br />
Bei Senioren kann ein Gewichtsverlust<br />
unangenehme<br />
Folgen haben,<br />
„weil sie dabei neben<br />
Leistungsfähigkeit auch Muskulatur<br />
verlieren“, Prof. Rainer<br />
Wirth, Direktor der Klinik für<br />
Altersmedizin und Frührehabilitation<br />
am Marien-Hospital in<br />
Herne. Eine mögliche Folge ist<br />
ein höheres Risiko von Stürzen,<br />
die langwierige Krankenhausaufenthalte<br />
nach sich ziehen<br />
können. Viele Senioren wollen<br />
auch gar nicht abnehmen. Die<br />
Kilos purzeln ungewollt.<br />
Vielfältige Ursachen<br />
Dahinter können ernste Erkrankungen<br />
stecken, wie ein Tumor,<br />
Diabetes oder eine Funktionsstörung<br />
der Schilddrüse. Neurologische<br />
Erkrankungen wie<br />
Parkinson oder eine dementielle<br />
Entwicklung können ebenfalls<br />
zu ungewolltem Gewichtsverlust<br />
führen. Gleiches gilt für<br />
schlecht sitzende Zahnprothesen<br />
oder Schluckstörungen, die<br />
Schmerzen beim Essen verursachen.<br />
Bestimmte Medikamente<br />
können als Nebenwirkung<br />
Appetitlosigkeit<br />
haben, sagt Wirth.<br />
Auch Patienten mit<br />
einer depressiven<br />
Stimmung verspüren<br />
mitunter weniger<br />
Appetit<br />
und essen nicht<br />
die gewohnte<br />
Menge. Ein Beispiel:<br />
Ein Mann<br />
isst seit dem Tod<br />
der Frau nicht mehr regelmäßig.<br />
Zur Trauer über den Verlust<br />
kommt hinzu, dass die Frau<br />
Jahrzehnte lang für das Kochen<br />
im Haushalt zuständig war. In<br />
solch einem Fall könne im Arztgespräch<br />
bereits der Tipp<br />
helfen,<br />
sich Mahlzeiten per „Essen auf<br />
Rädern“ nach Hause liefern zu<br />
lassen.<br />
Tipp: mehrere Mahlzeiten<br />
und stärker würzen<br />
Oft führt auch ein veränderter<br />
Geschmackssinn bei älteren<br />
Menschen dazu, dass sie Essen<br />
als fade empfinden. Weil man<br />
dieses Empfinden kaum wiederherstellen<br />
kann, gilt: im<br />
Zweifel stärker würzen.<br />
Große Portionen schaffen<br />
viele Menschen im<br />
Alter nicht mehr. Indem<br />
sie mehr kleinere<br />
Mahlzeiten über<br />
den Tag verteilen,<br />
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sagt Ahnefeld-Grünitz,<br />
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auch in der ambulanten Pflege<br />
zurück“, sagt Ahnefeld-Grünitz.<br />
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und das Haus mitgestalten<br />
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28 <strong>conSenio</strong> – ABSCHIED<br />
Zeit lassen für die Trauer<br />
Auch für <strong>2020</strong> gilt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Beispiele:<br />
<br />
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<br />
<br />
Abschied Die Trauer um einen Verstorbenen<br />
ist immer etwas sehr Persönliches – doch<br />
gerade bei Älteren, die ihren Partner<br />
verlieren, besteht die Gefahr, dass sie selbst<br />
mit dem Leben abschließen.<br />
Wenn der Partner<br />
stirbt, der oft Jahrzehnte<br />
mit einem<br />
gemeinsam durchs<br />
Leben gegangen ist, bleibt tiefe<br />
Trauer – und besonders<br />
bei Menschen im hohen Alter<br />
manchmal das Gefühl, am liebsten<br />
„mitgehen“ zu wollen. „Das<br />
ist erst mal ganz normal“, sagt<br />
der Psychologe und Autor Roland<br />
Kachler aus Remseck am<br />
Neckar. „Es ist die Sehnsucht,<br />
bei dem Verstorbenen zu sein,<br />
und auch der Wunsch, dass<br />
man dem Alleinsein entfliehen<br />
möchte.“<br />
Ausdruck der Sehnsucht<br />
Angehörige sind so einer Situation<br />
oft ratlos. Oder geben gut<br />
gemeinte, aber meist nicht angebrachte<br />
Tipps wie: „Schaue<br />
nach vorn, wage noch einmal etwas!“<br />
Doch gerade im hohen Alter,<br />
ab 80 Jahren und mehr, gehe<br />
es eben häufig nicht mehr darum,<br />
neue Aufbrüche zu wagen,<br />
sagt Kachler. Vielmehr sollten<br />
die inneren Räume der Erinnerung<br />
und des Gedenkens an den<br />
Verstorbenen bewusst gelebt<br />
werden. Der Experte rät Angehörigen,<br />
zunächst den Wunsch<br />
des Nachsterbens als Ausdruck<br />
der Sehnsucht zu respektieren.<br />
Ein hilfreicher Weg für Trauernde,<br />
um diesen Wunsch zu überwinden:<br />
Sie sollten sich bewusst<br />
machen, dass es gut wäre, wenn<br />
sie noch eine Weile „hier bleiben“,<br />
sagt Kachler – so könnten<br />
sie ihren geliebten Menschen in<br />
Erinnerung halten, anderen von<br />
ihm erzählen und das Gedenken<br />
etwa durch die Pflege des Grabes<br />
wachhalten. Und dann gehe<br />
man zu ihm, wenn die Zeit des<br />
eigenen Sterbens gekommen sei,<br />
sagt der Psychologe.<br />
Wer seinen Partner verloren<br />
hat, sollte sich Zeit lassen für die<br />
Trauer, betont Kachler. Er empfiehlt,<br />
in Ruhe Erinnerungen wie<br />
Fotos oder alte Briefe zu sortieren.<br />
Es kann helfen, in Gedanken<br />
mit dem Verstorben zu sprechen.<br />
„Manche haben das Gefühl,<br />
das sei verrückt oder nicht<br />
erlaubt“, so Kachler. Doch das<br />
Gegenteil ist der Fall: „Man sollte<br />
das innere Gespräch suchen.“
ABSCHIED – <strong>conSenio</strong><br />
29<br />
© SANDER VAN DER WERF, © SYAOCHKA /SHUTTERSTOCK.COM<br />
Wer gerne schreibt, kann Briefe<br />
an den Verstorbenen schreiben,<br />
um damit die Verbindung<br />
wachzuhalten. „Es geht im höheren<br />
Alter darum, den Verstorbenen<br />
zu integrieren und eine<br />
innere Beziehung zu ihm zu finden<br />
und zu pflegen – über Erinnerungen,<br />
das innere Gespräch<br />
und durch Rituale wie<br />
den Besuch am Grab“,<br />
sagt der Psychologe.<br />
Manchmal gab<br />
es noch Konflikte,<br />
die man vor<br />
dem Tod des<br />
Partners nicht<br />
mehr aus der<br />
Welt räumen<br />
konnte.<br />
„Es ist<br />
dringend<br />
nötig“,<br />
sagt Kachler, „das Unerledigte<br />
noch zu klären, im inneren<br />
Gespräch oder Briefen.“ Sonst<br />
binde das den Verstorbenen auf<br />
eine „destruktive Weise“ an einen<br />
– die schönen Erinnerungen<br />
werden so getrübt oder sogar<br />
blockiert.<br />
Gefühl der Wut zulassen<br />
Das Alleinsein kann manchmal<br />
auch in Wut umschlagen – Wut<br />
auf den Verstorbenen, der einen<br />
zurückgelassen hat. Dieses<br />
Gefühl sollten Trauerende<br />
zulassen und nicht unterdrücken.<br />
Egal, ob sie jemand anderem<br />
davon erzählen, es in Briefoder<br />
Tagebuchform aufschreiben<br />
oder bewusst einmal richtigen<br />
jammern oder schimpfen.<br />
„Das ist wichtig“, betont Experte<br />
Kachler.<br />
dpa/ka<br />
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30 <strong>conSenio</strong> – GESUNDHEIT<br />
Gute Nacht!<br />
Gesundheit Nächtliche Schlafprobleme sind bei pflegebedürftigen Menschen und<br />
pflegenden Angehörigen keine Seltenheit. Dabei ist ein guter Schlaf wichtig für<br />
Gesundheit und Lebensqualität. Manchmal können schon ein paar einfache Tipps helfen.<br />
Viele Menschen leiden unter<br />
Schlafproblemen. Das<br />
bedeutet unter anderem,<br />
dass sie über einen längeren<br />
Zeitraum nicht lange oder tief<br />
genug schlafen. Die Forschung<br />
zeigt: Fast ein Drittel der Deutschen<br />
kann mindestens einmal in<br />
der Woche nur schlecht ein- oder<br />
durchschlafen – bei den 60- bis<br />
79-Jährigen sind es sogar noch<br />
mehr. Besonders pflegebedürftige<br />
Menschen sind gefährdet. Gründe<br />
dafür sind zum Beispiel Schmerzen,<br />
nächtliche Toilettengänge, unruhige<br />
Beine, körperliche Inaktivität<br />
oder psychische Belastungen<br />
wie kreisende Gedanken.<br />
Bei Schwierigkeiten mit dem<br />
Ein- und Durchschlafen oder<br />
nächtlicher Unruhe sollten Betroffene<br />
möglichst auf einen Mittagsschlaf<br />
verzichten oder diesen zumindest<br />
nicht länger als 30 Minuten<br />
halten. Da Tageslicht den natürlichen<br />
Tag-Nacht-Rhythmus<br />
unterstützt, ist es zudem ratsam,<br />
jenseits der Ruhezeiten viel davon<br />
in die Räume zu lassen. Auch Bewegung<br />
im Freien ist förderlich für<br />
einen guten Schlaf. Verzichtet werden<br />
sollte hingegen auf schwere<br />
Mahlzeiten und große Trinkmengen<br />
vor dem Schlafengehen. „Pflegebedürftige<br />
Menschen sollten<br />
nicht zum Zubettgehen gedrängt<br />
werden, wenn sie noch nicht müde<br />
der Deutschen kann<br />
mindestens einmal<br />
in der Woche nur<br />
schlecht ein- oder<br />
durchschlafen.<br />
Quelle: ZQP<br />
sind. Stattdessen kann es helfen,<br />
Rituale vor dem Schlafen zu schaffen<br />
– zum Beispiel Vorlesen oder<br />
ein warmes Fußbad“, sagt Daniela<br />
Sulmann, Pflegeexpertin am Das<br />
Zentrum für Qualität in der Pflege<br />
(ZQP).<br />
Zudem gilt es herausfinden, warum<br />
die pflegebedürftige Person<br />
nachts unruhig ist – vielleicht hat<br />
sie Angst, Schmerzen oder feuchtes<br />
Inkontinenzmaterial. „Leider<br />
ist es aber nicht immer möglich,<br />
die Ursachen der Schlaflosigkeit<br />
direkt zu beheben. Schlafmittel<br />
sollten aber grundsätzlich nur<br />
nach ärztlicher Rücksprache eingenommen<br />
werden, da sie Stürze<br />
und Inkontinenz begünstigen und<br />
abhängig machen können. Langfristig<br />
verstärken sie mitunter sogar<br />
die Schlafprobleme“, so Sulmann<br />
weiter.<br />
Auch Pflegende können<br />
betroffen sein<br />
Schlafprobleme können bei Gepflegten<br />
ebenso auftreten wie bei<br />
pflegenden Angehörigen. Die Belastungen<br />
können Pflegende den<br />
Schlaf bringen, zum Beispiel durch<br />
den nächtlichen Hilfebedarf oder<br />
die Sorge um die pflegebedürftige<br />
Person. „Das kann auf Dauer nicht<br />
nur zu Übermüdung und Gereiztheit<br />
führen, sondern auch die Pflegebeziehung<br />
belasten. Der umgekehrte<br />
Tag-Nacht-Rhythmus von<br />
Menschen mit Demenz ist Untersuchungen<br />
zufolge sogar ein häufiger<br />
Grund für den Umzug in ein<br />
Pflegeheim“, erklärt die Fachfrau.<br />
Für pflegende Angehörige sei es<br />
wichtig, sich rechtzeitig Entlastung<br />
und Unterstützung bei der Pflege<br />
zu holen, etwa durch Familienmitglieder<br />
oder einen ambulanten Pflegedienst.<br />
Bei den meisten Menschen ändern<br />
sich die Schlafgewohnheiten<br />
im Laufe ihres Lebens. Zu anderen<br />
Zeiten als früher zu schlafen, ist an<br />
sich unproblematisch. Bedenklich<br />
wird es aber, wenn eine über Wochen<br />
anhaltende unzureichende<br />
Schlafqualität oder -dauer zu Belastungen<br />
im Alltag führen – beispielsweise<br />
durch Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen<br />
oder Konzentrationsschwierigkeiten.<br />
Dann spricht man<br />
meist von einer Insomnie, der häufigsten<br />
Form einer Schlafstörung.<br />
Diese erhöht das Risiko für Stürze<br />
sowie für Infekte, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
oder Depressionen.<br />
Deshalb sollte bei länger andauernden<br />
Schlafproblemen rechtzeitig<br />
ärztlicher Rat eingeholt<br />
werden. Das gilt auch bei unregelmäßigem<br />
Schnarchen, Atemaussetzern<br />
oder zusätzlich zu den Schlafstörungen<br />
auftretenden Beschwerden<br />
wie Schmerzen oder Verwirrtheit.<br />
pm/ka
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