Beton – Herstellung nach Norm - Betonshop
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Schriftenreihe der Zement- und <strong>Beton</strong>industrie<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />
Arbeitshilfe für Ausbildung,<br />
Planung und Baupraxis
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />
Arbeitshilfe für Ausbildung, Planung und Baupraxis<br />
Roland Pickhardt, <strong>Beton</strong>Marketing West<br />
Thomas Bose, <strong>Beton</strong>Marketing Süd<br />
Wolfgang Schäfer, <strong>Beton</strong>Marketing Ost
Pickhardt, Roland / Bose, Thomas / Schäfer, Wolfgang:<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong><br />
Arbeitshilfe für Ausbildung, Planung und Baupraxis<br />
19. überarbeitete Auflage 2012<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Beton</strong>Marketing Deutschland GmbH, Erkrath<br />
www.beton.org<br />
Gesamtproduktion:<br />
Verlag Bau+Technik GmbH,<br />
www.verlagbt.de<br />
1052/01.12/10.3
Die 1976 erstmals erschienene Broschüre „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“<br />
liegt in einer neuen Auflage vor, mit der jetzt eine Gesamtauflage von mehr<br />
als 475.000 Exemplaren erreicht wurde. Sie liefert wesentliche Grundlagen<br />
und <strong>Norm</strong>eninhalte für die Anwendung in der Baupraxis oder bei Studium und<br />
Lehre in Form einer übersichtlichen und kompakten Darstellung.<br />
In der nun vorliegenden 19. Auflage ist die Broschüre um das Kapitel „Sonderbetone<br />
und besondere Anwendungen“ erweitert worden. Teilweise finden<br />
sich dort Abschnitte, die bislang im vorausgehenden Kapitel „<strong>Beton</strong>entwurf<br />
und Expositionsklassen“ behandelt wurden. Die Abschnitte Stahlfaserbeton<br />
und Spritzbeton sind neu hinzugekommen. Darüber hinaus wurden die<br />
Begriffsdefinitionen im zweiten Kapitel umfangreich ergänzt und das Kapitel<br />
„<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung“ erweitert.<br />
Die Broschüre „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“ sowie die Broschüren „Bauteilkatalog“<br />
und „<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Prüfung <strong>nach</strong> <strong>Norm</strong>“ sind Informationsmaterialien<br />
und Planungshilfen in der „Schriftenreihe der Zement- und <strong>Beton</strong>industrie“, die<br />
den Umgang mit den zum Teil komplexen Sachverhalten der Regelungen im<br />
<strong>Beton</strong>bau <strong>–</strong> mitsamt seiner Ausgangsstoffe <strong>–</strong> erleichtern sollen. Ergänzt werden<br />
diese gedruckten Publikationen durch die Internetseite www.beton.org,<br />
auf der sich zahlreiche weitere Informationen und hilfreiche Links zu vielen<br />
Einsatzgebieten zementgebundener Baustoffe finden.<br />
Erkrath, im Januar 2012<br />
Vorwort<br />
Die Verfasser
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Zusammenstellung wichtiger Vorschriften _______8<br />
2 Ausgangsstoffe, Begriffe _____________________ 11<br />
3 Zement _____________________________________ 16<br />
3.1 Zemente <strong>–</strong> Arten und Zusammensetzung<br />
(<strong>nach</strong> DIN EN 197-1 bzw. für Sonderzemente<br />
<strong>nach</strong> DIN EN 14216) ___________________________ 16<br />
3.2 Anwendungsbereiche __________________________ 18<br />
3.3 Dichte und Schüttdichte (Anhaltswerte) __________ 21<br />
3.4 Festigkeitsklassen von Zement _________________ 22<br />
3.5 Festigkeitsentwicklung von <strong>Beton</strong> (Anhaltswerte) _ 22<br />
3.6 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />
Sulfatwiderstand ______________________________ 23<br />
3.7 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />
Alkaligehalt __________________________________ 23<br />
3.8 Besondere Eigenschaften von Zement:<br />
Hydratationswärme ____________________________ 24<br />
3.9 <strong>Norm</strong>bezeichnung (Beispiele) ___________________ 24<br />
3.10 Überwachung und Konformität __________________ 25<br />
4 Gesteinskörnungen (Zuschlag) _______________ 26<br />
4.1 Füller, feine und grobe Gesteinskörnungen<br />
(Definition <strong>nach</strong> DIN EN 12620) _________________ 26<br />
4.2 Traditionelle Bezeichnungen für<br />
Gesteinskörnungen <strong>–</strong> Korngruppen<br />
(Lieferkörnungen) _____________________________ 26<br />
4.3 Wasseranspruch in kg/m³ Frischbeton<br />
(Richtwerte für den wirksamen Wassergehalt) ____ 26<br />
4.4 Rohdichte (Anhaltswerte) ______________________ 27<br />
4.5 Sieblinien ____________________________________ 27<br />
4.6 Anforderungen an normale und schwere<br />
Gesteinskörnungen (Auswahl) __________________ 29<br />
4.7 Mehlkorngehalt _______________________________ 30<br />
4.8 Überwachung und Konformität _________________ 31<br />
4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong> ____________ 32<br />
5 <strong>Beton</strong>zusätze ________________________________ 34<br />
5.1 Zusatzmittel __________________________________ 34<br />
5.2 Zusatzstoffe __________________________________ 36
Inhaltsverzeichnis<br />
6 <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe _______________ 40<br />
6.1 Einteilung des <strong>Beton</strong>s _________________________ 40<br />
6.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong><br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung <strong>–</strong><br />
Standardbeton _______________________________ 40<br />
6.3 Druckfestigkeit _______________________________ 42<br />
6.4 Konsistenz ___________________________________ 43<br />
7 <strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen _________ 44<br />
7.1 <strong>Beton</strong>entwurf <strong>–</strong> Abschätzung der<br />
Druckfestigkeit _______________________________ 44<br />
7.2 Standardbeton _______________________________ 45<br />
7.3 Chloridgehalt im <strong>Beton</strong> ________________________ 45<br />
7.4 Expositionsklassen, bezogen auf die<br />
Umweltbedingungen __________________________ 46<br />
7.5 Maßnahmen und Zuständigkeiten im Umgang<br />
mit der Alkali-Richtlinie ________________________ 50<br />
7.6 Grenzwerte für die Expositionsklassen bei<br />
chemischem Angriff durch Grundwasser _________ 50<br />
7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und<br />
Eigenschaften von <strong>Beton</strong> ______________________ 51<br />
8 Sonderbetone und besondere Anwendungen __ 53<br />
8.1 Wasserundurchlässige Bauteile und<br />
Bauwerke aus <strong>Beton</strong> ___________________________ 53<br />
8.2 Anforderungen an Unterwasserbeton<br />
für tragende Teile ______________________________ 55<br />
8.3 Anforderungen an <strong>Beton</strong> für<br />
hohe Gebrauchstemperaturen __________________ 55<br />
8.4 Stahlfaserbeton <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie __________ 55<br />
8.5 Spritzbeton ___________________________________ 58<br />
8.6 <strong>Beton</strong>e beim Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie __________________ 62<br />
8.7 Vergussbeton und Vergussmörtel <strong>nach</strong><br />
DAStb-Richtlinie ______________________________ 63<br />
9 Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge _______ 64<br />
9.1 Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton _________ 64<br />
9.2 Rohdichteklassen _____________________________ 64<br />
9.3 Anhaltswerte für die Zuordnung von Festigkeits-<br />
klassen und erforderlicher <strong>Beton</strong>rohdichte ________ 65<br />
9.4 Wärmeleitfähigkeit<br />
(Bemessungswerte <strong>nach</strong> DIN V 4108-4) __________ 65
Inhaltsverzeichnis<br />
10 <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung _______________ 66<br />
10.1 Begriffe ______________________________________ 66<br />
10.2 Anforderungen an die Begrenzung<br />
der Rissbreite ________________________________ 66<br />
10.3 Verlegemaß c v ________________________________ 67<br />
10.4 <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl<br />
in Abhängigkeit von der Expositionsklasse _______ 67<br />
10.5 Arten, Anzahl und Anordnung von Abstandhaltern<br />
(Richtwerte) __________________________________ 70<br />
10.6 Zulässige Maßabweichungen Dl der Bewehrung<br />
beim Ablängen und Biegen _____________________ 71<br />
11 Anforderungen an die Bauausführung _________ 72<br />
11.1 Bestellung von Transportbeton _________________ 72<br />
11.2 Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle ______ 73<br />
11.3 Fördern und Verarbeiten des <strong>Beton</strong>s ____________ 73<br />
11.4 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen _______ 74<br />
11.5 Toleranzen ___________________________________ 78<br />
11.6 Frischbetontemperatur ________________________ 79<br />
11.7 Gefrierbeständigkeit ___________________________ 79<br />
11.8 Nachbehandeln des <strong>Beton</strong>s ____________________ 79<br />
11.9 Ausrüsten und Ausschalen _____________________ 81<br />
11.10 Bewehrungsarbeiten __________________________ 82<br />
12 Qualitätssicherung auf der Baustelle __________ 83<br />
12.1 Prüfungsarten (Druckfestigkeit) _________________ 83<br />
12.2 Überwachungsprüfungen durch das<br />
Bauunternehmen _____________________________ 84<br />
12.3 Überwachung durch das Bauunternehmen und<br />
durch eine Überwachungsstelle _________________ 87<br />
12.4 Produktionskontrolle, Überwachung und<br />
Zertifizierung des Transportbetons ______________ 88<br />
13 Anhang _____________________________________ 89<br />
13.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen und <strong>Beton</strong>en<br />
<strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong> ______________________________ 89
1<br />
Zusammenstellung<br />
wichtiger Vorschriften<br />
Vorbemerkungen:<br />
Im Folgenden wird eine Auswahl an <strong>Norm</strong>en, Richtlinien und sonstigen Regelwerken<br />
aufgeführt, die für die Anwendung der <strong>Beton</strong>bauweise relevant<br />
sind. Zusätzlich bestehende Regelwerke, z.B. ZTV oder Länderregelungen<br />
bzw. VOB/C, können abweichende Festlegungen enthalten. Sie sind nicht<br />
Bestandteil der vorliegenden Broschüre.<br />
Zemente<br />
DIN EN 197-1 Zement, Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen und<br />
Konformitätskriterien von <strong>Norm</strong>alzement<br />
DIN EN 14216 Zement <strong>–</strong> Zusammensetzung, Anforderungen und Konformitätskriterien<br />
von Sonderzement mit sehr niedriger Hydratationswärme<br />
(VLH)<br />
DIN 1164 Zement mit besonderen Eigenschaften (u.a. NA)<br />
DIN EN 196 Prüfverfahren für Zement<br />
Gesteinskörnungen<br />
DIN EN 12620 Gesteinskörnungen für <strong>Beton</strong><br />
DIN EN 13055-1 Leichte Gesteinskörnungen, Teil 1: Leichte Gesteinskörnungen<br />
für <strong>Beton</strong>, Mörtel und Einpressmörtel<br />
DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 mit rezyklierten<br />
Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620<br />
DIN EN 932 Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von<br />
Gesteinskörnungen<br />
DIN EN 933 Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von<br />
Gesteinskörnungen<br />
DIN EN 1097 Prüfverfahren für mechanische und physikalische Eigenschaften<br />
von Gesteinskörnungen<br />
DIN EN 1367 Prüfverfahren für thermische Eigenschaften und Verwitterungsbeständigkeit<br />
von Gesteinskörnungen<br />
1) Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)<br />
Zugabewasser<br />
DIN EN 1008 Zugabewasser für <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Festlegung für die Probenahme,<br />
Prüfung und Beurteilung der Eignung von Wasser, einschließlich<br />
bei der <strong>Beton</strong>herstellung anfallendem Wasser, als Zugabewasser<br />
für <strong>Beton</strong>
<strong>Beton</strong>zusätze und Fasern<br />
DIN EN 934 Zusatzmittel für <strong>Beton</strong>, Mörtel und Einpressmörtel<br />
DIN EN 450 Flugasche für <strong>Beton</strong><br />
DIN EN 13263 Silikastaub für <strong>Beton</strong><br />
DIN EN 12878 Pigmente zum Einfärben von zement- und /oder kalkgebundenen<br />
Baustoffen <strong>–</strong> Anforderungen und Prüfung<br />
DIN 51043 Trass <strong>–</strong> Anforderungen, Prüfung<br />
DIN EN 14889 Fasern für <strong>Beton</strong><br />
<strong>Beton</strong><br />
DIN 1045-1 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />
Teil 1: Bemessung und Konstruktion<br />
DIN EN 206-1 <strong>Beton</strong>, Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, <strong>Herstellung</strong> und<br />
Konformität<br />
DIN 1045-2 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />
Teil 2: <strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Festlegung, Eigenschaften, <strong>Herstellung</strong> und<br />
Konformität; Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1<br />
DIN 1045-3 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />
Teil 3: Bauausführung<br />
DIN 1045-4 Tragwerke aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton und Spannbeton,<br />
Teil 4: Ergänzende Regeln für die <strong>Herstellung</strong> und die<br />
Konformität von Fertigteilen<br />
DIN EN 14487 Spritzbeton<br />
DIN 18551 Spritzbeton <strong>–</strong> Nationale Anwendungsregeln zur Reihe<br />
DIN EN 14487 und Regeln für die Bemessung von<br />
Spritzbetonkonstruktionen<br />
DIN EN 12350 Prüfung von Frischbeton<br />
DIN EN 12390 Prüfung von Festbeton<br />
Zusammenstellung wichtiger Vorschriften 1<br />
DIN EN 12504 Prüfung von <strong>Beton</strong> in Bauwerken<br />
DIN EN 13791 Bewertung der Druckfestigkeit von <strong>Beton</strong> in Bauwerken oder in<br />
Bauwerksteilen<br />
DIN 4030 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase<br />
DIN 4102-4 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen,<br />
Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter<br />
Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile<br />
DIN V 4108-4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, Teil 4:<br />
Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte<br />
DIN 4235 Verdichten von <strong>Beton</strong> durch Rütteln<br />
DIN 18202 Toleranzen im Hochbau <strong>–</strong> Bauwerke
1<br />
10<br />
Zusammenstellung wichtiger Vorschriften<br />
<strong>Beton</strong> (Fortsetzung)<br />
DIN 18218 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Wasserundurchlässige Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />
(WU-Richtlinie)<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Stahlfaserbeton <strong>–</strong> Ergänzungen und Änderungen zu<br />
DIN 1045, Teile 1 bis 3 und DIN EN 206-1<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im<br />
<strong>Beton</strong> (Alkali-Richtlinie)<br />
DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Beton</strong>bau beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Massige Bauteile aus <strong>Beton</strong><br />
DAfStb-Richtlinie 1) für <strong>Beton</strong> mit verlängerter Verarbeitbarkeitszeit<br />
(Verzögerter <strong>Beton</strong>)<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Selbstverdichtender <strong>Beton</strong> (SVB-Richtlinie)<br />
DAfStb-Richtlinie 1) <strong>Herstellung</strong> und Verwendung von zementgebundenem Vergussbeton<br />
und Vergussmörtel (Vergussbeton-Richtlinie)<br />
DAfStb-Richtlinie 1) Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende Festlegungen zur Weiterverarbeitung<br />
von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der Bewehrung<br />
DBV-Merkblatt 2) Sichtbeton<br />
DBV-Merkblatt 2) <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />
DBV-Merkblatt 2) Abstandhalter<br />
DBV-Merkblatt 2) <strong>Beton</strong>schalungen und Ausschalfristen<br />
DBV-Merkblatt 2) Parkhäuser und Tiefgaragen<br />
DAfStb-Heft 337 Schneider, U.: Verhalten von <strong>Beton</strong> bei hohen Temperaturen.<br />
DAfStb-Heft Nr. 337, Berlin, 1982<br />
DAfStb-Heft 400 Hahn, U.; Sievers, H.: Verwendung gebrochenen<br />
Zuschlags. In: Erläuterungen zu DIN 1045 <strong>Beton</strong>- und Stahlbeton,<br />
Ausgabe 07.88, S. 27-30. DAfStb-Heft Nr. 400, Berlin, 1989<br />
DAfStb-Heft 525 Erläuterungen zu DIN 1045-1, DAfStb-Heft Nr. 525, Berlin, 2010<br />
DAfStb-Heft 526 Erläuterungen zu den <strong>Norm</strong>en DIN EN 206-1,<br />
DIN 1045-2, DIN 1045-3, DIN 1045-4 und DIN EN 12620,<br />
DAfStb-Heft Nr. 526, Berlin, 2011<br />
RStO 3) Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von<br />
Verkehrsflächen<br />
TL <strong>Beton</strong>-StB 3) Technische Lieferbedingungen für Baustoffe und Baustoffgemische<br />
für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln<br />
und Fahrbahndecken aus <strong>Beton</strong><br />
1) Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)<br />
2) Merkblatt des Deutschen <strong>Beton</strong>- und Bautechnik-Vereins (DBV)<br />
3) Regelwerk der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
Ausgangsstoffe, Begriffe<br />
Zement<br />
Hydraulisches Bindemittel <strong>nach</strong> DIN EN 197, DIN 1164, DIN EN 14216 oder<br />
mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.<br />
Gesteinskörnungen<br />
Körnige, natürliche bzw. industriell hergestellte, gebrochene oder ungebrochene,<br />
oder vorher beim Bauen verwendete und rezyklierte, mineralische<br />
Stoffe.<br />
Wasser<br />
Oberflächenfeuchte + Zugabewasser = wirksamer Wassergehalt<br />
wirksamer Wassergehalt + Kernfeuchte = Gesamtwassergehalt<br />
Oberflächenfeuchte + Kernfeuchte = Eigenfeuchte<br />
Restwasser<br />
Z.B. aus Restbeton, beim Auswaschen der Gesteinskörnungen oder beim Rei-<br />
nigen des Teller-/Trogmischers, der Fahrmischertrommel oder der <strong>Beton</strong>pumpe.<br />
Verwendung von Restwasser unzulässig bei:<br />
■ <strong>Beton</strong> mit Luftporenbildner,<br />
■ hochfestem <strong>Beton</strong>.<br />
■ I.d.R. ungeeignet für Sichtbeton.<br />
Wasserzementwert<br />
Masseverhältnis von wirksamem Wassergehalt zu Zementgehalt (w/z).<br />
äquivalenter Wasserzementwert (w/z) eq<br />
Masseverhältnis von wirksamem Wassergehalt zu Zementgehalt und anrechenbaren<br />
Zusatzstoffgehalten.<br />
Zusatzmittel<br />
Flüssige Stoffe, die dem <strong>Beton</strong> in geringer Menge zugegeben werden,<br />
um durch chemische und/oder physikalische Wirkung Eigenschaften des<br />
Frisch- oder Festbetons zu ändern.<br />
Zusatzstoffe<br />
Pulverförmige Stoffe, ggf. als Suspension aufbereitet, die dem <strong>Beton</strong> in<br />
größerer Menge zugegeben werden, um bestimmte Eigenschaften zu<br />
beeinflussen.<br />
Typ I: nahezu inaktiv<br />
Typ II: puzzolanisch oder latent hydraulisch<br />
2<br />
11
2 Ausgangsstoffe, Begriffe<br />
12<br />
Fasern<br />
Stahlfasern aus Draht bzw. gespante Fasern oder Polymerfasern aus extrudiertem,<br />
orientiertem oder geschnittenem Material, die für eine gleichmäßige<br />
Verteilung im <strong>Beton</strong> geeignet sind und deren Verwendbarkeit durch Produktnorm<br />
und/oder Zulassung <strong>nach</strong>gewiesen ist.<br />
<strong>Beton</strong>/Zementmörtel<br />
Baustoff, erzeugt durch Mischen von Zement, grober und feiner Gesteinskörnung<br />
und Wasser, mit oder ohne Zugabe von Zusatzmitteln, Zusatzstoffen und<br />
ggf. Fasern. Er erhält seine Eigenschaften durch Hydratation des Zements.<br />
Bei ausschließlicher Verwendung feiner Gesteinskörnung (Größtkorn ≤ 4 mm)<br />
wird üblicherweise der Begriff Zementmörtel verwendet.<br />
Kubikmeter <strong>Beton</strong><br />
Bezugsgröße für die Bestellung von <strong>Beton</strong>. Beschreibt die Menge Frischbeton,<br />
die <strong>nach</strong> vollständiger Verdichtung ein Volumen von 1 m³ einnimmt. Bei<br />
mechanischer Rütteleinwirkung ist die vollständige Verdichtung erreicht, wenn<br />
keine größeren Luftblasen mehr an der <strong>Beton</strong>oberfläche erscheinen.<br />
Konsistenz<br />
Maß für die Verarbeitbarkeit des Frischbetons. Eine Unterteilung des <strong>Beton</strong>s<br />
<strong>nach</strong> der Konsistenz in sehr steif, steif, plastisch, weich, sehr weich, fließfähig<br />
und sehr fließfähig erfolgt durch die Definition der Konsistenzklassen.<br />
Fließbeton<br />
<strong>Beton</strong> mit der Konsistenzbezeichnung sehr weich, fließfähig oder sehr fließfähig.<br />
Leichtverdichtbarer <strong>Beton</strong> (LVB)<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 der Konsistenzklassen F5 und F6. Er<br />
benötigt für eine ausreichende Verdichtung einen geringeren Aufwand als<br />
<strong>Beton</strong>e kleinerer Konsistenzklassen. I.d.R. genügt bei Wänden und Stützen<br />
leichtes Rütteln oder Stochern, bei Böden und Decken Abrakeln.<br />
Expositionsklasse<br />
Klassifizierung von chemischen und physikalischen Umgebungsbedingungen,<br />
denen ein Bauteil ausgesetzt sein kann und die auf <strong>Beton</strong>, Bewehrung oder<br />
metallische Einbauteile einwirken können und nicht Lasten im Sinne der<br />
Tragwerksplanung sind.<br />
Feuchtigkeitsklasse<br />
Einstufung der Umgebungsbedingungen, die vom Planer hinsichtlich einer<br />
möglichen schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion bei <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
und Standardbeton immer festzulegen ist.
Ausgangsstoffe, Begriffe<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
<strong>Beton</strong> mit festgelegten Eigenschaften und ggf. zusätzlichen Anforderungen,<br />
für deren Bereitstellung und Erfüllung der Hersteller verantwortlich ist.<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />
<strong>Beton</strong> mit festgelegter Zusammensetzung und ggf. vorgegebenen Ausgangsstoffen,<br />
für deren Einhaltung der Hersteller verantwortlich ist.<br />
Standardbeton<br />
<strong>Beton</strong> mit festgelegter Zusammensetzung durch vorgegebenen Mindestzementgehalt;<br />
Anwendung nur für natürliche Gesteinskörnungen, für bestimmte<br />
Druckfestigkeitsklassen und Expositionsklassen, ohne <strong>Beton</strong>zusätze.<br />
Festlegung<br />
Endgültige Zusammenstellung dokumentierter technischer Anforderungen<br />
an den <strong>Beton</strong>, die dem Hersteller als Eigenschaften oder Zusammensetzung<br />
vorgegeben werden.<br />
Verfasser der Festlegung<br />
Personen oder Stellen, die die Festlegung für den Frisch- und Festbeton<br />
vorgeben (in der Regel Planer und Ausführender).<br />
Charakteristische Druckfestigkeit f ck<br />
Erwarteter Druckfestigkeitswert (f ck ), den nur 5 % der Grundgesamtheit aller<br />
möglichen Festigkeitsmesswerte der Menge des betrachteten <strong>Beton</strong>s unterschreiten.<br />
f ck ist i.d.R. bezogen auf die Prüfung im <strong>Beton</strong>alter von 28 Tagen;<br />
abweichendes Prüfalter nur in seltenen (besonders zu vereinbarenden) Ausnahmen,<br />
z.B. bei massigen Bauteilen.<br />
Biegezugfestigkeit f fl<br />
Materialkennwert aus der Biegezugprüfung an gesondert hergestellten Balken<br />
(700 mm x 150 mm x 150 mm), die durch zwei gleich große Lasten normalerweise<br />
in den Drittelpunkten der Stützweite belastet werden. Seltener erfolgt<br />
die Prüfung durch einen mittigen Lastangriff. Bei üblichem (unbewehrtem)<br />
<strong>Beton</strong> liegt die Biegezugfestigkeit im Bereich von 3 N/mm 2 bis 8 N/mm 2 . Für<br />
die Festlegung der Leistungsklassen bei Stahlfaserbeton ist die Nachrissbiegezugfestigkeit<br />
ein notwendiger Materialkennwert.<br />
Beanspruchungsklasse<br />
Festlegung der Beaufschlagungsart des Bauwerks/Bauteils durch Feuchte<br />
bzw. Druckwasser (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />
2<br />
1
2 Ausgangsstoffe, Begriffe<br />
14<br />
Nutzungsklasse<br />
Festlegung der Anforderungen an Raumklima und Feuchtezustand der Bauteiloberfläche<br />
in Abhängigkeit der Nutzung (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />
Wasserundurchlässigkeit<br />
Qualitative bzw. quantitative Angabe zur Begrenzung des Wasserdurchtritts<br />
durch <strong>Beton</strong>, Fugen, Einbauteile und Risse (<strong>nach</strong> WU-Richtlinie).<br />
Hochfester <strong>Beton</strong><br />
<strong>Beton</strong> der Druckfestigkeitsklassen ≥ C55/67 bei <strong>Norm</strong>al- oder Schwerbeton<br />
und ≥ LC 55/60 bei Leichtbeton. Die hohen Festigkeiten werden durch ein<br />
dichtes kapillarporenarmes Zementsteingefüge (niedriger w/z-Wert) teilweise<br />
unter Verwendung von Silikastaub erreicht.<br />
Sichtbeton<br />
<strong>Beton</strong>flächen mit Anforderungen an das Aussehen (gestaltete Ansichtsflächen);<br />
die Merkmale der Gestaltung und <strong>Herstellung</strong> sind erkennbar <strong>–</strong> z.B.<br />
Form, Textur, Farbe, Schalhaut, Fugen (weitere Hinweise: DBV-Merkblatt<br />
Sichtbeton).<br />
Selbstverdichtender <strong>Beton</strong> (SVB)<br />
<strong>Beton</strong>, der ohne Einwirkung zusätzlicher Verdichtungsenergie allein aufgrund<br />
der Schwerkraft fließt, entlüftet sowie die Bewehrungszwischenräume<br />
und die Schalung vollständig ausfüllt; ein Restporenvolumen <strong>–</strong> wie bei<br />
hinreichend verdichtetem Rüttelbeton <strong>–</strong> ist auch beim SVB vorhanden (<strong>nach</strong><br />
SVB-Richtlinie).<br />
Spritzbeton/-mörtel<br />
<strong>Beton</strong> oder Mörtel, der in geschlossenen, überdruckfesten Schlauch- oder<br />
Rohrleitungen zur Einbaustelle gefördert und dort im Nass- oder Trockenspritzverfahren<br />
aufgetragen wird, wobei er eine hohe Verdichtung erhält. Prüfung<br />
erfolgt an Bohrkernen aus separat gespritzten Probeplatten. Spritzmörtel<br />
hat max. 4 mm Größtkorndurchmesser bzw. max. 5 mm bei gebrochener<br />
Gesteinskörnung. Faserverstärkter Spritzbeton enthält Stahl- und/oder Polymerfasern<br />
zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften des <strong>Beton</strong>s.<br />
Stahlfaserbeton<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045, mit Zusatz von Stahlfasern mit formschlüssiger,<br />
mechanischer Verankerung zum Erreichen bestimmter Eigenschaften.<br />
Klassifizierung anhand der Nachrissbiegezugfestigkeit in zwei<br />
Leistungsklassen: L1 für kleinere Verformungen; L2 für größere Verformungen<br />
und in Kombination mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung (siehe auch Kapitel 8.4).
Vergussbeton und Vergussmörtel<br />
Ausgangsstoffe, Begriffe<br />
Hochfeste <strong>Beton</strong>ergänzung für tragende Bauteile, die in dünnen Schichten<br />
verwendet wird, z.B. für das Ausfüllen von Fugen oder das Einbetonieren<br />
von Stützen in Köcherfundamente. Auch für das Unter- bzw. Vergießen von<br />
Bauteilen bzw. das Vergießen kleinformatiger Fehlstellen, Spalten und Hohlräume<br />
<strong>nach</strong> der Instandsetzungsrichtlinie SIB des DAfStb. I.d.R. als <strong>Beton</strong><br />
<strong>nach</strong> Eigenschaften (nicht für XM und XF4). Gießfähige Konsistenz, hohe<br />
Frühfestigkeit, Druckfestigkeitsklasse mind. C50/60, Schichtdicke maximal<br />
das 25-fache des Größtkorns. Anlieferung in Säcken als Trockengemisch,<br />
bauseits <strong>nach</strong> Herstellerangabe mit frischem Wasser zu mischen (siehe auch<br />
Kapitel 8.7).<br />
Überwachungsklasse des <strong>Beton</strong>s<br />
Einteilung des <strong>Beton</strong>s in Klassen <strong>nach</strong> Festigkeit, Umweltbedingungen und<br />
besonderen Eigenschaften mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />
Überwachung (siehe auch Kapitel 12.2).<br />
Ständige <strong>Beton</strong>prüfstelle<br />
Prüfstelle, insbesondere zur Überwachung von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen<br />
2 und 3, die sowohl das Bauunternehmen als auch die Baustellen berät<br />
und das Baustellenpersonal schult (siehe auch Kapitel 12.3).<br />
Überwachung durch das Bauunternehmen<br />
Regelmäßige Überprüfung aller Tätigkeiten zur <strong>Herstellung</strong> eines <strong>Beton</strong>bauteils<br />
oder eines <strong>Beton</strong>bauwerkes durch das Bauunternehmen, um sicherzustellen,<br />
dass die hergestellten <strong>Beton</strong>bauteile oder <strong>Beton</strong>bauwerke der zugrunde liegenden<br />
Projektbeschreibung entsprechen (siehe auch Kapitel 12.2).<br />
Überwachung durch eine Überwachungsstelle<br />
Regelmäßige Überprüfung des Einbaus von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklasse<br />
2 und 3 sowie des Einpressens von Zementmörtel in Spannkanäle und der<br />
damit verbundenen Überwachung durch das Bauunternehmen durch eine<br />
dafür anerkannte Stelle (Überwachungsstelle), um festzustellen, ob diese<br />
Tätigkeiten in Übereinstimmung mit der DIN 1045-3 durchgeführt werden<br />
(siehe auch Kapitel 12.3).<br />
2<br />
1
3<br />
1<br />
Zement<br />
3.1 3.1 Zemente <strong>–</strong> Arten und Zusammensetzung (<strong>nach</strong> DIN EN 197-1<br />
bzw. für Sonderzemente <strong>nach</strong> DIN EN 14216)<br />
Hauptzementarten<br />
Bezeichnung<br />
(Zementarten)<br />
Kurzzeichen<br />
Portland-<br />
zement-<br />
klinker<br />
K<br />
Hütten-<br />
sand<br />
CEM I Portlandzement CEM I 95 … 100 - -<br />
CEM II Portland-<br />
hüttenzement<br />
Portland-Kompositzemente<br />
CEM III<br />
bzw.<br />
VLH III<br />
CEM IV<br />
bzw.<br />
VLH IV<br />
CEM V<br />
bzw.<br />
VLH V<br />
PortlandsilikastaubzementPortlandpuzzolanzement<br />
Portlandflugaschezement<br />
Portland-<br />
schieferzement<br />
Portland-<br />
kalksteinzement<br />
Portland-<br />
kompositzement 6)<br />
Hochofen-<br />
zement<br />
Puzzolanzement 6) CEM IV/A<br />
VLH IV/A<br />
CEM IV/B<br />
VLH IV/B<br />
Kompositzement 6) CEM V/A<br />
VLH V/A<br />
CEM V/B<br />
VLH V/B<br />
S<br />
Silika-<br />
staub<br />
CEM II/A-S 80 … 94 6 … 20 -<br />
CEM II/B-S 65 … 79 21 … 35 -<br />
CEM II/A-D 90 … 94 - 6 … 10<br />
D 3)<br />
CEM II/A-P 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-P 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-Q 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-Q 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-V 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-V 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-W 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-W 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-T 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-T 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-L 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-L 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-LL 80 … 94 - -<br />
CEM II/B-LL 65 … 79 - -<br />
CEM II/A-M 80 … 88<br />
CEM II/B-M 65 … 79<br />
CEM III/A 35 … 64 36 … 65 -<br />
CEM III/B<br />
VLH III/B<br />
20 … 34 66 … 80 -<br />
CEM III/C<br />
VLH III/C<br />
5 … 19 81 ... 95 -<br />
65 … 89 -<br />
45 … 64 -<br />
40 … 64 18 … 30 -<br />
20 ... 38 31 ... 49 -<br />
1) Angegebene Werte beziehen sich auf die Summe der Haupt- und Nebenbestandteile (ohne Calciumsulfat und<br />
Zementzusätze).<br />
2) Zusätzlich Nebenbestandteile bis 5 M.-% möglich, z.B. ein (bzw. mehrere) Hauptbestandteil(e), soweit nicht<br />
Hauptbestandteile des Zements<br />
3) Der Anteil von Silikastaub ist auf 10 M.-% begrenzt.
natürlich<br />
P<br />
1) 2)<br />
Hauptbestandteile in M.-%<br />
Puzzolane Flugasche<br />
natürlich<br />
getempert<br />
Q 4)<br />
kiesel-<br />
säurereich<br />
V<br />
kalkreich<br />
gebrannter<br />
Schiefer<br />
Kalkstein 5)<br />
W T<br />
L LL<br />
- - - - - - -<br />
- - - - - - -<br />
- - - - - - -<br />
- - - - - - -<br />
6 … 20 - - - - - -<br />
21 … 35 - - - - - -<br />
- 6 … 20 - - - - -<br />
- 21 … 35 - - - - -<br />
- - 6 … 20 - - - -<br />
- - 21 … 35 - - - -<br />
- - - 6 … 20 - - -<br />
- - - 21 … 35 - - -<br />
- - - - 6 … 20 - -<br />
- - - - 21 … 35 - -<br />
- - - - - 6 … 20 -<br />
- - - - - 21 … 35 -<br />
- - - - - - 6 … 20<br />
- - - - - - 21 … 35<br />
12 … 20<br />
21 … 35<br />
- - - - - - -<br />
- - - - - - -<br />
- - - - - - -<br />
11 … 35 - - -<br />
36 … 55 - - -<br />
18 … 30 - - - -<br />
31 ... 49 - - - -<br />
4) Z.B. Phonolith<br />
5) Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff (TOC) ≤ 0,50 M.-% (L) bzw. ≤ 0,20 M.-% (LL)<br />
6) In den Zementen CEM II/A-M, CEM II/B-M, CEM IV und CEM V entsprechende Bestandteile neben Portlandzementklinker<br />
angeben, z.B. CEM II/A-M (S-V-L) 32,5 R. Analoge Angaben bei Sonderzementen VLH<br />
erforderlich.<br />
Zement 3<br />
1
3<br />
3.2<br />
3.2.1<br />
1<br />
Zement<br />
3.2 Anwendungsbereiche<br />
3.2.1 Anwendungsbereiche für Zemente (<strong>nach</strong> DIN 1045-2)<br />
Expositionsklassen 1)<br />
CEM I<br />
= gültiger Anwendungsbereich<br />
= Anwendung ausgeschlossen<br />
bzw. nur<br />
durch allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
möglich<br />
CEM II A/B S<br />
A D<br />
A/B P/Q<br />
A/B V<br />
A<br />
B<br />
W<br />
A/B T<br />
A<br />
B<br />
A<br />
B<br />
A<br />
B<br />
CEM III A<br />
B<br />
LL<br />
L<br />
C (auch<br />
VLH III/B,<br />
VLH III/C)<br />
CEM IV 3) A (auch<br />
VLH IV/A)<br />
B (auch<br />
VLH IV/B)<br />
CEM V 3) A (auch<br />
VLH V/A)<br />
B (auch<br />
VLH V/B)<br />
M 3)<br />
kein Korro-<br />
sions- oder<br />
Angriffs-<br />
risiko<br />
durch Karbonatisierung<br />
verursachte Korrosion<br />
Bewehrungskorrosion<br />
durch Chloride<br />
verursachte<br />
Korrosion<br />
andere Chloride als<br />
Meerwasser<br />
X0 XC1 XC2 XC3, XC4 XD1 XD2 XD3<br />
1) Expositionsklassen siehe S. 46 ff.<br />
2) Bei chemischem Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) muss bei den Expositionsklassen<br />
XA2 und XA3 Zement mit hohem Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR)<br />
verwendet werden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers von SO 4 ² - ≤ 1500 mg/l darf anstelle der<br />
genannten SR-Zemente eine Mischung von Zement und Flugasche verwendet werden (siehe S. 37). Sulfatgehalte<br />
oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben.<br />
3) Spezielle Kombinationen können günstiger sein. Für CEM-II-M-, CEM-IV- und CEM-V-Zemente mit zwei bzw.<br />
drei Hauptbestandteilen siehe <strong>nach</strong>folgende Tafel.
durch Chloride<br />
verursachte<br />
Korrosion<br />
Chloride aus Meerwasser<br />
<strong>Beton</strong>angriff<br />
Frostangriff aggressive<br />
chemische<br />
Umgebung<br />
XS1 XS2 XS3 XF1 XF2 XF3 XF4 XA1, XA2 2) ,<br />
XA3 2)<br />
4)<br />
5)<br />
Verschleiß<br />
XM1, XM2,<br />
XM3<br />
Zement 3<br />
Spannstahlverträglichkeit<br />
4) Festigkeitsklasse ≥ 42,5 oder Festigkeitsklasse ≥ 32,5 R mit einem Hüttensandanteil ≤ 50 M.-%<br />
5) CEM III/B darf nur für die folgenden Anwendungsfälle verwendet werden (auf Luftporen kann in beiden Fällen<br />
verzichtet werden):<br />
a) Meerwasserbauteile: w/z ≤ 0,45; Mindestfestigkeitsklasse C35/45 und z ≥ 340 kg/m3 b) Räumerlaufbahnen: w/z ≤ 0,35; Mindestfestigkeitsklasse C40/50 und z ≥ 360 kg/m3 ;<br />
Beachtung von DIN EN 12255-1/DIN 19569-2 Kläranlagen<br />
1
3<br />
3.2.2<br />
20<br />
Zement<br />
3.2.2 Erweiterte Anwendungsbereiche für CEM-II-M-, CEM-IV- und<br />
CEM-V-Zemente mit zwei bzw. drei Hauptbestandteilen<br />
(<strong>nach</strong> DIN 1045-2)<br />
Expositionsklassen 1) Bewehrungskorrosion<br />
CEM II<br />
= gültiger Anwendungsbereich<br />
= Anwendung ausgeschlossen<br />
bzw. nur<br />
durch allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
möglich<br />
A<br />
B<br />
M<br />
CEM IV B P 4)<br />
CEM V A<br />
B<br />
S-D; S-T; S-LL;<br />
D-T; D-LL;<br />
T-LL; S-V;<br />
V-T; V-LL<br />
S-P;<br />
D-P; D-V;<br />
P-V; P-T;<br />
P-LL<br />
S-D; S-T;<br />
D-T; S-V; V-T<br />
S-P; D-P;<br />
D-V; P-T; P-V<br />
S-LL; D-LL;<br />
P-LL; V-LL;<br />
T-LL<br />
S-P 5)<br />
kein Korrosions-<br />
oder<br />
Angriffs-<br />
risiko<br />
X0 XC1,<br />
XC2<br />
durch Karbonatisierung<br />
verursachte<br />
Korrosion<br />
XC3,<br />
XC4<br />
durch Chloride<br />
verursachte Korrosion<br />
andere<br />
Chloride als Meerwasser<br />
XD1, XD2, XD3<br />
1) Expositionsklassen siehe S. 46 ff.<br />
2) Bei chemischem Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) muss bei den Expositionsklassen<br />
XA2 und XA3 Zement mit hohem Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR)<br />
2- verwendet werden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers von SO ≤ 1500 mg/l darf anstelle der<br />
4<br />
genannten SR-Zemente eine Mischung aus Zement und Flugasche verwendet werden (siehe S. 37). Sulfatgehalte<br />
oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben.<br />
3) Zemente, die natürliche Puzzolane (P) enthalten, sind ausgeschlossen.<br />
4) Gilt nur für Trass <strong>nach</strong> DIN 51043 als Hauptbestandteil bis max. 40 M.-%<br />
5) Gilt nur für Trass <strong>nach</strong> DIN 51043 als Hauptbestandteil
durch Chloride<br />
verursachte<br />
Korrosion<br />
Chloride aus Meerwasser<br />
<strong>Beton</strong>angriff<br />
Frostangriff aggressive<br />
chemische<br />
Umgebung<br />
Verschleiß<br />
XS1, XS2, XS3 XF1 XF2 XF3 XF4 XA1, XA2 2) , XA3 2) XM1 XM2,<br />
XM3<br />
3.3 Dichte und Schüttdichte (Anhaltswerte)<br />
Zementart Dichte Schüttdichte [kg/dm 3 ]<br />
Portlandpuzzolanzement,<br />
Portlandflugaschezement<br />
Portlandhütten-,<br />
Hochofen-, Portlandschiefer-,<br />
Portlandkalksteinzement<br />
[kg/dm 3 ] lose eingefüllt eingerüttelt<br />
~ 2,9<br />
~ 3,0<br />
Portlandzement ~ 3,1<br />
Portlandzement - HS ~ 3,2<br />
0,9 … 1,2 1,6 … 1,9<br />
Zement 3<br />
Spannstahlverträglichkeit<br />
3)<br />
3)<br />
3)<br />
3.3<br />
21
3<br />
3.4<br />
3.4.1<br />
3.4.2<br />
3.5<br />
22<br />
Zement<br />
3.4 Festigkeitsklassen von Zement<br />
3.4.1 Festigkeitsklassen und Kennfarben von <strong>Norm</strong>alzementen<br />
Festigkeitsklasse<br />
Druckfestigkeit [N/mm²] Kennfarbe 1) 2) Farbe des<br />
Aufdrucks 2)<br />
Anfangsfestigkeit <strong>Norm</strong>festigkeit<br />
2 Tage 7 Tage 28 Tage<br />
32,5 L 3 ) - ≥ 12<br />
32,5 N - ≥ 16 ≥ 32,5 ≤ 52,5 hellbraun schwarz<br />
32,5 R ≥ 10 - rot<br />
42,5 L 3 ) - ≥ 16<br />
42,5 N ≥ 10 - ≥ 42,5 ≤ 62,5 grün<br />
schwarz<br />
42,5 R ≥ 20 - rot<br />
52,5 L 3 ) ≥ 10 -<br />
52,5 N ≥ 20 - ≥ 52,5 - rot<br />
schwarz<br />
52,5 R ≥ 30 - weiß<br />
1) Farbe des Sacks bzw. bei losem Zement des Siloheftblatts<br />
2) Für <strong>Norm</strong>alzemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1 nicht verbindlich<br />
3) Nur für CEM III-Zemente<br />
3.4.2 Sonderzement mit sehr niedriger Hydratationswärme (VLH)<br />
Zement Festigkeitsklasse<br />
VLH III,<br />
VLH IV,<br />
VLH V 1)<br />
Druckfestigkeit [N/mm²]<br />
Anfangsfestigkeit <strong>Norm</strong>festigkeit<br />
2 Tage 7 Tage 28 Tage<br />
22,5 - - ≥ 22,5 ≤ 42,5<br />
1) VLH <strong>nach</strong> DIN EN 14216 (Hydratationswärme ≤ 220 J/g <strong>nach</strong> 7 Tagen)<br />
3.5 Festigkeitsentwicklung von <strong>Beton</strong> (Anhaltswerte) 1)<br />
Zementfestigkeitsklasse<br />
ständige<br />
Lagerung<br />
bei<br />
VLH III 22,5 + 20 °C<br />
+ 5 °C<br />
32,2 N + 20 °C<br />
+ 5 °C<br />
32,5 R;<br />
42,5 N<br />
42,5 R; 52,5 N;<br />
52,5 R<br />
+ 20 °C<br />
+ 5 °C<br />
+ 20 °C<br />
+ 5 °C<br />
Entwicklung der Druckfestigkeit in % <strong>nach</strong><br />
3 Tagen 7 Tagen 28 Tagen 90 Tagen 180 Tagen<br />
20 ... 30<br />
2)<br />
30 ... 40<br />
10 ... 20<br />
50 ... 60<br />
20 ... 40<br />
70 ... 80<br />
40 ... 60<br />
40 ... 55<br />
10 ... 20<br />
50 ... 65<br />
20 ... 40<br />
65 ... 80<br />
40 ... 60<br />
80 ... 90<br />
60 ... 80<br />
100<br />
45 ... 60<br />
100<br />
60 ... 75<br />
100<br />
75 ... 90<br />
100<br />
90 ... 105<br />
115 ... 140<br />
2)<br />
110 ... 125<br />
2)<br />
105 ... 115<br />
2)<br />
100 ... 105<br />
2)<br />
<strong>–</strong><br />
<strong>–</strong><br />
<strong>–</strong><br />
130 ... 160<br />
2)<br />
115 ... 130<br />
2)<br />
110 ... 120<br />
2)<br />
105 ... 110<br />
2)<br />
1) Die 28-Tage-Druckfestigkeit bei ständiger 20 °C-Lagerung entspricht 100 %.<br />
In Anlehnung an frühere Werte für verschiedene Zement-Festigkeitsklassen, vgl. Dahms/Wischers: Zement-<br />
Taschenbuch 1984, S. 261 ff., ermittelt an <strong>Beton</strong>en ohne Zusatzstoffe.<br />
2) Für eine ständige Lagerung bei + 5 °C liegen keine Werte vor.
3.6 Besondere Eigenschaften von Zement: Sulfatwiderstand<br />
3.6.1 Hoher Sulfatwiderstand SR (früher HS)<br />
Zementart und<br />
Bezeichnung<br />
Portlandzement<br />
CEM I-SR 0<br />
CEM I-SR 3<br />
Hochofenzement<br />
CEM III/B-SR<br />
CEM III/C-SR<br />
C 3 A-Gehalt im<br />
Klinker<br />
0 M.-%<br />
≤ 3,0 M.-%<br />
Anforderungen<br />
32,5 N; 32,5 R;<br />
42,5 N<br />
SO 3 -Gehalt im Zement<br />
≤ 3,0 M.-%<br />
≤ 3,0 M.-%<br />
keine weiteren Anforderungen<br />
keine weiteren Anforderungen<br />
Festigkeitsklassen<br />
42,5 R; 52,5 N;<br />
52,5 R<br />
Hauptanwendungsgebiete: Bauteile, die sulfathaltigen<br />
2- Wässern (> 600 mg SO je l) oder<br />
4<br />
2- Böden (> 3000 mg SO je kg) ausgesetzt sind<br />
4<br />
≤ 3,5 M.-%<br />
≤ 3,5 M.-%<br />
In DIN EN 197-1 sind weitere SR-Zemente aufgeführt, die jedoch <strong>nach</strong><br />
DIN 1045-2 nicht als Zemente mit hohem Sulfatwiderstand eingesetzt werden<br />
dürfen.<br />
3.7 Besondere Eigenschaften von Zement: Alkaligehalt<br />
3.7.1 Niedriger wirksamer Alkaligehalt NA 1)<br />
Zementart Hüttensandgehalt<br />
in M.-%<br />
Zement <strong>–</strong> NA<br />
CEM I, CEM II (außer CEM II/B-S),<br />
CEM IV, CEM V<br />
Anforderung:<br />
Gesamtalkaligehalt<br />
in M.-%<br />
Na 2 O-Äquivalent 2)<br />
ohne Angabe ≤ 0,60<br />
Portlandhüttenzement <strong>–</strong> NA CEM II/B-S 21 … 35 ≤ 0,70<br />
Hochofenzement <strong>–</strong> NA CEM III/A 36 … 49 ≤ 0,95<br />
CEM III/A 50 … 65 ≤ 1,10<br />
CEM III/B 66 … 80 ≤ 2,00<br />
CEM III/C 81 … 95 ≤ 2,00<br />
Hauptanwendungsgebiete: Bauteile, die mit alkaliempfindlichen Gesteinskörnungen<br />
hergestellt werden (siehe auch S. 33)<br />
1) Zusätzliche Anforderungen gelten für dynamisch hoch beanspruchte Bauteile der Feuchtigkeitsklasse WS<br />
(Fahrbahndeckenzement, siehe Kapitel 3.7.2)<br />
2) NA2 O-Äquivalent = Na 2 O + 0,658 K 2 O<br />
Zement 3<br />
3.6<br />
3.6.1<br />
3.7<br />
3.7.1<br />
2
3<br />
3.7.2<br />
3.8<br />
3.8.1<br />
3.8.2<br />
3.9<br />
24<br />
Zement<br />
3.7.2 Fahrbahndeckenzement für den Straßenbau <strong>nach</strong> TL <strong>Beton</strong>-StB<br />
Zementart Hüttensand-<br />
gehalt<br />
in M.-%<br />
Alkaligehalt des<br />
Zements<br />
in M.-%<br />
Na 2 O-Äquivalent<br />
Alkaligehalt des Zements ohne<br />
Hüttensand bzw. Ölschiefer<br />
in M.-%<br />
Na 2 O-Äquivalent<br />
CEM I + CEM II/A - ≤ 0,80 -<br />
CEM II/B-T - - ≤ 0,90<br />
CEM II/B-S 21 … 29 - ≤ 0,90<br />
CEM II/B-S 30 … 35 - ≤ 1,00<br />
CEM III/A 36 … 50 - ≤ 1,05<br />
3.8 Besondere Eigenschaften von Zement: Hydratationswärme<br />
3.8.1 Niedrige Hydratationswärme LH (bzw. VLH)<br />
Zementart Anforderung<br />
Zement <strong>–</strong> LH Lösungswärme in den ersten 7 Tagen ≤ 270 J/g Zement<br />
Sonderzement <strong>–</strong> VLH Lösungswärme in den ersten 7 Tagen ≤ 220 J/g Zement<br />
Hauptanwendungsgebiete: massige Bauteile, <strong>Beton</strong>ieren bei hohen Außentemperaturen<br />
3.8.2 Anhaltswerte für die Hydratationswärme<br />
Festigkeitsklasse<br />
des Zements<br />
Hydratationswärme des Zements [J/g] bestimmt mit dem<br />
Lösungskalorimeter (DIN EN 196-8) <strong>nach</strong> Tagen<br />
1 3 7 28<br />
32,5 N 60 ... 175 125 ... 250 150 ... 300 200 ... 375<br />
32,5 R; 42,5 N 125 ... 200 200 ... 335 275 ... 375 300 ... 425<br />
42,5 R; 52,5 N; 52,5 R 200 ... 275 300 ... 350 325 ... 375 375 ... 425<br />
3.9 <strong>Norm</strong>bezeichnung (Beispiele)<br />
Portlandzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM I 42,5 R<br />
Bezeichnung eines Portlandzements (CEM I) der Festigkeitsklasse 42,5 mit<br />
hoher Anfangsfestigkeit (R).<br />
Portlandhüttenzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM II/B-S 32,5 R<br />
Bezeichnung eines Portlandhüttenzements (CEM II-S) mit einem Massenanteil<br />
an Hüttensand (S) zwischen 21 und 35 % (B) in der Festigkeitsklasse 32,5<br />
mit hoher Anfangsfestigkeit (R).<br />
Portlandkompositzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM II/A-M (S-LL) 32,5 R<br />
Bezeichnung eines Portlandkompositzements (CEM II-M) mit einem Massenanteil<br />
an Hüttensand (S) und Kalkstein (LL, TOC-Gehalt ≤ 0,20 M.-%) zwischen<br />
12 und 20 % (A) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit hoher Anfangsfestigkeit (R).
Hochofenzement DIN 1164-10 <strong>–</strong> CEM III/B 32,5 N <strong>–</strong> LH/SR/NA<br />
Bezeichnung eines Hochofenzements (CEM III) mit einem Massenanteil an<br />
Hüttensand (S) zwischen 66 und 80 % (B) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit<br />
üblicher Anfangsfestigkeit (N), niedriger Hydratationswärme, hohem Sulfatwiderstand<br />
(SR) und niedrigem wirksamen Alkaligehalt (NA).<br />
Hochofenzement EN 197-1 <strong>–</strong> CEM III/C 32,5 L-LH/SR<br />
Bezeichnung eines Hochofenzements (CEM III) mit einem Massenanteil an<br />
Hüttensand (S) zwischen 81 und 95 % (C) in der Festigkeitsklasse 32,5 mit<br />
niedriger Anfangsfestigkeit (L), niedriger Hydratationswärme (LH) und mit<br />
hohem Sulfatwiderstand (SR).<br />
Sonder-Kompositzement EN 14216 <strong>–</strong> VLH V/A (S-V) 22,5<br />
Bezeichnung eines Sonder-Kompositzements mit einer sehr niedrigen Hydratationswärme<br />
(VLH) und mit einem Massenanteil an Hüttensand (S) zwischen<br />
18 und 30 % und an kieselsäurereicher Flugasche (V) zwischen 18 und 30 %<br />
in der Festigkeitsklasse 22,5.<br />
3.10 Überwachung und Konformität<br />
Zement 3<br />
Zemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1, DIN EN 14216, DIN 1164 sowie ggf. bauaufsichtlich<br />
zugelassene Zemente werden durch die werkseigene Produktionskontrolle<br />
des Herstellers (Eigenüberwachung) und durch eine anerkannte<br />
Überwachungs- und Prüfstelle (Fremdüberwachung) regelmäßig überwacht<br />
und geprüft. Die Konformität (Übereinstimmung) des Zements mit den technischen<br />
Regeln wird durch die EG-Konformitätskennzeichnung bzw. das<br />
Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) bescheinigt. Voraussetzung ist ein<br />
Konformitäts- bzw. Übereinstimmungszertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelle.<br />
<strong>Norm</strong>alzemente <strong>nach</strong> DIN EN 197-1 sowie DIN EN 14216 erhalten<br />
die EG-Konformitätskennzeichnung. Hierzu gehören neben dem CE-Zeichen<br />
die Kennnummer der Zertifizierungsstelle und Herstellerangaben wie z.B.<br />
Adresse, Werksname, <strong>Norm</strong>- und Zementbezeichnung. Zemente mit besonderen<br />
Eigenschaften <strong>nach</strong> DIN 1164 erhalten weiterhin das Ü-Zeichen.<br />
EG-Konformitätszeichen (CE-Zeichen), Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) und Zeichen<br />
der Überwachungsgemeinschaft des Vereins Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ)<br />
3.10<br />
2
4<br />
4.1<br />
4.2<br />
4.3<br />
2<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />
4.1 Füller, feine und grobe Gesteinskörnungen<br />
(Definition <strong>nach</strong> DIN EN 12620)<br />
untere<br />
Siebgröße d<br />
obere<br />
Siebgröße D<br />
Füller (Gesteinsmehl) 0,125 mm 1)<br />
Beispiel für<br />
Korngruppen<br />
feine Gesteinskörnung 0 ≤ 4 mm 0/2, 0/4<br />
grobe Gesteinskörnung ≥ 2 mm ≥ 4 mm 2/4, 4/8, 8/32<br />
1) Siebdurchgang für 0,063-mm-Sieb mind. 70 %<br />
Korngemische werden aus Korngruppen zusammengestellt und müssen<br />
grobe und feine Gesteinskörnungen enthalten, wobei d = 0 und D ≤ 45 mm<br />
sein muss.<br />
4.2 Traditionelle Bezeichnungen für Gesteinskörnungen <strong>–</strong> Korngruppen<br />
(Lieferkörnungen)<br />
Gesteinskörnung mit<br />
unterer Siebgröße<br />
d<br />
[mm]<br />
oberer Siebgröße<br />
D<br />
[mm]<br />
Traditionelle Bezeichnung der Korngruppen<br />
Gesteinskörnung<br />
nicht<br />
gebrochen<br />
gebrochen<br />
(natürlich)<br />
(natürlich) (rezykliert)<br />
0 ≤ 4 Sand Brechsand <strong>Beton</strong>brechsand<br />
Bauwerkbrechsand<br />
≥ 4 ≤ 32 Kies Splitt<br />
<strong>Beton</strong>splitt<br />
Edelsplitt Bauwerksplitt<br />
32 45 Grobkies Schotter<br />
4.3 Wasseranspruch in kg/m³ Frischbeton<br />
(Richtwerte für den wirksamen Wassergehalt)<br />
Sieblinie Körnungsziffer<br />
1)<br />
D-Summe 2) Konsistenzbezeichnungen<br />
steif plastisch weich 3)<br />
A 32 5,48 352 130 150 170<br />
B 32 4,20 480 150 170 190<br />
C 32 3,30 570 170 190 210<br />
A 16 4,60 440 140 160 180<br />
B 16 3,66 534 160 180 200<br />
C 16 2,75 625 190 210 230<br />
1) Körnungsziffer: Summe der in Prozent angegebenen Rückstände auf den Sieben 0,25; 0,5; 1; 2; 4; 8; 16; 31,5<br />
und 63 mm, geteilt durch 100.<br />
2) D-Summe: Summe der in Prozent angegebenen Durchgänge durch die Siebe<br />
0,25; 0,5; 1; 2; 4; 8; 16; 31,5 und 63 mm.<br />
3) <strong>Beton</strong> weicherer Konsistenz nur durch den Einsatz von Fließmittel
Der Wasseranspruch ist zusätzlich abhängig vom Mehlkorngehalt, der Kornform<br />
sowie der Rauigkeit der Kornoberfläche. Er kann in ungünstigen Fällen<br />
bis zu 20 kg/m³ Frischbeton höher liegen.<br />
4.4 Rohdichte (Anhaltswerte)<br />
Art der Gesteinskörnung Beispiel Rohdichte<br />
[kg/dm³]<br />
Leichte<br />
Gesteinskörnungen<br />
(Leichtzuschlag)<br />
<strong>Norm</strong>ale<br />
Gesteinskörnungen<br />
(<strong>Norm</strong>alzuschlag)<br />
Schwere<br />
Gesteinskörnungen<br />
(Schwerzuschlag)<br />
Rezyklierte<br />
Gesteinskörnungen 1)<br />
Naturbims<br />
Hüttenbims<br />
Blähton, Blähschiefer<br />
Kiessand (Quarz)<br />
Granit<br />
Dichter Kalkstein<br />
Basalt<br />
Baryt (Schwerspat)<br />
Magnetit<br />
Hämatit<br />
<strong>Beton</strong>splitt, -brechsand<br />
Bauwerksplitt, -brechsand<br />
0,4 ... 0,7<br />
0,5 ... 1,5<br />
0,4 ... 1,9<br />
2,6 ... 2,7<br />
2,6 ... 2,8<br />
2,7 ... 2,8<br />
2,9 ... 3,1<br />
4,0 ... 4,3<br />
4,6 ... 4,8<br />
4,7 ... 4,9<br />
≥ 2,0<br />
≥ 2,0<br />
1) Verwendungsbeschränkung auf die Gesteinskörnungstypen 1 bzw. 2 (zu mindestens 90 % bzw. 70 %<br />
bestehend aus <strong>Beton</strong> und Gesteinskörnung) entsprechend DAfStb-Richtlinie „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />
DIN 1045-2 mit rezyklierten Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620“.<br />
4.5 Sieblinien<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />
Sieblinien mit Größtkorn<br />
8 mm, <strong>nach</strong><br />
DIN 1045-2, infor-<br />
mativer Anhang L<br />
4.4<br />
4.5<br />
2
4<br />
2<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />
Sieblinien mit<br />
Größtkorn 16 mm,<br />
<strong>nach</strong> DIN 1045-2,<br />
informativer Anhang L<br />
Sieblinien mit<br />
Größtkorn 32 mm,<br />
<strong>nach</strong> DIN 1045-2,<br />
informativer Anhang L<br />
Sieblinien mit<br />
Größtkorn 22 mm<br />
(gebrochene Gesteinskörnung)<br />
<strong>nach</strong><br />
DAfStb Heft 400
Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />
4.6 Anforderungen an normale und schwere Gesteinskörnungen<br />
(Auswahl) 1)<br />
Eigenschaft Anforderung (Kategorie) <strong>–</strong> Forderungen aufgrund der<br />
Expositionsklasse XF siehe S. 52<br />
Kornform<br />
von groben<br />
Gesteinskörnungen<br />
(Referenzverf.)<br />
Kornform<br />
von groben<br />
Gesteinskörnungen<br />
(Alternativverf.)<br />
Höchstwerte<br />
für den Gehalt<br />
an Feinanteilen<br />
(≤ 0,063 mm)<br />
Frost-Tau-<br />
Widerstand<br />
Magnesiumsulfat-Widerstandsfähigkeit<br />
(Frost-Tausalz-<br />
Widerstand)<br />
Anteil leichtgewichtiger<br />
organischer<br />
Verunreinigungen<br />
Plattigkeitskennzahl: Anteil ungünstig geformter<br />
Körner (Prüfung mittels Stabsieben)<br />
≤ 15 M.-% (FI 15 ), ≤ 20 M.-% (FI 20 ), ≤ 35 M.-% (FI 35 ),<br />
≤ 50 M.-% (FI 50 ), > 50 M.-% (FI angegeben ),<br />
keine Anforderungen (FI NR )<br />
Kornformkennzahl: Anteil ungünstig geformter<br />
Körner (Länge zu Dicke > 3:1)<br />
≤ 15 M.-% (SI 15 ), ≤ 20 M.-% (SI 20 ), ≤ 40 M.-% (SI 40 ),<br />
≤ 55 M.-% (SI 55 ), > 55 M.-% (SI angegeben ),<br />
keine Anforderungen (SI NR )<br />
grobe Gesteinskörnung<br />
1,5 M.-% (f 1,5 ), 4 M.-% (f 4 ),<br />
> 4 M.-% (f angegeben ), keine<br />
Anforderungen (f NR )<br />
Korngemisch 3 M.-% (f 3 ), 11 M.-% (f 11 ),<br />
> 11 M.-% (f angegeben ), keine<br />
Anforderunge n (f NR )<br />
feine Gesteinskörnung<br />
3 M.-% (f 3 ), 10 M.-% (f 10 ),<br />
16 M.-% (f 16 ), 22 M.-% (f 22 ),<br />
> 22 M.-% (f angegeben ), keine<br />
Anforderungen (f NR )<br />
Frost-Tau-Widerstand (Masseverlust <strong>nach</strong><br />
10 FTW in Wasser) ≤ 1 M.-% (F 1 ), ≤ 2 M.-% (F 2 ),<br />
≤ 4 M.-% (F 4 ), > 4 M.-% (F angegeben ), keine Anforderungen<br />
(F NR )<br />
Magnesium-Sulfat-Wert (Masseverlust <strong>nach</strong> fünfmaligem<br />
Eintauchen in gesättigte Magnesiumsulfatlösung)<br />
2)<br />
≤ 18 M.-% (MS 18 ), ≤ 25 M.-% (MS 25 ), ≤ 35 M.-% (MS 35 ),<br />
> 35 M.-% (MS angegeben ), keine Anforderungen (MS NR )<br />
feine Gesteinskörnungen ≤ 0,5 M.-%,<br />
≤ 0,25 M.-%<br />
grobe Gesteinskörnungen<br />
und Korngemische<br />
≤ 0,1 M.-%,<br />
≤ 0,05 M.-%<br />
Regel-<br />
anforderung<br />
FI 50<br />
SI 55<br />
f 1,5<br />
f 3<br />
f 3<br />
F 4<br />
MS NR<br />
≤ 0,5 M.-%<br />
≤ 0,1 M.-%<br />
1) Weiterhin existieren Anforderungen an Kornzusammensetzung, Über-/Unterkorn, Muschelschalengehalt grober<br />
Gesteinskörnungen (SC 10 ), Chloridgehalt (≤ 0,04 M.-%), schwefelhaltige Bestandteile sowie an die Widerstände<br />
gegen Zertrümmerung (LA NR , SZ NR ), Verschleiß von groben Gesteinskörnungen (M DE NR), Polieren (PSV NR )<br />
und Oberflächenabrieb (AAV NR ). Hier in Klammern Angabe der entsprechenden Regelanforderung ggf. mit<br />
Kurzform der Kategorie.<br />
2) Alternativ kann eine Prüfung in 1%iger NaCI-Lösung <strong>nach</strong> DIN EN 1367-6 vereinbart werden (Grenzwert<br />
8 M.-% Absplitterung für MS 18 <strong>–</strong> MS 35 ); wenn Absplitterung > 8 % sollte die Frost-Tausalz-Widerstandsfähigkeit<br />
im <strong>Beton</strong>versuch an einem standardisierten Luftporenbeton <strong>nach</strong> DIN V 18004, Abschnitt 4, <strong>nach</strong>gewiesen<br />
werden.<br />
4.6<br />
2
4<br />
4.7<br />
4.7.1<br />
4.7.2<br />
0<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />
4.7 Mehlkorngehalt<br />
Mehlkorn: Kornanteil ≤ 0,125 mm aus Gesteinskörnungen zzgl. Zementgehalt<br />
und ggf. Gehalt von Zusatzstoffen<br />
Ein möglichst hoher Mehlkorngehalt ist wichtig bei folgenden <strong>Beton</strong>en:<br />
■ dichter <strong>Beton</strong><br />
■ <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand<br />
■ Sichtbeton<br />
■ Pumpbeton<br />
■ bei dünnwandigen, eng bewehrten Bauteilen<br />
4.7.1 Höchstzulässiger Mehlkorngehalt für <strong>Beton</strong> bis zur <strong>Beton</strong>festigkeitsklasse<br />
C50/60 und LC50/55<br />
Zementgehalt 1)<br />
[kg/m³]<br />
Höchstzulässiger Mehlkorngehalt<br />
[kg/m³]<br />
Expositionsklassen<br />
XF, XM X0, XC, XD, XS, XA<br />
8 mm<br />
Größtkorn der Gesteinskörnung<br />
16 … 63 mm 8 … 63 mm<br />
≤ 300 450 2) 400 2) 550<br />
≥ 350 500 2) 450 2) 550<br />
1) Für Zwischenwerte ist der Mehlkorngehalt geradlinig zu interpolieren.<br />
2) Die Werte dürfen erhöht werden, wenn<br />
<strong>–</strong> der Zementgehalt 350 kg/m³ übersteigt, um den über 350 kg/m³ hinausgehenden Zementgehalt,<br />
<strong>–</strong> ein puzzolanischer Zusatzstoff Typ II (z.B. Flugasche, Silika) verwendet wird, um dessen Gehalt,<br />
jedoch insgesamt um höchstens 50 kg/m 3 .<br />
4.7.2 Höchstzulässiger Mehlkorngehalt ab der <strong>Beton</strong>festigkeitsklasse<br />
C55/67 und LC55/60 bei allen Expositionsklassen<br />
Zementgehalt 1)<br />
[kg/m³]<br />
2) 3)<br />
Höchstzulässiger Mehlkorngehalt<br />
[kg/m³]<br />
≤ 400 500<br />
450 550<br />
≥ 500 600<br />
1) Für Zwischenwerte ist der Mehlkorngehalt geradlinig zu interpolieren.<br />
2) Die Werte dürfen erhöht werden, wenn ein puzzolanischer Zusatzstoff Typ II (z.B. Flugasche, Silika) verwendet<br />
wird, um dessen Gehalt, jedoch höchstens um 50 kg/m 3 .<br />
2) Bei 8 mm Größtkorn darf der Mehlkorngehalt um zusätzlich 50 kg/m³ erhöht werden.
4.8 Überwachung und Konformität<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />
Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620 bzw. DIN EN 13055-1 werden im<br />
Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle des Herstellers (WPK)<br />
regelmäßig überwacht und geprüft. Die WPK wird durch eine anerkannte<br />
Überwachungsstelle <strong>nach</strong> einer Erstüberwachung mindestens jährlich durch<br />
Regelüberwachungen und ggf. Sonderüberwachungen überprüft (Fremdüberwachung).<br />
Nach bestandener Erstüberwachung erhält der Hersteller<br />
von einer anerkannten Zertifizierungsstelle (notifizierte Stelle) ein Zertifikat<br />
über die werkseigene Produktionskontrolle. Die Bestätigung der Konformität<br />
(Übereinstimmung) mit den entsprechenden <strong>Norm</strong>en erfolgt durch die EG-<br />
Konformitätserklärung des Herstellers. Zur CE-Kennzeichnung gehören neben<br />
dem CE-Zeichen die Kennnummer der notifizierten Stelle, alle Angaben zu den<br />
Eigenschaften der Gesteinskörnungen sowie weitere Herstellerangaben wie<br />
Produktbezeichnung, Adresse und Werksname. Das CE-Zeichen erscheint<br />
im Allgemeinen auf dem Lieferschein, die Begleitinformationen auf dem Lieferschein<br />
oder dem Sortenverzeichnis.<br />
EG-Konformitätszeichen (CE-Zeichen) und Verbandszeichen der Zertifizierungsstellen für<br />
normale und leichte Gesteinskörnungen<br />
4.8<br />
1
4<br />
4.9<br />
4.9.1<br />
2<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag)<br />
4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />
4.9.1 Alkali-Richtlinie <strong>–</strong> Anwendungsbereich und angrenzender Bereich<br />
Anwendungsbereich der Alkali-Richtlinie,<br />
Teil 2: Gewinnungsgebiete von Gesteinskörnungen<br />
mit Opalsandstein einschließlich<br />
Kieselkreide sowie von Flint<br />
Angrenzender Bereich der Alkali-Richtlinie, Teil 2<br />
Bei gebrochener Grauwacke, gebrochenem Quarzporphyr (Rhyolith), gebrochenem Kies des<br />
Oberrheins, rezyklierter Gesteinskörnung, Kiesen mit mehr als 10 % gebrochener Anteile der zuvor<br />
genannten Gesteinskörnungen, anderen nicht als unbedenklich eingestuften Gesteinskörnungen<br />
sowie anderen gebrochenen Gesteinkörnungen ohne baupraktische Erfahrung gilt im gesamten<br />
Bundesgebiet: Anwendung der Alkali-Richtlinie, Teil 3
4.9.2 Alkaliempfindlichkeitsklassen<br />
Klasse 1) Gesteinskörnung Einstufung<br />
E I-O<br />
unbedenklich<br />
E II-O Opalsandstein einschließlich Kieselkreide<br />
bedingt brauchbar<br />
E III-O bedenklich<br />
E I-OF<br />
unbedenklich<br />
E II-OF Opalsandstein einschließlich Kieselkreide und Flint bedingt brauchbar<br />
E III-OF bedenklich<br />
E I-S ungebrochene Gesteinskörnungen > 2 mm aus den<br />
Flussläufen und geologischen Ablagerungen der Saale,<br />
Elbe, Mulde und Elster;<br />
gebrochene Grauwacke; gebrochener Quarzporphyr<br />
(Rhyolith); gebrochener Oberrhein-Kies;<br />
unbedenklich<br />
E III-S<br />
rezyklierte Körnungen;<br />
Kies mit mehr als 10 M.-% der vorgenannten Körnungen;<br />
andere gebrochene, nicht als<br />
unbedenklich eingestufte Gesteinskörnungen;<br />
andere gebrochene Gesteinskörnungen<br />
ohne baupraktische Erfahrungen<br />
bedenklich<br />
E I Gesteinskörnungen, die nicht aus den Gewinnungsgebieten<br />
<strong>nach</strong> Teil 2 der Alkali-Richtlinie stammen oder zu<br />
den genannten alkaliempfindlichen Körnungen gehören<br />
und bei denen es unter baupraktischen Bedingungen<br />
zu keiner schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />
gekommen ist<br />
1) Ist keine Klasse angegeben, so ist E III anzunehmen.<br />
unbedenklich<br />
4.9.3 Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion<br />
im <strong>Beton</strong><br />
Alkaliempfindlichkeitsklasse<br />
Zementgehalt<br />
[kg/m³]<br />
E I; E I-S ohne<br />
Festlegung<br />
Feuchtigkeitsklasse 1) und zugehörige Maßnahmen<br />
WO WF WA WS 5)<br />
- - -<br />
E I-O<br />
≤ 330 2)<br />
- - -<br />
E II-O - - NA-Zement<br />
E III-O - NA-Zement Austausch der<br />
Gesteinskörnung<br />
E I-OF<br />
> 330 3)<br />
- - -<br />
E II-OF - NA-Zement NA-Zement<br />
E III-OF - NA-Zement Austausch der<br />
Gesteinskörnung<br />
E III-S<br />
≤ 300 - - -<br />
300 < z ≤ 350 - - NA-Zement 4)<br />
> 350<br />
-<br />
NA-<br />
Zement 4)<br />
Gesteinskörnungen (Zuschlag) 4<br />
Austausch der<br />
Gesteinskörnung 4)<br />
1) Die Zuordnung von Umgebungsbedingungen zu den Feuchtigkeitsklassen siehe S. 49<br />
2) Bei z > 330 kg/m 3 ist E I-OF bis E III-OF maßgebend.<br />
3) Bei z ≤ 330 kg/m 3 ist E I-O bis E III-O maßgebend.<br />
4) Alternativ Gutachterlösung (zukünftig Performance-Prüfung <strong>nach</strong> Teil 4 der Alkali-Richtlinie)<br />
5) Nur <strong>Beton</strong>fahrbahnen der Bauklassen SV und I bis III RStO (siehe auch Tafel 3.7.2, Seite 24)<br />
Maßnahmen<br />
<strong>nach</strong><br />
TL <strong>Beton</strong>-StB<br />
4.9.2<br />
4.9.3
5<br />
5.1<br />
5.1.1<br />
4<br />
<strong>Beton</strong>zusätze<br />
5.1 Zusatzmittel<br />
Zusatzmittel für <strong>Beton</strong> müssen den Anforderungen der Produktnorm DIN<br />
EN 934-2 entsprechen. Diese harmonisierte europäische <strong>Norm</strong> zieht die<br />
CE-Kennzeichnung <strong>nach</strong> sich. Zusatzmittelgruppen, die durch die europäische<br />
Produktnorm nicht erfasst werden, benötigen weiterhin eine<br />
bauaufsichtliche Zulassung. Für den Einsatz von Zusatzmitteln im <strong>Beton</strong><br />
ist DIN 1045-2 zu beachten. Ist die Gesamtmenge flüssiger Zusatzmittel<br />
> 3 l/m³ <strong>Beton</strong>, muss die darin enthaltene Wassermenge bei der Berechnung<br />
des Wasserzementwertes berücksichtigt werden.<br />
5.1.1 Wirkungsgruppen und Kennzeichnungen<br />
Wirkungsgruppe 1) Kurz-<br />
zeichen<br />
Farbkenn-<br />
zeichen<br />
<strong>Beton</strong>verflüssiger BV gelb CE<br />
Fließmittel FM grau CE<br />
Fließmittel/Verzögerer<br />
(Kombinationsprodukt)<br />
FM grau CE<br />
Luftporenbildner LP blau CE<br />
Verzögerer 2) VZ rot CE<br />
Erhärtungsbeschleuniger BE grün CE<br />
Erstarrungsbeschleuniger BE grün CE<br />
Erstarrungsbeschleuniger<br />
für Spritzbeton<br />
CE-Kennzeichnung/Zulassung<br />
SBE grün Zulassung<br />
Zusatzmittel für Einpressmörtel EH weiß CE<br />
Stabilisierer ST violett CE<br />
Sedimentationsreduzierer SR gelb-grün Zulassung<br />
Dichtungsmittel DM braun CE<br />
Chromatreduzierer CR rosa Zulassung<br />
Recyclinghilfen RH schwarz Zulassung<br />
Schaumbildner SB orange Zulassung<br />
1) Weitere Arten ohne Kurzzeichen und Farbkennzeichen über Zulassung<br />
2) Bei einer um mindestens 3 Stunden verlängerten Verarbeitbarkeitszeit Richtlinie<br />
Verzögerter <strong>Beton</strong> beachten.
5.1.2 Dosierungen für Zusatzmittel<br />
Anwendungsbereich 1) Dosierungen in ml (cm³) bzw. g je kg Zement<br />
Mindestwert 2) Höchstwert 3)<br />
eines Mittels mehrerer Mittel<br />
<strong>Beton</strong>, Stahlbeton<br />
50 60<br />
2<br />
5)<br />
Hochfester <strong>Beton</strong> 70 4) 80 5)<br />
1) Bei <strong>Beton</strong> mit alkaliempfindlicher Gesteinskörnung: Alkali-Richtlinie beachten. NA2 O-Äquivalent<br />
max. 0,2 M.-% vom Zementgewicht oder gemäß Richtlinie, Abschn. <strong>Beton</strong>zusatzmittel.<br />
2) < 2 möglich, wenn in Teil des Zugabewassers aufgelöst.<br />
3) Der vom Hersteller genannte Höchstwert der empfohlenen Dosierung ist zu beachten;<br />
max. 5 M.-% vom Zementgewicht.<br />
4) eines verflüssigenden <strong>Beton</strong>zusatzmittels<br />
5) Bei Verwendung von Zementen <strong>nach</strong> DIN 1164-11 und DIN 1164-12 angegebene Höchstwerte um<br />
10 g/kg Zement reduzieren.<br />
Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle siehe S. 73<br />
5.1.3 Begriffe bei verzögertem <strong>Beton</strong><br />
<strong>Beton</strong><br />
Ohne VZ<br />
(Nullbeton)<br />
mit VZ<br />
Transportzeit<br />
Herstellen<br />
Transportzeit<br />
Verarbeitbarkeitszeit<br />
Entladung<br />
Verarbeitbarkeitszeit<br />
Erstarrungszeit<br />
Liegezeit<br />
Oberfläche mattfeucht<br />
Erstarrungsbeginn<br />
Verzögerungs-<br />
<strong>Beton</strong>zusätze 5<br />
Erstarrungszeit<br />
Liegezeit<br />
Bei einer Verzögerungszeit von drei Stunden und mehr ist die DAfStb-Richtlinie<br />
für <strong>Beton</strong> mit verlängerter Verarbeitbarkeitszeit (Verzögerter <strong>Beton</strong>) anzuwenden,<br />
mit Auswirkungen u.a. auf die Überwachungspflicht (ÜK 2 bei mehr als<br />
12 Stunden Verarbeitbarkeitszeit).<br />
zeit<br />
Erstarrungsende<br />
5.1.2<br />
5.1.3
5<br />
5.2<br />
5.2.1<br />
<strong>Beton</strong>zusätze<br />
5.2 Zusatzstoffe<br />
Anforderungen entsprechend einer <strong>Norm</strong> oder einer allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung.<br />
Kennwerte (Anhaltswerte)<br />
Zusatzstoffart Typ Spez. Oberfläche<br />
[cm²/g]<br />
Quarzmehl<br />
(DIN EN 12620)<br />
Kalksteinmehl<br />
(DIN EN 12620)<br />
Pigmente<br />
(DIN EN 12878)<br />
Flugasche<br />
(DIN EN 450)<br />
Trass<br />
(DIN 51043)<br />
I<br />
II<br />
Dichte<br />
[kg/dm³]<br />
Schüttdichte<br />
[kg/dm³]<br />
≥ 1 000 ~ 2,65 1,3 ... 1,5<br />
≥ 3 500 2,6 ... 2,7 1,0 ... 1,3<br />
50 000 ... 200 000 4 ... 5 <strong>–</strong><br />
2 000 ... 8 000 2,2 ... 2,4 0,9 ... 1,1<br />
≥ 5 000 2,4 ... 2,6 0,7 ...1,0<br />
Silikastaub<br />
(DIN EN 13263) 1) 180 000 ... 220 000 ~ 2,2 0,3 ... 0,6<br />
Silikasuspension<br />
(DIN EN 13263) 1) <strong>–</strong> ~ 1,4 <strong>–</strong><br />
1) Bei Verwendung von Zementen, die Silikastaub als Hauptbestandteil enthalten,<br />
darf Silikastaub (Silikasuspension) nicht als Zusatzstoff eingesetzt werden.<br />
5.2.1 Flugasche<br />
Anrechenbarkeit von Flugasche <strong>nach</strong> DIN EN 450 auf den Mindestzementgehalt<br />
und Wasserzementwert bei CEM I, CEM II-S, CEM II-T, CEM II/A-LL,<br />
CEM II/A-D, CEM II/A-P, CEM II A-V, CEM II/A-M (mit den Hauptbestandteilen<br />
S, D, P, V, T, LL), CEM II/B-M (S-D, S-T, D-T) CEM III/A, CEM III/B mit bis zu<br />
70 M.-% Hüttensand.<br />
Mindestzementgehalt bei Anrechnung von Flugasche (f)<br />
Anwendungsbereich Mindestzementgehalt [kg/m³]<br />
ohne Zugabe von f bei Zugabe von f<br />
alle Expositionsklassen Tafel S. 51 f. Tafel S. 51 f.<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand,<br />
Bauteildicke bis 0,40 m<br />
Unterwasserbeton,<br />
Größtkorn 32 mm<br />
Bohrpfahlbeton 2)<br />
Größtkorn 16 mm<br />
Größtkorn 32 mm<br />
280 270<br />
350<br />
400<br />
350<br />
1)<br />
300<br />
270<br />
1) min z entsprechend der maßgebenden Expositionsklasse siehe S. 51 f.<br />
2) DIN EN 1536 und zugehöriges nationales Anwendungsdokument (DIN-Fachbericht 129) beachten. Anrechenbarkeit<br />
bei Verwendung von CEM II/A-D nicht zulässig.
<strong>Beton</strong>zusätze 5<br />
Die Zugabe von Flugasche muss mindestens der Zementverringerungsmenge<br />
entsprechen. Bei Verwendung von CEM II/A-D und Flugasche siehe<br />
Kapitel 5.2.3 Flugasche und Silikastaub S. 38.<br />
Anrechenbarkeit von Flugasche (f) auf den Wasserzementwert (w/z) eq = w/(z+k f · f)<br />
Anwendungsbereich<br />
(w/z) eq Anrechenbarkeit für f bei Zementen mit/ohne<br />
die aufgeführten Hauptbestandteile<br />
ohne P, V, D mit P oder V; mit D<br />
ohne D<br />
2)<br />
alle Expositions-<br />
≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />
klassen<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Wassereindring-<br />
≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />
widerstand<br />
Unterwasserbeton<br />
≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · z ≤ 0,15 · z<br />
Bohrpfahlbeton 1)<br />
w<br />
z 0,<br />
4 f<br />
T_28-2-1<br />
w<br />
T_28-2-1<br />
z 0,<br />
4 f<br />
w w<br />
T_28-2-2 T_28-2-1<br />
z z0<br />
w,<br />
4<br />
0<br />
, f4<br />
f<br />
T_28-2-1<br />
z w0<br />
, 4 f<br />
T_28-2-2<br />
z 0,<br />
4 w<br />
f<br />
z<br />
w<br />
T_28-2-1<br />
0w<br />
, 4<br />
f0,<br />
60<br />
T_28-2-3 T_28-2-2<br />
z z0<br />
w,<br />
7<br />
0<br />
, f4<br />
f<br />
T_28-2-2<br />
z w0<br />
, 4 f<br />
0,<br />
60<br />
T_28-2-3<br />
z 0,<br />
7 w<br />
f<br />
z<br />
w<br />
T_28-2-2<br />
w0<br />
, 4<br />
f0,<br />
800<br />
, 60<br />
T_28-2-4 T_28-2-3<br />
z z0<br />
w,<br />
7<br />
0<br />
, f7<br />
f0,<br />
60<br />
keine Anre-<br />
≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · zT_28-2-3<br />
z w0<br />
, 7 f<br />
chenbarkeit<br />
0,<br />
80<br />
T_28-2-4<br />
FD-<strong>Beton</strong><br />
z 0,<br />
7 w<br />
f<br />
0,<br />
60<br />
<strong>nach</strong> Richtlinie<br />
z<br />
w <br />
T_28-2-3<br />
w0<br />
, 7<br />
f0,<br />
500<br />
, 80 ≤ 0,33 · z ≤ 0,25 · zT_28-2-5 T_28-2-4 ≤ 0,15 · z<br />
(siehe S. 62)<br />
z z0<br />
w,<br />
4<br />
0<br />
, f7<br />
<br />
f0,<br />
80<br />
T_28-2-4<br />
z w0<br />
, 7 f<br />
1) DIN EN 1536 und zugehöriges nationales Anwendungsdokument 0,<br />
50<br />
(DIN-Fachbericht 129) T_28-2-5 beachten.<br />
2) w<br />
Eine über f/z = 0,15 hinausgehende<br />
z 0,<br />
4<br />
Menge<br />
f<br />
an 0Flugasche<br />
, 80 darf nicht verwendet werden.<br />
f<br />
T_28-2-4<br />
z <br />
0w<br />
20 , 7 Mf<br />
. <br />
% 0,<br />
50<br />
T_29-1-1 T_28-2-5<br />
z zf<br />
w<br />
0,<br />
4<br />
f0,<br />
50<br />
T_28-2-5<br />
Flugasche (f) zur <strong>Herstellung</strong> z f<br />
0,<br />
4 f von <strong>Beton</strong> mit hohem Sulfatwiderstand<br />
20 M.<br />
%<br />
T_29-1-1<br />
z f w<br />
f 0,<br />
50<br />
T_28-2-5<br />
z f<br />
010<br />
, 4<br />
M20<br />
f.<br />
M%<br />
. %<br />
T_29-1-2 T_29-1-1<br />
z f<br />
zf<br />
<br />
f20<br />
M.<br />
%<br />
T_29-1-1<br />
z f<br />
f<br />
Tafel verwendet werden. Bedingung:<br />
10 M.<br />
% Sulfatgehalt (SO T_29-1-2<br />
z f f<br />
4<br />
Wassers ≤ 1500 mg/l. 20 M.<br />
%<br />
T_29-1-1<br />
z<br />
wf<br />
f 10 M.<br />
%<br />
T_30-1-1 T_29-1-2<br />
z f<br />
z1<br />
, 0<br />
<br />
f10<br />
s<br />
M.<br />
%<br />
T_29-1-2<br />
z <br />
zulässige Zementart<br />
wf<br />
Masseanteil T_30-1-1<br />
z 1,<br />
0f<br />
s<br />
10 M.<br />
%<br />
T_29-1-2<br />
CEM I, CEM II-S, CEM II/A-LL, z wf<br />
wCEM<br />
II/A-V,<br />
fT_30-4-1<br />
CEM II/A-M (mit S, V, T, LL), CEM II/B-M (S-T)<br />
≥ T_30-1-1<br />
z <br />
0,30<br />
zw<br />
0,<br />
4<br />
1<br />
, 0f<br />
<br />
s1,<br />
0 s<br />
z + T_30-1-1 f<br />
z 1,<br />
0 ws<br />
T_30-4-1<br />
CEM II-T, CEM III/A z 0,<br />
4w<br />
f 1,<br />
0 s<br />
f<br />
≥ T_30-1-1 0,10<br />
z 1,<br />
0 ws<br />
z + f T_30-4-1<br />
z 0w,<br />
4 f 1,<br />
0 s<br />
T_30-4-1<br />
z 0,<br />
4 f 1,<br />
0 s<br />
Zur <strong>Herstellung</strong> von <strong>Beton</strong> mit hohem Sulfatwiderstand darf anstelle von entsprechenden<br />
SR-Zementen (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM<br />
III/C-SR) eine Mischung aus Zement und Flugasche gemäß <strong>nach</strong>stehender<br />
2- ) des angreifenden<br />
Weitere Regelungen bei Verwendung w von Flugasche (f)<br />
T_30-4-1<br />
z 0,<br />
4 f 1,<br />
0 s<br />
Bei Flugasche mit Na O-Äquivalent ≤ 4,0 M.-% ist Gesteinskörnung E II<br />
2<br />
und E III sowie Feuchtigkeitsklasse WF und WA zulässig (Alkali-Richtlinie,<br />
DAfStb).
5<br />
5.2.2<br />
5.2.3<br />
<strong>Beton</strong>zusätze<br />
5.2.2 Silikastaub<br />
Anrechenbarkeit auf den Mindestzementgehalt w und Wasserzementwert bei<br />
T_28-2-1<br />
CEM I, CEM II-S, CEM II-P, CEM zII/A-V,<br />
0,<br />
4 fCEM<br />
II-T, CEM II/A-LL, CEM II/A-M<br />
(S, P, V, T, LL), CEM II B-M (S-T, S-V), CEM III/A, CEM III/B. Bei Zementen<br />
mit Silikastaub als Hauptbestandsteil darf Silikastaub nicht als Zusatzstoff<br />
w<br />
verwendet werden.<br />
T_28-2-2<br />
z 0,<br />
4 f<br />
Anrechenbarkeit von Silikastaub (s) auf den Mindestzementgehalt<br />
Anwendungsbereich<br />
w<br />
Mindestzementgehalt 0,<br />
60<br />
[kg/m³]<br />
z 0,<br />
7 f<br />
ohne Zugabe<br />
bei Zugabe<br />
von s<br />
von s<br />
Alle Expositionsklassen<br />
außer XF2 und XF4<br />
w<br />
Tafel S. 51 f. 0,<br />
80<br />
z 0,<br />
7 f<br />
Tafel S. 51 f.<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Wassereindringwiderstand,<br />
Bauteildicke bis 0,40 m<br />
w280<br />
270<br />
0,<br />
50<br />
z 0,<br />
4 f<br />
Die Zugabe von Silikastaub muss mindestens der Zementverringerungsmenge<br />
f<br />
entsprechen und darf höchstens 11 M.-%, 20 M.<br />
bezogen % auf den Zementgehalt, T_29-1-1<br />
z f<br />
betragen.<br />
Anrechenbarkeit von Silikastaub (s) auf fden<br />
10 Wasserzementwert M.<br />
%<br />
(w/z) = w/(z+k · s)<br />
eq s T_29-1-2<br />
z f<br />
Anwendungsbereich (w/z) Zugabemenge<br />
eq<br />
für s<br />
Alle Expositionsklassen<br />
außer XF2 und XF4<br />
s ≤ 0,11 · z<br />
w<br />
5.2.3 Flugasche und Silikastaub<br />
T_30-4-1<br />
z 0,<br />
4 f 1,<br />
0 s<br />
Gemeinsame Verwendung von Flugasche (f) und Silikastaub (s)<br />
Bei gleichzeitiger Verwendung von Flugasche und Silikastaub sind, um eine<br />
ausreichende Alkalität der Porenlösung sicherzustellen, folgende Bedingungen<br />
zu erfüllen:<br />
CEM I f/z ≤ 3 · (0,22 - s/z);<br />
s ≤ 0,11 · z<br />
CEM II-S, CEM II-T, CEM II/A-LL,<br />
CEM II/A-M (S-T, S-LL, T-LL),<br />
CEM II/B-M (S-T), CEM III/A<br />
w<br />
z 1,<br />
0 s<br />
f/z ≤ 3 · (0,15 - s/z);<br />
s ≤ 0,11 · z<br />
T_28-2-3<br />
T_28-2-4<br />
T_28-2-5<br />
T_30-1-1
Anrechenbarkeit von Flugasche (f) und Silikastaub (s) auf den Mindestzementgehalt<br />
w<br />
0,<br />
60<br />
T_28-2-3<br />
Anwendungsbereich z 0,<br />
7 f Mindestzementgehalt [kg/m³]<br />
Alle Expositionsklassen<br />
außer XF2 und XF4<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Wassereindringwiderstand,<br />
Bauteildicke bis 0,40 m<br />
ohne Zugabe<br />
bei Zugabe<br />
von f + s<br />
w<br />
0,<br />
80<br />
z 0,<br />
Tafel 7 f S. 51 f.<br />
von f + s<br />
T_28-2-4<br />
Tafel S. 51 f.<br />
Die Zugabe von Flugasche und Silikastaub f muss mindestens der Zementver-<br />
20 M.<br />
%<br />
T_29-1-1<br />
ringerungsmenge entsprechen. zDie<br />
f Zugabe von Silikastaub darf höchstens<br />
11 M.-%, bezogen auf den Zementgehalt, betragen.<br />
f<br />
Anrechenbarkeit von Flugasche (f) und Silikastaub 10 M.<br />
% (s)<br />
z f<br />
auf den Wasserzementwert (w/z) = w/(z + k · f + k · s)<br />
eq f s<br />
Anwendungsbereich (w/z) eq<br />
w<br />
z 1,<br />
0 s<br />
Anrechenbarkeit<br />
für f<br />
T_30-1-1<br />
Zugabemenge<br />
für s<br />
Alle Expositionsklassen<br />
außer XF2 und XF4<br />
z 0,<br />
4 f<br />
w<br />
z 0,<br />
4 f<br />
w 280<br />
0,<br />
50<br />
270<br />
z 0,<br />
4 f<br />
w<br />
z 0,<br />
4 f 1,<br />
0 s<br />
<strong>Beton</strong>zusätze T_28-2-2 5<br />
f ≤ 0,33 · z<br />
s ≤ 0,11 · z<br />
T_28-2-5<br />
T_29-1-2<br />
T_30-4-1
6<br />
6.1<br />
6.2<br />
6.2.1<br />
40<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe<br />
6.1 Einteilung des <strong>Beton</strong>s<br />
Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> der Trockenrohdichte<br />
<strong>Beton</strong>art Rohdichte (ofentrocken)<br />
[kg/m³]<br />
Leichtbeton 800 … 2 000<br />
(<strong>Norm</strong>al)-<strong>Beton</strong> 2) > 2 000 … 2 600<br />
Schwerbeton > 2 600<br />
Gesteinskörnungen 1)<br />
z.B.<br />
Blähschiefer, Blähton,<br />
Hüttenbims, Naturbims<br />
Sand, Kies, Splitt,<br />
Hochofenschlacke<br />
Eisenerz, Eisengranulat,<br />
Schwerspat<br />
1) Ein Gemisch aus Zement, Wasser und Gesteinskörnung bis 4 mm Größtkorn heißt Zementmörtel.<br />
2) Wenn keine Verwechslungen mit Schwer- oder Leichtbeton möglich sind, kann <strong>Norm</strong>albeton als „<strong>Beton</strong>”<br />
bezeichnet werden.<br />
Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> dem Ort des Einbringens<br />
Ortbeton <strong>Beton</strong>fertigteile<br />
<strong>Beton</strong>waren<br />
<strong>Beton</strong>werkstein<br />
Einbringen des Frischbetons in endgültige<br />
Lage, Erhärten an dieser Stelle<br />
Einteilung des <strong>Beton</strong>s <strong>nach</strong> dem Erhärtungszustand<br />
Erhärten an Fertigungsstelle,<br />
dann Einbau in endgültige Lage<br />
Frischbeton Junger <strong>Beton</strong> Festbeton<br />
fertiggemischt,<br />
verarbeitbar, kann<br />
verdichtet werden<br />
erhärtend,<br />
nicht mehr verarbeitbar<br />
erhärtet,<br />
fester Zustand<br />
6.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong> <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung <strong>–</strong><br />
Standardbeton<br />
Es müssen alle relevanten Anforderungen an den <strong>Beton</strong> durch den Verfasser<br />
der Festlegungen aufgestellt und an den Hersteller übergeben werden (z.B.<br />
Leistungsbeschreibung).<br />
6.2.1 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
Vom Planer sind folgende grundlegende Anforderungen festzulegen:<br />
■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />
■ Druckfestigkeitsklasse (ggf. von 28 Tagen abweichender Zeitpunkt der<br />
Bestimmung der Druckfestigkeit)
■ Expositionsklasse(n)<br />
■ Feuchtigkeitsklasse<br />
■ Größtkorn der Gesteinskörnung<br />
■ Unbewehrt, Stahlbeton, Spannbeton oder Klasse des Chloridgehalts<br />
(siehe S. 45)<br />
■ Rohdichteklasse (nur für Leichtbeton)<br />
■ Zielwert der Rohdichte (nur für Leicht- oder Schwerbeton)<br />
■ Leistungsklassen bei Stahlfaserbeton<br />
Zusätzliche Anforderungen dürfen festgelegt werden:<br />
■ Besondere Arten oder Klassen von Zement<br />
■ Besondere Anforderungen an die Gesteinskörnung<br />
■ Luftporen (LP-Bildner)<br />
■ Frischbetontemperatur<br />
■ Festigkeitsentwicklung<br />
■ Wärmeentwicklung<br />
■ Verzögertes Ansteifen<br />
■ Wassereindringwiderstand<br />
■ Abriebwiderstand<br />
■ Spaltzugfestigkeit<br />
■ Biegezugfestigkeit<br />
■ Besondere technische Anforderungen<br />
6.2.2 <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />
Grundlegende Anforderungen sind festzulegen:<br />
■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />
■ Zement: Art, Festigkeitsklasse, Gehalt<br />
■ Wasserzementwert oder Konsistenz<br />
■ Gesteinskörnung: Art, Größtkorn, Sieblinie<br />
■ <strong>Beton</strong>zusätze oder Fasern: Art, Menge, Herkunft<br />
Zusätzliche Anforderungen dürfen festgelegt werden:<br />
■ Herkunft aller Ausgangstoffe<br />
■ Zusätzliche Anforderungen an die Gesteinskörnung<br />
■ Frischbetontemperatur<br />
■ Besondere technische Anforderungen<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe 6<br />
6.2.2<br />
41
6<br />
6.2.3<br />
6.3<br />
6.3.1<br />
42<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe<br />
6.2.3 Standardbeton<br />
Festzulegen sind:<br />
■ Druckfestigkeitsklasse<br />
■ Expositionsklasse(n)<br />
■ Feuchtigkeitsklasse<br />
■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />
■ Konsistenzbezeichnung<br />
■ Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich<br />
Standardbeton darf nur verwendet werden für <strong>Norm</strong>albeton in der Druckfestigkeitsklasse<br />
bis C16/20 und für die Expositionsklassen X0, XC1 und XC2.<br />
Weitere Festlegungen siehe S. 45<br />
6.3 Druckfestigkeit<br />
6.3.1 Druckfestigkeitsklassen für <strong>Norm</strong>al- und Schwerbeton<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
C8/10<br />
C12/15<br />
C16/20<br />
C20/25<br />
C25/30<br />
C30/37<br />
C35/45<br />
C40/50<br />
C45/55<br />
C50/60<br />
C55/67<br />
C60/75<br />
C70/85<br />
C80/95<br />
C90/105 ³ )<br />
C100/115 ³ )<br />
f ck, cyl 1)<br />
[N/mm 2 ]<br />
8<br />
12<br />
16<br />
20<br />
25<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
55<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
f ck, cube ² )<br />
[N/mm 2 ]<br />
10<br />
15<br />
20<br />
25<br />
30<br />
37<br />
45<br />
50<br />
55<br />
60<br />
67<br />
75<br />
85<br />
95<br />
105<br />
115<br />
1) fck, cyl : charakteristische Festigkeit von Zylindern, Durchmesser 150 mm,<br />
Länge 300 mm, Alter 28 Tage, Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />
2) fck, cube : charakteristische Festigkeit von Würfeln, Kantenlänge 150 mm,<br />
Alter 28 Tage, Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />
3) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />
<strong>Beton</strong>art<br />
<strong>Norm</strong>al- und<br />
Schwerbeton<br />
Hochfester <strong>Beton</strong><br />
Für besondere Anwendungen kann es notwendig sein, die Druckfestigkeit zu<br />
einem früheren oder späteren Zeitpunkt zu bestimmen. Auch die Lagerungsbedingungen<br />
können verändert werden; z.B. Wärmebehandlung.
6.3.2 Würfeldruckfestigkeiten <strong>–</strong> Umrechnungen<br />
unterschiedliche<br />
Lagerungsbedingungen<br />
andere Probekörperabmessungen<br />
(bei hochfestem <strong>Beton</strong>)<br />
f c,cube : Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2<br />
(1 Tag in Form, 27 Tage in Wasser)<br />
f c,dry : Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2:2001-06, Anhang NA<br />
(1 Tag in Form, 6 Tage in Wasser, 21 Tage an der Raumluft)<br />
6.4 Konsistenz<br />
6.4.1 Konsistenzklassen des Frischbetons<br />
Konsistenzbeschreibung Klasse Ausbreitmaß<br />
[cm]<br />
<strong>Norm</strong>albeton ≤ C50/60<br />
f c,cube = 0,92 · f c,dry<br />
hochfester <strong>Norm</strong>albeton ≥ C55/67<br />
f c,cube = 0,95 · f c,dry<br />
f c,dry (150 mm) = 0,97 · f c,dry (100 mm)<br />
Verdichtungsmaß<br />
[<strong>–</strong>]<br />
sehr steif C0 <strong>–</strong> ≥ 1,46<br />
steif<br />
plastisch<br />
weich<br />
sehr weich<br />
C1<br />
F1 1)<br />
C2<br />
F2<br />
C3<br />
F3<br />
1) 2) C4<br />
F4<br />
<strong>–</strong><br />
≤ 34<br />
<strong>–</strong><br />
35 … 41<br />
<strong>–</strong><br />
42 … 48<br />
1,45 … 1,26<br />
<strong>–</strong><br />
1,25 … 1,11<br />
<strong>–</strong><br />
1,10…1,04<br />
<strong>–</strong><br />
49 … 55 < 1,04<br />
<strong>–</strong><br />
fließfähig F5 56 … 62 <strong>–</strong><br />
sehr fließfähig F6 1) ≥ 63 <strong>–</strong><br />
1) Außerhalb des empfohlenen Anwendungsbereichs des Prüfverfahrens<br />
2) Gilt nicht für Leichtbeton<br />
Hochfester Ortbeton: F3 und weicher<br />
Zugabe FM vorgeschrieben: F4 und weicher<br />
Bei Ausbreitmaßen > 70 cm ist die DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender <strong>Beton</strong>” zu beachten.<br />
Weitere mögliche Konsistenzklassen sind: Setzmaßklassen S1 bis S5<br />
Setzzeitklassen (Vébé) V0 bis V4 (nicht für<br />
Praxisanwendung)<br />
6.4.2 Zielwerte der Konsistenz<br />
Die Konsistenz darf in besonderen Fällen mit einem Zielwert festgelegt werden.<br />
Wenn nichts anderes vereinbart, gelten folgende Abweichungen vom<br />
Zielwert:<br />
Prüfverfahren Ausbreitmaß Verdichtungsmaß<br />
Zielwertbereiche<br />
alle Werte ≥ 1,26 1,25 … 1,11 ≤ 1,10<br />
Abweichung ±30 mm 1) ±0,10 ±0,08 ±0,05<br />
1) ± 20 mm empfohlen bei Sichtbeton <strong>nach</strong> Merkblatt Sichtbeton.<br />
<strong>Beton</strong> <strong>–</strong> Einteilung und Begriffe 6<br />
6.3.2<br />
6.4<br />
6.4.1<br />
6.4.2<br />
4
7<br />
7.1<br />
44<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />
7.1 <strong>Beton</strong>entwurf <strong>–</strong> Abschätzung der Druckfestigkeit<br />
Das folgende Diagramm dient im Wesentlichen zum grundlegenden Verständnis<br />
der Zusammenhänge, um eine Abschätzung der zu erwartenden Festigkeit für<br />
das Dreistoffsystem Zement, Wasser und Gesteinskörnung vorzunehmen.<br />
1) Bei hochfestem <strong>Beton</strong> verliert der Einfluss der Zementdruckfestigkeit an Bedeutung.<br />
Zusammenhang zwischen <strong>Beton</strong>druckfestigkeit, Festigkeitsklasse des Zements und<br />
Wasserzementwert (in Anlehnung an Zement-Taschenbuch, 51. Auflage 2008, S. 276)<br />
Erläuterungen zum Diagramm:<br />
f c,dry,cube : mittlere 28-Tage-<strong>Beton</strong>druckfestigkeit von 150-mm-Probewürfeln;<br />
Lagerung <strong>nach</strong> DIN EN 12390-2:2001-06, Anhang NA (1 Tag in Form,<br />
6 Tage in Wasser, 21 Tage an der Luft)
7.2 Standardbeton<br />
Zement: Festigkeitsklasse 32,5 <strong>–</strong> Größtkorn 32 mm<br />
Druckfestigkeitsklasse Mindestzementgehalt in kg/m³<br />
für Konsistenzbezeichnung<br />
C8/10<br />
C12/15<br />
C16/20<br />
steif plastisch weich<br />
210<br />
270<br />
290<br />
230<br />
300<br />
320<br />
260<br />
330<br />
360<br />
Der Zementgehalt muss v e r g r ö ß e r t werden:<br />
bei Größtkorn der Gesteinskörnung von 16 mm ............... um 10 %<br />
von 8 mm ............... um 20 %<br />
Der Zementgehalt darf v e r r i n g e r t werden:<br />
bei Zement der Festigkeitsklasse 42,5 ..................................um max. 10 %<br />
und bei Größtkorn der Gesteinskörnung von 63 mm ........... um max. 10 %<br />
Für Standardbeton gelten folgende Beschränkungen:<br />
■ Verwendung natürlicher Gesteinskörnungen<br />
■ keine Verwendung von Zusatzmitteln bzw. Zusatzstoffen<br />
■ Mindestzementgehalte <strong>nach</strong> obiger Tafel<br />
■ Zementart <strong>nach</strong> Tafeln S. 18 ff. (außer VLH)<br />
■ nur Expositionsklassen X0, XC1 und XC2<br />
7.3 Chloridgehalt im <strong>Beton</strong> 1)<br />
<strong>Beton</strong>verwendung Klasse des<br />
Chloridgehalts<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />
Höchstzulässiger Chloridgehalt<br />
bezogen auf den Zement 3)<br />
ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />
oder eingebettetes Metall 2) CI 1,0 1,0 M.-%<br />
mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder<br />
anderem eingebettetem Metall<br />
CI 0,40 0,40 M.-%<br />
mit Spannstahlbewehrung CI 0,20 0,20 M.-%<br />
1) Grenzwerte der Tabelle erfüllt, wenn der Chloridgehalt jedes Ausgangsstoffes die Anforderungen der<br />
geringsten Einstufung des jeweils für ihn geltenden Regelwerks einhält. Ausnahmen:<br />
Für Gesteinskörnungen gelten <strong>nach</strong>stehende Grenzwerte des Chloridgehaltes:<br />
<strong>–</strong> 0,15 M.-% für <strong>Beton</strong> ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder eingebettetes Metall<br />
<strong>–</strong> 0,04 M.-% für <strong>Beton</strong> mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung oder anderem eingebettetem Metall<br />
<strong>–</strong> 0,02 M.-% mit Spannstahlbewehrung<br />
Für Zementart CEM III gilt als Grenzwert:<br />
<strong>–</strong> 0,10 M.-% für alle <strong>Beton</strong>e<br />
Für Zusatzmittel gilt als Grenzwert:<br />
<strong>–</strong> 0,10 M.-% oder mit deklariertem Chloridgehalt und Einhaltung der Tabellenwerte<br />
2) Ausnahme: korrosionsbeständige Anschlagvorrichtungen<br />
3) Bei Verwendung von Zusatzstoffen Typ II mit Anrechnung auf den Zementgehalt wird der Chloridgehalt als<br />
Chloridionengehalt, bezogen auf den Zement und die anrechenbaren Zusatzstoffe ausgedrückt.<br />
7.2<br />
7.3<br />
4
7<br />
7.4<br />
4<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />
7.4 Expositionsklassen, bezogen auf die Umweltbedingungen<br />
Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />
kein Korrosions- oder Angriffsrisiko 1)<br />
X0 ohne Bewehrung<br />
und alle Umgebungsbedingungen<br />
außer<br />
XF, XA, XM<br />
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung 2)<br />
XC1 trocken oder<br />
ständig nass<br />
XC2 3) nass,<br />
selten trocken<br />
Füllbeton, Sauberkeitsschichten und dergleichen<br />
tragende Bauteile mit vorwiegend ruhender<br />
Belastung: Fundamente ohne Bewehrung<br />
und ohne Frost; Innenbauteile ohne Bewehrung<br />
Bauteile in Innenräumen mit üblicher<br />
Luftfeuchte (einschließlich Küche, Bad und<br />
Waschküche in Wohngebäuden); <strong>Beton</strong>, der<br />
ständig in Wasser getaucht ist<br />
Teile von Wasserbehältern;<br />
Gründungsbauteile<br />
XC3 mäßige Feuchte Bauteile, zu denen die Außenluft häufig oder<br />
ständig Zugang hat, z.B. offene Hallen; Innenräume<br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. in<br />
gewerblichen Küchen, Bädern, Wäschereien,<br />
in Feuchträumen von Hallenbädern und in<br />
Viehställen<br />
XC4 wechselnd nass<br />
und trocken<br />
C8/10<br />
C12/15<br />
C16/20<br />
C16/20<br />
C20/25<br />
Außenbauteile mit direkter Beregnung C25/30<br />
1) Bauteile ohne Bewehrung oder eingebettetes Metall in nicht <strong>Beton</strong> angreifender Umgebung<br />
2) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und Luft sowie Feuchtigkeit ausgesetzt ist<br />
3) Wenn neben der Expositionsklasse XC2 für ein Bauteil auch die Expositionsklasse XC1 zutreffend ist, sind in<br />
der Festlegung des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.
Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />
Bewehrungskorrosion durch Chloride außer aus Meerwasser 1)<br />
XD1 mäßige Feuchte Bauteile im Sprühnebelbereich von<br />
Verkehrsflächen; Einzelgaragen<br />
XD2 3) nass,<br />
selten trocken<br />
XD3 wechselnd nass<br />
und trocken<br />
Solebäder; Bauteile, die chloridhaltigen<br />
Industrieabwässern ausgesetzt sind<br />
Teile von Brücken mit häufiger Spritzwasserbeanspruchung;<br />
Fahrbahndecken; direkt<br />
befahrene Parkdecks 5)<br />
Bewehrungskorrosion durch Chloride aus Meerwasser 6)<br />
XS1 salzhaltige Luft,<br />
aber kein unmittelbarer<br />
Kontakt<br />
mit Meerwasser<br />
C30/37 2)<br />
2) 4) C35/45<br />
C35/45 2)<br />
Außenbauteile in Küstennähe C30/37 2)<br />
XS2 7) unter Wasser Bauteile in Hafenanlagen, die ständig unter<br />
Wasser liegen<br />
XS3 Tidebereiche,<br />
Spritzwasser-<br />
und Sprühnebelbereiche<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />
2) 4) C35/45<br />
Kaimauern in Hafenanlagen C35/45 2)<br />
1) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und chloridhaltigem Wasser, einschließlich<br />
Taumittel, ausgenommen Meerwasser ausgesetzt ist.<br />
2) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />
diesem Fall darf Fußnote 4) nicht angewendet werden.<br />
3) Wenn neben der Expositionsklasse XD2 für ein Bauteil auch die Klasse XD1 zu treffend ist, sind in der Festlegung<br />
des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.<br />
4) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />
zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />
bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 2) nicht angewendet werden.<br />
5) Ausführung von Parkdecks nur mit zusätzlichen Maßnahmen (z.B. rissüberbrückende Beschichtung, s.a.<br />
DAfStb-Heft 526).<br />
6) <strong>Beton</strong>, der Bewehrung oder anderes eingebettetes Metall enthält und Chloriden aus Meerwasser oder salzhaltiger<br />
Seeluft ausgesetzt ist.<br />
7) Wenn neben der Expositionsklasse XS2 für ein Bauteil auch die Klasse XS1 zutreffend ist, sind in der Festlegung<br />
des <strong>Beton</strong>s beide Expositionsklassen anzugeben.<br />
4
7<br />
4<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />
Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />
Frostangriff mit oder ohne Taumittel 1)<br />
XF1 mäßige Wassersättigung,<br />
ohne<br />
Taumittel<br />
XF2 mäßige Wassersättigung,<br />
mit<br />
Taumittel<br />
XF3 hohe Wasser-<br />
sättigung, ohne<br />
Taumittel<br />
XF4 hohe Wasser-<br />
sättigung, mit<br />
Taumittel<br />
Außenbauteile C25/30<br />
Bauteile im Sprühnebel- oder Spritzwasserbereich<br />
von taumittelbehandelten Verkehrsflächen,<br />
soweit nicht XF4; <strong>Beton</strong>bauteile im<br />
Sprühnebelbereich von Meerwasser<br />
offene Wasserbehälter; Bauteile in der Wasserwechselzone<br />
von Süßwasser<br />
<strong>Beton</strong>korrosion durch Verschleißbeanspruchung 2)<br />
XM1 mäßige<br />
Verschleißbean-<br />
spruchung<br />
XM2 starke<br />
Verschleißbean-<br />
spruchung<br />
XM3 sehr starke<br />
Verschleißbean-<br />
spruchung<br />
Verkehrsflächen, die mit Taumittel behandelt<br />
werden; überwiegend horizontale Bauteile<br />
im Spritzwasserbereich von taumittelbehandelten<br />
Verkehrsflächen;<br />
Räumerlaufbahnen von Kläranlagen; Meerwasserbauteile<br />
in der Wasserwechselzone<br />
tragende oder aussteifende Industrieböden<br />
mit Beanspruchung durch<br />
luftbereifte Fahrzeuge<br />
tragende oder aussteifende Industrieböden<br />
mit Beanspruchung durch luft- oder vollgummibereifte<br />
Gabelstapler<br />
tragende oder aussteifende Industrieböden<br />
mit Beanspruchung durch elastomerbereifte<br />
Gabelstapler<br />
3) 6) C35/45<br />
3) 6) C35/45<br />
C30/37<br />
nur als<br />
LP-<strong>Beton</strong><br />
zulässig<br />
C30/37 4)<br />
4) 5) C35/45<br />
C35/45 4)<br />
1) Durchfeuchteter <strong>Beton</strong>, der in erheblichem Umfang Frost-Tau-Wechseln ausgesetzt ist.<br />
2) <strong>Beton</strong>, der einer erheblichen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist.<br />
3) 6) Bei LP-<strong>Beton</strong> zwei Festigkeitsklassen niedriger (siehe S. 52). In diesem Fall darf Fußnote nicht angewendet<br />
werden.<br />
4) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />
5) Bei Oberflächenbehandlung des <strong>Beton</strong>s eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />
6) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />
zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />
bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote3) nicht angewendet werden.
Klasse Umgebung Beispiele min f ck<br />
<strong>Beton</strong>korrosion durch aggressive chemische Umgebung 1)<br />
XA1 chemisch schwach<br />
angreifende Umgebung<br />
XA2 chemisch mäßig<br />
angreifende<br />
Umgebung und<br />
Meeresbauwerke<br />
XA3 chemisch stark<br />
angreifende<br />
Umgebung<br />
Behälter von Kläranlagen;<br />
Güllebehälter<br />
<strong>Beton</strong>bauteile, die mit Meerwasser<br />
in Berührung kommen; Bauteile in<br />
<strong>Beton</strong> angreifenden Böden<br />
Industrieabwasseranlagen mit<br />
chemisch angreifenden Abwässern;<br />
Futtertische der Landwirtschaft;<br />
Kühltürme mit Rauchgasableitung<br />
C25/30<br />
2) 3) C35/45<br />
C35/45 2)<br />
1) <strong>Beton</strong>, der chemischen Angriffen durch natürliche Böden, Grundwasser gemäß <strong>nach</strong>folgender Tafel, Meerwasser<br />
oder Abwasser ausgesetzt ist (siehe Kapitel 7.6).<br />
2) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />
diesem Fall darf Fußnote 3) nicht angewendet werden.<br />
3) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />
zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />
bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 2) nicht angewendet werden.<br />
<strong>Beton</strong>korrosion infolge Alkali-Kieselsäure-Reaktion 1)<br />
Feuchtigkeitsklasse<br />
Umgebung Beispiele<br />
WO <strong>Beton</strong>, der <strong>nach</strong> normaler<br />
Nachbehandlung nicht<br />
länger feucht und <strong>nach</strong><br />
Austrocknen während<br />
der Nutzung weitgehend<br />
trocken bleibt<br />
WF <strong>Beton</strong>, der während der<br />
Nutzung häufig oder<br />
längere Zeit feucht ist<br />
WA <strong>Beton</strong>, der zusätzlich<br />
zu der Beanspruchung<br />
<strong>nach</strong> Klasse WF häufiger<br />
oder langzeitiger<br />
Alkalizufuhr von außen<br />
ausgesetzt ist<br />
WS <strong>Beton</strong>, der hoher dynamischer<br />
Beanspruchung<br />
und direktem Alkalieintrag<br />
ausgesetzt ist<br />
1) Siehe auch S. 32 f., Kapitel 4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />
2) Bauklassen <strong>nach</strong> RStO; Einstufung <strong>nach</strong> TL <strong>Beton</strong>-StB<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />
Innenbauteile des Hochbaus;<br />
Bauteile, auf die Außenluft, nicht jedoch z.B. Niederschläge,<br />
Oberflächenwasser, Bodenfeuchte einwirken<br />
können und/oder die nicht ständig einer relativen<br />
Luftfeuchte von mehr als 80 % ausgesetzt werden<br />
Ungeschützte Außenbauteile, die z.B. Niederschlägen,<br />
Oberflächenwasser oder Bodenfeuchte ausgesetzt<br />
sind;<br />
Innenbauteile des Hochbaus für Feuchträume, wie<br />
z.B. Hallenbäder, Wäschereien und andere gewerbliche<br />
Feuchträume, in denen die relative Luftfeuchte<br />
überwiegend höher als 80 % ist;<br />
Bauteile mit häufiger Taupunktunterschreitung, wie<br />
z.B. Schornsteine, Wärmeübertragerstationen, Filterkammern<br />
und Viehställe;<br />
massige Bauteile gemäß DAfStb-Richtlinie „Massige<br />
Bauteile aus <strong>Beton</strong>“, deren kleinste Abmessung<br />
0,80 m überschreitet (unabhängig vom Feuchtezutritt)<br />
Bauteile mit Meerwassereinwirkung;<br />
Bauteile unter Tausalzeinwirkung ohne zusätzliche<br />
hohe dynamische Beanspruchung (z.B. Spritzwasserbereiche,<br />
Fahr- und Stellflächen in Parkhäusern);<br />
Bauteile von Industriebauten und landwirtschaftlichen<br />
Bauwerken (z.B. Güllebehälter) mit Alkalisalzeinwirkungen;<br />
<strong>Beton</strong>fahrbahnen der Bauklassen IV - VI 2)<br />
Bauteile unter Tausalzeinwirkung mit zusätzlicher<br />
hoher dynamischer Beanspruchung (<strong>Beton</strong>fahrbahnen<br />
der Bauklassen SV und I - III 2) )<br />
4
7<br />
7.5<br />
7.6<br />
0<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />
7.5 Maßnahmen und Zuständigkeiten im Umgang mit der<br />
Alkali-Richtlinie<br />
Maßnahme Zuständigkeit Notwendigkeit<br />
Festlegung der Feuchtigkeitsklasse<br />
jedes Bauteils<br />
Einstufung der Gesteinskörnung<br />
in Alkaliempfindlichkeitsklasse 1)<br />
Angabe der Feuchtigkeitsklasse<br />
auf dem Lieferschein des <strong>Beton</strong>s<br />
oder Bauteils<br />
Verfasser der Festlegung<br />
(ausschreibende Stelle)<br />
Produzent der Gesteinskörnung,<br />
Überwachungs- und Zertifizierungsstelle<br />
immer<br />
immer 2)<br />
<strong>Beton</strong>hersteller immer<br />
Anpassung der Zusammensetzung <strong>Beton</strong>hersteller bei Bedarf<br />
Begrenzung des Alkaligehalts<br />
im Zement 3)<br />
Zementhersteller bei Bedarf<br />
1) Siehe auch S. 32 f., Kapitel 4.9 Schädigende Alkalireaktion im <strong>Beton</strong><br />
2) Ist keine Klasse angegeben, so ist E III anzunehmen.<br />
3) Siehe auch S. 23 f., Kapitel 3.7 Besondere Eigenschaften von Zement: Alkaligehalt<br />
7.6 Grenzwerte für die Expositionsklassen bei chemischem Angriff<br />
1) 2)<br />
durch Grundwasser<br />
chemisches<br />
Merkmal<br />
XA1 XA2 XA3<br />
pH-Wert 6,5 … 5,5 < 5,5 … 4,5 < 4,5 … 4,0<br />
Kalk lösende<br />
Kohlensäure<br />
(CO 2 ) [mg/l]<br />
Ammonium 3)<br />
+ (NH )[mg/l]<br />
4<br />
Magnesium<br />
(Mg 2+ ) [mg/l]<br />
Sulfat 4)<br />
2- (SO ) [mg/l]<br />
4<br />
15 … 40 > 40 … 100 > 100<br />
15 … 30 > 30 … 60 > 60 … 100<br />
300 … 1 000 > 1 000 … 3 000 > 3 000<br />
200 … 600 > 600 … 3 000 > 3 000 … 6 000<br />
1) Werte gültig für Wassertemperatur zwischen 5 °C und 25 °C sowie eine sehr geringe Fließgeschwindigkeit<br />
(näherungsweise wie für hydrostatische Bedingungen)<br />
2) Der schärfste Wert für jedes einzelne Merkmal ist maßgebend. Liegen zwei oder mehrere angreifende Merkmale<br />
in derselben Klasse, davon mind. eines im oberen Viertel (bei pH im unteren Viertel), ist die Umgebung<br />
der nächsthöheren Klasse zuzuordnen. Ausnahme: Nachweis über eine spezielle Studie, dass dies nicht<br />
erforderlich ist.<br />
3) + Gülle kann unabhängig vom NH4 -Gehalt in die Expositionsklasse XA1 eingeordnet werden.<br />
4) Sulfatgehalte oberhalb 600 mg/l sind im Rahmen der Festlegung des <strong>Beton</strong>s anzugeben. Bei chemischem<br />
Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) für Expositionsklasse XA2 und XA3 Zement mit hohem<br />
2- Sulfatwiderstand (CEM I-SR 3 oder niedriger, CEM III/B-SR, CEM III/C-SR) erforderlich. Für SO ≤ 1500 mg/l<br />
4<br />
anstelle der genannten SR-Zemente eine Mischung aus Zement und Flugasche zulässig (siehe S. 37).
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen 7<br />
7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von <strong>Beton</strong><br />
Klasse max w/z<br />
bzw.<br />
(w/z) eq<br />
kein Korrosions- oder Angriffsrisiko<br />
X0 <strong>–</strong> C8/10<br />
C12/15 für<br />
tragende<br />
Bauteile<br />
min fck 1) min z 2) 2) 3) min z<br />
(bei Anrechnung<br />
von Zusatzstoffen)<br />
min p<br />
(Mindest-<br />
luftgehalt)<br />
[N/mm²] [kg/m³] [kg/m³] [Vol.-%]<br />
Bewehrungskorrosion durch Karbonatisierung<br />
XC1<br />
XC2<br />
andere<br />
Anforderungen<br />
<strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
0,75 C16/20 240 240 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XC3 0,65 C20/25 260 240 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XC4 0,60 C25/30 280 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
Bewehrungskorrosion durch Chloride außer aus Meerwasser<br />
XD1 0,55 C30/37 4) 300 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XD2 0,50 C35/45 4) 5) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XD3 0,45 7) C35/45 4) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
Bewehrungskorrosion durch Chloride aus Meerwasser<br />
XS1 0,55 C30/37 4) 300 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XS2 0,50 C35/45 4) 5) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
XS3 0,45 7) C35/45 4) 6) 320 6) 270 <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
1) Mindestdruckfestigkeitsklasse (min fck ) gilt nicht für Leichtbeton<br />
2) Bei 63 mm Größtkorn darf der Zementgehalt (min z) um 30 kg/m³ verringert werden. In diesem Fall darf<br />
Fußnote 6) nicht angewendet werden.<br />
3) Für die Anrechnung von Zusatzstoffen sind die Bedingungen <strong>nach</strong> S. 36 ff. einzuhalten.<br />
4) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />
diesem Fall darf Fußnote 5) nicht angewendet werden.<br />
5) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />
zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu<br />
bestimmen. In diesem Fall darf Fußnote 4) nicht angewendet werden.<br />
6) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) sind kleinere Grenzwerte möglich.<br />
7) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) ist bei Verwendung von CEM II/B-V,<br />
CEM III/A oder CEM III/B oder von Flugasche im <strong>Beton</strong> ein höherer w/z-Wert möglich.<br />
7.7<br />
1
7<br />
2<br />
<strong>Beton</strong>entwurf und Expositionsklassen<br />
7.7 Grenzwerte für Zusammensetzung und Eigenschaften von <strong>Beton</strong> (Fortsetzung)<br />
Klasse max w/z<br />
bzw.<br />
(w/z) eq<br />
Frostangriff mit und ohne Taumittel<br />
min fck 1) min z 2) 2) 3) min z<br />
(bei Anrechnung<br />
von Zusatzstoffen)<br />
min p<br />
(Mindestluftgehalt)<br />
[N/mm²] [kg/m³] [kg/m³] [Vol.-%]<br />
andere<br />
Anforderungen<br />
XF1 0,60 C25/30 280 270 - F 4 4)<br />
XF2<br />
XF3<br />
0,55 5) 5) 6)<br />
C25/30 300 270<br />
0,50 5) C35/45 7) 8) 320 8) 270 5) -<br />
0,55 C25/30 300 270 6)<br />
0,50 C35/45 7) 8) 320 8) 270 -<br />
MS 25 4)<br />
XF4 0,50 5) C30/37 320 8) 270 5) 6) 9) MS 18 4)<br />
<strong>Beton</strong>korrosion durch Verschleißbeanspruchung 10)<br />
XM1 0,55 C30/37 11) 300 12) 270 - -<br />
XM2<br />
0,55 C30/37 11) 13) 300 12) 270 -<br />
F 2 4)<br />
<strong>Beton</strong>oberflächenbehandlung<br />
14)<br />
0,45 C35/45 11) 320 12) 270 - -<br />
XM3 0,45 C35/45 11) 13) 320 12) 270 -<br />
<strong>Beton</strong>korrosion durch aggressive chemische Umgebung<br />
Einstreuen<br />
von Hartstoffen<br />
<strong>nach</strong><br />
DIN 1100<br />
XA1 0,60 C25/30 280 270 8) - -<br />
XA2 0,50 C35/45 7) 8) 11) 320 8) 270 - -<br />
XA3 15) 0,45 C35/45 11) 320 270 - -<br />
1) Mindestdruckfestigkeitsklasse (min fck ) gilt nicht für Leichtbeton<br />
2) Bei 63 mm Größtkorn darf der Zementgehalt (min z) um 30 kg/m³ verringert werden.<br />
3) Für die Anrechnung von Zusatzstoffen sind die Bedingungen <strong>nach</strong> S. 36 ff. einzuhalten.<br />
4) Anforderungen an die Gesteinskörnungen, Widerstand gegen Frost bzw. Frost und Taumittel<br />
(siehe DIN EN 12620 und S. 29)<br />
5) Nur Anrechnung von Flugasche zulässig. Weitere Zusatzstoffe des Typs II dürfen zugesetzt, aber nicht auf den<br />
Zementgehalt oder den w/z-Wert angerechnet werden. Bei Zugabe von Flugasche + Silikastaub ist jegliche<br />
Anrechnung ausgeschlossen.<br />
6) Mittlerer Luftgehalt im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau: Größtkorn 8 mm ≥ 5,5 Vol.-%; Größtkorn<br />
16 mm ≥ 4,5 Vol.-%; Größtkorn 32 mm ≥ 4,0 Vol.-%; Größtkorn 63 mm ≥ 3,5 Vol.-%. Einzelwerte dürfen diese<br />
Werte um max. 0,5 Vol.-% unterschreiten.<br />
7) Bei langsam und sehr langsam erhärtenden <strong>Beton</strong>en (r < 0,30) eine Festigkeitsklasse niedriger. Die Druckfestigkeit<br />
zur Einteilung in die Festigkeitsklasse ist auch in diesem Fall an Probekörpern im Alter von 28 Tagen zu bestimmen.<br />
In diesem Fall darf Fußnote 11) nicht angewendet werden.<br />
8) Nach DAfStb-Richtlinie Massige Bauteile (kleinste Bauteildicke 80 cm) sind kleinere Grenzwerte möglich.<br />
9) <strong>Herstellung</strong> ohne Luftporen zulässig für erdfeuchten <strong>Beton</strong> mit w/z ≤ 0,40 sowie bei Anwendung von Zement<br />
CEM III/B für Meerwasserbauteile und Räumerlaufbahnen unter Beachtung der Fußnote 5) auf S. 19, d.h. mit<br />
erhöhtem Mindestzementgehalt<br />
10) Es dürfen nur Gesteinskörnungen <strong>nach</strong> DIN EN 12620 unter Beachtung der Festlegungen von DIN 1045-2 verwendet<br />
werden (Regelanforderungen); sonst Opferbeton erforderlich: Siehe S. 68 Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung.<br />
11) Bei LP-<strong>Beton</strong> aufgrund gleichzeitiger Anforderung aus Expositionsklasse XF eine Festigkeitsklasse niedriger. In<br />
diesem Fall darf Fußnote 7) nicht angewendet werden.<br />
12) Höchstzementgehalt 360 kg/m³, jedoch nicht für hochfesten <strong>Beton</strong><br />
13) Obwohl zulässig, Anwendung von LP-<strong>Beton</strong> wegen der Oberflächenbehandlung bzw. der Einarbeitung von<br />
Hartstoffen nicht empfehlenswert<br />
14) Z.B. Vakuumieren mit <strong>nach</strong>folgendem Flügelglätten<br />
15) Zusätzlicher Schutz des <strong>Beton</strong>s erforderlich, ggf. besonderes Gutachten für Sonderlösung
8.1 Wasserundurchlässige Bauteile und Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />
1) 2)<br />
8.1.1 Anforderungen an <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand<br />
für Bauteildicke d ≤ 40 cm w/z ³ ) ≤ 0,60<br />
z ³ ) ≥ 280 kg/m³<br />
fck ≥ C25/30<br />
für Bauteildicke d > 40 cm w/z ≤ 0,70<br />
1) Bei Nachweis des Wassereindringwiderstandes an Probekörpern sind Prüfverfahren und Konformitätskriterien<br />
zu vereinbaren.<br />
2) Im Geltungsbereich der WU-Richtlinie ist für wasserundurchlässige <strong>Beton</strong>bauwerke/-bauteile <strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Wassereindringwiderstand zu verwenden (siehe auch Kapitel 8.1.2).<br />
3) Anrechenbarkeit von Zusatzstoffen auf w/z bzw. Zementgehalt siehe S. 36 ff.<br />
8.1.2 Festlegungen und Anforderungen <strong>nach</strong> WU-Richtlinie<br />
Festlegung der Beanspruchungsklasse in Abhängigkeit vom Bemessungswasserstand<br />
Beanspruchungsklasse 1 Beanspruchungsklasse 2<br />
<strong>–</strong> drückendes Wasser<br />
<strong>–</strong> nichtdrückendes Wasser<br />
<strong>–</strong> zeitweise aufstauendes Sickerwasser<br />
<strong>–</strong> nichtstauendes Sickerwasser<br />
<strong>–</strong> Bodenfeuchte<br />
Nutzungsklassen in Abhängigkeit von der Funktion des Bauwerks<br />
Nutzungsklasse A Nutzungsklasse B<br />
<strong>–</strong> Feuchtetransport in flüssiger<br />
Form nicht zulässig<br />
<strong>–</strong> Feuchtstellen auf der Bauteiloberfläche<br />
als Folge von Wasserdurchtritt nicht<br />
zulässig<br />
Sonderbetone und<br />
besondere Anwendungen<br />
<strong>–</strong> Feuchtetransport in flüssiger Form im<br />
Bereich von Trennrissen, Sollrissquerschnitten,<br />
Fugen und Arbeitsfugen in<br />
begrenztem Maße zulässig<br />
<strong>–</strong> Entstehende Feuchtstellen mit<br />
Dunkelverfärbungen, ggf. auch<br />
Bildung von Wasserperlen zulässig<br />
Bei zusätzlichen Anforderungen an Bauteiloberflächen ohne Tauwasserbildung<br />
und/oder trockenes Raumklima sind planerisch raumklimatische (z.B.<br />
Heizung, Lüftung zur Abfuhr von Oberflächentauwasser) und bauphysikalische<br />
Maßnahmen (z.B. Wärmedämmung zur Vermeidung von Oberflächentauwasser)<br />
vorzusehen.<br />
Werden andere Nutzungen als in Nutzungsklasse A bzw. B gewünscht, so<br />
sind diese im Bauvertrag oder in den Entwurfsunterlagen festzulegen.<br />
8<br />
8.1<br />
8.1.1<br />
8.1.2
8<br />
Beanspruchungsklasse<br />
Mindestbauteildicke<br />
[cm]<br />
äquivalenterWasserzementwert<br />
w/z eq<br />
Mindestdruckfestigkeitsklasse<br />
besondere<br />
<strong>Beton</strong>eigenschaft<br />
für Bauteile<br />
mit<br />
innen<br />
liegenden<br />
Fugenabdichtungen<br />
gilt<br />
b [cm] w,i<br />
bei Größtkorn<br />
[mm]<br />
4<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />
Empfohlene Mindestbauteildicken (d min ) 1)<br />
Bauteil Beanspruchungsklasse<br />
Ortbeton Elementwand<br />
(Dreifachwand)<br />
Fertigteile<br />
Wände 1 24 cm 24 cm 20 cm<br />
2 20 cm 24 cm 2) 10 cm<br />
Bodenplatte 1 25 cm - 20 cm<br />
2 15 cm - 10 cm<br />
1) Anwendung der Mindestbauteildicke erfordert u.a. zusätzliche betontechnologische Maßnahmen hinsichtlich<br />
der <strong>Beton</strong>druckfestigkeit, des w/z-Wertes und des Größtkorns.<br />
2) Unter Beachtung besonderer betontechnischer und ausführungstechnischer Maßnahmen ist eine Abminde-<br />
rung auf 20 cm möglich.<br />
Anforderungen an den <strong>Beton</strong> und das Bauteil 1)<br />
24<br />
Wände (Ortbeton) Bodenplatten<br />
(Ortbeton)<br />
Elementwände<br />
(Anforderungen an<br />
Fertigteil und Kernbeton)<br />
1 2 1 2 1 2<br />
≥ d min · 1,15 2)<br />
(d.h. 28 cm)<br />
20 25<br />
≥ d min · 1,15 2)<br />
(d.h. 29 cm)<br />
15 24<br />
≥ d min · 1,15 2)<br />
(d.h. 28 cm)<br />
24<br />
(20) 3)<br />
≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60 ≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60 ≤ 0,55 ≤ 0,60 ≤ 0,60<br />
lichtes Maß zwischen<br />
Bewehrungslagen b w,i<br />
≥ 12 4) ≥ 14 ≥ 14 ≥ 18<br />
8 16 16 32<br />
keine<br />
Anforderung<br />
keine<br />
Anforderung<br />
C25/30<br />
hoher Wassereindringwiderstand<br />
lichtes Maß zwischen<br />
Innenflächen der Fertigteile b w,i<br />
keine<br />
Anforderung ≥ 12 4) ≥ 14 ≥ 14 ≥ 18<br />
keine<br />
Anforderung<br />
8 16 5) 16 32<br />
keine<br />
Anforderung<br />
keine<br />
Anforderung<br />
5)<br />
1) Keine Anforderungen aus Expositionsklassen XA und XS berücksichtigt; Bauteildicken ≤ 40 cm<br />
2) Die Mindestbauteildicke gilt als überschritten ab dmin + 15 %<br />
3) Besondere technische und ausführungstechnische Maßnahmen 4) < 12 cm nicht erlaubt 5) Anschlussmischung 8 mm
Zusätzliche<br />
Anforderungen<br />
(ggf. sinnvoll)<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />
Anforderungen an den <strong>Beton</strong> und das Bauteil (Fortsetzung)<br />
Anschluss-<br />
mischung<br />
Konsistenzklasse<br />
<strong>–</strong> Temperaturanstieg begrenzen: Verwendung von LH-Zementen oder<br />
mit normaler Festigkeitsentwicklung 32,5 N<br />
<strong>–</strong> Begrenzung der Frischbetontemperatur<br />
<strong>–</strong> besondere Nachbehandlungsmaßnahmen (kontrollierter Wärme-<br />
abfluss)<br />
bei Fallhöhen > 1 m: Anschlussmischung mit max. 8 mm Größtkorn;<br />
Höhe = Bauteildicke, jedoch mind. 30 cm hoch<br />
F3, F4, F5 oder F6 (SVB möglich), abhängig vom Einbauverfahren;<br />
zulässige <strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit beachten (insbesondere bei F5,<br />
F6, SVB)<br />
Stahlfaserbeton Stahlfaserbeton (SFB) möglich: Abminderung der Stabstahlbewehrung<br />
<strong>nach</strong> DBV-Merkblatt Stahlfaserbeton<br />
8.2 Anforderungen an Unterwasserbeton für tragende Teile<br />
Wasserzementwert<br />
1)<br />
Mindestzementgehalt<br />
1)<br />
w/z ≤ 0,60, erforderlichenfalls geringer durch entsprechende Expositionsklassen<br />
(z.B. XA)<br />
z ≥ 350 kg/m³ bei Gesteinskörnungen mit Größtkorn 32 mm<br />
Mehlkorngehalt Werte <strong>nach</strong> S. 30 dürfen überschritten werden<br />
<strong>Beton</strong>zusammensetzung<br />
<strong>Beton</strong> muss beim Einbringen als zusammenhängende Masse fließen,<br />
um auch ohne Verdichtung ein geschlossenes Gefüge zu erhalten<br />
Verarbeitbarkeit i. Allg. mindestens weiche Konsistenz<br />
1) Anrechenbarkeit von Zusatzstoffen auf w/z bzw. Zementgehalt siehe S. 36 f.<br />
8.3 Anforderungen an <strong>Beton</strong> für hohe Gebrauchstemperaturen<br />
bis 250 °C<br />
<strong>–</strong> Verwendung von Gesteinskörnungen, die sich für diese Beanspruchung<br />
als geeignet erwiesen haben<br />
<strong>–</strong> weitere Informationen siehe Heft 337 des DAfStb<br />
8.4 Stahlfaserbeton <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie<br />
Für tragende Bauteile ist die Richtlinie Stahlfaserbeton des DAfStb vorgesehen.<br />
Sie ändert und ergänzt jeweils folgende in Bezug genommene<br />
Regelwerke:<br />
■ DIN 1045-1 für Konstruktion und Bemessung<br />
■ DIN EN 206-1 und 1045-2 für <strong>Beton</strong>herstellung und Qualitätssicherung<br />
■ DIN 1045-3 für Bauausführung und Überwachung des <strong>Beton</strong>einbaus<br />
■ DIN 1045-4 für tragende Fertigteile<br />
■ DAfStb-Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus <strong>Beton</strong><br />
■ DAfStb-Richtlinie <strong>Beton</strong>bau beim Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen<br />
8.2<br />
8.3<br />
8.4
8<br />
8.4.1<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />
Geregelt ist damit die Anwendung von Stahlfaserbeton für<br />
■ Tragwerke des Hoch- und Ingenieurbaus aus Stahlfaserbeton und Stahlfaserbeton<br />
mit <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />
■ Faserzugabe im Herstellwerk<br />
■ <strong>Herstellung</strong> und Überwachung als „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften“.<br />
Die Richtlinie Stahlfaserbeton des DAfStb gilt bis auf weiteres nicht für<br />
■ vorgespannte <strong>Beton</strong>bauteile<br />
■ gefügedichten und haufwerksporigen Leichtbeton<br />
■ hochfesten <strong>Beton</strong> C55/67<br />
■ Stahlfaserbeton ohne <strong>Beton</strong>stahlbewehrung bei XD2, XD3, XS2, XS3, wenn<br />
Fasern rechnerisch in Ansatz gebracht werden<br />
■ selbstverdichtenden <strong>Beton</strong><br />
■ Stahlfaserspritzbeton<br />
■ nicht tragende Bauteile.<br />
Derzeit existieren zahlreiche abweichende allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassungen (abZ) mit zum Teil anderen Randbedingungen, deren Anwendungsbereiche<br />
und Anforderungen hier nicht erfasst sind.<br />
8.4.1 Planung und Klassifizierung von Stahlfaserbeton<br />
Festlegung der Eigenschaften von Stahlfaserbeton (erste 4 Angaben<br />
Planeraufgabe):<br />
■ zutreffende Expositionsklassen<br />
■ Feuchtigkeitsklasse<br />
■ Druckfestigkeitsklasse (mindestens C20/25)<br />
■ Leistungsklasse des Stahlfaserbetons (L1 / L2), z.B. L1,2/0,9<br />
■ Größtkorn des <strong>Beton</strong>zuschlags<br />
■ Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz<br />
Die möglichen Zahlenwerte der Leistungsklassen sind folgende:<br />
0,4 a) | 0,6 | 0,9 | 1,2 | 1,5 |1,8 | 2,1 | 2,4 | 2,7 b) | 3,0 b)<br />
a) nur für flächenhafte Bauteile (b > 5h)<br />
b) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />
Im Rahmen der Erstprüfung wird eine Biegeprüfung an Stahlfaserbetonbalken<br />
durchgeführt um eine Zuordnung zur Leistungsklasse zu ermöglichen.<br />
Dabei ergibt die Ablesung der Spannungswerte bei 0,5 mm und bei 3,5 mm<br />
Durchbiegung die charakteristischen Nachrissbiegezugfestigkeiten L1 für<br />
die „kleine Verformung“ (hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit) und L2 für die<br />
„große Verformung“ (hinsichtlich Tragfähigkeitsbemessung).
Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />
Die Werte L1 und L2 unterscheiden sich in der Praxis um ca. 0,3 (N/mm²)<br />
bis 0,6 (N/mm²), so dass sich Leistungsklassen ergeben können von z.B.<br />
L1,2/0,9 oder gar L 2,7/2,1.<br />
Bezeichnungsbeispiel <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und DIN 1045-2:<br />
Stahlfaserbeton C20/25, L1,8/1,5, XC2, WF<br />
Bei dieser Vorgabe kennt der Planer weder Menge noch Art der Fasern.<br />
8.4.2 Hinweise zur <strong>Herstellung</strong> und Qualitätssicherung von Stahlfaserbeton<br />
Auf dem Lieferschein für „<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften“ muss neben den oben<br />
genannten Angaben und der Leistungsklasse auch die Art und Menge der<br />
Fasern angegeben sein. Letztere wird i.d.R. bei der Konformitätsprüfung<br />
untersucht (z.B. mit Auswaschversuch). Unter Art wird der Typ sowie die<br />
Bezeichnung der Stahlfaser verstanden, die vom Hersteller angegeben wird.<br />
Der alleinige Bezug auf DIN EN 14889-1 ist nicht ausreichend.<br />
Aus der Angabe L1 der Leistungsklasse (im Bezeichnungsbeispiel „1,8“) folgt<br />
zwangsläufig die Zuordnung zur Überwachungsklasse 2 bei der Qualitätssicherung<br />
auf der Baustelle, denn es gilt:<br />
■ Ist L1 ≤ 1,2 folgt: Überwachungsklasse 1, falls nicht höher wegen anderer<br />
Eigenschaften.<br />
■ Ist L1 > 1,2 folgt: Überwachungsklasse 2 erforderlich mit Beteiligung einer<br />
anerkannten Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Zusätzlich zu<br />
DIN 1045-3 regelt die Richtlinie Stahlfaserbeton im Teil 3 die Aufgaben der<br />
Baustelle bei der Annahmeprüfung des <strong>Beton</strong>s insbesondere hinsichtlich<br />
des Fasergehaltes.<br />
Anforderungen an die im Herstellwerk unterzumischenden Fasern:<br />
■ Gestalt mit formschlüssiger, mechanischer Verankerung (i.d.R. gewellte<br />
oder gekröpfte Fasern mit Endverankerung)<br />
■ Lose (vereinzelte) Stahlfasern <strong>nach</strong> DIN EN 14889 Fasern für <strong>Beton</strong>,<br />
Teil 1<br />
■ CE-Kennzeichnung der Faser-Gebinde<br />
■ Verklebte Fasern oder Fasern in Dosierbeuteln benötigen weiterhin eine<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
Bei der Stahlfaserbeton-Anwendung sind technologisch zu berücksichtigen:<br />
■ zusätzlicher Dosiervorgang in den Mischer<br />
■ Mischzeit ≥ 1 min, im Fahrmischer ≥ 1 min/m 3<br />
■ Faservereinzelung muss gesichert sein<br />
8.4.2
8<br />
8.5<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />
■ Rücksteifen durch Faserzugabe zwischen 2 cm und 10 cm (Konsistenzausgleich<br />
durch BV, FM, erhöhten Zementleimgehalt)<br />
■ evtl. erschwertes Pumpen<br />
■ Verdichtungsaufwand nimmt etwas zu<br />
■ Stahlfaserlänge darf maximal das 2-fache des engsten Abstands der<br />
Bewehrungsstäbe betragen<br />
■ teilweise Ersatz der <strong>Beton</strong>stahlbewehrung<br />
8.5 Spritzbeton<br />
Folgende Regelwerke gelten für die Instandsetzung und Verstärkung bestehender<br />
Tragwerke, für neue Tragwerke und für die Sicherung von Baugruben,<br />
Hohlräumen und Hängen:<br />
■ DIN EN 14487-1 Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 1: Begriffe, Festlegungen und Konformität<br />
■ DIN EN 14487-2 Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 2: Ausführung<br />
■ DIN 18551 Spritzbeton <strong>–</strong> Nationale Anwendungsregeln zur Reihe<br />
DIN EN 14487 und Regeln für die Bemessung von Spritzbetonkonstruktionen<br />
DIN 18551 gilt für Bauteile in Spritzbetonbauweise aus bewehrtem <strong>Norm</strong>al-<br />
und Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />
DIN 1045-1 bis -3. Die deutschen Anwendungsregeln sind ineinander greifend<br />
mit den EN-„Mutternormen“ zu lesen und ändern bzw. ergänzen diese<br />
(auch in Bezug auf DIN 1045-1).<br />
Erforderliche Festlegungen durch den Planer:<br />
■ Überwachungskategorien<br />
<strong>–</strong> sind bei der <strong>Beton</strong>bestellung anzugeben und die Angabe bei Abnahme<br />
zu prüfen,<br />
<strong>–</strong> sind wichtig für den Konformitäts<strong>nach</strong>weis, da sich daraus die Prüfhäufigkeit<br />
ableitet.<br />
■ Wahl der Überwachungskategorie je <strong>nach</strong> Risikograd des Projekts und<br />
geforderter Entwurfslebensdauer entsprechend <strong>nach</strong>stehender 4 Tabellen<br />
(<strong>nach</strong> DIN EN 14487-1)<br />
<strong>–</strong> als <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung (Rezeptbeton)<br />
nur in Kategorie 1 oder<br />
<strong>–</strong> als <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften (übliche Variante) in Kategorien 1, 2<br />
oder 3.
Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />
■ „Art der Spritzbetonarbeiten“; ergibt bei niedriger Überwachungskategorie<br />
relativ geringe Prüfhäufigkeiten. Als Art ist durch den Planer festzulegen:<br />
<strong>–</strong> Instandhaltung und Verstärkung oder<br />
<strong>–</strong> Freistehende Konstruktionen oder<br />
<strong>–</strong> Bodenverfestigung<br />
Art der Spritzbetonarbeiten: Instandsetzung und Verstärkung von nichttragenden<br />
Konstruktionen<br />
Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />
1 Konstruktionen mit geringen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und ohne<br />
Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> Konstruktionen in nicht städtischen Bereichen u. entlegene Verkehrswege<br />
<strong>–</strong> temporäre Instandsetzungen mit geringem Risiko<br />
2 Konstruktionen und Bauteile mit mittleren Anforderungen an die Dauerhaftigkeit<br />
und mittlerem Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> kleine Gebäude, Häuser<br />
<strong>–</strong> Abwasserleitungen in mittelgroßen Städten<br />
3 Konstruktionen und Bauteile mit hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit<br />
und hohem Risiko für Benutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> Eisenbahn- oder Straßentunnel mit starkem Verkehrsaufkommen<br />
<strong>–</strong> Fabriken mit hohem Risiko, Krankenhäuser, Schulen<br />
Art der Spritzbetonarbeiten: Instandsetzung und Verstärkung von tragenden Konstruktionen<br />
Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />
2 Konstruktionen und Bauteile mit üblicher Entwurfskomplexität hinsichtlich<br />
des Risikos für die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit und mit<br />
geringem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> Abwasserleitungen in kleinen Städten<br />
<strong>–</strong> Tunnel, Brücken u. andere Tragwerke mit geringem Verkehrsaufkommen<br />
<strong>–</strong> dauerhafte Verfestigung von Böschungen<br />
3 Konstruktionen und Bauteile mit besonderer Entwurfskomplexität hinsichtlich<br />
des Risikos für die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit<br />
sowie mit hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und mit mittlerem bis<br />
hohem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> Eisenbahn- und Straßentunnel mit mittlerem Verkehrsaufkommen<br />
<strong>–</strong> Wasserleitungen für Trinkwasser<br />
<strong>–</strong> kleine Dämme, Abwasserleitungen in mittelgroßen Städten, Kanäle<br />
<strong>–</strong> Krankenhäuser, Schulen und Gebäude mit hohem Publikumsverkehr
8<br />
0<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />
Art der Spritzbetonarbeiten: Bodenverfestigung<br />
Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />
1 Konstruktionen mit geringem Risiko für konstruktive und statische Instabilität<br />
sowie mit geringen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit, üblicherweise<br />
Konstruktionen mit kurzer Entwurfslebensdauer und geringem Risiko für die<br />
konstruktive Instabilität wie<br />
<strong>–</strong> kleine dauerhafte Konstruktionen<br />
<strong>–</strong> Verfestigung kleiner oder zeitweiliger Böschungen oder Baugruben<br />
2 Konstruktionen mit üblicher Entwurfskomplexität hinsichtlich des Risikos für<br />
die statische Instabilität oder die Funktionssicherheit sowie Konstruktionen<br />
mit mittleren Anforderungen an die Dauerhaftigkeit/Entwurfsdauer wie<br />
<strong>–</strong> dauerhafte Verfestigung von Böschungen<br />
<strong>–</strong> temporärer Spritzbeton für Tunnel und Hohlräume in schlechtem Boden<br />
3 Konstruktionen mit besonderer Entwurfskomplexität bzgl. des Risikos für die<br />
statische Instabilität oder die Funktionssicherheit sowie Konstruktionen mit<br />
hohen Anforderungen an die Dauerhaftigkeit/lange Entwurfsdauer wie<br />
<strong>–</strong> Hohlräume in sehr schlechtem Boden<br />
<strong>–</strong> Verkehrstunnel<br />
Art der Spritzbetonarbeiten: freistehende Konstruktionen<br />
Kategorie Beispiele für die Überwachungskategorien<br />
1 Konstruktionen mit kleinem Versagensrisiko der Tragsicherheit sowie mit geringen<br />
Anforderungen an die Dauerhaftigkeit, üblicherweise Konstruktionen<br />
mit kurzer Standdauer und geringem Versagensrisiko der Tragsicherheit wie<br />
<strong>–</strong> dekorative Felsimitationen<br />
<strong>–</strong> Ummauerungen<br />
2 Konstruktionen mit üblichem Schwierigkeitsgrad hinsichtlich der Tragwerksbemessung<br />
und mit üblichem Versagensrisiko der Tragsicherheit oder der<br />
Gebrauchstauglichkeit sowie Konstruktionen mit üblichen Anforderungen an<br />
die Dauerhaftigkeit und geringem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> kleine Schwimmbäder<br />
<strong>–</strong> dekorative Felsimitate od. Skulpturen<br />
<strong>–</strong> oben offene Wasserleitungen oder Kanäle<br />
3 Konstruktionen mit hohem Schwierigkeitsgrad hinsichtlich der Tragwerksbemessung<br />
und mit hohem Versagensrisiko der Tragsicherheit oder der<br />
Gebrauchstauglichkeit sowie Konstruktionen mit hohen Anforderungen an<br />
die Dauerhaftigkeit und hohem Risiko für Nutzer und Einwohner wie<br />
<strong>–</strong> kleine Gebäude, Häuser<br />
<strong>–</strong> Brandschutz für Stahlbauten<br />
<strong>–</strong> Kuppeln und Schalen<br />
<strong>–</strong> Sicherheitsbauten<br />
<strong>–</strong> große Schwimmbäder<br />
<strong>–</strong> hohe Kletterwände<br />
<strong>–</strong> hohe Felsimitationen mit Publikumsverkehr
Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />
Frühfestigkeitsentwicklung<br />
Junger Spritzbeton wird einer von drei Klassen der Frühfestigkeitsentwicklung<br />
(J1, J2 und J3) durch drei Punkte zugeordnet (Druckfestigkeit gegenüber Zeit)<br />
in den Zeitintervallen 0 h bis 1 h; 4 h bis 6 h; 12 h bis 24 h im <strong>nach</strong>stehenden<br />
Diagramm:<br />
Druckfestigkeit f c [N/mm 2 ]<br />
100<br />
20<br />
10<br />
5<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,2<br />
0,1<br />
Prüfung mit dem Eindringnadelverfahren und/oder mit dem<br />
Bolzentreibverfahren, beide <strong>nach</strong> EN 14488-2, Prüfung von<br />
Spritzbeton <strong>–</strong> Teil 2: Druckfestigkeit von jungem Spritzbeton<br />
J 3<br />
J 2<br />
J 1<br />
6 10 30 1 2 3 6 9 12 24<br />
Minuten Stunden<br />
1
8<br />
8.6<br />
2<br />
Sonderbetone und besondere Anwendungen<br />
8.6 <strong>Beton</strong>e beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen <strong>nach</strong><br />
DAfStb-Richtlinie<br />
Bezeichnung Flüssigkeitsdichter <strong>Beton</strong><br />
(FD-<strong>Beton</strong>)<br />
Allgemein <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 und<br />
DIN 1045-2 mit vorgegebenen Anforderungen<br />
Mindestdruckfestigkeitsklasse<br />
Wasserzementwert<br />
C30/37<br />
Flüssigkeitsdichter <strong>Beton</strong><br />
<strong>nach</strong> Eindringprüfung<br />
(FDE-<strong>Beton</strong>)<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1<br />
und DIN 1045-2 mit Begrenzung<br />
(≤ FD-<strong>Beton</strong>) und Nachweis des<br />
Eindringverhaltens<br />
w/z ≤ 0,50; (w/z) eq ≤0,50 (in flüssigen Zusätzen enthaltenes Wasser ist anzurechnen)<br />
Zemente CEM I, CEM II-S, CEM II/A-D,<br />
CEM II/A-P, CEM II-V, CEM II-T,<br />
CEM II/A-LL, CEM II-M 1) ,<br />
CEM III/A, CEM III/B<br />
Gesteinskörnung<br />
<strong>–</strong> Größtkorn: 16 mm bis 32 mm<br />
<strong>–</strong> Sieblinienbereich: A/B<br />
<strong>–</strong> unlösliche Gesteinskörnung bei<br />
Beaufschlagung mit starken Säuren<br />
verwenden<br />
keine Einschränkung<br />
<strong>–</strong> Größtkorn ≤ 32 mm<br />
Zusatzstoffe Polymerdispersionen:<br />
Wenn für <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 zulässig, Feststoff- und Flüssiganteil<br />
bei (w/z) eq berücksichtigen.<br />
Flugasche <strong>nach</strong> DIN EN 450 und Silikastaub <strong>nach</strong> allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung zulässig.<br />
Zusatzmittel <strong>Herstellung</strong> als LP-<strong>Beton</strong> mit Luftporenbildner erlaubt<br />
Fasern mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung<br />
bei Stahlfasern: Richtlinie Stahlfaserbeton berücksichtigen<br />
Prüfung der Medienbeständigkeit erforderlich<br />
Zementleimgehalt<br />
<strong>Herstellung</strong><br />
und<br />
Verarbeitung<br />
≤ 290 l/m³ (inkl. angerechneter Zusatzstoffe)<br />
Abweichungen möglich<br />
<strong>–</strong> Konsistenz bei Einbau möglichst F3<br />
<strong>–</strong> Überwachungsklasse 2 für den <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> DIN 1045-3<br />
<strong>–</strong> Keine Neigung zum Bluten oder Entmischen<br />
<strong>–</strong> Nachbehandlung mind. 70 % der 28-Tage-Druckfestigkeit, jedoch nicht weniger<br />
als 7 Tage; chemische Nachbehandlungsmittel sind nicht zulässig<br />
1) Zulässig sind die Kombinationen CEM II/A-M (S-D), (S-P), (S-V), (S-T), (S-LL), (D-P), (D-V), (D-T), (D-LL), (P-V), (P-T), (P-LL), (V-T),<br />
(V-LL) sowie CEM II/B-M (S-D), (S-T), (D-T), (S-V), (D-V), (V-T)<br />
Weitere Anforderungen an den <strong>Beton</strong> z.B. Eindringverhalten, Schädigungstiefe,<br />
sowie an die Bemessung, Konstruktion, Bauausführung und Prüfung <strong>nach</strong><br />
Richtlinie <strong>nach</strong>weisen.
Sonderbetone und besondere Anwendungen 8<br />
8.7 Vergussbeton und Vergussmörtel <strong>nach</strong> DAfStb-Richtlinie<br />
8.7.1 Anforderungen an Vergussmörtel<br />
(Größtkorn der Gesteinskörnung ≤ 4 mm)<br />
Eigenschaft Bezeichnung Klasse Nachzuweisen bei Prüfung des<br />
fertigen Vergussmörtels auf der<br />
Baustelle <strong>nach</strong> DAfStb-Rili<br />
Konsistenz Fließmaßklasse,<br />
bestimmt mit der<br />
Fließrinne <strong>nach</strong><br />
DBV-Merkblatt<br />
Vergussmörtel 1)<br />
Charakteristische<br />
Druckfestigkeit<br />
<strong>nach</strong> 24 h, ausgedrückt<br />
als f c,cube<br />
Frühfestigkeitsklasse<br />
(zumeist<br />
geprüft an Prismen<br />
40 mm x 40 mm x<br />
160 mm)<br />
Quellen <strong>nach</strong> 24 h Quellmaß 2)<br />
(Gefäßverfahren)<br />
Schwindmaß Schwindklasse<br />
(geprüft an<br />
Prismen)<br />
f1 550 mm bis 640 mm<br />
f2 650 mm bis 740 mm<br />
f3 ≥ 750 mm<br />
A 40 N/mm2 Einhalten der erfor-<br />
B 25 N/mm<br />
derlichenDruckfestigkeit entsprechend<br />
DIN 1045-3<br />
2<br />
C 10 N/mm2 - ≥ +0,10 %<br />
SKVM I ε s,m,91 ≤ 0,8 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />
ε s,i,91 ≤ 1,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />
SKVM II ε s,m,91 ≤ 1,2 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />
ε s,i,91 ≤ 1,4 ‰ (Einzelwert EW)<br />
SKVM III ε s,m,91 ≤ 1,5 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />
ε s,i,91 ≤ 2,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />
1) Alternative Prüfung des Ausbreitmaßes mit dem Hartgummiring in DIN EN 196-3 zulässig, wenn zuvor die<br />
Korrelation zum Fließmaß (Referenzkenngröße) ermittelt wurde.<br />
2) Prüfung auf Quellen entsprechend DIN EN 445:1996-07 „Einpressmörtel für Spannglieder <strong>–</strong> Prüfverfahren“<br />
(Gefäßverfahren)<br />
8.7.2 Anforderungen an Vergussbeton<br />
(Größtkorn der Gesteinskörnung > 4 mm)<br />
Eigenschaft Bezeichnung Klasse Nachzuweisen bei Prüfung des<br />
fertigen Vergussbetons auf der<br />
Baustelle <strong>nach</strong> DAfStb-Rili<br />
Konsistenz Ausfließmaßklasse,<br />
bestimmt mit dem<br />
Ausbreittisch und<br />
3 Liter Vergussbeton<br />
Charakteristische<br />
Druckfestigkeit<br />
<strong>nach</strong> 24 h, ausgedrückt<br />
als f c,cube<br />
Frühfestigkeitsklasse<br />
(geprüft an<br />
Würfeln 150 mm)<br />
Quellen <strong>nach</strong> 24 h Quellmaß 1)<br />
(Gefäßverfahren)<br />
Schwindmaß Schwindklasse<br />
(geprüft an<br />
Zylindern 150 mm x<br />
300 mm)<br />
a1 500 mm bis 590 mm<br />
a2 600 mm bis 690 mm<br />
a3 ≥ 700 mm<br />
A 40 N/mm2 Einhalten der erfor-<br />
B 25 N/mm<br />
derlichenDruckfestigkeit entsprechend<br />
DIN 1045-3<br />
2<br />
C 10 N/mm2 - ≥ +0,10 %<br />
SKVB I ε ≤ 0,8 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />
s,m,91<br />
ε ≤ 1,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />
s,i,91<br />
SKVB II ε s,m,91 ≤ 1,5 ‰ (Mittel von 3 EW)<br />
ε s,i,91 ≤ 2,0 ‰ (Einzelwert EW)<br />
1) Prüfung auf Quellen entsprechend DIN EN 445:1996-07 „Einpressmörtel für Spannglieder <strong>–</strong> Prüfverfahren“<br />
(Gefäßverfahren)<br />
8.7<br />
8.7.1<br />
8.7.2
9<br />
9.1<br />
9.2<br />
4<br />
Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge<br />
9.1 Druckfestigkeitsklassen für Leichtbeton<br />
Druckfestigkeitsklasse<br />
LC8/9<br />
LC12/13<br />
LC16/18<br />
LC20/22<br />
LC25/28<br />
LC30/33<br />
LC35/38<br />
LC40/44<br />
LC45/50<br />
LC50/55<br />
LC55/60<br />
LC60/66<br />
LC70/77 3)<br />
LC80/88 3)<br />
f ck,cyl 1)<br />
[N/mm²]<br />
8<br />
12<br />
16<br />
20<br />
25<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
55<br />
60<br />
70<br />
80<br />
f ck,cube 2)<br />
[N/mm²]<br />
9<br />
13<br />
18<br />
22<br />
28<br />
33<br />
38<br />
44<br />
50<br />
55<br />
60<br />
66<br />
77<br />
88<br />
<strong>Beton</strong>art<br />
Leichtbeton<br />
Hochfester Leichtbeton<br />
1) fck,cyl : charakteristische Festigkeit von Zylindern, Durchmesser 150 mm,<br />
Länge 300 mm, Alter 28 Tage<br />
2) fck,cube : charakteristische Festigkeit von Würfeln, Kantenlänge 150 mm, Alter 28 Tage<br />
3) Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall erforderlich<br />
Es dürfen andere Werte für f ck, cube verwendet werden, wenn das Verhältnis<br />
zwischen diesen Werten und der Referenzfestigkeit von Zylindern mit genügender<br />
Genauigkeit festgestellt und dokumentiert worden ist.<br />
9.2 Rohdichteklassen<br />
Rohdichteklasse<br />
D1,0<br />
D1,2<br />
D1,4<br />
D1,6<br />
D1,8<br />
D2,0<br />
Rohdichtebereich charakteristischer Wert<br />
zur Lastermittlung<br />
≥ 800 und ≤ 1 000<br />
> 1 000 und ≤ 1 200<br />
> 1 200 und ≤ 1 400<br />
> 1 400 und ≤ 1 600<br />
> 1 600 und ≤ 1 800<br />
> 1 800 und ≤ 2 000<br />
unbewehrt bewehrt<br />
[kg/m³]<br />
1 050<br />
1 250<br />
1 450<br />
1 650<br />
1 850<br />
2 050<br />
Die Rohdichte darf auch durch einen Zielwert festgelegt werden.<br />
1 150<br />
1 350<br />
1 550<br />
1 750<br />
1 950<br />
2 150
Leichtbeton mit geschlossenem Gefüge 9<br />
9.3 Anhaltswerte für die Zuordnung von Festigkeitsklassen und<br />
erforderlicher <strong>Beton</strong>rohdichte (<strong>nach</strong> Thienel, DAfStb-Heft 526)<br />
<strong>Beton</strong>rohdichte [kg/dm 3 ]<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
LC8/9<br />
<strong>Beton</strong>rohdichte mit Leichtsand<br />
<strong>Beton</strong>rohdichte mit Natursand<br />
LC12/13<br />
LC16/18<br />
LC20/22<br />
LC25/28<br />
LC30/33<br />
9.4 Wärmeleitfähigkeit (Bemessungswerte <strong>nach</strong> DIN V 4108-4 1) )<br />
Rohdichteklasse Rohdichtebereich Bemessungswert<br />
2)<br />
der Wärmeleitfähigkeit λR [kg/m³] [W/(m · K)]<br />
D1,0 ≤ 900<br />
≤ 1 000<br />
D1,2 ≤ 1 100<br />
≤ 1 200<br />
D1,4 ≤ 1 300<br />
≤ 1 400<br />
D1,6 ≤ 1 500<br />
≤ 1 600<br />
LC35/38<br />
LC40/44<br />
LC45/50<br />
LC50/55<br />
LC55/60<br />
LC60/66<br />
0,44<br />
0,49<br />
0,55<br />
0,62<br />
0,70<br />
0,79<br />
0,89<br />
1,0<br />
D1,8 ≤ 1 800 1,3<br />
D2,0 ≤ 2 000 1,6<br />
LC70/77<br />
LC80/88<br />
1) Im Rahmen bauaufsichtlicher Zulassungen sind deutlich geringere Werte der Wärmeleitfähigkeit möglich.<br />
2) Werte gelten nur für Gesteinskörnungen mit porigem Gefüge ohne Quarzsandzusatz.<br />
9.3<br />
9.4
10 <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />
10.1<br />
10.2<br />
10.1 Begriffe<br />
Begriff Definition<br />
<strong>Beton</strong>deckung <strong>–</strong> Abstand zwischen <strong>Beton</strong>oberfläche und Außenkante Stahl<br />
Aufgabe <strong>–</strong> Sicherung des Verbunds zwischen Bewehrung und <strong>Beton</strong><br />
<strong>–</strong> Schutz der Bewehrung gegen Rosten<br />
<strong>–</strong> Schutz der Bewehrung gegen Brandeinwirkung<br />
Anforderungen <strong>–</strong> ausreichende Dicke und Dichte der <strong>Beton</strong>deckung<br />
<strong>–</strong> Einhaltung der Maße der <strong>Beton</strong>deckung für <strong>Norm</strong>albeton <strong>nach</strong><br />
S. 67 ff.<br />
<strong>–</strong> Nennmaß = Mindestmaß + Vorhaltemaß<br />
c nom = c min + c<br />
<strong>–</strong> Einhaltung des Verlegemaßes c v , das sich aus den verschiedenen<br />
Nennmaßen ergibt<br />
c min<br />
<strong>–</strong> Mindestmaß der <strong>Beton</strong>deckung<br />
<strong>–</strong> Kontrollmaß für das erhärtete Bauteil<br />
Dc <strong>–</strong> Vorhaltemaß der <strong>Beton</strong>deckung zur Gewährleistung<br />
von c min im erhärteten Bauteil:<br />
c = 1,0 cm für Expositionsklasse XC1<br />
c = 1,5 cm für Expositionsklassen XC2, XC3, XC4 oder bei<br />
großem Stabdurchmesser c = 1,0 cm (Verbundsicherung)<br />
c = 1,5 cm für Expositionsklassen XD, XS<br />
<strong>–</strong> Angabe auf Bewehrungszeichnung erforderlich<br />
c nom<br />
c v<br />
1) siehe S. 67 oben<br />
<strong>–</strong> Nennmaß der <strong>Beton</strong>deckung<br />
<strong>–</strong> maßgebend für die Bemessung in der statischen Berechnung<br />
(Nutzhöhe d)<br />
<strong>–</strong> Verlegemaß der <strong>Beton</strong>deckung 1)<br />
<strong>–</strong> Angabe auf Bewehrungszeichnung erforderlich<br />
<strong>–</strong> maßgebend für die durch Abstandhalter zu unterstützende<br />
Bewehrung, z.B. bei Bügeln in Balken 1)<br />
10.2 Anforderungen an die Begrenzung der Rissbreite zur Sicherheit<br />
der Dauerhaftigkeit<br />
Expositionsklasse, Bauteil Rechenwert der Rissbreite w k [mm]<br />
für Stahlbetonbauteile 1)<br />
XC1 0,4<br />
XC2, XC3, XC4 0,3<br />
XD1, XD2, XD3 2) , XS1, XS2, XS3 0,3<br />
Brückenbauteile 3) 0,2<br />
1) Für besondere Bauwerke, z.B. mit Druckwasserbeanspruchung, können sich zur Sicherung der Gebrauchstauglichkeit<br />
höhere Anforderungen hinsichtlich der Rissbreite ergeben.<br />
2) Im Einzelfall können zusätzlich besondere Maßnahmen für den Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig sein.<br />
3) Gemäß DIN FB 102 <strong>–</strong> <strong>Beton</strong>brücken
10.3 Verlegemaß c v<br />
<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />
Das Verlegemaß c v ergibt sich als größtes Maß aus den Nennmaßen der<br />
<strong>Beton</strong>deckung für die Längsstäbe und die Querbewehrung (Bügel) bzw. aus<br />
den erforderlichen <strong>Beton</strong>deckungen für den Brandschutz.<br />
10.4 <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl in Abhängigkeit von<br />
der Expositionsklasse mit Mindestfestigkeitsklasse des <strong>Beton</strong>s 1)<br />
Expositionsklasse Stabdurchmesser 2)<br />
ds [mm]<br />
XC1 bis 10<br />
12, 14<br />
16, 20<br />
25<br />
28<br />
32<br />
XC2, XC3 bis 20<br />
25<br />
28<br />
32<br />
XC4 bis 25<br />
28<br />
32<br />
Mindestmaße<br />
cmin [mm]<br />
10<br />
12, 14<br />
16, 20<br />
25<br />
28<br />
32<br />
20<br />
25<br />
28<br />
32<br />
25<br />
28<br />
32<br />
Nennmaße<br />
cnom [mm]<br />
20<br />
25<br />
30<br />
35<br />
40<br />
45<br />
35<br />
35 3)<br />
40 3)<br />
45 3)<br />
40<br />
40 3)<br />
45 3)<br />
XD1, XD2, XD3 4) bis 32 40 55<br />
XS1, XS2, XS3 bis 32 40 55<br />
1) Bei mehreren zutreffenden Expositionsklassen für ein Bauteil ist jeweils die Expositionsklasse mit der höchsten<br />
Anforderung maßgebend. Vergrößerung bzw. Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung siehe S. 68 f.<br />
2) Bei Stabbündeln ist der Vergleichsdurchmesser dsv maßgebend.<br />
3) Da Verbundsicherung maßgeblich, hier mit c ≥ 10 mm <strong>nach</strong> DAfStb Heft 525 zu DIN 1045-1, 6.3 (8)<br />
4) Für XD3 können im Einzelfall zusätzlich besondere Maßnahmen zum Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig<br />
sein.<br />
10.3<br />
10.4
10<br />
10.4.1<br />
10.4.2<br />
<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />
10.4.1 Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung<br />
Vergrößerung der <strong>Beton</strong>deckung erforderlich bei:<br />
■ Bauteilen aus Leichtbeton<br />
Zusätzlich gilt, dass c min mindestens 0,5 cm größer sein muss als der<br />
Durchmesser des Größtkorns der porigen leichten Gesteinskörnung, außer<br />
bei Expositionsklasse XC1.<br />
■ Verschleißbeanspruchungen<br />
Alternativ zu zusätzlichen Anforderungen an die Gesteinskörnungen besteht<br />
die Möglichkeit, die Mindestbetondeckung der Bewehrung c min zu<br />
vergrößern (Opferbeton):<br />
Eigenschaften der Gesteinskörnung<br />
im <strong>Beton</strong><br />
<strong>Norm</strong>ale Gesteinskörnung mit<br />
verminderten Anforderungen<br />
Expositionsklasse Vergrößerung c Opfer<br />
XM1 +0,5 cm<br />
XM2 +1,0 cm<br />
Keine Verwendung von Hartstoffen XM3 +1,5 cm<br />
■ <strong>Beton</strong>ieren gegen unebene Flächen, Vorhaltemaß erhöhen<br />
<strong>–</strong> generell um das Differenzmaß der Unebenheit (z.B. bei architektonischer<br />
Gestaltung wie bei strukturierten Oberflächen, grobem Waschbeton),<br />
aber<br />
<strong>–</strong> Mindesterhöhung um c uneben ≥ + 2,0 cm<br />
<strong>–</strong> bei <strong>Herstellung</strong> unmittelbar auf dem Baugrund um c uneben ≥ + 5,0 cm<br />
10.4.2 Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung<br />
Verminderung der <strong>Beton</strong>deckung zulässig bei:<br />
■ Bauteilen mit hoher <strong>Beton</strong>druckfestigkeit f ck<br />
Wenn f ck um 2 Festigkeitsklassen höher liegt als <strong>nach</strong> Expositionsklassen-<br />
Einstufung XC, XD und XS erforderlich, um 0,5 cm, siehe Tabelle 10.4.3<br />
Ausnahme: Abminderung für XC1 unzulässig<br />
■ Bauteilen aus Leichtbeton mit hoher Dichtheit der <strong>Beton</strong>deckung. Die<br />
Erhöhung der Dichtheit ist unabhängig von der Festigkeitsklasse über die<br />
Anpassung der <strong>Beton</strong>zusammensetzung in Analogie zum <strong>Norm</strong>albeton<br />
entsprechend DIN 1045-2 sicherzustellen.<br />
■ Bauteilen mit kraftschlüssiger Verbindung Fertigteil/Ortbeton<br />
c min ≥ 0,5 cm im Fertigteil; c min ≥ 1,0 cm im Ortbeton für die der Fuge zugewandten<br />
Ränder<br />
Bei Nutzung der Bewehrung im Bauzustand gelten jedoch die Tafelwerte<br />
für c min .
<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />
Direkt auf eine Elementdecke aufgelegte Bewehrung in der Ortbetonergänzung<br />
ist nur zulässig, wenn vom Planer so berücksichtigt und auf dem<br />
Bewehrungsplan ausgewiesen.<br />
■ Entsprechender Qualitätskontrolle<br />
Bei Planung, Entwurf, <strong>Herstellung</strong> und Bauausführung (entsprechend DBV-<br />
Merkblatt <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung) sind Abminderungen zulässig,<br />
i.d.R. um 0,5 cm.<br />
10.4.3 Geminderte <strong>Beton</strong>deckung der Bewehrung für <strong>Beton</strong>stahl in<br />
Abhängigkeit von der Expositionsklasse bei hoher <strong>Beton</strong>druckfestigkeit<br />
f ck 1)<br />
Expositionsklasse<br />
<strong>Beton</strong>druckfestigkeit<br />
f ck<br />
Stabdurchmesser<br />
2)<br />
d s [mm]<br />
Mindestbetondeckung<br />
c min [mm]<br />
XC1 nicht abgemindert<br />
XC2<br />
XC3<br />
≥ C25/30<br />
≥ C30/37<br />
XC4 ≥ C35/45<br />
XD1, XS1<br />
XD2, XS2<br />
XD3 4) , XS3<br />
≥ C40/50 5)<br />
≥ C45/55 5)<br />
≥ C45/55 5)<br />
Nennmaß<br />
c nom [mm]<br />
bis 14 15 30<br />
16<br />
20<br />
16<br />
20<br />
30 3)<br />
25 25 35 3)<br />
28 28 40 3)<br />
32 32 45 3)<br />
bis 20 20 35<br />
25 25 35 3)<br />
28 28 40 3)<br />
32 32 45 3)<br />
bis 32 35 50<br />
1) Bei mehreren zutreffenden Expositionsklassen für ein Bauteil ist jeweils die Expositionsklasse mit der höchsten<br />
Anforderung maßgebend.<br />
2) Bei Stabbündeln ist der Vergleichsdurchmesser dsv maßgebend.<br />
3) Da Verbundsicherung maßgeblich, hier mit c 10 mm <strong>nach</strong> DAfStbHeft 525 zu DIN 1045-1, 6.3 (8)<br />
4) Für XD3 können im Einzelfall zusätzlich besondere Maßnahmen zum Korrosionsschutz der Bewehrung notwendig<br />
sein.<br />
5) Bei Luftporenbeton, z.B. wegen gleichzeitiger Expositionsklasse XF, eine Festigkeitsklasse niedriger.<br />
10.4.3
10<br />
0<br />
<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung<br />
10.5 10.5 Arten, Anzahl und Anordnung von Abstandhaltern (Richtwerte)<br />
Platten, Decken<br />
71<br />
Nach DBV-Merkblatt <strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung, Fassung Juli 2002<br />
71<br />
Abstände s der Abstandhalter/Unterstützungen<br />
∅ unterstützte<br />
Tragstäbe<br />
Abstandhalter Unterstützungen<br />
punktförmig linienförmig,<br />
flächig<br />
max s St./m² max s max s<br />
bis 6,5 mm 50 cm 4 50 cm 50 cm<br />
über 6,5 mm 70 cm 2 70 cm 70 cm 1)<br />
1) größere Verlegeabstände <strong>nach</strong> Berechnung gemäß<br />
DBV-Merkblatt „Unterstützungen“ möglich<br />
Abstände s der Abstandhalter max s 1 in Längsrichtung<br />
∅ Längsstäbe Stützen Balken<br />
bis 10 mm 50 cm 25 cm<br />
12 bis 20 mm 100 cm 50 cm<br />
über 20 mm 125 cm 75 cm<br />
Abstände s der Abstandhalter max s 2 in Querrichtung<br />
Anzahl, Abstände<br />
b bzw. h Stützen Balken<br />
bis 100 cm 2 2<br />
über 100 cm ≥ 3 ≥ 3<br />
max s 75 cm 50 cm<br />
Abstände und Anzahl<br />
∅ Tragstäbe Abstandhalter S-Haken Lagesicherung<br />
U-Bügel<br />
max s St./m²<br />
1<br />
Wand1) St./m²<br />
Wand<br />
bis 8 mm 70 cm 4<br />
1<br />
10 bis 16 mm<br />
100 cm 2<br />
über 16 mm 4<br />
1) und je Wandseite<br />
St./m² Wand<br />
1
<strong>Beton</strong>deckung und Bewehrung 10<br />
10.6 Zulässige Maßabweichungen l der Bewehrung beim Ablängen<br />
und Biegen<br />
Die zulässigen Maßabweichungen l der Bewehrung beim Ablängen und<br />
Biegen [mm] bemessen sich <strong>nach</strong> der für die Beauftragung von Bewehrungsarbeiten<br />
empfohlenen DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende<br />
Festlegungen zur Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der<br />
Bewehrung, Ausgabe: Oktober 2010.<br />
Stabformen<br />
und<br />
Bezugsmaße<br />
Maßabweichungen<br />
l<br />
<strong>–</strong> allgemein<br />
<strong>–</strong> bei Pass-<br />
maßen 1)<br />
Ablängen Längenangaben in<br />
Biegeformen<br />
Hier: Toleranz der<br />
zugehörigen Bügel<br />
beachten<br />
Stablänge l Stabdurchmesser d s Stabdurchmesser d s Stabdurchmesser d s<br />
≤ 5,0 m > 5,0 m ≤ 14 mm > 14 mm ≤ 14 mm > 14 mm ≤ 10 mm > 10 mm<br />
±15 ±20<br />
+0<br />
-5<br />
l l<br />
+0<br />
-10<br />
+0<br />
-15<br />
+0<br />
-10<br />
+0<br />
-25<br />
+0<br />
-15<br />
+0<br />
-10<br />
+0<br />
-10<br />
+0<br />
-20<br />
+0<br />
-20<br />
1) Passmaße, z.B. erforderlich bei komplizierter Bewehrungsführung, müssen höhere Anforderungen an die<br />
Toleranzen erfüllen als für Standardlängenmaße gefordert. Die <strong>Herstellung</strong> von Biegeformen mit Passmaßen<br />
erfordert einen erhöhten Aufwand u.a. infolge einer aufwändigen Qualitätssicherung.<br />
l<br />
+0<br />
-10<br />
+0<br />
-5<br />
l<br />
10.6<br />
l<br />
+0<br />
-15<br />
+0<br />
-10<br />
1
11<br />
11.1<br />
11.1.1<br />
2<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
11.1 Bestellung von Transportbeton<br />
<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften muss durch grundlegende Anforderungen und,<br />
falls erforderlich, durch zusätzliche Anforderungen festgelegt werden.<br />
11.1.1 Festlegung für <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
Grundlegende Anforderungen:<br />
■ Bezug auf DIN EN 206-1 und DIN 1045-2<br />
■ Druckfestigkeitsklasse (ggf. von 28 Tagen abweichender Zeitpunkt der<br />
Bestimmung der Druckfestigkeit)<br />
■ Expositionsklasse(n)<br />
■ Feuchtigkeitsklasse<br />
■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />
■ Klasse des Chloridgehalts oder die Art der Verwendung<br />
(unbewehrter <strong>Beton</strong>, Stahlbeton, Spannbeton)<br />
■ Konsistenzklasse oder (in besonderen Fällen) Zielwert der Konsistenz<br />
■ Rohdichteklasse oder Zielwert der Rohdichte (für Leichtbeton)<br />
■ Zielwert der Rohdichte (für Schwerbeton)<br />
■ Leistungsklasse (für Stahlfaserbeton)<br />
Zusätzliche Anforderungen:<br />
■ besondere Arten oder Klassen von Zement (z.B. LH-Zement)<br />
■ besondere Arten oder Klassen von Gesteinskörnungen<br />
■ erforderliche Eigenschaften für den Widerstand gegen Frosteinwirkung,<br />
z.B. Luftgehalt<br />
■ besondere Anforderungen an die Frischbetontemperatur<br />
■ Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s<br />
■ Wärmeentwicklung während der Hydratation<br />
■ verzögertes Ansteifen<br />
■ Erstarrungsende t E in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Einbau-<br />
temperatur (siehe Kapitel 11.4)<br />
■ Wassereindringwiderstand<br />
■ Abriebwiderstand<br />
■ Spaltzugfestigkeit<br />
■ andere technische Anforderungen wie z.B. zur Erzielung besonderer Oberflächenbeschaffenheiten<br />
notwendig<br />
Ggf. zusätzlich vom Verwender zu benennende Bedingungen:<br />
■ Lieferzeit und Abnahmegeschwindigkeit<br />
■ besonderer Transport auf der Baustelle
■ besondere Einbringverfahren, z.B. Pumpbarkeit<br />
■ Beschränkung für das Lieferfahrzeug<br />
(Typ, Größe, Höhe, Gesamtgewicht)<br />
Anforderungen an die Bauausführung 11<br />
11.1.2 Festlegungen für Standardbeton<br />
Standardbeton ist durch folgende Angaben festzulegen:<br />
■ Druckfestigkeitsklasse<br />
■ Expositionsklasse(n)<br />
■ Feuchtigkeitsklasse<br />
■ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung<br />
■ Konsistenzbezeichnung<br />
■ Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich<br />
Zur Verwendung und <strong>Herstellung</strong> von Standardbeton siehe auch S. 42 und 45.<br />
11.2 Zugabe von Zusatzmitteln auf der Baustelle<br />
Wenn <strong>nach</strong> dem Hauptmischgang Fließmittel oder Verzögerer auf der Baustelle<br />
zugegeben werden, muss der <strong>Beton</strong> nochmals gemischt werden, bis<br />
sich das Zusatzmittel vollständig in der Mischung verteilt hat und voll wirksam<br />
ist. Folgende Mischzeiten sind einzuhalten:<br />
■ Mischzeit bei FM-Zugabe auf der Baustelle:<br />
mindestens 1 Minute je m³ <strong>Beton</strong>,<br />
aber mindestens 5 Minuten<br />
■ Mischzeit bei VZ-Zugabe auf der Baustelle<br />
für Verarbeitbarkeitszeit ≥ 12 Std.:<br />
mindestens 5 Minuten,<br />
bei Trommelinhalt > 6 m 3 aber mindestens 10 Minuten<br />
11.3 Fördern und Verarbeiten des <strong>Beton</strong>s<br />
Transportbeton ist möglichst sofort <strong>nach</strong> der Anlieferung zu verarbeiten.<br />
Unmittelbar vor dem Entladen ist der <strong>Beton</strong> nochmals durchzumischen.<br />
Bei der Übergabe des <strong>Beton</strong>s muss die vereinbarte Konsistenz vorhanden<br />
sein. Fahrmischer oder Fahrzeuge mit Rührwerk sollten 90 Minuten <strong>nach</strong><br />
der ersten Wasserzugabe, Fahrzeuge ohne Mischer oder Rührwerk (<strong>Beton</strong><br />
steifer Konsistenz) 45 Minuten <strong>nach</strong> erfolgter Wasserzugabe entladen sein.<br />
Beschleunigtes oder verzögertes Erstarren infolge von Witterungseinflüssen<br />
ist zu berücksichtigen.<br />
11.1.2<br />
11.2<br />
11.3
11<br />
11.4<br />
11.4.1<br />
4<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
Veränderungen des Frischbetons, wie Entmischen, Bluten oder Verlust von<br />
Zementleim, sind während des Transports sowie des Einbringens und Verdichtens<br />
gering zu halten. Der Frischbeton ist vor schädlichen Witterungseinflüssen<br />
zu schützen.<br />
Um Entmischungen zu verhindern, ist der <strong>Beton</strong> beim Einbringen in die<br />
Schalung (insbesondere Stützen- und Wandschalung) durch Fallrohre zusammenzuhalten.<br />
Wird der <strong>Beton</strong> durch Pumpen gefördert, ist die Verwendung<br />
von Leichtmetallrohren nicht zulässig.<br />
Der <strong>Beton</strong> muss vollständig verdichtet werden. Trotzdem kann er noch<br />
einzelne Luftporen enthalten. Die Bewehrungsstäbe sind dicht mit <strong>Beton</strong> zu<br />
umhüllen. Bei Verwendung von Innenrüttlern muss die Rüttelflasche noch in<br />
die untere, bereits verdichtete Schicht eindringen (Vernadeln). Bei besonderen<br />
Verhältnissen (schnelle Steiggeschwindigkeit, hoher Wassergehalt, geringes<br />
Wasserrückhaltevermögen, Sichtbetonflächen, wasserundurchlässige Bauteile)<br />
empfiehlt sich ein Nachverdichten des <strong>Beton</strong>s.<br />
Bei hochfestem <strong>Beton</strong> ist ein erhöhter Verdichtungsaufwand erforderlich,<br />
insbesondere bei Verwendung von Silikasuspension.<br />
11.4 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen in Abhängigkeit von<br />
der Konsistenz, der <strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit v (Steiggeschwindigkeit)<br />
und vom Erstarrungsende t E (<strong>nach</strong> DIN 18218)<br />
11.4.1 Bestimmung des Höchstwertes des horizontalen Frischbetondrucks<br />
Mit den folgenden Diagrammen kann der Höchstwert des horizontalen<br />
Frischbetondrucks hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindig-<br />
keit v (<strong>Beton</strong>iergeschwindigkeit) und der Konsistenz bestimmt werden. Den<br />
verschiedenen Diagrammen liegen unterschiedliche Zeiten für das Erstarrungsende<br />
t E zugrunde.<br />
Beispiel: Steiggeschwindigkeit v = 4 m/h, Konsistenz F4, t E = 5 Stunden.<br />
Daraus lässt sich ein maximaler Frischbetondruck auf die Schalung von ca.<br />
85 kN/m 2 ablesen.<br />
Der Schalungsdruck wird aber auch durch die Höhe der Schalung bzw. Bauteilhöhe<br />
begrenzt. Er kann höchstens die Werte des hydrostatischen Drucks h s für<br />
die entsprechende Höhe des <strong>Beton</strong>ierabschnittes annehmen. Bei einer z.B. nur<br />
3 m hohen Schalung kann so <strong>–</strong> unabhängig von Konsistenz, Steiggeschwindigkeit<br />
und Erstarrungsende <strong>–</strong> maximal der Wert des Frischbetondrucks erreicht<br />
werden, der der hydrostatischen Druckhöhe h s von 3 m entspricht, also 75 kN/<br />
m 2 . Gängige Schalungssysteme können i.d.R. bis ca. 80 kN/m 2 sicher ableiten.<br />
Bei hohen Schalungsdrücken sind im Besonderen die Anforderungen an die<br />
Ebenheitstoleranzen <strong>nach</strong> DIN 18202 zu beachten (siehe auch Kapitel 11.5).
hk,max [kN/m 2 ]<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
t E = 5 Stunden<br />
Anforderungen an die Bauausführung 11<br />
Voraussetzungen:<br />
Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte (± 5) und dichte Schalung<br />
Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />
Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />
Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />
Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 5 Stunden<br />
Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />
Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 7 Stunden<br />
F4<br />
F3<br />
F2<br />
F1<br />
h s [m]<br />
0<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 v [m/h]<br />
hk,max [kN/m 2 ]<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
t E = 7 Stunden<br />
F6<br />
F6<br />
SVB<br />
F5<br />
SVB<br />
F5<br />
F4<br />
F3<br />
F2<br />
F1<br />
Voraussetzungen:<br />
Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte (± 5) und dichte Schalung<br />
Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />
Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
h s [m]<br />
0<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 v [m/h]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1
11<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
hk,max [kN/m 2 ]<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
t E = 10 Stunden<br />
Voraussetzungen:<br />
Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte ( 5) und dichte Schalung<br />
Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />
Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />
Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />
Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 10 Stunden<br />
Frischbetondruck hk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v [m/h] und der<br />
Konsistenzklasse <strong>–</strong> Erstarrungsende t E = 20 Stunden<br />
F4<br />
F3<br />
F2<br />
F1<br />
h s [m]<br />
0<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 v [m/h]<br />
hk,max [kN/m 2 ]<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
t E = 20 Stunden<br />
F6<br />
F6<br />
SVB<br />
F5<br />
SVB<br />
F5<br />
Voraussetzungen:<br />
Frischbetonrohwichte c = 25 kN/m 3 , lotrechte ( 5) und dichte Schalung<br />
Verdichtung mit Innenrüttlern bei F1 bis F6, <strong>Beton</strong>einbau von oben in die<br />
Schalung, Referenztemperatur T c,Ref nicht unterschritten<br />
F4<br />
F3<br />
F2<br />
F1<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
h s [m]<br />
0<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5 v [m/h]<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1
Anforderungen an die Bauausführung 11<br />
11.4.2 Bestimmung des Erstarrungsendes t E<br />
Das Erstarrungsende t E ist die Zeit von der ersten Wasserzugabe bei der<br />
<strong>Herstellung</strong> des <strong>Beton</strong>s bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Frischbeton<br />
vollständig erstarrt ist. Zweckmäßigerweise sollte der <strong>Beton</strong>hersteller das<br />
Erstarrungsende in Abhängigkeit von der voraussichtlichen Einbautemperatur<br />
ermitteln. Das Erstarrungsende des Frischbetons t E kann mit dem Vicat-Penetrationsverfahren<br />
<strong>nach</strong> DIN EN 480-2 ermittelt werden. Näherungsweise darf<br />
das Erstarrungsende auch mit dem Knetbeutelverfahren abgeschätzt werden<br />
(DIN 18218, Anhang A). Hierbei wird das Erstarrungsende mit t E = 1,25 t E,Knet<br />
berechnet, wobei t E,Knet das Erstarrungsende <strong>nach</strong> Knetbeutelverfahren ist.<br />
Erwartungswerte zum Erstarrungsende t E<br />
<strong>Beton</strong>temperatur Festigkeitsentwicklung <strong>nach</strong> DIN 1045-3<br />
schnell mittel langsam<br />
20 °C <strong>–</strong> t E = 5 h t E = 7 h<br />
15 °C t E = 5 h t E = 7 h <strong>–</strong><br />
10 °C t E = 7 h <strong>–</strong> <strong>–</strong><br />
- gilt nur für <strong>Beton</strong> ohne VZ<br />
- mindestens C20/25<br />
11.4.3 Einflüsse auf die Größe des Frischbetondrucks hk,max<br />
■ andere Rohwichten ( c ) als 25 kNm 3<br />
➞ Umrechnung von hk,max mit c /25<br />
■ andere Frischbetontemperaturen (T c,Einbau ) als die Referenztemperatur T c,Ref<br />
Anmerkung: Die Referenztemperatur T c,Ref ist die Frischbetontemperatur,<br />
die der Bestimmung des Erstarrungsendes t E zugrunde liegt.<br />
T c,Einbau < T c,Ref<br />
➞ hk,max um 3 % erhöhen für je 1 K Temperaturunterschied (F1 - F4);<br />
➞ hk,max um 5 % erhöhen für je 1 K Temperaturunterschied (F5, F6, SVB),<br />
wobei der Unterschied zwischen T c,Ref und T c,Einbau nicht mehr als 10 K (F1<br />
bis F4) bzw. 5 K (F5, F6, und SVB) betragen darf. Andernfalls ist das Erstarrungsende<br />
mit anderer Referenztemperatur T c,Ref neu zu bestimmen.<br />
T c,Elnbau > T c,Ref<br />
➞ hk,max um 3 % vermindern für je 1 K Temperaturunterschied, Vermin-<br />
derung von hk,max aber höchstens um 30 %.<br />
11.4.2<br />
11.4.3
11<br />
11.5<br />
11.5.1<br />
11.5.2<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
11.5 Toleranzen<br />
11.5.1 Ebenheitsabweichungen (<strong>nach</strong> DIN 18202)<br />
Bauteile / Funktion Stichmaße als Grenzwert [mm]<br />
bei Abstand der Messpunkte bis 0,1 m 1 m 4 m<br />
nicht flächenfertige Oberseiten von<br />
Decken, Unterbeton, Unterböden<br />
10 15 20<br />
wie vor, mit erhöhten Anforderungen 5 8 12<br />
nicht flächenfertige Wände und<br />
Unterseiten von Rohdecken<br />
5 10 15<br />
flächenfertige Böden, z.B. Nutzestrich 2 4 10<br />
wie vor, mit erhöhten Anforderungen 1) 1 3 9<br />
flächenfertige Wände und<br />
Unterseiten von Decken<br />
3 5 10<br />
wie vor, mit erhöhten Anforderungen 1) 2 3 8<br />
1) Weitere Erhöhungen dieser Anforderungen sind nicht zielsicher erfüllbar.<br />
Bei der <strong>Herstellung</strong> weit gespannter Bauteile kann eine planmäßige Überhöhung<br />
der Deckenschalung Ebenheitsabweichungen aus Durchbiegung<br />
kompensieren. Bei aufgehenden Bauteilen kann ein hoher Schalungsdruck<br />
zu Verformungen führen.<br />
11.5.2 Grenzabmaße für die Tragsicherheit (<strong>nach</strong> DIN 1045-3)<br />
In Abhängigkeit vom Nennmaß l der Querschnittsabmessung eines Bauteils<br />
(Gesamtdicke Balken oder Platte, Breite Steg, seitliche Abmessung Stütze)<br />
ist das Grenzabmaß I (Toleranz) einzuhalten, damit die Nachweise in den<br />
Grenzzuständen der Tragfähigkeit gültig sind.<br />
Nennmaß der Querschnittsabmessung<br />
(Dicke oder Breite) 1)<br />
l ≤ 150 mm<br />
l = 400 mm<br />
l ≥ 2 500 mm<br />
Grenzabmaß l<br />
(Toleranz) 2)<br />
± 10 mm<br />
± 15 mm<br />
± 30 mm<br />
1) Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.<br />
2) Andere Maßabweichungen dürfen <strong>nach</strong> besonderem Nachweis festgelegt werden.
11.6 Frischbetontemperatur<br />
Lufttemperatur<br />
[°C]<br />
+5 bis -3<br />
Anforderungen an die Bauausführung 11<br />
Mindesttemperatur des Frischbetons 1) beim<br />
Einbringen [°C]<br />
+5 allgemein<br />
+10 wenn Zementgehalt < 240 kg/m 3 oder bei<br />
LH-Zementen<br />
unter -3 +10 außerdem Halten dieser Temperatur<br />
wenigstens 3 Tage<br />
1) Die Frischbetontemperatur darf i.A. +30 °C nicht überschreiten.<br />
11.7 Gefrierbeständigkeit<br />
Gegen Niederschlag geschützter junger <strong>Beton</strong> darf in der Regel erst dann<br />
durchfrieren, wenn er eine Druckfestigkeit von 5 N/mm² erreicht hat oder seine<br />
Temperatur vorher wenigstens 3 Tage +10 °C nicht unterschritten hat.<br />
11.8 Nachbehandeln des <strong>Beton</strong>s<br />
11.8.1 Nachbehandlungsverfahren<br />
<strong>Beton</strong> ist in den oberflächennahen Bereichen bis zum genügenden Erhärten<br />
gegen schädigende Einflüsse, z.B. Austrocknen und starkes Abkühlen, zu<br />
schützen.<br />
Gebräuchliche Verfahren für das Feuchthalten des <strong>Beton</strong>s sind (auch in<br />
Kombination):<br />
■ Belassen in der Schalung<br />
■ Abdecken mit Folien, die an Kanten und Stößen gesichert sind<br />
■ Auflegen von Wasser speichernden Abdeckungen unter ständigem Feuchthalten<br />
■ Aufrechterhalten eines sichtbaren Wasserfilms auf der <strong>Beton</strong>oberfläche<br />
(Besprühen, Fluten)<br />
■ Aufsprühen von Nachbehandlungsmitteln mit <strong>nach</strong>gewiesener Eignung<br />
(unzulässig in Arbeitsfugen und bei später zu beschichtenden Oberflächen;<br />
Ausnahme entsprechender Nachweis oder Entfernen des Nachbehandlungsmittels)<br />
11.6<br />
11.7<br />
11.8<br />
11.8.1
11<br />
0<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
11.8.2 11.8.2 Mindestdauer der Nachbehandlung<br />
Die Dauer der Nachbehandlung richtet sich <strong>–</strong> ohne genaueren Nachweis der<br />
Festigkeit <strong>–</strong> <strong>nach</strong> der Expositionsklasse, der Oberflächentemperatur (bzw. der<br />
Frischbetontemperatur) und der Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s.<br />
Expositionsklasse erforderliche Festigkeit<br />
im oberflächennahen<br />
Bereich<br />
X0, XC1 - 0,5 Tage 1)<br />
Nachbehandlungsdauer ohne<br />
genaueren<br />
Nachweis der Festigkeit<br />
XC2-XC4, XF1 0,50 · f ck Mindestdauer gemäß <strong>nach</strong>stehender<br />
Tafel oder übernächster Tafel<br />
(Alternativverfahren)<br />
XF2-XF4, XA, XD, XS 0,50 · f ck Mindestdauer gemäß<br />
<strong>nach</strong>stehender Tafel<br />
XM 0,70 · f ck Mindestdauer gemäß<br />
<strong>nach</strong>stehender Tafel<br />
verdoppeln<br />
1) Verarbeitbarkeitszeit < 5 Std., Temperatur der <strong>Beton</strong>oberfläche ≥ 5 °C<br />
Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen 1) in Abhängigkeit der Oberflächentemperatur<br />
(alle Expositionsklassen 2) außer X0 und XC1)<br />
morgendliche<br />
Oberflächen<br />
temperatur 3)<br />
[°C]<br />
schnell<br />
r ≥ 0,50<br />
Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s 4)<br />
r = f cm2 / f cm28 5)<br />
mittel<br />
r ≥ 0,30<br />
langsam<br />
r ≥ 0,15<br />
sehr langsam<br />
r < 0,15<br />
≥ 25 1 2 2 3<br />
25 > ≥ 15 1 2 4 5<br />
15 > ≥ 10 2 4 7 10<br />
10 > ≥ 5 6) 3 6 10 15<br />
1) Nachbehandlungsdauer bei Verarbeitbarkeitszeit > 5 h angemessen verlängern.<br />
2) Für Expositionsklasse XM Werte verdoppeln.<br />
3) Anstelle Oberflächentemperatur des <strong>Beton</strong>s darf morgendliche Lufttemperatur angesetzt werden.<br />
4) Aus Mittelwerten der Druckfestigkeit <strong>nach</strong> 2 und 28 Tagen, ermittelt <strong>nach</strong> DIN EN 12390-3, entweder bei der<br />
Erstprüfung oder aus bekanntem Verhältnis von <strong>Beton</strong>en vergleichbarer Zusammensetzung (gleicher Zement,<br />
gleicher Wasserzementwert). Wird bei besonderen Anwendungen die Druckfestigkeit zu einem späteren<br />
Zeitpunkt als 28 Tage bestimmt, ist statt f cm28 die mittlere Druckfestigkeit zum entsprechend späteren Zeitpunkt<br />
anzusetzen.<br />
5) Zwischenwerte dürfen ermittelt werden.<br />
6) Nachbehandlungsdauer bei Temperaturen < 5 °C um die Zeit der Temperaturen < 5 °C verlängern.
Mindestdauer der Nachbehandlung in Tagen 1) für die Expositionsklassen XC2, XC3,<br />
XC4 und XF1 <strong>–</strong> Alternativverfahren in Abhängigkeit der Frischbetontemperatur 2)<br />
Frischbetontemperatur fb<br />
zum Einbauzeitpunkt<br />
[°C]<br />
schnell<br />
r ≥ 0,50<br />
Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s 3)<br />
r = f cm2 / f cm28 4)<br />
mittel<br />
r ≥ 0,30<br />
langsam<br />
r ≥ 0,15<br />
fb ≥ 15 1 2 4<br />
15 > fb ≥ 10 2 4 7<br />
10 > fb ≥ 5 4 8 14<br />
1) Nachbehandlungsdauer bei Verarbeitbarkeitszeit > 5 h angemessen verlängern<br />
2) Bei Verwendung von Stahlschalung und an ungeschalten Oberflächen muss ein übermäßiges Auskühlen des<br />
<strong>Beton</strong>s im Anfangsstadium der Erhärtung durch Schutzmaßnahmen ausgeschlossen werden.<br />
3) Aus Mittelwerten der Druckfestigkeit <strong>nach</strong> 2 und 28 Tagen, ermittelt <strong>nach</strong> DIN EN 12390-3, entweder bei der<br />
Erstprüfung oder aus bekanntem Verhältnis von <strong>Beton</strong>en vergleichbarer Zusammensetzung (gleicher Zement,<br />
gleicher Wasserzementwert). Wird bei besonderen Anwendungen die Druckfestigkeit zu einem späteren<br />
Zeitpunkt als 28 Tage bestimmt, ist statt f cm28 die mittlere Druckfestigkeit zum entsprechend späteren Zeitpunkt<br />
anzusetzen.<br />
4) Zwischenwerte dürfen ermittelt werden.<br />
11.9 Ausrüsten und Ausschalen<br />
Gerüste und Schalungen dürfen erst entfernt werden, wenn der <strong>Beton</strong> eine<br />
ausreichende Festigkeit hat, um<br />
■ die auf das <strong>Beton</strong>bauteil aufgebrachten Lasten aufnehmen zu können;<br />
■ ungewollte Verformungen aus elastischem und plastischem Verhalten des<br />
<strong>Beton</strong>s gering zu halten;<br />
■ eine Beschädigung der Oberflächen und Kanten durch das Ausschalen<br />
zu vermeiden.<br />
Hierzu kann eine Erhärtungs- oder Reifegradprüfung sinnvoll sein. Bei der<br />
Ermittlung von Ausschalfristen sind zusätzlich aufgebrachte Lasten, z.B. aus<br />
dem Arbeitsbetrieb, zu berücksichtigen.<br />
Stützen, Pfeiler und Wände sollten vor den von ihnen gestützten Tragteilen<br />
ausgeschalt werden.<br />
Ausschalfristen sind im Wesentlichen abhängig von<br />
■ der Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s,<br />
■ dem Temperaturverlauf im Bauteil und<br />
■ der erforderlichen Festigkeit beim Ausschalen.<br />
Anforderungen an die Bauausführung 11<br />
11.9<br />
1
11<br />
11.10<br />
2<br />
Anforderungen an die Bauausführung<br />
Anhaltswerte für Ausschalfristen in Tagen für Balken und Platten (bis 6 m Spannweite<br />
und bei max. 70 % Lastausnutzung) <strong>–</strong> <strong>nach</strong> DBV-Merkblatt <strong>Beton</strong>schalungen und<br />
Ausschalfristen<br />
Bauteiltemperatur 2)<br />
ϑ [°C]<br />
Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s<br />
r = f cm2 / f cm28 1)<br />
schnell mittel langsam<br />
r ≥ 0,50 r ≥ 0,30 r ≥ 0,15<br />
≥ 15 4 8 14<br />
15 > ≥ 5 3) 6 12 20<br />
1) Die Festigkeitsentwicklung des <strong>Beton</strong>s wird durch das Verhältnis der Mittelwerte der Druckfestigkeiten <strong>nach</strong><br />
2 Tagen und <strong>nach</strong> i.d.R. 28 Tagen beschrieben. Die Festigkeitsentwicklung ist vom <strong>Beton</strong>hersteller anzugeben<br />
und kann dem <strong>Beton</strong>lieferschein entnommen werden.<br />
2) Die tatsächliche Temperatur des Bauteils während des Abfließens der Hydratationswärme und in der<br />
Schalung ist i.d.R. höher als die Lufttemperatur. Anstelle der Temperatur des Bauteils darf vereinfachend<br />
die mittlere Lufttemperatur angesetzt werden. Als mittlere Lufttemperatur darf das Tagesmittel aus der<br />
m m<br />
höchsten und der niedrigsten Lufttemperatur in Bauwerksnähe verwendet werden.<br />
3) Bei Lufttemperaturen m < 5 °C ist die Ausschalfrist um die Tage zu verlängern, an denen die Bauteiltemperatur<br />
< 5 °C betrug.<br />
11.10 Bewehrungsarbeiten<br />
Empfohlen wird die ausdrückliche vertragliche Verpflichtung aller Vertragspartner<br />
auf die DAfStb-Richtlinie „Qualität der Bewehrung <strong>–</strong> Ergänzende<br />
Festlegungen zur Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und zum Einbau der<br />
Bewehrung“, Ausgabe Oktober 2010.<br />
Die Qualitätskette vom Planer über den <strong>Beton</strong>stahlhersteller, den Biegebetrieb,<br />
den Verlegebetrieb bis hin zum Rohbauunternehmen umfasst dann<br />
■ eine angemessene Qualitätsanforderungen in Ergänzung zu DIN 1045-3<br />
an die Weiterverarbeitung von <strong>Beton</strong>stahl und den Einbau der Bewehrung,<br />
vergleiche Abschnitt 10.6 Zulässige Maßabweichungen l der Bewehrung<br />
(S. 71),<br />
■ eine verbesserte Planungsqualität vor Baubeginn entsprechend den<br />
Forderungen von DIN 1045 und DIN EN ISO 3766 für Bewehrungszeichnungen.<br />
Diese Richtlinie ist nur dann sinnvoll anwendbar, wenn im Rahmen des<br />
Projektes alle beteiligten Gewerke (z. B. Tragwerksplaner, Biegebetrieb, Verlegebetrieb,<br />
Schalungsbau und Rohbauunternehmer) auf die Anwendung der<br />
Richtlinie verpflichtet sind.
Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />
12.1 Prüfungsarten (Druckfestigkeit)<br />
Die Anforderungen zur werksseitigen Qualitätssicherung von Transportbeton<br />
(Konformitätskontrolle) enthalten DIN EN 206-1 und DIN 1045-2.<br />
12.1.1 Erstprüfung<br />
Zeitpunkt Vor Verwendung des <strong>Beton</strong>s<br />
Aufgabe (i.d.R. Aufgabe Prüfungen vor <strong>Herstellung</strong>sbeginn, um zu ermitteln,<br />
des Transportbetonwerks) wie ein neuer <strong>Beton</strong> oder eine neue <strong>Beton</strong>familie<br />
zusammengesetzt sein müssen, um die geforderten<br />
Frisch- und Festbetoneigenschaften sicherzustellen<br />
Anforderungen - f ≥ f + Vorhaltemaß;<br />
c ck<br />
Vorhaltemaß ca. 6 bis 12 N/mm²<br />
- Die Konformitätskriterien für Erstherstellung und stetige<br />
<strong>Herstellung</strong> müssen zielsicher erreicht werden.<br />
12.1.2 Konformitätskontrolle des <strong>Beton</strong>herstellers<br />
Zeitpunkt Während der Produktion des <strong>Beton</strong>s<br />
Aufgabe (i.d.R. Aufgabe statistische Produktionskontrolle<br />
des Transportbetonwerks)<br />
Anforderungen 1) - Erstherstellung (bis mind. 35 Ergebnisse vorhanden)<br />
(n = 3) Mittelwert f ≥ f + 4 N/mm²<br />
cm ck<br />
Einzelwert f ≥ f <strong>–</strong> 4 N/mm²<br />
ci ck<br />
- stetige <strong>Herstellung</strong> (wenn mind. 35 Ergebnisse<br />
vorhanden)<br />
(n ≥ 15) Mittelwert f ≥ f + 1,48 · σ<br />
cm ck<br />
Einzelwert f ≥ f <strong>–</strong> 4 N/mm²<br />
ci ck<br />
1) Für hochfesten <strong>Beton</strong> gelten andere Anforderungen.<br />
12.1.3 Überwachungsprüfung der Baustelle<br />
Zeitpunkt Während der Bauausführung<br />
Aufgabe Beurteilung der Identität des gelieferten <strong>Beton</strong>s mit der Grundgesamtheit,<br />
für die eine Übereinstimmungsbescheinigung erteilt wurde<br />
Anforderungen <strong>–</strong> Erhärteter <strong>Beton</strong> muss die Annahmekriterien für die Druckfestigkeitsprüfung<br />
erfüllen (siehe S. 86)<br />
12.1.4 Erhärtungsprüfung oder Reifegradprüfung<br />
Zeitpunkt Während der Erhärtungszeit<br />
Aufgabe Abschätzen der Festigkeit des <strong>Beton</strong>s im Bauwerk zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt<br />
Anforderungen <strong>–</strong> Lagerung und Nachbehandlung der Probekörper unter den<br />
Temperatur- und Feuchtebedingungen des betreffenden Bauteils<br />
(bei Erhärtungsprüfung)<br />
<strong>–</strong> Temperaturmessung im Bauteil (bei Reifegradprüfung)<br />
12.1<br />
12.1.1<br />
12.1.2<br />
12.1.3<br />
12.1.4
12<br />
12.2<br />
12.2.1<br />
4<br />
Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />
12.2 Überwachungsprüfungen durch das Bauunternehmen<br />
Zur Überprüfung der maßgebenden Frisch- und Festbetoneigenschaften wird<br />
der <strong>Beton</strong> in drei Überwachungsklassen eingeteilt. Bei mehreren zutreffenden<br />
Überwachungsklassen ist die höchste maßgebend.<br />
12.2.1 Überwachungsklassen für <strong>Beton</strong><br />
Festigkeitsklasse<br />
für <strong>Norm</strong>al- und<br />
Schwerbeton<br />
Festigkeitsklasse<br />
für Leichtbeton der<br />
Rohdichteklassen<br />
D1,0 - D1,4<br />
Überwachungsklasse<br />
1 2 1) 3 1)<br />
≤ C25/30 ² ) ≥ C30/37 und ≤ C50/60 ≥ C55/67<br />
nicht<br />
anwendbar ≤ LC25/28 ≥ LC30/33<br />
D1,6 - D2,0 ≤ LC25/28 LC30/33 und LC35/38 ≥ LC40/44<br />
Expositionsklasse X0, XC, XF1 XS, XD, XA, XM ³ ) , ≥ XF2 -<br />
Besondere <strong>Beton</strong>eigenschaften<br />
4)<br />
Stahlfaserbeton<br />
der<br />
Leistungsklasse<br />
≤ L1-1,2<br />
<strong>Beton</strong> für wasserundurchlässige<br />
Baukörper (z.B. Weiße Wannen) 5) ,<br />
Unterwasserbeton, <strong>Beton</strong> für hohe<br />
Gebrauchstemperaturen 250 °C,<br />
Strahlenschutzbeton (ausgenommen<br />
KKW), Stahlfaserbeton<br />
der Leistungsklasse > L1-1,2,<br />
FD/FDE-<strong>Beton</strong>, SVB, verzögerter<br />
<strong>Beton</strong>, Spritzbeton<br />
1) Das Bauunternehmen muss über eine ständige <strong>Beton</strong>prüfstelle verfügen. Eigenüberwachung sowie Fremdüberwachung<br />
durch anerkannte Überwachungsstelle erforderlich.<br />
2) Spannbeton C25/30 ist stets in Überwachungsklasse 2 einzuordnen.<br />
3) Gilt nicht für übliche Industrieböden.<br />
4) Ggf. Richtlinien des DAfStb beachten.<br />
5) <strong>Beton</strong> mit hohem Wassereindringwiderstand darf in die Überwachungsklasse 1 eingeordnet werden, wenn der<br />
Baukörper maximal nur zeitweilig aufstauendem Sickerwasser ausgesetzt ist und wenn in der Projektbeschreibung<br />
nichts anderes festgelegt ist.<br />
-
Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />
12.2.2 Umfang der Prüfungen an <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
Prüfgegenstand Mindestprüfhäufigkeit für Überwachungsklasse<br />
1 2 3<br />
Lieferschein jedes Lieferfahrzeug<br />
Konsistenzmessung 1) in Zweifelsfällen<br />
Frischbetonrohdichte<br />
von Leicht- und<br />
Schwerbeton<br />
Gleichmäßigkeit des<br />
<strong>Beton</strong>s (Augenscheinprüfung)<br />
Druckfestigkeit an in<br />
Formen hergestellten<br />
Probekörpern 2)<br />
Luftgehalt von<br />
Luftporenbeton<br />
beim ersten Einbringen jeder <strong>Beton</strong>zusammensetzung;<br />
bei <strong>Herstellung</strong> von<br />
Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />
in Zweifelsfällen<br />
bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />
in Zweifelsfällen<br />
Stichprobe jedes Lieferfahrzeug<br />
in Zweifelsfällen<br />
nicht<br />
zutreffend<br />
3 Proben je 300 m³<br />
oder je 3 <strong>Beton</strong>iertage<br />
3)<br />
3 Proben je 50 m³<br />
oder je <strong>Beton</strong>iertag 3)<br />
zu Beginn jedes <strong>Beton</strong>ierabschnitts;<br />
in Zweifelsfällen<br />
1) Zusätzlich Augenscheinprüfung der Konsistenz als Stichprobe für die Überwachungsklasse 1 bzw. an jedem<br />
Lieferfahrzeug für Überwachungsklassen 2 und 3.<br />
2) Prüfung muss für jeden verwendeten <strong>Beton</strong> erfolgen. <strong>Beton</strong>e mit gleichen Augangsstoffen und gleichem<br />
Wasserzementwert aber anderem Größtkorn gelten als ein <strong>Beton</strong>.<br />
3) Maßgebend, welche Forderung die größte Anzahl Proben ergibt.<br />
12.2.3 Umfang der Prüfungen an Standardbeton<br />
Für Standardbeton ist der Lieferschein jedes Lieferfahrzeuges zu überprüfen,<br />
die Gleichmäßigkeit des <strong>Beton</strong>s und die Konsistenz stichprobenartig <strong>nach</strong><br />
Augenschein zu beurteilen und in Zweifelsfällen eine Konsistenzmessung<br />
vorzunehmen.<br />
12.2.4 Umfang der Prüfungen an <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />
Prüfgegenstand Mindestprüfhäufigkeit für Überwachungsklasse<br />
1 2 3<br />
Lieferschein jedes Lieferfahrzeug<br />
Konsistenzmessung 1) beim ersten Einbringen jeder <strong>Beton</strong>zusammensetzung;<br />
bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung;<br />
bei Prüfung des Luftgehalts; in Zweifelsfällen<br />
Druckfestigkeit an in <strong>nach</strong> DIN EN 206-1, 8.2.1.2 und Tabelle 13;<br />
Formen hergestellten<br />
Probekörpern<br />
in Zweifelsfällen<br />
Luftgehalt von<br />
nicht<br />
zu Beginn jedes <strong>Beton</strong>ierabschnitts;<br />
Luftporenbeton<br />
zutreffend in Zweifelsfällen<br />
Frischbetonrohdichte<br />
von Leicht- und<br />
Schwerbeton<br />
bei <strong>Herstellung</strong> von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung<br />
Rohdichte von<br />
an jedem Probekörper für die Festigkeitsprüfung;<br />
erhärtetem Leicht- oder<br />
Schwerbeton<br />
in Zweifelsfällen<br />
1) Zusätzlich Augenscheinprüfung der Konsistenz als Stichprobe für die Überwachungsklasse 1 und an jeder<br />
Mischung bzw. an jedem Lieferfahrzeug für Überwachungsklassen 2 und 3.<br />
12.2.2<br />
12.2.3<br />
12.2.4
12<br />
12.2.5<br />
12.2.6<br />
12.2.7<br />
12.2.8<br />
Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />
12.2.5 Andere <strong>Beton</strong>eigenschaften<br />
Sind bei <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften oder <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung<br />
andere oder besondere Eigenschaften <strong>nach</strong>zuweisen, erfolgt der Umfang<br />
der Überwachungsprüfung in Übereinstimmung mit entsprechenden <strong>Norm</strong>en<br />
oder Richtlinien bzw. ist er im Einzelfall festzulegen.<br />
12.2.6 Probenahme<br />
Die <strong>Beton</strong>proben für die Druckfestigkeitsprüfung von <strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften<br />
müssen etwa gleichmäßig über die <strong>Beton</strong>ierzeit verteilt und aus<br />
verschiedenen Lieferfahrzeugen entnommen werden, wobei aus jeder Probe<br />
ein Probekörper herzustellen ist.<br />
12.2.7 Annahmekriterien für die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung 1)<br />
der Baustelle (<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften <strong>–</strong> Transportbeton)<br />
Anzahl „n”<br />
der Einzelwerte<br />
Mittelwert 2) f cm<br />
[N/mm²]<br />
Einzelwert f ci [N/mm²]<br />
ÜK 1 + ÜK 2 ÜK 3<br />
3 bis 4 f cm ≥ f ck + 1 f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />
5 bis 6 f cm ≥ f ck + 2 f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />
> 6 f cm ≥ f ck + (1,65 <strong>–</strong> 2,58/√n) · σ 3) f ci ≥ f ck -4 f ci ≥ 0,9 · f ck<br />
1) Prüfung im Alter von 28 Tagen (Ausnahmen z.B. Massenbeton)<br />
2) Mittelwert von „n” nicht überlappenden Einzelwerten<br />
3) σ ist Standardabweichung der Stichprobe für n ≥ 35, wobei σ ≥ 3 N/mm² für ÜK 2<br />
und σ ≥ 5 N/mm² für ÜK 3<br />
Bei Stichproben für n < 35 gilt σ = 4 N/mm²<br />
Die Annahmekriterien sind erfüllt, wenn sowohl Mittelwert- als auch Einzelwert-Kriterium<br />
erfüllt werden. Vorhandene Prüfergebnisse können in kleinere<br />
Gruppen aufeinander folgender Werte (mind. 3) aufgeteilt werden, sodass für<br />
die jeweiligen Mittelwerte die zugehörigen Anforderungen für 3 bis 4, für 5 bis<br />
6 oder für > 6 Einzelwerte herangezogen werden dürfen.<br />
Die „Identität“ des <strong>Beton</strong>s mit der Grundgesamtheit, für die eine Übereinstimmungsbescheinigung<br />
erteilt wurde, gilt, vorbehaltlich der Erfüllung der übrigen<br />
festgelegten Frisch- und Festbetoneigenschaften, als <strong>nach</strong>gewiesen.<br />
12.2.8 Konformitätskriterien für die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung<br />
(<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Zusammensetzung)<br />
Die Anforderungen an die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung enthalten<br />
DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, 8.2.1.3 (Konformitätskriterien für die Druckfestigkeit).
12.3 Überwachung durch das Bauunternehmen und<br />
durch eine Überwachungsstelle<br />
Qualitätssicherung auf der Baustelle 12<br />
12.3.1 Systematik<br />
Zur Qualitätssicherung bei der Verarbeitung von <strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen<br />
1, 2 und 3 auf Baustellen gehört die Überwachung des <strong>Beton</strong>ierens<br />
durch das Bauunternehmen mit der Überprüfung der maßgebenden<br />
Frisch- und Festbetoneigenschaften (Eigenüberwachung) und bei <strong>Beton</strong> der<br />
Überwachungsklassen 2 und 3 zusätzlich die Überwachung durch eine dafür<br />
anerkannte Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Baustellen, auf denen<br />
<strong>Beton</strong> der Überwachungsklassen 2 und 3 eingebaut wird, sind unter Angabe<br />
von „DIN 1045-3” und der Überwachungsstelle zu kennzeichnen.<br />
1) Leitung durch einen <strong>Beton</strong>fachmann mit <strong>nach</strong>gewiesenen Kenntnissen.<br />
Überwachung durch das Bauunternehmen und eine anerkannte Überwachungsstelle<br />
(<strong>Beton</strong> <strong>nach</strong> Eigenschaften)<br />
12.3<br />
12.3.1
12<br />
12.3.2<br />
12.4<br />
Qualitätssicherung auf der Baustelle<br />
12.3.2 Personal<br />
Der Leiter der ständigen Prüfstelle muss ein in der <strong>Beton</strong>technik erfahrener<br />
Fachmann sein, der die dafür notwendigen erweiterten betontechnologischen<br />
Kenntnisse durch eine Bescheinigung einer hierfür anerkannten Stelle <strong>nach</strong>weisen<br />
kann (E-Schein). Zu den Aufgaben der Prüfstelle gehören neben der<br />
Überwachungstätigkeit auch die Beratung des Bauunternehmens auf der<br />
Baustelle und die regelmäßige Schulung des Baustellenfachpersonals.<br />
Bei Verwendung von hochfestem <strong>Beton</strong> (ab C55/67) dürfen auf Baustellen<br />
nur solche Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits an der Verarbeitung<br />
und Nachbehandlung von <strong>Beton</strong> mindestens der Festigkeitsklasse C30/37<br />
verantwortlich beteiligt gewesen sind. Das Personal ist hierfür vor jedem<br />
Bauvorhaben besonders zu schulen.<br />
12.4 Produktionskontrolle, Überwachung und Zertifizierung<br />
des Transportbetons<br />
Zur Qualitätssicherung von Transportbeton im Werk gehören die Produktionskontrolle<br />
des Transportbetonherstellers (Eigenüberwachung), deren integraler<br />
Bestandteil die Konformitätskontrolle zur Überprüfung der Übereinstimmung<br />
des <strong>Beton</strong>s mit den Festlegungen ist. Die Erstbewertung und laufende Überwachung<br />
von Produktionsanlagen und Produktionskontrolle obliegt einer<br />
anerkannten Überwachungsstelle (Fremdüberwachung). Die Zertifizierung<br />
des <strong>Beton</strong>s erfolgt auf der Grundlage des Berichts der Überwachungsstelle<br />
durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle. Die Übereinstimmung mit den<br />
technischen Regeln (DIN EN 206-1, DIN 1045-2) wird durch das Übereinstimmungszeichen<br />
dokumentiert, für das Kennzeichnungspflicht besteht und für<br />
das der Hersteller verantwortlich ist.<br />
Materialprüfungs-<br />
anstalten<br />
Übereinstimmungszeichen<br />
Bund Güteschutz<br />
<strong>Beton</strong>- und Stahlbetonfertigteile<br />
e.V.<br />
Bundesüberwachungsverband<br />
Transport-<br />
beton e.V.
13.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen und <strong>Beton</strong>en<br />
<strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />
Anhang 13<br />
In einer Übergangszeit bis Ende 2004 waren sowohl DIN 1045:1988 als auch<br />
DIN EN 206-1:2001 und DIN 1045-2:2001 in der Bauregelliste veröffentlicht<br />
und damit gültig. In dieser Übergangszeit war es für eine Bestellung <strong>nach</strong><br />
alter <strong>Norm</strong> erforderlich, eine Zuordnung der <strong>Beton</strong>e <strong>nach</strong> DIN 1045:1988 zu<br />
<strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> DIN EN 206-1 / DIN 1045-2 vorzunehmen, wenn ausschließlich<br />
diese lieferbar waren.<br />
Die <strong>nach</strong>folgende Tafel beschreibt informativ diese Zuordnung der Festigkeitsklassen<br />
<strong>nach</strong> DIN 1045:1988, der DAfStb-Richtlinie „Hochfester <strong>Beton</strong>” und<br />
<strong>nach</strong> DIN 4219-1 zu den Festigkeitsklassen <strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2.<br />
Die Tafel der S. 90 fasst die Zuordnung der „<strong>Beton</strong>e mit besonderen Eigenschaften”<br />
<strong>nach</strong> DIN 1045:1988 zu den Expositionsklassen und Mindestanforderungen<br />
<strong>nach</strong> DIN EN 206-1/DIN 1045-2 zusammen.<br />
Für eine Bewertung älterer Bauwerke können diese Gegenüberstellungen<br />
hilfreich sein.<br />
Eine Gegenüberstellung der Eigenschaften bzw. Anforderungen von Gesteinskörnungen<br />
<strong>nach</strong> alter DIN 4226-1 (Ausg. 04.1983) und DIN 4226-1 (Ausg.<br />
07.2001) findet sich in der Zeitschrift beton, H. 11/2002, S. 546.<br />
13.1.1 Zuordnung von Festigkeitsklassen <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />
DIN 1045:1988, DIN 4219-1:1979<br />
DAfStb-Richtlinie „Hochfester <strong>Beton</strong>”<br />
DIN 1045:1988 B 5<br />
B 10<br />
B 15<br />
B 25<br />
B 35<br />
B 45<br />
B 55<br />
DAfStb-Richtlinie<br />
„Hochfester <strong>Beton</strong>”<br />
B 65<br />
B 75<br />
B 85<br />
B 95<br />
B 105<br />
B 115<br />
DIN 4219-1:1979 LB 8<br />
LB 10<br />
LB 15<br />
LB 25<br />
LB 35<br />
LB 45<br />
LB 55<br />
DIN EN 206-1/<br />
DIN 1045-2<br />
C8/10<br />
C8/10<br />
C12/15<br />
C20/25<br />
C30/37<br />
C35/45<br />
C45/55<br />
C55/67<br />
C60/75<br />
C70/85<br />
C80/95<br />
C90/105<br />
C100/115<br />
LC8/9<br />
LC12/13<br />
LC16/18<br />
LC25/28<br />
LC35/38<br />
LC45/50<br />
LC50/55<br />
13.1<br />
13.1.1
13<br />
0<br />
Anhang<br />
13.1.2 13.1.2 Zuordnung von <strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong><br />
DIN 1045:1988 und DAfStb-Richtlinien DIN EN 206-1/DIN 1045-2<br />
Beschreibung/<br />
Besondere<br />
Eigenschaft<br />
Mindest-<br />
anforderung<br />
Grenzwerte/<br />
Mindestanforderung<br />
Unbewehrter <strong>Beton</strong> B 5 C8/10 X0<br />
Innenbauteil B 15<br />
w/z ≤ 0,75<br />
Außenbauteil B 25<br />
w/z ≤ 0,60<br />
Wasserundurchlässiger<br />
<strong>Beton</strong><br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Frostwiderstand<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Frost- und Tausalzwiderstand<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Frost- und Tausalzwiderstand,<br />
sehr<br />
starkem Frost-<br />
Tausalzangriff<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Widerstand<br />
gegen schwachen<br />
chemischen Angriff<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Widerstand<br />
gegen starken<br />
chemischen Angriff<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Widerstand gegen<br />
sehr starken<br />
chemischen Angriff<br />
<strong>Beton</strong> mit hohem<br />
Verschleißwiderstand<br />
C16/20<br />
w/z ≤ 0,75<br />
C25/30<br />
w/z ≤ 0,60<br />
Gesteinskörnung F 4<br />
w/z ≤ 0,60 C25/30<br />
w/z ≤ 0,60<br />
w/z ≤ 0,60<br />
Zuschlag eF<br />
w/z ≤ 0,50<br />
Zuschlag eFT<br />
LP<br />
w/z ≤ 0,50<br />
Zuschlag eFT<br />
LP<br />
w/z ≤ 0,60 C25/30<br />
w/z ≤ 0,60<br />
w/z ≤ 0,50 C35/45<br />
w/z ≤ 0,50<br />
w/z ≤ 0,50 C35/45<br />
w/z ≤ 0,50<br />
B 35 C30/37<br />
w/z ≤ 0,55<br />
C25/30<br />
w/z ≤ 0,60<br />
Gesteinskörnung F4 C30/37<br />
w/z ≤ 0,50<br />
Gesteinskörnung MS18 LP<br />
C30/37<br />
w/z ≤ 0,50<br />
Gesteinskörnung MS 18<br />
LP<br />
Expositionsklasse(n)/<br />
Bezeichnung<br />
XC1<br />
XC4<br />
XF1<br />
<strong>Beton</strong> mit<br />
hohem<br />
Wassereindringwiderstand<br />
XC4<br />
XF1<br />
XF4<br />
XF4<br />
XA1<br />
XA2<br />
XA2<br />
XM1
Zuordnung von <strong>Beton</strong>en <strong>nach</strong> alter <strong>Norm</strong>: Fortsetzung<br />
<strong>Beton</strong> für hohe<br />
Gebrauchs-<br />
temperaturen bis<br />
250 °C<br />
<strong>Beton</strong> für Unterwasserschüttung<br />
(Unterwasserbeton)<br />
geeigneter Zuschlag geeignete<br />
Gesteinskörnung<br />
Anhang 13<br />
<strong>Beton</strong> für hohe<br />
Gebrauchstemperaturen<br />
bis<br />
250 °C<br />
w/z ≤ 0,60 w/z ≤ 0,60 <strong>Beton</strong> für Unterwasserschüttung(Unterwasserbeton)<br />
Hochfester <strong>Beton</strong> ≥ B 65 ≥ C55/67<br />
≥ LC55/60<br />
Fließbeton Konsistenzbereich<br />
KF<br />
Konsistenzklassen<br />
F4 und F5<br />
DIN EN 206-1,<br />
Abschnitt 3.1.10<br />
DIN 1045-2,<br />
Abschnitt 3.1.51<br />
1
Beratung und Information zu allen<br />
Fragen der <strong>Beton</strong>anwendung<br />
<strong>Beton</strong>Marketing Nord GmbH<br />
Anderter Straße 99D<br />
30559 Hannover<br />
Telefon 0511 554707-0<br />
hannover@betonmarketing.de<br />
<strong>Beton</strong>Marketing Ost<br />
Gesellschaft für Bauberatung und Marktförderung mbH<br />
Teltower Damm 155<br />
14167 Berlin-Zehlendorf<br />
Telefon 030 3087778-0<br />
mailbox@bmo-berlin.de<br />
<strong>Beton</strong>Marketing Süd GmbH<br />
Gerhard-Koch-Straße 2 + 4<br />
73760 Ostfildern<br />
Telefon 0711 32732-200<br />
info@betonmarketing.de<br />
Beethovenstraße 8<br />
80336 München<br />
Telefon 089 450984-0<br />
info@betonmarketing.de<br />
<strong>Beton</strong>Marketing West<br />
Gesellschaft für Bauberatung und Marktförderung mbH<br />
Annastraße 3<br />
59269 Beckum<br />
Telefon 02521 8730-0<br />
info@bmwest.de<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Beton</strong>Marketing Deutschland GmbH<br />
Steinhof 39<br />
40699 Erkrath<br />
bmd@betonmarketing.de<br />
www.beton.org
Es kommt drauf an,<br />
was man draus macht.<br />
Die vorliegende Broschüre sollte jeder, der mit <strong>Beton</strong> zu<br />
tun hat, stets griffbereit haben.<br />
In ihr sind die wichtigsten Begriffe und Festlegungen über<br />
Zement, Gesteinskörnungen, Zusätze, Frisch- und Festbeton<br />
übersichtlich dargestellt und in Tafeln straff zusammengefasst.<br />
Die Broschüre ist eine schnelle Hilfe bei Planung, Ausführung<br />
und Ausbildung.