Erfolgsgeschichten von Lernenden
Wir portraitieren im Anzeiger Lernende in Ämtler Unternehmen.
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Zwischen Berufslehre, Militärdienst und Weiterbildung
Serie «Lernende»: Robin Oberholzer hat als Polymechaniker bei der AS Aufzüge AG in Wettswil abgeschlossen
Robin Oberholzer bleibt nach
Abschluss seiner 4-jährigen Lehre
gern bis zur Rekrutenschule bei
der AS Aufzüge AG. Danach ist
alles offen. Der intelligente junge
Mann kann sich vorstellen, die
Berufsmatura zu absolvieren und
dann zu studieren – oder eine
Weltreise zu machen und dabei
professionelle Fotos zu schiessen.
...................................................
von regula zellweger
Man findet Robin Oberholzer auf Baustellen
in der näheren und weiteren
Umgebung seiner Lehrfirma in Wettswil,
da, wo Gebäude im Rohbau stehen
und Aufzüge eingebaut werden
oder wo Aufzüge repariert oder ausgewechselt
werden müssen. Gleich drei
berufliche Übergänge liegen hinter
ihm: zuerst von der Schule ins Ausbildungszentrum
Winterthur, wo Jugendliche
in industriell-gewerblichen
Berufen ausgebildet werden, dann
nach zwei Jahren von der Lernwerkstatt
zum Lehrbetrieb und jetzt in die
Berufstätigkeit nach der Lehre. Alle
drei Übergänge bedeuteten eine herausfordernde
Umstellung, die Robin
Oberholzer gut bewältigt hat.
Tragendes Netz
Robin Oberholzer konnte während
der Berufswahl immer auf optimale
Unterstützung zählen. Seine Eltern
begleiteten ihn liebevoll durch den
Berufswahlprozess. Schon früh motivierten
sie ihn zum Schnuppern in
verschiedenen Berufen wie Schreiner
oder Automatiker. Wählen kann man
ja erst, wenn man verschiedene Optionen
kennt, den Arbeitsalltag in der
Praxis kennengelernt hat. Eltern spielen
neben der Schule und der Berufsberatung
eine wichtige Rolle für einen
guten Start ins Erwerbsleben.
Bewerben als Polymechaniker
konnte er sich dann bei Gabriel
Rütter, dessen Funktion man mit
«Personalchef der Lernenden» bei der
Schindler Aufzüge AG bezeichnen
könnte. Die Bewerbung bei Schindler
war erfolgreich, den Lehrvertrag
schloss Robin Oberholzer aber mit seiner
Lehrfirma, der AS Aufzüge AG ab.
Während der ganzen Lehrzeit stand
ihm aber Gabriel Rütter zur Verfügung,
wenn es um administrative oder
organisatorische Belange der Berufslehre
ging. Für das Praktische stand
ihm in der Lehrfirma sein Lehrmeister
Patrick Fischer zur Seite, dem Robin
Oberholzer mit Rückblick auf seine
Lehrzeit sehr dankbar ist.
Schritt für Schritt
Dieser Aufbau der anspruchsvollen
Ausbildung zum Polymechaniker ist
ideal, denn im Ausbildungszentrum
lernte Robin Oberholzer alle Tätigkeiten,
die zu diesem Beruf gehören: Drehen,
Fräsen, Bohren, Schleifen – zuerst
von Hand, dann mit Maschinen.
Er machte Erfahrungen mit CAD-Programmen,
dem Erstellen von 3-D-
Zeichnungen sowie technischen Unterlagen.
Dabei wird an Übungsstücken
gearbeitet, aber auch Aufträge
aus der Industrie werden angenommen.
Mit dem Wechsel zur Lehrfirma
nach dem zweiten Lehrjahr erfuhr
Robin Oberholzer, dass man beim
Montieren von Aufzügen meistens
allein arbeitet. Zu Beginn wird noch
zu zweit ausgeladen, danach hat man
Methoden und Hilfsmittel wie Wagen,
Zugvorrichtungen und Wippen, mit
denen man eine Hebelwirkung erzielen
kann. Nach dem Abladen montiert
Robin Oberholzer Aufzüge in eigener
Regie, seit Lehrabschluss mit voller
Verantwortung. Stand während der
Lehre die Qualität prioritär im Zentrum,
kommt nun die Effizienz dazu.
Mehr Lohn, mehr Verantwortung,
mehr Leistung – so einfach ist das.
Zukunftsvisionen
Robin Oberholzer montiert auf einer Baustelle Aufzüge weitgehend im Alleingang,
nur die Zusammenarbeit mit einem Elektriker ist notwendig. (Bild Regula Zellweger)
Vorerst bleibt Robin Oberholzer gern
bei seiner Lehrfirma und wendet das
Gelernte als Profi an. Dann wird er
die Rekrutenschule abverdienen. Gut
möglich, dass er aufgrund seiner Persönlichkeit
zum Weitermachen motiviert
wird, denn mit seiner ruhigen,
überlegten Art, seiner Disziplin, Ausdauer
und der guten Kommunikationsfähigkeit
ist er prädestiniert für
Führungsfunktionen. Nach dem Militär
wäre eine Reise eine Option. Reisen
und Fotografieren gehören neben
dem Sport – er ist aktiver Mittelstreckenläufer
– zu seinen Hobbys.
Oberholzer kann sich aber auch
vorstellen, die Berufsmatura zu absolvieren
und zu studieren. Er ist überzeugt,
dass seine Berufslehre eine gute
Basis ist für eine erfolgreiche Karriere.
Betreffend Berufslaufbahn hatte man
wohl noch nie so viele Wahlmöglichkeiten
wie heute, um eigenverantwortlich
seine individuelle Arbeitszufriedenheit
zu erreichen.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,
Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,
Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias
Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen, und Marco
Stocker, Baumaschinenmechaniker, Leuthard
Bau AG, Merenschwand.
zahnarzt@praxis-affoltern.ch
Am Puls der Gemeinde
Céline Roten, Lernende Kauffrau EFZ bei der Gemeindeverwaltung Obfelden
Neben den fachlichen Kompetenzen,
die sich Céline Roten auf den
verschiedenen Abteilungen der
Gemeinde Obfelden angeeignet
hat, hat sie im Bereich Persönlichkeitsentwicklung
vor allem
Selbstsicherheit und Kommunikationskompetenzen
erarbeitet.
Kommendes Jahr steht die
Lehrabschlussprüfung an. Céline
Roten wird gut vorbereitet sein.
von regula zellweger
Wer auf einer Gemeinde eine kaufmännische
Lehre abschliesst, hat meist drei
interessante Lehrjahre hinter sich.
«Kaufleute öffentliche Verwaltung» lernen
in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern,
die sich je nach Grösse und Art des
Betriebs unterscheiden. Céline Roten,
im dritten Lehrjahr bei der Gemeinde
Obfelden und 17 Jahre alt, wird in einem
halben Jahr wählen, ob sie ihr erworbenes
Wissen in einer Gemeinde-, Kreis-,
Bezirks- oder Kantonalverwaltung oder
in einem Gericht einbringen – oder erst
mal eine Weltreise machen will. Sie hat
eine Leidenschaft und Begabung für
Sprachen und liest in der Freizeit Bücher
auf Englisch. «Wenn ich sie auf Deutsch
lese, wird mir schnell langweilig», lacht
sie.
Die junge Obfelderin sucht intellektuelle
Herausforderungen. Sie hat eine
schnelle Auffassungsgabe. Jede Herausforderung,
die sie angenommen und
bewältigt hat, stärkte ihr Selbstvertrauen.
So ist aus einer eher scheuen Sekundarschülerin
eine kompetente Fachfrau
Céline Roten lernt bei der Gemeinde Obfelden Kauffrau öffentliche Verwaltung
EFZ. Am liebsten würde sie dort nach dem Lehrabschluss bleiben – doch auch
das englischsprachige Ausland lockt. (Bild Regula Zellweger)
geworden. Céline Roten hat ihre Kommunikationskompetenzen
erhöht. Sie
kann schwierige Gespräche führen und
auch geduldig und aufmerksam zuhören.
Dies muss man beispielsweise in der
Abteilung «Steuern» können.
Verschiedene Profile
Dass ihre Berufswelt einmal das Büro
sein wird, wusste Céline Roten schon
früh. Auch ihre Eltern arbeiten in verschiedenen
Funktionen im Büro. Vor
Lehrstellenantritt wählte Céline Roten
auch das Profil des Abschlusses. Folgende
Möglichkeiten standen ihr offen:
– Profil B: Schwerpunkt Informatik,
Kommunikation, Administration (IKA),
eine Fremdsprache
– Profil E: Schwerpunkt Wirtschaft und
Gesellschaft (W&G), zwei Fremdsprachen
– Profil M: Analog Profil E mit Schwerpunkt
Finanz- und Rechnungswesen
und Berufsmatura (BM)
Céline Roten entschied sich für das
E-Profil; sollte sie die Berufsmatura doch
noch machen wollen, kann sie dies
nachträglich tun. Mathematik ist nicht
ihr Lieblingsfach. Aber Rechnungen zu
stellen und Belege zu verbuchen, bereitet
ihr keine Schwierigkeiten. In den
nächsten Tagen startet sie die Ausbildungsphase
in der Finanzverwaltung,
wo sich ihre Arbeit um Zahlen und
Buchhaltung drehen wird.
Am liebsten auf dem Steueramt
Im Verlauf der Lehre arbeitete Céline
Roten in vier verschiedenen Abteilungen:
Einwohnerkontrolle, Gemeindekanzlei,
Steueramt und Finanzverwaltung.
Die Tätigkeiten in allen Abteilungen
sind vielfältig: Auskünfte einholen
und erteilen, verschiedene Anspruchsgruppen
und Kunden beraten, Kundenanfragen
bearbeiten, Register führen,
Kundenreklamationen bearbeiten, Briefe
und Berichte verfassen, Akten lesen
und studieren, Verfügungen vorbereiten,
Protokolle verfassen, Gebührenrechnungen
erstellen, Belege verbuchen,
Kasse führen, statistische Auswertungen
erstellen und Sitzungen organisieren.
Begonnen hat sie ihre Lehre mit
einem Jahr Tätigkeit bei der Einwohnerkontrolle,
vornehmlich am Schalter.
Anfangs zog sie Telefonkontakte vor.
Heute schätzt sie auch den direkten
Kontakt, gibt souverän Auskunft, beantwortet
Fragen oder leitet Fragende
an die richtigen Stellen weiter. «Ich
freue mich, wenn ich helfen kann.»
Während der vier Monate auf der Gemeindekanzlei
half sie bei der Vor- und
Nachbereitung von Gemeinderatssitzungen,
betreute die Reservationen von gemeindeeigenen
Räumlichkeiten und befasste
sich sogar mit Waffenscheinen.
Das Jahr auf dem Steueramt gefiel
ihr bis jetzt am besten. «Hier kann man
vertiefen, was man am Schalter gelernt
hat.» Das Einhalten die Schweigepflicht
ist für sie selbstverständlich. Interessant
findet sie rechtliche Fragen, beispielsweise
das Familien- oder das Erbrecht.
Bleiben oder weiterziehen
Bei der Gemeinde Obfelden arbeiten
mehrere Personen, die dort bereits vor
einigen Jahren ihre Grundausbildung
gemacht haben. Direkt nach der Lehre
würde Céline Roten gern noch etwas
bleiben – weiss aber nicht, ob dies
möglich sein wird. Auf alle Fälle
möchte sie zuerst für Reisen sparen.
Kanada zieht sie magisch an. Welchen
Weg sie nach der Reise einschlagen
wird, ist offen – denn Reisen erweitert
den Horizont, unterstützt bei der
Selbstfindung und beeinf lusst so auch
die Präferenzen für die individuelle
Laufbahngestaltung.
Bereits jetzt bekommt sie von ihrer
Vorgesetzten im Steueramt viel Lob: «Céline
arbeitet sehr selbstständig, denkt
gut mit und auch voraus, sie hat eine
schnelle Auffassungsgabe, ist zuverlässig,
offen, interessiert. Sie tut dem Team
gut, ist ausgleichend und kümmert sich
auch gern um die jüngere Lernende.»
Dann erklärt sie mit viel Wärme: «Ich
habe Céline einfach gern.»
Adäquate Anforderungen, Wertschätzung
und emotionale Wärme sind
der Boden, auf dem junge Menschen gut
und gern lernen.
Anzeiger-Serie: «Lernende»: In unregelmässigen
Abständen werden Lernende in Ämtler Unternehmen
in Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum
porträtiert. Die bisherigen Artikel findet man unter
http://www.lehrstellenforum.ch/Serie-Lernende/
Die Situation von herkömmlichen
Drogerien in privatem Besitz hat sich
in den letzten Jahrzehnten stark verändert.
Grossverteiler und Apotheken
führen typische Drogerieartikel in
ihrem Sortiment. Drogerien sind in
Ketten Claudio zusammengefasst. Rütimann ist mit Und Leibdie
Kunden Seele bestellen Drogist auch und über vermittelt Internet
oder kaufen Produkte kostengünstiger
seine Begeisterung für seinen
im nahen Ausland ein. Punkten
Beruf seinen Lernenden. Saskia
können «Dorfdrogerien» mit einer
engen Schneebeli Kundenbindung, schätzt die kompetenter
familiäre
Beratung, Atmosphäre grosser in der Dienstleistungs-
Drogerie. Sie
bereitschaft übernimmt und gern Herzlichkeit. Wissen, aberDas
geschieht tritt auch in für der ihre Drogerie eigenen Rütimann in
Hausen.
Ideen und Meinungen ein.
...................................................
Selektion
von regula zellweger
Im Moment läuft der Selektionsprozess
Die für Situation eine Lerndende, von herkömmlichen
die 2020 mit
der Drogerien Lehre beginnen privatem wird. Besitz Im hat Team
sich
wird in den diskutiert. letzten Jahrzehnten Der Chef hat stark klare
verändert.
Grossverteiler Der Notendurchschnitt
und Apotheken
Vorstellungen. ist führen nicht typische primär ausschlaggebend Drogerieartikel für
in
seine ihrem Entscheidung. Sortiment. Drogerien Er achtet darauf,
sind in
wie Ketten die Lernende zusammengefasst. in das Team Und passt
die
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oder kaufen Produkte in kostengünstiger
einem jungen
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die gewöhnt Drogisten Rütimann und
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verschwanden.
in
in
Hauptikon Hausen.
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zu sein.
Selektion
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– und diese
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die
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und beraten, wahrscheinlich
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genau: im Rütimann Beratungsgespräch
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fragt sich nach Persönlichkeit
lernt sie und täglich ihrem Neues.
Drang, sich weiterweiter-
–
so Pharmakologie/Pathophysiologie, Phytotherapie/Pharmakognosie,
Ernährung/Erfahrungsmedizin/Salutogenese,
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geduldig gehören
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ihren erfasst Lieblingsfächern.
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im Fächer Beratungsgespräch
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vier
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Sie
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Pharmakologie/Pathophysiologie,
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Chemie/Ökologie/Sachpflege,
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zu sowie zweitene/Medizinprodukte
seine unterschiedlichsten Begeisterung
Landessprache. Dazu
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für Produkten seinenAus-
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Spagyrik-Sprays individuell für ihre
gehören
eine zweite
Beruf Landessprache. seinen Lernenden.
zudem
die Fächer Warenbewirtschaftung,
Dazu gehören Saskia zudem
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die Fächer schätzt Warenbewirtschaftung,
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die familiäre
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berufliche
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pflanzliche, und in der Umfeld. mineralische Drogerie. und berufliche
übernimmt Kommunizieren
Sie und
tierische
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Ausgangssubstanzen gern und Umfeld. Wissen, mit Menschen aber nach
alchemistischer fällt
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Saskia Schneebeli
mit
leicht.
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lassen sich
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die Drogerie von externen denn
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zeigt
die
eine auch
Anliegen
grosse Hausspezialitäten,
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der Kunden schnell,
zum im Beratungsgespräch
Beispiel
zeigt eine
Salben,
grosse
Tinkturen und
Ernsthaftigkeit Die strahlt Situation und mit
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Beratungsgespräch
herkömmlichen
gepflegten her. Erscheinung
Saskia
und Drogerien strahlt
Schneebeli in Zuverlässigkeit
mit privatem ihrer
bringt Besitz gepflegten
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Erscheinung
den ihre letzten Grenzen
Präsentieren kennt
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der Jahrzehnten Produkte und fragt in stark aus.
den nach Verkaufsräumen
so
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Sie
–
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sie Grossverteiler täglich
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so führen lernt
ein.
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setzt
Neues. Drogerieartikel sie ihr kaufmännisches
ihrem Sortiment. und betriebswirtschaftliches
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in
Saskia Unzählige
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Wissen Unzählige
Ketten zum zusammengefasst.
Produkte Beispiel berät beim auch in Bedienen Und Fragen
rund Als Kunden Drogistin um Kosmetik. bestellen kann (Bild auch Saskia Regula über Schneebeli
Zellweger)
Internet
zu
Als oder unterschiedlichsten
Drogistin kaufen Produkte kann Saskia kostengünstiger
Produkten
Schneebeli
Auskunft
des zu im unterschiedlichsten Kassensystems, nahen geben. So Ausland setzt in sie der Produkten ein. beispielsweise
Rechnungs-
Punkten Auskunft
können Spagyrik-Sprays
stellung geben. und «Dorfdrogerien» im So Zahlungsverkehr setzt
individuell
sie beispielsweise
engen Spagyrik-Sprays berät Kundenbindung, gern zusammen. im Fachbereich individuell
mit für einer ein.
ihre
Sie Kunden Grundsätzlich
kompetenter Kosme-
für ihre
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Kunden Beratung, empfiehlt pflanzliche,
zusammen. grosser aufgrund mineralische Dienstleistungsbereitschaft
pflanzliche, erstellt Ausgangssubstanzen und aber Herzlichkeit. mineralische keine Diagnose.
nach
ihres Grundsätzlich Wissens
und
Produkte, tierische
werden und Das
alchemistischer
tierische geschieht In der Freizeit in Ausgangssubstanzen der Drogerie Verfahrensweise ist Saskia Rütimann Schneebe-
nach
zu in
li Spagyrika
alchemistischer Hausen. eine Leseratte, verarbeitet.
Verfahrensweise betreibt Diese Sport bezieht und
zu
liebt die
Spagyrika
Drogerie es, in der verarbeitet.
von Natur externen zu sein. Diese
Anbietern, Jetzt, bezieht im
zweiten die
die
Mischung
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externen weiss dann vor
Anbietern, sie Ort. noch
Im
nicht, Labor
die Selektion Mischung
stellen wie sie Drogistinnen
erfolgt ihre berufliche dann vor
auch
Ort.
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Im
bahn Labor Im Moment gestalten stellen Drogistinnen läuft zum wird. der Beispiel Mit Selektionsprozess
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her. mit
der auch Berufs-
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Tinkturen
Vielleicht Saskia
Tinkturen der Lehre Schneebeli doch und beginnen noch Teemischungen
bringt Lehrerin wird. Ideen Im werden?
für Team her.
das
Im Präsentieren
Saskia wird Moment diskutiert. Schneebeli arbeitet der Produkte Der bringt sie Chef einfach Ideen hat den
für gern
klare Verkaufsräumen
das
in Präsentieren Vorstellungen. der Drogerie der
und – Der und Produkte
in Notendurchschnitt
in den Zukunft in
Schaufenstern
den wird
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ist bestimmt nicht ein. Täglich primär genau und
sie setzt ausschlaggebend in so sie
den sicher ihr
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seine ein. gehen, Entscheidung. und
kaufmännisches
ihren
für
Weg Täglich wie betriebswirtschaftliches
setzt sie ihren Er sie achtet ihr Lehrberuf
kaufmännisches
hat.
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darauf,
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Beispiel
betriebswirtschaftliches
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Wissen zum Beispiel beim Bedienen
rund versucht um Kosmetik. zu erfassen, (Bild Regula welches Zellweger) Entwicklungspotential
unregelmässigen Abständen in porträtiert einem der
jungen
In «Anzeiger» des Menschen Kassensystems, Lehrlinge steckt. in Ämtler in Unternehmen.
der Rechnungsstellung
Für erschienen: und Saskia Julia im Schneebeli Zahlungsverkehr Meier, Metallbaukonstruk-
konnte ein. er
Bereits teurin, Sie sich berät Ernst damals Schweizer gern im AG, schnell Fachbereich Hedingen; entscheiden.
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sie bestimmt genau so sicher ihren
Das Beraten macht ihr viel Das Freude
Beraten macht ihr viel Freude
Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen
rund
Saskia
um Kosmetik.
berät auch in Fragen
(Bild Regula Zellweger)
Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen
Claudio Rütimann ist mit Leib
und Seele Drogist und vermittelt
seine Begeisterung für seinen
Beruf seinen Lernenden. Saskia
Schneebeli schätzt die familiäre
Atmosphäre in der Drogerie. Sie
übernimmt gern Wissen, aber
tritt auch für ihre eigenen
Ideen und Meinungen ein.
...................................................
von regula zellweger
Das Beraten macht ihr viel Freude
Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen
matura stehen ihr viele Wege offen.
Vielleicht doch noch Lehrerin werden?
Im Moment arbeitet sie einfach gern
in der Drogerie – und in Zukunft wird
Weg gehen, wie sie ihren Lehrberuf
gewählt Saskia Schneebeli hat. berät auch in Fragen
rund um Kosmetik. (Bild Regula Zellweger)
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» des Kassensystems, Lehrlinge in Ämtler in Unternehmen. der Rechnungsstellung
des Kassensystems,
und im Zahlungsverkehr
in der Rechnungsstellung
Bereits zuentwickeln, erschienen: Julia überzeugen. Meier, Metallbaukonstrukteurintritt
Ernst von Schweizer der Schule AG, Hedingen; in die Ueli Berufswelt Fehr,
Der Über-
ein.
Sie berät
und
gern
im
im
Zahlungsverkehr
Fachbereich Kosmetik,
ein.
Sie berät
empfiehlt
gern
aufgrund
im Fachbereich
ihres Wissens
Kosmetik,
empfiehlt
Automobil-Mechatroniker, mit Schichtbetrieb Garage und Albin Samstagsarbeit
fiel Selina Saskia Frey, Augenoptikerin, relativ leicht, BOA Büchi sie hat
Herzog AG,
Produkte, erstellt
aufgrund
aber keine
ihres
Diagnose.
Wissens
Ottenbach;
Produkte,
In der
erstellt
Freizeit
aber
ist Saskia
keine
Schneebeli
eine
Diagnose.
Optik sich Affoltern; schnell Nina Plocher, daran Polymechanikerin, gewöhnt und
In der
Leseratte,
Freizeit ist
betreibt
Saskia
Sport
Schneebeli
eine
Hawa macht Sliding sich Solutions jeweils AG, Mettmenstetten; frühzeitig und in
liebt es,
Leseratte,
in der Natur
betreibt
zu sein.
Sport
Jetzt,
und
Tobias Hauptikon Rutishauser, mit Schreiner, dem Schneebeli Velo auf, Schreinerhandwerk,
acht Uhr Ottenbach; am Arbeitsplatz Alina Beck, Produktions-
zu sein.
um im vor
zweiten
liebt es, in
Lehrjahr,
der Natur
weiss
zu sein.
sie
Jetzt,
noch
im
nicht,
zweiten
wie
Lehrjahr,
sie ihre
weiss
berufliche
sie
Laufbahn
noch
mechanikerin, Ernst Schweizer AG, Hedingen;
nicht,
gestalten
wie sie
wird.
ihre berufliche
Mit der Berufsmatura
Laufbahn
Breite gestalten Fächerpalette
Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
stehen ihr
wird.
viele
Mit
Wege
der Berufsmatura
stehen
Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin offen.
Vielleicht doch noch
ihr viele
Lehrerin
Wege
werden?
offen.
Oberholzer, Saskia Schneebeli Polymechaniker, besucht AS Aufzüge gern AG, die Berufsschule
Saranda und Ahmeti, die Detailhandelsfachfrau,
Berufsmaturitäts-
gern
Im
Vielleicht
Moment
doch
arbeitet
noch Lehrerin
sie einfach
werden?
Wettswil;
in
Im
der
Moment
Drogerie
arbeitet
– und
sie
in Zukunft
einfach
wird
gern
Lärche-Märt, schule. Sie Bonstetten; war schon Cari Pfister, immer Lernende eine gute
sie
in der
bestimmt
Drogerie
genau
– und
so
in Zukunft
sicher ihren
wird
Büroassistentin Schülerin, EBA, Mathematik Ernst Schweizer und AG, Hedingen; Chemie
Weg
sie bestimmt
gehen, wie
genau
sie ihren
so sicher
Lehrberuf
ihren
Michelle gehören Stäubli, zu Zeichnerin, ihren «Werkstatt Lieblingsfächern.
Architektur
gewählt
Weg gehen,
hat.
wie sie ihren Lehrberuf
Energie», Schaut Hedingen; man Valeria sich Spagnoletti, die Palette Lernende der
gewählt hat.
Drogistin, berufsbezogenen Vitalis Apotheke, Affoltern, Fächer und an, Sarinaweiss
Welti, In man, unregelmässigen Fachfrau weshalb Betreuung, Abständen eine Meilihof, porträtiert Drogisten-Lehre
Ebertswil; der
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
Andreas «Anzeiger» vier Jahre Tellenbach, Lehrlinge dauert. Apparateglasbläser, in Ämtler Für die Unternehmen. Beratung Metroglas lernen
Affoltern. erschienen: die angehenden Julia Meier, Metallbaukonstruk-
Drogistinnen:
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
AG, Bereits
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
teurin, Pharmakologie/Pathophysiologie, Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Phytotherapie/Pharmakognosie,
Garage Albin Herzog Ernäh-
AG,
Automobil-Mechatroniker,
Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,
Ottenbach; rung/Erfahrungsmedizin/Salutogene-
se, Affoltern; Humanbiologie, Nina Plocher, Polymechanikerin, Chemie/Ökolo-
Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Optik
Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,
Hawa gie/Sachpflege, Sliding Solutions Schönheitspflege/Hygiene/Medizinprodukte
Rutishauser, Schreiner, Schneebeli sowie eine Schreiner-
zwei-
AG, Mettmenstetten;
Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;
Tobias
Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionshandwerkte
Landessprache. Ottenbach; Alina Dazu Beck, Produktionsmechanikerindem
die Ernst Fächer Schweizer Warenbewirtschaf-
AG, Hedingen;
gehören zumechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Marco tung, Stocker, Betriebsorganisation Baumaschinenmechaniker, und berufliche
Identität Bau AG, Merenschwand; und Umfeld. Robin
Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard
Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin
Oberholzer, Kommunizieren Polymechaniker, AS Aufzüge mit Menschen
AG,
Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; fällt Saskia Saranda Schneebeli Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
leicht. Auch ältere
Personen Bonstetten; lassen Cari Pfister, sich Lernende von der 16-
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärche-Märt,
Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende
Büroassistentin Jährigen gern EBA, Ernst beraten, Schweizer denn AG, Hedingen; sie kann
Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Michelle geduldig Stäubli, zuhören, Zeichnerin, erfasst «Werkstatt die Architektur Anliegen
Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur
Energie», der Kunden Hedingen; schnell, Valeria Spagnoletti, zeigt eine Lernende grosse
Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende
Drogistin, Ernsthaftigkeit Vitalis Apotheke, im Affoltern, Beratungsgespräch
und Sarina
Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern, und Sarina
Welti, und Fachfrau strahlt Betreuung, mit ihrer Meilihof, gepflegten Ebertswil; Erscheinung
Tellenbach, Zuverlässigkeit Apparateglasbläser, Metroglas aus. Sie
Welti, Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil;
Andreas
Andreas Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas
AG, kennt Affoltern. ihre Grenzen und fragt nach –
AG, so Affoltern. lernt sie täglich Neues.
Unzählige Produkte
Als Drogistin kann Saskia Schneebeli
Saskia Schneebeli berät auch in Fragen
rund um Kosmetik. (Bild Regula Zellweger)
des Kassensystems, in der Rechnungsstellung
und im Zahlungsverkehr ein.
Sie berät gern im Fachbereich Kosmetik,
empfiehlt aufgrund ihres Wissens
Produkte, erstellt aber keine Diagnose.
In der Freizeit ist Saskia Schneebeli
eine Leseratte, betreibt Sport und
liebt es, in der Natur zu sein. Jetzt, im
zweiten Lehrjahr, weiss sie noch
nicht, wie sie ihre berufliche Laufbahn
gestalten wird. Mit der Berufsmatura
stehen ihr viele Wege offen.
Vielleicht doch noch Lehrerin werden?
Im Moment arbeitet sie einfach gern
in der Drogerie – und in Zukunft wird
sie bestimmt genau so sicher ihren
Weg gehen, wie sie ihren Lehrberuf
gewählt hat.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
über den Neubau. > Seite 11 und Verweilen ein. > Seite 13 im Montafon. > Seite 17
Alina Beck hat die Lehre abgeschlossen
– und bleibt bei ihrer Lehrfirma
Serie «Lernende»: Produktionsmechanikerin bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Alina Beck hat eben die
Ergebnisse des Lehrabschlusses
bekommen. Bestanden! Sie und
ihr Lehrmeister wissen, dass
auch bessere Noten möglich
gewesen wären. Aber Büffeln ist
nicht Alinas Ding. Sie versteht
schnell und hat ein ausserordentlich
gutes Erinnerungsvermögen,
doch noch fehlt ein konkretes
neues Ziel, auf das sie im
Moment hinarbeiten will. Sie
bleibt nach der Lehre gern bei
ihrer Lehrfirma.
...................................................
von regula zellweger
Alina Beck hat für ihre halblangen
Haare eine kunstvolle Zopffrisur kreiert.
Man schaut sie gerne an, denn da
gibt es einiges zu sehen. Piercings in
Ohren, Nase und Lippen – ja sogar
ihre Grübchen in den Wangen betont
sie mit zwei schwarzen Perlen. Ihre
Arme erzählen ganze Geschichten, unter
anderem ist ein grosser, kunstvoller
Elefant tätowiert. Auf der einen
Handwurzel ist zu lesen «respect», auf
der anderen «loyality». Alina Beck ist
eine junge Frau, der Werte wie
Respekt und Loyalität wichtig sind.
Überhaupt Werte, insbesondere soziale
Aspekte. Beispielsweise Ehrlichkeit.
Sie sagt, was sie denkt – und eckt
damit vielleicht auch mal an. Sie
will nicht Mainstream sein, sondern
sich abheben von der Masse – und
trotzdem will sie dazugehören.
Leiter Berufsbildung Xavier Nietlisbach
sieht sie in Zukunft in einer
Funktion, in der sie ein Team führt.
Alina Beck gibt gern ihr Wissen weiter
und es macht ihr Freude, andere zu
motivieren.
Geschlechtsspezifische Berufswahl
Alina Beck arbeitet in einer Männer-Berufswelt. Sie ist kein Modepüppchen und legt dennoch viel Wert auf ihr Äusseres.
Tätowierungen und Piercings prägen den visuellen Eindruck. Im Gespräch mit ihr erkennt man ihre Sensitivität und ihr
feines soziales Gespür. (Bild Regula Zellweger)
Im 10. Schuljahr hatte Alina Beck die
Aufgabe, in einem Beruf zu schnuppern,
den sie eigentlich nicht in ihre
engere Auswahl genommen hatte. Ein
guter Ansatz, um die Palette der in
Frage kommenden Berufe zu erweitern.
Noch immer ist die Berufswahl
in der Schweiz geschlechtsspezifisch
stark beeinflusst. Es finden sich beispielsweise
kaum Maurerinnen, und
einen Medizinischen Praxisassistenten
sucht man vergeblich. Frauen zieht es
tendenziell noch immer eher in den
Dienstleistungs- und in den Gesundheitsbereich,
Männer in die Technik
und ins Handwerk. Dies lässt sich
nicht ausschliesslich mit genetischen
Geschlechtsunterschieden erklären.
Noch immer haben Eltern – neben
der Schule, wo heute intensiv auf die
Berufswahl vorbereitet wird – den
grössten Einfluss auf die Berufswahl
von jungen Menschen. Alinas Eltern
haben sich über die Berufswahl ihrer
Tochter sehr gefreut. Alinas Mutter ist
Vermessungstechnikerin, so hatte ihre
Tochter das konkrete Vorbild einer
Frau in einem technischen Beruf.
«Das habe ich gemacht»
Bevor Alina Beck im Zürcher Hauptbahnhof
einfährt, kann sie auf beiden
Seiten je ein Hochhaus sehen, bei dessen
Fassaden und Fenstern sie mitgearbeitet
hat. Die Sichtbarkeit ihrer Arbeit
macht sie stolz. Manchmal sind
Arbeiten wie das Zusammensetzen
von Fenstern redundant, es braucht
Durchhaltevermögen. Produktionsmechaniker
fertigen und bearbeiten generell
Bauteile aus Metall und Kunststoff.
Sie setzen Bauteile zu Baugruppen
zusammen und warten Geräte,
Apparate und Maschinen. Am Anfang
der Lehre wagte sich Alina Beck eher
zurückhaltend an Maschinen und
Apparate, heute sind Bohren, Fräsen,
Drehen und Schleifen mit modernsten
Apparaten kein Problem für sie.
«Ich bin mutiger geworden, habe
Selbstvertrauen gewonnen in den
drei Lehrjahren», erklärt sie und lobt
ihre Vorgesetzten. «Ich wurde im
Team von Anfang an gut aufgenommen,
bekomme Antworten auf meine
Fragen, ich werde respektiert und erfahre
Wertschätzung. Ich habe mich
jeden Tag in der Ernst Schweizer AG
wohlgefühlt – und arbeite sehr gern in
einer von Männern dominierten
Berufswelt.»
Horizont erweitern
Den Übergang von der Lehre in die
Berufstätigkeit als ausgebildete Fachkraft
gestaltet Alina Beck nicht mit
einem spektakulären Umbruch oder
einer Weltreise. Sie will da weiterarbeiten,
wo sie jetzt ist. Mit ihrem
Team, in diesem Unternehmen.
Sie will Geld verdienen, um die Fahrprüfung
zu machen und ganz auf eigenen
Beinen zu stehen. Innerlich
ist viel in Bewegung, sie gleicht ein
wenig einem Kokon, in dem sich unsichtbar
einiges tut und man staunt,
wenn der Schmetterling seine Hülle
sprengt.
Soll sie eine neue Ausbildung zur
Altenpflegerin anpacken und ihre soziale
Seite ausleben? Oder soll sie auf
den Ressourcen aufbauen, die sie sich
mit der technischen Lehre erworben
hat, beispielsweise mit einer Zusatzlehre
als Polymechanikerin? Denn
dass sie nicht ihr ganzes Berufsleben
lang dasselbe machen möchte, ist
ihr klar.
Xavier Nietlisbach ist es ein grosses
Anliegen, dazu beizutragen, dass
die rund 40 Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG ihr Potenzial
erkennen und optimal nutzen. Beispielsweise
besuchte Alina Beck zusammen
mit anderen Lernenden das
«Institute of Robotics and Intelligent
Systems» an der ETH.
Offen für die Zukunft
Alina Beck war tief beeindruckt
von den Forschungsprojekten. Mit
dem Wissen, was die Technik in Zukunft
bewirken kann, kann man sich
einerseits motivieren, sich in diesem
Bereich weiterzuentwickeln. Alina
Beck denkt beispielsweise darüber
nach, wie Technik hilft, damit betagte
Menschen weiterhin in ihrem eigenen
Heim leben können. Anderseits macht
ihr die Vorstellung von Robotern in
der Pflege in Altersheimen auch
Angst.
Die Produktionsmechanikerin
nimmt sich Zeit für ihre Entscheide
über ihre berufliche Zukunft. Mit ihrer
bestandenen Abschlussprüfung hat
sie nicht nur bewiesen, dass sie Theorie
und Praxis dieses Berufes beherrscht,
sondern auch über Zuverlässigkeit,
Teamfähigkeit, handwerkliches
Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen
sowie technisches
und praktisches Verständnis verfügt.
Sie wird weiter mit Begeisterung
biegen, stanzen, schrauben, löten, nieten
und schweissen. Daneben wird sie
als Ausgleich Motorrad fahren
und sich – anders als man vielleicht
erwartet – ihre Nägel in allen Farben
lackieren.
Sie wird ein Ziel finden für ihre
berufliche Zukunft, vielleicht in der
Kombination von der Betreuung von
alten Menschen und Technik. Medizintechnik
ist der technische Bereich, der
Frauen begeistern kann, weil damit
auch die Sinnfrage leicht beantwortet
werden kann. Alina Beck ist eine junge
Frau, der ihre Werte wichtig sind –
und die will sie auch in Zukunft im
Beruf leben können.
In unregelmässigen Abständen werden Lehrlinge
in Ämtler Unternehmen porträtiert. Den Anfang
machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin
bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen, und
Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten
Selina Frey, Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik
Affoltern, Nina Plocher, Polymechanikerin
bei der HAWA Sliding Solutions AG, Mettmenstetten,
und Tobias Rutishauser, Schreiner bei Schneebeli
Schreinerhandwerk, Ottenbach.
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
wortlich die Kinderbetreuung geregelt
haben und wenn für ausserordentliche
Situationen wie Krankheit oder
Schulferien Lösungen bereits organisiert
sind, können sich junge Mütter
eine gute berufliche Perspektive schaffen
und damit die soziale Sicherheit
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Nach der Attestausbildung weiter
zum Abschluss Kauffrau EFZ
Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Cari Pfister wurde sehr früh
Mutter und hat deshalb ihre
Lehre abgebrochen. Dank der
«Stiftung Chance» hat die 24-
Jährige nun die Möglichkeit,
bei der Ernst Schweizer AG die
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
wortlich die Kinderbetreuung geregelt
haben und wenn für ausserordentliche
Situationen wie Krankheit oder
Schulferien Lösungen bereits organisiert
sind, können sich junge Mütter
eine gute berufliche Perspektive schaffen
und damit die soziale Sicherheit
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Ei-
Nach der Attestausbildung weiter
zum Abschluss Kauffrau EFZ
Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Cari Pfister wurde sehr früh
Mutter und hat deshalb ihre
Lehre abgebrochen. Dank der
«Stiftung Chance» hat die 24-
Jährige nun die Möglichkeit,
bei der Ernst Schweizer AG die
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
wortlich die Kinderbetreuung geregelt
haben und wenn für ausserordentliche
Situationen wie Krankheit oder
Schulferien Lösungen bereits organisiert
sind, können sich junge Mütter
eine gute berufliche Perspektive schaffen
und damit die soziale Sicherheit
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Nach der Attestausbildung weiter
zum Abschluss Kauffrau EFZ
Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Cari Pfister wurde sehr früh
Mutter und hat deshalb ihre
Lehre abgebrochen. Dank der
«Stiftung Chance» hat die 24-
Jährige nun die Möglichkeit,
bei der Ernst Schweizer AG die
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
wortlich die Kinderbetreuung geregelt
haben und wenn für ausserordentliche
Situationen wie Krankheit oder
Schulferien Lösungen bereits organisiert
sind, können sich junge Mütter
eine gute berufliche Perspektive schaffen
und damit die soziale Sicherheit
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Nach der Attestausbildung weiter
zum Abschluss Kauffrau EFZ
Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Cari Pfister wurde sehr früh
Mutter und hat deshalb ihre
Lehre abgebrochen. Dank der
«Stiftung Chance» hat die 24-
Jährige nun die Möglichkeit,
bei der Ernst Schweizer AG die
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,
spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren
Arbeitsort verlassen.
Spontan kann sie Überstunden
nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,
dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht
werden müssen, sucht sie eine
Lösung, dass beispielsweise der Vater
ihrer Tochter diese rechtzeitig aus
dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,
Leiter Berufsbildung bei der Ernst
Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt
MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter
betreffend Überstunden weniger
flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung
bringen sie aber Werte
mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist
die zweite junge Mutter, die mit seiner
Begleitung den Lehrabschluss nachholen
wird.
Win-Win-Situation
Cari Pfister und Xavier Nietlisbach
sind sich einig: Wenn die Mütter die
Motivation und den Willen für einen
Lehrabschluss mitbringen, wenn sie in
einer stabilen Wohn- und Lebenssituation
stehen, wenn sie eigenverantbewegen
sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen
wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit
im Zentrum. Sie befasst
sich mit dem internationalen Unternehmen
Nestlé.
Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche
von anderen Unternehmen
motivieren, Nachholbildung
unbedingt zu unterstützen und
sich bei der Lehrstellenvergabe nicht
nur die schulisch Besten herauszupicken.
Nachholbildung ist übrigens
auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung
möglich. Sie besagt:
«Wurden Qualifikationen ausserhalb
eines geregelten Bildungsganges erworben,
so setzt die Zulassung zum
Qualifikationsverfahren eine mindestens
fünfjährige berufliche Erfahrung
voraus.»
Cari Pfister rät jungen Müttern:
Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer
Kinder. Wählt eine Ausbildung, die
Euch Freude macht. Wenn man wirklich
will, und wenn man die nötige
Hilfe und Unterstützung sucht und annimmt,
ist vieles möglich!» (Merkblatt
zur Nachholbildung: www.berufsbildung.ch/download/mb6.pdf).
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
wortlich die Kinderbetreuung geregelt
haben und wenn für ausserordentliche
Situationen wie Krankheit oder
Schulferien Lösungen bereits organisiert
sind, können sich junge Mütter
eine gute berufliche Perspektive schaffen
und damit die soziale Sicherheit
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Nach der Attestausbildung weiter
zum Abschluss Kauffrau EFZ
Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Cari Pfister wurde sehr früh
Mutter und hat deshalb ihre
Lehre abgebrochen. Dank der
«Stiftung Chance» hat die 24-
Jährige nun die Möglichkeit,
bei der Ernst Schweizer AG die
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine
Tochter Suriana zur Welt brachte,
waren ihre beruflichen Zukunftspläne,
ein Lehrabschluss im Detailhandel,
geplatzt. Sie blieb während dem ersten
Lebensjahr ihrer Tochter zuhause
bei ihren Eltern. Als Suriana mit
einem Jahr in die Krippe kam, packte
Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin
EBA an. Das hiess 100 Prozent
arbeiten und das Kind betreuen.
Der Lehrlingslohn und die Alimente
reichten kaum für die Krippe. Vor
dem Abschluss brach sie ein zweites
Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,
spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren
Arbeitsort verlassen.
Spontan kann sie Überstunden
nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,
dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht
werden müssen, sucht sie eine
Lösung, dass beispielsweise der Vater
ihrer Tochter diese rechtzeitig aus
dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,
Leiter Berufsbildung bei der Ernst
Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt
MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter
betreffend Überstunden weniger
flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung
bringen sie aber Werte
mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist
die zweite junge Mutter, die mit seiner
Begleitung den Lehrabschluss nachholen
wird.
Win-Win-Situation
Cari Pfister und Xavier Nietlisbach
für Mutter und Kind sicherstellen.
Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern
eine Lehre ermöglicht, positioniert
sich als sozial engagierter Betrieb
und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel
langfristig entgegenzuwirken.
«Zudem bringen Lernende mit
der Verantwortung für ein Kind grössere
persönliche Reife, mehr soziale
Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung
und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein
mit», weiss
Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.
Nachholbildung fördern
Die Ernst Schweizer AG ist betreffend
Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches
Engagement bekannt. Von jungen
Menschen in persönlich besonderen
Situationen bis hin zu hochbegabten
jungen Menschen finden hier alle
einen optimalen Start in ein ihren persönlichen
Werten und Zielen entsprechendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen
wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit
im Zentrum. Sie befasst
sich mit dem internationalen Unternehmen
Nestlé.
Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche
von anderen Unternehmen
motivieren, Nachholbildung
unbedingt zu unterstützen und
sich bei der Lehrstellenvergabe nicht
nur die schulisch Besten herauszupicken.
Nachholbildung ist übrigens
auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung
möglich. Sie besagt:
«Wurden Qualifikationen ausserhalb
eines geregelten Bildungsganges erworben,
so setzt die Zulassung zum
Qualifikationsverfahren eine mindestens
fünfjährige berufliche Erfahrung
voraus.»
Cari Pfister rät jungen Müttern:
Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer
Kinder. Wählt eine Ausbildung, die
Euch Freude macht. Wenn man wirk-
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Attestausbildung nachzuholen
und danach in zwei Lehrjahren
das eidg. Fähigkeitszeugnis als
Kauffrau EFZ zu erlangen.
...................................................
von regula zellweger
Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,
denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)
in ihre Heimat, die Dominikanische
Republik, zurückgekehrt, auch diese
Hilfe blieb nun aus.
Projekt MIA der Stiftung «Chancen»
Mit etwas Glück kam Cari Pfister in
das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung
der «Stiftung Chance». Im Rahmen
dieses Projektes wird jungen
Müttern eine Lehrstelle vermittelt,
damit sie eine Berufsperspektive
haben und eine Berufsausbildung mit
Eidgenössischem Berufsattest EBA
erlangen können. Dies mit einem
reduzierten Pensum von 80 Prozent
an vier Tagen. Während dieser Zeit
besuchen die jungen Mütter neben
der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die
reguläre Berufsfachschule und die
überbetrieblichen Kurse. Es bleiben
also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari
Pfister braucht den freien Tag, um die
Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,
denn abends, wenn Suriana
schläft, ist sie müde. Am freien Tag
erledigt sie zudem Hausarbeiten und
kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.
«So schaffe ich mein Pensum
gut», erklärt sie.
Cari Pfisters Tag beginnt morgens
um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr
Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt
eine Stunde. Frühestens um 8.10
Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,
spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren
Arbeitsort verlassen.
Spontan kann sie Überstunden
nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,
dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht
werden müssen, sucht sie eine
Lösung, dass beispielsweise der Vater
ihrer Tochter diese rechtzeitig aus
dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,
Leiter Berufsbildung bei der Ernst
Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt
MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter
betreffend Überstunden weniger
flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung
bringen sie aber Werte
mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist
die zweite junge Mutter, die mit seiner
Begleitung den Lehrabschluss nachholen
wird.
Win-Win-Situation
Cari Pfister und Xavier Nietlisbach
sind sich einig: Wenn die Mütter die
Motivation und den Willen für einen
Lehrabschluss mitbringen, wenn sie in
einer stabilen Wohn- und Lebenssituation
stehen, wenn sie eigenverantchendes,
erfolgreiches Berufsleben. Eine
Vorbildfunktion will auch Cari Pfister
wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,
für junge Frauen, die bereits in
der Lehrzeit schwanger werden und
sich für ihr Kind entscheiden, und
auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung
und berufliche Karriere unter
einen Hut bringen wollen.
«Meine Situation ist anders als diejenige
der andere Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG», dessen ist sich
Cari Pfister bewusst. Andere Themen
bewegen sie als junge Lernende unter
Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins
Lehrlingslager der Ernst Schweizer
AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden
klar, aber es gibt wegen der
Lebenssituation wenig gemeinsame
Interessen oder Lebensthemen und
auch zeitlich wenig Schnittstellen,
denn die anderen Lernenden haben an
anderen Wochentagen Berufsschule
und sie arbeitet lediglich 80 Prozent
im Betrieb.
Berufliche Ziele
Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst
den Attestabschluss, dann nochmals
zwei Jahre in den Lehrabschluss mit
eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.
Was sie danach anpacken
wird, weiss sie noch nicht genau.
Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen
wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit
im Zentrum. Sie befasst
sich mit dem internationalen Unternehmen
Nestlé.
Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche
von anderen Unternehmen
motivieren, Nachholbildung
unbedingt zu unterstützen und
sich bei der Lehrstellenvergabe nicht
nur die schulisch Besten herauszupicken.
Nachholbildung ist übrigens
auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung
möglich. Sie besagt:
«Wurden Qualifikationen ausserhalb
eines geregelten Bildungsganges erworben,
so setzt die Zulassung zum
Qualifikationsverfahren eine mindestens
fünfjährige berufliche Erfahrung
voraus.»
Cari Pfister rät jungen Müttern:
Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer
Kinder. Wählt eine Ausbildung, die
Euch Freude macht. Wenn man wirklich
will, und wenn man die nötige
Hilfe und Unterstützung sucht und annimmt,
ist vieles möglich!» (Merkblatt
zur Nachholbildung: www.berufsbildung.ch/download/mb6.pdf).
In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»
Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,
Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;
Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst
Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten.
Mit einem zweiten Anlauf
an der richtigen Lehrstelle
Serie Lernende: Robin Birrer, Fachmann Betreuung bei der Kinderkrippe Knirpsen Villa
Robin Birrer fiel die Berufswahl
nicht leicht. Er ergatterte eine
Lehrstelle als Polymechaniker.
Nach zwei Monaten war ihm
klar: «Das ist nicht meine Welt».
Ein Besuch bei der Berufsberatung
bestätigte ihn darin,
seiner Laufbahn frühzeitig eine
Wende zu geben.
...................................................
von regula zellweger
Entwicklungspsychologisch gesehen
ist ein Mensch im Alter von rund 18
Jahren berufswahlfähig. In der
Schweiz sehen sich bereits 14-Jährige
vor die Entscheidung gestellt. Manchmal
bringt die immer wieder und gegen
die Sommerferien drängender gestellte
Frage «Hast Du eine Lehrstelle?»
Jugendliche dazu, einfach zuzupacken,
wenn sich eine Gelegenheit für
eine Lehrstelle bietet. Das ist keine
echte Berufswahl, sondern ein Griff
nach dem berühmten Strohhalm.
Robin Birrer kann eine solche Reaktion
gut verstehen. Obwohl er von seinen
Eltern und der Schule sehr gut
durch die Berufswahlphase begleitet
wurde, brauchte es einen zweiten Anlauf.
Heute betont er voller Dankbarkeit,
wie verständnisvoll seine Eltern
auf seinen Entscheid zum Lehrabbruch
reagiert hätten. Der Gang zur
kantonalen Berufsberatungsstelle –
für den Merenschwander war dies ask!
Wohlen – brachte für Robin und seine
Eltern Klarheit.
Für Jugendliche sind die Dienste
der kantonalen Berufsberatungsstellen
unentgeltlich, die Fachleute
unterstützen nicht nur bei der Berufswahl,
sondern auch, wenn in der
Lehre Probleme auftreten.
In einer Frauendomäne
Jugendliche sollen nicht eine Berufsbezeichnung
wählen, sondern eine
Welt, in der sie sich wohlfühlen, in
der sie leben wollen. Berufswelten
sind nicht ausschliesslich bestimmt
von den Tätigkeiten, sondern von
einer Kultur, die beispielsweise umfasst,
wie man sich kleidet, wie man
spricht, welche Werte gelebt werden.
Robin Birrer fehlte in der Grundbildung
zum Polymechaniker der Kontakt
mit den Menschen. Jennifer Meili,
Bildungsverantwortliche in der Krippe
Knirpsen Villa in Mettmenstetten beschreibt
ihn: «Robin überzeugt durch
seine offene und fröhliche Art, er ist
hilfsbereit, aufgeschlossen, anpassungsfähig
und nicht launisch. Ich
schätze männliche Krippenmitarbeitende
sehr.» 95 Prozent der Krippenleitungen
sind beispielsweise in der
Stadt Zürich weiblich, dies besagt eine
Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin
der Universität Zürich.
Sie hält auch fest: 35 Prozent der
Gruppenleitungen und über 45 Prozent
der Miterziehenden arbeiten weniger
als zwei Jahre an ihrer aktuellen
Stelle, in der Stadt Zürich herrscht
akuter Personalmangel in den Kitas.
So ist es nicht in der Knirpsen Villa in
Mettmenstetten. Robin Birrer fühlt
sich wohl hier und kann sich gut vorstellen,
nach Lehrabschluss hier zu
bleiben.
Sein Umfeld habe durchwegs positiv
auf seinen Entscheid für einen
klassischen Frauenberuf reagiert, erzählt
er. Dass dazu auch gehörte, zuerst
ein längeres Praktikum zu absolvieren,
findet er in Ordnung. Laut der
genannten Studie absolvierten die
meisten der befragten Betreuungspersonen
ein Praktikum, bei über 45 Prozent
der Befragten dauerte dieses
mehr als ein Jahr. Dass er als Fachmann
Betreuung in einer Krippe nie
zu den Grossverdienern gehören wird,
ist für Robin Birrer nicht relevant – er
liebt seinen Beruf und geht jeden Tag
mit Freude zur Arbeit – das zählt für
ihn.
Abwechslungsreiche Arbeitstage
Fachleute Betreuung FaBe unterstützen
generell Kinder, Jugendliche, Betagte
und Menschen mit Beeinträchtigungen
im Alltag und in der Freizeit.
Robin Birrer hat sich entschlossen,
mit Kindern von drei Monaten bis und
mit erstem Kindergartenjahr zu arbeiten.
In der Kinderbetreuung steht die
ganzheitliche Entwicklung der Kinder
im Zentrum. Dazu zählen sprachliche,
geistige und motorische Fähigkeiten,
das Sozialverhalten und die Persönlichkeit.
Fachpersonen Betreuung gestalten
den Alltag alters- und situationsgerecht
mit geleiteten Abschnitten
und freiem Spiel, Einzel- und Gruppenaktivitäten.
Sie ermöglichen den
Kindern, vielfältige Lernerfahrungen
zu machen, sich individuell zu entfalten
und gleichzeitig sich in der Gruppe
zurechtzufinden.
Die Krippe Knirpsen Villa öffnet
um 6.30 Uhr und schliesst um 18.30
Uhr. Robin Birrer beginnt seinen
Robin Birrer erzählt den Kindern die Geschichte von Mama Muh. Geschichten
erzählen sieht er als sinnvolle Gegenbewegung zum allgemeinen Trend
zu elektronischen Unterhaltungsmitteln. (Bild Regula Zellweger)
Arbeitstag um 8 Uhr in seiner Gruppe,
wo er mit zwei ausgebildeten Fachfrauen
Betreuung und einer zweiten
Lernenden zusammen zehn bis zwölf
Kinder betreut. Gemeinsam werden
morgens die Kinder in Empfang
genommen. Jeden Tag verbringen die
Kinder Zeit im Freien, meistens nach
dem Znüni. Lernende dürfen nicht
allein mit Kindern unterwegs sein. Die
Regeln in der Krippe sind klar und
Robin Birrer findet sie sinnvoll. Vor
dem Essen wird gespielt, gesungen,
gebastelt – und gewickelt. Nach dem
Essen ist eine Ruhezeit eingeplant.
Nach einer weiteren Phase mit Spielen
holen die Eltern bereits ab 16 Uhr ihre
Kinder wieder ab.
Am liebsten Geschichten
Robin Birrer gestaltet gern «Sequenzen»,
das heisst gestaltete Zeitfenster
von rund 20 Minuten. Besonders gern
erzählt er Bilderbücher. Beispielsweise
«Mauslaus hat Geburtstag». Mit gezielten,
altersadäquaten Fragen bezieht er
die Kinder mit ein. Auch Basteln und
Singen mag er.
Gemeinsam wurde die Krippe für
die Adventszeit geschmückt. Als die
Kinder am 2. Dezember in die Krippe
kamen, staunten sie. Die Eltern hatten
unter Anleitung des Krippenteams
für ihre Kinder Stiefel gestaltet,
die vom Krippenteam gefüllt wurden.
Das Miteinander im Team ist ein
wichtiger Faktor der beruflichen Zufriedenheit
von Robin Birrer. Dazu gehören
auch Sitzungen und interne
Weiterbildung.
Robin Birrer ist sportlich, spielt
Fussball, schwimmt, tanzt und betreibt
Kampfsport. Er schreibt auch
eigene Songtexte.
Berufliche Perspektiven: Robin
Birrer will sich weiterbilden – er lernt
gern Neues. Er stellt sich vor, auch
einmal Führung zu übernehmen und
eine Familie zu gründen. Ihm ist wichtig,
dass sein Beruf Wertschätzung erfährt.
FaBe ist ein anspruchsvoller Beruf
mit grosser Verantwortung für
Menschen. Er lacht: «Eigentlich sind es
ganz viele Berufe, Vom Projektleiter
und Elternberater über Kindergärtner
bis zum Raumpfleger.»
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,
Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,
Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;
Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin
Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende
Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur
Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende
Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern; Sarina Welti,
Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil; Andreas
Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas AG, Affoltern;
Saskia Schneebeli Drogerie Rütimann, Hausen.
über den Neubau. > Seite 11 und Verweilen ein. > Seite 13 im Montafon. > Seite 17
Alina Beck hat die Lehre abgeschlossen
– und bleibt bei ihrer Lehrfirma
Serie «Lernende»: Produktionsmechanikerin bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen
Alina Beck hat eben die
Ergebnisse des Lehrabschlusses
bekommen. Bestanden! Sie und
ihr Lehrmeister wissen, dass
auch bessere Noten möglich
gewesen wären. Aber Büffeln ist
nicht Alinas Ding. Sie versteht
schnell und hat ein ausserordentlich
gutes Erinnerungsvermögen,
doch noch fehlt ein konkretes
neues Ziel, auf das sie im
Moment hinarbeiten will. Sie
bleibt nach der Lehre gern bei
ihrer Lehrfirma.
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von regula zellweger
Alina Beck hat für ihre halblangen
Haare eine kunstvolle Zopffrisur kreiert.
Man schaut sie gerne an, denn da
gibt es einiges zu sehen. Piercings in
Ohren, Nase und Lippen – ja sogar
ihre Grübchen in den Wangen betont
sie mit zwei schwarzen Perlen. Ihre
Arme erzählen ganze Geschichten, unter
anderem ist ein grosser, kunstvoller
Elefant tätowiert. Auf der einen
Handwurzel ist zu lesen «respect», auf
der anderen «loyality». Alina Beck ist
eine junge Frau, der Werte wie
Respekt und Loyalität wichtig sind.
Überhaupt Werte, insbesondere soziale
Aspekte. Beispielsweise Ehrlichkeit.
Sie sagt, was sie denkt – und eckt
damit vielleicht auch mal an. Sie
will nicht Mainstream sein, sondern
sich abheben von der Masse – und
trotzdem will sie dazugehören.
Leiter Berufsbildung Xavier Nietlisbach
sieht sie in Zukunft in einer
Funktion, in der sie ein Team führt.
Alina Beck gibt gern ihr Wissen weiter
und es macht ihr Freude, andere zu
motivieren.
Geschlechtsspezifische Berufswahl
Alina Beck arbeitet in einer Männer-Berufswelt. Sie ist kein Modepüppchen und legt dennoch viel Wert auf ihr Äusseres.
Tätowierungen und Piercings prägen den visuellen Eindruck. Im Gespräch mit ihr erkennt man ihre Sensitivität und ihr
feines soziales Gespür. (Bild Regula Zellweger)
Im 10. Schuljahr hatte Alina Beck die
Aufgabe, in einem Beruf zu schnuppern,
den sie eigentlich nicht in ihre
engere Auswahl genommen hatte. Ein
guter Ansatz, um die Palette der in
Frage kommenden Berufe zu erweitern.
Noch immer ist die Berufswahl
in der Schweiz geschlechtsspezifisch
stark beeinflusst. Es finden sich beispielsweise
kaum Maurerinnen, und
einen Medizinischen Praxisassistenten
sucht man vergeblich. Frauen zieht es
tendenziell noch immer eher in den
Dienstleistungs- und in den Gesundheitsbereich,
Männer in die Technik
und ins Handwerk. Dies lässt sich
nicht ausschliesslich mit genetischen
Geschlechtsunterschieden erklären.
Noch immer haben Eltern – neben
der Schule, wo heute intensiv auf die
Berufswahl vorbereitet wird – den
grössten Einfluss auf die Berufswahl
von jungen Menschen. Alinas Eltern
haben sich über die Berufswahl ihrer
Tochter sehr gefreut. Alinas Mutter ist
Vermessungstechnikerin, so hatte ihre
Tochter das konkrete Vorbild einer
Frau in einem technischen Beruf.
«Das habe ich gemacht»
Bevor Alina Beck im Zürcher Hauptbahnhof
einfährt, kann sie auf beiden
Seiten je ein Hochhaus sehen, bei dessen
Fassaden und Fenstern sie mitgearbeitet
hat. Die Sichtbarkeit ihrer Arbeit
macht sie stolz. Manchmal sind
Arbeiten wie das Zusammensetzen
von Fenstern redundant, es braucht
Durchhaltevermögen. Produktionsmechaniker
fertigen und bearbeiten generell
Bauteile aus Metall und Kunststoff.
Sie setzen Bauteile zu Baugruppen
zusammen und warten Geräte,
Apparate und Maschinen. Am Anfang
der Lehre wagte sich Alina Beck eher
zurückhaltend an Maschinen und
Apparate, heute sind Bohren, Fräsen,
Drehen und Schleifen mit modernsten
Apparaten kein Problem für sie.
«Ich bin mutiger geworden, habe
Selbstvertrauen gewonnen in den
drei Lehrjahren», erklärt sie und lobt
ihre Vorgesetzten. «Ich wurde im
Team von Anfang an gut aufgenommen,
bekomme Antworten auf meine
Fragen, ich werde respektiert und erfahre
Wertschätzung. Ich habe mich
jeden Tag in der Ernst Schweizer AG
wohlgefühlt – und arbeite sehr gern in
einer von Männern dominierten
Berufswelt.»
Horizont erweitern
Den Übergang von der Lehre in die
Berufstätigkeit als ausgebildete Fachkraft
gestaltet Alina Beck nicht mit
einem spektakulären Umbruch oder
einer Weltreise. Sie will da weiterarbeiten,
wo sie jetzt ist. Mit ihrem
Team, in diesem Unternehmen.
Sie will Geld verdienen, um die Fahrprüfung
zu machen und ganz auf eigenen
Beinen zu stehen. Innerlich
ist viel in Bewegung, sie gleicht ein
wenig einem Kokon, in dem sich unsichtbar
einiges tut und man staunt,
wenn der Schmetterling seine Hülle
sprengt.
Soll sie eine neue Ausbildung zur
Altenpflegerin anpacken und ihre soziale
Seite ausleben? Oder soll sie auf
den Ressourcen aufbauen, die sie sich
mit der technischen Lehre erworben
hat, beispielsweise mit einer Zusatzlehre
als Polymechanikerin? Denn
dass sie nicht ihr ganzes Berufsleben
lang dasselbe machen möchte, ist
ihr klar.
Xavier Nietlisbach ist es ein grosses
Anliegen, dazu beizutragen, dass
die rund 40 Lernenden bei der
Ernst Schweizer AG ihr Potenzial
erkennen und optimal nutzen. Beispielsweise
besuchte Alina Beck zusammen
mit anderen Lernenden das
«Institute of Robotics and Intelligent
Systems» an der ETH.
Offen für die Zukunft
Alina Beck war tief beeindruckt
von den Forschungsprojekten. Mit
dem Wissen, was die Technik in Zukunft
bewirken kann, kann man sich
einerseits motivieren, sich in diesem
Bereich weiterzuentwickeln. Alina
Beck denkt beispielsweise darüber
nach, wie Technik hilft, damit betagte
Menschen weiterhin in ihrem eigenen
Heim leben können. Anderseits macht
ihr die Vorstellung von Robotern in
der Pflege in Altersheimen auch
Angst.
Die Produktionsmechanikerin
nimmt sich Zeit für ihre Entscheide
über ihre berufliche Zukunft. Mit ihrer
bestandenen Abschlussprüfung hat
sie nicht nur bewiesen, dass sie Theorie
und Praxis dieses Berufes beherrscht,
sondern auch über Zuverlässigkeit,
Teamfähigkeit, handwerkliches
Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen
sowie technisches
und praktisches Verständnis verfügt.
Sie wird weiter mit Begeisterung
biegen, stanzen, schrauben, löten, nieten
und schweissen. Daneben wird sie
als Ausgleich Motorrad fahren
und sich – anders als man vielleicht
erwartet – ihre Nägel in allen Farben
lackieren.
Sie wird ein Ziel finden für ihre
berufliche Zukunft, vielleicht in der
Kombination von der Betreuung von
alten Menschen und Technik. Medizintechnik
ist der technische Bereich, der
Frauen begeistern kann, weil damit
auch die Sinnfrage leicht beantwortet
werden kann. Alina Beck ist eine junge
Frau, der ihre Werte wichtig sind –
und die will sie auch in Zukunft im
Beruf leben können.
In unregelmässigen Abständen werden Lehrlinge
in Ämtler Unternehmen porträtiert. Den Anfang
machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin
bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen, und
Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten
Selina Frey, Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik
Affoltern, Nina Plocher, Polymechanikerin
bei der HAWA Sliding Solutions AG, Mettmenstetten,
und Tobias Rutishauser, Schreiner bei Schneebeli
Schreinerhandwerk, Ottenbach.
Wenn Lehrberufe ihre Bezeichnung ändern
Valentina Di Cristofano, Lernende Innendekorateurin EFZ bei Kurt Wohndesign
Valentina Di Cristofano wird
2021 mit dem Erwerb des Eidgenössischen
Fähigkeitszeugnisses
«Innendekorateurin Fachrichtung
Vorhänge» ihre vierjährige Lehre
abschliessen. In drei Jahren wird
niemand mehr diesen Abschluss
machen. Nicht weil der Beruf
abgeschafft wurde, sondern
weil die Bezeichnung heute
«Raumausstatterin EFZ» heisst.
von regula zellweger
Manchmal ist es nicht ganz einfach, sich
in der Welt der Berufsbildung zurechtzufinden.
2015 hiess es von Seiten des
Staatssekretariats für Bildung, Forschung
und Innovation SFBI, man würde
die vierjährige Lehre «Innendekorateurin/-in
EFZ» streichen. Begründung:
Eine lange nötige Reform wurde nie
durchgeführt. Seit 2003 wurden alle
Lehrberufe in der Schweiz zu EFZ-Berufen
reformiert. Nur bei den Innendekorateurinnen
geschah nichts.
Engagierte Berufsleute reagierten
auf das Ultimatum des SBFI und schafften
es, die zerstrittenen Verbände unter
dem Dach «oda|raumausstattung|ch»
zu vereinen und das Reglement für die
neue Grundbildung Raumausstatter/-in
EFZ zu erarbeiten. Unterdessen hat die
neue Ausbildung erfolgreich gestartet.
Nähen und zeichnen
Valentina Di Cristofano arbeitet gern im Atelier, wo hochwertige Stoffe zugeschnitten und nach individuellen
Kundenwünschen zu Heimtextilien verarbeitet werden. (Bild Regula Zellweger)
Valentina Di Cristofano wollte beruflich
etwas lernen, das mit Handarbeit zu tun
hat – es war auch ihr Lieblingsfach in
der Sek A. Zu Hause nähte und zeichnete
sie gern. Sie informierte sich, auch
über ähnliche Lehrberufe wie «Wohntextilgestalter/in»
oder «Polydesigner/in
3D EFZ». Sie schnupperte auch in anderen
Berufswelten, beispielsweise in einer
Tierarztpraxis. Es war aber klar, sie wollte
Innendekorateurin werden, mit dem
Wissen, dass dies nicht ein hipper Designerberuf,
sondern ein Handwerk ist.
Mirco Kurt, Geschäftsführer von
«Kurt Wohndesign», ist es ein Anliegen,
dass dieser Beruf als Handwerk wahrgenommen
wird. Er engagiert sich im
Berufsverband und insbesondere in der
Ausbildung von Lehrlingen. «Es ist unsere
Pflicht, in die Zukunft zu investieren.
Zudem setzen wir uns konstruktiv mit
dem Fachkräftemangel auseinander, indem
wir junge Leute ausbilden, die sich
für diesen Beruf begeistern. Wir sorgen
dafür, dass ihnen attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten
offen sind.» Und mit
einem Lächeln zu Valentina Di Cristofano
ergänzt er: «Mir macht die Arbeit mit
jungen Menschen Spass, sie halten uns
auf Trab und es ist immer ein Geschenk,
miterleben zu dürfen, wie sie sich im
Lauf der vier Lehrjahre zu selbstsicheren
Persönlichkeiten entwickeln.»
Zufriedenheit rundum
Roman Seematter, stellvertretender
Geschäftsführer, lobt die Einsatzbereitschaft
von Valentina Di Cristofano. «Sie
arbeitet selbstständig, genau und effizient,
und sie ist gut im Team integriert.»
Mirco Kurt lobt ihre Kundenorientierung
und Dienstleistungsbereitschaft.
Esther Intrass, die «gute Seele» im Familienunternehmen
Kurt Wohndesign,
strahlt: «Valentina ist unser Sonnenschein.»
Auch Valentina Di Cristofano
ist rundum zufrieden. Sie fühlt sich als
eine von vier Lernenden im Betrieb
wohl. Ihr gefallen die Tätigkeiten. Am
liebsten arbeitet sie im Atelier. Hier fertigt
sie nach genauen Aufträgen Vorhänge,
Kissen, Bettüberwürfe und Tischtücher.
Es ist auch ihre Aufgabe, die
Vorhänge beim Kunden zu montieren.
Dabei hat sie Kundenkontakt und bekommt
oft Wertschätzung für ihre Arbeit.
Wenn sie in der Freizeit in der Region
unterwegs ist, schaut sie Gebäude
an und weiss: «Da habe ich mitgearbeitet,
dass die Leute sich wohlfühlen.»
Gut im Team eingebunden
Offizieller Lehrmeister von Valentina
Di Cristofano ist Werner Kurt, der die
Geschäftsführung frühzeitig der nächsten
Generation übertragen hat und nun
mit seiner Frau Luzia im Rahmen des
Familienunternehmens Wohnberatung
unter dem Label «wohnenleben» anbietet.
Praxislehrmeisterin ist Cendrine
Rudin, die bereits die Lehre als Innendekorateurin
bei Kurt Wohndesign absolviert
hat. Die beiden jungen Frauen
verstehen sich sehr gut.
Die Lehrlingsbetreuung hat bei
Kurt Wohndesign einen hohen Stellenwert
und die Lehrlinge haben die Chance,
auch nach Lehrabschluss im Unternehmen
weiter beschäftigt zu werden.
Generell wird Weiterbildung grossgeschrieben.
Zuerst steht bei Valentina
Di Cristofano der Lehrabschluss an. Sie
wird gleichzeitig die Berufsmatura absolvieren,
die ihr den Weg an eine Fachhochschule
ermöglicht. Zuerst wird sie
aber noch bleiben und weitere Berufserfahrung
sammeln. Sie hat sich bereits
über das Studium «Bachelor of Arts in
Innenarchitektur» an der Hochschule
Luzern informiert. Für sie ist klar, dass
die aktuelle handwerkliche Berufswelt
mit dem Schwerpunkt Textilien ihr
völlig entspricht. In der weiteren Zukunft
möchte sie sich gern weiterbilden
und mehr Verantwortung übernehmen.
Aber diese Berufswelt will sie
nicht verlassen.
Deshalb ist es so wichtig, dass
Jugendliche im Berufswahlalter nicht
lediglich eine Berufsbezeichnung oder
ein Lieblingsschulfach wählen, sondern
Berufswelten erleben, um entscheiden
zu können, in welcher sie leben
möchten.
«Anzeiger»-Serie «Lernende»: In unregelmässigen
Abständen portraitiert der „Anzeiger“ in
Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum Lehrlinge
in Ämtler Unternehmen. Die bisherigen Artikel finden
sich unter www.lehrstellenforum.ch/Serie-Lernende/.
Der nächste Schritt ist die Ausbildung zur Berufsbildnerin
Serie Lernende: Saranda Ahmeti hat als Detailhandelsfachfrau beim Lärchen-Märt in Bonstetten abgeschlossen
Saranda Ahmeti ist seit sieben
Jahren in der Schweiz und
spricht ausgezeichnet Schriftdeutsch
und Dialekt. Ihren guten
Berufseinstieg verdankt sie vor
allem ihrem Fleiss und Ehrgeiz,
doch auch ihre Mutter, ihr
Oberstufenlehrer Jürg Berger
und Lehrmeisterin Simone
Müller haben Anteil daran.
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von regula zellweger
Als Saranda Ahmeti vor sieben Jahren
in die Schweiz kam, erhielt sie zuerst
einen Intensiv-Deutschkurs, bevor sie
in die erste Oberstufe in Affoltern eintrat.
Sie hatte Glück: Ihr Oberstufenlehrer
Jürg Berger engagierte sich sehr
für seine Schüler, insbesondere auch
während der Berufswahl und der Lehrstellensuche.
Saranda Ahmeti schnupperte
in verschiedenen Berufen wie
Kleinkinderzieherin oder Coiffeuse.
Schliesslich machte sie ein mehrmonatiges
Praktikum in einem Modeshop
im Tivoli. Sie brach ab, um nach
Spanien zurückzukehren und die
erkrankten Grosseltern zu pflegen.
Saranda Ahmetis albanischer Vater
war gestorben, als sie zwei Jahre alt
war. Ihre Mutter zog die drei Kinder
alleine gross. Sarandas älterer Bruder
ist Servicefachangestellter, ihre ältere
Schwester Kleinkinderzieherin. Ihre
Mutter und ihre Grosseltern hatten
bereits Arbeitserfahrung in der
Schweiz, die Mutter spricht perfekt
Schweizerdeutsch. Auch ein Onkel
und eine Tante sind in der Schweiz erwerbstätig.
Mit etwas Glück Lehrstelle
gefunden
Der Grossvater riet seiner Enkelin, in
die Schweiz zurückzukehren und dort
eine Ausbildung zu machen, denn in
Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit
aktuell bei 32,4 Prozent.
Wieder bei ihrer Familie in der
Schweiz, bekam sie eine Stelle im Service
beim Arbeitgeber ihrer Mutter.
Sie arbeitet dort gut und fiel einer
RAV-Mitarbeiterin auf, die den Kontakt
mit Simone Müller vom Lärche-
Märt herstellte. Lehrmeisterin und
ehemalige Lernende sind sich einig:
«Es war Liebe auf den ersten Blick.»
Saranda Ahmetis begann mit der
zweijährigen berufliche Grundbildung.
Diese führt zu einem anerkannten
Abschluss, dem eidgenössischen
Berufsattest EBA. Diese verkürzte Lehre
richtet sich hauptsächlich an junge
Menschen mit schulischen Schwierigkeiten.
Sie hatte aber keine schulischen
Schwierigkeiten, lediglich ihr Deutsch
war nach den wenigen Jahren in der
Schweiz noch nicht perfekt. Nach
einem halben Jahr Attestausbildung
konnte sie in die dreijährige Berufslehre
mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis
EFZ übertreten. Dieses «Upgraden»
verlangte von Saranda Ahmeti
grossen schulischen Einsatz. Sie erhielt
aber während der ganzen Lehrzeit
viel Unterstützung von ihrer Lehrmeisterin
Simone Müller und ihrem
Oberstift Valdet Latifi.
Familiärer Lehrbetrieb
Diesen Sommer hat Saranda Ahmeti
nun erfolgreich die Berufslehre abgeschlossen.
Vorerst bleibt sie beim
Lehrbetrieb. Ihr gefällt es im Lärche-
Märt von Felix und Simone Müller.
Was vor 21 Jahren mit sechs Personen
begann, ist nun ein attraktives Lebensmittelgeschäft
mit 27 Mitarbeitenden,
das ein breite Produktepalette hat und
auch Catering anbietet. Baulich wurde
der Laden von 180 auf 500 Quadratmeter
vergrössert. Felix und Simone Müller
pflegen ihren eigenen, familiären
und dienstleistungsorientierten Stil
und legen grossen Wert auf Frische
und Qualität ihrer Produkte. Sie verkaufen
zu 70 Prozent Migros-Produkte,
die weiteren 30 Prozent beziehen
sie bei rund 50 unterschiedlichen Produzenten
der Region, bei ausgesuchten
Comestibles-Betrieben oder Lieferanten
mit nachhaltiger Produktion.
Im Lärche-Märt kennt man sich persönlich.
Personen, die nicht mehr
selbst mit dem Auto einkaufen können,
werden jeweils am Freitagnachmittag
auf Voranmeldung von Simone
Müller zum Einkaufen chauffiert.
Unter den Mitarbeitenden pflegt
man einen familiären Umgang, es
werden gemeinsame Anlässe organisiert
und man kocht auch mal füreinander.
Auch der Umgang mit der langjährigen
Kundschaft ist familiär – aber
Simone Müller legt auch grossen Wert
auf Professionalität. Kein Klatsch und
Tratsch! Saranda Ahmeti lacht: «Ich
schwatze gern. Schon in der Unterstufe
hat sich meine Lehrerin bei meiner
Mutter deswegen beschwert.» Sie
Saranda Ahmeti liebt ihre Arbeit mit Lebensmitteln und im Dialog
mit der Kundschaft im Lärche-Märt in Bonstetten. (Bild Regula Zellweger)
gestaltet heute den Balanceakt zwischen
Kundennähe und distanzierter
Professionalität sehr gut.
Berufstätigkeit und Familie
Saranda Ahmeti will mit Menschen arbeiten,
auch in Zukunft. Sie liebt den
Umgang mit Lebensmitteln und fühlt
sich im Lärche-Märt am richtigen Ort.
Sie erledigt alle Arbeiten gern, von der
Bestellung der weit über 10 000 Produkte
über das Einräumen des Sortiments
und die Kundenberatung bis
hin zum Einsatz an der Kasse. Sie
packt nun den 40 Lektionen umfassenden
Berufsbildnerkurs an, früher Lehrmeisterkurs
genannt. Er befähigt, Lernende
gezielt auszubilden. Dann will
sie den Führerschein machen und später
die Berufsprüfung als Detailhandelsspezialistin
anpeilen. Dafür muss
sie aber sparen. Die zweisemestrige,
subventionierte Weiterbildung an der
KV Business School Zürich kostet für
die Teilnehmenden mit Arbeitsplatz
im Kanton Zürich 4200 Franken. In
Zukunft möchte sie ein Geschäft führen
und eine Familie haben. Saranda
Ahmeti übernimmt gern Verantwortung,
etwa für den Adventsanlass am
6. Dezember im Rahmen der Adventsfenster-Tradition
in Bonstetten.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,
Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Optik, Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,
Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias
Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Marco
Stocker, Baumaschinenmechaniker, Leuthard
Bau AG, Merenschwand; Robin Oberholzer, Polymechaniker
bei der AS Aufzüge AG in Wettswil.
Speerwerfen und die Arbeit mit Baumaschinen ergänzen sich
Serie «Lernende»: Marco Stocker, lernender Baumaschinenmechaniker bei der Leuthard Bau AG
In einem Jahr wird Marco Stocker
seine vierjährige Berufslehre
als Baumaschinenmechaniker
abgeschlossen haben. Stillsitzen
oder Büroarbeiten sind nicht
sein Ding. Er will sich bewegen,
tagsüber in der Werkstatt der
Leuthard Bau AG, abends und am
Wochenende als ambitionierter
Speerwerfer.
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von regula zellweger
Marco Stocker arbeitet zuverlässig mit
seinen Händen, ist körperlich fit, hat
räumliches Vorstellungsvermögen,
technisches Verständnis und Ausdauer.
Dies macht ihn, wie sein Lehrmeister
Paul Müller sagt, zu einem musterhaften
Lehrling. Aber auch zu einem
erfolgreichen Sportler, der als Speerwerfer
in der Kategorie «Unter 18 Jahre»
die Silbermedaille an den Schweizer
Meisterschaften holte. Dazu trainiert
er vier Abende in der Woche, an
den Wochenenden nimmt er oft an
Meisterschaften teil.
Dass der sportliche Jugendliche
nach der Oberstufe einen technischen
Beruf erlernen wollte, bei dem man
ständig in Bewegung ist und nicht nur
Ersatzteile auswechseln muss, war
ihm bald klar. Er schnupperte als
Landmaschinenmechaniker und als
Baumaschinenmechaniker – und entschied
sich voller Überzeugung für die
Baumaschinen.
Förderndes Elternhaus
Der Vater führt als Corporate General
Manager ein Technologieunternehmen,
die Mutter ist Informatikerin,
der Bruder studiert mit dem Ziel «Bachelor
of Science in Medizintechnik»
an der Hochschule Luzern – wahrlich
ein Umfeld, in dem Technik zum Gesprächsstoff
im Alltag gehört. Dass er
sich in der Welt der Technik in Zukunft
weiterentwickeln will, ist Marco
Stocker klar. Elektrotechnik interessiert
ihn brennend. «Er ist aufgeweckt,
interessiert und arbeitet mit Leidenschaft»,
bestätigt Lehrmeister Müller.
Bei aller Freude an der Technik
macht sich Marco Stocker aber auch
Gedanken zum sinnvollen Einsatz von
Technik in der Zukunft und sieht betreffend
Umwelt und Nachhaltigkeit
Möglichkeiten, aber auch Grenzen.
Baumaschinenmechaniker
Kein Arbeitstag ist wie der andere. Als
Baumaschinenmechaniker wartet und
repariert Marco Stocker Baumaschinen
wie Bagger, Bautrocknungsgeräte,
Betonmischer, Bodenverdichter, Hydraulikhämmer,
Krane, Muldenkipper,
Vibrationsstampfer, Strassenfertiger
und Walzen. Oft handelt es sich um
komplexe Hightech Geräte mit elektronischen
Steuerelementen.
Eben hat Marco Stocker ein Werkzeug
für einen «Strassenfertiger» entwickelt
und montiert. Diese Maschine
baut Beläge in Strassen ein. Ein Mann
sitzt auf der Maschine, zwei weitere
kontrollieren den Vorgang rechts und
links der Maschine. Auf jede Veränderung
der Strassenneigung, des Abstandes
vom Rand oder der Dichte des Belages
muss sofort reagiert werden.
Die Leuthard Bau AG setzt innovativ
auf neuste Technologien. Es wird
mit GPS gearbeitet und BIM hat längst
Einzug gehalten. Der Begriff Building
Information Modeling (BIM) beschreibt
eine Methode der vernetzten
Planung, Ausführung und Bewirtschaftung
von Gebäuden und Bauwerken
mithilfe von Software. Dabei werden
alle relevanten Bauwerksdaten digital
modelliert, kombiniert und erfasst.
Das ermöglicht, geplante Bauwerke
vorab mittels einer «Virtual-Reality-
Brille» virtuell begehen und erleben
zu können.
Am 4. und 5. Oktober präsentiert
Marco Stocker seinen Beruf zusammen
mit anderen Lernenden der Leuthard
Bau AG an der Berufsmesse in
Bonstetten. Dabei sollen die Messebesucher
eine solche Brille ausprobieren
dürfen.
Motivieren und Vorbild sein
Marco Stocker nimmt für einen Kollegen,
der sich nach der Ausbildung
zum Landwirt für die verkürzte Lehre
Marco Stocker arbeitet an der Optimierung eines Strassenfertigers, einer grossen
Maschine für den Einbau von Walzasphalt. (Bild Regula Zellweger)
als Baumaschinenmechaniker entschlossen
hat, die Funktion des Oberstifts
wahr. Im Turnverein Sins trainiert
er einmal wöchentlich Jugendliche
von 7 bis 14 Jahren. Er gibt sein
Wissen und Können gern weiter.
Die Schule bereitet ihm keine Mühe.
Er arbeitet zurzeit an seiner Vertiefungsarbeit
im Allgemeinbildungsunterricht.
Sein Thema ist Recycling von
Plastik. Dazu interviewt er den Betriebsleiter
der InnoRecycling AG, wo
Kunststoffabfälle zu hochwertigen
Kunststoff-Regranulaten verarbeitet
werden. Der Lehrling will damit aufzeigen,
wie viel ökologisches und ökonomisches
Potential in vermeintlichem
Kunststoffabfall liegt – auch mit
dieser Themenwahl zeigt Marco Stocker
sein Interesse an der Lösung von
Fragen der Zukunft.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Den Anfang machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin
bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen und
Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der Garage
Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten Selina Frey,
Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik Affoltern, Nina
Plocher, Polymechanikerin bei der Hawa Sliding
Solutions AG, Mettmenstetten, Tobias Rutishauser,
Schreiner bei Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach und Alina Beck, Produktionsmechanikerin
bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen.
Gesetze und Gespräche stehen im Zentrum
Nicole Keller, Lernende Kauffrau EFZ Notariate Schweiz beim Notariat in Affoltern
Nicht nur das gute Sek-A-Zeugnis
machte es Nicole Keller leicht,
die Lehrstelle beim Notariat zu
bekommen. Es waren vor allem
ihre Persönlichkeit, ihre
sprachliche Ausdrucksfähigkeit,
ihr vernetztes Denken, ihre
schnelle Auffassungsgabe,
Genauigkeit und ihre Grundeinstellung
zur Arbeit, mit der sie
ihren Lehrmeister überzeugte.
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von regula zellweger
Wenn Nicole Keller in der dritten Sek
erzählte, sie werde eine Notariatslehre
machen, stiess sie oft auf Unwissen.
Die Dienstleistungen von Kaufleuten
Notariate Schweiz sind in allen Kantonen
frei zugänglich. Sie unterstützen
ihre Vorgesetzten in den verschiedenen
Geschäften des Zivilrechts. Im
Kanton Zürich helfen sie bei der Vorbereitung
von öffentlichen Urkunden
und schriftlichen Verträgen mit. So
beispielsweise bei Kaufverträgen für
Immobilien, bei der Erstellung von
Schuldbriefen, bei Ehe- und Erbverträgen
sowie bei der Gründung von
Gesellschaften in verschiedenen
Rechtsformen. Sie nehmen auch Protokolle
über Beschlüsse von Generalversammlungen
oder anderen Organen
auf. In Affoltern ist das Notariat
auch für Konkurse zuständig.
Bereits ab dem zweiten Lehrjahr
gab Nicole Keller am Telefon und an
der Empfangstheke Auskünfte. Zur
Beantwortung der vielfältigen Fragen
benötigt sie gute Kenntnisse des Zivil-,
Grundbuch-, Schuldbetreibungs- und
Konkursrechts sowie der Handelsregisterverordnung.
«Ich lese gern in
Gesetzbüchern», meint sie. Sie
schreibt auch gern Protokolle. Überhaupt
findet sie die Arbeit im Notariat
alles andere als trocken.
Nicole Keller nimmt ihre verantwortungsvolle Arbeit als Lernende Kauffrau Notariate Schweiz sehr ernst. Was aber nicht
heisst, dass der Umgang unter den Mitarbeitenden nicht voller Humor und Fröhlichkeit sein kann. (Foto R. Zellweger)
Menschen unterstützen
Das Ziel beispielsweise in einem Konkursverfahren
ist nicht eine Bestrafung
wegen hohen Schulden. Das
Gericht eröffnet das Verfahren. Das
Notariat wird dann vom Gericht beauftragt,
das Konkursverfahren durchzuführen.
In den allermeisten Fällen
erfolgt dies im Konsens mit dem Konkursiten.
Dies basiert auf einer respektvollen,
professionell geführten
Kommunikation. «Wir verwerten alle
Aktiven und verteilen den Erlös unter
den Gläubigern. Dies schafft den Boden,
von wo aus ein Neustart in eine
schuldenfreie Zukunft möglich ist.»
Nicole Keller kann die Sorgen
ihrer Klienten gut nachvollziehen. Sie
ist eine gute Zuhörerin und zeigt
Empathie. Die Klienten schätzen es
sehr, wenn ihnen in dieser schwierigen
Phase Verständnis entgegengebracht
wird. Auch Geduld braucht es,
denn gesetzliche Formulierungen
müssen in eine leicht verständliche
Alltagssprache übersetzt werden.
Vor allem wichtig ist Nicole Keller
Diskretion: «Ich würde auch nicht wollen,
dass meine Nachbarn über meine
finanzielle Situation Bescheid wissen.»
Familiäre Atmosphäre
Erlebt Nicole Keller mal eine belastende
Situation, wird sie damit nicht alleingelassen.
Man ist sowieso meist zu
zweit unterwegs. Ihr Lehrmeister und
die rund 20 Mitarbeitenden des Notariats
Affoltern nehmen sich Zeit für ihre
drei Lernenden. Es findet sich immer
jemand, der ein offenes Ohr hat und
beraten oder unterstützen kann. Es
gilt, zu unterscheiden, ob das Problem
in der Person oder in der Funktion begründet
ist. Meistens ist es die Funktion,
die Folge von Aufgaben, die sie in
ihrer beruflichen Position wahrnehmen
muss – und hat mit ihrer Persönlichkeit
gar nichts zu tun. «Schwierige
Kunden gibt es überall», erklärt sie.
Nicole Keller ist eine sehr gute
Schülerin und absolviert parallel zur
Lehre die Berufsmaturitätsschule. Sie
schätzt es sehr, dass sie die Theorie
am Arbeitsplatz in die Praxis umsetzen
kann.
Im Moment arbeitet sie mit drei
Kolleginnen an ihrer «Interdisziplinären
Praxisarbeit» für den Lehrabschluss.
Thema: Vergleich von
Schleichwerbung. Dazu interviewen
die Lernenden Politiker, Influencer
und Marketingverantwortliche von
Unternehmen. In einem ersten Schritt
definieren sie «Schleichwerbung»,
dann beantworten sie die Frage, was
es in diesem Bereich betreffend Gesetze
bereits gibt und zuletzt formulieren
sie ihre persönliche Meinung. Da das
Phänomen «Influencer» heute brisant
ist, ist diese Arbeit zukunftsorientiert.
Stimmige Berufswahl
In Zukunft möchte Nicole Keller auf
dem Notariat in Affoltern bleiben. «Die
meisten der heutigen Mitarbeitenden
waren hier bereits Lernende.» Dies deutet
auf die gute Arbeitsatmosphäre hin.
Weiterbilden will sich Nicole Keller
aber unbedingt, vielleicht Jura studieren
und das Patent als Notarin erwerben
oder als Bachelor of Science (FH)
in Betriebsökonomie, Vertiefungsrichtung
Management and Law abschliessen?
Sie hat noch Zeit. Sicher ist sie
aber, dass sie mit ihrem Berufswahlentscheid
die richtige Richtung eingeschlagen
hat. Und mit einem Lächeln
meint sie: «Man ist hier auch familienfreundlich,
ich kann Teilzeit arbeiten,
wenn ich einmal Kinder haben werde.»
Kauffrau Notariate Schweiz ist
kein lockerer Fun-Beruf. Er hat viel
mit Vertrauen und Verschwiegenheit
zu tun. Nicole Keller versteht es, mit
Empathie auf ihre Kundschaft einzugehen,
Sorgen ernst zu nehmen und
mit viel Respekt Lösungen für komplexe
Fragestellungen zu finden. Aber
trotz der anspruchsvollen, ernsthaften
Arbeit im Notariat lobt die Lernende
die fröhliche und herzliche Atmosphäre
an ihrem Lernort.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.
Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,
Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,
Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi
Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,
Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;
Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,
Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin
Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,
Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende
Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;
Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur
Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende
Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern; Sarina Welti,
Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil; Andreas
Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas AG,
Affoltern; Saskia Schneebeli, Drogerie Rütimann,
Hausen; Robin Birrer, Fachmann Betreuung,
Kinderkrippe Knirpsen Villa, Mettmenstetten.
Schon ab der sechsten Klasse waren die Berufsziele klar
Serie Lernende: Valeria Spagnoletti, Lernende Drogistin EFZ bei der Vitalis Apotheke in Affoltern
Für viele Eltern ist die Berufswahlphase
der Kinder belastend.
Valeria Spagnolettis Eltern konnten
es locker nehmen. Ihre Tochter
wusste schon in der Primarschule,
was sie werden wollte:
Drogistin. Im vierten Lehrjahr ist
sie noch immer begeistert von
diesem Beruf an der Schnittstelle
von Medizin und Kosmetik.
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von regula zellweger
Das Berufsziel war für Valeria Spagnoletti
klar, trotzdem hat sie noch in einer
Zahnarztpraxis und einer Arztpraxis
geschnuppert. Damit wurde das
Berufsziel Drogistin noch klarer. Es
war nicht die Angst vor Blut, aber in
einer Praxis muss man Menschen anfassen
– und Valeria Spagnoletti sieht
sich eher in einer beratenden Funktion.
Sie verkauft in der Vitalis Apotheke
rund 10 000 verschiedene Produkte.
Insgesamt 30 Mitarbeitende sind in
der Filiale in Mettmenstetten sowie im
Hauptgeschäft in der Apotheke und im
Baby-Fachgeschäft im Gebäude des Cooparks
in Affoltern beschäftigt. Sie arbeitet
eng mit Apothekerinnen mit einem
universitären Abschluss, Pharma-
Betriebsassistentinnen (BP), Pharma-Assistentinnen
EFZ, Drogistinnen/Visagistinnen,
Drogistinnen HF, Drogistinnen
EFZ und sieben Lernenden zusammen.
Ein Lernender ist der einzige Mann im
Unternehmen. Auch in der Berufsschule
gibt es lediglich einen einzigen Mann in
der Klasse. Apotheken und Drogerien
sind offensichtlich ein frauendominiertes
Berufsfeld – Zeit, dass mehr Männer
dieses Berufsfeld wählen.
Medizinisches Wissen sammeln
Drogistin Valeria Spagnoletti kann neutral und professionell zu vielen medizinischen Indikationen und Medikamenten Informationen
abgeben. Persönlich fühlt sie sich aber der Schulmedizin näher als der Komplementärmedizin.
(Bild Regula Zellweger)
Weil Valeria Spagnoletti ihre berufliche
Grundbildung in einer Apotheke absolviert,
hat sie zusätzlich Einblick in die
Welt der Pharmazie. In der Berufsschule
eignet sie sich Grundwissen über den
menschlichen Körper an und sie kennt
die Produkte im Sortiment. Das erlaubt
ihr, umfassend, ganzheitlich und individuell
zu beraten. Dazu muss sie sich einen
Überblick über die Befindlichkeit
des Kunden verschaffen. Sie bringt in
Erfahrung, wo Probleme auftreten, wie
sich die Symptome äussern, wie lange
sie dauern, ob Begleiterscheinungen
auftreten, welche Medikamente bereits
genommen werden und was die Kunden
bereits unternommen haben, um
ihr Problem zu lösen.
Im Beratungsgespräch erklärt sie
die Wirkung von Naturheilmitteln
und Medikamenten und gibt Hinweise
zu deren Anwendung. Persönlich sieht
sie Schul- und Komplementärmedizin
nicht im Widerspruch, sondern ergänzend.
Sie unterstützt und respektiert
die Wahl der Kunden.
Der andere Bereich in der Arbeit
einer Drogistin ist Körperpflege und
Kosmetik. Auch hier berät sie gern.
Der Kontakt mit unterschiedlichsten
Kunden, die grosse Artikelvielfalt und
der oft sehr lebhafte Betrieb setzen
grosse Selbstständigkeit und aktives
Mitdenken voraus, was ihr völlig entspricht.
Valeria Spagnoletti ist Oberstiftin
und Ansprechpartnerin für die sieben
anderen Lernenden. In ihren Verantwortungsbereich
gehört auch das Warenlager
im Keller. Sie kontrolliert die
Warenbestände und bestellt die fehlenden
Produkte bei Lieferfirmen.
Nach dem Wareneingang prüft sie die
Lieferung, beschriftet die Produkte
mit Strichcode und Preis und lagert
diese ein.
Andern Menschen helfen
Da ist sie pingelig genau und kann
auch mal etwas ungehalten reagieren,
wenn die nötige Ordnung nicht
eingehalten wird. Das Temperament
hat sie von ihrem italienischen Vater,
aber auch einen gewissen Perfektionismus.
Valeria Spagnoletti hat einen
älteren Bruder und eine ältere
Schwester. Beide haben als Hochbauzeichner
und als Augenoptikerin Berufe,
die auch genaues Arbeiten verlangen.
Mit ihren 19 Jahren hat sie bereits
miterlebt, dass Thrombosen das Leben
der Mutter ernsthaft gefährdet haben.
Deshalb befasst sich ihre Schlussarbeit
in der Berufsschule mit diesem Thema.
Wenn Valeria Spagnoletti Menschen
helfen kann, ist sie glücklich.
Deshalb drängt es sie noch nicht in
eine Führungsposition, sie will nahe
beim Kunden bleiben. Sie kann sich
gut vorstellen, in einer Familienphase
für einige Jahre ganz aus dem Erwerbsleben
auszuscheiden oder Teilzeit
zu arbeiten. Wahrscheinlich
wird sie die Zusatzausbildung zur Visagistin
absolvieren, damit optimiert
sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Ebenso kann sie sich vorstellen,
beruflich mal etwas ganz anderes
zu machen. «Ich würde aber immer
wieder zum Beruf einer Drogistin
zurückkehren», sagt sie voller
Überzeugung.
In unregelmässigen Abständen porträtiert der
«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits
erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,
Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;
Selina Frey, Augenoptikerin, BOA, Büchi Optik
Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa
Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,
Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,
Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,
Ernst Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker,
Baumaschinenmechaniker, Leuthard Bau AG, Merenschwand;
Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS
Aufzüge AG, Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,
Lärchen-Märt, Bonstetten; Cari Pfister,
Lernende Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG,
Hedingen; Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt
Architektur Energie», Hedingen.
Berufsmesse 2019: 4. Und 5. Oktober im Sportzentrum
Schachen in Bonstetten