24.11.2020 Aufrufe

Erfolgsgeschichten von Lernenden

Wir portraitieren im Anzeiger Lernende in Ämtler Unternehmen.

Wir portraitieren im Anzeiger Lernende in Ämtler Unternehmen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.



Zwischen Berufslehre, Militärdienst und Weiterbildung

Serie «Lernende»: Robin Oberholzer hat als Polymechaniker bei der AS Aufzüge AG in Wettswil abgeschlossen

Robin Oberholzer bleibt nach

Abschluss seiner 4-jährigen Lehre

gern bis zur Rekrutenschule bei

der AS Aufzüge AG. Danach ist

alles offen. Der intelligente junge

Mann kann sich vorstellen, die

Berufsmatura zu absolvieren und

dann zu studieren – oder eine

Weltreise zu machen und dabei

professionelle Fotos zu schiessen.

...................................................

von regula zellweger

Man findet Robin Oberholzer auf Baustellen

in der näheren und weiteren

Umgebung seiner Lehrfirma in Wettswil,

da, wo Gebäude im Rohbau stehen

und Aufzüge eingebaut werden

oder wo Aufzüge repariert oder ausgewechselt

werden müssen. Gleich drei

berufliche Übergänge liegen hinter

ihm: zuerst von der Schule ins Ausbildungszentrum

Winterthur, wo Jugendliche

in industriell-gewerblichen

Berufen ausgebildet werden, dann

nach zwei Jahren von der Lernwerkstatt

zum Lehrbetrieb und jetzt in die

Berufstätigkeit nach der Lehre. Alle

drei Übergänge bedeuteten eine herausfordernde

Umstellung, die Robin

Oberholzer gut bewältigt hat.

Tragendes Netz

Robin Oberholzer konnte während

der Berufswahl immer auf optimale

Unterstützung zählen. Seine Eltern

begleiteten ihn liebevoll durch den

Berufswahlprozess. Schon früh motivierten

sie ihn zum Schnuppern in

verschiedenen Berufen wie Schreiner

oder Automatiker. Wählen kann man

ja erst, wenn man verschiedene Optionen

kennt, den Arbeitsalltag in der

Praxis kennengelernt hat. Eltern spielen

neben der Schule und der Berufsberatung

eine wichtige Rolle für einen

guten Start ins Erwerbsleben.

Bewerben als Polymechaniker

konnte er sich dann bei Gabriel

Rütter, dessen Funktion man mit

«Personalchef der Lernenden» bei der

Schindler Aufzüge AG bezeichnen

könnte. Die Bewerbung bei Schindler

war erfolgreich, den Lehrvertrag

schloss Robin Oberholzer aber mit seiner

Lehrfirma, der AS Aufzüge AG ab.

Während der ganzen Lehrzeit stand

ihm aber Gabriel Rütter zur Verfügung,

wenn es um administrative oder

organisatorische Belange der Berufslehre

ging. Für das Praktische stand

ihm in der Lehrfirma sein Lehrmeister

Patrick Fischer zur Seite, dem Robin

Oberholzer mit Rückblick auf seine

Lehrzeit sehr dankbar ist.

Schritt für Schritt

Dieser Aufbau der anspruchsvollen

Ausbildung zum Polymechaniker ist

ideal, denn im Ausbildungszentrum

lernte Robin Oberholzer alle Tätigkeiten,

die zu diesem Beruf gehören: Drehen,

Fräsen, Bohren, Schleifen – zuerst

von Hand, dann mit Maschinen.

Er machte Erfahrungen mit CAD-Programmen,

dem Erstellen von 3-D-

Zeichnungen sowie technischen Unterlagen.

Dabei wird an Übungsstücken

gearbeitet, aber auch Aufträge

aus der Industrie werden angenommen.

Mit dem Wechsel zur Lehrfirma

nach dem zweiten Lehrjahr erfuhr

Robin Oberholzer, dass man beim

Montieren von Aufzügen meistens

allein arbeitet. Zu Beginn wird noch

zu zweit ausgeladen, danach hat man

Methoden und Hilfsmittel wie Wagen,

Zugvorrichtungen und Wippen, mit

denen man eine Hebelwirkung erzielen

kann. Nach dem Abladen montiert

Robin Oberholzer Aufzüge in eigener

Regie, seit Lehrabschluss mit voller

Verantwortung. Stand während der

Lehre die Qualität prioritär im Zentrum,

kommt nun die Effizienz dazu.

Mehr Lohn, mehr Verantwortung,

mehr Leistung – so einfach ist das.

Zukunftsvisionen

Robin Oberholzer montiert auf einer Baustelle Aufzüge weitgehend im Alleingang,

nur die Zusammenarbeit mit einem Elektriker ist notwendig. (Bild Regula Zellweger)

Vorerst bleibt Robin Oberholzer gern

bei seiner Lehrfirma und wendet das

Gelernte als Profi an. Dann wird er

die Rekrutenschule abverdienen. Gut

möglich, dass er aufgrund seiner Persönlichkeit

zum Weitermachen motiviert

wird, denn mit seiner ruhigen,

überlegten Art, seiner Disziplin, Ausdauer

und der guten Kommunikationsfähigkeit

ist er prädestiniert für

Führungsfunktionen. Nach dem Militär

wäre eine Reise eine Option. Reisen

und Fotografieren gehören neben

dem Sport – er ist aktiver Mittelstreckenläufer

– zu seinen Hobbys.

Oberholzer kann sich aber auch

vorstellen, die Berufsmatura zu absolvieren

und zu studieren. Er ist überzeugt,

dass seine Berufslehre eine gute

Basis ist für eine erfolgreiche Karriere.

Betreffend Berufslaufbahn hatte man

wohl noch nie so viele Wahlmöglichkeiten

wie heute, um eigenverantwortlich

seine individuelle Arbeitszufriedenheit

zu erreichen.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,

Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,

Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,

Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias

Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen, und Marco

Stocker, Baumaschinenmechaniker, Leuthard

Bau AG, Merenschwand.



zahnarzt@praxis-affoltern.ch

Am Puls der Gemeinde

Céline Roten, Lernende Kauffrau EFZ bei der Gemeindeverwaltung Obfelden

Neben den fachlichen Kompetenzen,

die sich Céline Roten auf den

verschiedenen Abteilungen der

Gemeinde Obfelden angeeignet

hat, hat sie im Bereich Persönlichkeitsentwicklung

vor allem

Selbstsicherheit und Kommunikationskompetenzen

erarbeitet.

Kommendes Jahr steht die

Lehrabschlussprüfung an. Céline

Roten wird gut vorbereitet sein.

von regula zellweger

Wer auf einer Gemeinde eine kaufmännische

Lehre abschliesst, hat meist drei

interessante Lehrjahre hinter sich.

«Kaufleute öffentliche Verwaltung» lernen

in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern,

die sich je nach Grösse und Art des

Betriebs unterscheiden. Céline Roten,

im dritten Lehrjahr bei der Gemeinde

Obfelden und 17 Jahre alt, wird in einem

halben Jahr wählen, ob sie ihr erworbenes

Wissen in einer Gemeinde-, Kreis-,

Bezirks- oder Kantonalverwaltung oder

in einem Gericht einbringen – oder erst

mal eine Weltreise machen will. Sie hat

eine Leidenschaft und Begabung für

Sprachen und liest in der Freizeit Bücher

auf Englisch. «Wenn ich sie auf Deutsch

lese, wird mir schnell langweilig», lacht

sie.

Die junge Obfelderin sucht intellektuelle

Herausforderungen. Sie hat eine

schnelle Auffassungsgabe. Jede Herausforderung,

die sie angenommen und

bewältigt hat, stärkte ihr Selbstvertrauen.

So ist aus einer eher scheuen Sekundarschülerin

eine kompetente Fachfrau

Céline Roten lernt bei der Gemeinde Obfelden Kauffrau öffentliche Verwaltung

EFZ. Am liebsten würde sie dort nach dem Lehrabschluss bleiben – doch auch

das englischsprachige Ausland lockt. (Bild Regula Zellweger)

geworden. Céline Roten hat ihre Kommunikationskompetenzen

erhöht. Sie

kann schwierige Gespräche führen und

auch geduldig und aufmerksam zuhören.

Dies muss man beispielsweise in der

Abteilung «Steuern» können.

Verschiedene Profile

Dass ihre Berufswelt einmal das Büro

sein wird, wusste Céline Roten schon

früh. Auch ihre Eltern arbeiten in verschiedenen

Funktionen im Büro. Vor

Lehrstellenantritt wählte Céline Roten

auch das Profil des Abschlusses. Folgende

Möglichkeiten standen ihr offen:

– Profil B: Schwerpunkt Informatik,

Kommunikation, Administration (IKA),

eine Fremdsprache

– Profil E: Schwerpunkt Wirtschaft und

Gesellschaft (W&G), zwei Fremdsprachen

– Profil M: Analog Profil E mit Schwerpunkt

Finanz- und Rechnungswesen

und Berufsmatura (BM)

Céline Roten entschied sich für das

E-Profil; sollte sie die Berufsmatura doch

noch machen wollen, kann sie dies

nachträglich tun. Mathematik ist nicht

ihr Lieblingsfach. Aber Rechnungen zu

stellen und Belege zu verbuchen, bereitet

ihr keine Schwierigkeiten. In den

nächsten Tagen startet sie die Ausbildungsphase

in der Finanzverwaltung,

wo sich ihre Arbeit um Zahlen und

Buchhaltung drehen wird.

Am liebsten auf dem Steueramt

Im Verlauf der Lehre arbeitete Céline

Roten in vier verschiedenen Abteilungen:

Einwohnerkontrolle, Gemeindekanzlei,

Steueramt und Finanzverwaltung.

Die Tätigkeiten in allen Abteilungen

sind vielfältig: Auskünfte einholen

und erteilen, verschiedene Anspruchsgruppen

und Kunden beraten, Kundenanfragen

bearbeiten, Register führen,

Kundenreklamationen bearbeiten, Briefe

und Berichte verfassen, Akten lesen

und studieren, Verfügungen vorbereiten,

Protokolle verfassen, Gebührenrechnungen

erstellen, Belege verbuchen,

Kasse führen, statistische Auswertungen

erstellen und Sitzungen organisieren.

Begonnen hat sie ihre Lehre mit

einem Jahr Tätigkeit bei der Einwohnerkontrolle,

vornehmlich am Schalter.

Anfangs zog sie Telefonkontakte vor.

Heute schätzt sie auch den direkten

Kontakt, gibt souverän Auskunft, beantwortet

Fragen oder leitet Fragende

an die richtigen Stellen weiter. «Ich

freue mich, wenn ich helfen kann.»

Während der vier Monate auf der Gemeindekanzlei

half sie bei der Vor- und

Nachbereitung von Gemeinderatssitzungen,

betreute die Reservationen von gemeindeeigenen

Räumlichkeiten und befasste

sich sogar mit Waffenscheinen.

Das Jahr auf dem Steueramt gefiel

ihr bis jetzt am besten. «Hier kann man

vertiefen, was man am Schalter gelernt

hat.» Das Einhalten die Schweigepflicht

ist für sie selbstverständlich. Interessant

findet sie rechtliche Fragen, beispielsweise

das Familien- oder das Erbrecht.

Bleiben oder weiterziehen

Bei der Gemeinde Obfelden arbeiten

mehrere Personen, die dort bereits vor

einigen Jahren ihre Grundausbildung

gemacht haben. Direkt nach der Lehre

würde Céline Roten gern noch etwas

bleiben – weiss aber nicht, ob dies

möglich sein wird. Auf alle Fälle

möchte sie zuerst für Reisen sparen.

Kanada zieht sie magisch an. Welchen

Weg sie nach der Reise einschlagen

wird, ist offen – denn Reisen erweitert

den Horizont, unterstützt bei der

Selbstfindung und beeinf lusst so auch

die Präferenzen für die individuelle

Laufbahngestaltung.

Bereits jetzt bekommt sie von ihrer

Vorgesetzten im Steueramt viel Lob: «Céline

arbeitet sehr selbstständig, denkt

gut mit und auch voraus, sie hat eine

schnelle Auffassungsgabe, ist zuverlässig,

offen, interessiert. Sie tut dem Team

gut, ist ausgleichend und kümmert sich

auch gern um die jüngere Lernende.»

Dann erklärt sie mit viel Wärme: «Ich

habe Céline einfach gern.»

Adäquate Anforderungen, Wertschätzung

und emotionale Wärme sind

der Boden, auf dem junge Menschen gut

und gern lernen.

Anzeiger-Serie: «Lernende»: In unregelmässigen

Abständen werden Lernende in Ämtler Unternehmen

in Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum

porträtiert. Die bisherigen Artikel findet man unter

http://www.lehrstellenforum.ch/Serie-Lernende/


Die Situation von herkömmlichen

Drogerien in privatem Besitz hat sich

in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

Grossverteiler und Apotheken

führen typische Drogerieartikel in

ihrem Sortiment. Drogerien sind in

Ketten Claudio zusammengefasst. Rütimann ist mit Und Leibdie

Kunden Seele bestellen Drogist auch und über vermittelt Internet

oder kaufen Produkte kostengünstiger

seine Begeisterung für seinen

im nahen Ausland ein. Punkten

Beruf seinen Lernenden. Saskia

können «Dorfdrogerien» mit einer

engen Schneebeli Kundenbindung, schätzt die kompetenter

familiäre

Beratung, Atmosphäre grosser in der Dienstleistungs-

Drogerie. Sie

bereitschaft übernimmt und gern Herzlichkeit. Wissen, aberDas

geschieht tritt auch in für der ihre Drogerie eigenen Rütimann in

Hausen.

Ideen und Meinungen ein.

...................................................

Selektion

von regula zellweger

Im Moment läuft der Selektionsprozess

Die für Situation eine Lerndende, von herkömmlichen

die 2020 mit

der Drogerien Lehre beginnen privatem wird. Besitz Im hat Team

sich

wird in den diskutiert. letzten Jahrzehnten Der Chef hat stark klare

verändert.

Grossverteiler Der Notendurchschnitt

und Apotheken

Vorstellungen. ist führen nicht typische primär ausschlaggebend Drogerieartikel für

in

seine ihrem Entscheidung. Sortiment. Drogerien Er achtet darauf,

sind in

wie Ketten die Lernende zusammengefasst. in das Team Und passt

die

Kunden versucht bestellen zu erfassen, auch über welches Internet Entwicklungspotential

oder kaufen Produkte in kostengünstiger

einem jungen

Menschen im nahen steckt.

Ausland ein. Punkten

können Für Saskia «Dorfdrogerien» Schneebeli konnte mit einer er

sich engen damals Kundenbindung, schnell entscheiden.

kompetenter

zess Die für Situation eine Lerndende, von herkömmlichen

die 2020 mit

der Drogerien

Die

Lehre

Situation beginnen privatem

von

wird.

herkömmlichen

Besitz Im hat Team sich

wird in

Drogerien

den diskutiert. letzten

in privatem

Jahrzehnten Der Chef

Besitz

hat stark

hat

klare

sich

verändert.

Vorstellungen.

in den letzten

Grossverteiler Der

Jahrzehnten

Notendurchschnitt

und Apotheken

stark verändert.

ist führen nicht

Grossverteiler typische primär ausschlaggebend Drogerieartikel und Apotheken

für in

seine ihrem

führen

Entscheidung. Sortiment.

typische Drogerieartikel

Drogerien Er achtet sind darauf, in

in

wie Ketten

ihrem

die

Sortiment.

zusammengefasst. Lernende in

Drogerien

das Team Und

sind

passt die

in

Kunden

Ketten

versucht bestellen

zusammengefasst.

zu erfassen, auch über welches

Und

Internet Entwicklungspotential

oder

die

Kunden

kaufen

bestellen

Produkte

auch

in kostengünstiger

einem

über Internet

jungen

Menschen im

oder

nahen

kaufen

steckt.

Produkte

Ausland

kostengünstiger

ein. Punkten

zuentwickeln, können

im

Für

nahen

Saskia «Dorfdrogerien»

Ausland überzeugen. Schneebeli

ein.

mit konnte Der Punkten Über-

einer

tritt sich engen

können von damals Kundenbindung, der «Dorfdrogerien» Schule schnell die kompetenter

entscheiden.

Berufswelt

mit einer

mit Bereits Beratung,

engen Schichtbetrieb als

Kundenbindung,

Kind grosser hatte und sie Dienstleistungsbereitschaft

kompetenter

sich Samstagsar-

gefragt,

beit was

Beratung,

wohl fiel Saskia hinter

grosser

und relativ dem Herzlichkeit. Vorhang

Dienstleistungsbereitschaft

schnell hinter der

leicht, vor sie sich hat

Das

sich geht, geschieht

und

dem daran Drogerie

Herzlichkeit.

die gewöhnt Drogisten Rütimann und

Das

in

macht ihren Hausen.

geschieht

weissen sich in der jeweils Schürzen

Drogerie frühzeitig Rütimann

verschwanden.

in

in

Hauptikon Hausen.

Bei einer mit Schnupperlehre dem Velo auf, um lüftete vor

acht sich Uhr das Geheimnis. am Arbeitsplatz Die Warenbewirtschaftung

Selektion ist ein wichtiger Teil der

zu sein.

Selektion

Arbeit Im Moment von Drogistinnen läuft der Selektionsprozess

– und diese

Breite Fächerpalette

Arbeit

Im Moment

für bekommen eine Lerndende,

läuft

die

der

Kunden

Selektionsprozess

die 2020 nicht mit

Saskia direkt der Lehre

für Schneebeli mit.

eine

beginnen Sie

Lerndende,

ist besucht aber wird. letztlich

die gern Im

2020 die Team eine Be-

mit

rufsschule wichtige wird

der Lehre

diskutiert. Grundlage beginnen die Der für Berufsmaturitäts-

Chef

wird.

die Kundenzufriedenheit

Vorstellungen.

hat

Im Team

klare

schule. wird diskutiert. Sie war – und schon Der wahrscheinlich

Der

Notendurchschnitt

immer Chef eine hat

auch

klare gute

Schülerin, für ist

Vorstellungen.

nicht primär Mathematik Der

ausschlaggebend

Notendurchschnitt

und Chemie

für

gehören seine

ist die nicht Atmosphäre Entscheidung. zu primär ihren ausschlaggebend in der Drogerie.

Bereits mit 13 Lieblingsfächern.

Er wusste achtet darauf, Saskia

für

Schaut Schneebeli wie

seine

die

Entscheidung. man Lernende genau: sich «Drogistin in die Er

das

achtet Palette Team ist

darauf,

mein passt der

berufsbezogenen Beruf.» und

wie

versucht

die

Claudio

Lernende

zu erfassen, Rütimann Fächer in das

welches

Team an, fiel weiss

passt

Entwicklungspotential

die

man, Wahl

und versucht

nicht weshalb schwer.

zu eine erfassen,

in Er Drogisten-Lehre

einem liess

welches

sich jungen

Entwicklungspotential

Jahre von dauert. steckt. ihrer gewinnenden Für in die einem Beratung Persön-

vor

vier allem Menschen

jungen lernelichkeit

zuentwickeln,

Menschen

Für die und Saskia angehenden steckt.

ihrem überzeugen. Schneebeli Drang, Drogistinnen:

sich konnte Der weiter- Über-

Pharmakologie/Pathophysiologie, sich tritt

Für

von damals

Saskia

der Schule

Schneebeli

schnell in die entscheiden. Berufswelt

konnte Phy-

er

totherapie/Pharmakognosie,

Bereits mit

sich

Schichtbetrieb

damals

als Kind

schnell

hatte und sich

entscheiden.

Samstagsarbeit

gefragt, Ernährung/Erfahrungsmedizin/Salutogene-

was

Bereits

wohl fiel

als

Saskia hinter

Kind

dem relativ

hatte

Vorhang

sie

leicht,

sich

vor

gefragt,

sie sich hat

se, geht, sich

was wohl Humanbiologie, schnell hinter

hinter

dem daran

dem

die

Vorhang Chemie/Ökolo-

gewöhnt Drogisten

vor sich

und in

gie/Sachpflege, ihren macht

geht, hinter

weissen sich

dem

jeweils Schönheitspflege/Hygi-

Schürzen

die

frühzeitig

Drogisten

verschwanden.

Hauptikon

in

in

ene/Medizinprodukte ihren

Bei

weissen

einer mit Schnupperlehre dem

Schürzen

Velo sowie auf,

verschwanden.

Landessprache. das Uhr

eine um lüftete zwei-

vor

te sich acht

Bei

Geheimnis.

einer

am Arbeitsplatz

Schnupperlehre Dazu Die Warenbewirtschaftung

gehören zu sein.

lüftete zudem

sich das die Geheimnis. Fächer ist ein Warenbewirtschaf-

wichtiger

Die Warenbewirtschaftung

Betriebsorganisation von

Teil der

tung, Arbeit

ist

Drogistinnen

ein wichtiger

– und

Teil beruf-

diese

der

liche Arbeit

Breite Arbeit Identität Fächerpalette

bekommen

von Drogistinnen und Umfeld.

die Kunden

– und

nicht

diese

direkt Saskia

Arbeit Kommunizieren mit. Schneebeli

bekommen

Sie ist besucht aber

die mit Kunden

letztlich gern Menschen

die

nicht

eine Berufsschule

fällt wichtige

direkt Saskia mit.

Grundlage Schneebeli Sie ist

die

aber

für Berufsmaturitätsschule.

leicht. die

letztlich

Kundenzufriedenheit

Auch eine ältere

wichtige Personen Sie

Grundlage

war – und lassen schon wahrscheinlich

für sich immer

die von Kundenzufriedenheit

eine der auch gute 16-

Jährigen für Schülerin, die Atmosphäre gern –

Mathematik

und beraten, wahrscheinlich

in der denn und Drogerie. sie Chemie kann

auch

geduldig gehören

für die

Bereits

Atmosphäre zuhören, mit ihren erfasst 13

in

Lieblingsfächern.

der

wusste die Drogerie. Anliegen

Saskia

der Schneebeli Schaut Kunden Bereits

man genau: schnell, mit

sich

13

«Drogistin zeigt die

wusste

Palette eine ist grosse

Saskia

mein der

Ernsthaftigkeit Beruf.» berufsbezogenen

Schneebeli

Claudio

genau: im Rütimann Beratungsgespräch

Fächer

«Drogistin

an, fiel

ist

weiss

mein

die

und Wahl man,

Beruf.» strahlt nicht weshalb

Claudio mit schwer. eine ihrer Rütimann

Er Drogisten-Lehre

gepflegten liess sich

fiel Er-

vor

die

scheinung allem vier

Wahl

Jahre von

nicht

dauert. ihrer Zuverlässigkeit schwer.

gewinnenden Für

Er

die

liess

Beratung aus. sich

Persönlichkeinen

Sie

ler-

vor

kennt allem

die ihre von

und angehenden

ihrer Grenzen ihrem

gewinnenden

Drang, und Drogistinnen:

fragt sich nach Persönlichkeit

lernt sie und täglich ihrem Neues.

Drang, sich weiterweiter-

so Pharmakologie/Pathophysiologie, Phytotherapie/Pharmakognosie,

Ernährung/Erfahrungsmedizin/Salutogenese,

Humanbiologie, Chemie/Ökolo-

Unzählige Produkte

Als gie/Sachpflege, Drogistin kann Schönheitspflege/Hygi-

Saskia Schneebeli

Jährigen Schülerin, gern Mathematik beraten, denn und sie Chemie kann

geduldig gehören

Schülerin,

zuhören, Mathematik

ihren erfasst Lieblingsfächern.

und

die Anliegen

Chemie

der Schaut

gehören

Kunden man

zu

schnell,

ihren

sich zeigt die

Lieblingsfächern.

Palette eine grosse der

Ernsthaftigkeit berufsbezogenen

Schaut man sich

im Fächer Beratungsgespräch

die Palette

an, weiss

der

und man,

berufsbezogenen

strahlt weshalb mit eine ihrer

Fächer

Drogisten-Lehre

gepflegten

an, weiss

Erscheinung

vier

man,

Jahre

weshalb

dauert. Zuverlässigkeit

eine

Für die

Drogisten-Lehre

Beratung aus. lernen

Sie

kennt

vier Jahre

die ihre

dauert.

angehenden Grenzen

Für

und

die

Drogistinnen:

Beratung

fragt nach

lernen

so Pharmakologie/Pathophysiologie, lernt

die

sie

angehenden

täglich Neues.

Drogistinnen:

Phytotherapie/Pharmakognosie,

Pharmakologie/Pathophysiologie,

Ernäh-

Phytotherapie/Pharmakognosie,

Ernährung/Erfahrungsmedizin/Salutogenese,

Unzählige rung/Erfahrungsmedizin/Salutogene-

se, Humanbiologie,

Claudio Humanbiologie, Rütimann Produkte ist Chemie/Ökologie/Sachpflege,

mit Leib

Als Schönheitspflege/Hygiene/Medizinprodukte

Chemie/Ökologie/Sachpflege,

Schönheitspflege/Hygi-

und Drogistin Seele Drogist kann Saskia und vermittelt Schneebeli

zu sowie zweitene/Medizinprodukte

seine unterschiedlichsten Begeisterung

Landessprache. Dazu

sowie

für Produkten seinenAus-

kunft geben. So setzt sie beispielsweise

Spagyrik-Sprays individuell für ihre

gehören

eine zweite

Beruf Landessprache. seinen Lernenden.

zudem

die Fächer Warenbewirtschaftung,

Dazu gehören Saskia zudem

Schneebeli

Betriebsorganisation

die Fächer schätzt Warenbewirtschaftung,

Atmosphäre Identität

die familiäre

Kunden zusammen. Grundsätzlich

berufliche

werden

Betriebsorganisation

pflanzliche, und in der Umfeld. mineralische Drogerie. und berufliche

übernimmt Kommunizieren

Sie und

tierische

Identität

Ausgangssubstanzen gern und Umfeld. Wissen, mit Menschen aber nach

alchemistischer fällt

Kommunizieren

Saskia Schneebeli

mit

leicht.

Menschen

tritt auch für ihre Verfahrensweise eigenenAuch zu ältere

Spagyrika

fällt

Personen

Saskia Schneebeli

lassen sich

leicht.

von

Auch

der 16-

ältere

Jährigen

Ideen

Personen

und verarbeitet. Meinungen Diese

gern beraten,

lassen sich

ein. bezieht

die Drogerie von externen denn

von

Anbietern, sie

der

kann

16-

die geduldig

Jährigen

...................................................

Mischung zuhören,

gern

erfolgt

beraten,

erfasst dann

denn

die vor Anliegen

sie

Ort.

kann

Im

Labor der

geduldig

von Kunden regula stellen

zuhören,

schnell, zellweger Drogistinnen

erfasst

zeigt

die

eine auch

Anliegen

grosse Hausspezialitäten,

Ernsthaftigkeit

der Kunden schnell,

zum im Beratungsgespräch

Beispiel

zeigt eine

Salben,

grosse

Tinkturen und

Ernsthaftigkeit Die strahlt Situation und mit

im von Teemischungen ihrer

Beratungsgespräch

herkömmlichen

gepflegten her. Erscheinung

Saskia

und Drogerien strahlt

Schneebeli in Zuverlässigkeit

mit privatem ihrer

bringt Besitz gepflegten

Ideen aus. hat für sich das Sie

Erscheinung

den ihre letzten Grenzen

Präsentieren kennt

Zuverlässigkeit

der Jahrzehnten Produkte und fragt in stark aus.

den nach Verkaufsräumen

so

verändert.

lernt

Sie

kennt ihre

sie Grossverteiler täglich

Grenzen

und Neues. in

und

den und fragt

Schaufenstern

Apotheken nach –

so führen lernt

ein.

sie

Täglich typische täglich

setzt

Neues. Drogerieartikel sie ihr kaufmännisches

ihrem Sortiment. und betriebswirtschaftliches

Drogerien sind in

in

Saskia Unzählige

Schneebeli Produkte

Wissen Unzählige

Ketten zum zusammengefasst.

Produkte Beispiel berät beim auch in Bedienen Und Fragen

rund Als Kunden Drogistin um Kosmetik. bestellen kann (Bild auch Saskia Regula über Schneebeli

Zellweger)

Internet

zu

Als oder unterschiedlichsten

Drogistin kaufen Produkte kann Saskia kostengünstiger

Produkten

Schneebeli

Auskunft

des zu im unterschiedlichsten Kassensystems, nahen geben. So Ausland setzt in sie der Produkten ein. beispielsweise

Rechnungs-

Punkten Auskunft

können Spagyrik-Sprays

stellung geben. und «Dorfdrogerien» im So Zahlungsverkehr setzt

individuell

sie beispielsweise

engen Spagyrik-Sprays berät Kundenbindung, gern zusammen. im Fachbereich individuell

mit für einer ein.

ihre

Sie Kunden Grundsätzlich

kompetenter Kosme-

für ihre

tik, werden

Kunden Beratung, empfiehlt pflanzliche,

zusammen. grosser aufgrund mineralische Dienstleistungsbereitschaft

pflanzliche, erstellt Ausgangssubstanzen und aber Herzlichkeit. mineralische keine Diagnose.

nach

ihres Grundsätzlich Wissens

und

Produkte, tierische

werden und Das

alchemistischer

tierische geschieht In der Freizeit in Ausgangssubstanzen der Drogerie Verfahrensweise ist Saskia Rütimann Schneebe-

nach

zu in

li Spagyrika

alchemistischer Hausen. eine Leseratte, verarbeitet.

Verfahrensweise betreibt Diese Sport bezieht und

zu

liebt die

Spagyrika

Drogerie es, in der verarbeitet.

von Natur externen zu sein. Diese

Anbietern, Jetzt, bezieht im

zweiten die

die

Mischung

Drogerie Lehrjahr, von

erfolgt

externen weiss dann vor

Anbietern, sie Ort. noch

Im

nicht, Labor

die Selektion Mischung

stellen wie sie Drogistinnen

erfolgt ihre berufliche dann vor

auch

Ort.

Hausspezialitäten,

Lauf-

Im

bahn Labor Im Moment gestalten stellen Drogistinnen läuft zum wird. der Beispiel Mit Selektionsprozess

für stehen eine und Lerndende, zum ihr Teemischungen viele Beispiel Wege die 2020 Salben, offen.

her. mit

der auch Berufs-

Salben,

Hausspezialitätenmatura

Tinkturen

Vielleicht Saskia

Tinkturen der Lehre Schneebeli doch und beginnen noch Teemischungen

bringt Lehrerin wird. Ideen Im werden?

für Team her.

das

Im Präsentieren

Saskia wird Moment diskutiert. Schneebeli arbeitet der Produkte Der bringt sie Chef einfach Ideen hat den

für gern

klare Verkaufsräumen

das

in Präsentieren Vorstellungen. der Drogerie der

und – Der und Produkte

in Notendurchschnitt

in den Zukunft in

Schaufenstern

den wird

Verkaufsräumen

ist bestimmt nicht ein. Täglich primär genau und

sie setzt ausschlaggebend in so sie

den sicher ihr

Schaufenstern

seine ein. gehen, Entscheidung. und

kaufmännisches

ihren

für

Weg Täglich wie betriebswirtschaftliches

setzt sie ihren Er sie achtet ihr Lehrberuf

kaufmännisches

hat.

zum

darauf,

gewählt Wissen

und

Beispiel

betriebswirtschaftliches

Saskia wie die Schneebeli Lernende berät in beim das auch Team Bedienen in Fragen passt

Wissen zum Beispiel beim Bedienen

rund versucht um Kosmetik. zu erfassen, (Bild Regula welches Zellweger) Entwicklungspotential

unregelmässigen Abständen in porträtiert einem der

jungen

In «Anzeiger» des Menschen Kassensystems, Lehrlinge steckt. in Ämtler in Unternehmen.

der Rechnungsstellung

Für erschienen: und Saskia Julia im Schneebeli Zahlungsverkehr Meier, Metallbaukonstruk-

konnte ein. er

Bereits teurin, Sie sich berät Ernst damals Schweizer gern im AG, schnell Fachbereich Hedingen; entscheiden.

Ueli Fehr,

Kosme-

sie bestimmt genau so sicher ihren

Das Beraten macht ihr viel Das Freude

Beraten macht ihr viel Freude

Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen

rund

Saskia

um Kosmetik.

berät auch in Fragen

(Bild Regula Zellweger)

Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen

Claudio Rütimann ist mit Leib

und Seele Drogist und vermittelt

seine Begeisterung für seinen

Beruf seinen Lernenden. Saskia

Schneebeli schätzt die familiäre

Atmosphäre in der Drogerie. Sie

übernimmt gern Wissen, aber

tritt auch für ihre eigenen

Ideen und Meinungen ein.

...................................................

von regula zellweger

Das Beraten macht ihr viel Freude

Serie Lernende: Saskia Schneebeli, Drogerie Rüttimann in Hausen

matura stehen ihr viele Wege offen.

Vielleicht doch noch Lehrerin werden?

Im Moment arbeitet sie einfach gern

in der Drogerie – und in Zukunft wird

Weg gehen, wie sie ihren Lehrberuf

gewählt Saskia Schneebeli hat. berät auch in Fragen

rund um Kosmetik. (Bild Regula Zellweger)

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» des Kassensystems, Lehrlinge in Ämtler in Unternehmen. der Rechnungsstellung

des Kassensystems,

und im Zahlungsverkehr

in der Rechnungsstellung

Bereits zuentwickeln, erschienen: Julia überzeugen. Meier, Metallbaukonstrukteurintritt

Ernst von Schweizer der Schule AG, Hedingen; in die Ueli Berufswelt Fehr,

Der Über-

ein.

Sie berät

und

gern

im

im

Zahlungsverkehr

Fachbereich Kosmetik,

ein.

Sie berät

empfiehlt

gern

aufgrund

im Fachbereich

ihres Wissens

Kosmetik,

empfiehlt

Automobil-Mechatroniker, mit Schichtbetrieb Garage und Albin Samstagsarbeit

fiel Selina Saskia Frey, Augenoptikerin, relativ leicht, BOA Büchi sie hat

Herzog AG,

Produkte, erstellt

aufgrund

aber keine

ihres

Diagnose.

Wissens

Ottenbach;

Produkte,

In der

erstellt

Freizeit

aber

ist Saskia

keine

Schneebeli

eine

Diagnose.

Optik sich Affoltern; schnell Nina Plocher, daran Polymechanikerin, gewöhnt und

In der

Leseratte,

Freizeit ist

betreibt

Saskia

Sport

Schneebeli

eine

Hawa macht Sliding sich Solutions jeweils AG, Mettmenstetten; frühzeitig und in

liebt es,

Leseratte,

in der Natur

betreibt

zu sein.

Sport

Jetzt,

und

Tobias Hauptikon Rutishauser, mit Schreiner, dem Schneebeli Velo auf, Schreinerhandwerk,

acht Uhr Ottenbach; am Arbeitsplatz Alina Beck, Produktions-

zu sein.

um im vor

zweiten

liebt es, in

Lehrjahr,

der Natur

weiss

zu sein.

sie

Jetzt,

noch

im

nicht,

zweiten

wie

Lehrjahr,

sie ihre

weiss

berufliche

sie

Laufbahn

noch

mechanikerin, Ernst Schweizer AG, Hedingen;

nicht,

gestalten

wie sie

wird.

ihre berufliche

Mit der Berufsmatura

Laufbahn

Breite gestalten Fächerpalette

Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

stehen ihr

wird.

viele

Mit

Wege

der Berufsmatura

stehen

Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin offen.

Vielleicht doch noch

ihr viele

Lehrerin

Wege

werden?

offen.

Oberholzer, Saskia Schneebeli Polymechaniker, besucht AS Aufzüge gern AG, die Berufsschule

Saranda und Ahmeti, die Detailhandelsfachfrau,

Berufsmaturitäts-

gern

Im

Vielleicht

Moment

doch

arbeitet

noch Lehrerin

sie einfach

werden?

Wettswil;

in

Im

der

Moment

Drogerie

arbeitet

– und

sie

in Zukunft

einfach

wird

gern

Lärche-Märt, schule. Sie Bonstetten; war schon Cari Pfister, immer Lernende eine gute

sie

in der

bestimmt

Drogerie

genau

– und

so

in Zukunft

sicher ihren

wird

Büroassistentin Schülerin, EBA, Mathematik Ernst Schweizer und AG, Hedingen; Chemie

Weg

sie bestimmt

gehen, wie

genau

sie ihren

so sicher

Lehrberuf

ihren

Michelle gehören Stäubli, zu Zeichnerin, ihren «Werkstatt Lieblingsfächern.

Architektur

gewählt

Weg gehen,

hat.

wie sie ihren Lehrberuf

Energie», Schaut Hedingen; man Valeria sich Spagnoletti, die Palette Lernende der

gewählt hat.

Drogistin, berufsbezogenen Vitalis Apotheke, Affoltern, Fächer und an, Sarinaweiss

Welti, In man, unregelmässigen Fachfrau weshalb Betreuung, Abständen eine Meilihof, porträtiert Drogisten-Lehre

Ebertswil; der

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

Andreas «Anzeiger» vier Jahre Tellenbach, Lehrlinge dauert. Apparateglasbläser, in Ämtler Für die Unternehmen. Beratung Metroglas lernen

Affoltern. erschienen: die angehenden Julia Meier, Metallbaukonstruk-

Drogistinnen:

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

AG, Bereits

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,

teurin, Pharmakologie/Pathophysiologie, Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Phytotherapie/Pharmakognosie,

Garage Albin Herzog Ernäh-

AG,

Automobil-Mechatroniker,

Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,

Ottenbach; rung/Erfahrungsmedizin/Salutogene-

se, Affoltern; Humanbiologie, Nina Plocher, Polymechanikerin, Chemie/Ökolo-

Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Optik

Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,

Hawa gie/Sachpflege, Sliding Solutions Schönheitspflege/Hygiene/Medizinprodukte

Rutishauser, Schreiner, Schneebeli sowie eine Schreiner-

zwei-

AG, Mettmenstetten;

Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;

Tobias

Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionshandwerkte

Landessprache. Ottenbach; Alina Dazu Beck, Produktionsmechanikerindem

die Ernst Fächer Schweizer Warenbewirtschaf-

AG, Hedingen;

gehören zumechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Marco tung, Stocker, Betriebsorganisation Baumaschinenmechaniker, und berufliche

Identität Bau AG, Merenschwand; und Umfeld. Robin

Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard

Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin

Oberholzer, Kommunizieren Polymechaniker, AS Aufzüge mit Menschen

AG,

Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; fällt Saskia Saranda Schneebeli Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

leicht. Auch ältere

Personen Bonstetten; lassen Cari Pfister, sich Lernende von der 16-

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärche-Märt,

Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende

Büroassistentin Jährigen gern EBA, Ernst beraten, Schweizer denn AG, Hedingen; sie kann

Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Michelle geduldig Stäubli, zuhören, Zeichnerin, erfasst «Werkstatt die Architektur Anliegen

Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur

Energie», der Kunden Hedingen; schnell, Valeria Spagnoletti, zeigt eine Lernende grosse

Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende

Drogistin, Ernsthaftigkeit Vitalis Apotheke, im Affoltern, Beratungsgespräch

und Sarina

Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern, und Sarina

Welti, und Fachfrau strahlt Betreuung, mit ihrer Meilihof, gepflegten Ebertswil; Erscheinung

Tellenbach, Zuverlässigkeit Apparateglasbläser, Metroglas aus. Sie

Welti, Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil;

Andreas

Andreas Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas

AG, kennt Affoltern. ihre Grenzen und fragt nach –

AG, so Affoltern. lernt sie täglich Neues.

Unzählige Produkte

Als Drogistin kann Saskia Schneebeli

Saskia Schneebeli berät auch in Fragen

rund um Kosmetik. (Bild Regula Zellweger)

des Kassensystems, in der Rechnungsstellung

und im Zahlungsverkehr ein.

Sie berät gern im Fachbereich Kosmetik,

empfiehlt aufgrund ihres Wissens

Produkte, erstellt aber keine Diagnose.

In der Freizeit ist Saskia Schneebeli

eine Leseratte, betreibt Sport und

liebt es, in der Natur zu sein. Jetzt, im

zweiten Lehrjahr, weiss sie noch

nicht, wie sie ihre berufliche Laufbahn

gestalten wird. Mit der Berufsmatura

stehen ihr viele Wege offen.

Vielleicht doch noch Lehrerin werden?

Im Moment arbeitet sie einfach gern

in der Drogerie – und in Zukunft wird

sie bestimmt genau so sicher ihren

Weg gehen, wie sie ihren Lehrberuf

gewählt hat.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,


über den Neubau. > Seite 11 und Verweilen ein. > Seite 13 im Montafon. > Seite 17

Alina Beck hat die Lehre abgeschlossen

– und bleibt bei ihrer Lehrfirma

Serie «Lernende»: Produktionsmechanikerin bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Alina Beck hat eben die

Ergebnisse des Lehrabschlusses

bekommen. Bestanden! Sie und

ihr Lehrmeister wissen, dass

auch bessere Noten möglich

gewesen wären. Aber Büffeln ist

nicht Alinas Ding. Sie versteht

schnell und hat ein ausserordentlich

gutes Erinnerungsvermögen,

doch noch fehlt ein konkretes

neues Ziel, auf das sie im

Moment hinarbeiten will. Sie

bleibt nach der Lehre gern bei

ihrer Lehrfirma.

...................................................

von regula zellweger

Alina Beck hat für ihre halblangen

Haare eine kunstvolle Zopffrisur kreiert.

Man schaut sie gerne an, denn da

gibt es einiges zu sehen. Piercings in

Ohren, Nase und Lippen – ja sogar

ihre Grübchen in den Wangen betont

sie mit zwei schwarzen Perlen. Ihre

Arme erzählen ganze Geschichten, unter

anderem ist ein grosser, kunstvoller

Elefant tätowiert. Auf der einen

Handwurzel ist zu lesen «respect», auf

der anderen «loyality». Alina Beck ist

eine junge Frau, der Werte wie

Respekt und Loyalität wichtig sind.

Überhaupt Werte, insbesondere soziale

Aspekte. Beispielsweise Ehrlichkeit.

Sie sagt, was sie denkt – und eckt

damit vielleicht auch mal an. Sie

will nicht Mainstream sein, sondern

sich abheben von der Masse – und

trotzdem will sie dazugehören.

Leiter Berufsbildung Xavier Nietlisbach

sieht sie in Zukunft in einer

Funktion, in der sie ein Team führt.

Alina Beck gibt gern ihr Wissen weiter

und es macht ihr Freude, andere zu

motivieren.

Geschlechtsspezifische Berufswahl

Alina Beck arbeitet in einer Männer-Berufswelt. Sie ist kein Modepüppchen und legt dennoch viel Wert auf ihr Äusseres.

Tätowierungen und Piercings prägen den visuellen Eindruck. Im Gespräch mit ihr erkennt man ihre Sensitivität und ihr

feines soziales Gespür. (Bild Regula Zellweger)

Im 10. Schuljahr hatte Alina Beck die

Aufgabe, in einem Beruf zu schnuppern,

den sie eigentlich nicht in ihre

engere Auswahl genommen hatte. Ein

guter Ansatz, um die Palette der in

Frage kommenden Berufe zu erweitern.

Noch immer ist die Berufswahl

in der Schweiz geschlechtsspezifisch

stark beeinflusst. Es finden sich beispielsweise

kaum Maurerinnen, und

einen Medizinischen Praxisassistenten

sucht man vergeblich. Frauen zieht es

tendenziell noch immer eher in den

Dienstleistungs- und in den Gesundheitsbereich,

Männer in die Technik

und ins Handwerk. Dies lässt sich

nicht ausschliesslich mit genetischen

Geschlechtsunterschieden erklären.

Noch immer haben Eltern – neben

der Schule, wo heute intensiv auf die

Berufswahl vorbereitet wird – den

grössten Einfluss auf die Berufswahl

von jungen Menschen. Alinas Eltern

haben sich über die Berufswahl ihrer

Tochter sehr gefreut. Alinas Mutter ist

Vermessungstechnikerin, so hatte ihre

Tochter das konkrete Vorbild einer

Frau in einem technischen Beruf.

«Das habe ich gemacht»

Bevor Alina Beck im Zürcher Hauptbahnhof

einfährt, kann sie auf beiden

Seiten je ein Hochhaus sehen, bei dessen

Fassaden und Fenstern sie mitgearbeitet

hat. Die Sichtbarkeit ihrer Arbeit

macht sie stolz. Manchmal sind

Arbeiten wie das Zusammensetzen

von Fenstern redundant, es braucht

Durchhaltevermögen. Produktionsmechaniker

fertigen und bearbeiten generell

Bauteile aus Metall und Kunststoff.

Sie setzen Bauteile zu Baugruppen

zusammen und warten Geräte,

Apparate und Maschinen. Am Anfang

der Lehre wagte sich Alina Beck eher

zurückhaltend an Maschinen und

Apparate, heute sind Bohren, Fräsen,

Drehen und Schleifen mit modernsten

Apparaten kein Problem für sie.

«Ich bin mutiger geworden, habe

Selbstvertrauen gewonnen in den

drei Lehrjahren», erklärt sie und lobt

ihre Vorgesetzten. «Ich wurde im

Team von Anfang an gut aufgenommen,

bekomme Antworten auf meine

Fragen, ich werde respektiert und erfahre

Wertschätzung. Ich habe mich

jeden Tag in der Ernst Schweizer AG

wohlgefühlt – und arbeite sehr gern in

einer von Männern dominierten

Berufswelt.»

Horizont erweitern

Den Übergang von der Lehre in die

Berufstätigkeit als ausgebildete Fachkraft

gestaltet Alina Beck nicht mit

einem spektakulären Umbruch oder

einer Weltreise. Sie will da weiterarbeiten,

wo sie jetzt ist. Mit ihrem

Team, in diesem Unternehmen.

Sie will Geld verdienen, um die Fahrprüfung

zu machen und ganz auf eigenen

Beinen zu stehen. Innerlich

ist viel in Bewegung, sie gleicht ein

wenig einem Kokon, in dem sich unsichtbar

einiges tut und man staunt,

wenn der Schmetterling seine Hülle

sprengt.

Soll sie eine neue Ausbildung zur

Altenpflegerin anpacken und ihre soziale

Seite ausleben? Oder soll sie auf

den Ressourcen aufbauen, die sie sich

mit der technischen Lehre erworben

hat, beispielsweise mit einer Zusatzlehre

als Polymechanikerin? Denn

dass sie nicht ihr ganzes Berufsleben

lang dasselbe machen möchte, ist

ihr klar.

Xavier Nietlisbach ist es ein grosses

Anliegen, dazu beizutragen, dass

die rund 40 Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG ihr Potenzial

erkennen und optimal nutzen. Beispielsweise

besuchte Alina Beck zusammen

mit anderen Lernenden das

«Institute of Robotics and Intelligent

Systems» an der ETH.

Offen für die Zukunft

Alina Beck war tief beeindruckt

von den Forschungsprojekten. Mit

dem Wissen, was die Technik in Zukunft

bewirken kann, kann man sich

einerseits motivieren, sich in diesem

Bereich weiterzuentwickeln. Alina

Beck denkt beispielsweise darüber

nach, wie Technik hilft, damit betagte

Menschen weiterhin in ihrem eigenen

Heim leben können. Anderseits macht

ihr die Vorstellung von Robotern in

der Pflege in Altersheimen auch

Angst.

Die Produktionsmechanikerin

nimmt sich Zeit für ihre Entscheide

über ihre berufliche Zukunft. Mit ihrer

bestandenen Abschlussprüfung hat

sie nicht nur bewiesen, dass sie Theorie

und Praxis dieses Berufes beherrscht,

sondern auch über Zuverlässigkeit,

Teamfähigkeit, handwerkliches

Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen

sowie technisches

und praktisches Verständnis verfügt.

Sie wird weiter mit Begeisterung

biegen, stanzen, schrauben, löten, nieten

und schweissen. Daneben wird sie

als Ausgleich Motorrad fahren

und sich – anders als man vielleicht

erwartet – ihre Nägel in allen Farben

lackieren.

Sie wird ein Ziel finden für ihre

berufliche Zukunft, vielleicht in der

Kombination von der Betreuung von

alten Menschen und Technik. Medizintechnik

ist der technische Bereich, der

Frauen begeistern kann, weil damit

auch die Sinnfrage leicht beantwortet

werden kann. Alina Beck ist eine junge

Frau, der ihre Werte wichtig sind –

und die will sie auch in Zukunft im

Beruf leben können.

In unregelmässigen Abständen werden Lehrlinge

in Ämtler Unternehmen porträtiert. Den Anfang

machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen, und

Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten

Selina Frey, Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik

Affoltern, Nina Plocher, Polymechanikerin

bei der HAWA Sliding Solutions AG, Mettmenstetten,

und Tobias Rutishauser, Schreiner bei Schneebeli

Schreinerhandwerk, Ottenbach.


Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

wortlich die Kinderbetreuung geregelt

haben und wenn für ausserordentliche

Situationen wie Krankheit oder

Schulferien Lösungen bereits organisiert

sind, können sich junge Mütter

eine gute berufliche Perspektive schaffen

und damit die soziale Sicherheit

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.

Nach der Attestausbildung weiter

zum Abschluss Kauffrau EFZ

Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Cari Pfister wurde sehr früh

Mutter und hat deshalb ihre

Lehre abgebrochen. Dank der

«Stiftung Chance» hat die 24-

Jährige nun die Möglichkeit,

bei der Ernst Schweizer AG die

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

wortlich die Kinderbetreuung geregelt

haben und wenn für ausserordentliche

Situationen wie Krankheit oder

Schulferien Lösungen bereits organisiert

sind, können sich junge Mütter

eine gute berufliche Perspektive schaffen

und damit die soziale Sicherheit

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Ei-

Nach der Attestausbildung weiter

zum Abschluss Kauffrau EFZ

Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Cari Pfister wurde sehr früh

Mutter und hat deshalb ihre

Lehre abgebrochen. Dank der

«Stiftung Chance» hat die 24-

Jährige nun die Möglichkeit,

bei der Ernst Schweizer AG die

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

wortlich die Kinderbetreuung geregelt

haben und wenn für ausserordentliche

Situationen wie Krankheit oder

Schulferien Lösungen bereits organisiert

sind, können sich junge Mütter

eine gute berufliche Perspektive schaffen

und damit die soziale Sicherheit

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.

Nach der Attestausbildung weiter

zum Abschluss Kauffrau EFZ

Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Cari Pfister wurde sehr früh

Mutter und hat deshalb ihre

Lehre abgebrochen. Dank der

«Stiftung Chance» hat die 24-

Jährige nun die Möglichkeit,

bei der Ernst Schweizer AG die

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

wortlich die Kinderbetreuung geregelt

haben und wenn für ausserordentliche

Situationen wie Krankheit oder

Schulferien Lösungen bereits organisiert

sind, können sich junge Mütter

eine gute berufliche Perspektive schaffen

und damit die soziale Sicherheit

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.

Nach der Attestausbildung weiter

zum Abschluss Kauffrau EFZ

Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Cari Pfister wurde sehr früh

Mutter und hat deshalb ihre

Lehre abgebrochen. Dank der

«Stiftung Chance» hat die 24-

Jährige nun die Möglichkeit,

bei der Ernst Schweizer AG die

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,

spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren

Arbeitsort verlassen.

Spontan kann sie Überstunden

nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,

dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht

werden müssen, sucht sie eine

Lösung, dass beispielsweise der Vater

ihrer Tochter diese rechtzeitig aus

dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,

Leiter Berufsbildung bei der Ernst

Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt

MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter

betreffend Überstunden weniger

flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung

bringen sie aber Werte

mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist

die zweite junge Mutter, die mit seiner

Begleitung den Lehrabschluss nachholen

wird.

Win-Win-Situation

Cari Pfister und Xavier Nietlisbach

sind sich einig: Wenn die Mütter die

Motivation und den Willen für einen

Lehrabschluss mitbringen, wenn sie in

einer stabilen Wohn- und Lebenssituation

stehen, wenn sie eigenverantbewegen

sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen

wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit

im Zentrum. Sie befasst

sich mit dem internationalen Unternehmen

Nestlé.

Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche

von anderen Unternehmen

motivieren, Nachholbildung

unbedingt zu unterstützen und

sich bei der Lehrstellenvergabe nicht

nur die schulisch Besten herauszupicken.

Nachholbildung ist übrigens

auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung

möglich. Sie besagt:

«Wurden Qualifikationen ausserhalb

eines geregelten Bildungsganges erworben,

so setzt die Zulassung zum

Qualifikationsverfahren eine mindestens

fünfjährige berufliche Erfahrung

voraus.»

Cari Pfister rät jungen Müttern:

Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer

Kinder. Wählt eine Ausbildung, die

Euch Freude macht. Wenn man wirklich

will, und wenn man die nötige

Hilfe und Unterstützung sucht und annimmt,

ist vieles möglich!» (Merkblatt

zur Nachholbildung: www.berufsbildung.ch/download/mb6.pdf).

Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

wortlich die Kinderbetreuung geregelt

haben und wenn für ausserordentliche

Situationen wie Krankheit oder

Schulferien Lösungen bereits organisiert

sind, können sich junge Mütter

eine gute berufliche Perspektive schaffen

und damit die soziale Sicherheit

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.

Nach der Attestausbildung weiter

zum Abschluss Kauffrau EFZ

Serie Lernende: Cari Pfister, Lernende Büroassistentin EBA bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Cari Pfister wurde sehr früh

Mutter und hat deshalb ihre

Lehre abgebrochen. Dank der

«Stiftung Chance» hat die 24-

Jährige nun die Möglichkeit,

bei der Ernst Schweizer AG die

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

Als Cari Pfister mit 18 Jahren ihre kleine

Tochter Suriana zur Welt brachte,

waren ihre beruflichen Zukunftspläne,

ein Lehrabschluss im Detailhandel,

geplatzt. Sie blieb während dem ersten

Lebensjahr ihrer Tochter zuhause

bei ihren Eltern. Als Suriana mit

einem Jahr in die Krippe kam, packte

Cari Pfister eine Ausbildung zur Büroassistentin

EBA an. Das hiess 100 Prozent

arbeiten und das Kind betreuen.

Der Lehrlingslohn und die Alimente

reichten kaum für die Krippe. Vor

dem Abschluss brach sie ein zweites

Mal eine Lehre ab. Ihre Mutter war

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,

spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren

Arbeitsort verlassen.

Spontan kann sie Überstunden

nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,

dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht

werden müssen, sucht sie eine

Lösung, dass beispielsweise der Vater

ihrer Tochter diese rechtzeitig aus

dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,

Leiter Berufsbildung bei der Ernst

Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt

MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter

betreffend Überstunden weniger

flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung

bringen sie aber Werte

mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist

die zweite junge Mutter, die mit seiner

Begleitung den Lehrabschluss nachholen

wird.

Win-Win-Situation

Cari Pfister und Xavier Nietlisbach

für Mutter und Kind sicherstellen.

Der Lehrbetrieb, der jungen Müttern

eine Lehre ermöglicht, positioniert

sich als sozial engagierter Betrieb

und zeigt den Willen, dem Fachkräftemangel

langfristig entgegenzuwirken.

«Zudem bringen Lernende mit

der Verantwortung für ein Kind grössere

persönliche Reife, mehr soziale

Kompetenzen, gefestigtere Selbstverantwortung

und ein gefestigtes Verantwortungsbewusstsein

mit», weiss

Xavier Nietlisbach aus Erfahrung.

Nachholbildung fördern

Die Ernst Schweizer AG ist betreffend

Lehrlingsausbildung für ihr vorbildliches

Engagement bekannt. Von jungen

Menschen in persönlich besonderen

Situationen bis hin zu hochbegabten

jungen Menschen finden hier alle

einen optimalen Start in ein ihren persönlichen

Werten und Zielen entsprechendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen

wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit

im Zentrum. Sie befasst

sich mit dem internationalen Unternehmen

Nestlé.

Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche

von anderen Unternehmen

motivieren, Nachholbildung

unbedingt zu unterstützen und

sich bei der Lehrstellenvergabe nicht

nur die schulisch Besten herauszupicken.

Nachholbildung ist übrigens

auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung

möglich. Sie besagt:

«Wurden Qualifikationen ausserhalb

eines geregelten Bildungsganges erworben,

so setzt die Zulassung zum

Qualifikationsverfahren eine mindestens

fünfjährige berufliche Erfahrung

voraus.»

Cari Pfister rät jungen Müttern:

Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer

Kinder. Wählt eine Ausbildung, die

Euch Freude macht. Wenn man wirk-

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.

Attestausbildung nachzuholen

und danach in zwei Lehrjahren

das eidg. Fähigkeitszeugnis als

Kauffrau EFZ zu erlangen.

...................................................

von regula zellweger

Cari Pfister arbeitet bei der Ernst Schweizer AG in einem Grossraumbüro. Das kommt ihr entgegen,

denn sie arbeitet sowohl gern im Team als auch konzentriert für sich selbst. (Bild Regula Zellweger)

in ihre Heimat, die Dominikanische

Republik, zurückgekehrt, auch diese

Hilfe blieb nun aus.

Projekt MIA der Stiftung «Chancen»

Mit etwas Glück kam Cari Pfister in

das Projekt MIA – Mütter in Ausbildung

der «Stiftung Chance». Im Rahmen

dieses Projektes wird jungen

Müttern eine Lehrstelle vermittelt,

damit sie eine Berufsperspektive

haben und eine Berufsausbildung mit

Eidgenössischem Berufsattest EBA

erlangen können. Dies mit einem

reduzierten Pensum von 80 Prozent

an vier Tagen. Während dieser Zeit

besuchen die jungen Mütter neben

der Arbeit im Lehrbetrieb 1.5 Tage die

reguläre Berufsfachschule und die

überbetrieblichen Kurse. Es bleiben

also 2.5 Tage im Unternehmen. Cari

Pfister braucht den freien Tag, um die

Aufgaben der Berufsschule zu erledigen,

denn abends, wenn Suriana

schläft, ist sie müde. Am freien Tag

erledigt sie zudem Hausarbeiten und

kauft ein. Ihre Woche ist gut durchgeplant.

«So schaffe ich mein Pensum

gut», erklärt sie.

Cari Pfisters Tag beginnt morgens

um 5 Uhr. Um 6.45 Uhr bringt sie ihr

Kind in den Hort. Der Arbeitsweg beträgt

eine Stunde. Frühestens um 8.10

Uhr kann sie am Arbeitsplatz sein,

spätestens um 16.20 Uhr muss sie ihren

Arbeitsort verlassen.

Spontan kann sie Überstunden

nicht leisten. Weiss sie aber frühzeitig,

dass zusätzliche Arbeitsstunden erbracht

werden müssen, sucht sie eine

Lösung, dass beispielsweise der Vater

ihrer Tochter diese rechtzeitig aus

dem Hort abholt. Xavier Nietlisbach,

Leiter Berufsbildung bei der Ernst

Schweizer AG, ist überzeugt vom Projekt

MIA. «Wir wissen, dass junge Mütter

betreffend Überstunden weniger

flexibel sein können. Durch ihre Lebenserfahrung

bringen sie aber Werte

mit, die dies aufwiegen. Cari Pfister ist

die zweite junge Mutter, die mit seiner

Begleitung den Lehrabschluss nachholen

wird.

Win-Win-Situation

Cari Pfister und Xavier Nietlisbach

sind sich einig: Wenn die Mütter die

Motivation und den Willen für einen

Lehrabschluss mitbringen, wenn sie in

einer stabilen Wohn- und Lebenssituation

stehen, wenn sie eigenverantchendes,

erfolgreiches Berufsleben. Eine

Vorbildfunktion will auch Cari Pfister

wahrnehmen, für ihre kleine Tochter,

für junge Frauen, die bereits in

der Lehrzeit schwanger werden und

sich für ihr Kind entscheiden, und

auch für junge Mütter, die Kinderbetreuung

und berufliche Karriere unter

einen Hut bringen wollen.

«Meine Situation ist anders als diejenige

der andere Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG», dessen ist sich

Cari Pfister bewusst. Andere Themen

bewegen sie als junge Lernende unter

Zwanzig. Sie geht auch nicht mit ins

Lehrlingslager der Ernst Schweizer

AG. Sie kommt mit den anderen Lernenden

klar, aber es gibt wegen der

Lebenssituation wenig gemeinsame

Interessen oder Lebensthemen und

auch zeitlich wenig Schnittstellen,

denn die anderen Lernenden haben an

anderen Wochentagen Berufsschule

und sie arbeitet lediglich 80 Prozent

im Betrieb.

Berufliche Ziele

Cari Pfister weiss, was sie will: Zuerst

den Attestabschluss, dann nochmals

zwei Jahre in den Lehrabschluss mit

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis investieren.

Was sie danach anpacken

wird, weiss sie noch nicht genau.

Sicher ist, dass sie ihren Weg gehen

wird. Zuerst steht die schriftliche Abschlussarbeit

im Zentrum. Sie befasst

sich mit dem internationalen Unternehmen

Nestlé.

Xavier Nietlisbach möchte Lehrlingsverantwortliche

von anderen Unternehmen

motivieren, Nachholbildung

unbedingt zu unterstützen und

sich bei der Lehrstellenvergabe nicht

nur die schulisch Besten herauszupicken.

Nachholbildung ist übrigens

auch nach Artikel 32 der Berufsbildungsverordnung

möglich. Sie besagt:

«Wurden Qualifikationen ausserhalb

eines geregelten Bildungsganges erworben,

so setzt die Zulassung zum

Qualifikationsverfahren eine mindestens

fünfjährige berufliche Erfahrung

voraus.»

Cari Pfister rät jungen Müttern:

Denkt an Eure Zukunft und an die Eurer

Kinder. Wählt eine Ausbildung, die

Euch Freude macht. Wenn man wirklich

will, und wenn man die nötige

Hilfe und Unterstützung sucht und annimmt,

ist vieles möglich!» (Merkblatt

zur Nachholbildung: www.berufsbildung.ch/download/mb6.pdf).

In unregelmässigen Abständen porträtiert der «Anzeiger»

Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, Büchi Optik Affoltern,

Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk, Ottenbach;

Alina Beck, Produktionsmechanikerin, Ernst

Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten.




Mit einem zweiten Anlauf

an der richtigen Lehrstelle

Serie Lernende: Robin Birrer, Fachmann Betreuung bei der Kinderkrippe Knirpsen Villa

Robin Birrer fiel die Berufswahl

nicht leicht. Er ergatterte eine

Lehrstelle als Polymechaniker.

Nach zwei Monaten war ihm

klar: «Das ist nicht meine Welt».

Ein Besuch bei der Berufsberatung

bestätigte ihn darin,

seiner Laufbahn frühzeitig eine

Wende zu geben.

...................................................

von regula zellweger

Entwicklungspsychologisch gesehen

ist ein Mensch im Alter von rund 18

Jahren berufswahlfähig. In der

Schweiz sehen sich bereits 14-Jährige

vor die Entscheidung gestellt. Manchmal

bringt die immer wieder und gegen

die Sommerferien drängender gestellte

Frage «Hast Du eine Lehrstelle?»

Jugendliche dazu, einfach zuzupacken,

wenn sich eine Gelegenheit für

eine Lehrstelle bietet. Das ist keine

echte Berufswahl, sondern ein Griff

nach dem berühmten Strohhalm.

Robin Birrer kann eine solche Reaktion

gut verstehen. Obwohl er von seinen

Eltern und der Schule sehr gut

durch die Berufswahlphase begleitet

wurde, brauchte es einen zweiten Anlauf.

Heute betont er voller Dankbarkeit,

wie verständnisvoll seine Eltern

auf seinen Entscheid zum Lehrabbruch

reagiert hätten. Der Gang zur

kantonalen Berufsberatungsstelle –

für den Merenschwander war dies ask!

Wohlen – brachte für Robin und seine

Eltern Klarheit.

Für Jugendliche sind die Dienste

der kantonalen Berufsberatungsstellen

unentgeltlich, die Fachleute

unterstützen nicht nur bei der Berufswahl,

sondern auch, wenn in der

Lehre Probleme auftreten.

In einer Frauendomäne

Jugendliche sollen nicht eine Berufsbezeichnung

wählen, sondern eine

Welt, in der sie sich wohlfühlen, in

der sie leben wollen. Berufswelten

sind nicht ausschliesslich bestimmt

von den Tätigkeiten, sondern von

einer Kultur, die beispielsweise umfasst,

wie man sich kleidet, wie man

spricht, welche Werte gelebt werden.

Robin Birrer fehlte in der Grundbildung

zum Polymechaniker der Kontakt

mit den Menschen. Jennifer Meili,

Bildungsverantwortliche in der Krippe

Knirpsen Villa in Mettmenstetten beschreibt

ihn: «Robin überzeugt durch

seine offene und fröhliche Art, er ist

hilfsbereit, aufgeschlossen, anpassungsfähig

und nicht launisch. Ich

schätze männliche Krippenmitarbeitende

sehr.» 95 Prozent der Krippenleitungen

sind beispielsweise in der

Stadt Zürich weiblich, dies besagt eine

Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin

der Universität Zürich.

Sie hält auch fest: 35 Prozent der

Gruppenleitungen und über 45 Prozent

der Miterziehenden arbeiten weniger

als zwei Jahre an ihrer aktuellen

Stelle, in der Stadt Zürich herrscht

akuter Personalmangel in den Kitas.

So ist es nicht in der Knirpsen Villa in

Mettmenstetten. Robin Birrer fühlt

sich wohl hier und kann sich gut vorstellen,

nach Lehrabschluss hier zu

bleiben.

Sein Umfeld habe durchwegs positiv

auf seinen Entscheid für einen

klassischen Frauenberuf reagiert, erzählt

er. Dass dazu auch gehörte, zuerst

ein längeres Praktikum zu absolvieren,

findet er in Ordnung. Laut der

genannten Studie absolvierten die

meisten der befragten Betreuungspersonen

ein Praktikum, bei über 45 Prozent

der Befragten dauerte dieses

mehr als ein Jahr. Dass er als Fachmann

Betreuung in einer Krippe nie

zu den Grossverdienern gehören wird,

ist für Robin Birrer nicht relevant – er

liebt seinen Beruf und geht jeden Tag

mit Freude zur Arbeit – das zählt für

ihn.

Abwechslungsreiche Arbeitstage

Fachleute Betreuung FaBe unterstützen

generell Kinder, Jugendliche, Betagte

und Menschen mit Beeinträchtigungen

im Alltag und in der Freizeit.

Robin Birrer hat sich entschlossen,

mit Kindern von drei Monaten bis und

mit erstem Kindergartenjahr zu arbeiten.

In der Kinderbetreuung steht die

ganzheitliche Entwicklung der Kinder

im Zentrum. Dazu zählen sprachliche,

geistige und motorische Fähigkeiten,

das Sozialverhalten und die Persönlichkeit.

Fachpersonen Betreuung gestalten

den Alltag alters- und situationsgerecht

mit geleiteten Abschnitten

und freiem Spiel, Einzel- und Gruppenaktivitäten.

Sie ermöglichen den

Kindern, vielfältige Lernerfahrungen

zu machen, sich individuell zu entfalten

und gleichzeitig sich in der Gruppe

zurechtzufinden.

Die Krippe Knirpsen Villa öffnet

um 6.30 Uhr und schliesst um 18.30

Uhr. Robin Birrer beginnt seinen

Robin Birrer erzählt den Kindern die Geschichte von Mama Muh. Geschichten

erzählen sieht er als sinnvolle Gegenbewegung zum allgemeinen Trend

zu elektronischen Unterhaltungsmitteln. (Bild Regula Zellweger)

Arbeitstag um 8 Uhr in seiner Gruppe,

wo er mit zwei ausgebildeten Fachfrauen

Betreuung und einer zweiten

Lernenden zusammen zehn bis zwölf

Kinder betreut. Gemeinsam werden

morgens die Kinder in Empfang

genommen. Jeden Tag verbringen die

Kinder Zeit im Freien, meistens nach

dem Znüni. Lernende dürfen nicht

allein mit Kindern unterwegs sein. Die

Regeln in der Krippe sind klar und

Robin Birrer findet sie sinnvoll. Vor

dem Essen wird gespielt, gesungen,

gebastelt – und gewickelt. Nach dem

Essen ist eine Ruhezeit eingeplant.

Nach einer weiteren Phase mit Spielen

holen die Eltern bereits ab 16 Uhr ihre

Kinder wieder ab.

Am liebsten Geschichten

Robin Birrer gestaltet gern «Sequenzen»,

das heisst gestaltete Zeitfenster

von rund 20 Minuten. Besonders gern

erzählt er Bilderbücher. Beispielsweise

«Mauslaus hat Geburtstag». Mit gezielten,

altersadäquaten Fragen bezieht er

die Kinder mit ein. Auch Basteln und

Singen mag er.

Gemeinsam wurde die Krippe für

die Adventszeit geschmückt. Als die

Kinder am 2. Dezember in die Krippe

kamen, staunten sie. Die Eltern hatten

unter Anleitung des Krippenteams

für ihre Kinder Stiefel gestaltet,

die vom Krippenteam gefüllt wurden.

Das Miteinander im Team ist ein

wichtiger Faktor der beruflichen Zufriedenheit

von Robin Birrer. Dazu gehören

auch Sitzungen und interne

Weiterbildung.

Robin Birrer ist sportlich, spielt

Fussball, schwimmt, tanzt und betreibt

Kampfsport. Er schreibt auch

eigene Songtexte.

Berufliche Perspektiven: Robin

Birrer will sich weiterbilden – er lernt

gern Neues. Er stellt sich vor, auch

einmal Führung zu übernehmen und

eine Familie zu gründen. Ihm ist wichtig,

dass sein Beruf Wertschätzung erfährt.

FaBe ist ein anspruchsvoller Beruf

mit grosser Verantwortung für

Menschen. Er lacht: «Eigentlich sind es

ganz viele Berufe, Vom Projektleiter

und Elternberater über Kindergärtner

bis zum Raumpfleger.»

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,

Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,

Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,

Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;

Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin

Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende

Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur

Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende

Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern; Sarina Welti,

Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil; Andreas

Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas AG, Affoltern;

Saskia Schneebeli Drogerie Rütimann, Hausen.


über den Neubau. > Seite 11 und Verweilen ein. > Seite 13 im Montafon. > Seite 17

Alina Beck hat die Lehre abgeschlossen

– und bleibt bei ihrer Lehrfirma

Serie «Lernende»: Produktionsmechanikerin bei der Ernst Schweizer AG in Hedingen

Alina Beck hat eben die

Ergebnisse des Lehrabschlusses

bekommen. Bestanden! Sie und

ihr Lehrmeister wissen, dass

auch bessere Noten möglich

gewesen wären. Aber Büffeln ist

nicht Alinas Ding. Sie versteht

schnell und hat ein ausserordentlich

gutes Erinnerungsvermögen,

doch noch fehlt ein konkretes

neues Ziel, auf das sie im

Moment hinarbeiten will. Sie

bleibt nach der Lehre gern bei

ihrer Lehrfirma.

...................................................

von regula zellweger

Alina Beck hat für ihre halblangen

Haare eine kunstvolle Zopffrisur kreiert.

Man schaut sie gerne an, denn da

gibt es einiges zu sehen. Piercings in

Ohren, Nase und Lippen – ja sogar

ihre Grübchen in den Wangen betont

sie mit zwei schwarzen Perlen. Ihre

Arme erzählen ganze Geschichten, unter

anderem ist ein grosser, kunstvoller

Elefant tätowiert. Auf der einen

Handwurzel ist zu lesen «respect», auf

der anderen «loyality». Alina Beck ist

eine junge Frau, der Werte wie

Respekt und Loyalität wichtig sind.

Überhaupt Werte, insbesondere soziale

Aspekte. Beispielsweise Ehrlichkeit.

Sie sagt, was sie denkt – und eckt

damit vielleicht auch mal an. Sie

will nicht Mainstream sein, sondern

sich abheben von der Masse – und

trotzdem will sie dazugehören.

Leiter Berufsbildung Xavier Nietlisbach

sieht sie in Zukunft in einer

Funktion, in der sie ein Team führt.

Alina Beck gibt gern ihr Wissen weiter

und es macht ihr Freude, andere zu

motivieren.

Geschlechtsspezifische Berufswahl

Alina Beck arbeitet in einer Männer-Berufswelt. Sie ist kein Modepüppchen und legt dennoch viel Wert auf ihr Äusseres.

Tätowierungen und Piercings prägen den visuellen Eindruck. Im Gespräch mit ihr erkennt man ihre Sensitivität und ihr

feines soziales Gespür. (Bild Regula Zellweger)

Im 10. Schuljahr hatte Alina Beck die

Aufgabe, in einem Beruf zu schnuppern,

den sie eigentlich nicht in ihre

engere Auswahl genommen hatte. Ein

guter Ansatz, um die Palette der in

Frage kommenden Berufe zu erweitern.

Noch immer ist die Berufswahl

in der Schweiz geschlechtsspezifisch

stark beeinflusst. Es finden sich beispielsweise

kaum Maurerinnen, und

einen Medizinischen Praxisassistenten

sucht man vergeblich. Frauen zieht es

tendenziell noch immer eher in den

Dienstleistungs- und in den Gesundheitsbereich,

Männer in die Technik

und ins Handwerk. Dies lässt sich

nicht ausschliesslich mit genetischen

Geschlechtsunterschieden erklären.

Noch immer haben Eltern – neben

der Schule, wo heute intensiv auf die

Berufswahl vorbereitet wird – den

grössten Einfluss auf die Berufswahl

von jungen Menschen. Alinas Eltern

haben sich über die Berufswahl ihrer

Tochter sehr gefreut. Alinas Mutter ist

Vermessungstechnikerin, so hatte ihre

Tochter das konkrete Vorbild einer

Frau in einem technischen Beruf.

«Das habe ich gemacht»

Bevor Alina Beck im Zürcher Hauptbahnhof

einfährt, kann sie auf beiden

Seiten je ein Hochhaus sehen, bei dessen

Fassaden und Fenstern sie mitgearbeitet

hat. Die Sichtbarkeit ihrer Arbeit

macht sie stolz. Manchmal sind

Arbeiten wie das Zusammensetzen

von Fenstern redundant, es braucht

Durchhaltevermögen. Produktionsmechaniker

fertigen und bearbeiten generell

Bauteile aus Metall und Kunststoff.

Sie setzen Bauteile zu Baugruppen

zusammen und warten Geräte,

Apparate und Maschinen. Am Anfang

der Lehre wagte sich Alina Beck eher

zurückhaltend an Maschinen und

Apparate, heute sind Bohren, Fräsen,

Drehen und Schleifen mit modernsten

Apparaten kein Problem für sie.

«Ich bin mutiger geworden, habe

Selbstvertrauen gewonnen in den

drei Lehrjahren», erklärt sie und lobt

ihre Vorgesetzten. «Ich wurde im

Team von Anfang an gut aufgenommen,

bekomme Antworten auf meine

Fragen, ich werde respektiert und erfahre

Wertschätzung. Ich habe mich

jeden Tag in der Ernst Schweizer AG

wohlgefühlt – und arbeite sehr gern in

einer von Männern dominierten

Berufswelt.»

Horizont erweitern

Den Übergang von der Lehre in die

Berufstätigkeit als ausgebildete Fachkraft

gestaltet Alina Beck nicht mit

einem spektakulären Umbruch oder

einer Weltreise. Sie will da weiterarbeiten,

wo sie jetzt ist. Mit ihrem

Team, in diesem Unternehmen.

Sie will Geld verdienen, um die Fahrprüfung

zu machen und ganz auf eigenen

Beinen zu stehen. Innerlich

ist viel in Bewegung, sie gleicht ein

wenig einem Kokon, in dem sich unsichtbar

einiges tut und man staunt,

wenn der Schmetterling seine Hülle

sprengt.

Soll sie eine neue Ausbildung zur

Altenpflegerin anpacken und ihre soziale

Seite ausleben? Oder soll sie auf

den Ressourcen aufbauen, die sie sich

mit der technischen Lehre erworben

hat, beispielsweise mit einer Zusatzlehre

als Polymechanikerin? Denn

dass sie nicht ihr ganzes Berufsleben

lang dasselbe machen möchte, ist

ihr klar.

Xavier Nietlisbach ist es ein grosses

Anliegen, dazu beizutragen, dass

die rund 40 Lernenden bei der

Ernst Schweizer AG ihr Potenzial

erkennen und optimal nutzen. Beispielsweise

besuchte Alina Beck zusammen

mit anderen Lernenden das

«Institute of Robotics and Intelligent

Systems» an der ETH.

Offen für die Zukunft

Alina Beck war tief beeindruckt

von den Forschungsprojekten. Mit

dem Wissen, was die Technik in Zukunft

bewirken kann, kann man sich

einerseits motivieren, sich in diesem

Bereich weiterzuentwickeln. Alina

Beck denkt beispielsweise darüber

nach, wie Technik hilft, damit betagte

Menschen weiterhin in ihrem eigenen

Heim leben können. Anderseits macht

ihr die Vorstellung von Robotern in

der Pflege in Altersheimen auch

Angst.

Die Produktionsmechanikerin

nimmt sich Zeit für ihre Entscheide

über ihre berufliche Zukunft. Mit ihrer

bestandenen Abschlussprüfung hat

sie nicht nur bewiesen, dass sie Theorie

und Praxis dieses Berufes beherrscht,

sondern auch über Zuverlässigkeit,

Teamfähigkeit, handwerkliches

Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen

sowie technisches

und praktisches Verständnis verfügt.

Sie wird weiter mit Begeisterung

biegen, stanzen, schrauben, löten, nieten

und schweissen. Daneben wird sie

als Ausgleich Motorrad fahren

und sich – anders als man vielleicht

erwartet – ihre Nägel in allen Farben

lackieren.

Sie wird ein Ziel finden für ihre

berufliche Zukunft, vielleicht in der

Kombination von der Betreuung von

alten Menschen und Technik. Medizintechnik

ist der technische Bereich, der

Frauen begeistern kann, weil damit

auch die Sinnfrage leicht beantwortet

werden kann. Alina Beck ist eine junge

Frau, der ihre Werte wichtig sind –

und die will sie auch in Zukunft im

Beruf leben können.

In unregelmässigen Abständen werden Lehrlinge

in Ämtler Unternehmen porträtiert. Den Anfang

machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen, und

Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten

Selina Frey, Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik

Affoltern, Nina Plocher, Polymechanikerin

bei der HAWA Sliding Solutions AG, Mettmenstetten,

und Tobias Rutishauser, Schreiner bei Schneebeli

Schreinerhandwerk, Ottenbach.


Wenn Lehrberufe ihre Bezeichnung ändern

Valentina Di Cristofano, Lernende Innendekorateurin EFZ bei Kurt Wohndesign

Valentina Di Cristofano wird

2021 mit dem Erwerb des Eidgenössischen

Fähigkeitszeugnisses

«Innendekorateurin Fachrichtung

Vorhänge» ihre vierjährige Lehre

abschliessen. In drei Jahren wird

niemand mehr diesen Abschluss

machen. Nicht weil der Beruf

abgeschafft wurde, sondern

weil die Bezeichnung heute

«Raumausstatterin EFZ» heisst.

von regula zellweger

Manchmal ist es nicht ganz einfach, sich

in der Welt der Berufsbildung zurechtzufinden.

2015 hiess es von Seiten des

Staatssekretariats für Bildung, Forschung

und Innovation SFBI, man würde

die vierjährige Lehre «Innendekorateurin/-in

EFZ» streichen. Begründung:

Eine lange nötige Reform wurde nie

durchgeführt. Seit 2003 wurden alle

Lehrberufe in der Schweiz zu EFZ-Berufen

reformiert. Nur bei den Innendekorateurinnen

geschah nichts.

Engagierte Berufsleute reagierten

auf das Ultimatum des SBFI und schafften

es, die zerstrittenen Verbände unter

dem Dach «oda|raumausstattung|ch»

zu vereinen und das Reglement für die

neue Grundbildung Raumausstatter/-in

EFZ zu erarbeiten. Unterdessen hat die

neue Ausbildung erfolgreich gestartet.

Nähen und zeichnen

Valentina Di Cristofano arbeitet gern im Atelier, wo hochwertige Stoffe zugeschnitten und nach individuellen

Kundenwünschen zu Heimtextilien verarbeitet werden. (Bild Regula Zellweger)

Valentina Di Cristofano wollte beruflich

etwas lernen, das mit Handarbeit zu tun

hat – es war auch ihr Lieblingsfach in

der Sek A. Zu Hause nähte und zeichnete

sie gern. Sie informierte sich, auch

über ähnliche Lehrberufe wie «Wohntextilgestalter/in»

oder «Polydesigner/in

3D EFZ». Sie schnupperte auch in anderen

Berufswelten, beispielsweise in einer

Tierarztpraxis. Es war aber klar, sie wollte

Innendekorateurin werden, mit dem

Wissen, dass dies nicht ein hipper Designerberuf,

sondern ein Handwerk ist.

Mirco Kurt, Geschäftsführer von

«Kurt Wohndesign», ist es ein Anliegen,

dass dieser Beruf als Handwerk wahrgenommen

wird. Er engagiert sich im

Berufsverband und insbesondere in der

Ausbildung von Lehrlingen. «Es ist unsere

Pflicht, in die Zukunft zu investieren.

Zudem setzen wir uns konstruktiv mit

dem Fachkräftemangel auseinander, indem

wir junge Leute ausbilden, die sich

für diesen Beruf begeistern. Wir sorgen

dafür, dass ihnen attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten

offen sind.» Und mit

einem Lächeln zu Valentina Di Cristofano

ergänzt er: «Mir macht die Arbeit mit

jungen Menschen Spass, sie halten uns

auf Trab und es ist immer ein Geschenk,

miterleben zu dürfen, wie sie sich im

Lauf der vier Lehrjahre zu selbstsicheren

Persönlichkeiten entwickeln.»

Zufriedenheit rundum

Roman Seematter, stellvertretender

Geschäftsführer, lobt die Einsatzbereitschaft

von Valentina Di Cristofano. «Sie

arbeitet selbstständig, genau und effizient,

und sie ist gut im Team integriert.»

Mirco Kurt lobt ihre Kundenorientierung

und Dienstleistungsbereitschaft.

Esther Intrass, die «gute Seele» im Familienunternehmen

Kurt Wohndesign,

strahlt: «Valentina ist unser Sonnenschein.»

Auch Valentina Di Cristofano

ist rundum zufrieden. Sie fühlt sich als

eine von vier Lernenden im Betrieb

wohl. Ihr gefallen die Tätigkeiten. Am

liebsten arbeitet sie im Atelier. Hier fertigt

sie nach genauen Aufträgen Vorhänge,

Kissen, Bettüberwürfe und Tischtücher.

Es ist auch ihre Aufgabe, die

Vorhänge beim Kunden zu montieren.

Dabei hat sie Kundenkontakt und bekommt

oft Wertschätzung für ihre Arbeit.

Wenn sie in der Freizeit in der Region

unterwegs ist, schaut sie Gebäude

an und weiss: «Da habe ich mitgearbeitet,

dass die Leute sich wohlfühlen.»

Gut im Team eingebunden

Offizieller Lehrmeister von Valentina

Di Cristofano ist Werner Kurt, der die

Geschäftsführung frühzeitig der nächsten

Generation übertragen hat und nun

mit seiner Frau Luzia im Rahmen des

Familienunternehmens Wohnberatung

unter dem Label «wohnenleben» anbietet.

Praxislehrmeisterin ist Cendrine

Rudin, die bereits die Lehre als Innendekorateurin

bei Kurt Wohndesign absolviert

hat. Die beiden jungen Frauen

verstehen sich sehr gut.

Die Lehrlingsbetreuung hat bei

Kurt Wohndesign einen hohen Stellenwert

und die Lehrlinge haben die Chance,

auch nach Lehrabschluss im Unternehmen

weiter beschäftigt zu werden.

Generell wird Weiterbildung grossgeschrieben.

Zuerst steht bei Valentina

Di Cristofano der Lehrabschluss an. Sie

wird gleichzeitig die Berufsmatura absolvieren,

die ihr den Weg an eine Fachhochschule

ermöglicht. Zuerst wird sie

aber noch bleiben und weitere Berufserfahrung

sammeln. Sie hat sich bereits

über das Studium «Bachelor of Arts in

Innenarchitektur» an der Hochschule

Luzern informiert. Für sie ist klar, dass

die aktuelle handwerkliche Berufswelt

mit dem Schwerpunkt Textilien ihr

völlig entspricht. In der weiteren Zukunft

möchte sie sich gern weiterbilden

und mehr Verantwortung übernehmen.

Aber diese Berufswelt will sie

nicht verlassen.

Deshalb ist es so wichtig, dass

Jugendliche im Berufswahlalter nicht

lediglich eine Berufsbezeichnung oder

ein Lieblingsschulfach wählen, sondern

Berufswelten erleben, um entscheiden

zu können, in welcher sie leben

möchten.

«Anzeiger»-Serie «Lernende»: In unregelmässigen

Abständen portraitiert der „Anzeiger“ in

Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum Lehrlinge

in Ämtler Unternehmen. Die bisherigen Artikel finden

sich unter www.lehrstellenforum.ch/Serie-Lernende/.


Der nächste Schritt ist die Ausbildung zur Berufsbildnerin

Serie Lernende: Saranda Ahmeti hat als Detailhandelsfachfrau beim Lärchen-Märt in Bonstetten abgeschlossen

Saranda Ahmeti ist seit sieben

Jahren in der Schweiz und

spricht ausgezeichnet Schriftdeutsch

und Dialekt. Ihren guten

Berufseinstieg verdankt sie vor

allem ihrem Fleiss und Ehrgeiz,

doch auch ihre Mutter, ihr

Oberstufenlehrer Jürg Berger

und Lehrmeisterin Simone

Müller haben Anteil daran.

...................................................

von regula zellweger

Als Saranda Ahmeti vor sieben Jahren

in die Schweiz kam, erhielt sie zuerst

einen Intensiv-Deutschkurs, bevor sie

in die erste Oberstufe in Affoltern eintrat.

Sie hatte Glück: Ihr Oberstufenlehrer

Jürg Berger engagierte sich sehr

für seine Schüler, insbesondere auch

während der Berufswahl und der Lehrstellensuche.

Saranda Ahmeti schnupperte

in verschiedenen Berufen wie

Kleinkinderzieherin oder Coiffeuse.

Schliesslich machte sie ein mehrmonatiges

Praktikum in einem Modeshop

im Tivoli. Sie brach ab, um nach

Spanien zurückzukehren und die

erkrankten Grosseltern zu pflegen.

Saranda Ahmetis albanischer Vater

war gestorben, als sie zwei Jahre alt

war. Ihre Mutter zog die drei Kinder

alleine gross. Sarandas älterer Bruder

ist Servicefachangestellter, ihre ältere

Schwester Kleinkinderzieherin. Ihre

Mutter und ihre Grosseltern hatten

bereits Arbeitserfahrung in der

Schweiz, die Mutter spricht perfekt

Schweizerdeutsch. Auch ein Onkel

und eine Tante sind in der Schweiz erwerbstätig.

Mit etwas Glück Lehrstelle

gefunden

Der Grossvater riet seiner Enkelin, in

die Schweiz zurückzukehren und dort

eine Ausbildung zu machen, denn in

Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit

aktuell bei 32,4 Prozent.

Wieder bei ihrer Familie in der

Schweiz, bekam sie eine Stelle im Service

beim Arbeitgeber ihrer Mutter.

Sie arbeitet dort gut und fiel einer

RAV-Mitarbeiterin auf, die den Kontakt

mit Simone Müller vom Lärche-

Märt herstellte. Lehrmeisterin und

ehemalige Lernende sind sich einig:

«Es war Liebe auf den ersten Blick.»

Saranda Ahmetis begann mit der

zweijährigen berufliche Grundbildung.

Diese führt zu einem anerkannten

Abschluss, dem eidgenössischen

Berufsattest EBA. Diese verkürzte Lehre

richtet sich hauptsächlich an junge

Menschen mit schulischen Schwierigkeiten.

Sie hatte aber keine schulischen

Schwierigkeiten, lediglich ihr Deutsch

war nach den wenigen Jahren in der

Schweiz noch nicht perfekt. Nach

einem halben Jahr Attestausbildung

konnte sie in die dreijährige Berufslehre

mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis

EFZ übertreten. Dieses «Upgraden»

verlangte von Saranda Ahmeti

grossen schulischen Einsatz. Sie erhielt

aber während der ganzen Lehrzeit

viel Unterstützung von ihrer Lehrmeisterin

Simone Müller und ihrem

Oberstift Valdet Latifi.

Familiärer Lehrbetrieb

Diesen Sommer hat Saranda Ahmeti

nun erfolgreich die Berufslehre abgeschlossen.

Vorerst bleibt sie beim

Lehrbetrieb. Ihr gefällt es im Lärche-

Märt von Felix und Simone Müller.

Was vor 21 Jahren mit sechs Personen

begann, ist nun ein attraktives Lebensmittelgeschäft

mit 27 Mitarbeitenden,

das ein breite Produktepalette hat und

auch Catering anbietet. Baulich wurde

der Laden von 180 auf 500 Quadratmeter

vergrössert. Felix und Simone Müller

pflegen ihren eigenen, familiären

und dienstleistungsorientierten Stil

und legen grossen Wert auf Frische

und Qualität ihrer Produkte. Sie verkaufen

zu 70 Prozent Migros-Produkte,

die weiteren 30 Prozent beziehen

sie bei rund 50 unterschiedlichen Produzenten

der Region, bei ausgesuchten

Comestibles-Betrieben oder Lieferanten

mit nachhaltiger Produktion.

Im Lärche-Märt kennt man sich persönlich.

Personen, die nicht mehr

selbst mit dem Auto einkaufen können,

werden jeweils am Freitagnachmittag

auf Voranmeldung von Simone

Müller zum Einkaufen chauffiert.

Unter den Mitarbeitenden pflegt

man einen familiären Umgang, es

werden gemeinsame Anlässe organisiert

und man kocht auch mal füreinander.

Auch der Umgang mit der langjährigen

Kundschaft ist familiär – aber

Simone Müller legt auch grossen Wert

auf Professionalität. Kein Klatsch und

Tratsch! Saranda Ahmeti lacht: «Ich

schwatze gern. Schon in der Unterstufe

hat sich meine Lehrerin bei meiner

Mutter deswegen beschwert.» Sie

Saranda Ahmeti liebt ihre Arbeit mit Lebensmitteln und im Dialog

mit der Kundschaft im Lärche-Märt in Bonstetten. (Bild Regula Zellweger)

gestaltet heute den Balanceakt zwischen

Kundennähe und distanzierter

Professionalität sehr gut.

Berufstätigkeit und Familie

Saranda Ahmeti will mit Menschen arbeiten,

auch in Zukunft. Sie liebt den

Umgang mit Lebensmitteln und fühlt

sich im Lärche-Märt am richtigen Ort.

Sie erledigt alle Arbeiten gern, von der

Bestellung der weit über 10 000 Produkte

über das Einräumen des Sortiments

und die Kundenberatung bis

hin zum Einsatz an der Kasse. Sie

packt nun den 40 Lektionen umfassenden

Berufsbildnerkurs an, früher Lehrmeisterkurs

genannt. Er befähigt, Lernende

gezielt auszubilden. Dann will

sie den Führerschein machen und später

die Berufsprüfung als Detailhandelsspezialistin

anpeilen. Dafür muss

sie aber sparen. Die zweisemestrige,

subventionierte Weiterbildung an der

KV Business School Zürich kostet für

die Teilnehmenden mit Arbeitsplatz

im Kanton Zürich 4200 Franken. In

Zukunft möchte sie ein Geschäft führen

und eine Familie haben. Saranda

Ahmeti übernimmt gern Verantwortung,

etwa für den Adventsanlass am

6. Dezember im Rahmen der Adventsfenster-Tradition

in Bonstetten.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,

Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,

Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Optik, Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,

Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias

Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Marco

Stocker, Baumaschinenmechaniker, Leuthard

Bau AG, Merenschwand; Robin Oberholzer, Polymechaniker

bei der AS Aufzüge AG in Wettswil.


Speerwerfen und die Arbeit mit Baumaschinen ergänzen sich

Serie «Lernende»: Marco Stocker, lernender Baumaschinenmechaniker bei der Leuthard Bau AG

In einem Jahr wird Marco Stocker

seine vierjährige Berufslehre

als Baumaschinenmechaniker

abgeschlossen haben. Stillsitzen

oder Büroarbeiten sind nicht

sein Ding. Er will sich bewegen,

tagsüber in der Werkstatt der

Leuthard Bau AG, abends und am

Wochenende als ambitionierter

Speerwerfer.

...................................................

von regula zellweger

Marco Stocker arbeitet zuverlässig mit

seinen Händen, ist körperlich fit, hat

räumliches Vorstellungsvermögen,

technisches Verständnis und Ausdauer.

Dies macht ihn, wie sein Lehrmeister

Paul Müller sagt, zu einem musterhaften

Lehrling. Aber auch zu einem

erfolgreichen Sportler, der als Speerwerfer

in der Kategorie «Unter 18 Jahre»

die Silbermedaille an den Schweizer

Meisterschaften holte. Dazu trainiert

er vier Abende in der Woche, an

den Wochenenden nimmt er oft an

Meisterschaften teil.

Dass der sportliche Jugendliche

nach der Oberstufe einen technischen

Beruf erlernen wollte, bei dem man

ständig in Bewegung ist und nicht nur

Ersatzteile auswechseln muss, war

ihm bald klar. Er schnupperte als

Landmaschinenmechaniker und als

Baumaschinenmechaniker – und entschied

sich voller Überzeugung für die

Baumaschinen.

Förderndes Elternhaus

Der Vater führt als Corporate General

Manager ein Technologieunternehmen,

die Mutter ist Informatikerin,

der Bruder studiert mit dem Ziel «Bachelor

of Science in Medizintechnik»

an der Hochschule Luzern – wahrlich

ein Umfeld, in dem Technik zum Gesprächsstoff

im Alltag gehört. Dass er

sich in der Welt der Technik in Zukunft

weiterentwickeln will, ist Marco

Stocker klar. Elektrotechnik interessiert

ihn brennend. «Er ist aufgeweckt,

interessiert und arbeitet mit Leidenschaft»,

bestätigt Lehrmeister Müller.

Bei aller Freude an der Technik

macht sich Marco Stocker aber auch

Gedanken zum sinnvollen Einsatz von

Technik in der Zukunft und sieht betreffend

Umwelt und Nachhaltigkeit

Möglichkeiten, aber auch Grenzen.

Baumaschinenmechaniker

Kein Arbeitstag ist wie der andere. Als

Baumaschinenmechaniker wartet und

repariert Marco Stocker Baumaschinen

wie Bagger, Bautrocknungsgeräte,

Betonmischer, Bodenverdichter, Hydraulikhämmer,

Krane, Muldenkipper,

Vibrationsstampfer, Strassenfertiger

und Walzen. Oft handelt es sich um

komplexe Hightech Geräte mit elektronischen

Steuerelementen.

Eben hat Marco Stocker ein Werkzeug

für einen «Strassenfertiger» entwickelt

und montiert. Diese Maschine

baut Beläge in Strassen ein. Ein Mann

sitzt auf der Maschine, zwei weitere

kontrollieren den Vorgang rechts und

links der Maschine. Auf jede Veränderung

der Strassenneigung, des Abstandes

vom Rand oder der Dichte des Belages

muss sofort reagiert werden.

Die Leuthard Bau AG setzt innovativ

auf neuste Technologien. Es wird

mit GPS gearbeitet und BIM hat längst

Einzug gehalten. Der Begriff Building

Information Modeling (BIM) beschreibt

eine Methode der vernetzten

Planung, Ausführung und Bewirtschaftung

von Gebäuden und Bauwerken

mithilfe von Software. Dabei werden

alle relevanten Bauwerksdaten digital

modelliert, kombiniert und erfasst.

Das ermöglicht, geplante Bauwerke

vorab mittels einer «Virtual-Reality-

Brille» virtuell begehen und erleben

zu können.

Am 4. und 5. Oktober präsentiert

Marco Stocker seinen Beruf zusammen

mit anderen Lernenden der Leuthard

Bau AG an der Berufsmesse in

Bonstetten. Dabei sollen die Messebesucher

eine solche Brille ausprobieren

dürfen.

Motivieren und Vorbild sein

Marco Stocker nimmt für einen Kollegen,

der sich nach der Ausbildung

zum Landwirt für die verkürzte Lehre

Marco Stocker arbeitet an der Optimierung eines Strassenfertigers, einer grossen

Maschine für den Einbau von Walzasphalt. (Bild Regula Zellweger)

als Baumaschinenmechaniker entschlossen

hat, die Funktion des Oberstifts

wahr. Im Turnverein Sins trainiert

er einmal wöchentlich Jugendliche

von 7 bis 14 Jahren. Er gibt sein

Wissen und Können gern weiter.

Die Schule bereitet ihm keine Mühe.

Er arbeitet zurzeit an seiner Vertiefungsarbeit

im Allgemeinbildungsunterricht.

Sein Thema ist Recycling von

Plastik. Dazu interviewt er den Betriebsleiter

der InnoRecycling AG, wo

Kunststoffabfälle zu hochwertigen

Kunststoff-Regranulaten verarbeitet

werden. Der Lehrling will damit aufzeigen,

wie viel ökologisches und ökonomisches

Potential in vermeintlichem

Kunststoffabfall liegt – auch mit

dieser Themenwahl zeigt Marco Stocker

sein Interesse an der Lösung von

Fragen der Zukunft.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Den Anfang machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen und

Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der Garage

Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten Selina Frey,

Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik Affoltern, Nina

Plocher, Polymechanikerin bei der Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten, Tobias Rutishauser,

Schreiner bei Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach und Alina Beck, Produktionsmechanikerin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen.




Gesetze und Gespräche stehen im Zentrum

Nicole Keller, Lernende Kauffrau EFZ Notariate Schweiz beim Notariat in Affoltern

Nicht nur das gute Sek-A-Zeugnis

machte es Nicole Keller leicht,

die Lehrstelle beim Notariat zu

bekommen. Es waren vor allem

ihre Persönlichkeit, ihre

sprachliche Ausdrucksfähigkeit,

ihr vernetztes Denken, ihre

schnelle Auffassungsgabe,

Genauigkeit und ihre Grundeinstellung

zur Arbeit, mit der sie

ihren Lehrmeister überzeugte.

...................................................

von regula zellweger

Wenn Nicole Keller in der dritten Sek

erzählte, sie werde eine Notariatslehre

machen, stiess sie oft auf Unwissen.

Die Dienstleistungen von Kaufleuten

Notariate Schweiz sind in allen Kantonen

frei zugänglich. Sie unterstützen

ihre Vorgesetzten in den verschiedenen

Geschäften des Zivilrechts. Im

Kanton Zürich helfen sie bei der Vorbereitung

von öffentlichen Urkunden

und schriftlichen Verträgen mit. So

beispielsweise bei Kaufverträgen für

Immobilien, bei der Erstellung von

Schuldbriefen, bei Ehe- und Erbverträgen

sowie bei der Gründung von

Gesellschaften in verschiedenen

Rechtsformen. Sie nehmen auch Protokolle

über Beschlüsse von Generalversammlungen

oder anderen Organen

auf. In Affoltern ist das Notariat

auch für Konkurse zuständig.

Bereits ab dem zweiten Lehrjahr

gab Nicole Keller am Telefon und an

der Empfangstheke Auskünfte. Zur

Beantwortung der vielfältigen Fragen

benötigt sie gute Kenntnisse des Zivil-,

Grundbuch-, Schuldbetreibungs- und

Konkursrechts sowie der Handelsregisterverordnung.

«Ich lese gern in

Gesetzbüchern», meint sie. Sie

schreibt auch gern Protokolle. Überhaupt

findet sie die Arbeit im Notariat

alles andere als trocken.

Nicole Keller nimmt ihre verantwortungsvolle Arbeit als Lernende Kauffrau Notariate Schweiz sehr ernst. Was aber nicht

heisst, dass der Umgang unter den Mitarbeitenden nicht voller Humor und Fröhlichkeit sein kann. (Foto R. Zellweger)

Menschen unterstützen

Das Ziel beispielsweise in einem Konkursverfahren

ist nicht eine Bestrafung

wegen hohen Schulden. Das

Gericht eröffnet das Verfahren. Das

Notariat wird dann vom Gericht beauftragt,

das Konkursverfahren durchzuführen.

In den allermeisten Fällen

erfolgt dies im Konsens mit dem Konkursiten.

Dies basiert auf einer respektvollen,

professionell geführten

Kommunikation. «Wir verwerten alle

Aktiven und verteilen den Erlös unter

den Gläubigern. Dies schafft den Boden,

von wo aus ein Neustart in eine

schuldenfreie Zukunft möglich ist.»

Nicole Keller kann die Sorgen

ihrer Klienten gut nachvollziehen. Sie

ist eine gute Zuhörerin und zeigt

Empathie. Die Klienten schätzen es

sehr, wenn ihnen in dieser schwierigen

Phase Verständnis entgegengebracht

wird. Auch Geduld braucht es,

denn gesetzliche Formulierungen

müssen in eine leicht verständliche

Alltagssprache übersetzt werden.

Vor allem wichtig ist Nicole Keller

Diskretion: «Ich würde auch nicht wollen,

dass meine Nachbarn über meine

finanzielle Situation Bescheid wissen.»

Familiäre Atmosphäre

Erlebt Nicole Keller mal eine belastende

Situation, wird sie damit nicht alleingelassen.

Man ist sowieso meist zu

zweit unterwegs. Ihr Lehrmeister und

die rund 20 Mitarbeitenden des Notariats

Affoltern nehmen sich Zeit für ihre

drei Lernenden. Es findet sich immer

jemand, der ein offenes Ohr hat und

beraten oder unterstützen kann. Es

gilt, zu unterscheiden, ob das Problem

in der Person oder in der Funktion begründet

ist. Meistens ist es die Funktion,

die Folge von Aufgaben, die sie in

ihrer beruflichen Position wahrnehmen

muss – und hat mit ihrer Persönlichkeit

gar nichts zu tun. «Schwierige

Kunden gibt es überall», erklärt sie.

Nicole Keller ist eine sehr gute

Schülerin und absolviert parallel zur

Lehre die Berufsmaturitätsschule. Sie

schätzt es sehr, dass sie die Theorie

am Arbeitsplatz in die Praxis umsetzen

kann.

Im Moment arbeitet sie mit drei

Kolleginnen an ihrer «Interdisziplinären

Praxisarbeit» für den Lehrabschluss.

Thema: Vergleich von

Schleichwerbung. Dazu interviewen

die Lernenden Politiker, Influencer

und Marketingverantwortliche von

Unternehmen. In einem ersten Schritt

definieren sie «Schleichwerbung»,

dann beantworten sie die Frage, was

es in diesem Bereich betreffend Gesetze

bereits gibt und zuletzt formulieren

sie ihre persönliche Meinung. Da das

Phänomen «Influencer» heute brisant

ist, ist diese Arbeit zukunftsorientiert.

Stimmige Berufswahl

In Zukunft möchte Nicole Keller auf

dem Notariat in Affoltern bleiben. «Die

meisten der heutigen Mitarbeitenden

waren hier bereits Lernende.» Dies deutet

auf die gute Arbeitsatmosphäre hin.

Weiterbilden will sich Nicole Keller

aber unbedingt, vielleicht Jura studieren

und das Patent als Notarin erwerben

oder als Bachelor of Science (FH)

in Betriebsökonomie, Vertiefungsrichtung

Management and Law abschliessen?

Sie hat noch Zeit. Sicher ist sie

aber, dass sie mit ihrem Berufswahlentscheid

die richtige Richtung eingeschlagen

hat. Und mit einem Lächeln

meint sie: «Man ist hier auch familienfreundlich,

ich kann Teilzeit arbeiten,

wenn ich einmal Kinder haben werde.»

Kauffrau Notariate Schweiz ist

kein lockerer Fun-Beruf. Er hat viel

mit Vertrauen und Verschwiegenheit

zu tun. Nicole Keller versteht es, mit

Empathie auf ihre Kundschaft einzugehen,

Sorgen ernst zu nehmen und

mit viel Respekt Lösungen für komplexe

Fragestellungen zu finden. Aber

trotz der anspruchsvollen, ernsthaften

Arbeit im Notariat lobt die Lernende

die fröhliche und herzliche Atmosphäre

an ihrem Lernort.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Bereits erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr,

Automobil-Mechatroniker, Garage Albin Herzog AG,

Ottenbach; Selina Frey, Augenoptikerin, BOA Büchi

Optik Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin,

Hawa Sliding Solutions AG, Mettmenstetten;

Tobias Rutishauser, Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Marco Stocker, Baumaschinenmechaniker,

Leuthard Bau AG, Merenschwand; Robin

Oberholzer, Polymechaniker, AS Aufzüge AG,

Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärche-Märt, Bonstetten; Cari Pfister, Lernende

Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG, Hedingen;

Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt Architektur

Energie», Hedingen; Valeria Spagnoletti, Lernende

Drogistin, Vitalis Apotheke, Affoltern; Sarina Welti,

Fachfrau Betreuung, Meilihof, Ebertswil; Andreas

Tellenbach, Apparateglasbläser, Metroglas AG,

Affoltern; Saskia Schneebeli, Drogerie Rütimann,

Hausen; Robin Birrer, Fachmann Betreuung,

Kinderkrippe Knirpsen Villa, Mettmenstetten.




Schon ab der sechsten Klasse waren die Berufsziele klar

Serie Lernende: Valeria Spagnoletti, Lernende Drogistin EFZ bei der Vitalis Apotheke in Affoltern

Für viele Eltern ist die Berufswahlphase

der Kinder belastend.

Valeria Spagnolettis Eltern konnten

es locker nehmen. Ihre Tochter

wusste schon in der Primarschule,

was sie werden wollte:

Drogistin. Im vierten Lehrjahr ist

sie noch immer begeistert von

diesem Beruf an der Schnittstelle

von Medizin und Kosmetik.

...................................................

von regula zellweger

Das Berufsziel war für Valeria Spagnoletti

klar, trotzdem hat sie noch in einer

Zahnarztpraxis und einer Arztpraxis

geschnuppert. Damit wurde das

Berufsziel Drogistin noch klarer. Es

war nicht die Angst vor Blut, aber in

einer Praxis muss man Menschen anfassen

– und Valeria Spagnoletti sieht

sich eher in einer beratenden Funktion.

Sie verkauft in der Vitalis Apotheke

rund 10 000 verschiedene Produkte.

Insgesamt 30 Mitarbeitende sind in

der Filiale in Mettmenstetten sowie im

Hauptgeschäft in der Apotheke und im

Baby-Fachgeschäft im Gebäude des Cooparks

in Affoltern beschäftigt. Sie arbeitet

eng mit Apothekerinnen mit einem

universitären Abschluss, Pharma-

Betriebsassistentinnen (BP), Pharma-Assistentinnen

EFZ, Drogistinnen/Visagistinnen,

Drogistinnen HF, Drogistinnen

EFZ und sieben Lernenden zusammen.

Ein Lernender ist der einzige Mann im

Unternehmen. Auch in der Berufsschule

gibt es lediglich einen einzigen Mann in

der Klasse. Apotheken und Drogerien

sind offensichtlich ein frauendominiertes

Berufsfeld – Zeit, dass mehr Männer

dieses Berufsfeld wählen.

Medizinisches Wissen sammeln

Drogistin Valeria Spagnoletti kann neutral und professionell zu vielen medizinischen Indikationen und Medikamenten Informationen

abgeben. Persönlich fühlt sie sich aber der Schulmedizin näher als der Komplementärmedizin.

(Bild Regula Zellweger)

Weil Valeria Spagnoletti ihre berufliche

Grundbildung in einer Apotheke absolviert,

hat sie zusätzlich Einblick in die

Welt der Pharmazie. In der Berufsschule

eignet sie sich Grundwissen über den

menschlichen Körper an und sie kennt

die Produkte im Sortiment. Das erlaubt

ihr, umfassend, ganzheitlich und individuell

zu beraten. Dazu muss sie sich einen

Überblick über die Befindlichkeit

des Kunden verschaffen. Sie bringt in

Erfahrung, wo Probleme auftreten, wie

sich die Symptome äussern, wie lange

sie dauern, ob Begleiterscheinungen

auftreten, welche Medikamente bereits

genommen werden und was die Kunden

bereits unternommen haben, um

ihr Problem zu lösen.

Im Beratungsgespräch erklärt sie

die Wirkung von Naturheilmitteln

und Medikamenten und gibt Hinweise

zu deren Anwendung. Persönlich sieht

sie Schul- und Komplementärmedizin

nicht im Widerspruch, sondern ergänzend.

Sie unterstützt und respektiert

die Wahl der Kunden.

Der andere Bereich in der Arbeit

einer Drogistin ist Körperpflege und

Kosmetik. Auch hier berät sie gern.

Der Kontakt mit unterschiedlichsten

Kunden, die grosse Artikelvielfalt und

der oft sehr lebhafte Betrieb setzen

grosse Selbstständigkeit und aktives

Mitdenken voraus, was ihr völlig entspricht.

Valeria Spagnoletti ist Oberstiftin

und Ansprechpartnerin für die sieben

anderen Lernenden. In ihren Verantwortungsbereich

gehört auch das Warenlager

im Keller. Sie kontrolliert die

Warenbestände und bestellt die fehlenden

Produkte bei Lieferfirmen.

Nach dem Wareneingang prüft sie die

Lieferung, beschriftet die Produkte

mit Strichcode und Preis und lagert

diese ein.

Andern Menschen helfen

Da ist sie pingelig genau und kann

auch mal etwas ungehalten reagieren,

wenn die nötige Ordnung nicht

eingehalten wird. Das Temperament

hat sie von ihrem italienischen Vater,

aber auch einen gewissen Perfektionismus.

Valeria Spagnoletti hat einen

älteren Bruder und eine ältere

Schwester. Beide haben als Hochbauzeichner

und als Augenoptikerin Berufe,

die auch genaues Arbeiten verlangen.

Mit ihren 19 Jahren hat sie bereits

miterlebt, dass Thrombosen das Leben

der Mutter ernsthaft gefährdet haben.

Deshalb befasst sich ihre Schlussarbeit

in der Berufsschule mit diesem Thema.

Wenn Valeria Spagnoletti Menschen

helfen kann, ist sie glücklich.

Deshalb drängt es sie noch nicht in

eine Führungsposition, sie will nahe

beim Kunden bleiben. Sie kann sich

gut vorstellen, in einer Familienphase

für einige Jahre ganz aus dem Erwerbsleben

auszuscheiden oder Teilzeit

zu arbeiten. Wahrscheinlich

wird sie die Zusatzausbildung zur Visagistin

absolvieren, damit optimiert

sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Ebenso kann sie sich vorstellen,

beruflich mal etwas ganz anderes

zu machen. «Ich würde aber immer

wieder zum Beruf einer Drogistin

zurückkehren», sagt sie voller

Überzeugung.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen. Bereits

erschienen: Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker,

Garage Albin Herzog AG, Ottenbach;

Selina Frey, Augenoptikerin, BOA, Büchi Optik

Affoltern; Nina Plocher, Polymechanikerin, Hawa

Sliding Solutions AG, Mettmenstetten; Tobias Rutishauser,

Schreiner, Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach; Alina Beck, Produktionsmechanikerin,

Ernst Schweizer AG, Hedingen; Marco Stocker,

Baumaschinenmechaniker, Leuthard Bau AG, Merenschwand;

Robin Oberholzer, Polymechaniker, AS

Aufzüge AG, Wettswil; Saranda Ahmeti, Detailhandelsfachfrau,

Lärchen-Märt, Bonstetten; Cari Pfister,

Lernende Büroassistentin EBA, Ernst Schweizer AG,

Hedingen; Michelle Stäubli, Zeichnerin, «Werkstatt

Architektur Energie», Hedingen.

Berufsmesse 2019: 4. Und 5. Oktober im Sportzentrum

Schachen in Bonstetten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!