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Erfolgsgeschichten von Lernenden

Wir portraitieren im Anzeiger Lernende in Ämtler Unternehmen.

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Speerwerfen und die Arbeit mit Baumaschinen ergänzen sich

Serie «Lernende»: Marco Stocker, lernender Baumaschinenmechaniker bei der Leuthard Bau AG

In einem Jahr wird Marco Stocker

seine vierjährige Berufslehre

als Baumaschinenmechaniker

abgeschlossen haben. Stillsitzen

oder Büroarbeiten sind nicht

sein Ding. Er will sich bewegen,

tagsüber in der Werkstatt der

Leuthard Bau AG, abends und am

Wochenende als ambitionierter

Speerwerfer.

...................................................

von regula zellweger

Marco Stocker arbeitet zuverlässig mit

seinen Händen, ist körperlich fit, hat

räumliches Vorstellungsvermögen,

technisches Verständnis und Ausdauer.

Dies macht ihn, wie sein Lehrmeister

Paul Müller sagt, zu einem musterhaften

Lehrling. Aber auch zu einem

erfolgreichen Sportler, der als Speerwerfer

in der Kategorie «Unter 18 Jahre»

die Silbermedaille an den Schweizer

Meisterschaften holte. Dazu trainiert

er vier Abende in der Woche, an

den Wochenenden nimmt er oft an

Meisterschaften teil.

Dass der sportliche Jugendliche

nach der Oberstufe einen technischen

Beruf erlernen wollte, bei dem man

ständig in Bewegung ist und nicht nur

Ersatzteile auswechseln muss, war

ihm bald klar. Er schnupperte als

Landmaschinenmechaniker und als

Baumaschinenmechaniker – und entschied

sich voller Überzeugung für die

Baumaschinen.

Förderndes Elternhaus

Der Vater führt als Corporate General

Manager ein Technologieunternehmen,

die Mutter ist Informatikerin,

der Bruder studiert mit dem Ziel «Bachelor

of Science in Medizintechnik»

an der Hochschule Luzern – wahrlich

ein Umfeld, in dem Technik zum Gesprächsstoff

im Alltag gehört. Dass er

sich in der Welt der Technik in Zukunft

weiterentwickeln will, ist Marco

Stocker klar. Elektrotechnik interessiert

ihn brennend. «Er ist aufgeweckt,

interessiert und arbeitet mit Leidenschaft»,

bestätigt Lehrmeister Müller.

Bei aller Freude an der Technik

macht sich Marco Stocker aber auch

Gedanken zum sinnvollen Einsatz von

Technik in der Zukunft und sieht betreffend

Umwelt und Nachhaltigkeit

Möglichkeiten, aber auch Grenzen.

Baumaschinenmechaniker

Kein Arbeitstag ist wie der andere. Als

Baumaschinenmechaniker wartet und

repariert Marco Stocker Baumaschinen

wie Bagger, Bautrocknungsgeräte,

Betonmischer, Bodenverdichter, Hydraulikhämmer,

Krane, Muldenkipper,

Vibrationsstampfer, Strassenfertiger

und Walzen. Oft handelt es sich um

komplexe Hightech Geräte mit elektronischen

Steuerelementen.

Eben hat Marco Stocker ein Werkzeug

für einen «Strassenfertiger» entwickelt

und montiert. Diese Maschine

baut Beläge in Strassen ein. Ein Mann

sitzt auf der Maschine, zwei weitere

kontrollieren den Vorgang rechts und

links der Maschine. Auf jede Veränderung

der Strassenneigung, des Abstandes

vom Rand oder der Dichte des Belages

muss sofort reagiert werden.

Die Leuthard Bau AG setzt innovativ

auf neuste Technologien. Es wird

mit GPS gearbeitet und BIM hat längst

Einzug gehalten. Der Begriff Building

Information Modeling (BIM) beschreibt

eine Methode der vernetzten

Planung, Ausführung und Bewirtschaftung

von Gebäuden und Bauwerken

mithilfe von Software. Dabei werden

alle relevanten Bauwerksdaten digital

modelliert, kombiniert und erfasst.

Das ermöglicht, geplante Bauwerke

vorab mittels einer «Virtual-Reality-

Brille» virtuell begehen und erleben

zu können.

Am 4. und 5. Oktober präsentiert

Marco Stocker seinen Beruf zusammen

mit anderen Lernenden der Leuthard

Bau AG an der Berufsmesse in

Bonstetten. Dabei sollen die Messebesucher

eine solche Brille ausprobieren

dürfen.

Motivieren und Vorbild sein

Marco Stocker nimmt für einen Kollegen,

der sich nach der Ausbildung

zum Landwirt für die verkürzte Lehre

Marco Stocker arbeitet an der Optimierung eines Strassenfertigers, einer grossen

Maschine für den Einbau von Walzasphalt. (Bild Regula Zellweger)

als Baumaschinenmechaniker entschlossen

hat, die Funktion des Oberstifts

wahr. Im Turnverein Sins trainiert

er einmal wöchentlich Jugendliche

von 7 bis 14 Jahren. Er gibt sein

Wissen und Können gern weiter.

Die Schule bereitet ihm keine Mühe.

Er arbeitet zurzeit an seiner Vertiefungsarbeit

im Allgemeinbildungsunterricht.

Sein Thema ist Recycling von

Plastik. Dazu interviewt er den Betriebsleiter

der InnoRecycling AG, wo

Kunststoffabfälle zu hochwertigen

Kunststoff-Regranulaten verarbeitet

werden. Der Lehrling will damit aufzeigen,

wie viel ökologisches und ökonomisches

Potential in vermeintlichem

Kunststoffabfall liegt – auch mit

dieser Themenwahl zeigt Marco Stocker

sein Interesse an der Lösung von

Fragen der Zukunft.

In unregelmässigen Abständen porträtiert der

«Anzeiger» Lehrlinge in Ämtler Unternehmen.

Den Anfang machten Julia Meier, Metallbaukonstrukteurin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen und

Ueli Fehr, Automobil-Mechatroniker bei der Garage

Albin Herzog AG, Ottenbach. Es folgten Selina Frey,

Augenoptikerin bei BOA, Büchi Optik Affoltern, Nina

Plocher, Polymechanikerin bei der Hawa Sliding

Solutions AG, Mettmenstetten, Tobias Rutishauser,

Schreiner bei Schneebeli Schreinerhandwerk,

Ottenbach und Alina Beck, Produktionsmechanikerin

bei der Ernst Schweizer AG, Hedingen.

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