Erfolgsgeschichten von Lernenden
Wir portraitieren im Anzeiger Lernende in Ämtler Unternehmen.
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zahnarzt@praxis-affoltern.ch
Am Puls der Gemeinde
Céline Roten, Lernende Kauffrau EFZ bei der Gemeindeverwaltung Obfelden
Neben den fachlichen Kompetenzen,
die sich Céline Roten auf den
verschiedenen Abteilungen der
Gemeinde Obfelden angeeignet
hat, hat sie im Bereich Persönlichkeitsentwicklung
vor allem
Selbstsicherheit und Kommunikationskompetenzen
erarbeitet.
Kommendes Jahr steht die
Lehrabschlussprüfung an. Céline
Roten wird gut vorbereitet sein.
von regula zellweger
Wer auf einer Gemeinde eine kaufmännische
Lehre abschliesst, hat meist drei
interessante Lehrjahre hinter sich.
«Kaufleute öffentliche Verwaltung» lernen
in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern,
die sich je nach Grösse und Art des
Betriebs unterscheiden. Céline Roten,
im dritten Lehrjahr bei der Gemeinde
Obfelden und 17 Jahre alt, wird in einem
halben Jahr wählen, ob sie ihr erworbenes
Wissen in einer Gemeinde-, Kreis-,
Bezirks- oder Kantonalverwaltung oder
in einem Gericht einbringen – oder erst
mal eine Weltreise machen will. Sie hat
eine Leidenschaft und Begabung für
Sprachen und liest in der Freizeit Bücher
auf Englisch. «Wenn ich sie auf Deutsch
lese, wird mir schnell langweilig», lacht
sie.
Die junge Obfelderin sucht intellektuelle
Herausforderungen. Sie hat eine
schnelle Auffassungsgabe. Jede Herausforderung,
die sie angenommen und
bewältigt hat, stärkte ihr Selbstvertrauen.
So ist aus einer eher scheuen Sekundarschülerin
eine kompetente Fachfrau
Céline Roten lernt bei der Gemeinde Obfelden Kauffrau öffentliche Verwaltung
EFZ. Am liebsten würde sie dort nach dem Lehrabschluss bleiben – doch auch
das englischsprachige Ausland lockt. (Bild Regula Zellweger)
geworden. Céline Roten hat ihre Kommunikationskompetenzen
erhöht. Sie
kann schwierige Gespräche führen und
auch geduldig und aufmerksam zuhören.
Dies muss man beispielsweise in der
Abteilung «Steuern» können.
Verschiedene Profile
Dass ihre Berufswelt einmal das Büro
sein wird, wusste Céline Roten schon
früh. Auch ihre Eltern arbeiten in verschiedenen
Funktionen im Büro. Vor
Lehrstellenantritt wählte Céline Roten
auch das Profil des Abschlusses. Folgende
Möglichkeiten standen ihr offen:
– Profil B: Schwerpunkt Informatik,
Kommunikation, Administration (IKA),
eine Fremdsprache
– Profil E: Schwerpunkt Wirtschaft und
Gesellschaft (W&G), zwei Fremdsprachen
– Profil M: Analog Profil E mit Schwerpunkt
Finanz- und Rechnungswesen
und Berufsmatura (BM)
Céline Roten entschied sich für das
E-Profil; sollte sie die Berufsmatura doch
noch machen wollen, kann sie dies
nachträglich tun. Mathematik ist nicht
ihr Lieblingsfach. Aber Rechnungen zu
stellen und Belege zu verbuchen, bereitet
ihr keine Schwierigkeiten. In den
nächsten Tagen startet sie die Ausbildungsphase
in der Finanzverwaltung,
wo sich ihre Arbeit um Zahlen und
Buchhaltung drehen wird.
Am liebsten auf dem Steueramt
Im Verlauf der Lehre arbeitete Céline
Roten in vier verschiedenen Abteilungen:
Einwohnerkontrolle, Gemeindekanzlei,
Steueramt und Finanzverwaltung.
Die Tätigkeiten in allen Abteilungen
sind vielfältig: Auskünfte einholen
und erteilen, verschiedene Anspruchsgruppen
und Kunden beraten, Kundenanfragen
bearbeiten, Register führen,
Kundenreklamationen bearbeiten, Briefe
und Berichte verfassen, Akten lesen
und studieren, Verfügungen vorbereiten,
Protokolle verfassen, Gebührenrechnungen
erstellen, Belege verbuchen,
Kasse führen, statistische Auswertungen
erstellen und Sitzungen organisieren.
Begonnen hat sie ihre Lehre mit
einem Jahr Tätigkeit bei der Einwohnerkontrolle,
vornehmlich am Schalter.
Anfangs zog sie Telefonkontakte vor.
Heute schätzt sie auch den direkten
Kontakt, gibt souverän Auskunft, beantwortet
Fragen oder leitet Fragende
an die richtigen Stellen weiter. «Ich
freue mich, wenn ich helfen kann.»
Während der vier Monate auf der Gemeindekanzlei
half sie bei der Vor- und
Nachbereitung von Gemeinderatssitzungen,
betreute die Reservationen von gemeindeeigenen
Räumlichkeiten und befasste
sich sogar mit Waffenscheinen.
Das Jahr auf dem Steueramt gefiel
ihr bis jetzt am besten. «Hier kann man
vertiefen, was man am Schalter gelernt
hat.» Das Einhalten die Schweigepflicht
ist für sie selbstverständlich. Interessant
findet sie rechtliche Fragen, beispielsweise
das Familien- oder das Erbrecht.
Bleiben oder weiterziehen
Bei der Gemeinde Obfelden arbeiten
mehrere Personen, die dort bereits vor
einigen Jahren ihre Grundausbildung
gemacht haben. Direkt nach der Lehre
würde Céline Roten gern noch etwas
bleiben – weiss aber nicht, ob dies
möglich sein wird. Auf alle Fälle
möchte sie zuerst für Reisen sparen.
Kanada zieht sie magisch an. Welchen
Weg sie nach der Reise einschlagen
wird, ist offen – denn Reisen erweitert
den Horizont, unterstützt bei der
Selbstfindung und beeinf lusst so auch
die Präferenzen für die individuelle
Laufbahngestaltung.
Bereits jetzt bekommt sie von ihrer
Vorgesetzten im Steueramt viel Lob: «Céline
arbeitet sehr selbstständig, denkt
gut mit und auch voraus, sie hat eine
schnelle Auffassungsgabe, ist zuverlässig,
offen, interessiert. Sie tut dem Team
gut, ist ausgleichend und kümmert sich
auch gern um die jüngere Lernende.»
Dann erklärt sie mit viel Wärme: «Ich
habe Céline einfach gern.»
Adäquate Anforderungen, Wertschätzung
und emotionale Wärme sind
der Boden, auf dem junge Menschen gut
und gern lernen.
Anzeiger-Serie: «Lernende»: In unregelmässigen
Abständen werden Lernende in Ämtler Unternehmen
in Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum
porträtiert. Die bisherigen Artikel findet man unter
http://www.lehrstellenforum.ch/Serie-Lernende/