architektur Fachmagazin Ausgabe 720
Bauen & Energie
FACHMAGAZIN
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550
07
www.architektur-online.com
November 2020
Bauen &
Energie
SICHERHEIT NAHEZU UNSICHTBAR
Die neue Brandschutzschiebetür von Peneder aus
Aluminium-Glas überzeugt durch pure Eleganz.
Sicher und designorientiert aber kaum sichtbar.
highline.peneder.com
www.architektur-online.com
3
Editorial
Information auf
vielen Kanälen
Seit mehr als 25 Jahren besteht unser architektur
FACHMAGAZIN – und hat sich vom einstigen Newcomer
zum führenden Architekturfachmagazin in
Österreich entwickelt.
Und diese Position besetzen wir nicht nur als verbreitungsstärkstes
Fachmedium dieses Segments mit
unserer Printausgabe, von der laut Österreichischer
Auflagenkontrolle (ÖAK) im ersten Halbjahr 2020
durchschnittlich 11.758 Exemplare pro Ausgabe verbreitet
wurden. Auch im Bereich der Neuen Medien liegen
wir mit unserem Angebot mittlerweile in der Gunst
der Leser und Nutzer ganz weit vorne:
Unsere Website www.architektur-online.com verbucht
mit ihren laufend aktualisierten Informationen durchschnittlich
fast 22.000 Aufrufe pro Monat, das architekturFACHMAGAZIN
als ePaper wird pro Ausgabe
durchschnittlich 22.900 mal aufgerufen, Facebook
weist uns mehr als 11.000 Abonnenten zu und unsere
Beiträge auf Pinterest werden monatlich mehr als
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und unser Neustart auf Instagram hat bisher bereits
über 1.500 Abonnenten gebracht. Bleibt noch unser
wöchentlicher Newsletter, den aktuell über 2.000 Interessenten
abonniert haben.
Basis und Ausgangspunkt aller dieser Kommunikationsmittel
und -kanäle ist und bleibt die Printversion
von unserem architekturFACHMAGAZIN mit seinen
acht Ausgaben pro Jahr, das wir nach und nach um
sinnvolle Möglichkeiten aus dem Bereich der Neuen
Medien ergänzt haben. So vereinen wir Qualität, Inhalt
und auch Aktualität mit den verschiedensten Kommunikationsvorlieben
und -gewohnheiten.
Über allem steht dabei der praktische Nutzen unserer
Informationen, die neben unseren Leserinnen und
Lesern/Nutzerinnen und Nutzern auch unsere Partner
aus der Werbewirtschaft schätzen.
Viel Vergnügen mit den folgenden Seiten zum Heftthema
„Bauen & Energie“– wie und wo auch immer Sie
sie vor Augen haben werden.
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architektur FACHMAGAZIN
Editorial 03
Architekturszene 08
Die Architektur als Wegbereiter
Magazin 12
Bau & Recht 24
Intelligenter Drachenpanzer 28
Shoppingcenter ALEJA /
Ljubljana / ATP Innsbruck
Kühlen und Heizen mit Eis 34
Wohnhaus Aumühle /
Aumühle, Deutschland /
Buero Bechtloff
Das Wohnhaus der Zukunft? 40
Villa Sophia / Prag / coll coll
Eine Berghütte 48
als Zufluchtsort
Skigard Hytte / Fåvang, Norwegen /
Mork-Ulnes Architects
Atmende Wände 54
Wall House / Vietnam /
Bui The Long – CTA | Creative Architects
Aus einem Sturm geboren 60
Ranwas School / Vanuatu /
CAUKIN Studio
Holzbau higher level 66
MalisGarten / Zell am Ziller, Österreich /
Matteo Thun & Partners /Architektur
& Meissl Architects
Erweiterung des Horizonts 68
Erweiterung Gipfelhaus /
Magdalensberg, Kärnten /
Architekten Ronacher ZT
Licht 76
Produkt News 80
edv 114
Telearbeit: My home is my office
4
28 34
48
40
54 60
Inhalt
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich
CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at)
REDAKTION mag. arch. Peter Reischer, Alexandra Ullmann, DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14
GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 89,- / Ausland: € 109,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):
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EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-
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architektur FACHMAGAZIN
8
Architekturszene
Die Architektur
als Wegbereiter
Projekte mit visionärem Charakter fördern die Weiterentwicklung der Architektur.
Wagen sich Planer an solch mutige Konzepte heran, bewirken sie in der Baubranche
positive Veränderungen. Daher ist es wichtig, auf Innovationen in der Bauplanung
aufmerksam zu machen. Dies bezweckte das Architekturzentrum Wien mit
der Ausstellung „Europas beste Bauten“.
Text: Dolores Stuttner
Gezeigt werden Manifeste zeitgenössischer
Architektur – und damit die Gewinner
des Mies van der Rohe Awards 2019.
Ihren Fokus richtete die Jury heuer auf
energieeffiziente, nachhaltige Wohn- und
Schulgebäude sowie Siedlungen und Plätze,
die durch geschickte Kombinationen
von Intimität und Offenheit, lebenswerte
Stadträume schaffen. Architektur, die sich
am Menschen orientiert, muss die Stadt der
kurzen Wege mit einladenden öffentlichen
Orten mitsamt funktionierenden Nachbarschaften
zum Ziel haben. Die ausgezeichneten
Projekte geben damit Antworten auf
gesellschaftliche Herausforderungen der
heutigen Zeit.
Sensible Entwürfe für
mutige Konzepte
Auf dem ersten Platz landete ein geschickt
saniertes Wohnprojekt in Bordeaux, Frankreich.
Gleich drei Wohnblöcke aus den
1960er-Jahren transformierten die Architekten
Lacaton & Vassal gemeinsam mit
Christophe Hutin und Frédéric Druot. Bei der
Cité du Grand Parc handelt es sich um einen
klassischen Plattenbau, der sich aus Türmen
und Wohnscheiben zusammensetzt.
In der Nachkriegszeit wurden solche Großwohnsiedlungen
zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit
in vielen Städten Europas
gebaut. Etliche der Wohnbauten sind heute
aber in die Jahre gekommen und gelten –
wenn auch oft zu Unrecht – als unattraktiv.
In den letzten 20 Jahren fielen viele solcher
Bauwerke der französischen Politik zum
Opfer. Staatlich geförderte Wohngebäude
in schlechtem Zustand riss der Staat ab und
ersetzte sie durch Neubauten. Dem Grand
Parc sollte dieses Schicksal erspart bleiben.
Mit einer programmatischen und technischen
Sanierung brachten die Architekten
von Lacaton & Vassal die Großwohnsiedlung
in Bordeaux auf den neuesten Stand.
Die Eingriffe in die Baustruktur fielen dabei
minimal, aber trotzdem wirkungsvoll aus.
Beim Umbau wurden nicht nur wirtschaftliche
und soziale, sondern gleichermaßen
ökologische Aspekte berücksichtigt. Und
Umbau von drei Wohnblöcken – Grand Parc Bordeaux, Frankreich
Lacaton & Vassal architectes, Frédéric Druot Architecture und Christophe Hutin Architecture
© Philippe Ruault
www.architektur-online.com
9
Architekturszene
Terrassenhaus Berlin,
Brandlhuber+ Emde, Burlon and Muck Petzet Architekten
© David von Becker, im Rahmen des ARCH+ Features 78: Terrassenhaus Berlin
die damit verbundenen Maßnahmen erwiesen
sich als effektiver als ein kompletter
Neubau. Letzten Endes fiel die Bauzeit sehr
kurz aus, wobei die Bewohner währenddessen
in ihren Wohnungen bleiben konnten.
Kernstück des Umbaus war der Anbau von
Wintergärten. Ebendiese stellen nicht nur
eine Erweiterung der Wohnfläche dar, sondern
dienen auch als Klimaschicht. Dies
erlaubte es der öffentlichen Wohnbaugesellschaft,
das Mietniveau bei sinkenden
Energiekosten beizubehalten. Damit passten
die zuständigen Architekten die 530
Wohneinheiten den Anforderungen des 21.
Jahrhunderts an – und das ganz ohne Verdrängung
einkommensschwacher Bevölkerungsschichten.
Das Experiment mit dem Freiraum
Damit eine Stadt als lebenswert wahrgenommen
wird, braucht es Freiräume mit
Aufenthaltsqualität. Diesbezüglich wagten
die Architekten Brandlhuber+ Emde, Burlon
und Muck Petzet mit dem Terrassenhaus
Lobe Block in Berlin ein Experiment. Das
viergeschossige Gebäude auf dem ehemaligen
Gelände der Deutschen Bahn vereint
kreatives Arbeiten, ein Restaurant, ein Yoga-Studio
und Urban Gardening. Bei dem
Projekt gelang eine Verschmelzung von
privatem und öffentlichem Raum. Charakterisiert
wird das Gebäude durch zwei Freitreppen
und große, durchlaufende Balkone,
wobei die Terrassenzonen als halbprivater
Außenraum fungieren. Gleichzeitig unterstützen
Letztere die Kommunikation der
Anrainer. Die neu realisierten Außentreppen
verbinden zudem die Dachterrasse mit dem
Gemeinschaftsgarten, was die Begegnung
der Nutzer fördert. Im Gebäude selbst verzichteten
die Planer auf ein Treppenhaus. Es
war damit möglich, die Erschließungsbereiche
im Inneren zu minimieren.
Innovative Ansätze bei der Freiraumgestaltung
beweist auch das Projekt PC Caritas
von de vylder vinck taillieu. Im belgischen
Melle wandelten die Architekten den verfallenen
Pavillon eines psychiatrischen Zentrums
in ein öffentlich zugängliches Gebäude
um. Auf gleich mehreren Etagen wurden
überdachte und geschützte Aufenthaltsflächen
installiert. Kennzeichnend für den Pavillon
sind zudem offene Bereiche, die einen
Blick auf den begrünten Campus zulassen.
Das Ziel der Planer war es, die Aufenthaltsqualität
im Garten des psychiatrischen
Zentrums zu steigern, um damit eine Aufwertung
des gesamten Campus zu erzielen.
Gemäß der Jury ist den Architekten von de
vylder vinck taillieu dies auch gelungen.
Geht es um die Stadtgestaltung, spielen
zentrale Plätze eine tragende Rolle. Immerhin
sind sie Ort der Begegnung und oftmals
Mittelpunkt sozialer Aktivitäten. Dies nahmen
sich die Architekten von 51N4E gemeinsam
mit Anri Sala zu Herzen. Mit der
Neugestaltung des 38.000 Quadratmeter
großen Skanderbeg Platzes in Tirana gelang
es ihnen, die einschüchternde Monumentalität
seiner kommunistischen Architektur zu
durchbrechen. Durch die relationale Erhöhung
der menschlichen Perspektive, wirkt
der Stadtplatz nun weniger drückend. Beim
Queren oder Aufenthalt, verströmt der Ort
durch die gezielte Ausfransung der Randzonen
mehr Gemütlichkeit. Das Wechselspiel
aus begrünten Arealen, Wasserbecken,
Springbrunnen und weitläufigen Freiflächen,
stößt auch bei den Bewohnern auf Anklang.
Heute gilt das Areal immerhin als einer der
Lieblingsplätze der Albaner.
u
PC Caritas, Melle, Belgien
architecten de vylder vinck taillieu
© Filip Dujardin
architektur FACHMAGAZIN
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Architekturszene
Dorfschule – Montbrun-Bocage, Frankreich
BAST
© BAST
© BAST
Vielseitigkeit und Offenheit
im schulischen Umfeld
Arbeits- und Lernlandschaften stehen heute
vor der Herausforderung, die individuelle
Entwicklung von Schülern zu fördern und
dabei ein offenes Lernen in unterschiedlichen
Gruppengrößen zu ermöglichen.
Mit einer gekonnten Mischung aus Intimität
und Offenheit punktet das Projekt von
BAST. Die Architekten wagten sich an den
Um- und Anbau einer Dorfschule im französischen
Ort Montbrun-Bocage. Kernelement
der Neugestaltung ist die verglaste
Mensa, die gleichzeitig zwei Gebäude miteinander
verbindet. Im Inneren schafft sie
einen intimen Aufenthaltsort, während sie
als physische Abgrenzung des Schulhofs
fungiert. Die Sichtlinie zur Umgebung bleibt
dank der durchgehenden Glaswände trotzdem
erhalten. Das sensible Projekt brachte
dem noch jungen Architekturbüro den
Nachwuchspreis ein.
Unter den besten 50 Teilnehmern waren
auch fasch&fuchs.architekten aus Österreich.
Mit der Bundesschule Aspern erhielten
sie einen Platz in der Ausstellung des
AZW. Eine wichtige Rolle spielt beim Bildungsbau
das Tageslicht. Durch raumhohe
Bereiche aus Glas und ein geschicktes Zusammenspiel
transparenter Flächen, dringt
dieses von allen Seiten in das Gebäude ein.
Damit ist es untertags nicht notwendig,
Kunstlicht einzusetzen. Doch ist die gelungene
Verbindung aus Energieeffizienz und
Baukunst nicht die einzige Eigenschaft,
die den Bau so besonders macht. Bei der
Kühlung des Gebäudes entstehen keine
Energiekosten. Dieser Prozess findet nämlich
mithilfe von Brunnenwasser und konsequenter
Bauteilaktivierung statt.
Die Unter- und Obergeschosse sind so angelegt,
dass jederzeit ein Zugang ins Freie
möglich ist. Breite, begrünte Terrassen säumen
hier die Lernzonen und Unterrichtsräume.
Schüler und Lehrer finden dort ein
Stück Stadtwildnis auf mehreren Ebenen
vor. Im Herzen des Gebäudes befindet sich
zudem eine Freifläche mit Bambusbepflanzung.
Das Wäldchen grenzt an wichtige
Gemeinschaftsräume wie Mensa, Bibliothek
und Mehrzweckraum an. In einer intimen
Umgebung gewährleistet die Begrünung
Entspannung und schafft obendrein spannende
visuelle Effekte. Mit der Bundesschule
Aspern zeigen fasch&fuchs.architekten,
wie sich problembewusste Planung auch in
Bildungsbauten implementieren lässt.
Wie die Nominierungen und Sieger des
EU Mies Awards aus 2019 verdeutlichen,
sind menschen- und klimafreundliche Architekturprojekte
in ganz Europa auf dem
Vormarsch. Schließlich setzen auch immer
mehr Städte und Gemeinden auf sensible
Entwürfe, die ökologische, gesellschaftliche
und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.
Die Zukunft der Architektur ist nachhaltig
und sozial.
•
Bundesschule Aspern
fasch&fuchs.architekten
© Dolores Stuttner
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11
Magazin
architektur FACHMAGAZIN
12
Magazin
Lebenswert
umgenutzt
Ende der 1960er Jahre erbaut, stand ein Industriegebäude in zentraler Lage
in Mexiko-Stadt jahrelang leer. Das mexikanische Architekturbüro BAAQ‘
verhalf ihm schließlich zu seiner Wiederbelebung, indem darin heute Wohnungen
untergebracht sind und auch das Gemeinwohl des Stadtteils einen
großen Einfluss auf das neue Nutzungskonzept für Dr. Atl 285 hatte.
Fotos: Arturo Arrieta, Jaime Navarro
Bauen im Bestand zählt zu den wichtigsten Aufgabenfeldern
für die Zukunft. Weltweit herrscht in
Städten Platzmangel und Wohnraum wird dringend
benötigt. Nachverdichtung ist dabei ein verfolgenswertes
Konzept. Bestehende Gebäude können dadurch
nicht nur horizontal und vertikal erweitert,
sondern auch Baulücken gefüllt und ungenutzte
Bausubstanzen wenn möglich revitalisiert werden. Es
gilt dabei nicht nur neuen qualitätsvollen Wohnraum
zu schaffen, sondern auch den sozialen Aspekt zu
berücksichtigen. Durch eine immer höher werdende
Bevölkerungs- und Bebauungsdichte gilt es auf die
soziale Verträglichkeit zu achten. Mit einem einzelnen
Gebäude kann auch sein gesamtes städtisches
Umfeld ein Stück lebenswerter gemacht werden. Dr.
Atl 285 zeigt eine Möglichkeit, diesen sozialen Aspekt
in die neue Nutzung zu integrieren. Am Dach
des Gebäudes entstand ein begrünter Stadtgarten
mit Hochbeeten und Freiluftkino, einer der raren
Freiräume in der dicht verbauten Stadt. Er steht der
gesamten Nachbarschaft offen und soll das Zusammenleben
fördern.
Gleichzeitig galt es auch, sich mit dem architektonischen
Erbe des Industriebaus auseinanderzusetzen.
Dieses sollte nicht kaschiert, sondern sichtbar erhalten
bleiben. Es zeichnet sich vor allem durch die
großvolumigen offenen Räume aus, die kaum trennende
Wandelemente besitzen, sondern einzig von
der Tragstruktur dominiert werden. Die Stützen und
Balken aus Stahlbeton waren für die neue Nutzung
durch Wohnungen maßgebend. Sie sollten weiterhin
das Vordergründige bleiben, zusammen mit dem rauen
Charakter der rohen Baumaterialien.
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13
Magazin
Zu diesen gesellt sich im Innenraum der Wohnungen
jetzt noch das Material Holz hinzu. Kubische
Holzmodule werden als raumbildende Elemente und
gleichzeitig auch als Möblierung verwendet. Durch
sie werden privatere Bereiche innerhalb der Wohnungen
geschaffen, auch stellen sie einen spannenden
Kontrast zum großen Raumvolumen her. Der früheren
industriellen Nutzung ist es auch geschuldet,
dass die Fassade keine tragende Funktion hat und
somit großzügige Fensterflächen erlaubt. Zusätzlich
zum begrünten Innenhof und gemeinschaftlichen
Dachgarten sollte jede Wohnung auch ihren eigenen
Außenraum bekommen, eine der Straßenfassade
und Innenhoffassade vorgelagerte Stahlkonstruktion
macht das möglich. Zur Straße hin wurde diese
mit Pflanztrögen ausgestattet, die zwar einen kleinen,
aber dennoch sehr dringend benötigten grünen
Blickfang im Stadtraum setzen und mit dem industriellen
Grau wunderbar harmonieren.
Bei Dr. Atl 285 legte das Architekturbüro BAAQ‘ viel
Wert auf Wohnqualität und Soziales, um nicht nur
für die Menschen die hier Wohnen, sondern auch für
Nachbarschaft eine lebenswertere Stadt zu schaffen.
architektur FACHMAGAZIN
14
Magazin
Sicher zur Stelle
Das Schützen, Retten, Löschen und Bergen zählt zu den täglichen Aufgaben der
Feuerwehr. Sie sorgt für Sicherheit und alle Bewohnerinnen und Bewohner wissen
über ihre Aufgaben Bescheid. Wo die Feuerwehr ihren Stützpunkt hat, ist dagegen
oft weniger ersichtlich. Im Stadtraum besitzt das Feuerwehrhaus oft nur wenig
Präsenz.
Fotos: mju-fotografie
Tirschenreuth, eine Ortschaft in der bayrischen
Oberpfalz, entschied sich beim Neubau des Feuerwehrhauses
einen anderen Weg zu gehen. Positioniert
wurde es an einer prominenten Stelle an der
nördlichen Ortseinfahrt. Geformt aus einem flachen
langgestreckten Bauteil mit turmartigen Abschluss
setzen Brückner&Brückner Architekten einen städtebaulichen
Akzent mit Fernwirkung. Die einfache
Geometrie vereint kompakt alle Aufgaben und deren
Abläufe, die ein Feuerwehrhaus zu erfüllen hat: Fahrzeuge
können untergestellt, Geräte aufbewahrt werden,
Aufenthaltsräume und Räume für die Schulung
der Mannschaft sind vorhanden, auch die Verwaltung
findet Platz. Zusätzlich können im Turm, in dem
ein viergeschosshohes Stiegenhaus untergebracht
ist, Übungen vorgenommen werden.
Zweckorientiert dominieren im Übungsstiegenhaus
Sichtbetonoberflächen, ebenso wie in der großen
Fahrzeughalle. Die Signalfarbe Rot setzt dort, wie in
den restlichen Räumlichkeiten des Feuerwehrhauses,
immer wieder Akzente und erinnern an seine
Funktion. Dem Material Holz begegnet man in den
geselligeren Bereichen des Gebäudes. Neben Möbel
kommt es für Wand- und Deckenverkleidungen
zum Einsatz. Auch an der Außenfassade ist Holz
das vorherrschende Material. Die Tragstruktur aus
Beton ist mit einer Verkleidung aus horizontal verlegten
Holzbalken umhüllt. Das kann einerseits als
ironische Anspielung auf die Funktion des Gebäudes
gesehen werden, andererseits verweist es auch auf
seinen Standort.
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15
Magazin
Die Ortschaft Tirschenreuth ist von großflächigen
Waldlandschaften umgeben, von denen ein Teil für
die Entstehung des Ortes weichen musste. Die Endung
der Ortsbezeichnung macht darauf aufmerksam:
„reuth“ steht für roden und erzählt somit die
Entstehungsgeschichte des Ortes durch Rodung.
Das neue Feuerwehrhaus in Tirschenreuth stiftet in
mehrerer Hinsicht Identität für die Stadt. Seine Architektursprache
strahlt Sicherheit und Standhaftigkeit
aus, die Holzfassade verweist auf Geschichte
und Funktion. Brückner&Brückner Architekten
gestalteten für die engagierte freiwillige Feuerwehr
einen würdigen und präsenten Ort, um im Notfall sicher
und schnell zur Stelle sein zu können.
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architektur FACHMAGAZIN
16
Magazin
Maßgeschneiderte
Fassade
London ist geprägt von einer Vielzahl an traditionellen, variantenreichen Backsteinfassaden.
Mit der Fassade des vom Architekturbüro Bureau de Change
gestalteten Gebäudes The Interlock kommt eine weitere Variante hinzu.
Fotos: Gilbert McCarragher
www.architektur-online.com
17
Magazin
Die Parzelle des Baus misst an der Straße nicht einmal
sechs Meter, erstreckt sich aber fast 22 Meter
in die Tiefe des Gebäudeblocks hinein. Dementsprechend
wird das fünfgeschossige Gebäude nur von
der sehr schmalen Fassade mit ihren drei Fensterachsen
im Straßenraum vertreten – das aber umso
eindrucksvoller. Mit seinen Proportionen versucht
sich die Fassade an seine Nachbarn anzupassen,
ebenso mit der Materialität, die nicht nur in der näheren
Umgebung, sondern in der ganzen Stadt in
verschiedenen Ausführungen anzutreffen ist. Die
Ziegelfassade des The Interlock versucht sich dennoch
von diesen abzuheben. Mit ihrer Farbgebung in
einem Grauton bildet sie einen dunkleren und kühler
wirkenden Kontrast zu den Backsteinfassaden der
umgebenden Gebäude. Auch besitzt sie durch ihre
konvexen und konkaven Krümmungen eine eigenwillige
Dynamik, die sich auf den Stadtraum überträgt.
Zur Verwendung kamen keine gewöhnlichen Ziegel,
sondern von den Architekten eigens für diese Fassade
entworfene Tonblöcke, die in handgefertigten
Stahlformen gebrannt wurden. So entstanden 44
verschiedene Ziegelformate, die teilweise auch gekrümmt
sind und kaum rechte Winkel besitzen.
Um die gewünschte Dynamik der Fassade zu erzeugen
eignete sich für diese besonderen Ziegel auch
keine herkömmliche Art des Verbandes. Es musste
ein eigenes System entwickelt werden, um diese zusammenzufügen,
was mithilfe von 3D-Modellierung
genauestens durchgeplant wurde. Die zunehmende
Komplexität machte es auch notwendig, für das
Team vor Ort zur Herstellung der Fassade Vorlagen
in 1:1 bereitzustellen. Mit diesen insgesamt 188 Vorlagen
konnten schlussendlich die 5000 Steine in drei
Monaten zusammengefügt werden. Seitdem prägt
die Fassade des The Interlock das Straßenbild des
Londoner Viertels Fitzrovia wie keine zweite.
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freigeformter Pavillon mit einer zweischaligen Fassade. Die
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PROJEKT
EIN UNIKAT.
Unter dem Namen „Wohnen am Verna-Park“ ist es in Rüsselsheim
gelungen, ein innenstadtnahes Quartier fertigzustellen, das sich
städtebaulich wie architektonisch behutsam in das Umfeld einfügt.
Für die Fassadengestaltung mit Klinker-Riemchen wurde die
Farbe Elmo FK durch unregelmäßig, eingebrannte weiße Schlämme
ganz nach den Vorstellungen der Planer modifiziert.
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architektur FACHMAGAZIN
20
Magazin
Sicher verwahrt
Neue Depotflächen für das Staatsarchiv in Bamberg stehen im Erweiterungsbau
von Architekt Peter W. Schmidt bereit. Gesammelte Dokumente sollen darin
sicher aufbewahrt werden und auch für zukünftige Generatio nen zugänglich bleiben.
Die Rolle von Archiven wird im 21. Jahrhundert aber weiter reichen als das,
denn das digitale Zeitalter schreitet in großen Schritten voran. Neue Anforderungen
an Funktion und Architektur der Archive werden dabei gestellt.
Text: Alexandra Ullmann Fotos: Stefan Müller
Auch im 21. Jahrhundert gibt es sie noch: Archive.
Man könnte meinen, dass sie im Zeitalter der Digitalisierung
vom Aussterben bedroht sind – der notwendige
Erweiterungsbau des Staatsarchives Bamberg
beweist das Gegenteil. Durch diesen wird das
vorhandene Ensemble komplettiert.
Am Grundstück des Staatsarchives befinden sich
nun mehrere Gebäudeteile: ein denkmalgeschützter
klassizistischer Bestandsbau mit zwei Seitenflügeln
aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, zwei Nebengebäude
derselben Bauzeit, ein Magazinbau aus
den 1960ern und der neu dazugekommene kubische
Erweiterungsbau. Durch Letzteren wurde der noch
vorhandene offene Raum, um den neobarocken Innenhof
herum, geschlossen. Eine bestehende Mauer
und das Magazingebäude dienten als Orientierung
für die Positionierung des neuen Baukörpers. Entlang
dieser Mauer verläuft eine Treppe ins Untergeschoss
des Neubaus, wo man auch in das bestehende Magazingebäude
gelangen kann. Im Erdgeschoss wurde
durch einen eingeschossigen länglichen Riegel mit
Platz für die Verwaltung eine weitere Verbindung geschaffen.
Eine Brücke im zweiten Obergeschoss stellt
eine zusätzliche Anschlussmöglichkeit dar.
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21
Magazin
Auf insgesamt sechs Ebenen des Erweiterungsbaus
wird ausreichend Depotfläche für die Verwahrung
des Archivgutes zur Verfügung gestellt. Der kompakte
und flexibel nutzbare Grundriss mit seinem Erschließungskern
und acht tragenden Stützen bietet
die Möglichkeit der Unterbringung von möglichst viel
Lagerfläche. Das bewegliche Regalsystem erhöht diese
nochmals, damit möglichst viele Urkunden, Akte,
Karten- und Bildmaterial verstaut werden können.
Um die verwahrten Unterlagen zu schützen gibt es
kein Tageslicht in den Depoträumen. Daraus folgt ein
geschlossenes Fassadenbild, das dem Neubau einen
massiven Charakter verleiht. Das Lagern, Schichten
und Stapeln wird durch Lamellen aus Betonfertigteilen
thematisiert und lesbar. Die goldene Farbwahl für
den Beton findet sich auch bei den Fassadenflächen
des Magazinbaus und den Dekor elementen des Bestandsgebäudes
wieder.
u
architektur FACHMAGAZIN
22
Magazin
Alt und Neu finden hier gut zusammen – auch wenn
man an die Zukunft von Archiven denkt, sollte das
zutreffen. Auf diese warten auch neue Herausforderungen,
die mit der Digitalisierung in Zusammenhang
stehen. Dabei geht es nicht nur um das Zugänglichmachen
von Beständen, sondern auch um deren
elektronische Aufbereitung. Im Sinne von Benutzerfreundlichkeit
sollen diese nicht nur digitalisiert werden,
sondern es sollen dadurch auch Verknüpfungen
geschaffen werden, die die Suche erleichtern. Archive
werden wohl auch eine aufbereitende Funktion
für Dokumente übernehmen und diese digitalisieren,
kategorisieren und kontextualisieren. Eine andere offene
Frage ist der Umgang mit Dokumenten, die von
Beginn an digital sind.
Auch das Staatsarchiv Bamberg wird sich diesen
neuen Anforderungen stellen und ist architektonisch
durch die klare Struktur des Erweiterungsbaus auf
alle Fälle dafür gewappnet.
•
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23
Magazin
+
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matt und mit dem Anti-Fingerprint-Effekt versehen.
Zu dieser Oberfläche passend wurden sechs
eigene Kollektions-Dekore ausgewählt.
Ein anderes Erscheinungsbild erhält man, wenn man
die Enduro NN Oberfläche einsetzt. Hier geht es vor
allem um die visuelle Erscheinung eleganter Natursteinformationen.
Matt und mit Anti-Fingerprint-
Effekt ausgeführt, ergibt sich eine besonders edle
Ausstrahlung. Die Dekore passend zur Oberflächenstruktur
und dem Einsatzgebiet dafür wurden aus
der eigenen Naturstein-Kollektion ausgewählt.
Der Oberflächen-Klassiker Feinhammerschlag FH
wiederum besticht durch die ruhige Struktur der
Oberfläche. So entsteht ein harmonischer Gesamteindruck,
der das jeweilige Dekor perfekt zur Geltung
bringt. Eine warme Ausstrahlung und feine Struktur
bietet Aptico – dank dem matten Finish wird das jeweilige
Dekor auf besonders ansprechende Weise
inszeniert. Rigo hingegen überzeugt durch eine Feinstruktur,
die eine sandig aufgeraute Fläche vermittelt.
Oberfläche Enduro NN mit Antifingerprint,
matt, Naturstein-Struktur
© Fundermax/jamjam
FunderMax GmbH
T +43 (0)5/9494-0
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architektur FACHMAGAZIN
24
Bau & Recht
Was ist der gemeine
Wert eines Baumes?
Mitunter soll es bei Bauvorhaben schon vorgekommen sein, dass übereifrige
Bauarbeiter auf dem Nachbargrund verwurzelte Bäume im Zuge des Aushubs
der Baugrube ohne Zustimmung des Eigentümers des Nachbargrundes entfernt
oder beschädigt haben sollen. In einer solchen Konstellation drängt sich – auch
abseits des öffentlich-rechtlichen Baumschutzes – allenfalls die Frage auf, ob
und inwieweit für einen solchen Schaden Ersatz zu leisten ist.
Text: Ing. Mag. Julia Haumer-Mörzinger und Mag. Matthias Nödl
Aktuellen Medienberichten zufolge wurden
in Österreich 2019 dreizehn Hektar pro Tag
an Grünland für Verkehrsflächen, Siedlungen
sowie Wirtschafts- und Industriegebäude
verbaut. Besonders Bäume werden
– ungeachtet der allgegenwärtigen Diskussion
zum Thema Natur-, Umwelt- und Klimaschutz
– oft als störende Hindernisse für
die Realisierung von Bauvorhaben gesehen
und manchmal – so hört man – sogar ohne
Rücksicht auf öffentlich-rechtliche Baumschutzbestimmungen
entfernt.
Der Erhaltung und Aufforstung des Baumbestandes
sollte im Kampf gegen den Klimawandel
eine zentrale Rolle zukommen.
Dennoch trifft man in der Baupraxis nach
wie vor vereinzelt auf die Meinung, dass ein
Baum – mit Ausnahme seiner Funktionen,
(i) Früchte abzuwerfen, (ii) den Garten zu
beschatten und (iii) für Blickschutz zu sorgen
– eigentlich keinen Wert habe. Dieser
könne daher ohne (erhebliche) Rechtsfolgen
gefällt oder beschädigt werden, wenn
er eine Bautätigkeit behindert.
Diese Auffassung widerspricht dem aktuellen
Zeitgeist. Auch die österreichische
Rechtsprechung macht in Einzelfällen den
Anschein, dass sie diese Auffassung unterstützt
oder zumindest für vertretbar hält.
Insbesondere im Falle der gerichtlichen Geltendmachung
von Schadenersatz für einen
widerrechtlich und gegen den Willen seines
Eigentümers gefällten oder beschädigten
Baum kann daher die Bewertung des Bau-
mes und damit auch des Schadenersatzanspruches
Schwierigkeiten bereiten.
Im österreichischen Haftpflichtrecht gilt
das Primat der Naturalrestitution. Das heißt,
der Geschädigte hat aus diesem Rechtsgrund
gegen den Schädiger zunächst nur
einen Anspruch auf Zurückversetzung in
den vorigen Stand. Für den Fall der Entfernung
oder Beschädigung eines Baumes
bedeutet dies, dass der Geschädigte vom
Schädiger zunächst nur die Pflanzung eines
neuen Baumes oder die Wundversorgung
und Sanierung des beschädigten Baumes
fordern könnte.
Aber schon die Zurückversetzung in den
vorigen Stand kann sich im Falle der Entfernung
eines Baumes als schwierig oder unmöglich
herausstellen, insbesondere wenn
es sich um einen besonders alten und/ oder
groß dimensionierten Baum handelt, der so
am Markt nicht erhältlich oder nicht pflanzfähig
ist.
Kommt eine Zurückversetzung in den vorigen
Stand nicht in Frage, weil eine gleichartige
oder gleichwertige Sache nicht hergestellt
werden kann, und wurde der Schaden
durch leichte Fahrlässigkeit verursacht,
besteht ein Anspruch auf Ersatz des gemeinen
Wertes der beschädigten Sache;
dieser gemeine Wert besteht nach bisheriger
Rechtsprechung im zu schätzenden
Nutzen, den die Sache auf Zeit und Ort
gewöhnlich und allgemein leistet, somit im
Verkehrs- oder Ertragswert.
Der Oberste Gerichtshof vertritt nun in seiner
Entscheidung 8Ob35/87 vom 19.11.1987
die Auffassung, dass im Falle einer beschädigten
zehn bis zwölf Meter hohen
Fichtenhecke eine Zurückversetzung in
den vorigen Stand untunlich sei, weil eine
gleichartige oder gleichwertige Hecke mit
neugepflanzten Fichten nicht hergestellt
werden kann. Zugleich kommt der Oberste
Gerichtshof darin jedoch auch zum
Schluss, dass einer solchen Fichtenhecke
weder ein Verkehrs- noch ein Ertragswert
zuordenbar sei.
Anhand dieser Argumentation könnte man
vermeinen, dass ein Baum keinen gemeinen
Wert aufweist und im Falle der Haftung
für eine widerrechtliche Baumfällung daher
auch kein Ersatz für den dadurch verursachten
Wertverlust zu leisten ist. Auch
das Argument, dass die Haftung diesfalls
auf die Pflanzung eines neuen Baumzöglings
beschränkt sei, könnte sich daraus
ableiten lassen.
Diese Rechtsmeinung ist selbst ausgehend
von der Entscheidung 8Ob35/87 des
Obersten Gerichtshofes jedoch unrichtig.
Denn aus dieser Entscheidung ergibt sich,
dass der Schädiger der zehn bis zwölf Meter
hohen Fichtenhecke nach Ansicht des
Obersten Gerichtshofes grundsätzlich für
deren Wiederherstellung einzustehen hat.
Die Wiederherstellung der Fichtenhecke
komme – so der Oberste Gerichtshof – jedoch
nicht in Betracht, weil die Neupflan-
www.architektur-online.com
| BA12-14G |
Eine Steuerung
Bau & Recht
für alle Gewerke
Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation
von Beckhoff
zung von Fichtenbäumen in der Höhe der beschädigten
Bäume nicht möglich sei. Damit ist offenkundig,
dass sich der Geschädigte mit der Pflanzung eines
Baumzöglings als Ersatzleistung nicht zufriedengeben
muss.
Nach Ansicht des Obersten Gerichtshofes kommt
diesfalls vielmehr nur der Ersatz des gemeinen Wertes
des Baumes in Betracht, der mangels Verkehrsoder
Ertragswertes nach den Herstellungskosten zu
bestimmen sei. Die Herstellungskosten definiert der
Oberste Gerichtshof in diesem Zusammenhang mit
den Kosten der Anschaffung und Pflanzung möglichst
großer, aber noch pflanzfähiger Bäume und
ihrer Pflege bis zur Erreichung der Wuchshöhe der
beschädigten Bäume.
Insofern misst der Oberste Gerichtshof einem Baum
daher doch einen (erheblichen) Wert zu. Jedenfalls
ist auch der Oberste Gerichtshof der eindeutigen
Ansicht, dass die Haftung des Schädigers nicht auf
die (vergleichsweise geringen) Kosten der Anschaffung
eines Baumzöglings beschränkt ist. Und auch
die Kosten der Baumpflege bis zur Erreichung der
Wuchshöhe des entfernten Baumes sind – abhängig
von der Dimension des entfernten Baumes – als nicht
ganz unerheblich zu werten.
Anders wird der Wert eines Baumes im Übrigen in der
deutschen Rechtsprechung beurteilt. Hier erfolgt die
Baumwertermittlung nach der sogenannten „Methode
Koch“ ähnlich der Sachwertermittlung eines
Grundstücks. Diese Methode unterstellt, dass Bäume
wesentliche Bestandteile eines Grundstücks sind
und – abhängig von der Funktion des Baumes – zu
dessen Wert beitragen. Auch nach dieser Methode
wird der Baumwert von den Kosten der Anschaffung,
Pflanzung und Pflege, aber auch vom Anwachsrisiko
und den Zinsen auf die Kosten während der Herstellungszeit
maßgeblich beeinflusst. Diese Methode ermöglicht
es jedoch, zusätzlich die allfällige Funktion
des Baumes – im Gesamtkontext eines Grundstückes
– wertmäßig zu berücksichtigen.
Unabhängig davon, ob man den Wert eines Baumes
– wie in der österreichischen Judikatur – nach den
Herstellungskosten oder nach der deutschen „Methode
Koch“ ermittelt, sollte man sich daher vor dem
Hintergrund der vorerwähnten Rechtsprechung vom
Gedankengut befreien, dass ein Baum ein wertloses
Gut darstellt, das ohne (erhebliche) Rechtsfolgen gefällt
oder beschädigt werden könne. Vielmehr ist der
Schädiger eines Baumes unter Umständen dem erheblichen
Risiko einer Haftung für empfindliche Geldersatzleistungen
an den geschädigten Baumeigentümer
ausgesetzt. Auch strafrechtliche Folgen wegen
vorsätzlicher Sachbeschädigung sind denkbar.
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architektur FACHMAGAZIN
28
Bauen & Energie
Intelligenter
Drachenpanzer
Shoppingcenter ALEJA / Ljubljana / ATP Innsbruck
Text: Edina Obermoser Fotos: ATP/Pierer, Jost Gantar/VELIKA
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29
ATP Innsbruck
ATP Architekten realisierten
mit ALEJA das modernste
Shoppingcenter
Sloweniens. Besonderer
Fokus des Projekts liegt
auf den Themen Nachhaltigkeit
und Energieeffizienz.
Das Ergebnis ist
ein intelligenter Bau, der
bereits von außen sämtliche
Blicke auf sich zieht.
Seine geschuppte Haut
ist Teil des umfassenden
Energiekonzepts, welches
nicht nur das Raumklima
reguliert, sondern auch
einen Hingucker bildet.
architektur FACHMAGAZIN
30
Bauen & Energie
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31
ATP Innsbruck
ALEJA fügt sich in Šiška, einem der am dichtest besiedelten
Stadtteile Ljubljanas im Nordwesten der
slowenischen Hauptstadt, in die Bebauungsstruktur
ein. Auf zwei unterirdische und drei oberirdische
Geschosse verteilt, entstehen in der Mall 108.098 m 2
Geschäftsfläche. Den krönenden Abschluss stellt das
Activity Roof mit vielfältigen Sport- und Freizeitmöglichkeiten
sowie ALEJA Sky, ein Food Court mit anschließenden
Außenterrassen, dar.
Das Herzstück der energetischen Planung des Einkaufszentrums
ist die auffällige, bunte Vorhangfassade.
Sie legt sich wie ein Drachenpanzer über den Baukörper
und soll damit Assoziationen zum Wappentier
von Ljubljana hervorrufen. Die Hülle setzt sich aus
unzähligen rautenförmigen Elementen zusammen,
die sich wie Schuppen aneinanderreihen. Je nach
Ausrichtung und Funktion im Inneren sind sie als
blickdichte Edelstahlschindel oder transparente Glasflächen
ausgeführt. Die Paneele sind unterschiedlich
gefärbt und geprägt und verleihen der Mall mit ihrer
geschwungenen Gestaltung einen dynamischen Charakter.
Abhängig von der Witterung und dem Blickwinkel
scheint der Bau sein Äußeres immer wieder zu
verändern. Während sich bei Tag die Umgebung und
vorbeiziehende Wolken in der Fassade spiegeln, sind
die Ansichten bei Dunkelheit lediglich sanft mit LEDs
beleuchtet. Damit reagieren die Architekten auf ein
zunehmendes Problem vieler Städte – der Lichtverschmutzung
– und versuchen, den Anteil von ALEJA
auf ein Minimum zu reduzieren.
Um den hohen Ansprüchen an die technische Gebäudeausstattung
gerecht zu werden, war besonders bei
der Umsetzung der charakteristischen Dach- und
Fassadenflächen, die Großteils verglast sind, einiges
an Optimierung notwendig. Hier setzten die Architekten
und Ingenieure auf eine BIM-Methode. Mit
deren Hilfe konnte die Shoppingmall modellbasiert
und integral umgesetzt werden. Auch die Zusammenarbeit
zwischen den externen Partnern und dem
Generalunternehmer ATP wurde dadurch extrem erleichtert.
Die einzelnen Planungsschritte bis hin zur
Montage der Fassade konnten losgelöst voneinander
ausgefertigt und schließlich in das gemeinsame Gesamtmodell
zurück übertragen werden.
Die ausgewählten Sonnenschutzgläser der schuppenartigen
Hülle sind wechselweise offen, halboffen
oder geschlossen angeordnet. Dadurch wird übermäßige
Wärmetransmission ins Innere der Mall verhindert
und gleichzeitig dafür gesorgt, dass nicht
zu viel Energie nach außen verloren geht. Heiz- und
Kühllasten werden so möglichst gering gehalten.
Die Gebäudelüftung besteht aus 29 Lüftungsanlagen,
die die Frischluft-, Heiz- und Kühlversorgung
des Einkaufszentrums regeln. Um stets eine ausrei-
chende Luftmenge und beste Versorgung zu garantieren,
überwacht eine Videoanlage die Auslastung
der Mall anhand einer Bewegungsanalyse und passt
den Energieaufwand entsprechend der Besucherfrequenz
automatisch an. Innerhalb der Shops kann die
Belüftung zusätzlich individuell geregelt und damit
an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Auch die Gestaltung des Activity Roofs ist Teil des
Energiekonzepts. Die Begrünung des Dachs soll die
verbaute Fläche kompensieren und der Stadt ein
wenig Natur zurückgeben. Ein System zur Regenwassernutzung
hält den Wasserverbrauch möglichst
gering. Es speist die Bewässerung der Pflanzen und
trägt auch zur zusätzlichen Kühlung des Retailcenters
bei. Mit seinem vielseitigen Angebot lädt das
Dach nicht nur zum Dinieren mit Blick über Ljubljana
ein, sondern bietet mit Kinderspiel- und Sportplatz
sowie Fitness- und Parcours-Areal unterschiedliche
Möglichkeiten zur körperlichen Ertüchtigung. Ein
Pumptrack vor der Mall komplettiert die Optionen
der Freizeitgestaltung.
u
architektur FACHMAGAZIN
32
Bauen & Energie
Im Eingangsbereich öffnet sich die Glashaut in Form
einer einladenden Geste und soll laut den Architekten
an ein Drachenmaul erinnern. Das Innere des
Shoppingcenters ist ebenfalls geprägt von der intelligenten
Fassade. Sie sorgt mit ihren wechselnden Feldern
nicht nur für die nötige Privatsphäre in den rund
80 Shops, Bars und Restaurants, sondern ergibt – in
Kombination mit Sonneneinstrahlung oder vorbeiziehenden
Wolken – außerdem spannende Licht-Schatten-Spiele.
Zentrale Atrien lockern ALEJA an mehreren
Stellen auf. Sie werden von Rolltreppen und
umlaufenden Galerien strukturiert. Durch sogenannte
Lichtinseln fällt das Tageslicht hier durch die Fassade
bis ganz nach unten. Die Innenräume wirken hell
und freundlich. Sie sind mit schlichten Materialien
ausgestattet und ergeben – in Wechselwirkung mit
dem fließenden Design, das sich auch hier fortsetzt
– eine angenehme Atmosphäre. Hochwertiger Naturstein,
Holzakzente und weiße Oberflächen erwecken
einen edlen Eindruck. Zwischen grüner Bepflanzung,
Wasser- und Brunnenanlagen werden die Besucher
von großzügigen Sitzgelegenheiten und Ruhebereichen
immer wieder zum Entspannen eingeladen.
Ihre Prämisse, dass ein gelungenes Handelszentrum
zum integrierten Teil der Stadt werden muss, setzen
die Planer perfekt in die Praxis um. Sie machen ALE-
JA zu einem dynamischen Ort der Begegnung. Es
bietet dank seiner integralen Konzeption alle Voraussetzungen
für entspanntes Einkaufen mit Mehrwert.
Das Erlebnisdach und die umfassenden Freizeitangebote
werten nicht nur das Shoppingcenter selbst,
sondern das gesamte Stadtviertel auf und bildet einen
neuen Treffpunkt für die Bewohner. Neben der
intelligenten, drachenpanzerartigen Fassade zeigen
ATP Architekten vor allem durch die erzielten Energieeinsparungen,
wie clevere Planung und effizientes
Bauen aussehen kann.
•
Auf dem Activity Roof gibt es zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten.
Über den Dächern
Ljubljanas kann hier nicht nur gegessen, sondern
auch gesportelt und gespielt werden.
AUF
ÜBERSICHT DA
PREGLED STRE
www.architektur-online.com
33
ATP Innsbruck
EG
ÜBERSICHT EG
PREGLED PRITLICJA
1:750
OG 1
ÜBERSICHT 1.OG
PREGLED 1.N
1:750
DG
OG 2
Shoppingcenter ALEJA
Ljubljana, Slowenien
ÜBERSICHT 2.OG
PREGLED 2.N
1:750
Bauherr: SES Spar European Shopping Centers GmbH
Integrale Planung: ATP Innsbruck, D&R Innsbruck, Mint Architecture, ATP sustain
Mitarbeiter: Gesamtprojektleiter: Andrei Florian (bis 2018), Philipp Pfister
Statik:
ATP Innsbruck, Elea iC TWP-Subleistungen
Licht:
Landschaftsgestaltung:
Fassadenplaner:
Brunnenplanung:
Gebäudesimulation:
Bauphysik:
Grundstücksfläche: 39.968 m 2
Bebaute Fläche: 18.646 m 2
Nutzfläche: 102.785 m 2
Bauzeit: 09/2017-03/2020
Bartenbach GmbH
Berchtold land.plan
FCG Fassaden Consulting-Group AG; Ruggell
Meiwa GmbH
IC consulenten Wien
Kopitsis Bauphysik
„Handelszentren haben nur dann eine Zukunft,
wenn sie Teil der Stadt werden. Mit ALEJA gelingt
es uns, hocheffiziente Handelsarchitektur
mit den Schönheiten der Stadt zu verweben und
im Quartiersgedanken zu einem multifunktionalen
Treffpunkt mit größtem Erlebniswert sowie
hoher Aufenthaltsqualität zu verschmelzen.“
Philipp Pfister, Head Architect
und Gesamtprojektleiter von ATP
architektur FACHMAGAZIN
34
Bauen & Energie
Kühlen und
Heizen mit Eis
Wohnhaus Aumühle / Aumühle, Deutschland / Buero Bechtloff
Text: Edina Obermoser Fotos: Piet Niemann
Für ein Bauherrenpaar hat der Architekt
Bastian Bechtloff die Villa Aumühle in der
gleichnamigen Gemeinde östlich von Hamburg
realisiert. Im Mittelpunkt stand neben
der barrierefreien Nutzung der Einsatz von
erneuerbaren Energien. Das Ergebnis ist
ein altersgerechtes Wohnhaus im Bungalow-Stil
mit einem nachhaltigen System, das
auf einem Eisspeicher beruht. Dieser sorgt
sowohl im Sommer als auch im Winter für ein
angenehmes Raumklima.
www.architektur-online.com
35
Buero Bechtloff
Im Zickzack entwickelt sich der außergewöhnliche
Grundriss des flachen Baus in Aumühle. Die unkonventionelle
Z-Form des Hauses ist bedingt durch
die Topografie des Grundstücks. Während sich im
südlichen Teil die offen gestaltete Küche mit Essbereich,
Wohn- und Arbeitszimmer befinden, sind
im nach Nordwesten orientierten Trakt die privaten
Räume untergebracht. Sie bieten reichlich Platz zum
Schlafen, Ankleiden, Baden und Zurückziehen. Unter
diesem Bereich des Hauses gibt es außerdem ein
Untergeschoss, das sich dank der leichten Hanglage
zum Garten hin öffnet. Es umfasst eine Werkstatt,
Nebenräume wie Lager und Waschküche und eine
kleine 2-Zimmer-Wohnung mit Blick nach draußen.
Eine große Garage komplettiert das Raumprogramm
der Villa.
u
architektur FACHMAGAZIN
36
Bauen & Energie
Eine weiße Boden- und eine Deckenplatte aus Stahlbeton
umschließen das Haus von oben und unten.
Sie fassen die umlaufenden, dunklen Klinkerfassaden
ein. Die einzelnen, schmalen Steine sind zum Teil ornamenthaft
gesetzt. Sie verleihen den Ansichten eine
ganz besondere Optik und betonen die horizontale
Ausdehnung des Baukörpers. Das Betondach kragt
an manchen Stellen bis zu zwei Meter aus. Es rahmt
den Bau und fungiert als schattenspendendes Element
im Hochsommer. Luftige Stahllamellen lockern
das Vordach auf und kreieren gleichzeitig abwechslungsreiche
Schattenspiele. Die Ecken des pavillonartigen
Wohnhauses sind abgerundet und geben ihm
einen dynamischen Charakter. Durch die großflächigen
Verglasungen an der Südwestseite dringt viel
Tageslicht ins Haus. Sie lassen die Grenzen zwischen
den Innen- und Außenräumen verschwimmen und
sind ebenfalls leicht gerundet. Davor laden Terrassenflächen
zum Entspannen im Freien mit Ausblick
in den umliegenden Garten und die Bäume ein.
Sämtliche Bereiche des Wohnhauses sind barrierefrei
ausgeführt, um diese bei Bedarf auch im höheren
Alter ohne weitere Umbaumaßnahmen problemlos
nutzen zu können. Die raumhohen Terrassentüren
nach draußen und die Schiebetüren im Inneren, die
jederzeit flexibel unterschiedliche Bereiche abtrennen
oder verbinden, kommen ganz ohne Schwelle
und fast ohne Rahmen aus. Dank des schlicht weißen
Finishs von Wänden und Decken erscheinen die Räume
hell und geräumig. Parkettböden und Holzelemente
versprühen Wärme und schaffen, gemeinsam
mit fließenden, grünen Vorhängen ein gemütliches
Wohnambiente.
Trotz der vielen Fenster- und großen Dachflächen
wollte der Bauherr des Hauses im Sommer angenehm
kühle Räume. Um diesem Wunsch nachkommen
zu können, fiel bei der energetischen Planung
die Wahl auf einen Eis-Energiespeicher. Dieser regelt
sowohl die Klimatisierung als auch die Beheizung des
Baus. Der Clou des Konzepts beruht auf der Nutzung
der Energie, die beim Gefrieren bzw. Auftauen von
Wasser freigesetzt wird, dem sogenannten Phasenwechsel.
Diese jahreszeitbedingten Prozesse ergänzen
einander, funktionieren nahezu energieautark
und völlig emissionsfrei. Sie sorgen im Winter für ein
wohlig warmes, im Sommer hingegen für ein erfrischend
kühles Raumklima.
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37
Buero Bechtloff
Das System setzt sich aus zwei Zisternen, mehreren
Flachkollektoren auf dem Dach und einer
Sole-Wärmepumpe zusammen, die die beiden
Komponenten verbindet. Beide Beton-Behälter
sind direkt neben dem Haus im Boden vergraben
und fassen jeweils rund zehn Kubikmeter Regenwasser.
Ohne Isolierung profitieren sie von der
Temperatur des umgebenden Erdreichs. Die Kollektoren
auf dem Dach funktionieren ähnlich wie
Solarpaneele. Sie sind auf der gesamten Fläche
montiert, nehmen die Wärme der Umgebungsluft
und der Sonneneinstrahlung auf und geben diese
an den Speicher weiter. Als letzte Komponente
entnimmt die Pumpe dem Wasser die gewonnene
Wärme und speist diese in den Heizkreislauf in der
Decke des Gebäudes ein.
Die Besonderheit des Eispeichers beruht darauf,
dass das Wasser durch den Wärmeentzug zunehmend
gefriert. Er funktioniert wie ein Puffer, der
die Wärme im Sommer sammelt und schließlich
im Winter über die Sole-Pumpe zum Heizen des
Hauses verwendet. Je mehr Wärme dem Wasser
in der Zisterne entzogen wird, desto kälter wird
dieses, bis es schließlich gefriert. Bei der Kristallisation
wird zusätzliche Energie frei, die wiederum
genutzt werden kann – die sogenannte latente
Wärme. Sie entsteht beim Wechsel des Aggregatzustandes
des Wassers von flüssig zu fest. Der
Vereisungsprozess im Winter trägt also ständig
zur Energiegewinnung bei. Er produziert auf natürliche
Weise die gleiche Menge an Energie, die
für die Erhitzung des Wassers von 0 auf 80°C nötig
wäre. Sobald es wieder wärmer wird, beginnt
das Eis im Frühjahr langsam aufzutauen. u
Luftige Dachlamellen
lockern die Deckenplatte
aus Stahlbeton auf. Je nach
Sonneneinstrahlung fallen
unterschiedliche Schatten ins
Innere des Wohnhauses.
architektur FACHMAGAZIN
38
Bauen & Energie
In der gesamten massiven Betondecke, die selbst
als Speichermasse dient, ist das Heiz- und Kühlsystem
integriert. Es überträgt nicht nur die gewonnene
Energie des Speichers an die Räume und reguliert
damit die Temperatur, sondern auch umgekehrt. Die
Wärme im Haus gelangt zurück in die Zisterne und
hält damit den Vorgang aufrecht, sodass die Klimatisierung
auch bei längeren Hitzeperioden passiv weiterläuft.
Da das Eis für die Kühlung quasi ein Abfallprodukt
ist, handelt es sich um eine simple Form des
„Natural Cooling“.
Der Entwurf des Architekturbüros Buero Bechtloff
für das pavillonartige Wohnhaus überzeugt nicht nur
mit seinen feinen architektonischen Details, sondern
vor allem durch das innovative Energiekonzept. Es
macht vor, wie natürliche, temperaturbedingte Prozesse
intelligent genutzt und Bauten dadurch mit
minimalem zusätzlichen Energieaufwand das ganze
Jahr über geheizt und gekühlt werden können. Das
bedarf zwar anfangs etwas höherer Investitionskosten,
führt aber besonders auf lange Sicht zu Einsparungen.
Das macht Lust auf Wohnen im Grünen! •
Die raumhohen Verglasungen
lassen Innen- und Außenraum
fließend ineinander
übergehen. Sie sind barrierefrei
ausgeführt und damit
auch für ältere Generationen
geeignet.
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39
Buero Bechtloff
N
Wohnhaus Aumühle
Aumühle, Deutschland
Bauherr:
Planung:
Team:
Privat
Buero Bechtloff
Bastian Bechtloff, Claudius Lange
Grundstücksfläche: 3.186 m 2
Bebaute Fläche: 875 m 2
Nutzfläche: 390 m 2
Planungsbeginn: 05/2017
Bauzeit:
12 Monate
Fertigstellung: 07/2019
“Architektur ist für mich Reaktion
auf die spezifischen und empfundenen
Gegebenheiten des Ortes,
mit einem Gespür für das Angemessene
und Originalität.”
Bastian Bechtloff
architektur FACHMAGAZIN
40
Bauen & Energie
Das Wohnhaus
der Zukunft?
Villa Sophia / Prag, Tschechische Republik / coll coll
Text: Linda Pezzei Fotos: Boys Play Nice
“Das Zentrum des Universums
für eine junge Familie” - so
der Arbeitstitel für das High-
Tech-Projekt Villa Sophia in der
tschechischen Hauptstadt Prag.
So dreht sich in diesem futuristisch
anmutenden Wohnhaus des
Architektenkollektivs coll coll
folgerichtig alles um das gleichberechtigte
Wohnen, Arbeiten
und Familienleben im Herzen der
Stadt, basierend auf Aspekten
der künstlichen Intelligenz, integriert
durch modernste Technologien
in ein autonomes System.
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41
coll coll
Was passiert, wenn ein passionierter Kulturwissenschaftler
und Informatiker nach einem Auslandsaufenthalt
in Kanada in die Heimat zurückkehrt, um sich
im Herzen der tschechischen Hauptstadt Prag mit
seiner Familie ein Eigenheim zu bauen? Und wenn
besagter Informatiker zudem Mitinhaber einer gewissen
Firma SYSLOOP ist, die zufälligerweise ein
gleichnamiges System zur autonomen Gebäudesteuerung
auf Basis künstlicher Intelligenz entwickelt
hat? Ganz klar: Unser Rückkehrer wendet sich an
das innovative Architektenkollektiv coll coll, um gemeinsam
die Vision der VILLA SOPHIA Wirklichkeit
werden zu lassen.
u
architektur FACHMAGAZIN
42
Bauen & Energie
Kerngedanke des Einfamilienhauses, das Wohnen
und Arbeiten nebeneinander wie unabhängig voneinander
ermöglichen sollte, war es, eine Art Zentrum
des Familien-Universums zu kreieren, um das sich
das gesamte Leben in Zukunft drehen sollte. Dieses
Universum durfte dabei keinesfalls als starres und
statisches System konzipiert werden, sondern - ganz
im Gegenteil - als flexibler und lernfähiger Organismus.
Fast so, als verfüge das Gebäude über ein eigenes
Gehirn, dazu da, die Bedürfnisse der Bewohner
vorherzusehen und deren Leben zu vereinfachen.
Aus architektonischer Sicht schmiegt sich die Villa
Sophia in die abfallenden Hänge des naturnahen
Stadtteils Troja. Auf diese Weise eröffnen sich den
Bewohnern eine Vielzahl an verschiedenen Blickwinkeln
in die Natur und über die Stadt, gleichwohl
ohne benachbarten Anwohnern deren Aussicht zu
nehmen. Die Garage ist nicht nur als ein den Wohnräumen
gleichwertiger Teil des Hauses konzipiert, sie
dient auch als einladende Eingangshalle in den privaten
Wohnbereich. Das Büro hingegen wird von den
Besuchern nordseitig separiert betreten. Die räumliche
Konzeption basiert auf dem Grundsatz palladianischer
Villen: Die quadratische Grundfläche ist in
neun Abschnitte unterteilt, welche sich spiralförmig
empor winden, um in dem öffentlichsten Bereich des
Hauses, der Büroebene, zu enden. Der Hauptwohnraum
wird von der Gartenebene erschlossen. Von
hier schraubt sich ein zentrales Treppenhaus kontinuierlich
nach oben. Ganz im Geiste des wandelbaren
Systems, werden die Treppenstufen durch eine
breite Rampe unterbrochen, welche den Bewohnern
sowohl in jungen als auch späteren Jahren die Bewegung
im Haus erleichtern soll.
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43
coll coll
Zu einem intelligenten Heim gehört auch eine smarte
Materialtechnologie. Wo möglich basieren die strukturellen
und materiellen Entscheidungen auf dem
Gedanken der Nachhaltigkeit, Beständigkeit, Haltbarkeit
sowie haptischen Stabilität des Gebäudes. In
diesem Zusammenhang waren Experten der Tschechischen
Technischen Universität Prag (ČVUT)
kontinuierlich an den Vorbereitungen und dem Bauprozess
selbst beteiligt. Materialproben wurden auf
Festigkeit, Elastizität sowie chemische Stabilität
und Beständigkeit getestet und der Gebäudemonolith
wurde so exakt in Beton gegossen, dass sich die
Fenster nahtlos in die Gelenkfassade fügen, die sich
um das gesamte Haus windet.
Das Besondere der VILLA SOPHIA aber liegt in ihrem
unsichtbar integrierten Nervensystem in Form des
eigens entwickelten Steuerungssystems sysloop®.
Der Bauherr wünschte sich ein funktionales Zuhause
ohne Kompromisse, das aus seiner Sicht auch eine
absolute Integration und Kontrolle von modernsten
Technologien umfasst. Da dieser Wunsch mit dem
heutigen Stand der Bautechnik (noch) nicht korreliert,
entwickelte der Bauherr mit seiner Firma und
den Spezialisten für künstliche Intelligenz von EM-
PYREUM Information Technologies sein eigenes System.
Dieses ermöglicht die Verbindung physischer
Konstruktionstechnologien mit nicht strukturierten
Daten und dem sich ständig ändernden Kontext des
Webs. Diese neuartige Verknüpfung von Werten und
Technologie eröffnet unzählige Möglichkeiten. u
Aus der Vogelperspektive
zeigt sich die zentrale
Position des offenen
Erschließungskerns mit
großzügigem Oberlicht
noch deutlicher.
architektur FACHMAGAZIN
44
Bauen & Energie
So werden die verschiedenen Ebenen des Gebäudes
zusammengeschaltet, um beispielsweise alle Lichtquellen
im Haus im vollen Lichtspektrum (RGBW) zu
steuern, so dass die blaue Komponente nachts entfernt
werden kann, um den Melatoninspiegel nicht zu
stören. Ohnehin gibt es im Haus keine Lichtschalter,
keine Schlüssel, keine Bedienknöpfe - dafür ein Klavier,
das von selbst spielt und einen Mechanismus,
der basierend auf den Interessen der Bewohner Texte
aus dem Internet vorliest. Die VILLA SOPHIA ist
so konzipiert, als verfüge sie über ein eigenes Gehirn,
ein Haus gesteuert durch künstliche Intelligenz, nicht
durch die Bewohner selbst – oder zumindest nur indirekt.
Denn dieses Gehirn verfolgt seine Bewohner
unablässig in ihren Gewohnheiten und Aktionen und
sammelt all diese Daten, um auf Grundlage dieser
“Erfahrungen” die bestmöglichen Entscheidungen zu
treffen. Das automatisierte Haus wird so zum autonomen
Organismus.
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45
coll coll
„Wir sagen, wenn wir es selbst kontrollieren müssen,
ist es nicht klug genug“, bringt der Bauherr den
Kerngedanken des Systems auf den Punkt. Für das
smarte Funktionieren ist die Größe der verfügbaren
Datenmenge ausschlaggebend - so werden diese unablässig
über Sensoren in Fußböden, in Schubladen,
unter dem Küchentisch – quasi überall – erfasst und
in Echtzeit ausgewertet. Das System registriert nicht
nur die physische Anwesenheit seiner Bewohner, es
kann auch auf gesprochene Befehle reagieren und
beispielsweise das Licht dimmen oder die Temperatur
erhöhen. Im Laufe der Zeit lernt das System sogar
dahingehend dazu, dass bereits die Aussage “Mir ist
kalt” zu einer Anpassung der Raumtemperatur führen
kann.
u
Das Interieur lebt von Kontrasten:
Rauer Beton trifft auf polierte Hölzer,
klare Kanten scheinen sich in Natur
und Himmel aufzulösen.
architektur FACHMAGAZIN
46
Bauen & Energie
Abgesehen von Energieeffizienz, dem Sicherheitsaspekt
und dem erhöhten Komfort besteht der wahre
Vorteil des Systems für die Entwickler darin, dass
der Hausbesitzer durch die Entwicklung von einem
Smart-Home-System zum Smart-Home von der Last
der ständigen Kontrolle befreit wird. Das bringt zum
anderen auch eine gewisse Entmündigung des Bewohners
mit sich – schließlich entscheidet das Haus,
was gerade die klügste Handlung ist, auch wenn der
Bewohner selbst vielleicht allen Energiespar- oder Sicherheits-Aspekten
zum Trotz das Fenster im Schlafzimmer
gerne die ganze Nacht offen stehen lassen
würde. Vielleicht gibt es auch deshalb in der VILLA
SOPHIA ein einziges Fenster, das noch händisch geöffnet
werden kann – ein Zugeständnis des Bauherren
an seine Ehefrau.
Technikfreund oder -skeptiker, wirklich spannend ist
der fließende Übergang zwischen Architektur und
Technologie. Denn die beiden Komponenten greifen
auf vielen Ebenen unsichtbar ineinander. So funktioniert
die Lüftung des Hauses zum einen über das autonom
gesteuerte System, zum anderen sind die Räume
und Öffnungen so konzipiert, dass eine perfekte
Durchlüftung dank der auf Magnetschienen schwebenden
Türen erst funktionieren kann. Wie jedes Teil
des Hauses ist eine Tür daher in der VILLA SOPHIA
nicht nur eine Tür, sondern eben Teil eines höheren
Systems. Man kann sagen, Chance und Herausforderung,
in einem solchen sich stetig wandelnden und
weiterentwickelndem Haus zu leben – das vielleicht
sogar besser als wir selbst weiß, was wir wollen. •
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coll coll
PŮDORYS 1PP M 1:250
PŮDORYS 1NP M 1:250 POHLED NA STŘECHU M 1:250
POHLED SEVERNÍ M 1:250
POHLED SEVERNÍ M 1:250
PŮDORYS 1PP M 1:250
PŮDORYS 1NP M 1:250 POHLED NA STŘECHU M 1:250
LED SEVERNÍ M 1:250
POHLED SEVERNÍ M 1:250
Villa Sophia
Prag, Tschechische Republik
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Michaela & Karel Pánkovi
coll coll
Daria Chertkova, Jana Zatlukajová, Krištof Hanzlík,
Libor Mládek, Ĺudmila Koskan, Marie Davidová, Michaela Dlouhá,
Martin Gaberle, Mark Kelly, Michal Krejčík, Markéta Součková,
Ondřej Punda, Šimon Kos, Veronika Brůhová, Vojtěch Slabý
ASP Praha - Tomáš Felix
Grundstücksfläche: 475 m 2
Bebaute Fläche: 353 m 2
Bruttogeschossfläche: 475 m 2
Nutzfläche: 396 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit:
3 Jahre
Fertigstellung: 2018
Baukosten:
ca. 3 Mio Euro
“Wir sind
ein Kollektiv
von Architekten,
Designern und Freunden.
2008 haben wir coll coll
aus dem Gedanken heraus ins Leben
gerufen, über diese Plattform des
offenen Austauschs unsere persönlichen
Ziele verfolgen zu können.”
coll coll
architektur FACHMAGAZIN
48
Bauen & Energie
Eine Berghütte
als Zufluchtsort
Skigard Hytte / Fåvang, Norwegen / Mork-Ulnes Architects
Text: Linda Pezzei Fotos: Bruce Damonte
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49
Mork-Ulnes Architects
Mit ihrer Skigard Hytte nahe Lillehammer haben die
norwegischen Architekten Mork-Ulnes die einheimische
und landschaftsspezifische Bauweise neu erfunden. Die
Berghütte für die eigene Familie darf in ihrem Design
und ihrer Funktion als ortsspezifische Antwort auf den
Kontext und die Kulturlandschaft gesehen werden.
Nachhaltiger und sanfter kann Bauen für Mensch, Tier
und Natur kaum sein.
Wenn Architekten (für sich selber) bauen, geht es
oftmals darum, sich ein Denkmal zu setzen. Nicht so
bei Casper und Lexie Mork-Ulnes (Mork-Ulnes Architects),
die kürzlich im norwegischen Skiresort Kvitfjell
eine Berghütte für sich und ihre Kinder fertigstellen
konnten. Wenn ein Anspruch hingegen zur Gänze
für das Architektengespann mit Sitz in Oslo und San
Francisco gilt, dann der, Grenzen auszuloten, Materialien
innovativ einzusetzen und neue Formen von
Lebensräumen zu gestalten. So haben Mork-Ulnes
mit ihrem Zufluchtsort eine moderne ortsspezifische
Antwort auf den Kontext und die Kulturlandschaft
Norwegens gefunden.
u
architektur FACHMAGAZIN
50
Bauen & Energie
Die Skigard Hytte ist das erste “eigene” Projekt des
Architektenpaares und spiegelt den Wunsch nach
einem Rückzugsort in der Heimat wider. So thront
die einsam gelegene Hütte auf knapp 1.000 Metern
auf einem Felsvorsprung eines steilen Berges
und bietet einen herrlichen Panoramablick auf das
darunter gelegene Tal mitsamt Fluss. Die Besonderheit
der Hütte liegt in ihrer schlichten und dennoch
anmutigen Konstruktion, welche durch das Anheben
des Gebäudes auf schlanke Stützen aus Brettschichtholz
noch unterstützt wird. Auf diese Weise
fungiert das Gebäude nicht nur im Inneren als Zufluchtsort
für seine Besucher, auch die Schafe finden
im Sommer Schutz vor Sonne, Wind und Wetter unter
der Hütte, wo gleichzeitig saftiges Gras wächst.
Genauso grün wie unter dem Bauwerk geht es auch
auf dem Dach zu – eine Anlehnung an traditionelle
Bauweisen der Region. In Kombination mit der rauen
Außenhaut aus Skigard (das sind drei Meter lange,
geviertelte Holzstämme, die von Landwirten der Region
sonst für den Bau von Zäunen eingesetzt werden)
fügt sich das Gebäude bestens in die ländliche
Umgebung ein. Im Sommer wiegen sich die langen
Grashalme auf dem Dach sachte im Wind, im Winter
verschmilzt das Bauwerk nahezu mit der Schneelandschaft,
wenn die Lücken des Skigard sich langsam
mit den weißen Flocken füllen.
u
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51
Mork-Ulnes Architects
Im Inneren der Skigard Hytte unterstreichen die warmen
Holztöne den behaglichen Charakter der Unterkunft und
stellen einen direkten Bezug zur umgebenden Natur her.
architektur FACHMAGAZIN
52
Bauen & Energie
Natürlich. Nachhaltig. Nordisch.
Im Interview erzählen Lexie und Casper
Mork-Ulnes, welche Aspekte die
Skigard Hytte zu einem so nachhaltigen
Bauwerk machen – und das in
gleich mehrerer Hinsicht.
Wie haben Sie den Bauplatz gefunden?
Gibt es eine persönliche Verbindung
oder Geschichte?
Caspers Cousine lebt auf einem Bauernhof
im Tal unterhalb des Skigebiets,
weshalb wir ihre Familie dort
oft zum Skifahren besuchten. So
haben wir uns schließlich in den Skiberg
- und die Region Gudbrandsdal
- verliebt. Als regionale Landplanerin
mit lokalen Kenntnissen hat uns
Caspers Cousine schließlich auf das
Grundstück aufmerksam gemacht.
Wie haben Sie die ländliche Bauweise
als Inspirationsquelle in dieses
zeitgemäße und zeitlose Design
übertragen? War es ein Prozess oder
kam es ganz natürlich?
Die Hütte ist in vielerlei Hinsicht eine
ortsspezifische Antwort auf die lokale
Kulturlandschaft. Das Design wird
durch ländliche Gebäudetypen und
unser Verständnis davon beeinflusst,
wie funktionale, historische Strukturen
die lokale Architekturkultur
prägen. Auf Reisen betrachten wir
immer die einheimische Architektur
– und insbesondere, wenn wir das
Glück haben, in einem Gebiet zu arbeiten,
das eine Geschichte hat, aus
der wir schöpfen können. Wir finden,
dass es immer viel zu lernen gibt von
bewährten einheimischen Gebäuden,
die dem Lauf der Zeit getrotzt haben.
In diesem speziellen Fall waren wir
beide beim Skifahren und Wandern
in der Umgebung von der rauen,
natürlichen Textur und dem diagonalen
Muster einer Art von Zäunen
angezogen, die in diesem Gebiet zur
Eingrenzung von Weidetieren vorherrscht.
Nachdem wir das Grundstück
gekauft hatten, campierten
wir auf dem Gelände und wurden in
unseren Zelten von etwa zehn grasenden
Kühen geweckt. Daraufhin
keimte der Gedanke, dass das Haus
als Dialog mit den auf dem Land koexistierenden
Tieren dienen könnte.
Im Gegensatz zu den meisten Hütten
in der Gegend, welche die Tiere mit
Zäunen von den Häusern fernhalten,
möchten wir die Tiere mit ihren Glocken
im Sommer in der Nähe haben.
Wir lieben auch, wie sich die Gestalt
der Kabine im Winter verändert,
wenn sich das Skigard-Material mit
Schnee füllt.
Ist das Gebäude in Hinsicht auf den
starken Bezug auf - und den Respekt
für - die umgebende Natur besonders
„grün“ und nachhaltig?
Das Gebäude ist nicht nur äußerlich
oder in der Art wie es mit dem Boden
umgeht nachhaltig, es gibt mehrere
Ebenen nachhaltiger Strategien, die
bei dem Gesamtkonzept des Projekts
zum Einsatz kommen. Das Gebäude
ist fast vollständig aus Holz
gefertigt. Die Konstruktion basiert
auf der nachhaltigen Forstwirtschaft
Norwegens und besteht fast ausschließlich
aus Holz und Nebenprodukten
aus der Region. Alle Außenund
Innenwände, Wanddämmungen
(eingeblasene Holzfasern), Badezimmerwände
und so viele Details
wie möglich bestehen aus regionalen
Hölzern: Das Tannenholz im Innenraum
sowie die Fassaden struktur
aus Fichte stammen aus den Wäldern,
die sich 50 bis 70 km um die
Hütte erstrecken.
Das Grasdach reguliert außerdem
das Abfließen von Regenwasser und
bietet zusätzliche Isolierung gegen
Wärmeeinstrahlung im Sommer und
-verlust im Winter. Da Strom in Norwegen
aufgrund der 100%-igen Wasserkraft
relativ günstig ist, haben wir
eine elektrische Fußbodenheizung
eingebaut, die Kühlung erfolgt durch
Querlüftung.
Sie haben das Gebäude auf Holzstützen
gestellt – gibt es dazu eine
norwegische Bau-Tradition?
Auf jeden Fall – in Norwegen gibt
es die Tradition, Stabbur-Gebäude
(Hochspeicher) auf Holzpfosten mit
Steinfundamenten zu stellen, um den
Inhalt vor Nagetieren und Fäulnis zu
schützen. Alle Farmen in Norwegen
verfügen über einen Stabbur, da sie
während der langen Winter zur Lagerung
von Lebensmitteln verwendet
wurden. Die Stabbur-Typologie
wurde zu einem wichtigen Treiber
des Projekts, aber für uns ging es
weniger um Fäulnis und Nagetiere,
als vielmehr darum, das Gelände um
einen höheren Blickwinkel zu bereichern.
Ein zusätzlicher Vorteil ist,
dass die Hütte im Winter nicht im
Schnee versinkt.
Was ist Ihr Lieblingsplatz im Haus?
Der Hauptwohnraum: Dank der zwei
raumhohen und sechs Meter breiten
Wände sowie der erhöhten Lage besteht
eine intensive Verbindung zur
Natur. Besonders magisch fühlt sich
das im Winter an, wenn wir mit einem
Kaffee gemütlich inmitten der verschneiten
Landschaft sitzen, obwohl
es draußen -20 Grad hat.
Das Beste und das Herausforderndste
daran, gleichzeitig Architekt und
Bauherr zu sein?
Die Möglichkeit zu haben, mit
konzeptionellen und praktischen
Design ideen zu experimentieren, vor
denen einige Kunden möglicherweise
zurückschrecken, ist sehr spannend.
Es ist allerdings auch schwierig,
sich selbst davon abzuhalten,
jedes kleinste Detail zu überdenken
und entwerfen zu wollen (bis hin zu
individuellen Toilettenpapierhaltern)
- schließlich möchte man später
nicht in einem Haus mit ungelösten
Details leben.
Sollte es in der Skigard Hytte wider
Erwarten tatsächlich noch ungelöste
Details geben, so machen vielleicht
gerade die den besonderen Charme
dieser speziellen Berghütte aus. In
ihrer rauen und gleichzeitig warmen
Anmutung fügt sich das Gebäude
so selbstverständlich in die norwegische
Bergwelt, wie es traditionelle
Bauweisen in Verbindung mit heimischen
Materialien auf moderne Art
interpretiert, ohne dabei laut zu werden.
Ein gelungener Zufluchtsort für
Mensch und Tier.
•
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53
Mork-Ulnes Architects
Skigard Hytte
Kvitfjell Resort, Fåvang, Norwegen
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Casper and Lexie Mork-Ulnes
Mork-Ulnes Architects
Lexie Mork-Ulnes, Casper Mork-Ulnes,
Phi Van Phan, Auste Cijunelyte,
Kristina Line, Monica Lepinska
Bygg Konsulentene Øst.
Grundstücksfläche: 2.148 m 2
Baufläche: 145 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit: Sommer 2017
Fertigstellung: Herbst 2019
„Unsere Praxis basiert auf der Überzeugung, dass die
meisten Gestaltungsherausforderungen mit Vernunft
und Klarheit durch eine Einsparung von Mitteln und Materialien
gelöst werden können. Wir möchten einfache,
durchdachte und gut gestaltete Räume für die Menschen
schaffen, die unsere Gebäude nutzen. „Wir tun, was wir
tun“, weil die Suche nach Lösungen für interessante Herausforderungen
uns dazu anregt, auf innovative Weise zu
entwerfen und zu bauen.“
Lexie und Casper Mork-Ulnes
architektur FACHMAGAZIN
54
Bauen & Energie
Atmende
Wände
Wall House / Vietnam / Bui The Long – CTA | Creative Architects
Text: Peter Reischer Fotos: Hiroyuki Oki
Nach neuesten Erkenntnissen ist die Luft in Innenräumen
oft mehr mit Schadstoffen belastet als im
öffentlichen Bereich. Der Wissenschaftler Michael
Braungart behauptet zum Beispiel, dass es gesundheitsschädlicher
sei, sich in einem Großraumbüro mit
all den Teppichen, Farben, Anstrichen und Kunststoffteilen
aufzuhalten, als an einer Kreuzung einer
Stadtautobahn zu stehen. Also ist es fast schon logisch,
ein Haus mit atmenden Wänden zu entwickeln,
um so den Bewohnern einen ständigen Austausch
der Luft in den Innenräumen zu bieten.
Mit diesem Wunsch waren auch die CTA | creative
architects in Vietnam konfrontiert, als sie beauftragt
wurden, für einen privaten Kunden ein Wohnhaus zu
entwickeln. Während des gesamten Designprozesses
drehten sich die Diskussionen mit dem Auftraggeber
immer um „atmende Wände“ und eine Architektur,
die eben 24/7 selbstständig atmen soll. An das Projekt
in der Stadt Bien Hoa gingen sie nun folgendermaßen
heran: Mit einer Gesamtnutzfläche von fast
300 m 2 , über zwei Stockwerke reichend, entwarfen
die Planer eine Architektur, die sich aus vier Blöcken,
verbunden mit Wänden aus luftdurchströmten Ziegeln
und geschützt durch eine Lage üppigen Grüns
zusammensetzt.
u
Ein Haus mit atmenden
Wänden, mit einer grünen
Lunge haben die CTA |
creative architects in
Vietnam in der Stadt Bien
Hoa für einen privaten
Auftraggeber entworfen.
Die Bausumme ist mit
74.050.- Euro vergleichsweise
sehr gering und
das Projekt beweist, dass
auch mit einfachsten
Mitteln und Abfallprodukten
der Industrie eine
interessante, gesunde
und sogar energiesparende
Architektur entstehen
kann.
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Bui The Long – CTA | Creative Architects
architektur FACHMAGAZIN
56
Bauen & Energie
Die vier Körper – leicht zueinander in ihren Achsen
versetzt – sind mit einer „gewöhnlichen“ Mauer verbunden,
zu einer Einheit zusammengefasst. Diese
Umfassungsmauer wirkt wie eine Klammer oder Verpackung,
sie ragt an der Südostseite der Architektur
etwas vor, bildet hier einen kleinen Vorhof und die
Eingangssituation. Allerdings ist diese Mauer – im
Gegensatz zu den weiß verputzten, geschlossenen
Fassaden der vier Baukörper – aus in unregelmäßigen
Konfigurationen übereinander geschichteten
Lochziegeln errichtet. Die Ziegel sind entgegen der
üblichen Art, quergelegt und so bewirken die Öffnungen
(Löcher) in den Ziegelsteinen ein dauerhaftes
Durchströmen von Luft und damit das „Atmen“ des
Hauses. Außerdem stellen sie eine semitransparente
Schicht zum Außenraum dar, erzeugen so das Gefühl
einer Verbundenheit mit dem Umraum, mit der Natur,
die Grenzen werden verwischt. Die an und für sich
feste Materialität des Ziegels wird also durch das
Querlegen konterkariert.
Die Innenräume dieses Wohnhauses
wirken wie ein Außenraum – hell, lichtund
luftdurchströmt.
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57
Bui The Long – CTA | Creative Architects
In der Mitte dieser Baukörper ergibt sich ein geräumiger
Innenhof/Garten zur Nutzung für die Bewohner.
Alle Beschäftigungen und Lebensabläufe wie auch
das Kochen finden meistens unter dem Schatten der
Bäume – innerhalb und außerhalb der Architektur –
statt, ganz wie es der Tradition der vietnamesischen
Gesellschaft und der Großfamilie entspricht. Dort,
wo sich die Umschließungsmauer mit den vier – in
den Ecken positionierten – Baukörpern überschneidet,
lässt ein ca. 15 Zentimeter breiter Spalt eine ungehinderte
Sicht nach außen zu. Und überall dringt
natürliches Licht durch die waagrecht liegenden Löcher
in den Ziegeln von außen ein. Die Ziegel sind
übrigens sogenannte Fehlbrände der industriellen
Produktion, so wird aus einem Abfall ein nachhaltiges
Gestaltungsprodukt, das sich auch harmonisch
in die Umwelt einfügt und die erste Ebene des „Atmens“
darstellt.
Als zweite Ebene des „Atmens“ dient der üppige
Garten mit vielen Pflanzen. Auch er soll die negativen
Umwelteinflüsse filtern und eine bessere Luft für
die Bewohner und den Innenbereich bieten. Er reinigt
die Luft und bietet eine effektive Pufferzone. Zusammen
bilden beide Elemente das Äquivalent zu einer
normalen Mauer mit dem wesentlichen Unterschied,
dass sie die ständige Luftzirkulation sichern und so
zu einem gesünderen Klima in den Innenräumen beitragen.
Die Architektur benötigt keinerlei Klimageräte
oder Ventilatoren – das erledigt die Natur. Es ist
immer kühl, hell und freundlich im Inneren. Die Raumund
Funktionsverteilung in den vier Baukörpern entspricht
den traditionellen Mustern der vietnamesischen
Architektur und Sozietät. Mit der Ausnahme,
dass mehr Gemeinschaftsbereiche und Durchblicke
geschaffen wurden, um einen besseren und stärkeren
Kontakt der Familienmitglieder zu fördern. u
architektur FACHMAGAZIN
58
Bauen & Energie
Weiße Wände und die
Ziegelstrukturen bilden
den Rahmen für eine
gediegene, aber nicht
übertriebene Innenausstattung.
Das Grundstück liegt übrigens inmitten eines durchgrünten
Siedlungsgebietes mit kleinen Wohnbauten
in der Nähe des Flusses Dong Nai. Es ist eines der
Restgartenstücke der ehemaligen Stadt Bien Hoa.
Die CTA | creative architects haben bei der Planung
darauf geachtet, die bestehende Gartenlandschaft
so wenig wie möglich zu zerstören oder zu verändern.
Und so sprießen heute auch innerhalb der
Mauern unzählige kleine Bäume, Büsche und es entsteht
der Eindruck eines tropischen Paradieses. Die
zwei Geschosse hohe Umschließungsmauer bildet
an ihrer Oberkante das Auflager für eine horizontale
Abdeckung, die wiederum aus Netzen und Pflanzen
besteht. Somit entwickelt sich das Innere der
Architektur zu einem – zwar nicht hermetisch aber
doch – abgeschlossenen Bereich, der wie eine grüne
Lunge innerhalb des Hauses wirkt. Ständig strömen
Frischluft und Naturlicht durch die diffusen Abgrenzungen
dieses atmenden Komplexes.
•
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Bui The Long – CTA | Creative Architects
EG
OG
Wall House
Bien Hoa, Dong Nai, Vietnam
Bauherr:
Planung:
Statik:
Mr. Hong Anh
Bui The Long – CTA | Creative Architects
Viet Tin Phuc Co., Ltd
Grundstücksfläche: 1013,4 m 2
Bebaute Fläche: 200,2 m 2
Nutzfläche: 291,2 m 2
Planungsbeginn: 2018
Bauzeit: 2018
Fertigstellung: 2018
Baukosten:
74.050 Euro
architektur FACHMAGAZIN
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Bauen & Energie
Aus einem
Sturm geboren
Ranwas School / Vanuatu / CAUKIN Studio
Text: Peter Reischer Fotos: Katie Edwards
Eine neue Schule mit Bibliothek errichtete das CAUKIN Studio auf der
von einem Zyklon verwüsteten Pfingstinsel im Inselstaat Vanuatu. Mit
viel persönlichem Einsatz und Freiwilligen aus der ganzen Welt wurde
in nur acht Wochen der neue Bau fertiggestellt. Nachhaltige Materialien,
passive Designstrategien und lokale Fertigungstechniken sorgten für
eine Architektur, die weitere Zyklone überstehen soll und es auch tut.
www.architektur-online.com
61
CAUKIN Studio
Energie kann man auf verschiedenste Arten definieren,
empfinden, umsetzen oder visualisieren. Beim
Bauen wird Energie – im fertigen Projekt – meist über
die Effizienz, den Verbrauch und somit die Verwendung
von Ressourcen verstanden. Energie ist aber
auch die Kraft des Menschen, seine Begeisterung,
seine Kreativität und Liebe bei der Umsetzung von
architektonischen Projekten. Im folgenden Beispiel
drückt sich die Energie weniger in einer architektonischen
Manifestation, sondern in der klugen Verwendung
von Materialien, im persönlichen Einsatz aller
Beteiligten und in der Hilfe für die von einer Naturkatastrophe
betroffenen Menschen aus.
architektur FACHMAGAZIN
62
Bauen & Energie
Der Entwurf dafür stammt vom CAUKIN Studio, einem
jungen sozial engagierten Designstudio aus England
mit Zweigstellen in den USA und in Indonesien. Sie
arbeiteten mit Teilnehmern aus der ganzen Welt im
Dorf Ranwas zusammen mit der Dorfgemeinschaft,
um das Projekt zu realisieren. Innerhalb kürzester
Zeit entwarfen und finalisierten sie das Gebäude und
errichteten einen Bau, der mit seinem Zyklon resistenten
Holzrahmen, einer gewebten Bambusverkleidung,
einer Dachdeckung aus Polykarbonat und
Blech eine gut durchlüftete, freundliche Lernumgebung
bietet.
Ranwas liegt mitten im Bergland der Insel und die
Luftfeuchtigkeit beträgt fast dauernd an die 99%
– eine Herausforderung für die Errichtung einer
Schulbibliothek. Dieser Bereich bewältigt die extrem
hohe Luftfeuchtigkeit mittels sehr sorgfältig
ausgeklügelter, passiver Designstrategien. So wird
die Lebenszeit der gelagerten Bücher verlängert
und garantiert. Man hat die Bücher in einem eigenen,
verschlossenen Abteil verstaut, als Verkleidung
nahmen die Designer dunkle Metallplatten, um die
Temperatur im Innenraum zu erhöhen. So verringert
man die relative Luftfeuchtigkeit und erhält eine trockenere
Atmosphäre für die Bücher. Der Kamineffekt,
das Aufheizen der Außenflächen durch die Sonne
erzeugt durch die dunklen Metallplatten, sorgt für
einen ständigen Abtransport der Feuchte aus dem
Gebäudeteil. Die Bücherregale selbst sind in relativ
kleine Stellflächen eingeteilt, so kann mehr Luft zwischen
den Büchern zirkulieren und die Feuchtigkeit
abführen. Eine schmale Leiter in der Bibliothek führt
zu einer kleinen Mezzaninebene, die sich über eine
kreisrunde Öffnung auf eine Veranda öffnet und einen
gemütlichen Lesebereich für die Kinder darstellt,
sozusagen ein kleines Leseversteck.
u
Der etwa 2.000 Kilometer östlich von Australien gelegene
Inselstaat Vanuatu (er entstand 1980 aus dem
seit 1906 bestehenden britisch-französischen Kondominium
Neue Hebriden) wurde 2015 vom Zyklon
Pam schwer getroffen und verwüstet. Die ungeheure
Wucht des Sturmes zerstörte fast alles und so auch
die Ranwas Primary School, die Volksschule von
Ranwas auf der sogenannten Pfingstinsel (Pentecost
Island, Teil von Vanuatu). Zurück blieben Kinder, die
nun in völlig unzureichenden Notunterkünften unterrichtet
werden mussten. Das Tanbok Projekt – eine
NGO-Initiative – versuchte im Zuge dieses Desasters
eine neue Schule und auch eine Bibliothek zu errichten,
welche den harschen, lokalen Wetterbedingungen
gerecht werden und auch zukünftigen Stürmen
widerstehen sollten.
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63
CAUKIN Studio
Die Bevölkerung hat den „Neubau“ völlig akzeptiert,
auch wegen der traditionellen Materialien – es
herrscht ein emsiges Leben im Schulbetrieb.
architektur FACHMAGAZIN
64
Bauen & Energie
Einfache Baustoffe und
solide, handwerkliche
Verarbeitung machen
den Charme dieser Schule
samt angeschlossener
Bibliothek aus.
Gewebte Bambuswände benutzen das höchst nachhaltige
Material, das die unmittelbare Umgebung
bietet und auch die traditionellen Fähigkeiten der
Bewohner zur Fertigung dieser Bauteile. Mit null Kosten
entstand eine atmende, in der Erhaltung billige
Konstruktion, die jederzeit von den Nutzern betreut
und ausgebessert werden kann. Große Fenster an
jeder Längsseite des Klassenraumes sorgen für die
Querlüftung und ausreichende Belichtung durch Naturlicht
– keine Kosten für Elektrizität. Ein starker
Kontrast zu den sonstigen dunklen und feuchten
Schulen der Inselgruppe.
Die Konstruktionszeit betrug nur acht Wochen und
ein Team von 15 Teilnehmern aus internationalen Architekturschulen
und Büros arbeitete zusammen mit
ca. 50 einheimischen Arbeitern an dem Projekt, man
wohnte auch zusammen im Dorf. Und wie es sich für
derart interkulturelle, partizipative Projekte gehört,
wurden auch viele Details der Konstruktion gemeinsam
beim Bauen entwickelt und sozusagen immer
wieder neu „erfunden“. Erfahrung und Wissen in einer
kulturellen Immersion.
Am 6. April 2020 passierte der Kategorie 5 Zyklon
Harold Vanuatu und sein Auge überquerte direkt
Ranwas. Von allen Gebäuden der Pfingstinsel wurden
90% zerstört oder schwer beschädigt. In Ranwas
überlebten drei den Zyklon, darunter die neue Schule
mit ihrer Bibliothek.
•
CAUKIN STUDIO LTD.
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N
Library Veranda
Veranda Teacher's Office Classroom Library Veranda
Veranda Teacher's Office Classroom Library Veranda
Veranda Teacher's O fice Cla sr om
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CAUKIN Studio
Veranda Teacher's Office Classroom Library Veranda
This drawing is to be read in conjunction with all other consultants' drawings.
Do not scale from this drawing.
This drawing is copyright © CAUKIN Studio
Project:
RANWAS SCHOOL, VANUATU
Drawing:
GA PLAN AS BUILT
Job No.: 17.11
Drawing Number: B100
Rev:
X
Scale: 1:50@ A3
Date: 10.12.19
Drawn by: JP
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This drawing is copyright © CAUKIN Studio
Project:
RANWAS SCHOOL, VANUATU
Drawing:
SECTION AA AS BUILT
Job No.: 17.11
Drawing Number: B300
Rev:
X
Scale: 1:50@ A3
Date: 10.12.19
Drawn by: JP
N
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Do not scale from this drawing.
Ranwas This drawing School
is copyright © CAUKIN Studio
Pentecost Island, Vanuatu
Project:
RANWAS SCHOOL, VANUATU
Drawing:
SECTION BB AS BUILT
Job No.: 17.11
Drawing Number: B301
Rev:
X
Scale: 1:50@ A3
Date: 10.12.19
Drawn by: JP
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
The Tanbok Project Charity
CAUKIN Studio
Harrison Marshall, David Mahon
Tom Bule
Grundstücksfläche: 130 m 2
Bebaute Fläche: 130 m 2
Nutzfläche: 130 m 2
Planungsbeginn: 12/2018
Bauzeit:
8 Wochen
Fertigstellung: 09/2019
architektur FACHMAGAZIN
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Bauen & Energie
Mit dem jüngsten Fünf-Sterne-Hotel Tirols heben Matteo Thun &
Partners /Architektur und MEISSL Architects die Verzahnung von
Design und Konstruktion auf ein neues Level. Das Green Spa-Hotel
MalisGarten in Zell am Ziller wurde als reiner Holzbau konzipiert,
wobei konsequent auf die Verwendung heimischer Hölzer geachtet
wurde. Als erstes 5-geschossiges Hotel komplett aus Massivholz
setzt MalisGarten neue Maßstäbe im Holzbau.
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Matteo Thun & Partners /Architektur & Meissl Architects
Holzbau
higher level
MalisGarten / Zell am Ziller, Österreich /
Matteo Thun & Partners /Architektur & Meissl Architects
Text: Linda Pezzei Fotos: ZillerSeasons, Dirk Tacke
„Holz ist einer der wenigen Baustoffe mit ästhetischer
und technischer Dauerhaftigkeit.“ Kein Wunder
also, dass der für mutige Lösungen bekannte italienische
Architekt Matteo Thun gleich ein besonderes
architektonisches Konzept für Reinhard Binder im
Kopf hatte, als der mit der Bitte an Thun herantrat,
für ihn ein neues Fünf-Sterne-Hotel im Zillertal in den
österreichischen Alpen zu entwerfen. Binder seinerseits
ist Vorstandsvorsitzender der ortsansässigen
Binderholz GmbH, die auf die Produktion von innovativen
Massivholzprodukten spezialisiert ist. Ein perfect
match könnte man also sagen.
„Seit es Menschen gibt, wird mit Holz gebaut. Historisch
gesehen war Holz der erste echte Baustoff“,
bringt Reinhard Binder den Kerngedanken seines
neuesten Hotelprojekts auf den Punkt. Ein Hotel
komplett aus Holz, so lautete also die Zielvorgabe für
Architekt und Bauherr. Der Name 5*S Green Spa-Hotel
MalisGarten sollte am Ende in jedem Fall mehr
sein als nur schöner Marketing-Slogan – wie so oft.
Heimische Hölzer und traditionelle Handwerkskunst
koexistieren im Ergebnis bei MalisGarten gleichberechtigt
neben modernsten Fertigungsmethoden
und computerbasierter Planung.
u
architektur FACHMAGAZIN
68
Bauen & Energie
Holz scheint für ein Wellness-Hotel als Basiselement
wie geschaffen. Seit Menschengedenken findet dieser
natürliche Baustoff in unserem architektonischen
Schaffen Verwendung und punktet neben der angenehmen
Haptik und seinem Wohlfühlcharakter gerade
durch die Vielfalt seiner (optischen) Facetten.
Dazu kommen die unzähligen technischen, bauphysikalischen
und ökologischen Vorteile. So wurde das
Hotelprojekt – natürlich auch durch den Bezug des
Bauherren zum Baustoff Massivholz - von der Bodenplatte
bis zum Dach in Holz gedacht. Auch eine Herausforderung
für das lokale Architekturbüro MEISSL
Architects mit Sitz in Seefeld in Tirol, die sich mit
einer extrem knappen Bauzeit von nur 15 Monaten
konfrontiert sahen.
„Wir präferieren Holz als Baustoff. Dank vorgefertigtem Holz
werden die Bauzeiten reduziert, Holz ist leicht zu transportieren,
Holz ist langlebig, flexibel und entwickelt Patina, es altert
schön. Holz ist zeitlos – es ist ein nachwachsender Rohstoff
– es ist DAS Material für das 21. Jahrhundert.“
Matteo Thun
www.architektur-online.com
69
Matteo Thun & Partners /Architektur & Meissl Architects
Dass der Eröffnungstermin gehalten werden
konnte, liegt allen voran an der intelligenten Planung
mittels Vorfabrikation einzelner Elemente,
die der Baustoff Massivholz ermöglicht. Die gesamte
tragende Struktur besteht aus Brettsperrholz-Elementen
in Fichte und Lärche. Selbst die
Treppenhäuser und Liftschächte sind in Massivholz
ausgeführt – eine Tatsache, die sowohl
Brandschutzplanern wie Statikern einiges an
Kooperation und Innovation abverlangt haben
dürfte. Wäre nicht der Bauherr selbst so kompromisslos
für einen Bau komplett aus Holz eingestanden,
wäre MalisGarten vermutlich nicht das
erste 5-geschossige Hotel der Gebäudeklasse 5
komplett aus Massivholz geworden. “Wir sind von
der Qualität der Ausführung bei dieser extrem
knappen Bauzeit begeistert“, zeigt sich so auch
Architekt Alexander Meissl mit dem Ergebnis
sehr zufrieden.
u
architektur FACHMAGAZIN
70
Bauen & Energie
Neben der Verwendung der verschiedenen Massivholzprodukte
trägt auch ein ausgeklügeltes Heiz- und
Kühlkonzept inklusive Erdwärme und Pelletheizung
zu der Tatsache bei, dass MalisGarten wohl als eines
der nachhaltigsten Hotels im Zillertal gelten darf. Holz
hat im Vergleich zu anderen Baumaterialien ohnehin
dank seiner technischen, bauphysikalischen, wirtschaftlichen
und ökologischen Vorteile die Nase vorn.
Dazu kommen die deutlich geringere Bauzeit durch
Vorfabrikation, eine größere Nettonutzfläche durch
schlankere Konstruktionen sowie die äußerst positive
CO 2 -Bilanz. Allein für das Projekt MalisGarten bleiben
mehr als 1.500 Tonnen CO 2 langfristig in den Massivholzelementen
gebunden. Neben deren Behaglichkeit
und Wärme, wirken Hölzer wie Tanne, Fichte oder Zirbe
zudem beruhigend auf Geist und Körper, senken
die Herzfrequenz und begünstigen einen gesunden
Schlaf. Für ein Green Spa-Hotel also in jeder Hinsicht
das perfekte Material.
Wie der Name MalisGarten schon vermuten lässt,
umfasst das Hotelgelände auch einen 2.000 m²
großen Garten mit Entspannungsbereichen, einem
Obst- und Kräutergarten sowie einem Außenpool,
der im rückwärtigen Bereich über ein 22 Meter langes
Becken in den Innenbereich übergeht. Die mit
Profilhölzern versehenen Wände und Decken kreieren
in Kombination mit gedeckten Farben den Eindruck
einer Badelandschaft inmitten eines Waldes.
Die begrünte, hölzerne Außenfassade schafft als
Pendant schon an der Vorderseite des Hotels eine
Einheit mit dem Garten und vermittelt den Eindruck
einer naturnahen Entspannungsoase inmitten des
kleinen Örtchens Zell am Ziller.
www.architektur-online.com
71
Matteo Thun & Partners /Architektur & Meissl Architects
Der Name „MalisGarten“
ist auch auf den großzügig
angelegten Terrassen
Programm: Pflanzkörbe,
naturbelassenes Holz und
Textilien in Naturtönen
rahmen den Blick auf die
umgebende Bergwelt.
Obwohl das Interieurdesign nicht aus der Feder
von Matteo Thun & Partners /Architektur stammt,
scheint es doch fein abgestimmt auf das architektonische
Gesamtkonzept. Das Thema Holz zieht sich
auch hier von der Lobby über das Restaurant bis
hin zum Spa-Bereich und den 35 Zimmern als konsequentes
Leitmotiv durch alle Bereiche - ob Böden,
Wände, Decken oder Mobiliar, hier wird die Klaviatur
des Materials Holz wirklich in all seinen Nuancen angestimmt.
Dabei trifft Alt auf Neu, der buntbemalte
Bauernschrank behauptet sich selbstbewusst neben
dem voluminösen Designersofa, Drexlerkunst und Intarsien
finden neben CNC-gefrästen Elementen ihre
Daseinsberechtigung. Fichte, Tanne, Lärche, Zirbe,
Eiche und Nuss – Tafelparkett, Fischgrätmuster oder
klassische Diele – MalisGarten darf auch als Werkschau
gelten, was Holz alles kann.
Was auf den ersten Blick viel wirken mag, macht die
Zimmer nach Inbeschlagnahme umso gemütlicher.
Dazu kommt der feine Duft nach frischem Holz, der
den Gast hier an jeder Ecke während seines Aufenthalts
wie ein unsichtbarer Geist begleitet. Oder um es
mit den Worten Matteo Thuns zu sagen: „Holz setzt
Zeichen. Holz lebt. Und Holz entwickelt eine herrliche
Patina.“
•
MalisGarten
Zell am Ziller, Österreich
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Familie Binder-Egger | ZillerSeasons
Architektonisches Konzept: Matteo Thun & Partners /Architektur
Lokaler Architekt: MEISSL ARCHITECTS
MEISSL ARCHITECTS: Alexander Meissl,
Nadin Bierbauer, Stefan Plattner, Mara Milborn
tragwerkspartner zt GmbH Innsbruck
Grundstücksfläche: 3.084 m 2
Bebaute Fläche: 1.144 m 2
Nutzfläche: 4.707 m 2
Planungsbeginn: 01/2019
Bauzeit:
15 Monate
Fertigstellung: 06/2020
„Die flexiblen Möglichkeiten, die
kurze Bauzeit und die ökologischen
Vorteile sprechen in Verbindung
mit dem gelungenen Design eindeutig
für eine vielversprechende
Zukunft des Baustoffes Holz.“
Alexander Meissl
© DavidJohansson
architektur FACHMAGAZIN
72
Bauen & Energie
Erweiterung
des Horizonts
Erweiterung Gipfelhaus / Magdalensberg, Kärnten / Architekten Ronacher ZT
Text: Alexandra Ullmann Fotos: Franz Gerdl, Herman Stelz, Hannes Pacheiner
www.architektur-online.com
73
Architekten Ronacher ZT
Für das Gipfelhaus am
Kärntner Magdalensberg
wurde mehr Raum
benötigt. Die Architekten
Ronacher setzen diese
Anforderung an dem historischen
Ort mit einem
feinfühligen Konzept in
die Realität um.
Bauen an einem historischen Ort ist immer ein
schwieriges Unterfangen. Es benötigt Sensibilität,
Kenntnis und ein Gespür für Mögliches und Machbares.
Auch der Magdalensberg, der als heiliger Berg
Kärntens gilt, ist ein solcher Ort. An seinem Fuße fand
man Spuren von Siedlungen der Kelten und Römer.
Auf seinem 1058 Meter hohen Gipfel befindet sich
eine romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert. In
unmittelbarer Nähe dazu wurde in den 1980er Jahren
ein Gipfelhaus gebaut, das mit seinem großen Volumen
in einem Spannungsverhältnis zur Kirche steht.
Für die Nutzung als Gasthaus, Hotel und Hochzeitslocation
und aufgrund der regen Nachfrage wurde eine
Erweiterung des Betriebes notwendig, ein zusätzliches
Bauvolumen war am Gipfel jedoch nicht erwünscht.
Deshalb erforderte ein Ausbau an diesem Ort ein Umdenken
und ein vollkommen anderes Konzept.
Zwischen den Wünschen der Bauherren und denen
der raumplanenden Behörde nahmen die Architekten
Ronacher eine vermittelnde Rolle ein. Eine Erweiterung
des Gipfelhauses konnte nur durch eine
Ausweitung des Flächenwidmungsplanes und eines
entsprechenden Teilbebauungsplanes ermöglicht
werden. IIn Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt,
der Archäologie und der erweiterten Ortsbildpflegekommission
wurde ein Projekt ausgearbeitet,
das einen sensibleren und ökologischeren Ansatz
verfolgt. Die Erweiterung sollte mittels Bauvolumen
erfolgen, das in den Berg hineingegraben und dessen
Überdachung begrünt ist. Vorgeschlagen wurde ein
neuer Bettentrakt, der sich östlich des Gipfelhauses
mit einer Krümmung an die Topographie des Magdalensberges
anschmiegt. Durch das Hineinversetzen
in den Berg und die Begrünung ist er vom Gipfel aus
beinahe unsichtbar und gibt den Blick wie gehabt in
die umgebende Landschaft frei.
u
architektur FACHMAGAZIN
74
Bauen & Energie
Nach der ersten erfolgreichen Präsentation dieses
Konzepts wurde sogar die Möglichkeit eröffnet, zwei
derartige Bettentrakte am Gipfel zu positionieren.
Neben der Erweiterung sollten auch Veränderungen
am bestehenden Gipfelhaus vorgenommen werden,
um dessen Baukörper mehr Schlichtheit zu verleihen:
Das Krüppelwalmdach weicht einem zurückhaltenden
Satteldach, die Dachgaupen sind verkleinert, die
verputzte Fassade wird mit Lärchholzbrettern verkleidet.
Als ausschlaggebend für die Akzeptanz des
Konzeptes kann vor allem aber die Veränderung des
bestehenden Hochzeitssaales gesehen werden, der
abgetragen und durch einen neuen, wesentlich flacheren
mit Gründach ersetzt werden sollte. Dadurch
erweiterte sich der Horizont und eröffnet den Blick
Richtung Karawanken. Schlussendlich kam es zur
Genehmigung durch die raumplanende Behörde und
zur Umwidmung der Flächen, sodass der Erweiterung
und dem Umbau des Gipfelhauses nichts mehr
im Weg stand.
Holzoberflächen dominieren
im Innenraum. Jedes
der neuen Hotelzimmer
besitzt einen Panoramablick
auf die umliegende
Berglandschaft und ist
durch die geschickte Anordnung
der Zimmer vor
Einblicken geschützt.
FÖN
www.architektur-online.com
75
Architekten Ronacher ZT
Die Erweiterung des Gipfelhauses durch zwei Bettentrakte
mit zwanzig Zimmern ist wohlüberlegt positioniert.
Die Ausrichtung erfolgte nach Osten, die
Verbindung zum Bestandsbau über eine Verbindung
im ersten und zweiten Untergeschoss. Durch die zeilenförmige
Anordnung ist jedes Zimmer geschützt
vor Einblicken und hat seinen eigenen Ausblick auf
das Bergpanorama der Umgebung.
Mit der Erweiterung des Gipfelhauses ging letztendlich
auch sein Umbau einher. Die Umgestaltung
konnte direkt genutzt werden, um das Gebäude
thermisch zu sanieren und brachte schließlich eine
Verbesserung seines Erscheinungsbildes mit sich.
Die Zusammengehörigkeit der einzelnen Baukörper
wird durch die das verbindende Vordach und die hölzernen
Oberflächen deutlich sichtbar und hervorgehoben.
Das neue Satteldach tritt in direkten Bezug
zur romanischen Kirche, sodass ein Ensemble beider
Gebäude am Gipfel entsteht.
Mit ihrer Gestaltung der Erweiterung des Gipfelhauses
am Magdalensberg bewegten sich die Architekten
Ronacher stets zwischen dem Damals und dem
Hier, zwischen Tradition und Moderne. Durch ihre
Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Bauherren
und den Behörden konnte an diesem traditionsreichen
und historischen Ort eine neue zeitgemäße Architektur
entstehen.
•
DEBORA MUGNAINI [ARCHITEKTEN RONACHER] | N:\2017\1707 SKORIANZ, ERWEITERUNG GIPFELHAUS, MAGDALENSBERG\VERÖFFENTLICHUNGEN\CAD\1707 B02.DWG | A3 (297 X 420 MM)| 1622 HOFBAUER.CTB
UG 1
Erweiterung Gipfelhaus am Magdalensberg
9064 Magdalensberg
Bauherr:
Planung:
Statik:
architektenR
ARCHITEKTEN RONACHER ZT GmbH | Arch. DI Dr. Herwig Ronacher, Arch. DI Andrea Ronacher | A-9620 Hermagor | office@architekten-ronacher.at | LG Klagenfurt, FN: 352443z | www.architekten-ronacher.at
Familie Skorianz
Architekten Ronacher ZT
Kastner ZT GmbH
Grundstücksfläche: 13.530 m²
Bebaute Fläche: 2.584,7 m²
Planungsbeginn: 02/2017
Bauzeit:
7 Monate
Fertigstellung: 05/2020
ERWEITERUNG GIPFELHAUS MAGDALENSBERG
VERÖFFENTLICHUNGSPLAN
GRUNDRISS UG 1 | ZIMMER SÜD
15.10.2020 1/250 1707
„Als wir vor etwa vier Jahren von
den Bauherren gebeten wurden einen
Entwurf für die Erweiterung des
Gipfelhauses zu erarbeiten, stießen
wir bei den Behörden zunächst auf
Ablehnung. Erst als wir mit Nachdruck
einen Präsentationstermin
für unsere Idee erbaten und diesen
schließlich erhielten, war es uns
möglich unseren Entwurf vorzustellen.
Dieser verfolgte einen völlig
anderen Ansatz als die bisherigen
Versuche für eine Erweiterung. „
architektur FACHMAGAZIN
76
Licht
Stimmiges Licht
im Bergdorf
Hoch über dem Tal in Leogang im Salzburger Pinzgau liegt auf der Sonnenseite
gegenüber den großen Schigebieten das Bergdorf Priesteregg von Renate und Huwi
Oberlader. Mit seinen nunmehr 18 verschiedenen Chalets ist es ein Ort für alle, die
das Besondere in den Salzburger Bergen suchen. 2019 wurde das Areal nochmals
mit einem großzügigen Wellnessbereich erweitert. Zudem entstanden mit der VILLA
ETANER und der WILDERER VILLA zwei weitere Chalets, die jeden Luxus bieten.
Text: Alexander Magyar Fotos: Günter Standl
Die Oberladers leben ihr Bergdorf – alles hier trägt
ihre Handschrift. So werden aus Tälern alte Baumstämme
herausgezogen, die dann als Möbel für die
neuen Chalets verarbeitet werden und aus „Abfallprodukten“
auf der Baustelle werden unter dem Beisein
von einem der Beiden Deko-Objekte gestaltet.
Seit jeher legen die Hoteliers, die neben dem Bergdorf
auch das stylische Hotel „mama thresl“ im Tal
in Leogang und bei der Bergstation der Asitzbahn
den Mountain Club „Hendl Fischerei“ betreiben, auch
sehr viel Wert auf das Licht und die Lichtstimmungen
in ihren Gebäuden. Und so taucht schon die letzten
15 Jahre immer wieder der Name Catellani&Smith
auf. So wie Renate und Huwi mit ihrem Bergdorf hat
auch Enzo Catellani mit seinen Leuchten immer neue
Trends gesetzt und so finden sich überall im Priesteregg
auch die Produkte der Firma aus Bergamo.
www.architektur-online.com
77
Licht
Ob als große „Drahtwolke“ über dem Pool im Wellnessbereich,
oder als Esstisch-und Bettleuchte in der Villa
Etaner – die dekorativen Highlights in der Beleuchtung
wurden mit Leuchten von Catellani umgesetzt.
Unterstützung holten sich die Bauherrn bei dieser
Etappe, wie auch in den letzten Bauphasen, von den
ansässigen Lichtplanern der lichtwert concept GmbH.
Gemeinsam mit den Oberladers wurde über die Positionierung
der Leuchten und die exakten Leuchtentypen
diskutiert, fachgesimpelt und philosophiert….
Das Ergebnis ist eine einzigartige Lichtstimmung,
die in dieser Form ihresgleichen sucht. Das Gesamtbild
ist erfrischend anders als der „Einheitsbrei“, dem
man in der Region so häufig ausgesetzt ist: Präsente
Leuchtkörper und nicht aufzufindende „Stimmungsmacher“
wechseln einander ab und hinterlassen
beim Gast einen bleibenden positiven Eindruck.
architektur FACHMAGAZIN
78
Licht
Wo kein Licht,
da auch kein Schatten
Dass das Erdgeschoß Ecke Praterstraße und Aspernbrückengasse in der Wiener
Leopoldstadt kaum wiederzuerkennen ist, ist zum Großteil Philipp Brandstätter
zu verdanken, der die ehemaligen ATV-Räumlichkeiten, die fast zwei Jahre leer
gestanden sind, mit einem ausgeklügelten Design- und Lichtkonzept zu neuem
Leben erweckt hat. Eineinhalb Jahre wurde umgebaut, entwickelt und an einem
internationalen Multichannel-Konzept gefeilt, das Café, Lounge, Kunstraum, Bar
und Club, also Tag und Nacht, in einer einzigen Location vereint.
Text: Alexander Magyar Fotos: Mato Johannik
Um diesen unterschiedlichen Stimmungen gerecht
zu werden, braucht es natürlich ein ausgeklügeltes,
harmonisches und vielseitig einsetzbares Interieur.
Eine enorme Herausforderung, die mit der nötigen
Klarheit und einem Potpourri an kreativen Lösungsvorschlägen
gemeistert wurde. Für die notwendige
Balance zwischen Individualität und Harmonie sorgte
dabei Philipp Brandstätter, der seit 2003 in Wien
das Design- und Planungsstudio „Branddesigners“
betreibt und der bei diesem Projekt vom Interior Designer
Andreas Pust unterstützt wurde.
Im Zentrum seines Konzepts steht die Bar: Es ist
ein schier endloser Travertin, der von Beton-Mittelleitplanken
getragen wird und trotz seiner Wucht
grazil in den Fokus rückt. Urbanes Design, Leitschienen
auf der Tanzfläche und das Logo des Clubs (ein
Autobahnzeichen ohne Brücke) sollen die Straße in
den Club bringen. Für sein Konzept konnte Brandstätter,
der in der heimischen Kunstszene gut vernetzt
ist, auch einige Kunstgrößen gewinnen: In einer
nach ihm benannten Lounge stellt etwa Martin Grandits
seinen getragenen weißen Socken hinter einem
Glastisch aus. Und Thomas Weidinger hat für diese
Location alte Wiener Straßenlaternen zerschnitten
und zu einem neuen Luster geformt.
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79
Licht
Auch bei der Lichtprogrammierung zog
Brandstätter, der sich bereits seit mehr als
15 Jahren mit LED-Technologien und deren
Möglichkeiten beschäftigt, alle Register.
Licht ist für ihn ein zentrales Element, um
die Architektur zu unterstreichen und zu inszenieren.
Sein Gespür für Licht und seine
technischen Fähigkeiten in der Umsetzung
sieht man etwa an der Lamellen-Wand: Entworfen
wurde ein System, das über zweifache
Licht-Umlenkung funktioniert. Über
eine Länge von 15 Meter und einer Höhe von
2,80 m wurde eine Holz-Lammellen-Wand
errichtet, die wie ein Screen funktioniert. In
ausgeschaltetem Zustand ist es ein neutraler
grauer Ton, der durch die RGB-Elemente
animiert werden kann. Durch eine enorm
flexible Schaltbarkeit können entlang der
Länge unterschiedliche Stimmungen erzeugt
werden. Durch die zweifache Umlenkung
wird das Licht gestreut, es sind keine
LED-Leuchten sichtbar und ein diffuser
Lichtschein entsteht.
Demgegenüber steht eine Leihgabe der
renommierten heimischen Künstlerin Brigitte
Kowanz. Ihre Arbeit „Introduction
of the Euro” ist ein wesentlicher Beitrag
für das Licht-Konzept im Lounge-Bereich
und zieht die Blicke auf sich. Passend zum
Kunstwerk wurde eine Spiegelwand aufgezogen,
deren Spiegelungseffekt von oben
nach unten immer geringer wird. Hat man
Zugang zum Backstageraum, offenbart sich
ein weiteres Design-Highlight: Brandstätter
ließ sich dabei von Arbeiten vom dänischen
Star-Architekten Verner Panton inspirieren.
Eine Installation aus 1800 maßgefertigten
Acrylglasblättchen, die auf der einen Seite
mit Prismen, auf der anderen Seite mit einem
Farbverlauf digital bedruckt wurden.
Das ergibt im Zusammenspiel mit dem
blauen Samt, mit dem der ganze Raum ausgekleidet
wurde, ein sehr warmes Licht, das
durch punktgerichtete LED-Spots erzeugt
und durch die Prismen auf den Blättchen
gebrochen wird. Da diese auf der Decke
hängend angebracht wurden, entstehen bei
Bewegung, eventuell durch einen Luftzug
verursacht, Moiré-Effekte und Schattenspiele
am Boden.
Die gesamte Einrichtung dieser neuen Location
ist ein gelungener Brückenschlag zwischen
unterschiedlichen Stilen und Epochen
- von den 70er-Jahren bis ins Hier und Jetzt.
Von Vintage-Leuchten bis zu modernen Dali
Spots. Ein ansprechender, nie überladener
Mix aus Retro-Elementen und modernen
Materialien, bei dem ein Element immer wiederkehrt:
Es ist der „orangene Faden“, der
das Lokal durchzieht, sich farblich in vielen
Details wiederfindet und den Gin-Tonic in
der Praterstrasse zum Erlebnis macht.
architektur FACHMAGAZIN
80
Produkt News
Glanzvoll und ultraflach
Die Reduktion eines Produkts auf das Wesentliche bedarf absoluter Perfektion.
Denn der Verzicht auf unnötige Details lenkt den Blick unmittelbar auf Form und
Funktion des Objekts.
Das Thema Reduktion hat der Schweizer Leuchtenhersteller
Regent Lighting nun noch ein Stück weiter
getrieben und die bewährte Purelite Produktfamilie
um eine besonders schlanke Version ergänzt, die
gänzlich neue Möglichkeiten hinsichtlich Anwendung
und Montage bietet. Purelite Slim ist die flachste
und schlankeste Büroleuchte, die derzeit auf dem
Markt zu finden ist. Beachtlich ist nicht nur deren
Lichtqualität, sondern der ultraflache Leuchtenkörper,
der gerade einmal 35 Millimeter misst.
Als schmaler, kontinuierlicher Lichtstreifen, mit einer
Länge von bis zu 19 Metern, leuchtet Purelite Slim
Räume und Decken schattenfrei aus oder setzt, wo
gewünscht, Akzente durch eine gezielte Lichtführung.
Erhältlich ist die Lichtline in drei Varianten: Für Büros,
Konferenzräume, Eingangsbereiche und Flure eignen
sich die beiden raumstrahlenden Varianten mit Deckenaufhellung
Purelite Slim und Purelite Slim Office.
Die direktstrahlende Variante Purelite Slim D richtet
das Licht hingegen nur nach unten, um bestimmte Bereiche
gezielt auszuleuchten.
Dafür stehen vier Montagevarianten zur Verfügung,
die jeweils eine unterschiedliche Wirkung der
Leuchte im Raum erzeugen. Neben der Deckeneinbauleuchte
gibt es Purelite Slim auch als Deckenanbauleuchte
und als Lichtkanalsystem und mit dem
entsprechenden Zubehör als Pendelvariante. Wie bei
einigen anderen Purelite Produkten können auch bei
Purelite Slim Office und Purelite Slim D die neu entwickelten
Diffusoren RUN und RUN+ integriert werden.
REGENT Licht GmbH
T +43 (0)1 879 12-10
info@regent-licht.at
www.regent.ch
www.architektur-online.com
81
Produkt News
Automatisierte Lichtlösung
Die zunehmende digitale Vernetzung, der Wunsch nach mehr Komfort, Sicherheit
sowie Energieeffizienz sind treibende Kräfte für einen innovativen Ansatz zur automatisierten
Steuerung unterschiedlicher Geräte und Installationen im Haus und
in Gebäudekomplexen. Im oberösterreichischen Kollerschlag ist mit Loxone einer
der erfolgreichsten Anbieter von Steuerungssystemen beheimatet, die Haustechnik,
Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik und auch Licht miteinander vernetzen
und Abläufe in Gebäuden automatisieren.
Auch die Entwicklerteams vom Lichtspezialisten
Molto Luce beschäftigen sich bei der Konzeption
innovativer Lichtlösungen intensiv mit dem Bereich
der automatisierten Steuerung, da sich daraus zusätzliche
Vorteile wie ein Mehr an Flexibilität, Nutzerfreundlichkeit
und Energieeinsparung ergeben.
Auf der Suche nach einem stabilen, einfachen sowie
sicheren System zur drahtlosen Steuerung traf man
in unmittelbarer regionaler Nähe mit Loxone auf einen
idealen Partner, um die Leuchten von Molto
Luce digital zu programmieren. Ein erstes Ergebnis
dieser Zusammenarbeit zweier Spezialisten ist das
Schienensystem Volare: Unter dem Namen „Volare
Air“ bietet Molto Luce nun seine 230V-2-Phasenstromschiene
und ein umfassendes Sortiment an
darauf abgestimmten Leuchten und Strahlern an. Die
gewünschten Settings an Lichtstimmungen können
einfach über eine App angelegt werden. Abhängig
von Tageszeiten, persönlichen Stimmungen oder zu
erledigenden Tätigkeiten lassen sich verschiedene
Lichtquellen kombinieren und aktivieren, um auf
diese Weise die jeweils passende Lichtatmosphäre
sicherzustellen.
Spannende Aussichten
In diesem Zusammenspiel kann ein automatisiertes
Gebäude aber nicht nur die Funktion des Beleuchtens
übernehmen. So lassen sich Lichtquellen z.B.
auch intelligent als Lichtklingel benutzen, weil etwa
das schlafende Kind oder der Bürobetrieb nicht gestört
werden soll. Im Bereich der Alarmierung kann
die gesamte Beleuchtung eines Gebäudes zu blinken
beginnen, weil etwa Wasser, Rauch oder Einbruch detektiert
wurde.
Neben dem Thema Licht fokussiert Loxone bei der
Automatisierung auch auf viele andere Bereiche wie
etwa Beschattung, Lüftung, Multimedia und Heizung.
Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten
erledigt das automatisierte Gebäude viele
Aufgaben in puncto Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz
von selbst.
Molto Luce GmbH
T +43 (0)7242 698-0
office@moltoluce.com
www.moltoluce.com
www.loxone.com
architektur FACHMAGAZIN
82
Produkt News
Gute Beleuchtung
für mehr Wohlbefinden
Unzureichende Beleuchtung in Räumen bringt den natürlichen Biorhythmus von
Menschen durcheinander, lässt den für den Schlaf zuständigen Melatonin-Spiegel
ansteigen und macht müde. Abhilfe gegen den Lichtmangel bietet die richtige
Beleuchtung, die die Programmierung intelligenter, angepasster Beleuchtungsszenarien
ermöglicht.
Eine Lösung für intelligente Beleuchtungsanlagen
bietet B.E.G., Experte für Bewegungsmelder und Beleuchtung:
Die bewährten KNX-Präsenzmelder verfügen
nun auch über die HCL-Steuerung (Human
Centric Lighting). Lichtfarbe und -intensität werden
über den Tag hinweg sanft an den natürlichen Verlauf
des Sonnenlichts angepasst. Beides beeinflusst
den natürlichen Biorhythmus und die innere Uhr. Damit
können in Bürogebäuden, in der Industrie oder in
Schulen Lichtquellen so eingestellt werden, dass das
Wohlbefinden steigt und negative Auswirkungen von
Lichtmangel abgefedert werden. Für die Umsetzung
werden DALI Device Type 8- Leuchten benötigt, die
über warmweiße und kaltweiße LED verfügen. Das
DALI-KNX-Gateway stellt die Verbindung zwischen
Leuchte und KNX-Melder her.
Die Frage der richtigen Beleuchtung sollte idealerweise
schon in der Planungsphase eines Gebäudes berücksichtigt
werden. Energiemanagement ist in diesem
Zusammenhang ebenfalls ein Thema, denn die
in der dunklen Jahreszeit notwendige Beleuchtung
über fast den ganzen Tag verbraucht natürlich auch
mehr Strom als gewöhnlich. Hier greift die Energiesparverordnung
(EnEV) der EU, die dazu verpflichtet,
festgelegte Energiestandards einzuhalten. Diese Rahmenbedingungen
stellen auch Anforderungen an die
Beleuchtung: Besseres Licht durch innovative Lichttechnik
und optimierte Tageslichtnutzung bei niedrigerem
Energieverbrauch lautet die Devise. Moderne
Beleuchtungssysteme tragen dem durch die Entwicklung
energieeffizienter Lösungen Rechnung.
Siblik Elektrik
GmbH & Co. KG
T +43 (0)1 68 006-0
info@siblik.com
www.siblik.com
www.architektur-online.com
83
Produkt News
Modulare Flexibilität
Flexibel reagieren auf bauliche Gegebenheiten: Das neue System der
BEGA Systempendelleuchten für den Innenraum ermöglicht die Berücksichtigung
nahezu aller denkbaren Deckenkonstruktionen. Hochwertige
Pendelleuchten mit vollständiger Lichtkontrolle sind hierzu als modulares
System kombinierbar mit verschiedenen Installationskomponenten.
Die Aufhängung und der elektrische Anschluss einer
Pendelleuchte an einer Decke erfolgen üblicherweise
in einem Baldachin. Diese Installationskomponente
dient neben dem sicherheitsrelevanten Schutz vor
Berührungsspannung auch der Kaschierung der Aufhängung
und der Leitungsverbindung. Oft sorgen
bauliche Gegebenheiten jedoch dafür, dass Leuchten
an unterschiedliche Deckenkonstruktionen installiert
werden müssen. Die BEGA Systempendelleuchten
tragen diesen Anforderungen Rechnung:
Unterschiedliche Installationskomponenten ermöglichen
die Integrierung von elektrischem Anschluss
und Leuchtenaufhängung in eine abgehängte Decke,
Montage und Installation an geneigte wie gerade Decken
oder die Installation der Pendelleuchten an ein
Stromschienensystem.
Zahlreiche Pendelleuchten aus dem BEGA Innenleuchten-Programm
stehen als Systempendelleuchten
zur Verfügung – unter anderem viele Produkte
aus der Serie STUDIO LINE. Wahlweise sind die
Baldachine erhältlich mit eingebautem Smart Controller
zur drahtlosen Steuerung der Leuchten mit
der App BEGA Smart.
BEGA Leuchten GmbH
T +43 (0)512 343150
info-austria@bega.com
www.bega.com
architektur FACHMAGAZIN
84
Produkt News
Ikonisches Design
Die neue Dusch-WC-Generation von Duravit und Philippe Starck vereint Designanspruch
mit neuester Technologie und ist in zwei Ausführungen erhältlich:
SensoWash® Starck f Plus und SensoWash® Starck f Lite. Alle Komponenten
wurden technologisch weiterentwickelt und neu angeordnet, so dass die gesamte
Technik nun im Keramik-Körper Platz findet. Der flache Sitz mit nur 40 mm Höhe
und die dahinter liegende, weiße Abdeckung bilden eine flächenbündige Einheit:
modernes Design und komfortstiftende Technologie in perfekter Harmonie.
Über die innovative Fernbedienung im flachen, eleganten
Design lassen sich alle Funktionen intuitiv
steuern. Technische Finessen vom Näherungssensor
für automatische Deckelöffnung über die Benutzerkennung
im Sitz bis hin zu verschiedensten Einstellmöglichkeiten
bei der Sitzheizung, beim Duschstrahl
und beim regulierbaren Warmluftföhn garantieren
Komfort. Mit der zugehörigen SensoWash®-App wird
das Dusch-WC individuell konfiguriert oder optional
wie mit einer Fernbedienung gesteuert.
Dank Rimless®-Technologie und einer optimierten
Becken- und Siphongeometrie bietet die neue Generation
eine noch bessere Wasserführung für perfekte
Spülergebnisse. Mit der Keramikglasur HygieneGlaze
garantiert Duravit einen optimalen Hygienestandard.
Dauerhaft in die Keramik eingebrannt, wirkt
sie besonders schnell und gründlich: Bereits nach 12
Stunden werden 90%, nach 24 Stunden 99,9% des
Bakterienwachstums gehemmt – ein bislang unerreichtes
Niveau.
Duravit Austria GmbH
T +43 (0)2236 677 033
info@at.duravit.com
www.duravit.at
www.architektur-online.com
85
Produkt News
Detaillierte Planungsunterstützung
Mit einem Leitfaden zur Strahlungskühldecke Thermatop
M. hilft Uponor Planern bei der Auslegung von
Heiz-/Kühldecken für gewerblich genutzte Gebäude.
Thermatop M ist ein wasserbasiertes Heiz-/Kühldeckensystem,
das überwiegend nach dem Strahlungsprinzip
arbeitet und dessen standardisierte Module
sich unkompliziert in herkömmliche Trockenbau-Unterkonstruktionen
integrieren lassen.
Im Planungsleitfaden zeigt Uponor auf rund 40 Seiten,
wie Planer die Heiz-/Kühldecke als Neubau- und
Renovierungslösung richtig auslegen. Der Leitfaden
geht auf alle grundsätzlichen Anforderungen ein, die
bei der Planung zu berücksichtigen sind, und führt
anhand einer Musterprojektierung durch alle wesentlichen
Projektschritte. Zusätzlich bietet der Planungsleitfaden
Links zu weiterführenden Informationen,
wie einem Muster-LV mit allen Komponenten
aus dem Planungsbeispiel sowie zu technischen Unterlagen
und Projektdateien für die Nutzung der Uponor
HSEdesktop Planungssoftware. Der Planungsleitfaden
kann unter www.uponor.de/thermatop
kostenlos zum Download angefordert werden.
Uponor Vertriebs GmbH
T +43 (0)2236 23003-0
info.at@uponor.com
www.uponor.at
IKONA
by Conform
Richten Sie Ihr Bad fürs Leben ein. Acht hochwertig gefertigte Badmöbel-Programme aus
Tirol. Für Menschen, die Herkunft und Qualität schätzen. Mehrfach mit internationalen Designpreisen
ausgezeichnet. Funktional bis ins kleinste Detail durchdacht, maßvariabel für individuelle
Grundrisse, flexibel in den Ausstattungskomponenten, High-Tech und Handarbeit ...
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architektur FACHMAGAZIN
86
Produkt News
Smarte Lichtkonzepte
für Waschplätze
Licht verbindet Ästhetik und Funktion, setzt in Szene, hebt Schönes hervor
– und gibt dem Badezimmer Atmosphäre. Conform, die Tiroler Industriemanufaktur
für Badmöbel, bietet eine enorme Vielfalt an Leuchtspiegeln,
Spiegelschränken und kompletten Systemprogrammen, die raffiniert illuminierte
Möbelelemente im Bad in den Fokus stellen.
Im aktuellen Neuheitenprogramm finden sich beispielsweise
mit den Serien HELIO, DISQUS und ORUM
drei runde Leuchtspiegel mit umlaufendem LED-Rahmen,
die mit Volumen, dreidimensionalem Charakter
und trendigem Schick begeistern. Die massive Serie
ORUM wird in 32 verschiedenen Korpus-Materialien,
passend zu allen Möbeloberflächen gefertigt. Der
neue Spiegelschrank FILUX zeigt mit verspiegelten
Seitenwangen und dem prägnanten LED-Board
viel Eleganz und Stauraum-Funktionalität. Und die
verglasten Boutiqueschränke der Serie TiAMO, mit
illuminiertem Innenleben und Unterschränken mit
verdeckten Lichtbändern, die stimmungsvoll die
Grifffugen akzentuieren, schaffen einzigartig expressive
Raumsituationen. Raffinierte Lichtstimmung findet
man aber auch in den Programmen FOQUS – mit
den illuminierten OpenCubes – sowie XANADU, das
mit den beleuchteten StageBoxen ein außergewöhnlich
erhellendes Badambiente schafft.
CONform Badmöbel GmbH
T +43 (0)5412 63493
office@conformbad.at
www.conformbad.at
www.conform-partnersystem.com
www.architektur-online.com
87
Produkt News
Fotos: Sara Sera
Imposantes Raumobjekt
Im Rahmen einer einjährigen Entwicklungszusammenarbeit von LOVE architecture
and urbanism und LAUFEN entstand am Produktionsstandort & Entwicklungszentrum
in Gmunden des Badspezialisten das Raumobjekt n186. Konzipiert
für die Architekturbiennale 2020, die nun 2021 stattfinden soll, wurde das Kunstwerk
aus dem Material SaphirKeramik realisiert, das sehr filigrane, dünnwandige
Formen, enge Radien und damit noch nie dagewesene Möglichkeiten und Spielräume
in der Formgestaltung mit Keramik bietet.
Die Komplexität von n186, das aus 186 handgefertigten
Rohren besteht, die sphärisch um einen statischen
Kugelhohlkörper gruppiert sind, spiegelt die
außerordentlichen Eigenschaften und vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten der SaphirKeramik von LAU-
FEN wider. Insgesamt entstand so ein kristallin wirkendes
weißes Objekt mit einem Gesamtdurchmesser
von knapp drei Metern. Jedes Keramikkapillar
besitzt einen Durchmesser von 30 mm und wurde in
einer Materialwandstärke von 5 mm konstruiert. Algorithmusunterstützt
wurden dann verschieden lange
Keramikrohre um einen zentralen, Kugelhohlkörper
verteilt und bilden so ein imposantes Raumobjekt
mit kristalliner Anmutung und von ungreifbarem Volumen.
Es wirkt fragil, stabil, zentral, spektral und explodierend
zugleich. Damit vereint es verschiedenste
Aspekte des architektonischen Schaffens: Konzept,
Material, Design, technische Ausarbeitung und deren
präzise Realisierung.
„Die Idee des Objektes n186 war relativ schnell geboren.
Laufen als Keramik Spezialist musste nicht lange
zu einer Kooperation und gemeinsamen Entwicklung
überredet werden. Das Objekt wirkt relativ einfach, ist
aber technisch außerordentlich komplex,“ so Mark Jenewein,
Architekt und Partner bei LOVE architecture
and urbanism. Und Christian Schäfer, Vorstand der
Laufen Austria AG, zum Engagement seines Unternehmens:
„Schon seit den frühen 60er Jahren unterstützen
wir in Gmunden Künstler und Kreative in der
Realisierung ihrer Kunstobjekte. Die Installation ‚n186‘
ist ein großartiges Beispiel dafür, welche herausragenden
Formen wir heute im Stande sind in unserem Werk
in Gmunden aus SaphirKeramik zu fertigen.
Das Objekt N186 kann noch bis Ende November im
Laufen Space Wien – Showroom & Innovation Hub
angesehen werden
www.n186.love
LAUFEN Austria AG
T +43 (0)2746 6060-0
office.wi@at.laufen.com
www.laufen.co.at
architektur FACHMAGAZIN
88
Produkt News
Stil und Stauraum
Waschplätze mit Stil und viel Stauraum: Die neuen VariForm Badmöbel mit
passenden Aufsatzwaschtischen von Geberit lassen sich perfekt mit dem
Option Plus Spiegel kombinieren.
Geberit VariForm und Option Lichtspiegel: Aufgeräumt
und minimalistisch ruhig präsentieren sich die
neuen Geberit VariForm Badmöbel. Sie passen optimal
zu den VariForm Aufsatzwaschtischen. Der neue Geberit
Option Lichtspiegel ergänzt das Ensemble auf
elegante Weise. Die neuen Geberit VariForm Waschtischunterschränke
erweitern das VariForm Waschtisch
Portfolio. Der Waschplatz lässt sich mit diesen
Elementen in einem durchgängigen Stil gestalten.
Minimalistisch ruhig
Im Zusammenspiel von VariForm Aufsatzwaschtisch
und Badmöbel kommt die ruhige, dezente Designsprache
voll zur Geltung. Die filigrane schwarze Umrandung
setzt die Ablagefläche aus langlebigem Kompaktlaminat
optisch in Szene. Im Inneren überzeugt
der großzügige Stauraum: Die Schubladen sind ohne
Siphonausschnitt gestaltet, wodurch der Innenraum
optimal nutzbar wird.
Die unterschiedlichen Modelle der VariForm Aufsatzwaschtische
ermöglichen zusammen mit den Waschtischunterschränken
eine vielfältige und modulare
Gestaltung des Waschplatzes. Mit den Farbvarianten
Weiß, Lava matt und Nussbaum hickory passen sich
sich die Möbel dem individuellen Einrichtungsstil an.
Raffiniert erleuchtet
Der Spiegel Geberit Option Plus rückt mit seinem
Beleuchtungskonzept jede Benutzerin und jeden Benutzer
sowie den Waschplatz selbst ins rechte Licht.
Ist das Licht zu hell, so kann es über Sensoren gedimmt
werden. Und für eine freie Sicht – auch nach
einem warmen Bad oder einer heißen Dusche – verfügt
der Spiegel über eine manuell aktivierbare Anti-
Beschlag-Funktion.
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG
T +43 (0)2742 401 0
sales.at@geberit.com
www.geberit.at/architektur
www.architektur-online.com
89
Produkt News
Raffinierte Stilikone
Teilgerahmte Schiebetüren ohne Wandprofile und ein flaches Top-Profil
mit verdeckter Rollenführung verleihen der DUSCHOLUX Duschwand
Viva eine besonders transparente Optik.
Neu ist das individualisierbare Führungsprofil in
Glas- oder Steinoptik. Kombiniert mit der passenden
PanElle Wandverkleidung entsteht ein stimmiges
Raumerlebnis mit persönlicher Note. Die innovative
Glasveredelung DUSCHOLUX CareTec Pro ist
hier ebenso Standard wie eine Soft-Close-Funktion
für sanftes Öffnen und Schließen. Und zur leichten
Pflege lassen sich die Türen dank Push & Clean ganz
einfach ausschwenken. Sondergrößen und flexible
Verbauoptionen geben Viva viel Raum für individuelle
Gestaltung.
Duscholux GmbH & Co. KG
T +43 7221 708 0
duscholux@duscholux.at
www.duscholux.at
architektur FACHMAGAZIN
90
Brandschutz
Das Gemeinschaftswohnhaus in Berlin-Wedding von der
SCHÄFERWENNUNGERPROJEKT GmbH wurde als Holzbau
errichtet, der sich nicht nur im Innenraum, sondern
auch an der Fassade zeigt. Mehrgeschossige Holzbauten
stellen für ein wohl überlegtes Brandschutzkonzept kein
Problem dar.
© Markus Löffelhardt
Holzbau und
Brandschutz
Darüber, dass Holz eines der zukunftsfähigsten Materialien ist, weiß die Fachwelt
längst Bescheid. Seine nachhaltigen Eigenschaften als nachwachsender, Co 2 -neutraler,
regional verfügbarer und rezyklierbarer Baustoff zeichnen Holz aus. Dementsprechend
ist es für kleinmaßstäbliche Projekte ein gern genutztes Material,
ebenso für Projekte in größeren Maßstäben und auch im urbanen Kontext kommt
dem Holzbau eine immer größer werdende Bedeutung zu.
Trotz dieser Vorteile ist der moderne Holzbau noch
immer mit dem negativen Image des brennbaren Materials
konfrontiert: In der Vergangenheit kam es zu
zahlreichen Stadtbränden, wo teilweise ganze Viertel
niederbrannten. Dafür wurde oft das verbaute Holz
verantwortlich gemacht. Aus heutiger Sicht ist aber
vor allem auch der fehlende Brandschutz, sowohl als
abwehrende als auch als vorbeugende Maßnahme,
dafür zu nennen: Die Gassen waren viel zu eng, die
Häuser standen dicht an dicht, Brandmauern waren
wenig bekannt und an die Einteilung eines Gebäudes
in einzelne Brandabschnitte war gar nicht zu denken.
Die Verwendung von Holz verstärkte diese brandschutztechnischen
Missstände.
Grundsätzlich werden Baumaterialien für den Brandschutz
in brennbare und nichtbrennbare Materialien
eingeteilt. Brennbar zu sein bezieht sich dabei
auf die Eigenschaft zu brennen, demgemäß können
nichtbrennbare Materialien selbst nicht brennen und
stellen keine Brandgefahr oder Brandlast dar.
Holz ist den brennbaren Materialien zuzuordnen, wodurch
ihm schon von Haus aus eine gewisse Skepsis
bezüglich seiner brandschutztechnischen Qualitäten
anhaftet. Genau dieses gängige Vorurteil war für den
deutschen Architekten und Brandschutzexperten DI
Reinhard Eberl-Pacan der Antriebsmotor: „Brandschutz
für nichtbrennbare Baustoffe zu machen
empfand ich als langweilig. Ich wollte mich auf ein
brennbares Material spezialisieren, nämlich auf Holz.“
www.architektur-online.com
91
Brandschutz
Der 60 m lange Baukörper des Gemeinschaftswohnprojektes Walden 48 in Berlin wurde von Scharabi
Architekten in Zusammenarbeit mit Anne Raupach Architektur in reiner Holzbauweise errichtet.
© Eberl-Pacan Gesellschaft von Architekten mbH
Doch wie passen Holzbau und Brandschutz zusammen?
Für Holzbauten gibt es beim Brandschutz hohe
Auflagen. DI Eberl-Pacan erklärt das Brandverhalten
von Holz: „Im Wesentlichen funktioniert es so, dass
man das Holz einfach brennen lässt. Es besitzt ein
berechenbares Brandverhalten von etwa 1 mm pro
Minute. Der Abbrand muss bei der Dimensionierung
der Holzquerschnitte berücksichtigt werden, um die
Tragfähigkeit sicherzustellen. Massives Holz ist gar
nicht so einfach zu entzünden. Sollte es trotzdem
brennen, tut es das sehr kontrolliert und der Abbrand
kann dementsprechend in der Planung berücksichtigt
werden kann.“ Dabei geht er sogar noch einen
Schritt weiter: „Ich behaupte, dass Holz auch beim
Brandschutz das beste Material ist. Es stellt sich dem
Brand, besitzt einen genauen Abbrand und ist berechenbar.
Es ist ein intelligenter und zukunftsfähiger
Baustoff, der sich durch seine Verkohlungsschicht
bei einem Brand selber schützt und dafür sorgt, dass
kein übermäßiger Schaden angerichtet wird. Genau
das wollen wir für den Brandschutz und haben dafür
mit dem Holz einen tollen Partner.“
Eine starke Ansage, die den Mut der Architektinnen
und Architekten bedarf, mehr großmaßstäbliche Bauprojekte
im urbanen Kontext umsetzen zu wollen und
die gängigen Vorurteile in Bezug auf das Brandverhalten
des Baumaterials Holz über Bord zu werfen.
Auch temporäre Bauten können mit einem geeigneten Brandschutzkonzept in Holzbauweise
funktionieren. Hier: B-Part am Gleisdreieck von Scharabi Architekten.
Mit Erfolg spezialisierte sich Architekt DI Reinhard
Eberl-Pacan im Jahr 2007 auf das Thema Brandschutz.
Als Brandschutzplaner brennt er seitdem
selbst vor allem für das Thema Brandschutz im
Holzbau. Anfangs passte für ihn beides nicht wirklich
zusammen, später erkannte er die enormen
Vorteile, über die es ihm am Herzen liegt aufzuklären
und zu vermitteln.
brandschutzplus.de
© Eberl-Pacan Gesellschaft von Architekten mbH
architektur FACHMAGAZIN
92
Produkt News
Das Alu-Glas Portal mit PENEDERnurglas Seitenteil (EI90) erzeugt eine elegante, optische Einheit.
Schön vor Brand geschützt
Das kürzlich eröffnete Hotel „The Student Hotel“ in unmittelbarer Nähe des weltberühmten
Wiener „Wurstelprater“ beeindruckt Gäste mit ungeahnt anspruchsvoller
Architektur. Unverzichtbarer Teil der durchgestylten Räume des Hybridgebäudes
aus Hotel und Studentenheim: Moderne, formschöne Türen und Tore – passend
zur Innenraumgestaltung, in der knallige Farben mit kühlen Industrieelementen zu
einer angesagten studentischen Lebenswelt verschmelzen.
Anfänglich sollte Peneder, der Profi für individuelle
Brandschutzlösungen, für dieses
Projekt nur die Türen und Tore für den Kellerbereich
liefern. Aufgrund der Komplexität
und der hohen Ansprüche an die restlichen
Portale, bekam Peneder während der Baurealisierung
den Zuschlag für die gesamte
Ausstattung an Stahltüren, Schiebetoren
und Alu-Glas-Konstruktionen – teils mit
und teils ohne Brandschutzfunktion.
Architektonisch ansprechende Brandschutzlösungen,
die von internationalen
Bauherren und Architekten geschätzt werden,
sind das Spezialgebiet des oberösterreichischen
Unternehmens.
Peneder Bau-Elemente GmbH
+43 (0) 50 5603-0
brandschutz@peneder.com
www.peneder.com
Das einflügelige Schiebetor versteckt sich zur Gänze in der Nische – man kann hier buchstäblich
von unsichtbarer Technik sprechen.
www.architektur-online.com
93
kunstdesdämmens#2
Produkt News
Claudia Dankl, Stellvertretende Geschäftsführerin der
Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ)
© Betonmarketing Österreich/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Natürlicher und
innovativer Baustoff
Allzu oft wird Beton als Synonym für die generelle Bautätigkeit
verwendet oder auf den CO 2 -Fußabdruck bei der Zementerzeugung
reduziert. Dabei wären viele für unsere Gesellschaft
unerlässliche Bauten, wie der gesamte Hochbau sowie Brücken,
Tunnels, Bahnstrecken, Kraftwerke oder Windkraftanlagen
ohne Beton nicht realisierbar. Ob städtische Lebensräume,
langlebige Verkehrsadern oder energieeffiziente Gebäude: Bei
nahezu allen Anwendungen setzen Planer, Architekten und
die Bauindustrie auf den Baustoff Beton, der aus den natürlichen
Bestandteilen Gesteinskörnung (Sand, Kies), Wasser
und Zement als Bindemittel besteht. Und auch die thermische
Bauteilaktivierung – mit der massive Betonbauteile zu Energiespeichern
werden – hat sich mittlerweile als „Zauberformel“
für klimagerechtes Wohnen etabliert.
„Wie das Beispiel der thermischen Bauteilaktivierung deutlich
zeigt, entscheidet nicht allein die Wahl des Baustoffes, sondern
vielmehr die Art der Energieversorgung über die Ökobilanz
eines Gebäudes“, erklärt Claudia Dankl, stellvertretende Geschäftsführerin
der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie
(VÖZ), und ergänzt, warum Beton fälschlicherweise
meist schlechter abschneidet: „Bei der Bewertung der Klimarelevanz
fehlt leider viel zu oft eine gesamtheitliche Sichtweise.
Die Ökobilanz stellt sich ganz anders dar, wenn der komplette
Lebenszyklus eines Gebäudes von durchschnittlich 100 Jahren
betrachtet wird.“ Beton kann zudem aufgrund seiner natürlichen
Eigenschaften nach dem Abbruch und der Aufbereitung
zu 100 Prozent wiederverwendet werden, wodurch der Abbau
„neuer“ Rohstoffe (Sand, Kies, Schotter) vermieden wird. Recyclingbeton
hat somit einen wichtigen Anteil an einem ressourcenschonenden
Materialkreislauf in der Bauwirtschaft.
www.natürlichbeton.at
www.baustoffbeton.at
DIE
KUNST
DES
GUTEN ..
DAMMENS
Unsere Rohstoffe in
einem künstlerischen
Licht. Polystyrol-
Granulat und viel
Luft: daraus machen
wir den effizientesten
Dämmstoff und einen
Hidden Champion für
jeden Bau und seine
Menschen. Mehr unter:
kunstdesdämmens.at
architektur FACHMAGAZIN
94
Produkt News
© Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Cleveres Trennwandsystem
Modularität und Flexibilität in der Nutzung über die Fertigstellung hinaus erlauben
die Produkte des dormakaba Segments Movable Walls – effizientes akustisches
Raummanagement für multifunktionale Nutzungen. Neben dem Traditionsunternehmen
DORMA Hüppe gehört seit 2017 auch die kanadische Skyfold Inc. mit Sitz
in Montreal zum global aktiven Unternehmensbereich. Skyfold ist ein führender
Premium-Anbieter für automatisierte vertikale Trennwandsysteme.
Mit dem Projekt Biopharma Logistik Center für
Boehringer Ingelheim in Wien konnte Skyfold über
das Schwesterunternehmen DORMA Hüppe als Partner
der Auftraggeber einen gelungenen Markteintritt
in Österreich feiern. Der Pharmakonzern schafft am
Standort Meidling, dem sog. Boehringer Ingelheim
Regional Center Vienna, im Zuge eines Ausbaus mit
einem Gesamtvolumen von 700 Mio. Euro bis 2021
rund 500 neue Arbeitsplätze. Mit der Fertigstellung
des Biopharma Logistik Centers nach 18 Monaten
Bauzeit im Juni 2019 wurde ein weiterer wichtiger
Meilenstein erreicht. Es fungiert als Drehscheibe für
Materialien und Produkte. Das Gebäude mit 30 m
Raumhöhe für diverse Lagerfunktionen beherbergt
in der obersten Etage auch das neue Konferenzzentrum
mit Blick über das südliche Wien, das Platz für
bis zu 350 Personen bietet.
Hier konnte DORMA Hüppe seine volle Kompetenz
in Sachen mobilem Raummanagement einsetzen. Die
realisierte Kombination Skyfold – Variflex erlaubt eine
maximale Flexibilität in der Nutzung. Der 9,5 m breite
Konferenzbereich kann mit zwei Skyfold Wänden
des Typs Zenith der Höhe von 3,5 m in wenigen Minuten
vollautomatisch in zwei bzw. drei unabhängig
nutzbare Bereiche geteilt werden. Und bei zusätzlich
geöffneter halbautomatischer Variflex Wand in nahezu
voller Saallänge von 26,2 m ergibt sich unter
Einbeziehung des Foyers ein großer Eventbereich.
Alles aus der Hand eines einzigen Vertragspartners.
Neben der optimierten Platzausnutzung bietet Skyfold
auch unter optischen Gesichtspunkten Vorteile,
denn das Trennwandsystem kommt ganz ohne Führungsschienen
aus und passt sich mittels verschiedener
Oberflächendekore perfekt dem jeweiligen
Erscheinungsbild des Raumes an. Im Innern des doppelwandigen
und akustisch gedämmten Systems faltet
eine Mechanik die Trennwand schnell, zuverlässig
und vollautomatisch über Deckenmotore nach unten
bzw. wieder nach oben. Mit nur 34 kg Wandgewicht
pro Quadratmeter in der Standardausführung ist das
System ein echtes Leichtgewicht, bietet einen hervorragenden
Schallschutz bis RW 59dB und ist bis zu
einer Höhe von 11 m bei einer im Prinzip unbegrenzten
Länge einsetzbar.
DORMA Hüppe
Austria GmbH
T +43 (0)732 600-451
office@dorma-hueppe.at
www.dorma-hueppe.at
www.architektur-online.com
95
Produkt News
Bis 2030 klimaneutral
Die KONE Corporation, ein weltweit
führendes Unternehmen in der Aufzugs-
und Rolltreppenindustrie mit rund
60.000 Mitarbeitern, hat wissenschaftlich
fundierte Ziele für eine signifikante
Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen
bis zum Jahr 2030 festgelegt.
KONE verpflichtet sich zu einer
50%igen Reduzierung der Emissionen
aus dem eigenen Betrieb bis 2030, verglichen
mit dem Basisjahr 2018. So ist
vorgesehen, die Fahrzeugflotte umzustrukturieren
und mehr Hybrid- und
Elektrofahrzeuge zu integrieren. Darüber
hinaus wird KONE die Beschaffung
von Strom aus erneuerbaren Energien
in seinen Anlagen weltweit bis 2030
auf 100% steigern.
Um sein produktbezogenes Emissionsreduktionsziel
von 40% zu erreichen,
wird der Hersteller die Emissionen aus
dem Energieverbrauch und den Materialien
während der Produktlebensdauer
durch eine weitere Verbesserung
der Energieeffizienz und des Materialkreislaufs
seiner Produkte reduzieren.
Dazu werden in der gesamten Lieferkette
Maßnahmen gesetzt, um den
Kohlenstoff-Fußabdruck durch den
Betrieb und die Herstellung zu reduzieren.
Zusätzlich zu den ehrgeizigen
Emissionsreduktionszielen, erklärt Petru
Huurinainen, seit September 2020
Vorsitzender der Geschäftsführung
der KONE AG in Österreich, wird der
Hersteller durch den Ausgleich der
verbleibenden Emissionen bis 2030 einen
klimaneutralen Betrieb erreichen.
KONE AG
T +43 (0)1 863 67-0
office.at@kone.com
www.kone.at
Petru Huurinainen, Vorsitzender der
Geschäftsführung der KONE AG
Entree in die Baumkronen
Der Ausstellungspavillon am Eingang des Baumwipfelpfads
im Geoparks TERRA.vita in Bad Iburg verbindet
spannende Erdgeschichte mit der imposanten
Natur – den fließenden Übergang schafft eine großflächige
Glas-Faltwand. Um den technischen und
räumlichen Anforderungen eines Eingangs und zugleich
einer Ausstellung zu entsprechen, entwarf die
Architektin Miriam Kopp einen Baukörper aus zwei
Teilen: Einer trichterförmigen Ausstellungsfläche
und einer ellipsoiden Form, die den Kassenbereich
und notwendige Nebenräume beherbergt. Um die Innen-
und Außenräume nahtlos ineinanderfließen zu
lassen, entschied sich die Architektin für den Einsatz
einer Glas-Faltwand von Solarlux. Das Besondere ist,
dass sich die Glasfront einfach zur Seite falten lässt.
Die Glas-Faltwand SL 70e wurde insbesondere für
die hohen Ansprüche an Geschäftseingänge und öffentliche
Eingänge entwickelt: Die Elemente können
in einer Höhe bis zu drei Meter fünfzig realisiert werden.
Trotz des Gewichtes der Glaselemente von bis
zu 100 Kilo sichern langlebige Edelstahl-Laufwagen
und -Schienen ein leichtes, leises Gleiten.
SOLARLUX AUSTRIA GmbH
T +43 (0)512 209 023
info@solarlux.at
www.solarlux.at
architektur FACHMAGAZIN
96
Produkt News
Ökologisches Vorzeigeprojekt
Mit 35 Metern Höhe und zehn Stockwerken ist das Projekt Palazzo Méridia in Nizza,
entworfen von Architecture Studio, das höchste öffentliche Gebäude in Frankreich
aus Holz. In Anlehnung an die venezianischen Paläste der Stadt mit ihren gotischen
Fassaden aus hellem, ziseliertem Stein, umhüllten die Architekten dieses Bauwerk
mit einer weißen, metallischen Gitterkonstruktion.
Die Konstruktion dieses Projektes basiert
auf der optimalen Kombination verschiedener
Baustoffe. In dieser stark erdbebengefährdeten
Region spielt zum Beispiel die
metallische Außenhaut, die das Gebäude
von den umliegenden Büro- und Wohngebäuden
optisch abhebt, auch eine Schlüsselrolle
in Verbindung mit den zwei zentralen
Betonkernen, um die Standfestigkeit
der Holzkonstruktion (BSP-Fassaden und
-Böden, Pfosten-Riegel-Konstruktion aus
Brettsperrholz) zu stärken. Angesichts der
salzhaltigen Seeluft fiel die Wahl des Materials
für die Rahmenkonstruktion auf Aluminium
und auf Produkte von WICONA.
Bereits in der Planungsphase wurden in
enger Zusammenarbeit die ökologischen,
technischen und ästhetischen Qualitäten
erarbeitet, die durch die WICONA Lösungen,
von der Vorfertigung bis hin zur spezifischen
Montage, erfüllt werden mussten.
Am Fuße des Gebäudes, wo die Gitterkonstruktion
aus Metall am weitesten ist, erstreckt
sich auf drei Seiten bis auf 3 m Höhe
eine WICTEC 50 Vorhangfassade mit einer
Fläche von 260 m 2 . Die Besonderheit ist ein
exklusives System zur natürlichen Belüftung
zwischen den einzelnen Festverglasungen,
bestehend aus 40 schmalen (250
mm), mit Bändern befestigten und auf ganzer
Höhe verlaufenden Lüftungsklappen.
Auf den Etagen wurden insgesamt 270
WICLINE 75 evo Fenster eingebaut, mit
denen die kombinierten Anforderungen
an Windfestigkeit, Dichtheit, Wärme- und
Schalldämmung erfüllt werden. Sie bestehen
aus jeweils einem Festteil und einem
nach innen öffnenden Drehflügel, davon 90
als barrierefreie Fenstertüren, die den Zugang
auf die zwischen der Fassade und dem
Metallexoskelett angeordneten Balkone und
Loggien freigeben. An die 40 zweiflügelige,
nach außen öffnende Türen WICSTYLE 65
HI (1,40 m Durchgangsbreite x 2,50 m Höhe)
ergänzen diesen Umfang an Öffnungen.
Hydro Building Systems
Austria GmbH
T +43 (0)6212 20000
info@wicona.at
www.wicona.at
www.architektur-online.com
Festverglasungen
liegen im Trend
Besonders gut zur Geltung kommen Festverglasungen
in Neubauten, die modernes Lebensgefühl mit offener
Raumplanung und zeitgemäßer Architektur verbinden.
Als puristisches Element bieten sie eine interessante
Alternative für Bauherren und Renovierer, die eine Fassadengestaltung
mit viel Glas wünschen, jedoch im Vergleich
zu einer kompletten Glasfassade eine preisgünstigere
Variante suchen.
Kneer-Südfenster bietet Festverglasungen in der Kombination
Aluminium-Holz in großen Formaten und mit
schlanken Rahmenansichten an. Ausführungen mit reduziertem
Design, bei denen fast nur Glas zu sehen ist,
sorgen für besonders viel Tageslicht und werden als Teil
der Architektur zum wahren Blickfang.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Festverglasungen bei der
Montage von außen in die Fassade eingesetzt werden
können. Die großen und schweren Scheiben lassen sich
komfortabel mit Hilfe eines kleinen Krans an die richtige
Stelle transportieren und anschließend sicher montieren.
Kneer GmbH
T +49 (0)7333 83-0
info@kneer.de
www.kneer-suedfenster.de
97
Produkt News
Cradle to Cradle® zertifiziert
Beim Designkonzept Cradle to Cradle®
steht die Vermeidung von Abfall und somit
ein geschlossener Produkt-Kreislauf im Fokus.
Dies bringt auch Vorteile für die Raumgesundheit,
den Komfort und das Wohlbefinden
der Nutzer. Eine der fünf Kategorien
im Prüfkatalog bei Cradle to Cradle® betrifft
die Materialgesundheit, genauer die Herkunft,
Zusammensetzung und Auswirkungen
der verwendeten Materialien – auch im
Hinblick auf mögliche Schadstoffe, die sich
während der Produktion, Montage und in
der späteren Nutzung negativ auf den Menschen
auswirken könnten.
Die Lindner Group entschied sich bereits
vor einigen Jahren für Zertifizierungen
nach dem Cradle to Cradle® Designkonzept.
Nach mehreren erfolgreichen Produktprüfungen
für Boden-, Wand- und Deckensysteme
wurde nun auch die Systemreihe
Plafotherm® Heiz- und Kühldecken zertifiziert
und erfolgreich in „Silber“ eingestuft.
Die abgehängten Deckensysteme bestehen
aus werkseitig vorgefertigten Modulen, die
von kaltem bzw. warmem Wasser durchströmt
werden und so ohne Kältemittel
auskommen. Dank einer Vielzahl von verschiedenen
Oberflächenveredelungen und
Designmöglichkeiten passt sich das Deckensystem
individueller Raumgestaltung
und Wünschen von Architekten, Kunden
und Nutzern an.
Lindner GmbH
T +43 2252 86160-0
austria@Lindner-Group.com
www.Lindner-Group.com
architektur FACHMAGAZIN
98
Produkt News
© Achim König
Leben in Bella Italia
Bei der Innenausstattung des Hotel Hesperia in Venedig setzten die Innenarchitekten
auf das technisch anspruchsvolle Bandsystem TECTUS von SIMONS
WERK. Durch den Einbau der komplett verdeckt liegenden Bandtechnik bleibt die
flächenbündige Raumstruktur erhalten und Tür- sowie Zargengeometrie werden
in keiner Weise geschwächt.
Zum Einsatz kamen bei diesem Projekt die Ausführungen
TECTUS TE 340 3D und TECTUS TE 340 3D
Energy mit einer integrierten Energieübertragung.
Die Bandtechnik der Modellvariante Energy ermöglicht
einen gesicherten Einsatz von elektronischen
Sicherheits- und Komfortkomponenten in Türen
ohne eine sichtbare Kabeltechnik. Jede der fünfzig
zertifizierten Zimmereingangstüren (45 Minuten
Feuerschutz / 35 dB Schallschutz) wurden mit zwei
TECTUS Bändern und mit einem TECTCUS Energy
Band in der Oberflächen Ausstattung „Sati Chrome
Look“ ausgestattet.
Und die Praxisnähe der bewährten Serie TECTUS
zeigt sich durch die komfortable 3D-Verstelltechnik:
Sie ermöglicht eine stufenlose Justierung von jeweils
+/- 3,0 mm zur Seite und Höhe sowie die Veränderung
des Andrucks von +/- 1,0 mm. Die Höhenverstellung
verhindert ein Absacken der Tür und ermöglicht
es dem Verarbeiter, das Türelement montagefreundlich,
schnell und effektiv auszurichten. Der 180 Grad
Öffnungswinkel, die wartungsfreie Gleitlagertechnik
und hohe Belastungswerte bis 80 kg gehören ebenfalls
zu den technischen Vorzügen.
SIMONSWERK GmbH
T +49 (0)5242 413-0
info@simonswerk.de
www.simonswerk.com
www.architektur-online.com
Harmonisches Ganzes
Das Bauvorhaben Vinzenzgasse in Graz ist
für Menschen gedacht, die Wert auf stilvolles
und modernes Wohnen legen – egal ob
Jung und Alt, Familien, Pärchen und Singles.
Auch im Detail sollte sich die außerordentlich
hohe Qualität des Projekts sichtbar
machen. So wurde für die Beschattung das
VALETTA Raffstore-System RA 80 mit Kurbel
ausgewählt, von dem rund 430 Stück
verbaut wurden.
Das elegante, außenliegende Beschattungssystem
besteht aus speziallegierten
und doppelt einbrennlackierten Aluminium-Lamellen,
die auch stärkeren Windlasten
standhalten. Mit ihren schlag- und
kratzfesten Eigenschaften kann die Witterung
den Lamellen selbst an besonders
exponierten Stellen nichts anhaben. Auch
die insgesamt acht ZIP-Anlagen mit den
großzügigen Maßen von 480 mal 170 Zentimetern
ergänzen das harmonische Erscheinungsbild
der gelungenen Gesamtarchitektur.
Beide Systeme fügen sich exakt in die
Konturen der Gebäude ein und werden so
Teil eines harmonischen Ganzen.
99
VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH
T +43 (0)732 38 80-0
office@valetta.at
www.valetta.at
Produkt News
++
architektur FACHMAGAZIN
100
Produkt News
Ausgezeichnete Kollektion
Der Wettbewerb HÄUSER DES JAHRES wird seit
2011 ausgelobt und prämiert die besten Projekte aus
Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Eine
Fachjury wählt aus 150 Einreichungen 50 herausragende
Häuser und benennt aus diesen einen Preisträger,
zwei Auszeichnungen und fünf Anerkennungen. Dabei
wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von
Materialien, kreativen Umgang mit der baulichen Situation
und auf konsequente Ausführung gelegt.
In diesem Zusammenhang zeichnete die Jury in diesem
Jahr auch 18 innovative Produktlösungen aus.
PROJECT FLOORS hat mit seiner Chevron Kollektion
eine der begehrten Auszeichnungen zum „Besten Produkt
2020“ gewonnen.
Angeboten wird die ausgezeichnete Kollektion in sechs
Dekoren im Französischen Fischgrätformat (Chevron):
Die in einem Winkel von 60° abgeschrägten Planken
ermöglichen neue Verlege- und Gestaltungsmöglichkeiten,
die an die Parkettböden alter Herrenhäuser des 17.
Jahrhunderts erinnern.
PROJECT FLOORS GmbH
T +49 (0)2233 9687-0
info@project-floors.com
www.project-floors.com
www.architektur-online.com
101
Produkt News
Gut für Körper
und Geist!
Gesundheitsschutz für
Verarbeiter und Bauherren.
© Interface
Inspiriert von den Straßen
Londons und New Yorks
++
New York City und London sind Inspiration
und Namensgeber für die neue Teppichfliesenkollektion
von Interface: NY+LON
Streets, deren Name auch für das Hauptmaterial
Nylon der Teppichfliesen steht,
fängt in ihrem Design die einzigartigen
Eindrücke der Gehwege ein und kombiniert
sie mit fortschrittlicher, nachhaltiger
Technologie. Die Inspiration stammt von
den schönen, schillernden Farben, die man
in den begehbaren Oberlichtern findet,
sowie den abgenutzten und von der Zeit
angegriffenen Metallplatten, mit denen
die Straßen und Bürgersteige der Städte
übersät sind. Die spielerisch gestaltete
Kollektion verwendet frische Texturen und
Muster, um eine neue Perspektive auf das
urbane Umfeld zu fördern. Wheler Street,
Old Street, Dover Street und Reade Street
beziehen sich auf Asphalt, abgenutztes
Metall und verwitterte Bürgersteige in
verschiedenen Maßstäben. Mercer Street
setzt auf ein unkonventionelles Raster aus
Glasbausteinen, das Broome Street mit
zeitgenössischer Farbgebung bereichert.
Die Fliesen sind Teil des modularen Systems
von Interface und lassen sich effektvoll
mit den Luxus-Vinylfliesen (LVT) von
Interface sowie den nora® Kautschukbelägen
kombinieren. Interface führt aber
nicht nur ein aufregendes, neues Design
ein, sondern auch eine neue PVC- und
bitumenfreie Rückenkonstruktion, in der
ein höherer Anteil biobasierter und recycelter
Materialien verwendet wird. Einige
neue Materialien sind für sich genommen
netto CO 2 -negativ und reduzieren so den
CO 2 -Fußabdruck des Gesamtprodukts.
Interface Deutschland GmbH
T +49 (0)2151 / 37 18-0
info-at@interface.com
www.interface.com/nylonstreets
www.Interface.com/cquest
Erich Brunner
Tapezierermeister und
Raumausstatter aus Wien
BEST4YOU
Die Produktlinie für Profis
MUREXIN Produkte verwende ich
schon ewig und drei Tage. Weil sie
unbedenklich in der Verarbeitung
sind. Zusätzlich fordere ich auch
meinen Geist mit Schulungen
im neuen MUREXIN Technikum.
Dort erlernt man auch alles über
BEST4YOU, die Produktlinie mit
Premium-Qualität, großer Umweltfreundlichkeit,
maximaler Performance
und hoher Arbeitserleichterung.
Mein Produkttipp:
Physiologisch unbedenklich:
Murexin Natursteinteppichharz MS-1K
© Interface
MUREXIN. Das hält.
architektur FACHMAGAZIN
102
Produkt News
© SPAR
Eurospar (Ottnang) mit einer Planum-Fassade in Wave Schwarz
Libellenflügelstruktur
als Fassaden Highlight
Die neue DOMICO Oberfläche „Wave“ ist eine PVDF Effektlack-Beschichtung, die in
ihrer Oberflächenstruktur einem Libellenflügel ähnlich ist. Die Musterstruktur des
mehrschichtigen Beschichtungsaufbaus ist dabei horizontal ausgerichtet und der
Glanzgrad liegt bei ca. 40 %.
Bei Sonnenschein erscheint so die Struktur der Metallfassaden-Beschichtung
wie eine Wasseroberfläche.
Das stylische Aussehen verdankt man der Streuung
des Lichts, wobei der Hologrammeffekt eine dreidimensionale
Optik entstehen lässt. Dadurch erscheint
die Oberfläche aus verschiedenen Betrachtungswinkeln
unterschiedlich hell und Lichtreflexe verändern
sich mit der Bewegung des Betrachters.
Die neue Wave-Beschichtung kann als Planum- oder
Swing-Fassade ausgeführt werden und bei den Profilen
aus Stahlblech stehen die Farben Schwarz und
Weiß zur Verfügung.
Die vorgehängten, hinterlüfteten DOMICO-Metallfassaden
sind durchdringungs- und nahezu wartungsfrei.
Durch den edlen und langlebigen Werkstoff Metall und
die große Designfreiheit ermöglichen diese Fassadensysteme
einzigartige architektonische Gebäudehüllen.
DOMICO Dach-, Wandund
Fassadensysteme KG
T +43 (0)7682 2671-0
office@domico.at
www.domico.at
SINDIK Automobile (Kirchheim unter Teck)
mit einer Planum-Fassade in Wave Weiß
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Produkt News
kneer-suedfenster.de
Zero Waste beim Dämmen
Immobilien sind langfristige Investitionen, die immer wieder
durch An- und Umbauten, Renovierungen oder thermische
Sanierungen verändert werden. Dadurch landen Hunderte
Tonnen Baustoffe auf den Deponien.
Um diesem Abfallstrom entgegenzuwirken, hat Saint-Gobain
Weber Terranova das „Zero Waste“ Wärmedämm-Verbundsystem
weber.therm circle entwickelt: Alle Komponenten, wie z. B.
Dämmstoffe, Dübel, Gewebe und mineralische Putzmörtel
können sortenrein getrennt und der Wiederverwertung zugeführt
werden. Zudem lässt sich weber.therm circle eins zu eins
an die Fassade zurückbauen. Erreicht wird die Rückbaubarkeit
durch verschiedene Maßnahmen: Weber verzichtet auf den
sonst üblichen Klebemörtel. Stattdessen werden die Dämmplatten
mechanisch mit Schraubdübeln am Mauerwerk befestigt.
Dank einer speziellen Mineralwollqualität können sich die
Dämmplatten besonders gut an den Untergrund anpassen.
Zeitlose Klassiker:
Sprossenfenster
• Großflächige Elemente
• Absolute Barrierefreiheit
• Hoher Komfort
• Optimale Wärmedämmung im Schwellenbereich
• Einfache Bedienung
• Elegante Optik
• Vollautomatischer Hebe-Schiebe-Antrieb
Saint-Gobain Weber Terranova Österreich
T +43 (0)1 66 150
marketing@weber-terranova.at
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Tel. +49 (0)79 50/81-0 · info@suedfenster.de
architektur FACHMAGAZIN
Vom Keller bis zum Dach
Mit einem ganzheitlichen, perfekt abgestimmten
Dämmkonzept und leistungsstarken Produkten vom
Keller bis zum Dach sorgt Steinbacher dafür, dass im
neuen Heim von Extremskifahrer Axel Naglich, der
nach seinem Architekturstudium in Innsbruck das a2
Architekturbüro in Kitzbühel gründete, nun das ganze
Jahr über ein erstklassiges Wohlfühlklima herrscht.
Insgesamt verleihen ca. 1700 m 2 „Hidden Champions“
dem Neubau eine Top-Dämm-Performance, zum Beispiel
die höchst formbeständige Dämmplatte steinodur®
PSN im Perimeterbereich, das graue steinopor®
EPS plus in der Fassade und und das diffusionsfähige
steinothan® 125 DO PU-Aufdachdämmelement. Wer
wie Axel Naglich auf Qualität Wert legt, setzt am besten
auf die Fundament-Dämmschalung steinodur®
SHD 500 ECO, die eine lückenlose Überbrückung
von der Dämmung unter der Bodenplatte zum Perimeterbereich
gewährleistet.
Steinbacher Dämmstoff GmbH
T +43 (0)5352 700-0
office@steinbacher.at
www.steinbacher.at/eco
104
© Viktoria Stütz
© Steinbacher Dämmstoffe
Produkt News
Architekt Axel Naglich verwirklichte
sein eigenes Haus
mit höchstem Anspruch an
Design und Qualität.
Die einzigartige Fundament-Dämmschalung
steinodur® SHD 500 ECO aus
standardisierten Basiselementen
bietet eine sichere,
simple und vor allem rasche
Verlegung.
© Holcim (Deutschland) GmbH
Das neu entwickelte
mobile Betonwerk produziert
Beton direkt vor
Ort und ermöglicht damit
das Bauen mit Leicht- und
Infraleichtbeton unabhängig
vom limitierenden
Lieferradius.
© Holcim (Deutschland) GmbH
Betone vor Ort produzieren
So faszinierend das Bauen mit Liapor Leicht- und Infraleichtbeton
und deren hervorragenden statischen und
dämmenden Eigenschaften auch ist: Ein limitierender
Faktor für ihren Einsatz ist ihr begrenzter Lieferradius.
Denn nach der Wasserzugabe im Betonwerk müssen
sie innerhalb eines bestimmten Zeitfensters verarbeitet
werden und Fahrzeit und Reichweite des Mischers mit
dem fertigen Beton sind dadurch stark begrenzt.
Die Lösung dieses Problems bietet nun das neue mobile
Betonwerk, das von der Holcim (Deutschland)
GmbH entwickelt wurde und überall in Deutschland,
Österreich und der Schweiz einsetzbar ist.
Die mobile Anlage mit einer Austragsleistung von 15 bis
20 m 3 Beton pro Stunde, umfasst auf dem Lkw-Auflieger
alles, was zur autarken Betonproduktion benötigt
wird: Stromaggregat, Bindemittelsilos, Mischer, Steuerung
und am hinteren Ende Silos für die Gesteinskörnungen.
Alle benötigten Roh- und Zuschlagstoffe werden
im zentralen Mischer direkt auf der Baustelle zum
einsatzfertigen Beton miteinander vermengt.
Im Oktober 2019 nahm der erste Lkw seinen Dienst
auf, ein zweiter ist bereits in Planung. Und im März
2020 wurde das mobile Betonwerk als weltweit erste
mobile Anlage CSC-zertifiziert und sorgt damit in der
Gebäudezertifizierung, beispielsweise nach DGNB
oder BREEAM, für zusätzliche Punkte.
Lias Österreich GesmbH
T +43 (0)3155 2368-0
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105
Ladestation für E-Bikes
Produkt News
Den Trend zu E-Bikes hat die Kirchdorfer Concrete
Solutions nun zum Anlass genommen und eine solide
und elegante E-Bike Ladestation entwickelt. Mit zwei
geförderten Pilotprojekten in den oststeirischen Tourismus-Gemeinden
Bad Blumau und Bad Waltersdorf
wurde das Konzept als Vorzeigeprojekt installiert.
Die „MOVEBLOC“ Betonelemente mit einem Eigengewicht
von 2,4 Tonnen werden auf einfachste Weise mit
oder ohne Fundament an der gewünschten Stelle versetzt.
Ausgestattet sind die Ladestationen mit intelligenten
Ladesystemen, bei denen die E-Bikes direkt
ohne eigenes Ladegerät aufgeladen werden können.
Eine massive Stangenkonstruktion zum Versperren
der teuren Fahrräder ist ebenso Teil des Konzepts.
Kirchdorfer Industries GmbH
T +43 5 7715 100-0
welcome@kirchdorfer.eu
www.kirchdorfer.at
www.deltabloc.com
www.concrete-solutions.eu
© Lanz/Kirchdorfer
Bau auf Uponor
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Das fugenlose Gipskarton Heiz-/Kühldeckensystem
für besondere architektonische Ansprüche
Schnelle Montage, flexible
Installation dank einfacher
Klickmontage
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große thermisch aktive
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hohe Schallabsorptionsgrade
Klare Gewerketrennung zwischen
Trockenbau und Haustechnik
* Der neue Name für Uponor Varicool Eco S
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architektur FACHMAGAZIN
106
Produkt News
Fotos: Stefan Müller-Naumann
Abstrakte Bücher aus Keramik
Architektur hat in Vorarlberg einen wichtigen Stellenwert und die Stadt Dornbirn gilt
als die architektonische Hochburg. Dort entstanden in den vergangenen Jahrzehnten
viele öffentliche Plätze und Gebäude für Wohnen, Kultur, Gewerbe und Bildung, die
sich durch eine baukulturell anspruchsvolle Architektur auszeichnen. Ein gelungenes
Beispiel dafür stellt die kürzlich fertiggestellte Stadtbibliothek von Christian Schmoelz
und Dietrich Untertrifaller Architekten im Park des Schulbezirks dar.
Der Neubau ersetzt die alte Bücherei in der benachbarten
Stieger-Villa und bietet mit einer Gesamtnutzfläche
von 1.170 m 2 nun ausreichend Platz für
die fast 50.000 Medien. Entstanden ist nach anderthalbjähriger
Bauzeit ein freigeformter Pavillon aus
vier verbundenen Parabeln in Stahlbetonbauweise
mit einer zweischaligen Fassade. Während die Innenseite
aus raumhohen, in Fächern angebrachten
Holz-Alu-Fenstern besteht, dient die äußere Fassade
als optimaler Sonnenschutz. Die hierfür verwendeten
Keramikbaguettes von Moeding sorgen für
Lichtspiele im Gebäudeinnern und verleihen dem
Baukörper außen das besondere Detail: Eine abstrakte
Bücherfassade.
Realisiert wurde diese semitransparente Gebäudehülle
mithilfe von insgesamt 7.714 länglichen
Keramikbaguettes in der Größe 120 x 60 cm. Ihr
rechteckiges Format, die vertikale und schräge Anordnung,
sowie das gebrochene Weiß und die pergamentartige
Struktur rekonstruieren dabei das Format
und die Schrift eines Buches.
Moeding Keramikfassaden GmbH
T +49 (0)8732 2460-0
info@moeding.de
www.moeding.de
www.architektur-online.com
107
Produkt News
Rückwirkend und
lebenslang klimaneutral
Mit ihrer neuen Nachhaltigkeitsstrategie „Lebenslang
Klimaneutral“ präsentierte die VELUX Gruppe
einen ambitionierten Plan für die Zukunft, der auch
Verantwortung für die Vergangenheit übernehmen
soll: Der weltweit führende Dachfensterhersteller
verpflichtet sich, zukünftige CO 2 -Emissionen zu reduzieren
und zugleich den historischen Fußabdruck
des Unternehmens seit seiner Gründung im Jahr
1941 zu binden – insgesamt 5,6 Millionen Tonnen CO 2 .
Möglich wird dies durch eine Kooperation mit dem
WWF. Da der Erhalt und Schutz von Wäldern die effektivsten
Maßnahmen gegen den Klimawandel darstellen,
werden in umfangreichen Projekten Waldgebiete
rund um die Welt aufgeforstet, beginnend
in Myanmar und Uganda. Erklärtes Ziel ist zudem
die drastische Reduktion der CO 2 -Emissionen des
Unternehmens und seiner Wertschöpfungskette
im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaschutz-Abkommens.
Mittels smarter, nachhaltiger Produkte möchte
VELUX auch ein umweltbewusstes Denken bei Endkunden
fördern. Etwa durch richtiges Lüften mit der
intelligenten Raumklimasteuerung VELUX ACTIVE
with NETATMO, die konstant die Raumtemperatur,
die CO 2 -Konzentration und Luftfeuchtigkeit misst.
Eingebaute VELUX INTEGRA Dachfenster und Rollläden
werden auf Basis dieser Werte automatisch
und bedarfsgerecht gesteuert.
VELUX
Österreich GmbH
T +43 (0)2245 3235-0
tageslicht@velux.com
www.velux.at
Führend in Lüftungs- und Brandschutzsystemen
Eine Symbiose von höchster Lebensqualität bei lebendiger Architektur
HoHo Wien
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architektur FACHMAGAZIN
108
Produkt News
Fotos: CORAG, Fotostudio Huger
Alles im Rahmen
Am Wiener Hauptbahnhof hat die B&B Hotelgruppe auf einem knapp 1.600 m 2 großen
Grundstück ein neues Budget-Hotel mit fast 200 Zimmern auf acht Etagen eröffnet,
bei dem vor allem die Gestaltung der Fassade fasziniert.
Das Hotel ist barrierefrei zugänglich und zur Straße
hin offen und einladend gestaltet. Im Erdgeschoss
befinden sich die Lobby und die Rezeption, der
Frühstücksbereich sowie barrierefreie Zimmer. Zum
Standard des Hauses, das leistbare Übernachtungen
auch für Familien anbietet, gehören klimatisierte
Zimmer, kostenloses Hochgeschwindigkeits-WLAN
und Sky-TV.
Neben seiner effizienten Grundrissplanung besticht
das Gebäude vor allem durch seine hochwertige Fassadengestaltung.
Die Architekten von Arkan Zeytinoglu
Architects hatten eine kreative Gestaltung für
die Fassade geplant, bei der die Fenster ein sogenanntes
Fenstermonitorsystem erhalten sollten: Wie
bei einem Monitor sollte ein schwarzer, abgeschrägter
Rahmen um die Öffnungen herumlaufen. Realisierbar
waren die Vorstellungen der Architekten mit
den stabilen und wetterfesten Austrotherm Architekturelementen,
mit denen sich die ungewöhnliche Gestaltung
perfekt und nachhaltig umsetzen ließ.
Bei diesen Architekturelementen handelt es sich um
spezielle Fassadenprofile mit einem besseren Dämmwert,
also abgeschrägte Fensterrahmungen, welche
schon in den Dämmstoff eingebettet werden. Die
Fassade wurde mit dem grauen Austrotherm EPS®
F-PLUS gedämmt, welches mit dem Lambdawert von
0,031 W/(mK) eine um 23 % bessere Dämmwirkung
aufweist. Mit den stabilen und wetterfest beschichteten
Austrotherm Fassadenelementen ließ sich die
ungewöhnliche Gestaltung perfekt und nachhaltig
umsetzen. Neben der Fassade wurden auch die Estriche
mit Austrotherm Produkten gedämmt.
Austrotherm GmbH
T +43 (0)2633 401-0
info@austrotherm.at
www.austrotherm.at
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Richtiger Partner
für begrünte Fassaden
Die Möglichkeiten zur Fassadenbegrünung
sind vielfältig, bringen aber neue technische
Aspekte mit sich. Mobil.Urban.Grün.Lebendig.
Innovativ – kurz MUGLI, zeigt im Rahmen einer
Roadshow Technologien zum Angreifen und
vermittelt Wissen rund um das Thema „Grün“
in der Stadt.
Als MUGLI Projektpartner für WDVS demonstriert
Baumit dabei, worauf bei der Befestigung
von Rankhilfen und Pflanztrögen in und vor Wärmedämmverbundsystemen
besonders zu achten
ist: Zunächst wird empfohlen, ein atmungsaktives
Dämmsystem zu verwenden, wie die
Baumit open air – KlimaschutzFassade. Insbesondere
bei der Ausführung von Ober- und Unterputz
wird zu erhöhten Mindestdicken und zu
besonders witterungsbeständigen Putzen und
Farbanstrichen, wie z.B. Baumit StarTop bzw.
Baumit StarColor geraten. Und für eine wärmebrückenminimierte
Montage zum Abtragen der
entstehenden Lasten, wie sie bei Rankhilfen benötigt
werden, hat Baumit IsoBar von EJOT ins
Programm aufgenommen.
109
Baumit GmbH
T +43 (0)501 888 1-0
www.baumit.com
Produkt News
architektur FACHMAGAZIN
110
Produkt News
Flächenoptimierte,
ökonomische Bauweise
EDER perfektioniert die Kunst der Ziegelherstellung seit Generationen – mit regionalen
Rohstoffen, modernster Technologie und der Expertise aus mehr als 120
Jahren Unternehmensgeschichte. Nun bringen die Peuerbacher Experten einen
Hightech-Ziegel für den anspruchsvollen, mehrgeschossigen Wohnbau auf den
Markt, der höchste Energieeffizienz, besten Wohnkomfort und effektiven Raumgewinn
verspricht.
Die innovativen Vollwertziegel der W-Serie verfügen
dank massiver Stege über eine hohe statische Festigkeit
und ideale bauphysikalische Eigenschaften.
Gefüllt mit reinsten Mineralwollflocken sorgen sie für
eine ausgezeichnete Wärmedämmung und bieten
durch ihre hohe Speichermasse in kalten und warmen
Jahreszeiten ein ideales, ausgeglichenes Raumklima.
Auch im Bereich Wohnkomfort sind die neuen Vollwertziegel
eine Klasse für sich: Durch die Kombination
aus dem speziellen Lochbild und den schallabsorbierenden
Mineralwollflocken bieten sie eine angenehme
Innenraum-Akustik sowie einen hervorragenden
Schallschutz auch in lärmbelasteter Umgebung, z. B.
bei Straßen- und Schienenverkehr.
Entwickelt wurden die EDER Vollwertziegel der W-Serie
speziell für den mehrgeschossigen Wohnbau: Die
schlanken, monolithischen Außenwände in der Wandstärke
42,5 und 38 cm ermöglichen einen effektiven
Gewinn an verwertbarer Nutzfläche.
Ziegelwerk EDER GmbH
T +43 (0)7276 2415-0
info@eder.co.at
www.eder.co.at
www.architektur-online.com
Produkt News
GuteIdeen
fürDämmung
Ökologische
Untergrundvorbereitung
Mit den Produkten der neuen BEST4YOU Linie von MUREXIN
gelingt die komplette Untergrundvorbereitung vor der Bodenverlegung
inklusive Rissverdübelung, Verfestigung und Absperrung
von zu hoher Restfeuchtigkeit gänzlich im ökologischen
System. Die neue Produktlinie ist die umwelt- und verarbeiterfreundliche
Alternative zu den bisher verwendeten Produkten
auf Basis von Reaktionsharzen. Sie sind Silan basierend und somit
frei von migrationsfähigen Stoffen, sehr emissionsarm und
physiologisch unbedenklich. Anstatt der üblichen 12 Stunden
Wartezeit bei Reaktionsharzen ist mit den neuen ökologischen
Produkten ein Weiterarbeiten bereits nach 3 Stunden möglich.
Die Produktpalette umfasst auf MSP-Basis das Silan-Verfestigungsharz
MS-X 1, das Rissverdübelungsharz MS-X 24 und die
Silan-Feuchtigkeitssperre MS-X 3. Markant ist auch die Aufmachung
der neuen Produkte, die mit einem silbernen X und
sattem Schwarz für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt.
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T +43 (0)2622 27401-0
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deutlich.Die Schütung
istformstabilundnahezuselbstverdichtend.Der
EintragkannauchinschmalsteSpaltenerfolgen,
zusätzlicheRütleroderVerdichtersindnichterforderlich.LiaporGroundistnichtbrennbar(A1),reduziertWärmeverluste,kann
gleichzeitigWärme
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architektur FACHMAGAZIN
112
Produkt News
Klimaneutralität bis 2040
Klare Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaneutralität setzt die LafargeHolcim-Gruppe.
Einerseits mit der neuen Initiative “Business Ambition for 1,5°C”, die
am 21. September 2020 von LafargeHolcim als erstem globalen Baustoffunternehmen
unterzeichnet wurde. Darin verpflichtet sich die Gruppe zur Erreichung
von Klima-Zwischenzielen bis 2030, die von der Science-Based-Targets Initiative
(SBTi) validiert werden. Andererseits ist erklärtes Ziel, dass alle Werke der Unternehmensgruppe
bis 2040 CO 2 -neutral sein sollen.
Dafür hat auch der österreichische Marktführer
Lafarge Zementwerke eine Dekarbonisierungs-Roadmap
entwickelt und startet
2020 mit einer ausgezeichneten ökologischen
Performance seiner beiden Zementwerke.
Primärrohstoffe wie Kohle, Öl oder
Gas werden schon lange nicht mehr für den
Brennprozess des Klinkers herangezogen.
Lafarge setzt auf hochwertige Ersatzrohund
Brennstoffe, die je nach Werk zwischen
85 (Mannersdorf) und 100 Prozent (Retznei)
liegen. Die dort hergestellten Klinker
stellen mit 66 Prozent den Hauptbestandteil
des Produktportfolios dar – und sind
damit die Hauptverursacher des CO 2 -Rucksacks.
Im Vergleich zum europäischen Zielwert
für das Jahr 2030 von 732 kg CO 2 /Tonne
Klinker ist Lafarge heute aber schon bei
www.architektur-online.com
113
Produkt News
Save the week!
Von 11. bis 15. Jänner 2021 servieren die
IT-Experten der untermStrich software
GmbH mit der „MESSE@home“ ein spektakuläres
Ersatzprogramm zur Bau in München:
Fünf virtuelle Messetage, vollgepackt
mit jeder Menge Fachvorträgen, internationalen
Experten und Diskussionsrunden.
Erfahrungen mit derartigen virtuellen Bühnen
sammelten die EDV-Experten bereits
bei ihren Webinaren, die seit Mai täglich von
Lizenznehmern genutzt werden können.
Mehr als 3.000 Teilnehmer wurden dort bisher
gezählt und auch die „MESSE@home“
kann ebenso mobil von jedem Ort der Welt
aus, ohne auf die persönliche Interaktion
mit den Experten verzichten zu müssen,
besucht werden.
Die ersten Namen der hochkarätigen Vortragenden
und Diskussionspartner können
auch schon verraten werden. So wird Horst
W. Keller (DERPLUSARCHITEKT) Einblicke
in das Thema optimierte Büroführung für
zukunftsweisende Erfolgsstorys geben. Bei
einer virtuellen Podiumsdiskussion nimmt
unter anderen Mark Jenewein von LOVE architecture
+ urbanism Platz, der international
gemeinsam mit kadawittfeldarchitektur
unserem Lebensraum neue Dimensionen
verpasst. Ebenso fixiert sind bereits Sven
Hein (BIGmbH & Co.KG) und Carlo Chiavistrelli
(HANEL Ingenieurbüro). Abgerundet
wird das MESSE@home-Angebot mit Software-Präsentationen,
Einzelterminen mit
den untermStrich-Experten und Vorträgen.
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architektur FACHMAGAZIN
114
edv
Telearbeit:
My home is my office
Telearbeit ist in – nicht nur in Pandemiezeiten. Wie sich das Arbeiten vom
Homeoffice aus in den Planeralltag integrieren lässt und was man dabei
beachten sollte.
Text: Marian Behaneck
Telearbeit ist in – allerdings verfügen nicht alle Arbeitnehmer über geeignete Voraussetzungen. © Microsoft
Arbeitszeiten flexibler gestalten, Beruf und
Privatleben besser vereinbaren, unproduktive
Anfahrtszeiten vermeiden, Arbeitsplatzkosten
und CO 2 -Emissionen einsparen – die
Telearbeit macht´s möglich. Doch was ist
und was kann Telearbeit eigentlich? Welche
Vor-/Nachteile bringt sie für Unternehmen
und Mitarbeiter, wo liegen die Grenzen?
Welche technischen Voraussetzungen müssen
geschaffen und welche rechtlichen Rahmenbedingungen
beachtet werden? Fragen,
die man vorher klären sollte, denn ein gut
funktionierendes Homeoffice braucht eine
gute Vorbereitung.
Was kann im Homeoffice
erledigt werden?
Unter dem Begriff Telearbeit (englisch: Teleworking,
neudeutsch: Homeoffice) versteht
man alle Büroaufgaben, die mithilfe von ITund
Kommunikationstechniken außerhalb
des Arbeitgeber-Standorts am Tele- oder
Homeoffice-Arbeitsplatz in den Privaträumen
des Beschäftigten erledigt werden
können. Geeignet sind grundsätzlich alle
Tätigkeiten, die keine persönliche Anwesenheit
oder manuelle Arbeit voraussetzen. Das
können Tätigkeiten zur Erledigung interner
oder externer Büroabläufe sein: die Korrespondenz,
das Büro- und Projektcontrolling,
die Bauzeitenplanung, Besprechungen mit
Bauherren, Fachingenieuren oder Handwerkern
und so weiter. Andere Tätigkeiten, wie
etwa Aufmaße, die Bauleitung oder Mängelerfassung
etc. setzen eine persönliche Präsenz
vor Ort voraus. Grundsätzlich gilt: Je
weiter fortgeschritten die Digitalisierung im
eigenen Unternehmen schon ist, desto leichter
fällt der Umzug von Teilen des Unternehmens
ins Homeoffice. Erfolgt beispielsweise
der Planaustausch oder die Kommunikation
mit Projektbeteiligten sowieso schon per
Instant-Messaging oder Video-Chat, ent-
www.architektur-online.com
115
edv
stehen weniger Medienbrüche und weniger
Notwendigkeiten für direkte Kontakte oder
Vor-Ort-Termine. Wer sich schon weitgehend
von papierbasierten Prozessen verabschiedet
hat, kann medienbruchfrei, produktiv
und standortunabhängig arbeiten.
Mithilfe aktueller Technologien, wie zum
Beispiel der Cloud, Messenger-Diensten
oder Video-Conferencing-Tools lassen sich
Software, Daten und Dienste standortunabhängig
nutzen, Informationen und Daten im
Team austauschen oder Dokumente rechtssicher
digital verarbeiten und austauschen.
Werden zuhause Mobilgeräte eingesetzt, ist
eine separate PC-Tastatur und eine höhenverstellbare
Dockingstation oder ein separater
Monitor aus ergonomischen Gründen sinnvoll.
Für die Kommunikation und Kooperation mit Heimarbeitern spielt insbesondere die Qualität
der Internet-Verbindung eine wichtige Rolle. © Microsoft
Welches technische
Equipment braucht man?
Grundsätzlich stehen drei Möglichkeiten zur
Verfügung, um Bürotätigkeiten im Homeoffice
erledigen und dafür entsprechende
Programme und Daten nutzen zu können:
per Fernzugriff auf den persönlichen Büroarbeitsplatz-Rechner,
per VPN-Verbindung
mit dem Firmenserver oder über die Nutzung
von Cloud-Diensten. Mit einer Remote
Desktop- oder Fernbedienungs-Software,
wie beispielsweise Deskshare, PCvisit oder
TeamViewer, kann man vom Homeoffice-Rechner
aus quasi per „Fernsteuerung“
den Rechner im Büro bedienen. Dabei wird
jede Tastatur- und Mauseingabe vom Homeoffice
an den Rechner im Büro übertragen,
der jeweils die aktuelle Bildschirmanzeige
zurücksendet. Das hat Vor- und
Nachteile: Es wird nur die Fernzugriffs-Software
zusätzlich benötigt, das Laden und
Speichern von Daten ist so schnell wie im
Büro und es ist keine besondere Hardware
nötig – oft reicht der vorhandene Heimrechner.
Allerdings kann es, je nach Internet-Verbindung,
durch einen langsameren
Bildschirmaufbau zu Verzögerung beim Arbeiten
kommen. Einen direkten Zugriff auf
Bürodaten ermöglichen VPN-Arbeitsplätze.
VPN steht für Virtual Private Network und
verbindet mehrere Rechner an unterschiedlichen
Standorten verschlüsselt und sicher
über das Internet. Dabei stehen dem Homeoffice-Rechner
alle Daten und Dienste
genauso zur Verfügung, als ob dieser direkt
am Büro-Netzwerk angeschlossen wäre. Allerdings
muss auf dem Homeoffice-Rechner
die jeweilige Software installiert sein, mit
der man arbeiten will. Diese besorgt sich
per VPN-Verbindung den Lizenzschlüssel
und die Daten vom Server im Büro.
Sowohl den Fernzugriff als auch VPN-Verbindungen
sollten, auch aus Gründen der
Datensicherheit, IT-Experten die Technik
einrichten und verwalten. Werden im Unternehmen
browserbasierte Cloud-Lösungen
eingesetzt, können die Mitarbeiter, auch
ganz ohne Expertenhilfe, per Webbrowser
plattform- und standortunabhängig auf alle
Programme, Büro- und Auftragsdaten zugreifen,
die auf externen Cloud-Servern gespeichert
sind. Dann ist das Arbeiten mit der
Software und den Projekten ebenso schnell
wie im Büro – vorausgesetzt, die Qualität
der Internet-Verbindung ist dieselbe.
Für die digitale Kommunikation und Zusammenarbeit
per Internet werden inzwischen
zahlreiche Lösungen offeriert. Instant-Messaging-Software
wie ICQ, Telegram oder
WhatsApp vereinfachen den Austausch
von Informationen und Daten. Videokonferenz-Tools
wie Google Meet, GoToMeeting,
Skype oder Zoom ermöglichen einen multimedialen
Austausch mit einem oder mehreren
Kommunikationspartnern. Webmeeting-Tools
wie Slack, Microsoft Teams oder
Wire bieten eine Plattform für die gemeinsame
Bearbeitung von Dokumenten und Projekten.
Auch bauspezifische Lösungen gibt
es bereits: PKMS-Systeme wie conjectPM,
Poolarserver, Think Project oder BIM Kollaborations-Plattformen
wie etwa BIMplus,
BIM 360 oder die BIMcloud ermöglichen es
mehreren Anwendern, von unterschiedlichen
Standorten aus gemeinsam an Projekten
zu arbeiten.
© Kensington u
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architektur FACHMAGAZIN
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Was sollte man rechtlich beachten?
Während die beruflich bedingte, gelegentliche
mobile Arbeit, zum Beispiel mit dem
Laptop unterwegs im Zug, keine rechtlichen
Vorgaben hat, müssen bei der Einrichtung
von Heimarbeitsplätzen rechtliche Vorgaben
beachtet und beispielsweise bestehende
Arbeitsverträge angepasst und ergänzt
werden. Das betrifft unter anderem die Einrichtung
eines Bildschirmarbeitsplatzes, die
Arbeitszeit, die Arbeitsbedingungen, eine
eventuelle Kostenbeteiligung des Arbeitgebers
an den Betriebskosten etc. Haftungsrechtliche
oder durch technische Defekte bedingte
Störungen, der Versicherungsschutz,
Datenschutz oder die Datensicherheit sind
ebenso zu beachten. Vereinbart der Arbeitgeber
mit den Mitarbeitern eine wöchentliche
Arbeitszeit am Telearbeitsplatz, ist
er für deren Ausstattung zuständig. Dies
umfasst die Hardware, Software und Kommunikationstechnik
sowie die Ausstattung
mit Schreibtisch, Bürostuhl und Büromobiliar.
Verfügt der Telearbeiter zuhause bereits
über die notwendige Ausstattung, sollte eine
Arbeitgeberbeteiligung an den Betriebskosten
vereinbart werden. Allerdings ist es
aus Gründen der Datensicherheit, des Datenschutzes
sowie notwendiger Hard- und
Softwareeinstellungen sinnvoller, wenn das
Unternehmen die Homeoffice-Hardware
stellt. Beachten sollte man auch die Arbeitsplatzgestaltung.
Für Telearbeitsplätze
gelten die gleichen Anforderungen, wie für
Bildschirmarbeitsplätze im Büro. Der Arbeitsraum
muss belüftbar und beheizbar
Zur weiteren sinnvollen Ausstattung gehören Multifunktionsdrucker,
die scannen, kopieren und drucken können. © Hewlett-Packard
BIM-Kollaborations-Plattformen ermöglichen es mehreren Anwendern
von unterschiedlichen Standorten aus, gemeinsam an BIM-Projekten zu
arbeiten. © Allplan
sein, ausreichend Tageslicht erhalten und
mindestens 8 bis 10 Quadratmeter groß sein.
Laptops, Notebooks oder Tablets sind als
Homeoffice-Arbeitsplatz nur bedingt geeignet.
Da sie in der Regel eine mit dem
Bildschirm fest verbundene Tastatur haben,
kann man keine ergonomisch korrekte Arbeitshaltung
einnehmen (Bildschirm-Höhe
und -Abstand etc). Mobilhardware sollte deshalb
entweder nur kurzzeitig genutzt oder
mit einer externen Tastatur, Maus und mit
einer höhenverstellbaren Docking-Station
oder einem zusätzlichen LCD-Monitor zu einem
Dauer-Arbeitsplatz aufgerüstet werden.
Telearbeit? Aber sicher!
Telearbeit hat auch einen Sicherheitsaspekt.
Schließlich wird von Außen auf die Büro-IT
und auf sensible Büro- und Projektdaten zugegriffen.
Deshalb sollte der Arbeitgeber allen
Homeoffice-Arbeitern Sicherheitsregeln
vorgeben und eine entsprechend vorbereitete
Hardware zur Verfügung stellen. Auf
dieser sollten nur aktuelle Programme und
Antivirenprogramme installiert sein, die regelmäßig
aktualisiert werden. So lassen sich
über Webseiten oder E-Mails eingeschleuste
Schadprogramme rechtzeitig erkennen
und blockieren. Wird keine Cloud-basierte
Software genutzt, sollte man nur über eine
vom Arbeitgeber einzurichtende VPN-Verbindung
auf die Büro-IT zugreifen. Darüber
muss der Online-Datenverkehr verschlüsselt
werden, so dass kein Dritter Einblick nehmen
kann. Sowohl für das Entsperren des
Rechners als auch für Online-Dienste sollten
komplexe Passwörter benutzt werden, möglichst
auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Dabei wird neben dem Passwort zum
Beispiel noch ein Code eingegeben, der nur
auf dem eigenen Smartphone von einer App
generiert oder per SMS zugeschickt wird.
Arbeitgeber sollten Mitarbeitern zusätzlich
Homeoffice-Leitlinien mit Hinweisen für ein
sicheres und datenschutzkonformes Arbeiten
bereitstellen. Wird cloudbasierte Software
as a Service (SaaS) eingesetzt, sollte
man mit dem Anbieter einen sogenannten
Auftragsverarbeitungsvertrag abschließen.
Darin verpflichtet er sich zu einem sorgsamen
Umgang mit den Anwenderdaten, der
den Regeln der Datenschutz-Grundverordnung
(DSGVO) entspricht.
www.architektur-online.com
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Fazit: Telearbeit wird zur Normalität
Die aktuellen pandemiebedingten Einschränkungen
haben die Digitalisierung in
der Baubranche befördert und beispielsweise
zu mehr Nachfrage nach Telearbeitsplätzen
geführt. Allerdings sind nicht alle
Unternehmen und Arbeitnehmer gleich gut
vorbereitet. Nicht immer sind ein geeigneter
Raum in der Wohnung, eine ausreichende
Hardware-Ausstattung, passende Software-Lizenzen
und vor allem ein schneller
Internetanschluss vorhanden. Durchsetzen
wird sich Telearbeit als Ergänzung zum
herkömmlichen Arbeiten nur, wenn die
Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören
nicht zuletzt flächendeckend verfügbare
Hochgeschwindigkeits-Datennetze,
die eine Nutzung auch anspruchsvoller Anwendungen
wie Video-Konferenzen, CAD-,
Simulations- oder Visualisierungsprogramme
ermöglichen.
•
Homeoffice-Lösungen und Anbieter*
Projekt-Kollaboration: Allplan Bimplus (www.allplan.com), Asite (www.asite.com),
Autodesk BIM 360 (www.autodesk.de), BIMserver.org (www.bimserver.org),
BIMcloud (www.graphisoft.com), conjectPM (www.conject.com),
Poolarserver (www.poolarserver.com), Slack (www.slack.com),
Teams (www.microsoft.com), Think Project! (www.thinkproject.com)
Video-Conferencing: Adobe Connect (www.adobe.com), Cisco Webex (www.cisco.com),
Facetime (www.apple.com), Google Meet (www.google.com),
GoToMeeting (www.gotomeeting.com), Meetgreen (www.meetgreen.com),
Meetyou (www.meetyou.com), Skype (www.skype.com), Spreed (www.spreed.com),
Veeting (www.veeeting.com), Zoom (www.zoom.com)
Desktop-Sharing: BeamYourScreen (www.beamyourscreen.com),
Deskshare (www.deskshare.net), Fastviewer (www. fastviewer.com),
Pcvisit (www.pcvisit.de), Teamviewer (www.teamviewer.com)
Instant-Messaging: ICQ (www.icq.com), Signal (www.signal.org),
SilentPhone (/www.silentcircle.com), Telegram (www.telegram.org),
Threema (www.threema.ch), WhatsApp (www.whatsapp.com)
* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
das Organisations- und Führungstool
der Architekten und Ingenieure
untermStrich® X3 – wir.wissen.warum.
„Die Budgetgrenzen der Projekte unter Kontrolle haben?
Das gelingt uns dank untermStrich im Handumdrehen. Wir sehen rechtzeitig,
dass die Obergrenze erreicht wird und können darauf reagieren.“
Zitat Architekt Stefan Hitthaler
untermStrich® software GmbH,
Mittergasse 11 - 15, 8600 Bruck/Mur
Tel. +43 3862 58106
Stefan Hitthaler Architektur
untermstrich.com
www.architektur-online.com
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Direkter Datenaustausch
Bereits seit den frühen 1990er Jahren existiert bei
ABIS Software der direkte Datenaustausch zwischen
AVA und CAD Software. Durch die nun verstärkte
Nachfrage dieser Funktion wurde im Zuge der AVA
Neuentwicklung auch eine Adaptierung der Funktionalität
auf Open-BIM vorgenommen. Das bedeutet,
dass der Austausch von der CAD nach ABIS AVA
über eine Standard-IFC-Datei funktioniert. Das Ziel
ist es, aus einem CAD-Entwurf direkt ein (Grob-)
Kostenschätzungs-LV ableiten zu können, welches
sich bei Änderung des Entwurfs dann auch entsprechend
aktualisiert.
Aus den einzelnen CAD-Bauteilen/Elementen werden
über die CAD Software IFC-Elemente gebildet,
welche dann per IFC-Datei auf AVA-Elemente abgebildet
werden. Diese AVA-Elemente besitzen Positionen
(aus Standardleistungsbeschreibungen) und
lassen sich dann in die einzelnen (Ober-)Gruppen
eines Ausschreibungs-Leistungsverzeichnis einfügen.
Diese AVA-Elemente sind dann weiterhin mit
der IFC-Datei verknüpft und können im Bedarfsfall
die aktualisierten Werte übernehmen.
Bei ABIS-AVA ist man bereit, wenn BIM in den Ausschreibungs-Alltag
einzieht, sei es durch die vorgestellte
Open-Bim-Lösung, oder dem frei konfigurierbaren
Excel-Datenaustausch, welcher ein Zusammenspiel
mit fast jedem BIM-System möglich macht.
ABIS Softwareentwicklungs GesmbH
T +43 (0)316 83 13 61
reichhart@abis-software.com
www.abis.at
CAD – System für Architekten
Das neue ViCADo.arc 2021 ist ein objektorientiertes
CAD-System, das durch seine konsequente 3D-Gebäudemodellierung
eine einzigartige Durchgängigkeit
vom Entwurf über die Visualisierung und die Ausführungsplanung
bis hin zur Ausschreibung gewährleistet.
Eine intuitive Benutzeroberfläche, intelligente
Objekte und vielfältige Möglichkeiten der Auswertung
sind weitere wesentliche Leistungsmerkmale.
Der Modell-Vergleich hilft z.B. bei der Ermittlung und
Übertragung von Unterschieden zwischen Modellständen.
Mit der Modell-Kontrolle verfügen die Nutzer
nun über ein Instrument, welches die Gründe für
ungünstige Modellierungen aufspürt und dem Tragwerksplaner
die Möglichkeit der raschen Korrektur
bietet. Und für neu modellierte Treppenbauteile wird
nun automatisch die exakte geometrische Beschreibung
„URBS“ angewendet. Großer Profiteur sind
dabei gewendelte Bauteile wie viertel- oder halbgewendelte
Treppen, da sich deren Ansicht von unten
sowie die Abbildung in Schnittsichten wesentlich ruhiger
und realistischer darstellen.
DI Kraus & CO GmbH
T +43 (0)2622 89497-13
office@dikraus.at
www.dikraus.at
www.arcon-cad.at
CRONA LIGHT TOUCH
Unsere Stühle sind
gern unter Leuten.
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Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich