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Pfarrbrief 2019-20

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14 Pfarrbrief

Mariä Lichtmess

Am 2. Februar feiern die Christen alljährlich

„Mariä Lichtmess“. Der 2. Februar

ist ein wichtiger Tag im Kirchenkalender.

An diesem Tag ist das Weihnachtsfest

exakt vierzig Tage her, weshalb der

Feiertag auch als Abschluss der Weihnachtszeit

angesehen wird. Aus dem

Alltag ist das Fest fast verschwunden.

Selbst in der katholischen Kirche endet

die Weihnachtszeit seit der Liturgiereform

1970 schon am Sonntag nach dem

Dreikönigstag am 6. Januar. Doch halten

manche Familien und manche Städte

und Gemeinden am alten Brauch fest

und bauen erst am 2. Februar Krippen

und Weihnachtsbäume ab.

Mariä Lichtmess, früher auch häufig

Mariä Reinigung beziehungsweise

„Punificatio Mariae“ genannt, beruht

auf zwei verschiedene Riten, die in

der Bibel erwähnt werden. Biblischen

Gesetzen zufolge galt die Frau vierzig

Tage nach der Geburt als unrein. Nach

dieser Zeit musste sie dem Priester ein

Schaf oder eine Taube zur Opferung

übergeben. Zudem galt jeder erstgeborene

Sohn als „Eigentum“ Gottes

und wurde Gott im Tempel symbolisch

überreicht, das heißt: „dargestellt“.

Das Kind musste dann durch ein Geldopfer

ausgelöst werden.

Eine heidnische Sühneprozession, die

in Rom alle fünf Jahre stattfand, ist

wahrscheinlich der historische Kern

des Feiertages. Es ist anzunehmen,

dass dieser Brauch übernommen wurde.

Erste Zeugnisse dieses Festes in Jerusalem

datieren aus dem vierten Jahrhundert.

In der Bibel berichtet Lukas

von einer Prozession, die Mönche aus

Jerusalem zu Jesus erstem Besuch der

Stadt vorgenommen haben. Die Geistlichen

gingen Jesus mit Kerzen entgegen,

was sich noch heute in kirchlichen

Ritualen niederschlägt.

Bräuche zu Lichtmess:

Der am weitesten verbreitete Brauch

zu Lichtmess ist die Lichterprozession.

Es gibt jedoch noch weitere Verwendung

der Kerzen: Herunter tropfendes

Wachs galt als Segen. So sollen die

Menschen drei Tropfen Wachs einer

geweihten Kerze auf ein Brot geträufelt

haben, um es Kindern und Tieren

zum Essen zu geben. Dies sollte vor

Krankheiten schützen. Ein weiterer

Brauch war das gemeinsame Beten des

Rosenkranzes. Es brannten im Raum so

viele Kerzen wie Personen anwesend

waren. Je nachdem wie sich die Flamme

der Kerzen beim Beten veränderte,

sollte sich die Zukunft der Anwesenden

verändern. Gebetet wurde so lange, bis

die Kerzen erloschen waren. In einigen

Teilen Deutschlands ist es Brauch, den

Weihnachtsschmuck bis Lichtmess hängen

zu lassen.

Lichtmess Bedeutung für das

Bauernjahr:

Im 20. Jahrhundert war Lichtmess für

Knechte und Mägde ein wirklicher Feiertag:

Die Bediensteten bekamen ih-

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