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1
DIE ZUKUNFT
DER TIROLER
GEMEINDEN
IM FOKUS:
GEMEINDE-
IMMOBILIEN
AUSGABE 2 | NOVEMBER 2020
E-LEARNING
ONLINE-KURSE
Flexibles, individuelles und
fortschrittliches Lernen
2
3
ZUR BESSEREN
ÜBERSICHT HABEN
WIR ZWEI ZENT-
RALE SCHWER-
PUNKTE IN DIESER
AUSGABE WIE
FOLGT GEKENN-
ZEICHNET.
DIGITALISIERUNG
Die Corona-Krise hat gezeigt,
welch hohen positiven Einfluss
die Digitalisierung in
unser aller Leben haben
kann. Alle Artikel im Magazin
rund um dieses Thema
sind mit diesem Icon
gekennzeichnet.
ZUKUNFT GEMEINDE
Nur gemeinsam und in
ZUKUNFT GEMEINDE
Kooperation mit Expertinnen
und Experten können die
Nur gemeinsam und in
Kooperation mit Expertinnen
und Experten können die
aktuellen Herausforderungen
in den Gemeinden gelöst
aktuellen Herausforderungen
werden. Sie finden alle Themen
rund um die Zukunft
in den Gemeinden gelöst
werden. Sie finden alle Themen
rund um die Zukunft
der Gemeinden anhand dieser
Kennzeichnung.
der Gemeinden anhand dieser
Kennzeichnung.
201920037
Regionalität und Umweltverträglichkeit
sind uns ein
Anliegen.
Die Schonung Die unserer Schonung Ressourcen unserer ist Ressourcen oberstes Gebot. ist oberstes Und ist Gebot. auch
im Sinne der Und kommenden ist auch im Generationen. Sinne der kommenden In Zusammenarbeit Generationen.
mit
den Experten der In GemNova Zusammenarbeit erstellen mit wir den darum Experten jetzt ein der umfassen-
GemNova
des abfallwirtschaftliches erstellen wir Konzept. darum jetzt Alleine würden umfassendes wir das abfallwirtschaftliches
schaffen. Darum Konzept. ist Alleine es einfach würden wichtig, wir das die GemNova
als kleine
Gemeinde nicht schaffen. als kompetenten Darum ist Partner es einfach zu haben.
wich-
als kleine
Gemeinde nicht tig, die GemNova als kompetenten Partner zu haben.
Im Finanzbereich, bei der Erstellung
des Budgets, gab und gibt
es immer wieder grundlegende
gesetzliche Änderungen. Da
ist es insbesondere für kleinere
Gemeinden nicht immer leicht,
den exakten Überblick zu wahren.
Unsere personellen Ressourcen
sind ja auch beschränkt.
Umso wichtiger ist es für uns,
aber auch für andere Gemeinden,
die GemNova an der Seite
zu haben. Sie unterstützen uns,
halten uns den Rücken frei, übernehmen
wichtige Aufgaben. Mit
ihrer Hilfe, das sei ausdrücklich
gesagt, ist vieles einfacher zu
regeln.
ISABELLA BLAHA
BÜRGERMEISTERIN
SCHARNITZ
MAG. PAUL GREITER
BÜRGERMEISTER MAG. PAUL GREITER SERFAUS
BÜRGERMEISTER SERFAUS
Unsere vier Zillertaler Gemeinden
Schwendau, Ramsau, Hippach
und Hainzenberg haben die faszinierende
Idee von YoungStar als
Erste in Tirol umgesetzt. Damit
ermöglichen wir Jugendlichen
ab 13 Jahren, ihr Wissen und ihr
Engagement sinnvoll einzubringen.
Voraussetzung dafür ist unsere
intensive Zusammenarbeit mit
der GemNova, von der das Konzept
stammt und die auch die gesamte
organisatorische Begleitung übernimmt.
Ein starker, ein kompetenter,
ein zuverlässiger Partner, wie
er es auch in anderen Bereichen
immer wieder unter Beweis stellt.
FRANZ HAUSER
BÜRGERMEISTER
SCHWENDAU
UND ALLE
PROFITIEREN
DAVON.
Vor zehn Jahren gegründet entwickelte sich die
GemNova in der Zwischenzeit zum größten kommunalen
Dienstleister Österreichs.
Mit knapp 500 Beschäftigten werden für die Tiroler Gemeinden Projekte in der
Größenordnung von rund 400 Millionen Euro abgewickelt. Pro Jahr, wohlgemerkt.
Wie aber bewerten unsere Kundinnen und Kunden die Zusammenarbeit?
Für diese Ausgabe des 279.TIROL Magazins, haben wir die Bürgermeisterinnen
und Bürgermeister vors Mikrofon geholt und sie um ein Statement gebeten,
weitere folgen in der nächsten Ausgabe.
Wir haben im Sommer 2019 Neuland betreten und erstmals
eine Ferienbetreuung angeboten. Das Interesse war enorm:
Sechs Wochen lang wurden rund 30 Kinder im Alter von sechs
bis zehn Jahren intensiv betreut. Ohne die GemNova hätten
wir das nicht geschafft. Deren Expertinnen und Experten
waren für das Konzept und für die Umsetzung verantwortlich.
Und ja, sie leisten wirklich eine tolle Arbeit. Die arbeit geht deshalb
Zusammenweiter.
HANSJÖRG PEER
BÜRGERMEISTER MUTTERS
Weitere Stimmen
zur GemNova
finden Sie zum
Abschluss dieser
Ausgabe.
INHALT
tirol.hat Recht
18
ÖSTERREICHS
BEITRAG ZUM
KLIMASCHUTZ
GemNova.inside
06 Ist 500 viel oder wenig?
08 Die Zukunft der Tiroler
Gemeinden
12 „Das ist eine große
Leinwand“
tirol.sportlich und gesund
44 Jetzt „Gesunde Gemeinde“
werden!
46 Dritter Alpengrenzgang
50 Mein Leben als
Radsportlerin
tirol.wirtschaftet
75 LR IN Zoller-Frischauf und
GemNova bei Unternehmensbesuchen
im Tiroler
Oberland und Innsbruck
78 hollu – nachhaltige Reinigung
und sichere Hygiene
made in Zirl
Die Bundesregierung plant die
Erlassung eines neuen Gesetzes
zur Förderung erneuerbarer
Energieträger (Erneuerbaren-
Ausbau-Gesetz, kurz EAG)
tirol.Politik
tirol.bildet
tirol.blickt über die Grenzen
14 Gemeindevertreterinnenund
-vertreter im Tiroler
Landtag: eine Doppelfunktion,
die allen hilft
16 Tiroler Landtag –
Wegweiser und Partner
der Gemeinden
52 Ferienbetreuung aus
einer Hand
54 E-Learning – Online-Kurse
tirol.sozial
80 Die unsichtbare Grenze
tirol.sportlich und gesund
DRITTER
ALPENGRENZ-
GANG
tirol.hat Recht
18 Österreichs Beitrag
zum Klimaschutz
22 Digitale Verwaltungsprozesse
in Kaltenbach
dank GeOrg
24 GeOrg und Gisela
26 Brain Behind – das Gehirn
hinter komplexen Projekten
tirol.kooperiert
28 Aus drei mach eins
32 Im Fokus:
Gemeindeimmobilien
tirol.kulturell
35 Lies mal wieder
40 Die Bäckerei
Kulturbackstube
tirol.traditionell
42 Trachtenvielfalt in Osttirol
57 Gemeinsame Aktivitäten
setzen
tirol.sucht Menschen
60 Ob als Vertretung oder
dauerhaft – große Entlastung
für Gemeinden
tirol.modern und innovativ
62 Abfallwirtschaft versus
Kreislaufwirtschaft
64 Vorbild Drehscheibe Lans:
Neues Lernen braucht
neue Räume!
tirol.bunt und vielfältig
68 Appetit auf Deutsch
tirol.ist schön
70 Tiroler Burgen und
Schlösser – Erinnerungsorte
einer wechselvollen
Geschichte
tirol.mobil
82 Mit dem Dienstfahrrad zur
Übergabe des Elektroautos
84 Ganzjährig regional mobil
tirol.wissen
86 Semantische Technologien –
Wissensmanagement der
Zukunft
tirol.spart
88 Förderungen richtig
beantragen
91 Verschiedene Aufgaben –
verschiedene Fahrzeuge
GemNova.Menschen
97 Das zarteste Urgestein
42
tirol.traditionell
TRACHTENVIELFALT
IN OSTTIROL
„Hey du! Wo rennst du denn
hin?!“, rief mir ein junger Kerl auf
dem Weg von Les Houches Richtung
Col de Voza im Schatten des
Mont Blancs zu.
46
64
tirol.modern und innovativ
VORBILD DREH-
SCHEIBE LANS:
NEUES LERNEN
BRAUCHT NEUE
RÄUME
6 GemNova.inside 7
500
IST
VIEL
ODER
WENIG?
… wenn Sie die Antwort wissen
wollen, müssen Sie leider
das gesamte Editorial lesen,
denn diese Antwort geben
wir erst später.
Aber vorher noch eine andere Frage, und
versuchen Sie dabei, eine schnelle, intuitive
Antwort zu geben:
Hat sich der Anteil der in extremer
Armut lebenden Weltbevölkerung in
den letzten 20 Jahren A) nahezu verdoppelt,
B) nicht oder nur unwesentlich
verändert oder C) deutlich mehr
als halbiert?*
Grundsätzlich können wir Sie beruhigen:
Durchschnittlich nur sieben Prozent der
Befragten können die richtige Antwort
geben. Und wieso ist das so? Einfach
gesagt – wir antworten schnell aus der
Intuition heraus, aus dem Hörensagen,
aus dem, was wir von den Medien wissen
etc. Wir beschäftigen uns wenig mit den
Fakten. Tatsächlich hat sich dieser Anteil
deutlich mehr als halbiert – faktenbasiert.
Als GemNova geht es uns in letzter Zeit
auch vielfach so. Es werden irgendwelche
Gerüchte verbreitet, Gehörtes als Fakt
angenommen usw. Wenige geben sich
die Mühe, die Dinge zu hinterfragen und
mit Fakten zu belegen. Denn die Fakten
sehen in vielen Fällen vollkommen anders
aus als das, was verbreitet wird, bewusst
oder unbewusst, das sei mal dahingestellt.
Wir werden uns erlauben, in den nächsten
Wochen und Monaten alle uns bekannten
Gerüchte für Sie mit Fakten zu hinterlegen.
Sie werden sehen, dass diese dann
alle anders aussehen als vorher. Natürlich
können Sie auch aktiv auf uns zugehen
und uns fragen, wie dieses und jenes nun
wirklich ist. Aber auch beim Blättern in
diesem Magazin werden Sie ausschließlich
Fakten lesen.
Und abschließend nun zur Beantwortung
der Eingangsfrage: Ohne die Zahl in ein
Verhältnis zu setzen, kann man die Frage
nicht seriös beantworten. Beispiel: 500
Euro, ist das viel oder wenig? Wenn sich
jemand eine Wohnung kaufen will, ist es
wenig. Wenn jemand essen geht, ist es
viel. Sind 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
viel oder wenig? Wenn wir es mit
großen Unternehmen vergleichen (Spar
82.000, ÖBB 40.000), ist es wenig, wenn
man es mit EPU (Ein-Personen-Unternehmen)
vergleicht, ist es natürlich viel. Auch
hier ist zu sehen: Zum Fakt wird es erst,
wenn man es in ein Verhältnis mit etwas
anderem setzt.
Wenn man also die Fakten kennt und diese
dann auch in ein Verhältnis setzt, kann
man in vielen Dingen auch erahnen, woher
und wieso Gerüchte entstehen. Denken
Sie darüber einmal nach.
Wenn Sie im Detail wissen wollen, wieso
diese Dinge so sind, können wir Ihnen
zwei Bücher empfehlen: „Factfulness“ von
Hans Rosling und „Schnelles Denken, langsames
Denken“ von Daniel Kahnemann.
Unter allen, die uns bis zum 31.12.2020,
24 Uhr ein Mail an a.rathgeb@gemnova.
at oder n.kraak@gemnova.at schicken,
zumindest mit dem Betreff „FAKTEN“,
lieber noch mit Ihrer Meinung dazu, verlosen
wir diese beiden Bücher.
* Zitiert aus dem Buch „Factfulness“ von Hans Rosling,
erschienen im ullstein Verlag.
IHR
Alois Rathgeb
Niki Kraak
8 GemNova.inside GemNova.inside
9
DIE
ZUKUNFT
DER
TIROLER
GEMEINDEN
ZUM AUTOR
GEORG KEUSCHNIGG
Georg Keuschnigg ist seit März 2020
freier Mitarbeiter bei GemNova. Er war
Abgeordneter im Nationalrat und Bundesrat.
Nach seinem Ausscheiden aus dem
Bundesrat wechselte er zum Institut für
Föderalismus, wo er für Politik und
Kommunikation zuständig war.
Kontakt: g.keuschnigg@gemnova.at
Europaweit zerbrechen sich kluge
Menschen darüber den Kopf, wie
Gemeinden die Zukunft am besten
bewältigen können. Die Herausforderungen
nehmen massiv zu, es
gibt immer wieder neue Fragen, mit
den Antworten hinkt man oft
hinterher. Mit dem nunmehr gestarteten
Strategieprozess „ZUKUNFT
GEMEINDE – Agenda 2030“ setzt
Tirol ein deutliches Ausrufezeichen.
10 GemNova.inside GemNova.inside
11
(© Land Tirol/Cammerlander)
Sowohl die Bürgermeisterinnen
und Bürgermeister als auch die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den Gemeindeverwaltungen
leisten einen wesentlichen
Beitrag dazu, die Lebensqualität
in den Tiroler Gemeinden
zu erhalten und zu verbessern.
Der Weg der gemeindeübergreifenden
Zusammenarbeit
ist dabei jedenfalls der richtige
und wird vonseiten des Landes
auch in Zukunft voll und ganz
unterstützt. Trotzdem gilt es
– im engen Austausch mit den
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern
–, laufend weitere
Möglichkeiten zur bestmöglichen
Gemeindeentwicklung zu
erarbeiten.
MAG. JOHANNES TRATTER
LANDESRAT
Getragen wird der Strategieprozess
„ZUKUNFT GEMEINDE – Agenda 2030“
von starken Schultern. Das Land Tirol, der
Tiroler Gemeindeverband, die GemNova,
die Standortagentur Tirol sowie die Hochschule
MCI haben sich zusammengetan,
um gemeinsam mit den 279 Tiroler
Gemeinden vorzudenken, vielleicht auch
neue Türen zu öffnen. Das erklärte Ziel:
einen möglichst breiten Konsens darüber
zu finden, wie sich die Kommunalstrukturen
in Tirol weiterentwickeln sollen, welche
Rahmenbedingungen es dafür braucht
und welche konkreten Schritte in weiterer
Folge zu unternehmen sind. Eine sehr
komplexe und vielschichtige Aufgabe also.
Der Tiroler Weg
Politische Übereinstimmung besteht in
Tirol wohl darin, etwa im Unterschied zur
Steiermark, den Fusionen von Gemeinden
nicht das Wort zu reden. Stattdessen sollen
Gemeinden stärkere Kooperationen
anstreben, ganz bewusst die Zusammenarbeit
suchen, ohne indes die Eigenständigkeit
aufzugeben. Bestes Beispiel dafür,
auch weil es seit drei Jahren nachweislich
funktioniert: das überregionale Bauamt der
Gemeinden Kematen, Gries, St. Sigmund,
Ranggen, Unterperfuss und Polling. Ausdrückliches
Lob dafür gibt es etwa vom
Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes
Ernst Schöpf: „Der Kemater Bürgermeister
Rudl Häusler und seine Kollegen
haben da einmal mehr Weitblick und großes
Engagement bewiesen. Das verdient
einfach Respekt und Anerkennung.“
In die gleiche Kerbe schlägt auch Landesrat
Johannes Tratter: „Sowohl die
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister
als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den Gemeindeverwaltungen
leisten einen wesentlichen Beitrag dazu,
die Lebensqualität in den Tiroler Gemeinden
zu erhalten und zu verbessern. Der
Weg der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit
ist dabei jedenfalls der richtige
und wird vonseiten des Landes auch in
Zukunft voll und ganz unterstützt. Trotzdem
gilt es – im engen Austausch mit
den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern
–, laufend weitere Möglichkeiten zur
bestmöglichen Gemeindeentwicklung zu
erarbeiten.“
Marcus Hofer von der Standortagentur
Tirol betont: „Gemeinden sind ein
wesentlicher Partner in der Entwicklung
des regionalen Wirtschaftsstandortes.
Sie werden durch gesellschaftliche
und wirtschaftliche Veränderungen vor
besondere Herausforderungen gestellt.
Die Standortagentur Tirol begleitet und
berät Gemeinden in der Standortanalyse
und -entwicklung, um auf künftige Szenarien
vorbereitet zu sein. Der fachliche
Dialog im Zuge des Projektes „ZUKUNFT
GEMEINDE – Agenda 2030“ liefert einen
wichtigen Input zur Weiterentwicklung
unserer Services, sodass wir Gemeinden
auch in Zukunft bestmöglich unterstützen
und Herausforderungen gemeinsam
bewältigen können.“
Breit angelegte Umfrage
Gestartet wurde der Strategieprozess
bereits diesen September mit einer breit
angelegten Umfrage. Dabei wurde die
Zufriedenheit der Tirolerinnen und Tiroler
mit ihrer jeweiligen Wohngemeinde
abgefragt. Ob etwa die Kinderbetreuung
ausreichend sei, welche Verbesserungen
es im Bereich Pflege gäbe, wie das digitale
Angebot in der Gemeinde bewertet
werde, wie es mit den Mitbestimmungsmöglichkeiten
bestellt sei usw.
Am 20. Oktober 2020 fand dann die Auftaktveranstaltung
statt, wobei diese aufgrund
der aktuellen Corona-Situation als
Online-Konferenz abgehalten wurde. Das
Interesse war dennoch groß, die Vorträge
sehr informativ und spannend. Dabei
besonders hervorzuheben: der Blick über
die Grenzen Tirols, die entsprechenden
Impulsreferate aus Vorarlberg und der
Steiermark. Man muss das Rad ja nicht
neu erfinden, wenn es bereits ähnliche
Konzepte gibt.
Der fachliche Dialog im Zuge des
Projektes „ZUKUNFT GEMEIN-
DE – Agenda 2030“ liefert
einen wichtigen Input zur Weiterentwicklung
unserer Services,
sodass wir Gemeinden auch in
Zukunft bestmöglich unterstützen
und Herausforderungen
gemeinsam bewältigen können.
DR. MARKUS HOFER
STANDORTAGENTUR
TIROL
(© Standortagentur Tirol)
Die Arbeitskreise sind das Herzstück
Herzstück des gesamten Strategieprozesses
sind die sechs Arbeitskreise (Kinderbildung
und -betreuung, Gesundheit & Pflege,
Regionale Mobilität, Gemeindeverwaltung,
Kernaufgaben der Gemeinden, Wirtschaftsstandort
und Raumordnung). Darin finden
sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
Gemeindemandatare, Amtsleiterinnen
sowie Fachleute aus der Landesverwaltung
oder den Interessenvertretungen.
Coronabedingt mussten die Bezirksforen
abgesagt werden. An ihre Stelle treten nun
rund 100 Tiefeninterviews mit Gemeindevertreterinnen
und -vertretern. Damit holen
sich die Projektverantwortlichen vielfach
jahrzehntelange Erfahrungen und strategische
Einschätzungen der Politikerinnen
und Politiker in den Prozess herein.
Weil er sich tagtäglich mit den Fragen der
Gemeinden auseinandersetzt, entwirft
Alois Rathgeb, Geschäftsführer der Gem-
Nova, folgendes Szenario: „Die wesentlichen
Herausforderungen der Gemeinden
konzentrieren sich auf die Bereiche Personal,
Infrastruktur, Digitalisierung, Finanzen
und Recht. Die Komplexität dieser Materien
erfordert zunehmend Spezialistinnen
und Spezialisten. Dies bedingt neue
Organisationsformen, die leistbar sind
und schnell und verlässlich funktionieren!“
„Sharing is caring“ meint Siegfried Walch
vom Management Center Innsbruck: „
Lösungen für Bürgerinnen und Bürger zu
finden, bedeutet immer häufiger, komplexe
Aufgaben gemeindeübergreifend
zu teilen, Parallelaktivitäten zu vermeiden
und Ressourcen zu bündeln. Das
Potenzial einer gemeindeübergreifenden
Zusammenarbeit ist in Krisenzeiten wie
der Bewältigung von Covid-19 besonders
deutlich sichtbar, aber auch in weniger
turbulenten Zeiten groß“, und unterstützt
damit den Kooperationsgedanken.
Ein sehr straffer Zeitplan
Um möglichst rasch konkrete Ergebnisse
zu erzielen, haben sich die Verantwortlichen
einen überaus straffen Zeitplan
zurechtgelegt. Neben den Interviews in
den Bezirken, die bis Mitte März 2021
abgeschlossen sein sollten, stehen von
Jänner bis April 2021 Arbeitskreise am
Programm. Bereits im Sommer nächsten
Jahres sollen alle Ergebnisse in das Handbuch
„Interkommunale Zusammenarbeit
in Tirol“ einfließen. Der Abschluss ist dann
für den Herbst 2021 geplant.
Mehr Informationen finden Sie im
Videobeitrag „Innovative Gemeinden“
bei 279.Tirol auf YouTube.
(© MCI Management Center Innsbruck)
Das Potenzial einer gemeindeübergreifenden
Zusammenarbeit
ist in Krisenzeiten wie
der Bewältigung von Covid-19
besonders deutlich sichtbar,
aber auch in weniger turbulenten
Zeiten groß.
FH-PROF. DR.
SIEGFRIED WALCH
MANAGEMENT CENTER
INNSBRUCK
12 GemNova.inside GemNova.inside
13
„DAS IST EINE
GROSSE LEINWAND“
Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes
und Bürgermeister von Sölden, über die aktuelle
Situation, über die Zukunft der Gemeinden, über Fusion
und Kooperation. Und über die Erkenntnis, dass in einer
Gemeinde mehr als 500 verschiedene Aufgaben anfallen.
Tirols Gemeinden haben es in diesen
Wochen und Monaten nicht leicht. Aufgrund
der aktuellen Situation gibt es
Mindereinnahmen bei der Kommunalsteuer
und bei den Ertragsanteilen,
gleichzeitig ebbt der Ruf nach finanzieller
Unterstützung seitens lokaler
Unternehmen nicht ab. Konkrete Hilfe
tut not, wie sollen die Gemeinden diese
Quadratur des Kreises schaffen?
Corona hat vieles massiv verändert, total
auf den Kopf gestellt. Natürlich bekommt
das auch jede einzelne Gemeinde, jede
Bürgermeisterin, jeder Bürgermeister zu
spüren. Wir alle versuchen, in unserem
Bereich rasch zu helfen, wiewohl die Mittel
äußerst knapp sind. Außerdem liegt
es auch in unserer Verantwortung, dafür
Sorge zu tragen, dass die Infektionszahlen
wieder sinken, die entsprechenden
Schutzmaßnahmen eingehalten werden.
Das ist eine riesengroße Aufgabe, der wir
alle gerecht werden müssen. Nicht einfach,
aber machbar.
Der Tiroler Gemeindeverband hat
gemeinsam mit dem Land, der Gem-
Nova und anderen Partnern den Strategieprozess
„Zukunft Gemeinde – Agenda
2030“ angestoßen. Was verbirgt
sich dahinter?
Wir haben in Tirol eine sehr kleinteilige
Gemeindestruktur. Mit der zunehmenden
Vielfalt und Komplexität der Aufgabenstellungen
kommen insbesondere Kleinund
Kleinstgemeinden unter Druck. Da
Fusionen weder in der Bevölkerung noch
bei den Gemeinden selbst forciert werden,
gehen wir den Weg der Zusammenarbeit,
der Kooperation. Natürlich hat dieser Weg
auch seine Tücken. Mit dem Strategieprozess
wollen wir die Vielzahl von Ideen
sammeln, auf ihre praktische Umsetzung
abklopfen und zu einer einheitlichen Beurteilung
der Möglichkeiten kommen.
Wo liegen nun die besonderen Herausforderungen
bei kleineren Gemeinden?
Das ist schnell gesagt: Wenn zwei, drei
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom
Baurecht bis zum Kindergarten, von der
Pflege bis zum Bürgerservice alles managen
müssen und dazu noch die digitale
Verwaltung einführen sollen, dann ist das
Ende der Fahnenstange rasch erreicht.
Gescheite Leute haben aufgelistet, dass
in einer durchschnittlichen Gemeinde
mehr als 500 unterschiedliche Aufgaben
anfallen. Das schafft niemand, und wenn
man sich dann noch vorstellt, dass ein
mehrwöchiger Krankenstand anfällt, ist
guter Rat teuer.
Die Volksbefragung über die Fusionierung
der Gemeinden Matrei, Mühlbachl
und Pfons hat landauf, landab
zu intensiven Diskussionen geführt.
Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem
positiven Votum der Bevölkerung?
Die drei Wipptaler Gemeinden sind sicher
in einer Sondersituation. Zum einen durch
die unmittelbare Nähe, zum anderen
durch das schon bisherige Zusammenwachsen.
Trotzdem ist dieses Ergebnis
nicht selbstverständlich. Klar ist, dass die
Bindung der Bevölkerung zur Gemeinde
durch die große Mobilität langsam
abnimmt. Wir merken auch den Druck,
dass unabhängig vom Standort und von
den regionalen Gegebenheiten standardisierte
Leistungen auf einem vergleichbaren
Niveau erwartet werden. Die Gemeinden
kommen also von zwei Seiten unter
Zugzwang.
In welchen Bereichen ist die gemeindeübergreifende
Zusammenarbeit am
weitesten fortgeschritten?
Wenn wir einmal von den Pflichtverbänden
für Schulen, Krankenhäuser und so
weiter absehen, scheint die Baurechtsverwaltung
jener Bereich zu sein, wo die
meisten Verantwortlichen nach neuen
Lösungen suchen. Eine der Triebkräfte
ist dabei die Rechtssicherheit. Wenn
die Bauwerberinnen und Bauwerber mit
einem Rechtsanwalt kommen, ist von
der Gemeinde solide Arbeit gefordert.
Da sind wir auch schon beim grundsätzlichen
Problem: So wie überall nimmt der
Bedarf an Spezialistinnen und Spezialisten
auch auf Gemeindeebene zu, und da
sind die Grenzen bald einmal erreicht.
So wie überall
nimmt der Bedarf
an Spezialistinnen
und Spezialisten
auch auf Gemeindeebene
zu, und
da sind die Grenzen
bald einmal erreicht.
BILD: In einer Gemeinde, sagt
Gemeindeverbandspräsident
Ernst Schöpf, fallen mehr als
500 unterschiedliche Aufgaben an.
Allein ist das kaum zu bewältigen.
(© Gemeinde Sölden)
Stichwort überregionales Bauamt.
Kematen hat dabei mit Gries, St. Sigmund,
Ranggen, Unterperfuss und Polling
bereits vor drei Jahren Neuland
betreten. Ein Vorzeigeprojekt gemeindeübergreifender
Zusammenarbeit?
Ja, auf alle Fälle. Ein beispielgebendes
Projekt, das nachweislich zeigt, wie es
funktioniert. Der Kemater Bürgermeister
Rudl Häusler und seine Kollegen haben
da einmal mehr Weitblick und großes
Engagement bewiesen. Und das bereits
im Jahre 2017, da waren sie tirolweit die
Ersten. Das verdient Respekt und Anerkennung.
Weil die Grundidee ist einfach
bestechend: Es gibt ein gemeindeübergreifendes
Kompetenzzentrum für Bauangelegenheiten,
damit Rechtssicherheit
und Kosteneinsparungen für die teilnehmenden
Gemeinden, höhere Effizienz und
kürzere Bearbeitungszeiten. Vor allem für
kleinere Gemeinden eine große Erleichterung
und Hilfe.
Die Aufgaben der Gemeinden, Sie
haben es ja bereits erwähnt, werden
immer vielfältiger und komplexer. Gilt
es nicht auch darüber nachzudenken,
bestimmte Aufgaben – abseits von
gemeindeübergreifenden Kooperationen
– einfach auszulagern?
Selbstverständlich, das wird ja bereits
gemacht. Nicht zuletzt deshalb
haben wir als Tiroler Gemeindeverband
bereits vor zehn
Jahren die GemNova gegründet:
als Servicestelle für die
Gemeinden, als Pool von
Expertinnen und Experten,
welche die Gemeinden rasch
und kompetent unterstützen. Sei es beim
Einkauf, der Infrastruktur, im Gesundheitsund
Pflegebereich, der Nachmittagsbetreuung,
der Digitalisierung, bei Aus- und
Weiterbildung, im Fuhrpark, bei der Personalvermittlung
und noch vielem mehr.
Mittlerweile ist die GemNova der größte
kommunale Dienstleister Österreichs,
beschäftigt rund 500 Expertinnen und
Experten und wickelt für die Gemeinden
jährlich Projekte in der Größenordnung
von rund 400 Millionen Euro ab. Und der
Bedarf der Gemeinden an solch kompetenter
Unterstützung steigt weiter.
Nochmals zurück zum Strategieprozess:
Die Aufgaben der Gemeinden
könnten also 2030 ganz andere sein
als heute?
Nicht unbedingt ganz anders, nein. Die
Vielfalt, die Komplexität wird allerdings
zunehmen. Dabei wird die Digitalisierung
eine ganz entscheidende Rolle spielen.
Klar ist auch, dass nicht alle Aufgaben in
den kleinen Gemeinden selbst erledigt
werden können. Hinzu kommt der regionale
Aspekt, darauf wird auch Rücksicht
zu nehmen sein. Jetzt bin ich aber einmal
gespannt und erwartungsfroh, welche
neuen Ideen beim Strategieprozess auftauchen,
wie sie bewertet und umgesetzt
werden können. Ich sehe das als eine große
weiße Leinwand, die wir nun gemeinsam
ausgestalten können. Das wird eine
für alle faszinierende Aufgabe, davon bin
ich überzeugt.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
REINHOLD OBLAK
14 tirol.Politik tirol.Politik
15
Gemeindevertreterinnen und
-vertreter im Tiroler Landtag: eine
Doppelfunktion, die allen hilft
„Als Vizebürgermeisterin der Gemeinde
Telfs und Landtagsabgeordnete ist
mir natürlich sehr wohl bewusst, welche
Auswirkungen Entscheidungen des
Landtags direkt auf die Gemeinden
haben“, fasst Cornelia Hagele die Bedeutung
von Landtagsentscheidungen für
die Kommunen zusammen. „Ein gutes
Beispiel dafür ist das Thema Kinderbetreuung.
Das Land gibt vor, wie viel Personal
pro Gruppe zur Verfügung gestellt
werden muss, und die Gemeinden müssen
dann dafür bezahlen. Und das wirkt
sich natürlich direkt auf den Gemeindehaushalt
aus.“ Weil diese Auswirkungen
also unmittelbar zu spüren sind, ist es
für die Gemeinden äußerst wichtig, dass
diese Problematik den Landtagsabgeordneten
bei ihrer Entscheidungsfindung
bewusst ist. Dass die Gemeinden
direkt Gehör im Landtag finden, dafür
sorgen vor allem Abgeordnete, die neben
ihrer Landtagstätigkeit auch kommunale
Funktionen innehaben. Wie eben
Cornelia Hagele, die beide Seiten ausgezeichnet
kennt.
AUTOR
MANFRED SCHIECHTL
Der Tiroler Landtag bzw. die Tiroler Verfassung ist historisch gesehen etwas äußerst Besonderes
in Europa. Der Landtag ist zudem ein wesentliches Organ für die heimischen Gemeinden
mit teils großen Konsequenzen für deren tägliche Arbeit. Denn dem Landesparlament obliegt
die Landesgesetzgebung. Und diese hat vielfältige Auswirkungen auf das tägliche kommunale
Leben und die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinden.
Irritationen, Schwierigkeiten, Herausforderungen
Ganz ähnlich sieht der Bürgermeister der
Gemeinde Sellrain, Georg Dornauer, die
Situation. Er ist ebenfalls zugleich Landtagsabgeordneter.
„Ich finde es spannend,
dass immer wieder Gemeindevertreterinnen
und Gemeindevertreter, die den Menschen
draußen Rede und Antwort stehen
müssen, im Tiroler Landtag tätig sind.
Und dieses hohe Maß an Erfahrung hereinbringen“,
so Dornauer. Er selbst habe
erlebt, wie sich manche Parlamentarier
vom tatsächlichen Gemeindeleben entfernt
und teilweise Gesetze beschlossen
haben, die gerade dann in der unmittelbaren
Umsetzung in den Gemeinden „zu
Irritationen, zu Schwierigkeiten, ja zu
schier nicht schaffbaren Herausforderungen“
geführt haben. „Und da ist ein
Katalysator, wie es wir Bürgermeisterinnen
und Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen
und -vertreter im Tiroler
Landtag sind, schon sehr, sehr wichtig“,
führt Dornauer weiter aus. Zugleich hängt
er ein markantes Beispiel an. „Wie schaut
es aus, wenn wir im Landtag Pflegestandards
einführen wollen, die natürlich für
den zu Pflegenden einen möglichst hohen
Standard bereitstellen sollen, wo wir aber
auch schauen müssen, wie rekrutieren wir,
wie organisieren wir das Personal und wiederum
– die spannendste
Frage – wie ist das Ganze
finanzierbar? Und da argumentiert
man ganz anders,
wenn man draußen in den
Gemeinden wirklich einmal
erkannt hat, wie ein Rechnungsabschluss
ausschaut
und dass ein Voranschlag
nicht mehr erstellbar ist.
Und wo fehlt denn dann
das Geld wieder.“
RECHTS: Das Landhaus 1,
Sitz der Tiroler Landesregierung.
(© GemNova)
Tirols Landtag –
eine historische Besonderheit
Der Tiroler Landtag ist wesentlicher
Bestandteil der Tiroler Verfassung, deren
Wurzeln auf das Jahr 1293 zurückgehen.
Also dem Zeitpunkt der Gründung des
Landes Tirol unter Graf Meinhard II. Dieser
musste, um eine neue Gesetzgebung
erlassen zu können, um die Zustimmung
der Landestände – des heutigen Landtags
– ersuchen. Das war die erste historische
Erwähnung einer landtagsähnlichen
Einrichtung. Etwas später, im Zuge
der Übergabe Tirols an die Habsburger,
wurde hierfür ein Begriff geboren, „Tiroler
Landschaft“ genannt. Die schriftliche
Festlegung dieses Sonderrechts der Stände
erfolgte im „Tiroler Freiheitsbrief“ vom
28.Jänner 1342. Dabei handelt sich um
eine Urkunde, welche die frühe parlamentarische
Entwicklung Tirols unter Einbeziehung
des Bauernstandes aufzeigt bzw.
definiert. In damaligen Zeiten ein Unikum
in Europa. Nicht zuletzt deshalb wird Tirol
oft als die älteste Festlanddemokratie
(nach England auf den Britischen Inseln)
bezeichnet. Zu den Tiroler Landständen
gehörten die Geistlichkeit, der Adel, die
Bürger und die Bauern. Sie hatten die Aufgabe,
den Landesfürsten und seine Regierung
zu kontrollieren. Damit ging auch die
Schaffung von Gesetzen und die Bewilligung
von Steuern einher.
LINKS: Dr. Cornelia
Hagele ist sich über den
Einfluss des Landtags auf
die Tiroler Gemeinden
bewusst. (© GemNova)
UNTEN: Dr. Georg
Dornauer findet es spannend,
in der Gemeinde und
im Landtag tätig zu sein.
(© Wikipedia)
16 tirol.Politik tirol.Politik
17
TIROLER LANDTAG –
WEGWEISER UND
PARTNER DER GEMEINDEN
VOR DEM LOCKDOWN IM NOVEMBER VERFASST
Gemeinsam im Dienst der Bevölkerung
Im aktuellen Corona-Jahr 2020 zeigt
sich vielleicht noch deutlicher als sonst,
was unsere Gemeinden leisten und wie
stark diese gefordert sind, wenn es darum
geht, den Bürgerinnen und Bürgern
eine gute Heimat zu sein. Gilt es doch
gerade heuer, unter Bedingungen zu
arbeiten, die vor einem Jahr noch niemand
für möglich gehalten hätte.
Ob Krise oder Normalbetrieb: Die
Anstrengungen zielen stets darauf ab,
die Bedürfnisse und Erwartungen der
Bevölkerung hinsichtlich Infrastruktur
und Lebensqualität bestmöglich zu
erfüllen.
Die Landesregierung steht den Gemeinden
verlässlich zur Seite. Sie steuert
einerseits durch (rechtliche) Weichenstellungen
die zukunftsfähige Entwicklung
von Land und Gemeinden. Vorgaben
in der Raumordnung oder die
Forcierung der gemeindeübergreifenden
Zusammenarbeit sind dafür aktuelle
Beispiele von Bedeutung. Zum anderen
dienen die von der Landesregierung
zur Verfügung gestellten Finanzmittel
(heuer und nächstes Jahr ergänzt
durch zusätzliche 70 Millionen Euro im
Rahmen der Covid-19-Förderungen)
dazu, Projekte der Daseinsvorsorge,
Wohn- und Pflegeheime, Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen u. v. m. sicherzustellen
und den Erhalt bzw. Ausbau
der Infrastruktur abzusichern. Der partnerschaftliche
Schulterschluss kommt
dabei nicht nur den Bürgerinnen und
Bürgern zugute. Der kommunale Konjunkturmotor
ist auch für die regionale
Wirtschaft unverzichtbar.
In weiterhin enger Verbindung wird es
uns gelingen, alle Anforderungen zu
meistern und die Bürgerinnen und Bürger
in eine positive Zukunft zu begleiten.
Ihr LR Mag. Johannes Tratter
© Land Tirol/Cammerlander
© Julia Moll
Vorgegebene Spielregeln
mit großen Auswirkungen
Der Landtag, also das Tiroler Landesparlament,
ist für die Landesgesetze
zuständig. Der Landtag ist dadurch
ein in vielerlei Hinsicht wichtiges Gremium
aus Sicht der Gemeinden. Der
Landtag ist zuständig für die Gesetzgebung
in einer Fülle von Bereichen.
Beispielsweise Gemeindeorganisation,
Baurecht, Raumplanung, Wohnbauförderung,
Abwasser- und Abfallbeseitigung,
Straßenwesen, Grundverkehr,
Gesundheit und Pflege – um nur
einige zu nennen. Daher haben auch
nahezu alle vom Landtag beschlossenen
Gesetze unmittelbare Auswirkungen
auf die Tätigkeit der Gemeinden.
Die im Landtag gefällten Entscheidungen
prägen in mehrfacher Hinsicht
die Möglichkeiten der Gemeinden,
ihren Alltag zu meistern.
Einerseits sind wir in den Tiroler
Gemeinden dem Land Tirol und
somit auch dem Landtag für die
immer wieder gewährte „monetäre
Sauerstoffzufuhr“ dankbar. Nicht
zuletzt dadurch können die Gemeinden
auch künftig Handlungsfähigkeit
beweisen. Hintergrund ist, dass vielen
Tiroler Gemeinden schlichtweg
der notwendige Handlungsspielraum
fehlt, eingeschränkt vor allem durch
die stetig zunehmende Aufgabenfülle.
Andererseits haben aber auch die
Spielregeln, die der Landtag durch die
Gesetzgebung vorgibt, große Auswirkungen
auf den Alltag in den Gemeinden.
Ein Beispiel: Die Gemeinden sind
für die Kinderbetreuung zuständig, die
Rahmenbedingungen gibt jedoch der
Landtag vor. Etwa wie viel Betreuungspersonal
für eine bestimmte Anzahl
von Kindern notwendig ist. Dies wiederum
hat starke Auswirkungen auf
die finanzielle Belastung der Gemeinden
bei der täglichen Umsetzung der
Kinderbetreuung. Um dies zu verdeutlichen:
In meiner Heimatgemeinde Sölden
gab es 1986 eine Kindergartengruppe
und somit eine Kindergärtnerin.
Aktuell sind 17 Kindergartenpädagoginnen
nötig, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Die Beschäftigung von ausreichend
qualifiziertem Personal ist
wichtig. Da sind wir uns alle einig. Aber
dies kostet viel Geld, das den Gemeinden
oft nicht in wünschenswertem
Umfang zur Verfügung steht.
Hätten wir in den Gemeinden einen
Wunschzettel, dann würde Folgendes
weit oben stehen: Es wäre wünschenswert,
wenn Landesgesetze in
manchen Fällen klarer und weniger
flapsig formuliert wären, um eine einfachere
Umsetzung quer durch die
Gemeinden des Landes zu ermöglichen.
Ein Paradebeispiel hierfür war
zuletzt die Freizeitwohnsitzabgabe.
Erfreulich ist dagegen, dass aktuell in
allen Lebenslagen ein sehr gutes Verhältnis
mit allen Regierenden inklusive
Landeshauptmann, aber auch mit den
Landtagsabgeordneten herrscht. Man
nimmt Rücksicht aufeinander, man hat
ein Gespür für die Nöte des anderen.
Natürlich braucht es laufend deutliche
Hinweise zu unserem Befinden, aber
das passiert durch saubere Zusammenarbeit,
und der Tiroler Gemeindeverband
ist ordentlich eingebunden. So
auch bei neuen Gesetzesentwürfen.
Ihr Bgm. Mag. Ernst Schöpf
Das Land Tirol und die
Gemeinden verbindet eine
starke Partnerschaft –
gerade in Krisenzeiten
Die Corona-Krise wirkt sich nach wie
vor massiv auf das gesellschaftliche und
wirtschaftliche Leben aus – das spürt die
Bevölkerung genauso wie die Politik, das
spüren aber vor allem die Gemeinden, die
erhebliche Rückgänge bei den Einnahmen
in sämtlichen Bereichen zu verzeichnen
haben. Als starker Partner stehen wir als
Land den Gemeinden natürlich in dieser
schweren Zeit zur Seite.
Das Land Tirol unterstützt die Gemeinden
mit seinen beiden Konjunkturpaketen mit
insgesamt 150 Millionen Euro in diesem
und im nächsten Jahr – nicht mit Krediten,
so wie das vielfach andere Bundesländer
machen, sondern mit frischem Geld, das
wir bewusst als direkte Hilfe einsetzen.
Tirol ist österreichweit damit Vorreiter
und hilft umfassender und effektiver als
alle anderen Länder. 70 Millionen Euro
werden heuer für das erste Konjunkturpaket
zur Verfügung gestellt. Davon wurden
30 Millionen bereits als Soforthilfe
ausbezahlt, weitere 40 Millionen Euro
sind für konkrete Projekte vorgesehen. Im
kommenden Jahr werden die Gemeinden
seitens des Landes nochmals mit 80 Millionen
Euro unterstützt. Davon sind zehn
Millionen Euro für Digitalisierung und den
Breitbandausbau vorgesehen, ein großer
Teil – nämlich 40 Millionen Euro – stehen
für Investitionen zur Verfügung, 30 Millionen
Euro sind zur Abfederung von Rückgängen
bei den Ertragsanteilen reserviert.
Es ist für den heimischen Standort enorm
wichtig, dass die Gemeinden weiterhin in
Infrastruktur investieren. Mit kommunalen
Projekten kurbeln sie die Wirtschaft an,
schaffen und sichern Arbeitsplätze und
sorgen dafür, dass sie den Lebensraum
in ganz Tirol attraktiv gestalten.
Doch das Land unterstützt die Gemeinden
nicht nur in Krisenzeiten. Gerade bei der
Kinderbetreuung sind wir den Gemeinden
ein starker Partner. Der Ausbau von
Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol
unterstützt die Menschen vor Ort, Familie
und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Darüber hinaus garantieren familienfreundliche
Gemeinden, dass die Bevölkerung
nicht in die Städte abwandert
und unsere Dörfer sowohl als Lebensals
auch als Wirtschaftsraum attraktiv
bleiben.Ebenso wichtig für den Erhalt der
Lebensqualität in den peripheren Regionen
sind der Breitbandausbau oder Investitionen
in Straßen, das öffentliche Verkehrsnetz
oder die Energieversorgung.
So investiert der Landesenergieversorger
TIWAG in den kommenden fünf Jahren 1,2
Milliarden Euro, davon gehen allein 450
Millionen Euro in den Kraftwerksausbau
Sellrain-Silz.
Zum Schluss möchte ich festhalten, dass
ich für die Gemeinden auch eine zusätzliche
Unterstützung durch den Bund einfordere.
Es ist gut und richtig, dass der
Bund rasch die Gemeinde-Milliarde zur
Verfügung gestellt hat. Für Tirol wurden
126 Projekte mit einer Projektsumme von
148,5 Millionen Euro eingereicht. Diese
Milliarde wird jedoch durch die Steuerreform
fast aufgewogen, wie das Zentrum
für Verwaltungsforschung KDZ errechnet
hat. Deshalb benötigt es weiterhin Hilfe
vonseiten der Bundesregierung. Dafür
werde ich mich in Wien starkmachen.
Ihr LH Günther Platter
© Land Tirol/Cammerlander
© Blickfang
18 tirol.hat Recht
tirol.hat Recht
19
ANJA ZUM AUTOR WALDE
GEMNOVA RA DR. BERTHOLD AKADEMIE LINDNER
Cus Heid exerspe & Partner discipsa Rechtsanwälte vellaut que conet delenture
peratendae re cus mintium as re, corest
porum Berthold volorrunte Lindner ist velitium spezialisiert arionet auf qui Umwelt- aceaqui und Industrieanlagenrecht
volore conserspe. mit Schwerpunkt Soluptati reperis im Elektrizitäts-, adi bea Bau- und
te
erchil Raumordnungsrecht. earum. Er begleitet Unternehmen und Gebietskörperschaften
in komplexen Verwaltungsverfahren.
„Österreich hatte
historisch bedingt
immer einen sehr
grossen Anteil an
erneuerbarer
Energie.“
ÖSTERREICHS BEITRAG
ZUM KLIMASCHUTZ
Die Bundesregierung plant die
Erlassung eines neuen Gesetzes
zur Förderung erneuerbarer
Energieträger (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz,
kurz
EAG). Die bisher geltenden
Förderregelungen des Ökostromgesetzes
laufen Ende
2020 aus. Grundlage dafür
sind viele Vorgaben der EU.
Österreich hatte historisch bedingt
immer einen sehr großen Anteil an erneuerbarer
Energie. Insbesondere die Wasserkraft
nahm und nimmt einen bedeutenden
Anteil an der Energieerzeugung
Österreichs ein. Erst durch gezielte Förderung
anderer alternativer erneuerbarer
Energieträger (wie Biomasse, Wind,
Photovoltaik) konnte auch durch diese
Bereiche mit fortschreitender Technologie
ein nennenswerter Beitrag an der
Energieaufbringung erzielt werden.
Insbesondere durch das Ökostromgesetz
kam es zu einem respektablen Ausbau
der erneuerbaren Energien. Da die
unionsrechtliche Genehmigung dieses
Gesetzes auslief, war eine umfassende
neue Regelung erforderlich. Eng damit
einher ging die Ankündigung der österreichischen
Bundesregierung, den Aufbau
erneuerbarer Energieträger massiv voranzutreiben.
Grundlage dieses Aufbaus
ist das nun im Begutachtungsentwurf
vorliegende EAG, mit dem die ambitionierten
Ziele der Bundesregierung verwirklicht
werden sollen. Während der
Schwerpunkt der bisherigen Fördermaßnahmen
insbesondere auf dem Ausbau
der Windkraft (Förderung für weitere 13
TWh) lag, fokussiert sich das EAG hauptsächlich
auf den Ausbau der Photovoltaik
(PV) (Förderung für 14 TWh), wo insbesondere
auf die Nutzung von Dachflächen
(Ziel: 1 Million Dächer) und brachliegenden
Flächen (Deponien) gesetzt wird. Private
sollen durch zahlreiche Maßnahmen
dazu motiviert werden, auf den eigenen
Dächern Photovoltaikanlagen zu installieren.
Das System der Erlangung von
Förderungen für Private wird durch das
EAG erleichtert.
BILD: Förderung von Photovoltaikanlagen
im Kampf gegen
den Klimawandel. (© shutterstock)
20 tirol.hat Recht
ENTGELTLICHE tirol.hat EINSCHALTUNG
recht 21
Durch die Schaffung von Erneuerbaren-
Energie-Gemeinschaften wird gewährleistet,
dass die selbsterzeugte erneuerbare
Energie im Verbund mit anderen Gleichgesinnten
lokal und regional ausgetauscht
und damit optimal genutzt werden kann.
Was bedeutet dies? Mehrere Besitzer
von PV-Anlagen (auch Gemeinden) schließen
sich zusammen, der Strom wird bei
Bedarf dorthin geliefert, wo er gerade verbraucht
wird. Dem standen bisher praktisch
viel zu hohe Netzgebühren entgegen.
Zukünftig können auch
kleinere Anlagen durch einen
Zusammenschluss sinnvolle
Angebote ergeben.
Daher werden neu lokale und regionale
„Ortstarife“ vorgesehen. Die Netzkosten
für den Austausch dieser erzeugten
Energie werden damit deutlich verringert.
Damit können auch kleinere Anlagen
durch einen Zusammenschluss künftig ein
sinnvolles Angebot geben.
Weiters werden Bürgerenergiegemeinschaften
geschaffen. Diese ermöglichen
eine Partizipation an der gemeinschaftlichen
Erzeugung und dem Verbrauch
gemeinsamer Nutzung elektrischer Energie
und einer gemeinsamen Teilnahme
am Elektrizitätsmarkt. Auch dies ist ein
attraktives Modell für Gemeinden, die
aktiv am Ausbau erneuerbarer Energien
teilnehmen wollen.
Beide neuen Gemeinschaften (Bürgerenergie
und Erneuerbare Energie) werden
umfangreiche Vertragswerke erfordern,
welche die umfangreichen detaillierten
gesetzlichen Vorgaben in ein praktisches
Handwerksgerüst umwandeln. Zahlreiche
Fragen sind hier in der Branche noch
ungeklärt. Sinn macht dies allerdings erst
dann, wenn die endgültigen Regelungen
vorliegen.
Mit dem EAG wird auch das Ende der
Tarifförderung eingeleitet. Dies ist wenig
überraschend, weil die Europäische Kommission
ihre Leitlinien
so abgeändert
hat, dass die bisherige
Tarifförderung
nicht mehr möglich
war. In Abkehr
von der bisherigen
Förderung durch
Abnahmegarantien
zu einem bestimmten
fixierten Marktpreis
erfolgt die Förderung
künftig durch
ein Marktprämiensystem.
Durch Ausschreibungen
werden
jene Anlagen
ermittelt, die am
kostengünstigsten
erneuerbare Energien
erzeugen. Wohl
um die aus Deutschland
bekannten Fehler
zu vermeiden,
wurde die Teilnahme
an derartigen Ausschreibungen
jedoch
mit der Leistung von
Sicherheiten verbunden.
Neben der Förderung der Elektrizitätserzeuger
aus erneuerbaren Energien soll es
auch Investitionszuschüsse für Photovoltaikanlagen,
Stromspeicher, Wasserkraftund
Windparkanlagen geben. Bemerkenswert
ist der Umstand, dass Anlagen auf
Basis von Biogas und Biomasse nun eine
Folgeprämie erhalten.Damit wird sichergestellt,
dass effiziente Anlagen, die bislang
trotz fortschrittlicher Energien nur
mittels Förderungen überleben konnten,
auch weiterhin genutzt werden. Da für
neue Biogas- und Biomasseanlagen nur
sehr geringe neue Prämien vorgesehen
sind, dienen die Nachfolgeprämien nur
mehr dazu, den Bestand abzusichern.
Im Ergebnis finden sich zahlreiche innovative
Ansätze, wobei zu berücksichtigen
ist, dass es sich bislang nur um einen
Begutachtungsentwurf handelt. Spannend
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bleibt, wie letztlich der tatsächliche Gesetzesentwurf
aussehen wird. Eines steht
aber bereits jetzt fest: Das EAG stellt
zahlreiche Weichen im Kampf gegen den
Klimawandel.
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22 tirol.digital
tirol.digital
23
DIGITALE
VERWALTUNGSPROZESSE
IN KALTENBACH DANK
GEORG
AUTORIN
VERENA
KAISER
Seit Anfang September 2020 digitalisiert die
Gemeinde Kaltenbach ihre Verwaltungsprozesse
gemeinsam mit der GemNova und dem für
die Tiroler Gemeinden neuen Softwareprodukt
GeOrg. Wir haben die Gemeinde zu ihren Erfahrungen
befragt.
BILD:
Die Gemeinde
Kaltenbach hat die
Umstellung gut
gemeistert, und
GeOrg bringt eine
große Entlastung.
(© Felix Richter)
Was hat sich in deinem Arbeitsalltag
durch GeOrg verändert?
Andrea Klocker: „Nach der derzeitigen
Umstellungsphase ist der größte Unterschied
die Arbeitserleichterung durch die
automatisierten Prozesse in der Nacht. Ich
war anfangs skeptisch, aber das funktioniert!
Die Verbuchung der Kontoauszüge
und der Versand der Grundsteuer- und
Kommunalsteuervorschreibung sind mit
ein paar Klicks erledigt. Das ist eine Erleichterung.“
Simone Wegscheider: „Ich scanne alle
Rechnungen und Meldezettel ein, welche
noch in Papierform zu uns in die Gemeinde
kommen. Danach werden diese Schriftstücke
geschreddert. Dadurch haben wir
alles nachhaltig und nachvollziehbar im
System hinterlegt. Das war eine Umstellung,
aber ich finde es faszinierend, dass
nun alle Schriftstücke genau verfolgt werden
können und wir einen besseren Überblick
haben.“
Stefan Bliem: „Durch die strenge Softwarearchitektur
von GeOrg ist das Ablagesystem
wesentlich übersichtlicher, und ich
finde von überall immer zu meinen Akten.
Dadurch, dass alles ein System ist, werden
auch meine Bescheide und Rechnungen
automatisch in die Buchhaltung eingespielt.
Das ist für uns alle echt cool.“
Klaus Gasteiger: „Das Bürgermeistercockpit
ermöglicht mir, die Rechnungen nur
mehr digital zu signieren und freizugeben,
und ich sehe am Bildschirm auch bei jeder
Rechnung, wie weit das Budget auf den
einzelnen Kostenstellen bereits verbraucht
ist. Damit habe ich den Überblick über die
finanzielle Lage unserer Gemeinde, ohne
die Mitarbeiter damit zu belasten.“
Wie war die Umstellungsphase von der
alten auf die neue Software?
Klaus Gasteiger (lacht): „Jeder einzelne
Beleg in der Finanzverwaltung musste
unterschrieben werden, das war insgesamt
eine stundenlange Arbeit. Jetzt hatte ich
eine einstündige Schulung für das neue
System, kann von überall in das System
einsteigen; das ist eine echte System- und
Zeiterleichterung.“
Andrea Klocker: „Die Umstellung ist
schon eine intensive Zeit. Das neue System
mit GeOrg braucht sehr saubere Daten,
damit die automatisierten Prozesse in der
Nacht auch effizient laufen. Wir mussten
also einige Anpassungen und Datenbereinigungen
vornehmen. Das war aber auch gut,
denn die Daten sind einfach die Grundlage
einer effizienten Verwaltung, und im Endeffekt
geht’s auch um Geld für die Gemeinde.
Georg zwingt einen, alles sauber zu führen,
somit wird auch nichts übersehen.“
Was wünscht du dir noch von GeOrg?
Andrea Klocker: „Ich wünsche mir, dass
das System sich weiterentwickelt und uns
in der öffentlichen Verwaltung noch mehr
in der täglichen Arbeit massiv entlastet.“
BILD:
V. l. n. r.: Klaus Gasteiger,
Bürgermeister, Stefan
Bliem, Bauamt, Simone
Wegscheider, Meldeamt,
und Andrea Klocker,
Amtsleiterin (© Gemeinde
Kaltenbach)
GeOrg ist die modernste
Software für Gemeindeverwaltungen.
Vor allem die Einfachheit
und Automatisierung der
Prozesse sind für unsere Kunden
eine echte Erleichterung.
CHRISTOPH CAROTTA
KOMMUNALFINANZEXPERTE
DER GEMNOVA
24 tirol.digital
tirol.digital
25
GeOrg und GISela
Die Verwaltungssoftware GeOrg wurde um ein Geoinformationssystem
(kurz GIS) erweitert. Das datenführende System bleibt weiterhin GeOrg, GIS
ergänzt GeOrg für Spezialaufgaben der Gemeinde vor allem im Bereich
des Bauamts (für mehr Infos zum angebotenen GIS: www.gisquadrat.com).
Ansprechpartner für die Lösungen bei GemNova ist Verena Kaiser
(v.kaiser@gemnova.at oder 0504711-70).
ACH, seit einiger Zeit bin ich nun in
Tirol unterwegs und sammle ganz viele
Informationen und Daten. Ich kenne die
Kanalgebühren, Wasserzählerstände usw.,
aber das sind alles nur Daten. Wie soll ich
denn meinen Schützlingen perfekt unter
die Arme greifen, wenn ich ihnen nicht
auch zeigen kann, wo die Kanalschächte
genau verlaufen oder wo der
Kanaldeckel ist?
Weißt du was ich besonders
gut kann? Daten in einer Karte
anzeigen. Sag mir einfach, was du
anzeigen willst, und ich mach das
für dich. Ich garantiere dir, deine
Schützlinge und du, ihr werdet in
Zukunft alles finden, was ihr bei dir
abspeichert.
Nun wird
GeOrg rot ...
Seit einigen Wochen zieht GeOrg
nun durch die Tiroler Landschaft.
Im Gepäck ganz viele Infos,
Daten und deren Verknüpfungen
aus den vom ihm betreuten
Tiroler Gemeinden.
An einem Wochenende
steigt GeOrg auf einen der
wunderschönen Berge Tirols.
Sag mal, was machst du
morgen? Würdest du mich zu
meinem nächsten Termin
begleiten, um deine schönen
Seiten zu präsentieren?
Das mach ich doch
gerne, aber jetzt genießen
wir den wunderbaren
Sonnenuntergang …
Gemütlich genießt er
seine Jause, ohne genau
zu wissen, wo er sich
befindet. Da erscheint
eine ungewöhnliche
Wanderin.
Hallo, ich bin GISela.
Du scheinst ein verlorenes
Meerestier hier in unseren
schönen Bergen zu sein!
Was bedrückt dich?
Wenn ihr mehr über
GeOrg und GISela erfahren
wollt, schaut vorbei bei
www.meingeorg.at
26 tirol.digital tirol.digital 27
DAS GEHIRN HINTER
KOMPLEXEN PROJEKTEN
Lust auf eine österreichische Erfolgs-
geschichte? In ihrem Geschäftsfeld
führende Unternehmen, die jedoch in
der breiten Masse der Bevölkerung unbekannt
sind, werden mit dem Titel „Hid-
den Champion“ geadelt. Ein solcher ist
der GemNova-Partner Brain Behind. Noch
nie gehört? Und dennoch hatte nahezu
jeder von uns schon vielfach Kontakt mit
dem IT-Dienstleister. Etwa beim en an einer
Bezahl-
Supermarktkasse.
RECHTS:
Mag. Alfred Dworschak (links) und
Alexander Diethard – Mission mit
Vision. (© Chris Hofer)
Denn jahrelange Erfahrung in Zahlungsdienstleistungen
gipfelten im Produkt
ValueMaster des Unternehmens Brain
Behind für Bezahlterminals. Einige der
führenden Handelsmarken vertrauen
darauf, wenn es um hohe Verfügbarkeit,
Funktionsumfang und Einfachheit der
Anwendung geht. Darüber hinaus bietet
das Unternehmen umfangreiche Lösungen
in den Bereichen Kundenbindung,
Tourismus, digitale Gutscheine und digitale
Regionalwährungen, um nur einige zu
nennen. Am besten schildern allerdings
nackte Zahlen, was dahintersteckt: Weltweit
werden knapp 200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt, 160.000
Händlerinnen und Händler sind unter Vertrag,
in über 1.500 Projekten werden mehr
als zwei Millionen Transaktionen pro Tag
abgewickelt – das ist Brain Behind. Neben
den Firmensitzen in London und Salzburg
sind in der Zwischenzeit sieben weitere
Standorte hinzugekommen (von Miami
über Kapstadt bis Delhi).
IN DEN 1990ERN HERRSCHTE
EINE GROSSE AUFBRUCHS-
STIMMUNG. NICHTS SCHIEN
UNMÖGLICH, DIE ENTWICK-
LUNG DER TECHNIK SCHRITT
EBENSO RASANT VORAN WIE
DIE GLOBALISIERUNG, UND
AUCH ALFRED DWORSCHAK
KONNTE SICH DIESER
DYNAMIK NICHT ENTZIEHEN.
Hinter dem „Hidden Champion“ versteckt
sich zudem eine unheimlich spannende
Erfolgsgeschichte. Und das hat mit dem
Mastermind des Unternehmens zu tun,
Alfred Dworschak. Begonnen hat er ganz
„österreichisch“ mit dem Jus-Studium in
Salzburg, doch dann zog es ihn nach London,
und auf der London School of Economics
begann sein Weg in die spannende
Welt der Technik und des Managements.
Das war in den 1990ern, als eine große
Aufbruchsstimmung herrschte. Nichts
schien unmöglich, die Entwicklung der
Technik schritt ebenso rasant voran wie
die Globalisierung, und auch Alfred Dworschak
konnte sich dieser Dynamik nicht
entziehen. Er gründete einige Start-ups
in der IT-Branche – nicht alles glückte,
aber viele Erfahrungen wurden gesammelt.
„Es war damals in London an der
Uni eine tolle Stimmung. Eine Mischung
aus Aufbruch, Erfolg, großen Plänen und
eine hohe Intensität, nicht zuletzt durch
die große Internationalität in dieser Stadt“,
blickt Alfred Dworschak zurück.
In dieser Zeit lernte er den Inder Nirmal
Naddha kennen. Gemeinsam entdeckten
sie, dass in vielen Regionen der Welt
die Handhabe mit Bargeld sehr gefährlich
sein kann und auch oft missbräuchlich
verwendet wird – und erkannten
die Marktlücke. Den beiden gelang es,
ein digitales Produkt zu entwickeln, das
Zahlungen, Dienstleistungen und Aktivitäten/Berechtigungen
über eine zentrale
IT-Plattform (ValueMaster genannt) abzuwickeln.
Unabhängig von Währungen und
Zahlungssystemen. Das war der Durchbruch
und die Geburtsstunde von Brain
Behind 2005 in London.
In seiner Heimat Österreich kreuzten
sich 2006 die Wege von Dworschak und
Alexander Diethard. Nach ersten gemeinsamen
Vertriebsbemühungen zu Value-
Master in Österreich und der Schweiz
entstand sehr bald Freundschaft, und
daraus entwickelte sich eine gemeinsame
Vision und Mission. Ein eigenständiges
Unternehmen wurde gegründet, das
sich um das internationale Wachstum,
die Projektabwicklung sowie das rasch
wachsende Partnernetzwerk kümmerte.
Schon bald konnte man zahlreiche Handels-
und Dienstleistungsunternehmen in
der DACH-Region überzeugen, dass digitale
Gutschein-, Bonus- und Verrechnungslösungen
mit der Brain-Behind-Lösung
sicherer, effizienter und komfortabler im
Handling sind.
In Tirol ist das Unternehmen an vielen
Orten anzutreffen. So war eines der ersten
Gemeindeprojekte in Österreich die
Energy-Card in Wörgl. Es folgten die Gutscheinkarte
für das Kaufhaus Tyrol, die
Gutscheinkarte für die Harisch-Hotels in
Kitzbühel und auch eine überaus enge
Kooperation mit MPreis. 2019 wurde eine
enge Zusammenarbeit mit der GemNova,
dem Unternehmen der Tiroler Gemeinden,
vereinbart, um die Gemeinden noch
stärker bei ihren Plänen zur regionalen
Kaufkraftbindung zu unterstützen und
zudem auch neue Produkte zu entwickeln.
Die Experten von Brain Behind und der
GemNova arbeiten bereits seit längerer
Zeit an einigen Digitalisierungsprojekten
zum Wohl der Gemeinden und der Bevölkerung.
Die Servicequalität der abfallwirtschaftlichen
Infrastruktur der Umweltzone
Wipptal soll beispielsweise markant
erhöht und für die teilnehmenden Gemeinden
die Abläufe vereinfacht werden. „Die
Bevölkerung des Wipptales soll über eine
Bürgerkarte tägliche Abgabemöglichkeiten
in der gesamten Region vorfinden“,
so der GemNova-Projektverantwortliche
Michael Kirchmair. „Jausengeld“ ist der
neue digitale Essensgutschein zur Nutzung
von steuerfreien Essenszuschüssen.
„Unternehmen profitieren von einem flexiblen
Buchungssystem ohne administrative
Zusatzaufgaben, Mitarbeiter können
eine größere Restaurantauswahl für sich
nutzen, und Wirte erhöhen den Umsatz
zum Mittagstisch“, bringt es der GemNova-Projektbetreuer
Stefan Schober auf
den Punkt. In Zusammenarbeit mit dem
Handelsunternehmen MPreis wurde während
des Covid-19-Lockdowns ein einfach
zu nutzendes System entwickelt, mit dem
sich Menschen lebenswichtige Einkäufe
von Freiwilligen erledigen lassen können.
AUTOR
MANFRED SCHIECHTL
28
tirol.kooperiert tirol.kooperiert
29
Aus drei
mach eins
Vorbild für einen
Zusammenschluss
Die Wipptaler Gemeinden
Matrei am Brenner, Mühlbachl
und Pfons werden künftig gemeinsame
Wege gehen. Basis
hierfür war eine Volksbefragung.
Die Bürgerinnen und Bürger
stimmten dabei klar für einen
Zusammenschluss. Dieser soll
nach Abschluss aller Vorbereitungsarbeiten
per 1. Jänner
2022 erfolgen.
Von Beginn an maßgeblich unterstützt
wurden die drei Gemeinden bei den
umfangreichen Vorbereitungsarbeiten,
bei denen viel Neuland zu betreten war,
von der GemNova. Zu Beginn unter der
Verantwortung von Magnus Gratl, der
kürzlich in das Büro von Landeshauptmann
Günther Platter wechselte, zuletzt
von Karin Erler.
30 tirol.kooperiert tirol.kooperiert
31
„Es waren viele
komplexe Hürden
zu nehmen,
doch gemeinsam
wurden
alle äußerst zufriedenstellend
genommen.“
MAG. KARIN ERLER
GEMNOVA-
PROJEKTVERANTWORTLICHE
ZUM AUTOR
MANFRED SCHIECHTL
25 Jahre Medienerfahrung in
verschiedensten Bereichen bei
der Tiroler Tageszeitung und dem
Kurier sind die Basis für eine
umfangreiche Expertise in allen
Kommunikationsbelangen.
Kontakt: m.schiechtl@gemnova.at
Unterstützt durch die Expertise der Fachleute
der GemNova wurden alle Vorbereitungsarbeiten
bis hin zur Volksbefragung
und den entscheidenden Gemeinderatsbeschlüssen
reibungslos abgewickelt. „Wir
sind sehr stolz darauf, dass wir unseren
Beitrag zu diesem vorbildlich abgewickelten
Prozess der drei Gemeinden im Wipptal
leisten konnten. Es waren viele komplexe
Hürden zu nehmen, doch gemeinsam
wurden alle äußerst zufriedenstellend
genommen“, freut sich die GemNova-Projektverantwortliche
Karin Erler für die drei
Gemeinden und dass sich die viele harte
Arbeit ausgezahlt hat. „Es ist fast 50 Jahre
her, dass zuletzt eine Gemeindefusion in
Tirol stattfand. Da sich viele gesetzliche
Vorgaben in der Zwischenzeit geändert
haben, musste das Know-how von Grund
auf neu aufgebaut werden. Aber dies ist
ausgezeichnet gelungen.“
In enger Abstimmung
Parallel zu den Fusionsvorbereitungen
läuft derzeit im Wipptal noch ein zweites
Großprojekt, das selbstverständlich
eng mit der Gemeindezusammenlegung
abgestimmt sein muss, da es auf diese
eine große Auswirkung hat. Auch dabei
kommt Unterstützung von der GemNova.
Der Hintergrund: Die Servicequalität der
abfallwirtschaftlichen Infrastruktur der
Umweltzone Wipptal soll markant erhöht
und für die teilnehmenden Gemeinden
die Abläufe vereinfacht werden. „Bürgerinnen
und Bürger des Wipptales sollen über
eine Bürgerkarte tägliche Abgabemöglichkeiten
in der gesamten Region vorfinden“,
erklärt GemNova-Experte Michael
Kirchmair. Neben Matrei am Brenner,
Mühlbachl und Pfons nehmen auch die
anderen Gemeinden der Region Wipptal
(Planungsverband 22) bis auf Ellbögen teil,
also Gries am Brenner, Gschnitz, Navis,
Obernberg, Schmirn, Steinach, Trins
und Vals. Zusammen leben in diesen elf
Gemeinden über 14.000 Personen.
Bündelung der Ressourcen
Zurück zur Gemeindefusion von Matrei
am Brenner, Mühlbachl und Pfons: Diese
erfolgt auf freiwilliger Basis. Sie wird nicht
vom Land Tirol verordnet.
Es liegt in unserer Hand,
eine gemeinsame tolle
Zukunft für die nächsten
Generationen zu schaffen.
Die Gründe für einen künftigen gemeinsamen
Weg der drei Kommunen sind die
bisher schon engen Bande. Sowohl geografisch
als auch geschichtlich und kulturell.
Ein Aspekt ist auch die „Ressourcenbündelung
im Sinne des Erhalts und
der Verbesserung der Lebensqualität“, so
Landesrat Johannes Tratter. Der Bürgermeister
der Marktgemeinde Matrei am
Brenner, Paul Hauser, sieht die Fusion als
positiven Schritt in die Zukunft: „Es liegt
in unserer Hand, eine gemeinsame tolle
Zukunft für die nächsten Generationen zu
schaffen. Ich bin überzeugt, dass wir mit
etwas gutem Willen diese Herausforderung
auch gut meistern werden.“ Alfons
Rastner, Gemeindechef in Mühlbachl,
denkt ähnlich: „Ich bin der festen Überzeugung,
dass bis Jahresbeginn 2022 alle
Voraussetzungen für eine gemeinsame
Gemeinde, unter Beibehaltung der Identität
von Pfons und Mühlbachl als Katastralgemeinden,
eine ungemeine Stärkung
unseres Lebensraums bewirkt.“ Alexander
Woertz, Bürgermeister von Pfons, sieht die
Raum zum Wohlfühlen
Ideal als langfristige oder temporäre Raumlösung
(z.B. Kindergärten und Schulen)
Optimale Wärmedämmung
Brandschutz (R)EI30 serienmäßig
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LINKS:
Matrei am Brenner wird mit
Mühlbachl und Pfons fusionieren.
(© Shutterstock)
drei Gemeinden vor einer großen
Weggabelung in Richtung
Zukunft: „Gemeinsam könnten
wir mit einem Budget gezielter
und kosteneffizienter investieren
und die bestehenden Ressourcen
besser nutzen“, sieht
er viel Potenzial.
Die Folgen der Fusion
Nach dem Beschluss der drei
Gemeinderäte für die Fusion
wird 2021 ein detailliertes Vertragswerk
ausgearbeitet, das
den Zusammenschluss regeln
soll. Von der neuen Gemeinde,
in der die drei bisherigen aufgehen,
werden alle Rechte und Pflichten übernommen.
Das gilt auch für das gesamte
Vermögen der aktuell bestehenden
drei Gemeinden. Verordnungen im eigenen
Wirkungsbereich verlieren ihre Geltung
und müssen neu verordnet werden.
Bescheide bleiben jedoch rechtskräftig.
Der Zusammenschluss von Matrei am
Brenner, Mühlbachl und Pfons ist die erste
Gemeindefusion in Tirol seit 1973, als sich
Hatting und Inzing zusammengeschlossen
hatten. Diese beiden Gemeinden (bis 1816
schon einmal eine zusammenhängende
Kommune) trennten sich Ende 1991 allerdings
wieder.
CTX_Inserat_GemNova (195x118)_220-rz.indd 1 04.08.20 15:00
32 tirol.kooperiert tirol.kooperiert
33
IM FOKUS:
GEMEINDEIMMOBILIEN
MANAGEMENT, SERVICE &
WARTUNG AUS EINER HAND –
DIE NEUE BIG/GEMNOVA-
KOOPERATION
Seit März des heurigen Jahres bieten
GemNova und die Bundesimmobiliengesellschaft
(BIG) gemeinsam professionelle
Serviceleistungen für Gemeindeimmobilien
an.
Die immer komplexer werdende Erhaltung
und Verwaltung von Immobilien, insbesondere
Gebäuden, stellen Tirols Gemeinden
vor viele Herausforderungen – hochbautechnisch
ebenso wie finanziell und rechtlich.
Die Facility-Management-Leistungen
der BIG/GemNova-Kooperation beinhalten
daher vier umfassende Bereiche.
2. KAUFMÄNNISCHES
OBJEKTMANAGEMENT
Neben der klassischen kaufmännischen
Hausverwaltung – Zahlungsverkehr,
Abrechnung und Reporting – gehört auch
die technische Hausverwaltung in professionelle
Hände gelegt. Mit der BIG/
GemNova-Kooperation werden Kleinreparaturen
bis zu einem von der Gemeinde
vorgegebenen Kostenrahmen organisiert
und erbracht sowie eine jährliche
Zustandskontrolle der Gebäude erstellt,
auf Wunsch mit Instandhaltungsvorschau.
Zum kaufmännischen Objektmanagement
gehört auch das Nutzermanagement im
Sinne einer Begleitung und Beratung in
allen Bereichen der Vermietung bzw.
sonstigen Nutzungsüberlassung von der
Schlüsselübergabe bis zur Rückstellung
und die Versicherungskoordination inklusive
Abwicklung von Versicherungsschäden.
1. STAMMDATENERFASSUNG
UND INVENTARISIERUNG
Um ein Gebäude bestmöglich bewirtschaften
zu können, braucht es verlässliche
Objektstammdaten und Raumdaten.
Oft kommt man erst durch eine entsprechende
Vermessung zu aussagekräftigen
Plandaten. Und wenn die einmal vorhanden
sind, muss auch das Inventar und die
sonstige Ausstattung erhoben werden. Für
diese Leistungen liefert die Zusammenarbeit
von BIG und GemNova eine einheitliche,
objektbezogene Datenstruktur, die
auf Knopfdruck auch digital zur Verfügung
gestellt werden kann.
BILD:
Die Turnhalle
der neuen Volksschule
Kundl (© GemNova)
ZU DEN AUTOREN
DR. WOLFGANG RAUTH
Wolfgang Rauth ist Jurist, Immobilientreuhänder
und kaufmännischer
Leiter des OFM Team Tirol
bei der Bundesimmobiliengesellschaft.
Kontak: wolfgang.rauth@big.at
MAG. NIKOLAUS KRAAK
Nikolaus Kraak ist Jurist,
Immobilientreuhänder und Prokurist
bei der GemNova.
Kontakt: n.kraak@gemnova.at
3. TECHNISCHES
OBJEKTMANAGEMENT
Mit einer Zustandserfassung und
Zustandsanalyse kann mithilfe der innovativen
Software AiBATROS® eine vertiefte
objektive und systematische Analyse
des Gebäudebestandes durchgeführt und
damit ein anschaulicher Überblick über
den derzeitigen Zustand der Gebäudeteile
verschafft werden. Daraus lassen sich
Grobkosten für zukünftige Instandsetzungs-
und Modernisierungsmaßnahmen
ableiten. Mit der Instandhaltungsplanung
kann der konkrete Instandhaltungsbedarf
der Gebäude verfeinert und auf die
budgetären Möglichkeiten der Gemeinde
angepasst werden. Bei größeren Vorha-
34 tirol.kooperiert
tirol.kulturell
35
Mit der neuen BIG/GemNova-
Kooperation können wir Gemeinden
bei sämtlichen gebäudebezogenen
Aufgaben umfänglich
unterstützen und begleiten. Das
Leistungsspektrum erstreckt
sich von der Phase der Projektentwicklung
und Errichtung über
Management, Service und Wartung,
die Pflege und Instandhaltung
bis zum Abbruch oder der
Generalsanierung.
DI WOLFGANG
GLEISSNER
GESCHÄFTSFÜHRER BIG
ben übernehmen GemNova und BIG die
gesamtheitliche Koordination der Planung
und Umsetzung im Sinne eines Projektmanagements.
Und wie es die ÖNORMEN
B 1300 und B 1301 vorsehen, wird einmal
jährlich eine Objektsicherheitsbegehung
durchgeführt und die Verkehrssicherheit
mittels App und ÖNORM-gerechter Erfassungsstruktur
dokumentiert.
4. FACILITY-
OBJEKTMANAGEMENT
Durch die zunehmende Gebäudeautomation
steigt die Komplexität für die Nutzerinnen
und Nutzer. Mit Spezialwissen
und viel Erfahrung im Haustechnikbereich
wird für einen rechtssicheren Betrieb der
technischen Anlagen gesorgt. GemNova
und BIG koordinieren externe Dienstleister
für die Gemeinden und sorgen durch
eine Bündelung der Volumina für attraktive
Einkaufspreise. Das richtige Energiemanagement
ist ein wichtiger Bestandteil
aller Nachhaltigkeitsbestrebungen, von
der Erhebung von Einsparungspotenzialen
bis zum Monitoring. Abgerundet wird
das Paket durch ein effektives Fördermanagement.
Um all diese Leistungen anbieten und
abwickeln zu können, steht auf Seiten der
BIG das Objekt- & Facility-Management-
Team Tirol (OFM Tirol) mit insgesamt
34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zur Verfügung. Das OFM Tirol betreut
allein in Nordtirol rund 800.000 Quadratmeter
Nettoraumfläche; das entspricht
112 Fußballfeldern an bebautem Raum.
Dabei reichen die Leistungen von Alltagsfragen
über klassische Agenden wie der
Betriebskostenabrechnung bis hin zur
Wartung der technischen Anlagen.
Neben dem reibungslosen Betrieb steht
auch die Erhaltung der Substanz mittels
gezielter Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
im Fokus. Die Servicetechniker
der BIG übernehmen Aufgaben
wie die Steuerung von Leit- und
Regeltechnik, kleinere Reparaturen sowie
die Abwicklung von Wartungs- und Prüfdiensten.
Bei einer Immobilie entfallen rund 80 Prozent
der sogenannten Lebenszykluskosten
auf die Betriebsphase. Und genau in dieser
kann die BIG/GemNova Kooperation den
Tiroler Gemeinden helfen, Zeit und Geld zu
sparen. Beide Unternehmen bringen eine
jahrelange Erfahrung im Facility-Management
zum Nutzen der Tiroler Kommunen
ein und können dadurch den Betrieb
der anvertrauten Gebäude optimieren.
MEHR
INFOS?
Nähere Informationen
zum Leistungsportfolio
können dem Folder
entnommen werden –
erreichbar unter folgendem
Link: www.gemnova.
at/files/big_gemnova_
kooperation_folder.pdf
bzw. per QR-Code:
lies mal
wieder ...
Ecowin Verlag
September 2020
220 Seiten, € 24,-
7 BUCHTIPPS
EMPFOHLEN VON
REINHOLD OBLAK
LERNEN S’
GESCHICHTE, HERR
REPORTER!
ULRICH BRUNNER
Das „Lernen S’ Geschichte, Herr Reporter!“ zählt wohl zu den bekanntesten Zitaten no Kreiskys. Dass sich damals auf der anderen Seite des Mikrofons der ORF-Journalist
Bru-
Ulrich Brunner befand, wissen heute wohl nur noch ganz wenige. Vorliegendes Buch ist
freilich nicht aufgrund dieses „Zwischenfalls“ so lesens- und empfehlenswert. Nein, Brunner
handelt diesen heftigen Wortwechsel mit Kreisky nur auf einigen wenigen Seiten ab.
Einfach weil er mehr, viel mehr zu erzählen, zu berichten, zu erklären hat.
Dabei besonders erwähnenswert: die saubere Recherche, die vielen köstlichen Anekdoten,
die interessanten Hintergründe, über die Brunner als Zeitzeuge Auskunft geben kann.
Und er würzt all dies noch mit persönlichen Briefen, die er seinerzeit von Kreisky erhalten
hat. Jedes einzelne Schreiben davon ist ein Zeitdokument. Wer seine Nase in dieses
Buch hineinsteckt, wird sie lange nicht mehr herauskriegen. Und das ist wohl auch gut so.
36
tirol.kulturell
tirol.kulturell 37
Er sei, schreibt Tom Dauer in seinem
einleitenden und fürwahr ausgezeichneten
Essay über den Vorarlberger
Fotografen Peter Mathis,
„ein Schatzsucher und Momentesammler“.
Dann, über die Jahre
hinweg, habe er sich von einem
„Jäger des Augenblicks zu einem
Beobachter des Beständigen“ entwickelt.
Als aktuelles Ergebnis liegt
nun ein Bildband mit dem schlichten
Titel „Schnee“ vor, den in aller
Ruhe zu betrachten, sich unbedingt
lohnt. Faszinierende Schwarz-weiß-
Aufnahmen aus den tief verschneiten
Bergen, gewaltige Stimmungen,
beeindruckende Szenerien, ganz feine
Details.
Wer das opulente Buch nur schon
zur Hand nimmt, wird bereits die
Haptik spüren, von eben dieser überrascht,
sehr angetan sein. Und ja, der
Fotograf aus dem Ländle kann auch
schreiben, seinen Gefühlen Ausdruck
geben, erklären, wie es zu bestimmten
Aufnahmen gekommen ist. Oder
eben nicht. Das Licht, das Wetter,
die persönliche Einstellung, es muss
eben alles zusammenpassen.
SCHNEE
PETER MATHIS
Prestel Verlag
September 2020
160 Seiten, € 50,-
CHILDREN
OLIVIER SUTER
Ein fürwahr bemerkenswertes Büchlein. Kein Text, keine Erklärung, keine Zusammenfassung.
Stattdessen eine scheinbar wahllose Zusammenstellung verschiedenster
Kinderfotografien. Allesamt schwarz-weiß, nur mit dem Namen des Kindes, meist auch
mit dem Jahr der Aufnahme, mit den Lebensdaten versehen. Viel mehr an Information
gibt es nicht. Es liegt somit an der Betrachterin, am Betrachter, weiterführende Gedanken
anzustellen.
ZUGSPITZE. BERG
DER KONTRASTE
STEFAN KÖNIG
LEBT DER ALTE
TOD NOCH?
HANS KUPFMÜLLER
Stefan König ist eine wahrlich bemerkenswerte Annäherung an Deutschlands höchsten
Berg gelungen. Spielerisch leicht überwindet er dabei die gewaltige Kluft zwischen lärmendem
Massentourismus auf der einen, ernstem Alpinismus auf der anderen Seite. Und ja, er verfügt
auch über eine ganz feine Feder, einen guten Sinn für trockenen Humor, das nötige Problembewusstsein
und letztendlich auch großes Wissen. Damit zeichnet er das äußerst bunte Bild eines
Berges, das aus vielen unterschiedlichen Mosaiken besteht.
Besonders hervorzuheben: der Originalbericht der fünften Zugspitzbesteigung aus dem Jahre
1835, der Originalbericht des ersten Wetterwartes der Zugspitze aus dem Jahre 1901. Beides
historische Dokumente, die sich auch heute noch ausgezeichnet lesen, gleichzeitig einen poin-
tierten Einblick in die damalige Zeit vermitteln. Wer seine Nase in diese ausgezeichnete Bergmonografie
hineinsteckt, wird sie wohl lange nicht mehr herausziehen wollen. Gründe dafür gibt
es, wie Sie dann lesen werden, zuhauf.
AS Verlag
Juli 2020
288 Seiten, € 35,-
Er hat den fotografischen Blick für das
Wesentliche, für Details, für scheinbar
unscheinbare Zusammenhänge. Dann
hat er noch Sinn für Humor, für Ironie, für
sprachliche Pointen. Außerdem kann er mit
Worten umgehen, sie zu wahrlich feinen
Sätzen formen. Ferner gibt es da noch
den Innviertler Dialekt, den er immer wieder
einbaut, auf den er nicht vergisst, der
wunderbar zu lesen, zuweilen freilich erst
beim zweiten, dritten Mal vollkommen zu
verstehen ist. Herausgekommen ist auf alle
Fälle ein Buch, das Seite für Seite um die
unerträgliche Leichtigkeit des Todes kreist.
Edition Patrick Frey
November 2019
288 Seiten, € 44,10
Das Verbindende all dieser Fotos: Alle abgelichteten Kinder erhielten als Erwachsene
große öffentliche Aufmerksamkeit. Im positiven wie auch im negativen Sinn. So findet
sich in diesem auch haptisch äußerst gelungenen Büchlein etwa Sophie Scholl neben
Adolf Hitler, Virginia Woolf neben Benito Mussolini, Rosa Luxemburg neben Joseph Stalin,
Josephine Baker neben Osama bin Laden. Um nur einige wenige zu erwähnen. Bemerkenswert.
Betrachtenswert. Empfehlenswert.
edition panoptikum
Oktober 2019
176 Seiten, € 28,-
Hans Kumpfmüller hat somit ein wirklich
feines Buch komponiert. In vielerlei
Hinsicht, wohl auch mit entsprechendem
Herzblut. Ganz klare Leseempfehlung, weil
einfach großes Kino.
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tirol.kulturell
tirol.kulturell
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BEST OF SÜDOST-
ALPEN: KARNISCHE UND
JULISCHE ALPEN
HANNES LEXER UND
STEFAN LIEB-LIND
Vorab eine Klarstellung: Dieser wuchtige Führer aus dem
renommierten Hause Panico richtet sich an Sportklette-
rer und kletterinnen. Und an „wilde Hunde“, die auf wirklich
anspruchsvollen Routen im recht ursprünglichen Gelände
ruhig und gelassen Friends und Keile legen, zuweilen auch
selbst einen Haken schlagen möchten. Der durchschnittlich
talentierte Bergsteiger, der etwa die gewaltige Triglav-Nordwand
durchsteigen möchte, wird hier eher nichts Passendes
finden, einfach zu schwierig. Anmerkung Nummer zwei: Die
beiden Autoren, beide Bergführer, sind sich bewusst, trotz
des gewaltigen Umfangs von rund 520 Seiten lediglich eine
Auswahl anzubieten. Womit freilich ein sehr guter Anfang
gemacht ist.
GEMEINDE 24
DAS KOMMUNIKATIONSTOOL
FÜR GEMEINDEN
Dieses Tool ermöglicht Gemeinden eine effiziente
und serviceorientierte Kommunikation zu allen
Gemeindebürger*innen.
Panico Alpinverlag
September 2020
516 Seiten, € 46,10
ANKLAGE
VATERMORD
MARTIN POLLACK
Die Karnischen und Julischen Alpen – aufgeteilt auf Österreich,
Slowenien und Italien – sind nach wie vor ein eher
unbekanntes Gebiet. Ein guter Grund mehr, diese wunderschöne
Region vorzustellen, den Finger auf die Vielzahl an
beeindruckenden Routen zu legen. Und ja doch, dieses Aufzeigen
von Möglichkeiten zum Sportklettern ist fraglos gelungen.
Kleine kulinarische Ergänzung: Wer die weltbesten Cremeschnitten
essen möchte, sollte ohnehin mal die Gegend um
Kranjska Gora aufsuchen.
Fischer Taschenbuch
4. Auflage
336 Seiten, € 8,95
Wer Martin Pollacks Bücher kennt – „Der Tote im Bunker“, „Die Frau ohne Grab“ –, wird
auch dieses Buch herausragend finden. Wer diesen Autor noch nicht kennt, sollte dies
schleunigst nachholen. Mit welch ruhiger, unaufgeregter Sachlichkeit Martin Pollack
seine Themen behandelt, diese präzise auf den Punkt bringt, ist einfach großartig. Vorliegendes
Buch ist nur ein weiteres faszinierendes Beispiel dafür.
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IM ÜBERBLICK
DER MÜLLPLAN IM ÜBERBLICK
MIT PUSH-NACHRICHTEN
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STALTUNGEN
DIE DIGITALE AMTSTAFEL
MIT ALLEN NEUIGKEITEN
DIALOG ZWISCHEN BÜRGER-
MEISTER*IN UND GEMEINDE-
BÜRGER*INNEN
4 KANÄLE,
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FACEBOOK, SMS
NACHRICHTEN
Die detaillierte Beschreibung eines vermeintlichen Vatermordes und seiner Folgen in
den Zillertaler Alpen, im hintersten Tirol. Das Aufeinanderprallen verschiedenster, höchst
unterschiedlicher Welten: auf der einen Seite das konservative, antisemitische Tirol, auf
der anderen Seite das weltoffenere, intellektuellere, auch jüdische Wien der späten 20er
Jahre des vorigen Jahrhunderts.
+
UVM.
Besonders hervorzuheben: die saubere Recherche, die vielen Zitate aus persönlichen
Briefen, Gerichtsprotokollen, Zeitungsmeldungen. Damit lässt uns der Autor an einer Zeit
teilhaben, die noch nicht einmal hundert Jahre zurückliegt. Und in ihren Auswirkungen –
nicht nur in Tirol – zuweilen noch immer präsent ist. Ein herausragendes Buch. Chapeau!
EURE ANSPRECHPARTNERIN:
GABRIELE KAPLENIG (info@open-digital.at, +43 (0) 50 4711 70)
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40 tirol.kulturell
tirol.kulturell
.. die
backerei
OBEN:
Weihnachtsmarkt.
(© Die Bäckerei)
41
LINKS:
StockEins Coworking.
(© Die Bäckerei)
Kulturbackstube –
von Lebensmitteln
zu kultureller Nahversorgung.
ZUM AUTOR
DR. FLORIAN
COPE-LADSTÄTTER
Florian Cope-Ladstätter ist
seit acht Jahren Teil der
Bäckerei-Geschäftsführung,
verantwortlich für Projekt- und
Organisationsentwicklung
und viele andere Dinge, die
grad erledigt werden müssen.
Die Bäckerei ist ein Kulturzentrum in Innsbruck.
Seit ungefähr einem Jahr besteht
ein regelmäßiger Austausch zwischen dem
Team der Bäckerei und dem der GemNova.
Obwohl wir in komplett unterschiedlichen
Bereichen arbeiten, gibt es viele Gemeinsamkeiten.
Beide Organisationen wollen
einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Hands-on-Mentalität wird dabei großgeschrieben:
Mut zum Risiko, dynamisches
Planen und Abkehr von formalen Hierarchien
sind Eigenschaften und Methoden,
über die sich die GemNova und die Bäckerei
vortrefflich austauschen können.
Deshalb wird sich die Bäckerei in den kommenden
Ausgaben des GemNova-Magazins
einigen spannenden Fragen widmen:
„Brauchen wir Kreativität oder wären wir
ohne sie eh besser dran?“ „Kann man sich
ohne formale Hierarchien organisieren?“
oder „Wie viel Struktur braucht es, um
nicht wahnsinnig zu werden, und wie viel
Chaos ist notwendig, um nicht vor Langeweile
zu erstarren?“
Aber bevor wir uns diesen Themen zuwenden,
möchten wir den Platz hier nutzen, um
die Bäckerei einmal kurz vorzustellen.
OBEN: Die Bäckerei
beim Parking Day.
(© Die Bäckerei)
Bäckerei WAS?
Die Bäckerei ist ein vielfältiges Haus, das
Kreativität in verschiedensten Formen fördert.
Hier finden Veranstaltungen, Workshops,
Vorträge und Kurse statt. Insgesamt
ungefähr 600 pro Jahr. Kollektive, Vereine,
Künstlerinnen und Künstler arbeiten in
ihren Ateliers und Büros. Im ersten Stock
gibt es einen Coworking Space. Auch ein
Magazin wird hier produziert. Im Keller
ist eine Foodcoop und auf dem Dach ein
Gemüsegarten. Eine Radlwerkstatt und
eine Holzwerkstatt gibt es auch. Und eine
Küche inklusive dazugehöriger Feldschafft.
Bäckerei SEIT WANN?
80 Jahre Brot, 10 Jahre Kultur. 1920 eröffnete
eine gewisse Therese Mölk mit
ihrem Mann und ihren zehn Kindern in
der Dreiheiligenstraße in Innsbruck eine
Bäckerei. Ab 1970 entstand dort dann der
Nahversorger MPreis. Als dieser 1997 in
die neue Firmenzentrale nach Völs umzog,
blieb die Bäckerei leer zurück. 2009 entdecken
dann eine Gruppe junger Innsbruckerinnen
und Innsbrucker die leerstehende
Bäckerei. Und weil eine von ihnen
aus der Mölk-Familie stammt, erhalten sie
die Möglichkeit, das alte Gebäude zu nutzen.
Mit einem knappen Budget und sehr
viel Motivation und Handarbeit machen
sie sich daran, die Bäckerei zugänglich
zu machen. Als die Kulturbackstube im
Oktober 2010 offiziell eröffnet wird, ist
Uns ist es wichtig, dass das Bäckerei-Kulturprogramm
so vielen Menschen wie möglich
zugänglich ist. Damit trägt die Bäckerei zur
Vielfalt und Lebensqualität ihrer Umgebung bei.
sie in Innsbruck bereits bestens bekannt,
und viele wollen den neuen Raum nutzen.
Und weil die Frage immer wieder auftaucht,
sei an dieser Stelle gesagt, nein,
die Bäckerei ist nicht Teil von MPreis. Es
gibt Verbindungen, aber das sind zwei
komplett unabhängige Organisationen.
Bäckerei WER?
Rechtlich ist die Bäckerei ein gemeinnütziger
Verein. Das Bäckerei-Team
vereint Menschen aus verschiedenen
Ländern und unterschiedlichen Hintergründen.
Unsere Arbeit reicht von der
(Um-)Gestaltung unseres Gebäudes über
die Koordination und Kommunikation
von Veranstaltungen bis hin zur Erforschung
und Publikation unserer eigenen
Methoden. Wir experimentieren ständig
und entwickeln neue Formate, um unsere
Wirkung über die Grenzen unseres
Gebäudes hinaus zu erweitern. Unser
Team arbeitet ohne formale Hierarchien,
weil wir dadurch unsere Persönlichkeit in
unsere Arbeit einbringen können.
Bäckerei WARUM?
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“
Von Anfang an stand im Kern der Bäckerei
die Idee, Menschen dabei zu unterstützen,
ihr kreatives Potenzial zu entdecken
und zu entfalten. Oder anders
ausgedrückt, die Bäckerei ist für Kreativität
was Kompost, Sonne und Regen für ein
Gemüsebeet sind.
Uns ist wichtig, dass das Bäckerei-Kulturprogramm
so vielen Menschen wie möglich
zugänglich ist. Damit trägt die Bäckerei
zur Vielfalt und Lebensqualität ihrer Umgebung
bei. Sowohl das Kulturprogramm als
auch die anderen Angebote im Haus verfolgen
den Zweck, möglichst vielen Menschen
die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen
zu verwirklichen. Wir mögen das Wort
„Selbstwirksamkeit“ und versuchen dieses
Gefühl zu fördern, wo immer es geht.
Wir finden, in unserer leistungs- und konsumorientierten
Welt brauchen wir Kreativität
so nötig wie unser täglich Brot.
42 tirol.traditionell tirol.traditionell
43
Trachtenvielfalt
in
Osttirol
Trachten oder Trachtiges erfreut
sich seit Jahren wieder großer
Beliebtheit. Sie werden im Alltag,
zu Festlichkeiten oder gar beruflich
getragen. Selbst Stars aus
dem Film- und Musikgeschäft haben
sie für sich entdeckt. Trachten
gibt es in mannigfaltigen
Stoffen, Farben und Schnitten, die
von Region zu Region variieren.
Der flächenmäßig größte Bezirk
Tirols und gleichzeitig Verwaltungssitz
von Osttirol – Lienz –
überrascht durch Vielfalt.
In Osttirol blickt man auf eine lange und eigenständige
Trachtengeschichte zurück, die über
das 19. Jahrhundert hinaus weit zurückgeht.
Jedoch entwickelten sich die Gewänder ab diesem
Zeitpunkt zu dem, was seit der vorletzten
Jahrhundertwende als Tracht bezeichnet wird.
Das Gewand, wie die Tracht früher bezeichnet
wurde und noch heute in einigen Tälern Osttirols
genannt wird, trug man bereits damals
im Alltag und nicht nur zu hohen Festtagen
oder zu besonderen Anlässen.
ZUM AUTOR
JAN SCHÄFER
Jan Schäfer ist Experte
für Marketing und
Kommunikation. Er war
maßgeblich bei der
Entstehung des neuen
GemNova-Buches „Wir
alle sind Gemeinde“
beteiligt und unterstützt
seit heuer die GemNova
als Gemeindebetreuer
in Osttirol.
Kontakt:
j.schaefer@gemnova.at
BILD: Die Alt-Matreier
Tracht, so wie sie heute
getragen wird (© Martin
Lugger Photography/
Atelier Marianna)
„Eine Tracht
war nicht nur
Bekleidungsstück,
sondern stiftete
darüber hinaus
Identifikation.“
Anfänglich bestand das Gewand vornehmlich
aus Wolle und Loden, weil diese in
der Region verfügbar waren. Durch die
aufkommende Industrialisierung und den
sich damit verstärkenden Handel kamen
Stoffe wie Brokat, Samt oder Seide nach
Osttirol. Auch modische Einflüsse aus
dem Balkan, vom russischen Zarenhof
oder spanischen Königshaus spielten bei
den Gewändern zunehmend eine Rolle.
Trachten sind ein Spiel mit dem Zeitgeist
„Manche meinen, das Aussehen einer
Tracht sei streng festgelegt. Das stimmt
jedoch nicht. Jede Zeit mit ihren modischen
Erscheinungen nahm Einfluss.
Das war in den vorherigen Jahrhunderten
schon so und hat sich bis heute
nicht geändert“, sagt Schneidermeisterin
Marianna Oberdorfer aus Lienz. Sie
schneidert nicht nur mit Leidenschaft
Trachten, sondern befasst sich auch mit
deren Geschichte – speziell der Osttiroler
Trachten. „Eine Tracht war nicht nur
Bekleidungsstück, sondern stiftete darüber
hinaus Identifikation. Sie zeigte, woher
man kam, welchen Stand man hatte, und
war der Ausdruck von Verbundenheit mit
der Heimat, gerade wenn die Menschen
in der Fremde Arbeit fanden. Im Defereggental
beispielsweise baute man seit dem
Mittelalter Kupfer ab. Als der Bergbau um
1715 zum Erliegen kam, wanderten einige
Defregger auf der Suche nach Arbeit nach
Slowenien aus. So kam das Deferegger
Gewand in diese Region, und Einflüsse von
dort fanden ihren Weg zurück ins Defereggental“,
erzählt Marianna Oberdorfer.
Von grob über bunt bis edel
Deshalb gilt diese Tracht als
besonders interessant. Das
„grob“ wirkende Gewand
besteht aus einem Mieder und
einem Kittel, gefertigt aus festem
Loden. Die dazugehörige
Schürze ist aus schwarzem
Leinen. Da es auch zur Arbeit
getragen wurde, mussten die
Stoffe belastbar sein. Feiner
ist hingegen die Alt-Matreier
Tracht. Der Kittel wird aus
feinem schwarzem Loden
geschneidert, und die ebenso
schwarze Schürze ist aus
Wolle oder Seide. Frauen aus
dem Bauernstand trugen sie.
Aus dieser Tracht ging um
1930 die Iseltaler Tracht hervor.
Bei der Villgrater Tracht
wurde früher schwerer Loden
verwendet. Heute nimmt man
feinen Wollstoff. Das Mieder
ist aus grünem Wolljaquard. Dazu kommt
eine Schürze aus blauem Wollsatin und
eine Bluse mit Koppelspitze aus Leinen
oder Baumwolle. Im Gegensatz zu den
anderen Tälern lieben es die Pustertaler
farbenfroh. Auffallend sind die kräftigen
Farbtöne Rot und Grün, aber auch leuchtendes
Himmelblau. Dazu werden schöne
Hüte getragen.
Die edelste Tracht in Osttirol ist wohl die
Lienzer Festtracht, die zu besonderen
festlichen Anlässen getragen wird. Die
Verwendung von Samt, Seide und Brokat
zeichnet sie aus. Rock und Kittel sind
entweder aus lila-schwarzem oder aus
grünkariertem feinem Loden. Dazu gehört
eine goldene Schürze aus Seidenbrokat.
Nur dieser Tracht ist eine weiße Halskrause
vorbehalten, deren Ursprung auf
das spanische Königshaus zurückgeht.
Während noch zahlreiche alte Trachten
der Frauen erhalten sind, gibt es nur noch
wenige Gewänder von Männern aus früheren
Tagen. Der Grund dafür ist, dass
der Trachtenanzug regelrecht aufgetragen
wurde. Das, was dann noch übrig war,
vergrub man häufig.
BILD: Nur die Marketender tragen
die edle Lienzer Festtracht, die hier
anlässlich einer Modenschau in Innsbruck
gezeigt wurde. (© Kleidermacher-
Innung Tirol/Atelier Marianna)
Tracht ist ein Lebensgefühl
„In den letzten Jahren stieg das Interesse
an der Tracht wieder, auch bei den
jungen Generationen. Häufig kommen
sie zur Tracht, indem sie sich zunächst
etwas Trachtiges aus der Industrieproduktion
kaufen. Das gilt aber oft generell für
alle, die sich für Trachten interessieren.
Irgendwann erwacht der Wunsch nach
einem eigenen für die Region typischen
Gewand. Diese Tracht wird dann individuell
geschneidert, so wie die Trägerin oder
der Träger sie haben möchte. Die Tracht
wird dann zum Ausdruck von Identität, Heimatverbundenheit
und einem besonderen
Lebensgefühl“, weiß Marianna Oberdorfer.
BILD:
Schneidermeisterin und
Trachtenexpertin
Marianna Oberdorfer
(© Anna Oberdorfer/
Atelier Marianna)
44 tirol.sportlich und gesund
tirol.sportlich und gesund
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JETZT „GESUNDE
GEMEINDE“ WERDEN!
Für die drei Gemeinden aus dem Tiroler Oberland ist es schon beschlossene Sache: Die Gemeinderäte
von Fiss, Serfaus und Ladis haben sich einstimmig für die Einführung der „Gesunden
Gemeinde“ ausgesprochen. Die Kernidee einer „Gesunden Gemeinde“ ist die Gesundheit
der Bürgerinnen und Bürger genau dort zu fördern, wo die Menschen leben, arbeiten und ihre
Freizeit verbringen – in ihrer Gemeinde.
DIE GESUNDHEITSBEGLEI-
TERINNEN UND BEGLEITER
Die Arbeitsgemeinschaft „Gesunde
Gemeinde“, bestehend aus avomed, dem
Verein Sicheres Tirol und der GemNova,
begleitet die Gemeinden bei der Schaffung
nachhaltiger und gesunder Strukturen vor
Ort. Projektleiterin Mag. Claudia Angerer-
Foissner, GemNova, dazu: „Wir sind ein
Expertenteam aus Gesundheitsförderern,
Unfallvermeidern und Gemeindespezialisten
und begleiten interessierte Gemeinden
individuell auf ihrem Weg zu einer ‚Gesunden
Gemeinde‘!“
Wir haben schon vor zwei Jahren mit der Konzipierung
dieses Projekts begonnen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
für die Einführung der „Gesunden Gemeinden“.
avomed, der Arbeitskreis für Vorsorgemedizin
und Gesundheitsförderung, verantwortet
19 Vorsorgeprogramme in
ganz Tirol, von der Zahngesundheit über
Herz-Kreislaufgesundheit bis hin zu Ernährungsberatung.
Friedrich Lackner, GF avomed:
„Gesundheit wird am besten dort
gefördert, wo wir arbeiten, spielen, lernen,
egal ob im Kindergarten, in der Schule, in
Unternehmen, in den Familien, im Freundeskreis
oder in der Nachbarschaft. Die
Gemeinde hat die Chance, gemeinsam
mit ihren Bürgerinnen und Bürgern den
Alltag so zu gestalten, dass Lebensqualität
und Wohlbefinden gestärkt werden. Das
Einbeziehen der Menschen ist dabei ein
wesentlicher Erfolgsfaktor. Gerade jetzt
ist das regionale Engagement für Gesundheit
besonders wichtig. Daher sind wir
froh, dass wir mit der ‚Gesunden Gemeinde
Tirol‘ einen wesentlichen Beitrag zur
Verbesserung der Gesundheit der Tiroler
Bevölkerung leisten dürfen.“
Der Verein Sicheres Tirol arbeitet an der
Vermeidung von Unfällen im Haushalt, in
der Freizeit und im Verkehr. Von gezielten
bewusstseinsbildenden Maßnahmen für
ALOIS RATHGEB, GEMNOVA
OBEN: V. l.: Mag. Marion Zimmermann
(Regionalbetreuerin avomed), Friedrich
Lackner (GF avomed), Mag. Claudia Angerer-Foissner
(Projektleitung GemNova)
Alois Rathgeb (GF GemNova), Dr. Karl
Mark (Obmann Verein Sicheres Tirol),
Gerhard Meister (GF Verein Sicheres
Tirol). (© Mitspieler)
Kinder wie z. B. das Schul-Sicherheitspaket
für alle Erstklässler über Vorträge für Senioren
zum Thema Sturzprophylaxe bis hin
zu E-Bike-Kursen etc. trägt der Verein seit
über 20 Jahren zu mehr Sicherheit in Tirol
bei. Dr. Karl Mark, Obmann Verein Sicheres
Tirol: „In Tirol ereignen sich jährlich mehr
als 80.000 Unfälle. 80 Prozent aller Unfälle
passieren im Haushalt, beim Sport und in
der Freizeit. Mehr als die Hälfte aller Unfälle
daheim ereignen sich durch Unachtsamkeit
wie z. B. durch Stolpern, Ausrutschen und
Stürzen. Wir wollen im Rahmen der ‚Gesunden
Gemeinde‘ auf klassische ‚Stolperfallen‘
zuhause, auf die besonderen Gefahren
beim Sport und in der Freizeit hinweisen
und das Bewusstsein zur Unfallvermeidung
schärfen. So können neben viel menschlichem
Leid auch hohe volkswirtschaftliche
Kosten vermindert werden.“
Für GemNova GF Alois Rathgeb ist die
„Gesunde Gemeinde“ ein Herzensprojekt:
„Wir haben schon vor zwei Jahren mit
der Konzipierung dieses Projekts begonnen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die
Einführung der ‚Gesunden Gemeinde‘ in
Tirol. Die Menschen sind vor dem Hintergrund
der Covid-19-Krise sensibilisiert für
das Thema Gesundheit. Die Motivation im
Rahmen der ‚Gesunden Gemeinde‘, etwas
für seine eigene Gesundheit zu tun, egal
ob durch Bewegung, eine gesündere Ernährung
oder das Stärken der psychischen
Gesundheit, ist sicher so hoch wie noch nie
zuvor. Die ‚Gesunde Gemeinde‘ kann somit
einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der
Gesundheitskompetenz des Einzelnen und
damit einer stärkeren Eigenverantwortung
der Bürgerinnen und Bürger leisten.“
ZUR AUTORIN
MAG. CLAUDIA
ANGERER-FOSSINER
Claudia Angerer-Foissner ist Projektverantwortliche
bei der GemNova für die
Gesunde Gemeinde. Sie unterstützt die
Gemeinden bei der Schaffung von nachhaltigen
und gesunden Strukturen, die
Gemeindebürgerinnen und -bürger zu
einem gesunden Lebensstil motivieren.
Kontakt: c.angerer-foissner@gemnova.at
+43 660 625 050 90
GESUNDHEIT GEMEINSAM
GESTALTEN
DIE SIEBEN SCHRITTE ZUR „GESUNDEN GEMEINDE“:
1. Projektvorstellung in der Gemeinde
durch die ARGE
2. Gemeinderatsbeschluss
3. Gesundheitsbefragung der Bürgerinnen
und Bürger: Online-Fragebogen,
persönliche Interviews
4. Präsentation der Befragungsergebnisse
in der Gemeinde
5. Gründung eines ehrenamtlichen
Gesundheitsteam unter Einbindung
der regionalen Expertinnen
WELCHE AKTIVITÄTEN
KÖNNEN ANGEBOTEN
WERDEN?
+ Vorträge und Workshops zu
Ernährung, Bewegung, psychischer
und mentaler Gesundheit
+ Projekte mit Kindergärten und
Schulen: gesunde Ernährung,
gesunde Jause etc.
+ Jährliche Schwerpunktthemen:
Herzkreislauf, Immunsystem stärken,
Rücken etc.
+ Dorfgesundheitswochen, Gesundheitstage
+ Bewegungs- und Sportprogramme
+ Entspannungstrainings
+ Online-Kurse zu diversen Themen
und Experten (Gemeinde, Arzt,
Apotheker, Therapeuten, Sprengel,
Interessierte …)
6. Entwicklung eines individuellen
Gesundheitsprogrammes durch
das Gesundheitsteam + Kommunikation
des Programms
7. Regelmäßige und nachhaltige
Gesundheitsveranstaltungen führen
zur Qualifizierung als „Gesunde
Gemeinde“ (Zusatzschild, Ortstafel)
WAS KOSTET
DIE „GESUNDE GEMEINDE“?
+ Einmalige Anstoßfinanzierung
zwischen 500 und 1000 Euro für
die Umfrage
+ Jährlicher Betreuungsbeitrag von
500 Euro
+ 1 Euro pro Bürgerin bzw. Bürger für
Gesundheitsförderungsaktivitäten
in der Gemeinde
Der Fonds Gesundes Österreich,
das Land Tirol und die ÖGK finanzieren
die fachlich begleitende
Unterstützung durch das Team der
ARGE Gesunde Gemeinde.
46 tirol.sportlich und gesund tirol.sportlich und gesund
47
3.
ALPENGRENZGANG
ALPEN-
GRENZGANG
„Hey du! Wo rennst du denn
hin?!“, rief mir ein junger Kerl
auf dem Weg von Les Houches
Richtung Col de Voza im Schatten
des Mont Blancs zu. Er und
sein Kumpan waren mir zuvor
wegen des riesigen Rucksacks
aufgefallen. „Ich laufe nach Nizza,
und ihr zwei?“, antwortete ich
den beiden. „Wir auch! Aber du
hast doch nichts dabei?!“, war
der andere erstaunt. Ich grinste
und meinte, dass die beiden wohl
viel zu viel dabeihaben.
„IN DEN
LETZTEN VIER
JAHREN SEIT DEM
ERSTEN
VERSUCH, NACH
NIZZA ZU LAUFEN,
LERNTE ICH
VIEL DAZU. AUCH
WIE MAN PLANT,
LÄUFT, ISST.“
INNSBRUCK
BIS NIZZA
1.000 KILOMETER – 27.000 HÖHENMETER
Immer wieder begegnete ich
Wanderern und fragte mich,
was sie wohl alles in ihren
High-Tech-Rucksäcken mittrugen.
Mir ging es schon nach
dem zweiten Tag so, dass ich
die Hälfte der Dinge, die ich
für meinen mittlerweile dritten
Alpengrenzgang-Versuch
mitgenommen hatte, auspackte
und auf den Weg nach Hause
schickte. Der persönliche
Komfort litt etwas darunter,
aber jedes Gramm zählt. Das
Mini-Charles-Bukowski-Buch
musste leider auch den Nachhauseweg
antreten, obwohl es
für die Aufheiterung am Abend
gedacht war, doch es stellte
sich heraus, dass Parkbank,
Schlafsack und Sternenhimmel
vollkommen zum
Aufheitern reichten. Parkbank
zugegebenermaßen
aus der Not heraus, da ich
mich auch von meiner
200-Gramm-Isomatte
trennte – auch 200
Gramm können zu viel
Ballast sein.
Tag zwei sollte jedoch
schon der erste Moment
sein, an dem die Ankunft
in Nizza in weite Ferne
rückte. Morgens an der
Muttekopfhütte gestartet,
ging es zum Höhenweg,
wo ich mir an den Felsplatten
den Fuß stieß. Mit
BILD: Nicht nur
schlechtes Wetter,
auch Schmerzen
begleiteten Adrian
auf seiner Strecke.
(© Adrian Niski)
ziemlichen Schmerzen stieg ich ins Tal ab
und tüftelte bereits an einer Plan-B-Route
für diesen Tag. Dieser endete in Lech,
und ich hoffte beim Sonnenuntergang auf
Besserung für die kommenden Etappen.
Leider war das nicht der Fall. So hieß es
für mich, jeden Tag erneut eine Plan-B-
Route zu planen, da sich der Zustand meines
Fußes nicht besserte. Entweder es
war eine starke Prellung, oder, was mich
bei jedem Schritt verunsicherte, eventuell
sogar ein Bruch. Also fand ich nach ein
paar Kilometern eine Lauftechnik, die zwar
mehr nach Humpeln aussah, das aber
zumindest halbwegs schmerzfrei war.
In den letzten vier Jahren seit dem ersten
Versuch, nach Nizza zu laufen, lernte ich
viel dazu. Nicht nur die Sicht auf die Dinge,
die unvorhergesehen kommen, wie eine
48 tirol.sportlich und gesund tirol.sportlich und gesund
49
LINKS UNTEN:
Anstoßen nach einer
erfolgreichen Etappe.
(© Adrian Niski)
solche Fußverletzung. Auch wie man plant,
läuft, isst. Als ehemaliger Langstreckentriathlet
dachte ich, alles wäre gut zu
schaffen. Ich hatte es bei bereits zwei
Ironman ins Ziel geschafft – dementsprechend
eisern fühlte ich mich auch.
Beim damaligen Blick auf den Alpenbogen
im Atlas dachte ich mir, dass 1.200
Kilometern in 21 Tagen gut zu schaffen
wären. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich
kaum Erfahrung im alpinen Bereich, und
meine längste gelaufene Strecke waren
52 Kilometer. Meine Reise nach Nizza
im Jahr 2017 endete damals nach gerade
mal 390 Kilometern. Doch gerade
über diese Naivität von damals bin ich
heute noch sehr dankbar. Durch meine
vorherigen Versuche hatte ich viel
gelernt. Scheitern gehört dazu.
Glücklicherweise verschwanden die
Schmerzen nach dem neunten Tag, und
das Vorankommen fühlte sich wieder
wie Laufen an – nicht nur das, es schien
nun viel leichter zu gehen, und in Chamonix
angekommen, gönnte ich mir – nach
einigen Nächten auf Parkbänken – ein
Hotel. Mit der Zeit lernte ich nicht nur, mit
Schmerzen und Zweifeln besser umzugehen,
sondern ich wurde auch in Sachen
Routenplanung und dem ganzen Drumherum
ein richtiger Freak. Mit dem Verschwinden
der Schmerzen im Fuß wurde
das Vorankommen immer einfacher.
„DIE HITZE WAR
UNERTRÄGLICH, UND
ICH KAM KAUM
VORAN. DA HALF NUR
NOCH DEUTSCHRAP,
MIT DER STIMME
AUS DEN KOPFHÖ-
RERN MITRAPPEN.“
Mein härtester Tag sollte auf der 14. Etappe
noch kommen. Nachdem ich nach den
ersten 30 Kilometern Mittag gegessen
hatte, ging plötzlich gar nichts mehr. Da
half auch kein Eistee mehr. Ich musste
mich hinlegen und kämpfte mit mir und
der plötzlich aufgetretenen Übelkeit. Die
Hitze war unerträglich, und ich kam kaum
voran. Da half nur noch Deutschrap, mit
der Stimme aus den Kopfhörern mitrappen,
und es ging wieder – von einem auf
den anderen Moment.
Am letzten Tag zog sich alles ins Unendliche.
Es lagen nicht mehr viele Kilometer
vor mir, doch ich konnte es nicht mehr bis
Nizza erwarten. Einerseits war ich am
letzten Tag wehmütig, da ich nun so richtig
im Rhythmus war und gefühlt ewig
hätte weitermachen können. Andererseits
freute ich mich wieder auf mein Zuhause,
auf Partnerin, Freunde und die Familie.
Die Zielankunft war unspektakulär, aber
deshalb auch so schön. Ich bin kein Fan
von Tamtam und Spektakel. Blick aufs
Meer, Spaziergang entlang der Promenade,
Pizza im Karton und die warme
Sonne. Schöner hätte ich mir den letzten
Tag nicht vorstellen können.
LINKS OBEN:
Eine Übernachtung
nach Adrians
Geschmack. (© Adrian
Niski)
RECHTS: Nizza
begrüßt Adrian mit
Meer, Sonne und
Pizza. (© Adrian Niski)
ZUM AUTOR
ADRIAN NISKI
Adrian Niski ist Extrem
Trail Runner und Schulassistent
bei der GemNova.
Er hat heuer im dritten
Versuch die Alpenquerung
von Innsbruck
nach Nizza in nur 16 Tagen
geschafft!
„ICH BIN
KEIN FAN
VON TAM-
TAM UND
SPEKTAKEL.“
50
tirol.sportlich und gesund tirol.sportlich und gesund
51
Mein
Leben als
Radsportlerin
ZUR AUTORIN
JULIA SÖRGEL
Julia Sörgel aus Reutte ist zweifache
Österreichische Meisterin
im Mountainbike Hillclimb und
hat den Streckenrekord von Laura
Stigger auf die Lanser Alm um
knapp drei Minuten unterboten.
Ich weiß nicht genau, wo ich beginnen soll.
Einerseits fing ich erst in meiner Jugend
an, das Radfahren als Sport zu betreiben.
Andererseits aber begann meine Begeisterung
für Mountainbikes schon sehr viel früher.
Also fang ich doch ganz am Anfang an …
Ich war vier Jahre alt, als ich das Radfahren daheim vor dem
Haus erlernte. Mit einem pinken Kinderrad mit weißen Reifen,
das mir überhaupt nicht gefiel. Denn als Kind wollte ich immer
ein Bub sein und alles, was irgendwie mädchenhaft war, mochte
ich einfach nicht.
Leider war ich in meiner Kindheit der unsportlichste Mensch,
den man sich vorstellen kann. Was auch immer mit Anstrengung
verbunden war, ich versuchte es zu vermeiden. Mein
Übergewicht machte es mir nicht einfacher, weswegen ich
auch oft als „dicke Kuh“ beschimpft wurde. Im Kindergarten
und in der Schule. Es war meine damalige Englischlehrerin, die
mich aufs Radfahren brachte. Mein damaliges Fahrrad war ein
Jugendmountainbike mit Gepäckträger und allem, was man so
an Fahrradzubehör bekommen kann.
Mein
erstes
Mountainbike
Ich saß nun täglich am Rad und fuhr am
Lech entlang, einen Schotterweg von Reutte
nach Rieden und wieder retour, das sind
ca. zehn Kilometer. Mitte Juni stand meine
Firmung an, und meine Firmpatin fragte
mich, was ich denn für ein Geschenk haben
möchte. Dabei dachte sie an Schmuck. Ich
meinte, dass ich lieber ein neues Fahrrad
hätte, ein Mountainbike. Nach langem
Überreden stimmte sie zu, und ich
bekam ein neues Mountainbike im Wert
von 450 Euro. Durch das viele Radfahren
verlor ich auch Gewicht, aber es ging sehr
langsam. Als ich mit meiner Mama bei
der Sparkasse war, lag dort ein Flyer vom
Ehrenberg-Burgrennen. Und daran wollte
ich unbedingt teilnehmen.
Zum ersten Mal am Schlosskopf
Als ich das erste Mal auf den Schlosskopf
radelte, bewaffnet mit meinem 15 Kilogramm
schweren Fahrrad mit Vollausstattung,
merkte ich erst, was es bedeutet,
bergauf zu fahren. Es war eine Qual, mit
meinem Übergewicht und diesem schweren
Rad dort hoch zu kommen. Jeden Tag quälte
ich mich den Schlosskopf hoch, den ganzen
Sommer über. Dann kam der Renntag: Es
regnete in Strömen, drei Grad Außentemperatur,
grausamer hätte es nicht sein können.
Ich wollte unbedingt mitfahren,
denn sonst wären
alle Qualen umsonst gewesen.
Ausgestattet mit einer Baumwolljacke
radelte ich also beim Rennen mit und benötigte
30 Minuten und 30 Sekunden für ca.
300 Höhenmeter. Keine gute Zeit, verglichen
mit meinen heutigen Zeiten, aber es
war mein erstes Rennen, und ich gewann
sogar in meiner Altersklasse. Ich war einfach
nur glücklich über diesen kleinen Erfolg
und ahnte nicht, dass das erst der Beginn
eines neuen Lebensabschnittes war.
Mein neues Mountainbike
Weil ich in der Schule ein sehr gutes
Zeugnis hatte, bekam ich von meinen
Eltern ein neues Rad. Ich entschied mich
für ein Stevens SMC ES, ein Carbonrad
mit hydraulischen Scheibenbremsen und
Shimano-XT-Schaltung. Für mich war
das, als würde ich von einem Holzwagen
in einen Porsche steigen, einfach nur
unglaublich! Und ich trainierte noch eifriger.
Mit diesem Mountainbike radelte ich
dann zehn Jahre lang und 40.000 Kilometer,
bis es letztes Jahr einen Rahmenbruch
an der hinteren Strebe erlitt. In meiner
Altersklasse gewann ich dann jedes Rennen,
bis ich 18 Jahre alt war. Mit 15 wurde
ich zum ersten Mal Tiroler Meisterin im
MTB Hillclimb in Mieming, mit 16 das erste
Mal Österreichische Meisterin im MTB
Hillclimb in Möllbrücke in Kärnten, und es
folgten noch weitere Tiroler Meistertitel.
Matura, Studium, Staatsmeisterin
Nach der Matura begann für mich ein neuer
Lebensabschnitt. Ich startete ein Lehramtsstudium
an der Universität Innsbruck
in den Fächern Biologie und Geografie. Im
Sommer vorm Studienbeginn wurde ich
noch einmal Tiroler Meisterin in der U23-
Klasse am Hahnenkamm in Kitzbühel, aber
dann verlor ich die Lust am Rennfahren.
Ich war 24 Jahre und hatte inzwischen 75
Kilogramm. Im Dezember 2018 fragte mich
ein Freund, ob ich Lust hätte, mit ihm eine
Skitour auf den Hahnenkamm zu machen.
Es war einfach eine Qual. Ich schleppte
meine 75 Kilogramm die drei Kilometer
lange und 1.000 Höhenmeter steile Abfahrt
in 1,5 Stunden hinauf, wahrscheinlich mit
200 Puls (aktuell benötige ich eine Stunde
für diese Strecke). Das konnte es ja wohl
nicht sein, und ich begann wieder, ganz
wild zu trainieren. Innerhalb von sechs
Monaten nahm ich 25 Kilogramm ab. Am
Nassfeld in Kärnten fand im Sommer 2019
die Österreichische Meisterschaft statt.
Daran wollte ich unbedingt teilnehmen. Am
Start wurde ich von meinen Kontrahentinnen
und deren Trainern belächelt. Ich
stand ohne Sponsor, ohne Trainer, ohne
Team, ohne Physiotherapeuten da. Nur
meine Eltern waren dabei, und die konnten
mir auch nicht helfen. Bei der Startaufstellung
musste ich ganz hinten starten. Um
es kurz zu machen:
Zur Überraschung aller,
auch von mir, wurde ich in
der Klasse Damen Elite tatsächlich
Österreichische
Staatsmeisterin. Nur einen
Monat später wurde ich dann
auch Tiroler Landesmeisterin.
Schneller als die Weltmeisterin
Leider gab es im Frühjahr 2020 wegen
der Corona-Pandemie kein einziges Mountainbikerennen.
Ich wollte mich aber gerne
irgendwo beweisen, da ich das Gefühl
hatte, dass meine Form noch ein Stück
besser war als im Jahr zuvor. Bereits im
Mai wurde ich auf die Laura Stigger Bike
Challenge aufmerksam, die ja von der
GemNova erfunden wurde und organisiert
wird. Als es eines Tages bei uns im
Außerfern regnete, im Inntal das Wetter
aber deutlich besser war, fuhr ich spontan
und ganz alleine nach Lans. Ich wollte
mich an Lauras Zeit messen und war
voll motiviert, mein Bestes zu geben. Wie
eine Wilde radelte ich hinauf zur Lanser
Alm, überholte dabei einige Leute, die über
meine Geschwindigkeit ziemlich erstaunt
waren, wie sie mir dann später erzählten.
Oben angekommen, war ich nicht drei
Minuten langsamer, sondern schneller als
Laura. Das hätte ich vorher nie geglaubt.
Es war auf alle Fälle ein Tag, den ich nicht
so schnell vergessen werde.
LINKS:Julia Sörgel auf der
Lanser Alm. (© privat)
52 tirol.bildet
tirol.bildet
53
ferienbetreuung
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt viele Erziehungsberechtigte
vor organisatorische und logistische Herausforderungen.
Verschiedene Angebote während des Schuljahres
unterstützen deshalb Väter und Mütter, eine gute
Balance zwischen Berufstätigkeit und Familie zu finden. Bestes
Beispiel dafür: die bereits in verschiedenen Gemeinden
Tirols realisierte schulische Tagesbetreuung der GemNova.
Die Ausgangslage ist klar: Berufstätige
Erziehungsberechtigte haben in der
Regel fünf Wochen Urlaubsanspruch pro
Jahr, schulpflichtige Kinder hingegen rund
13 Wochen Ferien. Wie, und das ist nun
die entscheidende Frage, kann diese zeitliche
Kluft bestmöglich überbrückt, eine
für Eltern und Schülerinnen und Schüler
bestmögliche Lösung gefunden werden?
Vor allem auch: Wie können Gemeinden
dabei ein Angebot schaffen, das für alle
Beteiligten greift?
GEMeinsam Ferien by GemNova
Die Antwort auf oben gestellte Frage liegt
auf der Hand: „GEMeinsam Ferien“ liefert
ein tolles Angebot, welches natürlich an
die Richtlinie des Landes angelehnt ist.
Gemeinden haben damit die Möglichkeit,
ein Zeichen zu setzen und berufstätige
Erziehungsberechtigte in den Ferien zu
unterstützen, ihnen bei der Kinderbetreuung
unter die Arme zu greifen.
AUS EINER HAND
Doch wie sieht das geschnürte Paket nun
aus, welche Leistungen können dabei
angeboten werden?
+ Die Ausarbeitung eines pädagogisch
hochwertigen Konzepts, das an die
Gegebenheiten des Standorts und
der Gemeinde individuell angepasst
wird.
+ Die Bereitstellung von fachlich und
persönlich qualifiziertem Personal.
+ Die Organisation von Vertretungspersonal
bei Ausfällen.
+ Die Unterstützung bei der Förderabwicklung
mit dem Land Tirol.
+ Die Beratung bei allen weiteren Fragen
zum Thema bedarfsorientierte
Ferienbetreuung
Wertvolles Know-how, beste Vernetzung
Um all diese Leistungen perfekt anbieten
zu können, wurde im Juni 2020 der
Verein GEMeinsam Ferien by GemNova
gegründet. Damit wurde ein wichtiges Signal
gesetzt. Auch dank der Unterstützung
des GemNova-Bildungspools kann dieser
Verein nun auf wertvolles Know-how, auf
beste Vernetzung und die entsprechenden
Personalressourcen im (freizeit-)pädagogischen
Bereich zurückgreifen. Die Kräfte
können optimal gebündelt werden, für alle
Beteiligten entsteht dadurch eine Win-win-
Situation.
Doch wie sieht nun die praktische Arbeit
aus, welche Vorzeigegemeinden haben
damit bereits sehr gute Erfahrungen
gemacht? Die Liste ist lang, darum nur
zwei konkrete Beispiele.
Beispiel Mutters
In der Gemeinde Mutters wurde heuer die
Ferienbetreuung bereits zum zweiten Mal
durchgeführt. Organisiert und umgesetzt
von der GemNova, standen dafür die hellen
Räumlichkeiten der Volksschule zur Verfügung.
Für Bürgermeister Hansjörg Peer
eine tolle Sache, welche die Eltern entlastet
und die Kinder ausgezeichnet beschäftigt.
„Das gesamtpädagogische Konzept ist
hervorragend, wir als Gemeinde allein hätten
die Abwicklung der Ferienbetreuung in
dieser Form nicht allein stemmen können,“
so der Bürgermeister von Mutters. Auch
im kommenden Jahr soll diese kongeniale
Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Eva
ist ausgebildete Sozialpädagogin und war
diesen Sommer in der Ferienbetreuung in
Mutters hochengagiert im Einsatz. „Die Voraussetzungen
waren optimal, die Gemeinde
stellte etwa das Schwimmbad zur Verfügung.
Die Kinder waren begeistert, wir haben das
Angebot auch intensiv genutzt“, erzählt Eva.
Außerdem wurden immer wieder Wanderungen
auf die umliegenden Almen unternommen,
aufgrund des schönen Sommerwetters
verbrachte die Gruppe auch viel Zeit in der
Natur und der prachtvollen Umgebung von
Mutters. Natürlich sei Spontaneität in der
Arbeit mit Kindern unerlässlich, so Eva, dabei
gelte es auch, die Augen aller zum Funkeln zu
bringen. „Es ist einfach wichtig, mit viel Herz
auf die Kinder einzugehen und Spaß, Freude
und Beschäftigung zu bieten“, erklärt die engagierte
Sozialpädagogin.
Beispiel Steinach am Brenner
Beispiel Nummer zwei: die Gemeinde Steinach
am Brenner im Wipptal. Auch hier waren die
Verantwortlichen mit dem pädagogischen Konzept
und der Umsetzung durch die GemNova
äußerst zufrieden. Geleitet wurde die Ferienbetreuung
von Dominik, der bereits während
des Schuljahres als Freizeitpädagoge an der
Volksschule Steinach tätig ist. Eine perfekte
Ausgangssituation also. Wie in Mutters konnten
auch in Steinach die Räumlichkeiten der Volksschule
ausgezeichnet genutzt werden.
„Den Kindern hat’s auf alle Fälle voll getaugt.
Wir waren viel im Schwimmbad, wanderten
zum Herrenwasserle und spielten um die Wette.
Es war eine tolle Zeit, die ich und auch die
Kinder sicher nicht missen möchte“, so Dominik.
Großes Lob kam auch vom Direktor der
Volksschule Steinach, Stefan Stoll. „Dass die
Kinder Dominik bereits kannten, war sicher ein
großer Vorteil. Damit gab es von Anfang an jene
Vertrautheit, die einfach wichtig ist. Insgesamt
war die Ferienbetreuung äußerst gelungen, eine
wirklich tolle Sache.“ Völlig klar also, dass auch
die Gemeinde Steinach im kommenden Sommer
wieder auf die GemNova zählt.
RECHTS: Dominik leitet die Freizeitbetreuung in Steinach
am Brenner und ist auch während des Schuljahres
als Freizeitpädagoge an der Volksschule tätig. (© privat)
Wie können
Gemeinden ein
Angebot schaffen,
das für alle
Beteiligten greift?
ZUR AUTORIN
MARLENE FROIDL, BA
Marlene Froidl unterstützt seit
Kurzem das Bildungspool-Team
und ist für die Koordination der
Ferienbetreuung zuständig.
Kontakt: m.froidl@gemnova.at
54 tirol.bildet
tirol.bildet
55
E-LEARNING –
ONLINE-KURSE
Wer kennt ihn nicht, den als vermeintliche Motivation
gedachten Satz: „Du lernst nicht für die
Schule, sondern für dein Leben.“ Während der
Schulzeit wurde das von vielen eher als „elterlicher
Wahnsinn“ und „erwachsene Unwissenheit“
abgestempelt, denn mit dem Schulabschluss in
der Tasche (so sind viele überzeugt) habe Lernen
nun endlich ein Ende. Damit liegt man jedoch
häufig falsch. Das wirkliche Lernen geht meist
erst nach der Schule so richtig los. Sei es im
Studium, in einer Ausbildung oder im beruflichen
Alltag: Es kommen tagtäglich neue Aufgaben auf
einen zu, die bewältigt werden müssen. Um diese
zu meistern, hilft einem das angeeignete Wissen
während der Schulzeit nur bedingt. Was noch
erschwerend hinzukommt, ist, dass man sich nun
meist nicht nur mehr auf eine Aufgabe konzentrieren
kann (das Lernen in der Schule), sondern
man hat dann meist viele Herausforderungen
gleichzeitig zu bewältigen. Arbeit, Partnerschaft,
Kinder, Haushalt, Haustiere, Freizeit, Freunde und
vieles mehr soll nun in einen 24-Stunden-Tag
gepackt werden. Wo soll da noch Zeit bleiben,
sich aus- und weiterzubilden?
Daher haben sich viele Unternehmen bereits
entschlossen, E-Learning und Online-Seminare
für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten.
Mehr als 30 Prozent der angebotenen
Aus- und Weiterbildungen werden in privatwirtschaftlichen
Unternehmen bereits mit modernen
Technologien umgesetzt. Die Vorteile von
eLearning und Online-Live-Trainings sind naheliegend:
Die Teilnehmenden sind zeitlich flexibel,
ZUR AUTORIN
MAG. SANDRA WIMMER
Sandra Wimmer verantwortet den Bereich Aus- und Weiterbildung.
Sie hat selbst als Deutschtrainerin gearbeitet und
ist Expertin im Bereich Sprach- und Wissensvermittlung.
Kontakt: s.wimmer@gemnova.at
örtlich ungebunden, und es können verschiedene
Lernmethoden für die unterschiedlichen Lerntypen
(visuell, auditiv, kommunikativ, haptisch)
eingebaut werden. Somit stehen eLearning und
Online-Trainings ganz unter dem Motto „Lernen,
wann, wo und wie ich will“.
Das flexible, individuelle und fortschrittliche Lernen
soll nun auch für die Tiroler Gemeinden zur
Verfügung stehen. Aus- und Weiterbildungen
werden künftig als E-Learning-Module im Selbststudium,
Blended-Learning-Einheiten und Online-
Live-Trainings angeboten. Expertinnen und
Experten erarbeiten im Vorfeld wichtige Inhalte,
welche die Tiroler Gemeinden betreffen. So werden
beispielsweise die Grundlagen der Tiroler
Gemeindeordnung als eLearning-Module umgesetzt,
ein praxisnaher Blended-Learning-Kurs für
neue Kolleginnen und Kollegen im kommunalen
Dienst erarbeitet oder Zeitmanagement- und
Führungsseminare als Live-Online-Trainings
angeboten. Anhand der vielen Gespräche mit
Gemeindebediensteten und -funktionären vor
Ort wird das Angebot laufend erweitert und auf
die gelebte Praxis abgestimmt.
Eine begleitende Aus- und Weiterbildung ist
beruflich notwendig und kann einen davor
bewahren, unwissentlich Fehler zu machen.
Abgesehen von der Festigung des rechtlichen
und wirtschaftlichen Wissens im beruflichen
Umfeld steuert lebenslanges Lernen auch zur
persönlichen Weiterentwicklung bei.
E-learning und
online-trainings
stehen ganz unter dem
motto „Lernen, wann,
wo und wie ich will.“
WEBINAR
+ Informationsveranstaltung
+ 20 – 60 Minuten
+ Viele Teilnehmende
+ Präsentationscharakter
ONLINE-
LIVE-TRAINING
+ 30 – 60 Minuten
+ Ca. zwölf Teilnehmende
+ Interaktive Schulung
+ Lerninhalt geübt/getestet
BLENDED-
LEARNING-KURSE
+ Kombination von Präsenzveranstaltung
und E-Learning
56 tirol.bildet tirol.traditionell
WINTERZEIT IST
KURSZEIT
Auch wenn der Winter schon lange nicht mehr die ruhige Zeit im
Jahr ist, ist es dennoch die richtige Zeit, sich bei Kursen und
Veranstaltungen weiterzuentwickeln, mit anderen Menschen
in Austausch zu kommen und seinen Horizont zu erweitern.
GEMEINSAME
AKTIVITÄTEN SETZEN
tirol.sozial
57
NÄCHSTE SEMINARE
30. JÄNNER 2021
VEREINSAKADEMIE
INTENSIV
ZUR AUTORIN
DIPL. SOZ. PÄD. CHRISTIANE MAYER
Christiane Mayer ist seit über 20 Jahren im sozialen
Bereich tätig. YoungStar ist ihr Herzensprojekt, weil es
Jugendliche dort abholt, wo sie gerade stehen und eine
aktive und sinnvolle Beschäftigung bietet.
Kontakt: c.mayer@gemnova.at
SCHMATZI
16. FEBRUAR 2021
Warum essen wir, was wir essen?
Schulung zum Projekt Schmatzi
Im Juni startete in den vier Zillertaler Gemeinden Schwendau, Ramsau,
Hippach und Hainzenberg das beispielgebende Projekt „Young-
Star“. Dabei engagieren sich Jugendliche ab 13 Jahren in ihrem Dorf.
Nun ist es Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
22. MÄRZ 2021
ALMSENNER-GRUNDKURS
JEDERZEIT NACH ANMELDUNG
WEITERBILDUNG
für den Pflanzenschutz-Sachkundeausweis FORST
Alle aktuellen Fortbildungsveranstaltungen,
ob online oder offline findet man unter:
www.gemeindeveranstaltungen.at
Für mich als Projektverantwortliche ist klar: YoungStar
hat im Zillertal voll eingeschlagen, alle sind begeistert,
machen mit großem Engagement mit, freuen sich.
Bereits unmittelbar nach dem Start haben sich zwölf
motivierte Jugendliche gemeldet, die unbedingt dabei
sein wollten und ihre vielfältigen Talente einbrachten.
Freude bei der Lernfreude
Begonnen wurde mit der sogenannten „Lernfreude“.
Jugendliche ab 13 Jahren unterstützen dabei Schülerinnen
und Schüler beim Lernen. So wurden im Haus
der Gemeinden in Schwendau immer wieder Vokabeln
gelernt, Mathematik geübt oder Hausübungen erledigt.
Das Besondere dabei: Es wurde nicht nur ordentlich
gebüffelt, sondern auch sehr viel gelacht. Wenn junge
Menschen zusammen sind, kommt halt auch der Spaß
nicht zu kurz.
Als Anerkennung für ihr Engagement und für die geleistete
Arbeit erhalten die Jugendlichen pro Stunde einen
OBEN: .Christiane Mayer
freut sich über den großen Erfolg im
Zillertal. (© GemNova)
www.gemnova.at
58 tirol.sozial
„Zillertaler“ im Wert von 3 Euro, der wiederum
in verschiedenen Partnerunternehmen
in der Region eingelöst werden
kann. Dabei mitgemacht haben bisher
unter anderem das Schwimmbach Hippach,
der Schwimmbadkiosk, die Bäckerei
Bacher, Souvenir-Papier Sporer, Lebensmittel
Braunegger oder das Jugendzentrum
kam’in. Weitere Unternehmen werden
schon bald dazukommen.
Sommerjobbörse, Nachbarschaftshilfe
Neben der „Lernfreude“ gibt es bei YoungStar
freilich noch andere Initiativen, bei
denen die Jugendlichen mit großem Engagement
mitmachen. Etwa bei der „Sommerjobbörse“,
wo tatkräftige Unterstützung
gefragt war. Bei der Sommerbetreuung im
Kindergarten Ramsau, um ein weiteres
Beispiel zu nennen, waren die YoungStars
ebenfalls im Einsatz. Es gibt die Möglichkeit,
in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern
und wertvolle praktische
Erfahrung zu sammeln.
Sehr viele positive Rückmeldungen gibt
es auch vom Projekt „Nachbarschaftshilfe“.
Dabei wird privaten Haushalten unter
die Arme gegriffen, etwa bei der Betreuung
von Haustieren, bei der Gartenarbeit,
beim Einkaufen, beim Umgang mit Computer
oder Smartphone. Ebenfalls sehr gut
angenommen werden die gemeinsamen
Gespräche zwischen Jung und Alt.
RECHTS: Im Zillertal
hat „YoungStar“
bereits voll eingeschlagen.
Alle Beteiligten
sowie die
Ansprechpartnerin
Marion Kogler
(zweite von rechts)
sind mit großem
Engagement dabei.
(© YoungStar)
Eine tolle Initiative
Voll des Lobes für dieses beispielgebende
Projekt der GemNova ist auch Marion
Kogler, die YoungStar im Zillertal betreut
und als erste Ansprechpartnerin für die
Jugendlichen gilt. „Diese tolle Initiative verbindet
Menschen und Generationen, fördert
die Bewusstseinsbildung und schafft
gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung.
Für mich als Sozialpädagogin eine
besondere Möglichkeit, Jugendliche bei der
Gestaltung einer sinnvollen und aktiven
Freizeit zu begleiten und zu unterstützen.
Alle profitieren davon, es gibt nur Gewinnerinnen
und Gewinner!“
Wie stark YoungStar im Zillertal bereits
verankert ist, zeigt auch ein anderes Beispiel.
Der Zillertaler Rotary Club hat dieses
Projekt erst kürzlich mit 200 gesponserten
„Zillertalern“ unterstützt und auch
ausdrücklich gelobt. Außerordentlich
zufrieden mit den ersten Monaten zeigte
sich auch der Schwendauer Bürgermeister
Franz Hauser: „Am meisten freut mich,
dass YoungStar in unseren vier Gemeinden
so gut angenommen wurde. Alle
Beteiligten sind mit großem Engagement
dabei, die Freude leuchtet ihnen förmlich
aus den Augen. Die GemNova hat damit
einmal mehr eine beispielgebende Initiative
gestartet.“
Mit YoungStar
hat die GemNova
einmal mehr
eine beispielgebende
Initiative
gestartet.
FRANZ HAUSER
BÜRGERMEISTER
Weitere Anfragen von Gemeinden
Durch das Engagement der vier Zillertaler
Gemeinden wurde offensichtlich ein
Stein ins Rollen gebracht. Auch andere
Gemeinden in ganz Tirol haben bereits
ihr Interesse an YoungStar angemeldet,
am weitesten fortgeschritten sind die
Gespräche mit zwei, drei Bürgermeistern
im Unterland. Mal sehen, in welchen
Gemeinden die YoungStars nach dem
Zillertal aktiv werden.
Mehr Informationen finden Sie im Videobeitrag
„Die jungen Stars“ bei 279.Tirol
auf YouTube.
Die erste Adresse
für leistbares Wohnen
BETTER
TOGETHER
Axams, Pafnitz, 37 Mietwohnungen
„Wohnen am Park“ Innsbruck, Andechsstraße, 118 Miet-,
53 Eigentumswohnungen, sechs Gewerbeeinheiten
5-Euro-Wohnbau Haiming, Zwieselweg,
23 Miet wohnungen
UNTEN: Im Zillertal hat „YoungStar“ bereits
voll eingeschlagen. Alle Beteiligten sowie
die Ansprechpartnerin Marion Kogler (zweite
von rechts) sind mit großem Engagement
dabei. (© YoungStar)
Telfs, Südtiroler Siedlung 2. BA, 46 Mietwohnungen
Umhausen, Platzl, 24 Mietwohnungen
Die NHT ist ein wichtiger und verlässlicher Partner zur Erfüllung des stetig wachsenden
Wohnbedarfs in unserer Gemeinde.« Bürgermeister Christian Härting, Telfs
Mayrhofen, Sozialzentrum, 80 Pflegebetten,
Räumlichkeiten für Sozialsprengel und Tagespflege
„Haus der Generationen“ Volders, 13 Mietwohnungen,
Kinderbetreuungseinrichtungen, Vereinsräumlichkeiten
Kundl, Dr. Franz-Stumpf-Straße,
14 betreubare Mietwohnungen, Arztpraxis
59
Wildschönau, Oberau, Sanierung und Erweiterung
Volksschule, Umbau Gemeindeamt, neun Mietwohnungen
Ein Großprojekt wie das neue Sozialzentrum ist ohne kompetente und erfahrene Partner
wie die NHT nicht zu stemmen.« Bürgermeisterin Monika Wechselberger, Mayrhofen
Wenn es um leistbaren Wohnraum für die Tirolerinnen und Tiroler geht, ist die NEUE HEIMAT TIROL der erste
Ansprechpartner. In über 100 Tiroler Gemeinden wurden bereits Projekte umgesetzt. Ein neues Geschäftsfeld
ist die Errichtung von Wohn- und Pflegeheimen, Kinderbetreuungseinrichtungen und betreubaren Wohnungen.
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NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH . Gumppstraße 47 . 6020 Innsbruck . neueheimat.tirol
60 tirol.sucht Menschen
tirol.sucht Menschen
61
OB ALS VERTRETUNG
ODER DAUERHAFT – GROSSE ENT-
LASTUNG FÜR GEMEINDEN
Immer wieder stehen nicht
nur kleinere Gemeinden vor
Problemen, wenn Mitarbeitende
der Personalverrechnung
in den Krankenstand
oder Urlaub gehen oder gar
wenn eine Neubesetzung der
Position ansteht. Auf vielfachen
Wunsch bietet die
GemNova, das Unternehmen
der Tiroler Gemeinden, nun
die Dienstleistung Personalverrechnung
an. Egal ob als
Vertretung oder als volle
Übernahme – die GemNova
springt für die Gemeinden
gerne ein.
Für die Personalverrechnung ist ein
umfangreiches Wissen in Sachen
Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
erforderlich. Zudem gilt es, immer am
letzten Stand bezüglich der gesetzlichen
Regeln zu bleiben. Ob als Vertretung
oder dauerhaft, unsere Expertinnen und
Experten, die ihr umfassendes Knowhow
durch eine kontinuierliche Weiterbildung
sicherstellen, übernehmen die
Personalverrechnung und kümmern sich
um alle laufenden Anliegen und Beratungen,
was zu einer großen Entlastung in
der Gemeinde führt. Neben der Ausfallsicherheit
kann somit eine professionelle
Abrechnung gewährleistet werden.
Zufriedenheit in Stumm im Zillertal
Gute Erfahrungen mit diesem neuen Produkt
hat bereits die Gemeinde Stumm im
Zillertal gemacht. „Aufgrund eines längeren
Mitarbeiterausfalls sprang die Personalverrechnung
der GemNova umgehend ein.
Professionalität, Zuverlässigkeit, Flexibilität
sowie Kompetenz zeichneten das Dienstleistungsangebot
aus. Zudem profitierte
die Gemeinde durch das profunde sozialversicherungsrechtliche
Wissen der Mitarbeiterin.
Wir können die Dienstleistung
nur weiterempfehlen“, so Bürgermeister
Fritz Brandner.
Breites Angebot an Leistungen
Mit der GemNova-Dienstleistung ist es
aber nicht nur mit einer kompetenten und
schnellen Lohn- und Gehaltsabrechnung
getan. Das Leistungspaket bietet weitaus
mehr an entlastenden Tätigkeiten.
Je nach Wunsch und Bedarf kann aus
dem gesamten Angebot ein individuelles
Paket geschnürt werden. Was kann
dieses beinhalten? Etwa die Übernahme
des Personalmanagements. Also die Führung
des Personalakts, die Verwaltung
von Nichtleistungszeiten und auch die
Reisekostenabrechnung. Die Durchführung
aller notwendigen Meldungen an
Behörden ist ebenso Teil des möglichen
Leistungsspektrums wie die Abwicklung
allfälliger Finanzamts- und Krankenkassenprüfungen
– geschulter Umgang mit
Prüfern und Behörden inklusive. Die Gem-
Nova-Expertinnen und -Experten erteilen
auch gerne arbeitsrechtliche Auskünfte
bzw. sind ein möglicher Gesprächspartner
in allen Personalangelegenheiten.
Großes Kosteneinsparungspotenzial
Nicht zu unterschätzen sind auch folgende
Vorteile: Durch die Inanspruchnahme
der GemNova-Dienstleistung Personalverrechnung
ersparen sich Gemeinden
den Aufwand für eine eigene Software.
Anschaffungs-, Wartungs-, Update-, Sicherungs-
und Schulungskosten fallen komplett
weg, und auch die Serverkosten sind
in der Regel geringer. Zudem kommen auf
die Gemeinde keine Kosten mehr für die
laufende Fortbildung von eigenem Personal
zu. Das oftmals mühsame Finden von
Urlaubs- oder Krankenstandsvertretung ist
Geschichte. Für die problemlose automatische
Verbuchung der Personalverrechnung,
werden die Daten digital übermittelt,
sodass sich beim Verarbeiten der Daten
eine enorme Aufwandserleichterung und
Zeitersparnis für die Gemeinde ergibt.
„Professionalität, Zuverlässigkeit, Flexibilität
sowie Kompetenz zeichneten das Dienstleistungsangebot
im Bereich der Personalverrechnung
aus. Zudem profitierte die
Gemeinde durch das profunde sozialversi-
cherungsrechtliche Wissen. Wir können die
Dienstleistung nur weiterempfehlen.“
FRITZ BRANDNER
BÜRGERMEISTER
GEMEINDE STUMM
DIE ANGEBOTENEN
LEISTUNGEN IM RAHMEN
DER ÜBERNAHME DER
PERSONALVERRECHNUNG
(AUCH INDIVIDUELL BUCHBAR)
+ Durchführung der monatlichen
Personalverrechnung
+ Beratung in arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen
Angelegenheiten
+ Korrespondenz mit Krankenkassen und
Behörden
+ Übermittlung aller monatlichen Personalverrechnungsauswertungen
+ Erstellung von Datenträgern für die
Überweisung der Gehälter und Abgaben
sowie Übernahme der Überweisung
+ Monatlicher Buchungsbeleg auf Kostenstellenebene
+ Übernahme der abgabenrechtlichen
Verantwortung
+ An- und Abmeldung der Dienstnehmerinnen
und Dienstnehmer
+ Betreuung der Zeiterfassung
+ Jährliche Anpassung von Kollektivvertragserhöhungen
+ Jahreserklärungen für Behörden
+ Jährliche Berechnungen von Urlaubsund
Plus-/Minus-Stunden, Jubiläumsund
Abfertigungsrückstellungen
+ Jährliche Budgetplanung
+ Erstellung von Dienstverträgen und
sonstigen Vereinbarungen
+ Unterstützung bei Lohnsteuer-,
Kommunalsteuer- und Sozialversicherungsprüfungen
(GPLA)
RECHTS: Die GemNova passt
die Leistungen individuell an die
Bedürfnisse der Gemeinde an.
(© GemNova)
ZUR AUTORIN
YVONNE HUBMANN
Yvonne Hubmann ist seit 2016 bei
der GemNova tätig und unterstützt
die Gemeinden bei der professionellen
Abrechnung.
Kontakt: y.hubmann@gemnova.at
62 tirol.modern und innovativ
tirol.modern und innovativ
ACP Schulaktion
ABFALLWIRTSCHAFT
VERSUS
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Zuerst die gute Nachricht:
Die Österreicherinnen und
Österreicher zählen in der
EU zu den Recyclingmeistern.
Trotzdem fallen jährlich rund
4,3 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle
an, also etwa
488 Kilogramm pro Österreicherin/Österreicher.
Rohstoffe
Sekundär-
Rohstoffe
Produktion
Handel
Verbraucher
© Heinz © Heinz Stanger
Heinz Stanger
IHR ANSPRECHPARTNER
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Andreas Probst, MSC
Verkauf Andreas Außendienst
Probst, MSC
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A-6020 Eduard-Bodem-Gasse Innsbruck 1 1
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M +43 664 60187 24230
T M M +43 +43 +43 512 664 283116 60187 24230
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pro Monat
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Mwst.
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63
Die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist
immer mehr begrenzt“, erklärt das Ministerium
als Umweltressort im Bundesabfallwirtschaftsplan
2017 (III-121 d. B.) die
Zielsetzung der heimischen Abfallbewirtschaftung:
Ressourcenschonung mittels
Abfallvermeidung, gefolgt von Recycling
und sonstiger Verwertung, etwa zur Wärmeerzeugung.
Die bloße Beseitigung von
Müll ist die allerletzte Option. Unser Handeln
muss sich daher verstärkt nach der
Abfallpyramide orientieren. Handlungsbedarf
besteht laut Abfallexpertinnen und
-experten des Ressorts im Ministerium
vor allem bei der Abfallvermeidung und
der Umorientierung von einer linearen
Abfallwirtschaft hin zu einer umfassenden
Kreislaufwirtschaft.
Kreislauf- statt Linearwirtschaft
Die Linearwirtschaft, auch „Wegwerfwirtschaft“
genannt, beruht auf dem derzeit
vorherrschenden Prinzip der industriellen
Produktion. Nach einer gewissen Lebensdauer
– Produktlebenszyklus – gehen die
meisten Produkte kaputt oder müssen,
weil es dem Konsumenten so suggeriert
wird, gegen ein neues Produkt ausgetauscht
werden. Meist bedeutet dies dann
das Ende eines Produkts, und dieses wird
in der Mülltonne oder am Recyclinghof
entsorgt. Dabei wird ein Großteil der eingesetzten
Rohstoffe nach der jeweiligen
Nutzungsdauer der Produkte deponiert
oder verbrannt. Nur ein geringer Anteil
wird einer Wiederverwendung zugeführt.
Das Gegenteil zu diesem veralteten und
nicht nachhaltigen Prinzip ist die Kreislaufwirtschaft.
Diese ist ein regeneratives
System, in dem Ressourceneinsatz
und Abfallproduktion, Emissionen und
Verwerter
Entsorger
Energieverschwendung durch das Verlangsamen,
Verringern und Schließen von
Energie- und Materialkreisläufen minimiert
werden. Dies kann durch langlebige
Konstruktion der Produkte, Instandhaltung,
Reparaturmöglichkeit, Wiederverwendung,
Remanufacturing, Refurbishing
und Recycling erzielt werden. Das Recycling
ist dabei zumeist das Mittel letzter
Wahl.
Neue Rahmenbedingungen müssen
geschaffen werden
Die Tiroler Bevölkerung liegt im Bundesvergleich
ganz vorne beim Thema Mülltrennung.
Natürlich gibt es immer Luft
nach oben, aber dafür müssen auch neue
Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Wie kann es zum Beispiel sein, dass die
Bürgerinnen und Bürger über das Internet
24 Stunden durchgehend Produkte
bestellen können, aber am Ende des
Lebenszyklus der Produkte macht der
Recyclinghof pünktlich um 17 Uhr zu? Die
meisten Menschen arbeiten um diese
Zeit noch. Da wäre es doch sinnvoller, die
Öffnungszeiten an die Lebensgewohnheiten
der Menschen anzupassen. Außerdem,
würde es nicht zukunftsweisend
sein, mehr in das urbane Siedlungsgebiet
zu gehen und dort kleine Recyclingstationen
zu betreiben? Viele Bürgerinnen
und Bürger besitzen gerade im städtischen
Bereich kein Auto mehr. Auch ist
Transparenz bei Tarifen ein Thema in
der Bevölkerung. Bei den meisten Gebühren
wie etwa Strom, Wasser, Kanal etc.
wird der Tarif nach dem Aufkommen und
ganz transparent berechnet. Also wieso
nicht auch beim Müll?
FÜNF TIPPS, WIE JEDE UND
JEDER ZUR ABFALLVERMEI-
DUNG BEITRAGEN KANN
1 Verwende Mehrweg-Trinkflaschen
oder Kaffeebecher statt Einwegflaschen
und -becher.
2 Nimm für deinen Einkauf eine Mehrwegeinkaufstasche
mit, somit brauchst
du nicht jedes Mal ein Sackerl zu kaufen.
3 Kaufe mit Bedacht ein und koche auch
mit Resten, um Lebensmittel im Abfall zu
minimieren.
4 Auch bei der Jause gilt: Mehrweg! Verwende
Jausenboxen oder Wachspapier
statt Alufolie für deine Zwischenmahlzeit.
5 Reparieren statt wegwerfen – viele
Gegenstände können repariert werden!
ZUM AUTOR
MARKUS BRUGGER,
MSC
Markus Brugger ist bei der
GemNova Projektverantwortlicher
für den Bereich Abfall- und
Ressourcenmanagement. Die
letzten Jahre war er bei der IKB
und hat sämtliche Projekte wie
Unterflursysteme, neue Wege
bei Recyclinghofgestaltungen
und wichtige Themen wie Abfallvermeidung
vorangetrieben und
umgesetzt.
Kontakt: m.brugger@gemnova.at
64 tirol.modern und innovativ
tirol.modern und innovativ 65
Vorbild Drehscheibe
Lans: Neues Lernen
braucht neue Räume!
Die differenzierte und ganzheitliche Förderung
der Kinder steht im Fokus des
pädagogischen Leitbilds der neuen Bildungsstätte.
Gefolgt wird den Prinzipien
des offenen Lernens, das in differenzierten
Räumen Frontalunterricht, Gruppenarbeit,
Einzelarbeit und jede Menge Spiel
und Bewegung ermöglicht.
„Das Kinder- und Dorfzentrum in Lans hat
die Qualität eines Vorzeigeprojekts. Es
zeigt, was Gemeinden mit konsequenter
Planung, mit professionellem Projektmanagement
und in der Zusammenarbeit
mit den Experten des Landes und der
GemNova zuwege bringen können“, so
Landesrat Johannes Tratter. Zwei kompakte
Häuser geben dem Prinzip des offenen
Lernens großzügig Raum und unterstreichen
die enorme Bedeutung der
Bildung für die Zukunft. Multifunktionale
Räume für alle und ein vom Schulhaus
und vom Kinderhaus eingerahmter Dorfplatz
im Herzen der Gemeinde machen
die neue Anlage zur Drehscheibe Lans.
Neue Lern- und Teamkultur ermöglichen
„Unser Ziel war die Verbindung von
Pädagogik, Bauwerk und Ausstattung“,
erklärt Bürgermeister Benedikt Erhard,
„eine pädagogische Architektur also,
die eine neue Lern- und Teamkultur
BILD: Die Drehscheibe Lans bietet eine
ganz besondere Lernatmosphäre in hellen,
freundlichen Klassenräumen. (© GemNova)
ermöglicht.“ Grundlage des Konzepts
sind die Einbettung der Klassenräume
in Lerncluster, eine variable Möblierung
und eine technische Ausstattung auf
dem neuesten Stand. Die Gruppen- und
Differenzierungsräume des Kindergartens
und der Kinderkrippe sind nach
demselben Prinzip in Cluster-Form
gegliedert. Die Herausforderung, dies
perfekt umzusetzen, war groß. Architekt
Michael Schwärzler kleidete dies
in folgende Worte:
Im Jänner 2018 wurde das
Siegerprojekt gekürt, im
September 2020 wurde der
Betrieb aufgenommen -
die Gemeinde Lans setzt mit
dem Neubau der Volksschule,
des Kindergartens und der
Kinderkrippe im Eilzugstempo
ein gesellschaftspolitisches
Statement.
BILD: Die moderne Architektur
bettet sich gut in die Landschaft
ein. (© GemNova)
„Die Reduktion
auf Baukörper,
die in ihrer Form
klar und einfach
sind, aber gleichzeitig
über einen
hohen funktionalen
Mehrwert
verfügen, war
eine spannende
Aufgabe.“
66 tirol.modern und innovativ tirol.modern und innovativ
67
Ein großes Anliegen war dabei, „die Gebäude
in Bezug zur Natur und ihrer Umwelt
zu stellen und die Freiflächen rund um das
Bildungszentrum dabei optimal zu nutzen“,
so Architektin Ingrid Schwärzler.
Neben den Lern-, Ruhe- und Spielbereichen
für die Kinder wurden in transparenter
Bauweise auch eine Turn- und Mehrzweckhalle,
eine Schul- und Dorfbibliothek,
Räume für die Musikschule, ein Hort für die
Nachmittagsbetreuung und ein „Lanner
Wohnzimmer“ untergebracht, das in Verbindung
mit der Aula als Veranstaltungsraum
die Drehscheibe zur kulturellen Plattform
des Dorfes werden lässt.
Zeitgerecht und im Kostenrahmen fertiggestellt
Nach zweijähriger Vorarbeit des gesamten
Gemeinderats und der Teams von Volksschule,
Kindergarten und Kinderkrippe,
nach einem internationalen Architekturwettbewerb
und eineinhalb Jahren Bauzeit
wurden die neuen Häuser zum Start des
neuen Schuljahrs in Betrieb genommen.
Ein Projekt dieser Dimension als Bauherr
umzusetzen, war eine Herausforderung,
die eine kleine Gemeinde wie Lans nur mit
starken Partnern meistern konnte. „Ohne
die großzügige finanzielle Unterstützung
des Landes, die Mitwirkung der Dorferneuerung,
die Kreativität des Architekturbüros
Schwärzler und die Expertise der
GemNova im Projektmanagement wäre
die Umsetzung in dieser Form nicht möglich
gewesen“, betont Vizebürgermeister
Cedric Klose. „Trotz gestiegener Baupreise
und Corona-bedingter Verzögerungen ist
es uns mit verlässlichen Planern und Professionisten
gelungen“, so Alexander Gostner,
Bereichsverantwortlicher Infrastruktur
der GemNova, „das Projekt zeitgerecht und
unter Einhaltung des 2017 beschlossenen
Kostenrahmens abzuschließen.“
RECHTS: Die großzügigen Allgemeinflächen
laden nicht nur zum Lernen,
sondern auch zum Spielen ein und fördern
die Bewegung. (© GemNova)
„Trotz gestiegener
Baupreise und Coronabedingter
Verzögerungen
ist es uns mit verlässlichen
Planern und Professionisten
gelungen, das Projekt zeitgerecht
und unter Einhaltung
des 2017 beschlossenen
Kostenrahmens
abzuschliessen.“
ZUM AUTOR
DI ALEXANDER GOSTNER
Alexander Gostner ist seit 2016 bei der
GemNova und verantwortet den Bereich
Infrastruktur. In den letzten Jahren hat die
GemNova Infrastruktur bereits über 140
Projekte begleitet.
Kontakt: a.gostner@gemnova.at
68 tirol.bunt und vielfältig
ZUM AUTOR
MAG. MICHAEL
MAURER, MA
Michael Maurer ist in der
GemNova Akademie u. a. als
Deutschtrainer tätig. Er ist
dort für Weiterbildungen und
Qualitätsentwicklung verantwortlich
und ist Experte für
Sprachtests.
Kontakt:
m.maurer@gemnova.at
Zwei Helden und die Krux des Deutschen
Ivona ist vor sieben Monaten aus ihrem
Heimatland Rumänien nach Tirol gekommen,
um hier zu arbeiten. Sie hat inzwischen
ein paar Freunde gefunden und in
Gesprächen mit ihnen schon ein wenig
Deutsch gelernt. Sie kann ihren Freunden
erzählen, was sie in ihrer Freizeit gern
macht und letztes Wochenende erlebt
hat. Das klappt schon recht gut – ihre
Freunde verstehen sie, und Ivona versteht,
was ihre Freunde sagen. In der
Arbeit ist das jedoch anders.
die
Tomaten
Massimo, ein gebürtiger Italiener, lebt
schon seit fünf Jahren in Österreich. Er
arbeitet als Pfleger in einem Altersheim
im Oberinntal und ist dort bei Kolleginnen
und Kollegen sowie Bewohnerinnen
und Bewohnern sehr beliebt. Sein
Deutsch ist schon sehr gut, da er in
den letzten Jahren einige Deutschkurse
besuchte und letztes Jahr die B2-Prüfung
sogar mit Sehr gut bestand. Massimo
möchte sich jedoch weiterentwickeln und
sein Deutsch noch weiter verbessern.
Sprechen und Schreiben klappen schon
sehr gut, was ihm aber noch fehlt, sind
die Feinheiten der schen Sprache: Viele
deut-
Wörter haben mehr als
nur eine Bedeutung, im
Falle des Worts Läufer
sogar 24! Warum gehen
die einen hinauf und die
anderen herauf?
appetit
auf deutsch
„Deutsche Sprache, schwere Sprache“ – diesen Satz hört man
oft. Natürlich ist Deutsch nicht die allerleichteste Sprache, wenn
man sie erlernen möchte. Allerdings hilft der richtige Kurs und
fördert den Appetit aufs Lernen der deutschen Sprache.
Ivona ist Kellnerin in einem Gastronomiebetrieb
im Zillertal. Sie hat schnell nach
ihrer Ankunft in Tirol einen Job gefunden,
der ihr viel Spaß bereitet. Sie arbeitet
gern mit Menschen und ist sehr kommunikationsfreudig.
Probleme bereiten ihr
die vielen Fachbegriffe: Warum muss ich
Tische aufdecken und später abdecken?
Was ist der Unterschied? Was haben
Serviettenknödel mit der Tischserviette
zu tun? Was kann ich davon servieren?
Warum sagen die einen hocken, wenn sie
doch sitzen? Hinzu kommt, dass die Chefin
des Betriebs mit ihren Mitarbeitenden
gleich spricht, wie mit den
Kundinnen und Kunden:
im Zillertaler Dialekt.
Das Wort åftang hat
sie in keinem Deutschkursbuch
gelesen und
in keinem Wörterbuch
gefunden. Ivona ist
ganz verwirrt, als ihre
Chefin sie nach kur-
BILD: Reale Situationen
wie das Schreiben von
Whats-App-Nachrichten
werden geübt, um die Alltagskommunikation
zu
fördern. (© GemNova)
zem Krankenstand fragt, ob es ihr mehr
gutgeht. Muss das nicht besser heißen?
Woher soll sie denn auch wissen, dass
mehr im Zillertal auch wieder bedeuten
kann? Was Ivona nun weiterhilft, ist ein
Deutschkurs, der auf ihre Bedürfnisse
zugeschnitten ist. Dort, wo sie das lernt,
was sie tatsächlich braucht: Fachwortschatz
aus der Gastronomie, mündliche
Kommunikation, dialektale Ausdrücke.
Und was lern’ ma jetzt wirklich?
Reguläre Kurse werden dem konkreten
Sprachbedarf von Lernern oft nicht
gerecht, da diese Kurse wenig auf das
persönliche Umfeld der Teilnehmenden
(Situationen am Arbeitsplatz, konkreter
Wortschatz, Dialekt usw.) eingehen.
Zumeist schließen solche Kurse mit einer
Prüfung ab, daher liegt ihr Schwerpunkt
eher auf der Prüfungsvorbereitung.
Was Lernende – auch unsere beiden Helden
Ivona und Massimo – brauchen, sind
Kurse, in denen sie gezielt das lernen,
was sie für ihre Lebensbereiche brauchen.
Statt sukzessiver Einführung in die
Grammatik müssen spezifische Redemittel
(Fragen, Anweisungen, Meinungen
etc.) angeboten werden, die sich an der
Umgangssprache, am Dialekt sowie an
Situationen am Arbeitsplatz wie Tätigkeiten,
Aufgaben, Mängel oder Beschwerden
orientieren. Das Gelernte ist sofort
anwendbar.
Es muss sich somit ein Bild der Lebenssituation
der Lernenden gemacht werden
und die Aktivitäten im Sprachunterricht
dementsprechend angepasst werden.
Dazu ist ein individuell entworfenes
Lernmaterial notwendig. Und schließlich
gehören Dialekte zu Tirol. Daher sollte
bewusst das Verstehen von dialektalen
Ausdrücken eingebaut werden, ohne welche
die Alltagskommunikation in Tirol
unvorstellbar ist. So bekommen Lernende
einen Appetit auf Deutsch.
Die GemNova-Akademie bietet
maßgeschneiderte Deutschkurse
für Privatpersonen und Firmen an.
Das für einen erfolgreichen Spracherwerb
entwickelte Kurskonzept
basiert auf langjährigen Erfahrungen
der Trainerinnen und Trainer
und legt den Fokus auf Effizienz,
Individualität und Flexibilität.
tirol.bunt und vielfältig
Was Lernende
brauchen, sind
Kurse, in denen
sie gezielt
das lernen, was
sie für ihre
Lebensbereiche
brauchen.
69
Unterstützung für eine
Covid-19-konforme Ausrichtung
von Veranstaltungen
Für die Ausrichtung von Veranstaltungen
ist derzeit die
Durchführung einer Reihe
von zusätzlichen Maßnahmen
gesetzlich notwendig,
damit diese Veranstaltungen
Covid-19-konform abgehalten
werden. Um die Tiroler
Gemeinden bestmöglich
zu unterstützen, bietet die
GemNova ab sofort an, die
Maßnahmen für eine Covid-
19-konforme Abwicklung im
Auftrag der Gemeinde oder
kommunaler Einrichtungen
durchzuführen.
Sie möchten mehr zu diesem
Thema erfahren? Manfred
Schiechtl (m.schiechtl@
gemnova.at) hilft Ihnen gerne
weiter.
70 tirol.ist schön
tirol.ist schön 71
TIROLER
BURGEN UND SCHLÖSSER –
ERINNERUNGSORTE EINER
WECHSELVOLLEN GESCHICHTE
LINKS: Die Kronburg
ist die Ruine einer Felsenburg,
die 1380 von Hans
von Starkenberg erbaut
wurde. Sie befindet sich
auf einer steilen hohen
Felskuppe zwischen
Zams und Schönwies.
(© Felix Richter)
OBEN: Die Burgruine
Rattenberg wurde 1254
erstmals urkundlich
erwähnt. Sie war eine
wichtige Grenzfestung
des Herzogtums Bayern.
(© Felix Richter)
LINKS: Die Burg
Freundsberg am
südlichen Stadtrand
von Schwaz liegt ca.
170 Meter über der
Talsohle des Inntals.
Die Burg wurde 1150
von den Herren von
Freundsberg erbaut.
(© Felix Richter)
72 tirol.ist schön tirol.ist schön
73
BILD: Schloss Landeck wurde ursprünglich als „tirolisch
landesfürstliche“ Gerichtsburg im 13. Jahrhundert erbaut.
Unter den Rittern Schorfenstein erlebte das Schloss eine
Glanzzeit. Heute beheimatet das Schloss Landeck ein
Museum mit Dauerausstellungen über Jakob Prandtauer
und über die Schwabenkinder. (© Felix Richter)
ZUM FOTOGRAFEN
FELIX RICHTER
Felix Richter studierte Journalismus
an der Universität von Rio
de Janeiro. Seit 1997 war Richter
als Berufsfotograf, Verleger und
Schriftsteller in Brasilien tätig. Er
veröffentlichte 20 Fotografiebücher,
fünf Romane und hatte
zahlreiche Fotoausstellungen. 2017
übersiedelte Richter mit seiner
Familie nach Innsbruck und arbeitet
heute als Social-Media-Manager
und Fotograf.
Kontakt: f.richter@gemnova.at
OBEN: Die Burg Fernstein
ist eine Höhenburg
im Tiroler Ortsteil Fernstein
der Gemeinde Nassereith.
Die heutige Burg
wurde 1288 erstmals
urkundlich erwähnt.
(© Felix Richter)
RECHTS: Die Ruine der
Burg Thaur wird 1232 als
Eigentum von Graf Albert
III. von Tirol genannt.
Anna Katharina von Mantua
war 1592 die letzte
fürstliche Bewohnerin.
Die Reste der ehemaligen
gewaltigen Burganlage
liegen ca. 100 Höhenmeter
oberhalb des Dorfes
Thaur. (© Felix Richter)
74 tirol.wirtschaftet
75
Jetzt neue
Hendler!
LR IN ZOLLER-FRISCHAUF UND
GEMNOVA BEI UNTERNEHMENSBESUCHEN
IM TIROLER OBERLAND UND INNSBRUCK
Im Rahmen einer Besuchstour mit GemNova wurden
die Firmen Pure Green in Roppen und die Firma Tomaselli
Sportlerei + Schusterei in Innsbruck besucht.
UNTEN:
tomaselli & ganznah.tirol. Alois Rathgeb
(GF GemNova), Andreas Tomaselli,
LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Christian
Tomaselli, Bernhard Moll (ganznah.tirol)
(© GemNova)
Was für eine Freud –
auf ganznah.tirol sind
wieder neue Händler
im Stall eingezogen.
Jetzt gleich die neuen
Angebote checken.
Auf geht's!
Tirol im Fokus
1
Online schauen und Online
oder vor Ort kaufen. Tiroler 2
Stärkung der
3
Kaufleute.
www.ganznah.ti rol
Produkte kaufen, die
aus der Region sind.
OBEN:
Pure Green & ganznah.tirol. Alois
Rathgeb (GF GemNova), Ingo Mayr
(Bürgermeister Roppen), Bernhard Moll
(ganznah.tirol), LR in Patrizia Zoller-Frischauf,
Gordon Koell (Pure Green), Ernst
Schöpf (Präsident Tiroler Gemeindeverband)
(© GemNova)
Seit 2007 entwickelt und produziert
Pure Green hochwertige Naturkosmetik.
Der Hersteller mit Sitz in Roppen ist ein
zuverlässiger Partner für Markenanbieter,
Hotellerie und Handel. Moderne Produktionsanlagen
und motivierte Mitarbeitende
stellen flexibel und effizient die
gewünschten Produkte her. Neben einer
Unternehmensvorstellung durch Dr. Gordon
Koell konnten bei einer Betriebsführung
die verschiedenen Produktionsprozesse
in Augenschein genommen werden.
Pure Green und Tomaselli sind auch aktiv am Tiroler
Marktplatz: ganznah.tirol (www.ganznah.tirol).
Die Tomaselli Sportlerei + Schusterei
wurde im Herbst 2018 gegründet und
bietet seinen Kundinnen und Kunden die
gewohnt hohe qualitative Schusterarbeit,
wie sie seit Jahrzehnten an diesem Standort
gelebt wird. Zusätzlich ist Tomaselli
ein kompetenter Partner für Skibergsteigen
und Laufsport und bietet unter anderem
die größte Traillaufschuhauswahl
Tirols. Innovationen und Entwicklungen
in diesem Sportsegment wurden von Andreas
Tomaselli eindrucksvoll erklärt.
Pure Green und Tomaselli sind auch aktiv
am Tiroler Marktplatz: ganznah.tirol (www.
ganznah.tirol). Der Tiroler Gemeindeverband,
die GemNova sowie die Bezirksblätter
haben den digitalen Marktplatz
ganznah.tirol ins Leben gerufen.
76 tirol.swirtschaftet
IM INTERVIEW MIT ANDREAS GRÜNER
Jetzt
neu
77
(© Arlberg Photography)
Seit der Gründung im Jahr 1922 steht
die Firma Grüner in Zams für Verlässlichkeit,
Beständigkeit und Nachhaltigkeit
in Sachen Lebensmittel. Regionalität
und Qualitätsbewusstsein steht immer
im Vordergrund. Neben den klassischen
Lebensmittelmarken führt die Firma Grüner
auch ausgesuchte Spezialitäten aus
dem Tiroler Oberland.
Lieber Andreas! Es freut uns sehr, dass
du uns über deine Erfahrungen mit
ganznah.tirol erzählen möchtest. Was
waren deine Beweggründe, bei diesem
Marktplatz mitzumachen?
Wir waren in der Vergangenheit schon
bei mehreren Plattformen mit einem
Online-Shop präsent. Von da her hatten
wir schon einige Erfahrungen gesammelt
bzw. Lehrgeld bezahlt. Die Plattform ganznah.tirol
startete genau in der Lockdown-
Phase heuer im Frühjahr. Das kam uns
entgegen, und wir waren von Anfang an
„voll“ dabei.
Man kann als Händler verschiedene
Versandmöglichkeiten auf ganznah.tirol
auswählen und anbieten. Wie schaut
es da bei euch aus? Werden alle Käufe
versendet oder gibt es auch Kundinnen
und Kunden, die gekaufte Ware in Zams
selber abholen?
Diese Kunden sind für uns interessant,
da sie Frequenz in unseren C+C-Markt
bringen und wir die Chance eines Zusatzverkaufes
haben.
Mit ganznah.tirol bietet es sich an,
Produkte am Marktplatz sofort online
zu kaufen – oder online anzuschauen
und später im Betrieb vor Ort zu
kaufen. Hast du derartige Erfahrungen
machen können, dass der Kunde sich
zuerst online erkundigt, dann aber bei
euch vor Ort einkauft?
Dank Facebook-Werbung und Verlinkung
kann man sehr schnell und sehr viele
potenzielle Kunden erreichen. Nicht bei
allen C+C-Kunden erfährt man das Kaufmotiv
– jedoch konnten wir durch Gespräche
an der Kasse erfahren, dass der
Kunde aufgrund des Online-Shops
erst erfahren hat, dass wir ein
spezielles Produkt im Sortiment
haben.
Welche Empfehlung würdest
du gerne anderen Händlern
geben, wenn es um Produktplatzierung
im Online-Marktplatz
geht? Was sollten sie auf jeden
Fall nicht machen?
Wenn man Produkte im Shop
von ganznah.tirol einstellt, sollte
man sich die Artikel dann aus
Sicht des Käufers betrachten –
ein interessierter Käufer möchte
so viel wie möglich über das
Produkt erfahren, denn niemand
kauft „die Katz’ im Sack“.
Was wünschst du dir für die
Zukunft bezüglich regionalem
Marktplatz?
DAS GESPRÄCH
FÜHRTE
BERNHARD MOLL
Bernhard Moll ist seit September
2020 bei der GemNova und verantwortet
das Projekt ganznah.
tirol. Verschiedene Positionen im
Vertrieb, Produkt- und Projektmanagement,
national und international,
haben für spannende
Erfahrungen und Erfolge gesorgt.
Kontak: b.moll@gemnova.at
Mehr
Knödel
für a e!
Mit dem digitalen Restaurantgutschein von
Jausengeld, bei dem mehr Knödel für alle
übrigbleiben! Jausengeld funktioniert dabei wie
eine Kreditkarte und ist auch so sicher.
Der digitale
Essensgutschein
von Jausengeld
Bis heute haben wir einen Großteil der
ganznah.tirol-Bestellungen per Post verschickt.
Einige wurden auf Basis „Selbstabholung
bei uns im Geschäft“ bestellt.
… dass möglichst viele Tiroler
Händler online gehen und dass
dadurch ein abgerundetes Sortiment
angeboten wird.
78 tirol.wirtschaftet
tirol.wirtschaftet
79
hollu – Nachhaltige Reinigung
und sichere Hygiene made in Zirl
Smarte Lösungen für mehr Hygienesicherheit
In Zeiten, in denen Dinge mit Menschen
kommunizieren und digitale Technologien
zum Leben gehören, nutzt auch das
zukunftsorientierte Unternehmen hollu die
vielen Chancen der Digitalisierung. Um
den komplexeren Herausforderungen in
Sachen Hygiene gerecht zu werden und
auch die notwendige Sicherheit für uns
alle zu schaffen, helfen neue Werkzeuge.
Tools wie die neue hollu-Softwarelösung
NOA gewährleisten eine neue Prozesssicherheit
und unterstützen dabei, die täglichen
Reinigungs- und Desinfektionsabläufe
verlässlich abzuarbeiten. Transparent,
nachvollziehbar dokumentiert und digital
vernetzt, erleichtert der digitale Hygienemanager
NOA den Reinigungsalltag und
bewirkt sichere Hygienestandards. Mehr
Details auf: www.noa.online
serbelastung kontinuierlich
zu reduzieren.
Wertvolles
Praxiswissen
GemNova und hollu
bieten seit Jahren
gemeinsame Reinigungsschulungen
an.
Die für heuer geplanten
Schulungen mussten
leider abgesagt
werden, aber es sind
bereits neue Termine
für 2021 geplant. In
den Seminaren wird
ein Einblick in die professionelle
Reinigung und den Einsatz von
Reinigungsmitteln gegeben, immer unter
den Aspekten, Kosten zu sparen und die
Umwelt zu schonen.
OBEN: Moderne Produktionsstandards,
neue Technologien und optimierte Prozesse
am Hauptstandort Zirl sichern die
hohe Produktqualität des Tiroler Hygienespezialisten
hollu. (© hollu)
Viele Gemeinden in Tirol vertrauen auf die Unterstützung des
Hygienespezialisten hollu. Die GemNova arbeitet mit hollu seit
2011 erfolgreich zusammen.
Lebendige Nachhaltigkeit in der holluworld
„Wir wollen dazu beitragen, dass die
Erde auch für die nächsten Generationen
lebenswert bleibt. Deshalb haben wir die
17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
– Sustainable Development Goals,
kurz SDGs – in unserer DNA verankert
und leben tagtäglich danach“, betont hollu-Geschäftsführer
Simon Meinschad. So
entwickelt hollu Forschung & Entwicklung
verstärkt Rezepturen auf Basis nachwachsender
Rohstoffe mit dem Ziel, die Abwas-
UNTEN: Alle
Produkte der ökologischen
Linie hollueco
sind mit dem österreichischen
Umweltzeichen
und EU-Ecolabel
zertifiziert,
wodurch sowohl die
hohe Umweltverträglichkeit
als auch die
erstklassige Produktqualität
belegt sind.
Gleich direkt bestellen
auf: www.hollu.
shop (© hollu)
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ZERTIFIZIERTE DESINFEKTION – WIRKSAM & SICHER!
Gleich bestellen auf www.hollu.shop!
ZUM AUTOR
PHILIPP PILSER
Philipp Pilser ist bei der Firma
hollu Systemhygiene GmbH als
Verkaufsleiter in Tirol und Vorarlberg
für Bildung & öffentliche
Einrichtungen sowie Gesundheitsund
Sozialwesen zuständig.
Reinigung hat bei hollu lange Tradition –
über 115 Jahre, um genau zu sein. Mit der
Produktion und eigener Forschung und
Entwicklung sichert das Familienunternehmen
Innovation und Qualität made
in Austria. Hollu arbeitet mit seinen Kundinnen
und Kunden eng zusammen und
kennt beispielsweise auch die täglichen
Hygieneherausforderungen von Kindergärten,
Schulen oder Alten- und Pflegeheimen
ganz genau.
EN-geprüfte
Qualitätsprodukte
hollu Systemhygiene GmbH | Tel. +43 5238 52800 | www.hollu.com
279Tirol_inseratline_neu_Rundum_sorglos_98x118_2020_11_(1 Seite).indd 1 11.11.20 08:28
80 tirol.blickt über die Grenzen
tirol.blickt über die Grenzen
81
Die unsichtbare
Grenze
„Europaregion
heißt, nach vorne
zu blicken und
Stück für Stück
die Grenze unsichtbar
zu machen.“
ZUM AUTOR
MAG. REINHOLD
OBLAK
Aufgewachsen in Kärnten studierte
Reinhold Oblak an den Universitäten
Wien und Perugia, Italien. Er war viele
Jahre Journalist, Konzernsprecher,
Vorstand und Aufsichtsrat. Seit 2018
ist er bei der GemNova für die Unternehmenskommunikation
zuständig.
Kontakt: r.oblak@gemnova.at
Die Europaregion Tirol, Südtirol
und Trentino, kurz Euregio,
wurde 1998 gegründet. Das Ziel:
die Zusammenarbeit zwischen
den seit 1918 geteilten Landesteilen
zu verstärken. Der Vorsitz
wechselt alle zwei Jahre, derzeit
präsidiert das Bundesland Tirol.
Doch was verbirgt sich hinter
der Euregio, geht es nur um
reine Symbolpolitik oder gibt es
auch konkrete Ergebnisse? Eine
kleine Bestandsaufnahme.
Wenn Siegfried Steger, einer der vier
legendären „Pusterer Buam“, die in den
Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
in Südtirol viele Anschläge verübten und
in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt
wurden, sich daran erinnert, ist er noch
immer aufgebracht. „Das war eine wirklich
ganz schlimme Zeit damals. Wir waren
Fremde im eigenen Land, überall war
italienisches Militär. Es gab Hausdurchsuchungen,
unsere Freunde wurden in
den Gefängnissen gefoltert, einige starben.
Andere wieder, wie etwa der Luis
Amplatz, wurden heimtückisch ermordet.
All das nur, weil wir Südtiroler waren und
Tiroler bleiben wollten.“ Tempi passati,
könnte man heute sagen, dennoch war
auch diese Zeit der „Südtirol-Bumser“ ein
Schritt hin zur Euregio.
Das Gemeinsame im Fokus
Für den gebürtigen Oberländer Matthias
Fink, turnusmäßiger Generalsekretär der
Euregio, ist klar: „Europaregion heißt, nach
vorne zu blicken und Stück für Stück die
Grenze unsichtbar zu machen. 1994 fand
die erste Sitzung der drei Landesregierungen
von Tirol, Südtirol und dem Trentino
statt, ein Jahr später trat Österreich
der EU bei, dann wurde unsere gemeinsame
Vertretung in Brüssel eröffnet. Ein
klares, ein wichtiges Signal.“ Wobei, der
historischen Wahrheit willen: Der damalige
italienische Staatspräsident Oscar Luigi
Scalfaro zeigte sich darob nicht begeistert
und verurteilte diese Europaregion mit
scharfen Worten.
Dennoch wurde 1998 die Euregio gegründet,
im gleichen Jahr erfolgte mit dem
Schengen-Abkommen auch die Öffnung
der Grenzen. Weitere zwei Jahre später
gab es bereits einen gemeinsamen Stand
bei der Expo sowie die erste gemeinsame
Landesausstellung zusammen mit dem
Trentino. Heute hat die Euregio ihr zentrales
Büro mitten in der Bozner Altstadt;
neben Fink, der bereits von Anfang an
dabei ist, sind noch weitere 13 Personen
dort beschäftigt.
Konkrete Ergebnisse
Dass die Euregio vor allem Symbolpolitik
betreibe, keine konkreten Ergebnisse
vorweisen könne, stellt Fink vehement in
Abrede. Und er listet dazu gleich zwei Beispiele
aus der jüngeren Vergangenheit auf:
MAG. MATTHIAS FINK
GENERALSEKRETÄR EUREGIO
Beispiel Nummer eins: Seit 1. August dieses
Jahres gibt es unter dem etwas sperrigen
Namen „Euregio2Plus“ ein fürwahr
interessantes Angebot: Zwei Erwachsene
können in Begleitung von bis zu drei Kindern
alle öffentlichen Verkehrsmittel in
Tirol, Südtirol und dem Trentino nutzen.
Und ja, natürlich kann dieses Angebot auch
von nur einem oder zwei Erwachsenen
ohne Kinder genutzt werden. Das Besondere
an diesem Tagesticket: der wirklich
wohlfeile Preis von 39 Euro für die gesamte
Gruppe. Fink: „Damit ist es etwa möglich,
dass fünf Personen mit dem Zug von
Innsbruck nach Bozen fahren, mit der Seilbahn
auf den Ritten und mit der Schmalspurbahn
weiter zu den Erdpyramiden. Und
das um 39 Euro für alle zusammen. Ach
ja, die Rückfahrt nach Innsbruck ist darin
natürlich auch inkludiert.“ Als nächster
Schritt, der indes wohl noch etwas dauern
wird, ist dann die Einführung eines Euregio-Jahrestickets
geplant.
Zweites Beispiel: Forschende haben heuer
bereits das vierte Mal die Möglichkeit,
ihre grenzüberschreitenden wissenschaftlichen
Projekte gefördert zu erhalten. Im
Rahmen dieses Euregio-Wissenschaftsfonds
wurden bis zum Fristende am 7.
Oktober gezählte 66 Projekte eingereicht.
Die Fördersumme beträgt diesmal drei
Millionen Euro. Wie groß das Interesse an
interregionalen Forschungsprojekten tatsächlich
ist, zeigen, so Fink, die Zahlen der
vergangenen drei Jahre. „Insgesamt gab
es 120 Einreichungen, dabei wurden über
5,5 Millionen Euro an 16 konkrete Projekte
ausgeschüttet. Ein weiterer Beweis, was
die Euregio alles auf die Füße stellen kann,
wie sehr das den Menschen in diesen drei
Regionen zugutekommt.“
Licht und Schatten
Etwas differenzierter sieht das Ganze der
Südtiroler Historiker Hans Heiss. Vor allem
in der Verkehrspolitik, beim Transit über
den Brenner, im Tourismus- oder Wirtschaftsbereich
gäbe es nach wie vor Partikularinteressen.
„Das Hemd ist den jeweiligen
Regionen eben näher als der Rock. Und
das wird sich auch so schnell nicht ändern.“
So sei es etwa nach wie vor nicht gelungen,
den Tourismus in Südtirol sowie Nord- und
Osttirol zu einer gemeinsamen Marke zu
verbinden. Im Gegenteil, die Regionen blieben
scharfe Konkurrenten beim Werben
um die Gäste, so der Historiker.
„ES GIBT LICHT UND
SCHATTEN, DOCH DIE
GRUNDSÄTZLICHE
RICHTUNG STIMMT.“
UNIV.-DOZ. DR. HANS HEISS
HISTORIKER SÜDTIROL
Eine deutliche Trendwende hin zu einer
„Politik der Ergebnisse“ erkennt Heiss
freilich seit 2008/09. Dies hänge auch
BILD: V. l.: die drei
Landeshauptleute Maurizio Fugatti (Trentino),
Günther Platter (Tirol) und Arno Kompatscher
(Südtirol) bei ihrer Vorstandssitzung im Oktober
im Stift Stams. (© Land Tirol, Oss)
mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther
Platter zusammen, der sich seit
Amtsantritt wirklich um eine Aufwertung
bemühe. Seit Anfang 2014 gäbe es dabei
auch tatkräftige Unterstützung von Südtirols
Landeshauptmann Arno Kompatscher,
außerdem sei Landeshauptmann
Maurizio Fugatti aus dem Trentino ein
kongenialer Partner. Sein Fazit: „Es gibt
Licht und Schatten, doch die grundsätzliche
Richtung stimmt.“
Drei Landeshauptleute in Stams
Anfang Oktober trafen sich die drei Landeshauptleute
zu ihrer Vorstandssitzung
im Stift Stams. Natürlich stand dabei einmal
mehr das Thema Corona im Zentrum,
also die Frage, wie man noch intensiver
kooperieren könnte. Schon zu Beginn
der Pandemie im heurigen Frühjahr halfen
sich die drei Regionen wechselseitig mit
Schutzmaterialien aus, Tirol nahm außerdem
Südtiroler Intensivpatienten in der
Innsbrucker Klinik auf. Das war konkrete
Nachbarschaftshilfe.
Für die bevorstehende Wintersaison, so
betonten Tirol, Südtirol und das Trentino
Anfang Oktober unisono, sei man dabei,
möglichst gleiche Vorgaben und Standards
zu erarbeiten. Das ist einmal eine
Ansage. Mal schauen, was am Ende des
Tages dabei konkret herauskommt.
82 tirol.mobil 1) tirol.mobil
MIT DEM DIENSTFAHR-
RAD ZUR ÜBERGABE DES
ELEKTROAUTOS
RENAULT verdoppelt die staatliche Investitionsprämie!
Profitieren Sie von attraktiven staatlichen Förderungen! *
Die Renault E-Mobilitäts-Range
83
Stolz präsentierten Zirls Bürgermeister
Thomas Öfner und Robert
Kaufmann, Geschäftsführer des ’s
zenzi, des Sozialzentrums Zirl, ihre
neueste Errungenschaft: einen e-
Kangoo von Renault für die Lieferungen
von „Essen auf Rädern“.
Den Schlüssel für den e-Kangoo überreichte
Robert B. Kollnig vom GemNova-Fuhrparkmanagement,
das für die Abwicklung der Anschaffung
beauftragt worden war. Der Sozial- und
Gesundheitssprengel Spezi und das Sozialzentrum
’s zenzi beliefern täglich bis zu 50 Zirlerinnen
und Zirler mit frisch zubereitetem Essen.
Freiwillige stellen diese Speisen, die im ’s zenzi
in speziellen Warmhaltebehältern angerichtet
werden, mit Unterstützung von Zivildienern jeden
Tag direkt zu.
Dafür steht ihnen jetzt der neue e-Kangoo zur
Verfügung, mit dem sie im Vergleich zum bisher
genutzten Dieselfahrzeug ca. 1.700 Liter Diesel
im Jahr einsparen sollten. „Wenn wir in Zirl künftig
Fahrzeuge anschaffen, werden wir vorab prüfen,
ob wieder ein Elektroauto infrage kommt“, so
Bürgermeister Öfner. Der e-Kangoo dürfte also
nicht das letzte Zirler Elektroauto sein.
AUTOR
ROBERT BALAZINEC KOLLNIG
Auch der Bauhof in Inzing setzt auf einen Renault
Kangoo Z.E. „Der e-Kangoo war zuletzt stark
nachgefragt und eignet sich bestens für Einsätze
im Bauhof oder bei ‚Essen auf Rädern‘“, so Kollnig.
Im harten Arbeitsalltag zählt vor allem die Reichweite.
Damit Sie beruflich weiterkommen, ist der
Renault Kangoo Z.E. mit mehreren technischen
Neuerungen für einen größeren Aktionsradius
ausgerüstet. Die 33-kWh-Batterie speichert, im
Vergleich zur Vorgängerbatterie mit 22 kWh, 50
Prozent mehr Energie. Zugleich geht der 44-kW-
Motor besonders effizient mit dieser Energie
um. Die Klimaanlage mit Wärmepumpe heizt
oder kühlt batterieschonend den Innenraum. So
schafft der e-Kangoo mit einer Batterieladung
bis zu 230 Kilometern nach WLTP. Für maximale
Praxistauglichkeit sind zudem zahlreiche Funktionen,
Services und Applikationen für Navigation,
Kommunikation und Multimedia an Bord.
Auch das Laden der Batterie ist einfach
und bietet mehrere praktische Möglichkeiten.
Die Wallbox als Ladestation für
zu Hause, eine Ladestation am Arbeitsplatz
sowie ein ausgebautes Netz an
öffentlichen Ladepunkten sorgen für
Ihre Unabhängigkeit. Die GemNova
arbeitet seit Jahren erfolgreich mit der
Firma Dosenberger bei der Fahrzeuganschaffung
zusammen und berät die
Gemeinden sehr gerne.
Österreichs meistgekauftes Elektroauto RENAULT ZOE ** • Leistbare und alltagstaugliche Fahrzeuge
• Langjährige Erfahrung und Kompetenz • Renault ZOE • Cityflitzer Twizy • Kangoo Z.E. & Master Z.E.
als praktische Elektro-Transporter
* Nähere Informationen im Autohaus. **Quelle: Statistik Austria, Zulassungen PKW-LKW mit Elektroantrieb von 01.01.2012 bis 30.09.2020. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfotos.
Stromverbrauch ZE Range: 21–6,1 kWh / 100 km, homologiert gemäß WLTP. Datenstand 20. Juli 2020.
OBEN:
Auch der Bauhof
in Inzing erledigt
seine täglichen
Aufgaben mit
einem e-Kangoo.
(© GemNova)
LINKS:
Sehr vorbildlich
und äußerst klimaschonend
reiste Bürgermeister
Thomas Öfner
zum Übergabetermin
für das Elektroauto
an, nämlich mit dem
Dienstfahrrad der
Marktgemeinde Zirl.
(© GemNova)
STANDORTE:
INNSBRUCK NEU-RUM, Serlesstraße 1
Tel. 0512/261130-0, office@dosenberger.com
DOSENBERGER-PLASELLER ZAMS, Buntweg 8
Tel. 05442/62304, zams@dosenberger.com
200601_Dosenberger_indi_Elektrorange_Anzeige_255x140_RZ.indd 1 29.10.20 17:08
Als Klimabündnisgemeinde war es für mich klar, dass bei der nächsten Ersatzinvestition
im Fuhrpark die Alternative E-Auto geprüft werden muss. Nicht zuletzt
durch die kompetente Beratung von Robert Kollnig wurde schlussendlich über
die GemNova ein e-Kangoo angeschafft. Mit dem Auto können die anfallenden
Arbeiten im Dorf durch den Bauhof zu unserer vollsten Zufriedenheit abgewickelt
werden. Die Abwicklung über die GemNova erfolgte problemlos.
MAG. JOSEF WALCH,
BÜRGERMEISTER VON INZING
LINKS:
Der neue Renault
Kangoo Z.E. mit passender
Beklebung.
(© GemNova)
84 tirol.mobil
tirol.mobil
85
Die regionale Mobilität zählt
mit zu den größten Herausforderungen
nachhaltiger
Lebensweise. Auch in Tirol.
Egal ob mit dem öffentlichen
Verkehr, dem Rad oder anderen
multimodalen Mobilitätsformen.
Stehenbleiben will
niemand.
Vor allem über die Regionsgrenzen hinaus
ist ein funktionierendes Mobilitätskonzept
essenziell und erhöht die Lebensqualität
der lokalen Bevölkerung. Einige touristisch
geprägte Regionen haben die Notwendigkeit
erkannt, ihr saisonales Mobilitätsangebot
den Einheimischen ganzjährig
zugänglich zu machen. Zwei dieser Vorreiterregionen
sind das Seefelder Plateau
und die Zugspitzarena. Das auf rund 1.100
Höhenmeter liegende Seefelder Plateau
umfasst die Gemeinden Reith, Seefeld,
Scharnitz, Leutasch und Telfs mit dem
Ortsteil Buchen, beherbergt ca. 9.000 Einwohnerinnen
und Einwohner und hat ca.
zwei Millionen Gästenächtigungen im Jahr.
GANZJÄHRIG
REGIONAL MOBIL
ZUM AUTOR
DIPL-BW. ANDREAS KNAPP, MBA
Andreas Knapp ist bei der GemNova im Bereich Multimodale
Mobilität tätig. Er verfügt über jahrelange Erfahrung bei der
Planung, Finanzierung und Ausschreibung von regionalen
Mobilitätskonzepten.
Kontakt: a.knapp@gemnova.at
Das Seefelder Plateau besitzt eine ausgezeichnete
Anbindung an das Schienennetz
und seit dem Umbau des Bahnhofs Seefeld
auch einen sehr attraktiven Mobilitätsknoten
in der Region. Jedoch ist neben
dem saisonalen Mobilitätsangebot kaum
gut nutzbarer öffentlicher Verkehr vorhanden.
Dies hat die zuständigen Personen
zum Handeln bewegt, und so wurde
eine regionale Mobilitätsplanung in Auftrag
gegeben.
Die Hauptproblematik liegt sicherlich in
der Topografie, der teilweisen Zersiedelung,
den Hauptverkehrsströmen in zwei
Richtungen (nach Innsbruck und Telfs),
der Anbindung der zahlreichen touristischen
Hotspots und der notwendigen
Überzeugungsarbeit, neue, verbesserte
Angebote des öffentlichen Verkehrs zu
nutzen. Die wesentlichen Vorteile dieses
Projekts sind der gemeinsame Wille aller
beteiligten Gemeinden, zusammen mit
dem Tourismus ein modernes und verbessertes
Angebot für Einheimische und Gäste
gleichermaßen zugänglich zu machen,
durch gute fußläufige Erreichbarkeit sowie
Nachhaltigkeit, die gemeinsam mit der
Rad- und E-Mobilität entsteht.
In Planung stehen ganzjährig getaktete
Verbindungen Richtung Leutasch (Anbindung
von Ober- und Unterleutasch), Verbindungen
nach Telfs, Verbesserungen bei
Schülerverbindungen, Kapazitätserweiterungen
und dies alles abgestimmt auf den
Schienenfahrplan. Weiters soll die Radinfrastruktur
näher beleuchtet und ausgebaut
werden (Radabstellanlagen, Radwege,
E-Bike-Ladestationen …).
„Nicht nur unsere Gäste sind beim
Thema Verkehr wichtig, sondern
auch die Einheimischen. Wir versuchen
jetzt, gemeinsam einige Dinge
umzusetzen, neue Trends aufzugreifen,
damit wir unseren Gästen und
der lokalen Bevölkerung ein bestmögliches
Angebot bieten können.“
ELIAS WALSER
BILD:
Der Bahnhof Seefeld ist
ein Knotenpunkt für die
umliegenden Gemeinden.
(© Bergbahn)
GESCHÄFTSFÜHRER TVB
OLYMPIAREGION SEEFELD
Sehr ähnlich gelagert ist die Situation
im Ehrwalder Becken. Die auf rund 1.000
Höhenmeter liegende Zugspitz-Arena
umfasst die Gemeinden Ehrwald, Lermoos,
Biberwier, Heiterwang, Bichlbach und Berwang,
beherbergt knapp 7.000 Einwohnerinnen
und Einwohner und hat ca. 1,65
Millionen Gästenächtigungen im Jahr.
Die Gemeinden Ehrwald und Lermoos
besitzen beide einen Bahnhof und damit
eine Anbindung an das Schienennetz Richtung
Reutte und Garmisch-Partenkirchen/
München sowie mit Umstieg Richtung
Innsbruck. Jedoch ist auch hier neben dem
sehr guten saisonalen Mobilitätsangebot
kaum öffentlicher Verkehr vorhanden.
Die Problemstellungen liegen hier im
Besonderen in der bestehenden Raumordnung,
der fehlenden abgestimmten Parkraumbewirtschaftung,
den Hauptverkehrsströmen
in drei Richtungen (nach Reutte,
Zugspitzbahn
GARMISCH
Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck),
der Anbindung der zahlreichen touristischen
Hotspots und der notwendigen
Änderung im Mobilitätsverhalten der
Einheimischen. Die wesentlichen Vorteile
sind auch hier die gemeinsame Vorgangsweise
der Gemeinden mit dem
Tourismus, Angebote zu schaffen, die
den Einheimischen und den Gästen gleichermaßen
zugutekommen, sowie die
gute innerörtliche Erreichbarkeit, die
gemeinsam mit der Radmobilität entsteht.
Im Fokus stehen auch hier ganzjährig
getaktete Verbindungen im Talboden,
abgestimmt auf den Schienenfahrplan,
der Ausbau der saisonalen Anbindungen
Richtung Bichlbach/Berwang und
Heiterwang (Heiterwanger See, Highline
179), ein Konzept für die Parkraumbewirtschaftung
sowie der Ausbau der Gästekartenmitnahmeregelung.
EHRWALD
Skigebiet Marienberg
BIBERWIER
LERMOOS
„In Zukunft versuchen wir, die
Fahrpläne im Talkessel Lermoos,
Ehrwald und Biberwier
zu vereinfachen, um den öffentlichen
Verkehr attraktiver zu
gestalten“
FRANZ DENGG
BERGBAHN TIROLER
ZUGSPITZBAHN
Mehr Informationen finden Sie im
Videobeitrag „Smarte Mobilität“
bei 279.Tirol auf YouTube.
INNSBRUCK
IMST
So werden Videobeiträge
auch für die schmale Geldtasche
leistbar
Die Erstellung eines Videobeitrags
scheitert vor allem bei
kleineren Gemeinden meist
an den Kosten. Als Unternehmen
der Tiroler Gemeinden
bietet die GemNova nun
einen äußerst kostengünstigen
Ausweg.
Sie möchten mehr zu diesem
Thema erfahren? Manfred
Schiechtl (m.schiechtl@
gemnova.at) hilft Ihnen gerne
weiter.
86 tirol.wissen
tirol.wissen
87
Semantische Technologien –
Wissensmanagement der Zukunft
AUTOREN
ELIAS KÄRLE, BSC MSC &
DR. DIETER FENSEL
Semantic Technology Institut der
Universität Innsbruck (STI)
Die Suche nach Information hat sich innerhalb
weniger Jahre mehrfach gewandelt.
Die Rolle, die ursprünglich Bücher, Zeitschriften,
Printmedien, Television und
Radio einnahmen, wurde sehr schnell von
Computer oder Handy übernommen. Die
Information beziehen diese neuen Medien
aus dem Internet, oder genauer, dem World
Wide Web. Das Web, wie es kurz genannt
wird, ist auch die Informationsquelle für
die neueste Entwicklung in der Informationsbeschaffung,
nämlich die Suche durch
intelligente Assistenten, wie Alexa, Google
Home, Siri oder diverse Chatbots. Doch die
Intelligenz dieser Systeme ist begrenzt, und
die Messlatte dafür ist die Verfügbarkeit
von relevanten Informationen, von digitalisiertem
Wissen.
Semantische Technologien, die auf Daten
angewandt werden, um daraus Wissen
zu machen, helfen Assistenzsystemen
Wissen zu verstehen und entsprechend
weiterzugeben. Dieses Wissen kann zum
Beispiel auf klassischen Webseiten eingebunden
oder in explizit dafür konzipierten
Datenbanken, den Knowledge Graphs,
gespeichert werden.
Die dafür nötigen technischen Voraussetzungen
werden gesammelt als semantische
Technologien bezeichnet. Zum Beispiel
Ontologien, das sind Sammlungen
von Typen und deren Eigenschaften, um
Datensätze maschinenlesbar zu beschreiben.
Knowledge Graphs sind graph-basierte
Speicherstrukturen, die auf die Speicherung
semantisch angereicherter Daten spezialisiert
sind. Oder auch Systeme, die Webseiten
und Knowledge Graphs durchsuchen
und automatisch mit den dort gefundenen
Daten umgehen können. Letztere sind
unter anderem, wie oben genannt, intelligente
Sprachassistenten und Chatbots.
UM WISSEN MIT
SEMANTISCHEN TECH-
NOLOGIEN ANZUREI-
CHERN, ZU BEREINIGEN,
ZU SPEICHERN UND
DANN WEITER ZU PUB-
LIZIEREN, GIBT ES VIER
SCHRITTE.
In diesem Beitrag wollen wir erklären,
wie Wissen, basierend auf semantischen
Technologien, so verwaltet werden kann,
dass es maschinell besser und einfacher
verarbeitet und verstanden wird und wie
semantische Technologien dazu beitragen,
das Web lesbarer und verständlicher zu
machen. Um Wissen mit semantischen
Technologien anzureichern, zu bereinigen,
zu speichern und dann weiter zu publizieren,
beschreiben die Autoren des Buches
„Knowledge Graphs“ [Fensel et al., 2020]
den Knowledge Management Lifecycle. Dieser
besteht aus vier Schritten: Knowledge
Creation (Wissenserzeugung), Knowledge
Hosting (Wissensspeicherung), Knowledge
Curation (Wissensaufbereitung) und Knowledge
Deployment (Wissensverbreitung).
Jeder dieser vier Schritte benötigt in seiner
Anwendung ein hohes Maß an Aufmerksamkeit
und in seiner Umsetzung einen
hohen Level an Know-how und technologischen
Grundlagen.
Bei der Knowledge Creation zum Beispiel
ist es wichtig, dass die Daten mit einer
möglichst weit verbreiteten „semantischen
Sprache“, einer Ontologie, beschrieben
werden. Hier bietet sich schema.org,
aufgrund seiner weltweiten Verbreitung,
sehr gut an. Beim Knowledge Hosting ist
es wichtig, dass die semantisch annotierten
Daten in einem speziellen Format
gespeichert werden, um den vollen Funktionsumfang,
den semantische Technologien
mit sich bringen, zum Beispiel das
effiziente Abarbeiten komplizierter Anfragen,
abrufbar zu machen. Die Knowledge
Curation, der wohl schwierigste Schritt
im Knowledge Management Lifecycle,
beschäftigt sich mit der Qualität der
Daten. Duplikate müssen eliminiert oder
integriert werden, fehlerhafte Informationen
erkannt und bestenfalls behoben
werden – und das möglichst automatisiert,
da beim Knowledge Management
mitunter Milliarden von Datensätzen
betrachtet werden. Schließlich gilt es beim
Knowledge Deployment, die semantisch
annotierten Daten einer möglichst breiten
Anwenderschicht einfach und effizient zur
Verfügung zu stellen, um damit nützliche
Anwendungen zu bauen.
In der Praxis gibt es dazu viele Anwendungsbeispiele,
in denen die Verwendung semantisch
annotierter Daten gegenwärtig oder
zukünftig zum Einsatz kommt. Neben den
angesprochenen Chatbots oder intelligenten
Assistenzsystemen wie Alexa, Google Home
oder Siri sind semantische Technologien vor
allem in der Publikation von Open Data von
großer Bedeutung. Klassisches Open Data, wie
zum Beispiel Open Government Data, ist meist
nicht oder nur bedingt maschinenlesbar, und
zur Verwendung müssen Daten mühsam von
Hand aufbereitet werden. Bei der Publikation
der Daten als „5 Sterne Linked Open Data“
jedoch, werden Daten so mit semantischen
Annotationen angereichert, dass sie implizit
maschinenlesbar und -verständlich sind.
GemNova arbeitet derzeit mit dem Semantic
Technology Institute der Universität Innsbruck
an einem Projekt, das sich mit semantisch
annotierten Daten beschäftigt. Dabei wird
der Knowledge Management Lifecycle auf den
Themenbereich Pflege angewandt. Daten zum
Thema Bedarf, Bedürfnisse, Personal, Qualifikationen
und Verfügbarkeiten werden erfasst,
semantisch aufbereitet, in einem teilweise offenen
Knowledge Graph gespeichert und dann in
einer Matchmaking-Plattform zur Anwendung
gebracht. Letztere nutzt die hervorragenden
Eigenschaften semantisch angereicherter
Daten hinsichtlich des Semantic Matchmakings,
des Verknüpfens zweier Datensätze, hier
des Pflegebedarfs und der Deckung durch das
passende Pflegepersonal.
Zukünftig werden wir immer mehr auf semantische
Technologien zurückgreifen und vertrauen
können. Neben semantisch annotierten
Daten werden auch semantisch annotierte
Services verfügbar sein. Diese bringen
dann Maschinen in die Lage, Verkaufs- und
Buchungsschnittstellen auf Webseiten oder in
Knowledge Graphs selbstständig zu finden und
eigenständig darauf zu handeln. Dadurch könnten
große Aggregationsplattformen wie Amazon
oder Booking.com deutlich an Marktmacht
verlieren und kleine Anbieter von Produkten
und Services wieder mehr an Sichtbarkeit und
somit Wichtigkeit gewinnen.
STI und GemNova
arbeiten aktuell an
einem Projekt mit
semantisch
annotierten Daten
im Pflegebereich.
BILD:
Das intelligente Assistenzsystem
„Alexa“ als
Beispiel für die Anwendung
von semantischen
Technologien. (© Jan
Antonin Kolar/unsplash)
1
https://schema.org . 2 http://data.gv.at . 3 https://5stardata.info/de/
Fensel, D., Şimşek, U., Angele, K., Huaman, E., Kärle, E., Panasiuk, O., Toma, I., Umbrich,
J. & Wahler, A. (2020). Knowledge Graphs. Springer International Publishing.
88 tirol.spart
tirol.spart
89
FÖRDERUNGEN
RICHTIG BEANTRAGEN
ZUM AUTOR
BERNHARD HOFER, MSC
Bernhard Hofer ist CEO der Cemit
Speeding up Innovation GmbH, welche
sowohl Start-ups, Gemeinden als auch
Großunternehmen im Innovationsprozess
begleitet.
In den letzten Wochen wurde ich häufig von Bekannten und
Geschäftspartnerinnen und -partnern darauf angesprochen, wie
wir als Unternehmen noch einen Überblick über die Vielzahl an
COVID19-Förderungen und generellen Förderprogrammen behalten
können. Vielfach wurde und wird sogar der Begriff „Förderdschungel“
in den Mund genommen. Nun, wir als Cemit sehen dies natürlich im
Rahmen unserer Tätigkeit als Innovationsmanager etwas anders,
denn damit Vorhaben gezielt auf ihre Förderfähigkeit geprüft werden
können, bedarf es einer klaren Orientierung und strukturierten Vorgangsweise.
Diese notwendige klare Orientierung und Strukturierung
der Projektausrichtung kann aber dann insofern sehr schwierig sein,
wenn beispielsweise die Ausgangsbasis für das Projekt bzw. das zu
lösende Problem oder auch die Idee nicht klar definiert worden ist.
So kommt es in der Praxis leider häufig vor, dass die grundlegende
Zielrichtung, wie z. B. ich will via Digitalisierungsmöglichkeiten meine
Prozessabläufe in der Organisation vereinfachen, zum Anlass
genommen wird, rein nach Digitalisierungsförderungen gesucht wird.
Dann stoßen die Organisationen auf Fördercalls, in welchen jedoch
klar zum Ausdruck gebracht wird, dass eine reine Automatisierung
gar nicht gefördert werden kann. Die jeweiligen handelnden Personen
vergessen hierbei zu präzisieren, welche Art von Prozesse bzw.
Adaptionen eigentlich verbessert werden sollen. Handelt es sich
beispielsweise um organisationsübergreifende Prozesse, bei denen
sämtliche Stakeholder interagieren, sodass eine übergreifende Wertschöpfung
erreicht oder verbessert werden kann, dann sehen die
Förderpotenziale schon wieder anders aus. Durch diese erweiterten
Perspektiven findet eine Ideenauswahl statt, anhand der die Zielsetzung
optimal erreicht werden kann. Dafür haben wir einen fünfstufigen
Innovationsprozess definiert, der klassisch wie folgt verläuft:
2BEWERTUNG
IDEE/KONZEPT
Auf Basis der Analyse der Innovationsidee
startet die wahl und Evaluierung der idea-
Ideenauslen
Vorgangsweise anhand eines
360-Grad-Bewertungsmodells.
PROBLEM-
STELLUNG
Wir begleiten unsere Kundinnen
und Kunden mittels exakter Analyse
des zu lösenden Problems
bzw. der Innovationsidee und
definieren eine geeignete und
strukturierte Zielsetzung.
4UMSETZUNG
3FINANZIERUNG
Nun erfolt die Planung der Finanzierung.
Dabei screenen wir nach
passenden Förderungen. Alternativ
begleiten wir Finanzierungsrunden
mit Banken oder suchen
nach Investoren.
Nach der Konzeption und der
gesicherten Finanzierung
geht es an die Umsetzung
des Projekts. Wir unterstützen
unsere Kunden bei der
Projektabwicklung, Berichterstattung
und Koordinierung
der Projektpartner.
5
VERMARKTUNG
Ist die Lösung entwickelt, wird
Markteintritt und Vermarktung
vorbereitet. Hier helfen wir bei
sämtlichen administrativen Aufgaben
und sammeln Feedback
von Markt und Anwendern.
KOMMENTAR
MAXIMILIAN HUBER
GEMNOVA
Durchblick im Förderdschungel
Von der Analyse der Möglichkeiten über die
fachlich richtige Antragstellung und Prozessabwicklung
bis hin zur korrekten Abrechnung
von Förderungen ist es ein langer Weg. Gerade
in Zeiten wie diesen, wo alle Fördermöglichkeiten
für Gemeinden maximal ausgeschöpft
werden sollen, um das ohnehin schon angespannte
Budget zu entlasten und Investitionen
tätigen zu können, ist es essenziell, den
Überblick im Förderdschungel zu bewahren.
Ob bei Infrastrukturprojekten, im Bereich der
Digitalisierung oder bei Themen rund um
Umwelt, Mobilität und Klima, das Spektrum
an unterschiedlichen Förderprogrammen auf
den diversen Ebenen ist weitreichend. Zudem
entscheiden oft Nuancen über einen positiven
oder negativen Förderbescheid bzw. die Höhe
der Förderung. Gerne unterstützen wir mit
unserer Erfahrung die Gemeinden dabei, sämtliche
Förderpotenziale bestmöglich zu nutzen.
Demzufolge wird ersichtlich, dass der eigentliche
Punkt der Finanzierung, u. a. natürlich auch via
Fördermöglichkeiten, generell erst in der Mitte
der Innovationsvorhaben zum Tragen kommt und
bis dahin eine Schärfung der Ausgangssituation
und Zielsetzung erfolgen muss.
Wir als Cemit haben erkannt, dass auch durch
einen vermeintlichen Förderdschungel ein strukturierter
Weg führen kann, der schlussendlich
auch in einer eigenen Förderstrategie bzw. in
einem Big Picture endet. So kann sich jegliche
Art von Organisation (öffentlich, Unternehmen
etc.) ihr eigenständiges Fördersystem aufbauen,
ohne dass irgendwelche „Potenziale“ übersehen
werden. Wir als Cemit bieten diesbezüglich ein
sogenanntes Förderscreening an, anhand dessen
sämtliche relevanten Potenziale analysiert sowie
eine Ausgangsbasis für ein kontrolliertes Fördermanagement
geschaffen werden kann.
90 tirol.spart tirol.spart
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M +43 664 60187 24230
T M +43 +43 512 664283116 60187 24230
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92 tirol.spart
tirol.spart
93
Egal ob der im Winterdienst eingesetzte Traktor samt Anbaugeräten,
der Bauhof-LKW oder das Löschfahrzeug – der Fuhrpark
einer Gemeinde ist so vielfältig wie die damit verbundenen
kommunalen Anforderungen.
LINKS UNTEN:
Die Ausschreibung des
TLF für Volders verlief
vorbildhaft.
(© GemNova)
Aufgrund des in die Jahre gekommenen
alten Feuerwehrfahrzeuges
hat der Gemeinderat die
Anschaffung eines TLF 3000
beschlossen. Uns war eine reibungslose
und rechtlich korrekte
Ausschreibung wichtig. Daher
haben wir uns für die GemNova
entscheiden. Wir konnten uns
voll auf die Zusammenarbeit
verlassen und wurden fachkundig
beraten. Zudem war auch die
Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr
Volders beispielhaft.
MAXIMILIAN HARB
BÜRGERMEISTER GEMEINDE
VOLDERS
In jedem Fuhrpark sind allerdings auch
von Zeit zu Zeit Neuanschaffungen unausweichlich.
Sei es, weil es Probleme bei der
Erlangung eines gültigen „Pickerls“ gibt, der
Zahn der Zeit an den Fahrzeugen nagt oder
die Gemeinde neue Aufgaben übernommen
hat (z. B. Selbstbesorgung der Schneeräumung
oder ein neu gebauter Straßenabschnitt
samt Tunnel).
WIE? WANN? WIE VIEL?
Im Zuge der Beschaffung stellen sich für
den öffentlichen Auftraggeber verschiedenste
Fragen:
+ Wie sieht es mit der Finanzierung aus?
+ Welche technischen Spezifikationen
muss das zu beschaffende Fahrzeug
jedenfalls aufweisen?
+ Was gilt es in Bezug auf das Bundesvergabegesetz
(BVergG 2018) zu
beachten?
+ Wie viel Zeit ist einzuplanen, bis das
Fahrzeug von der Gemeinde übernommen
werden kann?
Nicht nur in der aktuellen Zeit ist die
Frage der Finanzierung wesentlich und
sollte daher am Beginn eines jeden
Beschaffungsprozesses stehen. Nachdem
die Anschaffung eines Fahrzeuges
in der Gemeinde grundsätzlich
beschlossen wurde, gilt es,
etwaig zur Verfügung stehende
(Landes-)Förderungen auszuloten
und sich deren Abruf
von den zuständigen Stellen
bestätigen zu lassen (optimalerweise
vor dem Beginn des
Ausschreibungsprozesses).
Die technischen Anforderungen ergeben
sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck
und den Erfahrungen der Nutzer
– Bauhofmitarbeiter, Feuerwehr etc. –, die
mit den Fahrzeugen tagtäglich ihren Aufgaben
nachkommen, diese bedienen und
für die ordnungsgemäße Wartung sorgen.
Deshalb ist es auch unumgänglich, die entsprechenden
Expertinnen und Experten
aus der Gemeinde in das Projekt federführend
einzubinden, denn nur sie können
sämtliche Fragen bei der Erstellung eines
technischen Leistungsverzeichnisses vollumfänglich
beantworten.
Herausforderung BVergG 2018
Die Meisterung der (vergabe-)rechtlichen
Herausforderungen gestaltet sich dabei
schon etwas schwieriger, da das in den
meisten Tiroler Gemeinden keine alltäglich
aufkommende Thematik ist. Nachdem
die Leistung definiert und eine Leistungsbeschreibung
erstellt wurde, gilt es, den
geschätzten Auftragswert sach- und fachkundig
zu ermitteln. Von diesem zentralen
Schritt hängt die gesamte weitere rechtliche
Beurteilung – Ober- oder Unterschwellenbereich
– und die damit zur Verfügung
stehenden Vergabeverfahren mit ihren
jeweilig zu beachtenden Fristen und eigenen
Abläufen ab. Die angewandte Berechnungsmethode
darf jedoch nicht den Zweck verfolgen, die
Bestimmungen des BVergG 2018 zu umgehen
(z. B. unsachliche Trennung zusammengehörender
Leistungen, um bestimmte
Vergabeverfahren an- bzw. abzuwenden).
Dieses „Umgehungsverbot“ ist explizit im
BVergG 2018 verankert.
Ist der Auftragswert bestimmt, kann nun
geprüft werden, welche Vergabeverfahren
zur Verfügung stehen. Übersteigt dieser
bei Liefer- und Dienstleistungen aktuell
214.000 Euro (exkl. USt.), sind die speziell
für den Oberschwellenbereich geltenden
Bestimmungen heranzuziehen (u. a. EUweite
Bekanntmachung, längere Fristen).
Diese sehen auch die zwingende elektronische
Abwicklung der Vergabeverfahren
vor. Aber auch im Unterschwellenbereich
angesiedelte Verfahren unterliegen den
gesetzlichen Regelungen und Formvorschriften.
Oft wird außer Acht gelassen,
dass man sich selbst beim Unterschreiten
der 100.000 Euro (exkl. USt.) nicht im
„vergaberechtsfreien“ Raum bewegt, sondern
auch hier u. a. die im BVergG 2018
normierten Grundsätze einzuhalten sind.
Obwohl nicht zwingend, entscheiden sich
aufgrund der Vorteile, wie der Sicherstellung
der Transparenz und der effizienteren
Abwicklung, öffentliche Auftraggeber auch
im Bereich der Unterschwelle bereits vermehrt
für eine elektronische Vergabe.
Wie bereits erwähnt, gehen mit den verschiedenen
Verfahren auch speziell einzuhaltende
Fristen einher. Aufgrund des
breiten Spektrums der zu beschaffenden
Fahrzeuge und der vorab zu beachtenden
Projektschritte und Lieferzeiten lässt sich
die Frage nach der Dauer des gesamten
Prozesses nicht einheitlich beantworten.
LINKS OBEN: Die
GemNova unterstützte
die Gemeinde
Langkampfen bei der
Beschaffung eines
LKW. (© GemNova)
Die Anschaffung des LKW mit
nützlichem Zubehör war für
mich eine betriebswirtschaftlich
begründbare Entscheidung.
Der Einsatz des Fahrzeuges im
Gemeindebauhof ist produktivitätsfördernd,
indem es den Zeitaufwand
reduziert und Kosten
vermindert. Einsatzbereiche gibt
es mehr als ursprünglich angedacht.
Nach zwei Jahren im Einsatz
ist uns allen klar: Den LKW
hätten wir schon früher anschaffen
sollen. Die Begleitung des
komplexen Ausschreibungsverfahrens
durch die GemNova war
äußerst hilfreich.
ANDREAS EHRENSTRASSER
BÜRGERMEISTER GEMEINDE
LANGKAMPFEN
94 tirol.spart tirol.spart ENTGELTLICHE tirol.hat EINSCHALTUNG
recht 95
LINKS: Das neue
Fahrzeug der Freiwilligen
Feuerwehr Mils.
(© GemNova)
BEGINN EINER NEUEN ÄRA
ZU DEN AUTOREN
(© Autopark)
Rein der Ausschreibungsprozess (Abklärung
der Finanzierung, Erstellung der
Unterlagen, Durchführung des Vergabeverfahrens
bis Zuschlagserteilung) kann
jedoch schnell drei bis sechs Monate in
Anspruch nehmen.
Somit sollte sich eine Gemeinde, die beispielsweise
die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs
plant (die Lieferzeit
beträgt durchschnittlich ca. 14 Monate)
darauf einstellen, dass dieses erst nach
rund 20 Monaten in der Feuerwehrhalle
eintrifft.
Die Gemeinde Mils bedankt sich bei der
GemNova für die vorbildliche Abwicklung
der Ausschreibung für den Ankauf des neues
Feuerwehrfahrzeuges. Für alle Projektbeteiligten
war die GemNova ein verlässlicher
und kompetenter Partner.
Allein oder mit Partner?
Bei jedem einzelnen Projekt sollte somit
die Gemeinde die technischen Anforderungen,
die vergaberechtlich einzuhaltenden
Bestimmungen, die damit verbundenen
zeitlichen Vorgaben, die terminlichen
Vorstellungen und die eigenen internen
Ressourcen beachten. Erst dann kann
entschieden werden, welche Leistungen,
Verantwortungen und Risiken die
Gemeinde selbst übernehmen und welche
sie an externe Projektpartner auslagern
möchte. Wesentlich ist dabei
immer, rechtzeitig einen Projektplan
und die damit verbundenen Etappenziele
zu definieren, damit das entsprechende
Fahrzeug ohne Verzögerungen und
dadurch eventuell auftretende Kostensteigerungen
vergaberechtlich abgesichert
für den Einsatz in der Gemeinde
übernommen werden kann.
MAG. MARTIN
SCHONGER
Martin Schonger ist seit 2015
bei der GemNova und im Bereich
Recht vorwiegend für die Ausschreibung
von Fahrzeugen verantwortlich.
Kontak: m.schonger@gemnova.at
ROBERT BALAZINEC
KOLLNIG
Robert B. Kollnig ist von Beginn
an bei der GemNova tätig. Er
koordiniert den Bereich Beschaffung
und ist darüber hinaus im
Fuhrparkmanagement tätig. Im
Laufe der Jahre hat er zahlreiche
Gemeinden und Feuerwehren bei
der Beschaffung von Fahrzeugen
unterstützt.
Kontakt: r.kollnig@gemnova.at
ROLAND KLINGLER, MBA
AMTSLEITER
GEMEINDE MILS
DR. PETER HANSER
BÜRGERMEISTER
GEMEINDE MILS
Am 17.9.2020 fand im
Autopark Innsbruck der offizielle
Spatenstich zum ambitionierten
und einzigartigen Neubauprojekt
„Volvo Cube“ statt.
Als alleiniger Markenbotschafter für Volvo
in Nordtirol setzt der Autopark damit
ein klares Zeichen für die gemeinsame
Zukunft mit der schwedischen Premiummarke.
Inhaber und Geschäftsführer Mag.
Michael Mayr präsentierte der geladenen
Presse gemeinsam mit den Vertretern
von Volvo Car Austria Karin Stalzer und
Jürgen Anlauf die Details zum 4 Millionen
Euro umfassenden Investment. Ebenerdig
dürfen sich Volvokunden auf ein einmaliges
Schauraumambiente freuen mit
direktem Zugang zum Werkstattbereich.
Unterirdisch wird ein modernes Reifenlager
errichtet, welches bis unter den
bestehenden Baukomplex hinein ragen
wird samt separaten Tiefgaragenplätzen.
Im ersten Stock entstehen zwei
hoch moderne Schulungsräume für die
eigenen Mitarbeiter um deren bestmögliche
Weiterbildung im eigenen Haus
sicherstellen zu können. Und am Dach
wird ein Auslieferungszentrum für Nutzfahrzeuge
integriert.
„Dieser Neubau ist in zweifacher Hinsicht
einmalig: gerade in diesen schweren Zeiten
haben wir uns für dieses Investment
eingesetzt, um die Autoparkgruppe nicht
nur zukunftsfit zu machen sondern vor
allem als visionären Arbeitgeber zu manifestieren.
Unser Team glaubt fest an die
Leidenschaft für Mobilität und wir alle
sind unglaublich stolz, mit diesem Projekt
neue Maßstäbe für die Automobilbranche
„Wir sind
unglaublich stolz
mit diesem Projekt
neue Maßstäbe
für die Automobilbranche
in Tirol
setzen zu können.“
MAG. MICHAEL MAYR
INHABER UND
GESCHÄFTSFÜHRER AUTOPARK
Tirols setzen zu können“, so Mayr freudig.
„Mit etwa einem Jahr Bauzeit rechnen wir –
unser Innsbrucker Team steht wie gehabt
mit allen Services und Leistungen für Sie
zu Verfügung. Unsere Parkplatzsituation
wird sich während der Bauphase etwas
zuspitzen, wir bitten jetzt schon unsere
Kunden um Verständnis, Geduld und um
etwas Flexibilität bei der Suche nach einem
Parkplatz im Autopark oder rundherum.“
96 ENTGELTLICHE tirol.spart EINSCHALTUNG
tirol.hat recht
GemNova.Menschen
97
EFFIZIENTE ENERGIEVERSORGUNG
MIT ERDGAS UND BIOGAS
Das zarteste Urgestein
Erdgas und Biogas erfüllen alle Anforderungen an moderne Energieträger
wie Umweltverträglichkeit, Effizienz und Versorgungssicherheit.
Ob im Haushalt zum Heizen und zur
Warmwasserbereitung, in der Hotellerie
oder als Treibstoff: Erdgas und Biogas
punkten durch ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten,
sind vergleichsweise
emissionsarm - Biogas ist zudem klimaneutral
- und bestechen durch die ruß- und
feinstaubfreie Verbrennung. Eine Umstellung
des Heizsystems auf Erdgas oder
Biogas ist mit geringem Aufwand möglich.
Zudem sind Gasgeräte energieeffizient,
platzsparend und lassen sich dank ihrer
geräuscharmen Arbeitsweise komfortabel
in den Wohnbereich integrieren.
Schon gehört?
Gasheizungen sind kostengünstig und
komfortabel
Für jeden Einsatzbereich gibt es moderne
energiesparende Gasgeräte: Die mit Erdgas
oder Biogas betriebenen Brennwertgeräte
erreichen durch die Wärmegewinnung
aus den Abgasen eine maximale Ausnutzung
der eingesetzten Energie und dadurch
Einsparungen bis zu 40 % des Energieverbrauchs
und bis zu 50 % der Energiekosten
gegenüber Altanlagen. Sie lassen sich auch
sehr gut mit Solaranlagen oder anderen
alternativen Heizsystemen kombinieren.
An sonnigen Tagen liefert die Solaranlage
TIGAS sorgt für Wärme in Tirol
Wärme, in sonnenarmen Zeiten und in der
Nacht das Erdgas-Brennwertgerät.
Mehr als 120.000 Haushalte, Industrie- und
Gewerbebetriebe in mehr als 170 Tiroler
Gemeinden profitieren bereits von den
wirtschaftlichen, umweltfreundlichen Energieträgern
Erdgas und Biogas. Die TIGAS
baut die bestehenden Gasnetze bedarfsorientiert
weiter aus und erschließt neue
Gemeinden mit Erdgas und Biogas.
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Dank kluger und einfacher Lösungen. Und damit Sie es auch in Zukunft warm genug haben, setzt die TIGAS
gleich auf mehrere Wärmequellen. So sorgt die TIGAS langfristig für Behaglichkeit und ein gesundes Klima.
Robert Balazinec Kollnig leidet nicht unter Alzheimer. Zum einen ist er dafür einfach noch zu jung,
andererseits kommt es ja wie aus der Pistole geschossen: „Am 16. April 2013.“ Kurze Nachdenkpause.
„Ja, ganz sicher, am 16. April 2013 war mein erster Arbeitstag bei der GemNova.“
Damals, im Frühjahr 2013, residierten
die insgesamt fünf Leute (Rathgeb war
Geschäftsführer, somit rein formal kein
Mitarbeiter) noch in einem Haus am Edith-
Stein-Weg, ganz in der Nähe des Wiltener
Platzls in Innsbruck. „Eigentlich war das
eine größere Wohnung“, so Kollnig, „ein
kleiner Eingangsbereich, drei Zimmer, WC,
Küche, Abstellraum. Zu fünft haben wir
uns dort dennoch sehr wohlgefühlt. Und
sind vor lauter Ideen, vor lauter Arbeit und
Energie fast geplatzt.“
Die Geburt der Gemeindebetreuung
Unmittelbar mit der GemNova zu tun hatte
Kollnig schon seit 2011. Als engagierter
Außendienstler der Firma ACP, die ihrerseits
gerade eine Ausschreibung der Gem-
Nova gewonnen hatte. Kollnigs Aufgabe
war es somit, Computer in Gemeinden
und an Schulen zu verkaufen. „So bin ich
dann halt quer durch Tirol zu den einzelnen
Gemeinden gefahren, hab’ dort wichtige
Kontakte geknüpft, viel geredet und
Computer verkauft.“
BILD:
Robert Balazinec
Kollnig, seit über
sieben Jahren das
zarte Urgestein der
GemNova. Gleichzeitig
Arbeitsplatzwanderer
und
personalisierter
Informationsschalter.
(© GemNova)
Zwei Jahre später wechselte er dann endgültig
zur GemNova, wieder in den Außendienst.
Seine Aufgabe: die Bekanntheit des
Unternehmens zu erhöhen, Imagepflege
zu betreiben, das Ohr ganz nah beim Bürgermeister,
der Bürgermeisterin zu haben,
Aufträge in den Edith-Stein-Weg zu bringen.
„Das war eigentlich die Geburtsstunde
der Gemeindebetreuung, nach wie vor
das Herz der GemNova.“
Michael, Magdalena, Yvonne, Angelika
Nach Robert kamen dann die anderen, die
auch heute noch die Kraft, die Kompetenz,
die Leidenschaft des Unternehmens ausmachen:
Michael Kirchmair, Magdalena
Ralser, Yvonne Hubmann, Angelika Johnston.
Und noch viele andere. Ende 2013
übersiedelte die Mannschaft aus Frauen
und Männern dann an den Sparkassenplatz,
mitten ins Zentrum von Innsbruck.
Dort gab es dann sogar einen eigenen
Besprechungsraum sowie fünf Büros samt
Toiletten. All das mit schöner Aussicht,
weil hoch oben im vierten Stock gelegen.
„So wirklich voll akzeptiert war die Gem-
Nova in dieser Frühzeit noch nicht“, erinnert
sich Kollnig. „Bei meinem ersten
Bürgermeistertag in Nussdorf/Debant, in
Osttirol, an der Grenze zu Kärnten, haben
sich nur acht oder neun Bürgermeister zu
uns gesellt, um über verschiedene Projekte
zu reden. Da haben wir uns schon ein bisserl
als Fremdkörper gefühlt, aber das hat
sich mittlerweile völlig geändert.“
Der Arbeitsplatzwanderer
Geändert hat sich in den nächsten Monaten
auch die Zahl der Beschäftigten. Aus
fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
wurden zehn, dann 15, 20. Kollnig, nach wie
vor umtriebig in den Tiroler Gemeinden
unterwegs, verlor nach und nach seinen
Arbeitsplatz, wörtlich gemeint. „Da ist es
dann schon mal vorgekommen, dass ich,
zurück am Sparkassenplatz, plötzlich keinen
eigenen Sessel, keinen Tisch mehr
hatte. Dieser wurde nämlich für einen neuen
Kollegen gebraucht, der mittlerweile
angestellt wurde. Da war ich dann eben
der Arbeitsplatzwanderer“, erinnert sich
das zarte Urgestein lachend.
Das steile Wachstum indes ging weiter.
2016 erfolgte die Übersiedlung in die
Adamgasse, mit noch viel mehr Büros,
Besprechungsräumen, Küchen, Rumpelkammern
und Toiletten. Die Aufträge der
Gemeinden nahmen deutlich zu, somit
stieg auch die Zahl der Beschäftigten.
„Das war eine spannende Zeit, ich wurde
dabei zum personalisierten Informationsschalter:
Die Gemeinden fragten mich,
„was gibt’s Neues bei der GemNova?“ Und
die Kolleginnen und Kollegen fragten, „was
gibt’s Neues in den Gemeinden?“
Und heute?
Heute koordiniert Robert Balazinec Kollnig
– vielen auch bekannt als Blitzy – die
Beschaffung und ist Teil des Teams Fuhrparkmanagement.
Sein Arbeitsplatz ist
gesichert, auch weil dort unverwechselbare
Fotos von Frau und Sohn stehen. Außerdem
sitzt ihm Mario Foidl gegenüber, der schon
sorgsam darauf achtet, dass sich niemand
auf den Sessel des ehemaligen Arbeitsplatzwanderers
setzt.
VON REINHOLD OBLAK
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
Ein Unternehmen der TIWAG-Gruppe
Weiter denken. Besser bleiben. TIGAS.
www.tigas.at
98
99
Bei unserer Dorfentwicklung haben wir ganz bewusst
die Einwohnerinnen und Einwohner von Reith mit
eingebunden, denn unter ihnen gibt es viele innovative
Köpfe mit tollen Ideen. Den gesamten Prozess
haben wir mit tatkräftiger Unterstützung der GemNova
schrittweise umgesetzt, ohne deren Erfahrung und
Expertise hätten wir es nicht geschafft. Es ist immer
wieder ein großer Vorteil, auf deren Hilfe und Kompetenz
zurückgreifen zu können. Nicht umsonst ist die
GemNova das Unternehmen aller Tiroler Gemeinden.
Mit der Laura Stigger Bike Challenge stand unser Dorf einmal
mehr im Blickpunkt der sportlichen Öffentlichkeit. Dabei
haben wir intensiv mit der GemNova zusammengearbeitet
und positive Erfahrungen gemacht. Den Blick auch nach außen
zu wenden und Gutes ins Land zu holen, bringt Mehrwert,
den wir nutzen konnten. Mit dem GemNova-Team macht es
auf alle Fälle Freude, gemeinsame Projekte umzusetzen. Und
beide Seiten profitieren davon.
STEFAN JÖCHL
BÜRGERMEISTER REITH
BEI KITZBÜHEL
ERIKA ROGL
BÜRGERMEISTERIN
KALS AM GROSSGLOCKNER
Wer die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
haben will, muss sich als Gemeinde
schon anstrengen. Vor allem wenn es
darum geht, eine verlässliche Urlaubsvertretung
oder eine kompetente Person für
eine offene Stelle zu finden. Wir setzen
darum auf das umfassende Netzwerk, auf
die beeindruckende Expertise der GemNova.
Als kleine Gemeinde können wir uns
nicht um jedes Detail kümmern, darum
lassen wir uns gern helfen. Die GemNova
verspricht nichts, was sie nicht auch einhalten
kann
Mit dem Neubau der Volksschule, des Kindergartens
und der Kinderkrippe haben
wir in unserer Gemeinde einen wichtigen
Markstein zur Dorfentwicklung gesetzt.
Mit diesen hellen, freundlichen Bauwerken
entstand im Herzen unserer Gemeinde
die Drehscheibe Lans. Das gesamte
Projektmanagement verantwortete dabei
die GemNova, und das in einer Form, die
wohl beispielgebend für solch große Projekte
ist. Deshalb konnten sowohl der
Zeitplan als auch die Kosten eingehalten
werden. Die GemNova ist tatsächlich
der kompetente Partner, das verlässliche
Unternehmen der Tiroler Gemeinden.
Wir
bleiben wir
selbst.
Wir sind davon überzeugt, dass Menschen selbstbestimmt handeln können.
Wir erwarten von allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie Verantwortung
übernehmen und ihr Tun darauf ausrichten, einen gesellschaftlichen Beitrag zu
leisten. Wir sind alle gleich, wir unterscheiden nicht nach Funktion und Verantwortlichkeit
und begegnen allen mit Wertschätzung. Wir lieben und leben
Vielfalt in all ihren Farben und bleiben bei unserem Handeln authentisch.
Wir
vertrauen
einander.
LUKAS PEER
BÜRGERMEISTER NAVIS
CEDRIC KLOSE
VIZEBÜRGERMEISTER LANS
Jede Person, die diese Grundsätze mitträgt, kann innerhalb unseres
Rahmens mitgestalten, sich einbringen, eigenverantwortlich und eigenorganisiert
handeln und dabei individuelle Wege wählen.
IMPRESSUM: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: GemNova Dienstleistungs GmbH | Adamgasse 7a, A-6020 Innsbruck, office@gemnova.at,
+43 (0) 50 4711, www.gemnova.at, © 2020. Herstellung und Druck: Alpina Druck GmbH, www.alpinadruck.com. Auflage: 9.400 Stück. Anzeigenverkauf:
Mag. Bernhard Müssiggang, www.bmw-agentur.at. Konzept & Gestaltung: Mitspieler – Kommunikation & Gestaltung, www.mitspieler.at. Textkorrekturen:
Text:Quell, Innsbruck, www.text-quell.at. Redaktionsschluss: 12.11.2020. Mit „Entgeltliche Einschaltung“ gekennzeichnete Artikel sind bezahlte Informationen
und fallen nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.
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2,0 TDCI 95 kW / 130 PS, 6-Gang, Frontantrieb
310 L2H1 · 350 L2H1 · 350 L3H1
SERIENAUSSTATTUNG:
• 2. Reihe mit 4 Sitzen
• Sitzpaket 13 mit Fahrersitz + Beifahrerdoppelsitz
• Außenspiegel mit kurzem Arm, elektr. einstellbar + beheizbar
• Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer
• MyConnection Radio - Bluetooth
• Radio-Paket 2
• Zentralverriegelung
• Elektr. Fensterheber vorne
• Frontscheibe beheizbar
• Statisches Abbiegelicht
• Klimaanlage, manuell
• Bodenbelag gummiert
• AdBlue-Tank 21 Liter
• Berganfahr-Assistent
• Reserverad
• Anhängekupplung
35 Stück lagernd
* Angebot richtet sich an Unternehmer mit mind.
1 Fahrzeug im Fuhrpark, Preis beinhaltet Händlerbeteiligung,
Lagerabverkaufsprämie und Ford Credit-Bonus in Höhe von
800,- netto. Leasingberechnung der Ford Credit,
Laufzeit 48 Monate, 20.000 km pro Jahr, keine
Anzahlung, Zinssatz 3,350 % variabel,
Finanzierungsgenehmigung vorbehaltlich Prüfung durch
Ford Credit. Angebot gültig solange der Vorrat reicht.
Gilt nur bei Lagerfahrzeugen, Garantie 7 Jahre oder
200.000 km Ford Protect Basic.
Symbolbilder, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.
310 L2H1 statt € 31.153,-
Jetzt bei Leasing Sie sparen ca.
€ 20.990,- * 32,5 %
mtl. € 325,-
ohne Anzahlung
350 L2H1 statt € 32.553,-
Jetzt bei Leasing Sie sparen ca.
€ 21.990,- * 32,5 %
mtl. € 342,-
ohne Anzahlung
350 L3H1 statt € 33.503,-
Jetzt bei Leasing Sie sparen ca.
€ 22.690,- * 32,5 %
mtl. € 354,-
ohne Anzahlung
I N N S B R U C K Tel. 0 512 - 3336-0
V O M P Tel. 0 52 42 - 642 00-0
W Ö R G L Tel. 0 53 32 - 737 11-0
K IRC HDO R F Tel. 0 5352 - 645 50-0
T E L F S - P F A FFE N HOF E N Tel. 0 52 62 - 654 00
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