Bertel-Express 38
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<strong>38</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
Comic - Weihnachtsfreundlichkeit<br />
Rezension - Micky All Stars<br />
Interview - Valerio Held<br />
Comic - Machen Sie eine Fliege!<br />
Interview - Fabrizio Petrossi<br />
Artikel + Comic - Vorbei ist der Ball<br />
Artikel - Der Junge, der Carl Barks liebte<br />
Interview - Marçal Abella Brescó<br />
Comic - Geheim oder geh heim<br />
Artikel - Frohe Weihnachten mit Micky Maus/ Onkel Donalds Weihnachtswunsch<br />
Gags<br />
Comic - Gedanken Chaos im Regen<br />
Artikel - Dummy Duck<br />
Comic - Trautes Calisota<br />
Lyrics - Scrooge<br />
Internes<br />
Impressum<br />
3<br />
4<br />
7<br />
10<br />
12<br />
16<br />
18<br />
24<br />
30<br />
32<br />
42<br />
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65<br />
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2
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
passend zum Fest starten wir in diese Ausgabe mit dem von Mauro Emme Forte gezeichneten Comic<br />
„Weihnachtsfreundlichkeit“, bei dem neben Donald auch Micky und Goofy in den Hauptrollen zu sehen<br />
sind. Mikkel Hagen, der bereits ein paar Comics für das norwegische „Donald Duck & Co“-Heft<br />
machte, steuerte die Geschichte „Machen Sie eine Fliege!“ bei.<br />
Des Weiteren präsentieren wir Artikel über Freddy Miltons Autobiografie „Der Junge, der Carl Barks<br />
liebte“ sowie den ECC-Band „Micky All Stars“.<br />
Interviewt haben wir diesmal die beiden italienischen Zeichner Valerio Held und Fabrizio Petrossi und<br />
den Spanier Marçal Abella Brescó.<br />
Viel Spaß beim Lesen wüncht<br />
Die <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> ReDUCKtion<br />
3
Comic<br />
Com<br />
4<br />
Story und Zeichnungen: Mauro Emme Forte (Entstehung: 2019)
ic<br />
Weihnachtsfreundlichkeit<br />
5
Comic<br />
Com<br />
6
ic<br />
Rezension<br />
MICKY ALL STARS<br />
von David Bühring<br />
Weil er findet, dass sein bester Freund etwas<br />
Erholung braucht, lädt Goofy Micky<br />
auf den Jahrmarktsrummel ein. Dort wird<br />
Micky direkt eingeladen, die Attraktion<br />
„Tausend und eine Türe“ zu besuchen. Er öffnet<br />
die Pforte der Attraktion und landet in<br />
einem Spukhaus. Und in einen Kampf mit<br />
Kater Karlo, einem Panzerknacker und dem<br />
Schwarzen Phantom. Und in einem Dschungel,<br />
in dem er Ballons sammeln muss. Und<br />
vielleicht, ganz vielleicht, findet er die Türe,<br />
die ihn wieder raus auf den Rummel führt.<br />
Für „Micky All Stars“ hat der französische Glénat-Verlag<br />
46 Künstler eine Seite mit den Abenteuern<br />
der Maus zeichnen lassen, wobei bei 43<br />
Comicseiten einige von mehreren Künstlern<br />
stammen. Einige der Zeichner sind dem Haus<br />
der Maus nicht fremd: Giorgio Cavazzano<br />
zeichnete die Rahmenhandlung der Geschich-<br />
7
Rezension<br />
te, in der auch Silvio Camboni, Massimo Fecchi,<br />
César Ferioli, Marco Rota und Paco Rodriguez<br />
die Zeichenfeder in die Hand nehmen. Auch<br />
Dab‘s, Denis-Pierre Filippi, Nicolas Keramidas,<br />
Alexis Nesme, Fabrizio Petrossi und Tébo durften<br />
für Glénat bereits Micky aufs Papier zaubern.<br />
Dem deutschen Leser dürften auch Flix,<br />
Ulf K und Sascha Wüstefeld ein Begriff sein.<br />
Jeder der Zeichner bekam den Auftrag, eine<br />
Comicseite mit einem Comic zu füllen, in dem<br />
Micky im ersten Panel aus einer Türe geht und<br />
im letzten Panel durch eine wieder hinaus. Was<br />
dazwischen passiert, wo und mit welchen Figuren,<br />
blieb den jeweiligen Künstlern überlassen.<br />
Das oben erwähnte Spukhaus stammt zum<br />
Beispiel von Flix, der in bester „Schöne Töchter“-Manier<br />
die Panelaufteilung für eine ungewöhnlichere<br />
Leserichtung nutzt. Auch Marco<br />
Rota experimentierte mit der Leserichtung, als<br />
er Micky und Minnie auf eine romantische und<br />
niedliche Riesenrad-Fahrt schickt. Alexis Nesme<br />
lässt seine Seite wie einen Ausschnitt aus<br />
seinem „Horrifikland“-Comic wirken, Antonio<br />
Lapone lässt Micky in die Gemälde einer Kunstgalerie<br />
wandern und Mike Peraza zeigt, wie Micky<br />
damals die Trickfilmbühne langsam Donald<br />
überließ.<br />
8
Micky All Stars<br />
Bemerkenswert ist es auch, wie die Zeichner<br />
Mickys Persönlichkeit auf einer Seite definieren.<br />
Kopfüber stürzt er sich ins Abenteuer und<br />
nutzt manchmal den einen oder anderen Umweg,<br />
um sein Leben interessanter zu gestalten.<br />
Dadurch wird er so abgeklärt, dass er die absurden<br />
Dinge, die ihm passieren, gar nicht als<br />
etwas Ungewöhnliches wahrnimmt. Andere<br />
Geschichten zeigen, wie gerne er zwischen seinen<br />
gefährlichen Missionen den Alltag bei einem<br />
Picknick mit Minnie oder einer Kirmes mit<br />
Mack und Muck genießt. Manchmal erkennt<br />
man auch den modernen Kurzhosen-Micky, indem<br />
die Zeichner Micky eher zufällig in absurde<br />
und übernatürliche Situationen schicken, die<br />
er mit Glück und Köpfchen meistert.<br />
Der ganze Band ist ein erstaunliches Sammelsurium<br />
an unterschiedlichsten Ideen, das durch<br />
seine oft ziemlich allgemeinen Handlungen<br />
überraschend einsteigerfreundlich ist. Der Preis,<br />
den Glénat für die geniale Anthologie bezahlen<br />
muss, sind sicher endlose kommende Anfragen,<br />
ob denn einer der Non-Disney-Zeichner<br />
aus dem Band nicht mal ein ganzes Micky-Buch<br />
zeichnen könne. Ich würde Flix vorschlagen.<br />
Sein Comic kommt ohne gesprochene Worte<br />
aus und könnte mit mehr Platz zu einer fantastischen,<br />
actionreichen Geschichte werden wie<br />
etwa „Mickey‘s Craziest Adventures“.<br />
9
Artikel Interview<br />
Valerio Held<br />
von Spectaculus, Donald Duck34<br />
Valerio Helds Zeichenkarriere begann im Studio von<br />
Luciano Gatto, wo er für diesen Fix-und-Foxi-Comics<br />
zeichnete und einige seiner Disney-Comics tuschte,<br />
oder, wie bei Scarpas Mehrteiler „Seoul 1988 -<br />
Olympisches Fieber“ („Paperolimpiadi“), an seiner<br />
Seite. Ein Jahr danach begann er, seine eigenen Disney-Geschichten<br />
zu zeichnen, einen Großteil davon<br />
für das Duck-Universum, die meisten davon basieren<br />
auf den Skripten von Carlo Panaro.<br />
Mit Bruno Concina schuf Valerio Held die Familie<br />
Duckis, alte Bekannte von Gustav Gans, von denen<br />
auf Deutsch bisher nur „Gitta im Glück“ („Brigitta e<br />
la corte travolgente“) erschien.<br />
Wer ist dein persönlicher Lieblingszeichner<br />
und was hältst du von Barks und Rosa?<br />
In der Disney-Welt sind viele Autoren, die ich<br />
bewundere, etwa Casty, Cavazzano, Scarpa,<br />
Carpi, und andere, die sie imitieren.<br />
Barks ist auch heute noch ein tolles Vorbild und<br />
Don Rosa folgte ihm auf eine ausgezeichnete<br />
Art und Weise. Ich hatte die Ehre, zusammen<br />
mit Don Rosa zu essen, als er in Turin war. Ein<br />
netter und hilfsbereiter Mensch!<br />
Ich liebe die Atmosphäre, die beide schaffen<br />
konnten, und die Dynamik ihrer Zeichnungen,<br />
zwei große Meister!<br />
Du hast viele Disney-Comics zusammen mit<br />
Carlo Panaro gemacht. Wie sieht die Arbeit<br />
mit ihm aus?<br />
Carlo ist ein sehr guter Freund und ein talentierter<br />
Skriptautor. Er schafft es immer wieder,<br />
lustige Situationen zu schaffen, welche die<br />
10
Valerio Held<br />
Grundlage für Disney-Comics bilden, und das<br />
mit einem Ende, das den Lesern oft positive<br />
Botschaften vermittelt. Es ist immer ein Vergnügen,<br />
mit ihm zu arbeiten!<br />
Du hast kurz mit Romano Scarpa zusammengearbeitet<br />
(bei „Paperolimpiadi“). Wie<br />
war die Zusammenarbeit mit dem Meister<br />
und wie stark hat Scarpa dich beeinflusst?<br />
Das Treffen mit Romano Scarpa ist eine jener<br />
Begegnungen, die ihre Spuren hinterlassen, wie<br />
auch die Begegnung mit Luciano Gatto. Gerade<br />
für mich, als ich gerade begonnen hatte, waren<br />
es sehr starke Emotionen, auch als Scarpa schon<br />
einige Jahre lang mein künstlerischer Leiter war,<br />
auch jetzt noch über seine Werke und die Comics,<br />
an denen ich auch teilnahm! Es war ein<br />
großartiges und unvergessliches Erlebnis.<br />
Du bist der einzige Zeichner, der Spectaculus<br />
zwei Mal zeichnen durfte. Hat es dir Spaß<br />
gemacht, diesen Bösewicht in Szene zu setzen<br />
und würdest du dir<br />
wünschen, dass man ihn<br />
öfter einsetzen könnte?<br />
Spectaculus ist ein für den<br />
Moment vergessener Charakter.<br />
Ich hoffe, er wird in<br />
Zukunft wiederkehren, er<br />
war ein wirklich besonderer<br />
Bösewicht...<br />
Obwohl die meisten deiner<br />
Comics die Ducks als<br />
Hauptdarsteller haben,<br />
hast du auch immer wieder<br />
schöne Comics mit<br />
Micky & Co. gezeichnet.<br />
Hast du eine klare Präferenz,<br />
was die Figuren<br />
angeht, oder magst du<br />
Ducks und Mäuse gleich stark?<br />
Ich mag alle Charaktere. Micky Maus ist ein<br />
wirklich schwieriger Charakter, es braucht nur<br />
sehr wenig, um ihn zu ruinieren. Donald Duck<br />
und seine ganze Familie lieben ich sehr!<br />
Als der <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> dich schon im Jahre<br />
2010 interviewte, meintest du, du möchtest<br />
in Zukunft auch mal Disney-Comics schreiben.<br />
Wieso hast du bisher nur die Storys anderer<br />
Autoren gezeichnet?<br />
Leider hatte ich in diesen Jahren nicht die Zeit<br />
und Ruhe, neue Geschichten für „Topolino“ zu<br />
schreiben und viele Themen werden abgelehnt!<br />
Laut Inducks hast du nur einen Disney-Comic<br />
als Autor mitgeschrieben („Paperino e<br />
il torneo... tornado“ - zusammen mit dem<br />
ebenfalls ansonsten reinen Zeichner Luciano<br />
Gatto). Ist das Schreiben nicht so sehr<br />
deins oder hat es sich einfach nie ergeben?<br />
Ich ziehe es vor zu zeichnen,<br />
ich habe zwar einige<br />
Ideen, aber es ist<br />
schwieriger geworden,<br />
dass neue Ideen akzeptiert<br />
werden, als noch vor<br />
Jahren. Ich möchte mich<br />
aber trotz der Schwierigkeiten<br />
als Skriptautor<br />
versuchen... vielleicht für<br />
eine kleine Serie mit Onkel<br />
Dagobert...<br />
Vielen Dank für dieses<br />
Gespräch!<br />
11
Comic<br />
Com<br />
12<br />
Story: Marius Molaug; Zeichnungen: Mikkel Hagen; Übersetzung: Donald Duck34 (Entstehung: 2015)
ic<br />
Machen Sie eine Fliege<br />
13
Comic<br />
Com<br />
14
ic<br />
Machen Sie eine Fliege<br />
15
Artikel Interview<br />
Fabrizio Petrossi<br />
von Donald Duck34, Spectaculus - Übersetzung: David Bühring<br />
Sie haben in den letzten Jahren sowohl Comics<br />
mit Micky Maus wie auch mit Donald<br />
Duck gezeichnet. Welche Figur mögen Sie<br />
mehr?<br />
Ich mag beide Charaktere, aber Micky ist mein<br />
Favorit.<br />
Micky hat eine reichere Persönlichkeit und es ist<br />
anspruchsvoller, ihn nach Modell zu zeichnen.<br />
Micky ist der erste Star im Zeichentrick und<br />
in den Disney-Comics. Er ist ein Anführer und<br />
man kann mit ihm mehr Abenteuergeschichten<br />
erzählen.<br />
Fabrizio Petrossi zeichnete 1992 bis 2004 hauptsächlich<br />
Micky-Geschichten für den italienischen<br />
Mondadori-Verlag und von 1998 bis 2006 für den<br />
französischen Hachette-Verlag. Zum Beispiel war er<br />
der Zeichner des siebten Kapitels der „Es war einmal<br />
in Amerika“-Reihe („Die Schlacht um Fort Alamo“),<br />
die sonst fast ausschließlich von Massimo de Vita<br />
gezeichnet wurde. Seit 2000 zeichnet er für den Egmont-Verlag,<br />
anfangs wie gehabt Micky-Comics, ab<br />
2013 aber meist Duck-Comics.<br />
Heute lebt Petrossi in Paris und genießt besondere Bekanntheit<br />
für den Comicband „Mickys Reisen durch<br />
die Zeit“, den er für Glénat zeichnete und deren Originalzeichnungen<br />
schon ausgestellt wurden. Er illustrierte<br />
auch einige Bände der „Detektei Maus“-Reihe<br />
und zeichnete den zweiten Epic-Mickey-Comic.<br />
Mittlerweile zeichnen Sie sehr oft die Titelbilder<br />
des französischen Disney-Magazins<br />
„Le Journal de Mickey“. Wie lange brauchen<br />
Sie, um so eine Coverzeichnung fertigzustellen?<br />
Ich bin seit mehr als einem Jahr verantwortlich<br />
für die Cover des Journal de Mickey. Dazu<br />
fertige ich jeden Monat 4 JDM-Cover. Um ein<br />
Titelbild zu vervollständigen inklusive Farben<br />
brauche ich 2 Arbeitstage.<br />
Mittlerweile zeichnen Sie Disney-Comics<br />
hauptsächlich für den Egmont-Verlag. Finden<br />
Sie es schade, dass Sie dort vor allem<br />
kürzere Geschichten zeichnen müssen?<br />
Ja, für Egmont bin ich es gewohnt, Kurzgeschichten<br />
zu zeichnen.<br />
Glücklicherweise hatte ich auch die Möglichkeit,<br />
an verschiedenen Graphic Novels wie Epic<br />
16
Fabrizio Petrossi<br />
Mickey und The Three Musketeers<br />
mit anderen Disney-Künstlern<br />
zu arbeiten,<br />
kürzlich habe ich auch eine<br />
weitere lange Geschichte gezeichnet:<br />
„Mickey à travers les<br />
siécles“. Das sind auch die<br />
Comic-Geschichten, die ich<br />
bevorzuge und die auch die<br />
Leser bevorzugen... Künstlerisch<br />
bin ich mit Scarpa und Gofffredson-Comics<br />
aufgewachsen, die eher lange Geschichten<br />
anfertigten.<br />
Wer ist Ihr Lieblingsautor oder -zeichner?<br />
Mein Lieblings-Disney-Künstler? Es gibt viele...<br />
Fred Moore und Gottfredson sind einige meiner<br />
Favoriten.<br />
kam, insbesondere Gottfredson.<br />
1996 wurde ich<br />
vom Disney Consumer Product<br />
in Paris als character artist<br />
eingestellt und meine Arbeit an<br />
den Figuren basierte auf dem Animationsstil,<br />
der für die Kinderbuchillustrationen<br />
des Merchandising verwendet<br />
wird, sodass die Animationszeichnungen<br />
wahrscheinlich sogar meinen Stil in den<br />
Comics beeinflussten. Dann wäre ein weiterer<br />
großer Künstler, der meine Arbeit beeinflusst<br />
hat, Daan Jippes. Ich hatte die Möglichkeit,<br />
manchmal mit ihm in Paris zusammenzuarbeiten.<br />
Ich kenne Miguel zwar, habe aber seine Arbeit<br />
nie zur Inspiration benutzt.<br />
Vielen Dank für dieses Gespräch!<br />
Haben Sie als Kind schon Disney-Comics gelesen?<br />
Lesen Sie heutzutage außer Disney<br />
auch noch andere Comics (z.B. Lucky Luke,<br />
Asterix, Manga)?<br />
Als Non-Disney-Comic habe ich als Kind viele<br />
Comics wie Asterix, Lucky Luke, Philippe Druillet<br />
gelesen, ich liebte auch die amerikanischen<br />
Comics von Marvel und DC und in Italien „Alan<br />
Ford“ und Jacovittis „Tex Revolver“.<br />
Ihr Stil hat sich im Lauf der Zeit stark verändert.<br />
In den Anfangstagen erinnert er an<br />
eine Mixtur aus Romano Scarpa und Massimo<br />
De Vita, in Ihren neueren Egmont-Comics<br />
erinnert er eher an Zeichner wie Miguel.<br />
War das Absicht bzw. von außen so gewollt?<br />
Als ich anfing, für das Topolino Magazin zu arbeiten,<br />
war ich hauptsächlich von Romano Scarpa<br />
inspiriert, aber auch manchmal von De Vita.<br />
Scarpa war der italienische Künstler, der der<br />
amerikanischen Disney-Tradition am nächsten<br />
17
Vorbei ist der Ball<br />
von David Bühring<br />
Ein Missverständnis, welches dem Onkel ein Leben<br />
an der Seite seiner Liebsten untersagte.<br />
After the ball is over<br />
After the break of morn<br />
After the dancers‘ leaving<br />
After the stars are gone<br />
Many a heart is aching<br />
If you could read them all<br />
Many the hopes that have vanished<br />
After the ball<br />
Im Blackjack-Saloon sang vorne auf der<br />
Bühne Nelly, der Stern des Nordens, die<br />
Ballade „After the Ball“. Obwohl Dagobert<br />
detailliert von seinem ersten Besuch an der<br />
Bar erzählte, sieht man in der Rückblende<br />
von Carl Barks‘ „Wiedersehen mit Klondike“<br />
kein besonderes Interesse vom jungen Dagobert<br />
an der musikalischen Unterhaltung.<br />
Und warum sollte er auch auf das Lied von 1892<br />
hören? Das vom Amerikaner Charles K. Harris<br />
geschriebene und komponierte Lied behandelt,<br />
wie eine junge Nichte ihren Onkel fragt, warum<br />
dieser einsam und traurig sei. Daraufhin erzählt<br />
der Onkel, wie er während eines Balls seine große<br />
Liebe einen fremden Mann küssen sah und<br />
sofort die Beziehung beendete. Nach dem Tod<br />
der Geliebten einige Zeit später bekommt er<br />
einen Brief des Küssers, der sich als der Bruder<br />
der verstorbenen Geliebten herausstellt.<br />
Ein junger Dagobert kann die Tragik einer verpassten<br />
Liebe aufgrund eines Missverständnisses<br />
nicht verstehen.<br />
Damit ein älterer Dagobert sie versteht, wurde<br />
der Text im Comic übersetzt.<br />
In der deutschen Fassung von „Wiedersehen<br />
mit Klondike“ wird das Lied Nellys übrigens<br />
nicht namentlich erwähnt, aber für den Artikel<br />
„Der Ruf des Klondike“ in CBC 11 übersetzte<br />
Johnny A. Grote den Liedtext wie folgt:<br />
18
Ein kleines Mädchen bestieg eines alten Mannes<br />
Knie,<br />
Bat um eine Geschichte - „Bitte, Onkel, bitte!“, es<br />
schrie.<br />
„Warum bist du so einsam, warum lebst du allein?<br />
Hast du keine Babys, hast du kein Daheim?“<br />
„Ich hatte ein Liebchen, Jahre und Jahre ist‘s her;<br />
Wo sie jetzt ist, Kleine, bald weißt du mehr.<br />
Hör meine Geschichte, ich erzähle dir alles,<br />
Ich glaubt‘, sie wäre treulos, nach Ende des Balles.“<br />
Wenn der Ball vorbei ist, nach Anbruch des Morgens-<br />
Nachdem die Tänzer gegangen, die Sterne verblasst;<br />
Tun viele Herzen weh, könnte man hören ihre Sorgen<br />
alle;<br />
Die Hoffnungen sind dahin, am Morgen nach dem<br />
Balle.<br />
Da kam meine Liebste, meine Liebe, mein<br />
Sein -<br />
‚Hol mir ein Wasser, lass mich allein.‘<br />
Ich kehrte zurück, Schatz, und da stand ein<br />
Mann,<br />
Küsste die Liebste, wie nur der Liebste es<br />
kann.<br />
Das Glas, das fiel runter, Kleine, zerbrach<br />
und das war‘s.<br />
Genau wie mein Herz nach dem Ball auch zerbarst.“<br />
Wenn der Ball vorüber ist, etc.<br />
„Lange Jahre sind vergangen, Kind, Heirat war nie.<br />
Blieb treu der verlorenen Liebsten, obwohl sie verschied.<br />
Sie wollt‘s mir sagen, hat zu erklären versucht;<br />
Ich wollte nicht hören, sie hat sich vergeblich bemüht.<br />
Da kam von diesem Manne eines Tages ein Brief,<br />
Es war ihr Bruder - und der Brief, der zerlief.<br />
Darum bin ich einsam, hab kein Zuhaus überall.<br />
Ich brach ihr Herz, Kleine, damals, nach jenem Ball.“<br />
Wenn der Ball vorüber ist, etc.<br />
„Hell blinken die Lichter zum Tanzsaal herein,<br />
Sanft spielte die Musik süße Töne mit ein.<br />
19
Com<br />
20<br />
Story, Zeichnungen und Kolorierung: Koizumi-Marichan (Maria Belen);<br />
Übersetzung: David Bühring (Entstehung: 2018)
ic<br />
21
Artikel Interview<br />
Com<br />
22
ic<br />
23
Artikel<br />
Der Junge,<br />
der Carl Barks liebte<br />
von David Bühring<br />
Micky-Maus-Magazin 37/2001 als die der<br />
„besten aus 50 Jahren“ ausgewählt worden,<br />
aber eine eigene Reihe oder auch nur ein eigener<br />
Band im „Die tollsten Geschichten von<br />
Donald Duck Spezial“ war ihm nicht vergönnt.<br />
Seine Autobiografie „Der Junge, der Carl Barks<br />
liebte“ schrieb Milton 2016, als er mit 68 Jahren<br />
wegen eines heilenden Muskelfaserrisses<br />
monatelang Zeit dafür hatte. Erfahrung mit<br />
dem Schreiben von Büchern konnte er schon<br />
vorher lange sammeln, 2009 veröffentlichte er<br />
sein erstes Buch „Questland“, seitdem verarbeitete<br />
er einige Male Dystopien, Träume und<br />
sein eigenes Leben in verschiedene Romanabschnitte.<br />
Beide Questland-Bände, die ersten<br />
zwei Bände seiner Pamfilius-Reihe und mehrere<br />
seiner Dystopien gibt es inzwischen als eBook<br />
auf Deutsch.<br />
Freddy Milton ist einer der bekannteren<br />
unbekannten Disney-Zeichner. Die Comics,<br />
die er zusammen mit Daan Jippes erstellte,<br />
wurden sowohl in der Reihe „Duck Stories<br />
von Daan Jippes“ und dem Hall-of-Fame-Band<br />
15 veröffentlicht, er war einer<br />
der zwölf Zeichner, die „Ein Bild sagt mehr<br />
als tausend Torten“ / „Das Bildnis des Donald<br />
Duck“ realisierten, drei seiner Comics<br />
waren zum fünfzigjährigen Jubiläum im<br />
Der in Viborg geborene Milton war schon früh<br />
begeistert von Büchern. Kaum entdeckte er<br />
ein neues Genre, schnappte er sich gleich alles<br />
dazu, was er zu lesen bekam, manchmal sogar<br />
mangels des dänischen Marktes auf Englisch.<br />
Auch Comics verschlang er ohne Ende, angefangen<br />
mit Barks-Comics, aber auch „Rip Kirby“<br />
von Alex Raymond, „Hopalong Cassidy“ von<br />
Dan Spiegel und, quasi als Kombination seiner<br />
beiden Lese-Leidenschaften, natürlich die „Illustrierten<br />
Klassiker („Illustrerede Klassikere“),<br />
von denen er besonders die Comic-Adaptionen<br />
der großen Literaten wie H.G. Wells, Jules Verne<br />
und Charles Dickens mochte.<br />
24
Der Junge, der Carl Barks liebte<br />
Doch auch die große Literatur wurde in den<br />
Schulen als Schund verschrien und nur eine<br />
Folge seiner großen Leidenschaft durfte im Unterricht<br />
ans Tageslicht treten: Milton war einer<br />
der wenigen Schüler, die an der Tafel zeichnen<br />
durfte.<br />
Während seiner Zeit auf der Ingenieurakademie<br />
in Aalborg entdeckte Milton, seinen eigenen<br />
Worten nach zu der Zeit ein „ziemlicher Nerd“,<br />
europäische Comics wie Asterix und Tim und<br />
Struppi. Diese waren für ihn Motivation genug,<br />
mal seine eigenen Comics zu vermarkten, begonnen<br />
mit dem Zeitungsstrip „Zenit“.<br />
Während seiner Zeit auf der Pädagogischen<br />
Hochschule in Skive wurde er Teil eines Comic-Klubs<br />
mit selbstgedruckten Heften, für die<br />
Milton schrieb und zeichnete, unter anderem<br />
eine Comicversion des Romans „Frau Marie<br />
Grubbe“ von Jens Peter Jacobsen. Als zu der<br />
Zeit Carl Barks aus der Anonymität geholt<br />
wurde, kam es zur Geburtsstunde für Miltons<br />
Fanmagazin „Carl Barks & Co“. In Schweden<br />
bearbeitete Milton beruflich Bildvorlagen zu<br />
Comics, übersetzte und lernte Daan Jippes<br />
kennen, mit dem er die große Liebe zu Barks‘<br />
Comics teilt.<br />
Als Tribut an die großen Donald-Comics von<br />
Barks schrieb und zeichnete Milton den Donald-Comic<br />
„Der schreckliche Nieser“, den er<br />
auch an Barks schickte. Von diesem motiviert<br />
legt er den Comic auch Gutenberghus vor und<br />
wird erstmals der Disney-Comiczeichner, als<br />
den wir ihn heute noch kennen.<br />
Carl Barks und Jerry Lewis in „Lykkevandet“<br />
Natürlich ist Miltons Buch da noch lange nicht<br />
fertig. Aus der fantasievollen Handlung von<br />
„Der schreckliche Nieser“ konnte er noch drei<br />
weitere Comics formen, außerdem wurde er<br />
mit seinen Woody-Woodpecker-Comics, der<br />
Familie Gnuff und vielen lehrreichen Comics<br />
weiter bekannt. Milton bemerkt, dass oft über<br />
ihn gesagt wird, er sei produktiv gewesen. „Damit<br />
vermeiden sie, etwas über die Qualität dessen,<br />
was ich verbrochen habe, auszudrücken,<br />
was sie vermutlich auch gar nicht wollen.“<br />
Schon im zweiten Kapitel erwähnt Milton, dass<br />
er etwas abergläubisch ist. So ganz kann man<br />
ihm das nicht verübeln, wo doch einige Dinge in<br />
seinem Leben nicht nur einmal, sondern gleich<br />
zweimal passierten. Zweimal durfte er Woody-Woodpecker-Comics<br />
zeichnen, beide Male<br />
wurden sie zusammen mit Miltons Familie Gnuff<br />
veröffentlicht, was Milton für leichte Crossover<br />
nutzte. So wie Barks Entenhausen schuf, kreierte<br />
Milton eine ganze Welt um den Specht Woody,<br />
bei der er oft auch bissigere Satire benutzen<br />
durfte als bei seinen Disney-Comics. Und eben-<br />
25
Artikel<br />
Der Drache aus „Der schreckliche Nieser“<br />
so zweimal wurde ihm vorgeworfen, er hätte<br />
ein Disney-Plagiat erstellt, der erste Vorwurf<br />
kostete ihn fast seine Disney-Karriere, bevor sie<br />
überhaupt richtig begann.<br />
Als Milton sich mit „Der schreckliche Nieser“<br />
bei Gutenberghus bewarb, erkannte man sein<br />
Talent und seine Kreativität, nur war dieser<br />
Comic nicht unbedingt Disney-konform. Mit<br />
der Medizin und den Zigaretten darin sei eine<br />
Veröffentlichung unter dem Disney-Banner undenkbar.<br />
Milton wollte die Story nicht aufgeben<br />
und vereinbarte, die Geschichte als abgeschlossene<br />
Geschichte ohne Fortsetzung mit neu<br />
erfundenen Hauptfiguren wie Kalle Klodrik zu<br />
zeichnen und publizieren. Laut Gutenberghus<br />
sollte das möglich sein, also erschien der „Kalle<br />
Klodrik“-Band beim konkurrierenden Interpresse-Verlag.<br />
Nur, was Milton nicht wusste, mit<br />
einer dicken Eins auf dem Cover.<br />
Bei Gutenberghus war man bestürzt. Interpresse<br />
will eine ganze Comicreihe herausbringen,<br />
die eine nur minimal geänderte Kopie von Disney-Figuren<br />
als Hauptfiguren beinhaltet? Skandalös<br />
und raubkopierend! Eine Karriere bei Gutenberghus<br />
und somit als Disney-Zeichner nach<br />
Barks‘ Vorbild konnte Milton<br />
nun vergessen, zumindest für<br />
die nächsten paar Jahre.<br />
Andere, etwas weniger beruflich<br />
riskante Kritik fand<br />
Milton im Comicmagazin<br />
„Kulørte sider“ 14/1976. Laut<br />
einer Leserin seien diverse<br />
Handlungspunkte des Kalle-Klodrik-Comics<br />
nicht lustig<br />
und die Annahme, dass man<br />
ernsthaften Themen mit Humor<br />
begegnet, sei respektlos.<br />
Milton zitiert den kompletten<br />
Leserbrief (und seine<br />
Antwort darauf), hier ein paar<br />
Perlen: „Es ist nicht witzig, ausgestorbene Kulturen,<br />
die sich nicht wehren können, lächerlich<br />
zu machen.“ „Mehrere Witze über Kartoffeln.“<br />
„Man treibt Spaße mit Belohnungen und Auszeichnungen.“<br />
„Ich hoffe, diesem geschmacklosen<br />
Heft ist keine lange Lebensdauer beschieden.“<br />
Nun, zumindest mit ihrem letzten Punkt<br />
hatte sie recht, die Kartoffeln blieben auch bei<br />
späteren Adaptionen drin.<br />
Der zweite Plagiatsvorwurf ist etwas komplexer,<br />
aber dafür auch absurder.<br />
In Dänemark gab es die Belegschokolade „Anders<br />
And Pålæg“ (übersetzt Donald Duck Aufstrich),<br />
die nicht aus Schokolade, sondern aus<br />
Fettglasur bestand. Wie man am Namen erkennt,<br />
bewarb der Hersteller Heinrich Jessen<br />
die Glasur mit Donald Duck, bis Disney die<br />
Rechte daran strich und stattdessen Nestlé S.A.<br />
die Vermarktung ihrer Lebensmittel mit Disney-Figuren<br />
erlaubte. (Unter anderem führte<br />
das dazu, dass die Frühstücksflocken „Trio“ mit<br />
Tick, Trick und Track beworben wurden.) Milton<br />
wurde von Freia (die Jessen aufgekauft haben)<br />
beauftragt, das neue Maskottchen Søren<br />
Sømand (Sømand heißt Seemann), einem maritimen<br />
Vogel, Moby Duck nicht unähnlich, zu<br />
26
Der Junge, der Carl Barks liebte<br />
zeichnen. Die Belegschokolade „Søren Sømand<br />
Pålæg“ verkaufte sich spitzenmäßg, bis Nestlé<br />
selbst Schokoladenaufstrich mit Donald vermarkten<br />
wollten und sich bei Disney beschwerten.<br />
Freia merkte an, dass es keine Disney-Figur<br />
gäbe, der Søren Sømand ähneln würde, und<br />
die Beschwerde somit nichtig wäre. Nestlé und<br />
Freia brachten ihre Aufstriche raus und der freie<br />
Markt entschied sich für Søren Sømand, weshalb<br />
Nestlé das Ganze keine weitere Klage wert<br />
war.<br />
Einblicke in Verlagspolitik gibt noch es einige<br />
Male mehr in „Der Junge, der Carl Barks liebte“.<br />
Zum Beispiel schrieb Milton den Disney-Comic<br />
„How Grandma got her farm“, der einen langen<br />
Blick in Dorette Ducks Vergangenheit ermöglichen<br />
sollte. Doch das schien dem Redakteur<br />
zu missfallen, weshalb Gorm Transgaard<br />
die junge Dorette auf eine nahe Verwandte änderte.<br />
In Deutschland heißt der Comic „Liebe<br />
ist unkäuflich“, Milton arbeitete die Handlung<br />
zwischen Skript und Tuscheversion in eine Familie-Gnuff-Geschichte<br />
um.<br />
Ein weiteres Highlight der Autobiografie ist die<br />
ausführliche Beschreibung, wie Jippes und Milton<br />
an ihre gemeinsamen Barks-Hommagen<br />
arbeiteten. Anhand von „Eine saubere Sache“<br />
wird die komplette Entstehung beschrieben,<br />
sogar noch etwas ausführlicher als der Artikel<br />
„Es auf Barks‘ Art und Weise tun“ im gemeinsamen<br />
Hall-of-Fame-Band.<br />
Warum Milton und Jippes unter ihren<br />
Barks-Hommagen nur Donald-Geschichten<br />
und keine mit Dagobert in der Hauptrolle<br />
schufen, wird auch verraten: Milton fielen nicht<br />
genug Gags mit Geld ein, und um Geld und<br />
Geldwert schien es in Dagoberts Geschichten<br />
immer wieder zu gehen: Drei Beispiele, die er<br />
nennt, sind Barks‘ „Geld fällt vom Himmel“,<br />
„Die Kunst, Geld auszugeben“ und „Der verhängnisvolle<br />
Kronkork“.<br />
Doch auch die guten Ideen, die Milton für Dagobert-Comics<br />
gehabt hätte, wären nicht unbedingt<br />
unverändert veröffentlicht worden. Jeder<br />
Verlag hat strenge Vorgaben, was in Disney-Comics<br />
gezeigt und thematisiert werden darf,<br />
weshalb einige Barks-Comics auch heute nicht<br />
überall nachgedruckt werden dürften und warum<br />
ursprünglich auch sein „schrecklicher Nieser“<br />
angelehnt wurde. Einen Eindruck, was aus<br />
Entenhausen unter Miltons Einfluss geworden<br />
wäre, bieten seine Woody-Woodpecker-Comics,<br />
von denen leider keiner auf Deutsch<br />
veröffentlicht wurde. Der Woodpecker-Comic<br />
„Lykkevandet“ behandelt zum Beispiel Drogenkonsum,<br />
Kapitalismus sowie Religion, Milton<br />
versteckte sogar einen Gastauftritt von Carl<br />
„Liebe ist unkäuflich“ mit den Ducks und den Gnuffs<br />
27
Artikel<br />
Barks und Jerry Lewis in den Comic. In Dänemark<br />
wurde Milton dank dieser gesellschaftskritischen<br />
Comics ziemlich bekannt, aber da die<br />
Rechte an Woodpecker-Comics schon damals<br />
an viele Bedingungen geknüpft waren, war ein<br />
internationaler Erfolg wie bei Barks‘ Duck-Comics<br />
unmöglich.<br />
Als Barks aus der Anonymität geholt wurde und<br />
dank Manager 1994 eine zweimonatige Europa-Tournee<br />
starten konnte, war Milton natürlich<br />
voll und ganz mit dabei. So wie in Deutschland<br />
ein Treffen von Carl Barks und seiner Übersetzerin<br />
Dr. Erika Fuchs organisiert wurde, gab es<br />
in Dänemark ein Treffen von Barks mit seiner<br />
dänischen Übersetzerin Sonja Rindom, der ihr<br />
als erstes ein Kompliment gemacht haben soll.<br />
Ein besonders großes Interesse daran, einen<br />
Zeichner als „seinen Erben“ zu ernennen, hatte<br />
Barks verständlicherweise nicht, obwohl er<br />
unter anderem Vicars Duck-Zeichnungen in<br />
dessen Gegenwart besser als seine nannte. Bei<br />
einem Treffen mit Fans äußerte er, dass er dort<br />
wahrscheinlich mehr Freunde hätte als daheim<br />
(dank dem enormen Erfolg seiner Comics in<br />
Europa bei allem Respekt nicht unwahrscheinlich)<br />
und freute sich bei einigen Zeichnungen<br />
und Fotos darauf, sie daheim herum zu zeigen.<br />
Milton schien währenddessen nicht ganz so<br />
offen und freundlich zu sein. Er kritisierte, dass<br />
seine Disney-Comics oft „von irgendeinem Diego<br />
aus Spanien im Namen der Einheitlichkeit“<br />
getuscht würden und dass die Sonderausgabe<br />
eines Heftes mit Barks‘ Klondike-Ölgemälde<br />
eine „schlechte Weiterführung der Geschichte“<br />
beinhalte, „gemacht von einem Pfuscher, der<br />
Barks‘ Niveau in Handlung und zeichnerischer<br />
Finesse nicht einmal nahe“ käme. Getuscht<br />
wurden viele Milton-Comics vom spanischen<br />
Comicup-Studio, für das laut Inducks nie ein<br />
Diego arbeitete. Vicar zeichnete die Klondike-Fortsetzung<br />
„Pipeline-Probleme“, aber die<br />
Veröffentlichung klingt eher nach „Anders And<br />
& Co.: Gensyn med fortiden“, in dem „Nobody‘s<br />
Spending Fool“ als Poster beilag und Don<br />
Rosas „Der letzte Schlitten nach Dawson“ abgedruckt<br />
wurde.<br />
Etwas ungewöhnlich ist, dass Milton mitten im<br />
Buch, als er gerade beschrieb, wie er selbst Comics<br />
übersetzte, auch von seinen Übersetzern<br />
in andere Sprachen berichtet, darunter auch der<br />
Berliner Guido Herda, von dem jedes deutschsprachige<br />
eBook von Milton übersetzt wurde<br />
inklusive dieser Autobiografie. Und obwohl sich<br />
Miltons Deutschkenntnisse in Grenzen halten,<br />
hat er auch einige Ausgaben des „Hamburger<br />
Donaldist“en daheim, offenbar nicht nur „Der<br />
Donaldist“ 77, für das er eines der „Hey Daisy,<br />
whatever happened to Scrooge“-Illustrationen<br />
fertigte (und dessen Inhalt er in „Carl Barks &<br />
Co.“ nachdruckte), und 98, dessen Cover er<br />
mitgestaltete.<br />
Das Buch liest sich eher wie ein Gespräch als<br />
wie eine gewöhnliche Biografie. So fängt Milton<br />
mitten in seiner Lebensgeschichte an, mal eben<br />
die Handlung von Barks‘ Comic „Freuden des<br />
Drachensteigenlassens“ zusammenzufassen,<br />
ein weiteres Kapitel geht für „Weihnachten für<br />
Kummersdorf“ drauf, auch „Der verhängnisvolle<br />
Kronenkork“ wird ausgiebig beschrieben mit<br />
vielen Zitaten (im Deutschen natürlich aus der<br />
Fuchs-Übersetzung).<br />
Dialoge schreibt er fast ausschließlich ohne<br />
Referenz, wer denn eigentlich gerade spricht.<br />
Milton beschreibt das als „Ausdruck von Effizienz“,<br />
aber gerade den Dialog mit seinem Krankenzimmer-Mitbewohner<br />
Julius am Anfang des<br />
Buches macht es etwas schwierig. Denn Julius<br />
kritisiert die Demokratie und zeigt kein Mitleid<br />
mit den Unruhen in Aleppo, Milton setzt sich<br />
seiner eigenen Aussage nach eher zwischen alle<br />
Stühle. Das sorgt manchmal für verwirrende<br />
Aussagen, die widersprüchlich klingen.<br />
Namen benutzt Milton auch nicht immer. Sein<br />
28
Der Junge, der Carl Barks liebte<br />
Bruder Ingo Milton, der auch das Cover gestaltete,<br />
wird noch am meisten namentlich genannt,<br />
die restliche Familie wird dem Leser nur<br />
als Verwandtschaftsgrad vorgestellt und nur<br />
selten mit Namen.<br />
Kritisch anmerken muss ich, dass die eBook-Fassung<br />
eher zum Blättern als zum Nachschlagen<br />
einlud. Das Inhaltsverzeichnis ist hinten im<br />
Buch und nur dekorativ: Laut Einstellungen besteht<br />
das Buch aus einem sehr langen Kapitel<br />
statt aus dreißig verschiedenen. Der Limbo-Verlag<br />
bringt Miltons eBooks innerhalb Europa<br />
heraus, zusammen mit den Verlagen Wisby &<br />
Wilkens (unter dem „Questland“ ursprünglich<br />
erschien) und wie Mikro gehört Limbo zur Verlagsgruppe<br />
Bogshop ApS.<br />
Das eBook hat auch ungewöhnlicherweise einen<br />
Klappentext, den man beim Lesen mangels<br />
funktionierendem Inhaltsverzeichnis natürlich<br />
als letztes liest, wenn man die Zusammenfassung<br />
des Buches nicht mehr braucht.<br />
Etwas traurig ist sein Lob an gedruckten Büchern,<br />
wenn in Deutschland kein einziger seiner<br />
Romane eine Printausgabe gegönnt wurde.<br />
Das Problem, dass „Der Junge, der Carl Barks<br />
liebte“ rechtlich keine Zeichnungen von Barks<br />
selbst, Woody Woodpecker, Familie Gnuff und<br />
so weiter beinhalten darf, umging Milton, indem<br />
er Links ins Buch setzt bzw. direkt auf seiner<br />
Homepage dieselben Links auflistet. Durch<br />
die Bebilderung auf seiner Website umgeht<br />
Milton das Problem, mit seinem Buch Copyrights<br />
zu brechen. Dass seine Webseite dafür<br />
einige biegt und bricht, ist da nebensächlich.<br />
So hat man auf seiner Website die Chance, die<br />
Skript- und Tuscheversion mit der veröffentlichten<br />
Version von „Eine saubere Sache“ zu<br />
vergleichen, sowie die ursprünglichen Skizzen<br />
von „Liebe ist unkäuflich“ mit der veröffentlichten<br />
Disney-Version und der Gnuff-Version. Und<br />
während Milton einem detailliert die Handlung<br />
von Barks-Comics berichtet, kann man diese<br />
auch auf seiner Website nachlesen, was vielleicht<br />
sogar unterhaltsamer ist. Sorry, Freddy!<br />
Für etwas mehr als fünf Euro bietet das eBook<br />
laut Kindle fast 400 Seiten und viereinhalb<br />
Stunden Lesespaß. Wer nur die Highlights genießen<br />
möchte, kann sich auch einfach Miltons<br />
Website ansehen.<br />
29
Artikel Interview<br />
‚<br />
Marcal Abella Bresco<br />
c<br />
von Donald Duck34, Spectaculus - Übersetzung: David Bühring<br />
sich mehrfach als Comicautor (beim in<br />
Deutschland unveröffentlichten Ahörnchen-und-Behörnchen-Comic<br />
„The<br />
Bear“ und dem noch unveröffentlichten<br />
Maus-Comic „Before And After“) und<br />
tuschte einmal<br />
seine eigene Geschichte mit „Glück im<br />
Pech“ („The Pursuit“), beließ es aber<br />
bei den drei Versuchen. Auf seinem<br />
Weblog zeigt er seine Reise-Zeichnungen<br />
und verweist auf seine deutschsprachigen<br />
Playmobil-Onlinecomics.<br />
Wann haben Sie angefangen,<br />
Disney-Comics zu zeichnen und<br />
wie kam es dazu?<br />
Anfang der 80er Jahre zeichnete<br />
ich im Recreo Studio in Barcelona<br />
und sie boten mir an, mit dem<br />
Tuschen von Donald-Duck- und<br />
Micky-Maus-Geschichten zu beginnen,<br />
die andere erfahrene Comiczeichner<br />
für Gutenberghus<br />
(später Ehapa) gemacht hatten.<br />
Anfang der Achtziger begann der Spanier Marçal<br />
Abella Bresco alias Marsal als Teil des Recreo-Studios,<br />
die Disney-Comics seiner Kollegen (Albert Garcia,<br />
Maximino Tortajada, Miquel Pujol uvm) für<br />
Egmont zu tuschen. Ab 1983 setzt er die Comics<br />
zeichnerisch komplett um, zwischendurch zeichnete<br />
er auch für den italienischen Verlag Mondadori<br />
und den französischen Verlag Hachette. Er versuchte<br />
Warum haben Sie aufgehört, Disney-Comics<br />
für Egmont zu zeichnen?<br />
Mit der Krise im Jahre 2009 sagte mir Egmont,<br />
dass sie die Zahl der Künstler reduzieren müssen,<br />
und ich war einer von ihnen. Zu dieser<br />
Zeit veröffentlichte ich auch täglich erscheinende<br />
Cartoons in spanischen Zeitungen und<br />
30
Marçal Abella Brescó<br />
arbeitete mit verschiedenen<br />
spanischen<br />
Zeitschriften zusammen.<br />
Welchen Disney-Charakter<br />
mögen<br />
Sie am liebsten?<br />
Von den Charakteren,<br />
die ich gezeichnet habe, war Donald<br />
Duck wahrscheinlich mein Lieblingscharakter.<br />
Und welchen Disney-Autoren und -Zeichner?<br />
Carl Barks war immer eine Referenz. Mit Daniel<br />
Branca habe ich viel gelernt und sein Rat<br />
war mir wichtig. Von den aktuellen Künstlern<br />
bewundere ich César Ferioli und bin auch mit<br />
ihm befreundet.<br />
Sie waren auch an einigen Teilen der Comic-Serie<br />
„Abenteuer aus Onkel Dagoberts<br />
Schatztruhe“ beteiligt. Wie kam es dazu<br />
und wie haben Sie mit den anderen Autoren<br />
und Zeichnern daran gearbeitet?<br />
Es war eine Serie von<br />
Adolf Kabatek, mit dem<br />
wir im Studio Recreo<br />
zusammengearbeitet<br />
haben. Wir arbeiteten<br />
als Team mit einer Reihe<br />
von Autoren und<br />
Zeichnern zusammen.<br />
Es herrschte eine sehr<br />
gute Atmosphäre und<br />
ich glaube, dass ein gutes<br />
Ergebnis erzielt wurde. Insbesondere habe ich<br />
an den ersten drei Alben der Serie mitgewirkt:<br />
Der Regengott von Uxmal (1983), Weißes Gold<br />
vom Matterhorn (1984) und Der Ausflug nach<br />
Key West (1984)<br />
Wenn sich die Gelegenheit ergeben würde:<br />
Würden Sie in Zukunft wieder Disney-Comics<br />
zeichnen?<br />
Wenn ich diese Chance noch einmal hätte, würde<br />
ich natürlich wieder Disney-Comics machen.<br />
Vielen Dank für dieses Gespräch!<br />
31
Comic<br />
Com<br />
32<br />
Story und Zeichnungen: Aristide Twain; Übersetzung: David Bühring (Entstehung: 2018)
ic<br />
Geheim oder geh heim<br />
33
Comic<br />
Com<br />
34
ic<br />
Geheim oder geh heim<br />
35
Comic<br />
Com<br />
36
ic<br />
Geheim oder geh heim<br />
37
Comic<br />
Com<br />
<strong>38</strong>
ic<br />
Geheim oder geh heim<br />
39
Comic<br />
Com<br />
40
ic<br />
Geheim oder geh heim<br />
41
Artikel<br />
Frohe Weihnachten mit Micky Maus<br />
Onkel Donalds Weihnachtswunsch<br />
von David Bühring<br />
eben jetzt: Lieber Weihnachtsmann, wir wünschen<br />
uns dieses Jahr nichts zu Weihnachten von dir.“<br />
Trick: „Schreib aber noch, warum wir uns nichts wünschen!“<br />
Track: „Das kommt ja gleich, warte doch. Ähm...<br />
wünschen uns dieses Jahr nichts zu Weihnachten von<br />
dir, weil wir schon alles haben. Bitte schicke unsere<br />
Geschenke einem Kind, das keine Spielsachen hat.<br />
Viele, viele Grüße von Track.“<br />
Tick: „Oh, ich will selbst unterschreiben.“<br />
Track: „Von mir aus. Hier.“<br />
Tick: „Danke. Hm, hm. Tick. So, jetzt du noch, Trick,<br />
du musst auch noch deinen Namen schreiben.“<br />
Trick: „Ja, ist gut, gib mir mal den Schreiber. So, das<br />
wär‘s. Oh, an welche Adresse schicken wir den Brief?“<br />
Tick: „Na, ganz einfach: An den Weihnachtsmann.“<br />
Track: „Gut: An den Weihnachtsmann. Am besten<br />
stecken wir den Brief gleich ein!“<br />
Track: „Wie fangen wir den Brief denn an?“<br />
Tick: „Na, mit Lieber Weihnachtsmann.“<br />
Trick: „Wir können doch den Weihnachtsmann nicht<br />
einfach duzen!“<br />
Track: „Stimmt, da hast du recht. Dann schreiben wir<br />
besser, hm, Lieber Herr Weihnachtsmann.“<br />
Tick: „Och, das habe ich ja noch nie gehört! Lieber<br />
Herr Weihnachtsmann! Wie komisch das klingt!“<br />
Track: „Was gibt es denn da zu lachen? Du sagst doch<br />
auch nicht zu jedem wildfremden Menschen Du.“<br />
Tick: „Nein, natürlich nicht, aber beim Weihnachtsmann<br />
ist das etwas ganz anderes. Der ist wie ein Onkel,<br />
und deshalb dürfen die Kinder Du zu ihm sagen.“<br />
Track: „Na schön, wenn du meinst. Dann schreibe ich<br />
Zu Weihnachten 1986 gab es ein Doppel-Hörspiel-Special<br />
von Karussel, nämlich<br />
„Weihnachten Mit Walt Disney - Eine<br />
Weihnachtsüberraschung“, basierend auf<br />
dem Bilderbuch „Onkel Dagobert und der<br />
Geist der Weihnacht“, und „Frohe Weihnachten<br />
mit Micky Maus - Onkel Donalds<br />
Weihnachtswunsch“, basierend auf den<br />
Barks-Comic „Rat einmal“.<br />
„Rat einmal“ („You Can‘t Guess“) handelt davon,<br />
wie Donald den Drillingen nur ihren Modellbaukasten<br />
schenkt, wenn diese erraten, was<br />
er sich zu Weihnachten wünscht. Die ratlosen<br />
Kinder wissen natürlich kaum, was sich ein Erwachsener<br />
so zum Fest der Liebe wünscht, und<br />
42
Hörspiel<br />
wenden sich an Daisy, Dagobert, Oma und<br />
Gustav. Auch wenn die vier Familienmitglieder<br />
nicht ahnen, was sich Donald wünscht, bekommen<br />
sie sehr schnell mit, was er dafür braucht:<br />
Ein neues Auto.<br />
Die Änderungen, die das Hörspiel an der Handlung<br />
vornahm, sind zahlreich, beeinflussen die<br />
Handlung aber nur geringfügig. So wünschen<br />
die Drillinge sich statt einem Modellbaukasten<br />
nun Modellflugzeuge und Szenenübergänge<br />
sind fließender, zum<br />
Beispiel Daisys eingeschnapptes<br />
Verhalten direkt nach dem Besuch<br />
von Madame de Pompadour,<br />
die im Hörspiel<br />
übrigens Madame<br />
Shigula heißt,<br />
oder Dagoberts<br />
Abschied<br />
vom Hypnotiseur<br />
Orville.<br />
Eine Änderung<br />
betrifft auch das<br />
Ende der Geschichte:<br />
Während Donald im Comic<br />
mit den Drillingen zu<br />
Dorette fährt (Donald in einem<br />
seiner neuen Autos und die Drillinge<br />
in einer Baut aus ihren fünfzehn<br />
Modellbaukästen), besuchen die Schenker<br />
im Hörspiel Donald direkt in ihren geschenkten<br />
Wagen und alle singen vereint „Oh<br />
du fröhliche“.<br />
Die Stimmen der Ducks wurden alle etwas<br />
höher gepitcht, was bei Szenen mit mehreren<br />
Ducks (gerade welchem mit hoher Stimme)<br />
schnell anstrengend anzuhören ist.<br />
Donald wird von Henry König gesprochen, der<br />
mit einer noch recht jungen Stimme Donalds<br />
Leid und Freude sehr sympathisch darstellt. So<br />
kann er es vermeiden, trotz der sich aufstauende<br />
Konfusion aufgrund des wirren Verhaltens<br />
seiner Verwandten und den steigernden<br />
Unmut wegen seines unwilligen 313 wehleidig<br />
oder gar nervend zu klingen. Auch viele seiner<br />
Mitspieler nehmen ihre Rollen ernst und passen<br />
stimmlich perfekt zu ihnen. Karin Eckhold<br />
als Daisy hat da unter den Erwachsenenrollen<br />
nach Donald die zweitgrößte Bandbreite an<br />
Emotionen zu zeigen. Wolf Rathjen, Hanni Hagel<br />
und Volker Bogdan als Dagobert, Dorette<br />
und Gustav wissen in ihren wenigen Szenen zu<br />
überzeugen. Dagobert ist so mürrisch und<br />
Gustav so schadenfroh, dass es regelrecht<br />
eine Freude ist, ihnen zuzuhören.<br />
Die Drillinge hingegen sind drei<br />
Stufen der Unerträglichkeit. Das<br />
liegt nicht an ihrem Schauspiel,<br />
sondern an dem Pitch, den<br />
man den ansonsten recht<br />
guten Sprechern gegeben<br />
hat. Rainer<br />
Schmitt als Track<br />
hat die tiefste<br />
Stimme<br />
der drei,<br />
a b e r<br />
dennoch<br />
eine höhere<br />
und „jüngere“<br />
als Henry Königs<br />
Donald. Michael Harck<br />
(bekannt als Erzähler in den<br />
DuckTales-Hörspielen) spricht<br />
seinen Tick etwas höher und kratzt<br />
durch den Pitch an der Schmerzensgrenze.<br />
Überschritten wird diese ganz<br />
klar von Barbara Fenner, die mit der höchsten<br />
Stimme der drei Trick spricht. Alle drei sprechen<br />
überzeugend Kinder und klingen unterscheidbar<br />
genug, um die richtige Wahl für das<br />
Hörspiel zu sein, nur die Nachbearbeitung lässt<br />
die Tonspur zur Stichwaffe werden, welche den<br />
43
Artikel<br />
Hörer bei jeder Drillings-Szene malträtiert.<br />
Einer der nicht-bearbeiteten Stimmen ist die<br />
angenehm tiefe Erzählerstimme von Hans<br />
Paetsch, aus dessem Mund sogar solche Nonsens-Namen<br />
wie „Tick, Trick und Track“ wie<br />
richtige Namen klingen.<br />
Bekannt könnte einem der eine oder andere<br />
Sprechername durchaus sein, sie alle waren<br />
schon 1986, als das Hörspiel auf Audiokassette<br />
erschien, erfahrene Schauspieler und Synchronsprecher.<br />
Szenenübergänge wurden mit Kinderchor-Versionen<br />
von Weihnachtsliedern gestaltet. Was<br />
Barks also optisch mit Christbaumkugeln und<br />
Tannenzweigen gestaltete, wird hier akustisch<br />
umgesetzt. Was einzeln sicher kitschig klänge,<br />
gibt hier einen akustischen Konstrast zu den<br />
quäkenden Entenstimmen und dem tief sprechenden<br />
Erzähler. Besonders deutlich wird das<br />
am Ende, als Familie Duck zu singen beginnt,<br />
denn die Drillinge treffen nicht immer den Ton.<br />
Das meiste, was man über die Handlung des<br />
Hörspiels sagen kann, kann man genauso gut<br />
zur Comic-Vorlage sagen.<br />
Die Uneigennützigkeit der Drillinge wird in gewisser<br />
Hinsicht belohnt: Da sie ihre unverdienten<br />
Geschenke aufgeben möchten und das von<br />
Onkel Donald verdienen möchten (oder notgedrungen<br />
müssen), nimmt die Handlung ihren<br />
Lauf. Gegen Ende bekommen sie raus, was<br />
Donald sich wünscht, verraten dies aber statt<br />
Onkel Donald ihrer Oma Dorette. Sie geben ihr<br />
Geschenk auf zugunsten eines Geschenkes für<br />
ihren Onkel. Dass Donald ihnen trotzdem ein<br />
Geschenk kauft, ahnen sie nicht. Auch Donald<br />
hält dies bis inklusive Heiligabend geheim und<br />
nennt den Weihnachtsmann als Schenker.<br />
Andererseits behalten sowohl Donald als auch<br />
seine Neffen die Unmengen Geschenke für<br />
sich selbst, obwohl zumindest die Kinder diese<br />
ursprünglich den Armen spenden wollten.<br />
Daisy und Dagobert gehen im Lauf der Geschichte<br />
ungerecht mit Donald um: Wegen<br />
seiner Gedanken gegenüber einer Dame und<br />
seines Verhaltens unter Hypnose sind ihm die<br />
zwei gram, obwohl beide Malheure unterbewusst<br />
passierten und man Donald daraus keinen<br />
Strick drehen kann. Schuldig wäre daran<br />
eher die Person, die auf die absurden Ideen<br />
kam, nämlich in dem Fall Daisy und Dagobert<br />
selbst.<br />
Als daraufhin Donalds Wagen zusammenbricht,<br />
wenn Donald diese unhöflichen Beifahrer kutschiert,<br />
werden sie sogar noch wütender auf<br />
Donald, obwohl die schuldige Partei diesmal<br />
der 313 wäre.<br />
Aber Reflektion oder Wut auf Gegenstände<br />
kommen Daisy und Dagobert nicht recht, weshalb<br />
sie sich erst später indirekt mit ihren Weihnachtsgeschenken<br />
entschuldigen.<br />
Anders als in „Eine Weihnachtsüberraschung“,<br />
die im selben Jahr vom selben Team entstand,<br />
verliert sich der Plot nicht in Nebenhandlungen,<br />
die nur wenig mit dem eigentlichen roten<br />
Faden der Geschichte zu tun haben. Die schlüssigeren<br />
Szenenübergänge machen aus dem<br />
ohnehin gelungenen Comic ein noch besseres<br />
Hörspiel.<br />
Zum Glück lässt sich die Audiokassette noch<br />
gebraucht auf Amazon und Ebay kaufen, außerdem<br />
findet sich eine Raubkopie des kompletten<br />
Hörspiels auf YouTube. Noch ist es nicht völlig<br />
verloren und bietet sich geradezu zum jährlichen<br />
Hören zu Weihnachten an.<br />
44
Gags<br />
Idee und Zeichnung: Stefan Binter; Kolorierung: David Bühring<br />
Idee, Zeichnung und Kolorierung: Spectaculus (Enstehung: 2020)<br />
45
Comic<br />
Com<br />
46<br />
Story, Zeichnungen und Kolorierung: Luis Bärenfaller (Enstehung: 2020)
ic<br />
Gedanken Chaos im Regen<br />
47
Artikel<br />
Dummy Duck<br />
von Luis Bärenfaller<br />
Nach inducks.org kommt Dummy in nur 47 Geschichten<br />
vor, worauf Donald in über 25‘000<br />
Comics (ausgeschlossen die 20‘000 Amerikanischen<br />
Zeitungsstrips) der Held oder Nebenrolle<br />
sein durfte. Von diesen 47 Geschichten wurden<br />
leider nur 15 in Deutschland veröffentlicht.<br />
Hoffen wir, dass sich diese Zahl noch erhöht!<br />
Dummy ist in vielen Hinsichten sehr ähnlich zu<br />
seinem Cousin Dussel Duck, mit dem Unterschied,<br />
dass Dummy viel chaotischer als sein<br />
Cousin ist. Seine Kopflosigkeit sieht dieser von<br />
Daffy Duck von den Looney Tunes auch sehr<br />
ähnlich.<br />
Er ist für seine lustigen Gags in Kurzauftritten<br />
bekannt. Selten spielt er die Hauptrolle in einer<br />
Geschichte. Aus genau diesem Grund beschloss<br />
ich, Dummy zum Star meines Comics zu machen.<br />
Dummy Duck ist eine anthropomorphische<br />
Ente aus dem Disney Universum. Seinen<br />
ersten Auftritt hatte er am 25. Oktober<br />
1964, im Comic von Romano Scarpa „Der<br />
Vierte Vetter“ (Die besten Geschichten von<br />
Romano Scarpa, 2013). Scarpa durfte auch<br />
Dummy zum ersten Mal auf Papier bringen<br />
(getuscht von Giorgio Cavazzano). Am 25.<br />
Oktober 2020 feierte Dummy also seinen<br />
56. Geburtstag.<br />
48<br />
Dummy in seinem zweiten Auftritt:<br />
„Seoul 1988 - Olympisches Fieber“<br />
aus LTB Sonderedition 2017-1
Dummy Duck<br />
Kurzauftritt von Dummy in LTB 525 „Gefährliche Gegner“<br />
Die meisten Figuren aus den Comics tragen<br />
eine markante Bekleidung. Dummy wird meistens<br />
mit einem roten T-Shirt und einer blauschwarz<br />
gestreiften Krawatte gezeichnet.<br />
In der DuckTales 2017 Comic Geschichte<br />
„Countdown to Termination“ sieht man<br />
Dummy wie er einen Kaffee bestellt. Er wird<br />
dort zwar nicht namentlich erwähnt, doch man<br />
erkennt trotzdem wen die Ente darstellen soll.<br />
In seiner ersten Geschichte wird er aus einer<br />
Klinik entlassen da er angeblich schon normal<br />
sei, was natürlich nicht der Fall ist. Bei seiner<br />
Freilassung besucht er als erstes seinen Vetter<br />
Donald und stiftet Chaos an. Dieser kann sein<br />
Unglück kaum fassen. Dummy rettet dann<br />
aber den Tag indem er als Detektiv „Dumlock<br />
Dolms“ zusammen mit Tick, Trick und Track einen<br />
Geldfälscher in der Gegend schnappt.<br />
Dass Dummy nicht wirklich bekannt ist, hängt<br />
sehr wahrscheinlich davon ab, dass im gleichen<br />
Jahr, unabhängig von Dummy‘s Figur, auch Dussel<br />
seinen ersten Auftritt hatte. Beide haben<br />
eine sehr ähnliche Persönlichkeit. Dussel kam<br />
aber nach seinem ersten Auftritt viel häufiger<br />
vor. Dummy hatte seinen zweiten (Kurz-) Auftritt<br />
erst in 1988, also ganze 24 Jahre später!<br />
Dummy in „Countdown to Termination“<br />
aus DuckTales #13<br />
49
Comic<br />
Com<br />
50
ic<br />
Trautes Calisota<br />
Story & Zeichnungen: Sarah Jolley; Übersetzung: David Bühring (Enstehung: 2018)<br />
51
Comic<br />
Com<br />
52
ic<br />
Trautes Calisota<br />
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Comic<br />
Com<br />
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ic<br />
Trautes Calisota<br />
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Comic<br />
Com<br />
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ic<br />
Trautes Calisota<br />
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Comic<br />
Com<br />
58
ic<br />
Trautes Calisota<br />
59
Artikel Interview<br />
Scrooge<br />
aus „Die Muppets-Weihnachtsgeschichte“ -<br />
Musik und Text: Paul Williams; deutscher Text: Eberhard Storeck<br />
https://www.youtube.com/watch?v=ULaNvmjZWxg<br />
When a cold wind blows it chills you,<br />
chills you to the bone.<br />
But there‘s nothing in nature<br />
that freezes your heart<br />
like years of being alone.<br />
It paints you with indifference<br />
like a lady paints with rouge.<br />
And the worst of the worst,<br />
the most hated and cursed,<br />
is the one that we call Scrooge!<br />
Unkind as any<br />
and the wrath of many,<br />
https://www.youtube.com/watch?v=RdAvJTlo0VM<br />
Wenn ein kalter Wind weht frierst Du,<br />
es friert dann Stein und Bein,<br />
aber nichts lässt Dein Herz<br />
so in Kälte erstarren,<br />
als ein Leben lang immer allein.<br />
Das Übel tüncht sich mit Gleichgültigkeit<br />
wie sich die da schminkt mit Rouge,<br />
Und das schlimmste ist das,<br />
drum verfolgt ihn der Hass,<br />
bei dem Mann mit dem Namen Scrooge.<br />
Nein, ihn mag keiner,<br />
auch nicht einer,<br />
60
Lyrics<br />
this is Ebenezer Scrooge.<br />
Oh! There goes Mr. Humbug,<br />
there goes Mr. Grim,<br />
If they have a prize for being mean,<br />
the winner would be him!<br />
Oh Scrooge he<br />
loves his money<br />
‚cause he thinks it gives him power,<br />
If he became a flavour<br />
you can bet he would be sour!<br />
[Even the vegetables don‘t like him!]<br />
There goes Mr. Skinflints,<br />
there goes Mr. Greed,<br />
The undisputed<br />
master<br />
of the underhanded deed.<br />
He charges folks a fortune<br />
for his dark and drafty houses,<br />
As poor folk live in misery;<br />
It‘s even worse for mouses.<br />
[Please Sir, I want some cheese.]<br />
He must be so lonely,<br />
he must be so sad,<br />
he goes to extremes<br />
to convince us he‘s bad!<br />
He‘s really a victim<br />
of fear and of pride,<br />
look close and there must<br />
be a sweet man inside<br />
[Nah!]<br />
There goes Mr. Outrage,<br />
there goes Mr. Sneer,<br />
He has no time<br />
for friends or fun;<br />
diesen Ebenezer Scrooge.<br />
Seht da geht der Geizhals,<br />
ja da geht er hin,<br />
gäb‘s einen Preis fürs knickrig sein,<br />
er würde ihn gewinnen!<br />
Der alte Scrooge,<br />
er liebt sein Geld,<br />
er glaubt das macht ihn mächtig,<br />
doch irren soll ja menschlich sein,<br />
und hier irrt Scrooge beträchtlich!<br />
[Nicht mal das junge Gemüse mag ihn!]<br />
Da kommt der alter Stinker,<br />
der vielen Kummer macht.<br />
Im übers Ohr hau‘n<br />
hat er es<br />
zur Meisterschaft gebracht.<br />
Für Buden feucht und ungeheizt<br />
verlangt er Wuchermieten!<br />
Als wär die Not nicht schon so groß,<br />
speziell für Maus-Familien!<br />
[Bitte, haben Sie ein bisschen Käse für mich?]<br />
Was gibt er sich Mühe<br />
der schreckliche Mann?<br />
Das keiner ihn leiden<br />
und ausstehen kann?<br />
Wenn nun einer käme<br />
und hätte ihn gern,<br />
der fände vielleicht<br />
seinen gütigen Kern!<br />
[Nein!]<br />
Er erntet insgeheim nur<br />
von allen Spott und Hohn!<br />
Man sieht das er<br />
an nichts Spaß hat -<br />
61
Artikel Interview<br />
his anger makes that clear.<br />
Don‘t ask him for a favour<br />
‚cause his nastiness increases,<br />
No crust of bread for those in need,<br />
no cheeses for us meeces.<br />
[Scrooge liked the cold,<br />
he was hard and as sharp as a flint.<br />
Secret, and self contained.<br />
As solitary as an oyster.]<br />
There goes Mr. Heartless,<br />
there goes Mr. Cruel,<br />
He never gives,<br />
he only takes,<br />
he lets his anger rule.<br />
If being mean is a way of life<br />
you practice and rehearse,<br />
then all that work is paying off<br />
‚cause Scrooge is getting worse!<br />
Everday<br />
in every way,<br />
Scrooge is getting worse!<br />
[Humbug.]<br />
an den bösen Augen schon!<br />
Bitt‘ ihn um ein Almosen nie,<br />
er macht dann ein Getöse.<br />
Kein Krümel Brot für arme Leut‘,<br />
noch für uns Mäuschen Käse!<br />
[Scrooge liebte die Kälte,<br />
er war hart und scharf wie ein Kiesel.<br />
Er hatte nur sich selbst als Gesellschaft<br />
und war verschlossen wie eine Auster!]<br />
Hier kommt Mister Herzlos,<br />
der Schlimmste auf der Welt,<br />
der stets nur nimmt,<br />
und niemals gibt,<br />
drum stinkt er auch vor Geld!<br />
Oh er beherrscht das geizig sein<br />
als hätte er‘s studiert.<br />
Kein Wunder das der fiese Kerl<br />
nur immer fieser wird!<br />
Von Tag zu Tag<br />
in jeder Hinsicht<br />
immer fieser wird!<br />
[Humbug!]<br />
62
Werbung<br />
Die neue Ausgabe<br />
des<br />
<strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong><br />
Spezial<br />
erscheint am<br />
24.12.2020<br />
und präsentiert eine Disney-Interpretation vom<br />
„Zauberer von Oz“,<br />
umgesetzt von<br />
Twisted-Wind & Zenox-Furry-Man!<br />
63
Internes<br />
39<br />
Vorschau<br />
Wie ist es, wenn der eigene Onkel ein Superheld<br />
wäre? Dieses Szenario malen sich Tick, Trick und<br />
Track in In Anna Poszepczyñskas Geschichte aus.<br />
Wer oder was Gustav beim Lesen heimsucht, erfahren<br />
wir von Sarah Jolley.<br />
Lukas Persson hat Don Rosas nicht verwendete<br />
Skriptseiten von „Der letzte aus dem Clan der<br />
Ducks“ zeichnerisch umgesetzt.<br />
64<br />
Außerdem:<br />
Der Jahresrückblick von 2020, Interviews mit<br />
Miguel Fernandez und Claudio Sciarrone,<br />
Artikel über die Stickeralben „Mickey Story“ und<br />
„Donald Story“<br />
und mehr!<br />
<strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> <strong>38</strong> erscheint vorraussichtlich<br />
im Februar 2021
Impressum<br />
Ausgabe <strong>38</strong> - 03.12.2020<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.):<br />
Donald Duck34<br />
Stellvertretung: David Bühring, Topolino<br />
Mitarbeiter an dieser Ausgabe:<br />
Aristide Twain, David Bühring, Donald Duck34,<br />
Eumenidi, Hidde Bart, Ideeus, Koizumi-Marichan,<br />
Luis Bärenfaller, Mauro Emme Forte,<br />
Mikkel Hagen, Sarah Jolley, Spectaculus, Stefan<br />
Binter<br />
Lektorat:<br />
Spectaculus, Luis Bärenfaller<br />
Gestaltung:<br />
Stefan Binter<br />
Redaktionsschluss:<br />
02.12.2020<br />
Titelbild:<br />
Idee, Zeichnung und Kolorierung: Hidde Bart<br />
Illustration auf Seite 2:<br />
Hidde Bart - Bearbeitung: Stefan Binter<br />
Illustration auf Seite 3: Carl Barks<br />
Comic auf der Rückseite:<br />
Story: Ideeus<br />
Zeichnung und Kolorierung: Stefan Binter<br />
Internet:<br />
bertelexpress.blogspot.com<br />
www.issuu.com/bertel-express<br />
www.yumpu.com/user/bertelexpress<br />
www.twitter.com/<strong>Bertel</strong>_<strong>Express</strong><br />
E-Mail:<br />
bertel-express@gmx.net<br />
Alle Bilder und Zeichnungen, sofern nicht anders angegeben,<br />
© The Walt Disney Company<br />
Danke an alle, die dieses Projekt möglich gemacht haben...<br />
Idee, Zeichnungen und Kolorierung: Eumenidi<br />
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