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LERNEN MIT ZUKUNFT Dezember 2020

Themenvielfalt unter dem Thema "Lebensraum MENSCH" Das Impulsmagazin für Erwachsene

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information & gesellschaft<br />

Gerade in Krisenzeiten:<br />

Sehnsucht Familie<br />

DAS JAHR <strong>2020</strong> IST FÜR FAMILIEN ZU EINER BESONDEREN HERAUSFORDERUNG<br />

GEWORDEN<br />

DI Roswitha Wurm<br />

Dipl. Lerndidaktikerin<br />

Lese- und Rechtschreibtrainerin,<br />

Kinderbuchautorin<br />

Interaktive Lesungen<br />

an Schulen buchbar unter:<br />

www.lesenmitkindern.at<br />

Staatlich angeordnet wurden Mutter,<br />

Vater, Kind und alle sonst im Haus<br />

lebenden Familienmitglieder noch<br />

enger aneinandergebunden. Dies<br />

führt zu einer Rückbesinnung auf den Wert<br />

der Familie. Menschen, die den Lockdown<br />

allein in ihren vier Wänden erleben mussten,<br />

wissen wie entmutigend und schlimm das<br />

Alleinsein ohne den sicheren Rahmen einer<br />

Familie mitunter sein kann.<br />

Lebensmodelle verändern sich, so auch die<br />

Familie im klassischen Sinn. Während in<br />

früheren Generationen meist der Mann für<br />

das Einkommen der Familie sorgte und die<br />

Frau schwerpunktmäßig für die Erziehung<br />

der Kinder zuständig war, teilen sich heute<br />

Mutter und Vater die familiären Aufgaben<br />

und meist sind auch beide Elternteile zumindest<br />

zum Teil berufstätig. Wärme, Geborgenheit,<br />

Dazugehören, Lebenssinn – all das<br />

verbinden wir mit dem Begriff Familie. Auch<br />

wenn Glück und Unglück, Freude und Leid<br />

in Familien häufig nah beieinander liegen<br />

– das Lebensmodell Mutter-Vater-Kind ist<br />

noch immer das beliebteste, auch unter jungen<br />

Menschen. So gibt in Umfragen immer<br />

ein großer Prozentsatz der Jugendlichen als<br />

eines ihrer Lebensziele den Wunsch nach<br />

einer eigenen Familie an.<br />

FAMILIE IN ZEITEN DER KRISE<br />

Auf der anderen Seite bringen Quarantäne-<br />

und Lockdownzeiten auch eine große<br />

Herausforderung für das Zusammenleben als<br />

Familie mit sich. Die aktuelle Jugendwertestudie<br />

<strong>2020</strong> des österreichischen Instituts für<br />

Jugendkultur und der T-Factory Trendagentur<br />

zum Thema Corona-Lockdown ergab, dass<br />

sich die Spannungen innerhalb der Familie<br />

stark erhöht haben. Von den 1000 befragten<br />

Jugendlichen empfanden besonders die 16<br />

bis 19-jährigen das beengte Zusammenleben<br />

innerhalb der Familie als „nervig“.<br />

Verstärkt wurden die Konflikte innerhalb der<br />

Familie durch Teleworking, Homeschooling<br />

und der daraus resultierenden Mehrfachbelastung<br />

speziell der Mütter. Multitasking<br />

war von einem Tag auf den anderen gefragt.<br />

Haushalt, Home-Office und „Kinder zum<br />

Lernen animieren“ – eine Mammutaufgabe<br />

für Eltern, speziell Mütter. Hier fehlten die<br />

normalerweise täglich vor Ort erfahrene Hilfe<br />

und Unterstützung von Pädagogen in Kindergarten<br />

und Schule.<br />

Hinzu kommt, dass im Covid 19 bedingten<br />

Social Distancing oftmals die ausgleichende<br />

Wirkung und die vermittelten Werte der<br />

älteren Generationen, also der Großeltern<br />

wegfallen.<br />

STABILE WERTE IM WANDEL<br />

DER ZEIT<br />

Genau diese Werte schätzen<br />

junge Menschen noch heute<br />

besonders an dem Phänomen<br />

Familie. Das hat sich trotz all des<br />

Wandels in der äußeren Struktur<br />

der Familie nicht verändert. Die<br />

Hierarchie in der Familie mag sich<br />

zugunsten eines gleichberechtigten<br />

Miteinanders in der Familie und<br />

4 | DEZEMBER <strong>2020</strong>

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