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HYDRAULIKPRESSE - Hansa Flex

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In Anwesenheit des schleswig-holsteinschen Ministers<br />

für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, Dietrich<br />

Austermann, wurde kürzlich die neue Schleuse<br />

Lauenburg offi ziell eröff net. Das 35 Mio-Euro-Bauwerk<br />

markiert den ersten Abschnitt der Modernisierung<br />

des Elbe-Lübeck-Kanals (ELK). Nach rund fünf<br />

Jahren Bauzeit ist die Schleuse nun für Frachtschiff e<br />

bis zu einer Länge von 115 Metern und 11,45 Metern<br />

Breite geeignet.<br />

Gebaut wurde die neue Schleuse von einer Arbeitsgemeinschaft<br />

mehrerer Baufi rmen, an der für den<br />

Abschnitt Stahlwasserbau Klaas Siemens beteiligt<br />

war. Das Unternehmen aus Emden holte dazu die<br />

HANSA-FLEX Tochter Willmann Hydraulische Steuerungstechnik<br />

ins Boot, um die Hydraulikaggregate<br />

für die Schleusentore zu realisieren.<br />

Der 62 Kilometer lange Elbe-Lübeck-Kanal wurde<br />

als Elbe-Trave-Kanal im Jahr 1900 von Kaiser<br />

Wilhelm II in Betrieb genommen. Die Wasserstraßenkreuzung<br />

bei Lauenburg existiert schon seit<br />

dem 14. Jahrhundert; die älteste Kammerschleuse<br />

Europas aus dem Jahr 1393 ist noch heute in Lauenburg<br />

zu besichtigen. Diese „Palm-Schleuse“ ist nach<br />

dem damaligen Lauenburger Schleusenmeister benannt.<br />

Im Jahr 1724 wurde sie erstmals von Grund<br />

auf erneuert.<br />

Vom 14. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war<br />

diese Kanalverbindung, die so genannte Stecknitzfahrt,<br />

in Betrieb. Sie diente insbesondere dem Salztransport<br />

zwischen Lüneburg und Lübeck. Denn<br />

das „weiße Gold“ konnte wesentlich kostengünstiger<br />

auf dem Wasser als auf dem Landweg transportiert<br />

werden. Aus dem alten Stecknitzkanal, einer<br />

ersten künstlichen Kanalstrecke, wurde dann der<br />

Elbe-Trave-Kanal.<br />

404<br />

WILLMANN STEUERUNGSTECHNIK<br />

Willmann hebt bei Kilometer 60,15<br />

Kanalpassage für die Zukunft gerüstet<br />

Freie Fahrt für große Schiff e<br />

Mit sieben Kammerschleusen überwindet der Kanal<br />

die Höhen der Wasserscheide zwischen Elbe und<br />

Ostsee. Die Schleuse Lauenburg hat eine Fallhöhe<br />

von cirka 4,50 Meter bei einem Normalwasserstand<br />

der Elbe. Der ELK ist Teil des Binnenwasserstra-<br />

<strong>HYDRAULIKPRESSE</strong><br />

ßensystems der Bundesrepublik Deutschland und<br />

wichtiger Zubringer zu den Lübecker Häfen. Er ist<br />

die einzige Binnenwasserstraßenverbindung zwischen<br />

dem europäischen Wasserstraßennetz und<br />

der Ostseeregion.<br />

Als umweltfreundlicher Verkehrsweg wird die Wasserstraße<br />

in den kommenden Jahren zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen. Derzeit werden ca. eine<br />

Million Tonnen Ladungsgüter auf dem ELK transportiert,<br />

der den Güterumschlag zwischen den Häfen<br />

von Hamburg und Lübeck bewältigt. Tendenz<br />

zunehmend. Die politische Öff nung der baltischen<br />

Länder und die Umstellung auf den lukrativeren<br />

Containertransport werden zum erhöhten Ladungsaufkommen<br />

beitragen, was den raschen Ausbau<br />

des ELK erforderlich macht. Nach Fertigstellung<br />

der Arbeiten werden Großmotorgüterschiff e und so<br />

genannte Europaschiff e bis zu einer Tonnage von<br />

3.000 Tonnen den Kanal passieren können.<br />

Die neue Schleuse Lauenburg ist ein wesentlicher<br />

Baustein der Kanalmodernisierung. Der bautechnische<br />

Zustand der alten Schleuse war nicht mehr<br />

zeitgemäß und eine Reparatur wirtschaftlich nicht<br />

zu vertreten, was einen kompletten Neubau der<br />

Schleuse notwendig machte. Der begann im Jahr<br />

2000 und wurde durchgeführt, ohne während der<br />

Bauzeit die Schiff fahrt auf dem Kanal wesentlich<br />

zu behindern. Durch die noch betriebsfähige alte<br />

Schleuse wurden die Schiff e an der Baugrube für<br />

das neue Bauwerk vorbeigeschleust.<br />

Erstmals nur ein Aggregat<br />

Bei der neuen Schleuse handelt es sich um eine<br />

Stahlbetonschleuse, die den heutigen und zukünftigen<br />

Anforderungen der Schiff fahrt gewachsen<br />

sein wird. Der von Klaas Siemens ausgeführte<br />

Stahlwasserbau umfasst den Bau der Schleusentore,<br />

wobei das Obertor als Drucksegmenttor konzipiert<br />

wurde. Es dient nicht nur als Absperrbauwerk,<br />

sondern auch zum Füllen der Schleusenkammer.<br />

Eine leichte Abwärtsdrehung des Tores öff net eine<br />

Füllmuschel, durch die das Wasser einströmen<br />

kann. Diese Konstruktion erlaubt es, die Schleuse<br />

schnell zu füllen, ohne die bereits in der Schleusenkammer<br />

liegenden Schiff e dabei übermäßig<br />

zu beunruhigen. Das Untertor der Schleuse ist ein<br />

klassisches Stemmtor in Faltwerkbauweise.<br />

Als Antrieb für alle beweglichen Teile der Schleuse<br />

dient ein Hydraulikaggregat. Erstmals wird bei einer<br />

Schleuse dieser Größe nur ein zentrales Hydraulikaggregat<br />

für alle Funktionen eingesetzt. Daraus<br />

resultiert für die Betreiber der Vorteil eines wesentlich<br />

geringeren Öleinsatzes und eines reduzierten<br />

Wartungsaufwandes. Allerdings sind die einzelnen<br />

AUSGABE AUGUST 2006

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